Liebe - Ewig wie die Sterne von abgemeldet (t.A.T.u. in Outer Space) ================================================================================ Prolog: Lena ------------ Hallo, wollte mich mal wieder melden mit einer ganz neuen Geschichte. Sie handelt von zwei jungen Mädchen, die mit ihrer Band schon ziemlich viele Erfolge hatte.Kurz gesagt: es handelt sich um die russische Band t.A.T.u. Wie alles anfing, könnt ihr in der folgenden Geschichte lesen. Achtung: Die Geschichte beginnt nach dem Casting, als Yulia und Lena die Zusage erhalten, dass sie bestanden haben und am nächsten Tag anreisen sollen. Viel Spaß Unsere Geschichte begann in einem kleinen russischen Städchen. Es war mitten in der Nacht und all ihre Bewohner schliefen schon. Alles war dunkel und still. Nein, halt! In einem Haus am Ende der Hauptstraße brannte ein trübes Licht. Das Fenster stand offen und ein leiser melodischer Gesang drang an unsere Ohren. Es war eine junge rothaarige Frau, die auf einem Bett saß und mit einer mittelmäßigen Stimme ein Lied für den nächsten Tag einübte. Ihre Mutter schien davon nicht besonders begeistert zu sein, denn sie öffnete die Tür und steckte mahnend die Kopf in das Zimmer der Rothaarigen. "Bist du denn immer noch nicht im Bett, Lena?" fragte sie ein wenig genervt. Die junge Frau brach das Lied ab und sah zu ihrer Mutter hin. "Tut mir leid," meinte sie ein wenig zerknirscht. "Ich bin so aufgeregt wegen morgen, dass ich nicht schlafen kann. Hat der Manager noch mal angerufen?" Ihre Mutter nickte. "Ja, gerade vorhin. Er sagte mir, dass du mit einer gewissen Yulia Volkova zusammen arbeiten wirst." In Lenas Gesicht arbeitete es und man sah ihr an, dass sie Zweifel hatte. "Glaubst du, dass ich das schaffe?" fragte sie leise. Ihre Mutter nickte. "Ich denke schon. Du hast in den letzten Jahren so hart geübt, dass du es bestimmt schaffen wirst. Du und Yulia werdet bestimmt ein tolles Duo." Lena lächelte erleichert und setzte sich auf ihrem Bett etwas besser zurecht. "Danke, das hoffe ich auch." seufzte sie und stand kurz auf, um die Vorhänge an ihrem Fenster zu zuziehen. Ihre Mutter sah ihr zu, bevor sie sich zum Gehen wandte. "Gute Nacht, Lena. Schlaf gut. Ich drücke dir auf jedenfall die Daumen." Mit diesen Worten verließ sie das Zimmer. Auch Lena legte sich hin und blickte noch einmal kurz auf den Wecker, der über ihrem Bett auf einem Regal stand. In sieben Stunden würde sie zu ihrer neuen Arbeit aufbrechen und Yulia Volkova kennenlernen. Kapitel 1: Die Begegnung ------------------------ Die Nacht schwand langsam dahin und der Morgen dämmerte herauf. Zur gleichen Zeit wachte außerhalb des Städtchens, in dem Lena lebte, die besagte Yulia Volkova in ihrer Wohnung auf. Ihre kurzen schwarzen Haare waren total zerzaust, als sie fluchend durch die Wohnung rannte, um sich anzuziehen. Ihre Mutter sah ihr kopfschüttelnd zu. "Musst du denn wirklich so hetzen?" fragte sie, als Yulia an den Kleiderschrank stürmte, um sich eine Hose und ein dazu passendes T-Shirt heraus zu suchen. "Ich möchte auf alle Fälle pünktlich erscheinen, weil ich heute die neue Kollegin vorgestellt bekomme." meinte Yulia ein wenig mürrisch und kramte im Schrank nach ihren Sachen.Endlich hatte sie die passende Kleidung gefunden und begann, sich hastig umzuziehen. "Ist meine Reisetasche schon fertig gepackt?" fragte sie beiläufig. Ihre Mutter nickte. "Ja. Sie steht vorne an der Eingangstür. Wann