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Krannas Leiden...

von

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Kratos' Leiden in lyrischer Ausdrucksweise...

Auch dieses 'Kapitel' (Dieser Teil des Prologs) ist Baldura_Aurion gewidmet, wie alles in dieser FanFic, was mit Kranna zu tun hat. Und natürlich allen ToS-Fans.
 

Zu Kapitel 1:
 

Kratos' Gedanken (ShainaMartel, von mir)

Mein Leidensweg
 

Mein Leben begann als leidendes Wesen,

trafen die Taten stark mein junges Herz.

In der Bestimmung den Lebenssinn lesend,

begann ich zu sehen mein Dasein in Schmerz.
 

Aus den schlimmen Strapazen des Lebens gedeutet

hab ich außer mir alles Leben geleugnet,

weit gehende Schritte, bis tief in die Hölle,

tat ich vieles des Leidens heraus,

so gab mir das Morden des Lebens die Fülle,

die Weitergabe dessen ein Seelensschmaus.
 

So weit die Ferne mir nah erschien,

war lange noch gar nichts verloren,

doch immer, wenn mein Herz in Hass musste flieh'n,

hat meine Seele im Feuer gegoren.
 

Das Verständnis für ausnahmslos alle Seelen,

Verständnis für das Leben zu haben,

schien mir fern und nah zu sein,

stach bis tief in mein Herz hinein,

doch scheint's zu sein eine der Gaben,

die der Götter Dank erflehen,

so auf ewig mit der Liebe lebend,

doch verloren mit dem Winde wehen.
 

Ein Blick der meine gefrorene Seele

zurückzerrte schnell von ihrem Weg,

den sie leidend war lange gegangen,

mein Innerstes bittend mein Herz anfleht.
 

Meine Gedanken wurden dann sanft und rein,

die schönsten des Lebens, die man kann haben,

doch bricht es mir in mein Herz hinein,

mich nun an deinem Schmerze müssen zu laben.
 

Seit mein Traum wahr ward,

hatte ich einen Gedanken...

einen großen Wunsch,

Dornen sich drum ranken,...
 

...und dieser Wunsch ... warst du, Anna.
 

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Vllt, wenns gefällt, werde ich auch noch Gedichte zu den anderen Personen schreiben;) Also... das "wechselnde Metrum" kann einem egal sein, wenn man es selbst geschrieben oder schon zig Male gelesen hat. Daher werd ich bald noch (eintönig, ich weiß ;)) durch kursive Schrift die Betonung darstellen, dann müsste es sich besser anhören ;)
 

(aktualisiert am: 17.7.11)

The Unavoidable Incident... (Der Unvermeidbare Vorfall - Kranna / Lloyd)

“An unavoidable incident that influences the whole world… or both worlds…”
 

Es soll eine Widmung geben... na denn, dann widme ich dieses Kapitel *Baldura_Aurion* dafür, dass sie mich indirekt dazu inspiriert hat, den Anfang dieser FanFic mit Kranna zu schreiben... Kapitel 2 ist auch schon fast fertig ;)

Außerdem ist es natürlich auch allen Kranna- und Tales of Symphonia- Fans gewidmet^^...!
 

(Sorry, das Englische musste einfach sein, da das Spiel auch nicht ganz auf Deutsch ist. Ist aber auch nicht allzu relevant, für die, die kein Englisch können (Zusatz vom 17.7.11: oder die, die es besser können als ich - seht über Fehler hinweg! Ich war damals 16 xD).^^ Das ist jetzt zur Einführung ein Einblick in Kratos' Gedanken...

Kann man sich vllt auch mit seiner Stimme vorstellen, also ich kann's^^)
 

“Now I’ve become certain… I won’t make another mistake... …hmm, that is what your… and my… son teached me… As I teached him sword-techniques and important things like having to be careful… Each time usual things begin to seem ridiculous, something terrible is going to happen, and someone knows what’s going to happen… As it had happened 15 years before we left to regenerate the world…. But even if we aren’t able to stop this incident, we’ll find a way to get out of trouble. So don’t worry, we’ll find a way to save your life as well as the ones of all those lost souls without sacrificing another one. Those people will be helped, and the causers of those terrible things will pay for using innocent and helpless people like you… my dearest… Anna.
 

Also: Diese Geschichte beinhaltet hauptsächlich das eigentliche Ende des Spiels, nur, dass ich es eben umschreibe^^...
 

