Bittersweet memories – Forgotten, not lost von yantara (Sirius x ? & James x Lily) ================================================================================ Kapitel 3: Der Eremit --------------------- Wotcher! Und schon wieder ein neues Chap.^^ Am Anfang wird es sehr oft hier updates geben, weil ich bisher schon 13 Kapitel fertig habe. Danach ... tja, äh ich sach mal, ich bin ziemlich faul ... das könnte ne Geduldsprobe werden, falls dann überhaupt noch jemand Interesse an der ff hat. Denn mal viel Spaß wieder beim Lesen!!! =) *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Link zum Song: http://youtube.com/watch?v=BKxnJ5iyC-w Kapitel 3 – Der Eremit »Where did I go wrong, I lost a friend Somewhere along in the bitterness And would I've stayed up with you all night Had I known how to save a life?« “How to save a life” – The Fray „Guten Morgen, Zukunftsdeuter!“, erklang eine gehauchte Stimme aus dem Hintergrund. Erschrocken drehten sich alle zu der kleinen, dünnen Gestalt um, die erst jetzt aus dem Schatten trat. „Typisch!“, wie Mel dachte. „Dieser Typ liebt einfach den Überraschungsmoment.“ Professor Sugam Nomis war ein hagerer Mann, von knochiger Statur und bleicher Haut, da er Hogwarts nur äußerst selten zu verlassen pflegte und von daher ihm die Sonne mehr als Symbol in der Wahrsagekunst bekannt war, denn als Tageslicht spendendes Objekt am Firmament. Seine einst lange pechschwarze Mähne und der kurze Bart waren längst ergraut und inzwischen übersät von vielen weißen Stellen, doch für einen Mann seines hohen Alters trug er noch erstaunlich viele Haare auf dem Haupte. Die dunklen Schatten um seine Augen, gepaart mit dem restlichen äußeren Erscheinungsbild, nährten die immer noch hartnäckige Geschichte (die von einigen Schülern auch liebend gern mit haarsträubenden Berichten über Särge und Blutkonserven, in seinem Hinterzimmer, am Leben erhalten wurde), dass er ein Vampir wäre, aber natürlich war das wieder mal nur Teil von Hogwarts ständig brodelnder Gerüchteküche. Die tiefen Ringe unter seinen Augen zumindest, kamen nicht von nächtlichen Ausflügen auf Friedhöfe, sondern, wie er selbst auf die Frage eines Schülers einst antwortete, davon, dass er sich ständig um die Zukunft Gedanken mache und der Ruf des Schicksals ihn, nun mal zu jeder Tageszeit, ereilen könne. Man mochte über ihn sagen, was man wollte, aber ein Scharlatan war er sicher nicht. Der Professor stammte aus einer alten Zigeunerfamilie, die ihren Ursprung bis zu einem berühmten samaritanischen Magier zurückführte, der bereits in der antiken Welt umhergezogen und seine Künste unter Beweis gestellt hatte. Außerdem war der Professor, bevor er an dieser Schule zu unterrichten begann, Schüler der bekannten Seherin, Cassandra Trelawney, gewesen. Schon zu Lebzeiten eine Legende, war diese Frau im Tod zu einem regelrechten Mythos geworden und als ihr erster und einziger Lehrling, hätte sich der Professor also durchaus etwas auf sich einbilden können, doch der Prahler passte eben nicht zu ihm. Nur in einer Stunde hatte er sich einmal dazu hinreißen lassen und ihnen allen, in den höchsten Tönen, von den Fähigkeiten seiner ehemaligen Meisterin, vorgeschwärmt. Eine unglaubliche Frau sei sie gewesen, mit einer Ausstrahlung die jeden gefesselt hätte und Dinge hätte sie gesehen, wie noch keiner vor oder nach ihr. Den Professor selbst umgab auch eine merkwürdige Aura, denn wann immer er einen auch ansah, so schien es stets, als wüsste er etwas mehr über dich, als sogar du selbst, als könne er in dich hineinschauen wie in ein Buch und darin lesen. Mel vermied so weit es ging den Blick in seine Augen. Genauso wie zu seinem Fach, hatte Mel auch zu ihrem Lehrer ein zwiegespaltenes Verhältnis. Auf der einen Seite, mochte und bewunderte sie diesen klugen Mann, aber auf der anderen Seite fand sie, war er ebenso ein komischer alter Kauz, mit einem leichten Hang zum Sadismus. Machte ihr Lehrer nämlich eine Vorhersage, drückte er sich zumeist so aus, dass er seine Zuhörer entweder vollends verwirrte oder gar in Angst und Schrecken versetzte. Er liebte es einfach, sich in Andeutungen und kleinen Gestiken zu verlieren und ergötzte sich dann umso mehr noch an den Reaktionen, die die Gesichter seiner Lauscher zeigten. Das war wohl einfach seine ganz eigene und seltsame Art von Humor. Der Professor war inzwischen vorne angekommen und ließ seinen Blick über die Schüler schweifen, ein Ritual, das er nur allzu gern pflegte. Hier und da verharrte er mit seinen Augen länger, machte ein besorgtes Gesicht und zog vielleicht sogar die Augenbrauen hoch, immer bewusst, was er bei den meisten seiner Schüler damit auslöste. Einige zitterten, andere schluckten nur schwer und wiederum andere, wie Black und Potter, blieben (leider) ganz locker und grinsten ihren Lehrer gelangweilt an. Mel konnte der Professor ebenfalls nicht schocken. Sie wusste, dass dieses allmorgendliche Ritual nichts weiter als ein Spiel von ihm war, um den Ängstlichen und Abergläubischen von ihnen einen kleinen Schreck zu verpassen. Das war mit ein Grund, warum Mel ihn gerne als Sadisten bezeichnete, denn was war diese Angewohnheit anderes? Für ihn mochte es eine Belustigung sein, aber für die meisten seiner Schüler hingegen war es die quälende Vorstellung, von etwas Schlimmen, das er in ihrer Zukunft gesehen hatte. „Ihnen ist natürlich bewusst, dass dieses Jahr Ihre ZAGs stattfinden“, begann der Professor seinen Vortrag, nachdem er sein kleines Spiel endlich beendet hatte, „eine