Von Liebe und mehr von Terra-gamy (Kap. 15 On) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es war Sommer. Die Sonne schien heiß vom Himmel, der so blau war, als würde er Wolken gar nicht kennen. Alles, was nicht seine freie Zeit im Haus verbringen musste, strömte nach draußen, um sich in der Sonne zu bräunen oder um einfach die Wärme zu genießen. Nur eine Junge schlich auf den Gängen herum und hoffte ungesehen sein Zimmer zu erreichen. An jeder Ecke, an der er ankam, lugte er erstmal um jene, nur um zu prüfen, ob er auf seinem Weg auf einen Lehrer oder einen Mitschüler stieß, der ihn fragen könne was er denn drinnen wolle. Nachdem er die Tür seines Zimmers hinter sich geschlossen hatte, sank er an jener nieder und ein erschöpftes seufzen verließ seine Lippen. Ein paar Minuten verweilte er mit geschlossenen Augen an der Tür und versuchte sein schnell schlagendes Herz durch tiefes Ein- und Ausatmen zu beruhigen, bevor er sich wieder erhob und sich seinem Bett näherte. Ehe er es sich auf der Matratze bequem machte, griff er nach der untersten Schublade des Nachttisches und zog seinen Laptop hervor. Er wartete bis die letzten Töne von "Summer Wine" verklungen waren, bevor er sich ins Internet der Schule einwählte. Ganz in dem Artikel vertieft, den er bei Wikipedia eingegeben hatte, merkte er nicht, wie sich die Tür öffnete und eine Person das Zimmer betrat. Ein Moment wurde die zierliche Person am Laptop ohne dessen Wissen beobachtet. Fasziniert davon, wie vertieft sein Mitbewohner und Freund in dem Artikel war, bewegte er sich auf ihn zu. Ohne irgendetwas davon mitzubekommen, was um ihn geschah las er den Artikel weiter, bis sich die zarten Finger seines Freundes um seinen Bauch schlangen. Erschrocken durch diese plötzliche Berührung klappte er seinen Laptop zu. "Na, was hast du denn da gelesen?", erklang die tiefe Stimme seines Freundes an seinem Ohr. " Nichts Wichtiges", versuchte er mit ruhiger Stimmer zu antworten, aber die Nervosität war deutlich herauszuhören. "So klingt das, aber nicht", folgte darauf prompt als Antwort. "Hast du vielleicht etwas Verpöntes gelesen?", fragte er in der Hoffnung, ihn ein bisschen necken zu können. Augenblicklich stieg dem Angesprochen die Schamesröte ins Gesicht. "Also doch", kicherte der Größere und drückte ihm ein Kuss auf die Wange. Beschämt blickte der Kleinere zu boden. "Willst du mir denn gar nicht sagen, was du da gelesen hast?", versuchte der Größere seinen Freund aus der Reserve zu locken, da er unbedingt wissen wollte, was Jenen bei diesen Wetter nach drinnen zog. "Ich...Naja...Also", fing der Kleinere an rumzudrucksen. "Ryo", seutfze der Größere. "Du weißt, dass du dich vor mir nicht genieren musst". Zärtlich fuhr er mit seinen Händen die Seiten von Ryo auf und ab, um ihm das Gefühl zu geben, dass er dem Anderen vollkommen vertrauen konnte. Langsam wandte sich Ryo seinem Freund zu und wagte zum ersten Mal seit sein Freund das Zimmer betreten hatte ihn anzusehen. Ein Moment blickter er in die grau-blauen Augen seines Freundes, bevor er wieder den Blick senkte und ansetzte zu sprechen. "Wir sind ja jetzt schon eine Weile zusammen Kita". Ein Nicken des Größeren bestätigte Ryos Aussage. "Und da wollte ich nur wissen...", nuschelte Ryo und die Röte vertiete sich zu einem noch dünkleren rot. Ein Lächeln huschte über Kitas Gesicht und er verwuschelte liebevoll die Haare seines Lieblings, was diesen noch niedlicher in Kitas Augen aussehen ließ. "Es muss dir doch nicht peinlich sein Ryo, dass du dich über Sex informierst." Sanft zog er Ryo noch näher an sich. "Darüber musst du dir, aber keine Gedanken machen", flüsterte er ihm leise ins Ohr und zeigte ihm eine Tube Gleitcreme, die er unter dessen Kissen hervorgeholt hatte. "Wenn du dafür bereit bist werden wir sie nutzen", hauchte er noch, bervor sie in einen zärtlichen Kuss versanken. Das Ende ist nicht das Wahre. Kommis zu Verbeserung wäre ganz nett. Kapitel 2: Unerwartes Verschwinden ---------------------------------- „Oda Kitamaru würden Sie bitte mal eben mitkommen?“, erklang die Stimme des Direktors im Zimmer. Seit dem waren schon zwei Stunden vergangen, aber der Braunhaarige war bis jetzt nicht wieder aufgetaucht. Sorge machte sich in Ryo breit. Mitten im Unterricht meinte er zum Lehrer, dass er mal kurz auf die Toilette müsse und verließ, ohne den missbilligten Blick des Lehrers zu beachten, das Klassenzimmer. Auf dem Flur angekommen wandte er sich nicht zu den Toiletten, sondern stürzte zu den Treppen auf dem Weg zu ihrem gemeinsamen Zimmer. Im Zimmer musste er mit Enttäuschen feststellen, dass Kita nicht da war. Zudem fiel ihm auf, dass die Reisetasche des Älteren fehlte. Ratlos und verwirrt sank er auf sein Bett nieder. Immer wieder kreisten seine Gedanken um Kita und die Frage, wo dieser steckte, sodass er nicht bemerkte, wie schnell die Zeit vergehen konnte, als es zur Kaffeezeit plötzlich an der Tür klopfte. Durch das plötzliche Geräusch aus seinen Gedanken gerissen, schreckte Ryo auf. Die Person vor der Tür wartete nicht bis er herein gebeten wurde, sondern trat einfach ein. „Ich habe Zack gesagt, dass es dir schon am Morgen nicht gut ging“, fing der Andere an zu sprechen. „Und auf dem Weg hierher, hat mir der Direx ein Brief für dich in die Hand gedrückt“, fuhr er fort. Erhielt aber nur ein Schulterzucken von Ryo und ein leises "interessiert mich nicht". „Er ist von Kita“, beendete er seine Erzählung. So schnell konnte er gar nicht gucken, wie Ryo ihm den Brief aus der Hand riss und auf dem Bett öffnete. „Hey Ryo, du fragst dich bestimmt schon eine Weile, was los ist und wo ich stecke. Als der Direx mich vor die Tür gerufen hatte, teilte er mir mit, dass mein Vater einen schweren Unfall hätte und ich schnell meine Sachen packen solle, da er mich zum Bahnhof bringen wolle und ich somit noch den nächsten Zug in Richtung Heimat bekomme. Ich hatte leider keine Zeit mehr, dir das persönlich zu sagen, da ich mich wegen des Zuges bekanntlich beeilen musste. Wenn ich zu Hause angekommen bin und genaueres weiß, werde ich dir wieder schreiben. Dein Kita“ Nicht weniger besorgt, aber beruhigt über den Aufenthaltsort faltete er den Brief zusammen. „Und? Was ist mit Kita?“ wollte der Andere nun wissen, der sich immer noch im Zimmer war.“ Es gab ein Unglück in seiner Familie und er ist nach Hause gefahren“. „Hey“, der Andere setzte sich neben ihm und zog ihn in eine Umarmung. Dann fuhr er fort. „Das wird alles wieder werden. Du wirst sehen in wenigen Tagen wird Kita dich wieder in seine Arme schließen und die Welt erblüht in neuer Schönheit“. Den Sarkasmus ignorierend schmiegte er sich trostsuchend an den Anderen. „Danke Subaru“. Das Klingeln eines Handys unterbrach die eingetretene Stille so plötzlich, dass Ryo und Subaru erschrocken auseinander fuhren. Wie wild fing Ryo an in der Schublade seines Nachttisches zu wühlen, bis er fündig wurde. Nachdem er noch einen kurzen Blick aufs Display erhaschte und erkannte, dass es sein Freund war der anrief, und nahm ab. „Ja“, hauchte er ins Telefon. „Hey, Ryo ich hab nicht viel Zeit. Ich wollte dir nur mitteilen, dass ich jetzt zu Hause angekommen bin und wir uns gleich auf dem Weg ins Krankenhaus machen“ „Weißt du denn nun, was genau passiert ist?“, stieg die Neugier in Ryo auf. „Nein, ich weiß noch gar nichts. Ich werde mich die Tage wieder bei dir melden und versuch bitte nicht mich zu erreichen. Ich glaube nicht, dass meine Familie davon momentan sehr angetan wäre, wenn die wüssten, dass ich ein Freund habe. Außerdem wirst du mich wohl nur schwer erreichen, da ich das Handy im Krankenhaus ausschalten muss und ich die Arbeit meines Vaters beenden muss“ „Mh“, kam es traurig von Ryo. „Sei nicht traurig Ryo. Ich werde mich sooft melden, wie ich kann. Außerdem werde ich bestimmt bald wieder bei dir sein. Also ich melde mich. Ich liebe dich.“ „Ich dich auch“, antwortete Ryo noch bevor die Leitung unterbrochen wurde. Mittlerweile war schon eine Woche vergangen, ohne dass sich Kita bei Ryo gemeldet hatte. Auf Grund dessen verfiel Ryo in eine immer genervtere und depressivere Stimmung. Zudem fing er an die Gefühle die Kita für ihn hegte anzuzweifeln, da er nachdem er nach einer halben Woche ohne Nachricht beschlossen hatte, dass er Kita doch mal anrufen könne. Leider musste er feststellen, dass entweder nicht abgenommen wurde oder er weggedrückt wurde. Die Zweifel hielten ihn so sehr gefangen, dass er nachts nicht mehr schlafen konnte und seine Beteiligung im Unterricht strebte gen Null. Nicht, dass er jemand wäre, der immer etwas zum Unterricht beitrug. Wie schon an dem Tag, an dem Kita Hals über Kopf nach Hause gefahren war, saß er wieder auf seinem Bett und starrte ins Leere. Auf die Versuche seiner Freunde, ihn aus sein Zimmer zu locken, reagieret er gar nicht. Genauer genommen nahm er es gar nicht wahr, wenn einer von ihnen das Zimmer betrat und ihn ansprach. So sehr war es in seinen Gedanken vertieft. Er schrak erst aus seinen Gedanken auf, als etwas auf ihm landete. Nach kurzem Betrachten stellte es sich als Brief heraus. Mit einem Elan, den man bei ihm schon seit Tagen nicht mehr gesehen hatte, öffnete er den Brief und überflog die Zeilen. „Hey Ryo, es tut mir Leid, dass ich dich am Handy weggedrückt habe, aber ich konnte wirklich nicht ran gehen. Außerdem weißt du auch, dass in der Schule Handys verboten sind. Also strapazier dein Glück bitte nicht über. Leider kann ich vorerst nicht zu dir zurückkehren, da mein Vater an der rechten Hand schwer verletzt wurde. So muss ich vorerst seine Arbeit erledigen. Wir müssen sogar damit rechnen, dass Vater unter umständen seine Hand nie wieder benutzen kann. Was das hieße, muss ich dir, glaube ich ,nicht erklären. Meine Mutter hat schon mit dem Direx gesprochen und ihn gebeten mir die Unterlagen, die wir/ihr gerade bearbeitet zu zuschicken. Kannst du mir zusätzlich zu den Unterlagen noch eine Kopie deiner Mitschriften schicken? Ich würde mich freuen, wenn ich in den Unterlagen einen Brief von dir finden würde. Ich werde dir wieder schreiben, wenn ich mehr Luft dazu habe. So lange werde ich an dich denken. In Liebe Kita. PS. Meinet Adresse lautet: Oda, Kitamaru XXX 12 XXX“ Von den wenigen Zeilen beflügelt, griff Ryo nach Zettel und Schreiber. „Hey Kita, wenn du den Brief liest, hast du meine Unterlagen durchblättert und über meine Zeichnungen am Rand bestimmt schon gelacht. Vielleicht auch nicht, weil meine Notizen der letzten Wochen für den Müll sind. Dir ist sicher klar, dass es deine Schuld ist, obwohl du dir nichts hast zu schulden kommen lassen. Um es auf dem Punkt zu bringen. Ich vermisse dich! Ich könnte dich noch ewig bzw. mehrere Seiten mit solchen Phrasen füllen, aber es ist eine Sünde, so viel Papier zu verschwenden. Außerdem ist zu viel Kitsch nervtötend. In zwei Wochen ist übrigens das Ausgangswochenende. Wäre es nicht möglich, dass wir uns treffen? Ich hoffe, auf eine schnelle Antwort Ryo“ Nachdem er den Brief zu Ende geschrieben hatte, schnappte er sich seine Unterlagen, lief zum Kopierer und kopierte sie. Danach besorgte er noch schnell ein Briefumschlag ind eine Briefmarke und warf den Brief ein. Auf eine Antwort brauchte er wirklich nicht lange warten, denn schon vier Tage später hiet er einen neuen Brief von Kita in den