Hatake Kakashi: Die etwas andere Mission von Mikado ================================================================================ Kapitel 5: Ein Schritt nach vorn -------------------------------- „Sie. Sind. Zu. SPÄT! Sensei, es ist immer das Selbe mit Ihnen!“ „Nun, ich…“ „Verschonen Sie uns!“ Aufgebracht stampfte Naruto mit dem Fuß auf. Naruto“, ermahnte ihn Sakura. „Doch nicht vor der Kleinen.“ „Aaa-Ha!“ Grinsend wandte sich der Blonde zu dem Mädchen, das neben Kakashi stand und ängstlich seine Hand hielt. Mit zwei Schritten war er bei ihr und kniete sich vertraulich neben sie. „Was hat er so lange getrieben? Du warst doch bei ihm, oder?“, wisperte er. „Hat er wieder… in seinem perversen Buch gelesen? Was hat er gemacht? Komm, mir kannst du es sa-“ „Na-ru-to!“ Ein gezielter Tritt Sakuras beförderte den neugierigen Ninja in den nächsten Busch. Kakashi schüttelte den Kopf. So waren sie eben, was sollte er machen. „Wie läufts denn bisher so?“, erkundigte Sakura sich, während Naruto im Hintergrund lautstark mit den Klettpflanzen im Gebüsch schimpfte. Kakashis blick wanderte nach unten zu dem Mädchen. Sanft löste er sich aus ihrem Griff und trat einen Schritt näher auf Sakura zu. Schmollend stand die Kleine dort, wo der Ninja sie allein gelassen hatte und verschränkte die Arme. Jetzt redeten die Großen wieder und sie dufte es nicht mitbekommen. Das war ungerecht. Angestrengt versuchte sie von ihrem Platz aus zu verstehen, worüber die beiden redeten. Doch sie unterhielte sich so leise, dass sie nicht mal einen Satzfetzen mitbekam. Das war blöd. Sie zog eine Schnute und zertrat aus Trotz ein kleines Blümchen auf dem Rasen. „Das war aber nicht nett.“ Was? Erschrocken sah sie sich um. Da stand der blonde Ninja und verschränkte die Arme vor der Brust. „Hat deine Mutter dir denn gar nichts beigebracht?“ Naruto gab sich Mühe, möglichst böse auszusehen, während er von oben auf sie herabsah, aber in seinen Augen blitze der Schalk. „Naruto, was erzählst du da schon wieder für einen Blödsinn?“ Sakura, diese Spielverderberin, immer musste sie sich einmischen. „Nichts, nichts…“ winkte er ab und grinste das Mädchen an. Aber als er ihrem Blick begegnete, erstarrte sein Grinsen, und auf einmal war seine Fröhlichkeit verschwunden. ‚Hat dir deine Mutter denn nichts beigebracht?’ Narutos Worte hallten in ihrem Kopf und ohne recht zu wissen, warum, liefen ihr Tränen aus den Augenwinkeln. „Schht, ist ja gut…“ murmelte eine Stimme neben ihr. Unbewusst nahm sie wahr, wie jemand neben ihr kniete und unbeholfen eine Hand auf ihre Schulter legte. Sie warf sich in seine Arme. Naruto und Sakura wechselten einen vielsagenden Blick und entfernten sich etwas von den beiden. „Was zum Teufel hast du zu ihr gesagt?“ Sakuras Stimme war leise, aber sie sprühte vor Zorn. „Nichts, ich hab nur gesagt, sie soll keine Blumen zertreten und so.“ Betreten sah Naruto zu Kakashi, der das Mädchen beruhigte. Das hatte er nicht gewollt. Woher sollte er denn wissen, dass sie beim Thema Blumen so empfindlich war? „Und du hast wirklich nichts anderes gesagt?“ „Nein, ehrlich. Ich wollte sie nur etwas aufziehen…“ Der Rest des Vormittags verlief in gedrückter Stimmung. Nach kurzer Zeit hatten Sakura und Naruto sich von den beiden verabschiedet, um mit ihren Training allein fortzufahren. Kakashi hatte sich schweigend mit dem Mädchen auf dem Arm auf den Heimweg gemacht. Sie war nicht mehr ansprechbar gewesen und hatte sich bei ihm zu Hause sofort unter der Bettdecke vergraben. Kakashi hatte das Küchenfenster geöffnet und saß mit seinem Buch auf dem Dach des Hauses. Doch er war viel zu sehr in Gedanken, um sich auf seine Lektüre konzentrieren zu können. Es war schon seltsam. Heute morgen hatte er noch gedacht, es würde alles ganz einfach werden, besonders nach dem kurzen Besuch bei Iruka. Es schien fast so, als hätte sie eine Art Rückfall erlitten. Nachdenklich sah er einem Taubenpaar zu, dass sich um ein altes Stück Brot zankte. Sie hatten sich die Arbeit gemacht, es in ihren Schnäbeln ganz auf das Dach zu hieven, und jetzt stritten sie sich darum. Ob Tsunade schon Neuigkeiten über den Fall des Mädchens hatte? Sein Blick wanderte zu dem großen Fenster, an dem sein Bett stand. Entweder blieb er hier und hoffte darauf, dass man ihn benachrichtigte, wenn es etwas Neues gab. Oder er ging selbst und riskierte dabei, sie allein zu lassen. Was sollte er tun? Sie war wieder in dem Bett, in dem sie am Morgen aufgewacht