Bittersweet memories – Forgotten, not lost von yantara (Sirius x ? & James x Lily) ================================================================================ Kapitel 4: Das unzertrennbare Band ---------------------------------- Huhuuuuuuuu! Ich hab's nachgezählt, dieses Chap ist eindeutig noch länger, als das vorherige. Sorry, aber kann mich selten bremsen!^^ Diesmal geht's fast ausschließlich um Sirius und James, die erste Begegnung der beiden und ihre Folgen. Dazu muss ich allerdings sagen, dass es damals als ich es geplant und geschrieben habe, den siebten Band noch nicht gab. Hab mir also selber was überlegt! *g* Versuche mich größtenteils an Rowlings Vorgaben zu halten, aber z.B. Bellatrix und Narzissa sind bei mir auch jünger. Ich hoffe das stört euch nicht zu sehr, hab das früher einfach nicht gewusst. :( Aber zurück zum Chap ... Äuglein aufklappen, Konzentration ansammeln und hand bitte bequem auf Maus positionieren - es geht los! =) *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Kapitel 4 – Das unzertrennbare Band »Libenter homines id, quod volunt, credunt.« Gern glauben die Menschen das, was sie wollen. Gaius Iulius Caesar (100 v. Chr. – 44 v. Chr.), römischer Staatsmann, Feldherr u. Autor „Schniefelus scheint über den Sommer wieder mal das Haare waschen vergessen zu haben, sein schmieriger Vorhang tropft ja fast!“, lästerte James über seinen Lieblingsfeind und -opfer. Bedächtiges Schweigen. Genervt musste James zur Kenntnis nehmen, dass auch dieser erneute Versuch in die Hose gegangen war. Remus war damit beschäftigt, auf einem Stück Roastbeef rumzukauen und sich weiter über einen Fleck in seiner Hose zu ärgern, den er soeben selbst verursacht hatte. Sein Nebenmann hingegen stach auf sein Steak ein, als wenn er es vor dem Verzehr erst noch umbringen müsste, während beide, Sirius und Remus, stets darauf bedacht waren, ihren Banknachbarn nicht mal des kleinsten Blickes zu würdigen. Und Peter hatte vermutlich einfach nichts mitbekommen, denn er knabberte weiterhin mit glasigem Blick an seinem Salat. Seit seine Mutter, die immer besorgte Mrs. Pettigrew, ihren „Petie“ auf Diät gesetzt hatte, schien er beim Essen das Denken runter zufahren. Vielleicht um sich nicht bewusst zu machen, welch schrecklich gesundes Zeug er da zu sich nehmen musste. „Ja, James!“, antwortete der Schwarzhaarige sich deshalb nun lautstark selbst. „Bestimmt wird man dort, wo sein Fett drauf getropft ist, nachher durch den Tisch sehen können.“ Keine Reaktion. Seine Freunde gingen alle immer noch ihren vorherigen Tätigkeiten nach, was James dazu veranlasste, mit dem Gedanken zu spielen, Professor McGonagall vor versammelter Mannschaft zu küssen, nur um endlich wieder Aufmerksamkeit zu bekommen, bis ihm einfiel, dass das doch ziemlich eklig wäre. „Hast du was gesagt, James?“, fragte Peter ihn plötzlich ganz irritiert. Anscheinend war er endlich aus seiner Trance aufgewacht. „Nein, Peter.“, meinte James Augen rollend. „Das hast du dir nur eingebildet.“ Von dieser Antwort vollkommen überzeugt, bekamen Peters wässrige Augen wiederum einen abwesenden Ausdruck und er mümmelte weiter sein Kaninchenfutter. James aber verschränkte die Arme und gab ein verärgertes Stöhnen von sich. Normalerweise ging es in ihrer Ecke immer am Lautesten und Lustigsten zu, aber wegen dieser Kleinigkeit von heute Nachmittag, hatten sich Remus und Sirius natürlich in die Wolle kriegen müssen. Und wie immer, war auch dieser erneute Streit, zwischen „Verantwortungsbewusstsein“ und „Leichtsinnigkeit“, damit geendet, dass Sirius wutentbrannt rausgestürmt war und Remus sich murmelnd und fluchend („Dieser alte Sturkopf!“) in den Jungenschlafsaal zurückgezogen hatte. Peter hatte nur etwas bedröppelt aus der Wäsche geschaut und James hatte erst zu einer viertelstündigen Erklärung ansetzten müssen, bevor er ihn guten Gewissens zu Remus hatte hinauf schicken können, mit dem Auftrag ihn zu beruhigen, aber für gewöhnlich hatte sein besonnener Freund ja glücklicherweise weniger das Problem dargestellt. Der wirklichen Herausforderung war nämlich James hinterher geeilt. Sirius war von jeher ein überaus temperamentvoller und teilweise auch jähzorniger Mensch gewesen, was schon so manche Male zu mehr oder weniger großen Katastrophen geführt hatte. Oft hatte er schon Sachen getan oder besonders Dinge gesagt, die ihm im Nachhinein, so wusste es zumindest James, bitter Leid getan hatten. Doch wenn zwei Charaktereigenschaften seinen Freund wirklich beschrieben, dann waren es „Stolz“ und „Sturheit“. Obwohl … die Bezeichnung „stur“ oder „Dickkopf“ war kaum passend, sie wurde Sirius Charakter nicht im Mindesten gerecht, „Titanschädel“ traf es da schon eher. Genau diese Eigenschaften machten es so schwer zu Sirius, nach einem Streit, durchzudringen, denn er war zu stur um einen möglichen Fehler auch nur ansatzweise zu zugeben und zu stolz, um sich nachher zu entschuldigen und wenn Sirius erstmal sauer war, dann machte er die Schotten absolut dicht für jedermann. So offen er für die meisten auch wirkte, so verschlossen konnte der Blackpross auch sein. Wo es seinen Freund in solchen Situationen hin verzog, darüber brauchte James nicht mal mehr nachzudenken, zu oft hatten sie an diesem, Sirius’ Lieblingsort, schon zusammen gestanden und geredet, Streiche ausgeheckt, über Mitschüler gelästert, die „Qualitäten“ verschiedener Mädchen verglichen und sogar über die Zukunft philosophiert. Es war die typische Phase des Anschweigens gefolgt, in der Sirius den beleidigten alten Hippogreif spielte und stur an James vorbei gesehen hatte, doch der hatte gewusst, wie man Sirius wieder zum Sprechen brachte. James war wohl einer der wenigen, vermutlich sogar der Einzige, der Sirius Mauer des Schweigens überwinden konnte, seine Taktik war jedoch recht simpel: Reden … solange bis Sirius aufgeben würde. Diesmal hatte James eine ganze Weile gebraucht, doch schlussendlich hatte er Sirius wohl lange genug mit seinem Gequatsche genervt und die übliche Schimpfwelle war über ihn hereingebrochen. Hätte ein Fremder zugehört, er hätte gedacht, dass Sirius Blacks schlimmster Feind, Remus Lupin heißen würde. Kurz vor dem Abendessen, war ihm Sirius dann wieder so weit entspannt geschienen, dass er wieder auf die Allgemeinheit hatte losgelassen werden können. Doch im Schlafsaal der Gryffindorjungen war dann anschließend etwas geschehen, womit James so