Kanjani go Wonderland? von Meiri-chan (oder: worauf einen Spiele nicht alles bringen...) ================================================================================ Kapitel 1: Auch ein blindes Karnickel findet mal ein Loch --------------------------------------------------------- Achtung Achtung- keine der folgenden Personen haben bei der Produktion mitgewirkt, ich lege ihnen lediglich Worte und Handlungen in den Mund, die keineswegs ihren natürlichen Meinungen entsprechen müssen, oder diese widerspiegeln, ich bitte dies zu beachten -Achtung Achtung ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Der Weltraum… unendliche Weiten… Wir schreiben das Jahr 200X und – He… Moment mal, falsche Einleitung, mein Fehler… Erhäm, also, wir schreiben trotzdem noch das Jahr 200X, allerdings befinden wir uns auf der Erde, genau genommen befinden wir uns sogar auf einem uns allseits bekannten und geliebten Inselstaat namens… ja.. wie hieß der denn noch mal... ach… Geografie war noch nie meine Stärke… Tadschikistan? Nicht…? Ach…Tadschikistan war gar kein Inselstaat… Großbritannien vielleicht? Auch nicht… ah! Richtig! Japan! Dank an die nette Dame aus der Leserschaft, Japan ist gemeint. Gut, so weit so schön und in diesem Land gibt es eine Agentur, bei der regelmäßig die vielversprechendsten Talente – wahlweise auch mal einfach nur rampenlichtgeile Medienschlampen, aber das ist ja Ansichtssache- an die Tür klopfen und zu noch viel vielversprechenderen Talenten herangezüchtet werden. Der große Oberboss dahinter hat dem ganzen natürlich seinen Namen aufgedrückt, weshalb uns deswegen der Name ‚Johnny’ sehr geläufig ist. Und wenn ebendieser Oberboss Johnny-sama mal wieder einen seiner legendären Anfälle bekommt, in denen die schnurrbarthaarsträubendsten Ideen ihren freilich unvergleichlichen Ursprung haben, dann ist Polen offen, dann hat Yamapi mal wieder ins Mikro gesungen, dann kommt Armageddon… nein... das nun doch wieder nicht ganz, aber eine der wichtigsten Regeln in Johnny’s Jimusho ist die folgende: ‚Was Johnny sagt, ist Gesetz!’ (was den Verdacht aufwirft, dass es sich hierbei in Wirklichkeit vielleicht doch gar nicht um eine Talentschmiede der besonderen Art, sondern um eine neue Form religiöser Orthodoxie handelt… ja womöglich stecken sogar die Illuminaten dahinter! Aber… Das würde jetzt zu weit führen und ist eine andere Geschichte…) Was mit anderen Worten bedeutet: Wenn Johnny sagt, du ziehst ein Rüschenkleid an, dann ziehst du auch ein Rüschenkleid an! … Zumindest sieht man die Dinge so, wenn man Ryo Nishikido heißt, seines Zeichens unglaublich gut aussehender und talentierter Sänger, sowie beliebtestes Mitglied gleich zweier bekannter Bands ist (zumindest nach völlig objektiver Selbsteinschätzung) und nebenbei bemerkt ein großes Problem damit hat, dass der Chef einen unangenehm ausgeprägten Mutter- kombiniert mit dem allgemein bekannten Ödipuskomplex aufweist, was zur Folge hat, dass die Alternativen bei Anweisungsverweigerung nicht unbedingt in seinen persönlichen körperlichen Vorzugsbereich fallen. Er hatte den Fehler einmal gemacht und dann tagelang nicht sitzen können, allerdings konnte man es auch noch schlimmer treffen. Wenn Johnny ganz schlechte Laune hatte warf er auch gerne mal die Zeitmaschine an und schmiss einen auf irgendwelche Inseln im Dauerbombardement des zweiten Weltkriegs. Erst vor kurzem war das irgendeiner armen Sau passiert, Nishikido wusste es nur vom Hörensagen, aber angeblich war die bedauernswerte Wurst seitdem psychisch völlig labil und mit einer Schaufel verwachsen, die wohl nur operativ entfernt werden konnte. Dagegen genoss er seine Sonderstellung… er war sich völlig sicher, so etwas könnte ihm doch niemals passieren… Und genau diese kombinierten Gründe waren die Ursache dafür, dass er jetzt in einem blau-weißen Rüschenkleid inklusive Stumpfhose – ich werde an dieser Stelle darauf hingewiesen das noch einmal zu betonen – STRUMPFHOSE, wer auch immer die Idee hatte, so was zu erfinden gehört eingefangen und für alle Zeiten weggesperrt…- auf einer Parkbank saß und gelangweilt vor sich hin starrte, während er wartete und verzweifelt versuchte einen Grund zu finden, womit genau er das noch mal verdient hatte… //Fakt eins: ich bin Johnnys Hauskatze auf den Schwanz getreten… - das Viech hatte es aber auch verdient… Fakt zwei: die Katze hat anschließend die frischen Negative von unserem letzten Shooting zerstört… - ja, aber dafür kann ich doch nichts! Fakt drei: Ich seh im Kleid einfach geil aus… Ja... das wird’s sein…// mit dieser Erklärung zufrieden lehnte er sich zurück und sah gerade noch etwas großes, weißes, langohrig-flauschiges an sich vorbeiflitzen… Zuerst hielt er es für ein Pikachu nach einer intensiven Bleachingbehandlung – immer diese verdammten Cosplayer – aber dann schlich sich in seinen Hinterkopf, dass Pikachus erstens nicht dauernd. ‚Ohneinohneinichkommevielzuspätvielzuspät!’ riefen, und das in einer Geschwindigkeit bei der ein Maschinengewehr sich weinend vor Neid in eine Ecke verkriechen würde, und zweitens nicht aussahen wie Uchi… MOMENT bitte Reverse-Taste drücken… UCHI?!!? Mund klappte auf, Mund klappte wieder zu. Während sich Ryo noch im ersten Moment völlig sicher war, einer psychisch bedingten Entzugshalluzination zu erliegen, drang im selben noch einmal die schrille, aber dennoch unverkennbare Stimme des Exbandmitgliedes in seine Geräuschaufnahmeorgane, die dabei immer noch darauf hinwies, dass er viel zu spät, wohin auch immer, käme. –DingDong - Das Interesse, des selbsternannten Überidols war geweckt und er schickte sich an das URO (Unbekanntes-Renn-Objekt) zu verfolgen, da die Person, welche auch immer ihn abholen sollte, noch nicht gedachte aufzukreuzen. Leider warfen sich bei seinem Vorhaben gleich zwei gravierende Probleme rücklings in den Weg und vor seine Füße. Zum einen hatte das komische Kanickel anscheinend auch noch einen Roadrunner gefrühstückt, was zur Folge hatte, dass es querfeldein rannte und schon fast am anderen Ende des Parks war und zum Anderen war er in dem Aufzug eher eine Temposchnecke – aber eine Gutaussehende! Während er sich also durch das Gebüsch schlug – herrgottnochmal, kannte dieser baka denn keine Fußgängerwege? Die waren doch nicht umsonst mit so formschönen Zäunchen abgesteckt! – verlor er das verfolgte Objekt nahezu aus den Augen, schon fast außer Atem tat sich endlich ein Lichtung vor ihm auf, er erinnerte sich wirklich nicht daran, dass dieses Grüngebiet so weitläufig war, aber er ging ja auch nie Crosslauf machen…Tse.. Und als sich so die Lichtung auftat hob sich urplötzlich der Horizont an…//Was?!// binnen Sekunden bemerkte sein messerscharfer Verstand allerdings, dass nicht die Welt sich nach oben, sondern er sich nach unten bewegte… kurz gesagt, er fiel, und zwar ganz schön tief. Und er fiel… und fiel… und fiel noch etwas weiter... ach ja, und zur Abwechslung fiel er dann noch ein bisschen. Ungeduldig in der Luft sitzend, trommelt Ryo auf seinem Unterarm herum, während er sich weiter abwärts bewegte. Unterwegs begegneten ihm diverse Haushaltsgegenstände, von denen man normalerweise nicht erwartete sie in einem Erdloch mit angeschlossenem Tunnel, anscheinend ins Nirgendwo, anzutreffen. Da waren Truhen, Tische, Schränke, die glatt von IKEA stammen konnten, so hässlich fand Nishikido sie, Bücherregale, ein Sofa –von dem er zugab, dass es sich gut in seinem Wohnzimmer machen würde… und noch so einiges mehr, inklusive Küchenmixer. Nach einer Weile verlor er daran allerdings auch das Interesse, in der festen Überzeugung sich das alles nur einzubilden. Langsam machte er sich doch Sorgen, wie lange das noch so weitergehen sollte… wenn er noch eine Weile so weiter fiel würde er womöglich noch am andern Ende der Erdkugel in Deutschland rauskommen – im nächsten Moment wollte er sich am liebsten selber einen Schlag auf den Hinterkopf geben (wo war Hina, wenn man ihn einmal brauchte?), seit wann dachte er denn so einen blöden Schwachsinn zusammen, er war doch nicht Yoko! Just nachdem ihm das in den Sinn gekommen war plumpste er auch schon auf den Boden, das kam so überraschend das er es gerade noch so versuchen konnte, einigermaßen elegant zu plumpsen –allerdings schlossen diese beiden Worte einander schon von der Definition nach komplett aus, und versucht ihr mal bitte in einem Rüschenkleid und Strumpfhose (er wollte es unbedingt noch einmal erwähnt haben und erwartet Mitleid…) halbwegs anständig zu plumpsen! Nun ja.. wenigstens federte das Teil den Aufprall ab… Ryo rappelt sich hoch und klopfte beflissen den Staub von seinem Outfit, hübsch...(Es lebe der Situationssarkasmus) er stand in einem Runden Raum mit seiner Ansicht nach geschmacklosen Bildern an der Wand, von dem ein einzelner Gang abzweigte, aus dem heraus ihn das Kaninchen mit hasengroßen Augen anstarrte und dann weiter rannte. Immerhin konnte er sich jetzt sicher sein… dass…das …WIRKLICH Uchi gewesen war… erneut traf sich sein Unterkiefer mit dem altmodischen Parkettboden und führte ein intensives Stummgespräch. „Wa- Waaartee!“ rief das Boybandmitglied, als es wieder Herr seiner hitverdächtigen –langsam wird mir diese Schleicheigenwerbung zu viel…- Stimme war, hinter ihm her. Es war ihm völlig Wiese, warum Uchi Hasenohren plus Puschelschwänzchen trug – seine Kleidungsvorlieben waren ja schon immer ein wenig eigenartig gewesen… zumindest wenn sie allein waren...erhem.. außerdem sah es ja ganz süß aus… Ryo sah auch freundlich darüber hinweg, dass dieses ganze Umfeld eigentlich haarsträubend unlogisch war und der gesunde Menschenverstand ihm eigentlich hätte sagen müssen, dass er entweder komplett durchgeschnappt war oder sich in einer Paralleldimension befand – wobei andererseits… in diesem Land waren so ziemlich alle Beklopptheiten und Schnapsideen erschreckend wirklich.. den besten Beweis dafür trug er ja auf der Haut. Um die weitere Verfolgungsjagd noch kürzer zu machen, als sie ohnehin schon war: Flur endet in weiterem runden Raum, runder Raum sieht für Ryos Geschmack zu pink aus und hat zu viele Türen, Uchi-Hase ist schon nicht mehr in rundem Raum, Schlussfolgerung: ist durch irgendeine der Türen gerannt, Tatortbericht Ende. Folglich war es nun an ihm, jede einzelne auszuprobieren… dauerte zwar länger als angenommen, aber alle waren zu… toll… gaaanz toll. Mürrisch drehte er sich wieder um und wollte zurück in den Flur tapern, ob er nicht eine Tür übersehen hatte, als ein Glastisch, der vorher noch nicht da gewesen war, ihm schmerzhaft den Weg abschnitt. „Aaah…kuso… der war doch eben noch nicht da…“ schimpfte und jammerte der bedauernswerte Keks – hab ich doch gerade schon gesagt, dass der noch nicht da war, hör mir doch zu… Na ja, und auf diesem Tisch lag ein Schlüssel… „Ein Schlüssel.. na großartig.. hätte mir das nicht vorher mal jemand sagen können?