kommt das Taxi, dass dich zum Bahnhof bringt?" "In einer Stunde!" Eilig schnappte sich Yulia ein Handtuch, griff nach ihrem Duschzeug und verschwand im Bad. Es dauerte eine Weile, bis sie wieder herauskam mit frisch angezogenen Kleidern und ordentlich gekämmten Haaren. Ihre Mutter blickte ihr entgegen. "Ich bin so froh, dass sie dich als Sängerin auserwählt haben." sagte sie lächelnd."Na,da bin ich nicht die Einzige. Aber ich bin schon sehr gespannt auf die Neue. Vielleicht ist sie sogar richtig hübsch." Yulia grinste frech. Seit geraumer Zeit war sie lesbisch und hatte es ihrer Mutter auch schon gestanden, die aber nicht sehr erfreut darüber war. Sie fand, dass ein Mann besser zu Yulia passte, aber davon wollte diese nichts hören. Auch jetzt seufzte sie schwer, da sie wußte, was dieser Satz bedeutete. "Du bist unmöglich." "Wieso? Ist doch so." Ihre Mutter wandte ihr den Rücken zu und sah aus dem Fenster. "Du weißt, wie ich über diese Sache denke. Ich finde es einfach nicht richtig, dass du dich ständig in Frauen verliebst." Yulia schmollte. "Erstens verlieb ich mich nicht in jede Frau und zweitens war ich bis jetzt noch nie richtig verliebt." sagte sie etwas trotzig und blickte auf die Uhr. Gleich würde ihr Taxi kommen. "Ich muss los," meinte sie dann und nahm ihre Reisetasche. Ihre Mutter wandte sich zu ihr und drückte sie ein letztes Mal zum Abschied. "Pass auf dich auf." seufzte sie, als das Taxi vor der Tür hubte und Yulia sich von ihr löste, um hinauszugehen. Sie winkte ein letztes Mal. "Ich werde dir schreiben, wie es gelaufen ist." sagte sie noch. Dann fiel die Tür hinter ihr ins Schloss. Die Fahrt zum Bahnhof dauerte etwas länger, da zu dieser Zeit viel Verkehr auf der Straße war. Ungeduldig sah Yulia ständig auf die Uhr. "Können Sie nicht schneller fahren? Ich verpasse sonst noch meinen Zug." sagte sie zu dem Taxifahrer, der sie gut kannte. "Tut mir leid, Miss Volkova, aber ich muss mich an die Verkehrsregeln halten. Machen Sie sich keine Sorgen. Wir kommen schon noch rechtzeitig." Endlich erreichten sie den Bahnhof. Das Taxi hielt genau vor dem Eingang und Yulia stieg aus. "Vielen Dank für's Mitnehmen," sagte sie und gab dem Taxifahrer Trinkgeld. "Nichts zu danken." meinte dieser und wünschte ihr viel Glück, bevor er wieder losfuhr, um weitere Leute abzuliefern. Yulia nahm ihr Gepäck in die linke Hand und quälte sich den Weg zum Gleis hinauf. Die Bahnhofsuhr zeigte bereits elf Uhr. Ruhelos wanderte Yulias Blick umher und blieb auf der Zuganzeigetafel haften. "5 Minuten Verspätung..."murrte sie ein wenig verärgert, da ihr das Gepäck langsam zu schwer wurde. Nach unendlich vielen Minuten fuhr der Zug endlich in den Bahnhof. Yulia stieg ein und suchte sich ein ruhiges Abteil. Sie fand auch eins, merkte aber gleich, dass sie nicht allein war. Eine junge rothaarige Frau saß am Fenster. Yulia lächelte freundlich. "Ist hier noch frei?" fragte sie. Die Rothaarige nickte. "Sicher. Setzen dich nur." sagte sie und musterte Yulia ausgiebig, bevor sie ihr die Hand hinstreckte. "Lena Katina" stellte sie sich vor und lächelte. "Yulia Volkova. Freut mich, Sie kennenzulernen." Yulia nahm die Hand und schüttelte sie. "Du brauchst mich nicht mit 'Sie' anzureden." meinte Lena und lachte, als Yulia ihr Gepäck hochwuchtete und sich setzte. Dann stutzte sie. "Moment. Hast du gerade gesagt, dass du Lena heißt?" Lena nickte. "Ja." "Yulia griff sich an den Kopf. "Du