Achtung: Extremer *SPOILER*^^
 

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Die Vorgeschichte:
 

(…ca. 3980 Jahre, nachdem der legendäre ‚Held’ Mithos den Kharlan-Krieg beendet hatte…)
 

„Ich kann das nicht tun…“, fing der rothaarige Mann an, „Anna, ich liebe dich… ich könnte dich nie töten… mit meinen eigenen Händen...“

Bei diesen Worten liefen ihm Tränen über die Wangen, während er zitternd sein von regen- und blutropfenbesetztes Schwert in Händen hielt. Er schien der Verzweiflung nahe zu sein.

„Kratos, bitte… ich weiß, a… aber… es…“sie stockte kurz und versuchte, die Kontrolle über sich zu bewahren, „…es muss sein, ich flehe dich an… töte mich! Lass nicht zu, dass ich.... euch das Leben nehme… Bitte rette Lloyd…!“ Mit diesen Worten verlor sie wieder die Kontrolle über sich und stürzte sich erneut auf ihren kleinen Sohn. Das Kind, das sie mit dem Mann zusammen hatte, den sie über alles liebte. Ihr Baby schaute seine seltsam aussehende Mutter mit großen Augen verwirrt an und fing an zu weinen. Es verstand nicht, was los war. Kratos’ Gedankengänge waren konfus. Was sollte er tun? Anna töten? Nein! Niemals! Er liebte sie doch...!
 

Oder sie vielleicht irgendwie retten können? Nein! Das konnte er nicht tun… Zwar liebte er sie, doch ihr Sohn, Lloyd… Er würde sein noch so junges Leben verlieren, würde er nun nicht einschreiten und seine Geliebte am Handeln hindern… Er liebte sie beide… Es wäre für Lloyd viel zu gefährlich...

Doch es half alles nichts. Kratos musste eine Entscheidung treffen. Er hatte keine Zeit. Auch wenn dies auf ewig sowohl sein als auch Lloyds Leben beeinflussen würde… Er hatte keine Wahl, wenn er diese beiden Menschen wirklich liebte.
 

Und dann tat er es.
 

Eine folgenschwere Entscheidung, die das Leben zweier Menschen und das Schicksal der Welt bis in die Ewigkeit hinein beeinflussen würde und deren Notwendigkeit beweist, dass es die Aufopferung mehrerer Personen in manchen Situationen unumgänglich ist. Aber dies würde erst weitaus, viele Jahre, später relevant werden… Kratos schloss seine Augen und…
 

…rettete sein Kind, das, was er am meisten auf der Welt liebte, und zerstörte gleichzeitig das, was er sich seit fast 4000 Jahren immer gewünscht hatte, eine, nein, seine Familie…
 

… Er tötete seine große Liebe, Anna Irving, mit dem Schwert, mit dem er seiner Familie doch so oft das Leben gerettet hatte… welch Ironie. Gerade noch rechtzeitig, kurz bevor sie sich erneut auf Lloyd stürzen und ihn verschlingen konnte, benutzte Kratos seinen ehemaligen Beschützer, Flamberge, um es in Zukunft immer als Symbol der Sünde und gleichzeitig auch der Hoffnung sehen zu müssen… Während er dies tat, brach er in weiteren Tränen aus. Noch nie hatte er derartige Verzweiflung spüren müssen.
 

Er durchlebte das Geschehende wie in Trance… Die schönste Zeit seines Lebens war nun vorbei… Es war, als ob er sich selbst getötet hätte… Nein... schlimmer. Alle schönen Erinnerungen schwirrten in seinem Kopf herum und spielten sich vor seinen Augen erneut ab… Ihr Kennenlernen... ihre Hochzeit... die Geburt ihres geliebten Sohnes... die vielen Male, in denen sie alle zusammen, oft auch einfach über alltägliche Dinge, gelacht hatten… allein aus der Freude heraus, am Leben zu sein... Doch all dies brachte nichts. Er würde nun versuchen, nicht mehr davonzulaufen… selbst wenn es ihm schwerfiel. Das Leben forderte Entscheidungen, das wusste er. Und doch musste er versuchen, seine Reue zu begraben, bevor sie ihn verzehren konnte...
 

Blitzartig wurde er aus seinem tranceähnlichen Zustand gerissen, als er sein hundeähnliches Tier, ein Terranis namens Noishe, laut bellen hörte. Er riss seine Augen auf und sah, wie der Mann, den er am meisten verabscheute - ein blonder Desian-Großfürst namens Kvar - versuchte, Hand an seinen Sohn zu legen. Im letzten Moment gelang es Noishe jedoch, diesen zu beschützen. Kratos' Verstand wurde von seiner Verzweiflung gelenkt. Er wandte sich an Kvar und brachte ihn hasserfüllt zu Boden. Währenddessen fielen Noishe die Klippe hinunter. Als Kratos das bemerkt hatte, beeilte er sich, den Hang hinunterzulaufen. Er musste wenigstens Lloyd - den einzigen Menschen derer, die er liebte, der ihm noch geblieben war - retten!
 