“ HAB ich doch… aber wer hört schon auf den Erzähler…tse…Bitte… Also ging das ganze Spielchen noch einmal von vorne los, weil er jetzt den Schlüssel bei jeder Tür ausprobieren musste, nur damit er im Endeffekt doch nirgendwo passte…ha-ha… „Gibt’s doch nicht…“ Stimmt… guck dich mal aus einer anderen Perspektive um, dann siehst du auch was ich meine… und schau mal einer an, er tat es wirklich –wobei das wahrscheinlich nicht der Verdienst des Erzählers war - und fand eine winzig kleine Tür, durch die wahrscheinlich nicht einmal ein kleiner Liliputaner mit eingezogenem Kopf gepasst hätte. Was sollen noch groß Worte zur Aufrechterhaltung der sowieso nur mäßig bis gar nicht vorhandenen Spannung verloren werden? Natürlich passte ausgerechnet da das Schlüsselchen und nachdem die Miniangeln quietschend aufgeschwungen waren konnte Ryo in einen Blumengarten schauen… „Na wunderbar… und weiter? Ich bin ja nicht scharf drauf, aber scheint die einzige Öffnung zu sein…allerdings selbst ich komm da nicht durch..“ wahrscheinlich wollte er in dieser absurden Einsamkeit einfach mit sich selbst reden.. man kann es ihm nicht verübeln… Wie um seine eigentlich sinnlosen Worte zu erhören, stand plötzlich binnen eines unaufmerksamen Augenzwinkerns ein Teller mit Keksen auf dem Tisch, an denen ein neongelber selbstklebender Notizhaftzettel kleisterte der mit schnörkeliger Handschrift ‚Iss mich!’ befahl. „Vergiss es.“ Kam es prompt von dem lebendigen Keks „ich esse doch nicht so einfach mir nichts dir nichts aus der Luft auftauchende Lebensmittel, wer weiß wo die vorher rumgelegen haben! Und schon gar nichts das in ich-bezogener Persönlichkeit auf sich aufmerksam macht...das kommt einem ja vor wie Kannibalismus..!“ ..ja in seinem Fall wohl ganz besonders.. es brauchte nur ein weiteres Blinzeln und die Nachricht veränderte sich: ‚Iss das jetzt! Gez. Johnny’ Ryos Augenbraue hob sich bedenklich – eine bei ihm schon sehr gefährlich fortgeschrittene Reaktion – „Willst du mich verschaukeln?“ ‚Nein’ fügte der Zettel frech hinzu. //Ich komme mir dezent verarscht vor…// murrte ein genervter vom Stamme Nishikido innerlich und schnappte sich einen Keks „Na SCHÖN.“ Nach genauester Untersuchung desselbigen war er sich dann auch sicher, dass er nicht vergiftet oder überlagert war und biss davon ab. „Hmpf… hab schon bessere gegessen…“ kam es noch kauend von ihm, er war so sehr mit sich beschäftigt das ihm erst etwas auffiel, als der Glastisch ihm schon bis zur Stirn reichte, erschrocken befürchtete Ryo schon, dass er wieder fallen würde.. aber das Problem war noch weitaus drastischer... er schrumpfte!! Nein! Oh bitte nicht! Das hatte er doch schon hinter sich, die Phase in der alle andern größer gewesen waren als er... was konnte er denn dafür, dass er erst so spät in die Pubertät gekommen war und so unglaublich jung aussah? Okay.. gaanz ruhig... positiv denken, wenigstens passte er jetzt durch die Tür! Beziehungsweise hätte er gepasst… wenn er nicht vorhin wieder zugemacht hätte… und der Schlüssel lag jetzt oben auf dem Tisch. Sein Augenlid zuckte, aber kein Gesichtszug schaffte es zu entgleisen…das hob er alles für innerlich auf. //neeeeeeeein… das darf doch alles nicht wahr sein.. warum ich?/ die Frage war ja nun nur noch, wie er den Schlüssel da runter bekam… da er dem Tisch nicht einmal mehr bis zu einem viertel des Beines reichte wagte sich der Erzähler mal herauszunehmen…das wird nicht ganz einfach. Mit einem Fluch auf den Lippen –oh, pfui, wie böse…- trat er wütend gegen das Tischbein… und anscheinend hatte das Schicksal – ein ganz hinterlistig-gemeiner Kerl, das weiß ich aus Erfahrung – heute noch nicht genug Spaß mit ihm gehabt, denn es ließ den Schlüssel, der an der Kante gelegen hatte, durch die Erschütterung herunterklatschen… direkt auf Ryos Kopf, und da die Größenverhältnisse dieser zwei physikalischen Größen (Kopf R und Schlüssel S) nicht mehr proportional zueinander waren, führte dieser Vorgang der Umwandlung von potentieller in kinetische Energie mit anschließender Energieübertragung von einem sich bewegenden Körper auf einen in Ruhe zu folgendem Ergebnis: Ryo wurde von dem Fallobjekt konsequent ausgeknockt… ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ soviel zu diesem Teil, es wird doch mehr als ich anfangs dachte, aber im nächsten Kapitel werden auch die meisten restlichen Mitglieder auftauchen, versprochen. An dieser Stelle vielen Dank an mein Nii-chan, das seit kurzem dank unserer Arbeit kanjanisüchtig geworden ist (*keks geb*) und natürlich an den Rest unserer Truppe (von denen mich hoffentlich hierfür keiner steinigt.. bitte?) ich bin schon kräftig am weiterschreiben, mir erschien die Stelle nur grad passen zum aufteilen... in diesem Sinne, mata ne~! letzter Nachtrag: auch wenn in dieser FF viel aufeinander rumgehackt wird we love them all! Kapitel 2: Botanik für Anfänger ------------------------------- Achtung Achtung- Es gilt immer noch der Anfangstext von Kapitel eins. Des weiteren habe ich mich entschlossen in jedem Kapitel einen kleinen, sinnlosen/nützlichen Beitrag zur Bildung einzuschleusen, während wir zuerst die Physik beschnuppern durften ist es dieses Mal... nun ja, wer ihn findet bekommt nen Keks... oder vielleicht lieber nicht, der wird noch als Protagonist gebraucht... -Achtung Achtung ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Als er seine Augen wieder öffnete, hoffte Ryo zunächst, einfach in seinem Bett zu liegen und alles wäre nur ein simpler –abgrundtief bescheuerter – Traum gewesen. Zu seinem Bedauern blickte er aber geradewegs an eine pinkfarbene Decke –an und für sich schon mal ein schlechtes Zeichen- , sein Kopf rief den Vergleich mit einem Baseball nach einem Homerun wach (jetzt wusste er, wie sich Okuras Drumset fühlen musste – eine weitere Erfahrung, auf die er gut hätte verzichten können) und etwas schweres, metallenes erdrückte ihn fast, ta-daaa, der Schlüssel. Das nächste Hindernis folgte auf dem Fuße: der Riesenschlüssel musste in das Schlüsselloch… Allen höheren Mächten zum Dank, war Ryo nicht so weit geschrumpft, dass er das Teil nicht mehr anheben konnte, das ging noch. (allerdings kam er sich sehr albern vor… wie hieß noch mal dieses komische, in der Werbung so angepriesene Spiel, in dem ein komischer Bengel ein überdimensionales Türöffnungsgerät schwang und kleine krüppelige Viecher abschlachtete? In etwa so musste er jetzt wirken... auch wenn er niemanden abschlachtete – obwohl er schon arg Lust dazu hätte.) Mit einem Urschrei wuchtete er das Metallobjekt in sein Schlosspendant und drehte es mühsam herum –die Welt war ja sooo unfair, wenn man klein war. Schließlich schwang die Tür doch noch einmal auf und Ryo konnte ENDLICH in den Garten gehen… allerdings waren die Blumen dort jetzt auch fast so groß wie seine Wenigkeit und es kam ihm eher vor als wäre er unfreiwilligerweise im Dschungelcamp gelandet – er wünschte sich spontan ein Buschmesser. Jetzt war das Ziel ja erreicht... aber Moment… warum zum Henker tat er das hier eigentlich? WAS wollte er in diesem Urwaldhain? Eine Nanosekunde lang schien alles total absurd – endlich eine gesunde Einstellung – dann fiel es ihm wie Schuppen aus den Haaren (nicht, dass er JE welche gehabt hätte): U-C-H-I … jajaaa, warum schreibt der Gute es nicht gleich in Leuchtschrift auf sein Shirt? Sagte ich etwas von gesunder Einstellung? Vergesst das bitte wieder, dieser Name scheint bei ihm so ziemlich alle Sicherungen kurzzuschließen… oh man… Hrmhrm...weiter im Kontext, sein unfehlbarer Instinkt sagte Ryo, dass der ‚Hase’ hier entlanggelaufen war, vielleicht waren es aber auch nur die Fußspuren in der Erde, die ihn zu dieser bahnbrechenden Erkenntnis brachten. Resigniert und trotzdem immer noch ein wenig an seinem gesunden Menschenverstand zweifelnd latschte Ryo also los, durch den Hain, bis ihn eine Stimme ablenkte: „Psst, hey, hey du da drüben~ Warte doch bitte~!“ die Stimme klang erstaunlich fröhlich und gruselig vertraut…wenn er nur noch mal wüsste woher..hach ja, dämliches Kurzzeitgedächtnis… //Okay…wer wagt es mich blöd von der Seite anzuquatschen?// dachte er bei sich und schmiss einen Blick in die Runde. Links grün, rechts grün, vorne grün, hinten grün – wie sie sehen, sehen sie nichts. Achselzuckend ging er weiter. „B-bitte waaartääää!“ blökte es nun noch einmal lauter, relativ dicht neben ihm sogar. „Dann zeig dich doch einfach…“ //nur von Idioten umgeben heute…// „Ich bin hier drüben…“ genervt drehte Ryo sich nach rechts… aber da war seiner Meinung nach niemand... gut, eine auffällig große Blume –eine eigentlich normal große Blume, nur aus anderem Blickwinkel, korrigierte er sich – mit hellblauen Blütenblättern, aber definitiv kein lautäußerungsfähiges Individuum… hah, bestimmt versteckte sich dieser Spaßvogel dahinter und lachte sich eins…aber nicht mit Nishikido! Resolut umrundete er die Pflanze ein paar Mal ohne Ergebnis und blieb dann davor stehen –man konnte schon fast die imaginären Gewitterwölkchen über seinem Kopf kreisen sehen. „Das ist nicht mehr lustig! Komm gefälligst raus!“ „Entschuldigung aber… was GENAU machst du da? Macht das Spaß?“ erkundigte sich die Stimme neugierig direkt neben seinem Ohr „…oh..und ähm… du stehst da gerade auf einem meiner Laubblätter und schneidest mir die Sauerstoffzufuhr ab… ich wär dir wirklich dankbar, wenn du da runter gehen könntest…“ noch während dieses Nachsatzes war Ryo auf dem Absatz herumgewirbelt und jetzt nahm sein Gehirn auf, was seine Augen vorher anscheinend nicht hatten sehen wollen… das war gar keine Blume… er schüttelte sich, doch, das WAR eine Blume, per biologischer Definition, aber anstelle eines Blütenstempels ragte da ein menschliches Gesicht aus der blaublättrigen Flut… Wie ein Karpfen mit Schnappatmung stand der bedröppelte Sänger da und spielte Fisch auf dem Trockenen, bis seine mentalen Synapsen den richtigen Namen geschaltet hatten. „YASU!?!“ „Hai?“, primelte das etwas kleinere Grüngewächs verwirrt von unten herauf. „W-was zum Geier tust du hier?“ Ryos Weltbild wurde ein weiteres mal an diesem Tag in den Grundfesten erschüttert. „Naja… wachsen…denke ich. Oh, und ein wenig Fotosynthese.“ Nickte ihm Yasu – es fiel schwer mit diesem Namen über ein anscheinend zu 80% Pflanze seiendes etwas zu denken – zu, in der Absicht hilfreich zu sein. „Fotosyn…“ „-these, ja, also ich wandle Wasser und Kohlenstoffdioxyd mithilfe von Sonnenenergie in Glucose und Sauerstoff um, toll nicht?“ zwitscherte er vergnügt vor sich hin. Ryo versuchte erneut seinen roten Faden wieder zu finden, der ihm anscheinend schon vor geraumer Zeit von der Spule gehopst war. „Ja..äh..ganz toll.. erkennst du mich denn nicht?“ Yassu legte die Blüte schief und musterte den anderen von oben bis unten – da Blumen bewegungstechnisch keine besonders schnellen Wesen sind, dauerte es eine Weile. „Sollte ich dich denn kennen? Hübsches Kleid übrigens~“ fragte er schließlich. //Nein...ich frag das nur zum Spaß…ja NATÜRLICH solltest du MICH kennen…!