Wie man sich verkauft von LintuSotaRauha (Nach einer wahren Geschichte) ================================================================================ Sehr viele in Japan mögen Go, aber er... er hasst Go. Schon als Kind lernte er von seinem Vater Go und wurde mit 5 zu einem 9 Profi-Dan-Sensei geschickt. Er merkte schnell, dass Go nichts für ihn war, denn das war ihm aufgezwungen. Dennoch hatte er einen Traum: Er wollte Künstler werden und jedem mit seiner Kunst mitteilen, was ihn berührte. Sein Vater erlaubte ihm das nicht. Er sollte Go-Meister werden, so wie sein Sensei. Der kleine Künstler wurde schnell stark. Mit 12 Jahren war er schon 5 Dan stark, doch hatte er schon bald keine Lust mehr darauf und er verließ den Sensei. Sein Vater war sehr sauer... Der inzwischen 19 Jahre alte Künstler verspürte immer noch den Drang zu malen, aber das konnte er nicht... wegen seinem Vater. So entschied er sich nach Europa zu gehen. Er hatte zuerst vor nach Frankreich zu gehen, aber er ging nach Deutschland - nach Berlin. Er stand ganz am Anfang, hatte keine Grundlage, kein Geld, keine Hilfe von der eigenen Familie. Was sollte er nur tun? Er hatte eine Idee. Er eröffnete zwei Go-Kurse, wo Jugendliche, als auch Erwachsene lernen Go zu spielen. In Japan ist so ein Kurs sehr teuer. Besonders, wenn man einen Dan-Spieler als Sensei hat. Hier in Deutschland soll es anders sein, weil hier mit Go sowie so anders umgegangen wird. Der Künstler berechnete die Preise so, dass er nur zwei mal in der Woche 4 Kurse unterrichtete und in der restlichen Zeit malte und Gallerien suchte, wo er seine Kunst ausstellen konnte. Er war eines der günstigsten Senseis in Berlin. Er hat auch bald eine Gallerie gefunden. Es lag nahe dem Kurfüsten Damm. Also da, wo viele kultivierte Leute unterwegs waren. Der Künstler wartete und wartete, damit ihm der Gallerist eine Zeit geben konnte, um auszustellen. Doch der Gallerist ließ ihn gar nicht erst ausstellen. Er schob stets eine andere Ausstellung nach der anderen vor. Welch eine Gemeinheit. Lange Zeit musste sich der japanische Künstler das ansehen. Er war sehr gestresst davon, doch ein wenig Ablenkung fand er in seinem Go-Unterricht. Dort fand er auch Unterstützung und Mitgefühl von seinen Schülern. Sie meinten, er könne sich eine andere Gallerie suchen, er solle sich nicht an dieser fest beißen. Nach einer Weile des Zögerns tat er es auch. Er schickte mehrere Bewerbungen an die verschiedensten Gallerien heraus. Zwei davon waren sogar von den renommiertesten der Stadt. Eine lange Zeit wartete er auf eine Rückantwort. Er hatte es fast aufgegeben, denn nicht einmal die kleinen Gallerien wollten antworten. Er war auch mit seiner Arbeit für eine Ausstellung schon fast fertig. Der kleine Künstler entschied sich noch zwei Tage mit Go-Unterricht zu füllen. Denn das war gerade das, was so erfolgreich lief. Jedes Mal kam ein neuer Schüler hinzu. Sie wurden schnell stark. Innerhalb eines Jahres wurde man bei ihm 1 Dan. Und jetzt, wo er gleich 8 Gruppen betreute, jeweils an einem Tag zwei und in jedem Tag für jede Gruppe 2 Stunden, wurden die Gruppen kleiner und er konnte sich mehr auf den Einzelnen konzentrieren. Es machte ihm Spaß seinen Schülern Go bei zu bringen, denn er sah, wie sehr ihnen das Go-Spielen Spaß machte. Dennoch hasste er Go. Er dachte, dass Go das war, weswegen er keine Kunst machen konnte. Doch das sollte nicht das Ende sein. Der japanische Künstler, der inzwischen 26 Jahre alt war, bekam eine Antwort von einer Gallerie zurück. Es war eine der begehrtesten Gallerien und die Galleristin schien sehr interessiert in die Kunst des Go-Seinseis zu sein. Er freute sich sehr. Endlich, nach vielen, vielen Jahren konnte er seine Kunst ausstellen und den Leuten mitteilen, was ihn berührte. Er nahm sich fest vor, seine Go-Schüler und auch die ehemaligen Schüler einzuladen. Die, die ihn in all den Jahren unterstützten und aufbauten. Er dachte nach. Go schien doch nicht so schlecht zu sein. Zumindest hatte ihn der Unterricht in all den Jahren über Wasser gehalten. Er verkaufte sich, um seinen Traum zu erfüllen. (Nach einer wahren Begebenheit.) Diese Geschichte ist Gabriel_deVue gewidmet. Du sollst träumen und alles nutzen, was du hast, um dir deine Träume zu erfüllen. Leg die Steine weg, die dir in den Weg gelegt wurden. Du bist stark genug alles zu schaffen, was du dir erträumst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)