Überall suchte er im Gewirr nach ihm, doch das Einzige, was er vorfand, waren tote Desians. Er suchte überall, doch weder sein geliebter Sohn noch sein alter Freund, das Terranis, waren auffindbar. 'Nein! Das darf nicht wahr sein...', schwirrten seine Gedanken in seinem Gewissen herum. 'Ich kann.. doch nicht.. alles... verloren haben...'
 

Er hatte einen Fehler gemacht. Er hatte nicht nur Anna getötet.

Nein, er trug auch die Schuld am Tod seines Sohnes. Wie konnte er nur! Er war derjenige, der die gesamte Schuld für das, was geschehen war, auf seinen Schultern trug. Langsam ließ er sein Schwert sinken, bis es ihm aus der Hand rutschte. Kratos klappte zusammen und vergrub das Gesicht in seinen Händen.
 

Zur selben Zeit passiert nicht weit von ihm entfernt etwas, das er nicht für möglich gehalten hätte, wäre es ihm erzählt worden. Etwas, das zeigt, dass keine eine, keine wirkliche Wahrheit existent sein kann. Tod oder Leben? Etwas, das dazwischensteht...
 

Anna Irving, die Frau des ehemaligen Cruxis-Seraphen Kratos Aurion, befand sich nur wenige Meter von ihrem Sohn entfernt. Noch immer nicht die Kontrolle über sich besitzend, kroch sie zu ihrem schreienden Baby, mit der Absicht, es zu fressen.
 

Unterdessen setzte sich Kratos benommen auf einen Stein, den Kopf in seine Hände vergrabend, und fing an zu schluchzen. Sein Leben war zerstört! Nein, noch schlimmer - das Leben seiner Familie war zerstört! Er würde nie wieder sein Baby in Armen halten können, seine Frau küssen können, geschweige denn mit beiden zusammen sein und mit ihnen lachen können. Alles, was er noch besaß, was die Kälte des Schicksals ihm gelassen hatte, waren Erinnerungen... kostbare Erinnerungen, die das Leben bereichern und lebenswert sein lassen und zugleich auch herzzerschneidend und lebenszerstörend sein können. Der Mensch entscheidet, wie er das Leben sieht. Doch selbst Kratos, der in seinem schon viele Jahre gewährt habenden Leben nahezu alles miterlebt hatte, dem das menschliche Vorstellungsvermögen die mentale Existenz ermöglicht, wollte nicht daran denken, dass er zu diesem See an facettenreichen Erinnerungen, größtenteils bestehend aus all dem Schmerz, den er bereits hatte erleiden müssen, der schon tief in sein Innerstes vorgedrungen war, ja der ihn schon fast am Leben hinderte, weil jeder Schritt ihn schmerzte, auch das Einzige, was er jemals geliebt hat, legen durfte.

Menschen sind zu schwach, um alles wissen zu können.

Ja, dies war der Punkt, an dem ihm das bewusst wurde.
 

‚Manchmal trifft man eben auch falsche Entscheidungen. Deswegen ist es so schwer, sich zu entscheiden. Man hat Angst vor der Zukunft, weil man nicht weiß, was richtig ist. ’, dachte sich Kratos, während sich in seinen Mundwinkeln der fade Geschmack des Regens mit dem salzigen seiner Tränen und dem seltsamen des Blutes Annas vermischte. Was würde er nun tun? Sich umbringen… Nein, so würde er nur vor seinen Taten davonlaufen. Er hatte einen Fehler begangen, den er niemals wieder würde begleichen können. Und nun musste er dafür bezahlen!
 

Er musste es tun. Er musste zu Cruxis zurückkehren, um unter seiner Unterlegenheit zu leiden. Vielleicht auch, um seine Bestimmung zu erfüllen und für diese Sünde, die größet seines Lebens, zu bezahlen. Hoffnungsvoll schaute er in den Himmel.

‚Wenn du wirklich eine Göttin bist, Martel, dann hilf mir. Hilf meiner Familie…’, Doch verfiel er in dieser ernsten, psychisch strapazierenden Situation, die so unreal, so lächerlich war, bedachte man, dass noch vor zwei Tagen alles in Ordnung gewesen war und er mit Anna und Lloyd gemeinsam gelacht, gegessen und gelebt hatte, in Schmunzeln. Er wollte aufstehen, klappte jedoch sofort wieder zusammen, fiel in den Matsch und begann erneut zu schluchzen, wobei er seine Hand mehrere Male in den Dreck schlug...
 

