last wish von Sunmoo ================================================================================ Kapitel 2: Albtraum oder Realität? ---------------------------------- So nach langer langer langer langer Zeit gibt's mal wieder nen neues Kapi. ich hoffe es sind keine Fehler mehr drin und es gefällt euch. Über Kommis freue ich mich natürlich immer noch, auch wenn es sehr lange gedauert hat ;) lg eure Sun __________________ Kakashi war auf dem Weg zum Uchiha-Anwesen. Mit jedem Schritt fühlte er sich unwohler. Er hasste den Gedanken, derjenige sein zu müssen, der Sasuke diese Nachricht überbrachte. Seit Der Uchiha wieder da war, hatte er eine eigenartige Beziehung zu ihm aufgebaut. Sasuke vertraute ihm seine Probleme an, kam zu ihm wenn er Hilfe brauchte, und suchte seine Nähe wenn er einfach nicht alleine sein wollte. Es war keine wirkliche Freundschaft, es war anders. Wahrscheinlich gab es gar keinen Ausdruck dafür, aber letztendlich war es auch egal wie es hieß: Kakashi hatte das Gefühl, Sasuke helfen zu können und das reichte ihm. Jedenfalls war es bis jetzt immer so gewesen und er zweifelte daran, dass es so bleiben würde, nachdem er die mühsam aufgebaute Sicherheit zwischen ihnen zerstört hatte. Selbst das Wetter schien gegen den Uchiha zu sein. Die Sonne schien und der Himmel strahlte in einem klaren blau ohne die Spur einer einzelnen Wolke. Seufzend betrat er das Haus, kurz schloss er die Augen, dann rief er nach Sasuke. „Ich bin oben!“ Der Jonin schüttelte den Kopf. Als er die Treppe erreichte, zögerte er kurz. Sein Blick fiel auf das Kästchen, das auf der Kommode stand. Als Itachi es sich gestern angesehen hatte, schien er verwirrt zu sein. Kakashi stellte sich vor die Kommode und wollte das Kästchen öffnen. Aber wieder schüttelte er nur den Kopf. Er hatte nicht das Recht in Sasukes Sachen rumzuschnüffeln. Er wandte sich von der Kommode ab und ging langsam die Treppe hinauf. Bevor er das Zimmer des Uchihas betrat klopfte er kurz. Als er den Raum betrat, stand Sasuke neben seinem Bett und trank einen Schluck Wasser aus einer Flasche. Sein Shirt war voller Blut und klebte an seinem Oberkörper. Wahrscheinlich war er gestern eingeschlafen ohne sich umzuziehen. Ein paar seiner Haarsträhnen klebten in seinem Gesicht und auf seiner Stirn glitzerten Schweißperlen. Er zitterte am ganzen Körper, selbst die Flasche konnte er nicht gerade halten. Er musste wieder einen dieser schrecklichen Albträume gehabt haben. „Alles in Ordnung?“ Der Jonin war wirklich besorgt. Seit er das erste mal miterlebt hatte wie Sasuke einen Albtraum hatte, konnte er das Bild, wie der Uchiha schreiend im Bett saß nicht mehr vergessen. Es war einfach schrecklich. Der Uchiha nickte. „Warum bist du hier?“ Kakashi war zwar oft bei ihm, worüber er auch wirklich froh war, ohne Kakashi wäre er längst nicht mehr hier, aber es war ungewöhnlich ihn so früh am morgen zu sehen. Kakashi zögerte bevor er antwortete, er schien merkwürdig angespannt zu sein. „Ist irgendetwas passiert?“, fragte der Uchiha deshalb. Irgendwie machte es ihn nervös, dass Kakashi so angespannt war. Der Jonin schüttelte den Kopf. „Ich muss mit dir reden.“ Er versuchte ruhig zu klingen, er wollte Sasuke nicht noch unnötig beunruhigen. Das alles würde so schon schlimm genug für ihn werden. Wie ein Albtraum, der zur Realität wurde. „Ist es sehr dringend?