Mondgeflüster von Sanira ================================================================================ Kapitel 1: sehnsucht -------------------- Es beginnt mit einem Glas Cognac. Nicht mehr. Es ist bereits Routine. Ich stehe hier oben, das Glas in meiner Hand und du dort unten, bei deinem geliebten Ball. Ich erkenne dich genau, in dieser unwirklichen Dämmerung, selbst unter Tausenden von Leuten, würde dich mein Blick sofort finden. Meine Augen würden dich so schnell ausmachen, dass es fast schon an Magie grenzt, selbst wenn du es als Blödsinn abtun würdest. Ich sehe empor, auf den silbernen Mond in seiner vollendeten Form. Hoch oben thront er, lacht mich aus. Ich hasse ihn, seine runde Form. Er erinnert mich an das, was dir am Wichtigsten ist… der Fußball… Ich weiß, dass diese Interpretation vermutlich ziemlich bescheuert ist und mir jeder normale Mensch raten würde dringend einen Psychiater aufzusuchen, doch der würde mir nur etwas sagen, dass ich schon lange weiß. Ich bin krankhaft besessen, mit einem extremen Drang zur unkontrollierbaren Eifersucht. Nicht das ich gerade eifersüchtig auf eine Person wäre, das wäre viel zu einfach, würde ich mich diesem störenden Subjekts, auf ganz klassische Art entledigen. Doch der Gegenstand, den ich bis aufs Blut hasse und den du so sehr verehrst, lässt sich nicht so einfach aus der Welt schaffen. Sämtliche Munition dieses gottverdammten Planeten würde nicht ausreichen. Um mein Problem verschwinden zu lassen, müsste ich noch viel weiter ausholen. Ich müsste die Zeit zurückdrehen und jeden einzelnen Menschen der auch nur einen Gedanken an dieses Ding verschwendet vom Angesicht dieser Erde tilgen. Ich würde es ohne mit der Wimper zu zucken sofort tun. Gewissensbisse?? Soll dass ein Scherz sein? Ich bin hier der Böse. Der Typ der kleinen Kindern den Lolli klaut, um gleich zu ihm zu laufen, um ihm das süße Ding zu schenken, weil er irgendwann einmal etwas in die Richtung erwähnt hatte. Es klingt vermutlich ziemlich bescheuert und jeder halbwegs gut verdienende Arzt würde mich sofort einliefern lassen. Wer ist auch schon eifersüchtig auf einen bescheuerten, nach alten Häuten stinkenden Ball?? Ja ganz recht…ich bin eifersüchtig auf ein gottverdammtes, luftgefülltes, rundes Leder. Ich kann ja nichts dafür, es ist wie ein Fluch. Und wenn ich nicht soviel Disziplin an den Tag legen würde, würde ich vermutlich die Wände hochgehen. Es ist krankhaft und verdammt lächerlich, doch wenn ich ihn damit spielen sehe, wie er mit Begeisterung und Leidenschaft über das Feld fliegt, einem Engel gleich, habe ich jedes Mal Angst, das er sich irgendwann einfach in die Lüfte schwingt und an einen Ort fliegt, an dem ich ihn nicht erreichen kann. Ich habe ihn schon sooft beschmutzt, ihm meinen Stempel aufgedrückt und gebrandmarkt. Habe ihn aufgespießt, sämtliche Federn ausgerissen und die Flügel gebrochen und doch, kaum befindet er sich wieder auf dem Feld, den Fußball vor sich, verwandelt er sich wieder in dieses strahlende, geisterhafte Wesen, welches mir jeden Augenblick davonfliegen könnte. Am Liebsten würde ich ihn einsperren, in einen hübschen, kleinen Käfig, wo ich ihn in Ketten lege, damit er mir ja niemals entkommen kann. Alleine der Gedanke daran macht mich wahnsinnig, die Vorstellung er könnte einfach so davonfliegen und mich hier zurücklassen… Er hoch oben in göttlichen Gefilden, zwischen anderen strahlenden Geschöpfen, wie er eines ist. Und ich hier unten, alleine in dieser schmutzigen, verfluchten Hölle namens Erde. Dort wo die Gottlosen leben, die aus dem Paradies Verstoßenen. Denn nichts anderes bin ich. Von Gott verlassen, habe ich zu viele Sünden auf