meine Güte. Dann bist du also die Neue, die mit mir zusammen die Konzerte geben soll?" Lena nickte, während sich die Türen des Zuges schlossen und dieser sich wieder in Bewegung setzte. Kapitel 2: Anreise ------------------ Yulia lehnte sich in ihrem Sitz zurück. Sie wusste, dass es eine lange Fahrt werden würde und kramte in ihrer Tasche nach einem Buch. Lena beobachtete sie interessiert. Eine ganze Weile ratterte der Zug über die Gleise, ohne das einer der beiden ein Wort sprach. Schließlich brach Lena das Schweigen. "Du liest wohl auch gerne Romane, was?" fragte sie halblaut. Yulia sah von ihrem Buch auf. "Ja. Du etwa auch?" fragte sie zurück. "Manchmal." "Den hier solltest du unbedingt lesen" meinte Yulia und grinste, da sie gerade eine spannende Stelle gelesen hatte. "Du kannst ihn mir ja mal bei Gelegenheit ausleihen," meinte Lena, während sie ein Blatt Papier aus dem Rucksack zog und vor sich auf den kleinen Tisch legte. "Hast du einen Stift?" "Klar. Hier." Yulia reichte ihr den Stift und sah neugierig zu. "Was machst du da?" "Mir schwirrt gerade ein Text für ein Konzert im Kopf herum, den ich zu Papier bringen will." sagte Lena und legte die Stirn in Falten. Sie dachte angestrengt nach, bevor sie zu schreiben anfing. In diesem Augenblick rollte die Abteiltür auf und der Schaffner erschien. "Die Fahrkarten, bitte." sagte er und musterte die beiden mit fachmännischem Blick. Yulia hatte ihre Fahrkarte schon griffbereit und gab sie dem Schaffner, der sie sorgfältig prüfte und dann einen Stempel draufdrückte, bevor er sich Lenas Fahrkarte vornahm. "Vielen Dank. Alles in Ordnung." meinte er dann, nachdem er fertig war und blickte ein wenig lüstern zu Yulia. "Ich wünsche noch eine wunderschöne Reise." Mit diesen Worten verließ er das Abteil, um die anderen Leute zu kontrollieren. Yulia blickte ihm genervt nach. "Männer!" flüsterte sie leise, doch Lena hörte es. "Du kommst wohl nicht gut auf Männer zu sprechen." meinte sie dann.Yulia schüttelte den Kopf. "Ich kann sie nicht ausstehen." sagte sie leise und nahm wieder ihr Buch zu Hand. "Hmmm...mach dir nichts draus. Ich mag sie auch nicht besonders." meinte Lena nach einer Weile, nachdem sie die Fahrkarte wieder im Rucksack verstaut hatte und sich über das Blatt beugte, um weiter an ihrem Songtext zu schreiben. Yulia ließ das Buch wieder sinken und blickte Lena an. "Hast du irgendwann mal schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht?" "Ja, leider. Ich hatte damals einen Klassenkameraden, der mich ständig geschlagen und beleidigt hat." Lena senkte den Kopf. Sie erinnerte sich wohl nicht gerne daran, das merkte Yulia deutlich. Die Fahrt verlief ohne weitere Zwischenfälle und gegen Abend kamen Lena und Yulia an ihrem Zielort an. Der Manager höchstpersöhnlich holte sie am Bahnhof ab. Er war ein großer, dicker Mann mit Schnautzbart und einer Brille auf der Nase. "Seien Sie willkommen, Miss Volkova. Miss Katina, es ist mir eine Ehre." sagte er, als die beiden aus dem Zug stiegen und drückte Lena einen Kuss auf die Hand. Von hinten drängten sich die Helfer nach vorne und schnappten sich die Koffer, um sie in das Taxi zu bringen, das vor dem Bahnhof wartete und sie zu ihrem Hotel bringen sollte. Yulia wurde ein wenig nervös, als der Manager auf dem Weg zum Taxi neben ihr ging und sie ständig von der Seite ansah. "Sie sind ja wirklich eine Schönheit, Miss Volkova."schmeichelte er und Yulia bekam ein