I hope you can change me, little girl von Mona-Kaiba (Das Leben von Seto Kaiba (Trustshipping)) ================================================================================ Kapitel 19: irony ----------------- Seto kam die Treppen nach unten und marschierte eiligen Schrittes in die Küche. Er hatte verschlafen. Verdammt, er hatte noch nie in seinem Leben verschlafen. Aber warum hatten sie auch gestern Abend so viel getrunken? Warum hatte er Yugi und seinen Kindergarten überhaupt noch einmal mit zu sich nach Hause genommen? Als er die Küche betrat, entdeckte er Ishizu, die etwas betroffen am Tisch saß und ihren Blick starr in der Zeitung vergraben hatte. „Warum hast du mich nicht geweckt?“, fragte er und goss sich eiligst Kaffee in seine Tasse. Ishizu reagierte gar nicht. Überhaupt, irgendetwas stimmte ganz und gar nicht mit ihrem Gesichtsausdruck. Eigentlich müsste sie Strahlen vor Glück, immerhin hatten sie gestern erfahren, dass ihr Baby leben würde. „Ishizu?“, fragte Seto vorsichtig und trat ein paar Schritte an sie heran. Doch wieder reagierte sie nicht. Seto ließ die Schultern sinken, normalerweise war er es, der die Leute ignorierte und er mochte es gar nicht, wenn man ihm seine eigene bittere Medizin verabreichte. Er seufzte und lehnte sich gegen die Theke, „Also schön, was hab ich angestellt?“. Anders konnte er es sich nicht erklären. Es wüsste zwar jetzt auch nicht, was genau er angestellt haben könnte, aber es musste ja einen Grund dafür geben, dass Ishizu ihn ignorierte. Endlich sah sie zu ihm auf, „Du hast gelogen.“, es lag etwas irritierend Verletztes in ihrer Stimme und etwas Vorwurfsvolles in ihren Augen. Er hob die Brauen, „Wann? Gestern Abend?“, anders konnte er es sich nicht erklären. Es hatte immerhin zwei Flaschen Champus gegeben und da Ishizu und Mai ganz darauf verzichtet hatten und Tea und Maja nur ein kleines Glas hatten, war für die Männer viel übrig geblieben und der Champus hatte es echt in sich. Sie schüttelte betroffen mit dem Kopf und hielt ihm dann die Zeitung entgegen. Irritiert nahm er sie und auf der ersten Seite strahlten ihm gleich zwei Schlagzeilen entgegen, die das „Wort“ ‚Kaiba’ enthielten. Da sich die kleinere von beiden lediglich damit befasste, dass es Cleopatra soweit gut ging und man annahm, dass sie bald nach Hause dürfte, war anzunehmen, dass dieser Artikel nichts mit Ishizus betroffenem Gesichtsausdruck zutun hatte. Setos Blick fiel nun auf den ersten und größeren Artikel und sowohl das Bild, als auch die Überschrift des Artikels, machte es eigentlich unnötig, selbigen zu lesen, Seto wusste sofort, was Ishizu meinte. Er tat es dennoch. Dann legte er die Zeitung beiseite und setzte sich Ishizu gegenüber an den Tisch. „Ishizu... wir hatten gestern wirklich schon genug Stress. Ich wollte... dir das ersparen.“, versuchte er vorsichtig zu erklären. „Ich hätte es doch früher oder später sowieso erfahren, oder nicht?“, fragte sie mit ernster Miene. Er schnaufte, „Ich hätte es dir noch gesagt. Aber da war das mit dem Baby und... ich wollte warten, was der Bericht der Polizei ergibt und wie du gelesen hast...“ Sie unterbrach ihn forsch, „Ich habe gelesen, dass ich schuld bin am Tod eines Menschen. Aber nicht irgendeines Menschen, nein. Ironischerweise bin ich schuld am Tod von Noriko Sakurada.“. Er lehnte sich auf den Tisch, „Ishizu, du trägst keine Schuld an diesem Unfall! Du hast es doch gelesen, Noriko ist zu schnell gefahren und hat daher die Kontrolle über ihren Wagen verloren, der deswegen auf deiner Seite der Fahrbahn stand. Du hast das aber nicht gesehen.