Gänsehaut: SoulSpirit! von Mad-Dental-Nurse ================================================================================ Kapitel 10: Mysteriöse Todesfälle --------------------------------- Die Nacht war wiedermal viel zu kurz und meine Alpträume zu lang. Deutlich konnte ich mich an jeden einzelnen erinnern. Im ersten sah ich mich wieder dieser dunklen Gestalt gegenüber, die gegen die anderen kämpfte. Dann floh ich vor einer Horde Mosnter, die ich nur unscharf sehen konnte, aber dennoch fürchtete. Und zum Schluss stand Colosn vor mitr. Die Hände streng in den Hosentaschen vergraben und mich finster anschauend. Sein Mund war zu einem harten Strich verzogen. „Ich habe dich gwarnt. Du hättest dort bleiben sollen!“ Seine Stimme war rau und dunkel, genau wie sein Blick. Dann wuchs hinter ihm etwas Schwarzes, Massiges. Ein Berg aus Muskeln und Fell. Blauglühende Augen leuchteten auf und ich sah allzugenau die weissen, scharfen Reisszähne. Das Brüllen des Monstern lie mich zusammenzucken. Und ich erwachte. Da war gerade Mal dreiuhr morgens und in vier Stunden, würde mein Wecker klingeln. Ich konnte nur hoffen, dass der heutige Schultag etwas erträglich sein würde. Denn ansonsten melde ich mich gleich in der ersten Stunde krank. Gute Noten hinoderher. Hier ging es um meine Gesundheit und was nützte es mir, wenn ich gute Noten hatte, aber der Tod auf Latschen bin. Nichts! Zum Glück hatte Grandma meine Blässe und mein kränkliches Aussehen bemerkt, als ich mich fertig runter schleppte und aus der Haustür wollte. Sie hatte mich am Arm ergriffen und mich erstmal schockiert und besorgt zugleich angesehen. „Himmel, Kind. Du siehst aus, als wärst du von den Toten auferstanden!“, sagte sie aufgebracht. „Von den Toten auferstanden, guter Witz!“, sagte ich mir. „Du bleibst auf jeden Fall zuhause. Ich rufe in der Schule an und melde dich für heute und für die nächste Woche krank. Auf keinen Fall gehst du mir so aus dem Haus!“, sagte sie, ging zum Telefon und wählte sogleich die Nummer. Ich stand nur da und schaute sie verdattert an. Ich kannte zwar Grandma gut genug, und wuenderte mich nicht, dass sie so besorgt war, aber dass sie mich für knapp eine Woche krankschreiben lies. Das hätte ich niemals gedacht. Vier Wochen. Vier Wochen sind nun vergangen. Das war ein ganzer Monat. Und noch immer habe ich nichts von Dad gehört. Solangsam, machte ich mir Sorgen. Fragte mich, ob sie heil angekommen sind, oder einen gezwungenen Zwischenstopp machen mussten. Und wenn ja, so hätten sie sich doch melden müssen. Grandma merkte meine Sorge und beruhigte mich immer. „Dein Vater wird sich schon melden. Bestimmt braucht es ein bischen, ehe er die Herren überzeugen kann!“, sagte sie sgtets, doch das beruhigte mich kein bisschen, Im Gegenteil. Je länger die hohen Herren sich Zeit gaben, meinem Vater ihre Entscheidung mitzuteilen, desto kürzer wurde meine Geduld. Oft passierte es, dass ich einfach durch das Haus tigerte und versuchte mich irgendwie abzulenken. Grandma wurde dadurch natürlich auch ganz schön kirre und verbannte mich entweder ins Bett oder ins Wohnzimmer, wo ich mich auf die Couch legte und Fernschaute. Als endlich die Woche, in der ich krangeschrieben war, zuende war und ich mich etwas besser fühlte, ging ich wieder zu Schule. Amber freute sich wie eine Schneekönigin und fiel mir sogleich um den Hals, als ich in den Bus stieg. „Hi, da bist du ja wieder. Ich habe mir schon Sorgen gemacht!“, sagte sie und drückte mich an sich. mir wurde die Luft knapp. Amber sieht zwar nicht so aus, aber das Mädchen kann Kräfte entwickeln, die selbst Herkules umhauen würde. Zumindest, wenn sie einen umarmte. „Amber...ich kriege keine Luft!“, röchelte ich und Amber ließ mich los. Demonstrativ um ihr zu zeigen, dass sie das nächste Mal etwas sanfter sein soll, schnappte ich nach Luft und hielt mir die Brust. Amber lächelte verlegen. „Sorry!“ Sorry, als ob das meine ausgedörrten Lungen wieder gut machen würde. Tse! Ich brauchte eine Weile, bis ich wieder einigermassen richtig atmen konnte. Jaja, ich denkt sicher, dass ich übertreibe, aber werdet ihr mal von eurer besten Freundin umramt, die mehr Kraft in den Armen hat, als sonst was! „Habe ich was verpasst?“, fragte ich und Amber dachte kurz nach. „Naja nicht viel. Alles so wie immer!“, sagte sie und etwas an dieser Antwort stimmte nicht. es war seltsam. Ich weiss selber nicht, wie ich darauf kam, aber etwas an Ambers Antwort verwirrte und beunruhigte mich zugleich. Und ich beugte mich vor. „Los sag schon. Habe ich etwas verpasst...?“ Amber schüttelte den Kopf. Wich meinem Blick aus. Ganz klar. Etwas ist passiert. Nur die Frage war was? Ich wollte Amber schon geradezu dazudrängen, es mir zu sagen, als der Bus anhielt und die Türen sich öffneten. Schnell sprang Amber auf und hastete hinaus. Ich folgte ihr und wunderte mich wieder, wie schnell sie sein konnte. Ich hatte wirklich Mühe ihr zufolgen und mit ihr Schritt zuhalten. Vor dem Eingang des Schulgebäudes gab es ein regelrechtes Gedrängel und ich musste etwas lächeln. Sind die Schüler denn so wild, wieder in die Schule zu gehen? Wohl kaum! Ich wollte mich gerade umdrehen, um Amber meine Vermutung zu äußern, als ich feststellen musste, dass sie nicht mehr neben mir lief. Ich runzelte die Stirn. Komisch, vor paar Minunte war sie noch auf gleicher Höhe mit mir? Suchend schaute ich mich in der Menschentraube um und sah, dass sie weit vor mir her lief. „Amber, warte doch mal. Hey, Amber!“ Doch meine Freundin wartete nicht. Sondern lief nun schneller. Was war nur mit ihr los? Zu meiner Überraschung, war Amber mal nicht mit mir in derselben Klasse und so musste ich allein dasitzen. Der Lehrer war noch nichtr da, und so konnte ich mir genauer Gedanken über das merkwürdige verhalten meiner Freundin machen. Noch nie habe ich sie so erlebt. Zuerst total fröhlich, doch dann vollkommen in sich verschlossen. Was hatte das nur zu bedeuten? „Habt ihr schon gehört. Man hat schon wieder eine Tote gefunden!“ „Was wie schrecklich!“ „Das ist schon die dreizehnte Leiche!“ Ich wandte den kopf herum und sah zu den Mädchen, hinter mir. Diese hatten sich um den Tisch der andern Mitschülerin versammelt. „So langsam, aber sicher bekomme ich Angst!“ „Hier ind er Zeitung steht, dass die Polizei immernoch keine Spur hat!“ „Was meint ihr? Wer wird das nächste Opfer sein?“ „Hoffentlich nicht ich. Ich habe noch soviel vor!“ „Äh, sorry wenn ich euch störe. Aber über was redet ihr da?“, fragte ich. Die Mädchen drehten sich um und sahen mich für Minunte kurz verwirrt an. Sicher hatten sie mich nicht bemerkt, als ich mich zu ihnen stellte. Ich wollte ihrenm gespräch erst auch mal nicht Beachtung schenken, doch dann wurde ich doch neugierig und wollte mal genauer erfahren, was das zu heissen hatte. „Oh, man hat wieder eine Leiche gefunden. Und keiner weis, was die Todesursache war!“, erklärte eines von ihnen. „Aber man kann sagen, dass es Mord war. Alle Opfer haben sich gewehrt, bevor sie starben!“ „Und, wie wurden sie ermordet?“, fragte ich und die Mädchen sahen sich einander an, dann mich und ich glaubte soetwas wie Spott in ihren Augen zu sehen. Ließ mich aber davon nicht einschüchtern. „Das weiss, wie gesagt niemand. Man hat keine Schus-oder Stich verletzungen gefunden. Aber auch kein Gift!“ Ich hob die Brauen. Das die Polizei und die Pathologie so gut ausgestatt ist, um solche vermutungen auszuschließen, hätte ich niemals gedacht. Tja, offenbar werde ich in allen Punkten was das langweilige Kaff Goose-bumps-Village enttäuscht. „Oh!“, gab ich nur von mir. „Dann hat die Polizei wohl alle Hände vol zutun, den Mörder zu finden!“ „Ja, und die Presse stellt natürlich alle Vermutungen in die Zeitung, die es gibt!“ Ich hob die Schultern. Egal wie klein und langweilig eine Stadt, ein Dorf ist. Überall gab es Leute, die übertreiben. „Aber in einem Punkt sich alle einige!“, sagte das Mädchen nun im Flüsterton, und ich kam mir dabei ziemlich dämlich vor. „Es muss ein echt krankes Hirn sein und der es mit der Angst vor der Fear Street ziemlich genau nimmt. Denn alle Opfer wurden in dieser Strasse gefunden!