nicht gerechnet hatte. Da stand ihr braunhaariger Freund also vor ihnen, die Arme ineinander verschränkt, die Brust, an der das frisch polierte Vertrauensschülerabzeichen blinkte, war ungewohnt selbstbewusst rausgestreckt. Er wirkte ganz ruhig, aber der Ausdruck seines Gesicht war nicht der sonst so vertraut tadelnde, mit dem er seine beiden Freunde immer zur Mäßigung bewegen wollte, sondern über alle Maßen Ernst. Die goldbraunen Augen waren starr auf Sirius gerichtet. James spürte instinktiv, dass Remus diesmal nicht die üblichen sorgenvollen Sätze in petto haben würde. Sirius blickte zerknirscht drein, James hatte ihn den ganzen Weg so weit bearbeitet, dass er nun hoffentlich, wenigstens so etwas, wie eine kleine Entschuldigung, gegenüber Remus zu Stande bringen würde. Denn Sirius war vorhin bei ihrem Streit zeitweise wirklich beleidigend geworden, etwas was James zwischen Freunden nicht akzeptierte, genauso wenig wie er Streit mochte. „Remus …“, Sirius befangenes Gesicht hatte einen Punkt irgendwo schräg rechts seines Freundes fixiert, „… ich … vorhin …“, brummelte Sirius schwerfällig weiter, „… das war … nicht nett.“ Zu ihrer allen Erstaunens winkte Remus allerdings ab. „Lass gut sein, Sirius! Ich wäre nicht mit dir befreundet, hätte ich mich an deine Ausbrüche nicht längst gewöhnt.“, Sirius schien etwas beschämt, denn er senkte seinen Blick. „Außerdem weißt du, Sirius, dass nicht ich es bin bei dem du dich entschuldigen musst, sondern Melody Roberts. Was du zu ihr gesagt hast, war wirklich mehr als gemein, es war einfach nur widerwärtig und abstoßend.“, Remus Augen schauten nicht böse auf Sirius, doch der scharfe Ton seiner Stimme verriet wie ernst ihm die ganze Sache war. Ein kurzer Blick auf seinen besten Freund sagte James, dass die Arbeit der ganzen letzten Stunde, soeben von Remus’ zwei Sätzen zerstört worden war. „Lässt du jetzt auch den Verrauensschüler raushängen?!“, Sirius Lippen bebten und seine Fäuste hatten sich verkrampft. „Ich werde mich nicht bei der entschuldigen. Sie ist selbst dran schuld, dass ich so was zu ihr sage. Sie hat angefangen!“, rief Sirius wütend. Remus blieb sehr ruhig, mit kühler Stimme verkündete er: „Wenn du das so siehst, dann habe ich dir vorerst nichts mehr zu sagen.“ „Schön.“, knurrte Sirius zurück. „Ich dir nämlich auch nicht.“ Beide drehten sich demonstrativ um und während Sirius eiligst aus dem Schlafsaal stürmte, die Tür hinter sich zuknallend, verschanzte sich Remus hinter einem besonders dicken Geschichtswälzer. James sah Peter an, diese zuckte jedoch nur mit den Schultern und ließ sich auf sein Bett fallen, ein paar Schokofrösche aus seinem Geheimversteck hervorziehend. Er warf dem entnervt stöhnenden James einen zu, der dem Schokotier auch prompt den Kopf abbiss. Das würde bestimmt noch eine lange Nacht werden! Und somit waren sie wieder beim Anfang der Geschichte angelangt, was zu besagten Problem von James geführt hatte. James hasste es zu schweigen, es bedeutete, dass man eine ganze Weile nicht reden durfte und genau das war doch eine seiner Lieblingsbeschäftigungen. Die momentane Kommunikation allerdings beschränkte sich gerade mal auf ein Minimum von Lauten. Erlaubt waren Grummeln, Brummen, Grunzen und „Reich mir mal die Kartoffeln.“. James verstand nicht, warum Remus nicht einfach Sirius’ Entschuldigung annehmen wollte. Warum sollte er sich bei Roberts entschuldigen? Hatte sie nicht sogar angefangen? „Wer austeilt, der muss auch einstecken können!“, sagte James Vater immer. Gut, das was Sirius gesagt hatte, war vielleicht nicht ganz in Ordnung gewesen, aber er hatte es ja auch nicht zu einem anderen Menschen, sondern zu Roberts gesagt. Und ohnehin war es eh nur das, was alle anderen seit Jahren bereits gedacht hatten, sich jedoch keiner bisher getraut hatte auszusprechen. Niemand würde Melody Roberts je auch nur eine Träne hinterher weinen. Niemand. Außer vielleicht … James wandte seine Aufmerksamkeit seinem Lieblingsanstarrobjekt zu. So oft Lily konnte, warf sie dem schwarzhaarigen Jungen am anderen Ende des Tisches finstere Blicke zu. Nicht, dass er es bemerken würde, sah er doch kaum von seinem Teller auf, aber trotzdem sandte sie ihm weiterhin einen bösartigen Gesichtsausdruck nach dem anderen zu. Erst als ein altbekanntes Grinsegesicht, ihm gegenüber, ihr wieder mal seine Aufmerksamkeit schenken musste, wandte Lily ihren Augen entnervt ab von Black und starrte dagegen ihr kaum berührtes Essen an. „Lily, hörst du überhaupt zu?“ Sie schreckte hoch, als sie plötzlich ihren Namen hörte. Verwirrt blickte sie Caite an: „Entschuldige, was hast du gesagt?“ „Was ist nur heute los mit dir?“, Caite musterte sie eindringlich. „Du bist doch sonst nicht so unaufmerksam.“ Lily konnte eindeutig die aufrichtige Sorge in den babyblauen Augen erkennen. „Nichts! Ich war nur in Gedanken.“, tat Lily ihre Besorgnis ab. „Und seit wann denkst du so viel über Sirius Black nach?“, hakte Caite argwöhnisch nach. Verblüfft sah Lily sie an. „Lily, wir sind deine Freunde! Glaubst du uns sind deine Blicke etwa nicht aufgefallen?“, Caite gab Belli einen Seitenstoß. „Äh, ja … genau.“, reagierte die kleine Südländerin ungewohnt träge, während sie sich die schmerzenden Rippen rieb. Lily machte ihr keinen Vorwurf, sie hatte an Bellis ungewohnt stiller Art und der träumerischen Abwesenheit sofort erkannt, dass die Spanierin wieder mal auf Wolke 7 schwebte. Etwas, das für gewöhnlich einmal pro Woche vorkam. „Na und? Er hat es nicht anders verdient, dieses unsensible Rhinozeros!“, verteidigte sich Lily und steigerte sich sofort wieder in ihren Hass auf diesen Jungen rein. „Er ist ein gemeiner arroganter Schönling, den die Gefühle anderer nicht die Bertie Botts Bohne interessieren! So verletzende Worte, konnten ja nur wieder von Mr. Casanova stammen, schließlich kümmern ihn ja auch all die weinenden Mädchen nicht, denen er, nach einem kleinen Ausflug in sein Bett, das Herz gebrochen hatte, weil sie langweilig und uninteressant für ihn geworden waren! Nein, nicht doch Don Juan, den besten Freund von Sunnyboy dem Quidditchwunder! Außerdem ist er ja ein Rumtreiber, dieser …“ Aber Lily wurde leider in ihrem Vortrag über „Lily Evans’ Ansichten zum Thema Sirius Black“ unterbrochen, gerade als sie sich erst richtig warm geschimpft hatte. „Lily, beruhig dich bitte wieder! Wir wissen alle, dass Black ein absoluter Vollidiot ist.