Amnesie von Yuri91 (Wenn man sein Leben vergisst...) ================================================================================ Kapitel 14: Wiedertreffen ------------------------- So schnell wie sie konnte rannte sie aus dem Büro heraus. Eine verdutzte Hokage sah ihr nach, doch das war ihr egal. Sicherlich machte sie sich mit dieser Aktion nur verdächtig und vielleicht verletzte sie damit auch Sasuke, aber er hatte sie gerade eben auch verletzt. Wegen ihm waren, wie schon Jahre zuvor etliche Male, Tränen geflossen. Im letzten Moment konnte Sakura noch abbremsen und einem entgegenkommenden Ninja ausweichen, ehe sie, mit einer gehetzten Entschuldigung, schwungvoll die nächste Kurve nahm. Sakura wusste genau, wo sie hin musste. Einmal war sie mit Tsunade mitgegangen, als sie zu einem Gefangenen musste, der gerade von der Anbu verhört wurde. Zudem hatte es Naruto einmal geschafft sich dort zu verlaufen und sie hatte eine Ewigkeit gebraucht, bis sie ihn gefunden hatte. Von daher kannte sie zumindest den Weg bis dahin, aber nicht wo Itachi festgehalten wurde. Während Sakura weiter rannte und noch in einige andere Ninjas hineingelaufen war, konnte sie nur an Itachi denken und an dem Verrat, den sie gegenüber Sasuke beging. Denn das war es für sie. Ein Verrat. Sasuke lag im Krankenhaus und war regelrecht in sein altes Ich zurück verfallen. Zumindest war er anscheinend nicht mehr in der Lage seine Gefühle zu zeigen. Genauso hatte er sich verhalten, als er nach etlichen Jahren das erste Mal wieder auf Itachi getroffen war und übel zugerichtet worden war. Was danach geschehen war, wusste Sakura nur noch all zu gut. Sasuke und Naruto hatten miteinander gekämpft und hätte Kakashi nicht eingegriffen, wäre es wahrscheinlich eskaliert. Einen Tag später hatte Sasuke Konoha verlassen und war zu Orochimaru übergewechselt. Würde so etwas ähnliches wieder geschehen, wenn Sasuke davon erfuhr, was Sakura hier tat? Sie war schließlich seine Freundin und wollte den Massenmörder und seit Jahren gesuchten Itachi Uchiha befreien. Das grenzte an Verrat, nicht nur Sasuke gegenüber. Für Konoha war es Verrat. Und trotzdem konnte Sakura nichts daran ändern, was sie hier bereit war zu tun. Wieso sie dies tat, wusste sie selbst nicht genau. Ohne Zweifel, sie mochte Itachi. Sie mochte ihn sehr. Doch die Gefühle für Sasuke waren stärker. Sie liebte ihn und nicht Itachi. Vielleicht war genau das der Grund, für das, was sie hier machen wollte. Liebe und Hass lagen nahe beieinander. Vielleicht erhoffte sich Sakura ja irgendeine Einigung zwischen den zwei Brüdern. Es war sehr unvorstellbar und trotzdem war ihr gerade diese wahnwitzige Idee gekommen. Die würde sie jedoch gleich wahrscheinlich wieder über den Haufen geworfen haben. In diesen Minuten, die sie schon hier entlang rannte, hatte sie mehrere Möglichkeiten gesehen, um ihr Handeln zu rechtfertigen und meist wahren daraus lächerliche Ideen und Vorstellungen geworden. Wie die Letzte nur zu deutlich bewies. Doch irgendwie musste sich Sakura die Gewissheit geben, dass sie das Richtige tat. Während weiter Zweifel an ihrem übereilten Plan nagten, rannte sie immer weiter, bis sie in einen Flur kam, der menschenleer war. Der Flur sah aus, wie jeder andere, doch trotzdem schien sich die Atmosphäre verändert zu haben. Sakura bildete sich sogar ein, das Sonnenlicht, das durch die Fenster schien, war hier dunkler und kühler, als vorher. Zudem war die Stille einfach zu still. Dieser Ort zeigte einem schon verständlich, dass man gleich lieber wieder gehen sollte, man war unerwünscht. Gekonnt ignorierte Sakura dies und verlangsamte ihr Tempo. Sie war zwar inzwischen