I hope you can change me, little girl von Mona-Kaiba (Das Leben von Seto Kaiba (Trustshipping)) ================================================================================ Kapitel 15: Nameless -------------------- Seto stand seit etwa 20 Minuten vor dem Glasfenster, welches ihm einen Einblick auf die Frühchenstation gewährte. Seine Tochter lag direkt vor dem Fenster in ihrem Brutkasten mit all den vielen Schläuchen und Kabeln. Seit einer geschlagenen Woche war sie nun schon hier und ihr Zustand hatte sich nicht verändert. Zwar ging es ihr nicht schlechter aber auch nicht besser. Auch Ishizu befand sich noch immer hier im Krankenhaus. Seto hatte sich ursprünglich schon vor vier Tagen mit nach Hause nehmen wollen, aber ein plötzlicher Kreislaufzusammenbruch hatte die Ärzte dazu veranlasst, sie noch ein paar Tage länger hier zu behalten. Seto hatte nicht zugelassen, dass sie das Baby zu Gesicht bekam. Er fürchtete, dass ihr Anblick Ishizu nur noch mehr schwächen würde und er wollte nicht beide verlieren. Man hatte ihm gesagt, das jede noch so kleine Erkältung ihrem Baby schaden würde und Seto bezweifelte, dass es an einem Ort wie diesem möglich war, auf Dauer ganz gesund zu bleiben. Ja, er hatte sich damit abgefunden, dass das Baby sterben würde und das war für ihn nur ein Grund mehr, Ishizu von dem Baby fern zu halten. „Sie ist hübsch.“. Seto zuckte zusammen. Er war so in Gedanken gewesen, dass er gar nicht bemerkt hatte, wie Yugi, Joey, Mokuba und Marik neben ihn getreten waren. „Hast du etwas anderes erwartet?“, erkundigte sich Mokuba grinsend bei Yugi, welcher darauf ebenfalls nur grinste. „Gott sei dank kommt sie nach meiner Schwester.“, seufzte Marik schief lächelnd. „Aber sie hat Kaibas Augen.“, bemerkte Yugi beim genaueren Hinsehen. Seto verschränkte die Arme vor der Brust, „Was zum Geier tut ihr hier?“. Mokuba zuckte mit den Schultern, „Marik und ich haben beschlossen, dass wir es uns nicht von dir verbieten lassen, unsere kleine Nichte zu sehen und unterwegs haben wir Joey, Yugi, Mai und Tea getroffen.“, erklärte er. Yugi blickte zu Seto auf, „Und? Gibt es schon irgendetwas neues?“. Seto schüttelte den Kopf, „Nein. Die Ärzte meinten, ob sie überlebt, hängt allein von ihrer Willenskraft ab.“. Joey lehnte sich gegen die Scheibe, „Na, dann musst du dir ja keine Sorgen machen.“, meinte er lächelnd. Seto und die anderen blickten ihr irritiert an. „Naja...“, Joey machte plötzlich ein ernstes Gesicht, „Sie ist doch eine Kaiba, oder nicht? Sie ist die Tochter von Ishizu und Seto. Zwei sture Köpfe, die immer ihren Willen bekommen und nicht einmal Angst vor dem allmächtigen Reich der Schatten haben. Ich bin sicher, dass ihre Tochter genauso stur und überlebenswillig ist, also müsst ihr euch keine Gedanken machen, dass sie nicht überlebt.“, er blickte Seto nun direkt in die Augen, „Sie schafft es.“. Seto ließ grinsend den Kopf sinken, „Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage Wheeler. Aber ich hoffe du hast Recht.“. Joey nickte ihm zu, „Ja, ich auch Alter.“. Marik verzog eine grübelnde Miene, „Sag mal, Kaiba. Wie heißt die Kleine denn eigentlich?“. Seto sah ihn an, „Sie hat keinen Namen.“. Yugi schürzte die Lippen, „Nennen wir sie doch erst einmal ‚Baby Kaiba’.“, schlug er vor. Mokuba ließ die Schultern sinken, „’Baby Kaiba’?“, wiederholte er, „Klingt doof.“. Marik stemmte die Hände in die Hüften, „Dann lass dir doch etwas Besseres einfallen!“, forderte er eingeschnappt. Joey hob den Finger, „Ich hab ’ne Idee.“. „Oh mein Gott...