Live Like A Vampire von Forest_soul ================================================================================ Kapitel 30: † Dark Memories † -30- ---------------------------------- ~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~ † Dark Memories † 30 Okami konnte immer noch ihre Stimmen vernehmen. Er seufzte und versuchte sich auf seinen Kaffee zu konzentrieren, an dem er immer wieder nippte. „Oh mann.... die scheinen ja ganz schön Spaß zu haben... hoffentlich geht das nicht den ganzen Tag so...“, erzählte er deprimiert der halbleeren Tasse und seufzte traurig. ~ Hígeki und Tamashi waren nach einer Weile friedlich zusammen eingeschlafen. Okami lauschte. °Alles ruhig?... Gut... dann hau ich solange ab...°, er stand auf, brachte seine Tasse in die Abwasch. In dieser standen schon unzählige Andere. Missmutig seufzte der Werwolf. Seine nächsten Schritte brachten ihn in das Vorzimmer, wo er seine Jacke und seine Schuhe anzog. Er würde den Rest des Tages nicht hier verbringen, sondern in einer kleinen Bar. Auch wenn diese beinahe ausschließlich von Vampiren besucht war. ~ Kaum Geschehen tat sich in der dunklen, stickigen Bar, in der selten Leute ein und aus gingen. Die wenigen Stammkunden tranken still ihre bestellten Getränke, manche unterhielten sich leise. Die Vampire konnten dort problemlos ihre Jacken ausziehen. An die schwarzen Flügel war man hier schon gewöhnt. Von den wenigen, die keine Schwingen an ihrem Rücken trugen, konnte man annehmen, dass sie Werwölfe oder anderes „Getier“ waren, wie viele Vampire es nannten. Ein dunkel, altmodisch gekleideter Vampir streckte grinsend seine Flügel, als er seine schwarzen lange Haare hinter sein Ohr strich und seinen Drink in einem Zug austrank. Seine zwei Begleiter sahen ihn unruhig an. Was mochte dieses Grinsen bedeuten? „Kyôfu... können... wir dann gehen?“, der Angesprochene hörte nicht auf zu grinsen und würdigte seinen braunhaarigen Untergebenen keines Blickes. Dieser sah sich um. Ihm war unwohl. Er fürchtete die Blicke der anderen Barbesucher. An Kyôfus anderen Seite saß ein schmächtigerer, rothaariger Vampir. Er ließ seine grünen Augen durch die Bar gleiten, weniger ängstlich. Kyôfus Mundwinkel zogen sich boshaft in die Höhe, „Vergiss es...“ ~ Okami trat ein. Er brauchte etwas, bis er sich an das dumpfe Licht in der Bar gewöhnte. °War ja klar... jede Menge Vampire...° Er ging an die Bar, setzte sich und bestellte ein Getränk. Dass er sich gerade neben Kyôfus Gefolge gesetzt hatte, war ihm nicht bewusst. Er musterte den braunhaarigen Vampir kurz abfällig, wandte sich dann wieder seinem Drink zu. Sein Sitznachbar begann leicht zu zittern, er lehnte sich näher zu seinem Meister. „Werwolf...“, brach er leise hervor, als er kurz geschnuppert hatte. Kyôfu sah amüsiert auf. „Hm? Mach dir nicht ins Hemd... das ist doch nur ein durchnässter Köter...“, sein verächtlicher Blick traf den Werwolf, welcher seinen Blick sofort grimmig erwiderte. „Das Letzte hab ich großzügigerweise überhört...“, fauchte er leise, murmelte dann zu sich selbst, „Diese elenden, halbvergammelten Blutsauger halten sich immer für was Besseres...“ Der Braunhaarige zuckte etwas zusammen, Kyôfu grinste nur, „Ich glaube, er hat etwas gesagt..“, dann lehnte sich sein Gefolge auf und murmelte leise in sein Ohr, „Er riecht nach Vampir... wieso?!“, Kyôfu sah ihn überrascht an. Es hatte einen bestimmten Grund, weshalb er Shujin immer mit sich hatte. Es war auch der Grund, weshalb dessen Flügel nicht schwarz, wie die der anderen Vampire waren, sondern hellbraun, wie sein Haar. Shujin war bevor er gebissen wurde, ein Werwolf gewesen. So übernahm er Eigenschaften, wie den besonders guten Geruchsinn und auch zu Vollmond verwandelte er sich stets noch. Für Kyôfu war diese Fähigkeit, immer Bescheid zu wissen, wer ihm gegenüber saß, nützlich. Nun sah er überrascht auf. Wieso roch ein Werwolf zusätzlich nach Vampir? ~ Okami knurrte auf. „Wie war das eben, du kleiner Arschkriecher?!“, Shujin zuckte wieder zusammen. Kyôfus Blick war belustigt. „Er hat eben nur festgestellt, dass du neben dem Gestank eines nassen Hundes noch den Geruch eines Vampirs an dir hast... weshalb ist das so?