bei den Verhörräumen angekommen, doch hatte sie keine Ahnung, hinter welcher Tür Itachi saß, falls er überhaupt hier war. Ein anderer Gedanke war Sakura gekommen. Itachi gehörte wohl zu dem meist gesuchten Nuke-nin seit Konohas Gründung. Mit Samthandschuhen würde er wohl sicherlich nicht behandelt werden. Vielleicht wollte die Anbu bestimmt Verhörmethoden bei ihm anwenden und es wäre sicherlich nicht sehr hilfreich, wenn jemand hier vorbei gehen würden und dann Schmerzensschreie oder ähnliches hinter einer der Tür hören würde. Daher lag die Vermutung nahe, dass Itachi überhaupt nicht hier war, sondern ganz woanders. Vielleicht in einer der Unterkünfte der Anbu oder in einem geheimen Verhörraum, die gleichzeitig eine Folterkammer war. Ein Angstschauer lief Sakura kalt den Rücken hinunter, als sie nur an diese Möglichkeit dachte. Dann war ihr Vorhaben hier nicht nur verdächtig Tsunade gegenüber, sondern auch noch total unnütz. Wenn Itachi nicht hier war, würde Sakura ihn wohl nie finden. Gut gelaunt bahnte sich Naruto einen Weg durch die Krankenhausbesucher, Ärzte und Schwestern. Das Sakura bei seinem besuch so komisch reagiert hatte, machte Naruto nichts aus. Ihre Kopfnüsse war er schon gewohnt. Da er seinen Pflichtbesuch bei Sakura erledigt hatte, wollte er nun zu Sasuke. Gerade ging der blonde Ninja an einem weiteren Flur vorbei, als er eine schwarzhaarige Gestallt aus den Augenwinkeln sah. Schnell blieb er stehen und sah in die entsprechende Richtung. // Sasuke wird sich doch wohl nicht schon aus seinem Zimmer geschlichen haben? // Kaum das Naruto in den Flur sah, war der Schwarzhaarige auch schon wieder weg. Nur einen Anbu konnte er noch sehen. Verwirrt sah Naruto ihm nach. Was machte ein Anbu denn bei Sasuke? Um der Sache näher auf den Grund gehen zu können, beschloss Naruto ihnen heimlich zu folgen. Augenblicklich schlich er ihnen hinterher. Gerade konnte er noch sehen, wie der Anbu erneut abbog und in einem weiteren Gang verschwand. Die Person bei ihm konnte Naruto nicht mehr sehen. Trotzdem folgte er ihnen. Zumindest so lange, bis er auf einmal in den Anbu hineinlief, dem er eben noch gefolgt war. Unsanft landete Naruto auf dem Boden und sah überrascht auf. Eine starre Tiermaske sah auf ihn herab. Naruto wusste schon, weswegen er die Anbu nicht mochte. Das war so unpersönlich und man wusste nie, mit wem man gerade redete. Was ja auch der eigentliche Sinn dieser Masken war. Trotzdem konnte er es nicht leiden, wie diese Tiermaske auf ihn hinab sah. So ausdruckslos… „Was willst du?“ fragte der Anbu gelassen und ausdruckslos. Ein wenig verärgert stand Naruto vom Boden auf. Er wollte nicht mit jemandem reden und gleichzeitig auf dem Boden sitzen, wenn derjenige sowieso schon auf ihn herab sah. „Ich laufe hier einfach nur entlang. Das darf ich ja wohl noch“, gab Naruto verärgert von sich. Er war nicht umsonst Jonin. Da ließ er sich nicht einfach so behandeln. „Dann setz deinen Weg woanders fort.“ Naruto konnte die Überlegenheit in der Stimme des Anbu hören, doch er ging nicht weiter darauf ein. Er hatte es riskiert hinter den Anbu zu sehen und wollte nun so schnell wie möglich weg, bevor er sich vergessen würde. Es war nicht Sasuke, der hier entlang spazierte, sondern Itachi. Naruto konnte diesen Kerl auf den Tod nicht ausstehen, aber Sasuke sollte jetzt wohl so schnell wie möglich davon erfahren. Daher hatte Naruto auch keine Zeit sich weiter mit diesem eingebildeten Anbu abzugeben. Ohne weiter auf diesen zu achten, drehte sich der Ninja auf dem Absatz um und ging dorthin zurück, von wo er gekommen war. Noch eine Weile spürte Naruto die Blicke des Anbu deutlich in seinem