“, erneut gab Caite Belli einen Seitenstoß. „Äh … natürlich! Du hast absolut Recht!“ Lily wusste, dass Belli so nur Ärger entgehen wollte, denn eigentlich war sie immer die, die die vier Jungs vor Caite und besonders vor ihr verteidigte. Nur, ob es schlichtweg daran lag, dass sie diese vier Trottel witzig fand oder aber eher an der Tatsache, dass die Spanierin mal auf einer Party mit Sirius Black rumgeknutscht hatte, darüber war sich Lily bisher noch nicht sicher. „Es geht doch“, fuhr Caite mit ernstem Blick auf Lily fort, „einzig und allein darum, wen es getroffen hat!“ „So ein Quatsch!“, kam es da etwas zu schnell von Lilys Seite. „Egal, wer es gewesen wäre …“ „Lily, sei doch ehrlich!“, Caite sah sie durchdringend an, doch Lily wich ihren Augen aus. „Bei jedem anderen hättest du dich vielleicht auch aufgeregt, aber bei ihr nimmst du es dir zu Herzen, als wenn du selbst das Opfer gewesen wärest.“ Lily schnaubte. „Caite hat Recht, Lily!“, mischte sich nun auch noch Belli ein. „Sie verdient dein Mitleid nicht, das weißt du.“ Langsam wurde Lily wirklich zornig, aber ihre Freundinnen schienen nicht mit ihren schwachsinnigen Behauptungen aufhören zu wollen. „Du willst immer noch das Gute in ihr sehen, Lily und das seit drei Jahren. Aber du musst lernen es endlich zu akzeptieren!“ Caite ergriff Lilys Hände und zwang sie über den Tisch hinweg sie anzusehen. „Ich bitte dich, Lily, was vorbei ist, ist nun mal vorbei.“ „Jetzt reicht’s!“ Das war der Tropfen, der das Fass bei Lily zum Überlaufen brachte oder hatte Caite da einfach nur eine wunde Stelle getroffen? „Es hat nichts mit ihr zu tun, sondern nur mit diesem gefühllosen Obermacho, ansonsten ist sie mir vollkommen gleichgültig!“ Und mit diesen Worten erhob sich Lily Evans und ließ zwei Augen rollende Freundinnen und einen gaffenden Potter zurück. Als Lily jedoch bei der Treppe angelangt war, wurde ihre soeben getätigte Aussage auf eine harte Probe gestellt. Langes rotes Haar näherte sich einer straßenköterblonden Lockenmähne. Hellgrüne Augen trafen auf tief blau-grüne, aber das zaghaft aufmunternde Lächeln bekam keine Erwiderung, nur eiskalte Ignoranz. Am liebsten wäre Lily stehen geblieben, hätte sich umgedreht und ihr etwas hinterher gerufen, auch wenn sie wusste, dass solche Aktionen nichts brachten. Doch stattdessen lief Lily verbissen weiter, das Echo von Caites Worten hallte in ihrem Kopf immer noch nach. Nur äußerst widerwillig erhob sich Sirius von seinem Platz. Den Mädchen, denen er sonst so gern zuzwinkerte, wurden heute, trotz größter Schmachterei und tiefster Ausschnitte, nicht von ihm beachtet. Er überließ es James ihren enttäuschten Fan-Club mit einem verschmitzten Lächeln zu besänftigen, Sirius war für so etwas gerade nicht in Stimmung. Das war alles nur Roberts Schuld! Erst gestern hatte sie ihm den Tag endgültig versaut und heute hatte sie es schon wieder geschafft. Wegen ihr allein sprach jetzt auch noch dieser sture alte Kürbiskopf nicht mehr mit ihm, allerdings hatte Sirius nicht vor an diesem Zustand vorerst etwas zu ändern, denn er verstand Remus diesmal wirklich nicht. Warum sollte er sich bei diesem Misanthropen entschuldigen, schließlich hatte sie doch angefangen! Sirius konnte sie einfach nicht ausstehen! Dieses Mädchen, das sich in einem immerwährenden Zustand permanenter Unfreundlichkeit befand, war abweisend, kalt, arrogant, überheblich, gehässig, zynisch und eine verbohrte Streberin. Nicht mal gut aussehen tat sie! Alles also Gründe, die sie für Sirius weder sympathisch noch „interessant“ machten und jene Liste hätte man endlos so fortsetzten können. Allerdings machte sie sich glücklicherweise, bis auf ein paar unfreundliche Kommentare, normalerweise nicht bemerkbar. Es hatte sogar ganze Zeiten gegeben, in denen Sirius glatt ihre Existenz vergessen hatte, so unscheinbar war sie für gewöhnlich und mied andere Menschen, wo sie nur konnte. Und nun waren sie gerade mal zwei Tage hier und dieses Gör ging ihm schon so auf den Kesselkuchen, dass sie Sirius sogar seine Flirtlaune verdorben hatte. Das Mädchen wurde langsam wirklich zur Plage! Gemächlich schritt Sirius den Tisch entlang, besonders scharf war er ja nicht, jetzt sofort zum Pokalzimmer zu gehen, aber Remus hatte natürlich darauf bestanden. Allmählich ging Sirius dieses Vertrauensschülergehabe ernsthaft auf die Nerven. Hatte es ihm am Anfang noch Spaß gemacht, Remus mit seinem Abzeichen aufzuziehen, so konnte er nun den Glanz, des frisch polierten V’s, in seinen Augen nicht mehr ertragen. Aus den Augenwinkeln, erkannte Sirius auf einmal einen nur allzu vertrauten und lästigen Haufen blonder Locken. Er wollte sie zwar eigentlich ignorieren, aber sein Blick glitt dennoch, „aus reiner Neugier“, versuchte er es sich einzureden, zu der einsamen Gestalt am Rande des Gryffindortisches. Halb über ein Buch gebeugt, löffelte sie nebenbei ihre Tomatensuppe, ihre Umgebung, dazu gehörte auch Sirius, wurde wie immer mit Nicht-Beachtung gestraft. Sirius war eigentlich überrascht sie hier zu sehen, jedes andere Mädchen hätte sich, nach seiner Aussage, bestimmt die Augen aus dem Kopf geheult. Ihr Gesicht aber zeigte nicht mal die Spur einer Träne oder überhaupt einer Regung, es war ausdruckslos wie immer. Also, waren seine Worte wohl doch nicht so verletzend gewesen, wie Evans und Remus behauptet hatten, dachte Sirius trotzig. Vielleicht hatte dieses Mädchen aber auch schlichtweg keine Gefühle, die man hätte verletzten können. Wie auch immer, als Sirius die große Halle verließ, vertrieb er jeden Gedanken an diesen Plagegeist aus seinem Kopf und auch die kleine Stimme aus den hinteren Gefilden (die sich verdammt nach Remus anhörte), wurde wieder hinter Schloss und Riegel gebracht und in die Tiefen seiner Hirnwindungen verbannt. Als Rumtreiber war Sirius eben sehr gut darin, sein Gewissen ständig zu ignorieren (falls es denn überhaupt mal schaffte sein Verließ zu verlassen). Stattdessen wandte er sich schöneren Dingen zu: Nachsitzen mit Gonni! Eigentlich kein Grund zur Freude, aber im Moment war Sirius fast alles recht, was ihn ablenkte und immerhin fand ihr Nachsitzen diesmal im Pokalzimmer statt. Der Gedanke daran und alle anderen, die damit verbunden waren, wurden wieder freigesetzt und schafften es wenigstens einen Teil von Sirius’ schlechter Laune wieder zu vertreiben. Er blickte seinen besten Kumpel an … … und James erwiderte sein Grinsen doppelt so breit. Zum einen, weil Sirius endlich wieder normal wurde und zum anderen natürlich, weil er genau wusste, woran sein Freund gerade dachte. Manchmal kam es James selbst verrückt vor, als wenn sie zwar zwei Köpfe aber ein Hirn wären. Nie hätte er es für möglich gehalten, dass es jemanden gab, der ihm so verdammt ähnlich war und fast musste er lachen, wenn er daran dachte, dass seine anfänglichen Gefühle gegenüber Sirius das völlige Gegenteil widergespiegelt hatten. „GRYFFINDOR!