// donnerten seine Gedanken, aber er blieb äußerlich geschockt-gelassen.. mit normaler Logik kam er hier nicht weiter… wahrscheinlich waren die Kekse vorhin schlecht gewesen... oder noch besser, er träumte das alles wirklich nur, einen einzigen bescheuerten Traum… dann konnte er auch gleich das Beste daraus machen und Uchi finden! Jawohl. Meine Damen und Herren, nach den Stadien der Überraschung, der Ungläubigkeit, des Schocks und der Verdrängung ist unser werter Nishikido-kun nun im Stadium der Akzeptanz und Gelassenheit angekommen – mit anderen Worten, wieder bei seiner Normalität, herzlichen Glückwunsch. „Eto.. ich meine, warum hast du mich sonst gerufen?“ daraufhin hellte sich das...Gesicht des Blümchens auf „Ach so meinst du das.. na ja.. weißt du, das Leben kann ganz schön einsam sein, wenn man sich nicht vom Fleck bewegen kann und den lieben langen Tag nur Schmetterlinge verscheucht…gemeine Biester die…Es kommt einfach viel zu selten jemand zum reden vorbei…“ das erschien in einem völlig surrealistischen Sinne sogar einleuchtend… „Ach..so… na gut dann…“ Ryo dachte nach wie er die Situation für sich nutzen konnte. „…wenn du hier den ganzen Tag rumstehst, bekommst du doch sicher alles mit, was hier passiert~ Du hast nicht zufällig U- ähm, ein komisches etwas mit Hasenohren hier vorbeiflitzen sehen~?“ fragte er unschuldig blinzelnd. „Du meinst das weiße Kaninchen Uchi? Ja sicher… der kommt hier jeden Tag vorbei…“ ein Laubblatt hob sich und zeigte die Richtung an „und immer zu spät der Dämel… hat nie Zeit zum Plaudern… warum geht er nicht einfach mal früher los? Dann müsste er nicht so hetzen und um seinen Kopf fürchten…“ alarmiert horchte Ryo auf „Um seinen Kopf?!“ Yasu-Pflanze duckte sich ein wenig nach unten, und legte erschrocken die Blätter enger an „Psst! Nicht so laut! Darüber darf man doch nicht sprechen…“ „Worüber..?“ hakte der Fragende nach „Na darüber eben…tut mir leid, aber da musst du jemand anderen fragen…“ mit den Augen rollend schickte der Größere und Mobilere der beiden sich an weiter zu gehen... das brachte ja sowieso nichts. „Bitte.. dann mach dir eben in die Blätter… ich hab keine Zeit zu verschwenden…“ dessen war er sich zwar nicht ganz so sicher aber nun ja. „Nein, bitte! Jetzt geh doch nicht schon wieder…! Heh! Oder.. oder nimm mich mit! Buddel mich aus, bitte, ich will hier weheeg…“ heulte es hinter ihm, aber Ryo hatte sich sein imaginäres Ohropax patentieren lassen, eiskalt marschierte er weiter, da der Gedanke, mit einer sprechenden Riesenblume auf dem Rücken durch die Gegend zu latschen ihn alles andere als beglückte. Er machte sich aber einen gedanklichen Haftzettel, später eventuell noch mal wieder zu kommen. Der weitere Weg wurde im übrigen nicht wirklich interessanter… bis Ryos Ohren erneut etwas vernehmen durften.. vorsichtig ausgedrückt klang es wie ‚AAAEEEIIIOOOUUU…’ und zwar in Endlosschleife…Vokalvergewaltigung - ganz schlimmes Delikt… wer auch immer sich da bitte auf die Repeat-Taste gesetzt hatte möge bitte sofort da runter gehen! Aber pronto! Leider wurde diese Forderung nicht erhört und der Singsang wurde lauter, beziehungsweise Ryo näherte sich der Quelle der… ich will es eigentlich gar nicht mehr Geräusche nennen… Bis er vor einem Pilz mit roter Kappe stand, der ihn selbst um einiges überragte und oben auf dieser Kappe saß… //Nein, das ist nicht Baru, der da auf dem Pilz sitzt und eine Shisha pafft, NEIN, das ist NICHT Baru, der da auf dem Pilz sitzt und eine Shisha pafft… DOCH das IST Baru, der da oben auf dem Pilz sitzt und eine Shisha pafft…// immerhin war seine Reaktion dieses Mal schon um einiges abgeklärter als beim letzten Zusammentreffen… dabei müsste er sich doch langsam an solche Unmöglichkeiten gewöhnt haben…//ach.. wieso reg ich mich eigentlich überhaupt noch auf?// genau... bringt dir eh nichts. Nach diesem Statement wollte Ryo auf sich aufmerksam machen als ihm noch eine Kleinigkeit ins Auge sprang, die der rötliche Qualm der Wasserpfeife - es sah aus als ob der Pilz brannte - vorher verdeckt hatte: Subaru wies ein paar Gliedmaßen mehr auf, als der Ottonormalverbrauchsmensch eigentlich benötigte. Da waren… irgendwie.. ein..zwei..drei…vier Arme zu viel?! Na wer weiß, was für genetische Nebenwirkungen das Gras hatte, dass er da rauchte… dem Kopf jedenfalls schien es nicht gut zu tun. Da auch die Yasu-Blume auf seinen/ihren Namen reagiert hatte, probierte der dazu gestoßene Wanderer es auch diesmal direkt mit anspreche… „Eh, Baru, schalt doch die Sirene aus, Feuerwehr kommt nich mehr.“ Grinste er mit verschränkten Armen hinauf. Tatsächlich hörte das Gejaule auf und der Blick des Pilzbewohners glarte nach unten. „Was willst du Mädel?“ kam es relativ desinteressiert. „Polier dir mal die Augen… ich bin kein Mädel…“ //auch wenn ich zweifelsohne besser aussehe…// Das Pilzwesen, Codename ‚Subaru’ sah noch einmal genauer hin. „Oh, ’tschuldige, mein Fehler… Es ist aber auch ein Kreuz, wenn man wie seine Muter aussieht, hm?“ „Ja...allerdings…Hey! Moment mal! Woher weißt DU das denn?!“ kam es aufgebracht von unterm Pilzhut. Drei Schulterpaare mit insgesamt sechs dazugehörigen Armen hoben und senkten sich abwertend woraufhin Ryo nur bedröppelt den Kopf schütteln konnte… vielleicht war das hier am Ende doch real und nur eine verflixt gut inszenierte Show von Johnny-sama.. Mist… dann wären hier auch unter Garantie irgendwo Kameras…besser er machte erstmal gute Miene zum blöden Spiel. Buisnesslächeln ON. „Okay okay… anderes Thema… ich weiß, ich werde die Frage hinterher bereuen... aber was genau bist du eigentlich?