Tochter des geschmolzenen Steines von Sternen und Mond von Teufelsstern (? x Murthag) ================================================================================ Prolog: Ausbruch ---------------- Hi, ich hab hier nur zwei kleine Bemerkungen; 1) Die Prüfungs note, die in diesem Kapitel vorkommt, ist im Schweizer-Notenmassstab. Dort ist die 1 die Schlechteste und die 6 die beste Note. 2) Das Mädchen aus unserer Welt hat noch keinen Namen, und ich bin in dieser Hinsicht nicht besonders fantasievoll, also macht bitte Vorschläge! Sonst muss sie durch die ganze FF hindurch namenslos bleiben.^^ ~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~ Gereizt liege ich auf meinem Bett, meinen linken Arm erhoben, ihn wütend betrachtend. Er ist voller roter Striemen, einige davon bluten leicht. In meiner rechten Hand liegt eine Schere, noch leicht geöffnet. Ich höre von unten die Stimme meiner Mutter, schreiend. Meine Schwester antwortet keinen Deut leiser. Wütend schliesse ich meine Augen und balle meine linke Hand zur Faust. Dann öffne ich sie wieder; meine Augen und meine Faust, hebe meine rechte Hand mit der Schere, öffne sie und fahre kraftvoll über meinen bereits zerschundenen Arm. Schmerz durchzuckt mich, ich freue mich darüber und ziehe die Klinge gleich nochmals über den Unterarm. Noch kann man nichts sehen, nur feine, weisse Linien, aber ich weiss, später werden sie rot und der Schmerz wird ebenfalls noch einige Zeit bleiben. Das freut mich und für eine kurze Zeit lächle ich... bis ich wieder den Streit zwischen meiner Mutter und meiner Schwester höre. Gequält seufze ich auf, denn mir steht auch noch so etwas bevor: Ich habe mal wieder fast nichts in einer Prüfung gewusst und die Note sieht dementsprechend aus. Das muss ich meiner Mutter noch beichten und dann wird das Gebrüll auch bei mir losgehen. Ich stehe auf, streife meinen Ärmel herunter, lege die Schere in meine Schreibtischschublade und gehe zur Zimmertür. Gerade als ich sie öffne, rauscht meine Schwester an mir vorbei. Ich schliesse die Tür hinter mir und steige die Treppe hinab. Im Wohnzimmer sehe ich meine Mutter auf dem Sofa sitzen, den Kopf in die Hände gestützt. "Mama, kann ich mit dir reden?", frage ich sie leise. Ein genervtes "was?" ist die Antwort, die mich kurz und leicht zusammenzucken lässt. Ich hasse Streit, ich habe regelrecht Angst vor ihm. "Ich habe dir doch gesagt, dass die Mathematikprüfung vor ein paar Tagen nicht so gut gewesen ist", beginne ich zögernd. "Ja, und?", will meine Mutter wütend und ungeduldig wissen. "Ich habe eine 1,5 geschrieben", meine ich dann resigniert... und schon geht eine Schimpftirade über mich hinweg. Eine Weile lasse ich es über mich ergehen, bis ich spüre, wie die Wut in mir hochsteigt. Ich weiss doch selber, dass ich es eigentlich besser könnte, mein Gott, dass muss sie mir doch nicht dauern sagen. Sie tut es trotzdem und irgendwann höre ich meine eigene Stimme, wie ich zurückschreie, von wegen, dass sie keine Ahnung habe, was in mir vorgehe etc. Auch das geht eine Zeit lang so weiter, ich werde immer wütender. Schweigend starre ich meine Mutter an, drehe mich um, ziehe meine Schuhe an, öffne die Haustür und gehe. Ich höre meine Mutter hinter mir herschreien, aber das kümmert mich nicht. Ich gehe immerr weiter, aus dem Dorf hinaus in den Wald, den Hügel hoch. Ich kann stundenlang spazieren gehen, ohne müde zu werden und dieses Mal werde ich das auch, das habe ich mir vorgenommen. Ich entferne mich von dem Wanderweg zum Schloss auf dem Hügel, dem ich bis jetzt gefolgt bin, und gehe weiter in den Wald, ein wenig den Hang hinab. Ich erinnere mich; als wir früher manchmal noch zum Schloss hoch spaziert sind, sind wir einmal auch hierher gekommen. Ich blicke wieder den Hang hoch, an dieser Stelle ist er sehr steil. Wenn meine Erinnerungen mich nicht täuschen, ist dort oben eine kleine Höhle. Ohne Eile fange ich an zu klettern. Es dauert wirklich nicht lange, bis ich oben bin. Teilnahmslos schaue ich zurück auf das Dorf, das man ein wenig durch die Bäume sehen kann. Dann drehe ich mich wieder zur Höhle um. Ich lege mich auf den Bauch und schiebe mich so vorwärts durch den Gang. Kriechen ist nicht möglich. Ich hoffe, dass es irgendwo eine Stelle hat, wo der Gang breiter ist, zumindest so, dass ich mich ein wenig aufsetzen und mir die Pulsader aufschneiden kann. Nach einer halben Ewigkeit und jeder Menge Kriechtiere wird der Gang tatsächlich leicht breiter. Ich robbe noch ein Stück vorwärts, bis ich mich aufsetze. Hier ist eine Art Höhle, von der zwei Gänge abzweigen. Mir ist ein wenig mulmig zu Mute hier unten, aber was solls, ich werde sowieso nicht mehr lange leben. Gerade, als ich in meine Hosentasche greife, sehe ich ein seltsames Licht am Ende des einen Tunnels. Neugierig wie ich bin, robbe ich also dorthin um zu sehen, was das ist. Ich vermute mal, es ist Tageslicht, aber es ist so hell! Geblendet schliesse ich meine Augen und taste mich vorsichtig vorwärts. Das Licht wird immer heller und auf einmal spüre ich einen sanften Wind auf meinem Gesicht. Das Licht scheint schwächer zu werden und vorsichtig hebe ich meine Augenlieder... nur um sie gleich so weit wie möglich aufzureissen. Vor mir breitet sich eine unglaublich schöne Berglandschaft mit einem strahlend blauen Himmel aus. Nichts davon hat Ähnlichkeit mit dem kleinen Dorf in der Ostschweiz, das umgeben ist von sanften Hügeln und in dem - als ich in den Gang reingekrochen bin - nicht gerade das schönste Wetter ist. Ich richte mich schwankend auf, mir ist leicht schwindlig. 'Wie bist du hierhergekommen?', fragt eine tiefe Stimme donnernd in meinen Gedanken. Einem Gefühl folgend wirble ich erschrocken herum... und erblicke einen gigantischen, grünen Drachen. Hosted by Animexx e.V. 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