“ Kakashi sah ihn fragend an. Der Uchiha deutete auf sein Shirt und versuchte zu grinsen, auch wenn es ihm nicht wirklich gelang. „Ich würde vorher gerne duschen.“ „Klar ich warte unten.“ Kakashi musste grinsen. Sasuke versuchte immer sich nicht anmerken zu lassen wie viel ihm diese Albträume ausmachten. Er hatte Kakashi einmal gesagt, dass er es nicht wahrhaben wollte und versuchte sie zu verdrängen bevor sie ihn innerlich auffraßen. Am Anfang hatte Kakashi die Einstellung gut gefunden und das tat er eigentlich auch immer noch, allerdings fürchtete der Jonin, dass es durch das Verdrängen nur noch schlimmer werden würde, zumal es durch die starken Kopfschmerzen nicht gerade leicht war. Noch während Sasuke ins Badezimmer ging, zog er sein Shirt aus. Er war froh, den Stoff endlich nicht mehr am Körper kleben zu haben. Er war gestern so schnell eingeschlafen, dass er nicht mehr dazu gekommen war seine, mit Blut besudelten, Sachen zu wechseln. Er schmiss Das Shirt auf den Boden, und ging zum Waschbecken, über dem ein Spiegel hing. Er zögerte bevor er hineinsah. Er hasste den Anblick. Auch wenn es völlig absurd war, hatte er Angst einmal hineinzusehen, und in das Gesicht seines Bruders zu blicken. Hätte Kakashi ihn damals nicht dazu gezwungen hineinzusehen, würde er es jetzt wohl immer noch nicht tun. Vorsichtig hob er den Blick und sah hinein. Er sah beinahe genauso aus wie immer. Er hatte noch nie verstanden, warum die Leute meinten er sähe gut aus, aber in letzter Zeit kam ihm das noch sinnloser vor: er war noch blasser als sonst. Zusätzlich waren da noch die tiefen Augenringe, die er den Albträumen zu verdanken hatte. Seiner Meinung nach, sah er einfach fertig aus. Der Uchiha gab sich keine große Mühe damit, sein Gesicht so von dem Schweiß und dem Dreck zu befreien. er zog seine restlichen Sachen aus und stieg sofort unter die Dusche. Er genoss das warme Wasser auf seiner Haut. Es tat ihm gut, half ihm sich zu entspannen und den Traum zu vergessen. Kakashi saß auf dem Sofa, als Sasuke ins Wohnzimmer kam. Er trug seine schwarze Hose und zog sich gerade ein Shirt über den Kopf. Seine Haare waren noch nass und ein paar Haarsträhnen klebten ihm wieder im Gesicht. Das weiße Handtuch, das er sich um die Schultern gelegt hatte, bildete einen extremen Kontrast zu seiner Kleidung und seinen Haaren. Nachdem Kakashi ihn kurz gemustert hatte, musste er feststellen, dass Sasuke wirklich fertig aussah, was nicht nur an dem Albtraum gelegen haben kann. Vielleicht hatte ihn die Mission doch mehr mitgenommen als er vermutet hatte. Es war schließlich eine B-Rang Mission, außerdem in Oto-gakure, das konnte gar nicht spurlos an ihm vorbei gehen. Der Uchiha setzte sich ihm gegenüber. „Alles in Ordnung, Sasuke? Du siehst irgendwie fertig aus.“ Kakashi sprach die Worte vorsichtig aus. Er wusste, dass Sasuke leicht reizbar war. Sasuke sah ihn einen Moment an. Er war froh, dass er ihn hatte. Aber manchmal war es ihm zu viel, dass er ihm nichts vormachen konnte. Er wandte den Blick von ihm ab, sah wieder auf den Boden. „Ich weiß nicht, ob es an der Mission liegt.“, er zögerte kurz, „Aber seit wir weg waren, sind die Albträume schlimmer geworden.