Des Todes Bote von Tammi ================================================================================ Kapitel 4: Jack --------------- Als Alice erwachte, lag sie auf hartem Boden. Aber es war nicht kalt. Nein. Es war warm - angenehm war. Doch dunkel. Sie konnte nichts sehen und als sie versuchte sich aufzusetzen durchzuckte sie ein fürchterlicher Schmerz der ihr bis in den Kopf hämmerte. Sie erinnerte sich nur wage, an das was passiert war nachdem sie ein Messer in den Bauch gerammt bekommen hatte. Eigentlich wusste sie überhaupt nicht mehr was danach passiert war. Sie hatte einen Filmriss. Ihr Kopf dröhnte und sie hatte das Gefühl als hätte ihr jemand einen Presslufthammer auf den Kopf gestellt und ihn angeschaltet. Als sie sich an den Kopf fasste, durchzuckte sie wieder ein Schmerz. Diesmal leichter - nicht so stark wie der andere. Aber woher hatte sie diese kleine Verletzung? Sie konnte sich nicht mehr erinnern. Es war weg. Einfach weg. Noch einmal versuchte sie etwas zu erkennen, in dieser Dunkelheit. Doch sie sah nichts. Nicht ein einziger winziger Lichtstrahl drang zu ihr durch. Sie konnte nicht mal ihre eigenen Hände sehen. Sie tastet um sich. Sie suchte nach einer Wand oder etwas vergleichbaren. Doch um sie herum gab es keine Wand. Verwirrt versuchte sie sich hinzustellen. Jede Bewegung tat weh. Doch als sie dann endlich stand, zwar noch etwas wankend, lief sie planlos, mit den Händen nach vorn gestreckt, nach einer Wand suchend durch den Raum, die sie dann auch fand. Der Raum schien nicht gerade klein zu sein. Als sie die Wand berührte lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken. Die Wand war glitschig und feucht. Es fühlte sich so an, als ob Moos auf ihr wachsen würde. Wo war sie hier? Und wonach stank es hier so abscheulich...verwesen? Unbehaglich schaute sie sich um obwohl ihr klar war das sie nichts sehen würde. Sie lief an der Wand entlang, suchte nach einer Tür, doch sie fand keine. Ein Raum ohne Fenster und ohne Tür. Aber wie... wie war sie hier bloß rein gekommen. Sie konnte nur von oben rein gekommen sein. War dort eine Art Falltür? Aber wer hatte sie hier hergebracht war es dieser seltsame Junge? Verzweifelt setzte sie sich auf den Boden. Unschlüssig, was sie tun sollte. Unwissend, ob sie hier je wieder raus kommen würde. Sie mochte die Dunkelheit nicht. Sie war ungewiss... du wusstest nie was sich in ihr verbarg. Wer noch, mit dir in diesem Raum sein könnte oder was mit dir hier sein könnte. Sie hatte schon immer Angst vor der Dunkelheit gehabt. Schon als ganz kleines Kind. Das kam wahrscheinlich daher das sie früher nie schlafen wollte und ihre Eltern ihr erzählt hatten, das wenn sie nicht schlafen gehen würde, ein Monster kommt und sie Auffrisst weil sie ungehorsam war. Und sie hatte das geglaubt und war immer, schön artig, in ihr Bett gegangen und wenn sie nicht schlafen konnte dachte sie das das böse Monster kommen würde und sie bestrafen würde weil das liegen im Bett, ja nicht schlafen war. Aber nicht nur diese Geschichte hatte ihr im Dunkeln Angst gemacht. Nein. Es war etwas anderes. Es waren die Geräusche in ihrem Zimmer. Leises Atmen. Schritte neben ihrem Bett. Das Bewusstsein, das sich gerade jemand auf ihrem Bett niedergelassen hatte. Obwohl, da niemand war. Denn sie konnte es sehen. Durch das wenige Licht der Straßen, was durch ihren Vorhang fiel. Und obwohl dort keiner saß, konnte sie spüren wie sich die Matratze an jener stelle, etwas runter drückte und dort eine Kuhle entstand. Als ob dort jemand sitzen würde. Angst, vor einem kaltem Schauer, der dort nicht sein dürfte, weil ihr Zimmer ja vollkommen geschlossen