Nacken. // Scheiße man! Ich hatte Itachi schon wieder fast vergessen. Wenn Sasuke erst einmal erfährt, dass wir ihn haben, dann wird er sich sicherlich freuen. Schließlich ist das ein Dreckskerl. Wenn ich nur daran denke, dass der Typ Sakura entführt hat und Sasuke später auch noch ein Gefangener von ihm war! // Langsam aber sicher keimte Wut in Naruto auf. Er hatte noch nie so etwas wie Sympathie oder Verständnis für Itachi übrig gehabt. Nur wegen ihm hatte Sasuke das Dorf vor einigen Jahren verraten gehabt und Itachi hatte Sasukes Kindheit zerstört. Dann wollte dieser Kerl auch noch an Kyubi heran kommen. Ja, nicht nur Sasuke würde sich freuen, dass Itachi endlich gefangen genommen wurde, Naruto tat es bereits jetzt schon. Der blonde Ninja beeilte sich nun endlich zu Sasuke zu gelangen. Als er endlich vor dessen Zimmertür stand, betrat er den Raum ohne vorher anzuklopfen. „Sasuke, ich muss dir was wichtiges erzählen!“ meinte er sofort, ohne überhaupt zu überprüfen, ob Sasuke schlief, wach war oder wie es ihm ging. Mit einem ausdruckslosen Gesicht sah Sasuke seinen langjährigen Freund an. Kurz bekam Narutos Euphorie über Itachis Verhaftung einen Knacks, als er sah, wie kalt Sasuke ihn ansah. // Was ist nur passiert? Egal. Wenn er meine Nachricht hört, geht es ihm bestimmt gleich viel besser. // So aufgeregt wie Naruto war, ging er auf Sasuke zu, zog sich den Stuhl heran, auf dem kurz zuvor Sakura gesessen hatte und setzte sich selbst darauf. Anschließend sah er erneut zu Sasuke. Mit einem triumphierenden Lächeln meinte der blonde Ninja: „Sasuke, du wirst nicht erraten wen ich gerade gesehen habe. Danach wirst du dich gleich viel besser fühlen.“ „Naruto, ich will es nicht wissen. Geh einfach.“ Irritiert sah der Angesprochene zum Uchiha. Sasukes Stimme war vollkommen unbeteiligt und kalt gewesen. Was sollte das bloß? Aber vielleicht ging es Sasuke ja wirklich nicht gut und vielleicht hatte er sich mit jemandem gestritten oder die Entführung machte ihm zu schaffen. Sorgenvoll sah Naruto Sasuke an. Er war nicht gewillt zu schweigen und ganz sicherlich würde er auch nicht gehen. Zumindest nicht, bis er nicht von Itachi erzählt hatte. „Ist schon gut, Dobe. Dir wird es gleich besser gehen, wenn ich erst einmal meine Story erzählt habe.“ Wenn Naruto auf irgendeine Reaktion seitens Sasukes gewartet hatte, so kam diese nicht. Weiterhin emotionslos sah Sasuke drein. Um dem euphorischem Ninja noch einmal zu zeigen, dass er nichts hören wollte, wendete Sasuke seinen Blick von Naruto ab und sah aus dem Fenster. Das machte wiederum Naruto nichts aus. Er wusste ja, dass Sasuke ganz schön eigen sein konnte und nicht immer verstand er, was Sasuke tat. Daher fuhr er fort zu erzählen. „Ich wollte gerade zu dir gehen, als ich einen schwarzhaarigen Kerl in Begleitung der Anbu gesehen hab. Ich dachte erst, dass wärst du, also bin ich denen gefolgt. Dummerweise bin ich dann doch irgendwie entdeckt worden und voll in den eingebildeten Anbu gelaufen. Tja, nach dem wir ein wenig geredet haben, hab ich ihn dann gesehen. Diesen Kerl, den ich erst für dich gehalten hab. Weißt du wer das war? Itachi! Dein Bruder ist jetzt ein Gefangener von Konoha, ist das nicht super? Jetzt musst du dir wegen deiner Rache keine Gedanken mehr machen.“ Ruckartig drehte Sasuke seinen Kopf zu Naruto um und taxierte ihn mit einem eindringlichen Blick. „Was hast du das gesagt? Was hast du da eben gesagt?!