Von Liebe und mehr von Terra-gamy (Kap. 15 On) ================================================================================ Kapitel 4: Warten auf die Wahrheit ---------------------------------- Seitdem Ausgangswochenende waren ein paar Tage ins Land gezogen. Noch am gleichen Abend hatte Ryo Kita einen Brief geschrieben, in dem er ihn auf seine Probleme ansprach. Vergebens wartete er auf eine ehrliche Antwort. Alles was er bekam war ein Brief mit der Aussage, dass alles in Ordnung sei und es nur der Stress gewesen wäre. Enttäuscht über das nichtvorhandene Vertrauen von Kita, lag Ryo im Bett. Seit Tagen konnte er schon nicht mehr richtig schlafen. Immer wieder schrak er aus seinen Träumen auf und er es nagte immer die gleiche Frage an seinem Gemüt. Auch an diesen Tag sollte es nicht anders sein. Nachdem er endlich nach langem Hin und Her gewühle eingeschlafen war, schrak er wieder auf. Tränen liefen seine Wangen hinab. Einsamkeit überkam ihm. Das leise Schniefen wurde zu einem Schluchzen, das den zierlichen Körper erbeben ließ. Er wünschte sich, dass Kita bei ihm wäre, ihn in die Arme nehmen würde und versuchte in zu beruhigen. Leider vergebens. Kita war nicht da und würde auch nicht plötzlich erscheinen, nur weil er sich das wünschte. Seine Tränen verebbten erst, als er vor Erschöpfung einschlief. Als am nächsten Morgen die Schulglocke zum Wecken läutete, fühlte sich Ryo zu müde um sich aus dem Bett zu bewegen. Seine Augen waren vom Weinen angeschwollen und verklebt, sodass er Mühe hatte, sie zu öffnen. Beim ertönen der Frühstücksglocke, die eine halbe Stunde nach der ersten Glocke erklang, lag er immer noch im Bett. Am Rande nahm er wahr, wie sich das Bett neben ihm senkte. Aus halbgeschlossenen Augen erkannte er Subaru, der ihm seicht durchs Haar streichelte. „Geht’s dir nicht gut?“ Ryo schüttelte nur mit dem Kopf als Antwort. Er fühlte sich einfach nur elend. Ein Träne rann seine Wange hinab und verschwand im Kopfkissen. Subaru erkannte, dass Ryo so nicht zum Unterricht konnte. „Ich hol die Schwester“. Noch einmal strich er durch Ryos Haare, bevor er sich auf den Weg machte zur Krankenstation. Den Rest des Tages verbrachte Ryo im Bett. Die Schwester hatte nachdem sie Ryo erblickt hatte einen Arzt gerufen. Dieser hatte Ryo ein Beruhigungsmittel gespritzt, damit er erstmal eine Weile schlief. Danach verließ er mit der Schwester das Zimmer. Vor der Tür zog er die Schwester in ein erstes Gespräch, in dem er ihr zu verstehen gab, dass Ryo ein paar Tage nicht am Schulalltag teilnehmen solle und er verfrüht in die Ferien geschickt werden solle, wenn sich sein Zustand nicht bessern würde. Gegen Abend erwachte Ryo aus seinem Schlaf. Subaru saß an seinem Bett, blätterte durch eine Zeitschrift und blickte hin und wieder zu Ryo. „Na geht’s dir jetzt besser?“, fragte er während er ihn musterte. „Mh“, kam es von Ryo, der sich wesentlich besser fühlte, als am Morgen. Wie, als hätte sie es gewusst, dass Ryo gerade aus seinem Schlaf erwachte, betrat die Schwester das Zimmer. Nachdem sie erkannte, dass Ryo wach war verkündete sie: „Du sollst deine Eltern anrufen.“ So schnell konnten die Beiden gar nicht gucken, wie die Schwester wieder aus dem Zimmer verschwunden war. Lustlos erhob sich Ryo aus seinem Bett und begab sich auf den Weg ins Schulbüro. Dort ließ er sich das Telefon geben und wählte die Nummer seines zu Haus. „Hallo Ryo“, wurde er von seiner Mutter begrüßt. „Hallo Mutter“ Er fragte sich was seine Mutter von ihm wolle. „Die Schule hat bei uns angerufen“, fiel sie direkt mit der Tür ins Haus. „Die meinten, dass du etwas extra Urlaub gebrauchen könntest“. „Mhm“, antwortete Ryo. Es war ihm völlig gleichgültig, ob er nun zu Hause oder in der Schule war. „Da wir die nächsten Wochen nicht zu Hause sind, habe ich mit Kitas Eltern telefoniert“. „Was?