“, erklärte er mit Nachdruck in der Stimme. Sie sah auf, „Eben. Wenn ich es gesehen hätte dann... hätte ich vielleicht eher gebremst und dann wäre Noriko...“. Seto sprang auf und knallte seine Hände auf die Tischplatte „Jetzt mach aber mal halblang! Noriko stand nicht schon seit Stunden dort, sie hat plötzlich die Kontrolle verloren, egal ob du was gesehen hättest oder nicht, du wärst in dieses Auto rein gefahren, genauso wie jeder andere auch. Es war eben ein Unfall. So etwas passiert.“. Sie blickte ihn finster an, „Ich habe einen Menschen getötet.“, stellte sie bitter fest, „Wie kannst du da sagen: ‚Es war ein Unfall’ und ‚so etwas passiert eben’?“, verständnislos blickte sie ihn an, „Tut sie dir nicht Leid?“. Seto lehnte sich kopfschüttelnd zurück, „Nein, tut sie nicht.“, gab er ehrlich an. „Sie hätte beinahe unser Baby getötet, nur zur Erinnerung, und durch diesen Unfall hätte sie dich beinahe auch noch auf dem Gewissen gehabt. Nein Ishizu, ich habe absolut kein Mitleid mit ihr. Im Gegenteil, ich bin froh, dass sie endlich aus unserem Leben verschwunden ist und ich mir keine Sorgen mehr zu machen brauche, dass sie dir oder Cleopatra etwas antut.“. Ishizu schluckte. Es mochte ja sein, dass er irgendwo Recht hatte. Aber das machte es für sie nicht einfacher. Sie hatte immerhin einen Menschen auf dem Gewissen. Eine junge Frau, die ihr ganzes Leben noch vor sich gehabt hatte. Wie sollte sie jemals mit dieser Last leben können? Seto erhob sich wieder, nahm seine Tasse und leerte sie in einem Zug. Dann drückte er Ishizu einen Kuss auf die Wange, „Hör auf darüber nach zu denken!“, forderte er, „Du solltest lieber dafür sorgen, dass das Kinderzimmer vor Weinachten fertig wird und vergiss nicht, dass wir uns heute Nachmittag im Krankenhaus treffen, um mit dem Arzt alles Weitere zu besprechen!“, er strich ihr aufheiternd über die Schultern, „Ich werde jetzt zur Arbeit fahen, bis später.“, und schon war er aus Ishizus Blickfeld verschwunden. Ihrer Meinung nach nahm er das alles zu leicht. Aber er hatte ja Erfahrung darin, seine Probleme in Arbeit zu ertränken. Vielleicht sollte sie es ihm gleich tun? Immerhin würde es weder ihr noch Noriko etwas bringen, wenn sie hier rum saß und über etwas jammerte, was – zu ihrem Bedauern – nicht mehr zu ändern war. Seufzend erhob sie sich und machte sich auf nach oben. Sie hatte das Kinderzimmer noch nie zuvor betreten. Sie wusste nur, dass die Maler fertig waren und auch der Teppich bereits gelegt worden war. Doch sie hatte sich gefürchtet, dieses Zimmer zu betreten, bevor sie sich nicht sicher war, dass Cleo auch wirklich zu ihnen nach Hause kommen würde und anscheinend war es Seto ähnlich gegangen, denn auch er hatte das Zimmer noch nie von innen gesehen, zumindest nicht seit die Maler da waren. Etwas zögernd griff Ishizu nach der Klinke und öffnete die Tür zaghaft. Das Erste, was ihr entgegen strahlte, war der sandfarbige Teppich, der so weich war wie ein neues Mikrofaser Handtuch. Schon das überraschte sie etwas, da Seto doch fest mit einem Sohn gerechnet hatte, hatte sie angenommen, dass er das Zimmer komplett in Blau hatte einrichten wollen, dass der Teppich gelb war, ließ daran zweifeln. Ishizu trat nun ganz in das Zimmer und als sie an die Wand blickte, glaubte sie einen Moment, sie halluzinierte. Wenn sie es nicht besser gewusst hätte, dann hätte sie angenommen, es wäre eine simple Tapete, die sie da mit großen