God goes Crazy von S0RA (Wenn Fans träumen) ================================================================================ Kapitel 1: Chapter 01 --------------------- + ~ + ~ + ~ + ~ + ~ + ~ + Dies ist eine Fanfiction, die ich gemeinsam mit einer meiner besten Freundinnen geschrieben habe. Mit meiner Pseudo-Schwester Yuri (yuriko_yakuza) ^^ Die Idee entstand bei einem Telefonat und unsere Inspirationen sind Interviews, Comments und... selbst festgelegte Tatsachen von D x'D Wir spielen selbst mit in dieser Fanficiton und natürlich sind alle Ereignisse frei erfunden ^^ (Wäre ja auch ZU schön, wenn nich'... xDD) In diesem Sinne wünschen wir viel Spaß beim Lesen ^^ P.S.: Wir sind kommi-geil, ein geschriebenes Meinungsbild wäre also supernett x'DD ^^ + ~ + ~ + ~ + ~ + ~ + ~ + Ihm blieb nichts anderes übrig, als sich in seinen bequemen, samtigen Chefsessel im Wohnzimmer zu setzen und das Geschehen beleidigt und schmollend zu beobachten. Ohne Vorankündigung stürmten Asagis Freunde und Bandmitglieder Ruiza, Hiroki, Tsunehito und Hide-Zou sein Haus, um spontan zu entscheiden, wohin es denn nach der langen, schönen, aber auch anstrengenden Tour in den gemeinsamen Urlaub gehen sollte. Wild diskutierten die anderen herum und fanden einfach keine Einigung. „Ich will irgendwo hin, wo es schön ist...“, warf Tsunehito ein, während er auf dem Boden hockte und eine von Asagis drei Katzen streichelte. Ruiza betrachtete die Karte vor sich, die sie innerhalb weniger Sekunden aufgehangen hatten. „Ich irgendwo hin, wo es warm ist...“, murmelte er und suchte weiter mit seinen Blicken die Welt ab. Hide-Zou stellte sich neben ihm und tat es ihm gleich. „Aber nur warm ist doch auch langweilig.“ Ruiza wandte den Kopf und blickte ihn genau an: „Da gibt es auch AUTOS und FRAUEN...“ „Okay, dann irgendwohin wo es warm ist.“ Asagi stützte seinen Kopf mit einer Hand und schüttelte ihn dann leicht. Seine Freunde waren doch einfach nur durchgeknallt! „Also, wenn ihr mich fragt...“, fing er an, wurde aber von dem euphorischen Hiroki unterbrochen: „Wieso warm? In den Schnee ist doch viel cooler! ...“ Er schwieg kurz und lachte dann schallend. „Cooler... haha... Was ein Wortspiel!“, freute er sich und lachte weiter. Hide-Zou seufzte. „Weißt du, was du mir DAMIT antust?“ Ruiza konnte sich bei der Vorstellung, einen verzweifelten Hide-Zou durch hohen Schnee waten zu sehen, kaum das Grinsen verkneifen. „Dick eingepackte Frauen und Autos mit Schneeketten?“, beantwortete er seine Frage. Tsunehito und Hiroki lachten laut. Asagi versuchte erneut durch ein Räuspern auf sich aufmerksam zu machen und sagte dann: „Wieso fliegen wir nicht nach...“ „Aber im Schnee ist mir das zu kalt... Und was soll man da machen? Außerdem... hab’ ich dafür nix zum Anziehen... Winterklamotten machen dick...“, beklagte Tsunehito, nachdem er sich ausgelacht hatte und unterbrach Asagi auf’s Neue. „Genau! Keine schicken Autos, keine hübschen Frauen und ein ... eingepackter ... Tsune. DAS nenne ich KEINEN Urlaub!“, neckte Hide-Zou ihn unter einem breiten Grinsen. Tsunehito ließ seine großen Augen aufblitzen, zog sich schnell einen Hausschuh aus und warf ihn Hide-Zou an den Kopf. „Aber DU siehst schick aus in Skianzug oder was?! Blöder Sack...“, entgegnete er und ignorierte Hide-Zou von da an. Hiroki kugelte sich auf dem Boden hin und her vor lachen. Asagi seufzte lautstark und verdrehte die Augen. ...Und mit DENEN sollte er in den ‚Urlaub’? „JUNGS, hört MIR doch jetzt mal zu!!“, rief er schließlich mit großen Augen. Ruiza schaute von dem beleidigten Hide-Zou zu Asagi. „Hattest du denn was gesagt?“, wollte er in einem unschuldigen Tonfall wissen und pattete dem Gitarristen aufmunternd auf dem Kopf. Hide-Zou seufzte. Asagi knurrte leise und gefährlich. „Ja... Hatte ich!“, grummelte er. „Was möchtest du uns denn mitteilen, Asagi?“, fragte Tsunehito wie es eine Erzieherin nicht hätte besser machen können. //Gleich hau’ ich euch alle kaputt...!!//, dachte sich der Sänger und atmete tief ein und aus, um sich zu beruhigen. Hiroki musste schon wieder anfangen zu kichern, da ihn Asagis grummeliger Gesichtsausdruck einfach ZU sehr amüsierte. „Also...“, fing Asagi an und fuhr fort: „ICH wäre ja dafür, wenn wir in den skandinavischen Bereich verreisen. SO! Mann...“ „Aber da ist es doch auch KALT!“, jammerte Ruiza und setzte sich mit einem Schmollmund auf den Boden. „Genau! Und da sind auch solche Autos und Frauen und ... so ein Tsune.“, kommentierte Hide mit einem Seitenblick zu dem Bassisten. „Boahr... JETZT reicht’s!“, rief Tsunehito und stürzte sich auf seinen Freund, um leicht auf ihn einzuschlagen. Asagi sprang schlagartig von seinem Sessel auf und sammelte mit einem gekonnten Handgriff eine seiner Katzen ein, die in der Nähe lag. „Seid ihr verrückt geworden?!“, rief er empört. „Ich glaub’, wir finden keine Einigung...“, seufzte Hiroki leise und kratzte sich am Hinterkopf. Ruiza kicherte und schaute entschuldigend zu Asagi. „Du weißt doch wie sie sind ... also ...“ Er zuckte mit den Schultern und griff nach der zweiten Katze, die wohl genauer wissen wollte, was grade zwischen dem Bassisten und Gitarristen ablief. Hide-Zou hob schützend den Arm. „Aua, Tsune, das tut weh! Hör auf!“ „NIEMALS!“, rief der Bassist und prügelte weiter. Asagi setzte seine Katze auf dem Chefsessel ab und lief in die Küche. Dort holte er einen Topf und einen Holzlöffel, kam ins Wohnzimmer und schlug auf den Topf ein, woraufhin alle zusammenzuckten. „SCHLUSS JETZT!“, rief er und blickte alle ernst an. Tsunehito erstarrte zu Eis und ließ von Hide-Zou ab. „Endlich.“, murmelte jener und blickte nun auch zu Asagi. //Seit wann hat er Töpfe?//, fragte er sich und blickte zu Ruiza. Dieser schüttelte nur leicht mit dem Kopf, genauso verblüfft über diesen Haushaltsgegenstand bei Asagi. „So, wir machen das jetzt GANZ anders: Wir bestimmen einen von uns, der unser Urlaubsziel bestimmt! Sonst kommen wir nicht weiter.“, argumentierte er und drohte mit dem Kochlöffel. „Ich bin stark dafür, dass der GROßARTIGE Tsunehito den Urlaubsort bestimmt!“, warf der Bassist ein und hob die Hand. „Ich will! Ich will!“, rief Ruiza aufgeregt, ließ die Katze fallen und sprang auf und ab. „Meine Katze!!“, rief Asagi entsetzt und sah Ruiza verstört an. Wieso ließ er einfach die Katze fallen?! „Die lebt weiter.“, kommentierte Hide-Zou und überlegte angestrengt. „Warum ... Warum werfen wir nicht einfach auf diese Karte und der beste Ort wird genommen?“, fragte er seine Freunde und deutete auf das Ding hinter sich. Tsunehito schnippste ihm mit den Fingern gegen die Stirn. „Suuuper Idee, Hide-Zou! Und wie einigen wir uns dann WELCHER der beste Ort ist? Und wer wirft? ...Schalt deinen Kopf lieber wieder aus, bevor du noch Kopfschmerzen kriegst...“, sagte er gespielt liebevoll und streichelte dem Gitarristen mit der Handfläche über die Stirn. „ICH kann ja werfen! Ich kann das gut!!“, argumentierte Hiroki breit grinsend. „Asagiiiii~ Sag was, Tsune is’ wieder gemein zu mir!“, beschwerte sich Hide-Zou bei dem Vokalisten. „Von mir aus kann Hiroki werfen.“, entgegnete Ruiza in voller Hoffnung auf ein warmes Ziel. „Nix Hiroki! ICH will werfen!“, beschwerte sich Tsunehito. Asagi fuhr sich mit einer Hand gestresst durch die langen Haare. „Ihr macht mich noch wahnsinnig...“, murmelte er leise und atmete wieder tief ein und aus. „Also schön... Noch mal anders: Es wird GELOST, wer wirft! Ruiza! Schnippsel machen, los!“, forderte er und sah seinen kleinen Gitarristen streng an. „Immer auf die Kleinen!“, beschwerte Ruiza sich gespielt und lief aber sofort in die Küche, um nach Papier und Stift zu suchen. „Asaaagiiii, wo hast du Papier?!“, ertönte es aus dem angrenzenden Raum. Asagi rollte mit den Augen. „Guck richtig nach!! Und benutz deine Hände! Ach...Warte, ich komme sofort.“, seufzte er noch immer gestresst und folgte Ruiza in die Küche. „Ich gewinn’ bestimmt.“, war sich Hiroki sicher und grinste breit. „Bloß nicht...“, jammerte Tsunehito und setzte sich auf die Couch, warf Hide-Zou nebenbei noch mal schnell einen bösen Blick zu. „Ich hab doch schon überall nachgeguckt! Ich kann ja nix dafür, wenn du in deinen Schubladen keine Ordnung hast!“, beschwerte sich der blonde Gitarrist. Hide-Zou verfolgte Tsunehito mit seinen Blicken und ließ selbst dann nicht von ihm ab, als Ruiza aus der Küche zurückkehrte. Tsunehito streckte ihm kurz und frech die Zunge heraus, schaute dann in Ruizas Richtung. „Irgendwann kriegt der Junge noch mal meine Brille...“, murmelte Asagi vor sich hin, während er den eigentlich nicht übersehbaren, kleinen Block von der Küchentheke vor sich nahm und ebenfalls ins Wohnzimmer zurückkehrte. „So. Auf einen Zettel kommt jetzt ein X und wer das X zieht, darf werfen. Verstanden oder soll ich es lieber noch mal erklären?“, fragte der Vocal und blickte komischerweise nach seiner Frage direkt Ruiza an. Dessen Augen verengten sich. „Wir brauchen noch einen Stift!“, gab er als Antwort und grinste den Größeren dann frech an. Dieser schloss seine Augen halb. „Jaja...“, grummelte er und organisierte also einen Kugelschreiber. „Ruiza... Der Mann hat’s nich’ leicht in seinem Alter! Da vergisst man halt mal was...“, tuschelte Hiroki grinsend und kicherte anschließend. Er hatte Glück, dass Asagi das nicht mitbekam... Ruiza kicherte und flüsterte zurück: „Vergisst MAL was? Erst letztens hat er mich wieder vergessen!“ Hiroki und Tsunehito lachten auf, doch ihr Lachen verstummte schnell, als der Sänger ins Wohnzimmer zurückkehrte und gleich merkte, dass etwas nicht stimmte. „WAS habt ihr gerade besprochen...“, fragte er mit bedrohlicher Stimme und sah jeden Einzelnen mit verengten Augen an. Tsunehito presste sich die Hand auf den Mund, um nicht zu lachen. Ruiza sammelte all seinen Mut zusammen und blickte ihn mit unschuldigen Augen an. „Dass es für dich schwer werden wird, dich von deinen Tieren zu verabschieden.“ //Naja, zumindest war es die halbe Wahrheit. Es hat zumindest was mit ihm zu tun....//, überlegte er und verkniff sich das Grinsen. Skeptisch schaute Asagi in die Runde, schenkte Ruizas Worten dann aber einfach mal Glauben und ließ geknickt die Schultern hängen. „Ja... Meine Tierchen! Wenn der Werfer Hokkaido oder so erwischt, nehme ich die mit... SO!“, bestimmte er und lächelte fröhlich. Tsunehito prustete laut los und brach auf der Couch zusammen vor lachen. Hiroki drehte den Kopf zur Seite, während sein Körper leicht zuckte. Es war nicht leicht das Lachen zu unterdrücken. Hide-Zou wandte sich von dem Vocal ab und versuchte ruhig tief ein und aus zu atmen, was angesichts des breiten Grinsens gar nicht so einfach war. Schließlich biss er sich auf die Unterlippe und seine Schultern zuckten leicht auf und ab. Ruiza hingegen schaute die anderen nur fragend an, schluckte jegliches Kichern runter und versuchte, einfach weiterhin ... unschuldig auszusehen. Asagi legte den Kopf schief und hörte auf zu lächeln. „Och kommt, Leute... Ihr seid echt doof, wisst ihr das?! Ich habe wirklich keine Lust mehr darauf! Zieht jetzt alle so einen bescheuerten Zettel, freut euch und dann fahrt wieder nach Hause! Ich lasse mich hier doch nicht für dumm verkaufen... Gibt’s doch nicht...“, ärgerte er sich und hielt die kleinen Zettel, von denen einer bereits mit einem X markiert war, gefächert seinen Freunden entgegen. Tsunehito musste sich erst einmal wieder aufraffen und aufhören zu lachen, bevor er schließlich einen Zettel zog. Leider ohne X... „Na toll... JETZT wird der Urlaub nix...“, jammerte er und rechnete nun mit dem Schlimmsten. Während auch Ruiza nach einen der Blätter griff, meinte er: „Aber eines muss klar sein. Ohne Murren und weiteres Diskutieren, wird dahin gefahren, wo hingeworfen wird!“ Bei dem siegessicheren Gefühl, dass er verspürte, öffnete er in voller Vorfreude den Zettel. Leer... Grinsend zog Hiroki also einen der Zettel und sagte dann ganz cool: „Ich brauch’ nich’ gucken... Ich hab’ eh gewonnen!“ Asagi verdrehte die Augen, reichte den letzten Zettel Hide-Zou und öffnete den eigenen. „Hm... Also ich habe kein X.“, sagte er anschließend. Jetzt hing also alles nur noch von Hide-Zou ab. Misstrauisch betrachtete er das Papier in seiner Hand. Schließlich faltete er es auseinander und rief sofort: „Das ist nicht fair! Ich konnte gar keinen auswählen! Asagi hat mir einfach einen in die Hand gedrückt! Ich hatte gar keine Chance!“ Tsunehitos Augen weiteten sich und er sah Hide-Zou panisch an. „Nein... Sag jetzt nich’, dass du auch kein X hast, Hide...“, wimmerte er. Hiroki warf die Arme nach oben und rief freudig: „JIPPIE! Hab’ ich doch gesagt! ICH hab’ gewonnen!“ „...Wo ist meine Winterjacke?“, murmelte Asagi und stand auf, um sich schon fast auf den Weg zu seinem Kleiderschrank zu machen. Hide-Zou zeigte das leere Papier seinem Freund und grummelte dann: „Räumt alles weg, was bluten kann... Es kann gefährlich werden.“ Mit einem bösen Funkeln blickte er zu Hiroki. „Katze!“, fiel dem Sänger daraufhin schnell ein und er sammelte alle seine Katzen zusammen, um sie nach draußen zu bringen. Hiroki mit einem Dartpfeil, der auf eine Karte werfen sollte, konnte nichts Gutes bedeuten... Ruiza war der Nächste, der aus dem Sichtfeld des Drummers verschwand. „Ich mag auch nich’ verbluten!“ „Nu’ stellt euch mal nich’ so an! Also... Wo is’ der Dartpfeil?“, fragte der Drummer und grinste fröhlich. Tsunehito reichte ihm den Pfeil und versteckte sich dann hinter der Couch, guckte nur mit der Nase über den Rand der Lehne. Hiroki fing an sich die Finger zu dehnen. Hide-Zou platzierte sich schon direkt hinter dem Drummer, bereit, falls nötig einzugreifen. „Soo... Dann woll’n wir ma’!“, murmelte Hiroki, streckte seine Zunge leicht raus und kniff ein Auge zu, während er mit der Spitze des Pfeils auf die Karte zielte. //Hmm... Wo will ich denn ma’ hin, hm? Europa? Europa is’ gut...//, überlegte er und fing also an sein Ziel zu setzen. Ein paar Mal täuschte er den Wurf an, bis der Dartpfeil schließlich aus seiner Hand flog und auf die Karte zuschoss. Im letzten Moment, bevor er ihn losließ, riss Hide-Zou ihn an seinem Shirt weiter nach hinten. „Ey, du Spast!“, beschwerte sich Hiroki und schubste Hide-Zou leicht. Asagi griff nach seiner Brille und schielte auf die Karte, lief dann ein paar Schritte auf jene zu, um den getroffenen Urlaubsort ausfindig zu machen. Ruiza gesellte sich neben ihn und während Hide im Hintergrund mit Hiroki diskutierte, murmelte er zu Asagi: „Das sieht mir verdammt nach Europa aus ... Aber wo genau ... Is’ das nich Österreich?“ Tsunehito kam hinter der Couch hervor und stellte sich neben Asagi und Ruiza. „...Was zum Teufel ist ‚Österreich’?“, fragte er mit einer Augenbraue hochgezogen. „Ein Dorf...“, antworteten Asagi und Ruiza synchron. „...Hab’ ich Österreich getroffen??“, wollte Hiroki aufgeregt wissen und unterbrach seine Diskussion mit Hide-Zou. Eben jener gesellte sich nun auch zu den anderen und schielte auf das Papier vor ihnen. „Leute ... Das sieht mir nicht wie Österreich aus ... Eher ... Die Walachei ...“ Tsunehito haute Hiroki leicht und sah ihn vorwurfsvoll an. „Mann, wo hast du uns jetzt hingeschickt?! Super... Hätte ICH mal lieber geworfen!“, beschwerte er sich. „Hallo?! Hide-Zou hat mich manipuliert!“, konterte Hiroki mit großen Augen. Plötzlich hörte man freudiges Aufquieken von Asagi. Er legte beide Hände an seine Wangen und blickte gefesselt auf die Karte. „Ich weiß, was das ist! Ich weiß, was das ist!! Es ist... hach.. D-LAND!!!“, rief er. „Disneyland?“, fragte Ruiza ihn mit hochgezogener Augenbraue. „Die haben da echt DISNEYLAND?!“ Asagi rollte mit den Augen und klatschte sich die Hand gegen die Stirn. „Ruiza... Nicht DISNEYland! D-Land! Deutschland! Schwarz-Rot-Gold! Zweiter Weltkrieg! Bier! Kartoffeln! FUSSBALL!!“, versuchte er seinem Freund das Urlaubsziel mit allem, was ihm einfiel zu erklären. Ruiza starrte den Größeren ein paar Sekunden lang an. Schließlich weiteten sich seine Augen und er rief: „AH! Weißwurst und Sauerkraut!“ „... Hä?“, kam es intelligent von Tsunehito, der noch immer fragend die Karte anblickte. „Deutschland! Cool!! ... Und wo genau? Liegt da Schnee??“, fragte Hiroki aufgeregt. Asagi gab es auf, Tsunehito weiteres zu erklären... Es schien hoffnungslos. Hide-Zou versuchte statt dessen, es seinem Freund zu erklären: „Da, wo Despairs Ray so gerne hinfahren! Und immer betrunken wiederkommen!“ Ruiza kroch noch dichter an die Karte heran. „Und wo genau sind wir da nun gelandet?“ Bei Tsunehito machte es nun endlich ‚klick’. „Achsooo! Mann, sagt das doch gleich! Hm... Dann kann das ja nicht SO schlecht sein...“, fand er dann und legte den Kopf etwas schief. Asagi zog den Dartpfeil heraus und sagte: „DA sind wir gelandet! Und zwar in...“ Er versuchte den Ort vorzulesen. „...In... ähm... da in... Ja... Gleich habe ich es... in... Ach Mann, das kann doch kein Mensch richtig aussprechen! Hiroki, schreib das ab und wir suchen uns da irgendwo über das Internet ein Hotel.“ „Okay!“, rief Hiroki fröhlich und griff wieder zu Zettel und Stift. Ruiza schaute kurz zu Asagi und tippte dann mit dem Finger auf die Karte. „Bairouischeru Warudo.“ Anschließend grinste er zum Vocal. Asagi zuckte mit den Schultern. „Ja... Habe ich doch gesagt! Bayo... Dingsda... Wusste ich doch gleich. Also... Ihr wisst jetzt, wo es hingeht! Sucht ein Hotel, ruft mich an, wenn alles organisiert ist, haut jetzt ab und lasst mich in Ruhe!“, sagte er und ging in die Küche. Ein Tee war nun angebracht... Kapitel 2: Chapter 02 --------------------- „Ey, wenn dieser Idiot uns noch mal über den Haufen fährt, dann schnapp ich ihn mir!“, fluchte Yuri und erhob sich umständlich aus dem Schnee. Anschließend befreite sie sich davon so gut es ging, bevor sie zu ihrer Freundin guckte. „Alles in Ordnung mit dir?“ „Mhm… So ein Arsch! Ich wär’ schon wieder fast aus den Skiern geflogen! Mann… Und blaue Flecken hab’ ich jetzt bestimmt auch schon!“, regte sich Ruka auf und seufzte genervt. Yuri hielt ihr die Hand hin, um ihr beim Aufstehen zu helfen, anschließend starrte sie den Abhang hinunter. „Den Anzug merk’ ich mir!“ „Die scheiß Farbe kann man auch kaum übersehen und vergessen!“, lachte Ruka und sammelte ihre Skistöcke auf. „Stimmt. Eigentlich sollte er sich so ein Schild auf den Rücken binden á la Augenkrebsgefahr! Vorsicht! Nicht hingucken!“ Ruka lachte über Yuris Aussage und blickte dem Skifahrer hinterher, der sie bereits schon mehrere Male umgefahren hatte. Dabei wollten Yuri und Ruka in Ruhe und gemütlich die Piste hinunter fahren! „…Geht’s weiter?“, fragte Ruka und lächelte ihre Freundin an. Nach einem kurzen Zunicken machte sich Yuri daran, den Abhang weiter herunter zu fahren. Wind, Schnee, Kälte und Sonnenschein … Besser konnte man den Sommer doch nicht verbringen. Ruka folgte ihrer Freundin und fuhr schließlich im Schuss und vollem Tempo dicht neben ihr. Nach kurzer Zeit war der Abhang auch schon überwältigt und die zwei Freundinnen fanden sich bei dem Skilift wieder. „Woah, war das geil! Und ich bin NICHT hingefallen!“, freute sich Ruka und tanzte so weit es ihr die Skier an den Füßen erlaubten. Yuri nickte und kommentierte: „Sieht man von dem Depp mal ab. Aber … ich auch nicht!“, brachte sie schließlich lachend hervor. Gemeinsam ließen sie sich von dem Lift wieder hinaufziehen, um den Tag in vollen Zügen zu genießen. Ebenso den Abhang der schwarzen Piste. „Mensch, ich vermiss’ unseren neongelben Sonntagsskifahrer!“, rief Ruka gehässig grinsend ihrer Freundin beim Fahren zu und lachte leicht. „Du willst ja bloß, dass wir uns auf ihn stürzen und ihm zeigen, dass wir uns auch irgendwann mal anfangen zu wehren!“, rief Yuri zurück und blickte zur Seite. Ruka lachte und wollte zu Yuri herüberlenken, als plötzlich genau zwischen ihnen ein Skifahrer im neongelben Skianzug durchsauste. Ruka erschrak, sodass sie leicht das Gleichgewicht verlor und etwas abbremsen musste. Mit großen Augen blickte sie dem Skifahrer hinterher. „Alta!!“, rief sie empört und sah Yuri entsetzt an. „Jetzt hab’ ich die Schnauze echt gestrichen voll. Hey, my Dear, zeigen wir ihm, wie’s in der Hölle is’?“, wollte Yuri von ihr wissen und ihre Augen blitzten in freudiger Erwartung auf. Ruka grinste dämonisch. „Aber so was von! Noch mal fährt der uns nicht um, der Penner!“, rief sie und haute ihre Skistöcke in den Schnee, um Anschwung zu nehmen und schnell den Abhang herunter zu fahren. Immer dem neongelben Skifahrer hinterher. Yuri tat es ihr gleich, rammte die Stangen regelrecht in den Boden, um an Fahrt zu gewinnen und an Tempo. Die Geschwindigkeit ignorierend, hatte sie nur noch ein Ziel: Ihn. Bald fuhren die zwei Freundinnen mit ihm auf einer Höhe. Yuri links von ihm, Ruka rechts von ihm. Yuri blickte zu Ruka und deutete so gut es ging einen Hechtsprung an, in der Hoffnung sie wüsste, was gemeint war. Ruka grinste nur noch, nickte und im nächsten Moment hatten sich die zwei schon auf den Skifahrer gestürzt, fielen mit ihm in den Schnee. „Waaah!!“, kam es nur erschrocken von dem jungen Mann in dem gelben Skianzug und der dunklen Skibrille. „Wir haben ihn!“, freute sich Yuri und drückte ihm auch gleich ihren Unterarm ins Genick. Breit grinsend schaute sie zu Ruka. Diese versuchte sich langsam aufzuraffen und blickte böse guckend auf den Skifahrer herab. „SO! Das hast du nun davon!“, rief sie. Voller Angst blieb der Skifahrer einfach nur liegen und versuchte irgendwie die Situation zu verstehen. „N…Nani??“, murmelte er und blickte zwischen Yuri und Ruka hin und her. „Ruka? Was hat er da grade gesagt?!“ Yuri starrte ihre Freundin mit großen Augen an. „Ich hab mich doch grade verhört, oder? Sag mir bitte, dass ich mich verhört habe…“ Ihre Augen wurden flehend. Ruka presste eine Hand auf ihren Mund und bekam nun große Augen. …Hatten sie da etwa einen Japaner umgehauen?? Yuri ließ von ihm ab und rappelte sich halb sitzend auf. Das konnte doch gar nicht wahr sein. Völlig perplex zog sie an Rukas Skianzug: „Sag mir doch endlich, dass ich mich verhört habe! Ich hab mich bestimmt verhört! D-Das ist doch … unmöglich!“ „Shimatta…!“, fluchte der Skifahrer leise und setzte sich auf, blickte Yuri dann verständnislos und auch etwas verärgert an. Ruka biss sich auf die Unterlippe und sah Yuri verzweifelt an. Nun traute sich jene auch, mal einen genaueren Blick auf den Skifahrer zu werfen. Alles was sie noch zu stande brachte, war ein ‚Gomen nasai~!’, bevor eine Stimme hinter ihr auf japanisch fragte: „Alles in Ordnung mit dir? Was ist denn passiert?“ Ruka erstarrte zu Eis. …NOCH ein Japaner?? Da musste irgendwo ein Nest sein… „Die zwei Früchtchen hier haben mich aus heiterem Himmel umgepöbelt! Mann, mann, mann, du…“, ärgerte sich der neongelbe Japaner im Skianzug und zog sich spontan an Ruka hoch, die weiterhin mit starrem Blick nach vorne wie eine Eissäule da stand. Nun verdunkelte sich Yuris Blick. „Was soll denn das heißen! Wer hat denn hier wen zuerst umgekarrt? Erst jemanden zig mal umfahr’n, sich nich’ ma’ kümmern, wenn wir dann im Schnee landen und nun behaupten, wir hätten DICH umgekarrt? Hast du sie noch alle? Wir müssen uns ja nun nich’ alles gefallen lassen, gell?“, begann sie ihre Tirade auf japanisch und murmelte dann auf deutsch: „Auch wenn du ein Japaner bist.“ „Er hat mich angefasst… Er hat mich angefasst!!“, murmelte Ruka mit glitzernden Augen vor sich hin und konnte ihr Glück kaum fassen. Da war das andere Theater schnell vergessen. Ruiza starrte verblüfft auf das kleine dunkle Etwas vor sich herunter und brachte kein Wort heraus. Hiroki tat es ihm gleich, blickte Yuri mit offen stehendem Mund an. Erst nach einem kurzen Moment fragte er: „Ähm… Du sprechen Japanisch?“ „Wohl besser als du, wie es scheint.“, grummelte Yuri zurück und bombardierte ihn mit bösen Blicken. Sie griff nach ihren Skistöcken und stemmte sich an ihnen hoch. Hiroki fing auf Yuris Antwort hin schallend an zu lachen und klopfte ihr leicht mit der im Handschuh eingepackten Hand auf den Rücken. „Wow… Das is’ ja ma’ was! …Aber zu dem, was du eben sagtest: Ich fahr’ den Berg hier zum ersten Mal runter…“ Erst blickte Yuri zu Ruka, anschließend zurück zu Hiroki. „Das kann nich’ sein. So eine grässliche Farbe verwechselt man nicht. Wir wurden heute mindestens sieben Mal von dir umgefahr’n!“, beharrte sie weiter auf ihrer Meinung. Ruka nickte nur eifrig als Zustimmung, konnte mit ihrem Japanisch den Beiden noch nicht ganz SO schnell folgen. „Ich kann verstehen, wenn du dir das wünschst, aber ich bin wirklich erst ein Mal hier herunter gefahren… Und da habt IHR mich umgerammt!“, argumentierte Hiroki und blickte zu Ruiza: „Oder?“ „I-Ich hab das gar nicht so schnell gesehen, wenn ich ehrlich bin.“ Ruiza blickte seinen Freund entschuldigend an. „Auch wenn du zum ersten Mal hier runter fährst, hast du uns mindestens ein Mal fast umgekarrt.“, grummelte Yuri zurück und watschelte zu Ruka rüber. „Genau!“, rief Ruka und blies ihre Wangen auf, während sie Hiroki böse anguckte. Hiroki nahm seine Skibrille ab und sah Ruiza mit einer Augenbraue hochgezogen an. „Sag ma’, is’ das hier in Deutschland die Art und Weise des Flirtens? Dann müssen wir uns das merken…“, sagte er. Yuri schloss ihre Augen und seufzte lautstark. „Wenn wir flirten wollten, würde das ganz anders aussehen. Hier geht es allein um das Prinzip. Warum habt ihr Kerle immer ein Problem damit euch zu entschuldigen, wenn ihr Mist gebaut habt?