“ Mir lief es aufeinmal eiskalt den Rücken runter. Wenn die Leichen woanders gefunden wären, wäre das kein Problem für mich gewesen. Aber leider wurden sie in der Fear Street gefunden und so hatte ich so ein ungutes Gefühl. Und verstand, wieso die anderen solch eine Angst hatten. Ich war ja selber in der Fear Street und hatte selbst gespürt, dass es dort mehr als unheimlich war. Ich schluckte und merkte, wie trocken mein Hals war. „Ihr sagtet, dass es eine Frau war?“, fragte ich und räupserte mich mehrmals. Die Mädchen nickten gelichermassen. „Ja, alle Opfer waren Frauen. Sogar Mädchen, in unserem Alter!“ Ich nickte und wiederholte im Kopf das, was sie eben sagten. Die Opfer wurden alle in der Fear Street gefunden und alle Opfer waren Frauen. Das klingt ja nach einem dieser Mörder, die es nur auf Frauen abgesehen haben. Und da wurde mir etwas klar. Erin! Sie lebte in der Fear Street und war eien Frau. denken. Was wenn sie...? Ich schüttelte den Kopf, um diese Horrorgedanken zu verdrängen, aber sie wollte nicht aus meinem Kopf und ich fing an mir Sorgen zu machen. Sie mag zwar unheimlich sein, aber sie war auch, auf ihre Art nett. Ich konnte sie ehrlich gesagt gut leiden. Auch wenn sie eine Macke hatte. Und ich hoffte, dass ihr nichts passierte. „Wieso möchtest du das wissen?“, fragte nun das Mädchen und ich zucklte zusammen. „Wie,...ach...ähm naja. Nur so!“, erklärtze ich. „Ihr habt mich eben neugierig gemacht!“ Schnell drehte ich mich um und eilte zu meinem Platz. Ich hatte ihn schon fast erreicht, als mir plötzlich kalt wurde und ich einen bohrenden Stich in meinem Rücken spürte. Ich drehte den Kopf etwas herum und sah in leuchtendblasse, blaue Augen. Colson! Augenblicklich wurde mir noch kälter, als sich unsere Blicke trafen und ich einen Ausdruck von blinder Wut in ihnen sah. Aber wieso? Ich hatte doch gar nichts gemacht. hastig wandte ich mich um und machte, dass ich an meinen Platz kam. Da kam auch schon der lehrer und der Unterricht begann. Doch ich schaffte es nicht mich zu konzentieren. Die Sorge um Erin machte mich unruhig, und auch Colsons Blick, den er mir zuwarf, gab dem ganzen noch den Rest. Als endlich die Paue begann und ich die Gelegenheit hatte Luft zu schnappen, da ich glaubte nicht atmen zu können, freute ich mich umsomehr und rannte förmlich hinaus. Auf dem Pausenhof holte ich tief Luft und setzte mich auf einer Bank. Das wetter war ausnahmsweise herlich. Strahlender Sonnenschein und eine kühle Brise. Genau richtig. Ich legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Wollte die Schrecken im Unterricht weit hinter mir lassen und mich auf den nächsten Unterricht konzentrieren. Dem guten Rat des Lehrers und des Direktors folgen. „Hey!“, hörte ich neben mir und schaute auf. Amber stand neben mir. Den Kopf gesenkt und die Bücher, die sie auf den Armen trug, fest an sich gepresst. Amber machte den Eidnruck, als hätte sie soeben erfahren, dass ihre Mum gestorben sei. Ihre Unterlippe zitterte und ihre Augen hatten einen dumpfen Ausdruck. Ich sagte nichts, sondern klopfte mit der Hand auf die Seite neben mir und sie setzte sich. Lange sagten wir nichts und das Schweigen wurde unerträglich. Doch dann... „Tut mir leid!“, sagte Amber. Ich schaute sie nur an. „Tut mir leid, dass ich heute Morgen so geblockt habe. Aber ich konnte nicht...!“ Sie zitterte nun am ganzen Körper und ich legte ihr mitleidig den Arm um die Schulter. „Was ist los, Amber. Wieso bist du so fertig?“, fragte ich und Amber presste hart die Lippen aufeinander. „Ich...ich habe mich letzte Woche mit Freddy getroffen!“, sagte sie und ich bekam so ein ungutes Gefühl. Sofort schaute ich mir ihren Hals an, doch ich fand keine Bisswunden. Das beruhigte mich. Aber nur etwas. Ambers bedrückter Ausdruck verriet mir, dass sie nicht gerade glücklich bei diesem Treffen war und noch immer ist. „Was war los?“, fragte ich und Amber holte tief Luft und knetete die Hände. „Ich...ich habe ihm gesagt, was ich für ihn emfpinde!“, begann sie und ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Einerseits war ich froh, dass sie sich getraut hatte, aber so wie sie das sagte... Etwas schien da nicht ganz gut gelaufen zu sein. „Und er, was sagte er?“, fragte ich vorsichtig. Amber biss sich auf die Unterlippe und holte tief Luft. „Er...er sagte, dass ich nicht sein Typ bin. Das er es zwar reizend findet, dass ich ihn so toll finde, aber dass er nie was Ernstes mit mir anfangen würde!“ Ich glaubte, mich verhört zu haben. Sie war nicht sein Typ? Was sollte das denn. Erst kanbbert er sie an, suagt ihr fast das Blut aus, sodass sie aussieht, wie eine wandelnde Leiche. Und dann sowas. Wut machte sich in mir breit und ich ballte die Hände zu Fäusten. Was mich wunderte war, dass Amber das anscheinend einfach so hinnahm und das verstand ich nicht. Sie machte kein wütendes Gesicht und sagte etwas Böses über ihn. Sondern saß einfach nur da und schaute auf ihre Hände im Schoss. Ich schüttelte den Kopf. „Wo ist er?“, fragte ich und Amber hob abrupt den Kopf. „Wie?“ „Wo ist er?“ Ich schaute mich um. Versuchte in dem Getümmel irgenwo Freddy zufinden. „Wieso...wieso willst das wissen?“, fragte Amber und klang ziemlich eingeschüchtert. „Weil ich diesem Idioten mal die Meinung sagen will!“, knurrte ich und suchte weiter. Da fand ich ihn auch gleich. Er plauderte munter mit einem Mädchen. Das ist dioch die Höhe. Amber in die Wüste schicken und gleich mit dem nächstbesten Mädchen flirten. Ich sprang auf und drehte mich um, um auf ihn zu zustürmen. Amber hielt mich an der Hand fest und schaute mich erschrocken an. „Was hast du vor?“, fragte sie und blickte zu ihr. „Das was ich schon sagte. Ihm die Meinung sagen!“ Meine Freundein schüttelte den Kopf. „Nein, lass nur. Es ist schon okay!“ „Nichts ist okay. Der Kerl hat dich übel ausgenutzt. Das lasse ich doch nicht einfach so stehen!“, keifte ich und riss mich los. Amber schaute mich immernoch erschrocken an, sagte jedoch nichts. Anscheinend mussteich sie mit meinem Ausbruch ziemlich schockiert haben und es tat mir auch leid. Aber wenn jemand mit meinem Freunden so umsprang, dann werde ich eben zur Furie. „Bleib hier, ich komme gleich wieder!“, sagte ich etwas ruhiger und ging dann zu Freddy. Dieser redete immernoch mit ihr und innerlich spürte ich eine gewisse Vorfreude in mir aufsteigen. Der Kerl konnte sich auf was gefasst machen. Dem werde ich gehörig die Suppe versalzen. Der wird nicht soleicht davon kommen. Als ich ihn erreicht hatte, packte ich ihn an der Schulter und drehte ihn brutal zu mir herum. Freddy erschrack erstmal und wollte schon etwas sagen, doch dann lächelte er. Wahrscheinlich weil er sich freute, dass ich etwas von ihm wollte. Von wegen! „Hey, Kim. Na alles klar bei dir?“ „Spar dir deine dummen Süßholzraspelei!“, fuhr ich ihn an. „Amber hat mir gesteckt, dass du sie eiskalt abgeblitzt hast!“ Kurz herrschte Schweigen. Das Mädchen, mit dem Freddy gerade so munter geplaudert hat, schaute erst mich, dann Freddy und dann mich wieder an. Ich beachtete sie nicht. Es war mir auch völlig egal, was sie nun denken würde. Freddy schaute mich nun etwas erschüttert an und trat von einem Fuss auf den anderen. Er war sprachlos. Gut so, so hätte ich noch mehr Chancen ihn bloss zu stellen. „Weisst du eigentlich, wie fies das ist. Du gehst mit ihr aus, machst ihr schöne Augen und tust mit ihr vielleicht Dinge, die ich hier nicht nennen möchte!“ Schön, der letzte Satz hätte nicht sein müssen, aber ich war einfach nur wütend und schaute kurz zu dem Mädchen. Dieses wurde nun blass und machte einige Schritte zurück. Für Freddy schien sie nicht mehr zu existieren und ich ließ weiter meinen Zorn auf ihn los. „Das Mädchen würde alles für dich tun. Sogar ihren letzten Tropfen Blut geben, und du...du sagst einfach, sie ist nicht dein Typ. Solche Typen, finde ich einfach zum Kotzen!“ „Dürfte ich auch mal was sagen?“, kam es leise und bedrohlich von ihm. Ich verzog keine Miene. Obwohl ich wusste, was er wirklich war und wie gefährlich er sein konnte, war ich mir sicher, dass er mir nichts tun würde. Zumindest nicht hier, in aller Öffentlichkeit, wo es Zeugen gab. Ich nicke nur, schaute ihn kalt an. Freddy kam auf mich zu, beugte sich zu mir runter und fixierte mich mit seinen dunklen Augen. „Ich habe Amber schon vornerein gesagt, dass zwischen uns nichts wird. Ich bevorzuge eine andere Sorte, von Mädchen!“ Ich konnte mir schon denken, was für eine Sorte, beziehungweise was für Mädchen er bevorzugte. Nämlich Mächen wie mich, oder nur mich. „Ach, und die anderen, die du zu dir genommen hast, waren nur ein kleiner Snack?