Mai Otome - Proxy von Shizuru ([News-Update 2014]) ================================================================================ Kapitel 8: Eine Party mit Hindernissen -------------------------------------- Temperamentvoll und eigensinnig, Eigenschaften, die Natsuki wohl schon zu Zeiten des Korallenranges ziemlich offen zeigte, sie oft genug dadurch in irgendwelche Schwierigkeiten geriet. Wie oft hatte sie Miss Maria zurecht gewiesen, ihr immer und immer wieder die selbe Predigt gehalten, dass sie manche Dinge zu leichtsinnig anging, dass sie sich lieber ein Beispiel an Mai neben sollte. Doch zu sehr prägten die Jüngere diese Charakterzüge, dass sie diese bis heute nicht ablegen konnte. Es war ein Teil von ihr, der nicht wegzudenken war. Wo wäre sie auch heute, wenn sie nicht hin und wieder ein Risiko eingegangen wäre? Das Wohl anderer über das eigenen gestellt hätte? In Anbetracht dessen hatte Shizuru wohl Recht, viel zu wenig kam ihr eigenes Wohl an erste Stelle. Vielleicht sollte sie doch etwas mehr aufpassen, wenn nicht ihretwegen, dann zumindest um Shizurus Willen. Natsuki wollte der Älteren nicht noch mehr Sorge bereiten, als sie bereits schon mit sich herumschleppen musste. Seufzend wand sie sich dem Kleiderschrank zu, wollte schon damit anfangen sich etwas daraus hervorzukramen, bis ihr der Gedanken kam, dass Shizuru ja für den heutigen Abend dafür zuständig war. Also begnügte sich die Jüngere vorerst mit Unterwäsche, soviel würde sie wohl selber aussuchen dürfen. Diese mit wenigen Griffen angelegt, behielt Natsuki immer noch das Handtuch um ihren Körper, bot es zumindest noch etwas Wärme und Schutz, bis Shizuru endlich fertig war. Mit dem Rücken zur Tür, dem Fenster somit zugewandt, bekam die Gakuenchou auch erst nicht mit, wie sich die Tür öffnete und die Ältere den Raum betrat. Das Auf- und Zugehen der Schranktüren verriet ihr jedoch, dass sie bald wenigstens etwas am Körper tragen würde, machte sich aber nicht die Mühe sich jetzt schon zu erkundigen und herumzudrehen. Auf den unerwarteten Kontakt an ihrer Schulter spannte sich ihr Körper automatisch an, Muskeln ließen jedoch bald schon locker, als ihr Kopf in die Halsbeuge Shizurus rutschte. "Baka...“, entgegnete sie sanft, schloss für einen Moment die Augen, als sich ihr Körper näher an den anderen drängte. Sie könnte Shizuru wohl niemals böse für ihren guten Willen sein, für die Liebe, die dadurch doch nur mehr zum Vorschein kam. "Nur das nächste Mal bevor du so was machst, sag mir Bescheid….“, wies damit auf die spontane Duschaktion hin, ein kleines Schmunzeln stahl sich auf ihre Lippen. „Sonst wirst du nie erfahren, ob ich nicht eine gemeinsame Dusche bevorzugt hätte…“, mit dieser Anspielung löste sich die Jüngere aus der Umarmung, nur um sich Shizuru richtig zuwenden zu können. Ihr Schmunzeln vertiefte sich ein wenig, als sie die Überraschung in dem Rubin erkannte, fast schon die Enttäuschung, dass eine solche Chance verpasst wurde. Natsuki schlang ihre Arme um den Hals der anmutigen Otome, drückte sich mit den Zehenspitzen die wenigen Zentimeter hoch, bis sie auf der exakt selben Augenhöhe mit Shizuru war. „Du hast Recht, lass uns Spaß haben…“, das Grün funkelte vorfreudig, wirkte nicht mehr so matt wie wenige Momente zuvor. Die Jüngere lehnte sich leicht vor, stahl einen kurzen Kuss von den einladenden Lippen, bevor sie sich endgültig löste. Die Freude wurde schnell wieder gehemmt, als sie entdeckte, was Shizuru als ihre Abendbekleidung herausgesucht hatte. Brauen zogen sich zusammen, während sie ans Bett herantrat, ein kritischer Blick betrachtete, das Kleid, was ihren Körper bisher nur ein einziges Mal geziert hatte. Das nicht ohne Grund. „Mou Shizuru….muss ich wirklich?“, jammerte sie leise, schob die Unterlippe leicht vor, bevor sie sich der Älteren wieder zu wand. Es war nicht so, dass sie Kleider oder gar galantere Bekleidung verabscheute, es war nur einfach nicht ihr Stil. Sie fügte sich der Ordnung, wenn es um Festlichkeiten oder anderen wichtigen Anlässen ging, aber in ihrem privaten Leben, war das etwas anderes. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie das Teil überhaupt nicht mitgenommen, innerlich verfluchte sie immer noch den, der ihre Koffer gepackt hatte. Es lag kein Zweifel daran, dass sie in jenem Kleid umwerfend aussehen würde, alleine schon der gewagte Ausschnitt am Rücken würde Dinge offenbaren, von denen andere nur träumten. „Was?...“, entkam es der Älteren nur etwas entrüstet, als Natsuki ihr eröffnete, welche Chance ihr da durch die Lappen gegangen war. Sie zog leicht die Brauen, wollte schon ein Klagen formen, da versiegelte Natsuki ihre Lippen mit einem kurzen Kuss und wischte wieder alle Worte und Gedanken fort... Wie schaffte sie das nur? Bestimmt tat sie das mit Absicht... Jedesmal brachte sie sie aus dem Konzept... Aber nicht nur irgendwie, nein wenn, dann so richtig mit allem drum und dran... Irgendwann würde sie dadurch vermutlich sogar vergessen wie sie hieß. Schluckend versuchte sie dann ihr Herz wieder zu beruhigen, welches die Gakuenchou da schon wieder so sehr zum Klopfen gebracht hatte. Sie folgte den Schritten der Jüngeren mit dem Blick und schmunzelte dann, als Natsuki sich über die Auswahl dezent beschwerte.. „Ich durfte entscheiden...“, meinte sie dann nur vollkommen Unschuldig wirkend und legte den Kopf etwas schief, ehe sie sich erneut an den Schrank begab und die Türen von ihrer Seite aufriss. „Dafür... darfst du aber auch aussuchen, was ich anziehen soll...“, sagte sie und davon hatte sie vorher ja gar nicht erwähnt gehabt. Das bog die Sache für Natsuki natürlich schon wieder ganz anders hin, vor allem weil Shizuru eine ziemlich ausgefeilte Garderobe besaß. Das Beste Kleidungsstück war wohl das dunkelrote Kleid, welches zwar eng und hochgeschlossen war, die Beinseiten allerdings bis zum Schenkel hinauf aufgeschlitzt waren. Auch der Rücken dieses Kleides war ausgeschnitten und der Kragen schloss hoch um ihren Hals auf, wie man es von chinesischen Oberteilen her kannte. Von Brust bis zum Bauch schlängelte sich ein fein aufgestickter Drache über den Stoff und machte das Kleid beinahe einzigartig. Es war eine Schande das so ein schöner Fetzen Stoff immer im Schrank vergammeln musste, weil die Akademie so eine strenge Kleiderordnung hatte. Aber es war fraglich ob Shizuru so ein Kleid überhaupt jemals freiwillig anziehen würde... Sie schien immerhin eher etwas spießig, wenn es nicht gerade um ihren knappen Badeanzug ging, den sie im Sommer immer am Leibe trug und mehr als nur Natsukis Blicke damit auf sich zog... Während Natsuki Zeit hatte, ein Kleid für Shizuru auszuwählen, setzte sich diese auf das Bett, mit dem Handtuch um den Körper und schlug die Beine beinahe aufreizend schon übereinander. Sie konnte es eben einfach nicht lassen... Auch die Ältere war schon Feuer und Flamme. Nicht nur weil die Sunnyboys vermutlich ihr Fett weg bekamen, auch wenn diese Natsuki vermutlich reihenweise becircen würden, sondern auch weil das.. nun ja... ein Date war. Ein Date mit der Dame ihres Herzens... oder zumindest etwas nah angrenzendes. Natsuki hatte mittlerweile das Kleid vom Bett hochgenommen, hielt es in einigem Abstand zur besseren Betrachtung vor sich. Das einzige was ihr an dem Kleidungsstück zusagte, war die Farbe und der sanfte Stoff, der ihr nur so durch die Finger glitt. Nachteile konnte sie schon viel mehr aufzählen, angefangen von dem viel zu weiten Rückenausschnitt, der fast bis runter zum Steiß reichte, vom Dekolletéausschnitt gar nicht zu reden. Dann war es zudem noch unbequem, man konnte nicht richtig drin laufen und.... Die Dunkelhaarige biss sich hart auf die Unterlippe um jene Eigenschaften nicht alle zu ihrer Verteidigung hervor zubringen. Es war schließlich abgemacht, wie sie Shizurus Worte schon im nächsten Moment erinnerten. Sie würde schon einen Abend damit überleben, sie hatte ja schließlich die Ältere an ihrer Seite, da war das größte Übel ja schon mit abgewendet. Augen schweiften rüber zu Shizuru, als diese die Schranktür erneut öffnete und ihre Kleidungsseite offenbarte. Für einen Moment blinzelte die Jüngere nur, dachte schon fast sich verhört zu haben. Sie sollte wirklich etwas für Shizuru heraussuchen? War das wirklich eine gute Idee bei ihrem...na ja Geschmack? Sie wollte sich schließlich nicht blamieren oder Shizuru damit erschrecken, wenn sie ja nicht das richtige aussuchte. Ein zaghaftes unsicheres Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, bevor sie verlegen eine Hand an den Hinterkopf führte, sich dabei kaum merklich eine blasse Röte auf den Wangen bildete. "Sicher das du das willst?", murmelte sie recht kleinlaut, ehe sie in Richtung Schrank ging um Einiges der großen Auswahl unter die Lupe zu nehmen. Die Augen schweiften zunächst etwas unentschlossen umher, suchten nach einem Möglichen Anreiz, vielleicht sogar einem Hinweis, was Shizuru sich eventuell selber für den Abend hätte aussuchen können. Es war gar nicht einmal die Besonderheit dieses Kleides was so hervorstach, als viel mehr die Farbe. Mit einem gewissen Hauch an Bewunderung, zog die Gakuenchou das rote Exemplar hervor. Sie konnte sich nicht erinnern, Shizuru jemals in so etwas gesehen zu haben, geschweige denn wusste sie bis dato nicht, dass so etwas überhaupt im Kleiderschrank der Älteren existierte. „Wie wäre es mit dem?“, schlug sie noch etwas scheu vor, trug die Auswahl an Abendgarderobe rüber zum Bett. Natsuki versuchte einen Blick zu erhaschen, der ihr verraten würde, ob sie vielleicht doch einen Fehler damit begangen hatte. Sie ließ den Stoff fast übervorsichtig neben ihrem Kleid auf das Bett sinken, nahm letzteres dann wieder an sich. „Wenn nicht ist auch nicht schlimm…ich denke nur…“, begann die Gakuenchou sich für die Auswahl zu rechtfertigen, spürte fast den Drang dies tun zu müssen. „Ich denke nur es….es wird dir sehr gut…stehen…“, Komplimente austeilen war nun nicht gerade eine Stärke der Jüngeren, verhaspelte sie sich meistens doch zu schnell in irgendwelche Worte, die am Ende doch nur lächerlich klangen, zumindest in ihren eigenen Ohren. Etwas verlegen wand sie den Blick ab, ging einige Schritte in Richtung Tür. „Ich zieh mich dann mal um...“, murmelte sie noch knapp, nutzte die Gelegenheit um den Raum zu entfleuchen und möglichem Necken so gleich aus dem Weg zu gehen. Dezent wanderte eine Augenbraue nach oben, während das Rubin ihrer Augen wieder freigelegt wurde, durch einen zeitlupenartigen Augenaufschlag. Ihr Blick fasste sofort das Rot des Kleides ein, welches Natsuki ausgewählt hatte und ihr nun an das Bett herantrug. Ein schmunzeln bildete sich auf ihren Lippen, so als hätte sie genau gewusst, das die Jüngere dieses Kleid auswählen würde.. Aber dafür war es ja auch eigentlich bestimmt gewesen... Es kam nur nie zum Einsatz. Es gab einen Moment, der war noch gar nicht so lange her, da hatte Shizuru mit dem Gedanken gespielt, die Gakuenchou einfach mal abends in die Stadt zu entführen und sozusagen mit ihr auszugehen. Erster Gedanke war natürlich gewesen, die Jüngere mal etwas ausspannen und spaß haben zu lassen... Für diesen Abend hatte sie sich dieses Kleid sogar maßschneidern lassen. Jedoch hatte sie es sich kurz vor dieser Aktion anders überlegt und einen Rückzieher gemacht... Das Kleid wurde also im Schrank platziert und dort eingeschlossen auf unbestimmte Zeit... Das sie es so schnell aber wiedersehen würde, damit hätte sie nicht gerechnet... Ein Nicken, ein Lächeln, dann war Natsuki auch schon aus dem Zimmer verschwunden um sich umzuziehen, wie sie gesagt hatte. Selbiges würde die Ältere nun auch machen. Sie erhob sich recht schwungvoll vom Bett und ließ das Handtuch zu Boden sacken, welches ihren Körper vollends entblößte. Doch das war ja nicht das erste mal Heute... Hüftewiegend trugen ihre langen Beine sie dann zum Schrank hinüber, aus welchem sie sich dann Unterwäsche zog, die zu dem Kleid passte. Ein roter Slip und ein dazu passender Bh, mit transparenten Trägern und Schnallen, damit dieser nicht den Blick auf den freien Rücken störte. Anschließend schlüpfte sie dann in das recht eng anliegende Kleid und zog den Reißverschluss an der rechten Seite nach oben. Den Kragen im Nacken verschloss sie mit einem Druckknopf. Sie sah an sich runter, drehte sich einmal im Kreis und schritt dann an das Schuhfach, um nach ein paar passenden Schuhen ausschau zu halten. Sie hatte die wahl zwischen dunklen Stiefeln oder roten Pumps. Farblich passten eindeutig die Pumps besser dazu und der Absatz dürfte eigenlich kein Problem sein. Sie zog die Schuhe hervor und schlüpfte hinein. Dabei klaffte der Schlitz des Kleides wirklich extrem über ihr Bein frei und legte es komplett bis zur Hüfte hin frei. Das würde sicherlich so einige Blicke auf sich ziehen, wenn sie unterwegs waren. Sie trat sich in den Schuhen kurz fest, prüfte, ob diese gut saßen und verließ dann anschließend das Zimmer. Ihre Absätze machten recht helle Gehgeräusche und so würde man sie in diesem Haus sicherlich überall finden, wo sie sich bewegte. Shizuru begab sich nach unten in das kleine Bad, da Natsuki ja das obere belegt hatte. Dort föhnte sie sich die Haare und steckte diese etwas hoch. Nur vereinzelte Strähnen ließ sie herab hängen, was die Frisur und das zarte Gesicht deutlich hervorhob. Nach einem letzten prüfenden Blick in den Spiegel, trat sie dann wieder aus dem Bad und stellte sich vor den verrußten Kamin im Wohnzimmer, um dort auf Natsuki zu warten. Die Jüngere atmete mit einem tiefen Atemzug durch, als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel. Etwas aufgeregt war sie nun doch, versuchte sich vehement am Riemen zu reißen, sich einzureden, dass es doch nur ein normaler Abend werden würde. Doch war er das, wenn sie nicht wusste welche Wendungen er vielleicht noch mit sich brachte? Das Handtuch fand wieder Platz auf einer der Halterungen im Badezimmer, ließ Natsuki in nichts weiter als der Unterwäsche. Ein kritischer Blick zum Ausschnitt des Kleides, ein folgender an ihr herab. Leise entwich die Luft in einem Schnaufen, der Bh war wohl fehl am Platz, würde das Bild der freien Rückenpartie geradewegs verschandeln. Dann müsste sie den Abend wohl ohne auskommen, so gesehen wäre es nicht das erste Mal, dass die Gakuenchou auf das entsprechende Etwas verzichtete. Dazu war das Kleid auch noch so geschnitten, dass es sich an jede einzelne Kurve ihres Körpers schmiegen würde und somit die Unannehmlichkeit ihr keinerlei Sorgen bereiten würde. Eine gute halbe Stunden später, nach reichlich Mühe, dass Kleid an ihren Körper zu bekommen, war Natsuki fertig. Die Farbe zierte ihren Leib auf charakteristische Art, das dunkle Haar fiel so glatt wie Seide um ihre Schultern, kitzelte sanft die entblößte Haut am Rücken. Ihre Schritte führten sie zurück ins Schlafzimmer, ein kurzer Blick in den Schrank und ein Griff zu etwas bequemeren Schuhen. Die Jüngere würde lieber barfuss laufen, als sich mit hohen Absätzen den Abend zu einer Qual zu machen. Das wäre wohl zu viel des Guten. Etwas blieb ihr selber der Atem stocken, als sie ihr Bild in dem großen Standspiegel des Schlafzimmers, entdeckte. Für wahr, war es ein ungewöhnliches Bild. Leicht Nervosität stieg in ihr hoch, als Natsuki den Weg nach unten hin antrat. Schritt für Schritt die Treppe runter, sehr darauf achten, nicht noch eine peinliche Stolperaktion hinzulegen, denn es war mitunter für sie wirklich nicht leicht darin zu laufen. Auf der vorletzten Stufe hielt sich inne, die Hand zur Sicherheit leicht auf dem Geländer abgelegt. Ihre Augen fanden Shizuru, wurden fast schon magisch bei diesem Anblick angezogen. Die Jüngere blinzelte ein paar Mal, dachte es wäre nur ein schöner Traum, der ihren Sinnen einen Streich spielen würde. Niemals hätte Natuski gedacht, dass die Ältere so schön aussehen könnte, als in diesem Moment. Wenn es wirklich so etwas wie Engel geben würde, dann hatte sie wohl das Glück hiermit einen getroffen zu haben. „Shizuru…wow…“, wisperte sie unfähig irgendetwas Vernünftiges über die Lippen zu bringen, nahm die letzte Stufe und gesellte sich zu der Älteren in den Wohnbereich. Eine Hand streckte sich leicht nach der Shizurus aus, umfasste sanft die Finger in einem Griff. „Bereit für einen unvergesslichen Abend?