“ Ruka blickte den Abhang hinunter und machte plötzlich eine besondere Entdeckung, woraufhin sich ihre Augen erneut weiteten. „Ähm… Yuri?“, murmelte sie perplex. Hiroki seufzte nun ebenfalls und rollte mit den Augen. „Junges Fräulein…“, fing er an und sah Yuri eindringlich in die Augen. „Ich…fahre…hier… zum ERSTEN Mal herunter! Ist mein Japanisch doch so unverständlich? Wie geht das auf Englisch?“, fragte er und blickte dann Ruiza wieder an. „Nein, ist es nicht, aber auch wenn du jetzt zum ersten Mal hier lang fährst, hast du uns vor wenigen Sekunden umgefahren! Das mit dem mehrmals klären wir später, aber zumindest ein Mal!“, knurrte Yuri und blickte dann zu Ruka. „Ja, was’n?“ Sie war sichtlich genervt von der ganzen Situation. „Na gut, okay! Dann tut es mir Leid!“, gab Hiroki ebenfalls etwas genervt nach und verbeugte sich leicht. Ruka zupfte an dem Ärmel von Yuris Skijacke und zeigte auf das Ende des Abhangs. „Da…!“, brachte sie nur heraus und schien noch immer etwas perplex. Yuri kniff ihre Augen zusammen, um da unten was erkennen zu können. Als auch sie das neongelbe Etwas dort erkannte, fluchte sie. „Scheiße! Da haben doch echt zwei solch einen grässlichen Geschmack. Ich glaub’s ja nicht.“ Sie atmete noch ein Mal tief ein, bevor sie sich Hiroki zuwandte. „Ich muss mich auch entschuldigen. Es tut mir Leid, dass ich dir unterstellt habe uns mehrmals umgefahren zu haben. Aber is’ ja auch selten, dass zwei Menschen den gleichen Geschmack haben, was Skianzüge betrifft.“, versuchte sie sich zu entschuldigen und zeigte nach unten. „Hey, das is’ schick!“, beteuerte Hiroki und poste etwas, anschließend lachte er. Ruka musste grinsen bei seinem Lachen, weil es irgendwie ziemlich süß aussah. …Aber irgendwoher kannte sie dieses Lachen… „Na ja… War dann wohl ein doofes Missverständnis. …Aber von dem ganzen Theater mal abgesehen: Ich find’s ziemlich krass, dass ihr Japanisch so drauf habt! Wie kommt’s? Ihr seid doch Deutsch, oder?“, fragte Hiroki interessiert. Yuri blickte kurz zu Ruka, bevor sie Hiroki angrinste: „No comment. Und das Posen musst du noch üben…“ Ruiza konnte nicht anders als loszulachen. Einen behandschuhten Finger auf Hiroki gerichtet, die andere Hand an den Bauch gepresst, ließ er sich einfach zur Seite in den Schnee fallen. Noch immer lachend. Als auch Ruiza lachte, konnte sich Ruka zumindest mit einem schüchternen kichern nicht mehr zurückhalten. …Und dann schmiss sich der Typ auch noch in den Schnee… Einen kleinen Moment später blickte sie Yuri zwar grinsend, aber auch etwas skeptisch an. Kam ihr das Lachen nicht vielleicht auch bekannt vor? Hiroki sah Ruiza verständnislos an, anschließend Yuri. „Hallo?! Posen gehört mit zu meinem Beruf!! Und du, hör auf zu lachen und steh auf!“, sagte er leicht lachend und zeigte auf Ruiza. Yuri blickte ebenfalls zu Ruiza und zog nachdenkend die Augenbrauen zusammen. Eben jener schüttelte den Kopf und lachte weiter. Das war einfach zu köstlich. Anschließend schaute Yuri zu Hiroki und musterte ihn genauer. „Kann das sein …“, murmelte sie auf Deutsch vor sich her und sah nun Ruka an. Deren Grinsen verschwand allmählich, je länger sie Ruiza lachen hörte und ihr Herz rutschte ihr sonst wo hin. Wahrscheinlich dachten sie und Yuri in dem Moment das Gleiche, aber Ruka wollte darüber gar nicht weiter nachdenken. War ja auch wirklich etwas unwahrscheinlich, nicht? „Was…ähm…“, fing Ruka irgendwann mutig an und fuhr dann fort: „…Was machst du denn beruflich?“ Sie schluckte schwer. Hiroki grinste wie ein Honigkuchenpferd und antwortete: „Bin in ’ner Band… Unter anderem mit DEM Vogel da.“ Er zeigte auf Ruiza und piekste ihn leicht mit seinem Skistock. „Ey, hör auf!“, beschwerte sich Ruiza und setzte sich zumindest auf. Noch immer musste er kichern. „In einer Band …“, wiederholte Yuri seine Worte und blickte wieder zu Ruka. „Das ist unmöglich, oder? Ich mein, das kann nicht sein … Das sind sie nicht …“, wollte sie auf Deutsch von ihrer Freundin wissen. Diese schüttelte langsam den Kopf. „Mh-Mh… Niemals…“, murmelte Ruka ebenfalls auf Deutsch und schluckte ein weiteres Mal schwer. Von einem Moment zum Anderen wurde sie ganz aufgeregt. Yuri schaute von Ruka zu Hiroki und weiter zu Ruiza. Auch ihr Herz begann einen schnelleren Rhythmus zu schlagen und nach kurzem Zögern beugte sie sich zu Ruiza vor und schob seine Skibrille nach oben. Sie erstarrte. Ruiza blickte sie mit unschuldigen Augen an. „Huh?!“, war alles, was er wissen wollte. „IIEK!“, quietschten Ruka und Yuri. Ruka wedelte aufgeregt mit ihren Armen auf und ab, bevor sie beide Hände auf ihren Mund presste. Ihre riesigen Augen starrten Yuri an. „…Hä?“, machte nun auch Hiroki intelligent und blickte fragend durch die Runde. „Mir wird … grade ungemein doll schlecht.“, gestand Yuri. Was sollten sie jetzt tun? Yuri beugte sich zu Ruka und flüsterte: „Hiroki und Ruiza … hier … Kneif mich!“ Ruka holte zum Schlag aus und knallte Yuri ihre Hand gegen den Hinterkopf. Anschließend fragte sie mit großen Augen: „Und?? Sag mir, dass das nicht weh getan hat, bitte!“ Hiroki zog eine Augenbraue hoch und verstand nun gar nichts mehr. „Okay…“, murmelte er und sah Ruiza fragend an. „JA! SOGAR ZIEMLICH!“, fauchte Yuri und rieb sich den Hinterkopf. „Du solltest kneifen, nich’ schlagen…“ Ruiza wedelte mit den Händen, um Hiroki zu zeigen, dass er ihm beim Aufstehen helfen sollte. Auch er verstand nun gar nichts mehr. Wovon redeten die Beiden da? „Sch…Scheiße…“, wimmerte Ruka und hätte in dem Moment heulen können. Ihr wurde schwindelig, schlecht, nicht nur ihre Nase färbte sich rot, sondern ihr gesamtes Gesicht noch dazu und ihre Knie schlotterten. Yuri brachte freundlichstes Lächeln zustande und winkte den beiden Herren zu. „So, wir werden dann mal weiter … Eh … Schönen Tag dann noch, ne?“ „Jaaaa, genau!!“, rief Ruka und sammelte ihre Skistöcke auf, um zum Abfahren anzusetzen. Hirokis Augen weiteten sich. Was ging denn nun ab? „H-Hey! Warum denn jetzt so eilig? Haben wir was Falsches gesagt?“, fragte er verwirrt. Ruka fuhr einfach schon mal los. Das war schon fast wie eine Panikreaktion gewesen. „Nein … Schon … okay … W-wir … haben halt heute noch was Anderes vor!“, brachte Yuri noch schnell hervor, bevor auch sie sich dem Abhang zuwandte und losfuhr, ohne den beiden eine weitere Chance zu geben noch etwas zu sagen. Ruiza sah verwirrt auf Hiroki: „Irgendwas … stimmt doch da nicht. Oder was meinst du?“ „Ja! Dein scheiß Gelache hat sie verscheucht! Mann… Die hätten uns noch nützlich sein können als Dolmetscher! Hm… Schade.“, sagte Hiroki und setzte sich seine Skibrille wieder auf. „Wieso mein Gelache? Wohl eher deine dummen Kommentare.“, grinste Ruiza den Größeren an und rückte auch seine Skibrille zurecht. „Wollen wir dann auch weiter?“ „Jo. Das müssen wir den anderen erzählen! ..Und vielleicht treffen wir die zwei Früchtchen ja noch mal.“, grinste Hiroki und reichte Ruiza eine Hand, damit dieser aufstehen konnte. Kapitel 3: Chapter 03 --------------------- Yuri deutete auf die Ausfahrt des Hügels. Sie musste sich beruhigen, einen klaren Gedanken fassen. Sie brauchte einfach einen SEHR starken Kaffee. Als sie sich also auf flacherem Gelände befanden, warf sich Ruka in den Schnee, löste ihre Skier von den Füßen und schrie spontan mal. Das durfte doch alles nicht wahr sein… Sie nahm eine Hand voll Schnee und rieb sich diesen über das noch immer rote Gesicht. Anschließend wimmerte sie: „Yuri… Sag mir, dass du eine Zigarette dabei hast! Und am besten eine Schaufel, damit wir uns ein Erdloch graben und verkriechen können!! Ich pack’s einfach nich’… Das is’ doch gerade nich’ wirklich passiert oder??“ Yuri fuchtelte an ihrer Seitentasche umher, bevor sie frustriert ihren Handschuh auszog, ihn in den Schnee feuerte und nach den Zigaretten griff. Sie nahm sich eine heraus und hielt Ruka die Schachtel entgegen. „Mit einer Schaufel kann ich nicht dienen. Vielleicht tut’s ein gemeinsamer Schrei und eine anschließende Lawine?!“ Yuri schnallte ihre Skier ab und ließ sich einfach in den Schnee plumpsen. „Ich raff es nicht. Beim besten Willen. Ne, das geht nicht. Was suchen die überhaupt hier?“ Mit leicht zittrigen Fingern zog auch Ruka ihre Handschuhe aus und zündete sich hektisch eine der Zigaretten an. „Yuri… Das können die doch nich’ wirklich gewesen sein!? Ich mein… Dass wir allein schon hier Japaner auf der Piste getroffen und uns mit denen unterhalten haben, is’ ja schon was, aber… Mh-mh, das geht nich’… Vielleicht sahen die beiden denen einfach nur…äh… ultroähnlich oder so?? Die… sehen doch alle gleich aus… und so…“, versuchte sie das eben Erlebte für sich zu erklären und begreiflich zu machen. Yuri zog lange an ihrer Zigarette und blies langsam den Rauch wieder aus. „Und wenn nicht … dann haben wir uns beide grade ziemlich blamiert. Ist dir klar, dass wir dann wirklich Hiroki über den Haufen gefahren haben? Ich mein … HALLO? Und was noch schlimmer ist … der Rest von denen treibt sich dann auch noch irgendwo hier rum … Ich … brauch einen Schnaps, ganz dringend und ganz viel. Ich überleb das sonst einfach nicht.“ Yuri seufzte. „Dabei sollte es ein ganz einfacher Sommerurlaub werden… Warum sind wir eigentlich so gestraft? Hast du was angestellt?“ Sie blickte Ruka leicht grinsend an. Irgendwie war das doch alles einfach nur noch lustig. Ruka fing plötzlich an zu weinen, lachte aber nebenbei verzweifelt. „Yuri… Wir… Du… Hiroki… SCHEIßE!!!“, rief, schluchzte und lachte sie. Anschließend vergrub sie ihr Gesicht in den Händen. „Lass uns zum Aprés-Ski… Ich will auch einen Schnaps! Ich sterbe gleich… Mein Puls… Woah! Das gibt’s doch alles nich’… Yuri, das glaubt uns KEIN Mensch!!“ „Aber ein Affe. Na dann los. Ich glaube, das war’s heute dann für mich mit Skifahren.“ Yuri drückte ihre Zigarette im Schnee aus und erhob sich. Eines war auf jeden Fall klar: Irgendjemand hasste sie gewaltig. „Ich kann mich auch nich’ mehr bewegen… Alles zittert, ich sag’s dir… SO eine Scheiße… Warum sind wir überhaupt abgehauen??! Selbst, wenn es nich’ Hiroki und Ruiza waren… Die waren doch putzig!“, sagte Ruka. „Putzig …“, murmelte Yuri vor sich her. „Ich sag dir, was putzig is. Und zwar ein Hamster. Die beiden … so was gehört einfach verboten.“ Ruka musste lachen. „Okay… Da hast du wohl Recht! …Hilfst du mir hoch?“, kicherte sie und setzte sich auf. Yuri hielt ihr die Hände entgegen und zog sie auf die Beine. „Alkohol, ich kommöööö!“, rief sie und grinste. ~ ~ ~ ~ „Ich… fahre… KEINEN… Zentimeter mehr neben dir!!!“, rief Tsunehito, der sich an einen Mast auf dem Idiotenhügel mit Armen und Beinen geklammert hatte und Hide-Zou böse anstarrte. „Nun stell dich nicht so an. Immerhin OPFERE ich hier bei dir meine Zeit, um dir das Fahren beizubringen. Und außerdem, was ist denn schon so schlimm daran? Abgesehen von deinem Outfit…“, murmelte Hide-Zou letzteres vor sich her und seufzte. Manchmal konnte Tsunehito doch einfach nur anstrengend sein. „Du schubst!! UND fährst zu schnell!! Ich stand noch nie auf Skiern und hab’ echt keinen Bock mehr mich hier weiter zu blamieren!! Zeig mir, wie die doofen Bretter von meinen Füßen gehen und ich setz mich zu Asagi!! Mann…“, rief Tsunehito beleidigt und auch etwas verzweifelt. „Ich fahre nicht zu schnell. Bei deinem Tempo kriecht ja sogar ’ne Schnecke den Weltrekord. Und geschubst habe ich dich nur etwas, damit du schneller fährst. Jetzt stell dich nicht so an. Ich versuch’ es auch noch mal für Klein-Tsunes zu erklären, okay?!“ Hide-Zou lächelte leicht bei der Vorstellung von einem Chibi-Tsune auf Skiern. Tsunehito schmollte Hide-Zou noch kurz an und quengelte einen Moment später: „Komm her und hilf mir…“ Er traute sich nicht mehr sich zu bewegen. Hide-Zou watschelte zu seinem Freund herüber und bot ihm einen Arm zum festhalten. Tsunehito nutzte aber nicht nur den Arm, sondern klammerte sich wieder gänzlich an Hide-Zou und war kurz davor ihm das Blut abzuschnüren. Mit aufgerissenen Augen blickte er vor seine Füße. „Ich fall hin…Ich fall hin… ich fall hin… ICH FALL HIN!“, wimmerte Tsunehito, obwohl er seine Füße noch keinen Zentimeter bewegt hatte. „Luft! LUFT!“, keuchte Hide-Zou und drückte Tsunehito etwas von sich. „Du fällst nicht und wenn doch, was is denn so schlimm daran? Der Schnee is weich, du bist gut gepolstert. Also komm, ich bleib schon in deiner Nähe und pass auf, dass du mir hier nicht wegstirbst.“, versuchte er den Kleineren zu motivieren. „Aber… wenn ich hinfall’, lachen alle!!“, jammerte der Bassist und rief dann: „Guck!! Asagi lacht auch gleich schon!! DA!“ Asagi hatte es sich vor der Aprés-Skihütte am Rande des flachen Idiotenhügels auf einer Bank bequem gemacht und beobachtete Hide-Zou und Tsunehito grinsend. Er war eingepackt in einen schwarzen, weniger dicken Skianzug und trug eine dunkle Sonnenbrille. Skibrillen sahen ihm zu doof aus. „Der lacht nur, weil er’s selbst nich’ kann. Und jeder fällt. Also lass mich jetzt los und VERSUCH zumindest mal auf den Dingern zu stehen. Nur stehen, nicht fahren. Okay?“, erklärte Hide-Zou überaus freundlich. Tsunehito ließ also ganz, ganz langsam und vorsichtig seinen Freund los und breitete die Arme aus, um das Gleichgewicht zu halten. Sein Körper zuckte und seine Beine wackelten etwas. Schließlich fing er wild an mit den Armen zu rudern und schrie. „HIDE!! WAAAH!“ Anschließend setzte er sein Hinterteil gekonnt nach hinten in den Schnee und hockte also dort. „MANN! Ich hab’ keinen Bock mehr! Ich will nach Hause! Ist doch alles scheiße hier! Skifahren is’ SCHEIßE!!!“, ärgerte er sich und riss an den Skiern herum, um sie irgendwie von seinen Füßen zu kriegen. Asagi presste seine Lippen zusammen, musste aber leise kichern. Hide-Zou und Tsunehito waren das reinste Kino für ihn, schon seit sie da waren. Hide-Zou seufzte angestrengt, hockte sich aber schließlich hin, um Tsune beim Abschnallen seiner Skier zu helfen. „Wollen wir dir dann ein Snowboard besorgen? Vielleicht klappt’s damit ja besser?“, grinste er ihn an. „Ja…“, grummelte Tsunehito beleidigt und musste dann aber ebenfalls grinsen. „Besorgs mir!“, lachte er dann und ließ sich lachend nach hinten auf den Rücken fallen. Die eigenen Witze waren immer noch die Besten… Hide-Zou guckte ihn verblüfft an, bis das Grinsen auf seinen Lippen noch breiter wurde. Er schnallte zuerst seine eigenen Skier ab, bevor er antwortete: „Okay, dann warte…“ Seine Hand griff in den Schnee und er lehnte sich etwas weiter nach vorne, bevor er ihn in Tsunehitos Gesicht verteilte. „DA!“, lachte er. „DU Arsch!“, rief Tsunehito und rollte sich auf Hide-Zou, um ihn in den Schnee zu drücken und dann mit seinen Händen das gefrorene Wasser in sein Gesicht zu schaufeln. Asagi schüttelte leicht seinen Kopf und seufzte leise: „Kinder…“ „IEH! Das is kalt, nass und du bist schwer, Tsune!“, versuchte Hide-Zou sich zu wehren und nach Tsunehitos Händen zu greifen. „Waaas?! ICH bin schwer?! Du spinnst wohl!“, rief Tsunehito und ließ nicht zu, dass Hide-Zou seine Hände zu fassen kriegte. Während Hide-Zou und Tsunehito sich also mal wieder rauften, kamen Hiroki und Ruiza bei Asagi an. „Oh, ihr lebt ja auch noch!“, grüßte Asagi. „Ich muss dir was erzählen! Ich muss dir was erzählen! Asagiiii! Hörst du mir zu?“ Aufgeregt fuchtelte Ruiza mit seinen Händen vor dem Gesicht des Vocals umher, um dessen volle Aufmerksamkeit zu bekommen. „Huch… Ja doch, ich höre dir zu! Was ist denn passiert?“, fragte Asagi neugierig. „Das glaubst du uns nich’…“, sagte Hiroki und fand Hide-Zou und Tsunehito mit seinem Blick auf dem Idiotenhügel. „Was treiben die denn da wieder?“, murmelte er. „Das ist doch jetzt ganz egal…“, winkte Ruiza Hirokis Frage ab und setzte sich neben Asagi. Seine Augen weit aufgerissen, leuchteten sie dem Vocal entgegen. „Aaalsoooo…“ „Jaaa…?“, machte Asagi und sah Ruiza über den Rand seiner Sonnenbrille abwartend an. „Wir waren ja auf dem anderen Hügel, ne? Und sind gefahren und gefahren und Hiroki war schneller als ich. Ist ja eigentlich auch logisch, denn ich kann’s ja noch nich’ so gut wie er. Als ich ihn dann eingeholt habe, was glaubst du habe ich da gesehen?“, Ruiza grinste breit und ohne das Asagi antworten konnte fuhr er fort: „Hiroki lag im Schnee und zwei Frauen auf ihm drauf!“ Asagis Augen weiteten sich schlagartig und ihm fiel fast die Sonnenbrille von der Nase, weil er zusammenzuckte. „Was, was, WAS? Hiroki? Zwei Frauen? Warum DAS?“, fragte Asagi und sah seinen Schlagzeuger verständnislos an. Hiroki zuckte grinsend mit den Schultern. „Tja… So bin ich! Ein Frauenheld…“ „Das stimmt doch gar nicht!“, korrigierte ihn Ruiza. „Er hatte sie vorher umgefahren und ist einfach weiter gefahren. Sie haben ihn dann eingeholt und sich auf ihn gestürzt!“ Bei der Erinnerung daran musste er kichern. Hiroki rollte mit den Augen. „Petze…“, grummelte er. „Na toll… Fahrerflucht! Meine Güte… Und was ist dann passiert? Muss ich jetzt irgendetwas bezahlen, weil die verletzt sind oder so? DAS hat mir ja noch gefehlt…“, ärgerte sich Asagi leicht und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. „Sie haben Hiroki an den Kopf geworfen, er muss das Posieren noch üben!“, lachte der Gitarrist auf und blickte schadenfroh zu seinem Freund. „Ja DAS stimmt!“, sagte Asagi mit großen Augen. „HEY! Gar nicht wahr…“, jammerte Hiroki mit einer Augenbraue hochgezogen. Was war denn an seinem Posing so schlimm? „Also, die eine schien das echt ernst zu meinen. Auf jeden hab ich dann angefangen zu lachen und Hiroki hat mit ihr diskutiert. Dann waren sie plötzlich weg.“, erklärte Ruiza weiter und blickte Asagi fragend an. Warum sie so plötzlich verschwunden waren, wusste er noch immer nicht. „Diskutiert? Waren das Japanerinnen?? Mensch, die Welt ist ja klein…“, sagte Asagi erstaunt. „Neeeeee, nix Japaner! DEUTSCHE!“ Ruiza riss seine Augen auf. „ECHTE DEUTSCHE!“ „Hm?“, machte Asagi skeptisch und sah Ruiza fragend an. „Aha… und die konnten Japanisch oder wie? …Habt ihr etwas getrunken?“ „NEIN!“ Ruiza zog einen Schmollmund. „Wirklich! Die konnten echt Japanisch. Hiroki hat sie auch gefragt woher, doch sie meinten nur: No comment.“ „Hm… Das ist ja komisch… Na ja, vielleicht sind sie weggefahren, weil sie Angst vor euch hatten?“, fragte Asagi leicht grinsend und zupfte mit seinen Fingern etwas Schnee aus Ruizas Haaren. „Soll ich dir etwas zu trinken holen? Dann musst du deine Skier nicht ausziehen.“ „JAAAAAA! Eine heiße Schokolade mit extraaaa viel Zucker!“ Ruizas Augen leuchteten freudig auf. „Kami-sama…“, murmelte Asagi leise vor sich hin und holte sein Wörterbuch aus der Jackentasche. Wenn er schon etwas bestellte, dann auch richtig! „Bringst du mir eine Cola mit?“, fragte Hiroki erwartungsvoll, woraufhin Asagi nickte. „Okay, ich versuche es. Passt ihr mal auf die zwei Streithühnchen auf. Bis gleich!“ Der Sänger stand auf und lief zur Aprés-Skihütte. Kapitel 4: Chapter 04 --------------------- Dort befanden sich bereits Yuri und Ruka und becherten, was das Zeug hielt. „Woah… Noch EIN Schnaps und ich fall um!“, sagte Ruka und hustete nach ihrem letzten kleinen Fläschchen. „Das muss nich’ sein. Denk dran, wir müssen nachher noch ins Hotel zurück und auch wenn du leichter bist als ich, ich will dich nich’ die ganze Strecke tragen müssen.“, erklärte Yuri und deutete dem Kellner, indem sie ihr Glas anhob, dass sie noch einen weiteren Schnaps wollte. „Ich rall’s immer noch nicht. So langsam glaube ich echt, wir haben uns das nur eingebildet. Ich mein, okay, dass Asagi auf Deutschland steht, haben wir für uns schon festgelegt, aber dass sie ausgerechnet hier sein sollten … Das ist einfach … unwahrscheinlich. Ich glaub’, ich leb’ lieber mit der Vorstellung, dass das Cosplayer waren.“ Ruka nickte langsam und legte ihren schweren Kopf auf die Theke vor sich. „Genau… Der Schnee hat eine Fatamorgana DIREKT in unsere Netzhaut UND unsere Ohren projiziert und… Ach, ich bin betrunken…“, gab Ruka es auf zu reden und winkte mit der Hand ab. „Kuso…“, fluchte sie leise und hoffte, dass die in der Hütte aufhören würden den Technoschlager zu spielen und bald mal etwas Ordentliches auflegten. „Das bist du, eindeutig.“, stimmte ihr Yuri bei und starrte auf die goldgelbe Flüssigkeit vor ihr. Währenddessen stand Asagi vor der Theke, welche mittig in der Aprés-Skihütte stand und blätterte in seinem Wörterbuch herum. Angestrengt ließ er seine dunklen Augen über das Papier fliegen. Er fand die gebrauchten Wörter einfach nicht auf die Schnelle. Ob er wohl Zettel und Stift bekam, um es aufzumalen? Yuri begann mit ihren Fingern auf der Theke umher zu klopfen. Als der Kellner dies sah, kam er zu ihr und beugte sich etwas nach vorne. „Noch einen!“, erklärte sie ihm und sah ihm dabei zu, wie er ein neues Glas vor ihr hinstellte. Asagi seufzte etwas genervt. „Heiße…Schokolade… Cola kriege ich so irgendwie hin… Shimatta!“, murmelte Asagi und bekam langsam ebenfalls innerlich Zustände von der Musik. Ohne den Kopf zu wenden deutete sie dem Kellner nochmals zu ihr zu kommen und jener zog nur fragend eine Augenbraue nach oben. Hatte sie nicht grade erst bestellt? „Eine Heiße Schokolade und ’ne Cola für den Herrn neben mir.“, erklärte sie ihm. Ruka hob ihren Kopf ein Stückchen von der Theke und sah Yuri fragend an. Für wen bestellte die denn jetzt etwas? Asagi blickte verwundert die Getränke vor sich an, nachdem der Kellner sie abgestellt hatte. „Wow… Ich bin gut!“, freute er sich und war davon überzeugt, dass er es durch reine Gedankenkraft geschafft hatte, den Kellner dazu zu bewegen. „Was denn?!“, blickte Yuri nun fragend zu Ruka. „Er hatte einfach Probleme beim bestellen…“ „Wer?“, wollte Ruka wissen und raffte sich noch ein Stückchen auf, um an Yuri vorbei zu gucken. Sie grinste etwas dümmlich. „DER da? …Cool, der sieht aus wie ein Asagi-Cosplayer!“, freute Ruka sich in ihrem leicht alkoholisierten Zustand und lachte leicht auf. Sie winkte Asagi zu und legte ihren Kopf wieder auf die Theke. Das war doch alles völlig verrückt… „Klar, das Outfit ist schon mal geil. Aber das der die Frisur so hinbekommen hat …“ Yuri rutschte von ihrem Barhocker und ging die wenigen Schritte auf Asagi zu. „Wie ein guter Cosplayer sein muss.“, sagte sie und zupfte leicht an einer Strähne des Schwarzhaarigen. Asagi schlug sofort mit seiner Hand die von Yuri weg und sah sie völlig empört an. Er legte das Geld auf den Thresen, nachdem er halbwegs verstanden hatte, wie viel er zahlen sollte und nahm Tasse und Glas in die Hände. Die Deutschen waren verrückt und aufdringlich, fasste er für sich schon zusammen nach Ruizas Geschichte und der Tatsache, dass ihm gerade eine Frau an den Haaren gezogen hatte. Yuri kletterte wieder auf ihren Barhocker und trank ihren Schnaps aus. Mit leicht zusammen gekniffenen Augen blickte sie zu ihrer Freundin. „Sag mal, wollen wir uns heute hier zulaufen lassen? Mir wäre jetzt echt alles Recht… Solange ich nicht mehr laufen muss.“ „Yuri, ich BIN schon zu gelaufen!“, nuschelte Ruka gegen ihren Arm und seufzte. „Der Alkohol macht das alles nicht besser… Vielleicht sollten wir in unserem jetzigen Zustand wieder den Abhang runter? Wär’ bestimmt witzig…“ Yuri überlegte einen Moment. „Frau, ich kann dich doch so nicht fahren lassen … Obwohl … den Idiotenhügel dürften wir beide aber bestimmt noch schaffen. Also kay, ich zahl dann. Kannst es mir später zurückgeben, kay?“ Yuri winkte den Kellner zu sich und deutete ihm, dass sie zahlen wollten. Asagi brachte Ruiza und Hiroki, welcher sich in der Zeit auch auf die Bank gesetzt hatte, die Getränke. Noch immer empört schauend gesellte er sich dazu und sagte: „Darf doch nicht wahr sein! Mir hat eben eine Frau an den Haaren gezogen! Die hatte wohl einen Knall! Die Deutschen sind… komisch… Was fällt der ein? Ich meine… meine HAARE!“, rief er entsetzt und zeigte mit einem Finger auf seine schwarze Haarpracht. „Danke!“, sagte Ruiza und nahm seine heiße Schokolade entgegen. „Hm… aber die kennen dich doch nicht. Woher sollen die denn wissen, dass du so eitel bist?!“, ergänzte er unschuldig, schlürfte und genoss die Wärme, die daraufhin seinen Körper durchflutete. „Das hat mit Eitelkeit nichts zu tun! So etwas ist unhöflich und inakzeptabel! Aber das Beste kommt ja noch: Irgendetwas mit COSPLAYER hat sie gesagt! COSPLAYER! ICH!? …Hat irgendwer einen Kamm dabei?“, fragte Asagi schnell nebenbei, während er mit seiner Hand über seine Haare streichelte. Hiroki blickte skeptisch und sagte, nachdem er einen Schluck Cola getrunken hatte: „Cosplayer… Asagi, das würde bedeuten, dass sie dich kennt! Wie eine Mangafigur oder so etwas siehst du nun nicht gerade aus…“ Ruiza nickte zustimmend und schüttelte gleich darauf den Kopf. „Kamm hab’ ich nicht. Aber das wäre doch echt cool! Ich mein, stellt euch mal vor, wir haben auch hier Fans!“, seine Augen begannen erneut aufzuleuchten. Selbst hier in solch einem verschneiten Kaff Fans zu haben … „Auf solche Fans kann ich verzichten…“, grummelte Asagi eingeschnappt. „Einem Asagi zieht man nicht an den Haaren! Gibt es doch nicht…“ „Ich geb’ auf!