Never ever again 5 von Yune ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Titel: Never ever again! Teil:5/? Autor: Yune Email: Yune86@aol.com Fanfiction: Weißkreuz Inhalt: Es passiert nicht sonderlich viel : Während es Nagi immer dreckiger geht, akklimatisiert sich Omi langsam bei Naemi, wobei ihn auch hier immer noch sein altes Leben beschäftigt ... Pairings: Ken / Justin , Omi/ Nagi (aber wer glaubt, damit hat sich's täuscht sich !!!^^ Später kommt da noch was ganz, ganz feines ^^ ich freu mich da schon drauf ^-^ Dauert aber noch... *abwarten und Tee trinken* oder , wer will, könnte ja auch die Fic lesen *smile*. Warnings: goar nüchts . Soft wie ich bin ... höchstens OOC ... aber nicht allzu ausgeprägt Disclaimer: Auch wenn ich nur in die Kirche gehe, um dafür zu beten: Weder die süßen Boys von Weiß noch Schwarz gehören mir und sind Eigentum von irgendwelchen Leuten, die ich schwer beneide... Also ist auch nichts mit Kohle und dem ganzen Kram. ^^ Kommentar: 2. Versuch.... *hmpf* Als ich schon auf der 7. Seite war, fand ich das Ganze irgendwie Scheiße *grummel*... und hab nach 3 Tagen schmollen beschlossen, das Cap nochmal aus einer anderen Richtung zu schreiben. Eigentlich Schade um die Szenen. Schu und Craw brüllten sich an wie die Blöden und Nags flog zum Schluß fast 20m von ner Kirche...*heul* das war gut... ... *argh* hatte ich nicht versprochen, dass es nu schneller geht?! Naja ... auf zu 2. Runde: Never ever again ! Cap5 Schwarzer Engel Schuldig saß, mit gespreizten Oberschenkeln verkehrt herum auf einem der weißen Metallstühle ihrer Küche und betrachtete die Situation, die ihm Crawford und Naoe boten, mit auf halbmast gesenkten Augen. Wieder hörte er das Rückgrat des kleinen Telekineten gefährlich laut knacken. Ein ohrenbetäubendes Brüllen folgte und erfüllte das gesamte Haus, wenn es nicht bis raus auf die dunklen Straßen drang. Der Junge lag bäuchlings auf den blauen und weißen Fliesen der Küche. Crawford hatte sich auf seinem Rücken, ein Stück über seinem Steiß niedergelassen und zog den zierlichen Kopf des Jüngeren gnadenlos an den Haaren in die Höhe. "Und jetzt erklärst du mir, was das sollte!" zischte Brad. Als Antwort brachte sein "Sitztkissen" nur ein leises Stöhnen und Würgen heraus. "Antworte mir!" die Wirbelsäule Nagis wurde noch ein weiteres Stück empor gerissen und Schuldig war sich sicher, das es sich nur noch um wenige cm handeln konnte, bis Brad Nagi das Rückgrat vollständig brechen würde. "Bra~ad..." gab der Deutsche gedehnt seinen Teil zu der wirklich sehr produktiven Diskussion am Küchenboden bei. Crawford sah kurz auf und ließ Nags Schopf ein Stück weit sinken, was dieser mit einem beinahe erlösenden Ächzen dankte. "Wassss?!" Brads Stimme überschlug sich vor Wut und Ärger. Naoe hatte wirklich Mist gebaut. "Du bringst ihn gleich um." Stellte Schuldig nur trocken fest, sah Brad dabei aber fest und alles sagend in die kalten Augen. "Vielleicht ist es ja genau *das* , was ich will?!" Wieder festigte der Ami seinen Griff in den Haaren Nagis und zog ihn hoch, bis er dem Jungen bequem ins Ohr fauchen konnte. "So, du Made! Und jetzt antworte mir, oder ich verliere die Geduld!" Nagi öffnete den Mund und es war nicht klar, ob er das tat um zu antworten oder um vor Schmerz zu schreien. Schu tippte auf letzteres... und behielt Recht, auch wenn Nagi nicht mehr wirklich dazu in der Lage war zu schreien. Ein ersticktes Keuchen drang aus der Kehle des Jungen. Schuldig registrierte, wie Nags plötzlich Ansätze machte, die Augen zu verdrehen, um sich für einige Zeit zu verabschieden und wollte seinen Leader gerade darauf aufmerksam machen, als dieser auf einmal kurz blinzelte. Alarmiert schoß der hochgewachsene Kerl in die Höhe und ließ dabei von Nagis Haaren. Ohne den Zug, fiel der Kopf des Jungen hart zu Boden und ein dumpfer Aufschlag war zu vernehmen. Etwas konfus starrte Crawford auf den kleinen Japaner, der sich nun gar nicht mehr rührte. Schu dachte sich seinen Teil: "Hättest ihn wohl fast wirklich abgemurkst, was?" stellte der Deutsche jetzt annähernd amüsiert zu scheinend, fest. "Da kann die Ratte ja froh sein, das unser Braddy noch eine Version hatte!" Schuldigs dreckiges Grinsen nahm den Platz seines ganzen Gesichtes ein. Crawford überging die verhasste Abänderung seines ,sowieso schon mißliebigen Vornamens und schluckte hart. Seine Version war alles andere als appetitlich gewesen. Selbst für ihn. Nagi hätte ein letztes Mal gebrüllt (dieses Brüllen klingelte Brad noch immer in den Ohren), dann hätte es gekracht und Naoes Wirbelsäule hätte nachgegeben, sodass Crawford nach hinten gefallen wäre. Als hätte man ihn zusammengefaltet hätte Nagi ausgesehen. Blut wäre ihm aus Ohren, Nase und Mund geflossen. Die Augen, selbst dunkelrot unterlaufen, weit aufgerissen und leblos. Noch immer starrte Brad auf die Gestalt am Boden, als Schu begann mit seiner Hand vor dem Gesicht des Älteren herumzufuchteln. Wie gerne würde er sich jetzt in die Gedanken seines Bosses einklinken, nur um zu wissen was passiert wäre. So geldgeil Brad war, so geil war Schu auf Leid anderer. Tja... und Craws Geldgeilheit hätte Nagi jetzt fast das Leben gekostet... Das, und seine eigene Dummheit, wie Schu gedanklich ergänzte . Crawford stakste , noch steifer als sonst aus der Küche. Noch immer war der Amerikaner furchtbar sauer, aber die widerliche Szene, die sich fast in ihren vier Wänden ereignet hätte, hatte ihm doch einen gewaltigen Dämpfer verpasst. Es war nicht so, das es ihn schockiert oder bestürzt hätte, wenn Naoe draufging. Das weniger. Wenn man von seinen unabkömmlichen telekinethischen Fähigkeiten absah, war Naoe unerträglich in seinem respektlosem Verhalten. Er war halt von Nöten und sein Ausfallen hätte gravierende