Unpretty von SoScandalous ================================================================================ Kapitel 1: dunkle Flure ----------------------- so ne neue geschichte von mir^^... diese ist eher aus langeweile entstanden und gefällt mir offen gesagt nicht besonders...sie wird eher unregelmäßig erweitert. freu mich aber trotzdem über kommis :) Lange, dunkle Flure. Das war das erste, was mir an diesem Gebäude auffiel. Von außen war das Gebäude (eine Schule übrigens), recht ansehnlich, sah fast schon aus wie ein Hotel. Nun ja, anscheinend hatte diese Schule dann wohl nicht mehr genug für eine hübsche Inneneinrichtung. Also eben lange, dunkle Flure (logischerweise billiger). Auch ganz nett, man könnte sich vielleicht daran gewöhnen. Vielleicht, wenn man hier Freunde hätte, oder zumindest überhaupt den Namen von jemanden hier kennen würde. Doch wenn man heute seinen ersten Schultag hatte, und auch noch mitten im Schuljahr wechselt, tja dann… Dann können diese langen, kalten Flure durchaus ein gewissen „Brechreiz“ in einem verursachen. Nun ja, hier dumm herumzustehen, und alles angucken, half mir auch nicht weiter, ich musste mich irgendwie beim Sekretariat anmelden, damit mich jemand zu meiner Klasse bringen konnte, nur es gab da ein winziges Problemchen: Wie komme ich dahin? Da ich erst zur zweiten Stunde da sein musste, waren schon alle in den Klassen, und es war niemand da, den ich fragen konnte. Wahrscheinlich würde ich mich das eh nicht trauen! Ganz ehrlich, ich bin die schüchternste Person auf der ganzen Welt! Warum passiert es dann ausgerechnet einem Menschen wie mir, der gerne auf „Distanz“ geht, das er eine andere Schule besuchen muss? Das Leben hasst mich halt. Oder ich hasse das Leben, wie auch immer. Ein paar Sekunden guckte ich Löcher in die Luft, da ging eine Tür auf, ich betete das es ein Mädchen war, das herauskam, und kein Junge (ich denke, es ist überflüssig zu sagen, dass ich noch viel, viel schüchterner bei Jungs war) Ausnahmsweise wurden meine Gebete erhört: Ein Mädchen mit einem langen, blonden Pferdeschwanz kam raus. Sie war definitiv jünger als ich, so 3 Jahre denk ich. Sie sah aus wie ein typischer 13 Jähriger „neu-teenie“: fett geschminkt. Nervös ging ich auf sie zu. Sie bemerkte mich und warf mir einen abschätzigen Blick entgegen. Ich wurde rot, Ich hasse es, wenn jemand mich so ansieht, ich wusste genau was sie denkt: „oh Gott, wie sieht die den aus!“ Ich biss mir auf die Lippe, und nahm meinen ganzen Mut zusammen. „Ähm…“, begann ich, „also… kannst-kannst du mir vielleicht….sagen wo das Sekretariat ist?“, fragte ich schwach. Das Gesicht des Mädchens erhellte sich. „Ach du bist wohl neu!“, sie lächelte freundlich. „Ja, klar, geh einfach den Flur entlang, dann die Treppe hoch und die erste Tür links ist es!“ Ich bedankte mich bei ihr und ging dann. Jetzt hatte ich irgendwie ein schlechtes Gewissen, sie hat es mir ganz freundlich erklärt und ich denke natürlich sofort dass sie eine Zicke ist, nur weil sie geschminkt war. Na egal, jetzt wartete bereits eine neue Mutprobe auf mich: Die neue Klasse. Ich hatte das Sekretariat erreicht. Mit zitternden Händen klopfte ich an. „herein!“, hörte ich eine sehr barsche Frauenstimme sagen. Ich trat ein. „Ja?“, fragte die Frau, vermutlich die Sekretärin. Sie war mir sofort unsympathisch, wie sie so breitbeinig auf ihrem Stuhl saß. Und dieser Blick den sie mir zuwarf! Als hätte ich sie bei etwas wichtigem gestört. „Ähm, Guten Tag, ich heiße Sophie Lempitz, und ich bin neu…“ Die Sekretärin stand auf. „ah ja, aber du hast dich leicht verspätet…“ Ich sagte nichts dazu, auch wenn ich das schon unfair von ihr fand. Sie konnte doch nicht von mir erwarten, dass ich mich sofort hier auskenne! Schweigend folge ich ihr. Sie brachte mich zu meiner neuen Klasse, und das ist das was ich am meisten fürchte… Ca. 30 neue Gesichter… Und ich war so schüchtern und auch nicht gerade jemand