war und auf unerklärliche Weise beruhigte es sie. Die Luft unter der Decke war stickig, sie konnte kaum atmen. Aber sie traute sich auch nicht, unter ihr hervorzukommen. Sie schämte sich dafür, dass sie einfach so losgeweint hatte und sich dann sofort versteckt hatte, nachdem der grauhaarige Ninja sie in Zimmer brachte. Sie war unhöflich gewesen, dabei war er so freundlich zu ihr. Wieder stiegen dem Mädchen Tränen in die Augen. Etwas, was der blonde Junge zu ihr gesagt hatte, war wichtig gewesen. Deswegen hatte sie zu weinen angefangen. Aber in ihrem Kopf herrschte einfach nur Leere. Er wollte sich nicht daran erinnern, was die Tränen ausgelöst hatte. Und sie wollte es auch nicht. Vorsichtig wagte das Mädchen einen Blick unter der Decke hervor. Neben ihr saß keiner. Das war gut. Langsam schob sie erst ihren Kopf und dann Stück für Stück den Rest ihres Körpers aus ihrem Versteck, bis die Decke schließlich hinter ihr lag und sie vom Bett rutschte. Sie musste sich bei ihm entschuldigen. Sonst schickte er sie vielleicht weg, und das wollte sie nicht. Kakashi klappte sein Buch zu. Es hatte keinen Sinn, hier unwissend rumzusitzen und zu warten. Es ärgerte ihn schon, dass ihm so die Hände gebunden waren. Dabei müsste er, der die Rolle der Schutzperson übernommen hatte, eigentlich auf dem laufenden gehalten werden. Mit den Gedanken ganz bei seinem Vorhaben, zur Hokage zu gehen, merkte er nicht, wie das braunhaarige Mädchen am Küchenfenster stand und ihn durch das offene Fenster beobachtete. Seine Wohnung war nicht groß, und schnell hatte sie sich in den Zimmern umgesehen. Als sie ihn nicht gefunden hatte, war Panik in ihr hochgestiegen. Ein Glück, dass sie zufällig aus dem Fenster gesehen hatte. Sie hätte nicht gewusst was sie machen sollte, wäre er nicht da gewesen. Ohne groß darüber nachzudenken, machte sich die Kleine daran, durch das Fenster auf das Dach zu klettern. „Hm?“ Bei dem leisen Geräusch, welches das Mädchen beim aufkommen auf das Dach verursachte, merkte Kakashi auf und sah sich um. ‚Die Kleine?’ Überrascht sah er, wie sie auf ihn zukam. „Geh wieder rein, hier ist es zu gefährlich.“ Vorsichtig balancierend, kam sie neben ihm zum stehen. Der Ninja seufzte. Bei ihr zählten seine Worte wohl genauso wenig wie bei seinen ehemaligen Schülern. Unschlüssig stand sie neben ihm, im Stehen kaum größer als er im Sitzen. Und dann… „Bist du jetzt böse auf mich?“ Leichtes Erstaunen machte sich in seinem Gesicht breit. Dieses Mädchen überraschte ihn immer wieder. „Nein“, antwortete er schlicht. „Findest du, ich sollte böse auf dich sein?“ Sie machte ein ernstes Gesicht und überlegte einen Moment. „Nein“, sagte sie dann entschlossen. Kakashi schmunzelte. ‚Kinder.’ „Setzt dich doch.“ Gehorsam ließ sie sich neben ihm nieder und sah nach unten auf das Dorf. Es war bereits nach Mittag, aber auf den Straßen war kaum jemand unterwegs. „Darf ich dich etwas fragen?“ Kakashis Worte durchbrachen die friedliche Stille. Die Kleine nickte und sah ihn dann abwartend an. Ob er wissen wollte, was heute Vormittag mit ihr gewesen war? Bestimmt. Ihr Magen zog sich zusammen, als sie daran dachte. Sie würde keine Antwort darauf kennen. Und dann wäre er vielleicht doch- „Wie heißt du eigentlich?“ Jetzt war es an ihr, ihn verblüfft anzusehen. Diese Erwachsenen, aus ihnen wurde man einfach nicht schlau. Ihr Name, das war doch das einfachste auf der Welt. „Miku.“ Siehst du, ganz einfach. Kakashi schenkte ihr ein Lächeln, froh, dass es doch nicht so schlimm zu sein schien, wie er vorhin gedacht hatte. Eine Weile saßen sie so da und sagten nichts. Dann hörte er ihren Magen knurren. Verlegen hielt sie ihre Hände vor den Bauch und tat so, als wäre nichts gewesen. Er hatte gar nicht daran gedacht, wie die Zeit vergangen war. Kakashi erhob sich. „Komm, ich habe Hunger. Lass uns was essen gehen, Miku.“ Etwa zur selben Zeit im Büro von Hokage Tsunade „Und wann ist das passiert?“ Tsunades Gesicht war bleich. Der Bericht des Shinobi vor ihr war sachlich gewesen, und doch reichte er aus, um die schrecklichen Bilder vor Augen erscheinen zu lassen, die er und sein Team zweifelsohne gesehen haben mussten. „Das wissen wir noch nicht. Ein Spuren-Team untersucht grade den… Tatort.“ Sein kaum merkliches Zögern beruhigte sie auch nicht gerade. „Gut.“ Mit der flachen Hand schlug sie auf den Tisch. Da stimmte etwas icht. „Ich werde mir das persönlich ansehen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)