Folgen für Schwarz. Aber dafür, was er heute Nacht verbockt hatte, verdiente diese Made eigentlich den Tod! Schuldig hörte noch, wie die Haustüre laut zugeschlagen wurde und verzog das Gesicht zu einem, nicht ernst gemeinten, mitleidigen Grinsen. Wer auch immer das Pech hatte, Braddy heute Nacht noch über den Weg zu laufen, hatte ausgesorgt. Der Ami würde sich auf alles stürzten, was er finden würde. Ein gedämpftes Stöhnen ließ Schu wieder aus seinen, nicht ganz jugendfreien Gedanken in die Realität zurückkehren. Überrascht über so baldige Lebenszeichen, sah er auf Naoe herab, der sich ächzend zu rühren begann. "Na Chibi? Da hast du dir was geleistet... Tztztz." Gespielt entrüstet schüttelte der Deutsche (>>> Also irgendwie will mir dieses Cap nicht gelingen ... bin gerade mit dem Kopf auf den Tasten aufgewacht... muss wohl eingeschlafen sein ....*grummel* <<<) den Kopf. Nagi reagierte nicht darauf. Er versuchte gerade sich aufzurichten, ohne seine höllisch schmerzende Wirbelsäule zu verbiegen. Ein vergebliches Unterfangen. Nach einigen zaghaften Versuchen ließ er sich einfach wieder zurück auf die kalten Fliesen sinken. Schuldig schaute auf den Rücken des Kleineren und legte den Kopf leicht schief. Noch immer kaute er an seinem Abendessen, welches aus einer Tüte Chips bestand. "Wie kannst du nur so blöd sein, Naoe? Brad um sein Geld zu bringen..." "...verfluchter Wichser..." kam es aus der Richtung von Schus Füßen hoch gemurmelt und der Mann mit der Löwenmähne wußte im ersten Moment nicht ob er, Brad oder sonst wer gemeint war. Er entschied sich aber mal für den Leader Schwarz'. "Du kannst froh sein, dass dich der verfluchte Wichser nicht umgebracht hat. Er hätte es fast geschafft!" Schu ließ einen Gedanken daran, dem Jungen am Boden hoch zu helfen, gar nicht erst aufkommen . "Hätte er mal ..." kam es noch leiser von dem kleinen Japaner. Schu zog die Stirn kraus und glubschte Nagi einen Moment verdutzt auf den Hinterkopf. Dann kehrte jedoch das fiese Grinsen zurück in sein Gesicht. "Was' los, Kleiner?" fragte Schu lasziv , "Etwa Todessehnsucht?" Als Antwort kam etwas, was selbst Schu überraschte. Ein Schluchzen. Zwar leise und nicht unbedingt als solches zu erkennen, aber ziemlich sicher war es eines. Der Mann beugte sich etwas über seinen Stuhl um Nagi besser betrachten zu können. Der Kopf des Jungen lag auf der Seite. Trotzdem konnte Schuldig sein Gesicht nicht erkennen. Die wirren und teils auch völlig verschwitzten Haare waren im Weg. Nagi lag völlig bewegungslos da und nur das leises Pfeifen war zu vernehmen, wenn er atmete. Irgendwie hingen ihm seine Klamotten wie lose Säcke am Körper. Saßen sie vor Wochen noch richtig, waren sie ihm heute einige Nummern zu groß. >Kein Wunder...< Schu wechselte einen kurzen Blick von Nagi zu seiner Chipstüte und wieder zurück. Nagi war in der letzten Zeit echt abgemagert. Er aß ja auch kaum was. Das Gesicht des Jungen war schon seit Tagen total eingefallen. Der Bluterguß am Kinn war zwar, jetzt, nach knapp 2 Wochen, kaum noch zu erkennen, auch wenn Nagi noch blasser als sonst war, dafür hoben sich die dunklen Ränder unter seinen Augen um so deutlicher ab. Man konnte sagen , was man wollte: Seit Naoe vor 14 Tagen, wie ein geprügelter Hund nach Hause gekommen war, sah der Kleine nur noch mies aus. Ein Zeichen dafür *wie* schlecht es Nagi gehen musste, war, das es sogar Brad aufgefallen war. Vor 3 Tagen hatte er Schuldig gefragt, ob er wisse, was der 15jährige hatte. Schu hatte verneinen müssen. Denn auch wenn Nagi den ganzen Tag wie apathisch war, kaum noch ein Wort sagte, nichts mehr aß und sich nur noch in seinem Zimmer, vor dem Computer verschanzte, konnte sich der Deutsche nicht in die Gedankenwelt des jüngsten Teammitgliedes einklinken. Das ließ Nagi noch immer nicht zu. Er verteidigte seine Gedanken konsequent. Aber dem Rest von Schwarz konnte es egal sein, wie es dem Kleinen ging. Keiner , außer Schu, und der erkundigte sich nicht aus Besorgnis, sondern aus eher boshaftem Interesse, fragten ihn, was er hatte oder was ihn bedrückte. Doch *das* den Chibi etwas belastete, lag klar auf der Hand. Für Schwarz, vor allem für Crawford, war Nagi nur Mittel zum Zweck und sein Befinden nicht weiter wichtig, solange der Junge seine Arbeit machte. Nur... da gab es seit heute ein weiteres Problem. Nagis Arbeit. Heute hatte er den ganzen Auftrag versaut, indem er erstens verspätet und dann auch noch falsche Informationen ausgearbeitet hatte und zweitens auf der Mission den falschen Kerl umlegte. Zu guter Letzt hatte der Computerfreak dann auch noch den Alarm ausgelöst und Schwarz hatte sich so schnell es ging, aus dem Staub machen müssen. Das Geld des Auftrags war jedenfalls in den Wind geschrieben. Und Brad furchtbar geladen. Ein lautes Scheppern ließ Schu aufschauen, herumfahren und in Richtung Wohnzimmer starren. Mist, sie hatten in dem ganzen Trubel Farfa ganz vergessen. Der schien sich gerade köstlich damit zu amüsieren, Brads Heiligtümer , sprich super häßliche und auch noch mords kitschige Vasen, in einer Tour zu zertrümmern. Der Ire war nicht ausgelastet genug... Schließlich mussten sie den Auftrag abbrechen, ohne das sich der Einäugige austoben konnte. Schu verzog das Gesicht. Farfarello war manchmal wie ein Hund. Wenn du nicht mit ihm Gassi gehst und ihn beschäftigst, pinkelt er dir in die Wohnung. Nur... diesmal pinkelte der Weißhaarige (alles im übertragendem Sinne, versteht sich ^^) einem ohnehin schon arg angesäuertem Brad ans Bein. Wie gut das Farf keinen Schmerz spürte. Kein weiteres Klirren, sondern dumpfe Reißgeräusche ertönten und auch ohne Crawfords Gabe, die Zukunft vorher zu sehen, konnte sich Schu denken, was da gerade in seine Einzelteile zerlegt wurde. Das