“, gab Hide-Zou kraftlos von sich und drückte Tsunehito von sich runter. „Ich kann echt nicht mehr, außerdem wird mir langsam echt kalt.“ „YES! Ich hab’ gewonnen!“, freute sich Tsunehito und stellte sich grinsend wieder hin. Er drehte seinen Kopf zu Asagi. „Oh, Hiroki-kun und Ruiza-chan sind auch wieder da!“, sagte er dann und reichte Hide-Zou eine Hand. Jener nahm sie dankend an und ließ sich hoch helfen, bevor sie sich gemeinsam auf den Weg zu ihren Freunden machten. Als Hide-Zou etwas Dampfendes in Ruizas Händen erblickte, sah er ihn bittend an. Bereitwillig hielt Ruiza ihm den Becher hin und Hide-Zou trank einen Schluck. „Boah, ieh, das is ja süß!“ Sofort gab er es ihm zurück und schüttelte seinen Kopf. Wie konnte man nur von purem Zucker leben? „Was erwartest du? Es ist RUIZAS Schokolade!“, lachte Hiroki. „Tsunehito, du hast bestimmt einen Kamm dabei? Meine Haare wurden misshandelt…“, beklagte Asagi und sah den Bassisten hoffnungsvoll an. „Klar, Asagi! Brauchst du vielleicht noch Bohrer, Spiegel, Zahnbürste und Decke? Hab’ ich alles in der Jackentasche!“, antwortete Tsunehito und schüttelte dann den Kopf über Asagi. „Wer hat denn deine Haare ‚misshandelt’?“, wollte er dann wissen. „Eine Frau…“, grummelte Asagi und warf der Aprés-Skihütte böse Blicke zu. Ruiza kicherte. Es war doch immer wieder amüsant, wenn Asagi sich aufregte. „Das hört sich an, als wenn du jetzt von irgendwas infiziert wärst.“, gab Hide-Zou grinsend von sich. „Asagi hat jetzt Mädchenpest!“, sagte Hiroki und grinste. Tsunehito tat es ihm gleich. „Habe ich jetzt auch! Hört auf euch über mich lustig zu machen…“, meckerte der Sänger. Ruiza musste sich das breite Grinsen verkneifen und pattete Asagi aufmunternd auf die Schulter. „Wir haben dich doch trotzdem lieeeeb!“ „Das will ich doch schwer hoffen!“, sagte Asagi erneut empört und sah Ruiza mit großen Augen an. Der Wind wehte ihnen kalt entgegen und grade als Yuri nach ihren Skiern greifen wollte, hörte sie hinter sich fröhliches Jauchzen und lachen. Neugierig drehte sie sich um und entdeckte die kleinen Kinder, die auf übergroßen bunten Plastiktellern den Abhang hinunter sausten. Ihren Blick davon nicht abwendend, zupfte sie an Rukas Ärmel und deutete in die Richtung. Rukas Augen begannen zu glitzern, als sie die bunten Teller unter den Hintern der Kinder sah und sie rief: „Scheiß auf Skier!! DIE sind viel cooler!!“ „Ich will auch damit fahren! Wo kriegen wir die her? Ob wir oben mal ganz lieb fragen? Zur Not kürzen wir dich noch ein Stück und du holst sie uns denn …“, grinste Yuri frech. „Ich bin klein genug…“, grummelte Ruka und taumelte den Idiotenhügel etwas schwerfällig nach oben. Yuri lachte kurz auf und folgte ihr. Oben angekommen fragten sie lieb und freundlich bei zwei kleinen Kindern nach solchen Teilen. Bereitwillig traten jene ihre ab und breit grinsend schaute Yuri zu Ruka. „Bereit?“ „Seee~…no…!“, rief Ruka ebenfalls grinsend und nahm mit den Beinen leicht Anschwung. Nachdem beide synchron „UZ!“ gerufen hatten, fuhren Ruka und Yuri also den Hügel hinab. Ruka lachte dabei und hatte sichtlich ihren Spaß. Die Jungs von D bekamen das ‚Se~no’ mit und wurden hellhörig. Hiroki blickte zum Idiotenhügel. „RUIZA!“, rief er dann und zeigte auf Ruka und Yuri, die schon unten angekommen waren und amüsiert lachten. Ruiza folgte Hirokis Arm und erblickte die Zwei. „DAS SIND SIE!“, rief er aufregt und sprang sofort auf. „DAS IST SIE!!“, rief Asagi und sprang ebenfalls auf, sah Yuri mit einem tödlichen Blick an. „…Hä?“, machte Tsunehito und bekam plötzlich Hirokis Colaglas in die Hand gedrückt. „Was geht denn nun?!“, wollte auch Hide-Zou wissen und nahm Ruiza die Tasse ab, die er ihm entgegen drückte. „Hiroki! Das sind die echt!“ Einige Sekunden vergingen, bis er sich zu Asagi umwandte. „Wie, das ist sie?!“ „Na SIE! DIE hat mir an den Haaren gezogen!! Stürzt euch auf sie!! Zieht ihr an den Haaren! LOS!“, verlangte Asagi einem General ähnlich und zeigte auf Yuri. Mit einem Satz hatte Hiroki seine Skistöcke in den Schnee gerammt und fuhr zu Ruka und Yuri. Ruiza tat es ihm gleich und folgte seinem Freund. Er wollte noch immer wissen, warum sie so schnell verschwunden waren! „Fahren wir noch mal?“, fragte Ruka grinsend ihre Freundin, als auch schon Hiroki vor ihnen stand. „Da seid ihr ja wieder!“, freute er sich. Rukas Augen weiteten sich schlagartig und ihr lief es heiß und kalt den Rücken herunter. „Oh nein…“, wimmerte sie leise auf Deutsch und starrte Hiroki an. Yuri starrte Hiroki ebenfalls an, griff dann Rukas Ärmel und zupfte. „Sag mir, dass das ein Traum ist. SAGS MIR!“, flüsterte sie flehend. „Soll ich dich noch mal schlagen?“, fragte Ruka leise mit zittriger Stimme. Yuri blickte zu ihr und kniff die Augen zusammen. „Was ist an ‚Sagen’ jetzt nicht zu ver-…“ „Ah! Wir haben euch wiedergefunden! Wie coooool!“ Ruiza kam neben Hiroki knapp zum Stehen und strahlte die beiden Frauen an. „Ja… Cool!“, wiederholte Ruka und versuchte sich an einem Lächeln, welches aber recht verkrampft und verzweifelt aussah. „Warum seid ihr denn vorhin abgehauen?“, wollte Hiroki wissen. „Wir … eh … wollten was trinken. Genau! Was trinken!“, versuchte Yuri zu erklären und blickte hilfesuchend zu Ruka. Das war doch jetzt gerade echt ein Scherz. Hier musste doch jeden Moment ein Kameramann auftauchen und rufen: „Sie sind bei versteckter Kamera!“, oder so was Ähnliches. „Hättet ihr doch Bescheid sagen können! Wir haben gerade einen unserer Freunde zum Getränke holen geschickt. Ein Wunder, dass er das geschafft hat!“, erzählte Hiroki und lachte kurz auf, grinste dann zu Asagi herüber, der mit verschränkten Armen und böse guckend alles beobachtete. „…Warum zieht ihr keiner an den Haaren? WA-rum??“, fluchte er leise. „Vielleicht wollen sie sie nicht gleich ganz verschrecken.“, kommentierte Hide-Zou. Yuri riss ihre Augen auf und zeigte mit dem Finger auf Hirokis Brust. „Die heiße Schokolade und die Cola!!!“, rief sie und war nun völlig fertig. Sie schlug die Hände vors Gesicht und murmelte: „Ruka, kill mich. Kill mich. Kill mich!“ „Ja und wer killt MICH dann?!“, entgegnete Ruka verzweifelt und sah ihre Freundin dementsprechend an. Hiroki schaute verblüfft. „Wow, woher weißt du das?“, fragte er Yuri und sah Ruiza fragend an. Jener zuckte mit den Schultern und wollte es auch wissen. Das war alles sehr interessant. Überaus interessant. „Weil ich die für euren ‚Freund’ bestellt habe …“, nuschelte Yuri und traute sich nicht mal mehr aufzuschauen. Dann war das doch kein … Irritiert schüttelte sie den Kopf. Das WAR ein Cosplayer. Das sind doch hier alle Cosplayer! Hiroki lachte. „Achso… Du hast ihm ja auch an den Haaren gezogen, richtig? Er is’ echt stinkig deswegen… Und sehr nachtragend, guck ihn dir mal an!“, kicherte er und drehte sich wieder zu Asagi. Er winkte ihm übertrieben freundlich grinsend zu und rief: „Huhuu, Asagi-Cosplayer!“ Anschließend lachte er wieder. Yuri schaute noch immer nicht auf, alles was sie herausbekam war ein: „Autsch! NEIN!“ „Hide-Zou, besorg mir einen Stein!! Ich muss etwas werfen! Sofort!!“, grummelte Asagi und war kurz davor zu explodieren. Tsunehito musste lachen. Hide-Zou zuckte mit den Schultern, bückte sich und formte so schnell es ging einen Schneeball. Eben diesen drückte er in Asagis Hand und grinste: „Dürfte reichen, oder? Aber schaffst du die Entfernung?!“ Tsunehito reagierte schnell, griff in Asagis Jackentasche und tauschte Sonnenbrille mit der anderen Brille. „So, jetzt.“, sagte er, nickte und machte einen Schritt zur Seite. Asagi schnaubte, holte mit seinem Arm aus und warf… mindestens drei Meter neben Hiroki den Schneeball hin. „VERDAMMT!“, fluchte Asagi und stampfte mit einem Fuß auf. „Das war … zielsicher …“, setzte Hide-Zou an, woraufhin Tsunehito mit einer Augenbraue hochgezogen den Satz beendete mit: „…daneben.“ Asagi knurrte leise und setzte sich auf die Bank. Ruka schluckte schwer und wusste gar nicht, was sie machen sollte. Konnten diese ‚Cosplayer’ sich nicht mal vorher ankündigen? Im Gegensatz zu Yuri konnte sie sich so langsam aber sicher doch nicht mehr damit abfinden, dass diese ‚Cosplayer’ wirklich Cosplayer sein sollten. Um des Rätsels Lösung aber herauszufinden half nur eins: Fragen. „Ähm…“, fing Ruka immerhin schon mal an und schluckte wieder schwer. Die Röte war ihr erneut ins Gesicht geschrieben. „Ja?“, fragte Hiroki und lächelte. „Willst du jetzt wirklich DAS fragen, was ich denke, dass du es fragen willst? Bitte tu mir das nicht an!“ Flehend blickte Yuri zu Ruka. Diese sah ihre Freundin verzweifelt an. „Ja was frag’ ich denn sonst? Nach den Lottozahlen?“ „Das is’ mir Schnuppe, nur nicht nach den Namen!“, fauchte Yuri und sie fühlte sich immer unwohler. Wo blieb der Erdspalt, wenn man mal einen brauchte? „Ihr wollt unsere Namen wissen?!“, fragte Ruiza aufgeregt und mit großen Augen. „Hast du gehört? Sie wollen unsere Namen wissen!“, wandte er sich an Hiroki und zeigte mit dem Finger auf die Zwei vor sich, die noch immer auf den Tellern saßen. Yuri zuckte zusammen. Hatten sie jetzt schon wieder unbewusst ins Japanische gewechselt? Irgendwann war diese Sprache nur noch ein Fluch. Hiroki starrte Ruiza für mehrere Sekunden nachdenklich guckend an, bis er etwas irritiert fragte: „Ja… und?“ „Na … NA das ist doch toll!!!!“, erklärte Ruiza und wedelte mit dem noch immer ausgestreckten Arm auf und ab. Ruka blickte ähnlich irritiert wie Hiroki und sah dann Yuri fragend an. Ruiza freute sich wohl über alles Mögliche? „Ja, Wahnsinn!“, lachte Hiroki und wuschelte Ruiza durch die Haare. Er reichte Yuri eine Hand und sagte: „Hiroki desu. Hajimemashite.“ Yuri guckte ihn mit großen Augen und wie von Geisterhand geführt reichte sie ihm ihre Hand. „Ich sterbe … Yuri desu. Hajimemashite …“ „Mir kommt der Schnaps hoch…“, murmelte Ruka und legte sich eine Hand an ihren Mund. Die Aufregung wühlte ihren Magen aufs Extremste auf. Sie stand kurz vor der Ohnmacht. „Freut euch mal nicht ZU sehr!“, lachte Hiroki mit einer Augenbraue hochgezogen und sah Ruiza ein weiteres Mal fragend an. Nun hielt Ruiza seine Hand Ruka hin. „Ruiza desu. Hajimemashite.“, grinste er sie breit an. Ruka nickte nur. „Mhm. Genau. …Haha! Klasse… Fantastisch!“, redete sie wirr daher und ließ sich nach hinten in den Schnee fallen. Wo blieb die Ohnmacht denn?? Yuri blickte besorgt zu ihrer Freundin, während Ruiza seinen Kopf leicht schief legte. „Huh?!“, machte er schlau. „Ruka? Wir haben grade so ziemlich die Arschkarte, weißt du das?!“, stellte Yuri die Situation für sie klar. Ruka legte ihren Zeigefinger auf die Lippen und flüsterte: „Pscht, ich sterbe gerade…“ „Jetzt wird mir das zu bunt hier… Ich verlange Erklärung.“, sagte Hiroki und blickte erst Yuri, dann Ruka an. „Ich auch! Ich auch! Ich versteh das nicht!“, beschwerte sich Ruiza. Yuri seufzte. Sie waren es also tatsächlich. „Okay, während du also stirbst, soll ich es ihnen erklären?!“ Sie wollte sich vergewissern, dass sie ihr Schicksal besiegeln sollte? Ruka hielt als Antwort ihren Daumen hoch und blieb regungslos und mit geschlossenen Augen im Schnee liegen. Vielleicht war ja alles weg, wenn sie die Augen wieder öffnete… Yuri seufzte niedergeschlagen. „Also … Um eines Klar zu stellen.“, sagte sie und zeigte auf Hiroki. „Du bist Drummer der Band ‚D’“ Anschließend wanderte ihre Hand in Richtung Ruiza. „Und du bist der Gitarrist. Und bevor ihr fragt, ja wir kennen euch. Wir sind vorhin so schnell abgehauen, weil wir euch erkannt hatten, wollten das aber nicht glauben und sind uns dann auf den Schock, euch hier zu treffen, betrinken gegangen. Wir haben uns eingeredet, ihr seid nur verdammt gute Cosplayer …“ Ruka hob ihren zweiten Daumen als tatkräftige Unterstützung. Hiroki musste lachen. „Verrückt… Aber lustig! Mann… Jetzt kann ICH das aber kaum glauben! Hier Fans zu treffen, hätten wir nich’ erwartet, oder Ruiza?“, fragte er und grinste wieder wie ein Honigkuchenpferd. Ruiza schüttelte eifrig den Kopf. „Im Leben nicht! Die Wahrscheinlichkeit dafür ist doch minimal!!! Echt, soooo winzig.“, sagte er und deutete mit Daumen und Zeigefinger nur wenige Millimeter an. „Ich weiß nicht, was daran lustig sein soll. Ich meine, ihr seid es wirklich und das heißt für mich, DER DA!“, betonte Yuri und zeigte auf Asagi, „Is der echte Asagi und kein Cosplayer und ich hab ihn an den Haaren gezupft. Ich bin tot. So was von tot. Ruka, lass mich mit dir sterben!“ Hiroki winkte leicht lachend mit der Hand ab. „Aaach was… Der kriegt sich schon wieder ein! Kommt mit, ich will euch vorstellen! Die anderen freuen sich bestimmt auch!“ Ruka war keine zwei Sekunden später kerzengerade aufgerichtet und sah Hiroki mit großen Augen panisch an. „NEIN!“, rief sie. Das war einfach zu viel… Darauf war sie nicht vorbereitet!! Auch Yuri verneinte. Kopfschüttelnd erklärte sie: „Das geht im Leben nicht! Ich bin viel zu jung zum Sterben! Ich mag noch nicht sterben! Bitte, bringt mich nicht um!“ Ruiza zog seine Stirn in Falten. „So schlimm ist Asa-chan doch gar nicht!“ „Asa-CHAN?!“, riefen Ruka und Yuri synchron und guckten Ruiza perplex an. Hiroki verstand Yuri und Ruka nicht und zog Yuri schließlich an der Hand hoch und etwas umständlich hinter sich her. „Na kommt… Wir beißen nich’!“, sagte er lächelnd. Asagi rieb sich die Hände und grinste dämonisch. „Hiroki bringt mein Opfer… Braver Drummer!“, freute er sich. „Nun sei doch nicht so fies, Asagi-kun.“, versuchte Hide-Zou Asagi zu beschwichtigen. „N-neein! D-Du bringst mich um! Lass mich los! D-Das geht nicht …“, versuchte Yuri dem Drummer zu erklären und wand sich in seinem Griff. Zu blöd nur, dass gegen starke Schlagzeugerhände kaum etwas zu machen war, also zog Hiroki Yuri weiter zu den anderen. „Quatsch! Beruhig dich! Wir sind alle nett! …Verrückt, aber nett.“ Yuri stemmte sich mit beiden Beinen fest in den Schnee und richtete ihre freie Hand auf Asagi. „So, wie ER da guckt, bin ich gleich aufgefressen! Ein Opferlamm auf dem Altar!“ Hiroki konnte nur wieder darüber lachen. Ruka legte sich auf die Seite, um an Ruiza vorbei die arme Yuri aus sicherer Entfernung zu beobachten. Armes Ding… Als Yuri also vor den anderen stand, blickte Asagi nur grummelig zur Seite und ignorierte die junge Frau VORERST an Hirokis Hand. Tsunehito rückte versucht unauffällig dichter an Hide-Zou. Warum schleppte Hiroki sie nun an? Ruiza blickte zu den Beiden und anschließend zu Ruka. „Lass uns auch zu ihnen gehen! Wir sind wirklich alle gaaaaaaaanz lieb!“, grinste er sie an und hielt ihr die Hand hin. Ruka zögerte noch eine ganze Weile und starrte unsicher Ruizas Hand an. Nur kurz und vorsichtig nahm sie seine Hand zum Aufstehen an und ließ sie schnell wieder los. Ihr Herz raste. Ruiza klatsche freudig in die Hände. „Das is toll! Einfach soooo toll!“ Anschließend machte er sich mit Ruka auf den Weg zu seinen Freunden. Kapitel 5: Chapter 05 --------------------- „Scheiße. Was mach’ ich jetzt?“, murmelte Yuri vor sich her und starrte auf den zertretenen Schnee vor sich. Zögernd blickte sie in die Runde. Hide-Zou musterte sie und sah anschließend Hiroki fragend und zugleich neugierig an. „Ich präsentiere: Yuri-chan! Sie kennt uns! Und ihre Freundin auch! Cool, huh?“, grinste Hiroki. Tsunehito rückte noch etwas dichter an Hide-Zou. Plötzlicher Fankontakt? Hide-Zou riss seine Augen auf. „ECHT JETZT? Das is’ ja cool! Ey, Tsune, hast du gehört?“, drehte er sich halb zu seinem Freund und zog ihn etwas weiter in die Runde. „Ich bin nicht taub…“, murmelte Tsunehito nur kleinlaut und blickte auf seine Füße. „Hm…“, machte Asagi nur. Ruka versteckte sich etwas hinter Yuri, als auch sie und Ruiza auf die Gruppe stießen. Es war ein Wunder, dass ihre zitternden Knie sie noch hielten. Ruiza strahlte übers ganze Gesicht, als er sich neben Asagi stellte und zupfte leicht an dessen Ärmel. „Sie kennen uns wirklich!“, flüsterte er ihm zu. Yuri zuckte leicht zusammen, doch als sie Ruka hinter sich spürte, fühlte sie sich zumindest schon etwas sicherer. Wie ging es ihr überhaupt? Besorgt drehte sie sich leicht zu ihrer Freundin um. „Alles Okay? Du siehst voll blass aus.“ „Gleichfalls.“, brachte Ruka nur leise hervor und traute sich kaum ein Wort vor ihrer Lieblingsband zu sagen, sah auch keinen von ihnen direkt an. Asagi versuchte über seinen Schatten zu springen und nicht mehr all zu nachtragend zu sein, schließlich war es wirklich ein wenig besonders, dass sie an diesem Ort Deutsche und japanischsprechende Fans trafen. Man(n) wollte ja nicht unhöflich sein, oder? Asagi stand also auf und verbeugte sich leicht. „Hajimemashite. Asagi desu.“, grüßte er also förmlich und stellte sich wieder gerade hin. In dem Moment als sich der Sänger erhob, zuckte Yuri zusammen, schlug die Hände über dem Kopf zusammen und sagte zeitgleich: „Nich essen! Bitte! Tut mir wirklich Leid!!!“ Ruka haute sich innerlich die Hand vor die Stirn… Asagi sah Yuri einen Moment irritiert an, verstand dann aber. Leicht lächelnd sagte er: „Ist schon gut, ich gehe davon aus, dass es ein Missverständnis war…“ Zögernd öffnete Yuri ein Auge und schaute ihn vorsichtig an. „Ja, ein großes Dummes würde ich sagen …“, gestand sie und richtete sich nun auch wieder auf. Nun doch von ihrer Neugierde gepackt, blickte sie in die Runde. Es kam ihr noch immer vor wie im Traum. Dann stellte auch sie sich vor: „Yuri desu. Hajimemashite.“ Und verbeugte sich leicht. Ruiza zupfte wieder an Asagis Ärmel und sagte: „Sie hat auch unsere Getränke für dich bestellt!!!“ „OH!“, kam es mit großen Augen von Asagi. Schade, also doch nicht die reine Gedankenkraft… Der Sänger verbeugte sich ein weiteres Mal ganz leicht und sagte: „Vielen Dank, das habe ich bei dem ganzen Trubel gar nicht mitbekommen. Danke.“ Ruka schaute immer wieder unauffällig zu Ruiza. Sie musste grinsen. Es amüsierte sie in dem Moment unheimlich, Ruizas wahre Größe neben Asagi stehend zu sehen, mit dem Hintergedanken, dass sie ja genauso groß war. Es waren die kleinen Dinge, die das Leben so schön machten… Ruiza warf Ruka ein strahlendes Grinsen zu und versuchte sie etwas zu ermuntern. Yuri winkte leicht verlegen ab und drehte sich dann zu ihrer Freundin um. „Hilf mir …“, flüsterte sie auf Deutsch. Ruka sah sie mit großen Augen an und ihr Blick sagte aus: ‚Ja wie denn?!’ Stumm hinter Yuri war das doch recht erträglich! Yuri wandte sich wieder der Runde zu und trat ein Stück zur Seite. Mit einem Finger auf Ruka zeigend, meinte sie: „Das eh … is’ Ruka.“ „Ruka??“, kam es plötzlich aus der rechten Ecke hinter Hide-Zou hervor und Tsunehito sah das kleine Mädchen verwirrt an. Er musste unweigerlich an Nightmare denken. „So heißt du aber nicht wirklich oder?“, wollte er wissen. Nun stand Ruka vor einem Problem. IHR wurde eine FRAGE gestellt. Von Tsunehito. Na klasse… Ruka zögerte einen Moment und entschied sich dann für die ‚Mana-Methode’, um Tsunehito zu antworten. Sie flüsterte also in Yuris Ohr: „Sag ihm mal ‚Nö’.“ Yuri seufzte und lächelte dann leicht in Tsunehitos Richtung: „Ruka sagt: Nö.“ Ruka nickte und verkrümelte sich wieder dichter hinter Yuri. „Ah, okay…“, sagte Tsunehito und war zufrieden. Also konnte auch er sich wieder verstecken. Hide-Zou seufzte. Da hatten sich ja zwei gefunden. Ob sie sich gegenseitig noch was beibringen konnten? Oder hatten sie voneinander gelernt? Leicht drückte er seinen Ellenbogen in Tsunehitos Magen und wandte seinen Kopf zu seinem Freund. „Nun sei doch nicht ganz SO schüchtern.“ „Halt’s Maul…“, grummelte Tsunehito leise und vergrub seinen Kopf in Hide-Zous Skijacke. Er hatte es eben nicht so mit Fremden… „Warum gehen wir nicht zusammen in die Partyhütte da? Langsam wird’s doch kalt hier… Oder hatten wir noch was Besonderes vor, Jungs?“, schlug Hiroki vor und sah seine Freunde fragend an. „Nein, ich halte das für eine gute Idee… Mir wird kalt.“, sagte Asagi und kuschelte sich in seine Jacke. „JAAAAA!“, rief Ruiza aufgeregt und ohne auf einen weiteren Kommentar zu warten, griff er nach Rukas Hand und zog sie auch schon Richtung Eingang. Yuri kicherte, während Hide-Zou nur grinsen konnte. Ruka hätte heulen können, auch wenn sie sich eigentlich freute. Bald darauf saßen also alle gemeinsam an einem Tisch in der Aprés-Skihütte. Der Technoschlager dröhnte allen erneut in den Ohren, doch Ruka konnte sich darauf ausnahmsweise Mal nicht konzentrieren oder sich davon ablenken lassen. Die Aufgabe übernahmen D nun ganz gut. Sie rückte so dicht an Yuri heran, dass sie sich auch gleich auf Yuris Schoß hätte setzen können. Jene hatte praktischer Weise die Karte in der Hand und starrte die Getränke rauf und runter. Überall hingucken, nur nicht zu IHNEN! „Was willst du trinken?“, versuchte sie Rukas Aufmerksamkeit zu bekommen. „Kaffee…“, brachte Ruka nur heraus. „Hey, könntet ihr für uns mitbestellen? Euer Deutsch is’ bestimmt besser als unseres… ne, Asagi? Komm, sag mal Schwaaarzschiiiild…“, neckte Hiroki und grinste breit. Im nächsten Moment hatte er Asagis Fuß gegen sein Schienbein getreten bekommen und zuckte leicht zusammen. „Au!“, murmelte er leise. Asagi verschränkte nur die Arme. Yuri musste kichern und nickte. „Das ist kein Problem, müsst mir dann nur sagen was ihr haben wollt.“ „Also ICH nehme eine Heiße Schokolade mit extra viieeel Zucker.“, grinste Ruiza. „Ein Wasser wäre nett.“, warf Asagi ein, woraufhin Tsunehito nickte, um anzudeuten, dass er auch ein Wasser wollte. Hide-Zou überlegte einen Moment. „Kann ich mal bitte die Karte haben?“, fragte er und Yuri reichte sie ihm. Kurz studierte er sie, bis er fragend seinen Kopf hob. „Was ist ein Cuba Libre?!“ „Die haben Cuba hier?“ Yuri riss verblüfft ihre Augen auf und leckte sich mit der Zunge über die Lippen. „Da is’ Havanna Club, also Rum, mit drin, Limetten, Rohrzucker und Cola. Seeehr lecker und sehr zu empfehlen.“ „Okay, dann probiere ich den mal.“, entschied Hide-Zou sich schließlich. Asagi schüttelte über Hide-Zou den Kopf und sah ihn verständnislos an. „Wie kann man um diese Uhrzeit sich schon betrinken? Es ist MITTAG!“, sagte er, woraufhin Ruka mit großen Augen zu Yuri blickte. Hiroki konnte sich mal wieder nicht entscheiden. „Hm… Mist, was nehm’ ich denn… Ach, bei mir soll’s noch ’ne Cola sein!“, entschied er sich dann doch und lächelte Yuri an. Hide-Zou grinste zu dem Vocal. „Sie haben hier auch Rotwein.“, überging er dann seine Frage. Yuri nickte Hiroki leicht lächelnd zu und erhob sich dann. „Ich geh’ dann mal bestellen.“ „HALT!“, rief Asagi und sah Hide-Zou dann mit großen Augen an. „Rotwein?? Rosé???“, wollte er wissen und ihm lief das Wasser im Munde zusammen. „Glaube schon, wenn ich das hier richtig entziffert habe…“, antwortete Hide-Zou und tippte mit dem Finger auf die Karte. Yuri warf einen kurzen Blick über seine Schulter und nickte anschließend in Asagis Richtung. „Japp, auch Rosé.“ „Alles klar, ich bin dabei!“, sagte Asagi, nickte und wollte zu seinem Wasser nun noch ein Glas Rotwein haben. Schnell war die Tatsache vergessen, dass es Mittag war… Ruka sah Yuri flehend an. Die konnte doch jetzt nicht einfach abhauen und sie mit den Jungs alleine lassen!? Yuri spürte ihren flehenden Blick und grinste leicht. „Magst du mir beim Tragen dann helfen?!“, fragte sie schließlich. Ruka nickte eifrig und stand keine zwei Sekunden später von ihrem Stuhl auf, um Yuri zu folgen. Als die zwei jungen Frauen weg waren, fragte Hiroki lächelnd in die Runde: „Sind doch ganz nett, oder?“ Ruiza nickte eifrig. „JAAAAA! Die sind voll toll!“, grinste er seine Freunde an. Hide-Zou nickte leicht lachend. „Dass du Fans magst, steht ja außer Frage…“, neckte er den Kleineren. „Aber was meint denn unser ‚Chef’ hier dazu?!“, grinste er anschließend zu Asagi. „Sie bestellt mir Rotwein… Was soll ich schon dazu meinen?? Das kann sie von mir aus den Rest unseres Urlaubs machen!“, sagte er und setzte nun endlich mal seine Sonnenbrille ab. „…Ich fühl’ mich wie beim Meet and Greet!“, grummelte Tsunehito leise und fühlte sich noch immer nicht ganz so wohl. „Och Tsuneeeee…“, sagte Ruiza und pattete dem neben ihm Sitzenden auf den Kopf. „Entspann dich einfach!“, schlug er vor und grinste mal wieder. „Genau, entspann dich mal…“, mischte sich auch Hide-Zou ein und grinste ebenfalls. Wenn Tsunehito sich entspannte, würde er vielleicht wieder etwas mehr Freiraum haben. „Entspann dich einfach!“, äffte Tsunehito seine Freunde mit verzerrtem Gesicht und verstellter Stimme nach und verschränkte die Arme. Die hatten ja leicht reden! „Ich finde es erstaunlich, dass die so gut Japanisch können.“, warf Asagi schließlich ein. Hiroki nickte eifrig. „Würd’ mich echt mal interessieren, woher und wieso… Vielleicht verraten die es uns ja doch noch.“, meinte er. Yuri und Ruka standen unterdessen an der Theke und bestellte die Getränke. Als der Kellner sich alles notierte blickte er auf. „Den Rosè … Ein Glas, eine Karaffe oder doch gleich einen Liter?“, wollte er wissen. Yuri sah ihn nachdenkend an und blickte schließlich zu Ruka. „Kannst du ihn mal bitte fragen, wieviel er von dem Zeug möchte?“ „Nein.“, sagte Ruka schnell und schüttelte langsam den Kopf. Yuri zuckte mit den Schultern. „Dann mal eine Karaffe.