Ja, nun wusste er nicht nur, was Leid bedeutete - sondern auch, wie sehr es schmerzte, schwank die Liebe, das schönste irdische Gefühl, in Leid um. Leid war zu ertragen, solange man nur es kannte. Sobald man um das Schöne im Leben wusste, schmerzte das Leid um ein Vielfaches mehr...
 

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Währenddessen ging in der Dämmerung eine kleine, nur schemenhaft erkennbare Gestalt durch den nebligen Wald, mit der Absicht, etwas Holz zu fällen. Plötzlich vernahm sie jedoch die Schreie eines Kleinkindes. Sie beschloss, der Ursache dessen auf den Grund zu gehen...
 

Es war ein Zwerg. Als er auf eine Lichtung trat, sah er auf einem kleinen Hügel ein Baby liegen. Das war also der Urheber der Schreie... Die großen blauen Augen des Zwergs leuchteten im Licht des Exspheres, den das Baby bei sich trug, während er sich zu ihm hinunterbeugte. Neben dem Baby lag etwas, das aussah wie ein kleiner Fels. Der Zwerg erschrak, als es sich bewegte und als lebendes Wesen entpuppte.
 

"D... Desians... d... der Exsphe... Exsphere... Ll... Lloyd... Irving... Bitte... retten...!", sprach dieses Wesen. Der Zwerg begriff sofort, was geschehen war. Das Monster, das noch vor wenigen Stunden ein Mensch gewesen war, atmete zum letzten Mal aus...
 

Während sich langsam Tränen in den Augen des Zwergenschmiedes ansammelten,

nahm er das weinende, die Situation nicht begreifen könnende Kleinkind hoch und drückte es sanft an sich. Er warf der Mutter, Anna Irving, noch einen letzten, sowohl Traurigkeit als auch Hoffnung ausstrahlenden Blick zu. Sie vertraute ihm ihre Hoffnung an... und auch die ihres Mannes.
 

Die Rettung ihres Sohnes war das, was sie im Jenseits erfreuen sollte, als letzter Funke der Hoffnung. Hoffnung, dass ihr Sohn ein lebenswertes Leben haben wird, und Hoffnung in ihn und seinen Exsphere, dass er eines Tages dazu befähigt sein wird, diesen Terror, die Existenz eines Systems, das Leid über so viele Menschen brachte, zu beenden.
 

'Lloyd... Kratos... ich weiß, dass ihr es schafft, ich vertraue...

und... ich liebe euch...' waren ihre letzten Gedanken, bevor ihre Seele für immer in die Himmel entschwinden sollte. Damit atmete sie das letzte Mal aus, wobei der Zwerg eilig durch den Regen zu seinem Haus zurücklief. Wenn ihr Exsphere entfernt worden war und sie das zu einem Monster werden ließ, waren die Exsperes sicher auf der Suche nach ihr! Er musste das Baby in Sicherheit bringen.
 

...
 

Es würden viele Jahre vergehen. Jahre, in denen ein Baby zu einem jungen, totgeglaubten Mann heranreifen würde, immer unter der Obhut seiner Mutter und als Sohn eines Vaters, der, unwissend seines baldigen Glückes, viele schlimme Dinge nur aus Verzweiflung tat… Doch ebenso in der tief in ihm verwurzelten Hoffnung, das Leiden solcher Menschen wie der Seinen einmal beenden zu können,

ohne seine wechselhafte Vergangenheit und die Personen, die diese prägten, vergessen zu müssen…

The Revival of My Soul... (Die Wiederbelebung meiner Seele)... (Kratos / Lloyd)

Kapitel 2^^

"The Revival of My Soul..."

"Die Wiederbelebung meiner Seele..."

(Kratos^^)

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Jeder Schritt, den ich machte, wog schwer, denn tief in meinem Innersten brannte mein Gewissen. Mein Gewissen und Angst. Angst, dass Mithos sein Versprechen nicht halten würde. Er wollte die Welten vereinen, sobald Martel wiederbelebt worden war. Dies war auch einer der beiden Gründe dafür, dass ich mich ihm erneut angeschlossen hatte.
 

Einer der beiden Gründe. Mein zweiter Grund... war ich selbst. Mein Dasein als Seraphim. Wenn mir etwas geschehen würde, könnte jemand anderes den Pakt mit Origin schließen. Das konnte Gutes bedeuten - oder aber auch nicht. Es könnte auch noch viel schlimmer werden, als es unter Mithos' Herrschaft ohnehin schon gewesen war!
 