Händen. Der Lehrer, der ihm den Brief gegeben hatte, konnte gar nicht so schnell gucken, wie Ryo ihn förmlich aus den Händen riss und damit auf sein Zimmer eilte. Schon auf dem Weg begann er den Brief auf zu reißen, sodass er ihn nur noch auseinanderfalten musste, als er im Zimmer angekommen war. „Hi, Ryo Von Zeichnungen braucht man wohl bei deinen jetzigen Unterlagen gar nicht sprechen, denn da sind keine. Ich hab meiner Mutter erzählt, dass ich mich gern am Ausgangswochenende mich jemanden treffen würde, der mir den Stoff erklärt und sie meinte, wenn ich die Arbeit erledigt habe, könnest du her kommen. Ich würde mich lieber mit dir woanders treffen, da ich dich gern wieder küssen und berühren möchte, ohne befürchten zu müssen erwischt zu werden. Ruf mich deshalb bitte an. Ich werde mein Handy auf lautlos stellen. Ruf am Besten ab 23 Uhr an, dann bin ich in meinem Zimmer und meine Familie schläft. Dein Kita“ Ein wenig errötet legte er den Brief zu den Anderen unter sein Kopfkissen und konnte den Zeitpunkt nicht mehr erwarten, an dem er Kitas Stimme wieder hören würde. Für vberbesserungsvorschläge wäre ich dankbar, denn es ist irgendwie grottig Kapitel 3: At Home ------------------ Nervös stand er an seinem Heimatbahnhof und wartete auf die Ankunft seines Freundes. Seit Wochen würde er ihn endlich wieder sehen. Seine Familie wusste immer noch nichts von seiner Beziehung, was ihn sichtlich nervöser werden ließ. Immer wieder fragte er sich, was wohl passieren würde, wenn seine Eltern davon erführen. Endlich kam der Zug und er hielt schon sehnsüchtig Ausschau nach seinem Freund. Als er den Braunhaarigen erblickte, lief er auf ihn zu, schloss ihn in seine Arme und begrüßte ihn mit einem Kuss. „Hey nicht so stürmisch Ryo“, begrüßte Kita sein Freund. Der sah ihn, auf Grund der Aussage, leicht schmollend an. Er musste aber einsehen, dass er mit seinem Schmollen bei Kita nicht mehr als ein Lächeln erreichte, sodass er das Schmollen aufgab und den Größeren mit sich zog. „Meine Eltern haben mich schon gestern Mittag abgeholt, sodass ich mit meinem Roller hier bin.“, erzählte er ihm während sie sich dem Ausgang nährten. „Außerdem sind sie heute Abend weg, sodass wir alleine sind“. Ryo lächelte Kita schüchtern an, was dieser mit einem versauten Grinsen erwiderte. Darauf verdrehte Ryo nur die Augen und lächelte weiter, während er Kita zu seinem Roller delegierte. Dort holte er zwei Helme unter dem Sattel hervor und reichte einen an Kita weiter. Auf dem Weg zu Ryo konnte sich Kita endlich nach langem wieder an Ryo schmiegen, was er sichtlich genoss. Als sie nach einer relativ kurzen Fahrt bei Ryo ankamen, bestaunte Kita erstmal das Haus. Es war recht groß und ein großer Vorhof bot genügend Platz zum Parken und Wenden. Eine Treppe führte vier Stufen empor zum Eingang Der bot mit seinem hellen Ton einen angenehmen Kontrast zum roten Backstein. Auch die Eingangshalle beeindruckte Kita, mit einer breiten Mamortreppe. Sanft zog Ryo ihn mit sich. „Meine Mutter ist im Salon und würde dich gern kennen lernen“, begründete er seine Aktion. Im Salon trafen sie auf eine elegant gekleidete Frau, die, als sie die beiden erblickte, direkt auf sie zuging. „Du bist also Kita“, schmunzelte sie. „Ryo hat schon viel von dir in seinen Briefen und Telefonaten erzählt.“ Er betrachtete Ryo eingehend, wollte er doch wissen, was Ryo seinen Eltern erzählt hatte. Ryo, der den Blick Kitas bemerkte, zog ihn schnell aus dem Salon mit der Begründung, er müsse ihm sein Zimmer zeigen. In Wirklichkeit war es ihm nur peinlich, wie Kita vor ihn seiner Mutter betrachtete. Oben, im Zimmer von Ryo angekommen, stellte Kita seine Tasche ab und stellte wie erwartet fest, dass Ryos Zimmer weniger pompös war, als der Rest des Haus wirkte. In einer Ecke befand sich eine Sitzgarnitur mit Fernseher. Zudem befanden sich in dem Zimmer noch ein großes Bett, ein Schreibtisch mit Bücherregal sowie ein Kleiderschrank. „Möchtest du etwas zu Trinken oder zu Essen?“, unterbrach Ryo ihn in seiner Inspektion. „Später“, antwortete Kita und begab sich in Richtung Sofa. Ryo folgte Kita aufs Sofa und kuschelte sich an Kita, der ihn zärtlich im Nacken krauelte. Eine Weile verharrten sie so auf dem Sofa, bis von unten Geräusche ertönten, die Ryo sagten, dass seine Mutter in wenigen Momenten aufbrechen würde. Deshalb erhob er sich aus der bequemen Position, ging auf dem Flur ans Geländer und verabschiedete sich von seiner Mutter, die ihm noch mitteilte, dass sie und sein Vater erst Morgen Mittag wieder kämen. Als das alles gesagt war, ging er wieder in sein Zimmer und machte es sich wieder bei Kita bequem. Da sie nun ganz alleine waren, glitten Kitas Finger Ryos Seiten hinab bis zum Saum seines Shirts, wo sie unter den Stoff schlüpften und die Haut des Jüngeren streichelten. Kita erhoffte sich, dass aus den Streicheleinheiten mehr würde, aber seine Hoffnungen wurden zerschlagen, durch das plötzliche Öffnen der Zimmertür. In der Tür stand eine Person, die etwa genauso groß war, wie Ryo. Die Haare waren schulterlang und kastanienbraun. „Das ist also dein Freund Ryo“, schmunzelte er. Ryo hatte sich während dessen aus seiner perplexen Starre befreit, die mit dem Öffnen der Tür eingetreten war und ging auf den Anderen zu. „Jujin“, kam es ihm über die Lippen und er schloss ihn zur Begrüßung in die Arme. „Jujin Kita; Kita Jujin“, stellte er die Beiden den jeweils Anderen vor. Jujin betrachtete Kita eingehend, der etwas enttäuscht drein schaute, was Jujin mit einem Lächeln zur Kenntnis nahm. „Hab ich bei irgendetwas gestört?“ fragte er deshalb auch ganz scheinheilig, sich der Tatsache bewusst, dass mindestens Kita ihn als Störung empfand. „Nein, gar nicht“, gab Kita zurück. Die Ironie war deutlich erkennbar, aber Jujin ließ sich davon nicht stören. Schließlich besuchte er nicht Kita, sondern Ryo und der würde ihm schon sagen, wenn er störte. „Das ist gut, denn ich habe ein paar DVDs mitgebracht und etwas zu Trinken“, während er das sagte zauberte er ein paar DVDs aus seiner Tasche sowie ein 6er Pack Bier und eine Flasche Wodka. Die Zeit war schon weit vorangeschritten und aus dem Nachmittag wurde Abend und auf den Abend folgte die Nacht. In der Wodkaflasche befand sich nur noch ein Viertel seines ursprünglichen Inhalts und auch das Bier war schon längst geleert. Dementsprechend waren Kita, Ryo und Jujin zum Ende ihres DVD-Abends recht gut angetrunken. Ryo saß auf Kitas Schoß und war intensiv mit dessen Lippen und Zunge beschäftigt, während Jujin mit jemandem telefonierte, der ihn abholen sollte. Zufrieden betrachtete Jujin Ryo und Kita. War er doch froh, dass Ryo diesmal Glück zu haben schien. Nicht so, wie bei seiner letzen Beziehung. Trotzdem beschloss er sie zum wiederholten male in ihrer Zweisamkeit zu stören, da sein „Taxi“ jeden Moment ankommen musste. „Hey ihr zwei Täubchen“, lallte er und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Ich werde in wenigen Minuten abgeholt und wollte mich noch verabschieden“. Ryo löste sich von Kita geleitete Jujin zur Haustür und verabschiedete sich von ihm. Allmählich spürte Ryo die Müdigkeit in sich, weshalb er sich sofort, ohne sich umzuziehen, in sein Bett legte. Kita war auch schon ziemlich müde, sodass es ihn nicht wirklich störte, dass Ryo schon schlief und er nun nicht weiter Zärtlichkeiten mit Ryo austauschen konnte. Im Gegensatz zu Ryo zog er sich noch seine Hose aus, bevor er zu Ryo ins Bett stieg und sie zu deckte. Er schmiegte sich noch an seinen Freund und schlief augenblicklich ein. Mitten in der Nacht wurde Ryo durch leises Schluchzen geweckt. Als er sich umdrehte, konnte er schemenhaft die Umrisse von Kita erkennen, der sein Gesicht ins Kissen presste und heiße Tränen vergoss. Verwirrt über den Gefühlsaubruch seines Freundes, wusste er gar nicht was er tun sollte. Entschloss sich dann dazu den Arm um Kita zu legen und ihn an sich zu drücken. Zärtlich strich er seine Arme auf und ab. Flüsterte ihm immer wieder beruhigende Worte zu. Drückte ihn ab und zu ein Kuss auf die Wange, bis Kita sich einigermaßen wieder beruhigt hatte. „Was ist denn los?“, fragte er in der Hoffnung einen Grund für den Gefühlsausbruch zu finden, bereute es aber schon nachdem er die Frage gestellt hatte, denn erneut wurde Kita von einem Heulkrampf heimgesucht. Wie schon wenige Minuten zuvor, flüsterte Ryo ihm beruhigende Worte zu und versuchte ihm Sicherheit und Wärme zu vermitteln. Es dauerte eine ganze Weile bis Kita sich mit Ryos Hilfe wieder beruhigt hatte und erschöpft eingeschlafen war. Ryo blieb noch eine Weile wach. In seinen Gedanken schwirrte die Frage, was mit Kita los sei, dass er mitten in der Nacht anfing zu weinen. Ohne eine Antwort auf seine Frage, schlief auch Ryo wieder ein. Am Morgen, musste er feststellen, dass Kita nicht mehr neben ihm lag. Da er ihn nicht im Zimmer entdecken konnte, vermutete er, dass er im Bad sei um zu duschen. Ein Seufzen verließ Ryos Lippen, bevor aus dem Bett stieg und sich auf den Weg ins Bad machte. Eigentlich hatte er nach dem Aufwachen mit Kita über den nächtlichen Vorfall sprechen gewollt, aber Kita schien es anscheint vor das Thema totzuschweigen. Deshalb ging Ryo auch ins Bad. Er wollte das Thema klären. Als er das Bad betrat, kam er sich vor, wie in einer Sauna. Kacheln und Spiegel waren von einer Schicht Feuchtigkeit überzogen. Die Luft war neblig. Er näherte sich der Duschkabine, dessen Glas einen milchigen Ton hatte, sodass er die Umrisse Kitas erkennen konnte. „Kita, wir müssen reden“, versuche er die Dusche zu übertönen. Da keine Reaktion seitens Kita kam, glaubte Ryo, er habe ihn nicht gehört und wollte es gerade noch mal versuchen, als sich die Tür öffnete und er komplett bekleidet in die Duschkabine gezogen wurde. Kita zog ihn an sich und fing an ihn innig zu küssen. Bei Ryo, der schon bei der Reinziehaktion so überrascht war, dass er sich nicht wehren konnte, schaltete sich bei dem Kuss augenblicklich der Verstand aus. Gedämpftes Stöhnen dran aus dem Bad. In Ryos Mutter, die gerade die Tür passierte wurde die mütterliche Neugier geweckt. Leise betrat sie den Raum und entdeckte zwei Personen unter der Dusche, die vertieft in einen Kuss Sex hatten. Grinsend verließ sie das Bad wieder. Hatte sie sich so was schon gedacht. Sie beschloss in die Küche zu gehen um dort ein Frühstück vorzubereiten, da so ein Akt Energie verbrauchte, die junge Menschen in diesem Alter benötigten. Nicht ahnend, dass die gar nicht mehr allein zu Hause waren, zog Ryo Kita in die Küche. Dort ließ er blitzschnell die Hand seines Freundes los. Erschrocken starrte er seine Mutter an und wunderte sich warum sie schon hier war, es war doch erst 9 Uhr. Diese hatte nicht nur das Kommen der Beiden bemerkt, sondern auch Ryos Reaktion und drehte sich nun um. Inständig hoffte Ryo, dass seine Mutter nichts mitbekommen hatte. Sie lächelte die Beiden nur an und fischte etwas aus ihrer Hose hervor, was sie den Beiden zu warf. „Benutzt beim nächsten Mal so was“, begründete sie ihre Aktion. Ryo lief augenblicklich rot an und war nicht mehr in der Lage vor Scharm einen vernünftigen Satz zustande zu bringen. Kita dagegen blieb ganz ruhig, war er doch erstaunt, wie locker Ryos Mutter damit umging. Wenn er da an seine Eltern dachte, lief es ihm eiskalt den Rücken runter. „Da brauchen sie sich keine Sorgen zu machen“, fing er an zu erklären, als er merkte, dass Ryo sich genierte über seine Sexualität mit seiner Mutter zu sprechen. „Wir hatten ein Kondom dabei“. Etwas zögerlich blickte Ryo seine Mutter mit knall rotem Gesicht an. „Und du hast damit keine Probleme?