“, erklärte sie und ergänzte dann schnell. „Bitte zwei Tabletts dafür.“ Der Kellner nickte und kurze Zeit später standen alle Getränke auf zwei kleinen Tabletts vor ihnen. Ruka schluckte schwer. Sie trug die Verantwortung für Hirokis, Tsunehitos und ASAGIS Getränke. Ihre Hände zitterten, die Behälter der Getränke wackelten auf dem dünnen Tablett. „Verdammte Kacke!“, fluchte sie leise, atmete tief ein und aus und wartete, dass Yuri mit ihrem Tablett vorauslief. Nachdem jene wie in alten Zeiten das Tablett durch die Menge manövrierte, darauf achtete, Ruka hinter sich nicht zu verlieren, kamen sie schließlich bei ihrem Tisch an. „So, der Cuba.“, sagte sie und reichte das Glas an Hide-Zou. Anschließend folgte die Heiße Schokolade für Ruiza und ihre Getränke. Den Kaffee stellte sie auf Rukas Platz und einen weiteren Cuba und Kaffee für sich. Ruka kam ganz langsam und vorsichtig hinterhergeschlichen und reichte Hiroki seine Cola. „Danke!“, rief der Schlagzeuger lächelnd, woraufhin Ruka nur schüchtern zurücklächelte und nickte. Sie lief um den halben Tisch herum und stellte mit zittriger Hand die Weinkaraffe vor Asagi ab. Eben jener nahm ihr das Ding lieber aus der Hand, bevor noch etwas passierte. Das Zittern der jungen Frau war kaum zu übersehen… Blieb also nur noch Tsunehito. Ruka beugte sich über den Tisch, verlor allerdings das Gleichgewicht und schüttete das Glas Wasser über Tsunehitos Gesicht bis runter auf seinen Schoß. Yuri starrte sie mit großen Augen an. Hiroki tat es ihr gleich. Am Tisch herrschte plötzlich eine Totenstille… Rukas Herz schien stehen zu bleiben. Sie gefror mal wieder zur Eissäule und starrte Tsunehito mit riesigen Augen und offen stehendem Mund an. Der tropfende Bassist blieb regungslos mit geschlossenen Augen und verschränkten Armen sitzen. Hide-Zou betrachtete seinen Freund und die einzelnen Tropfen, die von seinem Gesicht perlten. Plötzlich konnte er sich nicht mehr zusammenreißen und lachte schallend los. Er verlor fast das Gleichgewicht, hielt sich aber noch gekonnt auf der Bank und beugte sich nach vorne. Den Kopf mit den Unterarmen auf dem Tisch abstützend lachte er noch immer. Auch der Rest konnte nicht anders und tat es ihm gleich. Bis auf Ruka und Tsunehito, denen nicht im Geringsten nach Lachen war und einer leise kichernden Yuri, feierte der Tisch. „Das… Oh Gott… Das tut mir schrecklich Leid!!“, wimmerte Ruka und sah Tsunehito verzweifelt an. JETZT wollte sie wirklich sterben… „Mhm…“, machte Tsunehito nur und öffnete langsam seine Augen, sah Ruka direkt an, die daraufhin schwer schluckte. „Wo sind die Toiletten?“, fragte er. Ruka streckte ihren Arm nach rechts aus und zeigte auf einen der Toilettenräume. Zu mehr war sie nicht fähig. Tsunehito nickte und deutete Hide-Zou an, dass er Platz machen sollte, damit er aus der Bank herausrutschen und zu den Toiletten gehen konnte. Ruka sah ihm noch immer verzweifelt guckend nach, bis er nicht mehr zu sehen war. Nach einem kurzen Moment kreischte sie auf und rannte Tsunehito hinterher. …Sie hatte ihn zu den Frauentoiletten geschickt… Yuri sah ihrer Freundin hinterher, die in wenigen Sekunden in der Menge verschwunden war. Plötzlich konnte sie nicht anders, als erneut loszulachen. „Was ist denn nun?!“, wollte Hide-Zou neugierig wissen, doch Yuri schüttelte nur den Kopf. DAS konnte sie ihnen NICHT erzählen. „Armer Tsunehito… Er ist doch fast genauso eitel wie ich!“, kicherte Asagi leise und schüttete etwas von dem Rotwein in sein Glas. „Du bist noch bedeutend schlimmer…“, grinste ihn Ruiza an und rückte dichter an Hide-Zou. Yuri setzte sich wieder neben Asagi und starrte in ihren Kaffee. Kurze Zeit später trank sie ihn fast bis zur Hälfte leer. Sie musste noch immer Grinsen. Währenddessen befanden sich Tsunehito UND Ruka auf der Herrentoilette und Ruka entschuldigte sich zum bestimmt schon 200. Male bei dem Bassisten. Die irritierten Blicke der anderen Männer im Toilettenraum ignorierte sie gekonnt. „Es tut mir wirklich SO schrecklich Leid, Tsunehito-san!! Das wollte ich nicht… Kann ich noch irgendwas für Sie tun??“, fragte sie verzweifelt und reichte dem Bassisten immer wieder neue Papiertücher. „Nein, nein, is’ schon okay. Ich bin doch fast wieder trocken. …Du könntest vielleicht raus gehen? Wir sind hier schließlich auf dem Männerklo…“, bemerkte Tsunehito schlau und sah Ruka mit einer Augenbraue hochgezogen an. Diese schüttelte den Kopf. „Nein! Ich geh erst wieder, wenn Sie trocken sind…“, bestand sie und reichte ihm weitere Tücher. Tsunehito zuckte mit den Schultern. „Wie du meinst… Danke.“, sagte er und nahm Ruka wieder die Tücher aus der Hand. Bald darauf war er ENDLICH abgetrocknet und konnte mit Ruka zu den anderen zurückkehren. Hiroki grinste sie bis über beide Ohren an. „Na? Wieder trocken?“, fragte er. „Halt den Mund…“, grummelte Tsunehito und ließ Hide-Zou wieder aufstehen, um sich zwischen ihm und Ruiza auf die Bank zu setzen. Ruka nahm indes wieder neben Yuri Platz. Sie starrte beschämt auf ihren Schoß. Ihr Kopf glühte. Yuri grinste sie leicht an und meinte dann auf Deutsch zu ihr: „Nun nehm’ das doch nicht so schwer. Das hätte jedem passieren können. Und außerdem, böse scheint er auch nich’ mehr. Lass uns anstoßen, kriegst auch ’nen Schluck von meinem Cuba!“ „Na toll! Es ist aber nich’ JEDEM passiert, sondern MIR! …Warum immer ich?!“, jammerte Ruka auf Deutsch und hob ihr Glas. Yuri griff nach ihrem Kaffee und hielt ihn hoch. „SE~NOOO!“ „UZ!“, riefen dann beide aus Reflex im Chor, da sie es immer zum Anstoßen machten. Die Bandmember von D sahen sie etwas irritiert an, Hiroki musste dann aber schon lachen. „Wieso… Se~no??“, fragte er leicht kichernd. „Das heißt doch ‚Kampai’…“, murmelte Tsunehito kleinlaut und sah die zwei Mädels gegenüber von ihm fragend an. Yuri trank den Rest ihres Kaffees aus und stellte die Tasse dann wieder auf den Tisch. „Jeder hat seine eigene Art zum Anstoßen…“, murmelte sie und guckte zu Ruka. Diese merkte gar nicht, dass sie fast den halben Cuba von Yuri schon ausgetrunken hatte und nahm das Glas schnell von ihren Lippen, nickte anschließend zustimmend und stellte das Glas wieder vor Yuri ab. „Hups, sorry…“, murmelte sie schief grinsend und sah ihre Freundin entschuldigend an. „Kampai!“, rief Asagi und hob sein Weinglas. „Du ZAU! MEIN CUBA!“, rief Yuri mit aufgerissenen Augen und starrte auf ihr halbleeres Glas. Anschließend piekste sie ihrer Freundin in die Rippen und grinste. „Dafür musst du mir dann einen Neuen holen!“, bestand sie drauf. „Kampaiiii!“, meinte auch Ruiza und stieß mit Asagi an, gefolgt von Hide-Zou und Tsune. „Was heißt das auf Deutsch?“, wollte Hiroki neugierig wissen und grinste Yuri an. Ruka und Yuri antworteten synchron: „Prost!“ „WIE??“, riefen Hiroki und Asagi gleichzeitig und sahen die zwei jungen Frauen eindringlich an. „Prost!!“, wiederholten die Freundinnen also erneut, woraufhin Hiroki eine Augenbraue hob. „Noch mal, bitte… Und langsam, damit auch Asagi es versteht!“, lachte er, woraufhin der Sänger seinen Freund am anderen Ende des Tisches mit bösen Blicken bewarf. Yuri holte tief Luft und sagte langsam: „P-R-O-S-T!!“ „Klingt doch ganz einfach…“, meinte Hide-Zou und versuchte sich an diesem Wort. „Prouscht!“ Yuri grinste zu Ruka. Diese konnte sich nur dem Lachen der anderen am Tisch anschließen und legte eine Hand auf ihren Mund, um nicht zu laut zu lachen. Das klang einfach zu niedlich… „Mach das noch mal… Mach es bitte noch mal!!“, kicherte Hiroki und haute mit der Handfläche auf den Tisch. „Mach du es doch besser!“, grummelte Hide-Zou zurück und grinste dann aber. „Prouscht!“ Ruizas Lippen bewegten sich stumm, schließlich aber fragte er an Yuri gewandt. „Noch einmal bitte!“ „Prost!“, erfüllte sie ihm seinen Wunsch und er klebte förmlich an ihrem Mund. Zögerlich traute auch er sich. „Puroust!“ //Süüüüüüüüüß!!//, quietschte Ruka innerlich und musste wieder leicht lachen. „Geil, das machen wir jetzt immer so!“, beschloss Hiroki fröhlich und hob seine Cola. „Purost!“, rief er grinsend und trank. Tsunehito nickte nur lächelnd und hob kurz sein Glas an, bevor auch er endlich den wenigen Rest aus seinem Wasserglas trank. Yuri nickte ebenfalls, froh von der eigentlichen Frage abgewichen zu sein und hob den restlichen Cuba, um ihn anschließend zu exen. Die Zeit verging wie im Flug und die Atmosphäre zwischen allen wurde immer lockerer. Da half auch der Alkohol ein wenig mit, zumindest bei Asagi und Hide-Zou… Asagi hatte mittlerweile schon zwei Karaffen leer und freute sich jedes Mal mehr darüber, wenn er ‚Purost’ rufen konnte. „Also, ich muss sagen…“, fing er mit einem leichten Nuscheln an und hob seinen Zeigefinger. „….Der Wein hier schmeckt besser als in Japan! ABER der Reiswein fehlt mir! Und meine Katzen… Ich hab’ drei Katzen, wusstet ihr das? Die sind ganz süß und flauschig…“ Er hickste kurz auf und legte eine Hand an seinen Mund. Tsunehito beugte sich etwas zu Hide-Zou herüber. „Hide, er nuschelt schon, spricht in Umgangssprache und redet wirres Zeug… Bevor noch was passiert, sollten wir ihn ins Hotel bringen!“, flüsterte er besorgt. Hide-Zou sah seinen Freund mit zusammengekniffenen Augen an. „Er scheint … Spassszu … haben…“, murmelte er kaum verständlich und grinste breit. Yuri musste kichern und nickte zu Asagi. „Ich hab’ auch ein paar Tiere.“, erklärte sie und guckte in ihr leeres Glas. Warum leerte sich Cuba nur so schnell? Wohin flüchtete der denn immer? Ruka blickte mit großen Augen und einem Hauch von Grinsen zwischen Asagi und Hide-Zou hin und her. …Waren die etwa angetrunken? „Du has’ auch Tiere? Ich auch… Ein paar davon sitzen hier sogar am Tisch…“, nuschelte Asagi und lachte. Ruka tat es ihm gleich und wartete gebannt die Reaktion der anderen Bandmitglieder ab. Es war wirklich unheimlich amüsant ihnen bei ihren Konversationen zuzuhören. Viel besser als über PC oder Fernseher. „EY! Wir sind keine Tiere!“, beschwerte sich Ruiza und schob seine Unterlippe nach vorne. „Doooch, doch… DU bist mein Schmusekätzschn…“, sagte Asagi und rutschte mit seiner Hand beim Versuch Ruiza auf den Kopf zu patten zu Ruizas Gesicht und pattete ihm einfach die Nase. Hiroki musste lachen. „Hat der Wein hier ein paar Umdrehungen mehr als in Japan?“, fragte er kichernd. Yuri nickte und ergänzte: „Das und wahrscheinlich können wir auch etwas mehr ab… Vielleicht sollten wir für heute einfach Schluß machen. Wir beide können ja bei uns noch weiter bechern…“, schlug sie Ruka vor und grinste breit. Dass eine Auswertung des Tages erfolgen würde, war irgendwie selbstverständlich. „Schluß machen is’ gut! Asagi muss dringend ins Bett…“, fand Tsunehito, der schwer in Sorge um den Sänger und Hide-Zou war. „Quatsch mit Rosensose!! Wir bleiben HIER!“, beschloß Asagi und versuchte sich aus der leeren Karaffe noch Wein einzuschütten. „WER hat das ausgedrunken?!“, beschwerte er sich dann und sah Hide-Zou böse an. „DU!“, rief Tsunehito vorwurfsvoll guckend. „Genau! DU!!“, bestätigte Hide-Zou und lehnte seinen Kopf gegen Tsunehitos Schulter. So langsam machte der Alkohol ihm wirklich zu schaffen. Yuri schaute auf ihr Glas und entschied dann: „So, ich glaub, wir verschwinden dann auch, oder?!“ Ruka nickte, auch wenn sie eigentlich gerne noch viel mehr Zeit mit D verbracht hätte. Andererseits war sie aber schon mehr als glücklich und zufrieden mit diesem Tag. „Okay… Dann wollen wir mal. Kannst du aufstehen, Asagi?“, fragte Hiroki leicht lächelnd, aber auch ein wenig besorgt. Asagi drehte sich auf dem Stuhl zur Seite und stützte sich mit einer Hand auf dem Tisch ab. „Sicher!! Hört auf, mich wie ein kleines KIND zu behandeln!“, beschwerte er sich, kam allerdings nicht wirklich von seinem Stuhl hoch. „Ruiza, hilf ihm mal bitte.“, seufzte Tsunehito und ärgerte sich ein wenig über Asagis Verhalten. Das vor den Fans… Asagi würde sich am nächsten Tag sicherlich darüber ärgern! Sofern er sich überhaupt erinnern konnte… „Genau … Hilf dem Opi…“, kicherte Hide-Zou und stand mit unsicheren Beinen auf. Immerhin, er stand schon mal. Zum Laufen könnte er sich bestimmt bei Tsune abstützen. Ruiza nickte leicht und erhob sich ebenfalls. „Geht’s denn?“, fragte er vorsichtig und umrundete Asagi, damit er ihm ins Gesicht gucken konnte. „Klar!“, sagte Asagi und ignorierte Hide-Zous Kommentar. Er krallte seine Finger in Ruizas Pulli und zog sich an ihm hoch. Anschließend legte er beide Arme um den Gitarristen und lehnte sich gegen ihn, platzierte seinen Kopf auf der Schulter des Kleineren. Ruka wurde schlagartig knallrot und sah dem Geschehen mit großen Augen zu. …Fanservice?! Tsunehito folgte Hide-Zou in den Stand und stützte seinen Freund mit einem Arm um die Hüfte. Ruiza klopfte dem Vocal leicht auf den Rücken. „Du schaffst das schon … Asagi-chiii.“, erklärte er ihm aufmunternd und grinste leicht. Zumindest in solchen Situationen konnte er Asagi unbekümmert ärgern. Yuri schaute mit großen Augen zu Ruka und in ihr rotes Gesicht. Dass sie so was heute noch erleben würden … Wer hätte das gedacht?! Sie musste das breite Grinsen unterdrücken und hakte sich bei Ruka ein. „Jetzt kann ich glücklich sterben geh’n“, flüsterte sie ihrer Freundin zu. „Ich warte noch auf einen Kuss…“, kicherte Ruka leise und versteckte ihr Gesicht hinter ihren Händen. Ihr ging mal wieder die Fantasie durch… „So, ihr Lieben… Krieg’ ich noch ’ne Umarmung?“, fragte Hiroki fröhlich und breitete seine Arme aus. Tsunehito ließ von Hide-Zou ab und umarmte Hiroki. Dieser guckte irritiert. „Doch nich’ von DIR!“, sagte er. „Na danke…“, grummelte Tsunehito und stützte Hide-Zou weiter. Ruka starrte Yuri mit riesigen Augen an. Hiroki wollte eine Umarmung?!! Hatte der ’nen Schuß?! Yuri starrte erst zu Ruka und dann zu Hiroki. Das war doch jetzt nicht sein ernt oder? Aber so wie er guckte … Da blieb nur eines… Yuri schubste Ruka in Richtung des Schlagzeugers… …Und Ruka flog direkt in die Arme Hirokis. Wie eingefroren blieb sie stehen, hielt sich aus Reflex auch noch an ihm fest. //Na…klasse…//, dachte sie sich nur und schluckte schwer. Hiroki knuddelte sie fröhlich lächelnd und löste sich dann von ihr. Er ließ sie in ihrem Wachkoma stehen und machte einen Schritt zu Yuri, legte seine Arme um die junge Frau. „War nett mit euch! Echt.“, sagte er und pattete ihr auf den Rücken. „My deeaaar Rose… Oh you are all of mee…“, trällerte Asagi leise, der noch immer an Ruiza gelehnt stand. „Ich will nach Hause…“, jammerte Tsunehito und war wirklich verzweifelt wegen seiner Freunde. Yuri starrte mit hochrotem Kopf zu Ruka und anschließend zu Tsunehito. „Ich auch….“, jammerte sie leise und löste sich vorsichtig aus seiner Umarmung. Eingeschüchtert starrte sie auf ihre Füße und murmelte: „Schönen Tag dann noch…“ „Ich will euch auch knuddeln!!!“, beschwerte sich Ruiza und versuchte, Asagi irgendwie alleine zum Stehen zu bekommen. Als das nicht klappte, rückte er mit ihm zu Tsunehito und drückte Asagi ihm in den Arm. „SOOOOOO….“, sagte er und war kurz darauf vor beiden Frauen und grinste sie breit an. //Ach… Was soll’s!//, dachte sich Ruka und legte ihre Arme einfach um Ruiza. Ihr ganzer Körper zitterte. Tsunehito grummelte irgendetwas Unverständliches vor sich hin, da er nun BEIDE Betrunkene in seinen Armen hatte. Ruiza knuddelte sie, pattete ihr danach auf den Kopf und erklärte: „Wir sehen uns Morgen bestimmt wieder!!! Das wird voll toll und dann fahren wir gemeinsam!!!“ Anschließend gab er Ruka frei und wandte sich Yuri zu. Jene stand noch immer mit einem tomatenfarbenen Kopf da und starrte auf ihre Füße. „Eh… Ja … Bestimmt ….“ Vorsichtig wich sie ein Kleines Stück zurück, doch mit einem Schritt war Ruiza bei ihr und knuddelte auch sie. Hilflos blickte Yuri zu Ruka. Diese zuckte mit den Schultern und sah Yuri verzweifelt an. Was sollte man da auch machen? „Schönen Abend noch.“, wünschte Tsunehito, der irgendetwas von Asagi ins Ohr geträllert bekam und deswegen leicht angesäuert war. Anschließend trennten sich die Sieben voneinander. Kapitel 6: Chapter 06 --------------------- Yuri ließ sich völlig ausgelaugt auf die Couch fallen. „Ich kann nicht mehr… Haben wir noch irgendwas in der Bar, was sich zum Vernichten lohnt?!“, wollte sie wissen und guckte in Rukas Richtung. Ruka lag wie Jesus am Kreuz auf dem Bett und seufzte nur: „Nimm raus, was da is’… Ich fühl’ mich wie TOT!“ „Du fühlst dich nicht nur so, du bist es … genau wie ich …“ Mühsam erhob sich Yuri und trottete zur Bar. Nachdem sie die Türen geöffnet hatte, starrte sie in deren Inhalt. „Na toll … Da denkt man, man hätte ein gutes Hotel gewählt und dann haben sie hier weder Wodka noch Rum stehen… In was für einer Bruchbude sind wir denn gelandet?!“ Yuri griff nach dem Schokosahnelikör und gleichzeitig nach einem der Gläser. „Du auch?!“, fragte sie und hob die Flasche, um sie Ruka zu zeigen. „Hau ab, ich bin fertig genug! …Ich mein’, hallo?! Wir saßen ZUSAMMEN mit D in der Apréskihütte und haben gesoffen! Wir haben ASAGI besoffen erlebt! Wurden von Ruiza und Hiroki umarmt… Würde mich nich’ wundern, wenn wir jetzt wirklich wegen irgendetwas sterben würden… Aber dann zumindest GLÜCKLICH!“, sagte Ruka und war mit ihren Nerven noch immer am Ende. Der Gedanke an die Umarmungen machte ihr noch reichlich zu schaffen… Schade nur, dass sie nicht zu einer Umarmung von Hide-Zou kam… Aber dann wäre sie wohl WIRKLICH gestorben. „Klasse … Jetzt brauch ich auch kein Glas mehr …“, sagte Yuri und stellte es zurück in die Bar. Stattdessen schraubte sie die Flasche auf und setzte direkt an. „Uhm…“, machte sie und setzte die Flasche wieder ab. „Ich hätte nie im Leben gedacht, dass sie so umgänglich sind. Ich mein…“ Yuri setzte sich auf die Couch und ließ die Beine über die Lehne baumeln. „Ich hab niemals im Leben dran geglaubt, dass wir die in diesem Leben noch mal sehen und dann auch noch in unserem Urlaub … Entweder is’ Gott echt gnädig mit uns oder er wird verrückt…“ Sie schielte, mit einem Auge zusammengekniffen, in die Flasche und ergänzte: „Nich’, dass ich gläubig wäre oder so … ne?!“ Ruka setzte sich auf dem Bett auf und sagte: „Gott is’ crazy… Aber total!“ Sie schnappte sich ein Kissen und kuschelte sich an dieses. „Echt komisch… Auch, dass Hiroki und Ruiza uns unbedingt umarmen wollten und so… Das is’ SO dermaßen krass… Am Liebsten würd’ ich das irgendwem erzählen, aber wer glaubt uns das schon?! …Yuri, mir fällt grad ein, dass wir total bescheuert sind… Warum zum Teufel haben wir keine Fotos oder so gemacht?! Woah… Ich kann mir nich’ selber in den Arsch beißen, möchtest du?“, fragte Ruka verzweifelt und hielt sich eine Hand verständnislos guckend an die Stirn. Yuri starrte sie mit großen Augen an. FOTOS! Daran hatte sie überhaupt nicht gedacht. „Ich bin genauso schlau wie du, weißt du das? Ich hab nich’ ma’ im Geringsten dran gedacht. Und zu dem Fakt der Umarmung … Ich hätte sterben können. Ich hab echt geglaubt, dass Hiroki mein Herz hört wie das explodiert wegen Überlastung oder so … So Plupp, weißt du? Puff und Yu is’ weg … Und als dann auch noch Ruiza ankam, dachte ich echt ‚Und morgen geht die Welt unter’. Ich mein, warum passiert so was denn ausgerechnet so jemanden wie uns und wir sind auch noch so intelligent und vergessen ’ne Kamera!“ Yuri schwieg einen Moment. „Aber wir haben in deren Gegenwart das Rauchen vergessen … Das is’ gefährlich für meine Lunge … Ich darf die nich öfter sehen. Das is’ besser für’s Herz und meine Lunge … Eindeutig!“ „Du bist übrigens eine blöde alte Kuh, weißt du das?!“, rief Ruka schließlich und warf Yuri das Kissen ins Gesicht. „Hier, von wegen ‚Wir schubsen mal Ruka in Hirokis Arme’ und so, ne??! Ich bin fast ohnmächtig geworden!!!“ Yuri ließ das Kissen ruhig in ihrem Schoss liegen, nachdem es von ihrem Gesicht abgeprallt war und grinste. „Sexy, sexy, sexy, naughty, naughty, naughty, bitchy, bitchy, BITCHY!”, trällerte Yuri den Refrain eines ihrer Lieblingslieder. Ruka ließ sich lachend nach hinten fallen. „Ja… DAS passt! Du olle Dreckssau… Aber als dann Rui noch ankam… Boah… Der hat garantiert mein Herz rasen gehört, hammer peinlich… Ein Wunder, dass ich nich’ umgeklappt bin, ich schwör’s dir! Oh mann… Langsam find’ ich es echt schade, dass die schon so ‚früh’ los wollten…“, seufzte sie und lachte dann: „Aber Asagi schien ja ETWAS angeschlagen, nich’?“ „Japp, ‚ETWAS’“, bestätigte Yuri kichernd. „Oder wie er sich andauernd nachgeschenkt hat, nur um ‚Prost’ sagen zu können? Der Abend war echt schon geil. Da kannst’e sagen was’de willst. Boah, ich glaub, an Alkohol reicht’s mir jetzt uch…“, gab sie zu und stellte die Flasche auf den kleinen Couchtisch neben sich. Vorsichtig erhob sie sich und schwankte leicht, samt Kissen, zum Bett. „Mach ma’ Platz.“ Ruka rollte sich auf die Seite des Doppelbetts und kuschelte sich in die Bettdecke. „Das war zu herrlich mit Asagi-san… Ey, wenn wir die morgen wirklich noch mal treffen… lass dann mal nach Fotos fragen, ja? Das können wir uns nicht noch mal entgehen lassen… Ich fand die Jungs übrigens total süß in ihren Skianzügen…“, sagte Ruka und lachte kurz auf. Anschließend drehte sie ihren Kopf zu Yuri und grinste: „…Und das Asagi keinen dicken Skianzug anhatte, wundert mich echt nich’!“ Yuri hatte ihre Augen halb geschlossen und fummelte mit einer Hand ihre Bettdecke zurecht. „So eitel wie der werte Herr ist, mich auch nicht.“ Sie lachte leicht auf. „Und was ich noch immer nicht rall… Wie voll war ich eigentlich, dass ich ihn mit einem Cosplayer verwechselt habe? … Ich hoffe inständig, dass er das bis morgen vergessen hat. Sonst schaufle mir bitte ein Erdloch, okay?!“ „Okay!“, lachte Ruka und sagte dann: „Ich hätte mir auch eingeredet, dass er ein Cosplayer war… WENN ich es mitbekommen hätte… Er hat es dir doch aber schon verziehen, also von daher? Außerdem bleibst du sicher so in seinem Gedächtnis. Immer wenn Asagi an Deutschland denkt, wird er sich an das verrückte Mädchen erinnern, dass ihm an den Haaren zog und ihn als Asagi-Cosplayer beschimpfte… Hach… Herrlich oder?“ Sie lachte erneut auf. „Du bist grade so was von dooof!“, lachte auch Yuri auf. „Aber man muss es positiv sehen, es wird ihm im Gedächtnis bleiben … Dem alten Herren.“, grinste Yuri breit. „Wo wollen wir morgen eigentlich fahren? Schwarze Piste oder wollen wir uns wieder die Teller von den Kiddies borgen?! Hat ja eigentlich Spaß gemacht…“, wollte sie schließlich wissen und kuschelte sich tiefer ins Bett. Ruka streckte sich und antwortete dann: „Können ja beides machen, ne? Bei der schwarzen Piste treffen wir ja vielleicht wieder Hiroki und Ruiza… Und Tsune und Hide am Idiotenhügel“ Sie lachte und schaltete das Licht der Nachttischlampe aus. „Ich frage mich, wer da wem das Fahren beigebracht hat…“, grinste Yuri in die Dunkelheit und schloss ihre Augen. „Ja… Ich mich auch!“, kicherte Ruka und sagte dann aufgeregt: „Woah… Und als Asa sich dann so an Rui gelehnt hat! Alter Schwede… DA is’ mir vielleicht der Arsch auf Grundeis gegangen!!“ Yuri öffnete wieder ihre schweren Lider. „Mhm, das stimmt schon. Ich hab mir auch nur gedacht ‚Alter Schwede, was geht’n nu?!“ Yuri zog ihre Decke höher und murmelte leise: „Oyasumi nasai …“ „Was ja auch total peinlich war… Als ich Tsune dann sein Wasser auf andere Art und Weise gereicht hab’… Woah, mir wird schon wieder schlecht, wenn ich nur daran denke!! Der war da ja scheinbar echt pissig… Aber das reichte Rukas Fettnäpfchen ja noch nich’! Ich schick’ den ja auch noch zum Frauenklo!! Mann, du… Aber immerhin hab’ ich ihm brav Papiertücher gereicht.“, fing Ruka wieder an zu reden und fand keine Ruhe. Yuri öffnete ein Auge. „Du warst mit ihm auf dem Männerklo?!“, fragte sie eigentlich rhetorisch, obwohl sie sich die Antwort schon vorstellen konnte und ergänzte: „Oyasumi nasai…“ Ein weiteres Mal ignorierte Ruka die guten Nachtwünsche und sagte: „Joa… War auch mal ’ne Erfahrung für sich! Alle haben total doof geguckt… Tsune auch! Er wollte mich eigentlich auch rauswerfen, aber ich konnte nich’ gehen, bevor er wieder halbwegs trocken war… Das is’ mir SO peinlich, ey… Aber immerhin hatten wir dann beide heute unsere Fettnäpfchen zum Reinlatschen!“ „Mhm…“, machte Yuri und behielt diesmal ihre Augen einfach geschlossen. „Ich frag mich grade, wegen wem die restlichen Kerle nur so geguckt haben mögen. Wegen dir oder Tsune … ? Is ja eigentlich jetzt auch egal ne? Oyasumi nasai…“, versuchte Yuri es ein weiteres Mal und hoffte auf den gewünschten Schlaf. Ruka fiel jedoch noch was ein: „Tsune schien irgendwie ein bisschen angepisst oder so, ne? Er war die ganze Zeit so abweisend und ruhig… Ob er uns wohl nich’ mochte? Bei mir würd’ ich’s ja verstehen…“ Sie lachte kurz verzweifelt auf und rieb sich mit den Händen über das Gesicht. Yuri seufzte. Konnte diese Frau IRGENDWANN auch mal zur Ruhe kommen? Oder war das eins dieser Dinger, die unmöglich waren? „Du weißt doch, wie er immer in Comments und Interviews rüberkam… Schüchtern… Er is bestimmt nich so nachtragend, dass er dich deswegen nich mag, oder so was. Und doch, dann siehst du es 1. Morgen und 2. Kannst du dann eh nix gegen machen. So, Punkt. Oyasumi Nasai, ich schlaf jetzt.