“ Verwundert sah Naruto den Uchiha an. Er wusste nicht, was er jetzt falsch gemacht hatte, dass Sasuke jetzt so aufgebracht war. Sasuke dagegen konnte es einfach nicht glauben. Itachi war hier! Hier! Und er lag seelenruhig in seinem Bett und unternahm nichts! Das würde sich sogleich ändern. Sasuke musste nur noch herausfinden wo Itachi hingebracht wurde und dann konnte er sich endlich an seinem Bruder rächen. Zum Glück hatte Naruto ihn gesehen. Wenigstens etwas, dass dieser Baka mal richtig gemacht hatte. Doch Naruto schien nichts davon zu ahnen, was sich hinter Sasukes Stirn so alles abspielte. „Hä? Sasuke, was ist los? Hab ich was Falsches gesagt? Ich dachte, du würdest dich freuen, wenn ich dir das von Itachi erzähle. Außerdem…“ Überrascht riss Naruto die Augen auf und sah Sasuke an. Dieser hatte seinen Freund am Kragen gepackt und sah ihn mit seinem Sharingan an. Sasuke konnte kaum noch an sich halten. Er wollte jetzt so schnell wie möglich zu Itachi kommen. Er würde ihn töten. Endlich, nach all diesen Jahren! Jetzt musste nur noch Naruto den Mund aufmachen und ihm sagen, wo er Itachi zuletzt gesehen hatte. „Naruto, sag mir sofort wo du ihn gesehen hast du wo Itachi hingebracht wird“, zischte der Uchiha dem überraschten Ninja entgegen. Dieser brabbelte irgendetwas vor sich hin. Eine Wegbeschreibung. Auch wenn es schwer verständlich war, Sasuke wusste ungefähr wo er lang musste. Der Rest würde sich anschließend ergeben. Ohne weiter auf Naruto zu achten, ließ er ihn abrupt los, stand auf und war Sekunden später auch schon aus dem Zimmer verschwunden. Das er noch ein wenig verletzt war, interessierte Sasuke nicht im Geringsten. Die Schmerzen konnte er ignorieren. Mit offenem Mund und großen Augen saß Naruto auf den kalten Fließen des Krankenhauses und sah auf die offen stehende Tür von Sasukes Zimmer. Er verstand momentan nicht was bei Sakura und Sasuke abging. Hatte er etwas Falsches gesagt? Wieso war Sasuke jetzt auf einmal so aufgebracht? Während Naruto noch weiter überlegte war er sich zumindest eines bewusst. Etwas lief hier vollkommen falsch und etwas Schreckliches würde noch passieren. Das hatte er im Gefühl. Schmerz pochte in seiner linken Seite auf, doch das war ihm wirklich scheiß egal. Ohne darauf zu achten rannte Sasuke immer weiter, wich den Ärzten und Krankenschwestern aus und kam dann endlich zu der Stelle, die Naruto ihm so einigermaßen beschrieben hatte. Suchend sah sich der Uchiha in den abführenden Fluren um. Es war nur logisch, dass er Itachi oder den Anbu wohl kaum hier antreffen würde, schließlich hatte Naruto auch ein bisschen gebraucht, bis er ihm bescheid gesagt hatte. // Scheiße! Wo ist er? Ich will ihn endlich zwischen die Finger bekommen! // Sasuke versuchte sich zu beruhigen. Er musste einen kühlen Kopf bewahren, wenn er Itachi gegenüber treten wollte. Selbst wenn Itachi ein Gefangener war, so war er kein zu unterschätzender Gegner. Außerdem war da noch der Anbu. Den musste Sasuke erst einmal unschädlich machen, bevor er überhaupt an Itachi heran kam. Sasuke konnte wohl kaum höflich nachfragen, ob er mit seinem verhassten Bruder mal unter vier Augen reden konnte. Ein Plan musste her und zwar ganz schnell. Sasuke konnte den Anbu niederschlagen und sich dann um Itachi kümmern, aber das würde wahrscheinlich nicht so einfach werden und Tsunade wäre anschließend wohl ganz schön sauer. Aber wenn Sasuke ehrlich zu sich war, dann ging es ihm am Arsch vorbei, was für Konsequenzen sein Tun hatte. An Sakura verschwendete er erst gar keine Gedanken. Das wäre nur behinderlich. (Entschuldigt die ordinäre Ausdrucksweise, aber so wird nun mal sehr deutlich, wie es in Sasuke aussieht. Oder?) Jetzt musste er aber erst einmal diesen verdammten Raum finden, wo Itachi festgehalten wurde. Sasuke schloss seine Augen und konzentrierte sich. Er versuchte das Chakra von Itachi