ist, und es normalerweise nicht ziehen sollte, aber trotzdem, fährt ihr ein kalter Schauer über den Arm, mit dem sie sich Krampf artig an ihre Decke klammert. Davor hatte Alice Angst. Denn auch hier... hörte sie wie jemand Atmete. Oder zu mindestens glaubte sie das. Unbehaglich sah sie sich um. Sie hatte Angst. Große Angst. Zu viel Angst als das sie sich hätte vom Fleck bewegen können. Und wieder stieg ihr dieser Geruch des verwesenden in die Nase. Und wieder dachte sie jemanden Atmen zu hören. Sie hörte schritte. Über sich. Sie hörte wie jemand einen Riegel beiseite schob. Eine kleine Tür wurde geöffnet. Das helle Licht fiel schlagartig in den Raum und Alice kniff die Augen zusammen. Nach einiger Zeit öffnete sie sie dann und begann zu schreien. "Wie heißt sie noch gleich Jack?" fragte eine Raue stimme. "Alice..." wurde ihm geantwortet. Oben, an der Falltür saß Jack mit seinem Vater. Jack war derjenige der Alice hierher brachte und sie verwundet hatte. Amüsiert sah er nach unten. In den Fensterlosen Raum wo Alice saß. Ihre Augen hatten zu tränen angefangen und ihr Schrei war schrill und hoch. Grinsend lies er die Beine in den Raum baumeln. "Was hast du denn Prinzessin?" fragte er mit gespielter Neugier, da er ja wusste was sie hatte. Langsam sah Alice nach oben. Sie hatte ihre Hände schützend vor ihrem Gesicht und nahm sie nun beiseite. "Wo! wo bin ich! Lass mich hier raus bitte! Ich tue alles was du willst bitte" flehte sie ihn an, während ihr heiße Tränen über die Wangen liefen. "Ach so... alles willst du für mich tun um nicht mehr dort unten bei ihnen zu sein?" Zaghaft nickte sie. Doch er fing nur an zu lachen. Er Blickte zur Seite und flüsterte seinem Vater zu "Sie würde alles für uns tun....." Verächtlich sah Jack's Vater ihn an. "Ich bin nicht taub!" "Entschuldige..." sagte Jack gedemütigt und stampfte wütend weg. "Wie kann er es wagen so zu mir zu sprechen und das vor einer Gefangenen..." dachte er wütend. Sein Vater stand noch immer an ihrem Gefängnis. "Mach es dir gemütlich da unten. Wird sicher lustig für dich" lachte er und lies die Tür zuknallt. Dann drehte er sich abrupt um und folgte seinem Sohn. Er riss seine Zimmertür auf und trat ein. "Was fällt dir ein mit mir so zu reden als sei ich ein alter Mann!", meckerte sein Vater ihn an. "Aber du bist einer!" dachte sich Jack wütend und sah ihn finster an. "Und rede du nicht so mit mir vor einer Gefangenen!" sagte er wütend. "Es war deine Endscheidung sie hierher zubringen. Und du weißt das ihre Zeit noch nicht gekommen ist.", sagte sein Vater gereizt. "Na und? ich will mit ihr spielen! Es ist so langweilig hier!" erwiderte sein Sohn. "Du hast genug gespielt! Du hättet gestern nicht mal dein Zimmer verlassen dürfen das weißt du!" schrie sein Vater ihn an. "Ja ich weiß! nur wegen Mutter! Ich hasse sie!" schrie er zurück und bekam dafür prompt eine saftige Ohrfeige. Jack sah zu Boden. Seine Wange leuchtete rot. "Sag das, nicht noch einmal!" sagte sein Vater ganz langsam anscheinend darauf besinnt seine Wut in diese Worte zu legen, oder wollte er mit dem langsamen reden doch bezwecken das es für Jack besser verständlich ist? Jack wusste es selber nicht. Er wusste nur das er wütend war. Sich aber entschuldigen musste weil sein Vater sonst noch wütender werden würde. "Tut mir Leid, Vater...." sagte er zerknirscht und das letzte Wort klang wie ausgekotzt. Doch sein Vater war zufrieden, drehte sich um, und ging von dannen. Jaqueline und Vincent hatten alles mitbekommen. Sie mussten Jack im Auge behalten schließlich war er der Sohn des Meisters und meistens war er sehr überheblich und fühlte sich stärker