“, schmunzelte die Dunkelhaarige fast schon verschwörerisch, hob Shizurus Hand hoch an ihre Lippen, einem Gentleman gleich. Ein sanftes Ziehen in Richtung Tür brach die außergewöhnliche Atmosphäre. Selbst die Tür hielt die junge Gakuenchou für die Ältere auf, es wirkte fast so als ob sie vollkommen dem Bann der anmutigen Grazie verfallen war. Shizuru schien vollkommen in Gedanken versunken zu sein, als Natsuki auf die unterste Treppenstufe hinab stieg und dann auch gleich mal verkündete, das Shizuru umwerfend aussah. Sie blinzelte, schmunzelte und drehte dann den Kopf herum, wonach ihr Körper dieser Bewegung folgte. Kaum aber hatte sie Natsuki ins Auge gefasst, trennte sie die Lippen voneinander und weitete etwas überrascht die Brauen. Sie kannte das Kleid zwar und hatte es auch das eine mal an Natsuki gesehen, doch so atemberaubend hatte sie es gar nicht in Erinnerung gehabt... Sie rang sich ein Schlucken ab, ehe sie dann wieder eines sachten Lächelns fähig war. „Wow?... Schau dich doch mal an... Wenn hier etwas wow ist dann eindeutig du“, meinte sie zuckersüß und kam mit dem Blick gar nicht mehr los von der Jüngeren. Ihre Augen folgten ihr, bis sie zu ihr aufgeschlossen hatte. Fragend hob sie ihre Brauen, senkte dann aber auch schon den blick auf ihre Hand, welche Natsuki eingefangen und nun hoch an ihre Lippen geführt hatte. Fassungslos über diesen umwerfenden Charme, welchen Natsuki bei dieser tat versprühte, trennten sich ihre Lippen voneinander und ihr stieg eine zarte Röte in die Wangen. „Mehr... mehr als bereit“, nuschelte sie dann etwas Wortkarg, was doch reichlich verdächtig war. War da etwa jemand sprachlos? Das war wirklich unglaublich. Innerhalb von zwei Sekunden hatte Natsuki sich die Rolle der Katze gekrallt und Shizuru als Maus zurück gelassen... Abermals konnte die Ältere nur schlucken und setzte sich dann in Bewegung, als die junge Gakuenchou sie zur Tür zog und ihr diese dann auch noch aufhielt in perfekter Manier. Sie konnte darüber nur schmunzelnd den Kopf schütteln. Natsuki legte sich ja richtig ins Zeug. Das war ziemlich niedlich, musste sie sich gestehen... Draußen angekommen sah sie über die Sandfläche hinweg. Mit den Schuhen konnten sie unmöglich durch den Sand bis zur Strandbad kommen... Also bückte sie sich runter und zog die Pumps aus, um diese dann an den Fingern baumeln zu lassen und barfuß durch den Sand zu gehen. Grinsend sah sie kurz zu Natsuki und setzte ihren Weg dann fort. Nach einer guten Viertelstunde Fußweg, ragte dann die kleine Bar direkt am Meer auch schon empor und wenige Schritte später, standen sie auch schon direkt davor. Shizuru schüttelte kurz ihre Füße ab und stieg dann wieder in die Pumps, als sie Holzboden unter die Füße bekam. Ein Blick zu Natsuki, dann öffnete sie die Tür zu der Bar. Die kühle Abendluft wehte der Jüngeren um die Nase, wirkte angenehm erfrischend. Ganz im Gegensatz des vorherigen Tages, würde der Abend wohl eher eine laue Sommernacht versprechen. Die Sonne versank gerade am Horizont, als die beiden Frauen den Strand entlang spazierten mit der Aussicht besagte Bar aufzusuchen. Grüne Augen vermischten sich mit dem Farbenspiel auf den Wellen des Meeres, beobachteten gebannt wie der ewige Wärmespender sich für diesen Tag verabschiedete. Die Hand der Jüngeren hatte sich wie so oft in Shizurus verankert, eine kleine Geste, die doch große Bände sprach. Es war ohnehin schon rar, dass die Gakuenchou ihre Zuneigung so offen kundtat. Die Bar kam in Reichweite, wirkte schon auf die Distanz recht belebt. Bunte Lampions zierten als Girlanden die Außenwände des Holzschuppens. Ohnehin sah alles recht festlichen geschmückt aus, einer Ersteröffnung eben würdig. Natsuki hoffte nur, dass die Menschen dort auch alle so naiv wie der junge Surfer am Nachmittag waren, und sie nicht erkannten. Sie wusste zu gut, wie anstrengend es werden könnte, wenn Fans sich in der Anwesenheit der Otome ergötzen wollten und dabei oftmals vor nichts zurück schreckten. Sie trat durch die schlichte Holztür, die Shizuru Momente zuvor aufgezogen hatte. Kaum den Raum betreten, drang gedämpfte Musik an ihr Ohr, gemischt mit unzähligem Gemurmel und Unterhaltungen von anwesenden Menschen. Das Lokal schien schon recht voll zu sein, jedoch nicht überfüllt, dass man sich durch die Masse hätten durchkämpfen müssen. Eine bunte Mischung an Menschen tummelte sich an Tischen, der Bar selber, von sonnengebräunten Surfern, die rege versuchten Punkte bei diversen Strandschönheiten zu sammeln, bis hin zu Stadtvolk, was wohl extra den Weg bis hinunter an den Strand angetreten hatte um bei dieser Eröffnung dabei zu sein. Der Raum erstreckte sich über eine große Länge, zeigte gen Meer einen breiten offenen Durchgang, der vermittelte, dass selbst Außengelände wohl noch dazugehörte. In der Tat offenbarte sich auf dem, mit Holzdielen ausgekleideten, Bereich des Strandes eine Art Tanzfläche, wurde überdacht von simplen Bambusgerüsten. Natsuki schritt etwas weiter in den Raum hinein, der Griff ihrer Hand verstärkte sich in dem Moment, als sie einige Blicke auf sich spürte. Sie brauchte nicht hinzusehen um zu wissen, dass sie beide wohl Aufmerksamkeit auf sich zogen. Die Gakuenchou war es allerdings gewohnt, die stoische Maske in der Öffentlichkeit zu bewahren, sich niemals anmerken zu lassen, dass sie die noch so kleinste Regung in ihrer Umgebung mitbekam und sich daran vielleicht sogar gestört fühlte. Sanft zog sie die Ältere mit sich steuerte zunächst die Bar an, hinter der rege die Bedienung alle möglichen Getränke auszuschenken schien. Ein Cocktail fürs erste wäre vielleicht kein schlechter Anfang, würde genügend Zeit verschaffen um die Örtlichkeit langsam auf sich wirken zu lassen. Erst als die Jüngere die Bar erreicht hatte, ließ sie langsam von Shizurus Hand los, nur um sich mit beiden Ellbogen auf der Holztheke abstützen zu können und sich leicht drauf zu lehnen. Ihr Blick glitt über die Schulter zu ihrer Begleiterin. „Was möchtest du trinken?“, erkundigte sich die Dunkelhaarige mit etwas erhobener Stimme, der Lärmpegel war schließlich nicht gerade der geringste. Sie hielt etwas was aussah wie eine Getränkekarte in der Hand, zumindest deutete die kryptischen Namen der einzelnen Cocktails wohl auf solches hin. Brauen zogen sich etwas nach unten, als sie die Auswahl studierte, nicht annähernd vermuten konnte, was hinter jedem Namen wohl stecken würde. Die Augen der Jüngeren hoben sich allerdings wieder, als sie den frontalen Blick des Barkeepers bemerkte. Dieser schien fast schon vorfreudig auf die Bestellung der zwei Frauen zu warten, ein breites Grinsen zeigte das Aufblitzen von makellosen Zahnreihen. „Was kann ich euch gutes Tun?“, setzte er schon im nächsten Moment mit einem mehr als zweideutigen Unterton an, versuchte rege seinen Charme spielen zu lassen. Natsuki seufzte kaum merklich, dachte sie von der Bedienung zumindest etwas Besseres zu erwarten als von den unzähligen Gästen. Der Ansturm in dieser Bar war wirklich unglaublich, aber verständlich. Die Strandatmosphäre war einfach der Hammer und wer sich davon nicht beeindrucken ließ, der hatte keinen wirklichen Sinn für Schönheit. Natürlich war die Musik laut und regte eher zum Tanzen an, als zu lockeren, ruhigen Gesprächen, aber das war nur ein weniger störender Effekt, als die Lautstärke der Anwesenden. Auch der unerträgliche Zigarettengestank, der hier zu Hauf verbreitet wurde, war weniger angenehm. Glücklicherweise aber zog das meiste davon ab durch den großen Durchgang direkt nach draußen auf das Außengelände der Bar. Shizuru ließ ihren Blick nur kurz schweifen, so als wollte sie damit schon den lästigen Surfer von heute Morgen finden, doch dann musste sie sich auch schon wieder in Bewegung setzen um sich von Natsuki in Richtung Bar ziehen zu lassen. Man hörte mehrere schrille Pfiffe, als die beiden sich an den Tresen vor kämpften und man konnte sich ohne weiteres denken, das diese respektlosen Töne ihnen galten bzw. ihrem Äußeren. Am Ausschank angekommen, machten einige Herren den hübschen Damen sofort genügend Platz, ließen es sich dabei aber nicht nehmen, die körperlichen Gegebenheiten genauestens unter die Lupe zu nehmen. Einer davon starrte der jungen Gakuenchou dann so penetrant auf den Hintern, das Shizuru ihren Blick zu diesem Glotzfisch hin wandern ließ und dezent eine Braue hob. Der Typ wandte den Blick zwar nun Shizuru zu, hörte aber nicht auf dämlich zu grinsen und hob dann auch noch sein Glas, um ihr zu zu prosten. Sie zog die Brauen zusammen, als der Kerl seinen Blick dann erneut auf Natsukis Hintern wandern ließ und sofort sah sie nun zu dem ebenso dämlich grinsenden Barkeeper. „Wasser!“, meinte sie dann nur etwas patzig und ihr Blicke sagte ihm eindeutig, das sie nicht zu Scherzen aufgelegt war. Sofort drehte der Mann sich um und füllte ihr ein Glas mit Wasser auf. Als sie dieses in die Hand geschoben bekam, sah sie zu Natsuki und schenkte dieser ein Lächeln. „Entschuldige mich kurz..“, sagte sie und machte dann mit dem Glas in der Hand auf dem Absatz kehrt und steuerte den glotzenden Kerl an, welcher unweit von ihnen am Tresen saß. Dieser hob schon reichlich überrascht die Brauen, machte sich dann aber sofort eindeutige Hoffnungen und grinste ihr entgegen, wobei er sich schon mal einige Baggersprüche zurechtlegte. Die Ältere stellte sich neben ihn, lächelte zuckersüß und stellte ihm dann das Glas Wasser vor die Nase, ehe sie sich dann zu seinem Ohr vorbeugte und etwas hinein flüsterte. Der Kerl nickte erst dreckig grinsend, ehe das grinsen dann immer mehr versiegte und er sogar etwas bleich um die Nase wurde. Anschließend zog sie den Kopf zurück, schob ihm das Glas Wasser hin und drehte sich dann wieder um, um zu Natsuki zurückzukehren. Was hatte sie ihm da wohl gesagt, das er SO geschockt aussah und ihm jegliche Gesichtsregung entwichen war? Schmunzelnd platzierte sie sich wieder neben Natsuki und sah dann zu dem Barkeeper. „Zwei 'White Clouds', bitte...“, machte sie dann ihre Bestellung und mit diesem Cocktail würde sie sicherlich auch den Geschmack der Gakuenchou treffen. Rum, Zitronensirup, Ananassaft und Cocosmilch abgerundet von einem Hauch Kakao... Cocktails waren zwar durchaus lecker, doch man konnte den Alkoholgehalt niemals richtig abschätzen und wenn man nicht aufpasste, könnten diese einem recht schnell zu Kopf steigen und das vielleicht schon nach zwei Gläsern. Und wann tranken die beiden schon mal Alkohol? Natsuki wollte gerade zum Sprechen ansetzen, dem Typ hinter der Bar wenigstens etwas zu tun geben, damit er nicht länger nervte als nötig war. Shizuru kam ihr allerdings zuvor und nicht wenig überrascht hoben sich beide Brauen auf der Stirn der Jüngeren. Wäre es nicht schon der Tonfall gewesen, dann sicherlich das kurze Entschuldigen der Älteren, das sich schlicht weg verwirrte. Es gab wenig, was die anmutige Otome aus der Fassung brachte umso seltener war dann einmal solch ein Verhalten zu sehen. Natsuki lehnte sich leicht zurück, ihre Augen folgten Shizuru rüber zu einem halbtrunkenen Mann. Sie hatte die penetranten Blicke nicht wirklich registriert, eher schon ignoriert. Vieles war es einfach eine Aufregung nicht wert, auch wenn die Gakuenchou manchmal viel lieber ihr Temperament spielen lassen würde, als sich in Schach zu halten. Argwöhnisch beobachtete sie die beiden, hätte dem Kerl am liebsten das dreckige Grinsen selber von den Lippen gerissen, das er so dreist an Shizuru richtete. Die Jüngere verhaarte still an ihrem Platz, wand sich schließlich wieder dem Tresen selber zu gab vor die Getränkekarte weiterhin zu studieren um weiteren Nachfragen des Barkeepers aus dem Weg zu gehen. Erst als die Ältere wieder zu ihr stieß, hob sie leicht den Blick. „Alles in Ordnung?“, brachte sie etwas verwirrt hervor, als Shizuru schließlich die Bestellung für sie beide aufgegeben hatte. Ein wenig Besorgnis schwang in der Stimme mit, sie wusste schließlich nicht, was Shizuru von dem Kerl wollte noch konnte sie sich einen plausiblen Grund ausmalen, warum sie ihm ein Glas Wasser spendiert hatte. Natsukis studierte für einen Moment das dunkle Rot Shizurus Augen, ihre Aufmerksamkeit wanderte jedoch schnell zu den Gläsern, die der Barkeeper ihnen vorschob. Nun wenigstens war die Bedienung schnell, gestand sich die Dunkelhaarige ein, als sie die Cocktails betrachtete. Fürwahr waren solche Getränke rar im Leben der Gakuenchou, wann bot sich auch schon einmal etwas an um ein Glas Wein oder jegliche Art von Spirituosen zu genießen. Nicht, dass es sowieso an Garderobe strickte Verbote dies bezüglich gab, immerhin konnte die Akademie sich einen schlechten Ruf nicht leisten, der durch irgendwelche Skandale gespeist wurde. Nichtsdestotrotz genoss Natsuki diese Seltenheit, selbst wenn ihr bewusst war, dass Alkohol so die ein oder anderen unangenehmen Nebeneffekte auf sie hatte. Schlanke Finger wandten sich um den Hals des Glases, als sie dieses zu sich heranzog, dabei etwas hoch nahm. Die Bar selber bot nur ein paar wenige Hocker an, von denen die meisten bereits schon besetzt waren. Ohnehin wären diese wohl ziemlich unbequem und ungeeignet für die Bekleidung der beiden Frauen gewesen. Etwas abseits in der Nähe des Durchgangs entdeckte Natsuki dann doch noch ein paar freie Tische, steuerte auch sogleich darauf zu, jedoch nicht bevor eine Hand wieder sicher in der der Älteren verankert war. Wenn es eins war, was die Gakuenchou an diesem Abend vermeiden wollte, dann war es Shizuru aus den Augen zu verlieren. Langsam und bedacht ließ sich die Jüngere dann auf einen der Stühle nieder, der Blick glitt kurz über den überfüllten Raum. „Stoßen wir an...?“, schmunzelte sie dann Shizuru zu, als diese sich zu ihr gesellte. Das Glas schon bereit für jene Sitte angehoben, zeichnete sich ein sanftes Lächeln auf dem Gesicht der Jüngeren ab. Von nichts würde sie sich den heutigen Abend ruinieren lassen, es war schon perfekt genug, dass sie Shizuru an ihrer Seite hatte. „Alles Bestens..“, sagte Shizuru dann nur mit einem beruhigenden Schmunzeln. Sie musste Natsuki ja nicht sagen, dass sie dem Kerl geraten hatte, seinen Lümmel in dem Wasserglas abzukühlen, wenn er nicht vorhatte, von einigen Otome unter Sonderarrest gestellt zu werden bzw. wenn er vermeiden wollte, mit Shizurus Doppelschneidiger Naginata Bekanntschaft zu schließend. Es war immerhin verboten sich einer Otome unsittlich zu nähern und das aus gutem Grunde. Sie hatte damit aber weder verraten das Natsuki die Gakuenchou war, noch das sie der Graceful Amethyst war, wenn auch momentan nicht fähig sich der Macht einer Otome zu bedienen. Es klang lediglich so, als hätte sie zu den Otome gute Kontakte und das reichte aus, um dem schmierigen Kerl sein dämliches Grinsen aus dem Gesicht zu treiben... Das mit solchen Frauen nicht zu spaßen war, wusste jeder... egal in welchem Winkel der Welt. Die Otome und Garderobe waren berühmt wie sonst nichts... Shizuru nahm den Cocktail auf und ließ sich dann von der Jüngeren zu dem Tisch ziehen, an welchem sie sich ihr gegenüber niederließ und das Glas abstellte. Sie schlug ein Bein über das andere und legte damit auch den Blick auf ihren Schenkel frei, von welchem bei dieser Position der Stoff gewichen war. Als Natsuki ihr Glas dann zum anstoßen hob, lächelte sie und nahm das Glas wieder auf, um es in prostender Geste zu heben, wobei sie sich etwas über den kleinen Tisch beugte. „Auf Garderobe, die Gakuenchou, alle unsere Schützlinge... und vor allem auf UNS und den Urlaub, den es gilt herumzukriegen...