“ Auf der Mission, konnten sie zwar nicht viel schlafen, aber jetzt wo Kakashi darüber nachdachte fiel ihm auf, dass Sasuke nicht einmal ruhig geschlafen hatte. Jedes mal war er schreiend aufgewacht. Kakashi bekam ein komisches Gefühl im Magen. Wenn der Uchiha wüsste, dass die Träume noch schlimmer werden würden...Der Jonin schüttelte den Kopf. Was wenn diese Albträume, doch irgendwann einmal sein Leben bestimmen würden? Er hatte doch schon so viel schreckliches durchgemacht, warum konnte nicht endlich mal Schluss damit sein. „Kakashi du kannst doch auch nichts daran ändern.“ Der Jonin blickte ihn wieder an. Sasuke grinste, naja er versuchte es jedenfalls. Er hatte so viele eigene Probleme, und trotzdem versuchte er ihn aufzumuntern. Er musterte Sasuke besorgt. Irgendwann würde das schief gehen. „Kakashi, alles ist in Ordnung. Es geht mir gut, wirklich.“ Der Jonin seufzte, nickte dann aber. „Also warum wolltest du mit mir reden?“ Kakashi sah ihn lange einfach nur an. „Ich weiß, es ist nicht einfach, aber versuch bitte nicht durchzudrehen, okay?“ Sasuke nickte, ihn überkam ein ungutes Gefühl. Wieder seufzte der Jonin, er wusste einfach nicht wie er anfangen sollte. „Kakashi bitte, was ist los?“, er klang aufgebracht, fast panisch. „Also gut. Dein Bruder wurde gefunden-“ „Ist er tot?!“ Kakashi schüttelte den Kopf und Sasuke fiel ein Stein vom Herzen. Er machte sich keine Sorgen, um seinen Bruder. Sein Bruder sollte sterben, aber er wollte derjenige sein, der ihn umbrachte. Das war sein Ziel, der Grund warum er noch hier war, warum er überhaupt versuchte zu leben. Ohne dieses Ziel, wäre da nichts mehr, dass ihn am Leben hielt. „Er lebt, aber wohl nicht mehr lange.“ Der Jonin wartete kurz, versuchte eine Reaktion bei dem Uchiha auszumachen. Aber der sah ihn nur verwirrt an. „Sasuke, dein Bruder wurde gefangen genommen, er wird hingerichtet werden.“ Jetzt sah er ihn nicht mehr verwirrt an, vielmehr geschockt, fassungslos. Das war zu viel für ihn. Er sollte seinen Bruder umbringen, das war der einzige Grund, aus dem er lebte. Und jetzt sollte er hingerichtet werden? Tränen liefen ihm übers Gesicht, was sollte er denn jetzt noch hier? Kakashi wurde schlecht, das war noch nicht einmal die schlimmste Nachricht und trotzdem war Sasuke schon so fertig. „Sasuke da ist noch was.“ Jetzt mischte sich in Sasukes Ausdruck wieder Verwirrung. Was sollte denn da noch sein? Es konnte doch nicht mehr schlimmer werden. „Sasuke er wurde in Iwa festgenommen.“ „Ja und?“ Sasukes Stimme zitterte. „In Iwa gibt es ein Gesetzt, das besagt, dass die Hinrichtung, für einen letzten Wunsch, um drei Monate hinausgezögert werden kann.“ Der Uchiha sah ihn weiterhin nur fragend an. Er verstand nicht warum Kakashi ihm das alles erzählte. „Sasuke er hat sich gewünscht, die letzten drei Monate hier zu verbringen, bei dir“ Sasuke schüttelte den Kopf. Alles um ihn herum drehte sich, er hatte das Gefühl, als würde er den Boden unter den Füßen verlieren, als würde ihm jemand das Herz heraus reißen. Das war zu viel. Das war völlig unmöglich. Itachi würde so etwas niemals tun. Nie. „Das ist ein Witz oder?“ Kakashi schüttelte langsam den Kopf. Sasuke wurde panisch. Konnte nicht mehr klar denken. Er sprang auf, auch wenn sich immer noch alles um ihn drehte. „Sag, dass das nicht war ist, Kakashi.“ Er wollte nicht schreien, wollte nicht weinen, wollte nicht das Gefühl haben zerrissen zu werden. „Sag es Kakashi!