unglaublich wichtige Hürde in Ihrer aller Leben auf dem Weg in die Zukunft. Wie ich gesehen habe, liegt bei einigen noch ein dichter Nebelschleier über diesem Abschnitt, interessanter Weise war ein mancher dunkler, als der von anderen …“, wieder ließ er seine dunklen Augen auf Wanderschaft gehen und schaffte es bei einigen, damit prompt ein entsetztes Augenaufreißen auszulösen. Dann fuhr er wieder fort und erklärte ihnen allen die Themen für dieses Jahr und welche voraussichtlich in ihren Prüfungen dran kommen würden. Mel war schlichtweg erstaunt, wie sachlich ihr Lehrer bleiben konnte, nicht einmal machte er auch nur eine Andeutung oder erschreckende Gestik, dennoch wirkten seine Worte wie immer sorgfältig gewählt. „Beginnen werden wir dieses Jahr mit der Kunst des Kartenlesens, dem Tarot. Es ist ein eher simpler Zweig der Wahrsagerei und deswegen äußerst beliebt in Prüfungen. Selbst die Muggel beherrschen dieses Gebiet der „Magie“ oder zumindest glauben sie das.“, bemerkte er mit einem sarkastischen Unterton, denn es gehörte quasi zu seinen Hobbys, auf der Hellseherei der nichtmagischen Menschen rumzuhacken. Seiner Meinung nach gab es nichts Stümperhafteres als ein paar Muggel, die aus Tierkadavern versuchten das Wetter zu bestimmen. „Ich denke und hoffe, dass jeder von Ihnen wohl etwas zu diesem Thema in seiner Prüfung sagen können wird, auch wenn mir bereits jetzt der Buchstabe T sehr oft in meinen Träumen erscheint.“, erneut sogen einige scharf die Luft ein. Ein T stand für Troll und als schlechteste Zensur war sie natürlich auch die am meisten gefürchtete von allen. „Natürlich weiß ich, dass mich viele von Ihnen enttäuschen werden, doch bin ich auch zuversichtlich, dass mich zumindest eine Person angenehm überraschen wird.“, ein leises Flüstern und Blicke wurden daraufhin ausgetauscht, Professor Nomis aber zeigte nur eins seiner schwachen Lächeln und verharrte mit seinen Augen an einem Punkt, irgendwo hinter ihnen an der Wand. „Kommen wir zurück zum Tarot. Schlagen Sie bitte Ihre Bücher auf und lesen Sie als Einführung die Seiten 14-17, wo Sie alle wichtigen Hintergrundinformationen erhalten werden.“, lautete sein Auftrag. Ein Rascheln war zu hören und eine Minuten später war es mucksmäuschenstill in der Klasse, jeder war dabei den Abschnitt über „Wenn das Schicksal durch die Karten spricht …“, durchzuarbeiten und sich hastige Notizen zu machen. „Alle fertig?“, fragte Professor Nomis nach einer Viertelstunde. Zustimmendes Nicken von allen Seiten. „Schön, dann können wir ja jetzt mit der eigentlichen Arbeit beginnen. Ich möchte, dass Sie sich bis zum Ende der Stunde zu zweit zusammensetzten und dem anderen jeweils drei Karten deuten.“, aufgeregtes Stühle kratzen, die meisten sprangen bei diesen Worten schon auf und wollten sich einen Partner suchen. „Na, toll!“, stöhnte Mel innerlich. „Gruppenarbeit!“ Gab es irgendetwas, das sie mehr hasste? Mel war eben eine Einzelgängerin und erledigte ihre Aufgaben dementsprechend auch lieber allein. Es war nun mal besser so. „Moment!“, erhob sich da die Stimme des Professors nochmals und ließ alle in ihrer Bewegung erstarren. „Ich denke es ist besser, wenn ich die Einteilung mache, denn bei Freunden können die Karten zu voreingenommen sein.“, ein allgemeines Murren war im Klassenzimmer zu vernehmen, die wenigsten schienen für die Vorurteile von ein paar Karten Verständnis zu haben. Den Professor brachte das jedoch nicht aus der Ruhe: „Also lassen Sie mal sehen …“ Eine kurze Zeit lang wanderte sein Blick schnell, von einem Gesicht zum nächsten, bis er, zufrieden lächelnd, sein Schweigen schließlich brach: „Mr. Potter, gehen Sie doch bitte zu Mr. Savage, hierher.“, Mel beobachtete, wie sich ein äußerst widerwilliger Potter von seinem Platz neben Black erhob und zu Christopher Savage rüber ging, auch er nicht begeistert, die beiden waren Kontrahenten aus dem Quidditch. „… Mr. Prewett zu Miss Abben. Miss Cruz geht zu Miss Hopkins …“ Trotz dieser eindeutig schlechten Partnerauswahl, sah Mel Cruz grinsen, als sie auf den Tisch einer zornigen wasserstoffblonden Gestalt zuspazierte. Wenn Blicke töten könnten! Die beiden gaben ein mehr als interessantes Bild ab, Cruz, die dauergrinsende Frohnatur und Hopkins, die aufgetakelte Hogwartsdiva, die Mel im Moment durchaus fähig zu sein schien, einen Mord vor ihrer aller Augen zu begehen. Während der Professor, mit einem fast schon schalkhaften Aufblitzen in den Augen, weiter die komischsten Konstellationen zusammenstellte, blickte sich Mel angestrengt im Klassenzimmer um. Wer blieb denn da eigentlich noch für sie übrig? Die meisten Leute hatte der Professor wohl schon verteilt, sie musste die Letzte sein. „Miss Roberts …“, er schaute Mel mit einem süffisanten Grinsen an und sah sich dann im Raum um, sie folgte seinem Blick, bis der Professor bei jemandem stoppte. Mel glaubte einen Herzinfarkt erleiden zu müssen. Sie betete darum, dass ihr Lehrer die nächsten Worte nicht aussprechen würde, aber mit Gebeten hatte Mel ja noch nie Glück gehabt. „… geht zu Mr. Black.“ Er hatte die Worte doch ausgesprochen. „Das ist ein ganz schlimmer Alptraum, aber gleich wach ich auf!“, versuchte Mel sich verzweifelt einzureden. Eine knurrende Stimme überzeugt sie jedoch schnell vom Gegenteil: „Ey, Roberts, bist du da vorne festgewachsen?! Jetzt beeil dich mal, ich will das hinter mir haben!“ „Ganz ruhig, Mel!