“, raunte sie dann, betonte dabei besonders das 'uns' und schmunzelte bei dem Teil mit dem Urlaub. Das Glas dann kurz gegen das von Natsuki gestoßen, zog sie dieses wieder zu sich heran, hielt es an ihre Lippen und trank dann einige Schlucke. Ein seltener Geschmack, doch er traf genau ihre exotischen Vorlieben. Im Gegensatz zu Natsuki, vertrug sie aber um so einiges mehr, auch wenn sie selten dem Alkoholkonsum fröhnte. Sie stellte das Glas gerade ab, als dann auch schon der Surferboy mit einem seiner braungebrannten Kumpels an den Tisch kam und sich zu freuen schien wie ein Schnitzel. „Ich wusste das ihr kommt! Schön, das ihr es euch doch noch anders überlegt habt“, fing er dann gleich an loszuplappern und sah dabei insbesondere zu Natsuki, während sein dunkelhaariger Kollege Shizuru abcheckte und ihm durchaus zu gefallen schien, was er da sah. Die Ältere hob ihren Blick erst gar nicht, sondern hob ihr Cocktailglas erneut und trank einige Schlucke. Dabei wirkte sie recht eingebildet, tat so, als würde sie die beiden eiskalt ignorieren, auch wenn es ihr natürlich ordentlich gegen Strich ging, das dieser blonde Lackaffe seine Glotzkorken schon wieder auf Natsuki abgelegt hatte, als wäre sie ein Freiwild das nur lebte um von ihm abgeschleppt zu werden. Der dunkelhaarige drehte sich dann einen Stuhl falsch herum, setzte sich darauf und lehnte die Arme lässig auf die Lehne, während er Shizuru ansah. „Und, schöne Frau, wie steht es mit uns?“, fragte er dann und kaute grinsend auf einem Kaugummi herum. Shizuru hob die Brauen und glaubte nicht, was sie da hörte... Das war ja wohl das billigste und niveauloseste was je jemand zu ihr gesagt hatte. Langsam glitt ein warmes Lächeln über ihre Lippen, die Worte des Tosten waren genau die richtigen, die die sie vermutlich selber geformt hätte, wäre Shizuru ihr nicht zuvor gekommen. Der Gedanke jenen Urlaub "herumzukriegen" war lange nicht mehr so abstoßend, wie vor ein paar Tagen. Natsuki musste zugeben, dass ihr die Ruhe gut tat, sie es genoss wieder ein Stück sie selbst sein zu dürfen. Schließlich sollte ihr auch noch ein Leben außerhalb Garderobes, außerhalb des Gakuenchou Dasein gegönnt sein. Die Jüngere zog ebenfalls das Glas an sich heran, nachdem es mit einem leisen Klonk jene Worte unterstützt hatte. Gemächlich nahm sie einige schlucke des exotischen Getränks, konnte sich ein feines schmunzeln nicht verkneifen. Shizuru würde wohl immer ihren Geschmack treffen, und das ohne auch nur ein Wort auszutauschen. Manchmal hatte es den Anschein, als ob die Ältere wirklich jeden Wunsch aus ihren Augen ablesen konnte, es spüren konnte, was Natsuki behagte und was nicht. Ihre Bindung war wirklich unbeschreiblich, wohl einzigartig auf der Welt. Die Lippen verweilten noch einen Moment am Glasrand, bevor dieses Platz auf dem kleinen Tisch zwischen ihr und Shizuru fand. Smaragde glitten kurz rüber zu dieser, musterten die sanften Züge im Gesicht bevor sie sich in der freigelegten Haut, die das Kleid im Sitzen offenbarte, verfingen. Die Jüngere räusperte sich leicht, brachte sich selbst schnell wieder dazu auf etwas anderes zu konzentrieren, ein hauchzarte Rosa verriet allerdings die unsittlichen Gedanken. Bevor die Gakuenchou überhaupt zeit fand, sich davon zu erholen, tönte schon die bekannte doch bestimmt nicht erwünschte Stimme an ihr Ohr. Ein tiefer Atemzug erfüllte ihre Lungen bevor sie die Augen dem jungen Mann zu wand. Er hatte sie wohl doch schneller gefunden, als es Natsuki lieb war, lieber hätte sich noch etwas die Zweisamkeit genossen, ehe sie sich mit solchem Störfaktoren abgeben musste. Ein kurzes Schmunzeln stahl sich auf die Lippen der Jüngeren, der blonde Kerl hatte wirklich keine Ahnung. Zumindest schien er aber noch etwas Anstand zu haben und pflanzte sich nicht gleich wie sein Freund neben die zwei Damen. Dunkle Brauen zogen sich etwas zusammen, als letztere fast schon auf penetrante Art Shizuru anzumachen versuchte. Sie räusperte sich dezent, diesmal etwas lauter, die stoische Maske perfekt aufgesetzt. „Tut mir leid enttäuschen zu müssen, ich habe bereits schon passende Begleitung für diesen Abend gefunden…“, wie Natsuki höflich drauf hin, auch wenn es ihr eigentlich kein Stück leid tat. Ihr Blick glitt kurz zu der Älteren rüber, versuchte die Worte nur ein wenig zu verdeutlichen. Der blonde Surfer stutzte kurz, ließ sich davon jedoch nicht wirklich beirren und lachte amüsiert. „Besser Begleitung als uns beide findet ihr doch gar nicht…“, grinste er von sich selbst überzeugt, Alkohol zeigte wohl auch schon bei ihm Wirkung, so ging er auch gar nicht wirklich auf die Bedeutung der Worte ein. Schnell hatte er sich auch einen Stuhl ran gezogen und ließ sich nun doch nieder, rückte extra nah an die Dunkelhaarige heran um seinen Arm auf die Lehne ihres Stuhles zu legen. Natsuki zuckte kurz, die Augen schlossen sich kurz bevor sie sich dunkles Grün offenbarte, ein Funkeln zeigte, dass mehr als deutlich anzeigte, dass der Ice Silver Crystal nicht zum spaßen aufgelegt war. Zähne knirschten leicht, bevor Natsuki zu ihrem Glas greifen wollte, sich mit einem Schluck des köstlichen Getränks etwas beruhigen wollte. Der Blonde kam ihr jedoch zuvor, grapschte sich dreist das Getränk der Gakuenchou um es kurz darauf an seine Lippen zu heben. „Ich darf doch oder?“, fragte er zwar noch um Erlaubnis, nahm sich diese jedoch Sekunden später schon ohne Zustimmung. Bedrohlich zuckte eine Augenbraue auf der Stirn der Jüngeren, ob Anstand hin oder her, das war eindeutig zu viel. „Es reicht..!“, knurrte sie erbost darüber, dass sich ein Fremder einfach auf ihre Kosten amüsierte. Niemand behandelte sie so, würde es nicht wagen, wenn ihr Status als Gakuenchou sowie Second Pillar hier bekannt wäre. Ruckartig wand sich die Dunkelhaarige um, eine Hand an das Glas gelegt, was sie mit einem leichten Stoß in das Gesicht des Blonden beförderte. Die Andere umfasste den Stuhl des Anwärters, schaffte es mühelos diesen aus dem Gleichgewicht zu bringen. Wenige Momente später befand sich der junge Surfer auf dem Boden wieder, sein Hemd sichtlich durchnässt von dem Getränk, begriff er noch nicht wirklich was gerade geschehen war. Wenn Natsuki der Kragen nicht geplatzt wäre, dann wäre er es Shizuru spätestens jetzt. Dieses widerliche, respektlose Verhalten war ja wohl der Gipfel. Sie hatte schon die Hände auf der Tischplatte bereit gelegt, um sich hoch zu stemmen, blieb aber dann doch sitzen, als Natsuki handelte. Sie hob die Brauen und beobachtete die Szene, wusste, dass Natsuki das beinahe noch mehr gegen den Strich ging und sie sich das nicht länger würde bieten lassen, von niemandem. Das musste sie weder als Frau, noch als Gakuenchou und sie hatte jedes Recht dazu, sich so zu verhalten. Der Surfer aber, der sich kurzerhand pitschnass am Boden wiederfand, sah das ganz anders.. Wütend blickte er Natsuki von unten her an, wischte sich mit der Hand durch das Gesicht und rappelte sich dann wieder auf seine Beine. „Du blöde Schlampe, was bildest du dir ein?“, knurrte er und zeigte mit dem Finger auf sie. Mittlerweile hatte diese Szene auch die Aufmerksamkeit aller anderen Gäste auf sich gezogen. Shizuru knallte etwas unliebsam ihre hände auf den Tisch und erhob sich. „Entschuldige dich auf der Stelle!“, fauchte sie dann wie ein wildes Tier, das in die Ecke gedrängt worden war und gleich mit den Krallen ausholen würde. „Sonst was, hä? Halt dich raus!“, zischte der Mann zurück und holte seinen Kumpel zur Verstärkung von dem Stuhl hoch. Shizuru hob eine Braue und entfernte sich dann langsamen Schrittes von dem Tisch, so als würde sie sich nun so aus der Affäre ziehen wollen. In der Zeit sah Surferboy wieder zu Natsuki. Shizuru orderte am Tresen für gleich ein neues Getränk und verlangte dann einen Wischmopp. Als sie den bekommen hatte, drehte sie den Stil aus dem Wischkopf und schleuderte diesen kurz etwas in der hand herum, um dessen wendigkeit auszutesten. Gerade als der Blonde Kerl Natsuki schon am Kinn gepackt hatte, stieß Shizuru ihm auch schon von hinten den Stab zwischen die Beine und zog ihm diese anschließend weg, damit er erneut den Boden küssen musste. Er krümmte sich ächzend zusammen und sah zu der Aschblonden Otome auf, welche provokant mit dem Stab herumwirbelte. „Willst du noch was bestimmtes oder haust du jetzt endlich ab?“, fragte sie in scharfem Ton und der kerl schüttelte den Kopf, drehte sich um, krabbelte ein Stück über den Boden und machte sich dann aus dem Staub. Sie stellte den Stab ab und schmunzelte, als sie plötzlich die hand des anderen Surfers an ihrem Hintern spürte. „Ich konnte den Kerl noch nie leiden...“, sagte der Mann, aber als er sich dann einen Todesblick von Shizuru einfing, zog dieser die Hand weg und suchte dann lieber auch das Weite... Anschließend fing der ganze Raum das Klatschen an. Shizuru sah umher, warf den Stab dann zum Barkeeper zurück und setzte sich wieder an den Tisch. Sofort brachte der Barmann Natsuki das neue Getränk und würde es auch nicht mehr wagen, die beiden schief anzusehen. Eigentlich hatte die Jüngere nicht vorgehabt auch nur irgendwie eine Szene in der Öffentlichkeit hinzulegen, ihr Temperament war allerdings schneller mit ihr durchgegangen als erwartet. Dass Shizuru dann auch gleich zu Tat über ging und den beiden Kerlen wortwörtlich eine mit dem Wischmopp verpasste, war auch nicht gerade ein Plus für Unauffälligkeit. Etwas angewidert rieb sie sich Natsuki ihr Kinn, die Stelle an der sie Finger zuvor fast schon grob angefasst hatten. Hätte Shizuru nicht zum Schlag ausgeholt und den lästigen Surfer in die Knie gezwungen, hätte sie vermutlich dasselbe auf etwas ungraziösere Art gemacht. Der folgende Applaus ließ die Jünger etwas tiefer in ihrem Sitz sinken, ihr Gesicht, was schnell Röte zeigte, schirmte sie mit einer Hand vor der Menge ab. Das war es dann wohl mit dem Unentdeckt bleiben… Schweigend zog sich die Gakuenchou ihr neues Getränk heran, nippte kaum merklich bis sich die Aufregung gelegt hatte und jede wieder seiner eigenen Beschäftigung nachging. Ein leises gemurmelte „Danke“ warf sie der Älteren zu, hob nur für einen Moment den Kopf um einen Blick auszutauschen. Sie war froh, die Ältere auch jetzt an ihrer Seite zu haben, wirkte sie doch steht auf eine Art beruhigend. Das Feuer was so schnell in ihr aufloderte, wurde durch Worte, selbst durch kleine Gesten immer wieder etwas in Schach gehalten. Man konnte fast schon davon reden, dass Shizuru sie zu bändigen wusste. Nach einigen Momenten des Schweigens und einem halbgeleerten Glas, was mehr unbewusst von Natsuki hinunter gekippt wurde, fühlte sich die Jüngere noch angespannter als in jener Situation eben. Sie konnte nicht sagen, ob es die Blicke waren, die ihr jetzt mehr oder weniger ehrfürchtig bis hin und zu argwöhnisch zugeworfen wurden, oder eher die Luft, die einem langsam das Atmen schwer machte. Eine flache Hand fand Platz auf dem kleinen Tisch, stützte sich leicht darauf ab, der Blick verfing sich in den Rubinen ihr gegenüber. „Macht es dir etwas aus, wenn wir kurz an die Luft gehen?“, schlug die Dunkelhaarige mit einem knappen Lächeln vor, würde gewiss nicht ohne die Andere den Raum verlassen. Ohne weiter auf die Antwort zu warten nahm Natsuki nun auch die andere Hand hinzu um sich gänzlich aus dem Stuhl zu erheben. Das Gleichgewicht etwas durcheinander gebracht wegen des schnellen Alkoholkonsums, blieb sie noch einen Moment so verweilen, ehe sie sich dem Durchgang und so gesehen auch Ausgang nach draußen zu wand. Die frische Luft, die ihr gleich entgegen wehte, tat gut, erfrischte nicht nur die Lunge mit Sauerstoff sondern klärte auch etwas den Kopf. Etwas ziellos führten ihre Schritte sie an den Rand der Tanzfläche, auf der sich rege einige Leute vergnügten. Ihr Blick verlor sich für einen Moment in der bewegenden Masse, bevor Natsuki sich an eines der Geländer, die jene Fläche umrandete, anlehnte, wartete bis Shizuru wieder zu ihr aufgeschlossen hatte. Eine Hand fuhr leicht durch das dunkle Haar, rüttelte es etwas auf, bis es wieder glatt über ihre Schultern fiel. Danach streckte sie genau diese Hand nach der Älteren aus, bedeutete ihr an, näher an sie heranzutreten. Der Lärm war hier draußen nicht besser, ließ wahrscheinlich erst etwas weiter Abseits von der Party eine vernünftige Unterhaltung zu. „Ist es mir gestattet dich um einen Tanz zu bitten...?“, raunte sie dann nahe Shizurus Ohr, damit diese sie auch auf jeden Fall hören würde. Sie wollte das Ereignis eben schleunigst vergessen, der Abend sollte schließlich unvergesslich werden, also war ein wenig Ablenkung genau das richtige um auf andere Gedanken zu kommen. Nachdem sich der Trouble wieder gelegt hatte, schlang die Ältere ihre schlanken Finger wieder um den Stiel ihres Glases und hob es abermals an ihre Lippen, um einige wenige Schlucke daraus zu nehmen und ihre Kehle damit zu befeuchten... Mit der Zungenspitze leckte sie sich über die Oberlippe und sah dann zu Natsuki. Shizuru hob eine Braue, als die Jüngere so unbedacht die Hälfte des Cocktails in sich hinunter stürzte... Sie konnte nur kurz schmunzelnd den Kopf schütteln, machte sich im gleichen Moment aber auch Sorgen um das Wohl ihrer Herzdame. Mit zwei Fingern nahm sie dann die Ananasscheibe vom Rand des Glases und knabberte diese bis auf die Schale runter. Das unverzehrbare Überbleibsel landete dann in dem Aschenbecher, welcher auf dem Tisch stand. Sie faltete die Hände vor sich und wollte gerade etwas sagen, als Natsuki sich dann auch schon erhob und den Wunsch äußerte, nach draußen zu gehen. Sofort wurde sie hellhörig, machte sich auf anhieb Sorgen wegen des Alkohols, der Natsuki nun vielleicht zu Kopf gestiegen war. So benickte sie diesen Wunsch und erhob sich, um Natsuki kurz auf nach draußen zu folgen und sich dann neben sie an die Umzäunung zu stellen. Ihr Blick wanderte kurz über Strand und Meer, ehe sie dann eine Hand auf Natsukis Schulter legte. „Alles in Ordnung?“, fragte sie, laut genug damit die Jüngere es würde hören können. Als diese dies dann benickte und aufgrund der Frischluft auch schon etwas besser aussah, zog sie die hand wieder zurück und atmete dann einmal tief durch. Ihr Kopf ging in die Wiege, ließ ihren Blick über die Anwesenden und das rege Getümmel auf der Tanzfläche schweifen. Dieser aber wandte sich sofort wieder an die Gakuenchou, als diese mit einem Handwink um Shizurus Aufmerksamkeit bat und diese zu sich heran holte. Sie beugte sich leicht vor und empfing die Frage dann an ihrem Ohr. Ihr Herz machte sofort einen Hüpfer und ihre Augen blitzten kurz auf wie die eines Kindes. „Nichts lieber als das...