mich geladen, als das ich auch nur in die Nähe der Himmelspforte kommen würde. Und während du deinem geliebten Fußball weiterhin hinterher jagst, wäre ich schon längst durchgedreht. Was hat mein Leben denn für einen Sinn ohne dich? Ich lebe doch nur für dich. Du bist der Inhalt meiner schamlosen Existenz. Was soll ich mit einem leeren Leben anfangen? Meine Hände, Arme wurden geschaffen um dich festzuhalten. Meine Beine, um immer wieder den Weg zu dir zu finden. Meine Lippen um dich zu küssen und dir zu sagen wie sehr ich dich liebe. Alles an mir gehört dir, ich gehöre dir, du kannst mit mir machen was du willst. Ein Wort und ich hole den verfluchten Mond vom Himmel, präsentier ihn dir auf einem silbernen Tablett. Wenn du von mir verlangst mich zu töten, tue ich es. Ich nehme mir ein Messer und ramme es mir in den Bauch. Ohne mit der Wimper zu zucken, starre ich dich aus sterbenden Augen stumm an. Doch du müsstest mir vorher versprechen mir zu folgen. Denn ich will nicht, dass du alleine hier zurückbleibst. Ich könnte nämlich nicht mehr auf dich aufpassen und niemand anderer hätte das Recht dazu. Und bevor auch nur irgendein Unwürdiger auf den Gedanken kommen sollte meinen Platz einzunehmen, bringe ich dich vorher um. Dann sind wir zumindest im Tod vereint. Doch noch sind wir hier, ich hier oben und du dort unten. Meine Sehnsucht zerfrisst mich. Die Flasche ist längst leer, achtlos steht sie samt Glas auf dem kleinen Tisch. Jetzt sind meine Hände ohne Beschäftigung und ich habe sie fest ans Geländer gekrallt, Haltsuchend. Nicht nur der Alkohol lässt meine Knie weich werden, auch das stetig wachsende Beben meines Körpers. Mein Herz schreit nach dir, lässt mich zittern. So beginnt es, ich hier und du unerreichbar weit entfernt. Es ist lächerlich, dauert nur 2 Stunden, doch dein Fußballtraining bringt mich um den Verstand. Du bist mit soviel Leidenschaft dabei, dass du oft genug die Zeit vergisst, mich hier schmoren lässt. Genauso wie heute. Schon längst trainierst du alleine, schmetterst in der aufziehenden Finsternis den Ball dem schutzlosen Tor entgegen. Natürlich könnte ich jetzt zu dir hinunter gehen, dir den Torwart spielen, wie schon sooft. Die wenigen Momente in denen mich meine Eifersucht nicht auffrisst, weil du sämtliche Sinne nur auf mich konzentrierst und sei es nur um eine Lücke für deinen Ball zu finden. Doch heute nicht, heute bin ich stiller Beobachter, leide stumm und heimlich vor mich her. Längst ist jedes bisschen Helligkeit verschwunden, doch du schießt noch immer, als könntest du im Dunkeln sehen. Nicht mehr lange, ich muss mich nur noch ein wenig gedulden. Dann wirst du endlich aufhören, das Training so weit unterbrechen, bis die Sonne wieder aufgeht. Für ein paar Stunden wirst du mir gehören und vielleicht schaffe ich es diesmal dich so gut an mich zu fesseln, dass du zumindest einmal nicht vor mir aufstehst. Da! Du nimmst den Ball auf, kommst endlich in meine Richtung, 5 Minuten und du wirst endlich hier sein. Mein Herzschlag beschleunigt sich, meine Hände werden feucht und abrupt wende ich mich um. Die Flasche. Das Glas. Du hasst es wenn ich trinke… Sofort nehme ich beides an mich, stolpere wieder ins Zimmer, hinüber in die Küche. Den leeren Cognac drücke ich einfach kopfüber in den Müll hinein. Das Glas spüle ich aus, trockne es provisorisch ab, ehe ich es zurückstelle. Gerade als ich fertig bin, höre ich das Schloss. Die Tür geht auf, leichte Schritte die sich dem Wohnzimmer nähern. Ich erkenne sie sofort und ein unheimliches Lächeln legt sich in mein Gesicht. Du bist wieder da… Es kommt mir so vor, als wärst du gerade freiwillig in die Höhle des Löwen gegangen, obwohl du eigentlich wissen solltest dass er halb ausgehungert ist. „Koji?