komisches Gefühl in der Magengegend. Lena, die hinter ihr ging, bemerkte es und legte ihr eine Hand auf die Schulter, um sie zu beruhigen. "Bleib ruhig," flüsterte sie leise, " er redet immer so einen Mist. Immerhin kenne ich ihn lange genug." "Schön zu wissen." gab Yulia ironisch zurück, bevor sie ins Taxi stieg und die Fahrt zum Hotel losging. Geschwind ließ das Taxi den Bahnhof hinter sich und befand sich bald auf der Landstraße. Kapitel 3: Freundschaft ----------------------- Nach ungefähr 30 Minuten Fahrt kamen sie endlich bei dem Hotel an. Eine Menge Fans säumten die Straße. Sie hatten schon von den beiden Neuen gehört und wollten sie auf jeden Fall begrüßen. Das Taxi hielt vor dem Hotel und Yulia und Lena stiegen aus, um ihr Gepäck aus dem Kofferraum zu nehmen. Ein ohrenbetäubendes Pfeifen brach bei den Fans los und Yulias Augen wurden groß vor Staunen. "Du meine Güte. So viele Menschen." flüsterte sie leise. Lena nickte. "Ich glaube, die sind alle wegen uns gekommen." Der Manager trat zu den beiden. "Kommt. Ich zeige euch eure Zimmer und heute abend, beim Abendessen, reden wir dann über den Ablauf des ersten Konzertes." Yulia nickte und sah Lena von der Seite an und spürte plötzlich, dass sie mehr als nur gute Freunde werden würden. Dann betraten sie das Hotel. Das Zimmer, dass die beiden bekamen, war sehr geräumig und super gemütlich. Yulia und Lena stutzten ein wenig, als sie vom Manager auf ihr Zimmer geführt wurden, und das große Doppelbett sahen, in dem sie schlafen sollten. "Ähm...wir haben eigentlich Einzelzimmer erwartet," meinte Lena. Der Manager sah sie streng an. "Die Rezeption hatte leider keine Einzelzimmer mehr frei, Miss Katina. Sie und Miss Volkova werden sich mit diesem Zimmer begnügen müssen. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt. Um Punkt acht sehen wir uns unten im Speisesaal zum Essen." Mit diesen Worten wandte sich der Manager um und verließ das Zimmer. Seine Schritte verhallten auf dem Gang und als nichts mehr von ihm zu hören war, warf sich Yulia erleichtert mit den Kleidern auf ihr Bett. "Was ist denn schon dabei, wenn wir uns ein Zimmer teilen müssen? Ist doch super gemütlich hier." meinte sie zu Lena, die gerade die Koffer auspackte. Interessiert beobachtete sie jede Bewegung von ihr, als sie die Kleider in den Schrank legte. Lena unterbrach ihre Arbeit kurz. "Du hast recht. Machen wir es uns gemütlich." meinte sie dann und wandte den Kopf. Yulia fuhr richtig zusammen, als sie den Blick von Lena sah. Diese Augen! Für einen Moment spürte sie, wie ihr Herz einen Schlag aussetzte und dann heftig zu pochen anfing. Hatte sie sich etwa in Lena verliebt? Kapitel 4: Abendessen --------------------- Lena bemerkte Yulias Blick und musste lachen. "Hey, du schaust aus der Wäsche, als ob du dich gerade verknallte hast." Yulia wurde rot. "Vielleicht hab ich das ja," meinte sie, grinste frech und legte sich auf ihrem Bett etwas gemütlicher zurecht, behielt Lena aber immer noch im Auge. ~Meine Güte ist das ne geile Frau.