“, seufzten die anderen wie aus einem Mund. Joey verzog eine beleidigte Miene, „Was soll das denn jetzt heißen?“. „Nun spuck es schon aus Wheeler! Dann haben wir wenigstens etwas zum Lachen.“, meinte Seto seufzend. „Da gibt es nichts zu lachen.“, beschwerte sich Joey, „Mein Vorschlag war der, dass du und Ishizu euch endlich einen Namen aussucht.“. Mokuba nickte zustimmend, „Das ist doch einmal ein guter Vorschlag.“. Marik verschränkte die Arme vor der Brust, „Aber sie wird ihr keinen Namen geben, wenn du ihr weiterhin verbietest, die Kleine zu sehen.“. Seto hob die Brauen, „Wieso ich? Die Ärzte meinten, es wäre nicht gut für sie.“. Mokuba grinste kopfschüttelnd, „Oh ja und ich glaub noch an den Weihnachtsmann.“. Marik grinste ebenfalls, „Kaiba, wir wissen, dass du die Ärzte bestochen hast, damit sie Ishizu erzählen, es wäre besser für sie, wenn sie das Baby nicht sähe.“. Joey seufzte amüsiert, „Du bist so durchschaubar Kaiba.“. ~*~*~ Ishizu lag in ihrem Bett. Der Arzt hatte sie gerade untersucht und kritzelte nun irgendetwas in ihre Akte. „Nun Mrs Kaiba. Ich denke, dass wir sie Morgen nach Hause lassen können. Aber dann müssen sie sich unbedingt schonen und ich will, dass sie sich in zwei Wochen noch einmal von ihrem Hausarzt untersuchen lassen.“, meinte der Arzt ohne wirklich von seiner Akte auf zu sehen. Ishizu nickte schwach, „Und darf ich dann endlich mein Baby sehen?“. Der Arzt sah nun doch auf. Er seufzte, „Mrs.Kaiba, ich weiß nicht, ob das so gut für sie wäre.“. Ishizu blickte ihn finster an, „Mein Mann hat dafür gesorgt, dass sie sagen, dass ich unser Baby nicht sehen darf, hab ich Recht?“. „Mrs Kaiba...“, begann der Arzt vorsichtig. Ishizu richtete sich auf, „Ich will zu meinem Baby!“. „Mrs Kaiba, bitte regen Sie sich nicht so auf! Wenn Sie erneut zusammenbrechen, dann muss ich sie noch eine Woche hier behalten und ihr Mann wird ihnen sicher nicht erlauben das Baby zu sehen.“. Ishizu ließ sich, bitter seufzend, zurücksinken. Also hatte sie Recht mit ihrer Vermutung. Seto hatte tatsächlich dafür gesorgt, dass sie das Baby nicht sehen durfte. Sie wäre deswegen gerne sauer auf ihn, aber das konnte sie nicht. Sie wusste, dass er es nur getan hatte, weil er sich Sorgen um ihren Gesundheitszustand machte. Außerdem wusste sie, dass es ihm auch so schon schlecht genug ging. Er versuchte es zu verbergen. Aber ihr Zustand und das mit dem Baby machte ihm zu schaffen. Marik und Mokuba hatten bei ihrem Besucht gestern bereits erzählt, dass Seto nicht mehr er selbst war. Er war oft in Gedanken und somit reichlich unkonzentriert. Er hatte sich in der letzten Woche kaum in der Firma blickten lassen und ließ das neue Projekt somit ziemlich schleifen. Ishizu wusste auch, wo er war, wenn er nicht in der Firma oder zuhause war. Er war bei dem Baby. Er verbrachte fast den gesamten Vormittag auf der Frühchenstation und dann kam er den Rest des Tages, bis die Besuchszeit vorbei war, zu ihr und tat so als wäre er bis eben noch in der Firma gewesen. Eine Schwester, die Ishizu immer erzählte, wie es dem Baby ging, hatte ihr gesagt, dass Seto immer vor der Frühchenstation stand und das Baby durch das Glas hindurch beobachtete. Ihr gegenüber behauptete er immer keine Ahnung zu haben wie es dem Baby ging. Der Arzt räusperte sich, „Ich lasse nun ihre Gäste rein.“, meinte er nur und kaum das er draußen war kamen Mai und Tea herein. „Hallo Ishizu, wie geht’s dir?“, fragte Mai sofort. Ishizu schenkte ihr ein schwaches Lächeln, „Ich hab mich schon besser gefühlt, aber auch schon schlechter.“. Tea zog zwei Stühle herbei, „Und wie geht es dem Baby?