“, rief der Hut lauthals. Nein, James konnte es nicht glauben, wollte es einfach nicht wahr haben. Das war vollkommen unmöglich, der Hut musste einen Fehler gemacht haben. Noch nie, in der langen Geschichte Hogwarts, da war sich James absolut sicher, war so einer nach Gryffindor gekommen. Dumbledore würde bestimmt gleich verkünden, dass alles ein schrecklicher Irrtum gewesen sei, doch James Erwartungen wurden bitter enttäuscht. Ihr Schulleiter war sogar einer der wenigen, der klatschte, die meisten anderen tuschelten nur schockiert oder überrascht miteinander. Mit finsterem Blick beobachtete James, wie sich der schwarzhaarige Junge elegant und mit einem, wie James fand, bösartigen Lächeln im Gesicht, zu den anderen Gryffindors begab, die auch mehr geschockt, denn begeistert aussahen. Als er ein besonders lautes Klatschen vernahm, drehte sich James nach der Quelle um, neben einem bekannten roten Haarschopf, stand ein Mädchen mit einer langen blonden Lockenmähne und schien sich, im Gegensatz zu ihm, über die Entscheidung des Hutes sehr zu freuen. Das machte sie von vornherein für James erstmal unsympathisch, denn er verstand nicht, warum sie das tat. Wie konnte sie einem Black applaudieren? Diese Familie schwarzer Magier, die, nach James Meinung, alle eigentlich nach Slytherin gehörten. Sie waren abgrundtief böse, das wusste James genau, schließlich hatte einer von ihnen seinen Großvater einst im Streit umgebracht. Seinen Opa, Ignatius Potter, den mutigen Auror und ehemaligen Zaubereiminister, den er nie kennen gelernt hatte, besiegt und getötet im Duell von einem Black. Sirius Black. James hatte also allen Grund, geraden diesen Black zu verabscheuen, allein nur, dass er sich seinen Namen mit einem Mörder teilte, zeigte ja bereits, was für ein Mensch er war. Ja, er hatte Sirius am Anfang wirklich nicht gemocht, obwohl „gehasst“ traf es wohl besser. Die Vorrausetzungen für eine Freundschaft waren wohl mehr als denkbar schlecht, aber Dumbledore sei Dank, hatte sich die Geschichte dann ja doch vollkommen anders entwickelt als erwartet. James erinnerte sich noch genau an den heftigen Streit, mit dem alles angefangen hatte … James gähnte. Hatte es ihm vorher noch gefallen, wie dieser kleine Typ ihn bewundert hatte, ging ihm „Paul“ (oder so ähnlich) mit den seltsamen Krankheitsgeschichten seiner Tante Missy, jetzt gewaltig auf die Nerven. Gelangweilt überließ es James Remus dem Zwerg, namens „Pierce“, neben ihm zuzuhören und freundlich zu nicken, als ob ihn jedes seiner Worte interessieren würde. Den braunhaarigen Remus kannte James bereits aus dem Zug, er war ihm sehr sympathisch, allerdings ein bisschen zu pflichtbewusst und schüchtern für seinen Geschmack. Das würde James noch ändern müssen. Er blickte am Tisch entlang nach links und seine Augen erfassten sofort den markanten Haarschopf, der aus allen anderen hervorstach. Das lange rote Haar hing glatt über ihre Schultern, während sie sich immer wieder eine kürzere Strähne hinter das Ohr strich, ihre schneeweiße Haut war rein und unterstrich ihre auffällige Haarfarbe nochmals, aus dem Gesicht strahlte einem ein Paar freundlicher hellgrüner Augen entgegen und sie besaß ein Temperament, das genauso feurig war wie der Ton ihres Haares und das Lily Evans zu geborenen Opfer seiner Sticheleien machte. Während James angestrengt darüber nachdachte, wie er sie nun aufs Neue reizen könnte, um ihre Aufmerksamkeit wieder zu erlangen, beobachtete er, wie sie sich angeregt mit zwei anderen Mädchen unterhielt. Das eine war recht klein für ihr Alter und hob sich, durch ihr südländisches Aussehen, stark von den normalen englischen Bleichgesichtern ab. Viele große dunkelbraune fast schwarze Locken hingen ihren Rücken bis zur Hälfte hinab und hüpften jedes mal in einem lustigen Takt, wann immer sie auch sprach (und das tat sie eigentlich die ganze Zeit) und dieses durch starke körperliche Gestik unterstützte, dass man hätte meinen können, sie hätte irgendeine schlimme Krankheit. James erinnerte sich nicht mehr an ihren Namen, nur dass er sehr lang gewesen war und spanisch geklungen hatte. Das andere Mädchen, neben Lily Evans, hingegen bildete zu ihren beiden auffälligen Mitschülerinnen einen mehr als starken Kontrast, konnte man sie doch mit nur einem einzigen Wort wirklich beschreiben: unscheinbar. Im Gegensatz zu dem südländischen Mädchen, dessen Haare gleichmäßig gelockt waren, schien ihres ein einziges Wirrwarr zu sein, denn manche Teile waren stärker gekräuselt, andere nur gewellt. Trotz des Haarbandes, mit dem sie scheinbar versucht hatte ihre Mähne zu bändigen, hingen ihr einige verwaschenblonde Haarsträhnen ins bleiche Gesicht. Überhaupt sah sie sehr blass aus, als wäre sie zu lange der Sonne nicht mehr begegnet. Ihr sonstiges Aussehen konnte man auch nur als allgemein einstufen, es war absolut durchschnittlich, nichts an ihr schien erwähnenswert oder herausragend, außer vielleicht den ausdrucksstarken blauen Augen, die nicht zu ihr zu passen schienen. Alles in allem ein Mädchen, dass man schnell vergas. Seine Mutter würde jetzt wohl höflicherweise sagen, dass das Mädchen so ein berühmtes „Allerweltsgesicht“ hätte. Nach einiger Zeit bemerkte James, dass die drei erstaunlich oft ihren Kopf dem Tischende zu wanden, was natürlich sofort James’ Neugierde weckte. Mit seinen haselnussbraunen Augen, folgte er den ihren und was er dort erblickte, ließ ihn erstarren. Die vielen Ereignisse und neuen Eindrücke hatten James ihn vergessen lassen, doch nun entflammte erneut der Hass in ihm, Hass auf alle Schwarzmagier, Hass auf das Haus der Blacks, Hass auf den Mörder seines Großvaters, Hass auf Sirius Black. „Du kennst ihn gar nicht! Er ist ganz anders als der Rest seiner Familie!“, erboste sich das blonde Mädchen plötzlich sehr laut. James wusste nicht, warum sie das gesagt hatte, aber das war ihm auch egal, denn allein, dass sie es gesagt hatte war für ihn Grund genug sich einzumischen: „Alle Blacks sind gleich! Kennst du einen, kennst du alle!