Engel(Fortsetzung) von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- So... das hier ist die Fortsetzung von "Engel" Es ist nicht viel, aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem und ihr seid nicht enttäuscht^^ "Wie ist das nur möglich? Das kann doch nicht sein..." haucht er. Lilly hätte beinahe gelacht. Larissas Engel sah so glücklich aus. Dabei hatte er sie nur angefasst. Sie war nicht einmal sein Schützling. Mit plötzlicher Heftigkeit kam Lilly zu Bewusstsein ,dass es vielleicht Engel gab, die die Einsamkeit ihres Daseins nicht so leicht verkrafteten wie Amaterasu. Larissas Engel schien so einer zu sein. Er hörte gar nicht mehr auf Amaterasu zu erzählen wie wunderbar er das alles fand. Sich mit jemanden zu unterhalten schien im große Freude zu bereiten. "Was ist denn da hinten an der Wand?" fragte Larissa plötzlich und Lilly wurde bewusst, das sie den kleinen blonden Schutzengel angestarrt hatte. Sie dreht sich verlegen zur Seite und sah statt dessen Larissa an. Ob ihr bewusst war dass es jemanden gab, der sich danach verzehrte mit ihr zu sprechen, ihre Aufmerksamkeit zu erregen, einfach nur ihre Hand halten zu können, wenn sie mal Krank war? Eher nicht, überlegte sie. "Ich dachte ich hätte eine Spinne gesehen." Log sie, und es tat ihr nicht leid. Sie war es gewohnt zu lügen. Schnell hatte sie gelernt, dass nur sie all diese Wesen sehen konnte. Hatte es gewusst, obwohl sie nie jemanden danach gefragt hatte. Etwas hatte sie davon abgehalten. Es war das selbe unbestimmte Gefühl gewesen, das sie davon abgehalten hatte Amaterasu anzusprechen. Die innere Gewissheit, dass es zu früh, nicht die richtige Zeit war. "Iiiiiiih! Ich hasse Spinnen, hoffentlich ist sie weg!" Larissa verzog angeekelt das Gesicht. "Ja, ich glaube sie ist verschwunden." Der kleine blonde Schutzengel hörte gar nicht mehr auf sich mit Amaterasu zu unterhalten, aber Lilly vermied es nun ihn anzustarren. Es war manchmal verwirrend zu sehen, wie einer ihrer Mitschüler aufstand und geradewegs durch einen wartenden Schutzengel hindurchspazierte, ohne es auch nur im geringsten zu bemerken. Das Chaos wurde perfeckt als die erste Unterrichtsstunde vorbei war und jeder Engel versuchte so dicht wie möglich bei seinem Schützling zu bleiben und sich dabei ebenso behinderten, wie sich die Schüler behinderten, weil sie alle als erstes wieder draußen bei ihren Eltern sein wollten um ihre Schultüten zu bekommen. Es war ein merkwürdiges Gefühl für Lilly all diese anderen Familien zu sehen und dann ihre Mutter, die ganz alleine da stand, ohne ihren Vater und sogar ohne Schutzengel. Sie verabschiedete sich von Larissa und dem sehr kleinen Jungen mit der merkwürdigen Aussprache und ging mit Amaterasu zu ihrer Mutter. "Musst du wirklich gehen?" fragte die kleine schlanke Gestalt und zog einen Schmollmund. Uriel strich durch Azraels langes weißes Haar. Wie sehr er ihn liebte! Er war der Grund gewesen, warum er sich von Gott abgewandt hatte. Als Azrael verbannt worden war, war seine Welt zusammengebrochen. Da erst war ihm klar geworden was er für den unglücklichen Engel empfunden hatte. Azrael war einer der ersten nach Lucifer gewesen, die verbannt worden waren. Er hatte Gottes Befehlen nicht gehorchen wollen. Azrael hatte sich Äonen lang mit seiner Bestimmung als Sühneengel herumgeschlagen, doch er war nie glücklich darüber gewesen. Noch heut plagten ihm Alpträume von den Greueltaten, die er im Auftrag Gottes verübt hatte. "Ja, ich muss. Lucifer hat mir die wichtigste Aufgabe von allen übertragen. Ich soll den Menschen beschützen, der die Erde und den Himmel neu gestalten kann. Ich kann ihn jetzt nicht im Stich lassen, er braucht mich." "Ich brauche dich aber auch. Aber ich sehe ja