Es ist vorbei... von zitroneneis84 ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 2 -------------------- Der Abend verlief recht harmonisch. Sie sahen sich einen von Belas liebsten Horrorfilmen an. Denn laut Belas Aussage, gäbe es kaum ein besseres Mittel gegen Liebeskummer, als schöne blutige Horrorfilme. Jan der nicht ganz so begeistert von solchen Filmen war musste ihm recht geben. Romantische Stimmung kam bei solch brutalen Filmen nicht wirklich auf. Mit Erleichterung stellte der Blonde fest, das sich Belas Bierkonsum in Grenzen hielt. So musste er also nicht fürchten, dass Bela wieder so anhänglich wurde. Hoffte er zumindest. Um 0:30 Uhr schaltete der Blonde den Fernseher aus. Bela saß in eine Decke eingekuschelt neben ihm und war eingeschlafen. Jan sah ihn an. Wie friedlich er aussah wenn er schlief. Jan seufzte. Sollte er ihn wecken? In dieser Position konnte er ihn doch unmöglich schlafen lassen. Ihm würde morgen alles wehtun. Jan überlegte. Kurzer Hand hob er den Kleineren hoch und trug ihn zum Bett. Als Jan sich gerade herunterbeugte und ihn abgelegt hatte, schlug Bela die Augen auf und sah in das Gesicht seines Freundes, dass dem seinen erstaunlich nah war. „Jan“, flüsterte er. „Was tust du da?“ Jan wurde rot und richtete sich schnell auf. „Ich hab dich nur ins Bett gebracht“, sagte er hastig. „Du warst auf der Couch eingeschlafen“, fügte er noch hinzu. „Ich wollte nicht, dass du dir den Nacken verrenkst.“ „Ach so“, Bela sah Jan an. Dieser hatte sich neben ihn gelegt. Jan sah zur Decke. „Schlaf gut“, murrmelte er. „Du auch Jan.“ Bela zog die Decke bis über die Nase und schloss die Augen. Was war das? Bela grübelte. Warum hatte er dieses komische Gefühl im Magen. Jan hatte ihn ins Bett gebrach. Da war nun wirklich nichts schlimmes dran und es war auch gar nicht so ungewöhnlich. Er hatte Bela schon des öfteren in sein Bett getragen, wenn dieser so betrunken war, dass er kaum noch stehen konnte. Aber diesmal war es anders gewesen. Jans Atem so nah an seinem Gesicht zu spüren, hatte ihm ein aufregendes Prickeln auf der Haut verschafft. Wenn er es nicht besser wüsste, dann war sein Freund kurz davor gewesen ihn zu küssen. Aber das konnte nicht sein. Nicht Jan. Jan war durch und durch hetero. Er selbst hatte ja schon das ein oder andere Mal Sex mit einem Mann gehabt. Auf Tour, relativ betrunken. Er hatte schon immer alles ausprobieren müssen. Bela war nun mal von Natur aus neugierig. Aber Jan, der war ganz anders. Ein Mann wäre im nie ins Bett gekommen. Er hatte ja bislang nicht mal einen geküsst. Bela erinnerte sich plötzlich an ein Konzert, bei dem er Jan einen kurzen Kuss auf den Mund gegeben hatte. Jan war sehr erschrocken und hatte das ganze etwas ins Lächerliche gezogen. Sie hatte nie darüber gesprochen, dachte Bela. Sie sprachen überhaupt fast nie über ihre Gefühle, die sie verbanden. Für Bela war Jan mehr als nur ein Freund. Wenn er überlegte, wie fertig er gewesen war, als Sarah ihn verlassen hatte. Aber seit er bei Jan war, hatte er kaum noch daran gedacht. „Jan“, flüsterte er leise. „Schläfst du schon?“ Keine Reaktion. Bela rüttelte ihn leicht an der Schulter. Jan reagierte nicht. Na gut, dachte Bela. Er wird wohl tief und fest schlafen. Aber Jan schlief nicht. Er hatte Bela den Rücken zu gedreht und starrte in die Dunkelheit. Seine Gedanken liefen immer im Kreis. Was war das? Wollte er Bela küssen? Beinahe hätte er es getan. Seinen besten Freund geküsst, während dieser schlief. Jan wollte sich nicht ausmalen wie unendlich peinlich das gewesen wäre. Er wusste zwar, dass Bela schon einmal etwas mit einem Mann gehabt hatte, aber nichts ernsthaftes. Er hatte eben den Drang alles auszuprobieren. Für ihn war es immer nur Spaß. Und Jan könnte es nicht ertragen, wenn er eines von Belas kleinen Experimenten wäre. Es würde ihm das Herz brechen. Da spürte er plötzlich eine Hand an seiner Schulter und ein Flüstern nahe an seinem Ohr. Er bekam eine Gänsehaut und hätte sich gerne umgedreht und sein Gegenüber in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelt. Er spürte das Bela näher an ihn heran rückte, stellte sich jedoch weiter schlafend. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Was hatte Bela vor. Bela jedoch schmiegte sich nur an ihn und seufzte leise. Jan hielt es nicht mehr aus und drehte sich herum. Zum einen um sich aus dieser Umarmung zu befreien und zum anderen um Bela anzusehen. Seine Augen hatten sich bereits an die Dunkelheit gewöhnt und so konnte er das Gesicht des Älteren trotz Dunkelheit erkennen. Dieser blickte seinen Freund an und strich ihm sanft durchs Haar. „Du bist also doch wach“, hauchte Bela. Jan nickte nur. Er war vollkommend gefangen und konnte sich nicht bewegen. Bela streichelte über Jans Wange und kam seinem Gesicht immer näher. Vorsichtig küsste er den Größeren auf die Lippen. In Jans Bauch explodierten tausend Raketen und er hatte das Gefühl auf einer weichen Wattewolke zu liegen. Alles drehte sich und er war nicht in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen. Belas Zunge stupste liebevoll gegen seine Lippen und wie aus Reflex öffnete Jan den Mund ein wenig und die Zunge konnte hineinschlüpfen. Jan vergaß Zeit und Raum und wollte das dieser Kuss nie endete. Bela stellte mit Erstaunen fest, dass Jan sich überhaupt nicht gegen den Kuss sträubte, sondern ihn sogar zaghaft erwiderte. Erst als Belas Hand unter das T-Shirt des Blonden schlüpfte, erwachte dieser aus seiner Trance. Er schob die Hand des Schlagzeugers weg und sah ihn entsetzt an. „Was tun wir hier?“, fragte er den Schwarzhaarigen. Bela sah ihn an. Es war unmöglich zu erkennen, was in Jans Kopf vorging. Er lächelte Jan an. „Ich weiß es auch nicht, aber es fühlt sich verdammt gut an.“ Jan musste ihm recht geben, er hatte immer noch das Gefühl zu schweben und sein Herz schlug wie wild gegen seiner Brust. „Jan?“ fragte Bela leise. „Was ist? Hat es dir nicht gefallen?“ Jan sagte kein Wort. Sein Blick war unergründlich. „Jan?“ Bela hatte Angst, das dieser Kuss irgendetwas kaputt gemacht haben könnte. „Lass uns morgen darüber reden, ich bin müde.“ Bela nickte ergeben. Auch wenn es ihm wiederstrebt, er würde aus Jan nichts herausbekommen, wenn dieser nicht wollte. Resigniert drehte er sich herum und versuchte zu schlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)