“, und er funkelte den einsamen schwarzhaarigen Jungen am Ende des Tisches böse an, als wenn er ihn damit vertreiben könnte. „Was weißt du schon, Potter!“, giftete ihn im Gegenzug die Blonde an. „Und außerdem, hat dir deine Mama nicht beigebracht, dass man die Gespräche anderer Leute nicht belauscht?!“, fragte sie mit herablassendem Blick und hochgezogener Augenbraue. Wie konnte die es nur wagen? Immerhin war er James Edward Potter! „Wer bist du denn überhaupt, dass du glaubst, du wüsstest von wem du da sprichst?“, erwiderte James zornig mit einer Gegenfrage. „Melody Roberts.“, stellte sich das Mädchen mit wütendem Blick vor. „Roberts“, der Name sagte James überhaupt nichts, zumindest ihr Vater war also wahrscheinlich muggelstämmig. „Und im Gegensatz zu dir, weiß ich wenigstens, dass du absolut falsch liegst mit deinem Urteil über Sirius!“, schrie sie ihn jetzt an, dass nur so die Funken aus ihren Augen sprühten. James wurde immer wütender auf dieses Mädchen. Was bildete die sich ein?! Er war unbeeindruckt von ihren Argumenten, denn so wie sie von Black redete, schien sie überhaupt keine Ahnung von ihm und seiner Familie zu haben. „Und ob ich Recht hab! Meine Eltern sind Auroren und haben mir genug über die Blacks erzählt. Ihre Seelen sind genauso schwarz, wie ihr Name!“, blaffte er sie an. Bevor das blonde Mädchen darauf etwas Passendes erwidern konnte, um ihren Streit fort zu setzten, mischte sich auf einmal eine knurrende Stimme vom Ende des Tisches in ihr „Gespräch“ ein. „Hast du ein Problem damit, dass ich in deinem Haus bin, Potter?“ Sirius Blacks Augen waren zu Schlitzen verengt und betrachteten James mit drohendem Ausdruck. Fünf vor acht. Sirius war sich sicher, dass Gonni bestimmt nicht eine Minute eher oder später als zur festgelegten Zeit eintreffen würde. Beim Gedanken an seine strenge Hauslehrerin, musste er an den Moment zurückdenken, an dem er zum ersten Mal von ihr zur Schnecke gemacht worden war. Sturmgraue Augen bohrten sich in haselnussbraune, man könnte meinen, dass die beiden selbst mit ihren Sehorganen einen stummen Kampf ausfochten. „Allerdings, Black! Also, warum gehst du nicht zu deinen Slytherinfreunden, wo du hingehörst, sowie deine Schwester!“, erwiderte Potter nun und wies mit seinem Arm zum anderen Ende der Halle, wo die Schlangen saßen. Sirius glaubte sich verhört zu haben. Schwester?! Seine Wut auf diesen Potter wuchs langsam ins Grenzenlose, dieser Junge hatte von nichts eine Ahnung! „Sie ist nicht meine Schwester, sondern meine Cousine!“, knurrte Sirius und kniff die Augen zusammen. Er erhob sich von seinem Platz, sein Blick war weiterhin nur auf Potter fixiert, dass alle anderen an ihrem Tisch bereits mithörten, registrierte er nur am Rande und war ihm auch vollkommen egal. „Als ob es mich interessieren würde, welcher aus deiner stinkenden Familie das war. Ihr gehört doch eh alle nach Slytherin!“, Potter stand nun ebenfalls auf und hob, wie zur Drohung, seinen Zauberstab. Dumpf nahm Sirius noch die Stimme von einem Mädchen war, das sie wohl dazu animieren wollte, aufzuhören. Aber ihre Mühe war vergebens, hier ging es schließlich nur um ihn und Potter, also tat er es ihm und gleich und zog auch seinen Zauberstab. „Du hast doch keinen blassen Schimmer, wie man damit umgeht, Potter!“, höhnte Sirius und deutete auf die magische Waffe seines Gegenübers. „Geh lieber und hol deine Aurorenmami, damit sie dich beschützen kann!“, rief er ihm in einem verächtlichen Ton entgegen. „Na warte, wenn du unbedingt willst, beweis ich es dir!“, anscheinend hatte Sirius da einen Nerv getroffen. „Ich bin ein Potter und von einem hochnäsigen Black lass ich mich bestimmt nicht beleidigen!“ Wieder hörte Sirius noch die Stimme eines Mädchens schreien, aber es war eh längst zu spät, denn er und Potter hatten ihre Zauber beide bereits ausgesprochen. Von einem Moment auf den anderen, hatte Sirius das Gefühl, als würde er sich in eine Steinstatue verwandeln. Seine Arme und Beine schnappten beide zusammen und er viel zu Boden, nicht in der Lage auch nur den großen Zeh zu rühren. Wenigstens wusste er, dass Potter ebenfalls getroffen worden war und wäre er dazu in der Lage gewesen, Sirius hätte darüber fies gegrinst, wie der sich jetzt wahrscheinlich mit seinen tanzenden Beinen rumschlagen musste. Aber viel Zeit zum fröhlich sein blieb Sirius nicht mehr, denn eine Stimme, die der der alten Furie Zuhause arge Konkurrenz, zumindest in Sachen Lautstärke, bereitete, ließ nun Sirius’ Trommelfell erzittern: „POTTER! BLACK! WAS FÄLLT IHNEN EIGENTLICH EIN! KAUM SIND SIE IN DIESER SCHULE ANGEKOMMEN, SCHON VERFLUCHEN SIE SICH GEGENSEITIG!“ Er spürte den finsteren Blick von Professor McGonagall auf sich Ruhen und mit einem Male wurde ihm sehr unbehaglich. Ein schrecklicher Gedanke drängte sich in sein Bewusstsein und er wünschte sich, dass sie ihn lieber hier die ganze Nacht liegen lassen würde, als weiter zu sprechen. Als jedoch das Gefühl in seine Peripherien zurückkehrte, wusste Sirius, dass sich sein Wunsch nicht erfüllen würde. Vor ihm stand nun eine vor Wut schnaufende Professor McGonagall, die ihre Augenbrauen und Lippen so fest zusammengepresst hatte, dass sie beide nur noch ein einziger Strich waren. Sirius fand, dass sie nun gewaltige Ähnlichkeit mit Feuribert hatte, dem bösen Drachen seines Lieblingscomics. Neben ihr stand Potter, mit etwas schmerzverzerrtem Gesicht, Professor McGonagall hatte ihn wohl den ganzen Weg, von einem zum anderen Ende des Tisches, entlang am Ohrläppchen mitgezogen. „NOCH NIE, HAT EIN SCHÜLER MEINES HAUSES, MIR EINE SOLCHE SCHANDE GLEICH AM ERSTEN SCHULTAG BEREITET!“, ging es schreiend weiter. „GLÜCKLICHERWEISE BRAUCHEN SIE WENGISTENS IHRE KOFFER NICHT MEHR ZU PACKEN, ALSO KÖNNEN SIE SOFORT DEN LETZTEN ZUG NOCH NACH LONDON ZURÜCK NEHMEN!“ Sirius starrte sie voller Entsetzten an. Nein, er wollte nicht wieder nach Hause, nicht zurück in dieses Gefängnis. Hogwarts war doch all die Jahre immer sein einziger Lichtblick gewesen, dass worauf er sich am meisten gefreut hatte, ihm Hoffnung geschenkt hatte. Und jetzt sollte er es schon wieder verlassen? Das war alles nur Potters Schuld! James hörte Schritte. Natürlich, um Punkt acht Uhr kam ihre Hauslehrerin, den Gang hinunter geschritten. So wie sie guckte, würde das wohl wieder mal eine sehr, sehr lange Nacht werden! James konnte nicht wirklich sagen, dass er sich darüber freute das Pokalzimmer zu putzen, besonders nicht, wenn man Schleimbombenreste von den Vitrinen kratzten durfte. „Schauen Sie nicht so, Mr. Potter!