ein, dass dir das wichtig ist. Ich werde auf dich warten." Azraels trotzige Stimme versprach ihm ewig zu warten, wenn es nötig war, aber mehr noch, sagten es seine glänzenden violettfarbenen Augen. Mit traurigem Blick und einem letzten Kuss löste sich der gefallene Engel von seinem Geliebten und verschwand. Azrael blieb zurück. Er fühlte sich so einsam wie nie zuvor in seinem Leben. Als Uriel ihm in die Verbannung gefolgt war hatte er sein Glück nicht fassen können. Uriel hatte einen weit höheren Rang inne gehabt als Azrael. Der Sühneengel hätte nie zu hoffen gewagt, dass der hohe Uriel mehr für ihn empfand als flüchtige Sympathie und fleischliches Begehren, das ihn dazu verleitet hatte eine Beziehung mit ihm einzugehen, die anfangs nicht viel mehr gewesen war, als die Befriedigung seines Triebes. Nun war er fort und Azrael hatte das Gefühl ein Teil seiner selbst sei ihm entrissen worden. Tränen liefen über sein Gesicht. Von Schmerz überwältigt sank er auf den kalten Boden und hatte das Gefühl nie wieder die Kraft zum aufstehen zu finden. "Amaterasu, wie ging das noch gleich?" frage Lilly über ihr erstes Schulheft gebeugt. Die Rechnung war eigentlich einfach. Aber dennoch wollte ihr die Lösung nicht kommen. Der Engel lächelte. Die Schule machte ihm Spaß, und Lilly auch. Es gab so viel neues zu lernen. Nicht nur das was die alte Lehrerin erzählte, sondern auch der Schutzengel der kleinen Larissa hatte sich als sehr kundig erwiesen. Er war von den älteren Schutzengeln von Larissas Eltern gut eingewiesen worden und konnte Amaterasu einiges bebringen, was er nicht gewusst hatte und worauf er von alleine wohl nie gekommen währe. Hausaufgaben machen war ebenfalls eine lustige Beschäftigung, seiner Meinung nach, denn es gab ihm einen Anlass sich das gewesene noch einmal in Erinnerung zu rufen und zu sehen was er behalten hatte. Dies war ebenfalls eine neue Erfahrung für ihn. Gewöhnlich dachte er nicht über die Vergangenheit nach, und bis auf dieses eine Erlebnis hatte er kaum Erinnerungen an die vergangenen Jahre. Sie waren so dahingeflossen, wie sie wohl weitergeflossen währen, wenn er nicht herausgefunden hätte, das sein Schützling etwas ganz besonderes war. "Das war die Sache mit den Äpfeln Lilly." Gab er ihr einen Hinweis. Das schien sie weiter zu bringen, denn sie löste diese Rechnung und die folgenden ohne weitere Probleme. Am Nachmittag sollte Larissa zu ihr kommen. Darauf freuten sich die beiden schon riesig. In den wenigen Wochen in denen sie nun die Schule besuchten hatten sie beide einige gute Freunde gefunden und die Besten waren Larissa und ihr lustiger Schutzengel. Lilly hatte auch Sandro eingeladen, den Jungen mit der lustigen Aussprache, aber er sagte, sein Vater hätte es nicht so gerne wenn er nach der Schule irgendwo hingeht. Sein Schutzengel hatte dabei ganz traurig ausgesehen. "Fertig!" rief sie fröhlich. In diesem Moment kam ihre Mutter zur Haustür herein. "Hallo Lilly! Schau mal was ich dir mitgebracht habe!" Ihre Mutter drückt ihr einen Tüte Gummibärchen in die Hand und Ging dann schnaufend in die Küche um ihre Schweren Einkaufstaschen abzustellen. Die freundliche, etwas untersetzte Frau war es gewohnt die vielen Stufen zu ihrer Wohnung zu erklimmen, aber in letzter Zeit viel es ihr immer schwerer. Dabei war sie erst 27! "Da wir heute Besuch bekommen werde ich euch einen Pudding Kochen!" Verkündete sie gut gelaunt. "Ich hoffe doch du hast dein Zimmer ordentlich aufgeräumt mein Liebling?" fragte sie nach. "Klar Mama." Rief Lilly aufgeregt. Sie liebt den Pudding von ihrer Mutter. Sie machte immer zwei Sorten in eine große Schüssel. Unten Schokolade, und oben drüber Vanille. Es gab kaum etwas, dass Lilly mehr liebt als diesen Pudding. Sie