Das Bannmal von yuyakinna ================================================================================ Kapitel 1: 1. Kapitel --------------------- Am Himmel über Konohagakure im Hi-no-Kuni begann die Sonne ihren alltäglichen Lauf. Die Vögel zwitscherten in den Bäumen und noch war alles still. Die Steinbilder der vier Hokages wachten über das schlafende Dorf. Der Riss im Bildnis des dritten Hokage war neu, erst gestern hatten sie das Begräbnis gefeiert. Hinata warf wie jeden Morgen, wenn sie das Haus um fünf Uhr morgens verlies, einen kurzen Blick auf die Steinporträts. Doch heute fühlte sie keine Zuversicht, wenn sie in die Gesichter der stärksten Ninjas ihres Dorfes blickte. Konoha war angegriffen worden und Orochimaru hatte den Meister Hokage getötet. Wer der nächste Hokage würde war offen. Ihre hastigen Schritte hallten laut auf dem Pflaster wieder. Hinata wandte sich nach links und folgte einer schmalen Gasse, die eine Abkürzung war. Einmal blieb sie stehen und blickte nach oben. Im ersten Stock des Hauses stand ein Fenster offen und Hinata vernahm leises Schnarchen. Sie kicherte leise und spürte wie die Wärme in ihre Wangen stieg. Naruto schlief, wie immer noch tief und fest. Auf dem Trainingsfeld war noch niemand aus ihrem Team. Das wunderte Hinata nicht. Sie hatten ihre Verabredung erst für halb sieben angesetzt. Sie setzte sich an einen Baumstamm gelehnt und lauschte dem Lied der Vögel. Ihre Gedanken wanderten zurück zur Chu-Nin Auswahlprüfung und dem Kampf zwischen Naruto und Neji. Sie war glücklich und stolz, dass Naruto ihren Cousin besiegt hatte, obwohl sie Nejis Gefühle zu verstehen glaubte. Er war viel talentierter als sie selbst, aber er war in der Zweigfamilie geboren und mit einem Bannmal geprägt, das... Ein Rascheln ertönte und ein kleiner weißer Hund tauchte aus dem Gebüsch auf. Gleich hinter Akamaru erschien Kiba, Hinatas Teamkollege und Akamarus Herrchen. „Hey Hinata, was machst du denn schon hier?“, Kiba trat neben sie und blickte grinsend zu ihr herunter. Er grinste eigentlich immer, Hinata konnte sich nicht erinnern ihren Teamkollegen jemals traurig oder nachdenklich erlebt zu haben. Die Kapuze seines Anoraks verdeckte wie immer seine strubbeligen dunklen Haare und auf seinen Wangen trug er die rote Tätowierung von Fangzähnen. „Hallo Kiba, ich bin immer so früh hier“, Hinata wandte den Blick ab und spielte mit ihren Fingern. Kiba sah noch einen Moment auf sie herab, dann pfiff er leise nach Akamaru und begann mit ihrem Training. Hinata beobachtete ihn dabei. Um Punkt halb sieben tauchte Kurenai vor Hinata auf. Die Jo-Nin sah sich um und unterdrückte ein Gähnen. „Morgen ich zwei! Seid wohl aus dem Bett gefallen, dass ihr so pünktlich seid“, begrüßte sie Kiba und Hinata. „Wo ist Shino?“, fragte Kiba und trat zu den beiden Kunoichis. „Er muss heute noch daheim bleiben. Das Gift ist zwar aus seinem Körper verschwunden, aber sein Vater besteht darauf“, antwortete Kurenai. „Sensei, haben wir heute einen Auftrag?“; erkundigte sich Hinata. „Ja, sicher. Aber erst heute Nachmittag, Anko hat mich um Mithilfe gebeten.“ „Gehen wir nur zu dritt?“, wollte Kiba wissen und versenkte beide Hände in den Jackentaschen. Kurenai schüttelte den Kopf. „Nein“, antwortete sie, „wir werden noch jemanden zur Verstärkung bekommen.“ „Wen?“, Kiba kam nicht mit allen Ge-Nin gut aus. „Ich weiß es noch nicht. Wir treffen uns um zwei Uhr am Dorfeingang. Bis dann“, von einem auf den anderen Augenblick war Kurenai verschwunden. Hinata erhob sich und machte sich auf den Heimweg. Kiba tauchte neben ihr auf und fragte: „Gehen wir ein Stück gemeinsam?“ Hinata nickte stumm. Die ganze Zeit liefen sie schweigend nebeneinander her. Erst als sie die Stelle erreichten, an denen sich ihre Wege trennten sagte Kiba: „Bis nachher.“ „Ja bis dann“, antwortete Hinata leise. Als Hinata die Tür ins Haus öffnete hörte sie bereits die Geräusche, die aus dem Trainingsraum drangen. Sie schob die Tür zum Dojo nur einen Spalt breit auf und lugte hinein. Ihre jüngere Schwester Hanabi sprang flink durch den Raum und wich ihren Gegnern fast spielerisch aus. Ihr Vater, Hizashi Hyuga, stand an der gegenüberliegenden Wand und beobachtete den Kampf. Nach einer Weile rief er Hanabi zu sich und lies sie ein Fingerzeichen üben. Hinata schauderte; es war das Geheimzeichen mit dem sie das Bannmal der Zweigfamilie aktivieren konnten. Sie wollte die Tür gerade geräuschlos schließen, da blickte ihr Vater auf. Sein abfälliger Blick lies sie zurücktaumeln. Bevor sich die Tür ganz schloss fiel Hinatas Blick auf einen der Trainingspartner von Hanabi. Der junge Mann trug schwarze Kleidung und sein Ninjastirnband als Kopftuch. Irgendetwas war seltsam an ihm, aber Hinata wusste nicht was. Genau um zwei Uhr waren Hinata und Kiba mit Akamaru am großen Tor. Kurenai war nirgends zu entdecken. Etwa eine Viertelstunde später kehrte eine Gruppe Chu-Nin verdreckt von ihrem Dienst zurück. Als Kurenai nach einer ganzen Stunde noch nicht aufgetaucht war seufzte Kiba und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. „Sonst ist sie doch nicht so unpünktlich“, murmelte er verdrießlich. Hinata kicherte leise. Kiba war immer der Ungeduldigste aus ihrem Team. Wenn etwas