“, rief die Professorin ihm entgegen. Die Worte kamen ihm sehr bekannt vor. „SCHAUEN SIE NICHT SO!“, wies die Professorin sie beide zurecht. Sie musste leiser fortfahren, denn von vielem Schreien war sie bereits heiser geworden. „Die Konsequenzen hätten Sie sich vorher überlegen müssen!“ Konsequenzen? Nein, über so was hatte James noch nie in seinem Leben nachgedacht. Egal, was er bisher immer angestellt hatte, normalerweise hatten seine Eltern ihm spätestens verziehen, wenn er sein Unschuldslächeln aufgesetzt hatte. Das er Hogwarts jetzt allein wegen Black verlassen sollte, wollte James nicht akzeptieren, würde er nicht akzeptieren. Das war ganz klar Blacks Fehler, wäre er nicht in James’ Haus gekommen, dann hätte dieser auch nie einen Streit mit ihm begonnen. „MINERVA!“ rief da auf einmal eine sanfte, aber bestimmte Stimme. Die imposante Person des Schulleiters, Professor Dumbledore, trat direkt neben seine Hauslehrerin. „Minerva, ich denke nicht, dass diese beiden jungen Herren uns schon an Ihrem ersten Tag wieder verlassen sollten.“ Nicht? James spürte, wie sich sein Gesicht spontan wieder erhellte, am liebsten würde er Professor Dumbledore jetzt vor lauter Glück um den Hals fallen. Professor McGonagall schnaubte jedoch nur. Ohne darauf einzugehen, fuhr Dumbledore ruhig fort: „Zweifelsohne haben Sie einen Fehler begangen, doch ich denke mit der richtigen Strafe“, er funkelte dabei ihn und Black mysteriös durch seine Halbmondgläser an, „wird das nicht wieder vorkommen. Außerdem musst du doch zugeben, dass sie scheinbar sehr talentiert sind, wenn sie diese Flüche bereits an ihrem ersten Abend beherrschen.“ Professor McGonagall sah so aus, als würde sie sich Dumbledores Worte noch einige Mal gut durch den Kopf gehen lassen, bevor sie ihm mit einem kurzen Nicken zustimmte. Schwer erleichtert atmete James aus, angewidert nahm er war, dass sein Nebenmann leider auf dieselbe Idee gekommen war. Bevor er und Black sich jedoch wieder hasserfüllt anfunkeln konnten, übernahm Professor McGonagall diese Aufgabe. „Freuen Sie sich nicht zu früh. 30 Punkte Abzug…“, Black und er starrten zu Boden, „…für jeden von Ihnen!“ „Was!“ riefen beide gleichzeitig empört, erneut warfen sich grimmige Blicke zu und starrten lieber wieder ihre Füße an. „GANZ RECHT!“, wiederholte die Professorin nochmals laut. „Dreißig Punkte für Sie beide! Es macht sowieso nichts, wie ich gesehen habe, stehen wir schon längst in den Minuspunkten, da wohl bereits ein anderer, vor Ihnen, Ihre Maßstäbe an Intelligenz gezeigt hat!“ James war überrascht das zu hören, er fragte sich zwar, welcher Gryffindor, dass gewesen sein könnte, aber das war jetzt nicht seine Angelegenheit. „Ich muss mir jetzt nur noch eine Strafe für Sie einfallen lassen…“, murmelte seine Hauslehrerin nachdenklich. Da ergriff plötzlich Dumbledore wieder das Wort: „Minerva.“ sprach er freundlich, aber bestimmt zu ihr. „Ich weiß, dass es eigentlich deine Aufgabe ist Ihnen eine Strafarbeit zu geben, allerdings muss ich dich dieses eine Mal bitten, dies mir zu überlassen.“ Fast schon empört schaute Minerva McGonagall ihn an. „Aber Albus…“ Er hob die Hand. „Kein aber Minerva! Ich muss dich darum bitten, doch verspreche ich dir, die Strafe wird nicht zu mild ausfallen.“ James fragte sich, welche Strafe Professor Dumbledore da für ihn und Black parat hielt, aber schlimmer als die von Professor McGonagall, konnte sie ja gar nicht sein. „Da Mr. Potter und Mr. Black aufgrund von persönlichen Differenzen ihren Streit angefangen haben“, verkündete der Schulleiter an alle gerichtet, „geben ich ihnen eine Woche, um ihre Probleme miteinander aus der Welt zu schaffen.“ Verblüfft sah James den Schulleiter an. Das war alles? Kein Putzen, kein Schulregelnabschreiben, kein Nachsitzen, kein Bücher abstauben in der Bibliothek, nichts von alledem, worauf sein Vater ihn vorbereitet hatte? Anscheinend wollte seine Hauslehrerin gerade aus demselben Gedanken dem Schulleiter ins Wort fallen, doch dieser gebot ihr Ruhe zu wahren. „Damit dies jedoch auch klappt, halte ich es für das beste, wenn sich die beiden etwas näher kennen lernen.“, angewidert schaute James Black an. Als ob er ihn besser kennen lernen wollte, er wusste doch bereits alles über Black, was er wissen musste. „Dazu werde ich Sie auf magische Weise miteinander verbinden, sodass Sie sich, eine ganze Woche, nicht weiter als zwei Meter voneinander entfernen können.“ Zum ersten Mal in seinem Leben war James wirklich sprachlos. Er wusste nicht, was er auf die Ankündigung des alten Mannes erwidern sollte und selbst wenn er es gewusst hätte, hätte er vor lauter Schreck keinen Ton rausbekommen. Dumbledores Worte schienen sich mächtig Zeit zu lassen, auf ihrem Weg von James’ Ohr bis hinauf zum Sprachverarbeitungszentrum, dann langsam Drang die schreckliche Wahrheit in James’ Bewusstsein und das erste was sein Körper wieder von der Starre freigab, war natürlich sein Mundwerk. „Da-Das kann doch nicht…kann doch nicht…“ „…mein Ernst sein, Mr. Potter?“ fragte er James, blitzte ihn dabei, aber fröhlich an. „O doch, Mr. Potter! Das ist mein voller Ernst. Ich denke, dass es sogar eine der besten Ideen ist, die ich je hatte! Also, wenn Sie kurz einmal still halten würden…“ Dumbledore schwenkte kurz seinen Zauberstab und murmelte dabei einige Worte, während James nur entsetzt zu sehen konnte. Dann strahlte Dumbledore sie wieder an: „Das wäre geschafft! In einer Woche, genau um diese Zeit, sind Sie erlöst. Ich hoffe, dass bis dahin alles zwischen Ihnen geklärt ist.“ James konnte nicht mehr klar denken, er starrte auf seinen Arm und überlegte, ob das gerade wirklich passiert war oder ob seine Mutter gleich in sein Zimmer kommen würde, um ihn zu wecken. Neben ihm fand Black wohl gerade erst seine Stimme wieder: „Aber, Professor, eine Woche! Das überlebt keiner von uns!“ Ausnahmsweise (und James tat das wirklich nicht gern) musste er Black sogar zustimmen. Eine Woche wäre ihr beider Todesurteil und James fand doch, dass es vollkommen ausreichen würde, wenn Black stürbe, denn er hing sehr an seinem Leben. „Mr. Black, ich dulde keine Widerworte mehr. Die eine Woche wird schneller vergehen, als Sie wahrscheinlich denken und jetzt wünsche ich Ihnen noch einen guten Appetit!