“ stotterte er. „Womit?“, lachte sie. „Dass du ein Freund hast oder dass ihr unter der Dusche Sex hattet?“, aus ihrer Stimmer war zu erkennen, dass es sie sichtlich amüsierte. Um ihren Sohn aus seiner Beklemmtheit zu retten lenkte sie das Thema in Richtung Tisch. „Frühstück ist fertig“, sie deutete dabei auf ein reichlich gedeckten Tisch. Beide waren sehr hungrig und stürzten sich beinah auf das Essen. „Wann fährt eigentlich dein Zug Kita“, unterbrach sie ihm beim Frühstücken. „Um 18 Uhr“. „Das ist gut“, meinte sie. „Dann können wir noch, wenn ihr euch beeilt etwas unternehmen. Der Ausflug mit Ryos Eltern ließ die Zeit, wie im Fluge vergehen und schon standen sie am Bahnhof und verabschiedeten sich von einander, ohne über den nächtlichen Vorfall gesprochen zu haben. Ryo war das gar nicht recht. Er wollte wisse, was sein Freund so belastete, aber der schien lieber das Thema zu verdrängen. Er umarmte ihn noch einmal und küsste ihn, bevor Kita in seinem Zug stieg und sich auf dem Weg nach Hause machte. Einige Formulierungen find ich soch ganz gut^^ Und einer Mutter kann man nichts verheimlichen^^ Wie man sieht erfährt sie sowieso alles Kapitel 4: Warten auf die Wahrheit ---------------------------------- Seitdem Ausgangswochenende waren ein paar Tage ins Land gezogen. Noch am gleichen Abend hatte Ryo Kita einen Brief geschrieben, in dem er ihn auf seine Probleme ansprach. Vergebens wartete er auf eine ehrliche Antwort. Alles was er bekam war ein Brief mit der Aussage, dass alles in Ordnung sei und es nur der Stress gewesen wäre. Enttäuscht über das nichtvorhandene Vertrauen von Kita, lag Ryo im Bett. Seit Tagen konnte er schon nicht mehr richtig schlafen. Immer wieder schrak er aus seinen Träumen auf und er es nagte immer die gleiche Frage an seinem Gemüt. Auch an diesen Tag sollte es nicht anders sein. Nachdem er endlich nach langem Hin und Her gewühle eingeschlafen war, schrak er wieder auf. Tränen liefen seine Wangen hinab. Einsamkeit überkam ihm. Das leise Schniefen wurde zu einem Schluchzen, das den zierlichen Körper erbeben ließ. Er wünschte sich, dass Kita bei ihm wäre, ihn in die Arme nehmen würde und versuchte in zu beruhigen. Leider vergebens. Kita war nicht da und würde auch nicht plötzlich erscheinen, nur weil er sich das wünschte. Seine Tränen verebbten erst, als er vor Erschöpfung einschlief. Als am nächsten Morgen die Schulglocke zum Wecken läutete, fühlte sich Ryo zu müde um sich aus dem Bett zu bewegen. Seine Augen waren vom Weinen angeschwollen und verklebt, sodass er Mühe hatte, sie zu öffnen. Beim ertönen der Frühstücksglocke, die eine halbe Stunde nach der ersten Glocke erklang, lag er immer noch im Bett. Am Rande nahm er wahr, wie sich das Bett neben ihm senkte. Aus halbgeschlossenen Augen erkannte er Subaru, der ihm seicht durchs Haar streichelte. „Geht’s dir nicht gut?“ Ryo schüttelte nur mit dem Kopf als Antwort. Er fühlte sich einfach nur elend. Ein Träne rann seine Wange hinab und verschwand im Kopfkissen. Subaru erkannte, dass Ryo so nicht zum Unterricht konnte. „Ich hol die Schwester“. Noch einmal strich er durch Ryos Haare, bevor er sich auf den Weg machte zur Krankenstation. Den Rest des Tages verbrachte Ryo im Bett. Die Schwester hatte nachdem sie Ryo erblickt hatte einen Arzt gerufen. Dieser hatte Ryo ein Beruhigungsmittel gespritzt, damit er erstmal eine Weile schlief. Danach verließ er mit der Schwester das Zimmer. Vor der Tür zog er die Schwester in ein erstes Gespräch, in dem er ihr zu verstehen gab, dass Ryo ein paar Tage nicht am Schulalltag teilnehmen solle und er verfrüht in die Ferien geschickt werden solle, wenn sich sein Zustand nicht bessern würde. Gegen Abend erwachte Ryo aus seinem Schlaf. Subaru saß an seinem Bett, blätterte durch eine Zeitschrift und blickte hin und wieder zu Ryo. „Na geht’s dir jetzt besser?“, fragte er während er ihn musterte. „Mh“, kam es von Ryo, der sich wesentlich besser fühlte, als am Morgen. Wie, als hätte sie es gewusst, dass Ryo gerade aus seinem Schlaf erwachte, betrat die Schwester das Zimmer. Nachdem sie erkannte, dass Ryo wach war verkündete sie: „Du sollst deine Eltern anrufen.“ So schnell konnten die Beiden gar nicht gucken, wie die Schwester wieder aus dem Zimmer verschwunden war. Lustlos erhob sich Ryo aus seinem Bett und begab sich auf den Weg ins Schulbüro. Dort ließ er sich das Telefon geben und wählte die Nummer seines zu Haus. „Hallo Ryo“, wurde er von seiner Mutter begrüßt. „Hallo Mutter“ Er fragte sich was seine Mutter von ihm wolle. „Die Schule hat bei uns angerufen“, fiel sie direkt mit der Tür ins Haus. „Die meinten, dass du etwas extra Urlaub gebrauchen könntest“. „Mhm“, antwortete Ryo. Es war ihm völlig gleichgültig, ob er nun zu Hause oder in der Schule war. „Da wir die nächsten Wochen nicht zu Hause sind, habe ich mit Kitas Eltern telefoniert“. „Was?“, kam es geschockt aus Ryos Kehle. Auf Grund seines Schockzustandes war gar nicht in der Lage zu fragen, warum seine Mutter bei Kitas Eltern angerufen hatte. Ein Lachen drang durch den Hörer an Ryos Ohr, das ihn aus seiner Starre löste. „Bis auf dem Punkt, dass Kitas Eltern ein bisschen sehr religiös sind, wirken sie recht sympathisch. „Wie religiös“, kam es verwirrt von Ryo, der bis jetzt davon noch nichts gehört hatte, das Kitas Familie irgendwie besonders religiös wäre. „Naja“, amüsiert klang die Stimme seiner Mutter aus dem Hörer. „Für euch heißt das, kein Sex unter der Dusche“. Blitzartig lief Ryo rot an. Mal wieder hatte es seine Mutter geschafft, dass er keinen vernünftigen Satz zustande bringen konnte, weshalb er lieber schwieg. „Sollte es euch aber doch mal überkommen, liegt zusätzlich deine Kontokarte bei dem Bahnticket, sodass ihr euch jederzeit ein Zimmer nehmen könnt.“ Sprachlos wie Ryo war, konnte er nichts anderes von sich geben, als ein gestammeltes „Ähm“. Ryos Mutter, die wusste, dass Ryo nun nicht in der Lage war noch ein Gespräch zu führen, verabschiedete sich von ihm. Mit einer unvorstellbaren Röte ging Ryo wieder in sein Zimmer. Dort war immer noch Subaru, der ihn eingehend betrachtete. „Ist alles ok?“, fragte er neugierig, wegen der Röte in Ryos Gesicht. Ryo zuckte nur mit den Schultern. Er wusste nicht, ob er glücklich sein sollte, weil er endlich Kita wieder sehen würde oder frustriert, weil Kita ihm nichts von sich erzählte. Ohne, dass er es bemerkte hatte, war Subaru aus dem Zimmer verschwunden, um in der Mensa noch etwas zu Abend zu essen. Da Ryo mittlerweile auch merkte, dass er Hunger hatte, begab er sich auch in die Mensa. Als Ryo schon im Bett lag, fragte er sich noch, was seine Mutter mit "ein bisschen religiös" meinte. Mitten in der Nacht wurde Ryo durch ein leises Vibrieren, das aus seinem Nachtisch kam geweckt. Er fischte kurz in seinem Nachttischschublade nach seinem Handy. Zog jenes hervor und nahm das Gespräch entgegen, ohne auf den Namen des Anrufers zu achten. „Hey Ryo“, ertönte es aus dem Hörer. „Kita“ Ryo war so überrascht, dass kein weiteres Wort, als das gehauchte, über seine Lippen kam. „Es tut mir leid“ Für ein paar Minuten herrschte Stille zwischen den Beiden, bevor Kita weiter sprach. „Die Sache ist kompliziert und ich wollte dich damit belasten, aber damit lag ich wohl falsch.“ Reue und ein schlechtes Gewissen schwang in seiner Stimme mit. „Und dann hatte ich auch noch Angst.“ „Wovor?“ „Davor, dass du genau wie ich, erkennen würdest, dass die Situation ausweglos ist und dann mit mir Schluss machen würdest.“ Ein Schluchzen drang an Ryos Ohr und er konnte Kita geradezu vor sich sehen, wie er weinte. „Ich will doch einfach nur so lange mit dir zusammen sein, wie es mir noch möglich ist“. Ryo bekam deutlich mit, wie Kita am anderen Ende der Leitung vergebens um Fassung rang. Am Liebsten wäre er jetzt bei ihm gewesen. „Ich würde doch nicht mit dir Schluss machen. Ich liebe dich doch.“ Aus Ryos Stimme war deutlich zu hören, dass es ihm das Herz zerriss Kita so leiden zu hören. Von diesem war nur noch Geschluchze zu vernehmen. „Was ist denn los?“, fragte er zaghaft. Nur schwer konnte Ryo verstehen, was Kita versuchte ihm unter Tränen mitzuteilen. Als der Tränenfluss, seitens Kita langsam verebbte, fing Ryo wieder anzusprechen. „In wenigen Tagen bin ich bei dir und dann werden wir das Problem zusammen lösen.“ Durch das Geschluchze hatte Ryo nur verstehen können, dass sein Problem etwas mit seiner Familie zu tun hatte. Sie telefonierten noch eine Weile und der Morgen graute schon, als Kita meinte, dass er Schluss machen müsse, weil seine Eltern bald aufstehen würden und nicht mitbekommen dürften, dass er mitten in der Nacht telefonierte. Schon am Morgen beim Frühstück erhielt Ryo ein Packet seiner Mutter, in dem neben dem Bahnticket auch andere Kleinigkeiten beilagen. Kapitel 5: Erschreckende Tatsachen ---------------------------------- Nur noch wenige Stationen trennten ihn von Kita und dessen Problem. Mit jeder Station, die er seinem Ziel näher kam wurde er unruhiger und eine gewisse Unsicherheit nahm von ihm Besitz. Die nächste Station war schon Ryos Endstation. Hastig kramte er seine sieben Sachen zusammen und eilte aus seinem Abteil zum Ausgang. Wenige Minuten später erreichte der Zug Ryos Ziel, einen kleinen idyllischen Dorfhauptbahnhof, der zu einem Kurort gehörte, weswegen auch eins der Bahnhotels dort einen Standort hatte. Bis auf den IC, der gerade stoppte, hielten an diesen Bahnhof nur noch Regionalbahnen. Durch die Scheiben der Tür konnte Ryo Kita erkennen, der zu den wenigen Personen gehörte, die sich auf den Bahnsteig befanden. Die Türen des ICs glitten mit einem Zischen auseinander und wenige Momente später fand sich Ryo in Kitas Armen wieder. Er genoss den Moment, in dem er Kita wieder nah sein konnte. Seine Wärme und Zuneigung spürend. Viel zu schnell war der Moment wieder vergangen und Kita schnappte sich Ryos Reisetasche. „Wollen wir bis der Bus kommt nicht noch etwas Essen?“ Während Kita diese Frage stellte, ging er schon in Richtung des Bahnhofhotels. „Wann kommt der Bus denn?“. „In 2 an halb Stunden“. Ein diebisches Grinsen, wie Kita es noch nie bei ihm gesehen hatte, schlich sich auf seine Lippen. Als sie das Hotel betraten, ging Ryo zum Erstaunen von Kita zur Rezeption und mietete ein Zimmer. Er zog den Verdutzten Kita, der so erstaunt von der ungewohnten Aktion seines Freundes war, dass er erstmal kein Wort zustande brachte, zu den Fahrstühlen. Sowohl Kita, als auch Ryo hingen ihren Gedanken nach, als sie den Fahrstuhl betraten. Es war, wie ein unausgesprochener Schwur, der beide dazu brachte, zu schweigen, bis sie ihr Zimmer erreichten. Kaum war die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen, fiel Kita mit jener sprichwörtlich ins Haus. „Mein Vater musste für seine Firma Insolvenz beantragen“. Ein wenig verwirrt blickt Ryo ihn an, wusste er doch nicht, warum Kita daraus so ein großes Problem gemacht hatte. Es konnte schließlich keiner etwas dafür, dass Kitas Vater sein Geschäft nun aufgeben sollte. Genau das wollte er Kita auch sagen, doch er wurde von Kita sofort unterbrochen. „Ich soll heiraten, damit meine Eltern den Schuldnern das Geld zurückzahlen können, denn sonst wären sie pleite“. Das traf Ryo wie ein Schlag ins Gesicht. Ganz entsetzt starrte er Kita an konnte er doch gar nicht fassen, was der Andere da gerade gesagt hatte. Der wagte es gar nicht Ryo in die Augen zu blicken, doch griff er zaghaft nach dessen Fingern. „War das alles?