~dachte sie bei sich. ~Und ich hab noch das Vergnügen, mit ihr zusammenzuarbeiten~ Lena sah sie an und wurde neugierig. "In wen?" fragte sie und trat zum Fenster. Yulia wurde noch röter. "Ähm...also niemand bestimmtes." versuchte sie sich herauszureden. Sollte sie Lena wirklich sagen, dass sie lesbisch war? Wie würde sie reagieren? Würde sie sie deswegen auslachen? Nein, sie konnte es nicht. Noch nicht. Erst musste sie Lena besser kennenlernen, um sich ihr später anvertrauen zu können. Sie wandte den Kopf und sah, wie Lena sich gerade ein paar frische Sachen für das Abendessen zurecht legte und ihr Duschzeug auf den Tisch stellte. "Gehst du duschen?" Lena nickte. "Ja. Es ist so warm, dass man schnell anfängt zu schwitzen. Warum fragst du?" "Nur so. Ich wollte nämlich auch noch duschen." "Aber doch nicht mit mir zusammen." Lena war ein wenig entsetzt. Yulia grinste frech. "Warum nicht?" meinte sie. " Weil das Bad dafür zu klein ist." Lena nahm ihre Sachen und verschwand im Bad, während Yulia auf dem Bett zurückblieb. ~Na toll,~ dachte sie. ~Jetzt muss ich warten. Wäre doch besser gewesen, wenn die Rezeption uns gleich ein Zimmer mit einem größeren Bad gegeben hätte. Da kann ich mir schon mal locker was zum Anziehen raussuchen~ Sie ging zum Schrank und öffnete ihn. Ihr Blick glitt über die vielen T-Shirts und Hosen, die sie in Windeseile vor der Abreise eingepackt hatte. Sie hatte sich gerade für ein rotes kurzärmeliges Oberteil und eine Jeans entschieden, als Lena schon wieder aus dem Bad kam, mit einem Handtuch bekleidet. "So, jetzt kannst du duschen." meinte sie und lächelte Yulia an. "Alles in Ordnung mit dir? Du guckst so." "Ähm...ja, alles in Ordnung," meinte Yulia verlegen, da sie gerade einen heimlichen Blick auf Lenas Körper geworfen hatte. Doch dann riß sie sich zusammen und ging ins Bad. Pünktlich um acht Uhr gingen Yulia und Lena hinunter in den Speisesaal, wo der Manager schon auf sie wartete. Er wartete, bis die beiden sich gesetzt hatten und begann dann mit der Einweisung. Lena hörte aufmerksam zu, während Yulia ein wenig gelangweilt aussah. Zwei mal musste der Manager sie ermahnen. "Miss Volkova, würden Sie bitte zuhören!" Yulia schreckte auf.Sie war gerade in Gedanken gewesen und hatte die ganze Zeit zu Lena gesehen. "Was? Wie bitte?" "Ich habe gerade über euer Image gesprochen. Ich möchte, dass ihr euer Bestes gebt und die Fans zum Toben bringt." Der Manager zückte ein Notizbuch und schlug den Kalender auf. Dort markierte er einen ganz bestimmten Tag, an dem das erste Konzert der beiden stattfinden sollte. Und das war genau in einem Monat. Als er damit fertig war, klappte er den Notizblock zusammen und steckte ihn weg. "So und nun lasst uns ein richtig leckeres Abendessen genießen." meinte er munter und rutschte mit dem Stuhl ein wenig näher an Yulia heran. Der Kellner kam, zündete die Kerzen auf dem Tisch an, schenkte ihnen Wein ein und brachte anschließend das Essen. Kapitel 5: Yulias Outung ------------------------ Während des Essens schaute Yulia heimlich zu Lena herüber und fand immer mehr Gefallen an ihr. Der Manager bemerkte den Blick und es gefiel ihm gar nicht, was er sah. "Flirten Sie eigentlich immer mit Frauen?" fragte er und stieß Yulia in die Seite. Yulia war empört. "Das geht Sie nun wirklich nichts an!" Wütend stand sie auf und verließ den Speisesaal. Der Manager schaute ihr verdutzt nach. So schlimm war dieser kleine Rippenstoß nun wirklich nicht gewesen! Auch Lena schien verwundert und ließ die Gabel sinken, bevor sie aufstand, um Yulia zu folgen. Im Zimmer angekommen warf sich Yulia beleidigt auf das Bett und schmollte. Zuerst die gierigen Blicke auf der Straße, die der Manager ihr nach der Ankunft zu geworfen hatte und dann auch noch der Rippenstoß! So eine Unverschämtheit! Yulia war so in Wut, dass sie nicht merkte, dass