“ „Mhm, oyasumi nasai… Aber wenn er mich nich’ mögen würde, fänd’ ich das echt scheiße… Ich mein’… Tsunehito, ja?? Das wär doch richtig kacke… Wobei, Asagi wäre schlimmer! Na ja… Ich hoffe echt, dass wir die morgen wieder sehen… Suchen wir die sonst?? So eine Chance die noch mal live zu sehen, kriegen wir vielleicht nie wieder oder nur bei einem Konzert… WENN sie denn mal für ein Konzi herkommen.“ „Asagi is ein Dämon in Menschengestalt, um das mal festzuhalten… Und von mir aus. Ich tu morgen alles, was du willst, wenn du mich jetzt schlafen lässt. Also, ein letztes Mal, O-Y-A-S-U-M-I N-A-S-A-I…“, brachte sie letztlich mit restlicher Geduld gepresst hervor. „Asagi is’ kein Dämon… Er is’ der King of the Bambaia!!“, lachte Ruka und seufzte dann: “Okay… Oyasumi nasai…” Sie drehte sich auf die Seite, hielt für einen Moment die Klappe, drehte sich DANN aber wieder zu Yuri: „…Und du machst wirklich ALLES, wenn ich dich jetzt schlafen lass??? Überleg dir das gut…“ Sie lachte kurz auf und grinste. „Ich habe Alkohol getrunken, erinnere mich morgen noch mal dran, vielleicht glaub ich’s dir dann ja… Also … bis in ein paar Stunden.“ Yuri seufzte glücklich, die momentane Stille genießend, versuchte sie so schnell wie möglich einzuschlafen. Doch Ruka war schneller: „Ich werd’ drauf zurückkommen!! Verlass dich drauf! …Mann, dass du jetzt schlafen kannst… In meinem Bauch dreht sich immer noch alles! Das is’ doch echt hammer… Wenn… wenn… wenn wir D morgen noch mal treffen, dann… DANN will ich Hide-Zou auch umarmen, SO! Oh ja, das wär’s… Uuuh, mir wird ganz schwindelig bei dem Gedanken!“ Ruka quietschte kurz auf und drehte sich auf den Bauch, um ihr leicht rotes Gesicht im Kopfkissen zu vergraben. Yuri hob etwas ihren Kopf, zog das Kissen daraus hervor und legte es sich übers Gesicht. „Ich höre nix, ich höre nix.“, versuchte sie sich weis zu machen, doch Rukas Worte drangen unbarmherzig durch das Kissen. Schließlich reichte es ihr. Ruckartig zog sie das Kissen von ihrem Gesicht, setzte sich auf und starrte in die Dunkelheit, wo Ruka liegen müsste. „FRAU!!!!!!!!! … Ich kann schlafen, weil ich MÜDE bin, weißt du, was das bedeutet? Müde, ausgelaugt, der Körper is erschöpft, hat keine Kraft mehr, du möchtest nur noch deine Augen schließen, irgendwas träumen … kapisch? Also, gute Nacht, schlaf schön, träum fein, hab dich lieb und noch ein Wort und ich bring dich um!“, knurrte sie, legte sich anschließend wieder hin und kuschelte sich ein. Sie mochte Ruka, hatte sie wirklich lieb, aber sie war müde … Ruka grinste nur noch, nickte, auch wenn Yuri das nicht sehen konnte und gab endlich nach. Ein bisschen Schlaf würde ihr sicherlich auch gut tun. Ein anstrengender Tag stand ihnen bevor… ~ - ~ - Yuri wurde etwas unsanft geweckt, als ihr die Sonnenstrahlen genau ins Gesicht brannten. Maulig drehte sie sich von der Helligkeit weg, vergrub sich weiter unter ihrer Decke und verfluchte den Tag, dass er schon begonnen hatte. Ruka lag indes neben ihr, starrte sie grinsend und mit großen Augen an und freute sich riesig, dass Yuri scheinbar ENDLICH mal aufwachte. Sie zögerte noch kurz, rief dann aber: „BOCKOG! OHAYOU GOZAIMASU!!! Aufsteheeeen!! Frühstück wartet unten! Und Kaffee!! Yuriii~!“ Sie stupste ihre Freundin mehrmals mit dem Finger an. „Uh~ Nich … aus … Pfui! Lass mich … bring mir den Kaffee einfach, ich trink den später …“, murmelte Yuri und weigerte sich vehement ihre Augen zu öffnen. Das würde bedeuten, dass sie dann WIRKLICH wach werden würde, obwohl ihr Körper noch immer nicht erholt war. So zog sie einfach die Decke über den Kopf und kuschelte sich ein, wie eine Raupe in ihren Kokon. Ruka zeigte ihr einen Vogel. „Klar, ich lauf zwei Mal die ganzen Treppen runter, nur um dir den Kaffee zu bringen! Geht’s?!“ Sie setzte sich auf und streckte sich ausgiebig. Meine Güte, hatte sie einen wunderbaren Schlaf gehabt!! „So was hält fit …“, war alles was Yuri zu Stande brachte und presste ihre Augen noch weiter zusammen. „Ganz schnell weiter schlafen, weiter schlafen, weiter schlafen….“, flüsterte sie in ihrer Höhle vor sich her. „Genau, das hält fit, also komm! Ich geh dann mal zuerst ins Bad, das dauert wohl noch mit dir…“, grinste Ruka, stand quietschfidel auf, riss die Vorhänge brutal zur Seite und hüpfte ins Badezimmer, um sich fertig zu machen. „IEH! Mach die Vorhänge wieder zu. Diese Hoteldecken sind so dünn, da kommt das Licht sogar durch! Mach sie zu! Ich steh dann auf, wenn du aus dem Bad kommst.“, quengelte Yuri. Ruka überhörte sie grinsend und machte im Bad einfach weiter. …Warum war Yuri nur SO dermaßen muffelig? ~ - ~ - „Ruuukaaaaa, bitte, bitte lass uns eine Pause machen. Ich brauch einen Kaffee, ganz dringend. Sonst sterb’ ich.“, flehte Yuri ihre Freundin an, nachdem sie den Abhang der schwarzen Piste hinter sich gebracht hatten. „Meine Güte, was schwächelst du heut’ denn so?? Das passt gar nich’ zu dir… Aber von mir aus, können wir zur Hütte. Liegt ja auf dem Weg und Hiroki und Ruiza scheinen nicht hier zu sein… Mein Radar blinkt nich’!“, sagte Ruka und seufzte. Wo steckten die denn nur? „Dich hat ja auch niemand die ganze Nacht vom Schlafen abgehalten. Ich hab voll die Augenringe und ich bin verdammt froh, wenn wir sie heute NICHT sehen. Ich seh’ schrecklich aus, bin müde, will ins Bett zurück.“, jammerte Yuri und steuerte auf ihren Skiern den Ausgang an. „Och, Mensch… Stell’ dich nich’ so an! Und du siehst gut aus, also sei ruhig.“, sagte Ruka lächelnd und die zwei fuhren also zum Idiotenhügel und zur Aprés-skihütte. „Ja, abgesehen von diesen nicht überschminkbaren Augenringen.“ Kaum, dass sie die Hütte betreten hatten, dröhnte ihnen die laute Musik in den Ohren. Selbst am Morgen war hier schon die Hölle los. „Ich such uns einen Platz und du holst mir einen extra starken Kaffee?!“, fragte Yuri, kaum dass sie die Türe hinter sich geschlossen hatten. „Alles klar!“, stimmte Ruka zu und lief also zum Kellner und zur Theke. Währenddessen schlich sich ein Skifahrer im neongrünen Skianzug von hinten an Yuri an und stecke ihr liebevoll einen Eiswürfel in den Pulli, sodass der gefrorene Eisklumpen ihren Rücken hinablief. „AHHHHHHHHHHH!“, kreischte Yuri erschrocken auf und drehte sich mit wütend funkelnden Augen zu Hiroki um. „Sag mal, geht’s noch?! Nich’ gut geschlafen letzte Nacht, oder was?!“, fauchte sie. Hiroki lachte schallend und grinste dann: „Doch, doch, ich hab’ prima geschlafen! …Im Gegensatz zu dir? Du siehst müde aus, Yuri-chan…“ Yuri schnappte nach Luft. Yuri-chan?! „Ich hab gar nicht geschlafen, es war einfach unmöglich! Man kann nicht schlafen, wenn Ruka neben einem liegt.“, beschwerte sie sich und suchte nebenbei nach freien Plätzen. Den Eiswürfel konnte sie getrost schmelzen lassen, sie war viel zu erschöpft, um sich unnötig zu bewegen. „Oje… Du Arme! Hide-Zou geht’s aber ähnlich… Ich weiß grad gar nich’, wo die anderen alle sind, ich bin vorhin vorgefahren und dann hab’ ich euch hier reingehen sehen und dachte mir, ich könnt’ ja mal hallo sagen. Seid ihr schon lang auf der Piste?“, wollte Hiroki wissen und sah sich in der Hütte um. Als er Ruka entdeckte und sie kurz Blickkontakt hatten, hob er grüßend eine Hand und wandte sich dann wieder Yuri zu. Ruka freute sich tausend Keksbleche. D waren also wieder auf der Piste!! „Hallo sagen in Form von schocken … jaja … Eh … lang genug, dass ich einen Kaffee brauch und ne ruhige Ecke zum Schlafen …“, versuchte sich Yuri an einem müden Lächeln und nahm nun auch mal ihre Skibrille ab. Als sie freie Plätze gefunden hatte, nickte sie in deren Richtung. Hiroki folgte ihr zu der Sitzecke, ließ sich auf einem Stuhl nieder und legte seinen Schal ab. „Wir sind noch nich’ ganz so lange hier… Asagi hat stundenlang im Bad gebraucht, Hide-Zou wollte nich’ aufwachen und Ruiza kam von seinen Schokobrötchen im Hotel nich’ weg! Das Theater heut’ Morgen hättest du mal erleben müssen… Na ja, Asagi is’ auch noch ziemlich fertig von gestern, aber er versucht es krampfhaft zu verbergen!“, erzählte Hiroki mit einem breiten Grinsen und lachte kurz auf. „Hallo!“, grüßte Ruka schüchtern und leicht lächelnd, als sie zum Tisch kam und stellte vor Yuri einen Becher Kaffee ab. Sie selbst hatte sich eine Cola mitgenommen. Ihr Herz schlug wieder schneller, da Hiroki am Tisch saß und sie ihm wieder so direkt gegenüber stand. „Hey, Ruka!“, grüßte Hiroki lächelnd zurück. „Dann hat Asagi-san also ’nen Kater?!“, fragte Yuri leicht lächelnd. Die Hände um den Becher gelegt, versuchte sie die ganze Wärme irgendwie in ihrem Körper zu verteilen. „Aber ich glaube, dass hätte ich heute morgen nicht verkraftet. Mir ging ja schon Rukas gute Laune auf die Nerven…“, erwiderte sie schließlich kopfschüttelnd und machte sich über ihren Kaffee her. Hiroki grinste kurz in Rukas Richtung, die unschuldig vor sich hin lächelte. „Asagi hat nich’ nur einen Kater, der hat mehrere! Aber dafür is’ er erstaunlich erträglich… Hat wer Feuer?“, fragte er, nachdem er sich eine Zigarette aus seiner Schachtel Marlboro Lights gefischt hatte. Yuri griff in ihre Tasche und holte ebenfalls ihre Kippen hervor, reichte das Feuerzeug dann an Hiroki weiter. Sie blickte zu Ruka und hielt ihr die Schachtel hin. „Auch? Und danke für den Kaffee noch mal. Ich hätt’ nich mehr länger stehen können…“ „Ja, mach mir mal eine an, bitte. Und nix zu danken.“, sagte Ruka lächelnd. Plötzlich hörte man schallendes Gelächter vom Eingang der Apréskihütte. Tsunehito kam angerannt, als er Hiroki erblickte und rang nach Luft vor Lachen. „Ich kann nich’ mehr… Ich KANN nich’ mehr, Hiroki!! Du hast SO WAS von was verpasst! Das war… so göttlich… Aua, mein Bauch…“, lachte Tsunehito kaum verständlich und stützte sich an dem irritiert guckenden Hiroki ab, sank etwas in sich zusammen. Ruka musste grinsen bei Tsunehitos Gelächter und war ziemlich neugierig, was denn so witzig war. „Was is’ denn passiert? Muss ja echt schlimm sein, wenn du so abgehst…“, fragte Hiroki und lachte kurz auf. Tsunehito stellte sich wieder gerade hin und atmete tief ein und aus. „Also.. Pass auf: Asagi, ja? Asagi steht auf dem Idiotenhügel… will zu Ruiza rauf… Ohne Skier, ja? Aua, ich kann nich’ mehr…“ Tsunehito kam nicht mehr weiter, weil er wieder einen Lachanfall bekam und sich die Hände auf das Gesicht presste. Yuri grinste zu Ruka rüber. Nachdem Hiroki ihr das Feuerzeug zurückgab, zündete sie eine Zigarette an, reichte sie an Ruka und zündete sich selbst ebenfalls eine an. Neugierig lauschte sie Tsunehitos Worten. Wenn es um Asagi ging, dann konnte es wirklich nur lustig werden, so verkatert wie er Hirokis Ansicht nach war. Tsunehito beruhigte sich ganz langsam wieder ein wenig und fuhr breit grinsend fort: „Also… Er stand uns zugewandt auf diesem Hügelchen, guckt skeptisch, weil er Ruiza nich’ gefunden hat und in DEM Moment kommt so’n Blag mit diesem…wie heißt das denn… Diese donutähnlichen Dinger… ruft irgendwas auf Deutsch und knockt Asagi die Beine weg, sodass… Haha, das sah SO geil aus!! …Sodass er nach hinten mit auf dieses Teil fliegt und mit dem Blag zusammen den Berg runtersegelt! Woahr, wir haben uns So WEGgefeiert!! Ich hab’ geschrieen… Hiroki, das war ein Traum! Und dieses Kind… Wie entsetzt das geguckt hat! Und Asagi erst! Dem tut jetzt alles weh, es is’ SO geil…“ Hiroki prustete während Tsunehitos Erzählung schon los und schlug dann mit der Hand auf den Tisch ein. DA hatte er wirklich etwas verpasst… Ruka hielt sich die Hand vor den Mund, da auch sie lachen musste. Das hätte sie auch zu gerne gesehen. Yuri biss sich auf die Unterlippe und blickte zur Seite. Dieses Bild was sich in ihrem Kopf formte, wollte einfach nicht verschwinden und entlockte ihr schließlich doch ein leises Lachen. Ihre Schultern wippten leicht auf und ab, bis sie es nun gar nicht mehr zurückhalten konnte und losfeierte. Tränen liefen ihr aus den Augenwinkeln und noch immer unter Lachen wischte sie sie beiseite. Das war einfach … göttlich. Zu gerne hätte sie es gesehen. Nach einem kurzen Blick auf Ruka, die ebenfalls lachte, schien es ihr wie eine Ewigkeit, bis sie sich wieder halbwegs einbekam. Sie jappste nach Luft und biss sich erneut auf die Unterlippe. „Hach, mach mal bitte Platz…“, bat Tsunehito noch immer leicht lachend, worauf Ruka ein Stück zur Seite auf der Bank rutschte. „Ich kann nich’ mehr stehen… Hiroki, du…“ Tsunehito unterbrach sich selbst, da er erst JETZT so wirklich registrierte, dass Hiroki gar nicht allein saß. Ruka bekam einen entsetzten Blick, dann Yuri. „OH!“, kam es aus Tsunehitos Mund und Hiroki fiel vom Stuhl. Das war nun wirklich zu viel für ihn. Er dachte, dass Tsunehito sie mit Absicht ignorieren würde, aber er schien sie wirklich nicht bemerkt zu haben! Yuri winkte ihm leicht zu. „Hi.“, grüßte sie und trank dann wieder einen Schluck von ihrem Kaffee. Soviel also zum Thema, sie wollte sie heute NICHT treffen. Es würde bestimmt nicht lange dauern und auch der Rest würde hier eintrudeln. Ob sie Asagi jetzt noch ernst ansehen konnte? Tsunehito legte eine Hand an seinen Mund und sah Hiroki mit großen Augen an. „Oh mann…“, murmelte er und dachte sich: //Und ich schnatter’ hier rum, wie eine Gans!! Asagi bringt mich um…// Hiroki stand von seinem Stuhl auf. „Leute, das kann ich mir jetzt nich’ entgehen lassen Asagi zu ärgern! Entschuldigt mich…“, grinste er und lief aus der Hütte raus. Tsunehito starrte ihm verzweifelt nach. Er sollte jetzt ALLEIN bei den zwei Frauen sitzen?! „Hiroki!!“, wimmerte er leise und schielte vorsichtig aus den Augenwinkeln zur Seite, guckte aber schnell wieder weg, als er Rukas und Yuris Blicke bemerkte. Da starrte er lieber die hübsche Tischdecke an. Mann, war die schön… Viel interessanter. Konnte man sich EWIG mit beschäftigen! …Wer es glaubte… Yuri blickte von Tsunehito zu Ruka und piekste sie leicht in die Seite. Auf Deutsch fragte sie: „Willst du ihn nicht fragen, ob er was zu trinken möchte? Er traut sich bestimmt nich’ uns das zu fragen, von wegen Schüchternheit und so … weißt noch?“, grinste Yuri sie leicht an und machte es sich etwas bequemer, indem sie ihre Unterarme über den Tisch ausstreckte und sich weit nach vorne lehnte. Tsunehito verzog beleidigt ein wenig das Gesicht und grummelte die Tischdecke an. //Jetzt lästern die bestimmt über mich!! Na großartig… Ich kann ja einfach gehen? Warum geh ich nich’ einfach?? Nix und niemand hält mich! …Aber dafür muss ich aufstehen… Und wenn ich dann stolper oder so? Das wär’ ja peinlich… Verdammt… ich bleib’ sitzen… Genau. Die gehen bestimmt irgendwann von alleine. Genau.// Er nickte, um sich selbst zuzustimmen und starrte weiter die Tischdekoration an. „Warum soll ICH ihn fragen?! Mach DU doch!!“, sagte Ruka ebenfalls auf Deutsch und sah Yuri verständnislos und mit großen Augen an. Yuris Grinsen wurde immer breiter und ein schwaches Funkeln trat in ihre Augen. „Es is’ die Rache für die letzte Nacht.“, erklärte sie ihrer Freundin, bis sie ihren Blick auf Tsunehito richtete. „Die letzte Nacht…“, wiederholte Ruka und brach lachend auf dem Tisch zusammen. Dieser Satz war aus der Kategorie ‚dumme D-Witze’ und amüsierte sie immer wieder. Tsunehito wurde hellhörig und blickte kurz mit großen Augen auf. //Jetzt lästern sie über unser Lied!!! Ich fass es nich’… Boahr, das geht zu weit!! Ich hab’… da doch gut gespielt… Ja, das hab’ ich!! Sollen die doch labern, was die wollen!! Das Lied is’ gut… Mein Bass auch…//, dachte er sich und guckte nun böse auf die Tischdecke, verschränkte sogar die Arme. Während Ruka noch lachte, richtete sich Yuri an Tsunehito: „Möchten Sie vielleicht irgendetwas trinken? Ruka holt es Ihnen bestimmt gerne. Ich würde zwar auch laufen, aber letzte Nacht hat sie mich ziemlich wach gehalten und jetzt bin ich zu k.o. um noch einen Schritt zu gehen.“, fragte Yuri freundlich. Tsunehitos Gesichtsausdruck wurde zunehmend entsetzter und seine großen Augen fixierten Yuri. „Wach… gehalten? …Letzte Nacht…?“, wiederholte er und dachte wahrscheinlich in die ABSOLUT falsche Richtung. Er schluckte schwer und wurde etwas rot um die Nase. Ruka hatte sich indes noch immer nicht wieder einbekommen. „Die letzte Nacht…Haha! Is’ das geil…“, freute sie sich und haute mit der Faust leicht auf den Tisch, platzierte dann ihren Kopf darauf. Yuri warf erst ihr einen Seitenblick zu, dann Tsunehito. Es dauerte einen Moment, bis sie seinen Gedankengang auffasste und begriff, dass es so ziemlich zweideutig klang. Ihr Grinsen wurde noch breiter und sie musste das Kichern unterdrücken. „Etto~ … Sie hat im Schlaf gesprochen und mich so von meinem abgehalten. Also, möchten Sie nun etwas zu trinken?“ Genau beobachtete sie sein Gesicht. Seine Mimik war einfach genial und man konnte in ihm lesen wie in einem offenen Buch. Tsunehitos Gehirn hing bei diesem einen Gedankengang fest und der Rest schaltete sich völlig ab. Er starrte Yuri weiter an wie versteinert mit seinen großen Augen und zwinkerte nicht einmal. Es dauerte scheinbar minutenlang, bis er schließlich hervorbrachte: „Ähm… nein.“ Zu mehr war er nicht fähig. Ruka hatte sich wieder beruhigt und bekam diese ganze Sache mit der Zweideutigkeit überhaupt nicht mit. Yuri zuckte mit den Schultern und legte ihren Kopf auf ihre Arme. „Ich bin einfach kaputt. Ich brauch noch einen Kaffee … Rukaaaaaa?! Bist du so lieb?“, wollte Yuri quengelnd wissen und zuckte zusammen, als jemand in ihren Blickwinkel auftauchte und sich kurzerhand gegenüber von den Dreien niederließ. „Kann nich mehr … Kaputt … Kaffee …“, brachte Hide-Zou hervor und guckte zu Tsunehito. Warum starrte er denn das Mädel so an? „Tsune? Alles in Ordnung?!“, wollte er dann sicherheitshalber wissen. „Nein! Warum brauchst du JETZT unbedingt einen Kaffee?!“, fragte Tsunehito verzweifelt und sprach fieserweise mit einem bösen Dialekt, in der Hoffnung, dass die zwei jungen Frauen ihn dann nicht ganz so gut verstehen würden. „Soll ich Ihnen einen mitbringen, Hide-Zou-san?“, fragte Ruka freundlich. Mit leuchtenden Augen sah er sie an: „Das würden Sie tun? Das wäre echt prima!“ Hide-Zou richtete sich etwas mehr auf und zischte dann zu Tsunehito: „Ja, JETZT! Du konntest im Gegensatz zu MIR ja schlafen!“ Nun wurde auch Yuri hellhörig und hob leicht ihren Kopf. Ruka wurde knallrot, als Hide-Zou sie mit seinen Blicken anleuchtete und lächelte nur schüchtern. Anschließend nickte sie, stand auf und lief zur Theke. Sie konnte Hide-Zou etwas Gutes tun!! Ihr Leben hatte einen zusätzlichen Sinn bekommen… „Hättest dir ja die Ohren zuhalten können!! Aber ich will nich’ hier bleiben… Lass uns woanders Kaffee trinken…“, jammerte Tsunehito und sprach immer undeutlicheres Japanisch. Yuri schnallte nun nix mehr. Das war auch für sie zu hoch, also legte sie ihren Kopf wieder zurück auf ihre Arme und wartete einfach auf ihren Kaffee. Hide-Zou zog seine Stirn kraus. „Tsune? Hast du irgendwas getrunken oder so? Red bitte deutlicher. Mein Gehirn ist heute nicht leistungsfähig, um dein Kauderwelsch da zu verstehen…“ Tsunehito seufzte genervt und rollte mit den Augen. Nach einem kurzen Seitenblick zu Yuri, die abwesend zu sein schien, zischelte er mit großen Augen: „Ich…will…nich’…hier…sitzen!!!“ „Dann setz dich doch woanders hin…“, erwiderte Hide-Zou schlau. Tsunehito klatschte sich eine Hand an die Stirn. „Hide… Mach mich nich’ fertig! Ich bin fertig genug… Sind die anderen noch draußen??“, fragte er weiterhin verzweifelt. Hide-Zou nickte und deutete über seine Schulter Richtung Ausgang. „Glaube, Asagi könnte etwas Unterstützung gebrauchen. Wie ich los bin, lag Hiroki schon im Schnee vor Lachen. Und Ruiza war diesmal auch nicht besser. Zumal er sich mehr Sorgen um den kleinen Jungen machte als um Asagi. Also wenn du aus möchtest … Ich bleib’ allerdings hier.“, erwiderte er matt und suchte mit seinen Augen nach Ruka. Wie lange brauchte so ein Kaffee denn? „Armer Asagi… Na ja…“, seufzte Tsunehito und stand auf. „Yuri-san?“, sagte er nur noch, verbeugte sich leicht zur Verabschiedung und traute sich nun doch die Hütte zu verlassen. Ruka sah ihm etwas irritiert nach und kam dann mit den zwei Tassen zum Tisch zurück. Die eine stellte sie vor Hide-Zou ab, die andere vor Yuri und rüttelte leicht an ihr. „Hey, hab’ Kaffee gemacht!“, scherzte sie lächelnd und setzte sich wieder. „Danke.“, sagte Hide-Zou und lächelte Ruka wirklich dankbar an. Yuri hob ihren Kopf und starrte Ruka direkt an. „Kaffee? Wo?“ Suchend sah sie sich um. Hier hatte doch grade jemand was von Kaffee gesagt, oder? Ruka lachte kurz auf. „Draußen im Schnee, weißt du? …Mann, guck’ in deine Tasse.“, grinste sie und zeigte auf Yuris Kaffee. Sie war über sich selbst erstaunt, dass sie überhaupt noch sprechen konnte. Hide-Zou hatte sie schließlich angelächelt!! So ein traumhaftes Lächeln… Ruka würde von da an wohl nie wieder schlafen können. Yuri folgte ihrer Hand bis sie eigentlich nur noch vor sich gucken musste. Als sie das dampfende Getränk sah, grinste sie: „Du bist ein Schatz!“ Und sofort trank sie vorsichtig einen Schluck. Hide-Zou musste leicht lachen. „Ihr Zwei scheint euch ja auch schon lange zu kennen, oder?“, fragte er und lächelte wieder, bevor er so wie Yuri von seinem Kaffee trank. Ruka lächelte Yuri an und wartete auf eine Antwort von ihr. Und sie wartete… und wartete… und wartete… doch Yuri schien einfach nicht ihre Tasse von den Lippen nehmen zu wollen, weswegen Rukas Lächeln allmählich verschwand. Hinzu kam dieses Grinsen, welches Yuris Lippen formten. Ruka schien also antworten und sich aktiv mit Hide-Zou unterhalten zu sollen… Na super. „Ähm… Na ja… Also…“, brachte Ruka erst mal nur hervor, da sie schlagartig wieder die Unsicherheit ergriff. Sie blickte wie vorher Tsunehito auf die Tischdecke und murmelte dann: „…Soo lange kennen wir uns noch gar nicht… Knapp zwei Jahre ungefähr.“ Ihr Herz raste unaufhörlich. „Dafür geht ihr aber ziemlich vertraut miteinander um …“, stellte er verblüfft fest. „Arbeitet ihr denn zusammen oder wie habt ihr euch kennengelernt?“ Yuri musste Grinsen. Sollte das hier eine Spionageaktion werden oder so was? Sie stellte ihre Tasse zurück auf den Tisch und sah Ruka abwartend an. Warum sollte sie denn antworten, Ruka machte doch ganz gute Fortschritte… Ruka senkte ihren Kopf leicht niedergeschlagen, da sie genauestens merkte, dass Yuri sie zum Reden mit Hide-Zou zwang. Sie atmete tief ein und aus und murmelte nach einem Moment ohne Hide-Zou anzusehen: „Nein, nein… Ich gehe noch zur Schule und wir wohnen eigentlich relativ weit auseinander. Kennen gelernt haben wir uns im Internet, wegen einer Fanfi…“ Plötzlich bekam sie riesige Augen, starrte Hide-Zou an und rief: „FANGEMEINDE!!! Genau! FanGEMEINDE!!! Ja!“ Fast hätte sie sich verplappert, denn eigentlich lernten Yuri und Ruka sich durch eine Fanfiction kennen, die Ruka mal in einem Forum veröffentlicht hatte und welche Yuri las. Das konnte sie Hide doch nicht erzählen… Hide-Zou zuckte leicht bei ihrem lauten Tonfall zusammen, grinste aber. //Fangemeinde … wer’s glaubt …//, dachte er sich nur, beließ es aber erstmal dabei. „Und wie kommt es, dass ihr dann hier seid? Macht ihr auch Urlaub?“ Yuri musste das Kichern unterdrücken. Das war definitiv eine Aushorchaktion. Wieder blickte sie nur zu Ruka und wartete gespannt auf ihre Antwort. Ruka verzweifelte innerlich. Warum war Hide-Zou so neugierig? Hatte er etwa so starkes Interesse an ihnen?? Sie schluckte schwer und seufzte. „Mhm.“, machte sie nur und nickte. Hide-Zou verzweifelte schon fast. Warum war Ruka denn so schüchtern. Das war ja schlimm. „Und was macht ihr in eurer Freizeit?!“ Rukas Augen weiteten sich. Solche Fragen erinnerte sie an Typen, die in der Bar oder sonst wo Annäherungsversuche starteten… Warum fragte Hide-Zou solche Sachen?! „…Ähm…Urlaub?“, antwortete sie und kratzte sich am Kopf. Warum gab sie Hide nicht einfach einen schriftlichen Lebenslauf? Das wäre wesentlich einfacher, schneller und weniger aufwendig als diese Konversation gewesen… Yuri begann leise zu kichern und Hide-Zou sah sie fragend mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Ich mache auch Urlaub …“, antwortete Yuri auf seine Frage und Hide-Zou begann sich zu fragen, ob er sich so undeutlich ausdrückte. Bevor er jedoch weiter nachhaken konnte, fuhr Yuri fort: „Aber wahrscheinlich meinen Sie unsere Hobbies, oder? Nun, bei mir ist einfach lesen und schlafen, falls ich nicht davon abgehalten werde…“, erklärte sie, als sie ihn nicken sah. Ruka hoffte, dass die Fragerei damit ein Ende hatte… Sie griff nach Yuris Kaffeetasse und trank hastig einen Schluck. „Hm? Wie, wenn Sie nicht davon abgehalten werden?“, hakte er leicht irritiert nach. Yuri seufzte. „Ruka hat die ganze Nacht im Schlaf gesprochen und ich habe deswegen kein Auge zubekommen.“ „HA!“, rief er aufgeregt und fuhr dann fort: „Das kenne ich! So ging es mir letzte Nacht auch mit Tsune. Er hat nur gelabert und gelabert, egal, dass ich schlafen wollte!!!“ Yuri nickte ihm verstehend zu und gleichzeitig ließen beide die Köpfe hängen. Manchmal war die Welt doch einfach ungerecht. Ruka grinste unschuldig vor sich hin. DESWEGEN war Yuri also so müde… Plötzlich hob Yuri ihren Kopf und sah Ruka entschlossen an. „Wir gehen zurück! Der Kaffee hilft nich, ich muss schlafen. Da geht gar nix mehr.