der mit einer total sympathischen Ausstrahlung beeindrucken konnte, und da ich optisch - krass gesagt - ein totaler Reinfall war (na ja so krass gesagt auch nicht), konnte ich nur hoffen das ich in eine extrem nette Klasse kam, die mir anfängliche Fehler verziehen, und vor allem auch auf mich zu kommen würden. Die Sekretärin blieb stehen. Sie hielt vor einer großen hölzernen Tür. Die Tür zu meiner Klasse. Ich zitterte am ganzen Körper. Ich wolle da nicht rein, am liebsten wäre ich sofort umgekehrt und wäre weggelaufen, ganz weit weg, egal wohin, einfach nur weg. Die Sekretärin kam kurz rein, um mich anzukündigen, dann kam sie wieder raus, sagte wieder in ihrem barschen Ton: „So, du wirst jetzt rein gehen, und dich vorstellen. Viel Glück!“ Sie entfernte sich. Und jetzt stand ich alleine da. Ich musste einfach nur diese Klinke drücken und eintreten… Nur das erwies sich als schwieriger als man erwartet. Langsam drückte ich mut sammelnd die Klinke runter, und trat ein. Ein Schwall angespannter Stimmung klatsche mir ins Gesicht, alle 30 Augenpaare (und die des Lehrers) waren auf mich gerichtet. Okay, jetzt musste ich etwas sagen… Sag etwas! Irgendwas! „So-Sophie!“ Waaas? Oh Gott!! Ich habe gerade meinen Namen gesagt… aber das war’s auch schon! Ich bin der dümmste Mensch auf der Weeelt!! Gerade wollte ich mich verbessern, da brach die Klasse in großes Gelächter aus. Sie lachten über mich. Sie zeigten mit dem Finger auf mich. Ich spürte wie ich rot anlief. Der Lehrer hob die Hand, und die Klasse wurde langsam wieder ruhiger. „Ich muss doch sehr bitten…“, sagte er, „dieses Mädchen ist noch neu hier, und hat es doch schon schwer genug, also bitte, geben wir ihr noch eine Chance…“, erwartungsvoll blickte er zu mir. Ich begann noch einmal: „Äh, ich heiße Sophie, und na ja ich bin wie die meisten von euch 16 Jahre alt.“ Puuuh, das war doch gar nicht so schlecht. „In Ordnung, Sophie. So, wo können wir dich hinsetzen?“ Na fantastisch. Gerade hatte ich die erste Hürde geschafft - da wartete direkt die nächste auf mich! Wie vorhergesehen, waren die Schüler nicht gerade begeistert in der nähe „der neuen“, von mir, zu sitzen. Am liebsten wäre ich ihm Erdboden versunken, leider habe ich auf schmerzliche weise schon öfter die Erfahrung machen müssen, dass das leider nicht klappt. Da keiner der Schüler großes Interesse zeigte, ergriff der Lehrer (wie zum Teufel hieß der eigentlich?) wieder die Initiative. „Also, in der vorletzten Reihe, neben dem Jungen mit der roten Kappe - obwohl Kappen im Unterricht eigentlich verboten sind, Lennart… - da ist noch was frei, setz dich da hin.“ Ich spürte die Gesichter die sich nach mir umdrehten, während ich zu diesem Lennart ging. Deutlich hörte ich leise Kommentare wie: „schaut euch nur ihren Elefantenarsch an“ „Wie die wohl drauf ist?“ „Ist bestimmt so eine Streber Zicke…!!“ Ich spürte wie ich rot anlief. Wie immer: ich wurde sofort wegen meinem nicht gerade hübschen Äußeren in eine Schublade gesteckt. Na ja, war ja nichts Neues für mich. Ich lies mich auf den Platz neben Lennart sinken, der schenkte mir nicht mal einen Blick, nicht mal ein kurzes hallo, nein er blickte stur geradeaus. Umso besser für mich. Der Lehrer (ich weiß immer noch nicht wie er heißt verdammt!) klatsche in die Hände. „Nun, da das erledigt ist, können wir ja nun mit dem Unterricht beginnen. Schlagt das Deutschbuch auf Seite 18 auf, Sophie, du guckst bei Lennart rein. Paula, du liest vor!