“, flüsterte sie sich selbst zu, während sie mit bebenden Händen ihre Sachen nahm und langsam zu dem schwarzhaarigen Jungen rübermarschierte, der mit verschränkten Armen bereits ungeduldig auf sie wartete. „Wird das heute noch was oder muss ich nachhelfen?“, fragte er sichtlich genervt. „Nur nicht so viel Begeisterung, Black! Ich bin genauso wenig scharf auf deine Anwesenheit von weniger als fünf Metern Sicherheitsabstand!“, meinte Mel patzig und ließ sich an Blacks Tisch fallen. „Du solltest lieber dein unglaubliches Glück genießen! Schließlich würden andere Mädchen morden, nur um mir so nah sein zu können!“, erwiderte er überheblich und betrachtete sie ausgiebig von oben bis unten. „Hört, hört! Mr. Großkotz hat gesprochen!“, ging es Mel wütend durch den Kopf. „Schön! Und ich würde morden, nur um von dir ganz weit weg zu sein.“, keifte sie zurück. „Ach ja und warum tust du es nicht gerade jetzt? Falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte, wir sind uns im Moment ziemlich nah!“, bemerkte er spitz. Mel verdreht die Augen: „Weil ich im Gegensatz zu dir, Black, so etwas wie ein moralisches Gewissen besitze.“ Mit einem zuckersüßen Lächeln sprach sie weiter: „Aber keine Sorge! Du kannst sicher sein, auf der Liste meiner potentiellen Mordopfer stehst du ganz weit oben, ich hab deinen Namen sogar mit einem schönen Muster umkringelt!“ „Na, da bin ich ja beruhigt!“, tat Black erleichtert. „Dann brauche ich mir ja keine Sorgen zu machen, dass du mich eventuell irgendwann mal mögen könntest, das war nämlich schon immer meine einzige Angst!“ „Darum brauchst du dir wirklich keine Gedanken zu machen! Bevor ich dich mag, geht Evans freiwillig mit deinem Kumpel, Potter, aus.“, schoss Mel zurück. „Und bis ich dich irgendwie mal nett finde, hat Schniefelus …“ „Chrm, chrm!“, wurde Black von einer Stimme unterbrochen. Sie blickten beide erschrocken zu dem, in dunkellila gekleideten, Wesen auf. „Auch wenn ich zugeben muss, dass Ihr kleiner Streit sehr interessant mit anzuhören ist, denke ich doch, dass Sie beide aus Ihrer Arbeit mehr nutzen ziehen werden.“ Black und sie murmelten eine Entschuldigung und der Professor schritt weiter zum nächsten Tisch, wo Hopkins sich strikt weigerte, sich von Cruz ihre Zukunft vorhersagen zu lassen. Als eine Hand plötzlich vor ihrem Gesicht herumfuchtelte, wendete Mel ihre Aufmerksamkeit zwangsweise wieder ihrem Partner zu. „Ich schlage vor, wir schließen einen kurzen Waffenstillstand und bringen diese Sache schnellstmöglich hinter uns!“, reichte ihr Black großmütig die „Friedenspfeife“. „Ich gebe es zwar nicht gern zu und noch weniger heiße ich deine Vorschläge gut, aber diesmal hast du es sogar geschafft, etwas mit Logik zu sagen!“ Wenn sie ihm schon zustimmen musste, wieso sollte sie es dann nett tun? „Wie wär’s, wenn wir dann mal anfangen?“, fragte Black zähneknirschend. Mel wusste, dass er ihr am liebsten jetzt noch ein paar Nettigkeiten zurückgeben würde und war fast angenehm überrascht, als er es bleiben ließ. Schweigend mischte er die Karten und verteilte sie auf dem Tisch. „Los, such dir ein paar Karten raus. Ich fange an!“, verkündete Black kurzerhand. Das ließ sich Mel natürlich nicht gefallen: „Nichts da, Black!“, meinte sie trotzig. „Entweder du ziehst jetzt drei Karten hervor oder es passiert gar nichts!“ Grummelnd griff ihr Gegenüber in den Kartenhaufen, anscheinend wollte er eine weitere Auseinandersetzung vermeiden, um umso baldiger fertig zu werden und damit wieder von ihr wegzukommen. „Also, zuerst deine Vergangenheit … da hast du“, Mel drehte die erste Karte um, „…den Teufel.“ „Was? Die haben meiner geliebten Mutter tatsächlich eine Karte gewidmet? Das wäre doch nicht nötig gewesen!“, tat Black tief gerührt. „Halt die Klappe und hör zu!“, schnauzte Mel ihn an, doch sie konnte nicht mehr verhindern, dass sich ihre Mundwinkel zu einem kleinen Lächeln verzogen. Hastig lenkte sie ihre Konzentration auf ihre Aufgabe zurück und brachte so ihre Gesichtszüge wieder unter Kontrolle. „Der Teufel steht für Abhängigkeit, feste Grenzen, Versuchung und dass das Negative überwiegt“, las sie laut vor, „das heißt wohl, dass du früher schlechte Erfahrungen gemacht hast und eingeengt wurdest.“ Erstaunlicherweise ließ ihr Gegenüber diesen Teil mal unkommentiert und hüllte sich stattdessen in Schweigen. Überrascht zog Mel kurz eine Augenbraue hoch. „Was?!“, fragte Black unfreundlich. „Nichts.“, antwortete sie schnell und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder den restlichen Karten zu. „Machen wir weiter … bei der Gegenwart hast du den Narr. Er steht für Unbeschwertheit, Sorglosigkeit, Leichtigkeit, Leichtsinnigkeit, Lebendigkeit, Lebenslust und Unbefangenheit.“ „Heißt wohl, mir geht’s gerade verdammt gut.“, fand Black seine Sprache (leider) wieder und grinste. „Und dass du verdammt leichtsinnig bist!“, konnte sich Mel die Bemerkung nicht verkneifen. „Musst du denn immer alles schlecht reden?“, reagierte Black sichtbar genervt. Mel überging seine Frage einfach und deckte die letzte Karte auf. „Sehen wir jetzt mal in deine Zukunft … da steht das Gericht. Also wird für dich bald eine neue Phase beginnen, eine Leidenszeit zu Ende gehen und du hörst auf innere und äußere Botschaften. Kurz gesagt: Bald wird sich dein Leben wohl sehr verändern und du selbst wirst dafür der Auslöser sein.“, endete Mel ihren Vortrag. „Jetzt bin ich wirklich viel schlauer als vorher!“, kam der sarkastische Kommentar, daraufhin von Black. Mel rollte entnervt mit den Augen: „Black, hör auf mit deinen blöden Witzen!“ Doch auf ihre Worte hin, grinste er nur süffisant: „Beim Festbankett fandest du meine Witze aber gar nicht so blöd.