Heart Over Mind von Sitar-sama ================================================================================ Kapitel 11: Kapitel 8 --------------------- °Leises Türöffnen° „Hey!“ –„Was bist du jetzt so leise, Chrys? Hast du dich ein bisschen entspannt?“ –„Fürs Entspannen bist du doch zuständig.“ –„Also hast du nicht…?!“ –„Nein. Hab’ ich nicht. Damit wollte ich bis heute Abend warten. Die beiden Empfänge der letzten Woche stecken mir in den Knochen. Ich rede gerne viel über dich, aber nicht ständig mit denselben Leuten, vor allem, wenn ich die ganze Zeit darauf achten muss, dass sie alle das gleiche zu Ohren bekommen.“ –„Das erklärt dann wohl auch warum du Dienstag Nacht so schweigsam warst… und Mittwoch.“ –„Nein. Das hat damit nichts zu tun. Du warst bloß aus dem Schwarm Frauen nicht loszueisen. Außerdem könnte ich schwören, dass Isis’ Brüste fake sind.“ –„Die sind hundertprozentig nicht echt. Letztes Mal noch B-Körbchen und jetzt C.“ –„Sag ich doch.“ –„Du bist eifersüchtig, dass du nicht an mir hängen durftest.“ –„Ja, bin ich. Was dagegen?“ –„Nein. Aber du hattest praktisch ein Schild „Für Gespräche nicht verfügbar“ um. Nächstes Mal hol’ ich dich dazu. Versprochen.“ –„Ich möchte auch mal wieder privat mit dir ausgehen, ohne dass uns ständig Paparazzi verfolgen. Dich, nicht mich.“ –„Setz dich zu mir. Wir können auch was bestellen, wenn du lieber hier bleiben möchtest. Will nicht, dass du noch Paranoia bekommst.“ –„Haben wir schon länger nicht mehr. Aber ich werde jetzt nicht kneifen, weil du bestimmt einen ganz tollen Tisch bekommen hast.“ –„Als Belohnung für die Arbeit, die du leistest. Lieb, dass du mich beschützen willst, Chrys. Ich weiß das zu schätzen.“ –„Entschuldige.“ –„Für was? Ich nehme es dir nicht übel. Das musste mal gesagt werden.“ –„Ich bin noch das gleiche Weichei wie früher in der Schule, fürchte ich.“ –„Das ist Quatsch. Du hast mir mehr als ein Mal den Arsch gerettet.“ –„Vielleicht ist es deine Berufung mich aus meinem Selbstmitleid zu ziehen, Forte. Da bist du wirklich Profi drin.“ –„Kann sein. Am besten wäre jetzt, ich gebe dir die versprochene Massage und du schreibst weiter. Magst du?“ –„Sicher. Aber bitte lass uns heute mal als Paar ausgehen und nicht als Model und Manager. Ich vermisse die alten Zeiten.“ –„Geht mir genauso. Die Leute sind so oberflächlich, dass ich bald das Kotzen kriege. So ‘nen Abend mit Pizza und ‘nem Sixpack Bier könnte ich vertragen. Du, ich und ein Spielfilm. Keine Kameras, keine Interviews, keine Pressekonferenzen.“ –„Wann wollen wir das machen?“ –„Morgen wäre mir am liebsten.“ –„Mir ehrlich gesagt auch.“ ~~Kapitel 8 Ich saß wie benommen auf dem Beifahrersitz seines Wagens fassungslos darüber was eben geschehen war. Langsam begriff mein Hirn was mein Herz längst wusste. Oder etwas weniger poetisch ausgedrückt: Ich hatte mich Hals über Kopf in Forte verknallt. Mir war als könnte ich seine Lippen noch auf meinen fühlen. Ich wollte ihm einen Grund geben es zu wiederholen, weil ich nicht wusste, ob ich den Schritt selber gehen durfte. Ich wollte mich nicht aufdrängen. Aber mit einem hatte er Recht. Ich sollte mich wirklich mal locker machen. Forte steuerte den Wagen in die Innenstadt und in die zweite Etage einer Tiefgarage. Ich hustete beim Aussteigen. Es stank nach Abgasen und Benzin. „Wir gehen jetzt in die Telefonabteilung und besorgen dir ein Handy. Das ist erst mal das Wichtigste“, grinste er von der Fahrerseite aus. Ich lächelte dünn. Als wir zum Aufzug hinüber gingen, suchte ich Kontakt zu seiner linken Hand. „Wirst du jetzt endlich mutig?