“, raunte sie dann, sichtlich etwas geschmeichelt über diese Frage. So ließ sie sich von Natsuki bei der Hand nehmen und auf die Tanzfläche führen. Dort angekommen aber, passte die Atmosphäre für einen Ersten Tanz irgendwie nicht... Das Lied war schlecht und alle schunkelten nur irgendwie ziellos in der Gegend herum. Sie schenkte der Jüngeren ein Lächeln und lief dann an ihr vorbei zu dem DJ hin. Mit diesem hielt sie ein kurzes aber wirksames Pläuschchen und während sie dann zurück lief, stimmte schon ein wesentlich besseres Lied an. Ein ruhig, langsames... perfekt für einen entspannten Paartanz. Vor Natsuki blieb sie stehen, neigte kurz ihren Kopf und nahm sie dann in eine Tanzposition auf, in der sie Natsuki die Führungsrolle überließ, mit den Schritten, die normalerweise der männliche Tanzpartner übernehmen würde... Sie selbst übergab sich damit ihrem Geleit... Ihre Hand legte sie in die Natsukis und die andere legte sie auf deren Schulter ab, während die Jüngere ihre Hand festhalten und die andere Hand an ihrer Hüfte platzieren durfte.. Ein kurzes, zuckersüßes Lächeln, dann setzte sie sich in Bewegung. Unverzüglich hob sich die Laune Natsukis, ein sanftes Lächeln zeichnete ihre Gesichtzüge, während sich eine Hand um die der Älteren schloss. Zielstrebig betrat sie die Tanzfläche hatte vor jenen Tanz einzigartig zu gestalten. Etwas Aufregung und Nervosität spielten natürlich auch mit, Angst dass sie sich vielleicht selber in Verlegenheit bringen könnte. Als perfekte Tänzerin konnte sie sich schließlich nicht bezeichnen, kannte zwar Grundzüge, wagte davon jedoch nicht einmal ansatzweise etwas an die Oberfläche ihres Lebens hervordringen zu lassen. Es war anders, Natsuki empfand es leichter diese Hürde zu überwinden, wenn sie Shizuru an ihrer Seite wusste. Es fühlte sich oft alles etwas leichter an, wenn die anmutige Otome präsent war. Für sie nahm sie sogar die schlimmste Peinlichkeit hin, die schlimmste Erniedrigung. Sie konnte schon ahnen, was Shizuru im Sinn hatte, als sie an ihr vorbei Richtung DJ schritt. Die Musik war wirklich alles andere als anspruchsvoll, nicht gerade die besten Töne für einen romantischen Abend. Die Jüngere musste leicht den Kopf schütteln bei dem Gedanken, dass sie schon an so etwas dachte. Normalerweise machte sich die unnahbare Otome keinerlei Hehl daraus, wirkte oftmals schon dass ihr Emotionen völlig fremd waren. Shizuru war wohl die Einzige, die auch hinter die kühle Fassade blicken konnte, genau wusste, dass es oftmals anders aussah, als es nach außen hin wirkte. Die Dunkelhaarige hatte sich ein Plätzchen auf der großen Fläche ausgesucht, was noch nicht so sehr überfüllt war, etwas abseits von dem großen Gewusel von Menschen. Das Herz legte gleich einen Takt zu, als Shizuru sich dann vor ihr hinstellte und schon alles für einen Paartanz einleitete. Sachte legte sich ihre Hand auf die Hüfte der Älteren, spürte den samten Stoff unter den Fingerspitzen. Die Andere übte nur leichten Kontakt aus, hielt fast scheu daran fest. Es war eigentlich nicht überraschend, dass Shizuru ihr die Führung überließ, die Jüngere hatte schon fast damit gerechnet. Die ersten Schritte wirkten etwas unkoordiniert, steif im Gegensatz zu den sanften Klängen im Hintergrund. Viel zu sehr konzentriert sich Natsuki darauf, keinen Fehler zu begehen, Shizuru nicht sogar ins Stolpern oder zum Fall zu bringen. Erst mit der Weile entwickelte die Jüngere einen Sinn für Takt und Musik, konnte sich etwas mehr entspannen. Die Augen schlugen zur Hälfte nieder, sie führte die Ältere nach Gefühl, versuchte sich nun lediglich auf ihre Präsenz als auf die äußerlichen Begebenheiten zu konzentrieren. Behutsam bugsierte sie Shizururs Körper näher an den ihren ran, die Hand wanderte von der Hüfte aus auf den unteren Rücken, umschlang somit den schlanken Leib vor ihr etwas mehr. Ihre linke Hand, die immer noch Shizurus hielt, ließ sie etwas sinken, zog beide mehr heran, dass die gesamte Position nicht mehr allzu formell wirkte. Zufrieden zeigte sich ein Lächeln auf den schmalen Lippen der Gakuenchou, jadefarbene Augen blickten auf, verfingen sich in denen gegenüber. Es war kein Starren, viel mehr ein tiefer Blick, so tief als würde er bis hinunter in die Seele vordringen. Nach einem endlos erscheinenden Moment, verbargen Natsuki den Blick hinter zuschlagenden Lider, der Kopf wog etwas nach vorne, schmiegte sich seitlich an den von Shizurus, legte sich schon fast auf deren Schulter ab. Gefühlvoll wog die Jüngere die beiden Körper im Takt mit, verlor sich gänzlich darin. Alles andere war vorerst vergessen, die Sorgen, die Umgebung, das was noch bevorstand. Einzig alleine dieser Moment zählte, riss Stück um Stück mehr von der Mauer um ihr Herz ein. Die Ältere bewegte sich zwar, konnte sich aber erst wirklich auf den Tanz einlassen, als Natsuki den Dreh heraus hatte und dann begann sie zu führen. Jetzt erst konnte Shizuru sich ihr anpassen. Ein Lächeln überkam ihre Lippen, denn sofort gab es für sie nur noch sich und Natsuki... Die anderen Anwesenden auf der Tanzfläche verschwammen immer mehr, wurden schemenhaft und wurden gar nicht mehr wirklich wahrgenommen. Sie konzentrierte sich auf die Bewegungen, den Rhythmus, Natsukis Hände und versank dabei in ihren unendlich tiefen Augen. Ihre Augenlider sanken etwas herab, wirkten plötzlich so verträumt, fast verklärt... Wenn es etwas gab was ihrer Meinung nach ewig hätte andauern können, dann wäre es dieser Moment gewesen. Das Geruch des Meeres, die Stimmungsvolle Musik, das leise Raunen von anderen Tanzpaaren und Natsuki direkt vor sich. Sie spürte nicht nur deren Blick sondern auch die zarten Berührungen ihrer Hände. Als die Gakuenchou Shizuru dann näher heran holte, sprang dieser beinahe das Herz aus der Brust. Es tat einige Hüpfer, dann schmiegte sich Shizuru auch schon in diese neue Position. Ihren Kopf lehnte sie seitlich ebenso gegen den der Jüngeren, genoss deren Nähe mehr als irgend etwas anderes.. Nicht mal ein neuer Haufen dieser tollkühnen Surfer würde ihr den Abend noch versauen können... Sie hatte alles hier was sie sich nur wünschen konnte und 99%ig machte dies Natsuki aus. Der Daumen jener Hand, welche sie auf der Schulter ihres Gegenübers abgelegt hatte, begann diese leicht zu kraulen und da ihre Lippen auf Natsukis Ohrhöhe waren, bließ sie mit jedem Atemzug ihre heiße Atemluft gegen die feingewundene Ohrmuschel. Etwas am Rand der Tanzfläche stand ein Mann mitleren Alters und neben ihm scheinbar seine Frau. Der Mann legte den Kopf schief und deutete mit dem Finger auf die beiden Otome. „Irgendwoher kenn ich die...“, meinte er grübelnd und erntete von seiner Frau ein Schnauben. „Das sagst du doch nur damit du einen Grund hast sie zu begaffen, elender Lüstling“, keifte sie schrill und zog dem Manne dann eins mit ihrer Handtasche über die Rübe. Shizuru bekam von solchen Szenen überhaupt nichts mit, zu sehr schien sie wie in Trance versetzt. Auch als das Lied endete, hörte sie nicht auf sich mit Natsuki, Hüfte an Hüfte, zu bewegen. „Soll ich dir mal was verraten?“, raunte sie dann hauchzart in das Ohr direkt neben ihren Lippen, „von allen Anwesenden hier... besitzt du mit Abstand die erotischte Ausstrahlung...“. Letztere Teil ihrer Aussage ging in einem neckenden Schnurren unter. Selbst als die Musik zu einem neuen Lied anstimmte, fuhr Natsuki in der Bewegung fort, zu sehr in dem Moment vertieft, als dass sie etwas anderes hätte merken können. Lediglich der warme Luftzug an ihrem Ohr, die neckenden Worte, die wenige Sekunden später dieses erreichten, holten sie allmählich in die Gegenwart zurück. Die Augen schlugen etwas überrascht auf, blinzelten ein paar Mal bis die Worte schließlich eine Bedeutung in ihrem Verstand formten. Sogleich verteilte sich das Blut in ihren Wangen, zeichnete die Verlegenheit in einem dunklen Rot-Ton ab. "Shizuru!", zischte die Jüngere nur befangen, hielt in der Bewegung inne um sich etwas von ihrem Gegenüber zu lösen. Ihr Blick schweifte kurz umher, fast schon panisch, dass andere Menschen auf der Tanzfläche den neckenden Kommentar mitbekommen haben könnten. Die Angst bestätigte sich allerdings nicht, ein kurzes Aufatmen folgte, ehe Natsuki in die amüsierten Augen der Älteren blickte. „Du genießt das richtig oder?“, eine Augenbraue hob sich leicht, wirkte keinesfalls ernstzunehmend, da die Röte im Gesicht der Dunkelhaarigen immer noch anhielt und wohl nicht vorhatte so schnell zu weichen. Ein leises Murren verließ ihre Kehle, eine Hand schloss sich um eine von Shizurus und zog diese sanft aber bestimmend von der Tanzfläche. Ihre Schritte richtete sie jedoch nicht wieder gen Durchgang, sondern wählte die kleine Treppe, die Richtung Strand runterführte. Am Ende der Stufen befand sich eine weite Fläche, die mit Sitzmöglichkeiten und einer etwas kleineren Strandbar ausgestattet war. Von dort waren es nur noch wenige Meter bis zum Meer hinunter, das schon rege im Mondlicht zu glitzern begann. Der Weg führte die beiden Frauen auch an dem streitenden Ehepaar vorbei, von denen sich der Mann rege gegen die Angriff seine Frau zu wehren schien. Als er die beiden allerdings in unmittelbarer Nähe bemerkte, versuchte er erneut die Aufmerksamkeit der aufgebrachten Frau an seiner Seite darauf zu lenken. „Nun sieh doch, sind das nicht welcher dieser berühmten Otomen?“, verkündete er etwas lauter, zog damit nicht nur die Aufmerksamkeit seiner Frau sondern auch einiger Umstehender auf sich. Blicke hefteten augenblicklich an den beiden Schönheiten, Gemurmel ging von einem zum nächsten. Die Gakuenchou vernahm dies zwar, machte sich jedoch keinerlei Gedanken zu, setze den ursprünglichen Weg stur fort. Erst als ihr förmlich ein junger Mädchen, höchstens ein paar Jahre jünger als sie selber, vor die Füße sprang, blieb sie stehen, zog überrascht die Brauen etwas in die Höhe. Die Augen der Braunhaarigen funkelten geradezu, ein breites Lächeln zierte ihre Lippen. „Ist das wahr?!“, quiekte sie freudig, fasste die Gerüchte gleich zu ihrem Vorteil auf. Natsukis Ausdruck gewann immer mehr an Verwirrtheit, der fragende Blick wand sich kurz zu der Älteren um. „Was soll wahr sein?“, forderte die Gakuenchou zu wissen, konnte sich im ersten Moment keinen Reim drauf machen. Als sie jedoch das wuselnde Fangirly näher betrachtete, schien es ihr langsam zu dämmern, worauf jene anspielte. Genießen? Das war das richtige Wort.. Jedoch nicht für die einzelne Tat sondern für den ganzen Abend. Sie genoss es nicht Natsuki zu necken, sondern ihr so nahe zu sein und einen wundervollen Abend mit ihr zu verbringen... Natürlich brachte sie die Jüngere gerne mal in Verlegenheit, doch dieses mal wollte sie ihr eigentlich nur ein Kompliment machen, selbst wenn dieses auf einer ganz anderen Ebene stattfand. Doch Shizuru sprach meistens, zumindest in Gegenwart Natsukis, wie ihr der Mund gewachsen war und warum da nun eine Ausnahme machen? Warum die Wahrheit beschwichtigen oder um reden? Das war einfach nicht ihre Art und so sehr die Röte in Natsukis Wangen auch an stieg, Shizuru hatte das ernst gemeint. Grade wollte sie sich vorbeugen, um noch etwas dazu zu sagen, als sie dann von der Gakuenchou auch schon von der Tanzfläche geführt wurde. Ihr Blick schweifte erst einige Meter umher, ehe er sich dann auf dem Rücken vor sich festmachte, welcher vom Stoff des Kleides ja kaum berührt wurde. Sie konnte es nicht vermeiden, ihren Blick dort länger verweilen zu lassen als eigentlich nötig gewesen wäre. Diese makellose, helle Haut hatte es ihr schon immer angetan gehabt und sie würde lügen, wenn sie behaupten würde, dass sie sich daran satt sehen konnte... Natsuki hatte ja gar keine Ahnung, wie sehr sie Shizuru immer geradezu dazu anstachelte, solche Dinge zu sagen. Sie tat es vermutlich unbewusst, doch sie war und blieb eben einfach die Frau, die sich schon seit dem ersten Tag Shizurus Herz gefügig gemacht hatte und das mit nur einem einzigen Wimpernschlag. Alles was sie tat, jede Regung ihres Körpers, jedes Wort das sie sagte, Shizuru würde ihr am liebsten zu allem ein Kompliment machen und ihr sagen, wie sehr sie jede noch so kleine Eigenart an ihr liebte... Als sie dann von der Tanzfläche herunter waren und auch die Treppe passiert hatten, hob sie etwas den Blick und richtete diesen über das Meer, dessen Wasseroberfläche unter dem Mond funkelte, als lägen tausende Goldmünzen auf dem Grund... Nach dem Meer kamen die Sitzgelegenheiten und die kleinere Strandbar auf offener Fläche in ihr Blickfeld und sie blinzelte, da sie nicht wirklich ausmachen konnte, was Natsuki als Ziel hatte. Wollte sie noch etwas trinken, sich setzen, oder am Strand spazieren gehen? Nachdem sie dann schrittgleich zu ihr aufgeschlossen hatte, warf sie seitlich einen Blick in ihr Gesicht und versuchte dort einen Hinweis zu finden. Die Lippen waren schon geöffnet, wollten gerade eine Frage danach formulieren, als dann das Mädchen auch schon in ihren Weg sprang und die beiden mit tellergroßen Augen ansah. Es lag kein Zweifel darin, dass das Mädchen eine echte Kennerin war... Shizuru hob leicht die Brauen, lächelte dann aber sofort.. Fangirls war vor allem sie ja mehr als gewohnt, auch wenn das zu dieser Zeit und an diesem Ort vielleicht mehr als nur unpraktisch war... Denn was, wenn das Mädchen den Mund nicht halten konnte? Vielleicht wäre eine kleine Notlüge ja besser... „Otome? Wir?“, fragte Shizuru so zuckersüß wie es nur ging und schon bei diesen Worten, sanken in dem Mädchen die Erwartungen, das es sich wirklich um welche handelte. „Das ist wirklich sehr schmeichelhaft....“, lachte sie leise und hielt sich dabei wieder dezent die Hand vor den Mund, ehe sie sich dann etwas zu dem Mädchen vorbeugte und es ansah. „Aber wenn wir es wären, dann wären wir wirklich froh über ein süßes Fangirl wie dich...“, meinte sie dann und ließ wie gewohnt ihren unwiderstehlichen Charme spielen. Das Mädchen blinzelte und sah sie mit großen Augen an... das hieß wohl nein. Shizuru hob die Hand, klopfte ihr damit auf die Schulter und schritt dann mit Natsuki im Gepäck an ihr vorbei. Natsuki verharrte ruhig, als Shizuru das Gespräch in die Hand nahm, um die Tatsache als sichtliches Missverständnis aufzuklären. Arme verschränkten sich automatisch vor ihrer Brust, als sie einen Schritt zur Seite trat, den Blick kurz über die Schulter schweifen ließ. Zum Glück waren wohl nicht sonderlich viele Leute an dem Mädchen und dem folgenden Gespräch interessiert. Dass hätte ihnen gerade auch noch gefehlt an diesem Abend, eine Reihe von Fans die ihrer Bewunderung den Otome gegenüber frönen wollte. Dunkle Augen ruhten kühl auf dem Antlitz des Mädchens, verfolgte schweigend die Interaktion mit der Älteren. Es war wohl Gang und Gebe für Shizuru, solche Fans in irgendeiner Weise abzuwimmeln, ihren Charme gnadenlos einzusetzen um naive Mädchen letztendlich um den kleinen Finger zu wickeln. Dies hieß jedoch keineswegs, dass es Natsuki gefallen musste, für sie war es schon genug, dass halb Garderobe einen Fanclub für Shizuru gebildet hatte. Missgestimmt zuckte kurz eine Augenbraue auf der Stirn der Gakuenchou, bevor sie ihren Blick erneut ab wand, das aufgewühlte Grün verbarg. Die Finger ihrer linken Hand verfingen sich im Haar, warfen einige der azurfarbenen Strähnen nach vorne, verdeckten somit den klaren Kristall an ihrem Ohr, der der wohl einzige Zeuge war, dass es sich bei den Zweien wirklich um Otome handelte. Selbst in der Dunkelheit, warf der Stein ein bläuliches Licht von sich, offenbarte die Besonderheit der Person, die ihn trug. Die Jüngere zog es schon fast in Betracht, den Weg runter Richtung Strand ohne Shizuru fortzusetzen, als diese sich jedoch schon wieder in Bewegung setzte, wurde ihr diese Entscheidung kurzerhand abgenommen. Ein letzter Blick glitt zu dem Mädchen, was blinzelnd und ein wenig niedergeschlagen der Älteren hinterher blickte, war sie sich doch so sicher einer Otome gegenüber zu stehen. Natsuki folgte den Schritten der Anderen, hatten schnell schon wieder zu dieser aufgeholt. „Geschickt rausgeredet…“, murmelte sie knapp, die Stimme neutral, jeglichen Emotionen gewichen. Man konnte nicht feststellen ob die Dunkelhaarige, dieses geschickte Manöver bewunderte oder gar beneidete. Kaum das erste Sandkorn unter den Füßen, entledigte sich die Jüngere ihrer Schuhe, wollte den kühlen Untergrund barfuss überwältigen. „Ich hoffe du hast nichts gegen einen kleinen Spaziergang einzuwenden…“, gestand Natsuki nun ihr Vorhaben ein, der Anreiz die Natur im klaren Mondschein zu genießen war groß, zudem war es eine gute Gelegenheit für eine Weile dem Trubel um die Bar zu entkommen. Langsame Schritte führten sie durch den nachgebenden Sand hinunter Richtung Meer, das ruhige Wellen gegen das Ufer schlug. Das Wasser war kalt, umspülte sanft die Füße der Gakuenchou, ehe es sich wieder zurückzog um nur darauf von neuem das Land unter seine nassen Fänge zu vergraben. Ein kaum ersichtliches Lächeln kreuzte Natsukis Gesichtszüge, wand sie im nächsten Augenblick schon die Augen gen Mond, der prachtvoll am Nachthimmel prangte. Das Meer glitzerte geheimnisvoll, spiegelte sich in den Smaragden der Dunkelhaarigen wider. „Ich bin froh, dass ich hier bin…hier mit dir...“, raunte sie leise, fast schon ein wenig melodisch. Es war das erste Mal, dass Natsuki zugab die Auszeit, die ihr so plötzlich gegönnt wurde, zu genießen. Es machte der Älteren nichts aus, das Mädchen stehen zu lassen. Zwar tat ihr der enttäuschte Blick schon leid, doch sie konnten es sich zu diesem Zeitpunkt einfach nicht leisten, Aufmerksamkeit zu erregen und diesen Aufenthaltsort öffentlich zu machen. Es wäre unvorstellbar was dann passieren würde. Plötzlich würde dieser idyllische Ort von Reportern und Filmcrews überrannt werden und man würde die Gakuenchou mit Fragen in Grund und Boden löchern... Zweiteres wäre für Shizuru das schlimmere gewesen, immerhin fing Natsuki gerade erst an sich etwas zu entspannen und die freie Zeit zu genießen. Eine solche Welle also gab es zu vermeiden und Shizuru würde alles erdenklich mögliche dafür tun. Sand unter den Füßen und gerade der Schuhe entledigt richtete die Ältere sich dann auf, ehe sie zu diesem Spaziergang ansetzen konnten... „Gut, aber warte noch kurz...