Vampire in love von Yuri91 (Vampire sind auch nur Menschen) ================================================================================ Kapitel 10: Shopping -------------------- Der nächste Tag in der Schule war der reinste Horror. Eigentlich hatte Sakura sich die ganze Zeit dafür gefürchtet Sasuke gegenüber zu stehen. Inzwischen hatte sie sich damit abgefunden das sie auf diesen Menschen einfach anders reagierte als auf jeden anderen zuvor. So benahm sich zwar kein Vampir, erst recht kein geborener, aber sie war ja eh ein wenig anders, wie das Sonnenlicht vertragen schon zeigte. Doch der Schock saß so richtig tief, als Sakura feststellen musste, das Sasuke eben NICHT in der Schule war. Beunruhigt erkundigte sich Sakura daher bei Neji und Naruto. Diese wussten auch nichts. Tolle Freunde, dachte sich Sakura. Dem Unterricht zu folgen würde heute wohl mal wieder nichts werden, aber Geschichten interessierte Sakura eh am wenigsten. Entweder sie hatte den Lehrstoff selbst miterlebt oder aber ihr Vater oder ihre Großeltern waren Augenzeugen aus jener Zeit. „So, wir arbeiten heute in kleinen Gruppen. Bitte tut euch immer zu viert zusammen“, verlangte der Lehrer da auch schon und unterbrach Sakuras Gedanken. Gruppenarbeit war ihr verhasst, aber mit Neji und Naruto konnte man trotzdem irgendwie immer Spaß haben. Ich würde so gerne mit Naruto-kun in einer Gruppe sein, aber ich traue mich nicht ihn anzusprechen. Er würde mich sicherlich auch nie fragen. Ob er überhaupt weiß das ich existiere? Aber vielleicht könnte ich ja auch Neji fragen. Immerhin ist er mein Cousin, da würde es doch gar nicht so auffallen wenn ich mit ihm in einer Gruppe sein wollen würde. Aber was mache ich mir vor? Alle haben doch nur Augen für Sakura! Sie scheint wirklich nett zu sein, aber wenn ich wirklich in derselben Gruppe wie Naruto und Sakura bin, wird er mir erst recht nicht beachten. Dabei scheint Sakura ganz nett zu sein, egal was die anderen Mädchen so über sie erzählen. Aber ich traue mich einfach nicht… Überrascht blickte Sakura zu Hinata, deren traurige Gedanken sie so sehr berührten. Bislang hatte sie nicht gedacht das sie hier irgendein weibliches Wesen auch nur ansatzweise mochte, aber Hinata, die kaum mit ihr geredet hatte, fand sie nett. Und sie stand ja so was von auf Naruto! Und dieser Trottel, der notorisch pleite war, merkte nicht einmal was davon! Nur weil Sakuras Liebesleben den Bach runter ging und sie bald verheiratet sein würde, sollte doch wenigstens Hinata ihrem Liebesglück ein wenig näher kommen. Sakura war vielleicht ein Vampir, aber ihr Herz schlug und war nicht tot. „Hey, Hinata, willst du zu uns in die Gruppe kommen?“ rief Sakura da auch schon quer durch die ganze Klasse. Sofort blickten mich etliche Klassenkameraden, darunter auch Neji, Naruto und Hinata, mit großen Augen an. Hinata dagegen war zusätzlich noch rot geworden. Lächelnd blickte die Vamp zu den zwei Jungs neben sich. „Ihr habt doch nichts dagegen oder?“ Sofort verneinten die zwei Angesprochenen. Zögernd und mit einem Kopf, so rot wie eine Tomate, kam Hinata zu ihren drei Mitschülern. Strahlend lächelte Sakura das schüchterne Mädchen an. „Hey, ich glaube wir kennen uns kaum. Wird Zeit das sich das mal ändert. Setzt dich einfach zwischen die Zwei“, Sakura deutete auf den leeren Platz von Sasuke „und lasst uns anfangen.