“, fragte er leise. „Wenn ich darf, will ich’s versuchen“, antwortete ich. Er fasste meine Hand fester. „Glaubst du denn, dass ich das ganze kribbelige Gefühl für mich alleine haben will?! Dazu gehören zwei, außerdem darfst du alles solange keiner von uns dabei irgendeinen Schaden mitnimmt. Vielleicht gefällt ‘s mir ja.“ Da war ich schon beträchtlich erleichtert. Aber ich war nicht in der Position Forderungen zu stellen und schon gar nicht, dass ich ihn küssen wollte. In der Aufzugkabine, die direkt in den dritten Stock fuhr, nahm ich vorsorglich zwei Tropfen. Die Luft war abgestanden und die Enge war auch nicht gerade zuträglich. Ich bin kein Klaustrophobbiker, müssen Sie wissen. Gottlob nicht. Nun ja, die Angst im Fahrstuhl stecken zu bleiben, ist bestimmt auch für Sie nicht fremd. Ich klammerte mich an seine Hand. Seine war warm, meine nicht. Aber feucht waren beide. Ich hätte gerne gewusst, ob er die gleiche zum Thema Fahrstuhl hatte wie ich. Irgendwann wollte ich den Nothalt drücken und… „Dritte Etage“, sagte eine mechanische Stimme und die Doppeltüren öffneten sich. „Du sollst das gleich Handy bekommen, dass ich auch habe. Dann gibt’s keine Probleme, grinste er und ließ meine Hand los. Ich verstand, dass unsere Umwelt nichts von diesem „uns“ erfahren sollte. Zielsicher ging er zu einem Stand hinüber, an dessen Fuß groß das Rivar Corp.-Logo prangte. Der Berater grüßte ihn freundlich. „Ich würde gerne noch einen Zweitvertrag bei euch abschließen. Geht das? Es ist ein Geschenk für meinen Freund hier“, erklärte Forte. „Das wäre theoretisch möglich. Geht das über das gleiche Konto wie das Erstgerät?“ –„Ja.“ –„Gut. Dann überprüfe ich noch mal die Daten im System und dann können Sie es mitnehmen.“ Der Berater verschwand im Hinterzimmer. Ich sah mich um, berührte aber nichts. Das hier war kein Ort, den ich öfter besuchen konnte und wollte. Zu viele Reize stürzten auf mich ein. Alles piepte und blinkte. Die Luft war auch hier nicht gut, obwohl irgendwo in einer Ecke eine einsame Klimaanlage surrte. Nach einigen Minuten brachte der Berater einen kleinen Karton und kassierte. Forte grinste zufrieden, nahm den Karton und kam zu mir. „Die Nummer und den ganzen restlichen Kram machen wir später.“ Wir nahmen den Aufzug bis in Untergeschoss zwei und ich legte die Schachtel zu meinem Rucksack in den Kofferraum. Dann nahmen wir einen anderen Auf, der in einer Rampe nach oben führte. Er gähnte und streckte sich an der frischen Luft. Ich kämpfte dagegen an, dass ich seine Hand halten wollte, dass ich näher an ihn heran wollte. „Weißt du, was dir gut stehen wird?! Ein paar enge Jeans und die bekommst du jetzt.“ Dieses Grinsen wich nicht mehr aus seinem Gesicht. Ich ließ ihm ein paar Meter Vorsprung um ihn etwas genauer zu betrachten. Er war alles was ich nicht war. Ich seufzte und schloss auf. Das war irgendwie schon wieder frustrierend. „Was trödelst du?“, fragte er. „Schuhe zubinden“, antwortete ich trocken. Sicher wusste er, dass ich Schwierigkeiten hatte meine Hände von ihm zu lassen, schließlich hatte ich ihm eben ganz offensichtlich auf den Hintern gestarrt, der mir ungelogen gut gefiel. „Lügner!“, entgegneter er lachend. „Du bist kein Stück unauffällig.“ Darauf sagte ich nichts. Was hätte ich auch antworten sollen? Schlagfertig war man schließlich nur zwei, drei Mal im Jahr. Ich folgte ihm in ein Kaufhaus. Im Erdgeschoss roch es überall nach Parfum, dass ich kaum atmen konnte. Ich wollte lieber ihn riechen als alle Düfte dieser Welt, dachte ich und war erleichtert darüber, dass es eine Etage höher ging. Dort folgte ich ihm zu den Jeans. Wunderte mich nicht, dass alle Berater ihn kannten. “Guten Morgen! Kann ich ihnen helfen?