Augen anstarrte, aber das war von Hand gezeichnet und es raubte ihr den Atem. Der unterste Teil der Wand war „Sand“, die Farbe deckte sich fast perfekt mit dem Teppich. Auf diesem Sand standen Pyramiden, Ruinen und eine Sphinx auf jeder Seite des Zimmers. Der Rest der Wand war hellblau und sollte wohl den Himmel darstellen, denn hier und da waren weiße Punkte zu finden, die wie Wolken aussahen. Der Blickfang dieses beeindruckenden Wandgemäldes, welches wohl Ägypten darstellen sollte, war allerdings der Weiße Drache mit eiskaltem Blick, welcher auf der rechten und linken Wand des Zimmers thronte und fast so groß war wie die Wand selbst. Fast schon ängstlich schaute Ishizu schließlich rauf zur Decke, welche fast vollständig ausgefüllt war mit einem Gebilde, das scheinbar die Sonne darstellen sollte. „Gefällt’s dir?“. Ishizu zuckte zusammen, Seto war hinter ihr aufgetaucht und betrachtete selbst einen Moment ehrfürchtig die Wände. „Es ist wundervoll.“, gab sie zu, „Sag bloß, das war deine Idee?“. Er sah sie schräg an, „Natürlich war das meine Idee. Denkst du etwa, dass diese Trottel von Maler da von selbst drauf gekommen wären?“. Eigentlich war er bereits auf den Weg in die Firma gewesen, als ihm aufgefallen was, dass er noch etwas Wichtiges vergessen hatte und so war er noch einmal zurückgekehrt. Sie grinste, „Entschuldige.“. „Sven hat allerdings die Zeichnung gemacht, auch wenn er die ganze Zeit behauptet hat, ich sei größenwahnsinnig.“, meinte Seto schulterzuckend. „Ich bin etwas überrascht, Seto.“, begann Ishizu schließlich, „Du bist doch fest davon ausgegangen, dass es ein Junge wird, wieso hast du nicht einfach das ganze Zimmer dunkelblau streichen lassen? Dein Weißer hätte ja trotzdem Platz darauf gehabt, oder nicht?“. Er sah sich noch einmal im Raum um, „Ach weißt du, ich hab mir gedacht: ‚Stell dir vor du irrst dich und es wird doch ein Mädchen. Dann bist du schuld daran, dass sie ihr ganzes Leben lang mit kurzen Haaren und in Jungsklamotten rum rennt’ und das wollte ich dann doch vermeiden.“. Sie hob ungläubig die Brauen, „Das ist ein Scherz.“. Er ließ seufzend die Schultern sinken, „Natürlich ist das ein Scherz.“, kopfschüttelnd fuhr er fort, „Eigentlich ist das hier einfach nur etwas Symbolisches.“. „Inwiefern?“, hakte sie nach. „Unser Baby ist, wie du weißt, in Ägypten entstanden. Wir waren früher beide - aber vergiss ja, dass ich das gerade gesagt habe – Priester des Pharaos im Alten Ägypten und... egal wo sie geboren wurde, irgendwie ist ein Teil von ihr immer eine Ägypterin und das hier soll sie daran erinnern.“, erklärte er, dann ließ er lächelnd die Schultern sinken „Wenn sie älter ist, kann sie sich das Zimmer natürlich rosa streichen lassen, wenn sie will.“. Ishizu drehte sich zu ihm um und legte die Hände um seinen Hals, „Weißt du was?“, fragte sie und er hob interessiert die Brauen, während er seine Hände sanft um ihre Taille schlang, „Vor acht Monaten, da hätte ich darüber gelacht, wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich das einmal ernsthaft sagen würde aber: Ich bereue es nicht, was damals in Ägypten zwischen uns war, egal was es mich auch gekostet hat.“. Er grinste, „Das will ich auch hoffen, immerhin haben du und Cleo mich schon Einiges an Geld, Kraft und Nerven gekostet.“. Sie sah ihn mit ernster Miene an, „Bereust du es?“. Sein Gesicht näherte sich ihrem und kurz bevor sich ihre Lippen berührten, flüsterte er,„Nicht eine Sekunde.