“ dringt deine liebliche Stimme durch die Räume. Genussvoll schließe ich kurz die Augen, mein Herz wird leicht. Ich liebe deine Stimme, besonders wenn sie meinen Namen ausspricht. Innerhalb weniger Sekunden bin ich bei dir, umfange dich von hinten mit meinen Armen und genieße es deinen schmalen Körper gegen meinen zu drücken. Oft genug träume ich davon, doch die Realität ist um so vieles schöner, süßer, verlockender. Ich kann mich kaum beherrschen… Schnell… stoße mich von dir weg, ehe ich mich wieder in dieses Monster verwandle, dass diese unsagbar schmutzigen Dinge mit dir tut. Doch du tust es nicht, weißt gar nicht was du mir damit antust. „Koji, hör auf so zu klammern…lass mich los…“ Du windest dich zwar, doch ich war schon immer stärker als du. Du hast deine Chance davonzulaufen nicht genützt. Und jetzt… gehörst du mir~ Kapitel 2: gier --------------- Mein Atem streift deinen Nacken und ein Zittern durchfährt deinen Körper. Du weißt wohl was ich mit dir vorhabe. „Koji…hör AUF…du hast getrunken…!“ fährst du mich an. Doch längst ist mir sämtliches rationale Denken verloren gegangen und ich dränge dich voran. Du stößt mich, trittst nach hinten aus, doch ich kenne dich zur genüge. Habe dich oft genug überwältigt, um zu wissen wo ich dich packen muss. Wir haben das Schlafzimmer erreicht. Ein großer Raum mit einem einzigen, großen Futon in er Mitte. Mancher würde wohl sagen, dass es ziemlich kahl und leblos wirkt, doch du bist das Einzige das dieses Zimmer braucht um ihm Leben einzuhauchen. Genauso wie mir… Ich dränge dich zu Boden, packe deine Hände. Allein mein Körpergewicht lässt dir nur wenig Spielraum. Du bist so zierlich, leicht, ich habe jedes Mal Angst dich zu zerbrechen. Mit einer Hand drücke ich dich hinab, halte dich fest. Die Andere hält dein Kinn fest und ich küsse dich. Er ist zwar mehr grob als sanft und ich kann deutlich mein Blut schmecken, doch wie oft habe ich schon die Gelegenheit von deinen Lippen zu kosten?? Du windest dich noch immer, versuchst dich gegen das Monster zu wehren, dass sich immer wieder an dir vergeht, doch du bist mir noch nie entkommen. Und ich liebe es dich so feurig unter mir zu sehen. Diese heiße Leidenschaft mit der du versuchst dich zu befreien und mich anfunkelst, bringt meinen Körper zum Erbeben und mein Verlangen wird kaum zügelbar. Wir haben dieses Spiel schon oft genug gespielt und mein Griff zum Bademantelgürtel, welcher achtlos neben dem Futon liegt, ist reine Routine. „Hör auf… nicht… Koji…lass mich los…“ Als ob ich schon jemals auf dich gehört hätte… Geübte Handgriffe und du bist gefangen. Unter mir, meinem Willen ausgesetzt. Nichts und niemand kann dich jetzt noch vor dem tiefen Fall der dir bevorsteht retten. Dein Atem geht gehetzt, den Blick hast du jetzt zur Seite gedreht. Es ist fast niedlich wie sehr du dich jedes Mal schämst, obwohl ich deinen Körper schon in und auswendig kenne. Ich habe ihn überall berührt, markiert, es gibt keine Stelle die ich ausgelassen habe. Langsam ziehe ich dich aus, deine Gegenwehr erlahmt, du schließt die Augen. Du bist so wunderschön, wie der Engel den ich oft in dir sehe. Andächtig streiche ich über deine Brust, als wäre es das erste Mal. Meinen Fingern folgen meine Lippen und ein hauchzartes Keuchen verlässt deinen Mund, spornt mich weiter an. Ich wandere weiter hinab, markiere erneut. Je weiter ich mich deiner Körpermitte näher umso stärker wird dein Zittern. Ist es Angst, oder doch freudige Erwartung?? Vorsichtig streiche ich über deine langsam erwachende Erregung, wecke sie gänzlich auf. Verhalten keuchst du auf, hast