nicht nach seiner Nase lief drehte er irgendwann vollkommen ab und war nicht mehr zu halten. Doch nach der zweiten Stunde untätigen Wartens wurde selbst Hinata ungeduldig. Erst nachdem eine weitere halbe Stunde vergangen war und der Himmel über Konohagakure sich rot zu färben begann tauchte Kurenai, gefolgt von Neji Hyuga am Ende er Straße auf. Hinatas Magen zog sich zusammen als sie ihren Cousin erkannte. „Nicht der“, meckerte Kiba und klang dabei mehr wie Shikamaru. Mit Neji kam Kiba von allen Ge-Nin am schlechtesten zurecht. „Gut, dass ihr beiden gewartet habt. Es tut mir Leid. Wir hatten einen kleinen Zwischenfall und aus diesem Grund kommt auch Neji mit. Eigentlich hatte Kakashi Naruto vorgeschlagen, aber Naruto musste mit Jiraiya aufbrechen“, erzählte Kurenai hastig und bevor sie fortfahren konnte fragte Kiba mit gerunzelter Stirn:„Jiraiya? Wer is’n das?“ Neji zischte verächtlich. „Er ist einer der drei San-Nin“, sagte er in einem Tonfall der Kiba zur Weißglut brachte. „Genau, Neji hat Recht; aber das hat nichts mit unserem Auftrag zu tun. Wir werden nach Iwagakure reisen und dem Tsuchikage eine Botschaft überbringen. Kiba, Hinata, dies ist euer erster B-Stufen-Auftrag. Gai hat gesagt ihr hattet schon mal einen?“, wandte Kurenai sich an Neji. Der nickt stumm. „Nun wir müssen vorsichtig sein. Wir werden sicherlich gegen andere Shinobis kämpfen müssen und die Botschaft hat oberste Priorität. Bis ins Felsreich sind es etwa drei Wochen Fußmarsch, aber weil wir uns die nicht zumuten können werden wir auf den Kyõkoku-kawa* reisen. Ein Handelsboot wird uns bis an die Grenze des Hi-no-Kuni bringen. Den Rest erkläre ich euch auf dem Schiff. Wir müssen uns beeilen, wenn die Sonne untergegangen ist müssen wir am Fluss sein“, Kurenai gab das Zeichen zum Aufbruch. ____________________________________ *Kyõko= Schlucht kawa= Fluss (ich entschuldige mich bei allen, die Japanisch können und denen bei meinen Eigenkreationen die Haare zu Berge stehen sry!!!!!! T.T ) Kapitel 2: 2. Kapitel --------------------- Kapitel 2 Das Handelsschiff wirkte ziemlich heruntergekommen. Ein neuer Anstrich wäre dringend nötig gewesen. Die Mannschaft war ebenso alt und schmutzig wie das Schiff und wenig Vertauens erweckend. Kurenai wechselte ein paar Worte mit dem Kapitän, einem alten, großgewachsenen, grauhaarigen Mann, der gemütlich seine Pfeife rauchte. Der Mann musterte sie alle eingehend als sie Kurenai an Bord folgten. Mit großen Schritten ging er dann ebenfalls die Landungsbrücke hinauf und gab das Zeichen zum Ablegen. Zwei Matrosen holten die Brücke ein und wickelten die Taue auf, die das Boot am Ufer gehalten hatten. Das Schiff trieb auf den Fluss hinaus und nahm rasch Fahrt auf. Kurenai winkte ihre Gruppe unter Deck und führte sie zu den Kabinen. „Ihr Jungs teilt euch eine und Hinata und ich. Eure ist hier und unsere direkt daneben. Legt euer Gepäck ab, wir treffen uns gleich in meiner Kabine“, Kurenai ging rasch noch ein Stück den gang hinab und öffnete eine Tür. „Hinata, unsere Kabine ist hier“, rief sie dem Mädchen zu und trat ein. Unter der hölzernen Decke hing eine Petroleumlampe, die das einzige Licht im ganzen Raum gab. Zwei Holzpritschen standen an den fensterlosen Wänden. Sonst gab es nur noch einen kleinen Schreibtisch und einen Stuhl. „Nicht sehr komfortabel“, stellte Kurenai fest und legte ihre Tasche ab. Die beiden Frauen hatten kaum Zeit ihre Kabine weiter in Augenschein zu nehmen da kam Kiba auch schon, gefolgt von Neji, herein. „Was für eine Bruchbude“, nörgelte er und lies sich auf Hinatas Pritsche fallen. Es knackte laut. Erschrocken sprang Kiba wieder auf. Kurenai grinste und Hinata kicherte leise. Neji warf nur einen verächtlichen Blick auf seinen Teamkollegen. Kurenai setzte sich vorsichtig auf den Stuhl und sah ihre Schützlinge an. Neji stand im Halbdunkel an die Wand gelehnt, die Hände vor der Brust verschränkt und blickte sie erwartungsvoll an. Kiba saß im Schneidersitz auf dem Boden neben Akamaru und Hinata hockte sich vorsichtig auf die äußerste Kante ihres Bettes. „Die Reise über den Kyõkoku-kawa verkürzt unseren Weg etwa um zwei Wochen. Wir verlassen das Schiff an der Grenze und haben dann noch eine Woche Fußmarsch durch das Felsenreich vor uns. Ihr müsst eure Fähigkeiten vor allem auf das frühzeitige Erkennen eines Feindes trainieren. Wenn die Ninja aus Otogakure uns eine Falle stellen und wir blindlings hineinlaufen werden wir mit Sicherheit umgebracht, aber wenn wir vorbereitet sind...“; Kurenai lies den Satz unvollendet und fasste ihre Schützlinge, einen nach dem anderen, ins Auge. „Ninjas aus Oto?“, fragte Kiba. Kurenai nickte. „Wir denken, dass Orochimaru alles tun wird um die Macht Konohgakures weiter zu schwächen. Er selbst konzentriert sich zwar im Moment auf andere Dinge, aber wir müssen doch mit seinen Dienern rechnen.“ Hinata lief es eiskalt den Rücken runter, als sie an Gerüchte dachte, die sich um die Oto-Nin rankten. Sie spürte wie Nejis Blick auf ihr ruhte und sah auf, doch im Gesicht ihres Cousins konnte sie keinerlei Regung erkennen. „Ihr drei seid alle sehr stark darin einen Feind frühst möglich aufzuspüren. Deshalb wird immer einer von euch oben an Deck Stellung beziehen und uns so sichern. Die anderen sollten in der Zeit ihre Nahkampftechniken trainieren, aber bitte ohne euch zu verletzen und völlig zu verausgaben.