“, fragte sie. Ishizu zuckte die Schultern, „Die Schwester sagt, es geht ihr gut.“. Mai hob die Brauen, „Die Schwester? Hast du das Baby denn nicht gesehen?“, fragte sie und setzte sich auf einen der Stühle. Ishizu schüttelte mit dem Kopf, „Ich darf nicht.“. Tea setzte sich ebenfalls, „Anordnung des Arztes?“. „Nein, Anordnung meines Mannes.“, seufzte Ishizu. Mai verschränkte die Arme vor der Brust, „Kaiba verbietet dir das Baby zu sehen?“. Ishizu nickte. „So ein Idiot.“, schimpfte Tea mit missbilligender Miene. Doch Ishizu schüttelte mit dem Kopf, „Er macht sich nur Sorgen um mich, das ist alles.“. Mai sah sie ungläubig an, „Das ist nicht dein Ernst, oder? Er verbietet dir dein Baby zu sehen und du verteidigst ihn auch noch?“. Ishizu nickte, „Ja, das tue ich. Ich bin auch nicht sehr begeistert davon, aber ich vertraue Seto.“. Tea lehnte sich kopfschüttelnd zurück, „Ich geb’s auf.“, seufzte sie. „Na Gott sei dank, dann haben wir ja jetzt für eine Weile unsere Ruhe.“, Seto lehnte im Türrahmen um der Rest der Jungs stand hinter ihm. Tea funkelte ihn wütend an, „Sehr witzig Kaiba.“. Seto zuckte mit den Schultern und trat ein, „Das war mein Ernst.“. Mai drehte sich zu Joey um, „Und? Habt ihr das Baby gesehen?“. Joey nickte, „Aber ja. Sie ist wirklich knuffig. Aber ziemlich winzig und sie sieht aus wie Ishizu...“, Joey blickte kurz grübelnd an die Decke, „Ach was, kommt einfach mal mit, dann zeigen wir sie euch!“, grinste er dann. Yugi nickte zustimmend, „Ja genau, ich denke Kaiba und Ishizu haben etwas Wichtiges zu bereden, da würdet ihr sowieso nur stören. Also kommt!“. Etwas unzufrieden, weil sie doch gerade erst gekommen waren, verabschiedeten sich Tea und Mai von Ishizu und trotteten dann den Jungs hinterher nach draußen. Ishizu wartete, bis man sie nicht mehr hören konnte und wandte sich dann an Seto, „Ich will mein Baby sehen!“, forderte sie mit ernster Miene. Seto senkte den Kopf, „Ishizu... ich glaube nicht, dass du...“. Sie richtete sich auf, „Doch, ich kann. Es geht mir gut und ich möchte jetzt unser Baby sehen, bitte.“, etwas Flehendes lag in ihrer Stimme. Er seufzte, „Also schön...“. ~*~*~ Ishizu saß auf einem hübschen Schaukelstuhl auf der Frühchenstation. Eine Schwester wickelte das kleine Baby in eine weiche und wärmende Decke, darauf achtend das alle Kabel und Schläuche da blieben, wo sie hingehörten und legte das Baby dann vorsichtig auf Ishizus Brust. „Es ist gut für den Kreislauf und die Entwicklung des Babys, wenn es den Herzschlag der Mutter hört und die Wärme der Mutter spürt, dass erinnert es an den Mutterleib und beruhigt es.“, meinte die Schwester und lächelte Ishizu zu. Ishizu nickte ihr dankbar entgegen, bevor die Schwester die jungen Eltern mit dem Baby alleine ließ. Ishizu beobachtete das Baby eine Weile schweigend. Es lag ganz ruhig auf ihrer Brust und störte sich nicht an den vielen Kabeln und Schläuchen und auch nicht an dem Piepsen der vielen Geräte. Wenn sie dem Baby den Finger hin hielt, dann griff es sogar mit seinen kleinen und schwachen Händchen danach. Seto stand neben ihr und seufzte schwer. Dieses Anblick war schon fast herzzerreißend und das, wo er doch immer behauptete, er besäße gar kein Herz. Ishizu sah zu ihm auf, „Wir haben ein Problem.“, stellte sie fest. Er hob die Brauen, „Welches da wäre?“. Sie lächelte, „Die Kleine braucht einen Namen.“. Er zuckte die Schultern, „Wo liegt da das Problem?“. „Na, wir haben keinen.“, erklärte Ishizu. Seto beugte sich zu ihr runter und streichelte dem Baby über das kleine Köpfchen mit dem schwarzen strubbeligen Haar. „Dann mach einen Vorschlag!