“ „Besser nasser Hund als Gammelfleisch!!“, Okami konnte sich ein weiteres verächtliches Knurren nicht verkneifen, murmelte dann aber, „Vielleicht liegt es an meinen toten Untermietern?!“ Die beiden rangniedrigeren Vampire sahen überrascht auf. Ein Werwolf, der Vampire als Untermieter hausen ließ? Nur Kyôfu ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Tote Untermieter? Du hast Vampire bei dir einziehen lassen?... Müssen ziemlich heruntergekommen sein, wenn sie freiwillig bei jemandem wie dir einziehen..“, er lächelte halbherzig. Der Werwolf wurde zunehmend wütender. „Sie wohnen aber anscheinend lieber bei mir anstatt bei etwas ähnlich Verfaulten..“ Also Okami seine Stimme erhob, drückte sich Shujin näher an seinen Meister. „Na ja... wenn sie meinen... ich bin nicht dafür verantwortlich, was Meinesgleichen machen... aber sie tun mir Leid...“, es reichte. Okami sprang wütend auf. Shujin, der immer noch zwischen ihnen saß, duckte sich, doch der erwartete Schlag blieb aus. Kyôfu nippte seelenruhig an seinem Drink. „Aber du kannst mir helfen... dann vergesse ich mal, dass du hier so einen Aufstand machst...“, Okami hielt Inne. War das jetzt sein Ernst? Wieso sollte er einem Vampir wie ihm freiwillig helfen? Dennoch... wer weiß, was sie ihm antun würden, wenn er seine Hilfe nicht anbot. Der rothaarige Vampir hielt sich indessen still aus dem Geschehen. Nun aber seufzte er unhörbar. °Ach, nein... er fragt ihn... er wird diese Suche wohl niemals aufgeben...° Bekümmert sah er zur Seite. .. „Was... was willst du denn?!“, Okami setzte sich, zog eine Augenbraue ärgerlich in die Höhe. „Ich werde dich in Ruhe lassen.. nur sag mir...“, er hielt kurz Inne, seine Mimik veränderte sich, wurde zunehmend ernster, „Wie sehen sie aus... deine Untermieter... und wie sind ihre Namen?!“ Okami reagierte verwirrt. Er brauchte kurz um zu antworten, „Wozu willst du das wissen?“ „Ich bin auf der Suche nach jemandem... nach einem bestimmten Vampir...“, er wurde etwas ungeduldig. Der Werwolf traute der Sache nicht, doch was hatte er zu verlieren. „Ja... der kleine heißt Tamashi oder so... und hat blaue Haare... und der Andere heißt... glaub ich, Hígeki... schwarze Haare... Zopf... mehr kann ich dir auch nicht sagen..“, er ließ den Blick sinken. Die Beiden Anhängsel Kyôfus sahen überrascht auf als zuvor. Selbst ihr Anführer war erstaunt. „Hígeki?“ °Die Beschreibung passt soweit... es ist auf jeden Fall einen Versuch wert... ihm einen Besuch abzustatten..° Nun schmückte sein Gesicht wieder ein amüsiertes Grinsen. „Okay... in welcher Verbindung stehen die Beiden zueinander?“ Nun grinste auch Okami das erste Mal etwas abfällig. „Das willst du nicht wissen...“ Der Vampir sah interessiert. „Doch... erzählt es mir...“ Okami zögerte. Er kippte seinen Drink hinter und grinste dann verspielt. „Na ja... etwas mehr als Freundschaft ist das schon...“ .. „Ach so... etwas mehr als Freundschaft...“, er lächelte verstehend, „Gut, gut... mehr wollte ich auch nicht wissen...“ „Das soll Alles sein? Was sollte das jetzt?“, Okami sah verwirrt auf. „Das lass mal meine Sache sein...“, Kyôfu stand auf und warf einige Münzen an die Theke. „Shujin, Kofun.... kommt... man sieht sich, Werwolf...“, die zwei anderen Vampire standen eilig auf und traten hinter ihren Anführer, als dieser die Bar mit ihnen verließ. Okami stöhnte dann wieder verächtlich auf, „Hoffentlich nicht....“ ~ Vor der Türe schlug Kyôfu einige Male kräftig mit den Flügeln und landete dabei auf dem Dach des gegenüberliegenden Gebäudes. Die Anderen kamen nach. „Wir warten, bis er rauskommt... dann folgen wir ihm.. ich nehme an, die Spur ist zu schwach für dich, Shujin, oder?“, Shujin nickte bloß. Er konnte die Spur nicht zurückverfolgen, sie müssten also warten bis Okami sie direkt an ihr Ziel führte. ~ Es dauerte nicht lange, als sie die Türe erneut öffnete und der Werwolf gedankenversunken auf die Straße trat. °Ach... was soll’s.. hier ist heute auch nichts mehr los...