“ „Ich weiß nicht, was du meinst.“, erwiderte sie kühl. „Ach, komm schon, Roberts! Ich hab’s doch genau gesehen und gehört, du warst die Erste, die gelacht hat!“, grinste er siegessicher weiter. Mel spürte wie ihre Wangen ein wenig warm wurden, denn leider musste sie ausnahmsweise zugeben, dass Black wirklich Recht hatte. Wiederum verfluchte sie sich und verstand nicht, welches Einhorn sie da gestern geritten hatte. „Auch ein blinder Hippogreif findet mal ein Frettchen, Black.“, versuchte es Mel nun mit einer anderen Taktik. „Chrm, chrm.“, drang da wieder eine Stimme aus dem Hintergrund in ihre kleine Auseinandersetzung ein. Überrascht drehten sich beide um. Professor Nomis wirkte erstaunlicherweise kein bisschen säuerlich, sondern auf seinen schmalen Lippen zeichnete sich sogar ein zufriedenes Lächeln ab. „Wiederum war Ihr Streit sehr amüsant für uns alle zu verfolgen.“ „Uns?“, dachte Mel erschrocken und blickte am Professor vorbei, tatsächlich hatte wohl jeder im ganzen Raum mitgehört, so wie sie beide angegrinst wurden. „Sehr lehrreich, wirklich sehr lehrreich …“, murmelte ihr Lehrer vor sich hin. „Da habe ich wohl eindeutig die Richtigen zusammengesetzt!“ Schließlich fuhr er wieder lauter fort: „Da, Miss Roberts und Mr. Black, ja so gut zusammenarbeiten, können Sie uns jetzt ja mal vorführen, wie man eine Vorhersage macht. Miss Roberts, wenn ich Sie bitten dürfte die Karten zu ziehen.“ Mel war alles andere als begeistert, sich vor allen anderen, von Black ihr Schicksal vorhersagen zu lassen, zog aber trotzdem drei Karten hervor. „Mr. Black, was sagen uns nun denn die Karten über Ihre Partnerin?“, wandte sich Professor Nomis an ihren Partner. „Die Karten, äh ja, sie sagen, dass …“, Mel beobachtete wie Black die erste Karte, wie ein Fragezeichen, betrachtete und daraufhin ein wenig verzweifelt in seinem Buch nach ihr suchte. „So ein Trottel!“ Mel verspürte nicht das geringste Mitleid für ihn, schließlich war er ganz eindeutig Schuld an ihrem Streit. „Ja, Mr. Black?“, hakte ihr Lehrer nach. „Nun in der Vergangenheit hat sie den Turm.“, er hatte scheinbar endlich die richtige Seite gefunden. „Er steht für drastische Veränderungen, Zusammenbruch des Egos, alte Systeme stürzen ein, Auseinandersetzungen, innere Unruhe und das Durchleben von stürmischen Zeiten.“ „Gut, Mr. Black. Und was sagt uns das?“ „Das ist einfach!“, grinste Black seinen Lehrer an. „Ganz klar: Pubertät!“ Seine Aussage brachte ihm natürlich wieder ein paar Lacher ein, deutlich rauszuhören war besonders das affektierte Lachen vom Nebentisch. „Stimmt das, Miss Roberts?“, fragte Professor Nomis sie plötzlich, als sie gerade ihren Blick abwenden wollte, genervt von Hopkins Geschmachte und Einschleimerei. „Ja.“, war ihre kurze und knappe Antwort, aber sie spürte dennoch, dass ihr Lehrer sie noch einige Augenblicke durchdringend ansah. „Also, Mr. Black, wie geht es in der Gegenwart weiter?“, wandte er sich wieder an ihren Nebenmann. „Das ist so ein alter Opa auf der Karte … der Eremit.“, las Black vor. „Der Eremit?“, Professor Nomis zog eine Augenbraue hoch. „Interessant! Erzählen Sie den anderen bitte, was es mit ihm auf sich hat.“ „Der Eremit …“, Black stoppte kurz, scheinbar erstaunt, doch je mehr er las, desto mehr verzogen sich seine Lippen zu einem breiten Grinsen, „… steht für die Suche nach dem eigenen Lebensweg, Isolation, Resignation, Distanz, Abgeschiedenheit, Weisheit, Einsamkeit und Reifezeit.“, Black endete seinen Vortrag mit einem besonders fiesem Grinsen in ihre Richtung und Mel brauchte nicht aufzuschauen, um zu wissen, dass er bei Weitem nicht der Einzigste im Raum war. Zum Glück ließ Professor Nomis diesen Teil unkommentiert. „Kommen wir nun zur wichtigsten Karte, der der Zukunft! Was sagt sie für Miss Roberts voraus, Mr. Black?“ Black kam der Anweisung von Professor Nomis zwar nach, stutze aber als er die Karte umgedreht hatte. „Nun?“, fragte ihr Lehrer. Black öffnete den Mund um zu antworten, doch vorher warf er Mel noch einen Blick zu, der so gar nicht zu Black passte. Dann wandte er sich an den Professor: „Den Tod.“ Black hielt eine Karte in die Höhe, auf der ein Skelett mit einer Sichel abgebildet war. Als das Klingeln zur Pause erklang, packte Lily eilig ihre Sachen zusammen und sagte Caite noch schnell, dass sie und Belli schon mal vorgehen sollten zum Mittagessen, bevor sie das Klassenzimmer für alte Runen auch schon verließ. Lily beeilte sich und sauste durch die Gänge zum Gryffindorturm, legte ihre Tasche ordentlich in der Ecke ab und kramte Pergament und Feder heraus. Hastig verfasste sie eine Antwort für ihre Eltern, mit demselben Inhalt wie jedes Jahr, schließlich stellten ihre Eltern, Lily, auch immer die gleichen besorgten Fragen, dann machte sie sich mit dem Brief auf zur Eulerei. Unterwegs musste sie Peeves ausweichen, der hinter einer Ritterrüstung zum Pokalzimmer lauerte und sie wohl erschrecken wollte. Doch Lily hatte ihn bereits kichern hören und konnte ihm daher geschickt ausweichen. Sie bekam noch mit, wie er ihr laut fluchend, etwas mit Sicherheit Gemeines, hinterher rief. In der Eulerei angekommen, hielt Lily Ausschau nach Artus und entdeckte ihn auch alsbald neben Frieda, Caites Eule. Scheinbar war er noch sehr erschöpft, denn Lily hatte so ihre liebe Mühe, ihn endlich wach zu kriegen. Mürrisch und mit vorwurfsvollem Blick, betrachtete er seine Besitzerin aus seinen großen honiggelben Augen. „Tut mir Leid! Aber du kennst ja Mum und Dad.