“ die Antwort darauf kam genauso prompt wie unerwartet: „Eine blaue Raupe.“ Ryo verspürte spontan das Bedürfnis jemanden zu schlagen. //Na das blau glaub ich dir aufs Wort…// das war ja noch verrückter, als eine sprechende Blume… „Du siehst aber überhaupt nicht aus wie eine Raupe…“ warf er, um Fassung bemüht, nach oben. „Na und? Du siehst auch nicht gerade so aus, wie man es von einem Mann vermuten würde.“ Kommentierte daraufhin das Raupenwesen zurück, das konnte Ryo leider nicht leugnen //Schei….. Kleid// „Na wer von uns beiden hat wohl mehr Röcke im Schrank?!“ als Antwort bekam er lediglich ein lässiges rotes Rauchwölkchen von Subaru ins Gesicht gepustet, das ihn zum Husten brachte, wie eine alte Dampflok. Geduldig wartete der andere bis er seinen Bronchitisanfall beendet hatte und lehnte sich dann wieder zurück. „Sonst noch was?“ anscheinend erwartete die Raupe jetzt eine bestimmte Antwort… warum bloß? //frag ich mich auch…// huh? Was war das denn? Kannst du mich etwa hören? Nishikido-kun? //Oh shit… jetzt hör ich sogar schon Stimmen in meinem Kopf… // er beschloss sich sofort davon abzulenken. „Ähm.. ja.. also, genau genommen sogar zwei Sachen. Erstens: weißt du wo ich den Hasen Uchi finde? Und Zweitens… warum muss er um seinen –dafür viel zu gut aussehenden – Kopf fürchten??“ Subaru verschränkte zwei Armpaare – anscheinend wollte er die Frage wirklich ernsthaft beantworten… „Das ist einfach, auf beide Fragen passt nämlich dieselbe Antwort. Er ist bei der Herzkönigin, dort arbeitet er, aber weil er immer zu spät kommt...tja.. sagen wir es mal so: unsere Königin ist dafür bekannt ein wenig… übereifrig mit ihren Todesurteilen zu sein.“ Ryo war gar nicht mit dieser Antwort zufrieden.. „U-und das heißt…?“ //Neeein.. ich will’s gar nicht wissen…// der Rest der Leserschaft aber, von daher: „Hack, hack, der Kopf ist ab~“ aus Sicht des unterm Pilz Stehenden war das nicht nur ein bescheuerter Reim, sondern auch noch völlig ungerecht von dieser komischen Königin – wenn er jedes Mal dafür hingerichtet worden wäre, sobald er zu spät war, könnte man ganze Billardhallen mit Kugelsortimenten aus seinen Köpfen versorgen… Moment.. was für ein unlogisches Gleichnis was das denn jetzt? Ich befürchte die allgemeine Stimmung hier färbt ab… Hrm.. In jedem Fall war sein Ziel jetzt klar: Er würde da aufmarschieren und dieser Königinnentusse ordentlich die Meinung fiedeln. Und dabei würde ihm nichts im Weg stehen… okay.. außer vielleicht… „Oh.. ähm, eine Sache wäre da noch…“ wandte Ryo sich erneut an die Baru-Raupe, die es sich eigentlich gerade wieder gemütlich hatte machen wollen. „Was denn noch? Ich bin kein Orakel, das ist jetzt aber das letzte, sonst fang ich an Honorar zu verlangen…“ „Okay okay… wie werde ich wieder normal groß? SO kann ich doch da nicht aufkreuzen!“ „Wieso nicht? ICH komme prima mit dieser Größe zurecht.“ //ja.. du bist ja auch dann gewöhnt--// wollte Ryo gerade herauspfeffern als Subaru noch weiter sprach „Brich dir einfach ein Stück aus der rechten Seite meines Pilzes, das lässt dich wachsen.. Hey, aber nicht hier essen sonst zertrampelst du mein Haus.“ Einen Augenblick lang spielte der zu klein geratene Sänger mit dem Gedanken, ob das nicht vielleicht sogar wünschenswert war, bevor er fortfuhr, oder eher auffuhr. „Subaru… DAS ist ein RUNDER Pilz… der HAT kein rechts oder links!“ ein Bröckchen Pilzhut wurde von oben herunter geschmissen. //Na wenigstens ohne Klebezettel…// „Ist ja gut, ich geh ja schon… in welche Richtung muss ich?“ das vorhin gefallen ‚keine Fragen mehr’ hatte er bewusste überhört...hach, der Wind war aber auch laut heute…“Da lang.“ Kam es trocken von seinem rauchenden Kumpanen, der den Arm hob und Ryo fühlte sich schon siegessicher.. bloß leider zeigten sämtliche sechs Arme der Raupe in verschiedene Richtungen… ein letzter Psychoblick à la Subaru hielt ihn dann auch vom Widersprechen ab und der Aliceverschnitt schlug nach einem TÜV- geprüften knallharten Auswahlverfahren //eene, meene, mu…// schlicht den nächstbesten Weg. Und wir sehen ihn langsam in der Ferne verschwinden – es ist besser einen gewissen Sicherheitsabstand zu halten bis er sich entschlossen hat wieder groß zu sein, wer weiß wo der hin wächst… „Sehr richtige Einstellung…“ Danke. Uno momento… HAST du da gerade mit mir geredet? Ich.. ähm, es kam keine weitere Antwort, jedoch das nicht fehlzuinterpretierende Grinsen auf Subarus Gesicht ließ auch den Erzähler vermuten, dass dieser Rauperich noch weitaus mehr wusste als er zugab… ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ vielen Dank für die Aufmerksamkeit und da ich alles was ich sagen wollte schon am Anfang verbraten habe, lass ich das Mal bis zum nächsten Kapitel so stehen~ Kapitel 3: Die Qual der Wahl, oder: Rate mal mit Rosenthal ---------------------------------------------------------- Achtung Achtung - Ich fühle mich auch zu Beginn dieses Kapitels wieder dazu verpflichtet auf die Hinweise vom ersten hinzuweisen, und sei es aus persönlichen Sicherheitsgründen... langsam füllt sich die Charakterriege... soll ich einzelne Beschreibungen erstellen? - Achtung Achtung ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Aus der Ferne war ein ‚fuuuuuuump’ zu hören, „Ah, er ist wieder groß.