Lena schon eine geraume Zeit in der Tür stand und sie beobachtete. Jetzt räusperte sie sich leise und kam ins Zimmer. Yulia sah auf und in ihren Augen hatten sich Tränen gebildet. "Was willst du?!" fragte sie ein wenig ruppig und fügte dann hinzu: "Hat der Manager dich geschickt?" Lena schüttelte den Kopf. "Nein. Ich bin von ganz allein gekommen. Sieht so aus, als ob der Manager da bei dir einen wunden Punkt erwischt hat, über den du nicht gerne redest." Yulia schwieg. Sie wußte, dass Lena recht hatte. Langsam nickte sie mit dem Kopf. Lena sah sie lange an und setzte sich dann zu ihr auf die Bettkannte. "Du musst es mir nicht erzählen. Nur wenn du willst..." meinte sie leise und sah aus dem Fenster. Yulia schluckte und wischte sich die Tränen aus den Augen, ehe sie sich zu Lena umdrehte und ihr direkt in die Augen sah. "Ich bin lesbisch..."Die Worte huschten leise über Yulias Lippen und sie senkte den Kopf.Sie wartete auf Lenas Reaktion, die jedoch ausblieb. Anscheinend war das nichts neues für Lena, denn sie blieb ruhig neben Yulia sitzen und strich ihr sanft mit der Hand über die kurzen schwarzen Haare. "Ich auch." antwortete sie. "Allerdings habe ich es sonst niemandem erzählt. Auch dem Manager nicht." Yulia schloss die Augen und lehnte sich an Lena. Sie fühlte sich geborgen. "Warum nicht?" fragte sie leise. "Weil er es nicht versteht." antwortete Lena. "Der Manager hasst Lesben. Deshalb darf er nie erfahren, dass wir beide davon betroffen sind, sonst rastet er total aus und wer weiß, was dann mit einem von uns geschieht..." Bei diesen Worten öffnete Yulia erschrocken die Augen und machte ein entsetztes Gesicht. "Du meinst, er könnte einer von uns etwas antun?" Lena nickte und sah Yulia dabei direkt in die Augen. Eine kleine Ewigkeit verging, ohne das jemand der beiden sprach. Kapitel 6: Das dunkle Geheimnis des Managers -------------------------------------------- In die Stille hinein konnte man Yulias Herz heftig schlagen hören, als sie Lenas Blick sanft erwiderte. Wieder strich Lena sanft mit der Hand über Yulias Kopf. "Ich hoffe, ich habe dich vorhin nicht zu sehr erschreckt." meinte sie dann leise. "Du musst wissen, dass der Manager seit geraumer Zeit ein dunkles Geheimnis mit sich herumträgt." In diesem Moment klopfte es an der Zimmertür. "Herein!" rief Lena. Die Tür ging auf und der Manager trat ein. Ihm hatte das Warten unten im Speisesaal zu lange gedauert und war nun gekommen, um nach dem Rechten zu sehen. "Könnte ich einen Moment mit Miss Volkova alleine sprechen, Miss Katina?" fragte er. "Sicher. Du hast doch nichts dagegen, Yulia?" Yulia schüttelte den Kopf und Lena verzog sich in den Nebenraum, während der Manager die Tür hinter ihr schloss. Als er sich umdrehte, stand Yulia am Fenster und sah hinaus. "Was wollen Sie?" fragte sie knapp, drehte sich aber nicht um. Der Manager betrachtete sie eine Weile und ein fieser Gedanke schoß ihm durch den Kopf. ~Ich muss diese Frau haben, egal was kommt~ dachte er und grinste teuflisch, bevor er einen Schritt auf Yulia zu machte und nun genau hinter ihr stand. "Es tut mir leid, dass ich Sie beim Abendessen verärgert habe, Miss Volkova." sagte er scheinheilig.Dabei legten sich seine Hände um Yulias Bauch. Erst jetzt registrierte Yulia, was der Manager da tat. "Lassen Sie das!" rief sie verärgert und versuchte sich, aus seinem Griff zu befreien. Der Manager lachte leise und beugte dann seinen