“, sagte sie auf Deutsch zu ihrer Freundin. Ruka bekam große Augen und sah ihre Freundin entsetzt an. „Wie, der Kaffee hilft nich’??! Dann nimm Hides!! Vielleicht helfen zwei?? Wir können noch nich’ zurück… Ich mein’…Hmmhmmh!!“, deutete sie auf Deutsch an und rollte mit ihren Augen mehrmals zu Hide-Zou. Hide-Zou horchte auf. Da hatte er doch grade seinen Namen gehört, oder? Worüber sprachen die denn jetzt? Das war doch unfair, wenn sie nicht auf japanisch redeten!! Yuri zog ihre Stirn kraus. „Hmmhmm?! Was soll mir das denn jetzt sagen? Und das wäre dann mein dritter Kaffee. Aber ich bin müde und ich werde davon nich’ wach … Kaffee is heute einfach nutzlos. Ich brauche ein BETT!“, jammerte sie. Ruka verdrehte die Augen, wedelte mit ihren angespannten Händen auf und ab und erklärte dann weiterhin auf Deutsch: „Na Hmmhmmhm-HM!!! Mann… Du verstehst mich schon!!“ Yuris Blick wurde angespannter und vor ihrem inneren Auge sah sie ein Schild über Rukas Kopf auf dem einfach nur stand: „Hmmhmmhm-HM“ Die Übersetzung fehlte. „Ich weiß grade NICHT was du meinst. Siehst du?! Das is der beste Beweis, mein Hirn is heute zu keiner Leistung fähig. Aber wenn du nicht willst, dann kannst du ja noch hier bleiben. Ich werde auf jeden Fall zurück und mich schlafen legen. Wahrscheinlich wache ich eh erst in 100 Jahren wieder auf…“, erklärte Yuri und ließ ihren Kopf auf den Tisch sinken. Die Kälte des Holzes fühlte sich wunderbar auf ihrer Stirn an. Hide-Zou wechselte noch immer verständnislose Blicke zwischen Beiden. Was war das denn für eine Unterhaltung und worum VERDAMMT ging es da?! Aber es war interessant, sehr interessant, ihnen dabei zuzusehen. Ruka schloß ihre Augen halb und grummelte: „Wenn du 100 Jahre schläfst, schick ich Asagi zum Wachküssen…“ Anschließend blickte sie ihre Freundin wieder verzweifelt an und jammerte: „Du kannst doch nich’ einfach ins Hotel wollen! Denk doch an DIE-HIE!! Huh?? Du verstehen?? Wir können noch nich’ gehen wegen DENEN… DE-NEN… Huh??? Macht’s klick??“ Yuri drehte den Kopf und blickte Ruka mit zusammengekniffenen Augen an. „DAS würdest du NICHT WIRKLICH tun, oder? Du weißt schon, dass du dann um dein Leben laufen müsstest, oder?!“ Yuri hob nun ihren Kopf und blickte aus den Augenwinkeln kurz zu Hide-Zou. Warum grinste der denn jetzt so? Und dann schien es auch endlich bei ihr Klick zu machen. „Ach, du meinst D! Boah, dann frag doch einfach, ob wir uns morgen wiedersehen wollen. Mir is alles Recht, solange ich jetzt langsam in mein Bett komme, OHNE wachgehalten zu werden.“, grummelte sie weiter und seufzte. Warum war es denn so schwer verständlich, wenn der Mensch einfach nur MÜDE war?! Hide-Zou grinste noch breiter. Dass es definitiv um SIE ging, hatte er nun spätestens bei Asagis Namen verstanden. Aber warum auf einmal der Vocal? Was hatte der denn jetzt damit zu tun? Ruka zeigte Yuri einen Vogel und rief: „Na klaaar!! Am besten frag’ ich sie noch, ob sie denn nich’ mit uns was essen und MIT AUF UNSER HOTELZIMMER WOLLEN!?“ Sie atmete schwer ein und aus, ärgerte sich wieder viel zu sehr und kramte nach ihrem Asthmaspray. Schlagartig brannte nach ihren eigenen Worten ihre Fantasie wieder durch… Yuri rollte mit den Augen und seufzte. „Was is’ denn jetzt so schlimm daran? Ich mein, SIE grüßen UNS und dann is’ es auch nich’ so schlimm, wenn du fragst. So, du hast jetzt zwei Möglichkeiten: 1. Wir gehen jetzt zurück zum Hotel und du fragst Hide VORHER, ob wir uns morgen treffen wollen oder 2. du lässt es sein und wir verschwinden einfach. Denn, dass ich in den nächsten 5 Minuten hier losgeh’, steht definitiv fest. Also …?“ Ruka ließ ihre Schultern hängen und schob ihre Unterlippe vor. …Vielleicht half der ultimative Kisaki-Hundebaby-Blick, um Yuri umzustimmen? Ein Versuch war es wert, denn Ruka wollte D gerne wiedersehen, traute sich aber natürlich nicht danach zu fragen. „Keine Chance.“, stellte Yuri klar und grinste leicht. „Du vergisst, wer hier neben dir sitzt. Ich bin’s gewöhnt von Shaddow, also … keine Chance damit durchzukommen. Mach hin, deine Zeit läuft.“, erklärte sie und tippte auf ihr Handgelenk, als wenn dort eine Uhr wäre. Hide-Zou schien so langsam zu verstehen. Anscheinend wollte Yuri los, Ruka aber nicht und nun versuchte sie, Yuri davon zu überzeugen, noch zu bleiben. Doch bei ihr half wohl alles Bitten und Flehen nicht, wie es aussah. Die Mimik und Gestik von Menschen war immer wieder faszinierend. Wozu eine gemeinsame Sprache sprechen, wenn man die Körpersprache verstand. Er musste das leichte Kichern unterdrücken, das seiner Kehle entweichen wollte. Ruka senkte resignierend den Kopf. Blieb ihr wohl nichts anderes übrig, als stumm Yuri ins Hotel zu folgen. Fragen ging absolut nicht und alleine auf der Piste bleiben, wenn D da waren ebenfalls nicht. „Na gut…“, murmelte Ruka leise und traurig und seufzte. Yuri wandte sich zu Hide-Zou um: „Wir werden dann langsam gehen. Ich wünsche Ihnen dann noch viel Spaß. Man sieht sich vielleicht noch mal.“, verabschiedete sich Yuri, die gar nicht schnell genug in ihr Bett kommen konnte und stand auch schon auf. Ruka seufzte ein weiteres Mal, stand ebenfalls auf und wickelte sich ihren Schal um den Hals. Traurig starrte sie den Boden an. Warum konnte sie denn nicht mal über ihren Schatten springen? Sie kaute auf ihrer Unterlippe herum, räusperte sich dann leise und wagte sich zumindest vorsichtig Hide-Zou anzusehen, um dann den Ansatz zu machen: „Ähm… Hide-Zou-san…?“ Ja… Und wie fuhr man dann fort? Sie schwieg wieder. Hide-Zou sah lächelnd zu ihr auf. „Hm? Was denn?“, fragte er freundlich und war gespannt, was denn nun kam. „Ähm… Ja… äh… Ne, Yuri?“, brachte Ruka nur hervor und sah ihre Freundin erwartungsvoll an. Es wollte einfach nicht über ihre Lippen kommen. Voller Beschämung färbte sich nun auch schon wieder ihr Gesicht rot… Wieso lächelte der Typ auch noch?!´ Yuri seufzte voller Ungeduld und sagte dann auf Japanisch: „Nun frag doch einfach …“ Hide-Zou guckte von Ruka zu Yuri und nach einem breiten Lächeln, wieder zurück zu Ruka. So langsam dämmerte es ihm, was sie fragen wollte. Ein paar Sekunden wartete er noch, beschloß dann aber, ihr etwas zu helfen. „Habt ihr Lust, euch morgen nachmittag mit uns zu treffen? Wird bestimmt ganz lustig! Und Ruiza und Hiroki freuen sich sicher auch total.“ Ruka fiel alles aus dem Gesicht. Mit leicht offen stehendem Mund und großen Augen sah sie Hide-Zou perplex an. Konnte der Gedanken lesen?? Von einer Sekunde auf die andere wurde sie plötzlich unerwartet cool und blickte nachdenklich nach oben. „Hmm… ich weiß nich’… Hatten wir was vor, Yuri?“, fragte sie und sah ihre Freundin abwartend an. „Abgesehen davon, dass du mich ausschlafen lassen wolltest, glaube ich nicht. Bis zum Mittag müsste ich dann bestimmt schon wach sein…“, antwortete Yuri unter leichtem Lächeln. Hide-Zou nickte: „Okay, dann würde ich vorschlagen, so gegen vier dann hier?! Die anderen wollen bestimmt vorher noch eine Weile fahren, außer … naja … Asagi, der vielleicht nicht mehr. Und Tsunehito.“, grinste er beide an. Yuri nickte. „Dann bis morgen.“, sagte sie und winkte leicht. Ruka verbeugte sich leicht und hatte schrecklich damit zu tun ihr strahlendes Grinsen zu unterdrücken. Sie freute sich riesig und der Tag war damit für sie gerettet, auch wenn sie mit Yuri kein Ski mehr fahren konnte. „Sayounara!“, verabschiedete sich Ruka und hakte sich bei ihrer Freundin unter. Das Grinsen würde ihr sicherlich noch Muskelkater verschaffen… Kapitel 7: Chapter 07 --------------------- „Du kannst ins Bad, ich bin fertig.“, seufzte Tsunehito, der nur mit einem langen, weißen Bademantel bekleidet ins Zimmer kam und sich auf das Bett setzte. „Mann… ich bin noch total durchgefroren! Auf der Skipiste ohne Skifahren herumzustehen ist echt anstrengend… Mich wundert’s, dass Asagi noch nich’ erfroren is’! Der steht ja auch nur rum und hat kaum was an…“ Hide-Zou lachte und nickte dann. „Okay, ich bin dann eine Weile weg. Wenn was is’, frag nich’ mich.“ Er erhob sich und auf dem Weg zum Bad zog er sich schon seinen Pulli aus. Das warme Wasser würde ihm sicherlich wieder auf die Sprünge helfen. Seine Muskeln schmerzten, obwohl er doch gar nicht mehr so viel gefahren war. Das machte aber bestimmt die Müdigkeit. Heute würde er zusehen, dass er zeitig ins Bett kam und VOR Tsune einschlief. „Na danke…“, grummelte Tsunehito, schüttelte über Hide-Zou den Kopf und schaltete den Fernseher an. Da er aber nichts und noch weniger von dem verstand, was im Fernsehen lief, wurde ihm schnell langweilig. Er zog sich eine Boxershort und ein langes T-Shirt über, nahm sich den Zimmerschlüssel und lief zum Zimmer nebenan, klopfte dort an die Tür. Ruiza sprang von Bett, schmiß dabei das ganze Süßigkeitenpapier mit runter und blickte kurz zurück. Das könnte er auch später aufheben. „Ich geh! Ich geh!“, rief er und lief zur Tür, um sie unter breitem Grinsen aufzureißen. Als er Tsune vor sich stehen sah, umarmte er ihn kurzerhand und rief freudig: „TSUUNEEEEE! Hast du mir was mitgebracht?!“ Erwartungsvoll ließ er von ihm ab und hielt seine Hände hin. „Ja, eine Hand voll Neuigkeiten! Ist Hiroki schon aus dem Bad?“, wollte Tsunehito wissen und guckte an Ruiza vorbei. Hiroki, der im Schneidersitz auf dem Bett saß und ein Handtuch um die Schultern hatte, winkte ihm grinsend zu. „Hey, Tsune! Komm rein!“, rief er. Ruiza trat einen Schritt zur Seite, um seinen Freund reinzulassen und schloß hinter ihm die Tür. Anschließend lief er schnell wieder zum Bett und ließ sich quer drüberfallen. „Was denn für Neuigkeiten?!“, wollte er wissen und wickelte schon wieder das nächste Bonbon aus. Schon völlig reflexartig und ohne Kommentar bückte sich Tsunehito mehrmals auf dem Weg zum Bett und hob Ruizas Süßigkeitenmüll auf, um ihn wegzuwerfen. Er gesellte sich zu seinen Freunden auf das Bett und guckte zum laufenden Fernseher. Ein Musiksender? „Da läuft ‚Shibuya’! Warum das ‚Shibuya’ heißt, hab’ ich noch nich’ verstanden, aber die Sendung is’ lustig. Die singen Karaoke und Ruiza und ich haben schon ganz oft mitgesungen, ne, Rui-chan?“, erzählte Hiroki grinsend. Ruiza nickte. „Mhmh. Oh!“, machte er aufgeregt und zeigte auf den nächsten Kandidaten. „Das is’ von Justin Timberlake. Oh man, wie heißt das noch mal…“, angestrengt nachdenkend zog er seine Stirn zusammen. Er hatte es doch schon so oft gehört… Hiroki schnippste mehrmals mit den Fingern und sah Ruiza mit großen Augen an. „Ach… Hier, das eine! Mann, es liegt mir auf der Zunge! Wie heißt es denn… Ich kenn’ das auch! …Moment, gleich hab’ ich’s…“ Tsunehito seufzte leise und sagte monoton: „Cry me a River… Das hat er geschrieben, als er sich von Britney getrennt hat.“ Hiroki und Ruiza sahen ihn mit großen Augen überrascht an. „…Bestens informiert, was?“, lachte Hiroki dann. „Wenn man beim Frisör sitzt, liegen da halt immer diese Zeitschriften… Da schnappt man so was halt auf…“, versuchte sich Tsunehito zu verteidigen und wippte mit seinem Kopf im Takt. „Cry meee a riveeer …. Cry me a riiveeer …”, ertönte es auf einmal von der Seite und Ruiza sah konzentriert zu dem Fernseher. Das war ja genauso wie in einer Karaokebar. Einfach fantastisch! Er winkte mit seinen Händen, um seine Freunde zu motivieren mitzumachen. Diese hielten sich beide die Ohren zu und sahen Ruiza gequält an. „Bitte hör auf…“, jammerte Tsunehito. „Der Typ da im Fernseher singt schlecht genug!“ Ruiza sah ihn schmollend an und brach grummelig ab: „Dann mach du das doch besser …“ Und schon schob er sich das nächste Bonbon in den Mund. „Lass das mal Asagi singen!“, lachte Hiroki und griff nach seiner Schachtel Zigaretten, die auf dem Nachttisch lag. „Ach, apropos: Ist der noch wach?“, wollte Tsunehito wissen und nahm die Hände von den Ohren. „Müsste er eigentlich….“, erklärte Ruiza und guckte kurz zu dem Wecker auf dem Nachttischchen. „Oder er liegt grade in der Wanne …“, ergänzte er nach einem Moment. „Hm… Dann müssen wir ihn gleich da rausholen. Ich will euch allen ja was erzählen!“, sagte Tsunehito und lief zum Fenster, um dieses zu öffnen. Dass seine Freunde immer so viel rauchen mussten… „Mensch, du machst mich ja ganz neugierig! Worum geht’s denn?“, wollte Hiroki wissen und zog genüßlich an seiner Zigarette. Tsunehito blickte paranoid und mit Augen wie Schlitzen nach links… blickte nach rechts… und flüsterte dann gefährlich guckend: „Um Yuri-san und Ruka-san…“ Auf einmal hörte man nur ein Gepolter. Ruiza krabbelte Richtung Tür, nachdem er aus dem Bett gefallen war, erhob sich, riss die Tür auf und war verschwunden. Ein paar Sekunden später hörte man lautes Hämmern und ihn rufen: „AAASAAAAAAGIIIIIIIIIIIIIII!!! Mach auf!! Ganz schnell!!!!! ASAAAGIIIII!!“ Eben jener hatte gerade nach stundenlangem Vorbereiten sein perfektes Rosenbad geschafft und wollte mit seinem Fuß zufrieden lächelnd schon in die Badewanne steigen, als Ruizas Geklopfe und Geschrei an sein Ohr drang. Genervt guckend zog er sein Bein zurück, wickelte sich in seinen Bademantel, seufzte und stampfte zur Tür. Diese riß er auf und rief: „WAS?!“ Einen Asagi störte man besser nicht beim täglichen Rosenbad… Ohne auf seinen Aufzug zu achten, schnappte Ruiza sich sein Handgelenk und zog ihn hinter sich her zu seinem Zimmer. „Tsune hat was gaaaaaanz Wichtiges zu sagen!!!! Aber erst, wenn alle da sind! Also looooos … Beeilung!!!!“, drängelte der Kleine. „Ich hoffe für ihn, dass es etwas Wichtiges ist, sonst hänge ich ihn persönlich am Balkon auf!!“ Plötzlich hörte er eine Tür zu fallen, die keine geringere als seine eigene war. Er blieb abrupt stehen und drehte seinen Kopf mit aufgerissenen Augen über die Schulter. „NEIN!!! Verdammt!!“, rief er und ließ sich unfreiwillig weiter in Ruizas und Hirokis Zimmer ziehen. „Die kriegen wir schon wieder irgendwie auf…“, kommentierte Ruiza teilnahmslos und zog in nun völlig ins Zimmer. Mit einem leichten Tritt gegen die Tür ließ er sie ins Schloß fallen und sah alle an: „So, schieß los…!“, forderte er und ließ Asagis Handgelenk noch immer nicht los. Hiroki musterte Asagi und sagte dann gespielt anzüglich und grinsend: „Uh… Sexy, Asagi!“ Anschließend lachte er. Asagi blickte nur böse durch die Runde. „Hide fehlt noch!“, bemerkte Tsunehito und sah Ruiza erwartungsvoll an. Der würde den doch bestimmt auch noch holen, oder? Ruiza ließ Asagi Asagi sein, ging zu Tsune und hielt die Hand auf. „Schlüssel…“ Wortlos legte Tsunehito den Schlüssel in Ruizas Hand und lehnte sich wieder gegen die Fensterbank. Asagi setzte sich in den Sessel, verschränkte die Arme und schlug die Beine übereinander. „Toll… Ruiza hat mich ausgesperrt!! WEHE es ist nicht wirklich wichtig, Tsunehito!!“, drohte er und sah den Missetäter vorwurfsvoll an. Dieser schluckte. ER fand das wichtig… aber wie stand es um Asagi?? Ohne weiteren Kommentar drehte Ruiza sich um und ließ sie alleine. Er stürmte zum Zimmer nebenan, schob den Schlüssel ins Schloß, trat ein und rannte zum Bad. „HIDEEEEEE!!!! Hide! Hide! Hide! Hide! Beeil dich, da ist was passiert. Was ganz Wichtiges!!!!“, rief Ruiza und klopfte an die Badtür. Hide ließ vor Schreck das Duschgel fallen, was er in der Hand hielt und rief. „Ja, warte. Gleich.“ „Beeil dich! Das is wirklich gaaaaaaaaanz dringend!!!“ Durch Ruizas Worte in wahre Panik versetzt, drehte er das Wasser zu und trat aus der Dusche. Was war denn nun passiert? Welchen seiner Freunde hatte es erwischt? Er band sich noch schnell ein Handtuch um, griff nach seinem Bademantel und öffnete die Tür. Ruiza starrte ihn mit großen Augen an. „SCHNELLEEEER!!!!!!!“, rief der Kleinere und rannte auch schon wieder zur Tür. Hide-Zou sah sich suchend um. „Und der Schlüssel?!“ Als Antwort ließ Ruiza ihn in seiner Hand klirren und lief zurück zu seinem Zimmer. Hide-Zou folgte im gleichen Tempo. Als also alle versammelt in Ruizas und Hirokis Zimmer waren und Tsunehito erwartungsvoll, gebannt, aber auch verärgert ansahen, räusperte sich eben jener kurz und sagte dann mit ernster Mine: „Wir haben uns hier versammelt, um ein so gesehen bandinternes Problem zu bereden!“ „…Bandinternes Problem? Ich dachte, es geht um Yuri-chan und Ruka-chan…“, überlegte Hiroki laut und sah Ruiza fragend an. „Ich auch … Was haben sie denn mit uns zu tun?!“, stimmte Ruiza zu und ging zum Bett. Sofort war das nächste Bonbon in seinem Mund verschwunden. Hide-Zou sah leicht irritiert alle an. „Und ich dachte, irgendeiner von euch hätte sich sonst was gebrochen …“ Das Wasser tropfte noch von seinen Haaren. „PSCHT! HÖRT MIR DOCH ERST MAL ZU!!!“, regte sich Tsunehito auf und räusperte sich erneut. „Sie sind unsere Fans und Hiroki und Ruiza haben …“, setzte er an. „Ah! Da fällt mir grade noch ein, ich hab heute …“, unterbrach ihn Hide-Zou und wurde gleich darauf wieder von Tsune unterbrochen: „Halt den Rand jetzt!!! Mann… Also: Passt auf… Die zwei sind…“ Er beugte sich leicht nach vorne und flüsterte mit großen Augen: „…lesbisch!!!“ „EH??!“, kam es überrascht aus der Bettrichtung. Asagi rollte nur mit den Augen und ließ seinen Kopf in den Nacken fallen. DAS war jetzt wichtig gewesen?! „Ja-ha!!“, sagte Tsunehito eifrig nickend. Asagi massierte sich mit zwei Fingern die Schläfe und murmelte genervt: „Wahnsinn… Und wie kommst du darauf?“ „Tja!“, rief Tsunehito und erzählte dann: „Ich war ja kurz mit denen allein in der Hütte und so und DANN hat Yuri-san erzählt, dass Ruka-san sie die GANZE Nacht WACH gehalten hat!! Mhm!!“ Wieder nickte er. Hiroki zuckte grinsend mit den Schultern und sagte: „Na und? Is’ doch nich’ schlimm, wenn die lesbisch sind… Die wären da nich’ die Ersten!“ „Genau!“, stimmte Ruiza eifrig nickend zu und erklärte weiter: „Bei uns gibt es auch viele Lesben, warum also nich auch hier. Nur wird es in unserer Gesellschaft totgeschwiegen, während sie dem hier frei nachgehen können…“ Hide-Zou hob völlig perplex eine Augenbraue und schaute zu dem kleinen Gitarristen: „Eh … Ruiza?! WO hast du DAS denn jetzt gelesen…?“, wollte er wissen. „Klang erstaunlich gebildet, oder?“, fragte Asagi ebenfalls erstaunt, worauf Hiroki leicht lachen musste. Ruiza zog einen Schmollmund und stopfte sich etwas frustriert das nächste Süße, was in seiner Nähe lag, in den Mund. Wenn er so weiter machte, hatte er schon alles verbraucht, was sie in ihrer Bar hatten. Aber wozu gab es denn Asagis Bar noch?! „Ich hab das nirgends gelesen!!! Ich hab mir, bevor wir hergeflogen sind, ein Video angesehen!!“, erklärte er. Die anderen Bandmitglieder bekamen riesige Augen und Asagi musste sogar husten vor Schreck, da er sich an seiner Spucke verschluckte. „W… Was denn für ein Video??!“, fragte Tsunehito entsetzt und rechnete mit dem Schlimmsten. „…Warst du heimlich an Hide-Zous Lap??!“, fragte Hiroki. „Woher weißt du, was ich alles da drauf habe?!“, wollte Hide-Zou gespielt entsetzt wissen. Ruizas Schmollmund wurde größer und den Blick auf die Bettdecke gerichtet, murmelte er: „Das war eine Dokumentation…“ Hiroki fiel lachend nach hinten und schlug mit seiner Hand auf die Bettdecke ein. „Ach SO nennt man das jetzt! Dokumentation… Wahaha!! Genau… Schön, Ruiza…“, lachte er und rang nach Luft. Asagis Blick wurde immer entsetzter. Seit wann guckte sein Kleiner SOLCHE Sachen?? …und das OHNE ihn!! „Ich hab keine PORNOS! Ihr Idioten! Aber Asagi hat gaaaaaaaanz viele….“, erklärte er und zeigte mit dem Finger auf den Vocal. Irgendwie mussten sie ihn jetzt doch in Ruhe lassen, oder? Tsunehito fiel alles aus dem Gesicht. „Seit wann hast du so was nötig??!“, rief er verzweifelt und völlig empört. „BITTE?! Ich habe keine Pornos!!!“, rief Asagi und wurde leicht rot um die Nase. Hiroki kullerte aus dem Bett vor lachen. „Der nächste DVD-Abend is’ bei Asagi!“, rief er und feierte weiter. Das war zu viel für ihn… Hide-Zou musste husten und ging ins Bad. Mit einem Handtuch kam er wieder und begann, sich die Haare abzutrocknen. „Sag mal, Tsune, was wäre denn nun eigentlich so schlimm daran? Und warum ist es ein Problem mit uns, das versteh ich noch immer nicht…“, erklärte er seine Verwirrtheit und lehnte sich neben Tsune an die Fensterbank. Tsunehito sah ihn einen Moment lang verständnislos an. „…Ich scheine anders erzogen worden zu sein, als ihr… Hallo?! Yuri-san erzählt mir, was sie nachts mit Ruka-san treibt!! Ich find’ das komisch…“, sagte er und schüttelte den Kopf darüber. Auch um seine Nase herum färbte sich das Gesicht ein wenig rot. „Aber wieso? Yuri-chan sagte doch nur, dass sie von Ruka-chan wach gehalten worden war…“ Ruiza schaute verwirrt zu Tsunehito. Hiroki hatte sich mit der Zeit allmählich ausgelacht und krabbelte auf das Bett zurück. Hide-Zou starrte auf den Fußboden vor sich und anschließend haute er Tsunehito seine Handfläche gegen den Hinterkopf. „Du bist soooo doooof!“, setzte er an. „AUA! Spinnst du?!“, fauchte Tsunehito, rieb sich mit der Hand den Hinterkopf und sah Hide-Zou entsetzt an. Eben jener legte das Handtuch in seinen Nacken und erklärte weiter: „Du hast einfach nur zu viel Fantasie! Ruka-san hat die ganze Nacht im Schlaf geredet, wie DU übrigens AUCH die GANZE Nacht. Und deswegen war sie auch so fertig heute.“ Breit grinsend sah er seinen Freund an. Dieser erstarrte und in seinem Kopf ratterte es ununterbrochen. „…Oh…“, brachte er nur nach einem Moment hervor und wurde noch rötlicher im Gesicht, da ihm das ganze nun schrecklich peinlich war. „DAFÜR habe ich jetzt mein Rosenbad ausfallen lassen!? Ich fasse es nicht…“, ärgerte sich Asagi und schüttelte den Kopf. Tsunehito schluckte schwer und starrte verzweifelt den Boden an. „Gomen…“, murmelte er kleinlaut. Asagi stand von dem Sessel auf. „Mann… Ich gehe wieder in mein Zimmer und…“ Er unterbrach sich selbst und setzte sich wieder hin. „Kann ich ja gar nicht…“, grummelte er dann und sah Ruiza vorwurfsvoll an. Ruiza schaute leicht verlegen auf die Bettdecke und plötzlich waren die Bonbons viiieel interessanter. „Ah! Ich hab aber noch was, was ich euch sagen wollte. Was haltet ihr davon, wenn wir uns Morgen nachmittag mit ihnen treffen?! Weil … irgendwie sind wir uns eh andauernd über den Weg gelaufen.“, blickte er dann fragend in die Runde. Ruiza wippte auf dem Bett auf und ab. „AU JAAAAAA!!!! Dann bekomme ich wieder eine Heiße Schokolade!!!!“, freute er sich. „Ich fänd’s auch cool… Die sind ja ganz nett.“, fand Hiroki und nickte lächelnd. Asagi und Tsunehito warfen sich zufällig gleichzeitig einen leicht verzweifelten Blick zu, bis Tsunehito murmelte: „Ich muss gestehen… ich weiß nich’, ob ich denen jetzt noch in die Augen gucken kann…“ „Das kannst du auch so nich’!“, entgegnete Hiroki und lachte kurz auf. „…Mir persönlich wäre es auch etwas… unangenehm…“, warf Asagi ein und räusperte sich leicht. Ruiza sah ihn mit entsetzten Augen an. Seit wann mochte Asagi seine Fans nicht mehr?! „WAS? Warum?!“, brachte er nur hervor. Asagi sah ihn aus den Augenwinkeln an und antwortete: „Ich habe mich wie ein Idiot aufgeführt wegen diesem… verboten leckerem Wein…“ Hide-Zou musste sich das Lachen verkneifen. „Dann musst du eben mal weniger trinken oder wir drehen den Spieß einfach um …“, schlug er dann frech grinsend vor. „HIDE!!“, rief Tsunehito empört. „Du willst doch nich’ etwa…?!“ Hiroki grinste genauso frech zu Hide-Zou herüber und fand die Idee und Vorstellung sehr amüsant. Vielleicht sprach Ruka dann auch mal mehr als zwei Sätze!? Ruiza war von der Idee ebenfalls begeistert. Vielleicht konnten sie ihm ja denn auch andere süße Getränke bestellen? Mit flehendem Blick schaute er zu Asagi rüber. „Asaaagiiii … Bitte komm doch mit…. Ich pass auch auf dich auf ….“ Hide-Zou guckte den perplexen Tsune noch immer breit lächelnd an: „Doch, will ich! Ich habe heute schon viel über sie erfahren! Und mich interessiert noch immer, warum sie Japanisch können!!“ „Hide-Zou, du bist unmöglich!“, moserte Tsunehito und verschränkte die Arme. „Tsune, stell dich doch nich’ so an… Das wird bestimmt echt total lustig! Komm schon…“, versuchte Hiroki seinen Freund zu überzeugen und lächelte ihn hoffnungsvoll an. „Mir soll’s egal sein…“, warf Asagi ein und winkte mit der Hand ab. Er wollte einfach nur noch in sein Zimmer und in seine Badewanne. Hide-Zou seufzte erleichtert. „Gut, denn wir sind morgen nachmittag gegen vier in der Hütte verabredet…“, erklärte er nun und blickte seine Freunde an. Da sie ja alle zugestimmt hatten, war das ja jetzt kein Problem mehr. Was sollte Tsunehito auch noch gegen seine Freunde sagen? Sie waren in der Überzahl, also gab er sich geschlagen und seufzte lang gezogen. „Na toll…“, murmelte er leise. „Ruiza, du darfst jetzt übrigens runter zur Rezeption und mir einen Zimmerschlüssel organisieren! Ich will wieder in mein Zimmer…“, beschwerte sich Asagi, nachdem also alles beschlossene Sache war. „IEEEHK!“, ertönte es nur vom Bett und Ruiza krabbelte unter die Decke. Das Bonbonpapier flog teilweise vom Bett und man hörte nur ein dumpfes: „NIEMALS!“ Tsunehito räumte Ruiza wieder seinen Müll hinterher und seufzte währenddessen. Wieso hatte der Junge einfach keinen Sinn für Ordnung? „Ooooh doch!! SOFORT!! Es ist DEINE Schuld, dass ich jetzt nicht hereinkomme!! LOS!