“ Ohne Widerworte taten alle wie Sakura es sagte. Hierbei musste sie nicht einmal ihre Vampirkräfte einsetzen. Dafür waren alle viel zu überrumpelt. „D-danke“, stotterte Hinata unsicher herum und setzte sich. Dabei vermied sie es irgendwen anzusehen. Seufzend dachte Sakura nach. Das würde wohl doch nicht so einfach werden wie erwartet. Eigentlich war ihre Mutter ja die große Kupplerin, aber mal schauen ob sie davon etwas geerbt hatte. Nach einigen Minuten stillen Arbeitens – sie mussten erst einmal die zwei Texte lesen, die sie bearbeiten sollten – stöhnte Naruto auf. „Man, ich hasse Geschichte. Warum haben wir dieses Fach überhaupt? Sind doch eh schon alle tot.“ „A-aber Naruto-kun“, blickte Hinata den Blondhaarigen neben sich mit großen Augen an. „Ach, lass gut sein, Hinata. Naruto ist dumm wie Stroh. Der kapiert den Sinn von keinem Fach auch nur ansatzweise“, feixte Neji herum. Sofort blickte Hinata Neji erst mit großen, dann wütendem Augen an. „So kannst du doch nicht über einen Freund reden! Das gehört sich nicht! Solche Manieren kannst du unmöglich aus unserer Familie mitbekommen haben!“ Wenngleich Hinata nicht laut geredet hatte, so hatten ihre Worte die Wirkung nicht verfehlt. Nicht nur Sakura war von Hinatas Verhalten überrascht sondern auch Neji und Naruto. Letzterer grinste kurz darauf und legte Hinata einen Arm um die Schulter, um sich näher zu Neji zu lehnen. Augenblicklich wurde Hinata feuerrot im Gesicht und blickte Sakura mit großen, runden Augen an. Diese musste sich ein Lachen verkneifen. „Hast du gehört, du Genie? Hör mal auf deine Cousine, die hat mehr drauf als du!“ Bevor noch ein Streit zwischen Neji und Naruto aufkommen konnten und deshalb die ganze Gruppe vor die Tür musste, hatte Sakura einen Entschluss gefasst. Ihr Leben war bald vorbei so wie sie es kannte, aber Naruto und Hinata wollte sie ein wenig helfen. So konnte sie vielleicht auch ihre Schuldgefühle loswerden, die sie Sasuke gegenüber empfand. Die letzten 24 Stunden waren wirklich Horror gewesen. „Ich wollte später noch ein wenig in die Stadt. Habt ihr Lust mitzukommen?“ Fragend blickte Sakura ihre Gruppe an. Lässig und mit einem charmanten Grinsen im Gesicht stimmte Neji zu. Naruto wollte schon voller Freude zustimmen, als er niedergeschlagen meinte: „Ich hab immer noch kein Geld.“ Hinata, die fragend zu der Vamp schaute – Sakura sah in ihren Gedanken nach und erfuhr das Hinata nicht wusste was sie tun sollte – bekam ein aufmunterndes Lächeln von Sakura geschenkt. Und einen kleinen mentalen Schuber, damit sie sich traute die nächsten Worte auszusprechen. „Naruto-kun, ich…ich…ich könnte dir etwas leihen, w-wenn d-du magst.“ „Echt jetzt? Das ist super lieb von dir! Du bist viel netter als dein blöder Cousin!“ Bei seinem letzten Worte streckte Naruto Neji tatsächlich die Zunge heraus, was Hinata leise kichern ließ. Missmutig blickte Neji seine Cousine an. „Solltest du Naruto nicht jetzt auch eine Predigt über Manieren halten? Immerhin sind wir zwei verwandt!