“, fragte Ryo verwirrt. Er konnte es nicht fassen, dass das Kitas Problem war. Zaghaft nickte Kita, wobei er es auch wieder wagte Ryo in die Augen zu schauen. „Dann heirate doch einfach mich“, kam es ein wenig naiv von Ryo, dessen Eltern bekanntlich nicht arm waren. „Wenn das so einfach wäre“, seufzte Kita, aber ein Lächeln schlich sich bei den Gedanken auf seine Lippen. Sacht schloss er Ryo in seine Arme und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Seine Hand wanderte Ryos Rücken hoch, verharrte im Nacken und fing an ihn zu kraueln. Wenig später hatten ihre Lippen wieder zueinander gefunden und ihre Hände erkundeten den Körper des Anderen. Für Beide zählte nur noch der Augenblick, den sie genießen wollten. Alle Probleme und Sorgen der letzten Zeit waren tief in ihren Inneren verschlossen worden. Was sollten sie sich auch mit Problemen befassen, wenn sie momentan doch nicht in der Lage waren, sie zu lösen? Langsam steuerten sie auf das Bett zu, wobei sie sich gegenseitig ihrer Oberteile entkleideten. Kita küsste sich immer weiter Ryos Körper runter, der unter den Küssen immer wieder erregt aufstöhnte. Er fing schon an Ryos Hosenverschluss zu nesteln, als er sichwieder mit den Lippen den Ryos näherte. Nachdem er Ryo noch mal innig geküsst hatte lächelte er ihn recht verschmitz an. „Ich glaub, wir müssen hier aufhören“, hauchte er. Verdattert blickte Ryo Kita an. Wie konnte er jetzt aufhören wollen? „Wieso?“, keuchte Ryo. Seine Atmung war schnell und dem entsprechend flach. Er wollte jetzt definitiv nicht aufhören dafür war er schon zu erregt. „Ich hab nichts mit“, flüsterte ihm Kita zu. „Tasche“, keuchte Ryo, deute dabei in die Richtung seiner Tasche. „Packet“ Er war gar nicht mehr in der Lage einen vernünftigen Satz zustande zu bringen. Kita öffnete die Tasche und entdeckte oben auf ein kleines Packet, das er auch sofort öffnete, wobei sich ein Lächeln auf sein Gesicht schlich. „Deine Mutter ist wirklich die Beste“, sagte er während er zwei Teile dem Packet entnahm. „Aber“, setzte er an, wobei er sich schon wieder bei Ryo auf dem Bett befand und diesen wieder anfing zu verwöhnen. „Sie hat Kühlgleitcreme statt Wärmegleitcreme gekauft“. Ein Murren kam zwar von Ryo, aber mittlerweile war ihm sogar die Art der Gleitcreme egal er wollte nur noch Erlösung. Schmunzelnd musste Kita an ihr erstes Mal denken. Damals hatten sie auch Kühlgleitcreme benutzt und Ryo hatte ihm gesagt, dass er nie wieder mit ihm schlafen wolle. Doch zum Glück von Kita, hatte Ryo das nicht durchgezogen, sodass sie beim nächsten Mal Wärmegleitcreme benutzt hatten und es Ryo als viel angenehmer empfand. Ein letztes Stöhnen erfüllte den Raum, bevor Kita sich neben Ryo nieder ließ. Doch nur kurz verweilte er neben Ryo, denn er musste noch die Reste ihres Liebesspiels entsorgen. Auf den Rückweg zu Ryo griff er nach seiner Jacke und zog sein Handy heraus, nur um festzustellen, dass sie noch 10 Minuten hatten, um zur Bushaltestelle zu kommen. Zärtlich strich er über Ryos Wange, der ihn aus müden Augen anblickte. „Wir müssen“, meinte Kita und bot dem Jüngeren seine Hand zum Aufstehen an. Grummelnd griff Ryo nach jener und zog wieder seine Sachen an, die Kita ihn auf dem Bett bereitgelegt hatte. Kaum hatte sie die Haltestellen erreicht kam auch schon der Bus. Sie nahmen in der letzen Reihe des Busses Platz und stellten Ryos Tasche auf den freien Platz neben sich. „Wir müssen bis zur Endstation Nölldorf Rathaus fahren“, informierte ihn Kita. „Sag mal, wen sollst du denn eigentlich heiraten?“, fragte Ryo neugierig. Kita seufzte. Er wollte gar nicht daran denken, dass er heiraten sollte. „Die Tochter des Bürgermeisters, Marleen“. Eine kurze Stille lag über den Beiden, während der Bus eine alte holprige Landstraße runter fuhr. „Sie ist der Traum aller Männer und schon seit Ewigkeiten in mich verliebt“, setzte er das Gespräch fort. "Sie versucht immer, mich rum zu bekommen“, seufzte Kita. „Deshalb kam ihr Vater darauf, dass ich sie heirate und meine Eltern schulden frei sind“ Ein Grinsen schlich sich auf Ryos Lippen, als er sich vorstellte, wie die Tussie versuchte seinen Liebsten vergebens rum zu bekommen. „Jedenfalls waren meine Eltern sofort mit einer Hochzeit einverstanden, schließlich würden wir dann zur Familie des Bürgermeisters gehören“, endete Kita seine Erzählung. Ryo murmelte etwas vor sich hin, was Kita nicht verstand, aber es klang sehr nach „deine Eltern haben einen Knall“. Der Blick aus dem Fenster bot einem eine Landschaft, wie aus einem alten Heimatfilm. Kühe weideten auf den Wiesen. Manchmal waren auch ein paar Schaf- und Ziegenherden zu sehen. Vereinzelte Bauernhöfe bestätigten einen in dieser Annahme. „Wie lange fahren wir noch?“, fragte Ryo. Ihn kam es so vor, als fuhren sie schon eine Stunde mit dem Bus. Kita warf einen kurzen Blick auf seine Uhr, bevor er ihm mitteilte, dass sie noch etwa eine halbe Stunde Fahrt vor sich hatten. Den Rest der Fahrt verbrachten sie mit Schweigen. Ryo war sehr erstaunt, als der Bus an einem etwas größeren Einfamilienhaus hielt und der Busfahrer verkündete, dass sie ihr Ziel erreicht hatten. Ryo kannte Rathhäuser immer nur als große Gebäude, aber das war dagegen richtig winzig. Er wusste nicht, ob er fasziniert oder schockiert sein sollte und starrte das Gebäude ungläubig an, bis ihn Kita mit sich zog. „Komm wir haben noch einen Fußweg von gut 20 Minuten“. Entsetzt starrte er nun Kita an. Er hatte nichts gegen Bewegung, aber er fragte sich trotzdem, wo er hier gelandet war. Doch zum Glück der Beiden trafen sie unterwegs auf einen Bauern, der Ryo und Kita auf seinem Heuwagen ein Stück mitnahm, sodass sie nur noch ein kurzes Stück zu Laufen hatten. Vor der Pforte zum Hof hielt Kita Ryo noch ein Moment zurück. „Meine Eltern sind nicht so tolerant wie deine“, erklärte er Ryo während er ihm in die Augenblickte. „Das liegt daran, dass sie zu religiös sind“. Dann schritt er voran, gefolgt von Ryo und überquerte den kleinen Hof, um ins Haus zu gelangen. Drinnen hörten sie jemanden emsig in der Küche hantieren. „Schon zurück?“, drang die Stimme von Kitas Mutter aus der Küche. „Bauer Peters hat uns ein Stück mitgenommen“, antwortete er, wobei er Ryo in Richtung Küche schob. „Das ist Ryo“, stellte er ihn vor. Kitas Mutter nickte ihm freundlich zu und sprach „Gott segne dich“ „Wir gehen noch mal hoch in mein Zimmer, bevor es Essen gibt“, sagte er und war schon dabei mit Ryo die Küche zu verlassen. „Vergiss nicht, du musst heute noch zur Beichte.“, rief seine Mutter ihm noch zu. Ryo warf ihm einen verdatterten Blick zu. Oben betrachtete Ryo eingehend Kitas Zimmer. Er hatte im Gegensatz zu ihm nur ein Einzelbett, das mit weißer Leine bezogen war. Zudem hatte er noch einen großen Schreibtisch mit vielen Fächern und Schubladen. Aus einer dieser Schubladen zog Kita ein Bogenpapier hervor. Neugierig schlich sich Ryo hinter Kita. Als erkannte, was Kita da schrieb musste er sich sehr zusammen reißen, um nicht laut los zu lachen. Mit einem Grinsen drehte sich Kita zu ihm um, als er fertig geschrieben hatte. „Wie soll ich mir sonst alle Sünden merken, die ich begehe?“. Auf dem Zettel standen unter anderem: Begehren, Sex und Ähnliches. Ein paar Kommis wären nett^^ Kapitel 6: Eine Beichte und ein Abendessen ------------------------------------------ Noch vor dem Abendessen sollte Kita die Beichte abgelegt haben, weshalb er sich seine Notizen einsteckte und Ryo mit zur Kirche schleppte. „Weshalb musst du, eigentlich zur Beichte?“, erkundigte sich Ryo, der sich nicht vorstellen konnte, dass Kita freiwillig hin ging. Schließlich schwänzten sie häufig genug den Sonntagsgottetdienst in der Schule, nur um ein paar ungestörte Stunden zu haben. „Ach“, meinte Kita. Das Haus seiner Familie lag nur wenige Grundstücke von der Kirche entfernt, sodass sie schon die Eingangsforte erreicht hatten. „Meine Mutter war nur der Meinung, ich hätte es nötig, wenn ich nachts telefonieren müsse.“ In der Zwischenzeit hatten sie den Kirchenvorhof überquert und Kita öffnete eine große hölzerne Tür, die in die Kirche führte. Ryo folgte ihm etwas unsicher, wusste er doch nicht, was er hier wirklich sollte. Doch Kita deutete ihm, sich einfach mit ihm in die Beichtkabine zu setzen. An der linken Seite der Kabine zog Kita das Gitter zum Sprechen auf. Bevor er seinen ersten Satz anfing streichelte er Ryo, der neben ihm saß, übers Bein und lächelte ihn verschmitzt an. „Vater“, fing er an. „Ja, mein Sohn?“, ertönte es von der anderen Seite. „Ich muss dauernd an Sex denken“. Ryo konnte sich auf Grund Kitas Direktheit ein Grinsen nur schwer verkneifen. „Das ist ganz normal in deinem Alter, mein Sohn. Gott will damit testen wie stark dein Glaube ist“ „Und neulich“, fuhr Kita in gespielt reumütigem Ton fort, da war meine Bettwäsche mit einer klebrigen weißen Substanz eingeschmiert“ Eine kurze Stille herrschte bis der Pfarrer zu einer Antwort ansetzte. „Der Herr vergibt dir deine Sünde, wenn du weiterhin die vom Teufel gesandten Lüsternheiten versuchst zu ignorieren. Und nun geh und möge der Herr dir in diesen schweren Stunden beistehen.“ Sie warteten noch bis der Pfarrer wieder die Kirche verlassen hatte, bevor sie aus der Kabine traten um die Kirche zu verlassen. Ein Grinsen schlich sich auf Ryos Lippen, als er daran denken musste was Kita eben dem Pfarrer gebeichtet hatte. „Ist dein Bett eigentlich häufig mit einer klebrigen, weißen Substanz eingeschmiert?“, nutze er die Worte von Kita. Dieser Grinste ihn dreckig an. „Immer wenn Waschtag ist“, beantwortete er dessen Frage. Natürlich wollte Ryo auch wissen, wie oft denn Waschtag sei. „Alle zwei Wochen“ Schon hatten sie Kitas Elternhaus erreicht und betraten es gerade, als die Stimme dessen Mutter ertönte „Marleen wartet schon seit 20 Minuten auf dich!“, fauchte sie ihn an. „Hast du in der Schule nicht gelernt pünktlich zu sein?“ Kita, der gar nicht genau wusste, was sie von ihm wollte, da sie keine Zeit angegeben hatte, wann er wieder zu Hause sein sollte, antwortete er dementsprechend. „Doch aber da sind die Wege kürzer“. Kaum hatte er seinen Satz beendet, klatschte auch schon der Wischlappen geräuschvoll in seinen Nacken. „Was fällt dir ein?!“, keifte seine Mutter nun. „Heute Abend wirst du mir von den 10 Geboten und deren Sinn und Zweck erzählen“, zischte sie ihn wie eine Giftschlange an. Ohne ein weiteres Wort wand sie sich wieder ihren Töpfen zu, deren Inhalt vor sich hin kochte. Geradezu schockiert hatte Ryo beobachtet, wie Kitas Mutter ihren Sohn den Putzlappen in den Nacken geschleudert hatte. So etwas kannte er von zu Hause gar nicht. Wortlos ließ er sich von Kita ins Esszimmer ziehen, wo schon ein junges Mädchen mit langen blonden Haaren wartete. Als sie Kita erblickte, erhob sie sich freudestrahlend von ihrem Stuhl und näherte sich den Beiden. „Kita, ich hab dich so vermisst“, fing sie in einem quietschigen Ton an, wobei sie sich in Kitas Arme warf, sodass er sich nur noch mit Mühe auf den Beinen halten konnte. „Wo warst du denn so Lange?