“, fragte ich und Freddy lächelte. „Was denkst du denn. Die Vorspeise kommt immer vor dem Hauptgang und danach der Nachtisch!“, sagte er. „Soviel ich weiss, blieb die Hauptspeise aus!“, erwiederte ich und Freddy grinste noch mehr. „Das mag sein, aber man nascht ja immer gerne vom Naschtisch, bevor man die Hauptspeise zu sich nimmt!“ Freddy lachte, doch da er verzog in diesem Moment schmerzhaft das Gesicht. Das war einfach zu viel. Schon schlimm genug, dass er Amber fast getötet hätte und es auch nun auch mich abgesehen hatte, jetzt hielt er uns auch noch für seine persönliche Mahlzeit. Es war reiner Impuls und auch eine wahre Befriedigung, mein Bein hochzuziehen und es zwischen seine Beine zurammen. Freddy stiess einige nicht jugendfreie Flüche aus und hielt sich seinen Schritt. Ich wollte mich umdrehen, doch da sah ich das Mädchen und deutete auf Freddy. „Ich an deiner Stelle, würde mich vor diesem Lüstling fernhalten. Glaub mir, das ist gesünder!“ Das Mädchen nickte nur und machte, dass sie weit weg von Freddy kam. Ich drehte mich um und ging zurück zu Amber. Diese hatte das ganze aus naher Ferne mitbekommen und ich sah ein leises Lächeln auf ihren Lippen. Als ich mich zu ihr setzte, knuffte sie mir in die Seite. „ich kann nicht fassen, dass du das getan hast!“, sagte sie fassungslos und ich schaute sie gelassen an. „Hätte ich etwa zulassen sollen, dass er das nächste Mädchen anknabbert?“ Amber schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich...ich bin sprachlos. Niemand hätte sich das getraut!“, sagte sie und ich grinste. „Tja, so machen wir das eben aus Arizona!“ Ich straffte die Schultern und grinste stolz. Auch wenn ich nun Gefahr lief, dass Freddy mich eines Nachts anfallen würde, war ich dennoch stolz auf mich. Wenn es etwas gab, was ich nicht leiden konnte, dann waren es Leute, die meinen Freunden wehtaten. „Danke, Kim!“, sagte sie und lachte. Ich lachte auch. „Weißt du was, wir können ja heute nach der Schule ins Kino. Bin sicher, dass es da einen guten, lustigen Film gibt!“, schlug ich dann vor. Der Tag verlief trotz, dass er so chaotisch angefangen hatte, gut und ich wollte mir die gute Laune, die sich in mir breitmachte, nicht verlieren. Amber nickte. „Okay, ich sage nur meiner Mum bescheid!“ Es war Mittag und wir fuhren mit dem Bus zum Kino. Das Kino schien genauso alt zusein, wie die anderen Gebäude hier. Dennoch war es innen sehr modern eingerichtet. Ein roter Tepischboden war ausgelegt und in einer Ecke war eine richtigte kleine Cafebar aufgestellt. Teenies hatten sich dort versammelt und tuschelten aufgeregt miteinander. Eine breite Treppe führte hinauf in den ersten Stock. Dort waren die verschiedenen Kinosäale. Woher ich das weiss, naja ich war lange nicht mehr, aber an ein bisschen kann ich mich schon erinnern. Amber und ich ginen zur Kasse und holten uns zwei Karten. Leider hatten wir Pech. In diesem Kino liefen nichts als Horrorfilme. Zwar keine besonders harten Streifen, aber schlimm genug, uns mit Alpträumen zustrafen, bis wir alt und grau sind. Wir entschieden uns für „Das Camp der verlorenen Seelen“ und gingen zur Treppe. Doch kaum hatte ich den Fuss auf die Stufe gesetzt, spürte ich etwas Seltsames. Es war, als würde ich die Nähe von jemand anderem spüren. Ich drehte mich um, doch niemand stand hinter mir. Ich runzelte die Stirn. Dabei warich mir sicher, dass jemand hinter mir war. Ach, Quatsch. Kim. Du spinnst dir schon Sachen zusammen, die es gar nicht gibt. Wobei...seid ich hier bin passieren dauernd solche Sachen. Seufz! Wir saßen in der obersten Reihe und Amber futterte schon mal den halben Jumbo-PopCorn-Becher leer. „Äh, Amber. Denkst du daran, dass wir auch noch was für den Film brauchen?“ „Tschuldige..aber das PopCorn schmeckt einfach zu gut!“, sagte sie kauend. Sie schien den Kummer gut überwunden zu haben. Und ich war froh, dass ich ihr helfen konnte, wenn es auch ziemlich übertrieben war und ich bald die Quittung dafür bekommen würde. Aber daran wollte ich erstmal nicht denken. Jetzt wollte ich mich mit ihr amüsieren und als das Licht erlosch und der Film losging, hatten wir beide vollkommen vergessen, was in der Schule passiert war. Der Film war logisch, aber nicht sonderlich gruselig. Eher langweilig und ziemlich einfach zu verstehen. Ein Camp, indem es eine Tragödie gab und die Untoten nun ratslos im Camp umher gingen. Natürlich wussten weder der Campleiter noch die Campbesucher davon und dass Ergebniss war Gekreische, ab und zu mager gehaltene blutige Scenen und ein paar ziemlich überteriebene Handlungen der Darsteller. Und das soll gruselig sein? Also in diesem Punkt hatte Erin Recht. Das richtige Leben ist tausend mal gruseliger, als solche Filme. Da laufe ich doch viel lieber freiwillig durch die Fear Street. „Man, was für ein müder Schinken!“, beklagte ich mich. „Da ist ja der Geburtstag meiner Stiefmutter noch schlimm!“ Amber kicherte. „Wieso, ist sie auch ein Zombie?“, fragte sie und ich lachte. „Nein, aber sie ist ziemlich komisch, wenn sie Geburtsatg hat. Immer wenn wir ihr gratulieren, tut sie so, als würden wir ihr zum Todestag gratulieren. Und jammert immer:„Ahh sieh nur, ich habe wieder eine Falte!“ Wir brachen in schallendes Gelächter aus und schüttelten uns. Es war schon später Mittag, fast schon Abend und wir liefen zur Bushaltestelle. Ich wunderte mich etwas. Es kam mir gerade wie eine Stunde vor, als wir das Kino betraten und uns den Film angesehen haben. Aber so wie es aussah, war es schon kurz vor sechs. „Oh, nein!“, sagte Amber und ihre Schultern sackten nach unten. „as ist?“, fragte ich und stellte mich zu ihr. „Der Bus, denn wir nehmen wollten, ist schon weg und der nächste kommt erst in einer Stunde!“, jammerte sie und schaute auf ihre Armbanduhr. „Oh!“, gab ich nur von mir. „Wollen wir dann solange warten?“ „Hm, ich weiss nicht. Bis wir daheim sind, ist es acht, wenn nicht sogar später. Die Buse hier sind nicht gerade zuverlässig!“ „Hm, dann lass uns laufen. Ist ja nicht soweit und es ist noch einigemassen hell!“, schlug ich vor, wobei mir nicht gerade wohl zumute war. Ich musste wieder an Colsons Worte denken. Dass ich nicht nachts durch die Strassen laufen sollte und auch an Grandmas Angst, weil ich erst in der Dunkelheit heimkam. Doch dann schüttelte ich den Kopf. Ich sollte mich nicht so von Colsons Worten beeinflussen lassen. Amber nickte nur und wir gingen los. Es war schon dunkel, als wir bei ihr Zuhause ankamen. Kurz bleib noch bei ihr und wie plauderten über verschiedene Dinge. Wobei wir jedoch das Thema Freddy ausließen. Es gab nämlich noch andere Themen über die man reden konnte. „Hast du das auch mit den Morden gehört?“, fragte sie mich und ich nickte. Amber schüttelte sich. „Richtig unheimlich. Wenn man bedenkt, wo die Leichen gefunden wurden und dass sie keine Verletzungen haben!“ „Ja, das ist wirkluch gruselig!“, stimmte ich ihr zu und musste an Erin denken. Sicher hatte sie auch davon gehört und ich fragte mich, was sie wohl gerade machte. „Diese verdammte Fear Street. Ich frage mich wirklich, wieso man diese nicht einfach schliesst oder ganz plattmacht. Seit es diese Strasse gibt, passieren dort immer so schreckliche Sachen. Schon meine Grossmutter warnte mich davor, da hin zugehen!“, erzählte sie und knautschte ihr Kissen. „Sie sagte, dass es dort nicht geheuer ist!“ „Wieso gibt es dort etwa Geister?“, fragte ich, nur um meine eigene Nervösität, die mich plötzlich ergriff nicht anmerken zulassen. Ich wusste nur zugut, wieso man sich davor hüten sollte, in die Fear Street zu gehen. Man brauchte nur durchzulaufen und man konnte deutlich das Unheimliche spüren. Ob es da wirklich Geister gab, wollte ich nun wirklich nicht wissen. Amber schien nachzudenken, dann schaute sie mich an und in ihrem Blick las ich Furcht. „Ja, soll es. Es heisst, die Geister der Familie Fear würden dort umhergehen und jeden zu Tode erschrecken, der es wagt in ihre Strasse zugehen!“ Mir lief es kalt den Rücken hinunter, als ich an meinen ersten Besuch in der Fear Street denken musste. Ich habe mich dort alles andere als wohl und sicher gefühlt. Es war wahrlich unheimlich. Da ich weder den Wind noch das Ziwtschern der Vögel gehört hatte. Es gab dort kein Leben. Aber das es dort Geister geben soll? Möglich wäre es. Immerhin hatte ich diesen netten Zeitungsartikel gefunden, wo ein ganzes Viertel niedergemacht wurde. Aber da war doch nun der Friedhof? Seltsam! „Sagtest du nicht, dass der Friedhof auf dem Gelände aufgebaut wurde, auf dem mal ein Viertel war?