Als ich den Turm des Heils verließ, brannte mein Herz innerlich. Ich musste nach Iselia. Iselia, dem Ort, bei dem ich vor 15 Jahren mein Leben verloren habe, dem Ort, bei welchem mein Herz seinen lebenden, glücklichen Teil verloren hat... An dem mein letzter großer Wunsch sein jähes Ende fand... Letztendlich durch mich selbst. Und der Ort, an dem meine Seele erneut zur Massenware des einheitlichen Gedanken eines Cruxis-Seraphen zurückmutierte. Ein letztes Mal sah ich zum Turm hoch, als mir bewusst wurde, dass bei meinem nächsten Besuch viele weitere Wesen ihre Leben verloren haben würden... um der Welten Willen... wenn mein ehemaliger Schüler denn sein Versprechen hielt...
 

Ich erreichte den Mana-Tempel von Iselia. Mühselig erschienen mir die Stufen, die Stufen zur Erlösung der Welt. Dieser Gedanke daran, der einzige Mensch auf Sylvarant zu sein, der die Wahrheit kannte, sich nicht von all dem

beirren ließ und trotzdem ein Erlöser der Welten sein wollte, und der Einzige zu sein, der sich trotz des Willens zur Zerschlagung der Diskriminierung nicht seinen letzten Funken Hoffnung nehmen und sich innerlich besiegen ließ... Es ist schrecklich, so viel zu wissen. So viel zu wissen, dass es schmerzt. Dass das Wissen die Seele in sich aufnimmt und den wahren Glauben, der einem bereits so oft genommen worden war, erneut zerschlägt. Es ist... schon fast … pervers... Es ist pervers... als Einziger dieses Leid ertragen zu müssen...
 

Denn...

...Menschen sind zu schwach, um alles wissen zu können. Doch nicht nur Menschen... auch Engel.
 

Mit jedem Schritt wurde mein Atem schwerer, da meine Gedanken über meinen Körper herrschten und ich mich überwinden musste, nicht loszuschreien. Ich war gefangen, gefangen in einer Welt, die meine Gedanken als die ... nicht vorhandene, absolute Wahrheit darstellte, ausgeschlossen von der Welt, auf der ich vor über 4000 Jahren das Licht der Welt erblickten durfte... "durfte"... oder "musste"?
 

All dies verfolgte mich. Ich war innerlich zerrissen. Meine Seele, mein Geist und mein mental deformiertes Herz waren geteilt, auseinandergerissen wie die beiden Welten. Und sogar von derselben Person... Doch ich wusste nicht, wie ich sie wiedervereinen konnte... und wollte es vielleicht auch gar nicht.
 

...bis jenes Wort fiel. Einer von jenen Namen, die seit nunmehr fast zwei Jahrzehnten jede Suggestion meines Unterbewusstseins dominierten. Einer der beiden Namen, die sich so schrecklich in meine Erinnerung eingebrannt hatten, dass sich mir jedes Mal, wenn ich einen von ihnen hörte, der Magen umdrehte und ich mir wünschte zu sterben, diesmal wahrhaftig. Doch ich konnte nicht davonlaufen. Und hatte mir außerdem geschworen, es auch nicht mehr zu tun, selbst wenn ich die Möglichkeit dazu hatte.
 

"Lloyd..." bei diesem Wort schaltete mein Gehirn ab. Ich wurde in meine Vergangenheit zurückgeschleudert. An eine Mauer, die mein neues, unwirkliches, reinkarniertes Leben von damals trennte, der Zeit, zu der ich noch innerlich lebte - dem Leben, das lebenswert gewesen war. Getrennt von jener Mauer, um die die Flammen der Hölle schlugen und die mich davon abhielt, meiner Vergangenheit Einlass zu gewähren, Einlass in mein gefrorenes Herz…
 

...doch die Rettung der beiden Welten sollte tatsächlich nicht darauf beruhen,

Martel wiederzuerwecken - sondern mein totgeglaubtes Herz...

...The Impossible Way... (....Der unmögliche Weg - Kratos / Lloyd / Mithos)

Vielleicht war es gut, dass Lloyd nicht bei mir aufgewachsen war. Mithos hatte ich schließlich auch nicht erziehen können... Ich war unfähig, ihn vor den Tiefen der Verzweiflung zu bewahren. Er sah mich nicht als Menschen an, sondern als Engel. Und, was viel schlimmer war und eigentlich gegen seine moralische Weltsicht hätte gehen müssen, er sah auf meine Rasse herab...
 

„Kratos! Wer... bist du…?!“ Die Stimme meines Sohnes bebte förmlich. Es war schrecklich, diese meine Seele zerstechen wollenden Worte von meinem Sohn zu hören, ebenso wie zwischen meiner Gegenwart und Vergangenheit entscheiden zu müssen... meiner vermeintlichen. Schließlich gehörte sie auch Lloyd! Er hat mein Leben geprägt, er hat mir, zusammen mit Anna, die fünf schönsten Jahre meines Lebens beschert... Doch er wusste es nicht. Vielleicht ist nur das real, von dem man sicher weiß, dass es geschehen ist. Dann... ist unsere Vergangenheit eine Lüge. Er weiß nichts von dem, was geschehen ist. Vielleicht war es auch richtig so. Man muss nicht alles wissen, denn.... Menschen sind zu schwach, um alles wissen zu können.
 