aufzuspüren. Das gestaltete sich jedoch nicht so einfach, wie er gedacht hatte. Es liefen genug Medic-nin herum oder andere Ninjas, die ihre Chakren nicht unterdrückten. Aber auf jeden Fall konnte Sasuke schwache Chakren aussortieren. Das Chakra von Itachi war stark, sehr stark. Nach einigen Minuten des Wartens und der Konzentration hatte Sasuke endlich Itachi aufgespürt. Sofort setzte er sich wieder in Bewegung und rannte los, um seinem Ziel, der Rache, endlich näher zu kommen. Sakura hörte Schritte hinter sich. Schnell drehte sie sich in die entsprechende Richtung. Anschließend sah sie sich schnell um. Hektisch wanderten ihre Augen über jede Möglichkeit, wo sie sich verstecken konnte, doch davon gab es in diesem Flur nicht all zu viel. Zurückrennen würde auch nicht helfen. Dafür war Sakura schon zu weit im Flur. Sie konnte jedoch auch so tun, als hätte sie sich verlaufen. Ja, das war gut! Gerade wollte Sakura sich orientierungslos hinstellen und umschauen, als ihr eine andere Idee kam. Vielleicht war es nicht sehr effektiv, aber sie wollte es trotzdem wenigstens ausprobieren. Schnell formte Sakura Fingerzeichen und eine Doppelgängerin erschien. Anschließend formte sie erneut Fingerzeichen und ihr Doppelgänger verwandelte sich in eine große Topfpflanze. Eilig versteckte sich die Kunoichi dahinter. Wenn sie Glück hatte, würde der Ankömmling, wer auch immer da gerade kam, nichts Auffälliges bemerken und einfach wieder gehen. Die Schritte wurde immer lauter und kamen immer näher. Als Sakura einen Anbu in Begleitung sah, blieb ihr das Herz kurz stehen. Zumindest fühlte sie sich so. // Itachi! Da ist Itachi! Dann habe ich ja Glück. Er wurde noch nicht gänzlich weggebracht! // Doch auch so merkte Sakura, dass Itachi schon einiges hinter sich haben musste. Seine Haltung war ein wenig gebeugt und mit einem Bein hinkte er. Zudem wies seine Kleidung genügend kleine Risse auf, die man erst auf den zweiten Blick bemerkte. Auch wenn Itachis Gesicht blass war und er schwarze Augenringe hatte, so waren seine Augen doch voller Stolz und Unerschütterlichkeit. Dieser Ausdruck beruhigte Sakura auf eine seltsame Art und Weise ungemein. Sie sah, wie der Anbu und Itachi zu einer der Türen gingen und anschließend in dem Raum dahinter verschwanden. Sekunden später kam der Anbu wieder heraus. Mit angehaltenem Atem saß Sakura weiter hinter ihrem verwandeltem Doppelgänger und wartete darauf, dass der Anbu um die Ecke des Flures verschwand. Kaum das sie ihn nicht mehr sehen konnte, stand Sakura auf und ihr Doppelgänger verschwand puffend in einer Rauchwolke. Eilig ging die Kunoichi auf die Tür zu, hinter der Itachi festgehalten wurde. Ihre zittrigen Finger umschlossen das kühle Metall der Klinke. Vorsichtig drückte sie diese herunter. Leise glitt die Tür auf und Sakura sah einen Moment irritiert drein. Wieso war nicht abgeschlossen? War das vielleicht eine Falle? Die Zweifel überkamen Sakura erneut. Unschlüssig und zögernd blieb sie noch einige Sekunden vor der Tür stehen, ehe sie sie weiter öffnete und eintrat. Vor ihr lag nur Dunkelheit. Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, konnte Sakura nicht einmal mehr die eigene Hand vor Augen sehen. Mit leiser Stimme fragte Sakura in die Dunkelheit hinein: „Itachi? Bist du da?“ Natürlich war er das und trotzdem hatte Sakura Angst, das Itachi aus irgendeinem Grund doch nicht da war. Als Sakura jedoch ein Rascheln von Stoff hörte, war sie schon etwas erleichtert. Als Sekunden später Itachis Stimme zu ihr durchdrang, verschwand der letzte Zweifel ihrer Tat und ihre Angst war wie weggeweht. „Ich bin hier, Sakura.