“ Kurenai zog nun eine versiegelte Schriftrolle hervor und drehte sie nachdenklich in ihren Händen. ________________________________________________ so, mein 2. Kapitel puh der rest is in arbeit! Sry für alle rechtschreib- und kommafehler O.o verzeiht mir!! ^^ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Vorsichtig verlagerte Hinata ihr Gewicht und streckte sich. Die Sonne war gerade erst aufgegangen. Seit dem gestrigen Abend, als sie Neji abgelöst hatte, saß sie auf dem Dach der kleinen Hütte, in der sich das Steuer des Schiffes befand. Die meiste Zeit hatte sie in einer Art Trancezustand verharrt, der es ihrem Körper erlaubte sich zu entspannen und ihrem Geist abzuschweifen und dennoch konnte sie die Umgebung mit ihren Byakugan beobachten. In Konoha würde die Sonne jetzt ihre ersten Strahlen über das noch schlafende Dorf schicken, doch in der tiefen Schlucht, in die sich der Fluss hineingefressen hatte, wich gerade erst die Dunkelheit und das Licht der Petroleumlampe am Bug des Schiffes begann zu verblassen. Einer der Matrosen kam an Deck, warf dem Mädchen einen neugierigen Blick zu und machte sich dann an den Sicherungsseilen, die die Waren in den rieseigen Paketen auf dem Schiff hielten, zu schaffen. Hinata beobachtete ihn eine Weile misstrauisch, doch als er nichts Ungewöhnliches tat, wandte sie ihre Augen von ihm ab und sah hinauf an den Rand der Schlucht. Von dort, hatte Kurenai ihr eingeschärft, war die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs am höchsten. Eine Schar Gänse flog über sie hinweg. Etwa eine Stunde später stieg Kurenai aus dem Bauch des Schiffes hinauf, streckte sich ausgiebig und war mit einem Sprung neben Hinata. „Hier, du hast sicher Hunger“, die Kunochi reichte ihr ein paar Früchte und ein Stück Brot. „Danke Sensei. Was ist mit Kiba und Neji?“, Hinata nahm das Brot und biss hungrig hinein. „Kiba schläft noch. Neji saß unbeweglich auf seinem Bett. Ich glaube er hat nicht geschlafen“, gab Kurenai Auskunft und sah sich um. „Was für ein herrlicher Morgen.“ Hinata nickte nur beiläufig. Sie hatte einen aufgeschreckten Vogelschwarm am Rand der Schlucht entdeckt. Das bedeutete nichts Gutes. Sie warf eien Blick auf Kurenai, die noch immer das Wetter pries. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Rand der Schlucht zu. „Kurenai“, sagte sie ohne sich zu bewegen.„Kurenai, da oben ist irgendetwas.“ Die Kunochi warf ihr einen kurzen verstehenden Blick zu und war von einem auf den anderen Augenblick verschwunden. Hinata folgte ihr mit ihren Augen, wie sie die steile Wand mühelos erklomm. Dann erreichte die Jo-Nin den Rand der Schlucht und war aus Hinatas Blickfeld verschwunden. Auf dem Boot wurde es allmählich lebendiger. Aus der Kabine unter Hinatas Postendrang der Geruch von frisch gebrühtem Kaffee. In den nächsten Stunden kehrte Kurenai nicht zurück. Hinata blieb auf ihrem Wachposten. Als die Sonne ihre Strahlen über den Rand der Schlucht schob kam Kiba mit Akamaru auf seiner Kapuze, gefolgt von Neji auf’s Deck hinauf. Kiba grinste zu Hinata hinauf während Neji ihr einen undurchsichtigen Blick zu warf. „Wo ist Kurenai?“, fragte Kiba. „Sie verfolgt eine Spur“, antwortete Hinata. Nejis Blick wanderte hinauf zum Rand der Schlucht. Kiba zuckte nur mit den Schultern und meinte dann an Neji gewand: „ Lass uns mit dem Training anfangen.“ Neji nahm seine Kampfhaltung ein. Seine flache rechte Hand kreiste vor seinem Körper, die linke hielt er an der Hüfte. Akamaru sprang von Kibas Kopf hinab auf den Boden und kläffte angriffslustig. Die Drei begannen ihr Training und ihre Schläge und Tritte wurden immer schneller bis nur noch Hinata mit ihren Byakugan ihrem Kampf folgen konnte. Kiba und Akamaru waren seit der Chu-Nin-Prüfung erstaunlich schnell besser geworden, doch sie waren noch immer nicht so stark, dass sie Nejis Abwehr durchbrechen konnten. Hinata beobachtete die Jungs wie sie über dem Boot herumsprangen und ihre Angriffe führten, dennoch behilet sie die Umgebung im Auge. Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Einen Moment verharrte Hinata in dem dunklen Flur. Sie hörte wie Kurenai die Lampe in ihrer Kabine entzündete und wie sie in ihrem Gepäck kramte. Aus Nejis Kabine hörte sie keinen Laut. Hinata scheute es davor ihre Byakugan einzusetzen um in die Privatsphäre anderer Leute einzudringen. So stand sie nur da und blickte auf die geschlossene Tür. Plötzlich streckte Kurenai den Kopf aus der Kabinentür. „Hinata? Was machst du noch da draußen?“ Hinata drehte sich abrupt um. „Nichts“, sagte sie leise und schlüpfte an der Jo-Nin vorbei ins Zimmer. Kurenai schloss die Tür und machte sich daran eine dicke Scheibe Brot zu verdrücken. Hinata hockte sich auf die Bettkante und beobachtete sie dabei schweigend. Morgen mussste sie mit Neji trainieren. Ihr Magen zog sich zusammen und ihre Hände verkrampften als sie an ihren letzten Kampf zurückdachte. Würde ihr Cousin diesmal Rücksicht nehmen? „Stimmt was nicht Hinata?“, erkundigte sich Kurenai besorgt. Hinata schüttelte den Kopf und machte sich bettfertig. Kaum hatte sie sich unter die kratzige Decke gekuschelt, da war sie auch schon eingeschlafen. „Du musst dein Chakra besser kontrollieren!