“ „Eben. Außenstehenden hält man keine Moralpredigten“, entgegnete Naruto frech. „Und das nächste mal lade ich dich ein, Hinata. Ich kann schließlich bei einem Mädchen keine Schulden haben“, erklärte Naruto grinsend, was bei Hinata beinahe zu einem Ohnmachtsanfall führte. Was für Chaoten, dachte Sakura sich und fragte sich schon, worauf sie sich da eingelassen hatte. „Ruhe und weiterarbeiten“, donnerte es da hinter ihnen. Der Geschichtslehrer stand hinter ihnen und warf der gesamten Gruppe einen missmutigen Blick zu. Schweigend und ohne Widerworte – Sakura lag eigentlich schon eine Bemerkung auf der Zunge, verkniff sie sich jedoch gerade so – machte sich die Gruppe an ihre Arbeit. Schule verging wie immer. Viel zu langsam. Durch all die Jahrzehnte hatte Sakura sich genügend Schulwissen angeeignet ohne groß lernen zu müssen. So konnte Sakura ihre Gedanken in Mathe, Japanisch und Physik ruhig schweifen lassen. Den Großteil der Zeit hatte sie mit Gedanken an Sasuke zugebracht. Egal wie sie es drehte und wendete, sie kam zu keiner guten Idee, wie sie die Sache klären sollte. Wenn sich Sakura entschuldigte, würde es wahrscheinlich nicht allzu viel bringen. Schließlich hatte sie das schon. Das Schlimme war ja, das Sakura nicht gemerkt hatte das Sasuke unter Sasoris Wille stand. Sie konnte Sasuke daher einigermaßen nachvollziehen, das er ihr nicht mehr traute. Aber wenn sie sich nicht täuschte, hatte es ihn vielmehr gestört das sie sein Blut getrunken hatte statt das sie Sex hatten. Was wiederum Hoffnung bei Sakura aufkommen ließ. Den Rest der Zeit hatte sie sich einen Plan zurechtgelegt, wie sie Hinata und Naruto miteinander verkuppeln konnte. Letztendlich wollte Sakura, wenn sie in der Stadt waren, Neji beiseite nehmen und so Hinata und Naruto ein wenig Zweisamkeit gönnen. Natürlich nachdem sie ein wenig als Gruppe ihren Spaß hatten. Als die Schulglocke zum Schulschluss klingelte, beeilte sich Sakura mit den anderen nach draußen zu kommen. So gut es ging versuchte Sakura das Erlebte und das Wissen der letzten Vierundzwanzigstunden zu ignorieren. Es gelang ihr sogar einigermaßen. „Was wollen wir eigentlich so machen?“ erkundigte sich Naruto nach kurzer Zeit. Gerade waren sie in das große Einkaufszentrum gegangen. Hier war es glücklicherweise nicht ganz so voll wie auf den Straßen Tokios, was aber nicht hieß das nichts los war. Auf Narutos Frage hin zuckte Neji lässig mit den Schultern, seine Cousine hingegen sah etwas verloren aus. Daher bestimmte Sakura kurz entschlossen was als nächstes geschah. „Lasst uns eine kleine Modenschau veranstalten.“ Augenzwinkernd zog Sakura Hinata mit sich in die nächste Boutique. Wohl oder übel mussten die Jungs ihnen folgen. „Wa-was hast du vor?“ „Wir zeigen Naruto mal was für eine hübsche junge Frau du bist.“ Auch ohne das Sakura Hinatas Gedanken las, wusste sie, dass das so gar nicht das war, was Hinata wollte. Dennoch. Manche Leute mussten einfach zu ihrem Glück gezwungen werden. Im Laden griff sich Sakura einige Kleidungsstücke und schickte Hinata in die Umkleidekabine. Neji und Naruto waren inzwischen zu ihr gestoßen. „Was hast du vor?“ flüsterte Neji in ihr Ohr. „Hinata ein wenig helfen.“ Naruto, der ganz ahnungslos war, wartete einfach nur. „Brauchst du Hilfe?“ erkundigte sich Sakura. Sofort verneinte Hinata stammelnd. Nach dem einige Zeit verstrichen war, Sakura hatte gedanklich überprüft ob Hinata fertig war, öffnete sie kurzerhand die Kabine. Hinata traute sich einfach nicht raus zu kommen. Daher zog Sakura sie einfach heraus. „Und, wie gefällt’s euch?