“, fragte ich und Amber nickte wieder. Und schüttelte wieder den Kopf. Ich runzelte die Stirn, was hatte das nun zu bedeuten. „Ja, und nein. Das Viertel, das mal da stand, gehörte mit zu Familie Fear. Dort stand auch ihr Anwesen!“ „Oh!“ Das erklärte natürlich einiges. Ich erinnerte mich, dass es hinter der Fear Street einen Wald gab. Dort musste der Friedhof sein, aber wieso...ist nur das ehemalige Viertel von Bäumen umrundet und nicht auch die Fear Street, wenn dieses Viertel dazugehörte. Vielleicht konnte mir Amber auch auf diese Frage eine Antwort geben. „Naja!“, sagte sie und ihre Stimme wurde dumpf. „Die Fear Street, also die Hauptstrasse, soll verflucht sein. Dort kann nichts wachsen. Weder Blumen noch Bäume. Man nennt sie auch die Strasse der Toten. Dort soll es die meisten Todes-und Unglückfälle gegeben haben. Im Viertel, wo die Familie Fear, die dort lebten nicht schaden wollte, sondern es auf die ahnungslosen Bewohner ihrer Strasse abgesehen hat. Es geht das Gerücht um, dass die Familie mit dem Teufel im Bunde war und ihm immer wieder neue Seelen zur Nahrung brachte!“ Früher, am Anfang, als ich hierher kam, hätte ich darüber gelacht, doch nun war mir dies gründlich vergangen. Ich war lange genug hier, um zu wissen, dass es hier nicht mit rechten Dingen zuging und glaubte nun alles, was mir meine Freundin erzählte. So unglaublich das auch war. „Der Teufel habe Ihnen jedoch davor ein Teil seiner Macht gegeben. In Form eines Amuletts. Dadurch ist dieser Pakt entstanden!“ Brrr. Mir wurde aufeinmal kalt und ich fröstelte. „Unheimlich nicht?“, fragte Amber und ich nickte. Das war mehr als unheimlich. Das klang nach einer dieser alten Geschichten, in denen sich eine Familie selbst ins Unglück ritt und die Nachkommen nun die Folgen ausbaden mussten. Ich schüttelte mich. „Das kannst du laut sagen!“ Da klingelte mein Handy. Ich holte es aus meiner Tasche und schaute auf das Display. Grandmas Nummer stand groß drauf und ich empfing den Anruf. „Kim!“ „Kim. Mein Gott. Kind, wo bleibst du. Du wolltest doch schon längst zuhause sein!“, hörte ich sie aufgebracht und rollte etwas mit den Augen. Dabei hatte ich doch bescheid gesagt, dass es etwas länger werden könnte. Ich schaute raus und merkte, wie rasch es dunkler wurde. Nun verstand ich, wieso sie so aufgebracht war. „Ja, ich weiss. Sorry. Ich mache mich jetzt gleich auf den Weg!“, versprach ich, legte auf und wandte mich an Amber. „Sorry, aber ich muss dann wieder!“, sagte ich und Amber nickte. „Okay, ich bringe dich noch zur Tür. Soll meine Mum dich fahren?“ „Nein, lass mal. Ich wohne ja nicht weit von hier!“ „Ich wohne ja nicht weit von hier...dusselige Kuh!“, maulte ich, als ich auf den heimweg war. Die Strassen waren verlassen und es brannte nur in wenigen Häusern Licht. Nebel stieg auf und gab dem ganzen eine unheimliche Stimmung. Ich schauderte und verfluchte mich sogleich, dass ich Ambers Bitte einfach so abgeschlagen hatte. Das nächste Mal, werde ich nicht so dämlich sein. Ich lief weiter und musste an das denken, was mir Amber so alles über die Fear Street und über die Familie Fear selbst erzählt hatte. Mir lief es wieder kalt den Rücken hinunter und ich versuchte schnell an was anderes zu denken. Da blieb ich plötzlich stehen und glaubte, meine Augen würden mir einen Streich spielen. Die Luft vor mir begann zu flimmern. Wie als würde ich vor einem unsichtbarem Feuer stehen. Ich rieb mir die Augen hoffte, dass dieser Eindruck verschwinden würde. Doch er blieb und wurde immer stärker. In meinem Kopf drehte sich alles und ich spürte einen Anflug von Übelkeit. Dennoch ging ich weiter, und der Eindruck wurde schlimmer und schlimmer. „Boah, wieso ist mir so schlecht!“, würgte ich und blieb wieder stehen. Schaute um mich und musste feststellen, dass die Luft und um mich herum nicht nur flimmerte, sondern seltsam matt und dumpf war. Fast so, als würde ich in einer Blase sein! Was ging hier nur vor sich? Da sprang plötzlich etwas Großes aus der flimmernden Luft auf mich zu. Blieb vor mir stehen und schaute mich knurrend an. Hinter mir erschienen noch zwei weitere dieser Gestalten. Und allmählich hörte das Flimmern auf. Jedoch blieb die Luft um mich immernoch dumpf. Ich atmete tief ein und aus und schaute mir nun die Gestalten genauer an. Ich machte vor Schreck einen Schritt zurück. Wobei ich darauf achtete, diesen Viechern hinter mir nicht allzunahe zu kommen. „Scheisse, was sind das für Viecher?“, keuchte ich erschrocken und schaute auf die Kreatur vor mir. Sie war eine Mischung aus Mensch und einer Echse. Und zwar mit einer, der übelsten Sorte von Reptilien. Ihr Kopf war mit Stacheln übersät und an Händen und Füssen hatte sie mörderisch aussehende Krallen. Wie eine riesige peitsche wischte ihr Schwanz. Ein scharfes Zischen drang aus ihrem, mit Reisszähnen besetztem Maul und ihre kalten Reptilienaugen waren auf mich gerichtet. Ich blickte sie wiederum an und sah die Mordlust in diesen Augen aufblitzen. Mir lief es kalt den Rücken runter. Und kurz dachte ich, dass diese Biester schuld an den Morden waren. Aber dann kam mir wieder in den Sinn, dass die Opfer keine Wunden hatten, die zum Tode führten. Und die Opfer wurden in der Fear Street gefunden und das hier war nicht die Fear Street. Also musste jemand anderes schuld an diesen Morden sein. Aber wer? Ich hatte keine Zeit noch länger darüber nachzudenken, wollte es auch nicht. der Gedanke, dass hier mehr als nur Killer rumläuft behagte mir gar nicht. Ich schaute weiterhin zu der Echse vor mir. Diese machte einen Schritt auf mich und ich machte wiederum einen Schritt zurück. Dabei schienen die Biester hinter mehr nur darauf gewartet zu haben. Denn sie schnappnte und hiebten nach mir. Ich machte noch schnell einen Schritt nach vorn, stolperte dabei doch unglücklich und fiel der Kreatur vor mir fast in die Arme. Diese klaffte das Maul weit auf und hätte mich sicher erwischt, wenn ich mich nicht noch rechtzeitg gefangen hätte. Ich fiel zur Seite, taumelte und nun hatte ich alle drei vor mir. Die Bestien schauten mich lauernd an und ihre Krallenhände zuckten immer wieder vor. Sie beugten dabei leicht ihren Oberkörper nachvorn und streckten ihre Hälse durch. Für mich war klar, dass sie sich gleich auf mich stürzen und mich zereissen würden. Ich kniff die Augen zu. Wollte nicht sehen, wie sie mich in Einzelteile zerlegten. Schon hörte ich das Scharren ihrer Krallen auf dem Boden und ihr Schrei. Als plötzlich ein Schuss aufpeitschte und mich etwas Nasses im Gsicht traf. Ich öffnete die Augen und sah, wie die erste Echse vor mir auf dem Boden lag. In ihrem Kopf klaffte ein hässlcihes Loch. Angewidert verzog ich das Gesicht und schaute dann zu den anderen beiden Echsen. Diese blickten sich verwirrt und erschrocken an, doch dann wandten sie sich um und wollten sich nun auf mich stürzen. Doch ehe sie mich anspringen konnten, gab es zwei weitere Schüsse und zerfetzen die Schädeldecken der bestien. Wie nasse Säcke fielen sie zu Boden und ich spürte, wie mir fast schwarz vor Augen wurde und meine Lungen wehtaten. Erst da bemerkte ich, dass ich die Luft angehalten hatte und sog gierig die Luft ein. „Das war ganz schön knapp. Wenn ich nicht in der Nähe gwesen wäre, wärst du jetzt tot!“, hörte ich hinter mir jemanden sagen und wirbelte herum. Aus dem Nebel, die Blase hatte sich längst, gleich nach dem Tod der Echsen aufgelöst, trat eine Gestalt. In ihrer Hand hielt sie eine wuchtige Waffe. Aus dessen Lauf stieg ein feiner Rauchfaden und ich brauchte eine Weile, bis ich die Gestalt, die nun vor mir stand erkannte. „Erin?!“, keuchte ich und Erin grinste. „Na, überrrascht?“ „Das kann man wohl sagen. Woher wusstest du, dass diese Biester auftauchen würden?“ „Ich wusste es überhaupt nicht. Rafael hat mich darauf aufmerksam gemacht!“, erklärte sie. Wie auf ein Stichwort tauchte der schwarze Wolf neben ihr auf und bellte. Wie als wollte er sagen, dass er die Anerkennung verdiente. Und ich wollte ihm dies nicht streitig machen. „Danke, Rafael!