Journey of Darkness von _Zombiekeks_ (Edge´s Nightmare) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Dunkelheit. Überall war sie, diese verdammte Dunkelheit! Sie umschwirrte mich, vernebelte mir meine sonstige klare Sicht und attackierte meinen freien Geist. Ich konnte mich kaum aufrichten, mein eiskalter Blick war einem angsterfüllten gewichen und obwohl ich mich stetig darum bemühte die Augen zu öffnen, gelang es mir doch nicht klar zu sehen. Es war wie ein Tintenstrahl von einer überdimensionierten Krake gewesen, der meine Sicht so derartig trübte, dass ich für einen Moment glaubte erblindet zu sein. Ich konnte nur schwach das Flimmern der zahlreichen Beleuchtungsanlangen wahrnehmen und für mehr war meine derzeitige Position nicht gut. Ein weiterer Versuch mich aufzurichten scheiterte und ließ mich hart auf die Ringmatte zurückfallen. Ich konnte mich kaum an das erinnern, was mir nun so zusetzte, was mich daran hinderte mich aufzurichten und was mir solche Schmerzen bei der kleinsten Bewegung bereitete. Meine Arme schmerzten sogar noch stärker als der Rest meines Körpers und als ich meine Finger jeweils an den anderen Arm führte, bemerkte ich sofort die klebrige Substanz und den strengen Geruch von Blut an meinem Körper. Ich führte die Hand vor meine Augen und musste feststellen, das es wirklich Blut war, welches aus mir kam, auf mir klebte und noch warm war. Seltsamerweise erschrak ich nicht darüber, doch wenn man meinen sonstigen geistigen und körperlichen Zustand betrachtete, musste man sich eher fragen ob ich überhaupt noch etwas wahrnehmen konnte. Mein Atem ging nur stoßweise und der Rythmus meines Herzschlages veranlasste mich fast zum Tanzen. Mithilfe meiner gebündelten Kraftreserven schwang ich mich noch ein letztes Mal in die Höhe und dieses Mal gelang es mir sogar sitzen zu bleiben. Der Schleier über meinen giftgrünen Augen wurde langsam dünner und ich konnte wage den Ring, in dem ich saß, wahrnehmen und nur bunte Punkte die außerhalb des Ringes lagen. Zahlreiche Stimmen summten um mich herum und als ich versuchte wenigstens einer zu lauschen, bahnten sich schon Kopfschmerzen an. Die Stimmen zogen an mir vorbei, alles was gerade im Ring geschah konnte ich nicht mit verfolgen, ich konnte nur eine wage Anzahl von Gestalten sehen, die sich auf eine bedeutend größere Gestalt stürzten. Meine Arme schmerzten unheimlich, sodass ich mich nicht lange auf ihnen abstützen konnte und daher wieder auf den harten Ringboden zurückfiel und mir daraufhin kurz schwarz vor Augen wurde. Mein Atem stand... für ein paar Sekunden nur, doch waren es die längsten Sekunden meines Lebens. Eine Stimme hörte ich rufen... ich konnte sie nicht genau verstehen, aber instinktiv wusste ich das sie nach mir rief und das ich wieder aufwachen sollte. "...dam! Adam!", verstand ich nun endlich und riss meine Augen auf. Sie brannten unheimlich, ich musste sie kurz wieder schließen um zu erkennen, wer denn genau vor mir stand und mich wieder ins Leben zurück katapultierte. Erst dachte ich meine Sinne würden mich trügen, als ich feststellen musste, das ich mich selbst gegenüber sah. Dies jedoch dachte ich nur einen Moment, nur einen Augenblick später erkannte ich das entweder Matthew Cardona oder Brian Myers, besser bekannt als Zack Ryder und Curt Hawkins vor mir standen und musste ein wenig über meine eigene Kurzsicht lachen. "Er lächelt, dann geht es ihm doch gut!", rief Zack mit einem glücklichen Ton in der Stimme. Jetzt konnte ich auch Curt erkennen, wie er gleich neben Zack stand und nun näher an mich herankam. Ich versuchte etwas zu sagen, allerdings brachten meine Stimmbänder nur quiekende Laute hervor. Curt