“, sagte sie, gab ein beängstigend freches Zwinkern von sich und lief dann barfuß noch mal zurück an die Bar. Dort gab es einige Handwinke und einen kurzen Wortwechsel, dann war es auch schon erledigt. Shizuru kam wenige Minuten später schon wieder angelaufen und hatte eine kleine Flasche Sekt in den Händen. Mit dieser trat sie an das Meer und legte die Flasche dann nieder in den matschigen Sand, gerade weit genug, das das Wasser die Flasche ab und an mal umspülte. So würde der Inhalt weiterhin kühl bleiben. Die Flasche würde dort verharren, bis sie den Spaziergang beendet hatten und dann, könnten sie sich einige Schlucke genehmigen und vielleicht sogar noch mal auf etwas anstoßen. Ohne ein weiteres Wort setzte sie sich dann mit Natsuki in Bewegung, umfasste dabei wieder die hand der Jüngeren. Auf diese Art der Nähe würde sie wohl so schnell nicht mehr verzichten wollen, wenn überhaupt. Als Natsukis Blick dann gen Himmel ging, um den Mond mit den Augen einzufangen, nutzte Shizuru den Moment um dabei in das seicht beschienene Gesicht der Gakuenchou zu sehen. Der Mond schimmerte in ihren Augen fast noch mehr, als er es am Himmel tat. Ein seichtes Lächeln umfing ihre Lippen, doch blieben diese beinahe verdächtig lange geschlossen. Das war auch kein Wunder wenn man wusste, dass Shizuru sich vom Barkeeper hatte einen Eiswürfel auf die Zunge legen lassen.. und das mit Sicherheit nicht ohne Grund. Das sanfte säuseln Natsukis vernehmen, trat sie dann hinter diese, während sie weiterhin in den Himmel starrte. Mit zwei schnellen Fingern nahm sie sich den Eiswürfel aus dem Mund, leckte sich kurz über die Lippen und beugte sich dann vor, um einen Kuss gegen den Nacken der Jüngeren zu hauchen. „Ja... das bin ich auch... und ich war...“, raunzte sie, wurde leiser, während sie den Eiswürfel hob, „niemals glücklicher...“. Als sie diese Worte zu ende gesprochen hatte, drückte sie den Eiswürfel hauchzart gegen Natsukis nackte Haut am Rücken und ließ diesen dann einmal ihr Rückrad hinab wandern. Dabei bildete sich ein Katzenartiges grinsen auf den Lippen der anmutigen Otome. Noch bevor die Jüngere das Raunen der Worte aufschnappen konnte, erfüllte ihr Körper schon ein ganz anderes Gefühl. Zitternd ergab sie sich der kurzen Liebkosung in ihrem Nacken, spürte die fremde Kälte, die von Shizurus Lippen ausging. Augen schlossen sich auf Halbmast, mit einem unscheinbaren Lächeln auf den Lippen wollte sie sich zu gern zurücksinken lassen in die Arme der Älteren. Schon alleine diese Tatsache, dieser Wandel reichte, erinnerte Natsuki nur allzu deutlich daran, was alles seit dem Vorfall in Garderobe passiert war. Doch hätte alles seinen Lauf nicht so genommen, hätte sie womöglich nie von Shizuru Gefühlen erfahren, würde sich selber immer noch hinter einer unnahbaren Fassade verstecken anstatt sich mit langsamen Schritten zu nähern. Eigentlich war es erschreckend, dass erst eine so drastische Situation sie zur Erkenntnis gebracht hatte, zur Erkenntnis, dass Shizuru ihr Leben war. Die plötzliche Kälte auf ihrer Haut, schreckte sie aus den Gedanken hoch. Rasch bildete sich eine feine Gänsehaut, zierliche Schulterblätter zogen sich zusammen, als die Gakuenchou instinktiv versuchte der kalten Folter zu entgehen. Es war ein zwiespältiges Gefühl, unangenehm sogleich aber anregend, waren jene Hautpartien die Wirbelsäule hinab ohnehin schon empfindlich genug. "Shi-Shizuru!", beschwerte sich die Dunkelhaarige umgehend, die Verlegenheit war der Stimme deutlich zu entnehmen, die feine Röte zeigte diese noch bestimmter. Mit einem kurzen Wegzucken nach vorne und einem schnellen Wenden, drehte sich Natsuki der Älteren zu, kam dabei aber sichtlich ins Schwanken. Ihre Augen weiteten sich im Nu, sah sie sich schon im Wasser zu ihren Füßen liegen. Gerade noch rechtzeitig schnellten Arme nach vorne, verhinderten durch den Klammergriff um Shizuru das Schlimmste. Die Temperatur im Gesicht der Jüngeren nahm um einige Grad zu, als sich dieses mehr oder weniger im Dekolleté der Ältern wieder fand. Sie blinzelte kurz, ehe sie so schnell es ging den Kopf hob um etwas Abstand von der pikanten Position zu nehmen. „Ba-Baka..! Erschreck mich doch nicht so...“, bellte sie in üblicher abwehrender Manier, wollte sich schon mit ein paar weitern Schritten von Shizuru entfernen, hielt dann aber doch inne. Aufgebrachte Augen schlugen nieder, ein langer Atemzug sog nötigen Sauerstoff ein. Natsukis Arme blieben beständig um den Körper der Anderen, zogen sich unerwartet nur noch enger um diesen. Sie wollte den Abend genießen „Irgendwann bereust du noch einmal diese ganze Neckerei….“, murmelte die Gakuenchou müde, klang jedoch keinesfalls so, als ob sie jene satt hätte. Delikate Finger legten sich auf den Rücken Shizurus ab, ertasteten dort ebenfalls die freie Haut, die das Kleid offenbarte. Unschuldig zogen sie kleine Kreise, hinterließen nur den Hauch einer Spur auf der weichen Haut. Den Kopf hatte Natsuki seitlich an die Schulter der Größeren gelehnt, vermied es strikt mit weiterer nackter Haut in Berührung zu kommen. Die Reaktion Natsukis war genau die, die Shizuru provozieren wollte. Diese Röte der Verlegenheit stand der Jüngeren einfach zu gut und sie konnte sich daran gar nicht satt sehen. Grinsen zog sie die Hand mit dem Eiswürfel sofort zurück und ließ diesen dann in ihrem Mund verschwinden, wo er dann langsam aber sicher von der Körperwärme der Zunge weggeschmolzen wurde... Das war zwar ein wenig kühl in der Mundhöhle, fühlte sich aber nicht wirklich schlecht an und bei der Wärme die hier herrschte, war das eine willkommene Abkühlung. „Gomene~... Naschuki...“, nuschelte sie dann, während der Eiswürfel auf ihrer Zunge zerging und die sie Flüssigkeit, die er bildete, runter schluckte. Das sie den Namen der Gakuenchou so undeutlich nuscheln musste, brachte sie zum lachen, wobei sie sich dann allerdings leicht verschluckte und erst kurz husten musste, ehe sie sich dann wieder im Griff hatte. Grade als sie die vom husten zu gekniffenen Augen wieder geöffnet hatte, geriet Natsuki ins Schwanken und wäre beinahe nach hinten ins Wasser gefallen, wenn sie nicht sofort ihre Arme um Shizuru geschlungen hätte. Diese machte erschrocken einen Schritt vor und umschlang den Leib Natsukis dann ebenso, um ihr dabei zu helfen, das Gleichgewicht wieder zu finden und es zu halten. Mit ihr in den Fängen trat sie dann sicherheitshalber zwei Schritte vom Gewässer zurück. Die Hände verschränkten sich am Steiß Natsukis und verharrten dann dort, um ihr zu demonstrieren das sie auch brav ihre Finger bei sich lassen konnte, ohne sie zu necken. Doch leider war das nie von Dauer, das konnte man bei Shizuru genau abschätzen... Doch so sehr sie Natsuki auch immer zu ärgern schien, das war eben einfach ihre Art und sie würde das auch nie in böser Absicht tun. Und egal wie lästig und nervig das schien, Shizuru wusste immer wann der Spaß ein Loch hatte und wusste sich auch bestens zu benehmen. Vor allem wenn es um die Öffentlichkeit ging... Zwar viel da oft ein unangebrachter Kommentar, doch das sah jeder immer nur als auflockernden Scherz, nicht mehr und nicht weniger. Shizuru konnte das gut abschätzen und sie würde es nie wagen, die Gakuenchou in der Arbeit oder der Öffentlichkeit bloß zustellen... Die neckereien und Kommentare die wirklich nicht an Dritter Ohre gehörten, blieben zwischen den beiden und fanden auch nur in Minuten der Zweisamkeit statt. Als Natsuki ihren Kopf dann an ihrer Schulter ablegte und sich an diese schmiegte, hoben sich leicht ihre Brauen und sie spürte ganz deutlich, wie ihr Herz wieder einen Takt schneller zu schlagen begann. Ihr Griff legte sich automatisch etwas fester um den Leib der Jüngeren und ihre Augenlider sanken auf Halbmast, als Natsuki dann auch noch anfing, ihren Rücken mit ihren schlanken Fingern zu bekraulen. Eine zarte Gänsehaut kroch ihren Rücken hinauf und es war nicht zu übersehen, dass sich nicht nur ihre Nackenhärchen aufstellten. Doch bevor sie ersichtlich unter ihren Händen erschaudern konnte, neigte sie ihren Kopf zum Gegenschlag und fing Natsukis Ohrläppchen wie so oft mit den Lippen ein, um an diesem sanft zu saugen. „Ich glaube nicht... das mir das Leid tun wird...“, raunzte sie dann in ihr Ohr, versuchte sie aber nicht hören zu lassen das sie von dem gekraule richtig angetan war. Wenige Sekunden nachdem die warmen Lippen sich um ihre empfindliches Ohrläppchen schlossen, rann ein angenehmer Schauer den Rücken hinab. Augen schlugen überrascht auf, schlossen sich sogleich aber wieder geschlagen. Die Fingerkuppen, die zuvor noch sanfte Liebkosungen am Rücken der Älteren ausgeübt hatten, gruben sich nun etwas fester in das Fleisch darunter. "Nicht...", wisperte die Gakuenchou atemlos, spürte schon wie gefährlich nahe ihre Beine daran waren nach zugegeben. Verdammt war diese Frau mit ihrer Unberechenbarkeit. Vorsichtig neigte die Jüngere ihren Kopf, dunkles Haar fiel über ihre Schulter nach hinten, streifte zart die nackten Hautpartien. Mit etwas Widerwillen trennten sich ihre Lippen voneinander, offenbarten nur einen leichten Spalt, der ein leises Keuchen entfliehen ließ. Die Lider waren fest versiegelt, Hände legten sich schließlich nach vorne an beide Schultern Shizurus, versuchten vergeblich sich davon wegzudrücken. Die nötige Kraft konnte Natsuki allerdings nicht aufbringen, der Körper war alles andere als gewillt, sich der süßen Folter zu entziehen. Innerlich verfluchte die Dunkelhaarige sich, dass sie sich so hingab, Shizuru eigentlich nur das lieferte, worauf jene aus war. Das war Grund genug für ihre Neckereien, die Reuelosigkeit, die sie in Worten gerade noch bestätigt hatte. Der heiße Atem, der gegen ihr Ohr schlug, riss die Barrikade nur noch schneller ein, die ohnehin schon gefährlich am bröckeln war. „Baka…h-hör auf mit den Spielen…“, hauchte Natsuki nur ansatzweise, brachte es nicht fertig einen festen Ton in die Stimme zu legen. Sie schluckte hart, bevor sie sich den unersättlichen Lippen letztlich doch entzog, den Kopf sogleich hob um einem neuen Attentat entgehen zu können. Smaragd traf für einen Augenblick auf Rubin, ehe sich ersterer auf die fein geschwungenen Lippen vor ihr richtete, die sich zu einem unschuldigen Lächeln formten. „Lass mich wenigstens teilhaben…..“, raunte die Jüngere, konterte den frechen Gegenzug Shizurus mit einem eigenen. Erst sachte dann immer bestimmter, versiegelte sie die Lippen der Älteren in einem Kuss. Obwohl es nur ein Rachezug sein sollte, verlor sich Natsuki schon viel zu schnell in der neuen Beschäftigung, schaltete den Verstand schneller ab als gewollt. Unsicher kostete ihre Zunge die dargebotene Unterlippe, versuchte ein wenig die Taten der Andere zu imitieren. Ein sanftes Stupsen, scheues Eindringen in die Mundhöhle, das Erforschen der neuen Region. Nach einer Weile forderte der Sauerstoffmangel doch seinen Zoll, trennte sich Natsuki nur widerwillig von den süßen Lippen. Etwas atemlos lehnte sie die erhitze Stirn gegen die Shizurus, die Hände hatten sich während dem gesamten Liebesspiel fest an den Schultern verankert, boten wenigstens etwas Halt in der verschwommenen Welt. „Es wird spät…“, murrte sie kaum hörbar, wies dabei hin den Spaziergang wieder in Richtung Bar zu lenken, ehe die Dunkelheit den Strandteil ganz verschluckte. „Schließlich wartet auch noch eine Flasche Sekt auf uns….“, ein sachtes Schmunzeln bildete sich, sie hatte die Präparationen der Älteren wachsam verfolgt. //Nicht...//, das hatte Shizuru bisher jedes mal von Natsuki zu hören bekommen, wenn sie genau an dieser Stelle ihre Lippen verweilen und necken ließ. Aber genau das Ohr, welches ja schon eine empfindliche Stelle an sich war, stellte sich für Shizuru immer wieder als reizvolle Angriffsfläche dar. Aber nicht nur Natsukis Widerspruch war es, welchen sie ihr entlocken wollte, sondern auch das Zusammenzucken, die verzweifelten Versuche sich ihr doch noch zu entziehen und die leisen, verräterischen Geräusche die ihr hier und da einmal entkamen... Doch auch der Geschmack ihrer Haut war es, welcher Shizurus Lippen an diese Stelle zogen, wo sie dann erbarmungslos herum knabberten und auch die Zunge nicht zu kurz kommen ließen... Sie konnte einfach nicht genug von ihr bekommen.. und jetzt, da sie beinahe schon die Erlaubnis für solche Spielereien hatte, wollte die diese auch ausnutzen, bevor Natsuki sich vielleicht anders entschied... Vielleicht kommt ihr ja irgendwann demnächst doch in den Sinn, das sie das alles so gar nicht haben will und das sie alles bereut... Shizuru aber würde sich dann nicht nachsagen wollen, dass sie nicht alles versucht hatte um Natsuki ihre Zuneigung zu bekunden, selbst wenn es durch solche kleine Scherze geschah, die Natsukis Aufmerksamkeit auf sich zogen... Eigentlich war ja alles Mittel zum Zweck... Als Natsuki es dann geschafft hatte, sich Shizurus Attacke zu entziehen, setzte sie ihr typisch unschuldiges Lächeln auf. „Ich kann doch nichts dafür.. das du so süß bist das ich dich am liebsten auffressen würde...“, raunte sie dann schmunzelnd und wollte sich schon wieder neckend an ihr vergehen, als der Kuss, welchen die Gakuenchou auf ihren Lippen platzierte, sie gänzlich unfähig dazu machte... Sofort stellten sich ihre Nackenhaare wieder auf und ihr Herz drohte ihr wieder aus der Brust zu springen, welche schon lange keine ernst zunehmende Wand mehr für das überschwängliche Herz bot. Sie schluckte und spürte, wie ihre Knie weich wurden. Wie schaffte sie das nur immer wieder? Wie gelang es der Jüngeren so einfach, Shizuru jedes mal das Ruder wieder aus der Hand zu nehmen und sie in dem Katz und Maus Spielchen wieder zur Maus zu degradieren? Die Rolle der Katze war ihr doch eigentlich angeboren und es war so selten andersherum gewesen... Das Gefühl war unglaublich ungewohnt, doch sie konnte auch nicht behaupten das es ihr missfiel und das sie sich Natsuki ungern hingab... Aber das alles spielte keine Rolle, da sie im Moment ohnehin nicht nachdenken konnte. Die Zunge Natsukis hielt sie ja gänzlich davon ab und forderte ihre ganze Aufmerksamkeit um deren zärtlichen Spiel nachzukommen. Kaum war der Kuss dann aber gelöst und die Stirn der beiden aneinander gelegt, öffnete Shizuru langsam ihre leicht verklärten Augen und leckte sich über die Oberlippe. „Das alles sind keine Spielchen... Gakuenchou“, schnurrte sie dann, beugte sich nochmal vor und stahl ihrem Gegenüber noch einen zweiten, kurzen Kuss, ehe sie sich dann von ihr löste, ihre Hand nahm und dann mit ihr wieder den Rückweg zur Strandbar antrat. Das Natsuki die Flasche Sekt bemerkt hatte, machte ihr nichts aus.. Sie hatte sie ja auch nicht wirklich verstecken wollen. Einige wenige Schritte brachten sie dann zu der Stelle, wo Shizuru die Flasche im Sand zum kühlen platziert hatte. Sie bückte sich und zog die Flasche hervor, um diese dann, durch leichtes drehen am Drahtverschluss, zu entkorken. Etwas sprudelte über, doch das konnte man verkraften. Schmunzelnd roch die Ältere am Flaschenhals und setzte den Sekt dann an die Lippen, um einen Schluck zu kosten und ihn dann anschließend Natsuki vor die Nase zu halten. „Auf den heutigen Abend...“ Sachte ließ sie Natsuki mitziehen, stolperte kurz etwas im Sand, ihrer Glieder nicht ganz mächtig. Die Beine fühlten sich immer noch etwas weich an, das Kribbeln auf den Lippen war nach wie vor unablässig. Ein Hauch von Rosa zierte die Wangen, zeigte Verlegenheit aber auch die Anstrengung, die der etwas übereifrige Kuss eingefordert hatte. Oh ja sie hatte sich hinreißen lassen, fast schon selber das eigenen Grab geschaufelt. Doch das war es mit Sicherheit wert gewesen, Natsuki fühlte dass jede kleine Zuneigung ein Schritt in die richtige Richtung war. Fast schon scheu verschränkten sich ihre Finger mit denen der Älteren, es war eine grausame Achterbahnfahrt der Gefühle. Fühlte sie sich in einem Moment so sicher, als ob sie genau wusste, was tat, so brachte sie der nächste wieder in Unsicherheit, dem Tag gleich, als sie Shizuru das erste Mal gegenüber stand. An der Stelle, wo sie den Spaziergang begonnen hatten, angelangt, löste sich die Jüngere gänzlich. Während Shizuru nach der Flasche fischte, ließ sie sich fast schon ein wenig undamenhaft in den Sand fallen. Das Kleid war gewiss nicht dafür gemacht, aber es war ihr egal in diesem Moment. Lieber würde sie hier noch eine Weile bleiben, als sich schon wieder unter die Menschen und die Hitze zu mischen. Der zufriednen Blick glitt kurz über den Strand, verweilte etwas länger dann auf der Wasseroberfläche des Meeres. Das leise Ploppen des Korken zog ihre Aufmerksamkeit zurück auf das Geschehen vor ihr, ein zaghaftes Schmunzeln bildete sich als Shizuru einfach zum Trinken ansetzte. Sie nahm die Flasche an sich, hob sie mit einer leichten Geste kurz an. „Auf den heutigen Abend….