Genauso wenig wie ich wusste, was der richtige Weg war... doch nun stand ich wieder vor einer Entscheidung... und dieses Mal würde ich mich nicht für Lloyd entscheiden... Was, wenn ich erneut versagte? Oder wenn er es tat? Es würde das Leben von Millionen kosten und somit der falsche Weg sein...
 

...insofern Mithos nicht gelogen hatte...
 

Es schmerzte mich, dass ich meinem Sohn gegenüber die ganze Zeit über lügen musste. Lügen, weil ich die Wahrheit verschweigen musste. Doch Mithos wusste alles. Er kannte mich seit nunmehr 4000 Jahren und wusste wirklich alles über mich. Und er hat mich so akzeptiert. Oder er musste es. Das... kann ich nicht sagen... aber ich kann es mir denken... Vielleich war ich nur ein Schatten in seiner Erinnerung, ein Schatten, der das Licht der Erinnerung an seine Schwester am Leuchten hielt und es vor jedem Windstoß, der das Licht auszublasen drohte, schützte...
 

Während ich das Wort... "Seraph"... über meine Lippen brachte, wurde mein Atem schwer, und ich konnte meinem Sohn für meine durch das Schweigen indirekt begehende Lüge nicht in die Augen sehen...
 

Und ich musste... gegen ihn kämpfen.
 

Schon der erste Schlag gegen sein Schwert traf noch schlimmer meine Seele... oder vielmehr das, was von ihr noch übrig geblieben war... Die Tränen, die langsam seine Augen füllten, während er seine Schwerter gegen mich erhob, waren mit das Schlimmste, was ich jemals durchleben musste... Er schien Hoffnung gehabt zu haben, er mochte mich, er schien wirklich gedacht zu haben, dass wir irgendwann einmal zusammen um die Welt reisten... Seine tränenerfüllten Augen und sein sowohl unendlich trauriger als auch enttäuschter Blick hielten mein Dasein als Seraph für einen Moment davon ab, mein Bewusstsein zu beherrschen...
 

Doch die Bestimmung, die ich aus meiner Lebenssituation gelesen hatte... sie siegte. Für einen Moment, den Moment, in dem ich mein Schwert auf meinen Sohn richtete, der mir hilflos ausgeliefert war und auf dem Boden keuchend nach Luft rang...
 

Doch plötzlich mich überkam die Angst... die Angst, dass mein Gewissen erneut so schmerzen würde, dass ich mir den Tod herbeisehnte... Doch auch der Tod wäre keine Erlösung... Wenn ich ihn jetzt tötete, würde auch Anna mir das nie verzeihen! Und ich würde davonlaufen. 'Nein. Ich werde mich dem stellen. Ich lasse nicht zu, dass er stirbt! Er ist das Letzte, was mich an meinem menschlichen Dasein festhält, der letzte Funke Hoffnung auf eine Klärung und Wertgebung meines traurigen, tristen Daseins, das letzte Synonym meiner Liebe zu Anna!' dachte ich bei mir, die Hoffnung nicht aufgebend.
 

'Und... nein! Er wird mir nicht genommen! Auch nicht... von Mithos...! Und wenn ich für ihn leide!'
 

Es war ein unendlicher, kaum vorstellbarer Schmerz, als die Person, die mir einmal sehr wichtig gewesen war - mein Schüler, Mithos, der, um den ich mich gekümmert habe -, der Person, die mir von fünfzehn Jahren das Wichtigste in meinem Leben gewesen war, die totgeglaubt mein Herz in tausende Stücke gerissen hat - meinem Sohn Lloyd -, gegenüberstand und höhnisch grinsend auf ihn herabblickte…
 

Im nächsten Moment... traf mich nicht nur physisch das Licht meiner Vergangenheit. Mithos sah auf meinen Sohn herab, bezeichnete das Letzte, was mir noch wichtig war, als minderwertiges Wesen... als ‚Köter’!
 