“, anschließend versiegelte er ihre Lippen mit seinen und sie beide gaben sich diesem leidenschaftlichen Kuss einfach hin. ~*~*~ Wesentlich später als geplant, betrat Seto endlich sein Büro und sofort strahlten ihm drei Männergesichter entgegen – oder zwei Männer und ein Geistergesicht – Seto verschränkte genervt die Arme vor der Brust, „Was zum Henker tut ihr hier?“, fragte er in die Runde. Sven seufzte, „Na wir wollten dir natürlich gratulieren, dass du so eine starke Tochter hast.“ Henry nickte zustimmend, „Eigentlich ist das ein Grund zum Feiern.“, stellte er fest, „Wie wäre es mit etwas Champus?“. Seto schüttelte mit dem Kopf, „Ich hab gestern Abend schon gefeiert und ich versichere euch, dass ich demnächst keinen Champus mehr anrühren werde. Also raus aus meinem Büro!“. Sven ließ genervt die Schultern sinken, „Kaiba... du bist echt ein Spielverderber.“, geknickt machte sich Sven auf, das Büro zu verlassen. Henry jedoch blieb da wo er war. Er lehnte gegen die Couch und blickte Seto interessiert an. Seto setzte sich auf seinen Chefsessel, „Hab ich mich undeutlich ausgedrückt?“. Henry schüttelte den Kopf, „Nein, ich bin hier um dich was zu fragen.“, erklärte er und wirkte etwas unsicher. Seto sah auf, „Privat oder geschäftlich?“. Henry schluckte, „Privat.“. Seto stellte kopfschüttelnd seinen Laptop an, „Verschwinde!“. „Aber Kaiba, es ist wirklich wichtig.“, erklärte Henry flehend. „Na schön, aber fass dich kurz. Ich hab nur drei Stunden und dann muss ich schon wieder ins Krankenhaus und da ich in den letzten vier Wochen so gut wie nichts zustande gebracht habe, wäre es recht günstig, wenn ich auch mal zum Arbeiten kommen würde.“, seufzte er. Henry nickte, „Also... die Sache ist die...“, begann er und seine Hände vergruben sich in seinen Hosentaschen, „Ich... bin schon seit ner Weile mit so einem Mädchen zusammen...“. „Oh mein Gott...“, Setos ließ sich seufzend in seinem Stuhl zurück sinken und rieb sich die Schläfen. Er kannte Henry seit einigen Jahren und er wusste, dass er ein Matcho war, der die Frauen reihenweise abschleppte, er war sogar noch schlimmer als Mokuba – und das mochte schon etwas heißen – und so war er selbstverständlich auch nicht sehr erpicht darauf, mehr darüber zu erfahren. Auch wenn Henry immer noch etwas verunsichert war, sprach er unbehelligt weiter, „Du weißt ja, ich habe immer gedacht, dass Frauen nur da sind, um sie zu benutzen. Ich habe mir da immer ein Beispiel an dir genommen.“. Seto sah zweifelnd zu ihm auf, „Ich hoffe du verstehst, dass ich das nicht als Kompliment sehe.“, meinte er, während der Pharao im Hintergrund begonnen hatte zu lachen. Henry winkte ab, „Schon klar.“, meinte er verständnisvoll, „Aber nun bist du verheiratet und Vater und augenscheinlich sogar glücklich damit. Das hat mich ja schon leicht verwirrt und als ich gestern deinen Freund Joey Wheeler...“ „Er ist nicht mein Freund!“, protestierte Seto. „… gesehen habe, wie er sich abgekämpft hat, nur damit er seiner Frau...“. „Sie sind nicht verheiratet!“. „… und seinem Kind...“. „Er hat kein Kind!“. „Ein schönes Leben bieten kann, da wurde mir klar, an diesem ganzen Frau und Kind Zeug muss doch etwas dran sein.“, stellte Henry fest. Seto sah gequält zu ihm auf, „Erst einmal,“, begann er genervt, „ist Wheeler nicht mein Freund, dann ist er nicht verheiratet und kein Vater und was meinst du eigentlich mit ‚abgekämpft’, was treibt der denn schon wieder? Hat er etwa angefangen mit Boxen?“, eine äußerst lächerliche Vorstellung, wie Seto fand. Der Pharao hatte die Ohren gespitzt. Henry verschränkte die Arme vor der Brust, „Du bist scheinbar nicht auf dem neusten Stand, Kaiba.