“, entschuldigte sich Lily ehrlich. Anschließend band sie ihm den Brief ans Bein und streichelte ihn nochmals ausgiebig, wovon er sich anscheinend wieder freundlich stimmen ließ. Lily wusste ganz genau, wie gerne Artus gekrault wurde, er war wahrscheinlich verschmuster als jede Katze. Nun etwas besser gelaunt und mit einem sanften Kniff in Lilys Finger, verabschiedete sich ihr braun-weißer Postbote in die Lüfte. Lily blickte ihm nur kurz nach, dann drehte sie sich auch schon um, um zum Mittagessen zu gehen, als die Tür plötzlich aufging. Lily starrte sie an und die Person starrte kurz, genauso überrascht, zurück, doch dann löste sie ihren Blickkontakt wieder und Mel schritt an Lily vorbei, als wenn sie gar nicht da wäre. Vollkommen perplex schaute Lily ihr erst hinterher, dann, ohne zu wissen, was sie da eigentlich tat, räusperte sie sich. Erst ignorierte das blonde Mädchen sie ganz offensichtlich, aber nachdem fünften oder sechsten Mal, konnte sie schließlich doch nicht mehr so tun, als hätte sie es nicht gehört. „Verdammt, Evans! Was willst du?“, fragte Mel sie genervt, ohne sich umzudrehen. „Nur nicht so freundlich, Roberts! Sonst kommt noch einer auf die Idee, dich vielleicht zu mögen.“, erwiderte Lily sauer. „Wenn es das war, was du mir sagen wolltest, dann kannst du ja jetzt wieder gehen und mich allein lassen!“, sagte sie kalt und schaute Lily auch weiterhin nicht an. „Oh, tut mir schrecklich Leid! Ich vergaß, dass du Menschen ja hasst. Unterhalt dich also ruhig weiter mit deiner Eule!“ Mit diesen Worten ließ Lily Mel allein, stürmte durch die Tür und die Treppen runter. In ihrem Bauch brodelte es nur so vor Wut. Warum hatte sie sich überhaupt dazu hinreißen lassen, etwas zu sagen? Sirius war genervt. Er konnte es nicht einfach mehr hören. Alle Nase lang kam jemand vorbei und erkundigte sich, ob das mit der Karte nur ein Rumtreiberscherz oder wirklich echter Zufall gewesen wäre. Wie sollte er denn so, sein Mittagessen in Ruhe genießen können, wenn ihn alle zwei Minuten jemand nervte? Er verstand die ganze Aufregung nicht. Glaubten denn etwa alle, dass, bloß weil er so eine blöde Karte gezogen hatte, Roberts jeden Moment Tod umfallen könnte? Und selbst wenn es so wäre, bisher hatte es doch nie irgendjemanden gekümmert, was sie machte oder wo sie war, genauso wenig wie sie an anderen Lebewesen, außer Tieren, interessiert gewesen war. Aber das war eben typisch Hogwarts! Irgendwo gab es immer Leute, die bei solchen Todesomen Panik kriegten und sich so aufführten, als wenn morgen die Welt untergehen würde. Sirius aber hielt das ganze nur für einen dummen Zufall, genauso wie seine Freunde und letzten Endes war dieser ganze Wahrsagekram, für ihn, eh schlichtweg Humbug und Einbildung. Vielleicht war das ganze sogar nur einer dieser merkwürdigen Witze von Professor Nomis gewesen, sein betrübtes Gesicht, dass er gemacht hatte, nachdem Sirius ihm die Karte gezeigt hatte, würde dafür sprechen. Nach Sirius Meinung, gäbe es für den Professor sicher nichts Schöneres als einen zu Tode geängstigten Schüler, an dem er seine sadistische Ader ausleben konnte. Dumm nur, dass er jetzt zwar ganz viele panische Leute mit diesem Witz hervorgebracht hatte, aber der eigentliche Todgeweihte nicht dabei war. Roberts hatte die Nachricht ihres baldigen Ablebens, ohne eine sichtbare Erschütterung, aufgenommen und war fast schon gemütlich aus dem Klassenzimmer spaziert. „Was haben wir als nächstes?“, fragte sein bester Freund und lehnte sich bereits satt und zufrieden zurück. „Verwandlung.“, murmelte Remus. „Oh, nein!“, stöhnte Sirius. „Gonni am Nachmittag und Gonni am Abend, da wird sie wieder besonders gute Laune haben, so wie ich sie kenne.“ „Wiefo Gonfi am Fafend?“, fragte Peter mit vollem Mund. „Man, Peter! Weil wir nachsitzen müssen, schon vergessen?“, stöhnte Sirius wieder mal über das schlechte Gedächtnis seines Freundes. Peter erwiderte nichts darauf und mampfte still weiter. „Das mir das als Vertrauensschüler passieren muss!“, klagte Remus. „Komm schon, Remus! Als wir die Sache angefangen haben zu planen, konnten wir doch nicht ahnen, dass Dumbledore allen Ernstes auf die Idee kommen würde, einen Rumtreiber in Amt und Würden zu bringen! Ich glaube, der hat von seinen vielen Süßigkeiten einen Zuckerschock bekommen, als er die Entscheidung getroffen hat.“, meinte James mit breitem Grinsen. „Entweder das oder er hat im „Drei Besen“, mit Slughorn zusammen, ein paar Met über’n Durst getrunken.“, stellte Sirius seine Theorie vor. „Oder ich soll einfach das Kindermädchen für euch beide spielen.“, seufzte Remus. James und er schauten sich an und brachen in ein langes Gelächter aus, was ihnen sofort misstrauische Blicke von einem rothaarigen Mädchen einbrachte. „Mama Remus, heißt das beim nächsten Mal, wenn ich Schniefelus verhexe, kriege ich Hausarrest im Gryffindorturm von dir?“, fragte James mit einer Kleinkinderstimme. „Warum unbedingt ich?“, fragte Remus verzweifelt. „Weil du der Verantwortungsvollste von uns bist, Mama Remus!“, strahlte James ihn an. Er stöhnte entnervt auf: „Was hat Dumbledore nur für seltsame Einfälle! Als nächstes kommt der noch auf die Idee, einen von uns zum Schulsprecher zu ernennen.