“ Kommentierte Subaru, der das ganze von seinem Pilz aus noch gut im Blick hatte. „Du solltest ihm lieber hinterher…“ mach ich, mach ich… und der Erzähler hatte immer noch den Verdacht, dass die Raupe mit ihm redet, aber vielleicht waren die Hoffnungen unbegründet… weil der sechsarmige auf keine Ansprechversuche reagierte... Also spontaner Szenenswitch zu unserem – inzwischen wieder stattliche 1,70m großen - Nishikido-kun. Der hatte zwar jetzt das Größenproblem gelöst, wusste aber natürlich trotzdem noch nicht wo er die Herzkönigin finden würde… im Ernst, er sah gerade sogar ziemlich beunruhigt aus. Oh, psst, er scheint etwas sagen zu wollen… „Okay, das ist jetzt langsam nicht mehr witzig, wer bist, was willst du, warum weißt du wie groß ich bin und vor allem WO bist du?“ … selbst die große körperlose Erzählstimme wusste nicht was das sollte und zu wem er sprach, denn sie hatte nichts gehört. „Willst du mich veräppeln?“ Also wenn du schon so fragst… Ah! Ja~ Du kannst mich wirklich hören! Ist das schön… Ich bin der Erzähler hier, freut mich. „Ja nee…schon klar…“ Du glaubst mir nicht? Na schön… wenn ich nicht der Erzähler in dieser Geschichte bin… warum kann ich dann so was? Hrmhrm… Ryo wollte der Stimme partout nicht glauben, doch plötzlich, wie um seine Meinung radikal umzustimmen, formte sich eine waschechte kleine Wolke über seinem Kopf und schickte sich an die zweite Sintflut einzuläuten –und zwar direkt auf Ryos Kopf. „Wah! Iih, was soll der Mist? Schon gut, schon gut, meinetwegen bist du die Erzählstimme… und jetzt lass-das-aufhören, aber SOFORT!“ blubberte der umgestimmte mit einem Mund voller Wasser – doch dem eigentlichen Himmel sei Dank hatte er genauso spontan einen Schirm in der Schürzentasche. „…was ist? Noch nie ’nen Popstar mit gelbkariertem Regenschirm gesehen?“ oh… die Maulstimme… nicht gut, zum Glück hörte just in diesem Moment der Regen wieder auf und die Emowolke verpuffte. Nishikido seufzte erleichtert auf. „Okay… Erzählstimme… wo kommst du so plötzlich her?“ sehr dumme Frage, sie war natürlich schon die ganze Zeit da gewesen… „Ach, und warum kann ich dich erst seit eben hören? Und hör gefälligst auf in der dritten Person von dir zu sprechen, das macht mich ganz kirre!“ Entschuldigung… aber ich kann nicht anders.. immerhin erzähle ich hier eine Geschichte, und da ich ein auktorialer Erzähler bin, und kein Ich-Erzähler, muss ich in der 3. Person sprechen, hey und weißt du noch was Tolles? Als auktorialer Erzähler kenne ich die Gedanken und Gefühle aller handelnden Personen und die komplette Handlung ebenso! Nicht schlecht was? „Ich bin begeistert…“ kam es saharawüstentrocken von Ryo bevor er aufhorchte. „Sekunde mal, heißt das, dass du schon weißt wie das ganze hier ausgehen wird?“ Natürlich. „..dann sag mir doch einfach was passieren wird und hilf mir, ja?“ Kommt nicht in Frage, dann wäre die Geschichte ja nicht mehr spannend, und jetzt geh weiter, selbige muss nämlich auch mal langsam wieder in Gang kommen…. „Wie die große geheimnisvolle Stimme befielt…“ –wenn Ironie ausschlagen würde hätte jetzt irgendjemand einen Tritt bis zur Saturnumlaufbahn bekommen- „aber kannst du wenigstens versuchen ruhig zu sein? Das irritiert nämlich ungemein…“ am besten täte es ihm, die Stimme einfach zu ignorieren – oh, und anscheinend hatte er ab jetzt auch genau das vor… Womit, liebe Leserinnen und Leser, es auch endlich weiter gehen kann! Der stylisch gepflasterte Waldweg schlängelte sich fröhlich durch die Landschaft und ließ Ryo genug Zeit zum nachdenken über diesen skurrilen Ort, aber da alle möglichen logischen Erklärungsversuche nur wieder im nicht vorhandenen Sand verlaufen würden geschah auch schon kurz darauf an einer Weggabelung die nächste Unmöglichkeit, als der beKLEIDete Kaninchenjäger die folgende schwere Entscheidung zu treffen hatte: rechts oder links lang? „Es ist egal welchen Weg du wählst~“ säuselte eine Stimme – die definitiv nicht dem Erzähler gehörte – aus dem Nichts und vor Ryo materialisierten sich zwei Katzenohren mitten in der Luft, anscheinend auf einem Baum. Es muss wahrscheinlich nicht extra erwähnt werden, dass der Sänger das alles andere als komisch fand, nach einer Yasu-Blume und einem vielarmigen Raupen-Subaru konnte ihn nichts mehr schocken…meinte er zumindest. „So? Meinst du ja? Und woher willst du wissen wohin ich will?“ „Von hier nach dort und dann noch weiter~“ nach diesem – jeglicher sinnvollen Aussage entbehrendem- Informationsausbruch entschieden die Ohren vor ihm, sich doch noch in der Evolution einen Schritt weiter zu bewegen und sich nach und nach einen vollständigen Körper inklusive langem, puscheligem Katzenschweif, zuzulegen und der Gedanke, das Ryo durch nichts mehr geschockt werden konnte wurde auf wunderbare Weise gleich durch zwei Tatsachen erneut widerlegt: Zum einen stand da eine Modesünde vor ihm, wie sie sogar in den Achtzigern weggesperrt worden wäre, nämlich trug die äußerst menschliche Katze einen weiten knatschorangefarbenen Ganzkörperanzug mit ebenso ungesund strahlenden pinkfarbenen (allein schon die Tatsache dass er SCHON wieder von dieser Farbe heimgesucht wurde… hatte man ihn denn heute noch nicht genug gequält?) Streifen darauf, passend zu Öhrchen und Rute…Ein Wunder, dass er nicht bereits an akutem Augenkrebs gestorben war. Und zum anderen war die Person, die diesen Mordanschlag an Kostümierung trug kein geringerer als…bitte hier Trommelwirbel einfügen… Maru, Maru mit einem kernreaktorverdächtigen Grinsen auf der Visage – Ryo war sich sicher, hätte der andere keine Ohren, würde er im Kreis grinsen. Erschlagen von dieser Tatsache fasste sich der seiner Ansicht nach besser angezogene an die Stirn und atmete dreimal tief durch, seine armen Nerven. „Okay….verstehe… duuu bist also auf dem Philo-Trip…“ „Mitnichten, ich weiß lediglich dass du dort sein willst und nicht hier, obwohl du das eventuell nicht mehr wollen wirst wenn du dort bist, was du aber nicht wissen kannst, solange du noch hier bist~“ das wurde Ryo zu wirr „Das ist doch verrückt!