“, sagte ich und machte eine knappe Verbeugung, vermied, es ihm auch nur zunahe zukommen. Aus Angst, dass er das falsch verstehen könnte. Wieso ich darauf komme. Ganz einfach, als ich Erin besuchte, musste er mich für einen Eindrinlging gehalten haben und hatte mich angesprungen. Mit gefletschten Zähnen und ausgefahrenen Krallen, versteht sich. Erst als Erin ihm befahl von mir runterzugehen, hatte er von mir abgelassen. Seit dem hatte ich schon einen großen Respekt vor diesem Tier. Erin lachte. „Du kannst ihn ruhig streicheln. Er beisst nicht!“ „Äh, also ich weiss nicht!“, sagte ich und streckte vorsichtig die Hand aus. Rafael reckte seinen Kopf meiner Hand entgegen und ich wollte sie schon instinktiv zurück zuziehen. Doch dann schleckte seine raue Zunge über meine Finger. Ich fasste Mut und kraullte ihn am Kopf. Der Wolf hechelte und wedelte mit dem Schwanz. Ich musste lächeln. „Na, siehste. So schlimm ist er auch nicht!“, sagte Erin und steckte ihre Waffe weg. „Naja, er ist schon etwas furchteinflösend!“, gestand ich und der Wolf gab einen bellenden, empörenden Laut von sich. Erin lachte. „Ja, aber das ist auch Sinn der Sache!“ Ich sagte nichts und nickte. Das stimmte. Wenn man seine Feinde oder ungebetene Gäste von sich fernhalten wollte, dann war das der beste Weg. „Los, komm. Gehen wir zu mir!“, sagte sie dann und ich schaute fregand an. „Wieso?“ „Ganz einfach, weil du von bis unten mit Echsenblut beschmiert bist!“ ich schaute an mich herab und tatäschlich. An mir klebte das widerlichstinkende Blut der Echsen und mir drehte sich der Magen um. „Uhh, ist das eklig!“ „Eklig, dass ist doch nicht eklig. Es gibt Dinge, die wirklich eklig sind!“ „Ich mags mir garnicht vorstellen!“ „Ist auch besser so!“ Die Dusche wusch das meiste von dem Blut ab und ich fühlte mich einigermassen sauber. Jedoch war meine Wäsche nicht so leicht davon zu befreien, als ich es gehofft hatte. Das Blut war ziemlich hartnäckig und ich stiess einen undamenhaften Fluch aus, nach dem anderen. „Was mache ich bloss?“, fragte ich und warf frustiert meine Klamotten auf den Boden. Es klopfte an der Badezimmertür und Erin kam rein. „Ich habe hier frische Klamotten. Ich hoffe, sie passen dir!“, sagte sie und reichte mir ein Bündel sauberer Kleidung. „Danke, Erin. Und selbst wenn nicht, ist auch nicht schlimm. Hauptsache ich laufe nicht rum, wie ein Schwein!“ Erin lächelte, schloss die Tür und ich hörte ihre Schritte auf dem Gang. Sie und ich sind zurück in die Fear Street gegangen, zu Colsons Haus, wo sie mich gleich zum Bad führte. Während ich mich wusch, gingen mir viele Gedanken durch den Kopf. Im Laufe dieses Abends ist einfach zuviel passiert. Ambers Geschichte über die verfluchte Familie und deren Strasse, dann der Angriff, von diesen Echsen und Erins rechtzeitige Hilfe. Ich schloss die Augen und setzte mich, in einem Handtuch gewickelt auf den Rand der Badewanne. Atmete tief durch und musste nun an Grandma denken. Sicher machte sie sich Sorgen und fragte sich, wo ich bleibe. Bestimmt rief sie geraden überall in der Nachbarschaft an und fragte, ob man mich gesehen hat. Ich seufzte. „Oh man, Grandma wird mir den Hals umdrehen, wenn ich nachhause komme!“ Das Handtuch segelte zu Boden, als ich aufstand und mir die frischen Sachen überstreifen wollte. Ich wollte mir gerade meine Unterwäsche, die gottseidank nicht mit Blut bermschiert war, anziehen, als die Tür plötzlich aufging und ich mitten in der Bewegung innehielt. Mein Gesicht wurde sogleich tomatenrot und ich schluckte. Colson stand wie angewurzelt in der Tür und für paar Minunte schien auch er rot zuwerden. Oh, Shite! Wieso musste das immer nur mir passieren? Schnell griff ich nach dem Handtuch und hielt es schützend vor mich. „Ähm...hey!“, sagte ich und schaute mich hilflos um. Colson sagte nichts, sondern schluckte hart. „Äh...ja, ähm...ich...öh!“, stammelte ich nur. „Das...das Bad...ist...ist...gleich frei!“ Er nickte nur und schloss sogleich die Tür. Erst als sie wieder zu war, wagte ich es, laut auzuatmen. Oh, man! Hören diese Überraschungen heute gar nicht mehr auf? Immernoch mit hochrotem Kopf, stieg ich die Treppen hinunter und ging ins Wohnzimmer. Erin saß auf der Couch und kraullte ihrem Hund, der ebenso auf der Couch saß, den Kopf. Colson stand am Kanin. Die Arme streng vor der Brust verschränkt. Ich senkte augenblicklich den Kopf. Wollte mir meine Verlegenheit nicht anmerken lasen. „Und fühlst du dich wieder einigermassen sauber?“, fragte sie mich und ich nickte. „Ja, danke. Die Klamotten sind auch in Ordnung!“, sagte ich und schaute an mir runter. Erin hatte mir eine BlueJeans und ein schwarzes TangTop gegeben. „Beasty Girl!“, stand da in weissen Buchstaben darauf. Ich sagte nichts dazu, sondern war vielmehr dankbar, dass ich etwas saubereszum anziehen hatte. Beide Sachen passten mir, wobei das Top meine Oberweite schon etwas zusehr betonte und das Colson hier war und mich so sah, machte das ganze nicht gerade besser. Da er zumal einfach so ins Bad geplatzt war und mich halbnackt gesehen hat. „Das freut mich!“, sagte Erin und schaute mich kurz nachdenklich an. „Ich frage mich, wieso diese Echsen dich angegriffen haben?“ Ich hob die Schultern und versuchte auszusehen, als würde ich es selber nicht wissen. Dabei konnte ich es mir schon etwas denken. Ich kam auf Freddy. Konnte mir gut vorstellen, dass er mir jetzt an den Kragen wollte, nachdem ich ihn in der Schule blossgestellt habe. „Nein, er kann es nicht gewesen sein!“, unterbrach mich plötzlich Colson und ich zuckte zusammen. Woher wusste er das. Ich habe doch gar nichts gesagt. „Freddy ist ein Widerling, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er diese Echsen auf dich ansetzt. Dafür ist er zu dumm und zu schwach!“ Erin nickte. „Wieso zuschwach?“, fragte ich. Da es nun jeder hier weiss, machte es eh nichts, es für sich zubehalten. „Diese Echsen sind nicht so wie wir. Sie haben keinen eigenen Willen, sondern müssen gesteuert werden. Allerdings ist das alles andere als leicht!“, erklärte Erin, stand auf und stellte sich neben Colson. Beide schauten nun auf mich und ich fühlte mich mit einem Male ziemlich unwohl. Dass diese Echsen keinen eigenen Willen haben und gesteuert werden müssen, hörte sich überaupt nicht gut an. Wer hätte, außer Freddy, noch ein Interesse mich aus dem Weg zu räumen? „Das ist wirklich eine verdammt gute Frage!“, sagte Colson wieder und ich wurde den Verdacht nicht los, dass er meine Gedanken lesen konnte. Colson grinste. Ja, er konnte Gedanken lesen! „Würdest du das bitte lassen!“, fauchte ich und Colsnon grinste noch breiter. Erin warf ihm einen mahnenden Blick. Gut, dass sie wenigstens ihn im Zaum halten kann. „Wir können uns später darüber unterhalten. Jetzt bring ich dich erstmal nachhause. Deine Grossmutter macht sich sicher Sorgen um dich!“ Nicht nur. Grandma wird mir bis zum Schulabschluss Hausarrest geben. Brrr! Colson lachte und ich warf ihm nun einen hasserfüllten Blick zu. „Sag mal, stimmt etwas nicht?“, fragte mich Erin und ich schaute erschrocklen auf. „Wie, was meinst du?“ „Ob was mit dir nicht stimmt. Du bist so leise!“ „Naja, wenn ich bedenke, dass ich von Echsen, die jemanden geschickt hat, um mich zuerledigen, beinahe gekillt worden wäre...hm...nein alles bestens!“, sagte ich kühl. Erin kischerte. Doch dann wurde sie wieder ernst. „Ich würde ja gerne weiter so mit dir plaudern, aber leider fürchte ich, dass uns das Lachen schnell vergehen wird!“ „Der Meinung bin ich auch. Nicht schon schlimm genug, dass diese Morde in der Fear Street geschehen, die angeblich verflucht sein soll. Jetzt macht man auch noch Jagd auf mich!“ „Die Fear Street ist verflucht?“, fragte Erin mich und blieb stehen. Ich nickte. „Ja, Amber sagte mir, dass die Fear Street verflucht sein soll. Ich dachte du wüsstest das. Immerhin wohnst du da mit Colson!“ Erins Gesicht verfinserte sich. „Nein, das habe ich nicht gewusst. Aber das würde so einiges erklären!“, vermutete sie und verschränkte, wie Colson zuvor die Arme vor der Brust. „Erklären?“, fragte ich. „Ja, in letzter Zeit habe ich negative Präzensen gespürt!“ „Sowas merkst du?“ „Klar, ich bin eben was Besonderes!“ Erin grinste und ich glaubte ihr das sofort. „Aber zurück zu dieser verfluchten Strasse. Ich hatte schon einen Verdacht, aber dass sie wirklich verlfucht sein soll...ich dachte, es würde dort nur ruhelose Geister geben. Aber anscheinend habe ich mich geirrt!