“ erkundigte sich Sakura, in dem Wissen, das sie einen super Geschmack besaß. Neji schien nicht sonderlich interessiert. Es handelte sich schließlich um seine Cousine, dennoch musste er zugeben, das es Hinata stand. Naruto dagegen machte nur große Augen. Sakura hatte Hinata eine kurze Jeans und ein gelbes Top in die Hand gedrückt, dessen breite Träger nicht über die Schulter gingen sondern unterhalb der Schultern saßen. Der Ausschnitt ließ sehen was Hinata so alles besaß, ohne dabei billig zu wirken. „Gut, jetzt das nächste Outfit“, befahl Sakura und die rot gewordene Hinata tat wie befohlen. Wie zuvor auch schon musste Sakura Hinata aus der Kabine schleifen. Dieses Mal trug Hinata eine lange Jeans und ein rotes Kapuzenshirt, das wieder ihre Figur betonte. Bei Hinata war weniger manchmal wirklich mehr. Zu wenig Stoff und Hinata würde wahrscheinlich niemals aus der Umkleidekabine herauskommen. Erneut gab es Lob von Neji. Jetzt klappten Naruto zusätzlich noch die Kinnlade hinunter. Auch wenn er nichts sagte, Sakura hörte genau was er dachte. Man sieht Hinata gut aus! Das ist mir bislang nie aufgefallen. Das ist einfach der Hammer! Vielleicht kann ich sie ja dazu überreden häufiger solche Klamotten zu tragen. „So, jetzt noch ein letztes Mal, bitte“, sagte Sakura und Hinata zog sich erneut um. Als Hinata dieses Mal wieder heraus kam, musste selbst Sakura sagen, das Hinata einfach umwerfend aussah. Sie trug ein dunkelblaues Kleid, das nicht ganz bis an die Knie reichte. Der Schnitt war figurbetont, gerade und eng geschnitten, der Ausschnitt war eher rechteckig gehalten. Ein dünner Gürtel, der locker an den Hüfte saß, rundete das Outfit ab. „Wow, Hinata! Du siehst unglaublich aus!“ Bei Narutos Lob wurde Hinata augenblicklich rot. Schüchtern wollte sie die Arme vor der Brust verschränken, doch Sakura nahm sie kurzerhand an die Hand. „Komm, wir kaufen dir das jetzt!“ „W-w-was? A-aber…“ „Hinata, das steht dir echt gut“, kam es erneut von Naruto. Falls überhaupt möglich wurde die junge Frau noch röter. Sakura hatte schon Angst das sie gleich ohnmächtig werden würde. „Hey, Naruto, was hältst du davon? Wenn du Hinata einlädst, dann muss sie das Kleid tragen“, schlug Sakura mit einem Augenzwinkern vor. Begeistert stimmte Naruto zu, während Hinata immer heißer zu werden schien. Sakura unterdrückte ein Lachen. Die Gedanken der Hyuga waren einfach zu niedlich! Pure Freude das Naruto sie wahrnahm und hübsch fand und gleichzeitig panische Angst davor alleine mit ihm zu sein. Nachdem das Kleid gekauft war – Hinata hatte jedoch darauf bestanden wieder die Schuluniform anzuziehen – verließen sie das Modegeschäft. Warum die junge Frau selbst ihre Schuluniform eine Nummer zu groß trug, konnte Sakura nicht verstehen. Aber gut, sie selbst hatte aber auch eine Zeit erlebt, wo Frauen immer Kleider tragen mussten, bei denen man(n) nichts hatte sehen dürfen und wo Frauen keine eigene Meinung hatten haben dürfen. Da war es sicherlich verständlich das Sakura gerne das tat was sie wollte und trug worauf sie gerade Lust hatte. „Willst du nicht auch eine kleine Modenschau veranstalten?“ erklang da Nejis Stimme gleich neben ihr. Lächelnd drehte sich Sakura um. Sie wusste schließlich worauf Neji hinaus wollte auch ohne das sie seine Gedanken las. „Ich hab gar nicht genügend Geld mit.“ „Du musst es ja auch nicht kaufen.“ Sakura mochte Neji und Naruto wirklich sehr. Daher wollte sie nicht das sich Neji falsche Hoffnungen machte oder das irgendeine sexuelle Komponente zwischen ihnen stand. Daher erklärte sie einfach „Ich bin verlobt.“ Diese Aussage schlug natürlich wie eine Bombe ein. Alle, sogar Hinata, fragten Sakura andauernd wer es war, ob sie ihn kannten und etliches mehr. Zwar hatte Sakura nicht gelogen, aber mehr wollte sie dazu nicht sagen. Ihr Gesichtsausdruck schien jedoch ihre Gefühle preiszugeben oder Hinata war einfach eine sehr gute Beobachterin, denn Sakura hoffte das niemand ihr etwas anmerkte. Dennoch… „Du bist nicht sehr froh darüber oder?