“ Alle vier lachten bei dieser Vorstellung. Für Sirius war sie so irreal, wie die, dass Lily Evans jemandem jemals freiwillig einen Streich spielen könnte. Um Punkt 14.00 Uhr, saßen alle Schüler aus Slytherin und Gryffindor auf ihren Plätzen, selbst die Rumtreiber waren fünf Minuten vorher schon eingetrudelt, zu Lilys größter Überraschung. Aber schließlich wusste jeder, dass mit der Frau im smaragdgrünen Umhang und den Adleraugen, nicht gut Kirschen essen war, sobald nur eine einzige Regel übertreten wurde. Normalerweise begann Professor McGonagall ihren Unterricht jedes Jahr zuerst mit einigen Wiederholungsaufgaben, doch dieses Mal hielt sie ihnen vorher noch einen Vortrag zur „immensen Wichtigkeit“ der ZAGs und warum sie von jedem erwartete in ihrem Fach auch ja die Prüfung zu bestehen. Bei diesen Worten, glitt ihr Blick besonders häufig zu einem der Rumtreiber, Peter Pettigrew. Der Junge konnte machen was er wollte, in Verwandlung kam er nie auf einen grünen Zweig. Der anschließende Wiederholungstest lief für Lily recht gut, glücklicherweise war sie natürlich den gesamten Stoff des letzten Jahres in den Sommerferien noch mal durchgegangen, das kam ihr jetzt zugute. Nur bei einer Übung patzte Lily und wieder mal wurde ihr bewusst, warum Verwandlung nicht ihr Lieblingsfach war. Die ganze freie Zeit über war Lily ihre Aufzeichnungen immer wieder durchgegangen, nur eine Sache musste sie übersehen haben, die die sie jetzt nicht mehr beherrschte. Verbissen dachte Lily nach, aber nicht mal der Zauberspruch wollte ihr noch einfallen. Wütend betrachtete sie Potter und Black, die beide mit einem einzigen Wink ihres Zauberstabs, dass zustande brachten, wofür sie ständig üben musste. Die beiden waren einfach überall gut und dass obwohl sie sich ihr Können stets nur aus dem Umhang schüttelten, Verwandlung machte da keine Ausnahme. Doch es gab jemanden, der sie zumindest in diesem Fach noch bei weitem übertraf. Wenn Professor McGonagall einen Lieblingsschüler hatte, dann war das weder Lily, noch Black oder Potter, sondern Mel. Kein Zauberspruch der schwer genug, keine Formel die zu kompliziert war, für Melody Roberts. Sie war schlichtweg immer die Beste egal, wie viel Konkurrenz, die beiden Vollidioten, hinten rechts, ihr auch machten. Lily war nicht eifersüchtig, höchstens von Neid zerfressen. Am Ende der zwei Stunden waren alle sichtlich erschöpft und froh, dass der Schultag endlich vorbei war. Lily war wahrscheinlich die Einzige, die schon geistig bei ihren Hausaufgaben war, als Professor McGonagall sie überraschenderweise noch mal zurück rief. „Mr. Potter, Mr. Black, Mr. Lupin und Mr. Pettigrew, würden Sie bitte ebenfalls auf ein Wort noch hier bleiben!“ „Hey, Evans! Du hast doch nicht etwa was angestellt? Oder warum musst du noch bleiben?“, flüsterte Potter ihr zu, mit einem verschmitzten Grinsen. „Lass mich in Ruhe, Potter!“, zischte Lily zurück und versuchte möglichst viel Abstand zu ihm zu gewinnen. Sein Atem so nah an ihrer Haut weckte schon wieder ungute Erinnerungen an heute Morgen. „Miss Evans, ich möchte Ihnen und Mr. Lupin nur kurz mitteilen, dass diesen Samstag eine Versammlung der Vertrauensschüler und Schulsprecher stattfindet. Bitte sein Sie beide, pünktlich um acht Uhr abends, beim Porträt von Schönbert dem Schleimigen. Das wäre alles, Sie, Miss Evans, können jetzt wieder gehen.“, Lily nickte und verabschiedete sich höflich von ihrer Hauslehrerin, die Jungs wurden von ihr einfach „übersehen“. „Nun zu Ihnen, meine Herren!“, wandte sich seine Hauslehrerin, etwas steif, an seine Freunde und James, der erst jetzt wieder aus seinen Tagträumen aufwachte (er hatte einem gewissen rothaarigem Mädchen noch lange hinter her gesehen, obwohl sie längst durch die geöffnete Tür verschwunden war). „Ihre Strafarbeit wird ein wenig abgeändert.“ „Sie fällt aus?“, fragte James schon hoffnungsvoll. „Nein, Mr. Potter!“, sagte sie scharf. „Aber statt um acht an meiner Bürotür zu sein, kommen Sie vier, bitte alle gleich zum Pokalzimmer. Wie mir Mr. Filch vorhin mitteilte, hat Peeves wohl wieder mal einige Schleimbomben hoch gehen lassen und Ihre Aufgabe wird sein, den Dreck zu beseitigen.“ „Schleimbomben?! Würg!“, empörte sich sein bester Freund. „Die stinken doch immer so und wir werden bestimmt nicht fertig, selbst wenn wir die ganze Nacht durchputzen!“ „Das hätte Sie sich überlegen müssen, bevor Sie die Schulregeln gebrochen haben, Mr. Black! Außerdem brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, das Pokalzimmer wird schon noch sauber werden, schließlich können Sie am Mittwoch ja mit Ihrer Arbeit fortfahren!“, keifte sie mit bebenden Nasenflügeln. Dann wandte sie sich mit drohender Stimme wieder an alle: „Wir sehen uns heute Abend meine Herren und wehe Sie sind nicht pünktlich!“ „Das hätten Sie sich überlegen müssen, bevor Sie die Schulregeln gebrochen haben!“, äffte Sirius ihre Hauslehrerin nach. „Merlin! Den Gestank werde ich doch bestimmt, eine ganze Woche lang, nicht wieder von meinen Händen kriegen! Warum können wir nicht Klos putzen, so wie immer?“, entrüstete er sich. Remus sah kurz von seinem Buch auf: „Wie McGonagall es schon gesagt hat, das hättest du dir vorher überlegen müssen! Außerdem ist es ja nicht das erste Mal, dass wir das Pokalzimmer putzen.“ Sein bester Freund und Sirius schauten sich an und beiden huschte ein Grinsen übers Gesicht. „Stimmt.“, meinte Sirius jetzt wieder fröhlicher. Das Pokalzimmer weckte bei ihm und James immer Erinnerungen an ein bestimmtes Ereignis, das die beiden untrennbar miteinander verband. „Sag mal Jamie, wann sind denn jetzt die Tryouts fürs Team?“, fragte Sirius und lehnte sich entspannt in seinem Sessel zurück. „Ich dachte so an Sonntag.“, antwortete James. „Hm.