versuchte meine Hand zu ergreifen und mich hochzuziehen, doch er bemerkte rechtzeitig meine Verletzungen an den Armen und zog es vor mich an der Hüfte zu packen, schwungvoll hochzuheben und dann auf die Beine zu stellen. Es dauerte bis ich richtigen Halt auf den leicht verletzten Beinen fand, doch dann gelang es mir auf den eigenen Füßen zu stehen. Ganz langsam kehrte auch meine Stimme zurück, jetzt jedoch war ich nur glücklich wieder einigermaßen klar zu sehen. Mein Blick fiel zuerst auf die Ringmitte, in der sich einige Menschen tummelten und mit einem seltsamen Wesen rangen. Von diesem Wesen konnte ich aber nicht allzu viel erkennen, weil mir immer wieder die Sicht versperrt wurde. Mein nächster Blick fiel auf die tobende Menschenmenge außerhalb des Ringes, Zuschauer die zu aufgebracht waren, um vor dem nicht-menschlichen Wesen zu fliehen und stattdessen die Kämpfer, die das Wesen immer wieder angriffen, anfeuerten. Der nächste Blick schwank zu meinen beiden Freunden, die mich leicht nervös aber dennoch überglücklich anlächelten. "Was ist hier passiert?", fragte ich mehr krächzend als sprechend und wand meinen Blick zuerst in Richtung Zack, dann in Richtung Curt. "So genau wissen wir das auch nicht, mitten in unserem Kampf tauchte plötzlich dieses ´Ding´ auf und hat in seiner Wut alles was ihm in die Quere kam zerstört und attackiert.", begann Curt mit leicht nervösem Unterton. "Und das obwohl wir immer noch in unserem Match festsaßen!", erzählte Zack noch etwas nervöser als Curt weiter. "Als du das sahst, bist du sofort zu uns hinausgestürmt und hast dich mit dieser Bestie angelegt. Sie hat dich allerdings ziehmlich verletzt, doch trotzdem hast du weitergekämpft und hast dich nicht unterkriegen lassen. An diesem Kampf bist du aber dennoch zerbrochen, du hast gut gekämpft, aber diese Bestie hat dich in eine lange Ohnmacht geschickt in der du auch beinahe deinen letzten Atemzug getan hättest!" Ich konnte diese ganzen Informationen kaum aufnehmen, geschweige denn verarbeiten. All diese Sachen kamen mir zwar bekannt vor, dennoch kam es mir so unwirklich vor, wie als wäre ich in einem schlimmen Alptraum gefangen, der jedoch den bitteren Nachgeschmack der Realität hatte. Die ganze Zeit bemerkten wir nicht wie sich der Kampf in der Ringmitte fortführte und immer wieder mehr Menschen in den Ring gestürmt kamen, um sich dem Biest zu stellen. Eine einzige Merkwürdigkeit fiel mir allerdings erst jetzt auf: Mein letzter Blick, den ich dem Kampfgeschehen geschenkt hatte, zeigte meiner Meinung nach mehrere Menschen die mit der Bestie rangen, doch nun war die Anzahl etwas geschrumpft, so schien es jedenfalls. Etwas stimmte hier nicht, etwas stimmte ganz und gar nicht. Mein Blick ruhte nun die ganze Zeit auf dem Punkt, an dem die Bestie zu sein schien. Kurz konnte ich einen Blick auf sie erhaschen und schlagartig gefror das Blut in meinen Adern: Das Biest hatte vier Arme, einen grau-braunen Körper, ein paar lederne Fledermausflügel die aus seinem Rücken empor wuchsen, war nur mit einer leicht zerrissenen braunen Stoffhose bekleidet, sein Gesicht war gekrönt von einer hakenartigen, viel zu langen Nase und es besaß eindeutig zu viele Augen! Mit einem gewaltigen Aufschrei stieß diese Ausgeburt der Hölle einen weiteren Mann von sich und dieser - ich konnte ihn noch nicht genau identifizieren - landete genau zwischen Curt und mir. "Kane!", rief ich mit meiner krächzenden Stimme und wollte gleich nach ihm sehen, doch sofort sah ich die Riesenpranke des Wesens, wie sie mir entgegen geschossen kam. Kurz verlief alles wie in Zeitlupe, ich sah die Klauen an der Pranke des Wesens, wie sie - rasiermesserscharf