“ Entschieden schüttelte Sakura den Kopf und musste mit den Tränen kämpfen. Alle schienen zu verstehen das es ein sensibles Thema für Sakura war und so sagte niemand mehr etwas dazu. Sakura schottete ihre Gedanken noch stärker ab als sonst. Sie wollte vermeiden auch nur einen mitleidigen Gedankenfetzen aufzuschnappen. Für eine kurze Zeit war die Stimmung, dank Sakura, im Keller. Naruto jedoch ging nach kurzer Zeit in die Offensive. Nicht zuletzt weil wohl Neji verstanden hatte was Sakuras Absicht mit Hinata war. Denn bevor Naruto mit Hinata anfing zu flirten, hatte Neji ihn kurz beiseite genommen. Die ganze Zeit, während Naruto mit ihr sprach, war Hinata feuerrot im Gesicht. Dennoch schien es einigermaßen zwischen ihnen zu klappen. Kurz darauf trennte sich die kleine Gruppe. Heimlich verschwanden Neji und Sakura in einem, während Naruto und Hinata ahnungslos und flirtend weiter gingen. „Puh, ich dachte schon das wird gar nix. Wehe es funktioniert zwischen den beiden nicht! Dann hab ich meine wertvolle Zeit vergeudet!“ „Das war nicht mal ein halber Tag“, begann Neji, hielt jedoch sofort den Mund, als er Sakuras zusammengekniffene Augen bemerkte. „Äh, ich meine, kann ich dich zu einem Kaffee einladen?“ Auch wenn Sakura keinen Kaffe trank – außer Blut nahm sie letztendlich nichts zu sich – nahm sie Nejis Vorschlag an. Wenngleich ihre Gedanken an Sasuke vorerst in den Hintergrund gerückt waren, so war ihre Zwangsverlobung mit Sasori in den Vordergrund gerückt. Da grübelte sie doch lieber über Sasuke nach. Nach wenigen Minuten durch das dichte Menschengedränge saßen Sakura und Neji nun in einem kleinen, überschaubaren Café. Das Mobiliar war in hellen Tönen und einfach gehalten, dennoch hatte es seinen Reiz. Sämtliche Sitzplätze, etwa 20 Stück an der Zahl, waren besetzt, meist mit jungen Leuten. Manche lernten, andere hatten sich zu einem Date oder aus Spaß getroffen. Kaum das sie sich gesetzt hatten, kam auch schon eine Kellnerin vorbei, eine junge Frau in einem hellblauen Kleid und weißer Schürze. Lächelnd wurden sie begrüßt und gaben ihre Bestellung auf. Obwohl Sakura nichts trank, so musste sie doch wenigstens so tun. Immer nur abzulehnen war zu auffällig. „Es ist schön hier“, bemerkte Sakura und Neji nickte zustimmend. Komisch, sonst wenn sie sich tragen, ging Neji in die Offensive und flirtete als würde es keinen Morgen geben. Jetzt jedoch sah er sich in dem Café um und vermied jeglichen Augenkontakt. Irritiert zog Sakura eine Augenbraue in die Höhe. Es war doch Nejis Idee gewesen hier her zu kommen. Gerade wollte Sakura Nejis Gedanken lesen, als er die Stille durchbrach. Seine Frage erklärte sein Verhalten, sodass die Vamp ihre Gedanken weiter abschotten konnte. „Sag mal, zählt das jetzt hier als Date? Nicht das du Ärger bekommst wegen deiner Verlobung. Hätte ich das vorher gewusst, dann hätte ich auch nicht…“ „Schon gut“, unterbrach Sakura ihren Gegenüber lächelnd. „Ich kann den Typen auf den Tod nicht ausstehen. Mir ist es egal was er denkt und was für Probleme mein Verhalten mit sich führen kann oder wird.“ Skeptisch blickte Neji sie an. Sakura indessen lächelte immer weiter. „Ich will dir nicht auf die Füße treten oder dir zu nahe kommen, aber warum heiratest du ihn dann?