“ Mit einem verschmitzten Lächeln drehte er sich um und ging zum Lehrertisch, gefolgt von Professor McGonagall. Um sie herum, brach das Leben wieder aus und alle widmeten sich wieder ihren Gesprächen zu. Er und Black jedoch verweilten an dem Platz, wo ihr Schulleiter sie zurückgelassen hatte. Lieber funkelten sie sich noch ein bisschen gegenseitig an und wünschten dem anderen ein paar Furunkel an die unangenehmsten Stellen. Aus dem Hintergrund hörte James eine vertraute Stimme nur ein einziges Wort sagen: „Kindsköpfe!“ „Meine Herren! Sie wissen glaube ich gut genug, was Sie zu tun haben und wo Sie alles nötige finden werden. Die Regeln sind wie immer, keine Zauberei, keine sonstige Hilfe von Außen und stellen Sie vor allem keinen weiteren Blödsinn an! Gegen Mitternacht werden entweder ich oder Mr. Filch Sie drei“, die Professorin deutete auf James, Peter und Remus, „abholen.“ Dann wandte sie sich an ihn: „Sie, Mr. Black, werden ja noch ein bisschen länger bleiben. Und wagen Sie es ja nicht zwischendurch abzuhauen, denn ich werde Sie erst persönlich entlassen!“ „Käme nie auf den Gedanken.“, murmelte Sirius entnervt. „Das will ich auch hoffen!“, sagte seine Hauslehrerin scharf. „Nun, fangen Sie an, bevor der Schleim noch fester wird!“, mit diesen Worten verabschiedete sich die Verwandlungslehrerin von den Vieren, die jetzt schweigend mit ihrer Arbeit begannen. Sirius nahm den Spachtel in die Hand und ging zur ersten Vitrine. Hinter dem grünen Schleim am Glas, konnte Sirius die goldenen Quidditchpokale nur noch erahnen. In seinem Kopf verfluchte er den Poltergeist, auf jede nur erdenkliche Weise, als er anfing das nach alten Schweißsocken stinkende Zeug von der Scheibe zu kratzen und dabei auch noch feststellen musste, dass es inzwischen härter als jeder Felsbrocken geworden war. Er wollte nicht daran denken, wie müde er morgen früh auf alle Fälle sein würde. Sirius fühlte sich wie gerädert. Kein Wunder, er hatte ja auch die ganze Nacht lang kein Auge zu bekommen. Noch mal schoss er dem Junge neben sich am Tisch einen wütenden Blick zu, bevor er ihn wieder ignorierte und sich seinem Frühstück widmete, aber auch die riesige Auswahl an Essen konnte ihn heute morgen irgendwie nicht wirklich aufheitern. Als er in der Früh in den Spiegel geschaut hatte, hatte ihn ja fast die Trollkeule getroffen, beim Anblick seiner leichenblassen Haut und den schwarzen Ringen unter seinen Augen. Sein nervtötender Zwilling, der aus unerfindlichen Gründen leider trotzdem frisch erholt aussah, hatte natürlich nichts Besseres zu tun gehabt, als darauf einen fiesen Spruch zu lassen. Und somit war der Streit, der die ganze Nacht gedauert hatte, also auch gleich am Dienstagmorgen fröhlich weitergegangen. Ein lautes Krächzen und Flügelschlagen ließ Sirius aufblicken. Hunderte Eulen kamen in die große Halle herein geschwebt, um ihren Job als Postbote gerecht zu werden. Aus den Augenwinkeln beobachtete Sirius, wie ein großer dunkelbrauner Uhu auch vor seinem verhassten Anhängsel halt machte. Potters mürrisches Gesicht erhellte sich sogleich, als er sein Päckchen öffnete und die vielen bunten Süßigkeiten darin erblickte. Genüsslich kauend, ließ er sich es schmecken und reichte seinen farbenfrohen Süßkram den Tisch entlang weiter, Sirius bekam selbstverständlich nichts ab. Irgendwie schmeckte Sirius sein Frühstück nun noch viel schlechter, aber eigentlich war er nicht neidisch auf Potter, sondern sogar sehr froh keine Post bekommen zu haben. Trotzdem wollte das drückende Gefühl in seinem Magen nicht vergehen, er konnte sich nicht mehr erinnern, wann er das letzte Mal Schokolade geschenkt bekommen hatte. Ein Krächzen vor ihm, ließ Sirius plötzlich aufschauen. Dort, zwischen Speck und Baked Beans, saß ein großer Vogel, dessen Gefieder fast gänzlich schwarz war, bis auf die grauen Stellen an Hals und Brust. „Corvus!“, stammelte Sirius entsetzt. Aus seinem spitzen kohlefarbenem Schnabel erklang, wie zur Zustimmung, ein erneutes Krächzen. Die Nebelkrähe war der Briefträger der Familie Black und schon seit Generationen ihr Markenzeichen. Jeder familiäre Zweig hatte seine eigene Zucht und die Tiere durften sich selbstverständlich nur untereinander paaren, denn schließlich konnte man ja nicht zulassen, dass sich das Blut des Haustiers mit dem von gewöhnlichen Wildkrähen vermischte, man musste wissen, wo sein Bote seine Wurzeln hatte. Als Sirius Blick auf den Brief fiel, den Corvus ans Bein gebunden hatte, stockte ihm für den Moment der Atem. Er war feuerrot. Ein Heuler! Sirius spürte die intensiv interessierten Augen seiner Tischnachbarn, insbesondere die von Potter auf sich Ruhen und gab sich von daher größte Mühe, den Brief möglichst schnell und ohne zittrige Hände, an sich zu nehmen. Als Corvus befreit war, verabschiedete er sich mit einem letzten lauten Krähenlaut, der fast schon nach Hohn klang und ließ noch eine seiner schwarzen Federn, als Andenken, auf dem Tisch zurück. „Los, steh auf!“, wandte sich Sirius barsch an seinen Nebenmann, denn er wusste, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb. Potter aber ignorierte ihn und aß seelenruhig weiter. „Jetzt komm schon, POTTER! ICH HAB ECHT KEINEN BOCK DAS HIER DRIN ZU MACHEN!“, schrie Sirius nun halb aus Angst halb aus Verzweiflung, was da gleich auf ihn zukommen würde. „Für dich, beweg ich mich doch nicht von meinem Frühstück weg, BLACK!“, schnauzte er Sirius an. In seiner Verzweifelung und Wut über Potter, tat Sirius nun etwas sehr Dummes, was er allerdings erst zu spät als solches erkannte. Er versuchte von Potter wegzukommen und für einen Moment, nicht einmal eine Sekunde lang, dachte er, es würde tatsächlich klappen, doch dann machte sich der Zauber von Dumbledore bemerkbar. Zwei Meter und nicht weiter kam Sirius, dann haute es ihn von den Beinen und er wurde zurückgezogen. Potter zog ihn an, wie eine Veela die Männer. Dummerweise (als wenn Sirius Unglück nicht schon perfekt wäre), fiel ihm der Brief aus der Hand. Schockiert beobachtete Sirius wie das rote Etwas zu Boden flatterte, ganz langsam, die Zeit schien stehen zu bleiben … und dann kam, was kommen musste. „SIRIUS ORION BLACK!