schaute fasziniert zu, wie ihre Mutter Milch aufkochte und das Puddingpulver hineinrührte. Dann schmolz sie etwas Schokolade und gab sie auch noch dazu. Amaterasu war diese Prozedur so vertraut, dass er jedes Mal ein wohliges Gefühl bekam, wenn er die Beiden beobachtete. Lilly sah immer so glücklich aus, wenn sie ihrer Mutter beim Kochen helfen durfte, aber ihre ganze Gestalt schien aus einem inneren Licht zu glühen wenn sie ihr dabei zuschaute, wie sie Pudding machte. Trotzdem hatte Lilly nie gefragt, ob sie dabei helfen dürfe. Es schien ein ganz besonderes Ritual zu sein. Etwa eine halbe Stunde später klingelte es an der Tür und Larissa wurde von Ihrer Mutter nach oben begleitet. Larissas Mutter war eine sehr schöne Frau. Ihr langes dunkelblondes Haar reichte ihr bis zu den wohlgeformten Hüften und hatte einen seidigen Glanz. Ihre Hüften führten zu einer schmalen Taille und einer schönen Brust, die nicht zu klein war, aber auch nicht zu groß. Ihr Gesicht war ebenmäßig und leicht gebräunt, als sei sie viel im Freien unterwegs. Aber obwohl sie körperlich eine sehr schöne Frau war, würde Lilly sie wohl niemals als schön bezeichnen. Denn das erste was sie von ihr sah, waren ihre Augen. Sie waren kalt, so furchtbar kalt, dass Lilly unwillkürlich fröstelte. Sie schaffte es nicht länger als einige Augenblicke in der Nähe dieser Frau zu bleiben, denn sie hatte plötzlich furchtbare Angst vor ihr. Sie zog Larissa, sobald sie sich von ihrer Mutter verabschiedet hatte, in ihr Zimmer, und war heilfroh die Tür hinter sich schließen zu können. Amaterasu schwebte durch die geschlossene Tür und heftet einen sorgenvollen Blick auf Lilly. Larissas Schutzengel fand es ganz toll beiden beiden. Er bewunderte die schöne Aussicht auf den Garten und die gegenüberliegende Hauswand und war sowieso von allem begeistert, was Amaterasu ihm Zeigte, einfach nur, weil Amaterasu es ihm zeigte. Lilly und Larissa spielten den ganzen Nachmittag Mal mit Lillys Puppen oder Mal mit ihrem kleinen Kinder-Computer oder manchmal gingen sie auch in den Garten und pflückten wilde Erdbeeren, die dort zu Hunderten wuchsen. Lilly vermied es Larissas Mutter zu erwähnen und überhaupt an sie zu denken. Noch nie in ihrem Leben hatte ein Mensch ihr so viel Angst eingejagt. Darum war sie heilfroh, als am Abend Larissas Vater kam, um sie abzuholen. Er war ein netter Mann, etwas untersetzt und an den Schläfen zeigten sich die Spuren von frühzeitigem Grau. Er unterhielt sich eine Stunde mit Lillys Mutter bevor er mit Larissa nach Hause fuhr. In dieser Stunde fragte Lilly ihre Beste Freundin etwas, was ihr seit zwei Wochen auf dem Herzen lag. "Larissa?" fragte sie und schaute ihre Freundin ernst an. "Was ist?" Fragte das Kleine Mädchen und sah von deiner dritten Schüssel Pudding auf . Ihre blonden Haare, die sie Sicher von ihrer Mutter geerbt hatte flogen anmutig nach hinten als sie sie aus dem Gesicht schüttelte um Lilly besser ansehen zu können. Sie schien instinktiv zu merken, dass etwas folgte, was Lilly sehr wichtig war. "Larissa, glaubst du, dass es Engel gibt?" fragte sie etwas zögernd. Ihr Schutzengel, der gerade in ein Gespräch mit Amaterasu vertieft gewesen war (er hatte ihm noch einmal erklärt, wie man leichter von der ersten auf die zweite spirituelle Ebene wechseln konnte) sah Auf. "Meine Mutter sagt dass sei alles Blödsinn, von wegen Geistern, Engeln oder Auserirdischen, aber ich glaube schon, dass es so was gibt, und Papa denkt das auch. Er sagt immer, dass Mama das nicht glaubt, weil in ihrem Herzen kein Platz mehr dafür ist. Was auch immer er damit meint. Aber ich glaube schon dass es so was wie Engel gibt." Meinte sie in ganz sachlichem Ton. Lilly viel ein Stein vom Herzen. Vielleicht