Von Liebe und mehr von Terra-gamy (Kap. 15 On) ================================================================================ Kapitel 9: kein Ausweg? ----------------------- Alles endete mit dem letzten Schlag der Kirchturmuhr, der Kitas Eltern aus ihrer Starre löste und die Jungen in den Keller sperrten. Dort saßen die Beiden nun in einem Halbdunkel, das durch ein einziges Fenster nahe der Decke entstand und warteten auf das, was nun passieren würde. Der Keller war dunkel, feucht und kühl. Das komplette Gegenteil der Sonne, die Ryo und Kita noch vor wenigen Stunden mit ihren Strahlen Wärme geschenkt hatte. Die feuchte kühle Luft ließ ihnen einen Schauer über den Rücken laufen. Die Härchen auf ihren Armen stellten sich auf und bildeten eine Gänsehaut. Zudem zog sich die Feuchtigkeit mittlerweile auch in ihre Klamotten, sodass ihre Hosen und Shirts leicht feucht waren. Zaghaft griff Ryo nach Kitas Hand, der neben ihm auf dem Boden saß. „Was passiert jetzt?“ Angst klang deutlich in Ryos Stimme mit. Ein Lächeln schlich sich auf Kitas Lippen. „Wahrscheinlich werden sie den Pastor um einen Exorzismus bitten“, erklärte ihm Kita. Ryo fröstelte bei dem Gedanken. Er hatte einmal mit Jujin den Film "Der Exorzist" gesehen und konnte danach eine Woche lang nicht ohne Albträume schlafen. Genauso stellte er sich schon den bevorstehenden Exorzismus vor. Kita, der bemerkte, dass Ryos Angst größer wurde, schloss ihn sanft in seine Arme und streichelte beruhigend über dessen Rücken. „Hey beruhig dich“, flüsterte er ihm ins Ohr. „Das ist alles halb so schlimm“. Die Schatten, die die Sonne warf, wurden immer länger und Kita wusste, dass es bald soweit sein würde, denn der Pastor ließ bei so was keine Minute unnötig verstreichen. Schon nach wenigen Minuten hörte er, wie jemand die Stufen zum Keller hinunter kam und als sich die Tür öffnete, erkannte er den Pastor in Begleitung seines Vaters. Schnellen Schrittes traten der Pastor und Kitas Vater zu den beiden Jungen und schleppten sie in das Wohnzimmer, wo Kita seine Mutter sehen konnte, die in einer Ecke stand und weinte, genau wie Ryo, dem vor Angst die Tränen nur so die Wangen runter rannen. Der Pastor bedeutete den beiden, in einem Kreis aus Osterkerzen Platz zu nehmen. Nachdem Ryo und Kita sich in den Kreis gesetzt hatten, zündete der Pastor eine Kerze nach der Anderen an und rezitierte dabei Stellen aus der Bibel. Eine ganze Weile ging es noch so, dass der Pastor Gebete aus der Bibel aufsagte. Ryo, der mittlerweile seine Angst überwunden hatte, beobachtete nun wie der Pastor Kita und ihn mit Weihwasser besprühte. Nachdem die ganze Prozedur beendet war blies der Pastor die Kerzen aus und entließ die beiden Jungen aus dem Kreis. „Der Böse Dämon ist aus den Jungen gewichen“, erklärte er Kitas Eltern, „aber damit er nicht so schnell wieder kommt, sollten Beide eine Woche lang nur Wasser und altes Brot zu sich nehmen und auf dem Fußboden schlafen“, fuhr er fort. Nach einer kurzen Pause setzte er seine Erklärung fort. „Außerdem sollte Kitamaru schnell heiraten, damit kein böser Geist mehr von ihm Besitz ergreifen kann“. Kitas Vater begleitete den Pastor noch bis zur Tür und bedankte sich für seine schnelle Hilfe, bevor er sich an Kita und Ryo wand. „Ihr beide schlaft heute Nacht in der Dachkammer, ohne Decken“, dabei zeigte seine Hand in Richtung, Treppe um sie aufzufordern, loszugehen. Dicht gefolgt von Kitas Vater betraten sie die Dachkammer, der an der Tür stehen blieb und diese hinter den Beiden zu schloss. Verdattert starrte Ryo Kita an, der sich zum Fenster begeben hatte und den Nachthimmel betrachtete. „Heute Nacht ist es schön klar und warm“, meinte er plötzlich und öffnete das Fenster. Ehe sich Ryo versah war Kita auch schon auf die Fensterbank gestiegen und forderte Ryo auf zu ihm zu kommen. Am Fenster konnte Ryo erkennen, dass das Dach neben dem Fenster sehr flach verlief, so dass man sich ohne Probleme auf das Dach setzten konnte, um den Nachthimmel zu beobachten. Mit Kitas Hilfe gelang es Ryo rechte schnell und sicher, das Dach zu erreichen. Eine ganze Weile saßen Beide still nebeneinander und beobachtete den Sternenhimmel, der sich über ihnen erstreckte. Fasziniert beobachtete Ryo die Sternbilder, die über ihnen leuchteten und hörte in der Stille die Grillen zirpen. „Siehst du den Großen Wagen?“, fragte Kita leise und deutete auf ein größeres Sternenbild hin. „Mhm“, nickte Ryo und beobachtete, wie eine Sternschnuppe am Himmelszelt vorbei zog und wünschte sich im Stillen, dass es immer so sein würde, wie in diesem Moment. Sanft schlossen sich Kitas Arme um ihn und selbiger legte seinen Kopf auf Ryos Schultern. „Woran denkst du?“, hauchte er nahe Ryos Ohr, während er über dessen Oberarme strich, die von einer leichten Brise etwas kühl waren. „Es sollte immer so sein“, meinte Ryo leise und kleine Tränen der Verzweiflung liefen an seinem Gesicht entlang, weil er innerlich wusste, dass das nur ein Wunschtraum war. Sanfte Küsse platzierte Kita in Ryos Nacken, als er das Glitzern der Tränen im Glanz der Sterne erkannte. Zärtlich strich er Ryo die Tränen aus dem Gesicht. „Es wird nicht immer so sein, aber häufig“, flüsterte er Ryo leise ins Ohr. Langsam frischte der Wind auf und Wolken schoben sich vor den Mond und die Sterne. Vorsichtig zog Kita Ryo auf die Beine, der sich in den letzten Minuten noch näher an Kita geschmiegt hatte um der aufkommenden Kälte zu entfliehen und half ihm sicher die Dachkammer zu betreten. Die Temperatur der Dachkammer war auf Grund des geöffneten Fensters spürbar abgesunken, sodass es recht frisch in der Dachkammer war. Ryo setzte sich etwas verloren auf dem Boden und beobachte Kita, der in einer Truhe am anderen Ende des Zimmers wühlte. Nach wenigen Sekunden zog Kita eine dünne Steppdecke aus der Kiste hervor und breitete sie über sich und Ryo aus, als er sich zu diesem gesetzt hatte. Sanft strich er über Ryos Gesicht,ehe er ihm noch einen Kuss auf die Lippen drückte. „Was hältst du davon, wenn wir in ein paar Tagen zu deinen Eltern fliehen?“, fragte er ihn und konnte das Glitzern in Ryos müden Augen erkennen, ehe dieser die Augen schloss und einschlief. Wenige Minuten später war auch Kita eingeschlafen. Wer hatte mit dieser Hintertür gerechnet?^^ Der Exorzismus ist etwas an den Haaren herbei gezogen, aber auhc beim richtigen Exorzismus passiert nichts berauschendes, wenn die zu exorzirende Person nicht besessen ist. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)