weiter deine Augen geschlossen um zumindest bildlich dem zu entgehen was ich hier mit dir tue. Ich beuge mich vor, beobachte dich, während ich dir weiter Lust bereite. Du versuchst dich jedes Mal zu beherrschen, tust so, als würde dich das Ganze hier nichts angehen. Doch immer wenn sich deine Lippen öffnen und ein abgehacktes Stöhnen entweicht, fühle ich mich bestätigt hier nicht nur meine Gier zu befriedigen. Ich küsse dich erneut, zwing meine Zunge in deinen Mund, necke dich. Doch du bist nicht mehr wirklich gedanklich bei der Sache, konzentrierst dich mehr darauf deine Erregung zu unterdrücken. Meine Lippen entlassen die deinen, wandern wieder hinab. Tief nehme ich deinen Geruch in mich auf, schmecke ihn. Du bist das Kostbarste, dass es für mich auf dieser Welt gibt und jedes Mal erkunde ich dich neu, lege neue Wunden über alte Narben. Meine Zunge streift über deine schlanke Hüfte und abrupt reißt du erregt die Augen auf. Das ist der Punkt, der dich die jetzige Situation vergessen lässt und ich bin der Einzige der ihn kenn, der ihn berühren darf. Ich will der Einzige sein, der dir diese Erregung beschert. Unhaltbar stöhnst du auf, krallst dich in deine Fesseln. Du steigerst meine Gier, deine lieblichen Laute wirken sich spürbar auf mich aus und ich will, kann nicht länger warten. Meine Finger finden den Weg zu deiner Öffnung und noch während ich dich ablenke, bereite ich dich auf das Kommende vor. Ich kämpfe mit meiner Selbstbeherrschung, versuche noch etwas das wilde Tier in mir zu unterdrücken, denn ich will dir keine Schmerzen zufügen. Nach wenigen Minuten wirst du wieder locker, stöhnst verzweifelt verhalten und doch laut auf. Jetzt gibt es kein Halten mehr. Meine Kleidung werfe ich achtlos neben mich, ergreife deine Hüfte, hebe sie und mit einer Bewegung versenke ich mich in dir. Ein gequältes Keuchen entweicht dir, verkrampft kneifst du die Augen zusammen. Kurz verharre ich, fahr härter über deine Erregung und gönne dir zumindest eine kurze Atempause. Sie währt nicht lange, denn das Verlangen in mir will nun gestillt werden. Ich fang an mich zu bewegen, immer wieder versenke ich mich in dir. Meine Hand bewegt sich im selben Rhythmus, entlockt dir jedes Mal ein heißes Aufstöhnen. Längst hast du die Kontrolle über dich verloren. Bist ebenso erregt wie ich und unsere Geräusche erfüllen den Raum. Schneller, heißer treibe ich uns voran, hoch in den Himmel. Nicht mehr lange und ich werde dich wieder zu mir auf den Gottverdammten Planeten reißen. Ein weiterer tiefer Stoß, eine harte Bewegung meiner Hand und ein Zittern durchfährt deinen Körper, lässt ihn erbeben und du verkrampfst dich um mich. Erregt keuche ich atemlos auf, ehe ich ein letztes Mal in dich stoße um dich endgültig zu beschmutzen. Ich stütze mich neben dir ab, betrachte meinen schönen, gefallenen Engel. Du hast die Augen geschlossen, dein Atem beruhigt sich nur langsam. Vermutlich wirst du gleich einschlafen. Nach dem Training auch noch meine raue Behandlung verlangen dir jedes Mal das Letzte ab. Ich ziehe mich zurück, ehe ich aufstehe um aus dem Badezimmer etwas zum Säubern zu holen. Ich kann meine Schritte kaum lenken, fühle mich wie zugedröhnt. Du bist der Einzige der mich fliegen lässt, auch wenn es nur für kurze Zeit ist. Vorsichtig, behutsame beseitige ich alle Spuren, selbst wenn ich die an deinem Hals nicht löschen kann. Du wirst mich morgen vermutlich dafür hassen, doch jetzt nicht. Jetzt liegst du hier in meinen Armen, mein geliebter Engel. Und ich verdränge einfach den Gedanken daran, dass ich dir wieder ein Stückchen deiner unschuldigen Seele geraubt habe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)