Kopf vor, bis sein Mund direkt an ihrem Ohr war. "Stell dich nicht so an, Kleine."flüsterte er ungewöhnlich sanft, zog sie näher zu sich und begann ihren Hals zu küssen. Yulias Atem ging schneller. "Hören...Sie bitte auf..." brachte sie leise hervor, konnte es aber dabei nicht verhindern, dass ihr ein leises Keuchen entfuhr. Noch versuchte sie, den verführenden Küssen zu widerstehen, was der Manager natürlich sofort bemerkte. Sein Griff um ihren Bauch wurde fester und entschlossener. "Wehren Sie sich nicht, Miss Volkova. Ich gewinne immer..." Seine Stimme war nur noch ein leises Wispern, aber es reichte aus, um Yulia ein weiteres Keuchen zu entlocken. Der Manager grinste. "Gut so..." meinte er heiser und arbeitete sich zu ihren Schultern vor. "Nicht..."flüsterte Yulia und kniff die Augen zusammen, während sie seinen heißen Atem auf ihrer Haut spürte. Eine seiner Hände glitt unter ihr Oberteil und berührte ihre Brust. Diese Berührung reichte aus, um Yulia total aus der Fassung zu bringen. Sie zitterte am ganzen Körper vor Nervosität. "Ich liebe es, wenn du bebst..." hauchte der Manager ihr ins Ohr und strich mit gefährlicher Sanftheit über ihre Brust, um sie noch mehr in Extase zu versetzten. Bald würde er, wenn er sie erst einmal so weit hatte, eine wundervolle Nacht mit ihr genießen... Yulia war das alles andere als angenehm. Sie hasste es, von dem Manager so berührt zu werden. Sein Mund suchte jetzt ihre Lippen und verwickelte sie in einen leidenschaftlichen Zungenkuss. Gerade in diesem Augenblick kam Lena zurück! Kapitel 7: Eifersucht --------------------- Ihre Hand legte sich auf die Türklinke und drückte sie herunter. Nichts geschah. Die Tür ging nicht auf. "Yulia? Alles in Ordnung bei dir?" rief Lena besorgt und klopfte gegen die Tür. Keine Antwort. Stattdessen vernahm sie ein leises, heftiges Keuchen, das von Yulia zu kommen schien. Irgendetwas stimmte absolut nicht, das spürte Lena deutlich! Sie lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand und durchwühlte die Taschen ihrer Kleidung nach dem Zweitschlüssel, den sie immer bei sich hatte.Im gleichen Moment wurde die Tür von selbst geöffnet und der Manager stürmte aus dem Zimmer. Er lief mit hastigen Schritten an Lena vorbei. Seine Haare waren total zerzaust, das Hemd guckte aus der Hose hervor und sein Gesicht sah angespannter aus, als vorher. Lena sah ihn im Treppenhaus verschwinden und ein schrecklicher Verdacht keimte in ihr auf! Was war mit Yulia geschehen? Sie wandte sich um, wobei sie den Zweitschlüssel wieder in ihre Tasche steckte, und betrat das Zimmer. Was sie sah, erschreckte sie gewaltig: Yulia lag tränenüberströmt am Boden! Sie lief zu ihr hin. "Yulia, alles in Ordnung?!" rief sie entsetzt und kniete neben ihr nieder. Yulia hob den Kopf und sah Lena an, während ihr die Tränen über das Gesicht liefen. "Er hat mich versucht zu vergewaltigen!" stieß sie verzweifelt hervor und zitterte am ganzen Körper vor Angst. Vorsichtig und ein wenig zögernd legte Lena einen Arm um ihre Schulter. "Beruhige dich, Yulia. Ich bin ja da..." flüsterte sie leise und strich ihr das wirre Haar aus dem Gesicht.Weinend schlang Yulia ihre Arme um Lena und verbarg ihren Kopf an ihrem Hals. "Halt mich fest..."flüsterte sie mit tränenerstickter, heiserer Stimme in Lenas Ohr.Diese nickte stumm und umarmte Yulia ebenfalls. Die Minuten vergingen. "Was ist eigentlich genau passiert?" fragte Lena nach einer Weile