“, kam es nur von ihm. Am Funkeln in seinen Augen erkannte Sirius, dass jetzt wohl wieder mal ein längerer Vortrag von James über sein Lieblingsthema folgen würde. „Wir werden dieses Jahr einige neue Spieler brauchen.“ „Hm.“, Sirius schloss die Augen. Es war das Beste, in dieser Situation, James immer zu zustimmen, denn ansonsten konnte es passieren, dass er die ganze Nacht mit einem weiter diskutieren würde, nur um zu beweisen, dass bei Quidditchfragen natürlich er Recht hatte. Sirius sprach da aus Erfahrung und an Augenringen hatte er im Moment wirklich kein Interesse. „Podmore hat das Team total den Bach runter gehen lassen, nur weil er keine neuen Spieler wollte.“, inzwischen war James aufgesprungen und tigerte vor dem Kamin herum. „Hm.“ „Ich denke, du wirst auf jeden Fall im Team bleiben, aber wir brauchen noch einen weiteren Treiber und neue Jäger. „Hm.“ „Beim Hüter könnten wir uns auch mal nach einem umsehen, der sogar mal den Quaffel fängt.“ „Hm.“ „Und wir müssen einen neuen Sucher finden.“ „H … Was?!“, Sirius wäre beinah aus dem Sessel gefallen, so abrupt richtete er sich kerzengerade auf. Auch Peter und Remus sahen James erstaunt an, die ebenfalls eher halbwegs dem Quidditchgerede ihres Freundes gefolgt zu sein schien. „Ihr habt schon richtig gehört! Wir brauchen einen Sucher.“, wiederholte James. „Aber, James, bist du nicht der Sucher?“, stellte Peter vorsichtig eine Frage. „Natürlich ist er das, Peter.“, antwortete Sirius und gab ihm mal wieder eine Kopfnuss. „Du willst doch nicht allen Ernstes die Position wechseln, James?“, fragte er schockiert. „Doch.“, verkündete dieser mit fester Stimme. „Aber warum? Wir dachten immer Sucher zu sein macht dir Spaß!“, mischte sich jetzt auch Remus ein. „Das tat es auch. Aber die Position des Jägers gefällt mir eben besser, mit dem Quaffel bin ich noch erfolgreicher.“, erklärte James seine Entscheidung. „Ich bin nur Sucher geworden, weil das meine einzige Chance war, ins Team zu kommen. Podmore, der Idiot“, an dieser Stelle fuchtelte James wild mit den Armen rum, „wollte ja partout nicht einen Spieler auswechseln. Nur einen neuen Sucher brauchte er zwangsweise und da kam ich.“ „Stimmt, ich kann mich erinnern! Du musstest ihn eine ganze Woche lang nerven, dass er dich überhaupt zu den Tryouts zugelassen hat, nur weil du erst ein Zweitklässler warst.“, fiel es Sirius plötzlich wieder ein. „Deswegen will ich ab jetzt Jäger sein und das passt doch auch viel besser zu einem ruhmreichen Kapitän!“, grinste James. „Bleibt aber immer noch die Frage, wer deinen Job übernimmt?“, gab Remus zu Bedenken. „Einigermaßen gute Jäger findest du, wie Sand am Meer und Treiber ergänzen sich im Team, da fällt es nicht so stark ins Gewicht, wenn einer mal ein bisschen schlechter ist, als der andere. Hüter wird schon schwerer und einen richtig guten Sucher zu finden, ist wirklich reine Glückssache. Die meisten schaffen es ja nicht mal, diesen Ball zu sehen, geschweige denn ihn während eines Spiels auf einem Besen zu verfolgen.“, meinte Remus kopfschüttelnd. „Irgendwer wird sich schon noch finden.“, verkündete James trotzig. „Und dieses Jahr holen wir uns dann den Pokal! Ich kann das blöde Grinsen deiner Cousine nämlich nicht mehr ertragen, wenn ich ehrlich bin!“, wandte er sich mit einem finsteren Blick an Sirius. „Geht mir genauso! Wollen wir bloß hoffen, dass sie es dieses Jahr nicht wieder übertreibt, sonst könnte es mir wieder Mal passieren, dass mir der Klatscher ausrutscht.“, sagte Sirius betont unschuldig. „Denk dran, beim letzten Mal hat McGonagall dich nachher für ein Spiel gesperrt!“, erinnerte ihn Remus sorgenvoll. Peter blickte Sirius mit großen Augen an, in denen etwas Bewunderndes lag: „Ich hätte nie gedacht, dass du mal so was mit einem Mädchen machst, Sirius.“ „Ach, Peter!“, tat Sirius ganz ernst. „Es ist zwar ein großes Familiengeheimnis der Blacks, aber ich erzähle dir trotzdem diese rührende Geschichte! Bella ist gar kein Mädchen, das liebe Tantchen Druella hat mal den Fehler gemacht und einen Kessel voll Verhütungstrank stehen gelassen. Mein guter Cousin ist leider reingeplumpst und muss durch die Überdosis weiblicher Hormone, seitdem ihr Leben als Mädchen fristen, ist aber in ihrem tiefsten Herzen ein Junge geblieben.“ Peter sah ihn, mit offenem Mund, baff an. „Jetzt verstehe ich, warum sie, ich meine, er so ist. So etwas habe ich mir eigentlich schon immer gedacht.“, meinte er nachdenklich. James konnte anscheinend nicht immer an sich halten, Remus und Sirius schlossen sich ihm an, während Peter sie nur irritiert ansah und murmelte: „Also, mir tut Bellatrix irgendwie leid. Ich würde auch kein Mädchen sein wollen.“ Lily beobachtete wieder mal kopfschüttelnd die Rumtreiber. Sie wusste eigentlich gar nicht, warum sie sich um diese vier kleinen Jungs Gedanken machte, aber es war einfach Lilys Art, so etwas zu tun. Sie wollte sich gerade wieder ihrem Aufsatz in Verwandlung widmen, als das Porträt aufging und ein ganzer lebender Bücherstapel einzutreten schien. Es war Mel, die sich damit abmühte, ein Dutzend verstaubter Folianten zu den Mädchenschlafsälen bringen zu wollen. Lily musste plötzlich wieder an Bellis Worte vom Mittagessen zurückdenken, sie hatte ihnen natürlich groß und breit von der Wahrsagestunde berichtet. Im Gegensatz zu Belli, die vor Aufregung ganz zappelig gewesen war, waren, Caite und sie, beide sehr gelassen geblieben. Lily glaubte nicht an diesen Unfug, Wahrsagerei war schließlich ein sehr ungenaues Fach, dass hatte ihr Professor McGonagall selbst gesagt. Da