würde eine sehr, se~ehr schöne Nacht für Farfi werden, dem Schmerzen ja gefielen. Sich an Crawfords Wildledersofa zu vergreifen, es aufzuschlitzen ... das kam einem Selbstmord gleich. Der Deutsche stand von seinem Stuhl auf und schüttele die Chipskrümel von seinem pistazienfarbendem Hemd. Es war wohl doch besser Farfarello in den Keller zu verfrachten. Im vorbeigehen stieß er Nagi noch kurz mit dem Fuß in die Seite, das der Junge mit einem leisem, unterdrücktem aber hörbarem Wimmern quittierte. Schu war schon fast in dem angrenzendem Raum, als Nagi zwischen unklarem Lamentieren einige undeutliche Wörter brabbelte. "Uhm ...nicht..... hn...nein....... das ist.. Koi..." Schuldig blieb im Türrahmen stehen. "... ich will... wo... Omi...?" Schus Gesichtszüge wurden hart. Das liederliche Grinsen verschwand und machte einem konfusen Ausdruck platzt. Hatte er sich gerade verhört, oder hatte Nagi von Omi, sprich Bombay gesprochen? Kurzer Hand lief er zurück , ging in die Hocke und drehte den Kopf ein wenig, um sein Ohr in die Richtige Position zu setzten. "... und dann... uhm...Schokolade ... nee... hör auf... und was ist... Mathe...?" Schu rollte mit den hellen Augen. Nagi lallte völlig zusammenhangslos und ohne Sinn. Und er hatte schon geglaubt ... Das wäre ja lachhaft... oder? Erneutes Krachen im Wohnzimmer. Schu seufzte und brachte sich wieder in eine aufrechte Lage. "Farfi! Lass den Fernseher in Ruhe!" relativ schnell verschwand der Deutsche im Nachbarraum. Vasen und Sofa, schön und gut, aber nicht sein Fernseher! Zurück ließ er den 15jährigen, der von dem Geschrei und Fluchen nichts mehr mitbekam. Er dämmerte bereits tief in einer anderen Welt, abgetrennt von dem Schmerz, Streß und der Angst, die ihn schon seit Wochen quälten. ***ooOO@OOoo*** Ein weiteres Mal blätterte Omi neugierig eine Seite der dicken Mappe um. Etwas gedankenverloren las er die säuberlich, mit schwarzer Tinte auf orgarnge-marmorierten Papier geschriebenen Zeilen: Der 17jährige lächelte betrübt. Zwar war er nicht wirklich ein Fan von Gedichten oder Poesie allgemein, aber er musste unweigerlich zugeben, das es dem Verfasser dieser Poeme gelang, seinen Worten ein Gewicht zu verleihen und den Leser, in dem Fall ihn, zu fesseln. Naja... Vielleicht auch nur, weil er die Botschaft verstand. Schließlich kannte er die Autorin ganz gut. Sie hatte es wohl über ihn geschrieben... Gerade, als er auf die nächste Seite wechseln wollte, hörte er, wie sich ein Schlüssel im Schloß der Wohnungstür umdrehte. Mit einer Mischung aus anfliegender Panik und Grausen vor dem , was gleich kommen würde, schlug Omi die Mappe zu und hechtete über die Lehne der Couch, auf der er bis zu diesem Augenblick gesessen hatte. Etwas zu laut für seinen Geschmack landete der blonde Junge auf der anderen Seite des Sofas und machte sich ganz klein. Mit zu gekniffenen Augen wartete er, ob er etwas hörte. Ein leises Rascheln erfolgte und die Tür fiel ins Schloß. [>>>Wuhahahaha !!! Ab jetzt sind Ferien!!! *yeah* !!! Das bedeutet dass das Cap spätestens Morgen (So.) fertig ist !! Hurra!!!<<<] Omi hielt die Luft an und hoffte inständig das sie ihn nicht fand. "Warum. Bist. Du. Nicht. Im. Bett ?!" Der 17jährige öffnete die blauen Augen einen Spalt weit und grinste verlegen zum Rand der Couch, wo ihn ein Deathglare , von dem selbst Aya noch etwas hätte lernen können, erwartete. "Oh... Nemi-chan! Was... du bist heute aber früh... ähm... wie war die Uni?" Zwei große strahlendweiße Zahnreihen blitzten Naemi, Verlegenheit verdeckend, entgegen. Sie sagte nichts. Stand nur da und spießte ihn regelrecht im ihrem Möderblick auf. Omi versuchte es auf einer anderen Schiene. Das Kindchen-Schema: Man lasse seine Augen auf das doppelte ihrer ursprünglichen Größe anwachsen. Dann schiebe man die Unterlippe vor und senke den Kopf leicht. Dazu können sie dem Manipulationsobjekt extra zusetzten, indem sie es mit den dümmsten und bescheuertsten klingenden Kosenamen ansprechen. Als weiter Beilage ist sind keine Tränchen zu empfehlen. "Nemi-chan ... bidde sie nicht böse!" Omi grinste verhalten, als sich der erboste Blick in einen nachsichtigen, warmherzigen Ausdruck verwandelte. "Ach du...!" Sie fuhr ihm mit der Hand durch die blonden Haare. "Also?" Der Junge kletterte wieder auf die Sitzseite der Couch. Naemi sah ihn an. "Was?" "Warum bist du so früh? Du kommst doch sonst erst so spät vom Campus!" "Weil ich mal gucken wollte, was du machst, wenn ich nicht da bin!" Die duneklblonde Frau erwiderte sein Grinsen. "Außerdem ist der 3. Advent! Ich dachte ich koche uns was leckeres und wir machen uns einen gemütlichen Abend." Sie deutete zur Tür, wo zwei große Einkaufstaschen abgestellt worden waren. Eine von ihnen war umgekippt und einige Äpfel heraus gerollt. Naemi Blick fiel auf den Tisch auf dem noch immer die dicke Mappe mit den Gedichten lag. "Du bist der einzige 14jährige den ich kenne, der Gedichte ließt...." Omi verzog das Gesicht. Nicht schon wieder. Naemi wollte ihm einfach nicht glauben , dass er 17 war. Schon seit zwei Wochen lebte er jetzt, -bewußt- in der Wohnung der 18jährigen und sie hatten sich schon einiges über sich erzählt. Nur sein Alter nahm sie ihm nicht ab und behaupte steif und fest, Omi sei höchstens 14. Naemi war Studentin und studierte Literatur. Omi mochte sie, nach anfänglichen Zögern immer mehr. Gemeinsam brachten sie den Einkauf in die Küche. "Hiro kommt gleich mal kurz vorbei." Erzählte Naemi als sie die Tomaten und den Fisch in den Kühlschrank räumte. Und obwohl sie mit dem Rücken zu Omi stand und es ihr so unmöglich war zu sehen, wie er wieder das Gesicht verzog, erläuterte sie schnell: "Aber keine Angst. Er bleibt nur ganz kurz. Bringt dir nur dein Verbandszeug vorbei!" "Sorry..." murmelte