Es versetzte mir einen heftigen Stoß, diesen Moment ertragen zu müssen. Wen würde ich verraten müssen? ... Ich hatte mich entschlossen. Entschlossen, meinen geliebten Sohn im Stich zu lassen, nötigenfalls zu opfern, für das Wohl der Welten. Es... war vorrangig... Ich konnte das Leben eines einzigen Menschen doch nicht mit dem der Welt gleichsetzen...! Diesen Fehler hatte ich schon einmal begangen... und dabei alles riskiert und hinterher verloren...! Aber... es wurde von meinem Schüler beschlossen! Lloyd und Colette würden ihre Leben verlieren!' Meine Gedanken verwirrten mich so sehr, dass ich Mithos' treffenden Worten einfach Recht geben musste. Ich... konnte es nicht. Ich war unfähig, etwas zu opfern, das für mich schon längst tot gewesen war...
 

Doch mein Weg stand fest. 'Mithos hält sein Versprechen. Wenn nicht... wird er sehen, was er davon hat. Ich werde einen Weg finden, die beiden Welten zu retten, koste es, was es wolle!', dachte mein Gewissen mit einer Mischung aus Trauer und Wut...
 

Mein Herz und mein Verstand tauschten ihre Rollen, als sich der schwarzhaarige Abtrünnigenanführer mitsamt mehreren Abtrünnigen in den Turm teleportierte, Mithos' Angriff auswich und Lloyd, Colette und die anderen retteten, um anschließend aus dem Turm zu fliehen. Mein Herz wusste nicht, was es tun, ja nicht einmal, was es denken sollte.
 

Hatte ich einen weiteren Fehler begangen? 'Ich habe meinen Sohn verraten! Und somit Anna!' Mein Kopf schmerzte und mir wurde schwindelig, so dass ich kaum auf Mithos' Bitte, ihm zu folgen, reagieren konnte. Es war mir nicht möglich, einen klaren Gedanken zu fassen... und so war mein Schicksal nun doch besiegelt, ohne dass ich etwas daran hätte ändern können...
 

Jedes Mal, wenn ich ihn, meinen so viele Jahre verloren geglaubten Sohn, traf, zerstach es mir das Herz, ihn leiden zu lassen und sehen zu müssen. Aber... ich hatte ein Ziel. Und eine Alternative. Entweder, Martel würde wiedergeboren, oder, ich würde es meinem Sohn ermöglichen, den Pakt mit Origin zu schließen und die Welten selbst zu vereinen.

"Manchmal muss man Opfer bringen...", dachte ich bei mir und verließ den Haupttempel von Martel in Tethe'alla...
 

Ich sollte ihn nur noch ein einziges Mal treffen...

Kratos' zwei Seiten besitzenderTraum... Origin's Seal

Der Tag, der meine Zukunft bestimmen sollte, rückte ungewollt näher. Der Tag, an dem ich mein dieses Mal nicht nur geistiges Ende auch körperlich wahrhaftig zu spüren bekommen sollte…
 

'Kratos...'
 

...und ich spürte schon die Stimme meines früheren Lebenselixiers, die nach mir rief... hoch oben in den Weiten der Himmel... wenn es sie denn wirklich gab...
 

Mein Herz lebte einen letzten Augenblick auf. Den Augenblick, in dem mein so viele Jahre verloren geglaubter Sohn vor mein Antlitz trat und mich mit stechendem Blick musterte… Seine sonst so warm und hell erstrahlende Aura, die meine vor Kälte strotzende und sonst anderer Wärme trotzende Hülle immer gebrochen hatte, erschien mit einem Male einheitlich... einheitlich mit dem Glauben, den alle anderen Wesen in mir hinterlassen hatten... einheitlich mit dem Wissen um das Tote, das mich von meiner Familie, dem idyllischen Teil meines Lebens, trennte, so dem Glauben an eine perfekte Welt, die, nicht gekennzeichnet von den perversen und abnormen Gedanken der vermeintlichen Götter, mir so schmerzhaft in meinem Gewissen saß, dass auch nur die bloße vage Erinnerung daran mir die wichtigste Tat dieses Tages richtig und als die Erlösung und wahrhaftige Erneuerung der Welten erscheinen ließ...
 

Dabei hatte ich meinen eigentlichen Fehler schon längst erkannt... den Fehler, an etwas Mögliches zu glauben und dem vermeintlich Unmöglichen den Weg in meine Gedanken, Träume und Hoffnungen, welche die Fähigkeit haben, die Zukunft zu formen, zu verwehren... Und wenn ich doch durch meinen eigenen schrecklichen Schmerz das erste Mal gespürt habe, dass mein scheinbar richtiger Weg die ganze Zeit über doch nur das Festhalten an der noch viel weiter zurückliegenden, für mich wichtigen Erinnerung war, Erinnerung an eine Zeit, die es nicht wagte, mir die Hoffnung auf alles mögliche zu nehmen... mir durch diese Gedanken den Glauben an das Unmögliche raubte und somit verantwortlich war, verantwortlich für diese schrekliche, die Unschuld ironisch widerspiegelnde Situation und das Leiden vieler Wesen... sehr vieler Wesen auf allen drei Welten.
 