“ Nejis skeptische Frage war selbstverständlich. Für die heutige Zeit und für Menschen. In den Jahrhunderten, in denen Sakura bereits gelebt hatte, war es gängig gewesen die eigenen Kinder zu verheiraten. Erst recht bei Vampiren. Wenn man so lange lebte wie sie, wollte eine Hochzeit gut durchdacht sein. Schließlich gab es auch hier Regeln. Heiraten konnte jeder, nur die Scheidung war äußerst kompliziert. So etwas banales wie Untreue zählte da nicht oder einfach nur das man sich nicht mehr liebte. Eine Hochzeit war etwas wie ein Vertrag. Es wurde im Vorhinein festgelegt, wie lange diese Ehe tatsächlich durchgehalten werden musste. Ein-bis Zweihundert Jahre waren üblich. Der Vertrag konnte natürlich zu jedem Zeitpunkt verlängert werden, wenn beide Parteien zustimmten. Die Hatakes hatten zum Beispiel gänzlich auf eine Frist verzichtet. So etwas war sehr ungewöhnlich und kam nur sehr selten vor, aber Sakuras Eltern liebten sich abgöttisch. Das konnte jeder sehen. Innerhalb der Vertragslauszeit – Sakura hasste wie formal sich dies alles anhörte – war eine Scheidung nur möglich wenn nachgewiesen werden konnte das der eine Partner versucht den anderen umzubringen. So etwas wurde aber meist mit dem Tode oder Jahrhunderten von Gefängnis bestraft. Wurde der Vertrag nicht verlängert, so war die Ehe nach Verfall des Vertrages vorbei. Vampire hatten wirklich etliche Regeln. Es verhielt sich auch nicht anders wenn man einen Menschen verwandeln wollte. Wenngleich Vampire sich nur schwer fortpflanzen konnten, eine Verwandlung von Mensch zu Vampir ging da ziemlich zügig. Damit die Anzahl an Vampiren jedoch nicht zu sehr anstieg, gab es hierfür etliche Vorschriften, die eingehalten werden mussten. Damit jedoch hatte sich Sakura noch nicht allzu sehr beschäftigt. Sie war noch nicht volljährig, damit durfte sie sowieso keinen Menschen verwandeln. „Sakura?“ Die Vamp tauchte aus ihren Gedanken an die Vampirpolitik wieder auf. Bevor Neji seine Frage wiederholen konnte – Sakura hatte ein super Gedächtnis – antwortete sie. Wahrheitsgemäß. „Meine Eltern wurden sozusagen dazu gezwungen mich zu verloben.“ Verständlicherweise blickte Neji Sakura aus großen Augen überrascht an. Wenn sie jetzt schon damit angefangen hatte, musste sie auch weiter erzählen. Natürlich könnte Sakura Nejis Gedanken beeinflussen, aber im Moment hatte sie schlichtweg keine Lust darauf. Es würde sicherlich schön sein mit jemandem offen darüber reden zu können. „Als ich jünger war, wäre ich beinahe gestorben. Ein Typ rettete mich, unter der Bedingung das er mich später heiraten würde. Meine Eltern waren verzweifelt und stimmten zu. Er rettete mir das Leben und jetzt muss ich ihn heiraten.“ Einen kurzen Moment schwieg Neji verblüfft, dann jedoch sagte er etwas, womit Sakura erst nicht gerechnet hatte. „Dann muss der Kerl ja deutlich älter sein als du.“ Etwa 300 Jahre, dachte sich Sakura, versuchte jedoch schnell ihre Erzählung zu retten. „Äh, also der Vater von dem Typen, den ich heiraten muss, der hatte das alles verlangt.“ Anscheinend reichte Neji diese Erklärung. Sakura war froh das er nicht einmal nachfragte warum sie nicht „mein Verlobter“ sagte. Diese Worte waren die reinste Hölle für Sakura und würde sie, solange es vermeidbar war, nicht über die Lippen bringen. „Mal was anderes“, versuchte Sakura das Thema zu wechseln und hoffte das Neji ihr helfen konnte. „Du bist doch gut mit Sasuke befreundet.