“. Ein Seufzen drang über Kitas Lippen. Etwas unsanft schob er Marleen von sich runter und rappelte sich wieder auf. „Ryo das ist Marleen, wie du dir bestimmt denken kannst. Marleen das ist Ryo mein Zimmerkamerad“, stellte er sie dem jeweils Anderen vor. Mühsam erhob sich Marleen wieder vom Boden. Sie hatte noch ein wenig auf dem Boden verharrt, in der Hoffnung, dass sich Kita auf seine Manieren besinnen würde und ihr beim Aufstehen behilflich wäre, aber vergebens. Kita hatte sich von ihr ab gewand und wieder Ryo zu, den er fragte, ob er etwas trinken wolle. Dieser verneinte die Frage, wollte er doch nicht mit Marleen allein sein. Nur wenige Augenblicke später betrat schon Kitas Mutter das Esszimmer und fing an, das Essen aufzutischen, als es an der Tür läutete und der Pfarrer in Empfang genommen wurde. „Geht Kita eigentlich irgendwelchen Aktivitäten außerhalb des Unterrichts nach?“, wollte Marleen zwischen zwei Bissen von Ryo wissen. Und unterbrach somit die die einträchtige Stille die bis jetzt geherrscht hatte. Bevor Ryo anfing zu sprechen, zerkaute Ryo das stück Fleisch, welches er sich zuvor in dem Mund geführt hatte. „Neben der Basketball-AG, ist er noch Mitglied des Schachlubs unserer Schule“ Etwas pikiert betrachtete sie Kita. „Gibt es denn keine besseren Möglichkeiten außer Basketball? Z.B. Standard Tänze?“ Es war ihr deutlich anzusehen, dass sie sehr unzufrieden mit der Sportwahl ihres Zukünftigen war. „Warum sollte ich denn Tanzen lernen, wenn ich doch nie solche Tänze tanzen werde“, fragte er sie spitzfindig. „Warum?“, keifte sie ih einer unangenehmen Tonlage an. „Weil man auf Hochzeiten nun mal solche Tänze tanzt“. Der Pfarrer, der nicht wollte, dass sich sein zukünftiges Brautpaar streitete versuchte die Situation zu schlichten. „Sei nachsichtig mit ihm, Marleen“, versuchte er sie zu beruhigen. „Er freut sich, genau wie du auf die Hochzeit und besonders auf die Hochzeitsnacht, wie er mir heute gebeichtet hat“. Augenblicklich lief Marleen vor Scham rot an. „Wirklich?“, hauchte sie dem entsprechend schüchtern in Kitas Richtung. „Nein“, antwortete Kita kalt. So plötzlich wie ihr die Röte in Gesicht gestiegen war, schwand sie wieder aus ihrem Gesicht und hinterließ eine kalkweiße Gesichtsfarbe. „Was soll das heißen Kitamaru?“, wollte seine Mutter wissen, während sie ihn unter Argusaugen beobachtete. Fieberhaft überlegt Kita, wie er die Situation wieder einigermaßen retten konnte. „Naja“, startete er den Versuch, „der Geschlechtsakt dient bekanntlich der Fortpflanzung und ist nicht zum Vergnügen gedacht“. „Wie Recht du hast Kita“, mit glänzenden Augen betrachtete sie ihren Sohn. Innerlich wischte sich Kita den Schweiß von der Stirn, äußerlich ließ er sich nichts anmerken und griff versteckt unterm Tisch nach Ryos Hand, der das Ganze mit gemischten Gefühlen beobachtet hatte. Einerseits war er froh, dass Kita sich so von Marleen distanzierte, aber wiederum hatte er auch Angst vor der Reaktion von Kitas Eltern. Der Rest des Essens verlief sehr ruhig, da keiner einen unnötigen Streit provozieren wollte. Nachdem der Pfarrer gegangen war und Marleen nach Hause mitgenommen hatte, waren Kita und Ryo nach oben in Kitas Zimmer gegangen. Kita, der bemerkt hatte, dass Ryo seit dem Essen merkwürdig still war, hatte hinter ihnen die Tür zu seinem Zimmer verriegelt und den Schlüssel stecken lassen, damit keiner durchs Schlüsselloch gucken konnte. Sanft schloss er Ryo in seine Arme und dirigierte ihn aufs Bett zu, wo er sich, mit ihm in den Armen nieder ließ. Zärtlich glitten seine Hände an den Seiten Ryos auf und ab. „Was ist los?“ flüsterte er ihm ins Ohr. Ryo schmiegte sich in die Arme von Kita, wobei er die Liebkosungen seitens Kita genoss. „Warum sind deine Eltern so anders als meine?“. Ein kleines Lächeln stahl sich auf Kitas Gesicht. „Das kann ich dir auch nicht sagen“, lächelte er Ryo an und drückte ihm noch schnell einen Kuss auf die Lippen. Noch eine Weile lagen sie so da und genossen die Anwesenheit des Andern auf die so lange verzichten mussten. „Wo soll ich eigentlich schlafen“, fragte Ryo schließlich irgendwann und konnte ein Gähnen dabei nur schwer unterdrücken. „Ich glaub meine Mutter hat irgendwas von Heuboden gesagt“, murmelte Kita. Kurz darauf fanden sich Beide auf dem Heuboden wieder, wo sie zwei fertiggerichtete Nachtlager vorfanden. Nach einen halben Monat hab ich es geschafft das Kapitel zu beenden. Bei einigen Teilen hätte ich eientlich mehr schreiben sollen, aber in mein Kopf herrsch gerade kreative flaute. Für den fall, dass ich es nicht schaffe noch in diesen Monat ein Neues Kapitel ferig zu schreiben schon mal frohe Weihnachten und ein guten Rutsch Kapitel 7: Der nächste Morgen ----------------------------- Nur wenig Schlaf konnte Ryo in dieser Nacht finden. Das Stroh raschelte bei jeder Bewegung und piekste ihn, so dass er mürrisch und müde mit der Sonne aufstand. Durch ein kleines Fenster erhellte sie den Heuboden mit ihren goldenen Strahlen. Es war noch recht früh. Weder Hahn noch Gans hatten den frühen Tag begrüßt. Möglichst leise schlich sich Ryo aus der Ecke, in der sie schliefen zum Fenster. Immer darauf bedacht möglichst kein Geräusch zu erzeugen, das Kita wecken könne. Doch dieser ließ sich von keines der Geräusche, die Ryo auf seinem Weg verursachte in seinem Schlaf stören. Vor dem Fenster machte er es sich auf einem der Heuballen, den er sich zurecht gerückt hatte, bequem und beobachtete, wie das Dorf aus seinem Schlaf erwachte. Er sah, wie eine Katze über die Straße lief, die auf der anderen Seite einen Buckel machte, bevor sie um die Ecke des gegenüberliegenden Haus verschwand. Die Kirchturmuhr fing aus geringer Entfernung anzuläuten und der Milchmann fuhr mit seinem Wagen aufs Grundstück und stellte eine Kanne frischer Milch vor die Tür, die wenige Minuten später ins Haus geholt wurde. Ryo fühlte sich, wie in eine vergangen Zeit versetzt. Kannte er doch Milch nur aus dem Supermarkt. Es war als hätte jemand vor einer ganzen Weile einfach die Zeit eingefangen, mit allen Vor- und Nachteilen, die so ein Stillstand brachte. So verweilte er eine ganze Weile am Fenster, ohne die Zeit wahrzunehmen und ohne zu bemerken, dass Kita schon seit geraumer Zeit nicht mehr schlief, sondern ihn aus seiner dunklen Ecke beobachtete. Ein Klopfen gegen die Luke ließ beide aus ihrer Welt aufschrecken, zurück in die Realität. „Frühstück ist fertig“, ertönte die Stimme von Kitas Mutter. „Wenn ihr euch nicht beeilt müsst ihr ohne Frühstück zur Messe“, setzte sie hinten dran, als vom Heuboden keine Antwort kam. Wenige Minuten später saßen sie am Frühstückstisch. Die Milchkanne, die der Milchmann vorhin vor die Tür gestellt hatte, stand in einer Ecke der Küche und eine Karaffe mit Milch stand auf dem Tisch. Großzügig schenkte Kitas Mutter die frische Milch in die Gläser der beiden Jungen. Kita behauptete immer, dass die Milch das einzige wäre, was er im Internat vermisse, doch Ryo war da nach dem ersten Schluck anderer Meinung. Er fand sie schmeckte scheußlich. Die Milch schmeckte um Weiten schlechter, als manch andere Dinge die er bisher probiert hatte. Dementsprechend verzog er das Gesicht, als er das Glas in einem Zug leerte. „Ist dir schlecht?“ fragte darauf prompt Kitas Mutter. Verneinend schüttelte er den Kopf. Zufrieden nickte Kitas Mutter. „Auf die Messe wollen wir auch nicht verzichten“. Dann erhob sie sich vom Tisch und wand sich den Herd zu, um die gekochten Eier aus dem Wasser zu nehmen. Kita, der das Ganze beobachtete hatte konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, da er wusste, dass frische Kuhmilch gewöhnungsbedürftig war. Kitas Mutter stellte jedem ein Ei hin und Ryo musste feststellen, dass sie zwar kleiner waren, als die aus dem Internat, aber, sie schmeckten genauso gut. Kaum hatten sie fertig gefrühstückt wurden sie schon wieder zur Eile genötigt um ja pünktlich zur Messe zu kommen. „Trödel nicht so!“, herrschten Kitas Eltern ihren Sohn an, als er kurz stehen geblieben war um seine Schuhe zu binden. Dabei hatten sie noch genug Zeit, da die Kirche nur etwa 10 Minuten zu Fuß vom Haus entfernt war. Als sie wenige Minuten später bei der Kirche ankamen, waren die Bänke schon gut gefüllt. Aus einer der vorderen Reihen winkte Marleen sie zu sich. Im Gegensatz zu seinen Eltern war Kita nicht davon begeistert, neben Marleen in den ersten Reihen zu sitzen. Am Liebsten hätte er sich mit Ryo in die hinterste Ecke verzogen. Lange mussten sie nicht warten, bis der Pfarrer die Kirche betrat und die Messe eröffnete. Schon kurz nach Beginn verfielen Ryo und Kita in einem komatösen Zustand, sodass sie die Predigt gar nicht zu ihnen durchdrang. So bemerkte auch keiner von Beiden, dass die Messe bereits zu Ende war und die Kirche sich leerte und sie die Einzigen waren, die noch saßen. „Kommt ihr?“, rief Marleen vom Eingang. Ein paar mal blinzelten sie, bevor sie sich verwirrt anblickten und zum Ausgang trottelten. Dort standen auch Kitas Eltern, die ihn mit strengen Gesichtern musterten. „Kita“, fing seine Mutter auch gleich an. „Du wirst mit deinem Gast Marleen nach Hause begleiten und danach direkt nach Hause kommen. Wir haben etwas Wichtiges mit dir zu besprechen“. Ein bisschen kurz^^ Kapitel 8: Das Gespräch ----------------------- Schweigend schlenderten Ryo und Kita zu dessen Elternhaus. Die Sonne schien warm vom Himmel und Ryo und Kita konnten jeden der einzelnen Pflastersteine der alten Straße unter ihren Füßen spüren. Ab und an warf ein Baum am Straßenrand einen Schatten, der die Luft spürbar abkühlte. Jedes Mal lief Ryo von der plötzlichen Kälte ein Schauer über dem Rücken. Doch schon wenige Schritte später empfing ihn die Wärme der Sonne wieder. Die Straße zog in einer Kurve zur Kirche und ging dort in eine asphaltierte Straße über, dessen Ränder nicht mehr von Bäumen gesäumt waren, sondern von Heidelbeerbüschen, sodass die Hitze der Sonne spürbar auf sie niederdrückte. Zum Glück war es von der Kirche nur noch eine kurzes Stück, im Vergleich mit dem Weg, den sie bis jetzt zurückgelegt hatten, bis zu Kitas Elternhaus, wo dessen Eltern schon ungeduldig die Ankunft ihres Sohnes erwarteten, um mit ihm ein ernstes Gespräch zu führen. Obwohl sie nur wenige Minuten brauchten, bis sie Kitas Elternhaus erreichten, waren sie doch von der Hitze ermüdet, sodass Kita noch weniger Lust verspürte, mit seinen Eltern zu sprechen. Eine angenehme Kühle umfing sie, als sie das Haus betraten. Kaum hatten sie die Tür hinter sich geschlossen, erklang aus dem Wohnzimmer die Stimme von Kitas Mutter, die nach ihm rief. So saßen Ryo und Kita wenige Minuten später, auf einem der dunklen Sofas, Kitas Eltern gegenüber. „Kita“, fing dessen Mutter an und er konnte aus ihrem Gesicht lesen, dass sie mit ihm unzufrieden war. „Du wirst nachlässig“, fuhr sie in einen scharfen Ton fort, ehe sie eine Pause einlegte um die Reaktion ihres Sohnes zu beobachten. Auf dessen Gesicht schlich sich ein nervöser Ausdruck, da er genau wusste, worauf seine Mutter ihn ansprach. Es war ihm klar gewesen, dass ihn irgendwann seine Eltern darauf ansprechen würden. Er hatte immer gehofft, dann die passende Antwort parat zu haben, doch nun war sein Kopf wie leer gefegt. „Du warst nicht bei der Anprobe des Anzugs und Marleens Eltern haben uns berichtet, dass du zu vereinbarten Terminen nicht erschienen bist“. Mit einem verärgerten Blick musterte sie Kita. „Seitdem du erfahren hast, dass Ryo die Ferien zu Erholung hier verbringen wird, bist du noch nachlässiger geworden!