und gezielt eingesetzt tödlich - sich nur danach lechzten, sich in meine Haut und somit tief in mein Fleisch zu bohren, doch ich konnte mich rechtzeitig unter ihr wegducken. "Das war knapp, Curt, Zack, seit ihr in Ordnung?", fragte ich krächzend mehr in den Raum als zu denjenigen die sie erreichen sollten. Viel zu spät bemerkte ich was geschehen war... Ich hatte es geschafft mich rechtzeitig unter der Pranke hindurch zu ducken, Curt und Zack hatten weniger Glück. Pure Angst schlich sich auf mein Gesicht, als ich meine besten Freunde in den Pranken dieser Missgeburt sah. Hatte sich auf ihren Gesichtern eben noch Glück widergespiegelt, so war dieser Ausdruck gänzlich verschwunden und nur noch Angst und Trauer ließ sich in ihnen lesen. Angst übermannte mich, Trauer schnitt mir die Kehle durch und meine Beine gaben nach. Mein Blick konnte sich einfach nicht von den beiden lösen... Herausströmendes Blut war das letzte was ich wahrnahm, bevor ich mich erneut der Ohnmacht hingab... Stille. Geruhsame Stille lag über mir. War ich tot? Nein, das konnte nicht sein, ich spürte noch deutlich ein klein wenig Lebensgeist in mir ruhen. Ich hörte genau hin und hörte... Schritte? Ich spürte auch Bewegung in meinem Körper, doch das erschien mir doch jetzt ein wenig zu absurd um wahr zu sein. Es dauerte noch ein paar Minuten, bis ich bemerkte das ich nicht selbst lief, sondern getragen wurde und schließlich auf den leicht feuchten Erdboden abgesetzt wurde. Die Kälte des Erdbodens war deutlich spürbar und als hätte ich in Gedanken mit demjenigen, der mich hierher transportiert hatte, kommuniziert, lag derjenige meinen vertrauten Mantel über mich. Wärme ergriff die Oberhand in meinem Körper, doch nicht die Wärme von dem Mantel umschließ mich, sondern eine flammende Wärme, wie die von einem prasselnden Feuer, welches ganz dicht über mir gehalten wurde und mich sanft aufwärmte. Mein halb aufrechtes Bewusstsein und Empfindungsvermögen gaben sich diesen optimalen Bedingungen gerne hin und wurden ganz schwer, bis ich komplett einschlief... Für diesen Schlaf, für diesen Zeitraum waren die schmerzlichen Erinnerungen wie weggeblasen... Kapitel 1: Spur der Verzweiflung -------------------------------- Chapter 1 - Spur der Verzweiflung Nacht war über der Stadt hereingebrochen. Eine finstere Nacht, in der sich die Sterne hinter den dichten Wolken verbargen und nur der runde Vollmond schelmisch zwischen den Wolkenfetzen hindurch lugte. Meine Schritte trugen mich fernab der Stadt, hinaus in den dunklen Wald, der die steinernen Stadtmauern umrahmte. Ein laues Lüftchen wehte mir entgegen und ließ meine schulterlangen, blonden Haare, sowie meinen schwarzen Mantel sacht umherflattern. Der Mantel hing locker auf meinen nackten Schultern; es ist gerade Frühling geworden, von daher machte es mir wenig aus mit nacktem Oberkörper umherzuwandern. Aber eine Hose trug ich, eine lange Hose auf der sich ein rotes Flammenmuster an dem schwarzen Stoff empor schlängelte. Ich kam gerade von einer Veranstaltung, die mich ungeheuer viel Kraft gekostet hatte. Ich besah kurz meine Arme und bemerkte, dass der Blutfluss weniger geworden war, aber dennoch nicht aufgehört hatte. Meine Füße bewegten sich unnatürlich und maschinell, so als gehörten sie nicht zu mir, sondern würden von einer fremden Kraft gesteuert, der ich nicht gewahr wurde. Kurz veranlasste ich sie dazu stehen zu bleiben, als sie drauf und dran waren die steinernen Tore zu durchschreiten und die Stadt zu verlassen. Über meiner Sicht hang ein dünner, schwarzer Schleier, der meinen Blick trübte. Ich wand meine intensiven, grünen Augen zurück zur Stadt. Die Luft roch noch nach den jüngsten