“ „Bah, also wenn ich das so höre, möchte ich doch lieber zu meinen Dad und seiner bekloppten Ehefrau!“, sagte ich und rieb mir die Amre. Trotz der schwüle am Abend, fror ich. Erin lachte. „Du hast ja wirklich eine nette Meinung zu deiner Mutter!“ „Stiefmutter, bitte sehr!“, sagte ich, wenn auch etwas untöig giftig und Erin hob die Brauen. „Stiefmutter?“, fragte sie und ich bereute es, dass ich meine große Klappe aufgerissen habe. „Hm, ja. Sie ist jetzt die Neue meines Dads!“, erklärte ich gepresst und wollte das Thema schnell wieder fallen lassen. „Hm, hört sich an, als würdest du sie nicht gerade mögen!“, stellte sie fest und in dem Moment wünschte ich mir, ihr in den Hintern zutreten. „Tu ich auch. Können wir das Thema bitte sein lassen. Wir haben andere Probleme!“ „Okay, ich wollte dir nicht zunahe treten!“, sagte Erin. Eine Minute oder zwei schwiegen mir, doch dann drängte sich mir eine Frage auf, die ich unbedingt stellen wollte. „Und wieso wohnt ihr da. Ich meine, wenn da wirklich verfluchte Seelen oder was weiss ich, sind, müsstet ihr dann nicht in Gefahr schweben?“ Erin lächelte. „Eigentlich schon. Aber ich habe da so ein paar Methoden, mich vor diesen Geistern zuschützen!“ „Und die wären?“ „Das bekommst du selber schon raus!“ Sie klopfte mir auf den Rücken und ich spürte, wie meine Wirbelsäule zuknacken drohte. Diese Frau mag zwar zierlich aussehen, aber die hat eine Kraft... Bis jetzt dachte ich, Amber sei in diesem Punkt schlimm. „Ich frage mich aber, wieso ihr dort lebt. Ich würde niemals in einer Strasse wohnen, in der spukt oder ein Fluch liegt!“ Erin lachte. Es war hell und klar. Kaum zufassen, dass sie auch anders sein konnte. Man sollte nicht nach dem Äußeren gehen. „Ja, das stimmt, aber es ist besser wenn man in so einer gegend lebt, wenn man selbst nicht so ist, wie die anderen!“, sagte sie. „Außerdem hat man da seine Ruhe, man wird nicht zu diesen dämlichen Nachbarspartys eingeladen und man hat einen gewissen Respekt von den Leuten!“ Also Respekt nenne ich das nicht, wenn sich alle vor mir fürchten und irgendwelche Gerüchte verbreiten würden. Aber wenn man sich so genau Gedanken darüber machte, hatte Erin Recht. Man hatte wirklich seine Ruhe. Aber darüber wollte ich nicht länger darüber nachdenken. Wir waren auch schon bei Grandma und Erin begleitete mich zur Tür. Als die Tür sich öffnete, sah ich Grandma an, dass sie zwischen zwei Möglichkeiten war. Entweder mich zu umarmen und froh zusein, dass ich wieder da war, oder mich zu erwürgen, weil ich mir solange Zeit gelassen hatte. Erin entspannte diese Situation. Sie lächelte breit und legte mir eine Hand auf die Schultern. „Sorry, für die Verspätung. Hat etwas gedauert, aber jetzt ist sie ja hier und putzmunter!“ „Dank dir!“, wollte ich schon sagen, verkniff es mir doch. Grandma sagte nichts, schaute mich kurz strafend an und nickte. Ich trat ein, und machte, dass ich so schnell wie möglich in mein Zimmer kam. Grandma konnte in solchen Dingen ziemlich unangenehm werden und ich war sowieso schon müde. Während ich die Treppe hocheilte, hörte ich die Stimmen Grandmas und Erins. Sie unterhielten sich, worüber konnte ich nicht verstehen. Am nächsten Tag in der Schule hatte Amber mich gefragt, ob ich gut nachhause gekommen war. Immerhin war es spät gewesen und es hätte ja sonst was passieren können. War es auch, aber nicht so, wie man es sich denken vielleicht denken würde. Ich nickte nur, musste es mir wirklich verkneifen zusagen, was mir fast passiert wäre. Amber lächelte. „Schön, ich hatte mir schon Sorgen gemacht!“, sagte sie und klopfte mir auf die Schulter. Ich erwiederte das Lächeln. Es war besser, wenn sie nicht alles wusste. In der Pause saßen wir draußen und genossen die warmen Sonnenstrahlen. Von mir aus, könnte es ewig so schön bleiben. Da wird man automatisch gutgelaunt. Doch diese versiegte, als sich vor uns jemand aufbaute, den ich eigentlich nicht sehen wollte. Freddy! Er schaute mich und Amber alles andere als freundlich, wobei sich sein Blick, den er auch mich richtete, noch finsterer wurde. „Kim, ich muss mit dir reden!“, sagte er nur. Ich sah aus den Augenwinkeln, wie Amber mich anschaute und konnte spüren, dass ihr alles andere als wohl zumute dabei war. Und um ehrlich zusein ergign es mir nicht anders. Nachdem was ich gestern abgezogen hatte, konnte ich mir gut vorstellen, dass nun die Routurkutsche kommen würde. Doch ich ließ mir meine aufkeimende Unbehaglichkeit nicht anmerken und nickte. Amber warf ich einen Blick zu, der ihr versichern sollte, dass mir nichts zustossen wird. Zumindest sollte er das. Wir gingen etwas weiter weg, in das Gebäude hinein und Freddy schob mich in eine Ecke. Dort nagelte er mich mit Leichtigkeit gegen die Wand. Wie, als sei ich eine Stoffpuppe. Kein Wunder, er ist ein Vampir. Hart drückten sich seine Hände gegen meine Schultern und pressten mich dagegen. Ich stiess einen schmerzhaften laut aus. Glaubte, dass er mir gleich die Schultern brechen würde. „Freddy, lass mich los. Du tust mir weh!“, keuchte ich, versuchte ihn wütend anzufunkeln, doch der Schmerz war einfach zu groß. „Den Engel werde ich tun. Du hast mich vor der ganzen Schule blossgestellt. Niemand macht das mit mir, ohne ungeschoren damit duchzukommen. Egal ob Männlein oder Weiblein!“, knurrte er und drückte fester zu. Sofort wich der Schmerz blosser Wut. Wenn ich etwas an Jungs nicht leiden konnte, dann war es ihre gekränkte Eitelkeit. Wieso mussten Männer immer so empfindlich sein, wenn sie nicht das Mädchen bekommen, was sie wollten. Aber dass auch männliche Vampire so sein konnten, hatte ich nicht gewusst. Aber jetzt tat ich es. „Ach, bist du ewta sauer, nur weil ich dir gezeigt habe, was ich von dir halte?“, fragte ich wütend und machte ein trotziges Gesicht. „Das hat damit nichts zutun. Ich habe hier einen gewiesen Ruf!“ „Nämlich jungen Mädchen schöne Augen zumachen und sie dann fast auszusaugen. Und sollte eine von ihnen tiefe Gefühle für dich hegen, wirfst du sie einfach weg!“, sagte ich sarkastisch und wartete auf seine Reaktion. Die kam auch prompt. Freddy fletschte die Zähne. Ihm schien es wohl egal zu sein, dass man ihn dabei erwischte und schnell bergeifen würde, was er wirklich war. „Pass bloss auf!“ Freddy kam mit seinem Gesicht ziemlich nahe und ich machte nicht den Versuch, den Kopf wegzudrehen. Sonst würde er sicher denken, dass ich ihm meinen Hals als Friedensangebot darboten wollte. Nichts da! Dem würde ich nicht soleicht kleinbeigeben. „Sonst was!“, fragte ich grimmig und schaute ihn böse an. Freddy setzte gerade zu einer ebenso grimmigen Antwort an, als Freddy den Kopf herum drehte. Er wurde blass, noch blasser als er es sonst schon war und in seinen Augen sah ich Angst. Etwas sagte mir, dass das mit jemanden bestimmten zutun hatte. Er löste sich von mir und wich zurück. Ich drehte den Kopf ebenso herum und sah, wer Freddy solch eine Angst machte. Colson! Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich mal so froh sein, ihn zusehen. Freddy schien nicht dieser Ansicht zusein, denn in seinem Gesicht machten sich Wut und auch Angst breit. Dennoch machte er wieder einen Schritt nachhinten und Colson setzte nach. „Gibt es Ärger?“, fragte er trocken und finster. Freddy schluckte. Wahrscheinlich hätte er ihm unschöne Dinge an den Kopf geworfen, verkniff es sich doch und schüttelte den Kopf. Dann schaute er mich nocheinmal an und war weg. Ich merkte, wie meine Lungen schmerzten. Tief holte ich luft und schaute dann zu Colson. Ich konnte es mir nicht nehmen lassen ihn dankbar anzulächeln. „Danke, noch länger und er hätte mich womöglich zum Snack genommen!“, sagte ich und lockerte die Schultern. Coslon sah mich kurz, abschätzend an. „Nein, das glaube ich nicht. Er kann sich das in der Öffentlichkeit nicht erlauben. Er würde Ärger kriegen!“ „So, was für Ärger. Und mit wem?“, fragte ich. „Abgesehen von dir?“ Colson schaute mich an und zuckte zusammen. War das ein Lächeln, das da kurz aufflackerte? „Du solltest besser zu deiner Freundin gehen, sie macht sich sicher Sorgen!