“. Ihr scharfer Ton war zu einem bösartigen Zischen geworden. Ryo fühlte sich derweil sehr unwohl. Am Liebsten hätte er Kita gegen seine Eltern unterstützt, aber das war eine Sache zwischen Kita und seinen Eltern und er wusste nicht, was er hier sollte, wo er doch aus dem Gespräch ausgeschlossen wurde. Und da war die Antwort, die Kita immer für diesen Moment gesucht hatte. Gerade so, als hätten seine Eltern ihn Brotbröckchen vor die Füße geworfen um den Weg nach Hause zu finden. So kam über seine Lippen ohne, dass er es selbst bewusst wollte, nur ein Wort „Ryo“. Verdattert starrten seine Eltern ihn an und konnten so gar nichts mit dieser Antwort anfangen. Das Unverständnis stand ihnen geradezu ins Gesicht geschrieben, doch der Ärger über Kita war nicht aus ihren Blicken gewichen. „Was willst du uns damit sagen?“, mischte sich jetzt sein Vater ein. Einen kurzen Moment, war sich Kita noch nicht sicher, ob er das wirklich erklären wollte, aber im Grunde hatte er gar keine andere Wahl, wenn er aus dieser Geschichte rauskommen wollte. „Ich liebe Ryo“, antwortete er und blickte seine Eltern fest an. „Natürlich liebst du Ryo“, kam es von seiner Mutter und ein sanftes Lächeln bildete sich in ihrem Gesicht. Verwirrte schaute Kita seine Eltern an, konnte er doch gar nicht glauben, dass er bei seinen Eltern auf Verständnis stieß. „Endlich“, schluchzte seine Mutter vor Freude, „hast du verstanden, was uns die Bibel mit Liebe deinen nächsten, wie dich selbst sagen will“. Die ersten Tränen tratenihr schon aus den Augen. „Das hatte ich schon gar nicht mehr zu hoffen gewagt“. Ganz entgeistert stierte er seine Eltern an. Ryo ging es nicht anders. Unsicher schaute er von Kita zu dessen Eltern, war er doch sehr gespannt, was als nächstes passieren würde. Kannte er doch Kita und wusste, dass wenn er einen so anblickte, wie er es eben bei seinen Eltern getan hatte, er wollte, dass die Person genau verstand, was er ihr sagen wollte. Genauso hatte ihm schließlich Kita angeblickt, als er ihn klar gemacht hatte, dass das zwischen ihnen etwas Ernstes war. „Ähm“, räusperte sich Kita und Ryo konnte wieder den festen Blick sehen, der auf Kitas Eltern gerichtet war. „Trotz soviel Selbstlosigkeit, darfst du die wichteigen Dinge des Lebens nicht vernachlässigen“, unterbrach ihn seine Mutter, bevor er etwas sagen konnte. Das war für Kita dann doch genug, da ihm klar wurde, dass ihn seine Eltern mit Worten nie verstehen würden. Deshalb ließ er seine Hand von seinem Schoß schnell in Ryos Nacken gleiten um jenen an sich zu ziehen und dessen Lippen zu küssen. Die Kirchturmuhr läutete zur vollen Stunde und die Sonne verschwand hinter einer Wolke, für Kitas Eltern war das jedoch bedeutungslos, denn fassungslos starrten sie Kita und Ryo an. Es ist etwas länger als das letzte Kapitel^^ Ich dachte, es müss mal wieder etwas "Schmalz" wieder sein. So nun ist es raus^^, mal sehen wie Kitas Eltern nun reagieren Kapitel 9: kein Ausweg? ----------------------- Alles endete mit dem letzten Schlag der Kirchturmuhr, der Kitas Eltern aus ihrer Starre löste und die Jungen in den Keller sperrten. Dort saßen die Beiden nun in einem Halbdunkel, das durch ein einziges Fenster nahe der Decke entstand und warteten auf das, was nun passieren würde. Der Keller war dunkel, feucht und kühl. Das komplette Gegenteil der Sonne, die Ryo und Kita noch vor wenigen Stunden mit ihren Strahlen Wärme geschenkt hatte. Die feuchte kühle Luft ließ ihnen einen Schauer über den Rücken laufen. Die Härchen auf ihren Armen stellten sich auf und bildeten eine Gänsehaut. Zudem zog sich die Feuchtigkeit mittlerweile auch in ihre Klamotten, sodass ihre Hosen und Shirts leicht feucht waren. Zaghaft griff Ryo nach Kitas Hand, der neben ihm auf dem Boden saß. „Was passiert jetzt?“ Angst klang deutlich in Ryos Stimme mit. Ein Lächeln schlich sich auf Kitas Lippen. „Wahrscheinlich werden sie den Pastor um einen Exorzismus bitten“, erklärte ihm Kita. Ryo fröstelte bei dem Gedanken. Er hatte einmal mit Jujin den Film "Der Exorzist" gesehen und konnte danach eine Woche lang nicht ohne Albträume schlafen. Genauso stellte er sich schon den bevorstehenden Exorzismus vor. Kita, der bemerkte, dass Ryos Angst größer wurde, schloss ihn sanft in seine Arme und streichelte beruhigend über dessen Rücken. „Hey beruhig dich“, flüsterte er ihm ins Ohr. „Das ist alles halb so schlimm“. Die Schatten, die die Sonne warf, wurden immer länger und Kita wusste, dass es bald soweit sein würde, denn der Pastor ließ bei so was keine Minute unnötig verstreichen. Schon nach wenigen Minuten hörte er, wie jemand die Stufen zum Keller hinunter kam und als sich die Tür öffnete, erkannte er den Pastor in Begleitung seines Vaters. Schnellen Schrittes traten der Pastor und Kitas Vater zu den beiden Jungen und schleppten sie in das Wohnzimmer, wo Kita seine Mutter sehen konnte, die in einer Ecke stand und weinte, genau wie Ryo, dem vor Angst die Tränen nur so die Wangen runter rannen. Der Pastor bedeutete den beiden, in einem Kreis aus Osterkerzen Platz zu nehmen. Nachdem Ryo und Kita sich in den Kreis gesetzt hatten, zündete der Pastor eine Kerze nach der Anderen an und rezitierte dabei Stellen aus der Bibel. Eine ganze Weile ging es noch so, dass der Pastor Gebete aus der Bibel aufsagte. Ryo, der mittlerweile seine Angst überwunden hatte, beobachtete nun wie der Pastor Kita und ihn mit Weihwasser besprühte. Nachdem die ganze Prozedur beendet war blies der Pastor die Kerzen aus und entließ die beiden Jungen aus dem Kreis. „Der Böse Dämon ist aus den Jungen gewichen“, erklärte er Kitas Eltern, „aber damit er nicht so schnell wieder kommt, sollten Beide eine Woche lang nur Wasser und altes Brot zu sich nehmen und auf dem Fußboden schlafen“, fuhr er fort. Nach einer kurzen Pause setzte er seine Erklärung fort. „Außerdem sollte Kitamaru schnell heiraten, damit kein böser Geist mehr von ihm Besitz ergreifen kann“. Kitas Vater begleitete den Pastor noch bis zur Tür und bedankte sich für seine schnelle Hilfe, bevor er sich an Kita und Ryo wand. „Ihr beide schlaft heute Nacht in der Dachkammer, ohne Decken“, dabei zeigte seine Hand in Richtung, Treppe um sie aufzufordern, loszugehen. Dicht gefolgt von Kitas Vater betraten sie die Dachkammer, der an der Tür stehen blieb und diese hinter den Beiden zu schloss. Verdattert starrte Ryo Kita an, der sich zum Fenster begeben hatte und den Nachthimmel betrachtete. „Heute Nacht ist es schön klar und warm“, meinte er plötzlich und öffnete das Fenster. Ehe sich Ryo versah war Kita auch schon auf die Fensterbank gestiegen und forderte Ryo auf zu ihm zu kommen. Am Fenster konnte Ryo erkennen, dass das Dach neben dem Fenster sehr flach verlief, so dass man sich ohne Probleme auf das Dach setzten konnte, um den Nachthimmel zu beobachten. Mit Kitas Hilfe gelang es Ryo rechte schnell und sicher, das Dach zu erreichen. Eine ganze Weile saßen Beide still nebeneinander und beobachtete den Sternenhimmel, der sich über ihnen erstreckte. Fasziniert beobachtete Ryo die Sternbilder, die über ihnen leuchteten und hörte in der Stille die Grillen zirpen. „Siehst du den Großen Wagen?“, fragte Kita leise und deutete auf ein größeres Sternenbild hin. „Mhm“, nickte Ryo und beobachtete, wie eine Sternschnuppe am Himmelszelt vorbei zog und wünschte sich im Stillen, dass es immer so sein würde, wie in diesem Moment. Sanft schlossen sich Kitas Arme um ihn und selbiger legte seinen Kopf auf Ryos Schultern. „Woran denkst du?“, hauchte er nahe Ryos Ohr, während er über dessen Oberarme strich, die von einer leichten Brise etwas kühl waren. „Es sollte immer so sein“, meinte Ryo leise und kleine Tränen der Verzweiflung liefen an seinem Gesicht entlang, weil er innerlich wusste, dass das nur ein Wunschtraum war. Sanfte Küsse platzierte Kita in Ryos Nacken, als er das Glitzern der Tränen im Glanz der Sterne erkannte. Zärtlich strich er Ryo die Tränen aus dem Gesicht. „Es wird nicht immer so sein, aber häufig“, flüsterte er Ryo leise ins Ohr. Langsam frischte der Wind auf und Wolken schoben sich vor den Mond und die Sterne. Vorsichtig zog Kita Ryo auf die Beine, der sich in den letzten Minuten noch näher an Kita geschmiegt hatte um der aufkommenden Kälte zu entfliehen und half ihm sicher die Dachkammer zu betreten. Die Temperatur der Dachkammer war auf Grund des geöffneten Fensters spürbar abgesunken, sodass es recht frisch in der Dachkammer war. Ryo setzte sich etwas verloren auf dem Boden und beobachte Kita, der in einer Truhe am anderen Ende des Zimmers wühlte. Nach wenigen Sekunden zog Kita eine dünne Steppdecke aus der Kiste hervor und breitete sie über sich und Ryo aus, als er sich zu diesem gesetzt hatte. Sanft strich er über Ryos Gesicht,ehe er ihm noch einen Kuss auf die Lippen drückte. „Was hältst du davon, wenn wir in ein paar Tagen zu deinen Eltern fliehen?“, fragte er ihn und konnte das Glitzern in Ryos müden Augen erkennen, ehe dieser die Augen schloss und einschlief. Wenige Minuten später war auch Kita eingeschlafen. Wer hatte mit dieser Hintertür gerechnet?^^ Der Exorzismus ist etwas an den Haaren herbei gezogen, aber auhc beim richtigen Exorzismus passiert nichts berauschendes, wenn die zu exorzirende Person nicht besessen ist. Kapitel 10: that's Life ----------------------- In der Nacht waren Wolken aufgezogen, aus denen feiner Regen auf die Erde nieder rieselte. Die Temperatur war merklich abgesunken und eine leichte Brise wehte über das Land hinweg. In der Dachkammer von Ryo und Kita erklangen nur das Rascheln der Decke und die regelmäßigen Atemgeräusche der Schlafenden. Es wirkte so als wären alle Ängste, die Ryo am vorherigen Tag durchleiden musste und alle Sorgen, die er sich macht, nie dagewesen, so zufrieden sah er aus. Aus der Ferne ertönte das leise Grollen eines Gewitters, das über diesen Landstrich hinweg ziehen sollte und der Regen nahm an Intensität zu. Noch im Halbschlaf drehte sich Ryo in ihrem provisorischen Bett um. Müde blinzelte er mit den Augen und sah Kita, der noch friedlich schlief, ehe er seinen Blick weiter zum Fenster schweifen ließ und den Regen erblickte, der an der Scheibe hinab glitt. In der Ferne erleuchtteen Blitze den wolkenverhangenen Himmel. Leise schlüpfte Ryo unter der Decke hervor und deckte Kita zu, damit diesem nicht kalt wurde und deshalb aufwachte, bevor Ryo sich das Wetter genauer am Fenster betrachtete. Er erinnerte sich, wie er vor einigen Tagen am Fenster des Heubodens saß und gefesselt davon war, dass ein Ort mit der Sonne wach wurde und nicht wie seine Heimatstadt war, in der reges Leben herrschte, das nie still zu stehen schien. Doch als er nun aus dem Fenster schaute, war seine friedliche Illusion, die er von dem Ort hatte, erloschen und das nicht nur wegen des Vorfalles am vorangegangenen Tag. Die Briese war inzwischen zu einem beachtlichen Sturm angeschwollen und trieb kleine Äste immer wieder gegen die Scheibe, genau wie den Regen, der gegen selbige peitschte. Das Grollen des Gewitters dröhnte nun lauter, als noch vor wenigen Minuten. Ryo versuchte sich daran zu erinnern, wie man die Entfernung eines Gewitters berechnete, aber er wusste einfach nicht mehr, was ihr Physiklehrer ihnen damals gesagt hatte. Aus den Regenrinnen floss das Wasser in Sturzbächen hinab. „Für Kitas Eltern muss das einem Weltuntergang gleichkommen“, dachte er, als wieder ein Blitz zur Erde herabstieg. Ein Schlüssel wurde hastig ins Schloss gesteckt, ehe die Tür ruckvoll aufgestoßen wurde und sich Ryo erschrocken zur Tür wandte. Im Türrahmen stand Kitas Mutter, die hektisch auf ihren Sohn zueilte, der noch friedlich auf dem Boden schlief, und ihn weckte. „Steh auf, Kita!