“, erneut hatte Neji einen erfolglosen Angriff seiner Cousine gestoppt. Hinata keuchte und presste eine Hand an ihre schmerzende Seite. Neji stand ihr, in perfekter Kampfhaltung, gegenüber und sie konnte das Chakra um seinen Körper fließen sehen. Kurenai hatte ihn ermahnt nicht zu hart mit Hinata umzuspringen und bis jetzt hielt er sich daran. „Noch mal!“, rief Neji ihr zu und Hinata versuchte sich auf ihren eigenen Chakrafluss zu konzentrieren. Nach fünf weiteren Stunden Training schmerzten Hinatas Hände und sie hatte so viel Chakra verbraucht, dass das Boot vor ihren Augen verschwamm und sie sich an der Reling festklammern musste um nicht das Bewusstsein zu verlieren. Neji verschwand, ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, unter Deck. Er war nicht einmal verschwitzt. Kiba lag auf dem Rücken am selben Platz wo Hinata tags zuvor Wache gehalten hatte. Er schien zu schlafen, doch so war es für ihn einfacher fremde Gerüche wahrzunehmen. Hinata stieg in ihre Kabine hinab und lies sich erschöpft auf der Pritsche nieder. Kurenai. Die über einer Landkarte gebrütet hatte, blickte auf. Besorgt runzelte sie die Stirn. „Bist du in Ordnung?“ „Ich glaub’ schon“, antwortete Hinata abwesend. Di e Jo-Nin lächelte. Dann sagte sie: „Morgen werden wir das Boot verlassen. Es ist wahrscheinlich, dass wir angegriffen werden sobald wir in der Nähe von Iwagakure sind. Wir müssen aufpassen.“ Am Mittag des nächsten Tages verließen die Vier das Schiff an einem schmalen Steg, der sich an die Schlucht drängte. Von dort stiegen sie eine lange, in den Fels geschlagene Treppe hinauf. Als sie ihr Ende erreicht hatten bot sich ihnen ein freier Blick über das Ende der Wälder des Hi-no-Kuni und die Steinwüste des Erdreichs. Die Sonne hatte ihr Zenit gerade überschritten und brannte erbarmungslos vom Himmel. „Kommt!“, Kurenai betrat einen Pfad, der in die Grenzwälder hineinführte und die drei Ge-Nin, Neji zu erst, folgten ihr schweigend. Die Sonne ging unter als sie den Wald hinter sich ließen. Von den roten Felsen ging noch sehr viel Wärme aus, die sie über den Tag hinweg gespeichert hatten. Roter staub wirbelte auf und im Nu waren ihre Kleider und Gesichter damit bedeckt. Eine Zeit lang liefen sie noch im spärlicher werdenden Licht weiter, aber schließlich zogen sie sich in eine kleine Grotte zurück, die sich unter einem riesigen Felsen verbarg. Die Höhle war sehr niedrig und niemand, außer Akamaru, konnte aufrecht stehen. So legten sie sich auch bald schlafen und Kurenai hielt Wache. Hinata erwachte so plötzlich als hätte ihr jemand ins Ohr geschrien. Verschwommene Erinnerungen an einen wirren Traum waren in ihrem Kopf. Da drang das blaue Licht eines riesigen Chakras auf ihre Sinne ein. Langsam öffnete sie die Augen. Kurenai befand sich nicht in der Höhle. Kiba schlief tief und fest zu ihrer Linken und schnarchte leise. Das Chakra, das sie gespürt hatte stammte von Neji. Er saß im Schneidersitz zu ihrer Rechten, die Hände in seinem Schoß übereinander gelegt. Er schlief, dessen war sich Hinata sicher, aber sein Chakra umschloss ihn wie eine schützende Hülle. Mit ihren Byaku-gan konnte sie die wirbelnden blauen Chakrabahnen klar erkennen. Sie waren so rein, dass sie sich in ihre Hinatas Netzhaut zu brennen schienen. Seine Kräfte waren unglaublich, obwohl er zur Zweigfamilie des Hyuga-Clans gehörte. Er war ein Gefangener. Hinata konnte das Bannmal vor ihren Augen sehen, trotz des Konoha-Stirnbandes hinter dem Neji es sorgfältig verbarg. Vorsichtig streckte sie ihre Hand aus. Doch als sie in Reichweite seines Chakras kam spürte sie wie es sich dort verdichtete und plötzlich schlug Neji die Augen auf und packte unsanft ihr Handgelenk. Erschrocken zuckte Hinata zurück. „Was sollte das?“, fuhr er sie an. „Lass sie los!“, Kiba war aufgewacht und griff ein. Tatsächlich ließ Neji Hinata los und sie widerstand dem Drang sich ihr schmerzendes Handgelenk zu reiben. Sie senkte den Blick und wäre am liebsten im Boden versunken. Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- Als Kurenai, auf Knien und Händen, in die Höhle gekrochen kam, herrschte noch immer eine angespannte Stimmung zwischen den Dreien. Nachdenklich musterte die Jo-Nin ihre Schützlinge und sagte dann, als sei nichts geschehen: „Kommt. Wir müssen aufbrechen.“ Die Sonne war gerade aufgegangen und es war noch angenehm kühl. Akamaru schnüffelte eine Weile herum und hob schließlich sein Bein an einem Dornbusch. Je weiter sie in das Erdreich eindrangen desto trostloser wurde ihre Umgebung, wenn dies überhaupt möglich war. Als es auf den Mittag zu ging brannte die Sonne wieder erbarmungslos vom wolkenfreien Himmel und weit und breit gab es keinen Schatten. Kurenai füllte mit Hilfe ihres Chakras und dem Suiton-jutsu ihre Wasservorräte. Hinata fühlte sich vollkommen ausgelaugt, bemühte sich aber dennoch beim hohen Tempo der anderen mitzuhalten. Als es dunkel wurde liefen sie noch eine Zeit lang weiter und übernachteten dann unter freiem Himmel. Der nächste Tag schien für Hinata noch heißer, doch sie hielt verbissen durch. Am Horizont tauchten immer mehr Felsen auf, die verführerischen Schatten boten. Irgendwann blieb Kurenai neben Hinata stehen, musterte sie kurz und wies dann auf den Schatten den ein großer Felsen, ganz in ihrer Nähe, warf. „Wir machen eine kurze Pause.