“, fragte eine blonde Frau Anfang dreißig. „Ja, das können Sie. Ich suche ein paar Hosen für meinen Kumpel damit er seine Freundin damit zu Geburtstag überraschen kann“, log er. „Das ist aber nett“, lachte sie, zog ihr Maßband und vermaß mich ausgiebig. „Wusste gar nicht, dass Sie so hilfsbereit. Ich werde sehen, ob ich etwas in der richtigen Größe finden kann.“ Sie trippelte zu den Regalen auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes. Wir verzogen uns hinüber zu den Umkleiden und setzten und dort in die Wartezone. „Warum erfinden Sie so was?“, fragte ich leise. „Weil wir dann nicht selber suchen müssen. Wirst schon sehen“, antwortete er. Wir saßen so dicht aneinander, dass unsere Oberschenkel aneinander stießen. Ich wischte nervös meine Hände am meiner Hose ab. Im Moment war es nicht drin locker zu bleiben. Sie brachte einen Stapel von sechs Hosen mit und drückte sie mir in die Hände. „Soll ich euch helfen?“, fragte sie. „Ist nicht nötig. Wir kommen zurecht.“, entgegnete Forte grinsend und sah mich an. Ich wurde lila. Sie ging zu ein paar anderen Kunden und ließ uns allein. „Na, los! Probier an“, forderte er und knuffte mich gegen die Schulter. Ich raffte mich auf und nahm die Hosen mit in die nächste Kabine. Vor dem Spiegel schämte ich mich am meisten, aber ich wollte mich beeilen. Ich zog mein Hemd aus der Hose und die Schuhe aus, drehte dem Spiegel den Rücken zu und ließ die Hose runter. Trotz des Vorhangs und der Höhe der Kammer war es extrem unangenehm mich hier umzuziehen. Ich nahm die oberste Hose vom Stapel und schlüpfte hinein. „Au!“, machte ich. Diese war ganz klar zu eng. Die Zweite klemmte genau an derselben Stelle. „Was treibst du da drin? Wenn du so pingelig bist, sitzen wir Morgen noch hier“, sagte Forte von draußen und seufzte. Die Dritte war zu kurz, davon abgesehen, dass ich dasselbe Problem hatte wie zuvor. Ich seufzte und nahm Nummer vier. „Muss das ganze unbedingt so eng sitzen? Das kann doch nicht gesund sein!“ –„Das sitzt sich doch ein. Kann ich jetzt mal gucken oder hast du Schiss?“ –„Na gut“, entgegnete ich kleinlaut. Forte schob den Vorhang einen Spalt auf, trat ein und schloss den Spalt wieder. „Dreh dich mal um. Zeig her“, grinste er. Ich drehte mich um. „Hm… vielleicht solltest du mal umlagern. Dann dürfte dich nichts mehr kneifen. Weißt schon wie ich’s meine.“ –„Ich verstehe. Könnten Sie dann wieder raus gehen?“ –„Nö.“ –„Machen Sie’s mir doch nicht so schwer.“ –„Ich hab’ aber auch keinen Grund es dir einfach zu machen, Chrys.“ –„Bitte. Es dauert auch nur eine Minute.“ –„Wegen einer Minute soll ich raus gehen? Biste bescheuert?“ –„Dann machen Sie wenigstens die Augen zu.“ Ich öffnete Knopf und Reißverschluss um die unteren Regionen zurecht zu rücken. Als ich zu ihm aufsah, war die Hand vor seinen Augen verschwunden. Ich sah zu, dass ich fertig wurde und tatsächlich kniff mich nichts mehr, aber sein Blick machte mir Angst. Er kam einen Schritt auf mich zu und schon stand ich mit dem Rücken zu Wand. „Sie machen mir Angst. Gehen Sie raus“, protestierte ich halbherzig. Ich meine, die Umkleide eines Kaufhauses ist ein denkbar schlechter Ort für so etwas. Das war Forte egal. “Zeig mir, ob du weißt wie’s geht“, sagte er in einem tiefen, angenehmen Ton. Ich konnte ihn riechen und wenn das so war hatten wir ein Problem. Ich drückte ihn mit Leichtigkeit gegen die Wand in seinem Rücken. „Ich weiß, dass du da scharf drauf bist“, sagte er. Ich wusste, dass er es wusste und das schon die ganze Zeit. Trotzdem fühlte ich mich ertappt und zweifelte daran, ob ich es wirklich wollte. „Ich will mal nicht so sein“, lächelte er, gab mir einen kleinen Schubs und wieder spürte ich seine Lippen auf meinen. Es war ein Kuss, der einige Minuten in Anspruch nahm. Danach klemmte die Hose noch schlimmer als am Anfang. „Hab’ doch gesagt, du willst es“, grinste er und ging hinaus. „Nimm die und die Schwarze.