“, versuchte sie ihn wach zu rütteln, aber Kita drehte sich einfach um und wollte weiter schlafen. „Bei Riegers brennt es“. Sofort sprang Kita auf und eilte aus dem Raum. Verwirrt starrte Ryo auf die Stelle, wo bis eben noch sein Freund geschlafen hatte. Kitas Mutter war in der zwischenzeit wieder aus der Dachkammer verschwunden, sodass Ryo sich wieder dem Fenster zu wandte, da er nicht glaubte, dass Kita so schnell wiederkommen würde. In einiger Entfernung konnte er einen Bauernhof sehen, aus dessen Fenstern Rauch quoll. Das Dach war mit Reet bedeckt, das lichterloh brannte. Entsetzt musste Ryo mit ansehen, wie die Bewohner aus dem Haus flohen und versuchten das Feuer, mit Wasser aus dem Gartenschlauch, am Ausbreiten zu hindern. Genau in diesem Moment kam ein alter Feuerwehrwagen mit lauten Sirenen um die Ecke gebraust. Ryo konnte erkennen, wie die Feuerwehrmänner aus dem Wagen sprangen und nun war ihm auch klar, warum Kita so schnell verschwunden war. Er war einer von den Feuerwehrmännern. Er sah noch, wie die Feuerwehrmänner den Löschschlauch ausrollten, ehe er sich eilig seine Klamotten schnappte, diese anzog und hastig das Haus verließ. Vor dem Haus wurde ihm bewusst, dass er in etwa die Richtung wusste, in der das Feuer wütete, doch das hielt ihn trotzdem nicht davon ab, zu seinem Freund zu eilen. Innerhalb kürzester Zeit war Ryo komplett durchgeweicht. Der Wind trieb ihm den Regen ins Gesicht, sodass er bei jedem Atemzug, den er tat, Wasser schluckte. In seiner rechten Seite zog es stark und der Gegenwind ließ ihn verhältnismäßig langsam vorankommen. Doch erreichte er schon wenige Minuten später sein Ziel. Kita und seine Kollegen hatten das Feuer erfolgreich bekämpfen können, doch den Dachstuhl hatten sie nicht mehr retten können, der war restlos ausgebrannt. Das Gewitter war mittlerweile weiter gezogen und bescherte irgendwo andere Menschen. Auch der Sturm hatte nachgelassen. Nur der Regen fiel noch mit der gleichen Stärke vom Himmel, wie zum Beginn des Gewitters. Mehrere Krankenwagen brachten die Familie Riegers ins Krankenhaus. Ein Reporter der örtlichen Zeitung war vor Ort und verfasste einen Artikel für die morgige Ausgabe der Zeitung. Müde schleppte sich Kita zu seinen Kollegen, als er an einem Baum stehend Ryo erblickte, der sich am Stamm des Baumes lehnte und versuchte seine Atmung zu beruhigen. Schnellen Schrittes ging er zu Ryo. „Was machst du hier?“, fragte er ihn. „Ich wollte bei dir sein“, keuchte Ryo. Es fiel ihm schwer, seine Atmung wieder zu regulieren. „Alles OK?“, wollte Kita von ihm wissen während er ihm beruhigend über die Wange strich. Zaghaft nickt Ryo und haucht ein leises „Ja“. „Komm“, meint Kita und zog Ryo mit sich. „Du fährst mit im Feuerwehrwagen nach Hause, sonst wirst du noch krank“. Ohne Widerworte ließ sich Ryo mitziehen. Sein Blick lag auf dem Haus, das noch vor wenigen Augenblicken drohte, im Feuer unter zu gehen. „Wirklich alles OK?“, hackte Kita nach nachdem er Ryo beim Einsteigen geholfen hatte und diesem eine Decke umlegte, die er vorher aus dem erste Hilfe Fach geklaubt hatte. Ryo wirkte recht verstört und Kita wusste keinen Rat, bis Ryo zu sprechen anfing. Seine Stimme war leise und kam einem Flüstern gleich. „Was wird aus der Familie? Sie haben doch alles verloren, was sie besaßen“. Einen kurzen Moment schaute Kita abwesend aus dem Fenster, um eine passende Antwort zu formulieren und konnte erkennen, wie seine Kollegen das Haus betraten, um zu retten, was das Feuer nicht vernichtet hatte und vom Wasser verschont geblieben war. „Es ist nicht alles verloren“, fing er an und Ryo blickte ihn zweifelnd an. „Einige der persönlichen Gegenstände sind vom Feuer und Wasser verschont wurden. Außerdem ist das Feuer nicht auf die Stelle übergegangen, sodass sie ihr Einkommen aufrechterhalten können, aber was viel wichtiger ist es haben alle überlebt“. Zwar klangen Kitas Worte gut, aber die Vorstellung, dass man innerhalb weniger Minuten seine ganze Existenz verlieren konnte, ließen Ryo innerlich nicht zu Ruhe kommen. Die Tür des Löschfahrzeugs öffnete sich und mehrere Feuerwehrmänner stiegen ein. Fragende Blicke wurden Kita zugeworfen, der seinen Freund in den Arm genommen hatte. Mit einen Blick bedeutete er seinen Kameraden zu schweigen, da er nicht wollte, dass Ryo wohlmöglich noch in Tränen ausbrach, wenn über den Brand gesprochen wurde. Nur wenige Minuten später hielt der Löschzug vor Kitas Elternhaus. Kita half Ryo beim Aussteigen, da er recht wackelig auf den Beinen wirkte und bugsierte ihn direkt in sein Zimmer, wo Ryos Reisetasche stand. Nachdem sich Ryo umgezogen hatte und Kita sich auch Alltagskleidung angezogen hatte, zog er Ryo, der immer noch neben sich stand, in die Küche. Im Gegensatz zur allgemeinen Erwartung stand für Ryo und Kita nicht Wasser und trocken Brot auf dem Tisch, sondern frische Kuhmilch, was bei Kita ein Lächeln auf den Lippen erscheinen ließ. Zudem gab es noch frische Brötchen mit Marmelade und Aufschnitt. Ryo setzte sich zögerlich auf den Stuhl auf dem er immer saß und Kita setzte sich neben ihn. Kitas Vater blickte von seiner Zeitung auf und schaute Kita direkt in die Augen. „Das heute ist nur eine Ausnahme“. Wissend nickte Kita. Sein Vater wand sich wieder seiner Zeitung zu und seine Mutter stellte die letzten Frühstücksutensilien auf dem Tisch, nur um sich dann am selbigen zu setzten. „Ich werde Ryo nach Hause bringen“, unterbrach Kita die eingetretene Stille. Nachdem ich lange Zeit nicht über den Anfang hinweg kam hatte ich heute die Idee^^ Dank Lovesong von Luna Sea^^ Kapitel 11: endlich frei / zwischen Spiel ----------------------------------------- Müde lehnte sich Ryo gegen Kita. Früh morgens waren sie aufgestanden und saßen nun in einer Regionalbahn auf dem Weg zum nächsten größeren Bahnhof. Durch das geöffnete Fenster drang der kühle Fahrtwind, der die drückende Hitze aus dem Abteil vertrieb und eine angenehme Wärme hinterließ. Das monotone Geschaukel des Zuges ließ Ryo an Kitas Schulter in dem Schlaf hinüber gleiten und auch Kita verlor sich in seinen Gedanken. Er dachte an den gestrigen Tag zurück, als er seinen Eltern bekannt gab, dass er Ryo nach Hause bringe. Diese waren davon weniger begeistert, da Kita keinen Urlaub hatte und sein Vater nicht mehr in seinem alten Beruf als Feuerwehrmann arbeiten konnte, da sich sein eines Handgelenk versteift hatte, weswegen Kita auch Marleen heiraten sollte um seine Eltern finanziell abzusichern. Erst da hatte Ryo erfahren, was das mit der Verlobung auf sich hatte. Als er dann seine Mutter anrief um sie über die geplante Ankunft zu informieren und von den Geschehnissen der letzten Tage zu berichten, wusste sie sofort Rat und verlangte Kitas Vater, dem sie eine Stelle als Sicherheitsbeauftragten in einer Zweigstelle ihrer Unternehmenskette anbot. Die Bahn fuhr langsamer und Kita konnte aus dem Fenster den Bahnhof ihres Zwischenstopps sehen. Sacht stieß er Ryo an, der aus seinem Schlaf hochschreckte und mehrmals blinzelte, ehe er erkannte, dass sie ihr vorläufiges Ziel erreichten. Sie schnappten sich ihre Taschen und verließen das Abteil und gingen zur Tür um nach dem Halt des Zuges zum ICE zu eilen, der sie zu ihrem endgültigen Ziel führen würde.In die ersehnte Freiheit zu Ryos Eltern. Das ist nur das Ende dieses Abenteuers, aber nicht das Ende der Geschichte Kapitel 12: Alte Liebe.... -------------------------- Eine ganze Woche hatten sie nun schon bei Ryo verbracht und unentwegt brannte die Sonne vom Himmel. Zuerst war die Hitze noch angenehm gewesen, wenn man sich im Freibad abkühlte, aber schon nach kurzer Zeit war das Wasser des Freibads pisswarm. Auch nachts nahm die Hitze nur gering ab, so dass Ryo sich dazu entschlossen hatte allein, nackt und ohne Decke zu schlafen, weshalb Kita auch den Größtteil der Nacht nicht schlafen konnte, da Ryo im Schlaf zusätzlich immer wieder aufseufzte und eine Abkühlung war noch lange nicht in Sicht. Für Kita war das die Hölle und er fragte sich immer wieder, womit er das verdient habe. Schon wieder war so ein heißer und trockener Tag angebrochen und Kita und Ryo wussten einfach nichts mehr mit sich anzufangen, als Ryos Mutter auf die Idee kam, die beiden Jungen einkaufen zu schicken. Bei dem Gefriergut war es noch angenehm kühl gewesen, doch jetzt standen sie in der Schlange zur Kasse und dort war die Luft mollig warm und trocken. Genervt trat Ryo von ein Beim aufs Andere. Es kam ihm so vor, als ständen sie schon Stunden in der Schlange, ohne voranzukommen, obwohl sie erst vor wenigen Minuten zur Kasse gegangen waren. Langsam nährten sie sich dem Laufband und legten ihren schweren Einkauf, bestehend aus Eiern, Milch und Früchten, drauf. Hätte Ryo gewusst, was ihn an der Kasse erwartete, wäre er wissentlich zu einer andren Kasse gegangen, aber nun, wo er die Person an der Kasse erkannte, war es zu spät zum Wechseln. „Ryo“, begrüßte ihn der Kassierer, auf dessen Wangen sich ein Rotschimmer breit machte. „Jack“, kam es über Ryos Lippen. Ein betretenes Schweigen lag in der Luft, während Jack die Waren über den Scanner zog und es peinlichst vermied Ryo anzusehen. Doch auch er vermied es den Anderen anzusehen. Kita beobachtete misstrauisch die Reaktion von Ryo und dem Kassierer. Ryo musste daran denken, wie er Jack kennen lernte, wie sie zusammen kamen und wie es mit ihnen zu Ende ging. Sein Gesicht zierte ein trauriger Blick, denn Jack war sein erster Freund gewesen und er bereute es in diesem Moment, dass er damals einfach weggelaufen war. Er bekam gar nicht mit, dass Kita für ihn bezahlte und ihn dann aus dem Laden zerrte. Draußen war es schwül. Die Luft drückte auf einen nieder, sodass man sich kaum bewegen brauchte um zu schwitzen. Der Himmel war mit dunklen Wolken verhangen und in der Ferne erklang das Grollen eines Gewitters. Schweigend machten sich Ryo und Kita auf den Weg nach Hause. Ryo verweilte noch in seinen Erinnerungen und trottete Kita hinterher, der schnellen Schrittes voran ging und gar nicht daran dachte auf Ryo zu warten. Sie waren gerade mal bis zur nächsten Ampel gekommen, als es anfing zu regnen. Zuerst plätscherten nur ein paar Tropfen vom Himmel, doch wenige Augenblicke später, als die Ampel auf grün sprang, öffnete der Himmel seine Schleusen und der Regen prasselte in Sturzbächen auf die Erde nieder. Eilig zog Kita Ryo unter ein Vordach und drängte sich nah an Ryo, damit keiner von ihnen nass wurde. Seine Hände strichen dabei zufällig über Ryos Seiten, der dabei aus seinen Gedanken aufschreckte und ihn verwirrt anblickte, ehe er in dem strömenden Regen davon lief. Zurück ließ er einen perplexen Kita, der nicht wusste, was nun passiert war, sodass er den Moment verpasste, in dem er Ryo hinterher rennen konnte, denn der war mittlerweile verschwunden, sodass sich Kita niedergeschlagen zu Ryos Elternhaus aufmachte, in der Hoffnung dort Ryo wieder zu finden. Mit der Zeit nahm der Regen wieder ab und hörte dann ganz auf. Nur der Donner schien weitere Regengüsse anzukündigen. Pitschnass kam Kita bei dem Haus an. Er drückte die Klingel und wenige Sekunden später wurde die Tür von Ryos Mutter geöffnet. „Ist Ryo da?