der junge Assassin plötzlich und hielt mit dem Einräumen von diversen Kräutern in ein Regal inne. "Hm? Was ,sorry' ?" Auch Naemi pausierte und sah auf Omis Hinterkopf. Dieser drehte sich nicht zu ihr um. "Nur wegen mir kommt Hiro nicht mehr so oft her. Weil ich mich so blöd anstelle...." Naemi seufzte. "Ach, das ist doch egal. Das kann doch jeder verstehen, wenn du dich nicht wohl fühlst wenn er da ist. Auch Hiro. Außerdem," Sie trat auf ihn zu, drehte ihn an den Schultern zu sich um und grinste ihm mit den funkelnden grünen Augen an. "Außerdem geht mir diese Nervensäge sowieso auf den Keks. Ich schulde dir also was!" Sie zwinkerte ihm noch zu und machte sich weiter am Kühlschrank zu schaffen. Omi guckte ihr von Hinten bei der Arbeit stumm zu. Ja, er hatte sie wirklich gern. Nicht nur, dass ihn die Studentin bei sich aufgenommen hatte, aufgepäppelt und ihm geholfen hatte, wo sie konnte, nein. Naemi war geduldig, sie verstand ihn , stellte keine Fragen, drängte Omi zu nichts, war aber immer da, wenn er sie brauchte. Sie war eine richtige Freundin geworden. "Magst du Lachs?" Etwas verblüfft und völlig aus dem Zusammenhang gerissen, sah er sie an. "Hm?" "Du mögen Lachs zum Abendessen? Mit Kartoffeln und so?" Sie smilte ihn an. "Öh... ja. Klar!" er kratzte sich am Hinterkopf. Ein schrilles Läuten erklang und die beiden sahen in Richtung Wohnzimmer. "Hiro." Gab Naemi überflüssiger Weise an. Omi nickte. "Ich geh ihm öffnen. Du kannst-" weiter kam die angehende Schriftstellerin nicht, da sie erstens ein erneutes Klingeln und zweitens Omi unterbrach. "Ich geh mal ins Bad. Ich wollte mich noch umziehen." Und flugs verschwand der Junge im angrenzendem Badezimmer. Etwas traurig sah sie ihm hinterher. Noch immer konnte der kleine Blonde nicht mit anderen Menschen, vorwiegend Männern in einem Raum sein. Sie konnte froh sein, dass sie zu ihm durchgedrungen war, auch wenn die junge Studentin immer noch das Gefühl hatte, das Omi ihr noch nicht vertraute. Naja... eigentlich war das auch verständlich . Man schien ihm wirklich viel Leid angetan zu haben. Wiederholtest schallendes Läuten ließ sie wieder mit der Situation Eins werden. Ein wenig entnervt rollte sie mit den Augen und trabte zur Tür. Hiro war ein Mensch , den man nicht warten lassen durfte. Nachdem sie einen Knopf, zwecks automatisches Einlassen ins Haus , gedrückt hatte, und nun auf ihren Freund wartete, wanderte ihr Blick wieder auf die Badezimmertür. An dem Geräusch konnte man hören, das Omi zweimal abgeschlossen hatte. "Jo, Naemi!" Hiro grinste sie fröhlich an. "Was geht, Kleine?" Er hatte, wie immer seine große braune Tragetasche dabei, in der der Mann alles, vom Buch bis hin zum Goldfischfutter transportierte. Milde lächelte sie ihm entgegen. "Danke. Alles gut. Und bei dir?" "Och, ein bißchen Streß mit Taniko. Aber ansonsten alles easy. Wie geht's deinem kleinen Freund?" der 21Jährige sah sich in dem Raum um und beantwortete sich seine Frage selbst. "Er hat sich wieder verzogen, als ich gekommen bin , hm?" Naemi nickte entschuldigend. "Ja. Nimm's ihm nicht krumm. Er-" "Ach was!" Hiro winkte ab und begann in seiner AllrounderTasche zu kramen. "Ich versteh das schon. Nur," Der Medizinstudent reichte Naemi einige Rollen Verbandszeug , eine Tube Salbe und ein Päckchen mit kleinen bläulichen Tabletten. "Nur müsste noch mal jemand nach seinen Wunden und seiner Verfassung gucken. Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, dass er das alles selber macht. Verband anlegen und so..." Noch einmal schaute Hiro prüfend in seine Tasche um sicher zu gehen, das er auch nichts vergessen hatte. Naemi zog eine Schulter hoch. "Was soll man machen. Er will's nicht. Und ich kann und will ihn zu nichts zwingen. Außerdem kann er das ganz gut. Für meinen Geschmack *zu* gut." "Was ,zu gut' ?" "Verbände anlegen und sich um seine Wunden kümmern." sie sah dem Mann offen ins Gesicht, wofür sie allerdings den Hals etwas recken musste, da er ein gutes Stück größer war. "Was schlußfolgerst du daraus?" "Das er wohl schon länger Übung hat. Du hast selbst gesagt, dass er sich astrein selbst bandagieren kann." Naemi guckte auf die schneeweißen Wickel in ihren Händen. "Übernimm dich nicht, Naemi." Hiros Stimme war auf einmal ganz leise , fast sanft. "Was? Wieso?" überrascht sah sie ihn an. Er lächelte mitfühlend. "Ich weiß sehr wohl, das dir das alles auch an die Nieren geht. Wenn du überfordert bist, dann -" "Nein!" unterbrach sie ihn brüsk. "Nein. Alles ok. Ich habe mir vorgenommen, Omi zu helfen und das werde ich!" Ihre Stimme ließ keinen Einwand zu. "Gut. Pass aber nicht nur auf ihn," er nickte zum Bad, "sondern auch auf dich auf." "Mach ich. Tschüs Hiro." Etwas überrascht sah er sie an. Das sie ihn so schnell wieder los werden wollte... Früher hatten sie sich jeden Tag gesehen und nun konnte er nicht mal 3 Min. hier sein? "Sorry. Ich will dich nicht rausschmeißen, aber..." "Pah... schon ok. ..........Ciao, Kleine!" Seine Enttäuschung mit einem Grinsen überdeckend, entschwand der Mann durch die Haustüre nach draußen auf den Gang und Naemi drückte die Tür leise zu. Es tat ihr *wirklich* Leid. Der Mann war ihr bester Freund und in der Zeit, in der Omi noch bewußtlos gewesen war, war der 21jährige ohne auch nur ein Wort der Beschwerde gekommen, selbst um 3 Uhr Nachts oder Mitten aus einer Lesung heraus, wenn sie seine Hilfe mit Omi brauchte. Aber schließlich hatten andere Dinge Priorität. Mit Hiro konnte sie noch ganze Nächte durchfeiern oder labern, aber wer wußte schon, was mit Omi war? Wie auf Kommando, erschien Dieser gerade in frischen Anziehsachen wieder im Wohnzimmer. "Hiro ist aber schnell wieder weg?" "Äh... ja. Er hatte nicht viel Zeit" log Naemi . Omi würde sich bei allem