als andere, auch wenn er schwächer war. Doch es hatte beiden großen Spaß gemacht zu sehen, wie er Alice ein wenig quälte und sie ärgerte. Doch sie wussten was es bedeutete, das sie Jack nicht zurück gebracht hatten, zu seinem Vater. Ärger. Das bedeutete es. Ärger vom Meister doch das war es ihnen beiden wert. Jack konnte Menschen wirklich herrlich ärgern und sie quälen. und das sahen sich die beiden zu gerne an. Heute morgen allerdings, verging ihnen das lachen. Sie hatten Post. Vom Meister er erwartete sie schon bald. Und das hieß großen ärger. Doch darauf hatten die beiden nun wirklich keine Lust. Aber sie wussten das sie zu ihm gehen mussten. Langsam und genervt machten sie sich auf den Weg. Sie hatten ihre Pflichten vernachlässigt und dessen waren sie sich bewusst. Zerknirscht gingen sie den Weg zum Meister entlang. Sie hatten es nicht eilig. Keines falls. Doch nun konnten sie nicht mehr trödeln. Sie waren da. Angelangt beim Meister. "Ich habe euch erwartet." sagte er rau und schroff. "Ja" antworteten die beiden gehorsam. Sie waren das ganze Gespräch über zwar genervt aber taten das was der Meister wollte. Und sein Wunsch war es, das die beiden für Alice Babysitter spielen sollten, genauso wie für Jack. Es war ein großer Fehler von Jack gewesen sie mit hierher zubringen. Denn nun, wo sie einmal da war, konnten sie sie nicht mehr gehen lassen. Sie würde hier bleiben müssen. Aber Jack durfte mit Alice machen was er wollte. Schließlich gehörte sie ihm. Nach den Vorstellungen des Meisters. Doch Jack hatte Hausarrest, was bedeutete das die beiden sich wohl oder über vorerst um sie kümmern mussten. Der Meister winkte Jaqueline noch einmal zu sich und lächelte, flüsterte ihr etwas ins Ohr und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Wütend sah Vincent von seiner Freundin zum Meister, der Jaqueline lüstern angrinste. Langsam kam Jaqueline zurück zu Vincent. "Ich muss noch mal weg. Es gab einen Zeugen." sagte sie beschämt und verschwand kurz darauf. Seufzend ging Vincent in die Richtung von Jack's Zimmer. Er mochte Jack nicht. Er empfand ihn als gestört. Für ihn war er nur ein kleiner verwirrter gestörter verrückter kleiner Junge der bekam was er wollte, egal was es war. Das machte Vincent krank. Zögernd klopfte Vincent bei Jack an. Er hatte nun wirklich keine Lust auf eine Begegnung mit ihm und wollte gar nicht erst wissen was da gerade für seltsame Geräusche aus seinem Zimmer gekommen waren. Langsam öffnete er die Tür und trat ein. Er hatte sich noch nicht umgedreht um einen Blick in das Zimmer zu werfen, da der Meister jedem befahl der in Jacks Zimmer ging unverzüglich die Tür zu schließen. Als Vincent sie langsam geschlossen hatte drehte er sich um. Auf dem Bett saß Jack mit einem Kopf in der Hand. Er war noch Blut überströmt. Jack lächelte. "Ja Sané das hast du davon, du kleine Hure." Ihr Körper lag auf dem Boden, der Kopf schien abgerissen worden zu sein. "Jack." sagte Vincent. "Ja, Vincent?", fragte Jack genervt. Er fühlte sich von ihm gestört. "Was hast du denn da schon wieder angestellt?" "Das sieht man doch Vincent! Ich habe sie bestraft! Sie hat mir nicht gehorcht die kleine Schlampe!" lachte er. "Sané ist keine Hure gewesen, Jack." "Aber sie sollte zu einer werden, doch sie wollte nicht, deswegen, musste sie bestraft werden." lachte er "sie hat nicht mal geweint sie hat wunderbar geschrien richtig hoch und schrill!" lachte Jack. "Sag... wann darf ich wieder raus. Um mein neues Spielzeug abzuholen?" Er drehte sich zu Vincent, und warf Sané's Kopf von der linken in der rechte Hand, und wieder zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)