Mein eigen Fleisch und Blut sah mich aus seinen rehbraunen Augen in tiefster Verzweiflung und Trauer an... und doch spürte ich in seiner Ausstrahlung den eindringlichen und eher noch tiefer verwurzelten Wunsch, diese heroische Tat zu Ende zu führen... und meinen nun endlich auch von mir als falsch anerkannten Weg in seine wahre Richtung zu lenken... die Richtung, die ihn zur Erlösung führen sollte... Und eines schien mir nicht sehr fern. Auch seine Gefährten glaubten an seine Träume... so wie ich es einst wagte, an ein Ideal zu glauben, das nicht mein eigen war... doch sein Ideal schien durch die alleinige Existenz des Lächelns der Begeisterung auf seinen Lippen heilig und von den Göttern gewollt...
 

Und er trat an mich heran. Mein Herz und mein Gewissen schrien in meinem Inneren, und sein Blick tötete schon in diesem Moment mein geistiges Dasein, wie seine Hände es nur kurze Zeit später mit meiner materiellen Existenz tun sollten...
 

Ich, der ich, gefangen in dieser schrecklichen Welt, die mein Leben als ein Beispiel für die für sie nicht erkennbaren Lüge der vermeintlich göttlichen Existenz ansah, verweigerte in diesem Moment mein Recht auf das Leben, und obwohl mir letzten Endes doch der Wunsch innewohnte, meinem Sohn von dem Werden seines Lebens und meiner nahezu überirdischen Liebe zu seiner Mutter, meiner einzigen je gewollten Liebe, Anna, zu berichten, versuchte mein Innerstes auch bei diesen Gedanken und Hoffnungen, daran festzuhalten, dass es auch mir möglich war, meine Fehler zu korrigieren, jedoch nicht, ohne für sie zu büßen... Vielleicht war es ja trotzdem der richtige Weg... der Weg, durch den auch mein Leiden endlich, nach all diesen Jahren, ein Ende finden konnte.
 

Doch das von mir zu jenem Zeitpunkt Erhoffte sollte nicht geschehen...

Stattdessen sollte ich ein weiteres Mal auf schmerzvolle Art und Weise gelehrt werden, dass jedes Leben einen Sinn besitzt und der Tod das Leid eines Wesens nur auf andere überträgt... Ich hatte es gelernt. Und ich hatte meinen Sohn zurückgewonnen, der mich von nun an als seinen Vater akzeptierte...



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von: abgemeldet
2008-04-19T22:50:39+00:00 20.04.2008 00:50
wirklich schoen geschrieben mehr kann man dazu nicht sagen :)
Von:  Celest_Camui
2008-03-29T01:43:27+00:00 29.03.2008 02:43
Ich finde das Gedicht wirklich toll^^
Man hat auch nicht das Gefühl von "erzwungenen" Reimen, wenn du verstehst was ich meine^^
Da wird schon richtig schön deutlich, was er fühlt und wie sehr er Anna liebt.
Von:  -BlackRoseNici-
2008-02-27T11:01:13+00:00 27.02.2008 12:01
ist wirklich etwas...anders geschrieben xD
aber desto trotz sehr schön.Freue mich schon auf mehr ^^
Lg Blacky
Von:  Felidae_Atsutane
2008-02-23T10:17:43+00:00 23.02.2008 11:17
meine güte, echt gut geworden. diese inneren monologe haben echt was für sich. und seine gefühle hast du auch recht gut getroffen. besonders gefallen hat mir das mit dem synonym für seine liebe zu anna. sehr gelungene formulierung! schreib weiter, ich freu mich!
Von:  -BlackRoseNici-
2008-02-12T20:26:54+00:00 12.02.2008 21:26
sehr schön geschrieben.Du hast die Gefühle von Kratos sehr gut rüberbringen können.Freue mich schon auf mehr ^^
MfG Blacky
Von:  -BlackRoseNici-
2008-02-06T09:45:17+00:00 06.02.2008 10:45
ist schön geschrieben aber ich habe da einen kleinen Fehler entdeckt.Wenn sie geheiratete haben heißt Anna ja nicht Irving sondern Aurion.Is mir nur aufgefallen da du ja Hochzeit geschrieben hast aber sonst ein total schön geschriebenes,aber auch total trauriges Kapitel
Lg Blacky
Von:  -BlackRoseNici-
2008-02-06T09:36:56+00:00 06.02.2008 10:36
schön.Echt schön *krannafähnchenschwing*
lese mir gleich das nächste durch ^^


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