und sah Yulia an, als diese sich einiger Maßen beruhigt hatte. "Glaub mir, das willst du gar nicht wissen..." meinte Yulia leise. "Du hast keine Ahnung, was das für ein widerliches Gefühl ist, wenn ein Kerl dich einfach um den Bauch packt und dir den Hals entlang küsst, bis du total aufgeregt bist..." Hier brach sie erneut in Tränen aus. Lena half ihr hoch. "Ruh dich aus, Yulia. Du bist ja von dem Schreck noch total gelähmt." meinte sie sanft, während sie mit ihr zum Bett ging und Yulia sich hinlegte. Sie fühlte sich wirklich kotzelend und fiel erst einmal in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Kapitel 8: Verliebt ------------------- Yulia wusste nicht mehr, wie lange sie geschlafen hatte, doch irgendwann abends wachte sie auf unter Kopfschmerzen auf.Lena stand gegen die Wand gelehnt und sah gerade einen spannenden Film an. Sie wandte den Kopf, als Yulia aufwachte. "Na, bist du wieder wach?" fragte sie sanft. Yulia nickte müde und setzte sich auf. "Mein Kopf tut weh, als ob mir einer mit nem Holzhammer draufgehauen hätte." grummelte sie. Lena lachte. "Das geht auch wieder vorbei. Übrigens: ich habe in der Zwischenzeit, in der du geschlafen hast, das Lied fertig geschrieben." Sie deutete auf das Blatt Papier, das auf dem niedrigen Tisch lag. Yulia warf einen kurzen Blick darauf und las sich den Text durch. "Klingt schön." meinte sie dann. "Hast du schon eine passende Melodie für den Text?" "Noch nicht," antwortete Lena, "aber ich versuche schon die ganze Zeit eine Melodie zu finden, die darauf passt." Yulia sah Lena lange an und in ihrem Bauch spürte sie so ein merkwürdiges Kribbeln, als sie merkte, dass Lena den Blick erwiderte. Langsam stand sie auf und kam zu ihr herüber. Noch immer wurde der Blickkontakt nicht unterbrochen. Die beiden Mädchen standen sich jetzt so dicht gegenüber, dass sie einander hätten berühren können und sahen sich tief in die Augen. Stille herrschte im Raum und nur das leise Atmen der beiden war zu hören. "Ich liebe dich..." flüsterte Yulia schließlich, zog Lena an sich und küsste sie lange und zärtlich. Lena schloss die Augen und genoss den Kuss. Ein unglaubliches Verlangen war mit einem Mal in ihr erwacht.Sie wollte Yulia ganz nah bei sich spüren. Der Kuss wurde immer intensiver, als Yulia sich langsam auf das Sofa fallen ließ und Lena sanft mitzog. Nun war sie über ihr und sah ihr direkt in die Augen. Yulias Herz pochte wie wild und sie ließ den Kuss heftiger werden. Lena bebte am ganzen Körper,als sie Yulias Hände unter ihrem Oberteil spürte und keuchte leise in den Kuss auf. In diesem Moment fiel das Licht im Zimmer aus, doch das störte die beiden nicht im Geringsten. Bis auf das leise Stöhnen und das hastige Atmen war nichts zu hören. Draußen bedeckten nun dicke graue Wolken den Himmel und es donnerte leise in der Ferne. Ein Gewitter war aufgezogen und näherte sich nun rasch. Der Wind wurde immer heftiger, ja ein regelrechter Orkan. Dann setzte plötzlich peitschender Regen ein, der in dichtem Schwall vom Himmel fiel. Alle Leute, die zu dieser Stunde noch zu Fuß unterwegs waren, wurden innerhalb von Sekunden klatschnaß. Der Donner rollte gefährlich und grelle Blitze zuckten über den Himmel. Der Wind pfiff nur so durch die Bäume und jeder war in diesem Moment froh, zu Hause zu sein. Nein, nicht jeder. Der Einzige, der noch unterwegs war, war der Manager. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)