“ Ich zog mich wieder an wie ich angekommen war, nahm die Passenden in die linke, die Verkehrten in die rechte Hand. Er nahm mir die Passenden ab und ging damit zur Kasse. Ich legte die anderen auf die Wartebank und folgte ihm. Als ich ankam, drückte er mir schon die Tüte in die Hand. „Das war alles. Jetzt fahren wir zu mir. Du musst mal was in den Magen kriegen“, lächelte er. Ich seufzte und war froh, dass diese Hosengeschichte endlich ein Ende hatte. Dieses Mal streckte ich mich an der frischen Luft und mein Magen knurrte. Ich schämte mich für so wenig Selbstbeherrschung. Am Eingang zu Tiefgarage, wo uns keiner mehr sah, versuchte ich mich wieder darin Kontakt mit ihm aufzunehmen. Er ließ es zu und quittierte meinen Vorstoß mit einem erleichterten Grinsen. Meine Knie wurden weich, als ich an den Kuss in der Umkleide dachte. Wie konnte ich mich bloß wieder so blöd anstellen? Da war nichts dabei, außer, dass ich einen Kerl küssen wollte. Ihm schien es sogar auf irgendeine Art zu gefallen, sonst hätte er es kein zweites Mal getan. Im zweiten Kuss lag viel mehr Gefühl als im ersten. Seine Fühler tippten gegen meine Wangen, meine eigenen streiften sein Gesicht. Ich träumte noch, als er mich aufforderte einzusteigen. Langsam ließ ich mich auf den Beifahrersitz gleiten. “Was muss ich tun damit du mal lachst, hm?!“, fragte er und durchbrach meine Träumerei damit. „Es gibt Dinge, die ich selber nicht weiß“, antwortete ich tonlos. Diese Frage hatten mir meine Eltern schon oft gestellt. Seit ich die Narben bekommen hatte, hatte ich nicht mehr so richtig herzlich gelacht. Forte sang laut zum Radio mit. Ich wünschte mir aus ganzem Herzen, dass ich die Angst verlor ihn zu berühren. Mein Herz rief nach ihm so sehr, dass ich den Ständer nicht verhindern konnte. Er konnte mich riechen, ließ es sich aber nicht anmerken. Mir steckten noch die Düfte aus dem Kaufhaus in der Nase und stöhnte leise. „Fahren Sie bitte rechts ran!“, knurrte ich und schnallte mich los. „Was ist jetzt in dich gefahren?!“, fragte er und hielt eilig an. „Entschuldigen Sie“, presste ich noch heraus ehe ich zu ihm rüberlangte und das tat was ich wollte. Ich küsste ihn wie er es zuvor getan hatte. Forte wehrte sich nicht dagegen. Ganz im Gegenteil. Er zog mich näher an sich heran, hielt mich mit seiner warmen rechten Hand am Hinterkopf und brachte etwas unerhört angenehmes ins Spiel: seine Zunge. Ich stöhnte lauter, als sich unsere Zungen berührten. Nun zeigte er mir was für ein geübter Küsser er war. Ich berührte ihn am Hals. Es war nur ganz leicht, doch er zog zurück. „Mach mal langsam, Chrys. Schalt ‘nen Gang runter. Ich laufe dir schon nicht weg“, flüsterte er. „Ich… Ich schäme mich. Es tut mir Leid“, stammelte ich und setzte mich zurück auf den Beifahrersitz. „Es gibt keinen Grund dich zu entschuldigen. Du kannst es also doch.“ Er lächelte wieder, legte den Gang ein und fuhr weiter. Es dauerte ein paar Minuten bevor er so lila wurde wie ich und ich ihn wieder riechen konnte. Ich hörte wie sein Herz pochte, sah, dass es ihn nicht kalt gelassen hatte. Mein Herz wollte mehr und es wollte mehr als nur zu küssen. Ich erschrak innerlich bei dem Gedanken, schob es auf den Pheromon-Flash. Forte drückte eine Taste am Lenkrad und die Fenster fuhren summend herunter. Wir seufzten unison. Ich hätte gerne gewusst was er fühlte. Im Grunde verstand ich gar nicht was ich tat. Vielleicht hätte ich mich doch auf Cerissa einlassen sollen. Dann wüsste er was zu tun wäre. Andererseits war Fortes Warnung mehr als nur ein Alarmsignal, dass ich nicht außer Acht lassen durfte. Mein Herz wollte ihn und kein Mädchen. Meine Lippen wollten niemand anderen jemals küssen als ihn. Er schaltete und dann lag seine Hand auf meinem Oberschenkel. „Als ich sagte, du sollst langsam machen, meinte ich, dass wir „es“ nicht überstürzen sollten“, sagte er den Blick auf die Straße gerichtet über mein Bein streichelnd. „Du weiß was „es“ ist, nicht?! Ich will dir nicht weh tun.