“, wiederholte sie die Worte ruhig, setzte dann schon selber zu einem Schluck an, was am Ende jedoch auf mehrere Schlucke hinauslief. Ihre Kehle war sowieso ziemlich ausgetrocknet, das prickelnde Gefühl des Getränks war dabei nur ein zusätzlicher Genussfaktor. Langsam ließ sich Natsuki nach hinten gleiten, stützte sich mit beiden Ellbogen im Sand hinter ihr ab, die Finger immer noch fest um den Hals der Flasche geschlungen. Ein freches Grinsen zierte daraufhin die schmalen Lippen. „Ich hoffe du hast nicht vor noch etwas davon zu Trinken….“, forderte sie spielerisch heraus, verlagerte das Gewicht kurz auf eine Seite um die Flasche etwas demonstrativ in der Luft zu schwenken. Dass der Alkohol vielleicht so schneller Wirkung zeigen würde, geriet erst einmal in Vergessenheit, zu sehr reitzte die Erfrischung, der Geschmack und das neckende Spiel, zu welchem sie die Ältere aufforderte. Noch ein paar Tropfen des Getränks fanden ihren Rachen hinab, Wärme breitete sich in ihrer Magengegend aus, erfüllte schnell alle Glieder ihres Körpers. „Vielleicht können wir aber auch einen Kompromiss eingehen…“, raunte die Gakuenchou knapp, ein Funkeln in den dunklen Augen. Noch war es ein Spiel was sie unter Kontrolle hatte, für wie lange würde sich jedoch noch herausstellen. Nachdem Natsuki ihr die Flasche abgenommen hatte, reckte Shizuru die Arme in die Höhe und streckte sich eine Weile ausgiebig hin und her. Ein schmunzeln bildete sich auf ihren Lippen, ehe ihr Blick runter zu Natsuki wanderte und sie mitansah, wie diese sich lässig in den Sand plumpsen ließ und die Flasche Sekt dann an die Lippen setzte, wie eine kleine Schnapsdrossel die das brauchte, um den Abend genießen zu können. Natürlich dachte sie nicht, dass dies so war, doch das Bild welches Natsuki abgab, erinnerte eben stark an so eine Szene... Über dieses Verhalten konnte sie aber nur verhalten lachen und richtete ihr Augenmerk dann kurz über das Meer, welches mehr als traumhaft unter dem großen Mond wirkte. Ihre Augen schlossen sich verträumt, ließen die Eindrücke in ihrem Kopf versacken und abspeichern... Erst als sie dann Natsukis provokante Aussage hörte, wandte sie ihr wieder den Blick zu und hob die Brauen. Hatte Natsuki gerade etwa wirklich einen Anflug von Frechheit? Hatte sie ihr wirklich gerade eine provozierende Wortwahl an den Kopf geschmettert? Shizuru konnte nur noch grinsen und das war ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sie die Herausforderung annehmen würde. „Und wenn doch?“, stellte sie ihr eine ebenso provokante Gegenfrage und näherte sich ihr dann, um sich neben ihr niederzulassen und sie anzublicken. Diese Art war ihr zwar neu, aber sie hatte, genau wie alles andere an Natsuki, etwas ziemlich niedliches und überaus anziehendes... „Wie willst du mich denn davon abhalten?“, fragte sie weiter und legte dabei amüsiert den Kopf schief, ehe sie einen Arm über Natsuki hinweg stützte und sich etwas über sie beugte, um mit dem Mund nach dem Flaschenhals zu haschen. Als Natsuki diesen aber verspielt immer wieder wegzog, zog Shizuru die Brauen zusammen und sah ihr wieder ins Gesicht. „Was für einen Kompromiss?“, verlangte sie dann zu wissen und wusste schon, das keine normale Antwort darauf über Natsuki Lippen kommen würde... Immerhin schien diese momentan ziemlich verspielt, gar angriffslustig, was vielleicht auch mit dem Alkohol zu tun hatte. Um der Gakuenchou die Antwort schneller zu entlocken, wollte sie sich gerade zu ihren Lippen hinab beugen, doch bevor sich diese dann berührten, durchbrach ein lauter Frauenschrei die Stille der Nacht. Sofort zog Shizuru den Kopf nach oben und versuchte die Quelle dessen auszumachen. Ein Stück entfernt, hinter einem großen Felsen, entdeckte sie dann die Umrisse von zwei Personen und den Lauten nach zu urteilen, handelt es sich um eine Frau, die von einem Mann bedrängt wurde. Die Otome richtete sich sofort auf ihre Beine und zögerte keinen Moment, ehe sie näher trat. „Kai... Kai hör auf! Nicht! Argh...“, ächzte die Frau, während sie von einem groben, stark angetrunkenen Kerl an den Felsen gedrückt wurde und er sich an ihrem Rock zu schaffen machte. „Ach zier dich nicht so ... du willst es doch auch!“, gurgelte der schleimige Typ grinsend und riss ihr einen Träger ihres Top´s durch. „NEEIIIN!“, schrie die Frau, den Tränen nahe und bevor der Kerl ihr den Slip unter dem Rock wegreißen konnte, um ihr vielleicht noch schlimmeres anzutun, wurde er von Shizuru an der Schulter gepackt und von der Frau weggerissen, welche zu Boden sackte. Der Kerl landete unsanft auf dem Hintern im Sand. „Das Mädchen hat nein gesagt, also lass gefälligst deine widerlichen Finger von ihr!“, sagte Shizuru, arg erbost, denn wenn sie eines nicht leiden konnte, dann war es Gewalt gegenüber Frauen, vor allem durch die Hände von Männern. Der Mann schüttelte sich leicht und raffte sich wieder auf seine schwankenden Beine. „Verpiss dich du blöde Schnepfe, das geht dich gar nichts an!“, keifte er und ließ seine Fäuste sprechen, mit den er ausholte. Shizuru wich gekonnt einige male aus und fing einen Hieb einfach mit der flachen Hand ab, ehe sie zur Seite trat und der Mann nach vorne strauchelte. Er war zwar nicht sonderlich groß, schien aber gut trainiert zu sein und Shizuru merkte, dass sie durchaus unterlegen war, ohne aktive Nanos im Körper... Sie hoffte, das er genug habe und vielleicht verschwinden würde. Als er in den Sand sackte, nutzte Shizuru die Chance um zu der weinenden Frau zu gehen und ihr auf die Beine zu helfen. „Alles in Ordnung?“, fragte sie besorgt und hörte nur ein 'Vorsicht!' aus dem Munde der Frau, ehe sie sich rasch umdrehte und von dem Kerl mit der Faust eins auf den Mund bekam. Shizurus Kopf wurde zur Seite geschleudert und keuchend ging sie zu Boden. Das war ein echter Volltreffer und aus ihrem Mund trat ein Schwall Blut hervor, der nicht nur von einer aufgeplatzten Lippe herrührte. Fassungslos blickte sie auf das Blut in ihrer Hand und richtete sich dann auf, um einen folgenschweren Fehler zu begehen. Zwar nutzten Otome niemals ihre Kraft gegen die Bevölkerung, doch dies war eine notlage... Sie strich sich ihr Haar zurück wie gewohnt und rief ein 'Materialize!'... doch nichts passierte.... Ruckartig wurde ihr auch klar warum. Sie war ja keine Otome mehr und einen GEM trug sie auch nicht... Der kerl nutzte den Moment um ihr noch mal eine zu verpassen, bis sie zu Boden ging und sich dann wieder seinem Opfer zuzuwenden. Shizuru wischte sich das Blut aus dem Gesicht und verkrallte ihre Hände im Sand, ehe sie sich erneut auf die wackeligen Beine hob und sich von hinten an den Hals des Mannes warf, um ihn mit allen Kräften die ihr innewohnten, von der Frau fernzuhalten... Das Trinken wurde schnell Nebensache, als Shizuru sich zur ihr in den Sand nieder ließ. Hatte der kühle Sekt ohnehin schon um die Hälfte abgenommen, stieg mit seiner berauschenden Wirkung der Jüngeren schneller zu Kopf als es von dieser geplant war. Ihre Finger rutschten vom Flaschenhals, ließen das Gefäß neben sich im Sand stecken. Die Aufmerksamkeit war schier auf die ältere Otome über ihr geríchtet, verklärte Augen versanken in dem tiefen Rot, schlossen sich bereits schon erwartungsvoll. Halb geöffnete Lippen erwarteten sehnsüchtig den Kontakt, der jedoch selbst nach einer Weile des Wartens ausblieb. Der Schrei drang nur gedämpft an ihr Ohr, blinzelnd öffnete die Gakuenchou die Augen, sah Shizuru schon in der Ferne zu dem Ort des Geschehens eilen. Eine Augenbraue hob sich etwas verwirrt, der Kopf wurde schwerer, sank von alleine in die Wiege. Natsuki spürte eindeutig den Einfluss des Alkohols, die letzen Schlucke waren wohl doch etwas zu viel gewesen. Die Jüngere war es nun mal nicht gewohnt und Leichtsinn war eben einer ihrer schwachen Eigenschaften. Der Grund warum Shizuru sie einfach so hier hatte sitzen lassen, wurde erst klarer, als die Geräusche lauter wurden, die Situation schon am eskalieren war. Natsuki kniff die Augen leicht zusammen um besser erkennen zu können, was sich mehr oder weniger schemenhaft im Licht des Mondes abspielte. „Was zur…!“, murrte sie knapp hervor, versuchte sich vergeblich aus dem Sand hoch zudrücken. Erst nach einigen Versuchen gelang es der Gakuenchou einen wackeligen Stand zu erreichen, die ersten Schritte waren nicht besser. Mit mehr Glück als Können landete sie nicht gleich wieder auf dem Boden, bahnte sich einen Weg rüber, wo sie Shizuru und zwei unbekannte Gestalten ausfindig machen konnte. Das Gehen im Kleid wirkten nun schwerer denn je, musste es einige Flüche der Dunkelhaarigen über sich ergehen lassen. „Un-…nützes Teil...!“, knurrte sie, nachdem sie der Stück Stoff fast wieder zu Fall gebracht hätte. Ungeschickt griffen ihre Finger nach dem Stoff an ihrem Bein, der Oberkörper ein wenig schwankend bei dem plötzlichen Vorbeugen. Ein längeres Ziehen und Zerren, ein kurzes Reißen und Ratschen und schon besaß das Kleidungsstück etwas mehr Beinfreiheit, offenbarte ein schlankes Bein bis zu Hüfte empor. Natsuki grinste triumphierend, sie würde dem sowieso nicht nachtrauern. „Shi-…zuru...?“, fragte sie leise, als sie am Felsen schließlich angelangt war. Ihre Zunge fühlte sich ungewohnt schwer an, während eine Hand abstützend Halt am Fels suchte. Die nächsten Momente geschahen so schnell, dass die Jüngere Not hatten alles auf einmal mitzubekommen. Sie sah nur wie jene anmutige Otome ein weiteres Mal von dem Kerl in den Sand befördert wurde. Dieser grinste nur betrunken, sich seine Überlegenheit durchaus bewusst, wand sich der jungen Frau wieder zu, die schluchzend am Boden kauerte. Es brauchte nicht lang bis Natsuki begriff, worum es sich bei der ganzen Sache handelte. Ein kurzes Blick rüber zur Älteren und ihre Augen weiteten sich vor Schreck, registrierten das Blut was ihre blassen Haut entstellte. Im Bruchteil einer Sekunde verengten sich die Smaragde zu Schlitzen, das Blut pulsierte stark in ihren Adern, verdrängte durch ansteigendes Adrenalin den Alkohol. „Hey!“, brachte die junge Otome harsch hervor, riss den Kerl an der Schulter rum, nur um die andere Faust geradewegs in sein Gesicht zu schwingen. Ein Knacken war zu hören, als das Nasenbein des Angetrunkenen nachgab, gleich eine Woge Blut mit sich brachte. Der Dunkelhaarige stolperte etwas zurück, fluchte und brachte beide Hände sogleich an die verletzte Nase. Natsuki zog etwas die Augenbrauen zusammen, schüttelte leicht die Hand mit der sie so schnell zugeschlagen hatte und dadurch selber eine etwas schmerzliche Erfahrung machen musste. Knochen auf Knochen war schließlich hart. „Du verfluchte Schlampe!“, keifte der junge Mann, Wut stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. „Was ist das hier?! Haltet euch gefälligst raus!“, drohte er, schritt zugleich auf die Gakuenchou zu, um sie auch aus den Weg zu schaffen. Grobe Finger ergriffen das dunkle Haar der Jüngeren, rissen sie daran ein wenig zur Seite und schließlich auch zu Boden. Natsuki konnte nicht anders als diesem zu folgen, der Schmerz war zu abrupt, die Bewegung zu schnell, verlor sie ohnehin schon einige der seidenen Strähnen. Zahnreihen schoben sich knirschend übereinander, es war das zweite Mal an diesem Abend, dass man sie derart beschimpfte, behandelte als ob sie nichts weiter als ein billiges Stück Fleisch war. Wut brodelte schnell auf, schaltet den Verstand ab, der zu nächsten Aktionen wohl eher nicht geraten hätte. Rasch drückte sich die Dunkelhaarige wieder in den Stand, dunkles Grün wirkte bedrohlich, wenn auch etwas umnebelt. „Materialize!“, drang der Befehl an ihren GEM, forderte die Robe des Ice Silver Crystals, die sich auch wenige Augenblicke später an Natsukis Haut anschmiegte. Die Energieringe der Robe pulsierten in einem stärker werdenden Licht, zeigten die Anspannung die sich zu bilden schien. „Ich denke du brauchst eine kleine Abkühlung…“, knurrte sie, packte den überraschten Kerl schon an den Schultern um ihn nun mit Leichtigkeit etwas anzuheben. „Hey was soll das?! Lass mich los!“, rief der Mann wütend, schlug wild mit den Fäusten um sich, von denen Natsuki zwar einige trafen, sie aber nicht weiter an ihrem Vorhaben hinderten. Ein kurzes Abdrücken vom Boden brachte beide in die Luft, die Robe war stark genug um zwei Personen für eine Weile tragen zu können. Der Flug war nicht sehr hoch und auch ziemlich kurz, hatte es die Gakuenchou lediglich darauf abgesehen, dem Typen seine versprochene Erfrischung zu liefern. Diese bekam er auch sogleich, als er mit einem lauten Platschen im Wasser landete, sofort anfing mit den Armen zu rudern um nicht unterzugehen. „Gaaah verfluchte Weiber...!“, spuckte er hervor, schluckte dabei einiges an der salzigen Substanz die ihn umgab. Natsuki war mittlerweile wieder am Ufer gelandet, beobachtet das rege Paddeln des Mannes, der sich mühsam wieder an Land vorkämpfte und im matschigen Sand dann schließlich keuchend zusammenbrach. „Lass dir das eine Lehre sein, mit einer Frau so umzuspringen….“, warf Natsuki ihm kühl vor, distanzierte sich dann auch schon in Richtung der anderen beiden. Die Kraft war schnell ihren Gliedern gewichen, die Robe dematerialisierte sich schneller als die Jüngere reagieren konnte. Ein Schritt vorwärts, das Verfangen im unerwarteten Stoff des Kleides und schon befand sich der Ice Silver Crystal auf dem Weg den Sand zu küssen. Ein dumpfer Aufprall folgte, bewegungslos blieb Natsuki frontal mit dem Gesicht im Sand liegen. Lediglich ein leises Stöhnen entfloh ihrer Kehle, das war nicht gerade der passende Abgang für die Heldentat. Der Kerl hatte Shizuru wieder abgeschüttelt, sie erneut zu Boden befördert, als Natsuki sich dann einmischte und dem Kerl erst mal eine Faust gab, um ihm die Nase förmlich aus dem Gesicht zu schlagen. Der Sand der sich in ihren Mund befördert hatte und sich dort mit dem Blut mischte, wurde auf den Boden gespuckt, während sie sich wieder versuchte auf die Beine zu erheben, aber nur soweit kam auf alle viere zu gehen. „Na...tsuki?“, fragte sie leise, verfolgte das Geschehen mit einem offenen und einem geschlossenen Auge, welches langsam eine Bläuliche Umrandung aufwies. In so einem unbedeutenden Kampf gegen so einen mikrigen Gegner zu verlieren, war für den eigentlichen Amethysten wirklich eine wahre Schande... Sie würde nie wieder in den Spiegel blicken können...Doch das war ja nun unwichtig. Als die Jüngere wieder so derb beschimpft wurde, fand Shizuru schnell auf die Beine zurück und wollte sich schon wieder einmischen, als Natsuki das ganze dann als Otome regelte und da hatte der Kerl wirklich keine Chance mehr... Doch auch Shizuru konnte da nicht mehr gegen halten und wäre Natsuki so nur ein Klotz am Bein... Also galt es der Frau zu helfen, während die Gakuenchou sich um den gemeinen Lackaffen kümmerte. Die geschändete und verängstigte Frau kauerte immer noch an dem Felsen und schien selbst nicht fassen zu können, wo sie da rein geraten war und was hätte passieren können, wenn die beiden otome nicht zur Hilfe gekommen wären... Schluchzend kauerte sie sich gegen den kühlen Stein und klammerte sich an ihre zerfetzten Klamotten. Shizuru krabbelte auf allen vieren zu der Frau und legte langsam eine Hand an ihre Schulter. Die frau zuckte erst zusammen, schlang dann aber hastig die Arme um den Hals Shizurus um sich an ihr festzuhalten. „Scht... Ist ja gut... er wird dir nichts mehr tun...“, versuchte sie das junge Mädchen zu beruhigen, wusste aber, das das schwer war. Sie half dem Mädchen auf und wollte sie dann gerade etwas weg bringen, als Natsuki zurückkam und im Sand zusammensackte. „Natsuki?