“, eine unangenehme Stimme, noch zehnmal lauter und schriller als sonst, ließ Sirius zusammenzucken und selbst die schwebenden Kerzen erzittern. „DU BLUTSVERRÄTER, WIE KONNTEST DU DAS UNSERER FAMILIE NUR ANTUN! DER NAME „BLACK“ BEDEUTET DIR REIN GAR NICHTS! WIE KONNTEST DU NUR ZULASSEN, DASS DU IN GRYFFINDOR GELANDET BIST?! UND DANN LÄSST DU DICH AUCH NOCH AN DIESEN POTTERJUNGEN BINDEN! DU BIST, WIE IMMER NICHTS WEITER, ALS EINE SCHANDE FÜR DEINEN VATER UND MICH! SEI FROH, DASS WIR DICH NICHT NACH HAUSE HOLEN, DENN DANN KÖNNTEST DU WAS ERLEBEN! WEHE DIR, DASS ICH NOCH MEHR SCHLECHTE SACHEN ÜBER DICH HÖRE, DENN DANN SOLLTEST DU ES NIE MEHR WAGEN, DASS NOBLE UND FÜRNEHME HAUS DER BLACKS ZU BETRETEN!“ Das war das Ende von Mrs. Blacks Standpauke, der Brief zerfledderte sich anschließend selbst und ging schlussendlich in Flammen auf. Wie versteinert sah Sirius auf die Stelle, von wo er gerade noch vom Heuler angeschrieen worden war. In der ganzen Halle war es mucksmäuschenstill, jeder hatte Sirius persönliche Demütigung mitbekommen und wartete anscheinend jetzt seine Reaktion ab. Da vernahm er auf einmal ein leises Kichern vom anderen Ende der Halle, das rasch immer lauter und ausgelassener wurde. O diese arrogante Lache kannte er mehr als gut! Der nächste Moment kam und ging und hätte man Sirius nachher gefragt, er hätte nicht sagen können, welchen Zauber er benutzt hatte, so schnell war dieser Augenblick an ihm vorbeigezogen. Das schwarzhaarige Mädchen lag zusammengekrümmt an der Wand, aber in Sirius blieb weiterhin das Gefühl unbändiger Wut zurück. „MR. BLACK!“, zum zweiten Mal wurde Sirius heute angeschrieen, doch diesmal von Professor McGonagall. „Was fällt Ihnen eigentlich ein! Wie können Sie es wagen vor meinen Augen schon wieder den Zauberstab gegen einen Ihrer Mitschüler zu erheben! Und dann auch noch gegen Ihre eigene Cousine!“ Professor McGonagall sah ihn ähnlich an wie gestern Abend, doch diesmal jagten ihre zusammengekniffenen Adleraugen und die Zornesfalten Sirius keine Angst mehr ein. Er gab nur ein verächtliches Schnauben von sich, da er wusste, dass jedes weitere Wort von ihm, ihn nur tiefer in den Drachenmist reiten würde. „Wenn das so ist, haben Sie bestimmt nichts dagegen zwei Wochen nachzusitzen Mr. Black! Außerdem werde ich den Schulleiter von Ihrem erneuten Regelbruch unterrichten. Ach und zwanzig Punkte Abzug von Gryffindor und seien Sie froh, wenn Professor Slughorn Ihnen nicht noch weitere abzieht!“, keifte sie. „Professor, Sie können ihm keine Woche Nachsitzen geben!“ Überrascht sahen McGonagall und besonders Sirius, Potter an. „Jedenfalls nicht diese Woche. Denn sonst müsste ich ja mit und ich hab doch diesmal wirklich nichts gemacht!“ War ja klar! Wie hatte Sirius auch nur für eine Sekunde denken können, dass Potter so nett wäre sich für ihn einzusetzen. Es ging hier nicht um Mitleid, sondern um puren Eigennutz. „Tut mir ja Leid, Potter, aber das haben Sie sich selbst zu zuschreiben, dank Ihres glorreichen Verhaltens vom gestrigen Abend. Also wird es Ihnen auch gar nicht schaden, Mr. Black bei seiner Arbeit, zu helfen!“ Sie schenkte Potter einen letzten drohenden Blick und ging dann auf Bellatrix zu, um sie in den Krankenflügel zu bringen. „Vielen Dank auch, Black!“, zischte Potter, als die Professorin außer Hörweite war. „Gern geschehen, Potter!“, zischte Sirius schlecht gelaunt zurück. Die Woche wurde wirklich immer besser! Mit dem Ärmel wischte sich James den Schweiß von der Stirn, seine erste Vitrine hatte er von den gröbsten Schleimspuren befreit, jetzt stank er von den Ellbogen abwärts wie ein Schweizer Käse. Nun kam aber erst der richtig lustige Teil, mit einem Spezialreiniger durfte James nun solange über das Glas wischen, bis es auch vom allerletzten grünen Krümel befreit war und danach würde es mit Sleek’s Scheibenpolitur weitergehen, bis alles wieder Kratzer frei wäre und er Blasen an den Händen hätte. James stöhnte bei dem Gedanken an die viele Arbeit, die ihm noch bevorstand, putzte aber trotzdem brav weiter, Gonni’s Rumtreibermaß war schließlich für die Hälfte Woche schon genug gesättigt und seinen neuen Status als Teamkapitän der Gryffindors war er nicht scharf drauf sofort wieder zu verlieren, geschweige denn seinen Besen als Brennholz missbrauchen zu lassen. Also, versuchte sich James die Arbeit etwas schmackhafter zu machen, in dem er sich mit seinem Lieblingstraum ablenkte. Es war immer genau dieselbe Szene, mit derselben Person, doch wurde James nicht müde, es sich immer wieder ganz genau auszumalen. Nicht mal Sirius wusste etwas von diesem Traum, er hätte James wahrscheinlich bloß ausgelacht, aber in seinem tiefsten Innern hoffte James stets, dass dieser Traum wahr werden würde. Und während James nun genauso abwesend seinen Gedanken nachhing, wie seine drei Freunde, bemerkte keiner von ihnen, wie sich die dunkle alte Tür langsam öffnete, aufmerksam darauf bedacht kein Geräusch zu verursachen. Etwas huschte hinein, doch die vier Jungs hatten alle ihren Rücken der Tür zugewandt. Auf leisen Sohlen näherten sich die dunklen Schatten den ahnungslosen Gryffindors, als ein plötzliches Scheppern, alle Anwesenden zusammenzucken ließ … *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* @Wolfdemon-Ai:Großes Dankeschön für dein Kommi!^^ Joah, bei Mel ist das so ein zwiespältiges Gefühl, ob man sie jetzt bedauern oder verachten soll. Aber verspreche, dass sie nicht immer so kalt bleiben wird, sie wird sich im Laufe der Zeit ... verändern. ;) @Nicce: Thanks! Hach, wer hört so was nicht gern? *lol* @eva-04: Hey du!^^ Die Antwort auf Lilys Frage ... hm, die ist wirklich interessant. Ich denke, wir werden im Laufe des fünften Schuljahrs teile davon erfahren, aber so richtig ... nee, da lass ich mir noch Zeit. :P Wichtig wäre allerdings auch zu wissen, nach was genau Lilys "warum" eigentlich fragt.^^ Ob es Mel wirklich getroffen hat??? Zuerst würde ich sagen nein, aber dann auch vielleicht auf eine gewisse Weise wieder ja ... Mels Denkweise lernt man noch verstehen. ;) @whatever92: Ein neuer Leser! *Jubelschrei* Puh, gut dass dir die Länge gefällt, das war bisher nämlich noch nichts im Gegensatz zu einem Chap, das noch kommt.^^ "Sinvoller Inhalt"? *lol* Das hört sich doch mal toll an! ;) Also, die kaum Fehler *hust* ... ähm, ja ... bin zwar nicht ganz doof, aber das meiste dürfte dann doch eher meiner Beta Tschini zu verdanken sein, die ich peinlicherweise bisher vergessen habe zu erwähnen. *upps* Kommis, please!!! *extremliebguck* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)