“ –„Wie?“ –„Wir… ähm… sollten einander erst mal besser erforsch. Ich möchte wissen was du magst und was nicht.“ –„Erforschen?“, fragte ich und bemerkte wie meine Nase zu laufen begann. Das war nicht alles was er mit „erforschen“ meinte. Er wollte alles sehen und ich würde die gleich Chance erhalten. Ich wischte mir die Nase. Ich hatte Nasenbluten bekommen. Er gab mir ein Taschentuch. „Diese Erfahrung sollst du genießen, weil es nur ein Erstes Mal für dich gibt, Chrys“, grinst er und fuhr fort über mein Bein zu streicheln. Ich japste nach Luft. „Es“ war nichts anderes als…! Das Nasenbluten schien nicht aufhören zu wollen. Ich konnte nicht leugnen, dass ich „es“ wollte und dass ich es bald wollte. „Und wie weiter?“, fragte ich. „Weiter mit was? Ach so! Meine Eltern wollen dich kennen lernen. Dich, also den Sieger vom Wettbewerb. Die glauben du wärst ein Mädchen“, grinste er. „Haben Sie es ihnen nicht erzählt?“ –„Doch und auch dass du mir Englischnachhilfe gibst, aber sie glauben, dass ich ‘ne neue Freundin hab’ und gestern Sex hatte. Ist das denn zu fassen?!“, stöhnte er. Sein Grinsen verging ihm. „Ich bin jetzt aber nicht Ihr Alibi für weiteres?“ –„Nein. Das könnte ich dir niemals antun. da werde ich standhaft bleiben.“ Ich zog einen Mundwinkel hoch. Als er das bemerkte, wurde er lila. „’Tschuldige. Blödes Wortspiel.“ –„Wenn ich ihnen sage was ich denke, werfen Sie mich raus“", lächelte ich dünn. „Mach dir darüber keine Gedanken. Ich bin hart im Nehmen“, grinste er wieder. Noch so ein Wortspiel. Ich hielt mir eine Hand vor den Mund. Solche Anspielungen hatte in meiner Gegenwart nie jemand gemacht. „Sag schon, oder soll ich dich beißen?! Dafür musst du nicht mal was bezahlen“, witzelte er. Ich prustete los. „Wenn Sie mich ganz lieb bitten, beiße ich Sie auch zurück!“, lachte ich. In seine Gesichtsausdruck mischten sich Erleichterung und Herzlichkeit. „Gewonnen! Endlich lachst du mal. Dann besteht ja tatsächlich Hoffnung für uns.“ –„Wie?“ –„Na, dass endlich deine Träume wahr werden, Chrys.“ Ich wurde langsam wieder ernst, spürte seine Hand auf meinem Knie und das Kribbeln in mir aufsteigen. In dem Moment war ich mehr als froh keine von den neuen Hosen zu tragen. Er fuhr streichelnd weiter bis wir das Anwesen erreichten und er seinen Wagen etwas abseits des Hauptgebäudes abstellte. Dann führte er mich mitsamt aller Mitbringsel zu einem kleinen Bungalow, wo er die Schlüssel zückte und aufsperrte. „Komm rein, breite dich aus. Willste schwimmen? Hinten raus geht’s zum Pool.“ Der Raum war mehr als viermal so groß wie mein Zimmer zu Hause. Forte hatte alles, wovon ich nicht mal zu träumen wagte. Ein Computer, ein riesiger Fernseher, Videospiele ohne Ende, DVDs, CDs… Vom Hinsehen wurde mir ganz schwindelig. Ich seufzte und ließ mich auf die Couch fallen. „Gefällt ’s dir? Alleine spielen macht keinen Spaß. Haste Bock?“, fragte er. „Ich muss mich einen Moment ausruhen. Das ist so viel auf ein Mal“, antwortete ich. Das sagte ich nicht, weil ich nicht spielen wollte. Ich wollte sogar sehr gerne, aber es war so viel passiert und allem voran hatten wir uns geküsst. Ich wollte nicht, dass es bei diesen drei Malen blieb. Forte warf seine Jacke über den Sessel vor ihm, ging hinüber zum Telefon und wählte eine Nummer. ~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)