anderem unwohl fühlen. Eine kurze Pause entstand, bis Naemi sich und ihn wieder aus den Gedanken riß: "So! Ich mach mich mal ans Essen. Tu mir einen Gefallen: Wenn du schon nicht im Bett bleibst," Omi öffnete bereits den Mund um zu versichern, das es ihm gut ginge und er nicht ins Bett müsse, als sie beschwichtigend die Hand hob und weiter sprach: " , dann nimm dir wenigstens ne Decke und leg dich auf die Couch! Mach dir den Fernseher an oder so. Aber lauf nicht in der Wohnung rum. Ich bin froh, das du kein Fieber mehr hast und das soll auch so bleiben! Klar?" Omi grinste. Sie erinnerte in diesem Moment irgendwie an Ken. Der hatte ihn, Omi, auch immer begluckt. "Ja Mama!" er smilte ihr in das, durch seine Worte überraschte Gesicht und verdrängte schnell den Gedanken an Ken, indem er brav in Naemis Zimmer lief und sich die Decke von dem Bett klaubte. Zufrieden nickte das Mädchen, wartete bis er wirklich bis zum Hals unter dem Woilach verschwand und machte sich auf den Weg in die Küche. Von dort aus rief sie: "Und nachher zünden wir die dritte Adventskerze an und machen es uns gemütlich. Ich hab sogar ein kleines Geschenkt für dich!" "Was? Aber... wieso? Zum Advent?" Omi sah perplex gegen die Wand, die die Einsicht in die Küche verweigerte. Er konnte sie regelrecht grinsen hören. "Ja , zum Advent! Ist aber nur ne Kleinigkeit!" Omi schob sich ein Kissen unter den Kopf und angelte wieder nach der Gedichtmappe. "Das ist aber wirklich nicht nötig... Ich - " "Jaja ... ich weiß schon. Egal! Und wehe du freust dich nicht!" Man hörte es im Nachbarraum poltern und Geschirr klappern. Omi sah noch einen einen Moment unschlüssig in Richtung der Geräusche und schlug dann schließlich wieder willkürlich eine Seite der Mappe auf. Diese Verse hatten es ihm irgendwie angetan. Gleich die erste Überschrift verleitete ihn dazu, die Zeilen ganz genau zu lesen : *Schwarzer Engel* >Sagt, ihr Maler: warum malt Ihr denn nur weiße Engel, die vom blauen Himmel schweben? Diese vielen kleinen Engel muß es doch auch anders geben! Warum, denkt Ihr denn nie daran... Daß auch - ein Engel schwarz sein kann? Denn ob wir arm oder reich sind wir werden alle vergehen. Weil wir doch alle gleich sind wenn wir vor dem Himmel stehen. Und wenn Ihr einen Engel malt, dann denkt doch mal daran daß es nicht nur weiße Engel gibt! Daß ein Engel schwarz sein kann.< Omi schloß für einen Moment die Augen. Zum einen, um die schönen Worte wirken zu lassen, zum anderen, um zu verhindern, dass ihm die Tränen in Strömen über das Gesicht liefen. Er dachte an jemanden. An Jemanden, den er so schrecklich vermißte und gleichzeitig niemals wieder sehen wollte... ***ooOO@OOoo*** ***Flashback*** Seine Schultasche glitt ihm aus der Hand und fiel zu Boden. Die kleine Glasflasche, gefüllt mit Orangensaft, die sich in einem kleinen Seitenfach befand, klirrte gefährlich, zerberste aber zum Glück nicht. Aber selbst wenn... Das war im Augenblick völlig unwichtig. In diesem Moment hatte Omi wirklich andere Sorgen. Ein wenig taumelnd stolperte er einige Schritte rückwärts. Die vor Überraschung und Panik geweiteten, blauen Augen immer fest auf das mitternachtsblaue Paar geheftet. "Tsukiyono? Ist ihnen nicht gut?" Eine Hand in seinem Rücken verwehrte ihm, weiter zurückzuweichen und somit gegen die schwarze Schultafel zu stoßen. Mit wirren Blick starrte Omi den Lehrer an seiner Seite an. Sein Blick schrie förmlich: "Gut? GUT?! Natürlich geht es mir nicht gut! Da sitzt Prodigy! P.R.O.D.I.G.Y. !!!! Ein Schwarz! in Mörder!!! Evakuieren sie das Gebäude und verschwinden sie! Das da ist Prodigy!!!!!!!!" Vielleicht hätte Omi auch etwas in der Art gesagt, wenn seine Kehle nicht bis Oben hin zugeschnürt gewesen wäre. So brachte er nur ein mühsames Krächzen heraus und wand den Blick wieder, von dem besorgten Pauker im grauen Anzug, zu dem Jungen in der hintersten Ecke des Klassenraums, der ihn, mit kalten, aber scheinbar nicht minder erschrockenen Gesichtszügen entgegensah. Instinktiv wanderte Omis rechte Hand in die Innenseite seiner Jacke, nur um feststellen zu müssen, dass er natürlich keine Darts oder ähnliches dabei hatte. Wer erwartete auch schon, das man an seinem Ersten Schultag in einer neuen Penne, seinen Erzfeind treffen würde? Er sicher nicht. "Tsukiyono?" Wiederholte der Lehrer und beugte sich zu Omi, um ihm in das konsternierte Gesicht zu schauen. "Ist alles ok. bei ihnen? Sie sind ganz blaß ." Einige Schüler fingen bei seinem, scheinbar nicht sonderlich intelligent wirkenden Anblick an zu lachen und hinter vorgehaltener Hand zu tuscheln. Omi reagierte nicht und starrte weiter in das Gesicht seines Gegenübers. Seine Umwelt nahm er schon lange nicht mehr wirklich war. In seinem Kopf arbeitete es. Was sollte er tun? Angreifen, abwarten oder flüchten? Seine alte Schule hatte er verlassen müssen, weil er sich zu auffällig benommen hatte. Wie AUFFÄLLIG wäre es, wenn er sich jetzt auf den Schwarz stürzen würde? Außerdem hatte er ohne Waffen nicht sonderlich gute Chancen gegen Prodigy. Und es gab noch einen Grund. Omi besann sich WO er war. Sie befanden sich in einer Schule. Mit Lehrern, mit Schülern; Unbeteiligten, die leicht zu Schaden kommen könnten... VERDAMMT!!!! Was sollte er denn jetzt tun?! "Tsukiyono?" Noch immer versuchte der Lehrer Omi anzusprechen und diesmal zeigte Omi Reaktion. Mit einem schrecklich verzerrtem und unnatürlichem Lächeln sah er den Pauker an, der denken musste, der Junge hätte einen Dachschaden, weil seine, Omis Augen immer wieder zur Seite, in die Klasse linsten, um Prodigy im Auge zu behalten. "Äh......... ja, klar! .... Mir... Ich bin nur ..." Er hackte. " Ich bin nur etwas ....nervös! JA !!! NERVÖS!!! Erster Schultag und so." Er nickte heftig mit dem Kopf und wirkte dadurch noch seltsamer. >Oh ja~aa .... ich bin gaaaaaaanz unauffällig...