“ Er fiel auf die Knie. Stützte den Kopf auf den Boden, versuchte sich im Boden festzukrallen. Er konnte nicht mehr, bekam kaum noch Luft. Er bekam nicht mit, wie Kakashi auf ihn zu ging, er sich neben ihn kniete und ihm eine Hand auf die Schulter legte. Auch, dass Kakashi ihn in den Arm nahm, spürte er nicht wirklich. „Sasuke, es tut mir leid. Ich hab versucht ihn umzustimmen. Selbst Tsunade hat es versucht.“ „Du hast mit ihm geredet?“ Sasukes Stimme zitterte immer noch, er flüsterte nur noch. „Er war hier...“ Wieder schüttelte der Uchiha den Kopf. Er verstand gar nichts mehr. „Wie..?“ „Gestern Abend, als ich dir die Tabletten vorbeigebracht habe. Du hast schon geschlafen. Ich hatte gehofft, er würde es sich noch einmal überlegen, wenn er hier ist.“ Einen Moment dachte der Uchiha darüber nach. Itachi war hier im Dorf. Er war sogar hier im Haus gewesen, und bald würde er ihn jeden Tag sehen müssen. Wollte er denn wieder sein Leben zerstören? Wollte er ihm wieder alles wegnehmen? Ihm wurde schlecht. Er schüttelte den Kopf, wollte das Gefühl los werden. Kakashi hielt ihn weiterhin fest, versuchte ihn zu beruhigen, aber es gelang ihm nicht. Nach einer Weile riss Sasuke sich von ihm los, stand auf und rannte ins Badezimmer, im Erdgeschoss. Der Jonin seufzte. Er wartete einen Moment dann ging er ihm langsam hinterher. Vor der Tür zum Badezimmer, blieb er stehen und klopfte. „Komm rein.“ Kakashi betrat langsam das Bad und musterte den Uchiha besorgt. Er stand am Waschbecken, Wassertropfen waren noch auf seinem Gesicht, sahen beinahe so aus wie seine Tränen. Seine Arme mit denen er sich auf dem Waschbecken abstüzte zitterten. Vorsichtig ging Kakashi auf ihn zu, nahm ihn wieder in den Arm. „Tut mir leid, der Gedanke hat mich einfach angekotzt.“ Sasuke versuchte zu lächeln. „Es ist doch nicht deine Schuld, Sasuke“ Nachdem Sasuke sich sicher war, dass er seinen gesamten Mageninhalt los war, gingen sie zurück ins Wohnzimmer. Kakashi stützte ihn, und half ihm sich hinzusetzten. Der Uchiha konnte kaum laufen, so sehr zitterte er. „Er wird hier einziehen oder?“ Kakashi nickte vorsichtig. „Kannst du nicht auch einfach hier wohnen?“ Ein wenig Hoffnung trat in die Stimme des Uchihas und Kakashi tat es weh sie wieder zerstören zu müssen. „Ich fürchte nein, aber ich werde so oft bei dir sein wie möglich.“ Sasuke versuchte sich zu beruhigen, mit dem Weinen aufzuhören. „Kakashi, ich kann das nicht. Ich schaff das einfach nicht. Wieso...?“, seine Stimme brach ab. Er konnte wirklich nicht mehr, es war zu viel für ihn. Wieder ging alles kaputt, wieder hatte er das Gefühl zu sterben. „Ich weiß es nicht. Glaub mir, wenn es irgendwie ginge würde ich dir das ersparen.“ Sasuke sah ihn kurz an, dann vergrub er sein Gesicht an Kakashis Brust. „Danke..“ Eine ganze Weile lang blieben sie einfach so sitzen. Es war Sasuke egal, ob ihn jemand so sah. Er konnte einfach nicht mehr. Der Jonin versuchte ihn zu beruhigen, auch wenn er selbst nicht viel Hoffnung hatte. Kakashi drückte den Uchiha, etwas von ihm weg. Dieser sah ihn fragend an. Seufzend richtete Sasuke sich auf. Er wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, atmete tief durch und machte sich darauf gefasst, seinen neue Mitbewohner abzuholen. Auch wenn er immer noch zitterte versuchte er ruhig zu bleiben und zu verdrängen, dass er überfordert war. Er wusste nicht, wie es weiter gehen sollte. Wie er das überleben sollte. Er hatte keine Ahnung. Alles was er wusste war, dass sein größter Albtraum zur Realität geworden war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)