°, er schritt unaufmerksam die Gassen entlang, direkt nach Hause, merkte dabei nicht, dass er verfolgt wurde. Noch immer schlecht gelaunt zog er die Türe hinter sich zu. Die drei Vampire postierten sich nun ein weiteres Mal an dem gegenüberliegendem Dach. Kyôfu lächelte amüsiert. „Hier wohnst du also... Hígeki.“ „Was.. willst du machen?“, der Rothaarige, Kofun, sah ihren Anführer missmutig an. „Ich tu’ ihm weh... so einfach ist das...“, sein Grinsen wurde boshafter, der so gut versteckte Schmerz in seinen Augen größer. „Genauer... ich knöpfe mir diesen Tamashi vor... aber ich will erst sichergehen, dass er es tatsächlich ist...“ Ihre Blicke ruhten nun wieder an der Eingangstür, die sich früher oder später öffnen würde. ~ Tamashi blinzelte. Sie waren eingeschlafen. Sein Blick wanderte nun zum Fenster. „Oh... Hígeki... bist du schon wach?“, er stupste seinen Liebling an. Dieser rührte sich dann erstmals. „Jetzt schon...“, Hígeki lächelte mit geschlossenen Augen. „Hab ich dich aufgeweckt? Tut mir Leid...“, der Kleinere hauchte ihm ein Küsschen in den Nacken. „Macht doch nichts...“, am Bauch liegend raschelte er genießerisch mit den Flügeln. „Gut~.... Es ist schon dunkel draußen... wollen wir nicht noch ein wenig raus?... Vielleicht... etwas... essen?“, Tama murmelte schüchtern. Hígeki schlang sogleich einen Arm um ihn, „Gerne.. ich hab Hunger...“, dann rappelte er sich auf. Sie schnappten ihre Mäntel und machten sich auf den Weg nach draußen. Noch etwas verschlafen zogen sie die Türe hinter sich zu und gingen los. ~ Draußen schreckte Shujin auf. „Sie kommen! Sie kommen raus!“, er zischte leise, fast unhörbar. Kyôfu sah neugierig auf. Die Drei blieben von ihren Blicken unbemerkt. Durchdringend und peinlich genau musterte er die Beiden Vampire. Erst Tamashi, dann Hígeki. Überprüfte seine Gesichtszüge, seine Mimiken. „Hígeki... du hast dich kein bisschen verändert...“, murmelte der schwarzhaarige Vampir mehr zu sich. Sein Blick war verdächtig amüsiert. ~ Tamashi klammerte sich an Hígekis Arm. „Ich hätte nicht gedacht... dass man... so oft Hunger hat.. oh.. wollen wir hier lang?“, er deutete in eine kleine Gasse. Der größere Vampir sah ihn erst überrascht an, merkte dann aber, dass Tamashi seine Ängste lieber überspielte. Also nickte er stumm. Tamashi hatte sich zwar anscheinend schon ein wenig daran gewöhnt, Blut zu trinken, doch es missfiel ihm noch immer sehr. Kyôfus wachsamer Blick folgte ihnen. „Sie gehen auf Jagd... gemeinsam... wie süß...“, seine Stimme blieb emotionslos, worauf sein Gefolge ihn etwas besorgt ansah. °So lange hab ich auf diesen Tag gewartet...°, die roten, leeren Augen verfolgten ihre Schritte. Dann machte er sich daran, ihnen unbemerkt nachzukommen. Kofun und Shujin blieben immer dicht hinter ihm. Sie hielten Abstand. Hígeki und Tamashi hatten jemanden gefunden, der nicht weit von ihnen stand und scheinbar telefonierte. Sie kamen näher. Hígeki stellte sich vor ihn, nahm ihm das Handy aus der Hand und ließ es achtlos zu Boden fallen, bevor er ihn am Kragen packte und gegen die Wand trieb. Tamashi hielt sich zurück. ~ „Wir warten noch, bis sie getrunken haben... wir brauchen keine Menschen, die uns im Weg stehen...“, Kyôfus Augen lagen weiterhin am Geschehen. ~ Hígeki zog den Leichnam mit der Hilfe seines Lieblings zum nächsten Kanaldeckel. Eilig ließen sie den toten Körper verschwinden und verwischten ihre Spuren. Tamashi sah betroffen weg. Er wollte nicht sehen, wie er in die Tiefe fiel. ~ „Gleich... wie wir es abgemacht haben...“, murmelte Kyôfu leise. Sie mussten nur noch kurz warten, dann war es soweit. Der Moment, auf den er so lange gewartet hatte, würde endlich Realität werden. Dann schritt er aus dem Schatten der gegenüberliegenden Bauten. Sein Gefolge kam nach. Er setzte die Füße langsam voreinander. Sein Gesicht zierte ein derart undeutbares Grinsen. „Guten Abend..“, Kyôfu stand nun direkt vor den beiden Vampire, sein schwarzes langes Haare wehte in dem leichten Wind, er verbeugte sich knapp. Tamashi und Hígeki sahen überrascht auf. Hosted by Animexx e.V. 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