“, forderte Asagi und sah böse guckend zur Bettdecke, unter der sich Ruiza befand. Schwach bewegte sich der Berg etwas und Ruiza schielte mit seinen Augen über die leicht heruntergezogene Decke. „Es is’ Tsunes Schuld!“, sagte er und blickte zu seinem Freund. „WAS??“, rief der Bassist mit großen Augen. „Stimmt eigentlich…“, murmelte Asagi vor sich hin, drehte sich zu Tsunehito und rief erneut: „Es ist DEINE Schuld, dass ich jetzt nicht hereinkomme!! LOS! Hol mir meinen Zimmerschlüssel!!“ „Nein!! Ich kann weder Englisch noch Deutsch!! Wie soll ich DAS denn anstellen??“, rief Tsunehito verzweifelt zurück. „Das ist MIR doch egal, wie du das anstellst! Mal es von mir aus auf! Wenn ich in fünf Minuten nicht meinen Zimmerschlüssel habe, hängst du doch noch vom Balkon herunter!!“, drohte Asagi. Hide-Zou lachte und meinte dann einlenkend: „Ich kann ja mitkommen, Tsune. Allerdings muss ich mir erst was Anderes anziehen.“ „Wieso, geh doch so? Freut sich die Dame an der Rezeption!“, lachte Hiroki und bot anschließend an: „…Kriegst 500 Yen dafür, wenn du das machst…“ „1500 Yen.“, erwiderte Hide-Zou nur breit grinsend. „1000…“, versuchte Hiroki zu handeln. „Du kriegst von mir 2000, wenn du es lässt!!!“, rief Tsunehito panisch guckend. „EY!“, beschwerte sich Hiroki und machte ein neues Angebot: „2500 Yen, mein letztes Angebot!!“ „Gekauft!!“, erklärte Hide-Zou und ergänzte dann: „Musst dann aber auch mitkommen, sonst bestehst du nachher nur drauf, dass ich mich gedrückt habe … Oder du gibst mir das Geld jetzt schon!“ Er stellte sich vor Hiroki und hielt die Hand auf. „Nix da, Meister! Ich komm’ schön mit, den Gesichtsausdruck von der Frau kann ich mir doch nich’ entgehen lassen… Muss ich für deinen Hentai-Blick extra bezahlen?“, fragte Hiroki grinsend und stand vom Bett auf. Asagi schüttelte über seine verrückten Freunde den Kopf. Tsunehito verzweifelte. Musste er denn jetzt wirklich noch mitkommen, wenn Hiroki UND Hide-Zou heruntermarschierten?? Hide grinste seinen Freund an: „Klar! Noch mal 1000 Yen drauf…“ Anschließend blickte er zu Tsune. „Und du kommst AUCH mit! Kneifen gilt nicht!“ „1100 kriegst du noch von mir mit Hentai-Blick UND Porno-Stimme! …Lasst uns runter.“, drängelte Hiroki breit grinsend. Tsunehito krallte sich mit seinen Händen an die Fensterbank. „Nein, nein, nein!! Bitte nich’! Ihr seid peinlich! Und ich hab’ nur Schlafzeug an!!“, wimmerte er. „Gerechte Strafe…“, freute sich Asagi leise und grinste gehässig. „Na und? Ich doch auch! Ich hab’ nich mal Socken an, also komm jetzt! Ruiza, du passt auf unseren Rosenprinz auf?“, fragte Hiroki und zog Tsunehito grob am Handgelenk von dem Fenster weg. Ruiza nickte eifrig. „Mhm, mach ich! Bringst du mir noch ein paar Bonbons mit?!“, wollte er dann wissen. Hide-Zou stieß sich ebenfalls vom Fenster ab und ging zur Tür. „3600 Yen. Vergiss das nich’.“, grinste er und öffnete die Zimmertür und gewährte seinen beiden Freunden den Vortritt. Als beide auf dem Flur standen, steckte Hide-Zou noch kurz seinen Kopf zwischen Tür und Rahmen. Breit grinsend meinte er: „Ach, bevor ich das vergesse: Ruka-san und Yuri-san haben heute über dich gesprochen. Was genau gesagt wurde, weiß ich nich’, aber dein Name is’ mindestens zwei Mal gefallen.“ „Ich bin eben ein interessantes Gesprächsthema…“, sagte Asagi ganz cool und grinste leicht. Je länger er jedoch darüber nachdachte, desto neugieriger wurde er. WAS hatten sie denn gesagt?! Hide-Zou lachte und schloß die Tür. Gemeinsam mit den beiden Anderen machte er sich auf den weg, leichtes Geld zu verdienen. Tsunehito versteckte sich so gut er konnte hinter Hiroki und strich sich immer wieder verlegen und angespannt ein paar seiner langen Haarsträhnen hinter das Ohr. Bei der Rezeption angekommen, wurde Hirokis Grinsen zunehmend breiter. Noch nichts ahnend und merkend stand die Frau hinter der Rezeption und sortierte irgendwelche Unterlagen. Hiroki klingelte auch noch frech bei ihr angekommen, um ihre volle Aufmerksamkeit zu kriegen. In diesem Moment schenkte sie den Dreien den Gesichtsausdruck, für den Hiroki so teuer bezahlt hatte. Sie zuckte kurz zusammen, musterte die drei jungen Männer und besonders Hide-Zou und versuchte sich dann an einem freundlichen Lächeln. „May I help you?“, fragte sie freundlich und man konnte ihr wunderbar dabei zusehen, wie die ebenfalls relativ junge Frau ein wenig rot um die Nase wurde. Tsunehito wäre am liebsten im Erdboden versunken. Hide-Zou grinste kurz und plötzlich konnte man merken, wie er sich ‚verwandelte’. Leicht lehnte er sich über die Rezeptionstheke und deutete ihr, dies ebenfalls zu tun. Die Frau schluckte schwer und beugte sich ein kleines bisschen zu Hide-Zou vor. Hiroki hatte unheimlich schwer mit sich zu kämpfen, da ihm das Lachen nur so aus der Kehle explodieren wollte. Die arme Frau… Was machten sie, wenn sie ohnmächtig werden würde?? Hide-Zou beugte sich noch ein kleines Stück weiter nach vorne, bis seine Lippen dicht neben ihrem Ohr waren und raunte mit lasziver Stimme: „I lost something.“ Hide-Zou war sich seines Auftretens mehr als bewusst. Auch, dass sein Bademantel tiefe Einblicke auf seinen gut gebauten Oberkörper preisgab. Der Rezeptionsdame lief es heiß und kalt den Rücken herunter und sie taumelte einen Schritt nach hinten. Mit hochrotem Kopf und großen Augen fragte sie nervös: „Wh…What have you lost?“ Erneut schluckte sie schwer. Was war das nur für ein Kerl?! Hide-Zous Mundwinkel hob sich unwillkürlich ein bisschen und wieder raunte er nur: „Well… Something personal…“ Tsunehito vergrub sein Gesicht in den Händen. Sein Freund war WIRKLICH unmöglich… „Ah…S…Something personal… And… what exactly??“, wollte die Rezeptionsdame wissen und versuchte ihre innere Unruhe ausgelöst von Hide-Zou zu beruhigen. Ihre Knie zitterten leicht, genau wie ihre Hände… Hide-Zous Hand fuhr langsam über die Rezeptionstheke. Selbstsicher hob er sie ein Stück, bis er mit einer Blonden Strähne der Frau vor ihm spielen konnte und sie um seinen Finger wickelte. „I’ve lost my key.“, ertönte wieder diese laszive Stimme von ihm. Die Frau erstarrte und fixierte Hide-Zou mit ihren großen Augen und ihrem leicht offen stehendem Mund. Seine Augen leuchteten vielversprechend und die Frau schien in ihnen zu versinken… Hiroki konnte nicht mehr, packte Tsunehito am Arm und zog ihn vor den Eingang des Hotels BARFUß in den Schnee. Dort lachte er dann schallend und Tsunehito ärgerte sich: „Bist du wahnsinnig?! Es is’ arschkalt!!! Hiroki!!!“ Angesprochener lachte einfach weiter… Hide-Zou sah sie voller Erwartung an. Als sie sich noch immer nicht rührte, ihm einfach weiter in die Augen starrte, entschied er sich, noch einen Schritt weiter zu gehen. Seine Zungenspitze glitt langsam über seine Oberlippe und anschließend flüsterte er schon fast: „Are you able to help me?“ Der Frau wurde kurzzeitig schwarz vor Augen und sie flüsterte zurück: „Yesss… Which room…?“ Hide-Zou verschlang sie förmlich mit seinem Blick. Schließlich griff er nach einer ihrer zitternden Hände, drehte sich die Handfläche zu und schrieb sanft mit seinem Finger ‚263’. Gleich danach hauchte er: „Room 2-6-3.“ „Yes…“, hauchte die Frau halb in Trance zurück, rührte sich aber nicht. Zu fasziniert war sie von dem Mann im Bademantel vor ihr. Hiroki und Tsunehito taumelten wieder ins Hotel zurück, bevor ihnen noch die Füße abfroren und gesellten sich wieder zu Hide-Zou. In diesem Moment schien die Frau wieder zu sich zu kommen, zog ihre Hand schnell zurück, hustete leicht und griff in den Schrank mit den Schlüsseln. Mit hochrotem Kopf und ohne Hide-Zou anzusehen, reichte sie ihm den zweiten Schlüssel. Er richtete sich zu voller Größe auf und schenkte ihr ein charmantes Lächeln. „Thank you so much…“ Nach einer wirkungsvollen Pause fügte er hinzu: „See you later…“ Und zwinkerte ihr noch kurz zu. „Mhm…“, brachte die Frau nur heraus und starrte Hide-Zou mit halb geschlossenen Augen hinterher, als er mit seiner Truppe zum Aufzug lief. „HIDE!! Du bist DER MASTER!!“, rief Hiroki und feierte auf dem Flur der Zimmer wieder los. „Die Frau konnte einem nur Leid tun!!“, beklagte Tsunehito und seufzte. Hide-Zou grinste übers ganze Gesicht und blieb kurz stehen. Direkt vor Hiroki hielt er seine Hand hin: „Das macht 3600 Yen! Ich bin eben unschlagbar!!“ Tsunes Einwand überging er einfach. Er konnte doch nichts dafür, wenn er solch eine Wirkung auf Frauen hatte… „Die zahl’ ich dir gern, mein Freund! Haha, das war einmalig…“, freute sich Hiroki weiter und klopfte an seiner Zimmertür, damit Ruiza ihm öffnete. Ruiza sprang sofort vom Bett und stolperte schon fast zur Tür. Was gab’s denn da soviel zu lachen? Voller Erwartung riss er die Tür auf, trat einen Schritt zur Seite und hoffte auf seine Bonbons. Die hatten die anderen nur leider bei der ganzen Aufregung vergessen… „Ihr habt was verpasst, das war ultimativ geil!!“, lachte Hiroki und ließ sich auf das Bett fallen. Noch immer hielt er sich den Bauch vor Lachen. „Ist mir egal, ich will meinen Schlüssel!“, sagte Asagi, stand auf und hielt Hide-Zou seine offene Hand hin. „Und wo habt ihr meine Bonbons?!“, beschwerte sich Ruiza und schloß die Zimmertür hinter seinen Freunden. Hide-Zou warf Asagi den Schlüssel zu. Sein Ego war gewaltig gewachsen und er grinste noch immer. „MEINE BON-BOOONS???“, jammerte Ruiza wieder und schob seine Unterlippe nach vorne. „Die haben deine zwei Hentai-Freunde vergessen…“, sagte Tsunehito, sah Ruiza entschuldigend an und pattete ihm den Kopf. „Ich will aber Bonbons!!! Meine sind alle. A-L-L-E!!!“, quengelte der Kleine weiter. Hiroki saß mit einem Schlag kerzengerade auf dem Bett, sah Hide-Zou mit großen Augen an und rief grinsend: „Hide!! Noch mal 1500, wenn du Bonbons auf die gleiche Art und Weise organisierst!!“ Hide-Zou blickte zu dem Drummer und legte sein laszives Grinsen auf: „Aber gerne doch…“, hauchte er nur. Tsunehito vergrub sein Gesicht in den Händen. „NEIN!! Ihr seid SO grausam!!“, beklagte er. Hirokis grinsen wurde noch breiter. Er zeigte mit dem Finger auf Hide-Zou und sagte: „Okay, baby… 2000, wenn du deine Zunge mit ins Spiel bringst!“ Tsunehito sah zwischen dem grinsenden Hiroki und Hide-Zou hin und her und jammerte nur noch: „Neiiiii~n!!!“ Kapitel 8: Chapter 08 --------------------- Sie erreichten gerade die Skihütte, als Yuri durch den ganzen Schnee stolperte und gegen die Tür knallte. „Aua ….“, murmelte sie und hielt sich die Stirn. „Yurii~… Lauf’ nich’ so schnell, ich kann nich’ mehr!“, jammerte Ruka, die ihre Skier mit sich trug, anstatt in dem Schnee damit zu fahren. Lohnte sich ja eh nicht, da zwischen dem Skilift und der Partyhütte nur wenige Meter lagen. Yuri drehte sich zu ihr um und rieb sich noch immer die Stirn. „Es is jetzt fünf vor vier und du weißt, wie sehr ich Unpünktlichkeit hasse … Also beeil dich einfach noch ein bisschen, drinnen kannst du dich ja ausruhen… Ich spendier dir auch was, wenn wir noch vor vier Plätze finden.“ Und ‚schwupps’ war Ruka an Yuri vorbeigehuscht und mit einem Fuß in der Hütte. Plötzlich bekam Yuri jedoch einen Schneeball an den Kopf geworfen. Mit einem Aufschrei drehte sie sich um und starrte in die Richtung, aus der er gekommen war. „Wer …“, knurrte sie nur und hielt Ruka zeitgleich davon ab weiter reinzulaufen, indem sie ihren Ärmel noch im letzten Moment zu fassen bekam. „Hm?“, machte Ruka, drehte sich zu Yuri um und bemerkte dann schlau: „Du hast Schnee im Haar…“ In Yuris Blickfeld tauchte ein breit grinsender Hiroki auf, der ihr mit seinem ganzen Körpereinsatz zuwinkte. „Hey, Yuri-chaaan!“, rief er. Yuri seufzte. „Sag mal, hab ich ihm irgendwas getan?!“, fragte Yuri an Ruka gewandt ohne die Augen von ihm zu lassen. Ruka kicherte wie ein kleines Schulmädchen und brachte dann gepresst hervor: „Hihi… Er mag dich! Ganz doll! Wahaha…“ Sie freute sich tausend Keksbleche. Hiroki kam durch den Schnee gejoggt, so weit das denn irgendwie möglich war, und näherte sich Yuri und Ruka. Yuri drehte sich mit aufblitzenden Augen zu ihrer Freundin, bückte sich und schleuderte ihr eine Ladung Schnee ins Gesicht. Ruka blinzelte mehrmals, da sie einiges an Schnee in ihr Gesicht bekommen hatte, hörte schlagartig auf zu grinsen und sagte dann: „Okay, ich bin dann drin…“ Sie drehte sich um und betrat die Hütte. „Neeiiin!“, rief Yuri und versuchte, sie noch zu erwischen, doch die Tür fiel einfach vor ihrer Nase zu. „Toll … Echt, gaaanz toll…“, grummelte sie und drehte sich dann leicht lächelnd zu Hiroki um. Dieser stand schon bald direkt vor ihr und sagte lächelnd: „Hi! Ich hab’ auf euch gewartet, weil ich mir das mit dem Schneeball nich’ verkneifen konnte… Sorry!“ Yuri strich sich den restlichen Schnee aus den Haaren und murmelte: „Ich hab’s gemerkt …“ Nach einem Moment ergänzte sie: „Hi.“ Hiroki öffnete die Tür der Aprés-Skihütte und sagte: „Die anderen Frostbeulen sind schon drin und warten sehnsüchtig auf euch, weil die sich nich’ trauen irgendwas zu bestellen…“ Nun musste Yuri doch grinsen und antwortete schlau: „Dabei macht Übung den Meister…“ Gemeinsam traten sie ein und wurden eifrig von Ruiza zu ihrem Platz hergewunken. Sie hatten eine gemütliche Sitzecke gewählt, die etwas weiter abseits lag. Yuri begrüßte Asagi, welcher am Kopfende saß, anschließend Ruiza, rechts von ihm. Yuri konnte nicht anders, als Tsunehito leicht anzugrinsen, der zwischen Hide-Zou und Ruiza auf der Bank ‚eingesperrt’ war. Sie wollte sich neben Ruka setzen, welche gegenüber von Asagi saß, doch Hiroki war schneller und drängelte sich zwischen die Beiden. Mit einem entschuldigenden Blick zu ihrer Freundin war Yuri nun zwischen dem Drummer und dem Dämon in Menschengestalt ‚gefangen’. „Asagi nimmt doch bestimmt wieder einen Rotwein, oder?“, neckte Hiroki und grinste zu Asagi herüber. Dieser sah ihn grummelig an und entgegnete: „Vergiss es…“ Ruiza studierte aufgeregt die Karte in seinen Händen und schob sie dann rüber zu Yuri. „Was davon ist denn sühüüß?“, wollte er wissen. Yuri blickte die Getränke durch und antwortete schließlich: „Also, von denen, die ich kenne … Der Leila …“ Und reichte die Karte fast automatisch an Asagi weiter. „Leila??“, rief Hiroki und fing an zu lachen. Schlagartig musste er an Gazette denken und fing an den Refrain von ‚Reila’ mit voller Hingabe und übertriebener Gestik zu singen. Yuri duckte sich unter seinen Armen hinweg. Tsunehito schmunzelte leicht, genau wie Ruka. …Bloß nicht zu laut vor allen lachen… Es dauerte nicht lange und auch Ruiza und Hide-Zou stimmten mit ein. Yuri grinste zu ihrer Freundin rüber. Was war denn mit DENEN heute los? Ruka musste aber schließlich DOCH losprusten und presste sich schnell beide Hände an den Mund, als Asagis einmalige Lache aus vollem Herzen ertönte. Dieses glockenhelle ‚Thihihihi’... Und es war Fakt, dass Asagi auch nicht mehr so schnell aufhören würde zu lachen, selbst wenn schon alles vorbei war. Yuri starrte kurz zu Asagi, biss sich dann aber auf die Unterlippe und fächerte sich mit den Händen frische Luft zu. Das war GENIAL!! Als die ‚Drei Tenöre’ irgendwann nicht mehr mit dem Text weiterkamen, lachten auch sie und stellten das Singen ein. Asagi lachte natürlich weiter und applaudierte kurz für seine Freunde. Hätte er kaum besser machen können… Na ja… Vielleicht doch… Hide-Zou musste noch immer Grinsen und wedelte dann mit der Hand vor Tsune umher. „Gib mir mal .. die ... eh ... die Karte...“ Tsunehito drehte seinen Kopf zu Hide-Zou und sah ihn mit einer Augenbraue hochgezogen komisch an. „Schönen guten Morgen, Hide-Zou! Schlafen Sie noch?“, fragte er Hide-Zous langer Leitung wegen und reichte ihm schließlich die Karte. „Du hast mich heute früh unsanft geweckt, also beschwer dich jetzt nich’, wenn ich noch nicht fit bin…“, grummelte Hide-Zou nur und nahm die Karte entgegen. „Wieso ‚unsanft’? Ich wollte schon immer mal auf dem Rücken eines PFERDES reiten…“, grinste Tsunehito, woraufhin Ruka und Yuri schlagartig riesige Augen bekamen. …Reiten?? Hide-Zou blähte die Wangen auf und stieß langsam die Luft wieder aus. „Das … war fies … RUKAA-san.“, jammerte er gespielt und rutschte dichter zu ihr. „Jetzt musst du mir bei den Getränken helfen!!“, sah er sie mit Baby-Hundeaugen an und lächelte. „Och nee, nich’ schon wieder DIE Tour!! Wobei… Gestern war’s schlimmer…“, grinste Hiroki und zündete sich eine Zigarette an. Ruka starrte Hide-Zou mit großen Augen an und wurde knallrot. …Wie sie das hasste… „Ich… soll Ihnen helfen?“, murmelte sie und wimmerte dann: „…Warum??“ „Du.“, antwortete er nur und grinste weiter. Rukas Augen verengten sich zu Schlitzen und sie sah Hide-Zou auf diese Weise angestrengt nachdenkend an. …Auf was war das jetzt bezogen?? „Ähm… …Hä?“, brachte sie irgendwann nur hervor und ihr war es unheimlich peinlich, dass sie Hide-Zou nicht verstand. „Du!“, wiederholte er und ergänzte dann: „Ich bin Hide-Zou.“ Ruka nickte langsam und sah den Gitarristen weiterhin nachdenklich an. „Ja… Das… weiß ich…“, sprach sie lang gezogen und verstand ihn noch immer nicht. Yuri musste unweigerlich grinsen und blickte zu Ruiza, in dessen Augen ein Leuchten trat. Nach einem kurzen Blickwechsel schauten beide weiter zu dieser ‚Vorstellung’. „Ich meine, du kannst das –san weglassen.“, erklärte Hide-Zou. Ruka riss ihre Augen auf und zuckte so sehr zusammen, dass sie fast rückwärts vom Stuhl fiel. „W…W-was??!“, rief sie und konnte es kaum glauben. Hide-Zou konnte sich ein leichtes Lachen nicht verkneifen. „Erklärst DU mir denn nun die Karte??“, fragte er und blinzelte ein paar Mal übertrieben. Ruka lenkte ihren Blick schlagartig zur Seite, tastete sich mit ihrer Hand blind zu Hide-Zous Händen und riss ihm die Karte weg, um ihren roten Kopf dahinter zu verstecken. Yuri konnte nicht mehr. Sie begann schallend zu lachen. Ruiza sprang fast von seinem Platz, als er aufstand und Ruka die Hand hinhielt. „Ruiza desu!“ „Ich weiß…“, jammerte Ruka leise und fast den Tränen nahe, nahm die Karte ein kleines bisschen von ihrem Gesicht und erblickte Ruizas Hand. Auch das noch… Zögernd reichte sie ihm ihre eigene, zog sie aber schnell wieder zurück, um sich mit der Karte zu beschäftigen. „Gute Idee, ich bin auch dafür, dass wir den förmlichen Quatsch weglassen… Man fühlt sich sonst so ALT…“, sagte Hiroki und starrte in diesem Moment Asagi an, der nur eine Augenbraue hochzog. Bei seinen Worten blickte Yuri zu ihrer Freundin. „Manche fühlen sich nicht nur so alt, sondern sind es auch …“, brachte sie gepresst auf Deutsch raus und feierte auch schon wieder los. Gemeinsam mit Ruka, die sich die Karte nun auf das Gesicht drückte. Tsunehito lehnte sich zu Hide-Zou rüber und zischelte leise: „Da… DA! Sie lästern wieder!!“ Hide-Zou rollte gequält mit den Augen, bevor er seinem Freund einen Klaps auf den Hinterkopf gab. „Das stimmt nicht!! So fies wären sie sicherlich nich’! Du bildest dir das nur wieder MAL ein…“ Tsunehito blickte etwas beschämt auf die Tischdecke. Stimmte eigentlich, dass mit den Lesben hatte er sich ja auch eingebildet, beziehungsweise selbst eingeredet… Ein Glück, Yuri und Ruka wussten nichts davon, fand er! Nachdem Ruka sich langsam über Yuris und ihren ‚Insider’ ausgelacht hatte, räusperte sie sich kurz und fing also an, Hide-Zou die Auswahl an Cocktails vorzulesen. „Aaalso: Angelface… Blauer Engel… B 52…“ Sie musste leicht schmunzeln. „…Chica…“ Hide-Zou beugte sich leicht zu Ruka rüber, doch als er ‚Chica’ hörte, sprang er auf, zeigte mit der Hand auf die Karte und rief: „DAS will ich! Genau DAS!!!“ Hiroki lachte leicht. Das perfekte Getränk für Hide-Zou? „Okay.“, grinste Ruka. Wieso nur konnte sie sich das irgendwie schon denken? „Ruiza kriegt das ‚Angelface’…“, kicherte Hiroki und lächelte anschließend seinen blonden Freund an. „Er hat doch schon Leila…“, warf Tsunehito kleinlaut ein, worauf Hiroki ERNEUT zumindest den Refrain von Gazetts Lied anstimmte. Ruiza blickte zum Drummer und anschließend zu Yuri. „Ihr bleibt doch noch eine Weile, oder?!“ „Ja…“, antwortete jene zögernd und blickte irritiert. „Dann erst den Leila und DANN das Angel Face …“, kicherte er und hörte dann aber abrupt auf. „Das is doch auch süß oder?!“ Yuri nickte grinsend. Nachdem sich alle für ein Getränk entschieden hatten, bestellten Yuri und Ruka eben jene für die Member von D und sich selbst. Ruka lächelte glücklich ihren alkoholfreien Cocktail ‚Cinderella’ an, den sie bei jeder Gelegenheit des Namens wegen trank. Im tiefsten Inneren war sie nämlich davon überzeugt gewesen eine Prinzessin zu sein… Hiroki startete eine Konversation mit Asagi und fragte: „Sag mal, Chef… Wann sollst DU denn endlich mal auf die Piste?? Du standst noch nich’ ein Mal auf Skiern oder so…“ „Und? Ich habe das auch nicht nötig… Ihr seid Vergnügen und Anstrengung genug, da muss ich mich nicht auch noch auf diese Bretter stellen und die Berge herunterfall-… herunterfahren.“, antwortete Asagi und nippte an seinem Glas Wasser. „Er steht eher auf diese Gummireifen, weißt du?!“, antwortete Hide-Zou und trank einen Schluck von seinem Getränk. Während Ruiza breit über die Bemerkung seines Freundes grinste, Hiroki und Tsunehito lachten, starrte Yuri in ihr Cuba Libre Glas und trank eiligst davon. Nur nicht lachen, nicht jetzt… „Das war NICHT witzig! Ich hätte mir sonst etwas brechen können! …Kinder sind gefährlich… Und diese Gummireifen noch dazu!! Sollten verboten werden.“, ärgerte sich der Sänger. Hiroki beugte sich leicht zu Yuri herüber und schielte in ihr Glas. „…Was trinkst du denn da schönes?“, wollte er wissen und sah sie fragend an. Yuri blickte zu Asagi und nickte: „Das stimmt, Kinder sind mehr als gefährlich!!“ Anschließend wandte sie sich zu Hiroki und grinste: „Das Getränk, von dem ich noch nie betrunken geworden bin. CUBA LIBRE!“ „Ach, das Zeug mit dem Havanna? …Wie jetzt, ‚noch nie betrunken’??“, fragte Hiroki überrascht. „Jepp, genau. Mit Havanna. Ich weiß nich’, woher das kommt, aber ich kann davon trinken, soviel ich will und merk nie was…“, erklärte Yuri und trank den letzten Rest. „Will jemand auch noch was? dann bestell ich gleich mit…“, sagte Yuri und erhob sich langsam. Es wurde einfach Zeit für MEHR Cuba. Die anderen verneinten, hingen schließlich gerade erst am Anfang ihrer Getränke und waren längst nicht so schnell wie Yuri gewesen. „Lässt du mich gleich mal probieren?“, fragte Hiroki, bevor Yuri verschwand. Tsunehito bekam große Augen. Was ging denn mit Hiroki?! „Er hat Fieber…“, murmelte der Bassist leise vor sich hin. Yuri warf einen verwirrten Blick zu Ruka, zuckte anschließend mit den Schultern und meinte dann: „Von mir aus…“ Ruka befand sich währenddessen in ihrer eigenen Welt und flirtete weiter mit ihrem rosafarbenen Cocktail. An den Unterhaltungen nahm sie ja ihrer Schüchternheit wegen freiwillig nicht teil und hörte nur zu, also blieb ihr nur noch ‚die’ Cindarella. Yuri machte sich also auf den Weg zur Theke. Hide-Zou sah mit einer hochgezogenen Augenbraue zu Hiroki und blickte dann zu Tsune. Er beugte sich leicht zu ihm und fragte flüsternd: „Denkst du das Gleiche, was ich denke?!“ Ruiza schielte zu Asagi und grinste nur. Tsunehito sah Hide-Zou fragend an. „…Denkst du etwa auch gerade an Gummibärchen?“, fragte er überrascht. Hide-Zou seufzte und murmelte: „Ach … Vergiss es…“ Anschließend blickte er zu Ruka und zupfte an ihrem Ärmel. „Und was trinkst du da nun?!“ Ruka wachte aus ihrem Trancezustand auf, sah Hide-Zou mit großen Augen an und sagte dann: „Was? ...Achso, ich trink’ einen ‚Cindarella’. Hier fehlt mir heute aber die Melone…“ Vorwurfsvoll blickte sie ihren Cocktail an und trank einen großen Schluck. Tsunehito beobachtete sie mit entsetztem Blick. Wie zum Teufel bekam sie so schnell und so viel von dem Alkohol herunter?? Er hatte nicht mitbekommen, dass das Getränk alkoholfrei war… Hide-Zou sah sie irrietiert an. „Dazu gibt es auch was zu essen?!“ Ruka nickte eifrig und trank den Rest ihres Cindarellas in einem Zug leer, starrte dann traurig in das Glas. „Na toll… hab’ ich ein Loch im Glas??“, jammerte sie leise und seufzte. Anschließend sah sie Hide-Zou vorsichtig aus den Augenwinkeln an – mehr ging eigentlich auch gar nicht für Ruka – und sagte: „Na ja… Da, wo ich das kennengelernt hab, hing noch so ganz cool ein Stückchen Melone am Glas! Hier aber nich’…“ Bevor Hide-Zou etwas erwidern konnte, hörte man ein leises Wimmern links von ihm. Er wandte den Kopf zu Ruiza und sah ihn mitleidig an. „Mein Leeeiiilaaaaa is alleeeeeee….“, jammerte der kleine Gitarrist und blickte mit Hundeaugen zu Asagi. „RUIZA VON D! Trink nicht so schnell!! Da ist Alkohol drin!“, schimpfte ‚Papa’ Asagi und sah seinen Gitarristen vorwurfsvoll an. „Die nächste Runde setzt du aus…“, beschloss er dann. Im selben Augenblick kam Yuri mit einem Tablett zurück und stellte ein Angel Face vor Ruiza, ein Cindarella vor Ruka und bei sich selbst einen weiteren Cuba hin. „Dankeee!!!“, rief Ruiza unter Lachen, sah frech zu Asagi und trank dann vorsichtig einen Schluck. Anschließend leckte er sich über die Lippen. „Lecker!!! Aber woher wusstest du …? “ „Deines war fast leer, als ich losging, da dachte ich, ich kann dir gleich ein neues mitbringen…“, grinste Yuri als Antwort und nickte. Danach blickte sie dann zu Ruka, hob ihr Glas und rief: „Se~no!!!“ „UZ!