Conviction von Tsuya ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- CONVICTION Prolog Ein Wahnsinniger tötete heilig Abend seine Eltern, ebenso wie seine zwei Geschwister unter Alkohol- und Drogeneinfluss. Wie es ausgerechnet an diesem Tag, dem Tag der Liebe, zu dieser furchtbaren Bluttat kommen konnte, ist bis jetzt noch ungeklärt. Die Polizei ermittelt weiter. Tat Das Geräusch ihrer Schritte auf dem Steinboden, der sich durch den gesamten Trakt zog, hallte durch die Halle. Kalt. Unbeteiligt. So wie jeden Tag. Dieses Geräusch würde niemand bemerken, es nicht wahrnehmen, geschweige denn darauf achten. Doch sie näherten sich. Schritt für Schritt, bis sie sich wie eine Schar hungriger Aasgeier um die Eisentürversammelt hatten. Gafften. Starrten. Richteten ihre kalten, ausdruckslosen und vor Gier aufblitzenden Augen auf jene Tür, die sich in wenigen Momenten öffnen würde. Nur ein Blick. Einen Moment, um die Neugierde zu befriedigen, die sich in ihre Knochen gefressen hatte. Nur um kurz in eine andere Welt eintauchen zu können, nur um zu sehen, wie gut sie es doch selbst hatten. Auch wenn sie es nicht bemerkten, ihre Präsenz war kein Geheimnis. Sie wussten es nicht, konnten es auch nicht wissen. Die stechenden Blicke, die sich durch Metall und Holz fraßen, durch die dicken Mauern, direkt bis zu ihm, blieben nicht unbemerkt. Der Durst musste gestillt werden, sonst würde auf Neugierde nur Wahnsinn folgen. Einen Durst, der in den letzten Minuten in unermessliche Höhen getrieben wurde, sodass die Anspannung in ihren Gliedern haftete. Stimmten die Geschichten. War es wahr, was in den Zeitungen stand? Was die Medien berichteten? Doch jetzt? Sie war sicher vergessen. Schon lange… waren doch Jahre ins Land gezogen, ohne eine weitere Mitteilung, ohne eine weitere Information über Zukunft und Schicksal. Diese Wände würde nichts verlassen. Nur eines. Und dafür war der richtige Augenblick noch nicht gekommen. Er lag aber auch nicht mehr fern. Bald… Unzurechnungsfähigkeit Klimpern von Schlüsseln. Zurechnungsfähigkeit) „Sie sind vorbereitet?“ Ein Nicken. „Sie wissen, dass es mit dem Verständigen etwas schwer werden wird?“ Ein weiteres Nicken. „Sollten Sie nach dieser Begegnung der Meinung sein, dass dieser Auftrag nicht das richtige für Sie ist, zögern Sie nicht mich in meinem Büro aufzusuchen.“ „Danke, aber der Weg wird mir erspart bleiben.“ Überzeugung. „Sie haben die Akten gelesen, gut. Machen Sie Ihren Job gut.“ Fakten, Daten, Zahlen. Eine Endlosschleife. Immer wieder das gleiche. Hier gab es keine Menschen mehr. Ihre Identität bestand aus Ziffern, einer Tat und einem Datum. Mehr musste man nicht wissen. Neugierde wurde Bestraft. Klage „Das werde ich.“ „Er gehört Ihnen.“ Die Tür wurde von einem Dritten aufgeschlossen, aufgedrückt und das Zimmer von jenem betreten. Neugierige Augen folgten ihm in das enge Zimmer. Sie sogen alles auf, was sie erblicken konnten, auch wenn es nichts Neues war, was sich ihnen bot, sah hier doch alles gleich aus. In irgendeiner Weise war es dennoch anders. Die Schlüssel wurden dem jungen Mann übergeben. Sie verabschiedeten sich und verschwanden. Entzogen sich der bedrückenden, dicken Luft, die sie alle umhüllt hatte. Sie hineinriss in einen Abgrund, aus dem es keine Wiederkehr geben würde. Urteil Ihre Blicke trafen sich für einen kurzen Moment. Ratlosigkeit. Warum? Ratlosigkeit, ohne Zweifel. Waren die Erwartungen zu hoch gesteckt? Kalt. Eiskalt. Seine Augen waren leer. Dunkel wie die Nacht und so verflucht teilnahmslos. Wurde er überhaupt wahrgenommen? Die Tür fiel mit einem lauten Knarzen ins Schloss. Kein Entkommen. Als er sich wieder zu ihm drehte, waren die Augen des anderen geschlossen. Keine Emotionen. Keine Regung. Nichts. Seelisch abgestumpft und tot. Was tat er hier? Was tat er hier in dieser Zelle? In dieser Zelle gemeinsam mit einem Mörder? Hinrichtung Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)