“, sagte er und streifte mit seiner Hand kurz, nur flächtig über meinen Arm. Wieder etwas, dass mich wunderte. Colson hatte sich doch niemals so benommen, geschwiege denn gelächelt oder mich so flüchtig berührt. Was war bloss los mit ihm? Als ich zu Amber zurückkam, war sie natürlich gespannt, wie ein Flitzbogen, was nun los sei. Doch ich sagte nichts, sondern schaute nur vor mich hin. Colsons Behnemen beschäftigte mich bis zum späten Abend. An hausaufgaben machen, war gar nicht zu denken. Immer wenn ich versuchte mich auf die Matheaufgaben (und ich hatte ja erwähnt, dass ich Mathe hasste) zukonzentieren, kamen mir immer wieder seine Augen in den Sinn. Schließlich gab ich es auf und beschloss ein bad zunehmen. Grandma war, obwohl es abends war, rausgegangen. Sich mit Jemandem treffen. Keine Ahnung mit wem. Und ich fragte mich, was das für einen Unterschied machte, ob ich nun allein in der Nacht unterwegs bin oder Grandma. Diesen sollte ich herausfinden. Aber erst später. Nachdem Baden legte ich mich, in meinem kuschligen Badematnel gehült auf die Couch. Grandma hatte den Kamin angemacht, bevor sie genangen war und als ich fertig mit dem Baden war. Sie hatte mir noch etwas zusessen gemacht, dass ich mir in der Mikrowelle warmmachen kann, sollte ich Hunger bekommen. Ihr Zorn von gestern war verraucht und ich war froh. Grandma böse oder sauer auf mich zu erleben, machte mich imemr schwer zu schaffen. Bei anderen Mädchen in meinem Alter, war es anders. Dort hatten sie Angst, dass ihr Vater ihnen böse war. Bei mir war es meine Grandma. Wie gesagt, ich hatte sie sehr lieb. Vielleicht noch viel lieber als mein Dad. Ich setzte mich auf die Couch und blätterte in einer der Zeitschriften. Doch ich fand keine Ruhe. Colsons seltsame Art verwirrte mich und ich musste mich ablenken. Ich wollte mich nicht länger damit beschäftigen. Also trocknete ich mir die haare und zog mit etwas Bequemes an. Sprich Jogginghose und einen weiten Reissverschluss Pulli. Beides in Blau. Ich mochte diese Farbe. Liegt wohl daran, dass meine Mum diese Farbe mochte und auch meine Augenfarbe war. Es ist schon komisch, worüber man nachdenkt, wenn man sich so über ganz andere den Kopf zerbricht. Ich kochte mir das Essen und machte es mir wieder auf der Couch bequem. Das Essen leistete einen kleinen Teil, dass ich mich nicht mehr so aufgewühlt fühlte. Und ich fühlte mich einigermassen wieder wohl. Bis es an der Tür klopfte. Colson stand da und ich spürte sogleich, wie meine Laune ins Bodenlos sank. Ich wollte ihn heute nicht mehr sehn, geschweige denn an ihn denken. Musste das Schicksal immer so fies zu mir sein? „Hey!“, sagte er nur und ich musste dem Impuls unterdrücken, ihm die Tür vor die Nase zuzuschmeissen. „Hey!“, erwiederte ich auch nur und strich mir meine wiederspenstigen Haare zurück. Doch wieso. Er konnte mich doch nicht leiden, also war ich so bedacht, wie ich aussah. In letzter Zeit passierten wirklich komische Dinge. Nicht nur um mich herum, sondern auch mit mir. Aber das kennt ihr sicher schon. „Kann ich reinkommen?“, fragte er und bumm war die nächste Überraschung da. Colson wollte zu mir rein. Wer hätte das gedacht! Colson gab ein vielsagendes Geräusch von sich und mir wurde bewusst, dass er Gedanken lesen konnte. „Klar, komm rein!“, sagte ich frostig und drehte mich auf den Absatz um. Ich schaute nicht hinter mich. Ich war mir sicher, dass er mir folgte, denn ich spürte diesen kalten Luftzug in meinem Nacken. Und da wurde mir etwas bewusst. Als ich das letzte Mal diesen kalten Windzug in meinem Nacken gespürt hatte, war ich mit Amber im Kino und dort war niemand hinter mir. Doch nun war es jemand und mir lief es kalt den Rücken hinunter. Colson folgte mir ins Wohnzimmer und ich setzte mich nun in den Sessel. Auf keinen Fall wollte ich dort sitzen, wo er saß und so in seiner Nähe sein. „Darf man fragen, wieso du so abwesend bist?“, fragte Colson mich und meine persönliche Schmerzgrenze was das Gedankenlesen betraf, wurde langsam, aber sich überschritten. „Weil du auch so zu mir bist. Du bist doch derjenige, der mich behandelt, als wäre ich Luft!“, entgegenete ich. „Würde ich das, würdest du nicht mehr leben!“ „Oh, soll mich das beruhigen?“ „In diesem Falle, ja!“ „Tut es aber nicht. Ich mag es nicht, wenn man denkt, was Besseres zusein und die anderen zubehandeln, als seien sie Müll!“ „Tu ich das denn?“ „Du nennst mich dumme Kuh!“ „Das hat nichts, mit Müll zutun!“ „Für mich schon!“ Colson verdrehte die Augen. Anscheinend war ihm diese Diskussion viel zu blöd. Soll sie ruhig. Ich war es ja nicht, der einem immer die kalte Schulter zeigt, einem mit Blicken durchbohrt. Auch er konnte mal einstecken. „Wieso bist du eignezlich hier?“, fragte ich dann und Colson hob die Schultern. „Ich sollte auf dich aufpassen, während deine Grossmutter sich mit Erin trifft!“ Ich hob die Brauen. Woher kannte Grandma Erin. Sie hatten sich doch nur einmal gesehen. Etwas sagte mir, dass es mit dem gestrigen Vorfall zutun hatte. Ich schauderte. „Wieso solltest du auf mich aufpassen. Du bist nicht gerade ein guter Freund von mir!“, sagte ich. „Eben, aber Erin meinte, ich sei besser dafür geeinget, als ihr Wolf!“ Erin wollte, dass er auf mich aufpasst? Was sollte das denn bedeuten. „Besser, naja ich weiss nicht!“, sagte ich leise und stand auf. „Magst du was trinken?“ Colson hob die Brauen und schaute mich etwas skeptisch an. Zugegeben, dass das alles ziemlich schitzophren war. Erst bin ich so misstraurisch ihm gegenüber und nun biete ich ihm was zutrinken an. Ich fange langsam an, wirklich druchzudrehen. „Ein Wasser wäre nicht schlecht. Der Fussmarsch zu euch ist wirklich anstrengend!“, sagte e. Ich ging in die Küche, holte ein Glas und fühlte es mit gekühltem Sprudelwasser. Noch bevor ich ins Wohnzimmer zurückging hielt ich an und dachte darüber nach, ihm ins Glas zu spucken, als ich seine Stimme hörte. „Ich kann deine Gedanken hören!“ Grrrr! „Arschloch!“ Das konnte er ruhig in meinen Gedanken lesen. Und sei es drum, dasss er mich danach masakriert, mir war das wert. Ich kam zurück und reichte ihm das Glas. „Wohlbekomms!“, sagte ich und ließ mich auf den Boden plumpsen. Möglichst weit weg von ihm. Ich sah, dass Colson an dem Glöas nippte und es sich bequem machte. „Mach es dir nicht zusehr bequem!“, murrte ich. „Was wollte dieser Vampir eigentlich von dir?“, fragte er, als hätte er meine Worte nicht gehört und ich musste kurz nachdenken. „Ach, er war sauer auf mich, weil ich ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht habe!“ „Inwiefern?“ „Mhhh, ich habe ihm vor einem Mädchen, dass er aufreissen wollte blossgestellt!“ Dass ich ihm in die Eier getreten habe, verschwieg ich. Colson musste nicht alles wissen und ich bemühte mich, meine Gedanken weit zurück zuhalten, damit er sie nicht lesen konnte. Doch er brauchte nicht meine Gedanken zulesen. Er wusste gganz genau, was danach pasiert war. „Verstehe!“, sagte er und grinbste plötzlich hähmisch. „Dann warst du es, die ihm in die Weichteile getreten hat?!“ Ich zog den Kopf zwischen die Schultern und verfluchte solgeich, die hohe Tratschrate der Schule. „Ja!“, gab ich leise von mir und fühlte mich unwohl. „Darum hast du gedacht, dass Freddy diese Echsen auf dich angesetzt hat!“ „Ja!“ Es herrschte Schweigen zwischen uns und ich schaute auf die Uhr. Es war schon kurz vor zehn. Und es war Zeit für mich ins Bett zugehen, doch der Gedanke, dass Colson neben mir auf einem Stuhl sitzen, während ich schlief und über mich wachen würde, gefiel mir gar nicht. Auch wenn ich noch bis vor kurzem dachte, dass Colson auch anders sein konnte, hatte ich dennoch Schiss vor ihm und traute ihm nicht über den Weg. „Da mach dir mal keine Sorgen. Ich sagte ja Freddy ist zuschwach, um diese zu beschwören und zu kontrollieren!“, sagte er. „Trotzdem. Dass mich jemand um die Ecke bringen will, macht mich verrückt vor Angst!“, sagte ich und zog die Knie an mein Kinn. In mir wirbelten die Gefühle, wild herum und ich fragte mich, was wohl noch alles passieren würde. Ich war ein Monat hier und schon passierten hier Dinge, die nicht mal in einem Jahr geschehen würden. Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Doch mein zitterndes Herz schlug mir immernoch wie ein Presslufthammer in der Brust und in meinen Schläfen pochte es. Ich fühlte mich müde und erschöpft. Am liebsten würde ich mich jetzt hinlegen. Da stand Colson auf und ging zum Kamin. Neugierig hob ich den Kopf und schaute zu ihm. Colson blieb vor dem Kanin stehen und schien sich die gerahmten Fotos anzusehen. Dann nahm er eines und betrachtete sich dieses eingehend. Ich stand auf, um zusehen, welches der Fotos er sich da ansah. Ich erkannte es. Es war das Foto, was meine Grandma, in jungen Jahren und das andere Mädchen, das mir täuschend ähnlich sah, darstellte. Lange schauten wir beide auf das Bild und ich schaute dann zu Colson. Und hätte fast einen erstaunten Laut von mir gegeben. In Colsons Gesicht hatte sich ein Ausdruck von Niedergeschlagenheit und Schwermut breitgemacht und in seinen Augen schimmerte es. Fast so, als würden Tränen in seine Augen steigen. Ich stellte in meinen Gedanken eine Frage, an ihm, doch er reagierte nicht. Er schien mich vollkommen vergessen zu haben. Die Minunten zwischen uns wurden immer länger und ich hielt es nicht mehr aus. Colson so zusehen, war mir, auch wenn es blöd klingt, unheimlich. Schon wollte ich etwas sagen, als Colson das Bild zurückstellte und tief Luft holte. Sein Atem zitterte und er schloss für einen kurzen Moment die Augen. Ich nutzte dies und sah ihn mir genauer an. Sein ganzer Körper war vollkommen versteift und seine Fäuste fest zusammen geballt. So hatte ich ihn noch nie gesehen und wieder fragte ich mich, was mit ihm los ist. „Wollen wir etwas raus. Frische Luft schnappen!“ Colsons Worte rissen mich aus meinen Gedanken und ich schaute ihn verwirrt an. „Äh, wie?“, fragte ich und Colson drehte sich zu mir herum. In seinen Augenw ar der schwermütige Ausdruck verschwunden und er blickte mich, mit seinem gewohnten überheblichen Blick an. Ich wusste nicht, ob mich das beruhigen oder mir noch mehr Sorgen machen sollte. „Wollen wir etwas spazieren gehen. Etwas frische Luft schnappen?“, wiederholte er und ich hatte so meine liebe Mühe immernoch zuverstehen, was er meinte. Doch dann verstand ich und nickte. „Ja, klar. Warte ich zieh mich nur um!“ Colson sagte nichts, sondern sah mich nur an und ich wurde das Gefühl nicht los, dass er eigentlich frische Luft schnappen wollte. Nur gab er das nicht zu. Sicher aus Stolz. Da musste man keine Gedanken lesen, um das zuwissen. Dennoch war ich verblüfft über seine kurze Schwermütigkeit und Niedergeschlagenheit. Doch ich wollte mich nicht länger damit befassen. Ich hatte schon genug über Colson und sein Verhalten nachgedacht. Schnell zog ich mich um. Trotzdem fragte ich mich, wieso Colson so dreingeschaut hatte. Kannte er etwa dieses Mädchen? Draußen war es drückend schwül, sodass ich nur das Tangtop (ja das mit dem Beasty Girl-Aufdruck), welches mir Erin spendiert hatte und eine blaue Short trug. Trotz der Lampfenmasten, war es recht dunkel und ich schaute mich, nach dem netten Treffen mit den Echsen imemr wieder um. Versuchte etwas Verdächtiges zufinden. Neben mir hörte ich Colson kichern und drehte mich zu ihm herum. „Was gibt es da zukichern?“, fragte ich giftig. „Es ist nur immer wieder lustig, wie ihr Menschen euch nach so einer Begegnung verhaltet!“ „Ach, würdest du anders reagieren?“, fragte ich und stemmte die Hände in die Hüften. Colson lächelte selbstsicher. „Natürlich!“ „Tse!“, sagte ich und dachte „Angeber!“ „Oh danke!“ „Hör endlich auf mit dem Scheiss. Das ist nicht fair. Du kannst Gedanken lesen, ich nicht, du kannst dieses Monster heraufbeschwören, ich nicht und du kannst nach solchen Begegnungen so locker bleiben, ich nicht!“, tobte ich. Der ganze Dampf, der sich da wegen Colson angestaut hatte, musste jetzt einfach raus. „Ich bin nunmal ein Mensch, klar und nicht soetwas wie du!“ Colson, der etwas zurückgegangen war, schaute mich für Minuten lang an. Mas mich mit seinen Augen und das machte mich nervös. Doch dann wandte er sich ab und ging voran. Ich folgte ihm. Wir sagten nichts, schwiegen uns an und ich glaubte schon fast, dass das Zirpen der Grillen lauter war, als unser Atmen. „Ist es denn so schlimm, ein Mensch zusein?“, fragte er und ich zuckte zusammen. So wie er das sagte, könnte man meinen, dass er die Menschen, sprich mich, beneidete, dass sie menschlich waren. Ich schaute ihn nur an. Colson schaute mich wiederum und als ich nichts sagte, wandte den Blick wieder nachvorne. Wir liefen weiter, Colsons Verhalten verwirrte mich immer mehr. Und ich musste daran denken, was mir Erin gesagt hatte. „Ich bin mir sicher, dass ihr euch bald besser verstehen werdet!“ Konnte sie das damit gemeint haben. Ich blickte zu ihm. Colson hatte eine wahre hundertachtziggrad Drehung gemacht und ich konnte mir gut vorstellen, dass er eine andere Seite hatte. Doch die zeigte sih wohl nur kurz. Eigentlich schade! Dabei war er schon ein hübscher Kerl. Trotz der Narbe und ich frage mich, ob je schonmal... Halt stopp! Was dachte ich da bloss. Ich meine, der Kerl ist älter als ich und noch dazu nicht menschlich und ziemlich unheimlich. Wieso interessiere ich mich aufeinmal so für ihn? Noch ehe ich mir selber eine Antowrt geben konnte, blieb er stehen. Sein Kopf ruckte von links nachrechts und ich glaubte seine Nase zucken zu sehen. Wie ein Hund, der etwas wittwert. Bei diesem Gedanken hätte ich fast gegrinst. Doch ich blieb ernst. „Was ist?“, fragte ich. schaute mich um, gabes jedoch auf, da meine Augen sicherlich nicht so gut waren wie seine. „Schhhhht!“, gab er nur von sich und packte mich am Handgelenk. Sein griff war hart und schmerzhaft und unter anderen Umständen, hätte ich laut auggesschrien. Aber Colson Schhht ließ mich verstummen und so zuckte ich nur zusammen. Colson blickte sich um, schien dann etwas gesehen zuhaben und zog mich zu einem Busch. ich wollte schon leise fragen, was los ist, als er sich zu mir kurz herum drehte und mich toternst ansah. „Sei still!“, raunte er. Ich runzelte die Stirn. Was sollte das denn? „Das siehst du gleich. Egal was passiert, sag nichts und verhalte dich leise!“, flüsterte er und schlich weiter. Wir liefen in den Park. Colson vorraus, sich immer wieder umschauend und mich im Schlepptau und noch immer fragte ich mich, was in ihn gefahren sei. Als wir hinter einem Gebüsch halt machten, ließ Colson meine Hand los und lugte über die Blätter. Ein Fauchen drang aus seiner Kehle. Es lief mir kalt den Rücken runter und in gleichen Moment spürte ich wieder diesen kalten Lufthauch in meinem Nacken. Ich zuckte erneut zusammen und ich drängte mich dicht an ihn. Er war warm. Fast zu warm. Schien förmlich zu brennen. Vorsichtig lugte ich über seine Schulter und über den Busch. Ich musste einen entsetzten Schrei unterdrücken. Vor uns auf dem Kiesweg, lag eine Frau. In den Armen eines Unbekannten. Zwar sah ich nicht sein Gesicht, aber ich wusste, dass das ein Mann sein musste. Er kniete neben der Frau, hielt sie im Arm, wie als sei sie ohnmächtig geworden. Das wäre ja nicht schlimme gewesen, wenn da etwas nicht gestimmt hätte. Der Mann, der die Frau im Arm hatte, machte nicht mal den Versuch sie wachzubekommen, geschweige denn eine Mund-zu-Mund-Beatmung. Sondern hielt sie einfach nur und hatte sein Gesicht knapp zehn Zentimeter über dem ihren. Ein feiner, glänzender Dunst stieg aus dem geöffneten Mund der Frau auf und kroch in den seinen. Er schien diesen förmlich aufzusaugen. Mir wurde flau im Bauch und ich fühlte, wie der kalte Hauch in meinem Nacken immer kälter wird. „Was...was passiert da mit ihr?“, fragte ich ihn. Colson knurrte. „Er saugt ihr die Seele aus...!“, knurrte er und er begann zu zittern. „So wie er es mit den anderen gemacht hat!“ „Was?“, keuchte ich, etwas zulaut, als gewollt. In meinem Kopf überschlugen sich die Gerdanken. Die toten Frauen, deren Todesursache unbekannt war. Könnte es sein, dass das der Mörder war. „Willst du damit sagen, dass das...!“ Colson warf mir einen warnenden Blick zu und blickte wieder nachvorne. Der Mann vor uns, schien nichts bemerkt zuhaben. „Ja, er ist der Mörder. Er hat die ganzen Frauen auf dem Gewissen!“ „Aber...wie...er...die Polizei sagte doch, dass es keine bekannte Todesureache gibt!“ „Das liegt darin, dass das kein gewöhnlicher Mörder ist!“, sagte er gepresst. Meine Augen weiteten sich. Kein gewöhnlicher Mörder? Mir wurde schlecht und ich wollte nicht genauer darüber nachdenken. Doch dann sprudelten die Worte nur so aus mir heraus. „Heisst das, dass er...?“ Colson nickte. „Ja, er ist kein Mensch!“ Ich fühlte, wie mir die Farbe aus dem gesicht wich. „Aber was ist er dann?“ Colson schwieg, schien mit sich zu kämpfen, doch sagte er den Satz, der mich mein ganzes Leben verfolgen würde. In jeglicher Art. „Er ist ein Nimbrek, ein Seelenfresser!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)