“, ertönte es synchron von den zwei Freundinnen. Asagi seufzte und schüttelte den Kopf. Er sah sich schon dabei, wie er Ruiza aus der Hütte tragen musste… In einem Zug war erneut das halbe Glas von Rukas Cocktail leer. Das Zeug konnte sie trinken wie Wasser und wie Yuri ihren Cuba. Tsunehito war fassungslos. Er wollte unbedingt wissen, ob sie denn nicht zumindest ein kleines bisschen angetrunken war und versuchte eine Unterhaltung zu starten. …Vielleicht lallte sie ja doch schon? „Ähm…“, fing er an und bekam noch keine Beachtung von Ruka, da diese mit dem Anlächeln ihres Cindarellas beschäftigt war. „Ähm…“, machte Tsunehito ein weiteres Mal, dieses Mal nur etwas lauter. Was sollte er denn überhaupt sagen?? „Ruka!!“, rief er schließlich aus heiterem Himmel, woraufhin jene sich an ihrem Getränk verschluckte und fast den ganzen Inhalt über dem Tisch verteilte. Erschrocken starrte sie Tsunehito mit großen Augen an und wischte sich den Mund ab, an dem ein wenig des Cocktails herunter lief. „Ähm… Wo ist die Toilette noch mal?“, fiel Tsunehito dann nichts Besseres ein und er lächelte schief und angestrengt. Ruka streckte ihren Arm aus und zeigte mit ihrem Finger in die Richtung der HERRENtoilette. …Dieses Mal machte sie es direkt richtig. Tsunehito ärgerte sich innerlich. Warum konnte sie nicht einfach reden?! Der ganze ‚Aufwand’ umsonst… „Danke…“, murmelte Tsunehito, schob Hide-Zou zur Seite und stand auf, um unnütz zu den Toiletten zu gehen. Hide-Zou erhob sich kurz, um sich gleich danach wieder zu setzen. Mit leicht verwirrtem Blick schaute er seinem Freund hinterher. Ein Mal im Leben ein Esper sein … Yuri stocherte kurz in ihrem Cuba herum und schob ihn dann ein kleines Stück zu Hiroki herüber. „Cuba á la Yuri…“, grinste sie ihn an. „A la Yuri?“, wiederholte Hiroki grinsend und meinte dann: „Klingt ja gefährlich…“ Anschließend sog er vorsichtig an dem Strohhalm von Yuris Getränk, bekam große Augen und hustete hinter vorgehaltener Hand. Mit verzerrtem Gesicht sah er sie dann an und brachte gequält hervor: „Woah… Das is’ ja schlimm! Und du willst mir echt erzählen, dass du DAVON nich’ betrunken wirst??“ Yuri lachte schallend bei seinem Gesichtsausdruck, zog das Getränk wieder dichter zu sich und erwiderte: „Nö. Zumindest bisher noch nie. Mein persönlicher Rekord liegt bei …“ Yuri kniff ein Auge zusammen und überlegte. „19 Cubas an einem Abend. Ich bin einfach süchtig danach.“ Wie zur Bestätigung umarmte sie ihr ‚kleines’ Glas und knuddelte es. Asagi sah sie komisch mit einer Augenbraue hochgezogen an. …Wieso knuddelte sie ihr Glas? Aus den Augenwinkeln blickte er zu Ruiza und nahm ihm schließlich mit einem schnellen Handgriff das Glas weg, da Ruiza es schon fast wieder leer hatte. „Ruiza!! Al-ko-hol!!!“, zischelte er und sah ihn vorwurfsvoll an. „Maaaann, Asagi!! Nun lass ihm doch seinen Drink!! Er wird schon nich’ so enden wie du und wenn doch, hast du auch endlich mal was zum Lachen!“, warf Hiroki ein. Asagi seufzte genervt und verschränkte die Arme. „Na schön, dann betrinkt euch… Von mir lässt sich ja eh keiner etwas sagen!“, schmollte er. „Cindarellaaa!“, kam es plötzlich vom anderen Tischende und Ruka hob ihr leeres Glas hoch. Yuri blickte zu ihrer Freundin. „Warte… Ich komm mit!“, sagte sie schnell, trank den Rest ihres Cubas in einem Zug leer und erhob sich. Ruka tat es ihr gleich und die zwei Freundinnen gingen zur Theke. Ob sie sich gleich Vorrat mitbringen sollten?! In dem Moment kam Tsunehito wieder. „Huch? Wo sind die beiden denn?“, wollte er wissen und ließ Hide-Zou wieder aufstehen, um auf der Bank durchzurutschen und sich wieder zwischen Ruiza und Hide setzen zu können. „Alk nachholen! Die trinken wie Löcher, das hab’ ich noch nie gesehen! Und die laufen auch noch völlig normal…“, sagte Hiroki fasziniert. „Vielleicht sind die Deutschen einfach trinkfester…“, warf Asagi seine Überlegung ein und zuckte mit den Schultern. „Das wäre eine Möglichkeit. Oder …“, setzte Hide-Zou an und guckte verschwörerisch nach links, dann nach rechts, „…sie bescheißen uns hier grade irgendwie …“ „Hide… Ich hab’ einen kleinen Schluck von Yuris Dings-Cuba da getrunken und da hat meine Leber schon nach Krankenhaus geschrien!! Die bescheißen uns garantiert nich’.“, entgegnete er mit großen Augen und griff nach Ruizas Zigarettenschachtel. „Allein rauchen macht dick…“, argumentierte er spontan sein Handeln und zündete sich eine von den Zigaretten an. „Dann habt ihr ja, was ihr wollt… Ewig werden die sicherlich nich’ so weitertrinken können und sind bald betrunken. …Wollt ihr das immer noch?“, fragte Tsunehito und seufzte. Hiroki grinste und Hide-Zou nickte eifrig. „Ich konnte meinen Fragebogen noch nich’ vollständig abhaken... Ich bin wirklich gespannt, wann es soweit is’! Hm, SO schlimm is’ der? Ob Yuri mir dann auch mal einen mitbestellt?“, überlegte er schließlich und grinste zu Tsunehito. Ruiza nickte nur und guckte zu seinem ‚Angel Face’. Nach kurzem Zögern wollte er dann von Asagi wissen: „Trinkst du heute eigentlich auch noch mal was? Sonst wäre das ja langweilig…“ „ASAGI is’ langweilig!“, neckte Hiroki grinsend und pustete Rauch aus. Er war sich sicher, dass er den Sänger so zum Trinken bekommen würde… Das konnte Asagi nun wirklich nicht auf sich sitzen lassen und grummelte: „Ist ja gut, ich trinke gleich auch etwas! …Aber nur ein bisschen…“ Ruiza wippte auf seinem Platz auf und ab und klatsche in die Hände. „JAAAA! Das is toll!!!“, grinste er seinen Freund an. „Jaja…“, seufzte Asagi und in dem Moment kamen Yuri und Ruka glücklich mit ihren Getränken zurück. „Yuri-chan, bestellst du Asagi und Hide-Zou noch was zu trinken? Oh, und mir auch?? Hide und ich sind ganz angetan von deinem Cuba.“, sagte Hiroki lächelnd. „Halt, halt, halt!! ICH muss erst einmal gucken, WAS ich denn trinke.“, warf Asagi dazwischen und ließ sich von Tsunehito die Karte reichen, die in dessen Nähe lag. Angestrengt guckend, versuchte Asagi sich für einen Drink zu entscheiden. An den Wein traute er sich kein weiteres Mal im Beisein seiner Fans… Er überflog die Karte nur, da er eh kaum etwas lesen konnte, stieß dann aber auf ‚Bloody Marry’. Für den ‚King of the vampire’ DAS ultimative Getränk. Seine Mundwinkel zogen sich plötzlich nach oben, er blickte von der Karte auf und fragte Yuri: „Was ist im … Bloody Marry drin?“ Ruka presste ihre Lippen aufeinander und senkte ihren Kopf, da sie kurz davor war loszuprusten. Wie konnte ein Mensch nur so niedlich ‚Bloody Marry’ aussprechen? Yuri starrte ihn einfach nur an. Hätte sie in den nächsten 3 Sekunden reagieren müssen, wäre es nur ein Lachen gewesen. Sie holte ein Mal tief Luft, schloss kurz die Augen und tat, als wenn sie überlegen musste. Als sie Asagi direkt ansah, umspielte ein leichtes Grinsen ihren Mund: „Einfach mal probieren…“ Asagi lehnte sich langsam in seinem Stuhl zurück und sah Yuri etwas überrascht an. Mit SO einer Antwort hatte er nicht gerechnet… „Gut… Ich… vertraue dir einfach mal meinen Zustand für den weiteren Abend an…“, grinste er dann. Ruka bekam große Augen und stocherte wild in ihrem Drink herum. Hallo?! Schön, wenn man seinen Radar für die zweideutigen Gedanken nicht abstellen konnte… Yuri starrte ihn wieder einmal an. Mit SO einer Reaktion, hatte sie nun NICHT gerechnet. Schließlich brachte sie nur ein leichtes Nicken zu Stande, als auf einmal ihr Kopf hochruckte und sie Asagi fixierte. „Alsooo…“, setzte sie an und blickte kurz zu Ruka. „Auf Deutsch heißt das ‚Eine Bloody Marry und zwei Cuba Libre, bitte.’ “ Sie hatte einfach keine Lust, noch mal laufen zu müssen. Ruka grinste ihren Drink breit an, als sie das hörte. Sie hoffte innigst, dass die Jungs von D das nun nachsprechen würden… Asagi sah Yuri vorerst entsetzt an. „ICH soll mir selbst etwas bestellen?!“, fragte er. //…Sag jetzt NICH’ ‚dafür haben wir doch euch’…//, dachte sich Hiroki mit großen Augen. Yuri blickte ihn auf einmal mit Unschuldsaugen an. „Ja, denn was wollt ihr machen, wenn Ruka und ich vor euch losfahren? Oder ihr mal auf euch alleine gestellt seit?“, brachte sie dann völlig nüchtern hervor und ließ sich keine Sekunde seiner Reaktion entgehen. „Also noch mal … ‚Eine Bloody Mary und zwei Cuba Libre, bitte.’“, wiederholte sie sich. In Asagis Kopf ratterte es und er fixierte Yuri mit seinem angestrengten Blick. In seinem Kopf ging er hundert Mal diesen Satz durch. Tsunehito hielt sich den Bauch. „Seit wir hier sind, essen wir viel weniger, weil sich keiner traut zu bestellen…“, beklagte er leise und eigentlich eher zu sich selbst. „Hey, wenn ich Hide genug zahle, macht er alles!“, lachte Hiroki, woraufhin Tsunehito die Augen aufriss. „Hör bloß auf! So eine Aktion muss wirklich nicht noch mal sein…“, sprach er plötzlich lauter. „Ei…ne…“, hörte man Asagi ganz leise vor sich hin murmeln. Ruiza sah ihn breit grinsend an. Der Nachmittag war doch einfach mal schön. Seine Freunde, seine Fans, sein Asagi, wie er eine neue Sprache lernte … Mehr schlecht als Recht … Ruiza kicherte und blickte zu Yuri’s Getränk. Die dunkle Flüssigkeit zog seinen Blick förmlich an. Plötzlich riss er seinen Kopf zu Hiroki und fragte in voller Lautstärke: „Darf ich dann von deinem auch ma’ probier’n?“ „Du darfst gleich erst einmal ein Glas Wasser probieren!!“, warf Asagi ein und konnte in Ruizas Gesicht lesen, dass sich der Alkohol so langsam aber sicher bemerkbar machte. Anschließend stand er auf, atmete tief ein und aus und machte sich als Held des Tages auf den Weg zur Theke. Ruka schob ihr erneut leeres Glas ein wenig von sich weg und seufzte. Allmählich wurde der Cindarella langweilig… „Yuri?“, fragte Ruka und drehte ihren Kopf zu ihrer Freundin. Yuri lehnte sich weit nach hinten um Asagi vielleicht doch noch an der Theke irgendwie erblicken zu können. Als sie Rukas Stimme hörte, wandte sie den Kopf und gab nur ein schlaues: „Hm?“, von sich. „Cuba?“, fragte Ruka weiter und sah Yuri erwartungsvoll an. Tsunehito schüttelte leicht den Kopf. Das war doch nicht mehr normal… Er blieb brav bei seiner Cola. Cola LIGHT sogar. Yuri guckte in ihr Glas. Sie hatte es sich doch grade erst geholt und nun sollte sie teilen? Seufzend schob sie ihr Glas vorbei an Hiroki, hin zu Ruka. „Aber nur EINEN SCHLUCK!!“, ermahnte sie. „Klaaar!“, rief Ruka engelsgleich lächelnd, drehte Yuri versucht den Rücken zu und trank grinsend von ihrem leckeren Getränk. …Und trank… und trank… und trank. Yuri beobachtete ihre Freundin mit zusammen gekniffenen Augen. Auf einmal sprang sie auf, lehnte sich über Hirokis Schoss hin zu Ruka und zog hart an ihrem Pulli. „MEIN CUBAAAAA!!!!!!!“ „MH!!“, machte Ruka, da sie sich fast verschluckte, als Yuri an ihrem Ärmel zog. Hiroki hob erst schützend seine Arme, während Yuri halb auf seinem Schoß lag, um Ruka erreichen zu können, platzierte sie aber schließlich gemütlich auf dem Rücken der jungen Frau und grinste in die Runde. Hide-Zou grinste zu seinem Freund und hob sein fast leeres Glas zum Prost. „Jo, kanpai!“, rief Hiroki und lachte. Ruiza klatschte mal wieder in die Hände. Er fand das einfach zu genial. Und da er auch so was haben wollte, lehnte er seinen Kopf einfach mal an Tsunes Schulter. Tsunehito lächelte leicht und streichelte seinem Freund kurz über den Kopf. „Na? Wirst du schon müde, Kleiner?“, fragte er leicht grinsend und seufzte anschließend. Ruiza vertrug noch nie sonderlich viel… Ohne seinen Kopf von der Schulter seines Freundes zu nehmen, streckte er die Hand aus und zeigte auf Yuri und Hiroki. „Ich will auch … … sowas!“, murmelte er und sah zu den beiden hin. Yuri zappelte gequält. „IEEEHK! Lass mich… hoch …“, gab sie gepresst von sich und spürte, wie ihr Gesicht an Farbe zulegte. Hiroki setzte noch eins drauf und fing an mit einem seiner Finger leicht in Yuris Hüfte zu pieksen, in der Hoffnung, sie so weiter ärgern zu können. Ruka konnte nicht mehr weitertrinken, da sie so sehr lachen musste bei dem Anblick von ihrer Freundin und Hiroki. Tsunehito guckte fragend, war im Gespräch mit Ruiza vertieft: „…Was willst du genau? Noch was trinken?? …Du hast eigentlich schon genug, du ‚Angelface’…“, sagte er und grinste leicht, während er Ruiza leicht durch die Haare wuschelte. „Das auch, aber auch so was da … wie Hiroki hat …“, murmelte er und seufzte traurig. Tsunehitos Augen weiteten sich. „Du willst eine verrückte Deutsche auf deinem Schoß, die nach ihrem Drink lächzt, der ihr weggenommen wurde??!“, fragte er flüsternd. Ruiza schüttelte den Kopf. „Neeeeee~, ich will nur auch was auf meinem Schoß… Irgendwas zum Kuscheln…“, antwortete der kleine Gitarrist. Tsunehito drehte seinen Kopf zu Hide-Zou rechts von ihm, starrte ihn kurz verblüfft über Ruizas Worte an und stand dann auf mit den Worten: „Ich hol’ Asagi…“ Hide-Zou musste also wieder Platz machen. Er seufzte. „Kannst du nich’ mal still sitzen bleiben….“ Yuri begann, umständlich nach Hiroki’s Finger zu greifen und quietschte. „Nein! Aus! Lass das! Ich hau dich!!!!!“ „Versuch’s doch!“, lachte Hiroki und piekste frech weiter. Er hatte sichtlich seinen Spaß daran. …Irgendwen musste er ja ärgern, wenn Asagi nicht da war! Dieser kam endlich mit Tsunehito gemeinsam zurück und sah Hiroki und Yuri irritiert an. „Was… Hiroki, hör doch mal auf, da!“, mahnte er und setzte sich wieder auf seinen Platz, stellte den ‚Bloody Marry’ vor sich hin und platzierte den Tabasco und Salz und Pfeffer daneben. Wofür auch immer er das brauchte… Bekam er zu dem Drink noch eine Mahlzeit? Hätte ja auch etwas. Tsunehito rückte wieder durch, stellte vor Hide-Zou und Hiroki die Cuba Libres ab, die ihm von Asagi zum Tragen aufgezwungen worden waren und sagte dann: „Ach ja, Ruiza brauch etwas zum Kuscheln.“ „Oh!“, kam es aus Asagis Mund. „Ist es schon so weit?“, seufzte er und sah Ruiza besorgt an. JETZT war er auf jeden Fall betrunken. Hiroki ließ allmählich von Yuri ab und hob seine Arme, damit sie sich aufrichten konnte. Jene seufzte erleichtert. „Arigatou gozaimasu.“, murmelte sie zu Asagi, griff nach ihrem Cubaglas, umklammerte es und starrte auf die Tischdecke. Musste ja keiner sehen, wie eine lebende Tomate aussah. Ruiza schaute mit leicht zusammengekniffenen Augen zu dem Vocal und rückte dichter zu ihm. JETZT hatte er auch was zum Kuscheln. Wieder lehnte er an seinem Freund, der diesmal Asagi war. Der Sänger schaute nachdenklich guckend zu Yuri und Ruka herüber. …Sollte er so wie immer, wenn Ruiza betrunken war…? Nein, das ging vor ihnen nicht… Aber dann würde Ruiza sicher irgendwann wieder anfangen zu jammern… Asagi überlegte und überlegte, pattete ihn nur kurz und fragte Yuri dann: „Sag mal… Wie trinkt man dieses Getränk? Ich bin etwas verwundert über die… Beilage…“ Yuri traute sich noch nicht aufzusehen. Sie wusste ganz genau, welche Farbe ihr im Gesicht stand und so murmelte sie: „Zum Nachwürzen. Wenn es dir so nich’ schmeckt, dann kannst du das da reinmachen …“ Yuri schloss ihre Augen, atmete ein paar Mal durch und blickte dann Ruka mit wütenden Augen an. SIE war Schuld. So! Ruka lächelte ihre Freundin übertrieben freundlich und unschuldig guckend an. Asagi blickte verwundert und verständnislos. „…Tabasco und Salz und Pfeffer zum… Nachwürzen??“, fragte er irritiert und musterte seinen Drink mit den Augen. Nun war er wirklich gespannt, wie das schmeckte… Hiroki hob sein Glas und rief: „Kanpai, Jungs!“ Hide-Zou nickte und hob auch sein Glas. Er konnte es kaum abwarten, wie es nun schmeckte. „Kanpai!“, ertönte es Lautstark von ihm und er trank ein Schluck. Es dauerte ein paar Minuten, doch dann zog er fragend eine Augenbraue hoch. „Also, ich weiß nich was du hast. Ich finde, das geht doch noch …“ Hiroki schaute ihn verwundert an. „Tu mal nich’ so stark!“, rief er und trank ebenfalls von seinem Cuba, schmatzte anschließend skeptisch guckend. „Ey, der schmeckt anders als deiner…“, meinte er dann und sah fragend zu Yuri. Asagi war noch damit beschäftigt seinem Drink geistig Fragen zu stellen. Yuri blickte in ihr fast noch knapp halbvolles Cubaglas. Warum trank ihr eigentlich jeder ihren Cuba weg… Ohne Hiroki anzusehen stellte sie fest: „Weil’s kein á la Yuri is’. Ich sagte doch schon, ich trink ihn anders. Was glaubst du, warum ich vorhin so lange gebraucht habe, bis ich wiederkam… Heutzutage sind die Menschen mit dem Alkohol einfach ZU SPARSAM!!“ „Und dann hast du dir also mehr reinknallen lassen, oder was?“, fragte Hiroki eher rhetorisch und musste anschließend leicht lachen. Tsunehito beobachtete skeptisch Asagi. „Willst du deinen Drink nur angucken oder trinkst du den irgendwann auch noch mal?“, wollte er wissen. Asagi seufzte theatralisch. „Ich weiß auch nicht… Diese Beilage irritiert mich immer noch… Na ja, ich komme gleich wieder und dann kriegt die Bloody Marry meine volle Aufmerksamkeit.“, sagte er und stand auf, um zu den Toiletten zu gehen. Vorher schob er Ruiza zu Tsunehito, damit Ruiza seine Schulter weiter in Beschlag nehmen konnte. Yuri sah dem Vocal hinterher und begann zu grinsen. Sie warf einen fragenden Blick zu Ruka und dann zur Bloody Marry. Sollte sie…? Rukas Grinsen wurde breiter, als sie zu Yuri blickte. Sie ahnte schon, was ihrer Freundin im Kopf herumschwirrte… Um ihren Gedankengang zu bekräftigen, fragte sie leicht grinsend: „Yuri! Willst du Asagi nich’ den Drink vorbereiten? Er scheint das ja noch nich’ zu kennen und dann trinkt er auch nix verkehrt, wenn DU ihm das zurecht machst…“ Hide-Zou bekam große Augen. Ruka konnte ja doch mal MEHR sagen… Schließlich nickte er: „Genau! Zeig dem Chef mal, wie man das da … trinkt.“ Yuri kicherte kurz und griff anschließend nach dem Tabascofläschchen. Sie versuchte den Deckel zu öffnen, doch irgendwie bekam sie ihn nicht auf, also reichte sie die kleine Flasche an Hiroki und sah ihn bittend an. „Wärst du bitte mal so nett?“ „Aber gerne doch.“, sagte Hiroki, nahm Yuri das Fläschchen aus der Hand und zog und zerrte daran, bis er die Öffnung schließlich einriss. …Aber immerhin war der Deckel auf. „Vorsicht, ich hab’s glaub’ ich ein bisschen kaputt gemacht…“, meinte er und reichte Yuri vorsichtig den Tabasco zurück. Rukas Grinsen wurde breiter und breiter. Yuri nickte ihm dankend zu, zog die Bloody Marry etwas weiter zu sich und kippte die Flasche VORSICHTIG … und es machte plupp. Sie riss ihre Augen auf und starrte in die Runde. Ruka sog scharf und erschrocken Luft ein, als Yuri der Deckel des Tabascofläschchens abfiel und immer mehr der scharfen Flüssigkeit in Asagis Drink lief. „YURI! Tabasco!!!“, rief Ruka panisch, woraufhin auch Tsunehito sich erschrak. Seit wann konnte die Frau so laut werden?? Ruiza, durch das Zusammenzucken Tsunes aus seinem Kuschelmoment gerissen, schaute nun auch einmal in die Runde. Als er das kleine süße Fläschchen erblickte, weiteten sich seine Augen. Was war DAS denn? Yuri riss den Tabasco hoch und starrte in das Glas. Dort irgendwo schwamm der … Deckel. Ihre Augen suchten panisch den Tisch ab. Schließlich griff sie einfach nach Hirokis Strohhalm und versuchte, zusammen mit Asagis Strohhalm, das kleine rote Ding da nun wieder rauszubekommen. Ruiza betrachtete interessiert das Geschehen. SO also machte man das? Hide-Zou starrte sie mit leicht offenem Mund an, doch schließlich schlich sich ein breites Grinsen auf seine Lippen und er rieb unter dem Tisch die Hände. DAS konnte ja jetzt nur noch ein SPAß werden… „Ach du Scheiße…“, murmelte Tsunehito, der seinen Blick auch auf Asagis Getränk gerichtet hatte. Sollte er den Spielverderber heraushängen lassen und Asagi davon abhalten einen Schluck des Drinks zu nehmen? Ein leichtes Grinsen ließ sich nicht unterdrücken. Nix würde er tun, außer zu beobachten… „YURI, hast du den Deckel???!“, fragte Ruka aufgeregt. Das sollte ein KLEINER Spaß mit Asagi werden, aber wenn der Sänger wirklich von diesem Teufelsgebräu trinken würde… Das wäre NICHT gut gewesen. Yuri konzentrierte sich ganz auf den Moment. Mit viel Feingefühl schob sie den Deckel auf beiden Strohhalmen balancierend am Glasrand nach oben und griff dann blitzschnell danach. Erleichert seufzte sie auf, bis ihr Blick auf die Tabascoflasche fiel. „Scheiße …“, murmelte sie und drehte sich suchend um. Plötzlich lehnte sie sich etwas weiter nach hinten, sodass sie fast auf der Sitzbank des Nebentisches heranreichte und zupfte dem Fremden am Ärmel. „Entschuldigung?! Könnten wir mal bitte den Tabasco bekommen? Unserer ist … alle.“ Ohne zu zögern, reichte der Mann ihr das kleine, fast noch volle Fläschchen und dankend setzte sie sich wieder richtig hin. So gut es ging, platzierte sie alles so, wie es gewesen war, BEVOR Asagi zur Toilette gegangen war. Auf einmal sah sie nur noch eine Hand, die über den Tisch nach dem Pfeffer griff. Bevor sie etwas sagen konnte, feuerte Ruiza lachend immer mehr Pfeffer in Asagis Getränk. Yuri konnte nur noch hinstarren. Hide-Zou, der alles aufmerksam verfolgte, konnte nicht anders als loszulachen. Er lehnte sich mit seinem Arm gegen Tsunes Schulter, den Kopf darauf und brachte nur stockend hervor: „Oh mann … hahahaha … das is … haha .. SO GEIL!!!“ Noch immer erschrocken guckend und mit riesigen Augen, starrte Ruka den ‚Bloody Marry’ an und legte sich eine Hand an den Mund. Einen Teufel würde sie tun, Asagi davon zu erzählen… Hinterher bekam SIE noch die Schuld dafür! „RUIZA! Was tust…“, wollte Tsunehito gerade aufschreien, als Asagi an den Tisch zurückkehrte. Ruckartig zog Ruiza seine Hand zurück, hielt den Pfefferstreuer aber noch fest umklammert und grinste … und grinste … Ruka senkte schlagartig den Kopf, konnte dem Sänger nicht in die Augen blicken. Hiroki tat es ihr gleich, blickte anscheinend durch das Lokal, hatte jedoch heimlich ein Auge auf Asagi gerichtet. Yuri starrte einfach nur in ihr Glas, wagte es nicht, mehr als aus dem Augenwinkel zu ihm zu blicken. Hide-Zou hingegen stützte sich noch immer an Tsunes Schulter ab und starrte den Vocal voller Erwartung an. „So, dann trinke ich das Zeug jetzt…“, kündigte er sogar noch an und nahm das Glas in seine Hand. Tsunehito schlug die Hände auf sein Gesicht, schielte aber zwischen den Fingern hindurch. Ein kleiner Schluck reichte und Asagi haute das Glas nur geradezu wieder auf den Tisch, starrte mit riesigen Augen geradeaus und konnte die Flüssigkeit kaum herunterschlucken. Er bekam einen schlimmen Hustenanfall und ließ seine Augen panisch über den Tisch fliegen, bis ihm Yuris Cuba in sein Blickfeld kam. Mit einem Handgriff hatte er das Glas in der Hand, exte es und griff auch schon zu Hirokis. Sein Mund brannte wie Feuer und es wollte und wollte nicht aufhören… Schwupps war auch Hirokis fast VOLLES Glas in einem Zug leer und der Sänger ließ schwer atmend seinen Kopf auf den Tisch fallen, hustete zwischendurch ein paar Mal auf. Hiroki hielt nichts mehr und sein Lachen drang durch die gesamte Skihütte. „MEIN CUBAAAAA!!!“, schrie Yuri lautstark und guckte nun in ihr LEERES GLAS. Das war’s. Keinen weiteren Cuba mehr für sie, wenn der ihr dauernd weggetrunken wurde! Besorgt blickte sie zu Asagi und murmelte vorsichtig: „Alles … in .. Ordnung?!“ Keuchend hob Asagi seinen Kopf leicht an und sah sie nur aus den Augenwinkeln mit dem Blick eines Dämons im Sterben an. „Oje…“, murmelte Tsunehito und drehte seinen Kopf zu Hide-Zou. Der arme Asagi… Ruiza rutschte etwas dichter zu dem Vocal und zupfte leicht an seinem Ärmel. „Hat es denn geschmeckt?!“, wollte er neugierig wissen. Yuri biss sich nur auf die Unterlippe. Jetzt zu Lachen, wäre einem Suizidversuch gleich gekommen. Ruka konnte aber nicht anders als zumindest kurz aufzulachen, auch wenn ihr Asagi Leid tat. Sie biss sich so fest sie konnte auf die Zunge und kniff die Augen zusammen. „Ruiza…“, kam es mit bedrohlicher, heiserer Stimme von Asagi und er krallte seine Finger grob in den Oberschenkel des kleinen Gitarristen, quetschte wahrscheinlich sämtliche Venen und Muskelfasern zusammen und keuchte leise: „Halt… einfach… den Mund…!“ „Au! Au! Au!“, jammerte der kleine Blonde, sah Asagi aus glasigen Augen an und stellte den Pfefferstreuer auf den Tisch, um die Hand des Vocals irgendwie ein bisschen zu lösen. Als Asagi den Pfefferstreuer erblickte, bäumte er sich schlagartig auf und hatte reflexartig eine Mörderhand an Ruizas Hals, die in dem Moment bereit war zum Töten. Tsunehito reagierte schnell, bevor Asagi noch etwas tat, was er später bereuen würde und versuchte mit großen Augen Asagis Hand von Ruizas Hals zu lösen. Yuri sprang ebenfalls auf und zerrte an seinem Pullover. „Nein! Nein, nein, nein! Nicht!!!!“, versuchte sie irgendwie mitzuhelfen. Hide-Zou sah Asagi mit großen Augen an. So hatte er ihn auch noch nicht erlebt. Langsam ließ Asagi von Ruiza ab und legte sich mit seinem Oberkörper wieder auf den Tisch. Ihm war schlecht, schwindelig und zusätzlich brannte ihm der Mund noch immer. Hiroki klopfte ihm vorsichtig mit der Handfläche auf den Rücken und sagte angestrengt besorgt, aber mit einem Grinsen auf den Lippen: „Och, Mensch, Asagi! …So schlimm??“ „Ich … Ich hol ein Wasser. Bin gleich zurück.“, warf Yuri ein. Hiroki drehte seinen Kopf zu ihr und fragte: „Oh, kannst du mir dann DEINEN Cuba mitbringen, wenn du schon losgehst??“ Yuri nickte als Antwort und war in der Menge verschwunden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)