“ Kaum das die Kunoichi die Stimme des Uchiha vernommen hatte, lief sie eilig in die passende Richtung. Das es finster war und sie deswegen gegen einen Tisch lief, war ihr egal. Blind tastete sie sich weiter, bis sie Itachis ausgestreckte Hand berührte. Sofort ließ sie sich auf die Knie fallen. „Itachi“, flüsterte sie nur leise. Sakura war heilfroh, dass sie Itachi endlich gefunden hatte. Jetzt musste sie ihn nur noch herausschaffen. Itachi konnte kaum glauben, dass Sakura bei ihm war. Er hatte mit vielem gerechnet, nur nicht mit so etwas. Er versuchte die Schmerzen, die ihm durch die Anbu zugefügt wurden, zu ignorieren und sich nur auf Sakura zu konzentrieren. Bis jetzt konnte er froh sein, dass es ihm noch so gut ging. Als er selbst noch bei der Anbu war, hatte er ebenfalls Verdächtige verhört und einige hatten es weitaus schlimmer, als er bis jetzt. Als Sakura ihre Arme um ihn legte, zuckte Itachi kurz zusammen. Unter seiner Kleidung hatte er etliche, kleinere Stichwunden, die nicht all zu lebendbedrohlich waren, trotzdem schmerzhaft, wenn jemand dagegen kam. Über Sakuras Gegenwart froh, erleichtert und gleichzeitig besorgt, legte er ebenfalls seine Arme um sie. Wenn jetzt jemand kam, wäre es das Ende für Sakura. Das war das Letzte, was er wollte. „Sakura, du musst gehen. Du bekommst Ärger, wenn…“ Ein Schluchzen ließ Itachi inne halten. Überrascht sah er auf Sakura hinab. Auch wenn er sie nicht sehen konnte, so spürte er doch die sachten Erschütterungen ihrer Schluchzer und die feuchten Tränen an seiner Halsbeuge. Beruhigend und vorsichtig strich Itachi Sakura über den Rücken. „Ich bin so froh, dass ich dich gefunden habe.“ Daraufhin wusste Itachi erst einmal nicht, was er sagen wollte. Die ganze Zeit über hatte er während seinen Verhörungen geschwiegen, die Schmerzen über sich ergehen lassen und währenddessen immer nur an Sakura gedacht. Nie im Leben hätte er sich träumen lassen, dass Sakura freiwillig noch zu ihm kam, schließlich hatte er ihr die Wahrheit verschwiegen, als sie ihr Gedächtnis verloren hatten. Daher verwunderte es ihn nur umso mehr. Itachi konnte es nicht verhindern. Der Drang war einfach zu groß, als seine Sakura endlich wieder bei ihm war. Erleichtert küsste er ihr auf die Haare und zog währenddessen Sakuras Duft ein. Auch wenn es ihn schmerzte, zog Itachi Sakura noch näher an sich. Er spürte Sakuras Hände, die sich suchend nach oben tasteten, bis sie sein Gesicht erreicht hatten. Dort suchten sie noch bis zu seinen Lippen, ehe sie dort kurz inne hielt. „Itachi“, hauchte Sakura nur und Sekunden später spürte er ihre Lippen fordernd und verlangend auf seinen. Ohne lange zu warten erwiderte Itachi den Kuss und zog die Kunoichi so nahe zu sich, wie nur möglich. Im Moment war im alles egal. Das einzige was zählte waren Sakura und er hier, in der Dunkelheit. Ein leises Klicken ließ Sakura zusammenzucken und Itachi löste den Kuss. Noch bevor sich die Tür öffnete, wusste er, wer dort kam. Schnell aktivierte er sein Sharingan. Beschützend legte er einen Arm um Sakura und flüsterte ihr zu: „Sei ganz ruhig und sage kein Wort, hörst du? Egal was passiert, sag nichts.“ Direkt darauf wurde die Tür geöffnet. Ein kleiner Lichtstrahl fiel in das Zimmer und Itachi sah mit seinen roten Augen in ebenso rote, kalte Augen. Und das war das Kapi. Ich hoffe es hat euch gefallen. ^^ Es tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat. Ich hab nur gerade wirklich so gar keine Zeit zum Schreiben, auch wenn Ostern vor der Tür steht und ich Ferien habe. Ich freue mich wie immer auf Kommis und dann bis zum nächsten Mal! *smile* Ach ja und allen frohe Ostern! ^.^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)