“. Seto und der Pharao sahen ihn verwundert an, „Inwiefern?“, fragten sie, wie aus einem Mund – selbstverständlich hörte Henry nur die Stimme von Kaiba. „Naja...“, setzte Henry an und es wirkte so, als ließe er sich absichtlich mehr Zeit, „Joey Wheeler hat vor zwei Tagen geheiratet. War wohl eine standesamtliche Trauung ohne irgendwelche Freunde und Verwandte oder großes Tamtam… Ich weis es von meiner Mutter und die hat es von Wheerlers süßer kleiner Schwester, die geht doch immer in den Friseurladen meiner Mutter, und lässt sich dort die Haare schneiden“. Seto hob die Brauen, „Also wenn dieser Trottel schon heiratet, ohne es jemanden zu sagen, dann hätte er dafür doch wenigstens nach LasVegas verschwinden können. Das hätte wenigsten noch etwas Stil gehabt.“. Der Pharao im Hintergrund fing an zu jammern, „Das ist jetzt schon der dritte meiner Freunde, der ohne mich geheiratet hat...“, schniefte er. Seto seufzte genervt auf, „Er hat ohne irgendjemanden gefeiert, das heißt er hätte dich sowieso nicht eingeladen, also halt die Klappe.“, forderte er. Henry legte den Kopf schief, „Ich hab doch gar nichts gesagt.“. Seto winkte ab, „Nicht du!“, diese Antwort brachte ihm allerdings auch nur einen fragenden Blick ein „Vergiss es! Gibt es sonst noch etwas über Wheeler, was wir... ich meine was ICH wissen sollte?“, eigentlich interessierte ihn Joeys Leben recht wenig, aber er musste Henry ja irgendwie ablenken, zudem würde der Pharao keine Ruhe geben, bevor er nicht alles über Joey wusste und dann musste Seto zugeben, dass er doch etwas neugierig war, was Joey noch so alles angestellt hatte, von dem sie alle nichts wussten. Denn er war sich sicher, das auch Yugi und Tea keine Ahnung davon hatten, dass Joey und Mai nun verheiratet waren und die waren immerhin ihre besten Freunde. Henry nickte, „Jupp, seine Freundin – Pardon – Frau ist in anderen Umständen, was wohl auch der Hauptgrund dafür war, dass die beiden nur ganz einfach geheiratet haben, er meinte wohl, dass er das ganze Geld jetzt für das Baby sparen muss oder so.“. Seto lehnte sich grinsend zurück, „Ich wusste doch, dass ich irgend so etwas gehört hab, als er mit Cleo gesprochen hat.“. „He?“, schoss es zur selben Zeit aus Henry und dem Pharao. Seto winkte jedoch nur ab, „Sagen wir: Ich hatte meine Ohren gestern nicht immer da, wo sie sein sollten.“, er räusperte sich, „Sonst noch was?“. Henry nickte erneut, „Der Gute hat drei Jobs. Er arbeitet von früh um fünf bis zehn als Postbote, von Nachmittags um vier bis Abends um acht in einem Restaurant als Kellner und abschließend von abends um Elf bis früh um drei als Barkeeper in dieser Bar, wo wir deinen Jungessellenabschied gefeiert haben.“, erklärte er dann. Der Pharao blickte ihn mit offenem Mund an, „Und wann schläft er?“. Seto pfiff anerkennend, „Das ist nicht wenig.“, stellte er fest, „Aber worauf wolltest du eigentlich hinaus?“, da fiel ihm wieder ein, dass Henry ja eine Frage hatte. „Oh, ach so. Ich wollte wissen, ob es sich lohnt zu heiraten und eine Familie zu gründen!“, meinte er dann. Seto blickte ihn mit ernster Miene an, „Hast du Geld?“. Henry verzog eine Miene, „Du bezahlst mich doch.“. „Also ‚Ja’.“, nickte Seto, „Hast du Kraft?“. Henry wiegte seinen Kopf hin und her, „Ich denke schon...“. „Hast du Nerven?