“ Kiba lies sich dankbar am Boden nieder und trank einen Schluck Wasser aus seiner Feldflasche. Neji warf Hinata einen herablassenden Blick zu, in dem sie noch immer seine Wut spürte, und blieb mit verschränkten Armen stehen. „Sie holen auf, Sensei“, sagte er an Kurenai gewand. Die Kunoichi blickte auf und nickte. „Ich weiß, Neji; aber wir mussten eine Pause machen. Wir sind schließlich eine Gruppe und müssen aufeinander Rücksicht nehmen.“ Nejis Gesicht verdunkelte sich. „Ich dachte die Botschaft hat oberste Priorität.“ Leiser fügte er hinzu: „Nur weil sie aus der Gründerfamilie ist.“ Mit einem Satz war Kiba auf den Beinen und fuhr Neji zornig an: „Pass auf was du sagst!“ Akamaru knurrte leise. „Lass’ doch“, bat Hinata mit niedergeschlagenen Augen. Sie wusste, dass Neji wohl Recht hatte und das schmerzte mehr, als wenn er sie beleidigte. „Schluss jetzt!“, fuhr Kurenai dazwischen. „Neji, in unserer Gruppe sind alle gleichberechtigt und unsere Verfolger sind noch weit weg!“ Kiba nickte zustimmend und setzte sich wieder. Ihre Verfolger? Wieso hatte sie sie noch nicht entdeckt? Hastig richtete Hinata ihren Blick in die Ferne. Da war tatsächlich Jemand. Vier schwarz gekleidete Personen folgten ihrer Spur in einem sehr hohen Tempo. Sie waren vielleicht noch vier Stunden von ihnen entfernt, aber Hinata zweifelte nicht, dass sie ihre Gruppe einholen würden. Kurenai musste das ebenfalls klar sein und doch lies sie eine Pause zu. „Weil sie aus der Gründerfamilie ist.“ Wie Recht er doch hatte! Alle nahmen Rücksicht auf sie nur weil sie die Erbin des Hyuga-clans war. Entschlossen stand sie auf, klopfte den roten Staub von ihrer Kleidung und sagte: „Lasst uns weitergehen!“ Neji blickte sie spöttisch an, während Kurenai sagte: „Hinata, ruh dich noch ein wenig aus! Wir haben genug Zeit.“ Die Worte der Jo-Nin trafen sie schlimmer als der Spott in den Augen ihres Cousins. „Ich kann sehr wohl weitergehen! Und Neji hat Recht; der Auftrag ist wichtiger. Wenn wir hier bleiben werden sie uns bald eingeholt haben, das weißt du genau Sensei“, Hinatas Hände begannen zu zittern und so ballte sie sie zu Fäusten. Kurenai seufzte und nickte: „Also auf! Gehen wir!“ Gegen Abend erreichten sie Gehölz aus Dornbüschen. Sie rasteten nicht sondern begannen das Gestrüpp zu durchqueren. Der Mond schob sein blasses Gesicht hinter einer einzelnen Wolke hervor und die Landschaft begann unwirklich zu leuchten. Hinata, die direkt hinter Neji ging, kämpfte mit einer Dornenranke, welche sich in ihrer Jacke verhakt hatte. Neji bemühte sich den Weg für seine Gefährten freizumachen und so bemerkten die beiden erst nach einer Weile, dass sie alleine waren. Kurenai, Kiba und Akamaru waren verschwunden. Kapitel 6: Kapitel 6 -------------------- „Eine Gen-jutsu?“ , fragte Hinata leise. Wortlos schloss Neji seine Finger zum Tora, dem Tigerzeichen, um die Illusion zu lösen. Einen Augenblick später schüttelte er den Kopf. „Nein, das ist keine Gen-jutsu. Wir sollten… Vorsicht!“ Auch Hinata hatte die Shuriken bemerkt und wehrte sie mit einem Kunai ab. Dann schien die Welt um sie herum zu explodieren. Ein riesiger Feuerball erschien aus dem Nichts und trennte Neji und Hinata. Die Druckwelle schleuderte sie zu Boden, doch sie stand sofort wieder auf. Sie aktivierte ihre Byaku-gan und versuchte Neji zu entdecken. Durch den Qualm der Explosion etwas getrübt entdeckte sie ihn. Ihr Cousin war umringt von fünf schwarz gekleideten Gestalten schien jedoch durch das Feuer nicht verletzt worden zu sein. Shuriken und ein Kunai lagen schon in ihren Händen um ihm zur Hilfe zu eilen da ertönte von irgendwo ein Schrei. Hinata fuhr herum und suchte das Gestrüpp mit ihren Augen ab. „Kurenai? Kiba?“, rief sie laut, konnte ihre Kameraden aber nirgends entdecken. Da landete plötzlich etwas schwer auf ihrem Rücken und warf sie zu Boden. Vor ihren Augen wurde es für einen Moment schwarz und sie schmeckte Blut. Der Druck auf ihrem Rücken lies nach und langsam kam sie wieder auf die Beine. Durch einen Nebel, der vor ihren Augen waberte, konnte sie zwei Gestalten ausmachen, die vor ihr standen. Sofort ging sie in Kampfstellung und erhielt ihre Gegner im Auge. Gleichzeitig begannen diese Fingerzeichen zu formen und Hinata erkannte das Feuerversteck. Blitzschnell sammelte sie Chakra in ihren Fußsohlen und sprang. Das Feuer versengte die Dornenranken und schwelte vor sich hin. Hinata landete hinter einem der Ninja. Sie schleuderte ihm eine Handvoll Shuriken entgegen, die jedoch mit Leichtigkeit abgewehrt wurden. „Mehr hast du nicht drauf, kleines Mädchen? Wie schwach für jemanden aus Konoha“; spottete der Eine. Hinata konnte sein Gesicht nicht erkennen. Er verbarg es, ebenso wie der Andere, hinter einer schwarzen Stoffmaske, die nur die Augen freiließ. Sein Chakra floss, für Hinata deutlich sichtbar, durch seinen Körper. Sie bemühte sich ruhig zu bleiben. Sie griff ihren Gegner mit Tai-jutsuattacken an, behielt den Anderen aber ebenso im Auge. Es folgte Schlag auf Schlag und Tritt auf