“, kam es geschockt aus Ryos Kehle. Auf Grund seines Schockzustandes war gar nicht in der Lage zu fragen, warum seine Mutter bei Kitas Eltern angerufen hatte. Ein Lachen drang durch den Hörer an Ryos Ohr, das ihn aus seiner Starre löste. „Bis auf dem Punkt, dass Kitas Eltern ein bisschen sehr religiös sind, wirken sie recht sympathisch. „Wie religiös“, kam es verwirrt von Ryo, der bis jetzt davon noch nichts gehört hatte, das Kitas Familie irgendwie besonders religiös wäre. „Naja“, amüsiert klang die Stimme seiner Mutter aus dem Hörer. „Für euch heißt das, kein Sex unter der Dusche“. Blitzartig lief Ryo rot an. Mal wieder hatte es seine Mutter geschafft, dass er keinen vernünftigen Satz zustande bringen konnte, weshalb er lieber schwieg. „Sollte es euch aber doch mal überkommen, liegt zusätzlich deine Kontokarte bei dem Bahnticket, sodass ihr euch jederzeit ein Zimmer nehmen könnt.“ Sprachlos wie Ryo war, konnte er nichts anderes von sich geben, als ein gestammeltes „Ähm“. Ryos Mutter, die wusste, dass Ryo nun nicht in der Lage war noch ein Gespräch zu führen, verabschiedete sich von ihm. Mit einer unvorstellbaren Röte ging Ryo wieder in sein Zimmer. Dort war immer noch Subaru, der ihn eingehend betrachtete. „Ist alles ok?“, fragte er neugierig, wegen der Röte in Ryos Gesicht. Ryo zuckte nur mit den Schultern. Er wusste nicht, ob er glücklich sein sollte, weil er endlich Kita wieder sehen würde oder frustriert, weil Kita ihm nichts von sich erzählte. Ohne, dass er es bemerkte hatte, war Subaru aus dem Zimmer verschwunden, um in der Mensa noch etwas zu Abend zu essen. Da Ryo mittlerweile auch merkte, dass er Hunger hatte, begab er sich auch in die Mensa. Als Ryo schon im Bett lag, fragte er sich noch, was seine Mutter mit "ein bisschen religiös" meinte. Mitten in der Nacht wurde Ryo durch ein leises Vibrieren, das aus seinem Nachtisch kam geweckt. Er fischte kurz in seinem Nachttischschublade nach seinem Handy. Zog jenes hervor und nahm das Gespräch entgegen, ohne auf den Namen des Anrufers zu achten. „Hey Ryo“, ertönte es aus dem Hörer. „Kita“ Ryo war so überrascht, dass kein weiteres Wort, als das gehauchte, über seine Lippen kam. „Es tut mir leid“ Für ein paar Minuten herrschte Stille zwischen den Beiden, bevor Kita weiter sprach. „Die Sache ist kompliziert und ich wollte dich damit belasten, aber damit lag ich wohl falsch.“ Reue und ein schlechtes Gewissen schwang in seiner Stimme mit. „Und dann hatte ich auch noch Angst.“ „Wovor?“ „Davor, dass du genau wie ich, erkennen würdest, dass die Situation ausweglos ist und dann mit mir Schluss machen würdest.“ Ein Schluchzen drang an Ryos Ohr und er konnte Kita geradezu vor sich sehen, wie er weinte. „Ich will doch einfach nur so lange mit dir zusammen sein, wie es mir noch möglich ist“. Ryo bekam deutlich mit, wie Kita am anderen Ende der Leitung vergebens um Fassung rang. Am Liebsten wäre er jetzt bei ihm gewesen. „Ich würde doch nicht mit dir Schluss machen. Ich liebe dich doch.“ Aus Ryos Stimme war deutlich zu hören, dass es ihm das Herz zerriss Kita so leiden zu hören. Von diesem war nur noch Geschluchze zu vernehmen. „Was ist denn los?“, fragte er zaghaft. Nur schwer konnte Ryo verstehen, was Kita versuchte ihm unter Tränen mitzuteilen. Als der Tränenfluss, seitens Kita langsam verebbte, fing Ryo wieder anzusprechen. „In wenigen Tagen bin ich bei dir und dann werden wir das Problem zusammen lösen.“ Durch das Geschluchze hatte Ryo nur verstehen können, dass sein Problem etwas mit seiner Familie zu tun hatte. Sie telefonierten noch eine Weile und der Morgen graute schon, als Kita meinte, dass er Schluss machen müsse, weil seine Eltern bald aufstehen würden und nicht mitbekommen dürften, dass er mitten in der Nacht telefonierte. Schon am Morgen beim Frühstück erhielt Ryo ein Packet seiner Mutter, in dem neben dem Bahnticket auch andere Kleinigkeiten beilagen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)