“ Schüchtern blickte ich zu Lennart. Er sagte nichts, schob das Buch in die Mitte, ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen. Ich würde sagen, das war vielleicht gar nicht so schlecht. Halb hörte ich zu wie Paula vorließ. Doch in Gedanken war ich eigentlich schon längst bei der Pause. Ob ich sie wohl alleine verbringen musste? Mir grauste jetzt schon davor… Die Schulglocke klingelte, zwei qualvolle Stunden waren vorbei. Qualvoll war nicht der Unterricht, sondern eher dieser Lennart mit der roten Kappe. Er ignorierte mich vollkommen, okay, das war eigentlich besser als wenn er mich mobben würde, aber… Das Gefühl nicht mehr als nur „Luft“ zu sein, setzt einem auf Dauer dann doch zu, er war auch nicht der erste, der sich so verhielt. In meiner alten Schule gab es auch einige in meiner Klasse, die sich mir gegenüber so verhalten haben, und obwohl ich mit ihnen immerhin ganzen 5 Jahre (!) in einer Klasse war, hatten wir nicht mehr als zwei Sätze miteinander gesprochen, und das meine ich ernst. Natürlich liegt es nicht nur an ihnen, ich habe Probleme mich anderen gegenüber zu öffnen, ich hab einfach zu wenig Vertrauen. Wie gesagt, es trifft wirklich nur solche bescheidenen Menschen wie mich, die dann die Schule wechseln müssen, so ist das Leben einfach: grausam und kalt. Die Schüler erhoben sich alle von den Plätzen, sie begannen sich zu unterhalten. Einige gingen auch vor die Klassentür und trafen sich dort mit ihren Freunden aus anderen Klassen, so dass eine kleine Menschentraube vor dem Klassenzimmer entstand. Auch Lennart erhob sich, und ging zu einem Jungen der weiter vorne gesessen hatte, er wisperte ihm irgendetwas zu, sie schauten flüchtig zu mir rüber, und begannen zu lachen. Ich spürte, wie ich rot wurde. Lachten sie über mich? Höchstwahrscheinlich. Nein, es war vollkommen sicher. Ich blieb stumm sitzen und starrte auf meinen Tisch, der voll gekritzelt war mit allen möglichen Krimskrams. Na ja, eben typisch für solch billige Schultische. Jemand stieß mich sanft an, ich erschrak. „Oh, entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken.“, ein Mädchen sah mich an. Ich nickte. „Schon okay.“ Das Mädchen hatte schwarze, stark gelockte Haare und wunderschöne Bernsteinfarbene Augen. Sie war eigentlich hübsch, nur ihre Nase war unpassend und unnatürlich wirkend viel zu breit und platt, aber ihre Augen glichen das schon aus, sie leuchteten richtig. Also nicht so schlimm. Sah jedenfalls 500-mal besser aus als ich - aber das war ja kein Kunststück. „Also…“, sagte das Mädchen. „Ich heiße Yildiz, und bin in diesem Jahr die Klassensprecherin, also ist es meine Pflicht, dir die Schule zu zeigen, da du neu bist.“ Das alles sagte sie unglaublich schnell, es klang fast wie auswendig gelernt. Ein Junge stellte sich neben Yildiz. „Hey, ich bin Tom, ich bin auch Klassensprecher und ich werde dich zusammen mit ihr rumführen.“ Tom war ziemlich groß, und breit. Auch er sähe vielleicht gut aus, wenn er nicht so viele Pickel im Gesicht hätte. Er klang ziemlich gelangweilt, und sah mich so überheblich an, dass ich wieder so einen Moment hatte, in dem ich wünschte das man wirklich in den Erboden versinken konnte, aber mal wieder ließ der Erdboden mich im stich. Ich wurde wieder rot und schwieg. „Kannst du auch reden?“, fragte Tom gereizt. Yildiz stieß ihn mit an und bedeutete ihm, höflicher zu sein. Ich wurde noch röter. Wie rot kann ein Mensch eigentlich werden? „ja, ja ich kann reden…“, murmelte ich. Yildiz und Tom grinsten sich verstohlen zu. Das machte mich nur noch nervöser, aber ich versuchte mich zu kontrollieren. Ich stand auf. „Okay, zeigt ihr sie mir jetzt?“ Die beiden nickten, und führten mich heraus. Sie zeigten mir die Toiletten, Das Lehrerzimmer, die Kunsträume, die Naturwissenschaftsräume und die Mensa. Dabei redeten sie eigentlich nicht viel mit mir, und es versetze mir einen Stoß das sie sich gerade wirklich nur mit mir abgaben, weil es ihre Pflicht als Klassensprecher war. Als wir wieder in der Klasse waren, ließen sie mich links liegen und unterhielten sich zu zweit. Ich wurde ausgeschlossen. Drum setze ich mich wieder auf meinen Platz, versuchte so unsichtbar wie nur möglich zu sein, und wartete auf den Gong der diese schreckliche Pause endlich beendete. Ich linste auf die Uhr. Noch 10 Minuten! Ob ich das überleben würde? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)