“. Sie überlegte kurz, „Wie wäre es mit Isis?“. Er schüttelte den Kopf, „Ziemlich einfallslos, oder?“. Sie verzog eine beleidigte Miene, „Das sagst ausgerechnet du. Der einzige Namen, der dir eingefallen ist, ist ‚Seto Junior’, also wenn das nicht auch einfallslos ist, dann weiß ich auch nicht.“. Er verschränkte die Arme vor der Brust, „Ich will einen besonderen Namen für meine Tochter. Es soll ein mächtiger Name sein. Er soll eine Bedeutung haben. Jeder, der den Namen hört, sollte vor Ehrfurcht erzittern.“, erklärte er und Ishizu sah schon wieder den Anflug von Größenwahn in seinen Augen, den er von Zeit zu Zeit mal hatte. Sie seufzte, „Also erst einmal wird schon jeder bei dem Namen Kaiba erzittern und dann ist ‚Isis’ ja wohl ein mächtiger Name. Sie war immerhin eine ägyptische Göttin.“. Er grinste, „Der Name ist trotzdem einfallslos Ishizu.“. Sie schnaufte, „Schön, dann mach mir doch einen besseren Vorschlag!“, forderte sie. Eine Weile war es still und endlich ging Seto ein Licht auf, „Ich hab’s.“, verkündete er locker. Ishizu sah zu ihm auf, „Aber nicht Setoline, oder?“. Er schüttelte den Kopf, „Red keinen Unsinn. Der Name wäre nicht mächtig sondern mächtig bescheuert.“, winkte er ab, „Nein, ich habe einen Namen der mächtig ist, eine Bedeutung hat und den dennoch jeder kennt.“. Sie blickte ihn zweifelnd an, „Ich hoffe dir ist klar, dass unser Baby mit diesen Namen den ganzen Rest ihres Lebens leben muss.“, seufzte sie. Er nickte, „Das ist mir durchaus bewusst.“. Sie ließ die Schultern sinken, „Na schön, dann sag schon!“. Er grinste, „Cleopatra.”. Ishizu riss die Augen auf, „Sag das noch mal!“. „Wir nennen sie Cleopatra. Das bedeutet Königin von Ägypten. Treffender könnte es nicht sein.“, erklärte Seto locker. „Aber Cleopatra war nur eine Königin.“, stellte Ishizu protestierend fest. Er hob die Brauen, „Sie war wenigstens mächtig und unabhängig und Isis war nur eine Fruchtbarkeitsgöttin.“. „Naja...“. „Nicht ‚naja’, sie heißt Cleopatra und damit basta.“. Ishizu schüttelte nur den Kopf, „Wie du meinst. Aber ich hoffe dir ist bewusst, dass sie alle nur Cleo nennen werden und damit geht dann auch die Bedeutung des Namens verloren.“, stellte sie fest, während sie langsam mit dem Stuhl hin und zurück schaukelte. Er blickte sie finster an, „Jeder, der es wagt, den wunderhübschen Namen meiner Tochter zu verunstalten, wird es bitter bereuen.“. Sie lächelte, „Also schön... dann heißt du von nun an Cleopatra Isis Kaiba Ishtar.“. „Wer hat dir erlaubt, sie Isis zu nennen?“. „Wer hat es mir verboten?“. Seto seufzte, „Na schön, du hast gewonnen.“. Erneut war es still. Erst als die Schwester zurück kam und Cleopatra in ihren Brutkasten zurücklegte, wurde es wieder etwas lauter. Nicht zuletzt weil die Ärzte und Schwestern mehr als einmal nachfragten, ob sie sich ganz sicher seien, dass sie diesen Namen wirklich nehmen wollten. Ishizu und Seto kehrten schließlich in Ishizus Zimmer zurück. „Ich hole dich Morgen ab.“, meinte Seto nur knapp und kehrte ihr den Rücken zu. Denn die Besuchszeit war vorüber und es war Zeit für ihn zu gehen. „Seto?“, hielt Ishizu ihn plötzlich zurück. Er blieb sofort stehen und drehte sich zu ihr um, „Was ist?“. Sie ging auf ihn zu und küsste ihn sanft, bevor sie ihm ein leises „danke“ ins Ohr flüsterte. Er streichelte lächelnd über ihre Wange, drückte ihr dann einen Kuss auf die Stirn und meinte nur: „Ich hole dich dann Morgen.“, bevor er ihr Zimmer verließ. ~~~ Arg... das Kappi ist schrecklich... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)