“ „Wir sind beste Freunde“, pflichtete der Schwarzhaarige ihr bei. „Gut. Dann weißt du doch auch sicherlich was man manchen kann, wenn Sasuke stinke wütend auf einen ist.“ Kurz blickte Neji überrascht drein, dann wissend. Zumindest glaubte Sakura es. „Ah, du hast dich mit ihm verkracht. Oh, warte! Ist es deswegen weil du mitbekommen hast das er auf dich steht und du hast ihn abblitzen lassen?“ Das stimmte nicht, aber Sakura konnte ihm ja wohl die Wahrheit sagen. Deshalb versuchte Sakura es über die Gefühlsebene, ohne eine weitere Erklärung abliefern zu müssen. „Ich habe ihn verletzt“, erklärte Sakura ernst und hoffte das Neji weiterhin an seine Variante glaubte. „Hm, und jetzt willst du wissen wie du das wieder hinbekommst. Verstehe.“ Das bezweifelte Sakura zwar, aber Neji war nun einmal unwissend. Einen Moment lang überlegte Neji, dann erklärte er: „Gib ihm etwas Zeit. Meist muss er über das Geschehene erst einmal nachdenken und merkt dann selbst das er übertrieben hat. Falls nicht, solltest du einfach versuchen ein klärendes Gespräch zu führen. Sasuke ist ein recht logisch handelnder Mensch, der selten emotional handelt. Falls doch, denkt er drüber nach und versucht es logisch zu betrachten.“ Dankbar lächelte Sakura Neji an. Mit dieser Information halt Neji ihr sehr. Schließlich kannte Sakura Sasuke noch nicht gut genug um ihn dermaßen gut einschätzen zu können. Das er aber nicht gerade emotional handelte, konnte Sakura nur teilweise bestätigen. Aber sie war auch ein Vampir, da verhielten sich Menschen öfter einmal anders als sonst. „Wir könnten Sasuke natürlich auch jemandem zum vögeln suchen, damit er über dich hinweg kommt“, fügte Neji mit einem Grinsen hinzu. Sofort verschwand das Grinsen aus Nejis Gesicht, als Sakura ihn kalt ansah. Sie sagte nichts weiter. Falls doch würde sie nur zeigen das sie eifersüchtig war. Stopp! Sie war NICHT eifersüchtig. Das war Sakura bislang noch nie gewesen und würde es bei Sasuke, einen Menschen den sie kaum kannte, nicht anfangen! Außerdem liebte sie ihn schließlich nicht, sie stand nur auf seinen Körper und vor allem auf sein Blut! Das war etwas komplett anderes als Liebe! Wenngleich der Gedanke daran das Sasuke mit einer anderen Frau… Wütend ballte Sakura die Hände zu Fäusten. Neji in seinem Stuhl wurde immer kleiner. „Äh, vergessen wir lieber die letzte Idee“, begann Neji und redete beschwichtigend weiter: „Das würde eh nicht funktionieren wenn er auf dich steht. Seit ich ihn kenne – und das tue ich seit der Grundschule – hat er noch nie wirklich etwas für ein Mädchen empfunden.“ Diese Worte halfen soweit das sich Sakura beruhigte und nicht länger wütend drein blickte. Sie war froh das ihre Vampirnatur sich nicht hatte blicken lassen. „Gut. Denkst du es läuft gut zwischen Naruto und Hinata?“ Dieser abrupte Themenwechsel irritierte Neji einen Moment, bis er zuversichtlich erklärte: „Meine Cousine ist seit der Grundschule in Naruto verliebt. Der ist einfach nur zu blöd um das zu bemerken. Bislang hatte er auch noch nie groß etwas mit dem weiblichen Geschlecht zu tun. Das er jetzt damit anfängt lässt mich das alles zuversichtlich sehen. Nur ist Naruto wirklich manchmal ein Idiot und Hinata so schüchtern das sie sich eventuell selbst im Weg stehen könnten.“ „Ah, da werde ich schon weiterhelfen können“, versicherte Sakura lächelnd. Immerhin war sie ein Vampir! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)