“, fragte er noch bevor er richtig das Haus betreten hatte und atmete erleichtert auf, als ihm Ryos Mutter die Frage bejahte. Er wollte schon die Treppen hinauf steigen, doch Ryos Mutter hielt ihm zurück. „Er möchte allein sein“. Sie bugsierte Kita den Gang runter und blieb vor einer Tür stehen. Aus einem dunklen Holzschrank nahm sie ein Handtuch und drückte es Kita in die Arme, ehe sie die Tür öffnete und ihn ins Badezimmer schob. Währendessen saß Ryo in seinem Zimmer. Er hatte nie einen Schlussstrich unter die Beziehung mit Jack gesetzt, da er nicht dachte, dass er ihn je wieder sehen würde und nun holte ihn seine Vergangenheit ein und mit ihr seine alten Gefühle, die er glaubte schon lange überwunden zu haben. Wie ist denn das nun mir der alten Liebe? Rostet sie oder nicht? Kapitel 13: Lets take a view in the past ---------------------------------------- Ryo hatte sich in sein Bett verschanzt und jeder, der es wagte ihn zu stören, wurde mit freundlichen Worten wieder vor die Tür geschickt. „Er denkt noch oft an dich“, klangen in seinem Kopf die Wörter von Jacks Mutter wieder, der Ryo auf seiner Flucht in die Arme gelaufen war. „Er liebt dich noch immer.“ Natürlich musste sie ihm auch das erzählen. Als hätte er nicht mit seinen eigenen Gefühlen genug Probleme, wo es doch so aussah, als kehrte endlich wieder Ruhe in sein Leben. Wie man sich doch täuschen konnte. Er wusste nicht, was er nun tun sollte und wie er Kita die Situation erklären konnte, dass er einfach weggelaufen war und Jack noch Gefühle für ihn hatte. Es war ein sonniger Tag gewesen, als Ryos und Jacks Geschichte stoppte. Die Vögel zwitscherten in der Luft und keiner von Beiden hätte damit gerechnet, dass etwas passieren könnte, was ihr Leben von heute auf morgen komplett ändern würde. Ryo und Jack führten zwar keine harmonische Beziehung, denn sie stritten sich alle Augenblick, aber sie liebten sich, was sie sich auch bei ihren Versöhnungen zeigten. Auch an diesem Morgen waren wieder Worte gefallen, die dafür sorgten, dass mehrere Türen laut ins Schloss fielen und Jack überstürzt Ryos Elternhaus verließ. Wie jedes Mal, war Jack auch diesmal mit dem Rad bei Ryo gewesen. Nun stieg er auf jenes um sich abzureagieren und schneller nach Hause zu kommen. Wie immer, fuhr er recht schnell, weshalb ihm seine Bremsen auch nichts mehr nützten, als ein Auto aus einer Ausfahrt hervorschoss und er trotz des Bremsens gegen die Seite des Autos knallte und stürzte. „Er hat wohlmöglich einen Hirnschaden“, schalten die Worte des Arztes in seinem Kopf wieder. „Er wird sich an nichts erinnern können“. Das hatte ihn damals, wie ein Schlag getroffen und auch jetzt trafen Ryo die Worte genauso hart, wie damals, denn er war schlagartig wieder aufgewacht. Ryo hatte es nicht ertragen können, zu wissen, dass all die schönen Erinnerungen, die er mit Jack gesammelt hatte, nur noch für ihn von Bedeutung waren. Mit verzweifelter Stimme, hatte er seine Mutter, noch am selben Abend, gebeten ihn auf ein Internat zu lassen und nun bereute er seinen überstürzten Endschluss, denn Jack konnte sich nicht nur erinnern, sondern er liebte ihn auch immer noch. Ryo wusste, dass er es nicht ertragen hätte an Jacks Bett zu sitzen, ohne daran zu zerbrechen, mit der Hoffnung, dass Jack irgendwann aufwache und Ryo frage, wer er sei. Kapitel 14: Fehler sind da, um gemacht zu werden/Alte Liebe rostet nicht ------------------------------------------------------------------------ Das monotone Prasseln des Regens war wie eine einschläfernde Melodie, die Ryo aus seinen Gedanken hinfort riss und ins Traumland brachte. Es war ein sanftes Streichen, als ihn am Morgen die Sonnenstrahlen weckten. Die Goldstrahlen hatten sich auf seinem Bett ausgebreitet und machten es so zu etwas Glanzvollem. Aber Ryo fühlte sich kein Stück glanzvoll. Eher hätten ihn dichte Nebelschwaden umfangen sollen, als die Sonne versuchte Ryo zu etwas zu machen was er nicht war. Er hatte einen Fehler gemacht, den ihm Kita nicht verzeihen konnte und Ryo deshalb schon seit Tagen aus dem Weg ging und jeder Versuch seitens Ryo, sich zu erklären, wurde von Kita im Keim erstickt. Er hatte sich mit Jack getroffen, um Jack klar zu machen, dass er jetzt Kita liebte und es kein Zurück mehr zu ihm gab, egal was Jack fühlte oder welche Gefühle noch in Ryo schlummerten. Sie waren bei Jack zu Hause gewesen. In dessen kleinem Zimmer saßen sie auf der einzigen Sitzmöglichkeit, dem Bett. Es schien so, als wäre Jack einsichtig, doch am Ende wollte er noch einen Kuss von Ryo, sozusagen als Abschiedskuss. Zuerst hatte sich Ryo noch gesträubt, doch dann rang er sich dazu durch Jack diesen Gefallen zu tun, ohne zu ahnen, dass er das im Nachhinein bereuen würde, denn es blieb nicht bei einem harmlosen Kuss. Immer wieder küsste ihn Jack und Ryo kam nicht umhin sich von Jacks Zärtlichkeiten gefangen zu nehmen und sich ganz Jacks Liebe hinzugeben. Am nächsten Morgen wachte er neben Jack auf, der immer wieder Küsse in Ryos Nacken verteilte. Im Halbschlaf hatte er noch genossen, was Jack da mit ihm machte, doch nun wurde ihm klar, wer neben ihm lag und mit Zärtlichkeiten verwöhnte. Urplötzlich sprang er aus dem Bett und kramte panisch seine Sachen zusammen, die neben dem Bett lagen und zog sich eiligst an. Er wollte schon aus dem Zimmer verschwinden, als Jack ihn am Arm packte und zu sich zurück ins Bett zog. „Wohin willst du?“ Wieder verteilte er Küsse auf Ryos Körper, doch Ryo gab sich nicht seinen Empfindungen hin, sondern riss sich von Jack los und stürmte aus dem Haus. Auf seiner Flucht lief er Kita in die Arme, der sich Sorgen um Ryo gemacht hatte, weil Ryo einfach über Nacht weggeblieben war, ohne irgendjemanden Bescheid gegeben zu haben. In diesen Moment wurde Ryo die Tragweite seiner Tat erst richtig bewusst. Alles was er in der Nacht mit Jack gespürt hatte, drang auf einmal auf ihn ein und überforderte seine sowieso schon ins Wanken geratene Gefühlswelt, sodass er in Kitas Armen zusammensackte. Als er wieder zu sich kam musste er sich erstmal orientieren, um festzustellen, dass er sich in seinem Bett befand und Kita neben ihm saß und seine Hand hielt. Voller Scham zog er seine Hand zurück und wandte sich von Kita ab. „Was ist los?“, wollte Kita wissen und versuchte Ryo zu sich zu drehen, doch dessen Scham war zu groß, als das er Kitas Aktion zuließ. Kita fand es mehr als merkwürdig, dass sich Ryo gegen ihn wehrte, wo es doch sonst immer Ryo war, der auch mal kuscheln wollte. „Es ist nichts“, murmelte Ryo, „ich bin nur müde“. Kita wusste, dass man bei Ryo nicht mit Zwang oder Druck weiter kam, schließlich war er nicht erst seit gestern mit Ryo zusammen und beschloss deshalb, ihn erstmal seine Ruhe zu gönnen, bevor er ihn später noch mal drauf ansprechen wollte. Zudem war Ryo ein wenig blass, sodass ihm Schlaf bestimmt gut tun würde. Kapitel 15: Fehler sind da, um gemacht zu werden/ es regnet weiter ------------------------------------------------------------------ Als Ryo am Abend nach dieser Unglück bringenden Nacht wieder erwachte, war Kita nicht bei ihm. Nur ein Zettel verriet ihm, dass Kita dahinter gekommen war, was passiert war, denn Jack hatte Kita den Kampf angesagt und der hatte kampflos das Feld geräumt. Zwei Tage waren vergangen. Ryo hatte immer wieder versucht, Kita die Sache zu erklären, aber der hatte sich einfach umgedreht, sobald er Ryo sah. Jack dagegen hatte mehrmals täglich angerufen. Jedes mal beteuerte er Ryo, wie sehr er ihn liebe, aber der wusste nach dieser Nacht, dass er nur Kita liebte und Jacks Gefühle für ihn ohne Bedeutung waren. Morgen wollte Kita abreisen zu seinen Eltern und erst zum Ende der Ferien wieder im Internat erscheinen. Für Ryo war das eine viel zu lange Zeit ohne Kita und er musste noch vor morgen früh einen Weg finden, damit Kita blieb. Kurzerhand erhob er sich von seinem Bett und verließ das Zimmer durch das Fenster. Draußen regnete es wieder und die grauen Wolken ließen auch kein Ende in nächster Zeit ahnen. Schon nach kurzer Zeit war er komplett durchgeweicht. Sein Weg führte ihn gut zwei Straßen weiter, wo er sich unter das Vordach einer weißen Tür stellte und lange den Klingelknopf gedrückt hielt. „Sag mal, spinnst du?“, begrüßte ihn Jujin, als er Ryo die Tür öffnete. „Weißt du eigentlich, wie spät es ist?“ Er zog Ryo in den Flur. „Sei leise, meine Eltern schlafen schon.“ Dann wandte er sich noch mal schnell mit einem „warte“ ab und brachte Ryo ein Handtuch. „Hier“ Ryo nahm Jujin das Handtuch ab rubbelte sich die Haare trocken und folgte Jujin in dessen Zimmer, der wortlos gegangen war. „Hast du schon geschlafen?“ Jetzt erst erkannte Ryo, dass Jujin schon Schlafsachen trug und er sah das zerwühlte Bett seines Freundes. „Was denkst du denn?“ Jujin war an seinen Schrank getreten. „Es ist halb zwei.“ Er zog aus einem der Fächer ein Shirt und eine Hose, die er Ryo hinhielt. „Damit du nicht alles nass tropfst.“ Dankbar nahm Ryo die Sachen entgegen und setzte sich wenig später zu Jujin aufs Bett. „Was ist los?“ Jujin legte ihm einen Arm um die Schulter und zog Ryo an sich. „Du kommst doch sonst nicht mitten in der Nacht vorbei.“ „Jake...“ „Du hast ihn getroffen?“ „Ja“ „Oh...“ „Warum hast du mir nicht gesagt, dass wie es ihm geht?“ Er blickte Jujin vorwurfsvoll an. „Was hätte das geändert?“ Jujin konnte sich nicht erklären, was Ryo eigentlich von ihm wollte. „Du bist doch glücklich mit Kita, oder?“ „Ich hab mit Jake geschlafen.“ „Und nun suchst du einen Sündenbock für deine Schuld?“ „Nein“ Ryo richtete seinen Blick von seinen Knien zu seinen Händen, die mit den Saum des Shirts spielten. „Ich brauch dich, damit Kita mir verzeiht.“ „Und was soll ich tun?“ Jujin hatte keine Erfahrung mit solchen Beziehungskisten, aber vielleicht hatte Ryo ja schon einen Plan. „Ich weiß nicht. Hast du denn gar keine Idee?“ Jujin atmete erst einmal tief ein und aus. „Warum hast du das überhaupt getan?“ „Ich weiß nicht. Ich war verwirrt, aber ich liebe Kita.“ „Vielleicht solltest du das ihm einfach sagen.“ „Aber wie denn? Er will mir doch gar nicht zuhören und um 12 Uhr will er den Zug nach Hause nehmen zu seinen verkorksten Eltern.“ „Dann lauf ihm hinter und zeig ihm, dass du nur ihn liebst.“ „Du meinst, das klappt?“ „Ja, aber jetzt schlafen wir erstmal.“ Jujin zog Ryo mit sich in eine liegende Position und zog die Decke über sich und Ryo, ehe er in den Schlaf glitt. Es tut mir schon ein wenig leid, dass das Kapitel solange auf sich warten ließ, aber irgendwie hatte ich keine lust an der Geschichte zu schreiben und auch kaum Ideen und dann habe ich das angefangene Kapitel auch noch komplett geändert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)