< Dachte er resigniert und zwang sich mit dem Nicken aufzuhören um sich dafür dann verlegen am Kopf zu kratzen. "G-gut.... dann kannst du dich ja mal hinsetzten." ebenso verkrampft wie Omi, lächelte der Lehrer und verwies mit der Hand an einen der freien Tische in der Mitte des Raums. In seiner Verwirrung hatte er ganz vergessen den neuen Schüler zu siezten. "Setzt dich da hin. Wenn du.. äh...... Probleme hast, wende dich an mich." Omi nickte, diesmal nur einmal und schritt unter den teils belustigten und teils kritischen Blicken seiner neuen Klassenkameraden zu dem Tisch, den ihm der Lehrer zugeteilt hatte. Den eigenen Blick starr auf den Jungen in der Ecke gerichtet und bereit zu reagieren, sollte dieser sich auch nur regen. Es passte ihm gar nicht, wo er saß. Prodigy saß weit hinten, er selbst weiter vorne und so musste er ihm zwangsweise den Rücken zukehren, als er bemerkte, das ihn immer noch alle anstarrten. >Was ein Scheiß ...< dachte Omi betrübt und erschoß nicht nur Prodigy sondern auch Kritiker mental, denen er das alles zu verdanken hatte. Es war mucksmäuschenstill in der Klasse und der Lehrer kam in Zugzwang. Nur zögerlich fiel er in seine alte Rolle zurück. "Gut. Wo waren wir?" Er blätterte in einem Englischbuch, " Ah ja ... Schlagen sie bitte ihr Buch auf. Seite 109 und starten sie ihr Schreibprogramm. Während ich die Hausaufgaben kontrolliere bearbeiten sie die Nummern 1, 4 und ..." Omi hörte nicht weiter zu, sondern startete den Computer, der sich auf seinem Tisch befand. >Gute Schule...< ging es ihm durch den Kopf, wobei er sich sofort für diesen Gedanken tadelte. Er hatte nun wirklich gerade andere Sachen zu bedenken, anstatt sich über einen PC zu freuen. Zum Beispiel das ihm ein Schwarz im Rücken saß, dessen Blick er regelrecht spüren konnte. Verstohlen drehte er sich noch mal um, um verwundert festzustellen, das der Junge mit dem dunkelblonden Haar ebenfalls den Blick von ihm genommen hatte und jetzt dabei war, sich mit seinem CP zu beschäftigen. Er beachtete Omi gar nicht mehr. Der Lehrer schritt weiter durch die Reihen von Schülern, gab hier und da teils lobende, teils tadelnde Comments (> Die ich übrigens auch sehr gerne von euch hätte ^^ *zwinker* ) von sich und gelangte schließlich zu dem Tisch des Schwarz. Omis Kehle entsprang leise eine überraschter, undefinierbarer Laut, als er mit ansah, wie der Lehrer anfing dem Jungen eine Standpauke zu halten. "Naoe! Haben sie schon wieder ihre Hausaufgaben nicht gemacht?! Sie können mir nicht weiß machen, dass sie das nicht konnten, so dumm sind sie nicht, Nagi!" Omis Herz setzte für einen Moment aus. Das gabs doch nicht. Dieser Lehrer schnauzte Prodigy gerade an, als wär er ein kleiner Schuljunge. Und er ließ es sich sogar, mit zugegeben sehr finsteren, Blick gefallen. Der Weiß spannte die Muskeln an. Wenn sich Prodigy auf den Mann stürzen würde, wäre er da. ...Aber es geschah nichts. Nachdem der, in Omis Augen lebensmüde Pauker sich noch ein wenig über die nicht vorhandenen Leistungen des Jungen ausgelassen hatte, wechselte er zur nächsten Reihe, um seine Zöglinge weiter zu kontrollieren. >Wo ist hier die versteckte Kamera?! ...Das kann doch alles nicht wahr sein!< Omi starrte zu Prodigy, dann auf seine Schultasche. Vielleicht sollte er den Anderen Bescheid geben? Natürlich sollte er! Langsam, darauf bedacht keine schnellen Bewegungen zu machen, damit er dem Schwarz keinen Grund zum Angriff gab, zog er die Schultasche, die zu seinen Füßen lag, hoch, öffnete die beiden Schnallen und fischte für Prodigy verdeckt, sein Handy heraus. Kens Nummer war schnell eingetippt und Omi wartete auf ein Knacken in der Leitung, das ihm zeigte, das er mit seinem Freund sprechen konnte. Jedoch: Kein Freizeichen. Der Trottel musste sein Telefon mal wieder ausgeschaltet haben. Ehe Omis Finger die Nummer Ayas ( Yohji schlief wahrscheinlich noch und würde sowieso nicht abnehmen) fertig eingegeben hatte, blinkte es plötzlich auf dem, inzwischen fertig hochgefahrenem Computer vor ihm auf. Verwundert drehte sich der 17jährige gänzlich dem blauen Monitor zu. Seine Erstaunen wandelte sich in Erschrecken um, als er die Zeilen las, die in einem kleinen Fenster, rechts unten auf dem Desktop erschienen waren: >>Das würde ich jetzt nicht tun. Schwarz wäre schneller hier als Weiß. Legt das Handy lieber weg, Bombay. Oder sollte ich besser sagen: TSUKIYONO OMI ?<< Daran hatte er jetzt gar nicht gedacht. Vor wenigen Minuten hatte der Lehrer der ganzen Klasse groß und Breit alles über Omi erzählt. Seinen Name, sein Wohnort, ALLES! Und was er nicht gesagt hatte, war für Prodigy nicht schwer über seine Schulakte herauszubekommen. Gerade hatte Schwarz seine ganze Identität erfahren. VERFLUCHTE SCHEIßE !!!! Zu gern hätte Omi jetzt seinen Kopf immer wieder gegen die Tischplatte gedonnert, aber gebracht hätte das wohl auch nichts. Also ließ er die erste Schrecksekunde verstreichen und antwortete per PC: >>Hast deine Leute wahrscheinlich eh schon informiert, was NAOE?!<< Er glaubte, dass das der Name gewesen war, den der Lehrer eben für Prodigy verwendet hatte. Eine Antwort erfolgte prompt. >>Nein, habe ich nicht. Aber du weißt wie schnell ich Kontakt zu MasterMind aufnehmen kann! Also lass deine Weißen Idioten da raus. Was machst du überhaupt hier?<< Omi drehte sich um und schickte Prodigy einen wütenden Blick, den dieser gar nicht zu stören schien, er starrte weiter auf den Bildschirm vor seiner Nase. Seine Finger flogen weiter über die Tastatur. >>Und schau nicht immer zu mir rüber! Sonst merken die, dass du mich kennst! Also: Was machst du hier, Weiß<< >>Als ob ich dir den Rücken zukehren würde! Und die gleich Frage könnte ich dir stellen. Seit wann besuchen Mörder wie du eine Schule?!