“, fragte Seto weiter. Henry nickte, „Immerhin arbeite ich schon seit drei langen und anstrengenden Jahren zusammen mit dir, Sven und Caroline. Von deiner bescheuerten Assistentin mal ganz abgesehen. Wenn das nicht beweist das ich Nerven habe, dann weiß ich auch nicht.“. Seto lehnte sich entspannt zurück, „Na dann schnapp dir das Mädchen, heirate sie und gründe eine Familie, wenn es dir Spaß macht und belästige mich nicht ständig mit deinen Fragen.“. Henry nickte, „Vielleicht hast du Recht.“, und mit einem zufriedenen Lächeln verschwand er endlich aus Setos Büro. Seto blickte seufzend auf die Uhr, „Und so schnell ist eine halbe Stunde mit Nichtigkeiten vertan und wer ist daran Schuld? Joey Wheeler.“. Atemu blickte Seto grübelnd an, „Ich glaube nicht, dass es gut für Joey ist, wenn er so viel arbeitet und so wenig schläft.“, stellte er fest. „Ach was, mit der Zeit gewöhnt man sich daran.“, winkte er ab. Atemu setzte seinen Dackelblick auf, „Kannst du ihm nicht helfen?“. Seto blickte ihn ungläubig an, „Ich glaube echt, dass heute bei euch allen ne Schraube locker ist. Außerdem scheinst du zu vergessen, dass wir offiziell keine Ahnung von Wheelers Situation haben und solange Joey nicht fragt, kann ich ihm auch nicht helfen.“. „Aber du würdest.“. „Das hab ich nicht gesagt.“, grinste Seto und wendete sich endlich seiner Arbeit zu. ~*~*~ Ishizu saß draußen im Vorgarten auf einer Bank, blickte in den klaren Sternenhimmel und streichelte nebenbei Joey, als Seto neben sie trat. „Weißt du eigentlich, wie viel Grad es sind?!“, fragte er, legte ihr eine Decke um die Schultern und setzte sich neben sie. Sie zuckte mit den Schultern, „Ich muss mich doch sowieso an die kalten Temperaturen hier gewöhnen.“. „Das muss aber nicht heißen, dass du dir gleich eine Lungenentzündung holst.“, bemerkte Seto und verschränkte die Arme vor der Brust. Ishizu grinste ihm entgegen, „Machst du dir etwa Sorgen um mich?“. Seto lehnte sich zurück, „Eigentlich mache ich mir nur Sorgen um mein Geld. Ich hab in den letzten fünf Wochen mehr Geld für Arztkosten ausgegeben als in meinem ganzen Leben.“. Ishizu belächelte seine Bemerkung nur und lehnte sich mit ihrem Kopf auf seine Schulter „Wir müssen da noch etwas klären.“, begann sie schließlich ernst. „Was denn?“, er legte einen Arm um sie und vergrub seine Lippen in ihren Haaren. „Du weißt doch, dass der Arzt uns erklärt hat, dass ihre Lunge und ihr Herz nicht ganz so gut funktionieren wie bei anderen Kindern.“. Er nickte, „Und?“. „Naja... mir wäre wohler, wenn ich wüsste, dass du ihr nicht die Firma vererben willst.“, sie sah besorgt zu ihm auf. Er seufzte, „Und wieso, wenn ich fragen darf?“. „Naja... deine Arbeit ist so belastend. Für dich natürlich nicht, ich weiß, aber... sieh mal... ich glaube einfach nicht, dass ihr schwaches Herz diesem ganzen Stress dauerhaft standhalten würde.“, erklärte sie dann. Er nickte, „Du hast Recht. Aber ich gehe nur unter einer Bedienung darauf ein.“. Sie blickte ihn fragend an, „Was für eine?“. „Tja...“, er begann zu grinsen, „Wir brauchen noch ein Baby und dieses mal einen gesunden Jungen wenn’s recht ist.“. Sie lachte auf, „Also zuerst einmal, ob es eine Junge wird oder nicht, liegt ganz allein an dir und dann hab ich absolut nichts gegen noch ein Baby. Aber erst später. Ich möchte erst einmal ganz viel Zeit mit Cleo verbringen.“, sie kuschelte sich an ihn. Er hob die Brauen, „Das ist dein Ernst, richtig?“. „Deiner nicht?“. „Doch, aber ich bin etwas überrascht, dass du so schnell darauf eingegangen bist.“, erklärte er. Sie lächelte nur darauf. ~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)