“, fragte sie etwas erschrocken und dachte schon das etwas schlimmes wäre... Sie sah sich um und zum glück kamen einige Gäste, die auf das gefecht aufmerksam geworden waren und denen übergab sie dann das Mädchen um sie wegschaffen zu lassen zur Polizei und vor allem zu einem arzt. Anschließend watete sie zu Natsuki rüber und sank neben ihr in den Sand des strandes. Ihr Kleid war ohnehin ruiniert und das Blut hatte sich aus ihrem Mund ihr ganzes Kinn und den hals hinab verteilt, während sich ein deutliches veilchen um ihr Auge bildete. „Natsuki... ist alles in Ordnung?“, fragte sie und ergriff sie bei den Schultern, um sie herum zu drehen und ihren Kopf in ihrem Schoß zu platzieren. Ein geschulter Blick in das Gesicht der Gakuenchou verriet ihr, das wohl an dem zusammenklappen mehr der Alkohol im Blut schuld war, als irgendetwas anderes... Das war zwar nicht unbedingt gut aber bestätigte wenigstens nicht den Verdacht das sie viel abbekommen hatte... Einige Blaue flecken würde sie aber sicher dennoch davon tragen. „Komm... lass uns nach Hause gehen...“, sagte sie dann leise und erhob sich mit Natsuki, welche sie dann schulterte und ihr somit beim gehen half, bis sie die Veranda der heimischen Strandhütte erreicht hatten. Sie wollte einfach nur weg von dem Fleckchen erde, auf welchem sie gerade so heftig hatte einstecken müssen und Natsuki nicht einmal wirklich helfen konnte... Sie konnte einfach gar nichts mehr ohne die nanos... ohne den Amethysten... wozu war sie dann überhaupt noch gut? Seufzend trat sie die Tür auf und beförderte Natsuki dann erstmal auf die Couch, ehe sie die Tür schloss. Wenn sie sich umgezogen hatten, würde sie die Jüngere ins Bett verfrachten... damit diese sich ausschlafen konnte. Ein kurzes Husten drang heiser hervor, als Natsuki endlich wieder etwas besser Luft bekam. Hätte Shizuru sie nicht herumgedreht und wäre somit zu Hilfe gekommen, würde sie vermutlich immer noch die Nase in den Sand stecken. Träge Augen versuchten den Blick auf dem Gesicht der Älteren zu wahren, die Mundwinkel zuckten leicht, formten von neuen ein unschuldiges Grinsen. "Mir gehts bestens...“, versicherte die Jüngere etwas überschwänglich, dass ihr Stolpern genau das Gegenteil bewies, verdrängte sie vollkommen. Eine Hand hob sich langsam, vorsichtig ertasteten Finger die geschundenen Wange Shizurus. Der Gesichtsausdruck der Gakuenchou wechselte schlagartig, wirkte besorgt, wenn nicht sogar ein wenig schuldig. "Ich hätte nur besser auf dich aufpassen müssen...“, säuselte sie unverständlich, wurde immer leiser zum Schluss, gab sich somit die Schuld dafür nicht eher eingegriffen zu haben um jene Verletzungen zu verhindern. Der sachte Ruck nach oben in den Stand, brachte die Welt um Natsuki kurz zum drehen, schloss sie schnell die Augen um das schlimme Schwindelgefühl ein wenig zu verdrängen. Mit Shizuru als hilfreiche Stütze, fanden die beiden Frauen schnell den Weg zurück zum Haus. Dort auf die Couch im Wohnbereich verfrachtet, war die Jüngere nicht länger im Stande den Oberkörper aufrecht zu halten, ploppte etwas unsanft zur Seite auf die Armlehne der Sitzgelegenheit. Ein leises Stöhnen brach hervor, sie wusste nicht was schlimmer einzustufen war, das elende Schwindelgefühl oder das Unwohlbefinden in der Magengegend. Die Kehle war rau, fühlte sich ausgesprochen trocken nach der ganzen Anstrengung an, zudem hatte der Alkohol dem Körper restlos alles nötige Wasser entzogen. Dass Shizuru schon den Weg die Treppen hoch ins Bad angetreten hatte, bekam Natsuki erst einige Minuten später überhaupt erst mit. Automatisch schob sich die Unterlippe schmollend etwas vor, konnte der vernebelte Verstand der Gakuenchou nicht ganz nachvollziehen, warum sie schon wieder alleine sitzen gelassen wurde. „Shizuruu~!“, rief Natsuki ein wenig wehleidig, wartet einen Moment, als sich jedoch nichts regte, kroch nur ein unzufriedenes Murren ihre Kehle hoch. „Mou ich schaff das auch allein….“, ein wenig Mut zusprechend, kämpften Hände sich durch das Polster bis die Jüngere sich wieder einigermaßen aufrecht auf der Couch befand. Ein kurzes Blinzeln, ein Augenblick später und der Gleichgewichtssinn gab schon wieder nach, beförderte die Gakuenchou auf den harten Holzboden. Sie rang sich ein schmerzvolles Stöhnen ab, drückte mit beiden Händen das Gesicht vom Boden hoch, das dort wieder weniger erfreulichen Kontakt gefunden hatte. Es war ein Wunder, dass sie sich selber noch nicht die Nase gebrochen hatte bei den ganzen Unfällen. Sich sicher, dass sie keine aufrechten Glieder tragen würde, blieb Natsuki gleich am Boden, zog sich Stück für Stück ein wenig in Richtung Küche vor, die plötzlich weiter denn je schien. „Warum trink ich auch so viel….“, mumbelte sie verärgert über sich selber vor sich her, wusste dass sie im Moment wohl ein ziemlich lächerliches wenn nicht sogar erbärmliches Bild abgab. Tapsige Hände ertasteten die kühle Oberfläche des Kühlschranks, langten nach dem Griff um diesen zu öffnen. Etwas kraftlos zog Natsuki daran, Brauen zogen sich nach unten, als die schwere Tür nicht nachgeben wollte. „Gah geeeh auf…!“, brachte sie unter zusammengepressten Zähnen hervor, zerrte noch etwas weiter bis die Tür letztendlich doch nachgab und schwungvoll aufklappte. Benommene Augen suchten den Inhalt nach etwas passendem ab, was das raue Gefühl in ihrem Hals verdrängen wurde. Die Wasserflasche, die die Dunkelhaarige dann mit Freuden entdeckte, stellte sich jedoch schon als die nächste Herausforderung heraus. Thronte sie fast schon ein wenig spöttisch auf eine der oberen Etagen des Kühlschranks. „Warte einen Moment...“, kam es nur von oben, als Natsuki so wehleidig nach Shizuru jammerte. Diese aber hatte sich jetzt erstmal im Bad verschanzt und wusch sich den Mund aus, um dann feststellen zu können ob noch alles heil war. Denn vor allem die Frontzähne hätten ja Schaden nehmen können... Das Perlweiße Waschbecken füllte sich mit einem Gemisch aus Blut und Wasser, als Shizuru die Flüssigkeit immer wieder in die Mundhöhle schöpfte um es dann wieder auszuspucken. Als kein Blut mehr nachkam, wusch sie das Becken aus und richtete ihren Blick dann hoch in den Spiegel. Das Blut kam eindeutig von der Lippe und sie hatte sich beim ersten Schlag auch heftig auf die Zunge gebissen.. Das alles war jetzt ein wenig geschwollen.. Doch eigentlich war das nichts, im Gegensatz zu dem Veilchen, welches sie in blauvioletten Tönen um ihr rechtes Auge ausbreitete und wirkte, als wäre sie die Frau eines misshandelnden Mannes, der sie täglich grün und blau schlug... Das alles entstellte das Gesicht ganz schön, doch das war einfach nicht zu vermeiden gewesen... Wichtig war, das sie der Frau helfen konnten... Seufzend zog Shizuru sich dann das Kleid vom Körper und bemerkte noch einige Blaue Flecken, doch die waren kaum der Rede wert. Sie hüllte ihren nackten Leib dann lediglich in den fliderfarbenen Morgenmantel, ehe sie den Rückweg nach unten antrat und überrascht die Brauen hob, als Natsuki nicht mehr auf dem Sofa zu finden war... „Natsuki?“, fragte sie und sah sich um. Sie konnte froh sein, das ihr rechtes Auge zwar dem eines Preisboxers glich, jedoch noch nicht so zu geschwollen war, das sie daraus nichts mehr hätte sehen können. „Natsu-....“, fragte sie erneut suchend, entdeckte sie bei den nächsten paar Schritten dann aber auch schon hinter der Küchenzeile am Kühlschrank. „Was machst du denn da?“, wollte sie nun wissen, als sie heran trat und dann sah, das es die Jüngere zu dürsten schien... und das war wirklich kein Wunder. Shizuru musste sachte lächeln, wobei die aufgeplatzte Lippe leicht schmerzte. Sie griff an der Gakuenchou vorbei und zog die Flasche dann aus dem Kühlschrank, um sie ihr zu reichen. „Aber erst gehen wir hoch, dann kannst du trinken...“, legte sie ihr das Gebot auf und schloss den Kühlschrank mit einem Seitenhieb ihrer Hüfte. Anschließend übergab sie Natsuki die Flasche, damit sie ihre Hände nutzen konnte um Natsuki zu umgreifen und ihr dann dabei zu helfen, die Treppe hinauf nach oben zu gelangen. Dort angekommen betrat sie mit ihr das Schlafzimmer und ließ erst wieder von ihr ab, als sie die Jüngere auf dem großen Bett abgesetzt hatte. Jetzt würde Natsuki in Ruhe trinken können, während Shizuru die Schlafzimmertür schloss und sich dann an Natsukis Kleiderschrank begab, um für sie einen Pyjama heraus zu suchen... denn sie vor dem Schlafengehen auf jedenfall noch würde anziehen müssen. Als sie einen gefunden hatte, kam sie mit diesem zurück ans Bett und warf diesen natsuki vor die Nase. Anschließend setzte sie sich auf die Bettkante zu ihr. Abermals wanderte ihr blick über Natsukis Körper, nur um sicher zu gehen das sie nicht verletzt war und das der Alkohol das einzige war, was ihr Verhalten beeinträchtigte. Natsuki hatte gerade dazu angesetzt sich mit Hilfe der Kühlschranktür in einen mehr als wackeligen Stand zu ziehen. Als Shizurus Worte jedoch überraschend an ihr Ohr drangen, sackte sie erneut auf den Boden, blinzelte ein wenig ertappt, ehe der Blick sich der Älteren zu wand. Ein unschuldiges Lächeln zeichnete sich ab, wirkte leicht fehl am Platz in dem verklärten Gesicht. Brauen zogen sich leicht kraus, als Shizuru ihr dann die ersehnte Wasserflasche runter holte und darbot. „Ich hätte das schon geschafft…“, murmelte die Gakuenchou überzeugt, schlanke Finger fummelten schon etwas mit dem Verschluss des Getränks, hielten dann aber sofort inne, als die Ältere forderte erst den Weg nach oben ins Schlafzimmer anzutreten. Dieser war auch den Umständen entsprechend etwas mühsam aber am Ende doch erfolgreich. So war die Jüngere froh sich auf dem Bett niederlassen zu können, der Boden war eindeutig zu unbequem nach ihre Ansicht. Nach etwas Drehen und Ziehen löste sich endlich der Verschluss von der Flasche, welche schnell zu Natsukis Lippen fand. Ein wenig zu gierig trank sie einige Schlucke der kühlen Substanz, kam nicht drum herum sich dabei zu verschlucken und in einem kurzen Hustenanfall auszubrechen. Zumindest fühlte sich ihre Kehle nun nicht mehr so rau an, der Durst war ein wenig gestillt, wenn auch immer noch hintergründlich da. Ein paar langsame Schlucke später, schraubte die Dunkelhaarige den Verschluss wieder auf den Flaschenhals, ließ das Getränk achtlos neben sich liegen. Träge sank ihr Oberkörper nach hinten auf die Matratze, es fühlte sich plötzlich wieder viel zu schwer an Gliedmaßen aufrecht zu halten. Ein kurzes Blinzeln an die Decke, Lider die schon halb sanken, keiner Kraft mehr mächtig. Die helle Haut war soweit unversehrt, nur ein paar blaue Flecke waren hier und dar zu sehen, die Schrammen die auch schon vorher den Körper der Gakuenchou zierten. Das sachte Bewegen der Matratze als sich Shizuru neben ihr hinsetze, zog wieder leichte Aufmerksamkeit der Jüngeren auf sich. „Shizuru...?“, murrte sie schläfrig, richtete sich etwas wieder auf nur um sich unerwartet in Shizurus Schoss zu betten. Schlanke Arme zogen sich um die Hüfte der Älteren, während ihr Kopf sich im Stoff des Morgenmantels vergrub. Die Nase stupste leicht an den Bauch, versteckte sich ein paar Augenblicke später auch schon in weichem Samt, atmete den beruhigenden Geruch tief ein. „Hm schläfst du mit mir...?“, raunte die Gakuenchou schlaftrunken, erfragte lediglich die Anwesenheit der älteren Otome in der Nacht, auch wenn die Worte etwas anders klangen. Das sie zum Schlafen sich noch umziehen musste, war wohl etwas was Natsuki nicht wirklich bedachte. Das sie ohnehin nicht fähig war sich aus- geschweige denn wieder richtig anzuziehen war eine andere Sache. Die Knie etwas anziehend, rollte sich Natsuki etwas enger zusammen, die Arme schlangen sich fester um den Körper der Anderen. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie sofort in der Position einschlafen können, Shizuru sah dies wohl aber etwas anders. Spürte sie schon im nächsten Moment, wie sie stützend ein wenig aufgerichtete wurde. Shizuru blinzelte, als Natsuki sich erst etwas schlingernd aufsetzte und dann mit dem Kopf zur Seite in ihren Schoß sackte. Zarte Brauen hoben sich, als sie dann von schmalen Armen umschlungen wurde und sich das Gesicht der Jüngeren an ihrem Bauch vergrub wie eine Hundeschnauze. Sie rang sich ein schlucken ab und legte dann eine hand auf das dunkle Haar, um ihr beruhigend einen moment lang über den Kopf und durch das Haar zu streichen. Ein sachtes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen... Auch wenn die Gakuenchou zu tief in die Flasche geguckt hatte, so hatte sie nun doch etwas friedliches.... etwas kindlich niedliches und das vermochte wohl nur Shizuru zu sehen. Sie spielte mit vereinzelten Strähnen und strich diese dann immer wieder verspielt hinter die Ohrmuschel der jüngeren, ehe diese dann zu Wort ansetzte. //Schläfst du mit mir?//, klingelte es in ihren Ohren und sofort schoss ihr eine satte Röte ins Gesicht, als ihr bestimmte Gedanken in den Kopf huschten... Natürlich war es ihr klar, dass Natsuki das in ihrem Suff ganz anders gemeint hatte, doch sie konnte nicht verhindern, kurz auf andere Gedanken zu kommen. Nur durch ein leichtes Kopfschütteln und ein dezentes räuspern, konnte sie ihre Gedanken dann wieder klären und sah auf den Kopf nieder, welcher auf ihrem Schoß ruhte. „Ja, wenn du das möchtest, sicher...“, sagte sie dann leise, räusperte sich nochmals und sah dann zu dem Pyjama rüber, welchen sie für Natsuki auf dem Bett bereit gelegt hatte.... Seufzend nahm sie zur Kenntniss, das diese wohl kaum dazu fähig war sich noch selbst um zuziehen... Shizuru war aber auch nicht sonderlich scharf darauf die Gakuenchou zu entkleiden... Dabei würde sie sicherlich nur Dinge sehen die ihr nie wieder aus dem Sinn gehen würden und sie sicherlich die ganze Nacht wach halten würden... doch sie hatte wohl keine andere Wahl... In dem Kleid konnte die Jüngere unmöglich schlafen... „Natsuki...“, nuschelte sie dann leise, beinahe so sanft wie eine mutter zu ihrem kind, welches sie aufwecken musste um es ins Bett zu befördern. Sie drückte die Schultern der Dunkelhaarigen leicht auf und ließ sie dann langsam mit dem Rücken nach hinten auf die matratze kippen... Anschließend stand sie auf und betrachtete Natsuki... Das die jüngere so willenlos aussah, hatte etwas überaus verruchtes.. Sie hüstelte und beugte sich dann runter, um Natsuki des Kleides zu entledigen und allem was sie darunter trug. Dabei versuchte sie so wenig wie möglich ihren Blick auf der nackten haut zu haben.. doch das war leichter gesagt als getan... Ihr herz raste ja jetzt schon wieder... Sie griff nach dem Schlafanzug und zog Natsuki dann zuerst die Hose über die Beine und bis hoch zur Hüfte, ehe sie dann über sie krabbelte, ihren Oberkörper zu sich hoch zog und ihr dann dabei half, in die ärmel des Oberteils zu kommen.. Bei diesem Unterfangen hatte sich der Gurt ihres Morgenmantels gelöst und dieser klaffte nun etwas weiter auf, als nötig... Ein protestierendes Murmeln drang hervor, die Postion war einfach zu bequem gewesen um sich jetzt daraus zu bewegen. Wenigstens versicherten ihr die Worte Shizuru, dass sie die Nacht bei ihr bleiben würde, wollte sie die Ältere auf jeden Fall sicher in ihrer Nähe wissen. Grüne Augen schlugen halb auf, blinzelten verwirrt als Shizuru anfing das Kleid von ihrem Körper zu lösen. "Mou Shizuru...", jammerte die Jüngere leise, fand es alles andere als fair, dass ihr ihre Kleidung geraubt wurde. “Warum darfst du mich immer ausziehe...und ich dich nie...?!", nuschelte sie weiter, zog die Augenbrauen fast ein wenig nachdenklich zusammen. Das der Verstand mittlerweile keine klaren Sätze mehr zustande brachte war mehr als ersichtlich, lag nun nicht nur am Alkohol sondern auch der hereinbrechenden Müdigkeit. Ohne großen Widerstand, völlig willenlos, ließ Natsuki sich die Hose anzuziehen, half sogar ein wenig mit, als es hieß die Hüfte etwas anzuheben. Das Oberteil stellte sich jedoch als eine größere Aufgabe heraus. Niemals hätte sich wohl jemand denken können, dass die Gakuenchou Schwierigkeiten hatte in die Ärmel zu kommen. Sie würde es den nächsten Morgen noch genug bereuen, sich derart erbärmlich hingegeben zu haben. Es war aber auch nicht so, dass Natsuki es vor hatte die Arme in die vorgesehenen Löcher des Pyjamaoberteils zu stecken, vielmehr fand sie reges Interesse an der Haut der Älteren, die sich so unfreiwillig offenbart hatte. Mit einem verträumten Blick streckte die Jüngere einen Arm aus, während Shizuru rege daran war ihren anderen endlich unter zu bringen. Zaghaft stupsten Fingerkuppen an die Haut ein paar Millimeter unter dem markanten Schlüsselbein. Ein zufriedenes Lächeln bildete sich auf den Lippen der Dunkelhaarigen, Finger bahnten sich langsam einen Weg das Dekolleté hinunter, hielten erst vor dem Brustansatz inne. "Hm so weich...