passierte es irgendwie (und Lily brauchte sich nicht umzublicken, sie wusste wie), dass Mels Schnürsenkel sich öffneten und prompt stolperte das blonde Mädchen natürlich und fiel, mitsamt ihrer Bücher, der Länge nach zu Boden. Ein paar lachten über ihr Missgeschick, einige Mädchen zeigten mit dem Finger auf sie und kicherten, andere bedachten sie nur mit einem gemeinen Grinsen, aber auf jeden Fall hatte sie es soeben geschafft, die Aufmerksamkeit des gesamten Gemeinschaftsraums auf sich zu ziehen. Trotz dieser massiven Anzahl von Schaulustigen, kam keiner auf die ganz simple Idee, ihr mal zu helfen. Keiner, bis auf eine. Mel schaute Lily überrascht an, als diese ihr eins ihrer Bücher reichte, aber hatte die Rothaarige geglaubt, auch nur eine Sekunde, so etwas wie Dankbarkeit in ihren blau-grünen Augen lesen zu können, wurde sie rasch eines besseren belehrt, denn Mel riss ihr das Buch unwirsch aus der Hand und reihte es auf ihrem wackligen Stapel ein. „Ich brauche keine Hilfe von dir, Evans!“, zischte sie und holte ihren Zauberstab hervor, womit sie jetzt den Stapel vor sich herschweben ließ. „Hey! Sprich nicht so mit Evans, Roberts!“, musste sich jetzt eine andere Stimme leider wieder mal einmischen. Lily warf dem schwarzhaarigen Jungen einen wütenden Blick zu, doch bevor sie ihn anschreien konnte, tat es jemand anderes. „Ich spreche mit ihr wie ich will, Potter!“, keifte Mel ihn an. Potter hob daraufhin, drohend den Zauberstab, was das Kommando für seine drei idiotischen Freunde wohl war, sich ebenfalls einmischen zu müssen. „Komm schon, James, lass es sein!“, hörte sie Lupin sagen, während Pettigrew erfolglos versuchte, Potter zurückzudrängen. „Jag ihr einen schönen Fluch an den Hals!“, feuerte Black hingegen seinen Freund an. „Wovon träumst du eigentlich nachts, Black? Warte das will ich gar nicht wissen.“, stoppte Mel Black, als er bereits den Mund geöffnet hatte, um zu antworten. „Aber bevor es Potter mit mir aufnehmen kann, lernst du noch wie ein normaler Mensch zu essen, statt wie ein Hund zu fressen!“, höhnte Mel. „Jetzt reicht’s! Entschuldige dich gefälligst bei Sirius und Evans!“, forderte ein wütender Potter nun lautstark von Mel. „Potter, sei still! Ich kann sehr gut für mich allein sprechen. Wenn du hier irgendjemandem einen Fluch aufhalst, ziehe ich dir Punkte ab und melde dich bei Professor McGonagall.“, drohte sie ihm an. „Außerdem müsstest du dich ja auch entschuldigen oder war es Black, der ihre Schnürsenkel heimlich geöffnet hat?“, fragte Lily scharf nach, die Hände in die Hüften gestemmt. Auf ihre Worte hin, fuhr sich Potter durchs Haar und versuchte es mit seinem Unschuldslächeln, während Black die Arme hinter dem Rücken verschränkte und so tat, als wüsste er von nichts. „Hab ich’s mir doch gedacht! Na wartet, dafür …“ Doch Lily wurde in ihrer Standpauke unterbrochen. „Halt dich da raus, Evans!“, sprach Mel kühl. Irritiert blickte sie das Mädchen neben sich an. „Aber …“ „Das ist meine Angelegenheit.“, wiederholte sie ebenso kalt. „Aber sie müssen bestraft werden!“, entrüstete sich Lily. „Ich sagte schon, es ist meine Sache und bei solchen Idioten, wie den beiden, hilft die schlimmste Strafe ja sowieso nicht. Sie werden nie erwachsen, egal wie viel Nachsitzen sie noch bekommen werden.“, sprach Mel mit herablassendem Blick. „Besser nie erwachsen, als schon lebendig tot, Roberts.“, knurrte Black. Lily könnte schwören, dass es in Mel Gesicht kurz bei Blacks Worten gezuckt hätte, aber Lily fand nicht die geringsten Anzeichen, dass er sie irgendwie getroffen hätte. „Besser lebendig tot, als ein Narr wie du, Black.“, erwiderte sie arrogant. „Lieber bin ich ein Narr, als ein verbitterter Eremit!“, schoss es da schnell von Blacks Seite zurück. „Bei dir macht es wenigstens nichts aus, dass du bald sterben wirst, vermissen wird dich ja eh keiner!“ Mels Blick blieb auf Blacks Worte hin, erschreckend ausdruckslos, als würde es ihr nichts ausmachen, was Black da gesagt hatte. Langsam drehte sie sich um und ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, stieg sie die Treppen rauf, ihr Bücherstapel immer hinter ihr her schwebend. Lily blickte zu Black, der verbissen den Boden anstarrte. Potter musterte seinen Freund mit einem Blick aus Besorgnis und Erstaunen, Pettigrew schaute mal wieder wie ein Fragezeichen in der Gegend rum und Lupin sah seinen Freund fast schon vorwurfsvoll an. Bevor Lily dazu ansetzte, die vier Jungs vor ihr erneut zur Schnecke zu machen, ging ihr nur ein einziger trauriger Gedanke durch den Kopf. Eine Frage, auf die sich seit drei Jahren einfach keine passende Antwort finden lassen wollte: „Warum?“ *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Soooooooooooooooo, hier kommen wieder eure Antworten ;) : @eva-04: Juhuu ein neuer Kommischreiber! *sich freu* Jaja, die gute Chadna, da war meine Reli-Unterricht doch einmal zu was nutze. Ich danke meiner Lehrerin von Herzen für diese Inspiration.^^ Für James und Lily hab ich ja zum Glück noch genug Zeit, aber in meinem Kopf ist schon ne ungefähre Idee, wie das mal funktionieren soll. ;) @Nicce: Ne, bei Chadna ist so ziemlich alles locker, was auch nur irgendwie locker sein kann. Ich mag sie trotzdem! *lach* Gefällt dir die ff jetzt noch etwas besser???^^ Und hier kommt nun der Teil, wo ich auf die Knie falle und euch mit großen Kulleräuglein wieder ganz lieb um Kommis bitte, also ... *hinknie und Engelsblick aufsetzt* Büüüüüüdde schreibt mir was!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)