<< >>Ja, Tsukiyono. Seit wann... ?<< Omi schnaubte und erwiderte schnell: >>Zwischen dir und mir liegt ja wohl ein meilenweiter Unterschied Prodigy! Ich töte nicht Unschuldige nur fürs Geld!!!!<< Darauf folgte dann erst mal einen Moment keine Antwort und Omi drehte sich unsicher wieder um. Sein Gegenüber hatte den Blick noch immer am Bildschirm geheftet. Omi ertappte sich tatsächlich bei dem Gedanken daran, ob er nicht etwas falsches gesagt hatte, was Naoe vielleicht verletzt hatte. Aber, rief er sich schnell wieder in Besinnung, das wäre doch Schwachsinn! a) konnte es ihm egal sein, ob er Prodigy gekränkt hatte und b) würden seine Worte den Telekineten sicher nicht so schnell aus der Fassung bringen können. Trotzdem blieb eine Gegenbemerkung Naoes aus und Omi wurde in kleinen Schüben immer nervöser. Er wollte gerade ein wenig in Panik geraten, weil ihm die Idee kam, das der Schwarz jetzt doch seine Teamkollegen informierte, als dann endlich einige neue Zeilen auf seinem Bildschirm erschienen: >>Wir sind beide tot, wenn wir unseren Leuten Bescheid sagen, den jeweils anderen gefunden zu haben. << Omi zog die Stirn kraus. >>Wie meinst du das denn jetzt?<< Auch die nächste Antwort ließ auf sich warten, aber dass lag eher daran, das Naoe einige Zeit zum tippen brauchte, da er mitten drin zweimal vom Lehrer abgelenkt wurde. >>Egal wer schneller zuschlägt, Weiß oder Schwarz. Wenn wir euch eliminieren, haben wir Kritiker am Hals, die durch dich wissen, wo wir zu finden sind. Wenn Weiß schneller ist, dürft ihr Besuch von ß bei euch zu Hause erwarten. << Omi erschrak über die Logik der Gedanken. Das stimmte. Wenn man den anderen einmal wirklich gefunden hatte, half nicht mal untertauchen. Dann hatte man den anderen am Arsch kleben. Er brauchte drei Anläufe, ehe er seine Antwort Naoe schickte: >>Und was jetzt? Du wirst mich sowieso verraten. Auch wenn ich meinen Leuten nichts erzählen werde.<< >>Nein, werde ich nicht. Weil ich dann tot bin. Was glaubst du, was Orakel mit mir macht, wenn ich ihm erzähle WO ich dich getroffen habe und das du meinen Name kennst ?<< Omi grübelte. Teils darüber, was er jetzt machen sollte, teils darüber wie sehr man auf die Worte Prodigys vertrauen konnte. Das Ergebnis war nicht sonderlich förderlich. >>Und wenn wir gar nichts machen?<< tippte er schließlich ein. >>Wie "gar nichts" ?<< >>Wenn wir den Job Job und die Schule Schule sein lassen. Einfach trennen<< Ein spöttisches Schnauben erfolgte aus der letzten Reihe. >>Wow! Toller Einfall! Wie naiv bist du, Baka? Das klappt nie!<< >>Dann schlag doch was besseres vor!!!! Du hast doch selbst gesagt, das Weiß und Schwarz beide am Arsch sind, wenn wir jetzt reagieren!<< sauer hackte Omi auf den Tasten rum. >>Ganz simpel: In der großen Pause töte ich dich. Dann sind wir das Problem los!<< Omi riß die Augen auf und fuhr mit dem Kopf herum. Diesmal traf sich sein Blick mit dem Naoes. Dieser hatte Kalkül in den Augen. Nur zögerlich drehte sich Omi wieder um und tippte: >>Aber wenn, dann wird dich Weiß trotzdem ausfindig machen. Die werden sich wundern, das ich einfach so in der Penne abkratzte. Die werden dich finden! Meine Leute machen sich nämlich Gedanken um mich!<< froh ein kräftiges Kontra geben zu können, drückte Omi Enter und schickte sein Replik ab. >>Das weiß ich selber, du Baka!<< kam es zurück. >>Also? Und was nun?<< Omi ignorierte geflissentlich die Beschimpfung. >>Du würdest deine Weißen Idioten damit verraten...<< Omi stutze einen Moment über diese Aussage. Würde er das? Würde er Aya, Ken und Yohji verraten, wenn er ihnen nicht sagte, was hier los war? Zum Teil sicherlich, aber war es nicht wichtiger, dass sie dafür leben würden? Wenn die Gegenparteien die Identitäten der Anderen wußten, waren tatsächlich alle dran. Egal wer wen zuerst erledigte. Aber würde Nagi (er grinste innerlich über den Namen) auch Wort halten und nichts sagen? >>Und du würdest deine Schwarzen Ratten verraten...<< lautete schließlich die Reaktion auf den Satz des Schwarz. >>*löl* Das wäre ein weiter Grund für mich, es zu tun<< Wieder drehte sich Omi um, um sicher zu gehen, dass da wirklich Prodigy saß. *Wollte* der seine Leute verraten?! Während Omi sich noch den Kopf darüber zermarterte, kam gleich die nächste Nachricht: >>Auch wenn's mir nicht gefällt. Eine wirkliche Auswahl bleibt uns nicht. Was ist nun, Weiß?<< Omi schloß für einen Moment die Augen und ging in sich. Schließlich tippte er blind: >>Ok Naoe... Machen wir es so. In der Schule sind wir nur 2 stinknormale Schüler...<< gerade als er abschicken wollte, fügten seine Finger wie von selbst und ohne, dass er darüber nachdachte noch hinzu: >>Sag mal, wie alt bist du eigentlich , Nagi?<< Als Antwort krachte es hinter ihm und Omi fuhr, zusammen mit sämtlichen anderen Klassenkameraden, herum. Das Bild das Naoe bot, war göttlich: Der Junge hatte während des ganzen "Gesprächs" mit seinem Stuhl gekippelt und nun hatte ihn Omis letzter Satz so überrascht, dass es ihn sprich- bzw. wörtlich umgehauen hatte. Nun lag der Telekinet am Boden, hielt sich mit unterdrücktem Fluchen den Hinterkopf und zog sich schließlich mit schmerz - oder eher wutverzerrtem Gesicht an seinem Tisch hoch. Nicht nur Omi fiel es schwer ein Lachen zu unterdrücken. Die gesamte Klasse brach in einen Schwall von unterdrücktem Kichern und lustigen Glucksern, bis hin zu lautem Lachen aus. "Naoe?! Was machen sie da?!" Herr Bunoko, wie sich der Lehrer übrigens nannte, eilte durch die Reihen sich amüsierenden Schüler, zu Nagi hin. Dieser saß bereits wieder und stierte konzentriert und bitterböse gegen die nächste Wand, die sich ihm bot. Der Pauker verdrehte angesichts dieser Sturheit nur die Augen und begab sich zurück zu seinem Lehrerpult. Es war schwer, wieder die Aufmerksamkeit der Klasse für sich zu beanspruchen. Scheinbar kam es nicht alle Tage vor, das Naoe dermaßen und im wahrsten Sinne des Wortes, aus der Rolle fiel. Nach einigen Drohungen in Bezug auf schriftliche Sonderaufgaben, gelang es Bunoko-san dann letztendlich doch, seine Schüler wieder unter Kontrolle zu bringen. Auch Omi wand sich, innerlich immer noch bebend, wieder dem Monitor vor seiner Nase zu, wo auch gleich eine Nachricht aufflammte: >>WAS SOLL DENN SO EINE BESCHEUERTE FRAGE, DU IDIOT?!