Tritt bis Hinata sich zurückzog. Ihr Atem ging schwer dennoch hielt sie ihre Kampfhaltung ein und versuchte sich einen Plan zu machen. Sie würde das neue Jutsu einsetzen müssen, das Neji ihr gezeigt hatte. Erneut sammelte sie Chakra in ihren Füßen und sprang. Sie warf eine Kenuridama und gleichzeitig ein Kunai, an dem sie eine Kibakusatsu befestigt hatte. Das Kunai traf den Einen und die Formel explodierte. Kurz bevor die Rauchkugel aktiviert wurde machte es leise „Boff“ und der getroffene Ninja war verschwunden. Ein Kage-Bunshin! Hinata sammelte Chakra an ihren Fingerspitzen und stürzte auf den Verbliebenen zu. Der Rauch behinderte ihre Sicht nicht. Deutlich konnte sie das Chakra ihres Gegners sehen. Sie landete auf seiner Brust, warf ihn zu Boden und der Chakradolch drang in seinen Körper ein. Hinata zog ihre Hand zurück und Blut spitzte ihr entgegen. Sie hatte sein Herz getroffen. Der Körper sackte zusammen und Hinata starrte keuchend auf ihre blutverschmierten Hände. Sie hatte getötet. Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Vier leblose Gestalten lagen um Neji herum, auf dessen Stirn sich Schweißtropfen zeigten. Nur einer war noch übrig. Seine Kleidung war heller als die der anderen und darauf prangte ein Ying-Yangzeichen. Er trug sein Ninjastirnband, welches die Note Otos zeigte, als Kopftuch. Hinata beobachtete die beiden aus einiger Entfernung. Neji war erschöpft, aber er hatte noch lange nicht all sein Chakra verbraucht. Der Oto-Nin lies einen Regen aus Senbons auf Neji niedergehen, die er mit Kaiten abwehrte. „Du bist gut, Neji Hyuga, wie es deinem Ruf entspricht.“ Neji grinste spöttisch und antwortete: „Hättet Ihr einen Ruf so wüsste ich sicher Euren Namen.“ „Gensõmaru aus Otogakure. Mein Gesicht wird das letzte sein was du in deinem Leben sehen wirst.“ „Das wird sich zeigen“, antwortete Neji und machte sich zum Angriff bereit. Die Adern an seinen Augen traten hervor, als er seine Byakugan aktivierte. Hinata starrte Gensõmaru nachdenklich an. Sie hatte das Gefühl ihn schon einmal gesehen zu haben, aber da war etwas anders gewesen. Neji schob seinen rechten Fuß ein wenig nach hinten und Gensõmaru hob die Hände. Schon bevor er das Zeichen formte durchfuhr es Hinata wie ein Blitz: er war damals im Dojo unter den Männern gewesen, mit denen ihre Schwester trainiert hatte! Damals war ihr irgendetwas an ihm seltsam erschienen und jetzt wusste sie auch was. Sein Stirnband hatte da Blatt von Konoha gezeigt und nicht das Zeichen Otos. Sie hatte die Gen-Jutsu gespürt, die die Illusion aufrechterhielt. Damals hatte Hanabi das Fingerzeichen geübt, welches… In diesem Moment schrie Neji schmerzerfüllt auf. Sein gesamter Körper verkrampfte während Gensõmaru nur dastand und mit dem geheimen Fingerzeichen das Bannmal auf Nejis Stirn aktivierte. Ohne zu überlegen was sie tun würde, stürmte Hinata los, auf den Oto-Nin zu. Neji schrie noch immer und war unter den unsagbaren Schmerzen, die das Mal, das Hinatas Vater ihm auf die Stirn gezeichnet hatte, zusammengebrochen. Hinata wollte Gensõmaru schlagen, doch er trat nach ihr und sie wurde in ein Dornengebüsch geschleudert. Keuchend stand sie auf und humpelte erneut auf den Mann zu. Nejis Schreie wurden zu einem Wimmern und verstummten ganz. Sein Körper zuckte und seine Hände gruben sich in den sandigen Boden. Wenn sie sich nicht beeilte würde er sterben. Hinata aktivierte ihre Byakugan und legte ihre linke Hand um ihr rechtes Handgelenk. Dann begann sie ihr gesamtes restliches Chakra an den Spitzen ihres Zeige- und Mittelfingers zu sammeln, bis sich der Chakradolch bildete. Er war viel länger als der letzte und verströmte ein bläuliches Licht, das die Dunkelheit erhellte. Gensõmaru schien sie gar nicht zu bemerken als sie mit letzter Kraft auf ihn zu stolperte. Als er sich dann doch umwandte war es zu spät. Der Dolch drang tief in seinen Bauch ein. Senbons trafen Hinata in Arme und Beine. Blut spritzte und als Hinata ihre Hand zurück zog traf sie einen Moment der leere Blick des Toten, bevor er zu Boden stürzte. Hinata sank auf die Knie und entfernt mit zusammengebissenen Zähnen die Senbons. Dann humpelte sie zu Neji. Sein Chakra war fast vollständig verschwunden und Hinata fühlte sich hilflos als sie neben ihm niederkniete. Er atmete stoßweise und sein Puls raste. Vor ihren Augen wurde es schwarz als sie sich aufrichten wollte. Kapitel 8: Kapitel 8 -------------------- Etwas Feuchtes fuhr durch ihr Gesicht und Hinata öffnete die Augen. Das Erste was ihr auffiel war, dass die Mittagszeit schon vorüber war, die Sonne aber noch hoch am Himmel stand und eine drückende Schwüle herrschte. Kiba kniete neben ihr und Akamaru hatte ihr die Nase geleckt. „Na, wieder wach? Wie fühlst du dich?“, Kiba grinste breit. Ihre Arme und Beine schmerzten, aber sonst. „Gut“, murmelte sie und plötzlich wusste Hinata wieder was passiert war. Mit einem Ruck setzte sie sich kerzengerade auf. „Was ist mit Neji?“ „Es geht ihm besser. Kurenai kümmert sich um ihn“, sagte Kiba und warf ihr einen Blick zu. „Was ist eigentlich passiert?