“, wisperte Natsuki fasziniert, konnten den Blick gar nicht mehr von der Stelle abwenden. Schnell bildete sich ein Schmollen auf den blassen Lippen, als ihr weitere Freude an jener Haut untersagt wurde, Shizuru den Arm nun auch in den Pyjama verfrachtete. „Unfair..“, murrte sie, ehe die Gakuenchou bemerkte, dass der andere Arm ja nun frei war um jene Tat weiter zu vollziehen. Die Hände Shizurus, die an den Knöpfen des Pyjamas arbeiten, blockierten jedoch jeglichen Zugang. Das Schmollen wurde breiter, der Blick beobachtet desinteressiert wie jeder Knopf sein entsprechendes Loch fand. Ehe sich Natsuki versah, fand sie sich schon unter der großen Decke des Bettes wieder, das Reaktionsvermögen war wohl auch nicht mehr das Beste. Hände streckten sich sogleich aus, wirkte die Jüngere mehr denn je wie ein kleines Kind, dass von der Mutter die nötige Zuwendung vor dem Schlafen brauchte. „Du darfst mich das nächste mal ausziehen, okay? Und jetzt sei brav und hilf ein bißchen mit...“, sagte sie dann, völlig in dem Unterfangen verstrickt, mit welchem sie die Arme der Jüngeren in die Ärmel buchsieren wollte. Das das alles nur gesagt wurde, da Natsuki betrunken war, war klar. Diese war nicht herr ihrer selbst und auch Morgen, so hoffte Shizuru zumindest, würde diese sich an diese ganzen Kleinigkeiten hier nicht erinnern... Am Ende würde sich Natsuki noch daran erinnern dass Shizuru sie nicht nur ausgezogen hatte sondern ihr auch versprochen hatte das sie sie das nächste mal würde ausziehen dürfen... doch daran galt es jetzt keine Gedanken zu verschwenden. Als ihr einer der Arme entfleuchte, hielt sie wenigstens den anderen fest und versuchte diesen in den Ärmel zu schieben, während die Finger von Natsukis freier Hand auf erkundungstour gingen. Rubin wurde schlagartig freigelegt, weitete sich, als die zarten Finger der Jüngeren über die Haut unterhalb ihres Schlüsselbeines huschten. Sofort schoss ihr die Röte wieder ins Gesicht. „Na... Natsuki..“, japste sie erschrocken auf, kniff kurz die Augen zusammen und versuchte die Gänsehaut und das kribbeln zu ignorieren... Ein kurzes Schaudern, dann fing sie den frechen Arm auch schon wieder ein und wickelte Natsuki schließlich in das pyjama Oberteil.... Endlich hatte sie es geschafft und konnte nun die kleine Schnapsdrossel unter die Bettdecke befördern. „Und jetzt wird geschlafen..“, drohte sie ihr dann, einer Mutter gleich, ehe sie sich vom Bett runter schob um zum Schrank zu gehen... Diesen riss sie auf und suchte auch für sich selbst etwas zum anziehen... Doch ihr kam Natsukis kindliches gebettel dazwischen.. Seufzend sah sie vom Schrank aus immer wieder zurück und brachte es schließlich nicht über das herz sie noch länger alleine da liegen zu lassen... Eine Nacht mehr oder weniger Nackt neben ihr, das würde nun auch nichts mehr ausmachen und wer weiß an was alles sich Natsuki morgen noch erinnern würde... Sie seufzte kurz, schloss den Schrank und trat dann zurück an das bett, um den Gurt des Morgenmantels nun gänzlich zu lösen und den Stoff von ihren Schultern zu Boden gleiten zu lassen. Nachdem sie dann, nackt wie Gott sie geschaffen hatte, zum Bettkasten geschritten war um das Licht zu löschen, rutschte sie zu Natsuki unter die Decke und legte sofort ihre Arme um den schmalen Leib, um sie bemutternd an sich zu drücken. „So besser?“, fragte sie sanft an das Ohr der Jüngeren und streichelte ihr über den Kopf, „dann kannst du ja jetzt schlafen und dich ausruhen... du kleiner Schluckspecht“. Wenn es nach diesem Scherz ginge, dann sollte sich Natsuki morgen vielleicht doch an alles erinnern, immerhin könnte Shizuru sie dann damit aufziehen. Der gedanke entlockte ihr ein Schmunzeln, welches aber sofort wieder erloscht, als Natsukis dunkle Haare ihre nackte Haut kitzelte... Sie schluckte und senkte die Augen auf Halbmast. Ein zufriedener Gesichtsausdruck machte sich bei der Jüngeren breit, als Shizuru der Bitte nachkam und zu ihr unter die Decke rutschte. Dass die ältere Otome dabei vollkommen nackt war, schien sie nicht zu stören, zumindest reichte der angetrunkene Zustand um damit keinerlei Probleme zu haben. Ein zustimmendes Murren erklang leise, während Shizuru ihre Arme um den schlanken Leib legte. Ohne großes Zögern vergrub Natsuki das Gesicht in der Halsbeuge der Anderen, schmiegte sich an den warmen Körper so eng es ging an. Den Klammergriff, der daraufhin folgte, waren sonst immer nur die großen Kissen in ihrem heimischen Bett in Garderobe gewohnt. Tiefe Atemzüge zeugten von der Entspannung, die sich langsam über den einzelne Fasern des Körpers ausbreitete. Die Nähe Shizurus, das warme Gefühl der Geborgenheit halfen der Müdigkeit nur schneller ihre Flügel auszubreiten. So war Natsuki bald schon ins Reich der Träume abgedriftet, mit dem Ziel den so genannten Rausch auszuschlafen. Die Nacht brachte diesmal keine unliebsamen Ereignisse mit sich, war der tiefe Schlaf Grund genug dafür. Eher im Gegenteil, schien die Jüngere diesmal ziemlich angetan im Schlaf, wirkte so als ob die Bilder in ihren Träumen nur allzu gern erwünscht wären. Ein unschuldiges Lächeln zierte die Lippen, bevor sie gegen die weiche Haut in unmittelbarer Nähe stupsten, sich darauf legten als wollte sie jene nur allzu gerne kosten. Kaum hörbar drang ein Schnurren hervor, Arme zogen sich augenblicklich enger um Shizurus Körper, wahrten diesen davor die Flucht ergreifen zu können. Nur langsam lösten sich die Lippen, entdeckte schnell eine andere Stelle, die es ebenfalls Wert war solche Aufmerksamkeit zu erhalten. Leises Gemurmel bahnte sich die Kehle der Gakuenchou hoch, Bruchteile von Sätzen, die den Namen der Älteren enthielten sowie das Schlüsselwort der plötzlichen Zuneigung, Mayo. Natsuki konnte von Glück reden, dass sie nicht wach war, wäre sie bei jenen Taten mit denen sie ihre Bettgenossin quälte, wohl schon hochrot aus dem Zimmer gerannt. Aber es gab ja ohnehin schon vieles über dass sich die Dunkelhaarige am nächsten Morgen Gedanken machen konnte, bereuen, wenn sie denn die Erinnerung einholen würde. Dieser kam auch schneller als gedacht, schnell bahnten sich die ersten Sonnenstrahlen ein Weg in das Schlafzimmer, durchfluteten den Raum mit Wärme. Da das Haus so weit ab von Zivilisation lag, war das Rauschen des Meeres das einzige morgendliche Geräusch was die Stille durchbrach. Stöhnend vergrub Natsuki das Gesicht im Kissen, hatte sie schon einige Zeit vorher, das Bewusstsein wieder erlangt, weigerte sich jedoch strikt dem nachzugeben. Das eindringliche Pochen in ihrem Schädel war allerdings ein Fakt, den sie leider nicht länger ignorieren konnte. Die Augen schmerzten schon beim leichtesten Kontakt mit Licht, wurden deshalb so fest es ging zugekniffen, zusätzlich Flucht im Bezug des Kopfkissens gesucht. Auch wenn sie wusste, dass sie sich früher oder später dem Morgen stellen musste, war die Sturheit Natsukis größer. Sie wollte den Konsequenzen des gestrigen Abenteuers nicht ins Auge blicken, wollte sich nicht an alle kleinen peinlichen Details erinnern, bis sie sich auf die Knochen erniedrigt fühlte. Kraulend bewegten sich die schmalen Finger der Älteren über der Schulter Natsukis, welche sich so eng an sie gekuschelt hatte. Sie wollte ihr die nötige Ruhe spenden und ihr zu spüren geben, das sie da war und das sie sie auch nicht alleine lassen würde über die Nacht hinweg... Eine dicke Gänsehaut kroch über den ganzen Körper Shizurus und trieb diese beinahe in den #Wahnsinn. Am schlimmsten wurde es, als Natsukis Atem immer wieder stetig intensiv gegen ihren Hals geblasen wurde, immer dann wenn sie ihren schweren Atem loslöste im Schlaf... Shizuru schluckte immer wieder mal und versuchte immer in den Schlaf hinab zu gleiten, doch das war einfacher gesagt als getan... Wie könnte man denn bei so etwas nur an Schlaf denken? Eine ganze Weile kaute sie sich auf der Unterlippe herum, ehe sie dann endlich ins Reich der Träume abzudriften schien... Ihr anfänglicher Schlaf war empfindlich was Störfaktoren anging und so schlugen sich die Augen auch rasch wieder auf, als Natsuki begann im Schlaf an ihr herum zu schnubbeln und ihre Lippen spielen zu lassen, als hätte sie vor Shizuru zu fressen. Sie zuckte zusammen und gab ein leises, überraschtes quieken von sich. „Na...tsuki?“, fragte sie leise, schien diese ja wach zu sein... Doch was brachte diese so plötzlich dazu sich so folternd am Körper der Älteren zu vergehen? Sie öffnete die Augen einen Spalt und versuchte durch die Dunkelheit in das Gesicht der Jüngeren zu sehen... Da diese die Augen aber fest geschlossen hatte, musste sie wirklich davon ausgehen, das diese schlief und das nicht wirklich mit Absicht tat... Shizuru wusste nicht genau ob sie sich darüber freuen sollte oder nicht... Als Natsuki sich dann an eine andere Stelle vorkämpfte und diese dann mit Mayo in Verbindung brachte, hob sie leicht die Brauen und schob dann stoppend ihre Handfläche zwischen sich und Natsukis Lippen, um dieser Einhalt zu gebieten... Seufzend wartete sie dann bis die Jüngere wieder tiefer eingeschlafen war... „Was stellst du nur immer mit mir an....“, fragte sie dann leise, schloss langsam und mit einem zweiten Seufzen die Augen... Jetzt war ihr Körper schon wieder ganz kribbelig und am liebsten würde sie sich hin und her wälzen wie eine ruhelose Katze im Frühling... Es dauert wieder so lange, bis sie dann endlich ein zweites mal einschlafen konnte, aber wenigstens verbrachte sie die Nacht nun ruhiger und konnte sich die Erholsamkeit des Schlafes zu gute kommen lassen... Das der Morgen einsetzte und Natsuki so langsam aber sicher erwachte, bekam sie nicht mit. Zu tief war sie erst jetzt dem Schlaf verfallen und schien sich rege an einen überaus interessanten Traum zu klammern, der ihr immer wieder ein lächeln über die Lippen fleuchen ließ, bishin zu einem Trennen der Lippen damit sie einige verdächtige Geräusche entkommen lassen konnte... Das musste ja wirklich ein anregender Traum sein... Das zeigte sich dann vor allem, als sie sich auf die Seite drehte, Natsuki mit den Armen umschlang, ihren Kopf an deren Halsbeuge vergrub und nuschelte: „Ikezu...“. Die Ältere schien davon aber in ihrem Tiefschlaf nichts mitzubekommen. Auch nicht das sie Natsuki noch beim Namen nannte und ihr dann bekundete, dass sie sie liebe, es aber unfair wäre sie so zu quälen... Mit was genau Natsuki sie im Traum zu quälen schien, dafür musste man nicht lange überlegen... Shizurus Körperregungen verrieten wirklich alles. Unfähig weitere Ruhe geschweige denn Schlaf zu finden, drückte sich Natsuki tiefer in die Matratze, zog es schon in Betracht Kopfkissen und Decke über sich zu werfen um dadurch vielleicht mehr Schutz vor der Außenwelt zu erlangen. Leise Geräusche drangen an ihr Ohr, waren durchaus deutlich zu vernehmen der Stille wegen. Etwas träge hob die Jüngere ihren Kopf, blinzelte unter dunklem Haar rüber zu ihrer Bettnachbarin. Dass Shizuru noch tief zu schlafen schien, war das erste was ihr auffiel und auch etwas überraschte, war sie es doch gewesen, die Morgens immer als erste auf den Beinen war. Das Zweite was der Gakuenchou auffiel war die sichtliche Erregung, die Shizuru förmlich ins Gesicht geschrieben stand, von dem leisen Keuchen ab und zu nur noch unterstrichen wurde. Zarte Röte verteilte sich auf ihren Wangen, bedachte Natsuki kurz im Stillen wovon die Ältere zu träumen schien und sie in einen solchen Zustand zurückließ. Im Nachhinein wollte sie das eigentlich gar nicht wissen. Auf eine Erklärung musste die Jüngerer allerdings nicht warten, bekam es im nächsten Moment schon am eigenen Leib zu spüren. Überrascht weiteten sich smaragdfarbene Augen, der Körper versteifte sich instinktiv bei dem plötzlichen intimen Kontakt. "Shizuru...!", zischte sie leise, die Röte vertiefte sich nur, als nachfolgende Worte an ihr Ohr fanden, die Vorstellung von Shizurus Traum nur noch verschlimmert. Natsuki war diese direkte Liebesbekundung einfach nicht gewohnt, war in diesem Moment nur froh, dass sie Shizuru dank des tiefen Schlafes keine Antwort schuldig war. Sachte erzitterte ihr Körper als sie den heißen Atem an ihrem Hals verspürte, Augen deutlich die nackten Tatsachen vor sich registrierten. Die Gakuenchou schluckte schwer, die Hitze im Gesicht stieg bis ins Unermessliche. "Selbst im Schlaf bring sie es fertig mich bloß zu stellen....", beschwerte sich die Jüngere leise, arbeitete schon rege an einem Fluchtplan. Vorsichtig um die Schlafende nicht zu stören, wand sie sich in der Umarmung, hoffte zumindest die Arme etwas frei zu bekommen, die ebenfalls in dem festen Griff eingekehrter waren. Schon bei der kleinsten Berührung mit nackter Haut zuckte Natsuki zurück als ob sie sich verbrannt hätte, verharrte einen Moment still um abzuwarten ob Shizuru etwas gemerkt hatte oder gar aufgewacht war. "Mou womit verdien ich das?", es klang nun schon mehr wie ein Jammern, Augenbrauen zogen sich zusammen, die Schmerzen in der Schädeldecke wurden von Sekunde zu Sekunde nur noch schlimmer. Am liebsten hätte sie das Bad aufgesucht in der Hoffnung ein paar passende Schmerztabletten ausfindig zu machen und wo sie schon dabei war ihrem Körper mit einer kalten Dusche zu beruhigen. Einige Minuten vergingen, sich zu entspannen war nun unmöglich, stand jeder einzelne Muskel der Dunkelhaarigen unter Strom, das Kribbeln verteilte sich erbarmungslos. Sie musste raus und zwar schnell, ehe Shizuru vielleicht noch auf andre phantasievolle Gedanken kam ihren Traum womöglich in Wirklichkeit umzusetzen. Langsam zog die Gakuenchou das Kissen unter sich hervor, rutschte selber ein wenig nach unten um sich den starken Arme zu entziehen. Dies schaffte sie auch nur mit etwas Glück, sorgte mit dem Kissen für nötigen Ersatz in Shizurus Armen. Leicht schüttelte sich die Jüngere, im Glauben das Kribbeln so vielleicht abzuschütteln. Vielleicht war die Dusche doch von Nöten… Zierliche Finger vergruben sich kurz im Haar, hielten an der Stirn und Schläfe inne, massierten dort einen Moment die schmerzenden Stellen. Ein letzter Blick glitte über ihre Schulter zu Shizuru, ehe Natsuki sich erhob nur um darauf fast über die Wasserflasche am Boden zu stolpern. Vor sich hin grummelnd hob sie die Stolperfalle auf, stellte sie auf den Nachttisch neben dem Bett. Die Augen kniffen automatisch zu, als sie in Kontakt mit den grellen Sonnenstrahlen kamen, die dreist durchs Fenster fielen. Schlürfend wand Natsuki sich dem Kleiderschrank zu, dotzte absichtlich mit dem Kopf erst gegen das harte Holz, vielleicht würde ja Gewalt helfen die Schmerzen zu verdrängen. Die Tür schwang auf und mehr blind als wirklich bewusst suchte die Jüngere sich etwas zum anziehen heraus. Dabei fiel ihr das erste Mal an diesem Morgen auf, dass sie ihren Pyjama trug. Nachdenklich zog sich eine Augenbraue in die Höhe. Sie konnte sich nicht erinnern, sich am gestrigen Abend noch umgezogen zu haben. Dies konnte nur heißen…. Schlagartig schoss der jungen Gakuenchou von neuem Blut in die Wangen, innerlich stöhnte sie ein wenig, hatte schon die größten Befürchtungen was sie wohl heute erwarten würde. Shizuru würde sie gnadenlos damit aufziehen, jede kleine Gelegenheit nutzen um sie in Verlegenheit zu bringen über Sachen, an die sie sich nur teilweise erinnerte. So ergriff die Jüngere schnell die Flucht, zog sanft die Tür hinter sich zu um das Bad aufzusuchen. Oh ja die Dusche war wirklich dringend nötig… _________________________________________________________ 8. Kapitel Ende... Was Fehler betrifft, gilt das gleiche wie die Kapitel davor... Und ich hoffe wir bekommen wieder reichlich Kommies ^-^ Hoffe der Verlauf gefällt euch Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)