<< >>War ne ganz legitime Frage. Würde mich nur mal interessieren. Hab dich nicht so<< Es schien, als hätte Omi schon völlig vergessen, mit wem er da gerade sprach. >>21!<< kam es zurück und der Weiß lachte hell auf, so dass diesmal ihm die Aufmerksamkeit der Klasse zukam. >>So naiv bin nicht mal ich! Also, ich bin 17<< tippte er schnell, nachdem sich alle wieder, mit suspekten Blicken von ihm abgewendet hatten. >>Das weiß ich bereits. Hab mir eben deine Schulakte durchgesehen!<< >>Soll ich auch in Deine schauen, um es zu erfahren, oder sagst es mir jetzt?<< >>Nichts wirst du! Meine Akte ist nicht zugänglich. Auch nicht für dich, als Hacker.<< Omi fing die Unterhaltung langsam an, Spaß zu machen. >> Hast sie verschlossen? Gib mir zwei Minuten und ich weiß dein Alter, deinen Wohnort und alles andere !!<< Er grinste, als die Reaktion Seiten Nagis kam: >>Würdest du eh nicht schaffen. Aber ehe du vor Neugierde stirbst: 15<< >>Echt? Du bist erst 15? Wow...<< >>Toll ne? Kann ich richtig stolz drauf sein ...<< lautete die sarkastische Antwort und verpaßte Omi einen Dämpfer. >>So war das nicht gemeint. Ich hätte dich halt nur älter geschätzt.<< Eine kurze Pause entstand. >>ACHTUNG!!!! Schließ sofort das Fenster!!!!!<< bellte es dem 17jährigen per Text plötzlich entgegen. Verwirrt drehte er sich zu Nagi um, der ihn aber nicht, sondern nur auf seinen Rechner anstarrte und plötzlich wie verrückt auf seiner Tastatur rumkloppte. "Tsukiyono? Kommen sie mit dem Computer klar?" erklang es plötzlich ganz dicht neben Omi und erschrocken schaute er nach oben, direkt in das fragende Gesicht seinen Englischlehrers. "Äh ... ja ja ... natürlich! Klar doch!" "Und was schreiben sie da die ganze Zeit?" Indiskret beugte sich Bunoko-san zu ihn herunter und warf einen Blick auf Omis Monitor. Dem Jungen wurde heiß und kalt zugleich. Wenn der Lehrer jetzt lesen würde, was er sich die ganze Zeit mit Nagi schrieb, dann ... "Ausgezeichnet! Sie gehören wohl zu den ganz schnellen? Sehr gut Tsukiyono! Machen sie weiter so!" Mit einem anerkennenden Schulterklopfen entfernte sich der Pauker wieder und gab Omi die Gelegenheit a) seinen Herzschlag wieder in den zweistelligen Bereich zu bringen und b) einen Blick auf seinen plötzlich gänzlich anderes aussehenden Monitor zu werfen. Dort war nicht mehr sein Gespräch mit Nags abgebildet, sondern irgendein Schreibprogramm. Englische Sätze leuchteten ihm entgegen . Verdutzt musterte Omi das Programm. Er brauchte einige Sekunden um zu checken, was gerade passiert war: Nagi musste früher als er bemerkt haben, das sich der Lehrer näherte und nachdem Omi nicht auf seine Warnung reagiert hatte, hatte Nagi sich eigenmächtig in sein System eingeklinkt, die Nachrichtenbox verschwinden lassen und eben dafür die Aufgaben eingesetzt, die der Pauker vor einigen Minuten aufgegeben hatte. Mit einem Seufzer ließ sich Omi ein Stück seinen Stuhl runtergleiten. Das konnte ja noch was werden ... Er und Prodigy in einer Schule. Schlimmer noch, in ein und der selben Klasse. Und kein Wort zu Ken und den anderen... Wieder sah sich Omi verstohlen um. Nagi saß noch wie zuvor an seinem Tisch. Er hatte die Arme auf seinem Pult verschränkt und den Kopf darauf gelegt. In diesem Moment sah er ganz anders aus, als bei den Missionen. Fast normal, wenn man mal von dem finsteren Blick absah, den er seinem Lehrer schickte. Na gut. Würde er halt versuchen, mit dem Schwarz auszukommen. Den Anfang hatten sie ja schon getan und wenn Omi ganz ehrlich war, *so* schwer fiel es ihm nun auch wieder nicht, sich mit Naoe zu arrangieren. Persönlich hatte er ja nicht wirklich etwas gegen ihn. Trotzdem war da noch ein ziemlich schlechtes Gewissen in ihm. Der Satz Nagis, er würde seine Freunde somit verraten, schwirrte ihm noch immer in den Hirnwindungen herum und ließ sich einfach nicht abschütteln. Doch, was half es, sich jetzt Gedanken darum zu machen? Er seine Entscheidung getroffen und das Für und Wider miteinander abgewogen. Jetzt musste er schauen, was auf ihn zukam ... ***Flashback End*** <<< Huhu ? Noch jemand am Leben? *Stille* ... aha ... Niemand also ... Bin ich jetzt auch ein Mörder, weil ich euch mit dieser Fic zu Tode gelangweilt habe? Damit mich mein schlechtes Gewissen nicht allzu sehr plagt und ich weiterschreiben kann, schickt mir doch den einen oder andern Comment, als Beweis, das ihr das hier doch halbwegs lebendig überstanden habt, ja? *BÜDDE BÜDDE!!!!* Eigentlich sollte dieses Cap noch ein Stück länger werden und mit einer ganz spannenden Stelle aufhören, aber ich hab mir schon genug Zeit gelassen und das Cap ist auch schon länger als sonst. Von daher verspreche ich, das es jetzt wirklich schneller weiter geht. Schließlich sind ja Ferien *froi* ^-^ Ach ja: Das nächste Mal wird's wieder spannend. Ich verrate mal nicht zuviel, aber durch nicht vorhandene Kochkünste seitens Naemi und deren Folgen kommt es endlich zum ersten Showdown: Omi trifft auf Nagi und Justin und dann geht's ab !!!!! *Sich vor Omi grusel* ^^ O.k. dann will ich mal posten. Cu ihrz !!! Hoffe man sieht, bzw. ließt sich !! Cu Yune ! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)