“ Doch Hinata antwortete nicht. Vorsichtig stand sie auf und blickte sich um. Sie befanden sich noch immer in dem Dornendickicht. Die Leichen der Oto-Nin lagen Seite an Seite auf dem Boden. Nicht weit davon entfernt beugte sich Kurenai über Neji. Ohne auf Kibas Protest zu achten, ging sie zu der Jo-Nin hinüber. Die blickte auf als sie Hinatas Schritte vernahm. „Oh Hinata! Du bist schon wieder auf den Beinen?“, begrüßte sie das Mädchen lächelnd. Neji rührte sich und setzte sich auf. Stumm blickte er zu Hinata auf, die bald den Blick abwandte. „Bleib besser noch etwas liegen! Sonst verlierst du gleich wieder das Bewusstsein“, ermahnte Kurenai ihn, doch Neji beachtete sie nicht. Seine Hand wanderte zu dem Zeichen auf seiner Stirn, das Kurenai mit einem Verband bedeckt hatte. Hinata glaubte zu wissen was er dachte. Er war ihr keineswegs dankbar, dass sie ihm das Leben gerettet hatte. Er hasste sie noch mehr, weil das Bannmal schuld daran war, dass er überhaupt Hilfe benötigt hatte und Hinata wusste, dass er Recht hatte. Ihr wurde schwindelig, doch Kiba stützte sie und half ihr sich zu setzen. Kurenai durchbrach die Stille als sie sagte: „Ich denke es ist Zeit zu erzählen was genau geschehen ist, okay?“ Kiba und Hinata nickten während Neji sich zurücksinken lies und in den Himmel starrte. In der nächsten Viertelstunde berichtete Kurenai, unterstützt von Kiba, der immer wieder Einzelheiten hinzufügte, was ihnen passiert war, als die Gruppe getrennt wurde. Sie hatten es, ebenso wie Hinata und Neji, mit Ninjas aus Oto zu tun bekommen, die jedoch nicht so gut über ihre Gegner informiert gewesen waren wie Gensõmaru. Beide hatten nur kleine Verletzungen davongetragen. Kiba eine Prellung der Arme und Kurenai mehrere Schnitte von Shuriken. Nachdem sie geendet hatten blickten sie Hinata erwartungsvoll an. Zögernd begann sie zu erzählen. Als sie zu Nejis Kampf mit Gensõmaru gelangte und eine kurze Pause einlegte, führte Neji den Bericht fort: „Als er mich angriff benutzte er das geheime Zeichen um das Bannmal zu aktivieren. Ich hätte ihn besiegt, aber so… Hinata tauchte plötzlich auf und tötete ihn. Dann verlor ich das Bewusstsein. Ich habe keine Ahnung warum er das Fingerzeichen kannte.“ Kurenai runzelte die Stirn. „Das ist tatsächlich seltsam! Die Hauptfamilie würde das Fingerzeichen nie weitergeben.“ Sie blickte zu Hinata. Die senkte den Blick und spielte mit ihren Fingern. „Ich weiß woher er das Zeichen kannte“, sagte sie leise. Mit einem Ruck setzte sich Neji auf. Seine hasserfüllten Augen ruhten auf Hinatas Gesicht, die zum Boden sprach als sie zu erzählen begann. „Es tut mir Leid. Hätte ich die Gen-Jutsu damals durchschaut, wäre das nicht passiert“, mit Tränen in den Augen blickte sie ihren Cousin an. In Nejis Gesicht zeigte sich keine Regung. „Es tut mir Leid! Ich wollte nicht, dass so etwas passiert!“ „Aber du wusstest, dass es passieren könnte“, sagte Neji ungehalten. „Natürlich“, schluchzte Hinata, „ich hasse die Alten unseres Clans dafür! Ich hasse dieses Zeichen! Ich würde es niemals einsetzen; selbst dann nicht wenn du mich töten wolltest!“ Neji schwieg. Während der Chu-Nin-Prüfung hatte er versucht sie umzubringen, und doch hatte sie das Zeichen nicht aktiviert, obwohl sie die Möglichkeit gehabt hatte. Er blickte zu seiner Cousine hinüber, die sich die Tränen aus dem Gesicht wischte. Kurenai und Kiba schwiegen und die Stille dehnte sich unangenehm, bis Kurenai sagte: „Wenn ihr euch ausgeruht genug fühlt sollten wir unseren Weg fortsetzen.“ Schweigend kamen die drei dem Vorschlag nach und sie verließen schon bald den undurchdringlichen Dornenwald. Kapitel 9: Kapiel 9 ------------------- Am nächsten Tag erreichten sie am frühen Nachmittag ihr Ziel. Iwagakure, das größte Ninjadorf des Felsenreiches lag vor ihnen. Mitten aus der roten Steinwüste erhob sich ein einsamer Berg, in dem Iwagakure lag. Das Dorf glich, von weitem, einem riesigen Ameisenhaufen. Durch große Tore, die streng bewacht wurden, gingen viele Menschen ein und aus. An manchen Stellen ragten Türme, Treppen, Balkone oder Fenster aus dem Berg. Der Rest des Dorfes lag unter der Erde. „Es ist ein erloschener Vulkankegel“, erläuterte Kurenai während sie sich der Stadt näherten. „Die Erde darin ist fruchtbar und es gibt zahlreiche Quellen.“ Die Sonne war schon untergegangen, als sie zum Tsuchikage, dem Oberhaupt der Ninjagemeinde vorgelassen wurden. Er war noch jung, und doch zierte schon eine große hässliche Narbe seinen Hals und zog sich bis in sein Gesicht. Sie wurden respektvoll begrüßt, übergaben die Nachricht aus Konoha und wurden schließlich zu gemütlichen Gästezimmern gebracht. Hinata schlief schlecht. In ihren Träumen vermischten sich die Geschehnisse der letzten Nacht zu einem Strudel, aus welchem sie Neji immer wieder Hasserfüllt anstarrte. Als sie am Morgen erwachte fühlte sie sich erschöpft, wie nach einem langen Marsch. Früh am Morgen wurde Kurenai zum Tsuchikage gerufen, während Hinata in dem Zimmer, das sie sich mit der Jo-Nin teilte zurückblieb. Kurz darauf klopfte es an die Tür und Kiba streckte seinen Kopf zu ihr herein. „Komm, wir sehen uns das Dorf an!“ Erleichtert etwas tun zu können folgte Hinata Kiba und Akamaru den von Lampen erleuchteten Gang entlang. „Was ist mit Neji?