konnte sie Larissa ja irgend wann einmal von ihrer Gabe erzählen. Aber nicht heute, entschied sie. Das einzigste, was sie heute noch von Larissa wollte war... "Wenn du einen Schutzengel hast, wie würdest du ihn nennen?" "Naja." Sagte das kleine Mädchen. Ihr Schutzengel erhob sich vor Aufregung. "Es kommt drauf an, meinst mein Schutzengel ist ein Mann oder eine Frau?" fragte sie Lilly. Lilly schaute den Blonden Schutzengel an. "Weder noch denke ich, ich glaube Engel sind etwas ganz anderes." "Etwas ganz anderes? Was soll das denn sein? Naja, dann würde ich ihm einen Männernamen geben, weil ich außer dir keine Mädchen leiden kann. Ich würde ihn... oh Mann, das ist echt schwer... Was stellst du nur für fragen?... Ich glaube ich würde ihn Koshiyume nennen. Mein Vater kann Japanisch und so heißt sein bester Freund, den er aus dem Internet kennt. Den mag ich auch, weil er mir eine Puppe aus Japan geschickt hat. Wenn ich einen Schutzengel habe, dann soll er so nett sein wie Koshiyume, deshalb soll er auch so heißen." Koshiyume. Das war der Name von Larissas Schutzengel. Lilly sah ihn an. Zu ihrer Überraschung stellte sie fest, dass er nicht erfreut aussah. Er sah nicht einmal erschrocken oder überrascht aus. Er starrte Lilly mit einem verwirrten Ausdruck auf dem Gesicht an. So ähnlich hatte Amaterasu auch ausgesehen als sie ihm seinen Namen gegeben hatte. Doch dann lächelte er und kam auf sie zu. "Ich danke dir!" sagte er. "Du ahnst nicht wie groß das Geschenk ist, das du mir gerade gemacht hast." Er sah sehr glücklich aus. Kurz darauf fuhr Larissa mit ihrem Vater nach Hause. Uriel beobachtet das Mädchen nun schon seit einer Woche. Er zermarterte sich den Kopf wie er näher an sie heran kommen konnte ohne eine mittlere Panik auszulösen. Obwohl ihr Schutzegel wohl nicht richtig ausgebildet war (was ihn gelinde beunruhigte), würde er erkennen, dass Uriel ein abtrünniger Engel, und damit "Böse" war und alles in seiner Macht stehende tun um ihn wieder los zu werden. Uriel könnte ihn ganz leicht aus dem Weg räumen, aber wie Lucifer gesagt hatte, bestand eine enge Symbiose zwischen dem Mädchen und ihrem Engel. Es würde dem Mädchen großen Schaden zufügen, sollte dem Engel etwas geschehen. Es war eine verzwickte Situation. Dennoch war er schon jetzt von dem Mädchen fasziniert. Sie hatte eine enorme positive Anziehungskraft auf die Wesen der Astralen Ebenen. Wie konnte er in ihre Nähe gelangen, um sie zu beschützen ohne ihr zu schaden? Vielleicht sollte er die Sache von der materiellen Ebene aus angehen. Der Engel würde seine Ausstrahlung nicht über die Ebenen hinweg spüren und das Mädchen ... wenn sie wirklich war wer sie zu sein schien, dann wusste sie in dem Augenblick wo sie ihn sah, dass er keine Bedrohung war. Er hatte große Macht. Als oberster Seraphim konnte er sogar sein ganzes Wesen auf die materielle Ebene übertragen. Er verschwand in den Schatten einer Gasse, gegenüber von Lillys Haus. Kurze Zeit später trat ein gutaussehender Junger Mann in Schwarz aus der selben Gasse. Blieb zu hoffen, dass er in etwa dem Geschmack von Lillys Mutter entsprach. E inige Wochen später erfuhr Lilly von ihrer Mutter, dass sie ihr unbedingt jemanden vorstellen müsse. Der Mann, der daraufhin am nächsten Tag zu ihnen zu besuch kam war wirklich schön, aber er machte ihr trotzdem Angst. Sie wusste sofort dass er kein Mensch war, wie sie oder Larissa und das beunruhigte sie, weil sie noch keines der "Astralen Lebewesen", wie Amaterasu sie nannte, auf der Menschenebene gesehen hatte. Aber gleichzeitig spürte sie, dass ihr keine Gefahr drohte. Und ihrer Mutter auch nicht. fortsetzunf folgt... (es kann sich nur um Jahre handeln) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)