“ doch Maru ließ sich keinen Nanometer aus der Ruhe bringen und strahlte munter weiter…langsam wurde das unheimlich „Wem sagst du das…“ murmelte Nishikido einem unsichtbaren Zuhörer zu - na den Lesern… „Och… natürlich ist das verrückt.. wir sind hier alle ein bisschen verrückt, ich bin verrückt, du bist verrückt…“ kommentierte das Katzentier „Ich bin überhaupt nicht verrückt!“ protestierte der andere daraufhin, auf seinen Verstand beharrend – na ja, ist Ansichtssache ne? „Halt dich da gefälligst raus!“ schnauzte er die Erzählstimme an, aber da unsichtbare Erzählstimmen es nun mal so an sich hatten, dass man sie nicht sehen konnte, sah es aus, als würde er Selbstgespräche führen und Maru hob grinsend eine Augenbraue „Nicht verrückt ja?“ deprimiert schwieg Ryo daraufhin „Mir ist inzwischen alles egal, sag mir bitte einfach wie ich zur Herzkönigin komme…“ Hey.. ich sagte gerade ER SCHWIEG… Banausen…wie soll man denn so vernünftig arbeiten… //Klappe, mir doch egal, ich tanz doch nicht nach deiner Pfeife, ich will nur zu Uchi!// das kennen wir ja schon… Marus Schweif kringelte sich und zeigte auf einen Wegweiser, der direkt an der Gabelung stand… wie blind musste man eigentlich sein um das schnörkelige Teil zu übersehen…? Auf diesem Wegweiser stand zum einen: -> ‚ZUM SCHLOSS’ und dann noch <- ‚NICHT ZUM SCHLOSS’ … also… eindeutiger ging’s ja nun wohl nicht mehr… Ryo wollte schon grummelnd den rechten Weg einschlagen, als sich Maru noch einmal zu Wort meldete. „Denk daran, hier ist nichts so wie es auf den ersten Blick zu sein scheint.“ Kehrtwende marsch, zurück zum Stubentiger auf Abwegen. „Was soll das denn jetzt schon wieder heißen?“ „Das was es eben heißt.“ „Hör endlich auf in Rätseln zu sprechen! Führt dieser Weg nun zum Schloss der Herzkönigin oder nicht?!“ Ryo’s Nerv-o-meter hatte schon fast seine obere Grenze erreicht und begann bedenklich wie ein Teekessel zu pfeifen. „IRGENDWOHIN führt er mit Sicherheit-„ das war der Tropfen der das mentale Fass ohne Boden zum überlaufen brachte, Tilt, Syntax-Error, ready to rumble!! Doch entgegen aller Vermutungen explodierte Nishikido-kun nicht, er implodierte eher, denn die Überfüllung seines Nerv-o-Meters hatte einen völlig paradoxen Temperaturumschwung zur Folge, also quasi von 1000°C auf -260°C in weniger als 3 Sekunden… huh.. hab nur ich das Gefühl, oder ist es hier tatsächlich gerade kälter geworden…? Brr… „Geh doch sterben.“ Kam es mit unterweltallrekordverdächtig frostig - verschneiter unglaublich eiskalt-cooler Stimme vom pseudo- Aliceverschnitt und Maru kräuselte ein wenig gekränkt die Schnurrhaare, angesichts dieser Mega-Attacke (bestimmt sein spezial Skill, der Limit-Break, Fatal Fraame!!! Ähm ja.. Entschuldigung ich schweife ab…) eine respektabel gelassene Reaktion, allerdings begann er sich langsam von unten nach oben aufzudrieseln und verschwand wieder so weg vom Fleck wie er zuerst erschienen war, das heißt, nicht ganz…. Sein Grinsen, das so isoliert inzwischen die Menge an Energie abstrahlte, die ein Reaktor benötigen würde um ganz New York die nächsten Monate mit Strom UND Warmwasser zu versorgen… „Ich meinte GANZ.“ Achtung, Nishikido setzt zum Nachfeuer an, alle Mann in die Bunker, Blumen, Raupen, Katzen, Hasen und anderes Gefleuch zuerst! Aber die schwebende Grinse lachte nur…gut, viel mehr konnte sie wohl auch so nicht machen… „Denk an meine Worte…hahahha….“ Mit einem schicken Nachhalleffekt lachte sie sich von dannen und verschwand mit einem kleinen ‚puff’ dahin, wo selbstständige Gesichtspartien so hin verschwinden…wahrscheinlich zur Körperteil-Partnerbörse… oder zum Visagen-Herzblatt… Ryo war das ganze mehr als schnuppe, aber leider hatten die berühmten letzten Worte des Grinsens ihn ins Grübeln gebracht. Was, wenn der Wegweiser nun wirklich ein Fake war? (und alles andere hier auch…) Demonstrativ begann er in die Richtung zu laufen, auf der ‚NICHT ZUM SCHLOSS’ stand, ganz bestimmt war das hier alles nur Verarsche…aber denen würde er es zeigen, dieses Mal war er nicht drauf hereingefallen. Mit sich und der verrückten Welt um sich herum zufrieden lief er drauflos. Der Wald um ihn herum wurde zunehmend dunkler und un – freundlicher – Wald - in – dem – Bambi – herumtollen - könnte – haftiger und ging jetzt mehr in Richtung ‚blödes Dickicht’… Er war schon drauf und dran seine Entscheidung zu bereuen, als er plötzlich in einem Busch vor ihm raschelte… Als Ryo so durchs Halbdunkel spähte traut er zuerst seinen Augen nicht, doch auch nach mehrfachem Blinzeln –man war der Junge immer noch optimistisch…- sah er es noch: Da ragten völlig unzweifelhaft zwei Hasenohren aus dem Gesträuch! Sein Herz tat eine Stampede während seien Füße erstaunlich beschleunigten, zu was zu einem Verhalten er sich da herabließ war ihm so relativ wie Einsteins berühmte Theorie, als er sich mit einem lauten „Uchiiii!!!!“ auf das flauschige Ohrenpaar stürzte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ooh... ob das so eine gute Idee war...? ö_ö na ich weiß ja nicht... wir werden es im nächsten Kapitel sehen~ bis dahin Hope you had fun. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)