“, erkundigte sie sich nach einer Weile des Schweigens. Kiba warf ihr einen Blick zu. „Er liegt auf seinem Bett, rührt sich nicht und starrt an die Decke“, sagte er, hob Akamaru von seiner Kapuze herunter und setzte ihn zu Boden. Sie erreichten eine breite Treppe, die, unter freiem Himmel, zum Grund des Vulkankraters hinabführte. Die Menschen, die ihnen auf ihrem Weg begegneten, musterten sie mit neugierigen Blicken. Akamaru lief vor ihnen her, schnupperte an Haustüren und kläffte fröhlich. Am Boden des Vulkankegels wurde Hinata seine Größe erst richtig bewusst. Die Wohnungen und Geschäfte schienen sich alle in den Wänden des Berges zu befinden. Kein einziges größeres Gebäude war am Grund errichtet worden. Der Vulkan musste durchlöchert sein wie ein Termitenhügel. Auf der fruchtbaren Erde wuchsen zahlreiche Bäume und riesige Kornfelder erstreckten sich, wie es schien, kilometerweit. Es gab Sport- und Trainingsplätze, die schon zahlreich genutzt wurden. Eine Weile beobachteten sie eine Gruppe von Ninjaschülern bei ihren Shurikenübungen. Ein Junge erinnerte Hinata an Naruto. Er stellte sich ebenso ungeschickt mit den Wurfsternen an wie Naruto damals. Iruka war beinahe verzweifelt, weil Naruto nicht einmal in der Lage war die Richtung seiner Sterne zu bestimmen. Sie unterdrückte ihr Lachen, als sie sah wie die Kinder um den Jungen herum in Deckung gingen, als die Shuriken ungestüm in alle Richtungen flogen. Am späten Nachmittag, die Sonne hatte schon lange den Vulkankrater überquert, kehrten Hinata und Kiba in ihre Zimmer zurück. Dort trafen sie auf Kurenai, die erleichtert wirkte. In ihrer Hand lag eine neue Schriftrolle mit dem Siegel des Tsuchikage. „Morgen früh treten wir die Rückreise an!“, eröffnete sie den beiden lächelnd. Kapitel 10: Kapitel 10 ---------------------- Im Morgengrauen brachen sie auf. Ein Ninja aus Iwa brachte sie zu dem Tor und lies sie hinaus. Die großen Flügel schlossen sich leise und verbargen das Dorf unter der Erde. Bald darauf war auch der Vulkanberg aus ihrem Blickfeld verschwunden. Die Tage in der Felswüste waren heiß und lang und doch wurde Kiba immer ausgelassener, je näher sie Konoha kamen. Er und Akamaru liefen voraus und selbst Kurenai lachte über ihre Späße. Nur Neji hüllte sich in Schweigen. Er sprach nur wenn es sich nicht vermeiden ließ. Immer wieder spürte Hinata seinen Blick auf sich ruhen. Die Sonne war gerade untergegangen, als sie die Anlegestelle am Kyõkoku-kawa erreichten. Sie warteten bis spät in die Nacht, bis ein Schiff den Fluss hinaufkam und sie an Bord nahm. Es wirkte nicht vertrauenserweckender als das letzte und doch erreichten sie eines Abends die Wälder des Hi-no-Kuni und verließen das Schiff mit dem Gefühl wieder zu Hause zu sein. Es war dunkel unter den dichten Bäumen und der Mond verschwand hinter dicken Wolken. Müde, aber erleichtert, gelangten sie gegen Mitternacht ans Tor von Konohagakure. Das Tor war verschlossen und ragte stumm vor ihnen in die Höhe. Als Kurenai klopfte beugte sich eine Gestalt über die Stadtmauer und fragte mit leiser Stimme: „Wer ist da?“ „Aoba? Bist du das? Ich bin’s Kurenai Yuhi. Kiba Inuzuka, Neji Hyuga und Hinata Hyuga begleiten mich. Wir kommen von einem Auftrag aus Iwa“, rief Kurenai der Gestalt zu. Einen Moment verschwand die Silhouette hinter der Mauer, tauchte aber gleich darauf wieder auf. „Kurenai?! Warte einen Augenblick. Ich öffne das Tor“, die Silhouette verschwand erneut und wenig später wurde einer der großen Torflügel geöffnet. „Kommt rein“, der Ninja winkte ihnen. Als das Tor wieder fest verschlossen war wandte er sich der Jo-Nin zu. „Hallo Kurenai!’ Alles glatt gelaufen?“ „Ja. Was ist mit Ibiki? Ich dachte er hätte Wache?“ „Er ist bei einer Versammlung. Sie debattieren schon seit Stunden“, antwortete Aoba und musterte die vier Heimkehrer. „Danke Aoba. Ich werde gleich mal vorbeischauen, vielleicht kann ich die Wogen der Diskussion etwas glätten“, Kurenai wandte sich an die drei Ge-Nin. „Unser Auftrag ist beendet. Ihr habt euch alle gut geschlagen. Seht zu, dass ihr ins Bett kommt. Morgen habt ihr frei.“ Neji verschwand ohne ein weiteres Wort in der Dunkelheit. Kiba und Hinata wünschten ihrem Sensei eine gute Nacht und machten sich auf den Heimweg durch die vertrauten Straßen. Schließlich trennten sie sich und Hinata setzte ihren Weg durch das dunkle Konoha alleine fort. Kapitel 11: Kapitel 11 ---------------------- Ihre Schritte hallten laut in den stillen Gassen. Der Mond versteckte sich noch immer hinter Wolken und Hinata hatte Mühe ihre Augen offen zu halten. Sie bog in die Straße ein, in der sich die Häuser des Hyuga-Clans befanden. Wind kam auf und die Bäume rauschten. Für einen Augenblick schloss Hinata die Augen. Als plötzlich Neji vor ihr stand zuckte sie zusammen. Sein Blick ruhte auf ihr, doch er hatte sich geändert. Unsicher sah Hinata in sein Gesicht auf. Neji schien nach irgendetwas in ihrem Blick zu suchen. Schließlich sagte er leise: „Danke, Hinata.“ Dann verschwand er wieder in der Dunkelheit. Seine, sonst so ruhigen und sicheren Schritte, klangen hastig auf dem Pflaster. Einen Moment stand Hinata einfach nur da und lauschte auf das veklingende Geräusch. Schließlich kramte sie ihren Haustürschlüssel aus dem Rucksack und betrat das schlafende Haus Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)