Ereignissen und in der Atmospähre hang ein Hauch von Melancholie. "Curt und Zack, ich musste euch zurücklassen obwohl ihr mich in allem was ich tat unterstützt habt... Ich konnte euch nicht vor dieser Bestie retten... Niemand hätte das gekonnt...", rief ich in die Dunkelheit und meine Worte stiegen bis zu dem wolkenverhangenen Himmel hinauf. Diejenigen die sie erreichen sollten, erreichten sie nicht... Sie verblassten und wurden unhörbar für jedes Wesen. Eine kleine Träne schlich sich auf mein Gesicht. Eine Art von Schwäche, die ich niemals zur Schau stellen wollte, doch wer hätte mich in dieser stillen Dunkelheit schon beobachten können...? Die einzelne Träne blieb nicht lange alleine; je länger ich über den Tod meiner Freunde nachdachte, desto mehr Tränen bahnten sich ihren Weg auf meine Wangen. "Schluss jetzt, Adam! Hör endlich auf zu heulen und geh weiter!", rief ich mich selbst in Gedanken auf, doch nur mein Geist war willig, das Fleisch hingegen war schwach. Plötzlich türmte sich vor mir ein schwarzer Nebel auf und in der Nähe krisch ein Rabe schauerlich auf, doch ich war Szenarien dieser Art gewohnt. Der Nebel lichtete sich langsam und eine große Gestalt durchschritt ihn mit langsamen und bedächtigen Schritten. Schnell wischte ich mir die übrigen Tränen aus dem Gesicht, doch die Röte in meinen Augen sollte mich schon bald verraten. Die Gestalt wurde langsam sichtbarer, sie trug einen dunklen Hut mit breiter Krempe und einen langen, schwarzen Mantel. "Der Undertaker!", rief ich rein instinktiv, obwohl ich seinen bürgerlichen Namen wohl kannte. "Schön dich zu sehen Edge!", erwiderte er mit seiner unheimlichen, dunklen Stimme, wobei er jeden einzelnen Buchstaben des Wortes ´Edge´ voller Verachtung aussprach. "Was machst du hier Mark, ich dachte du wolltest die ´Bestie´ aufhalten", fragte ich ihn. Er zog sich seinen Hut noch tiefer ins Gesicht und antwortete tief und düster. "Meine Arbeit hier ist getan..." "Was bedeutet das? Hast du sie vernichtet? Leben Zack und Curt vielleicht noch?", fragte ich aufgebracht. "Die Bestie ist nicht mehr. Was mit Curt und Zack ist weiß ich nicht, ich habe sie das letzte Mal angsterfüllt im Ring stehen sehen..." Demut erfüllte mich als ich das hörte, Curt Hawkins und Zack Ryder waren meine besten Freunde gewesen und dennoch habe ich sie schändlich im Stich gelassen. Ich riss mich zusammen um meine Schwäche nicht bloß zu stellen, obwohl ich mir fast sicher war, das Mark es ohnehin schon erkannt hatte. "Du brauchst deine Trauer nicht zu verstecken, trotzdem finde ich wir sollten nun endlich aufbrechen". "Aufbrechen?", fragte ich verunsichert. "Wenn du deine Freunde vielleicht noch retten willst, sollten wir hinüberwechseln und sie suchen", antwortete der, als Sensenmann bekannte Mark Calaway dunkel. "Ins Jenseits gehen?", fragte ich erneut und schluckte schwer. Der Undertaker nickte nur stumm und wand den Blick ab. Ich blickte in das runde Gesicht des Vollmondes und gab nur noch eine einzige Träne frei. Sie glitzerte aufgebracht im hellen Vollmond, bevor sie mein fahles Gesicht verließ... Kapitel 2: Sargträger --------------------- Chapter 2 - Sargträger Die gesamte Umgebung lag in völliger Dunkelheit, war doch bevor wir den Wald erreichten noch Mondlicht zu uns durchgebrochen, so konnte es nun durch die engstehenden Bäume und deren fest aneinander geklammerten Wipfeln, nicht mehr zu uns durchdrangen. Das unheimliche Ambiente eines Waldes bei Nacht, wurde noch von den allnächtlichen Geräuschen wie das Rufen eines nahen Uhus, das Rascheln der Blätter im tiefsten Unterholz oder das Vorbeihuschen einiger Wildtiere erheblich verstärkt. Ich fürchtete diesen Ort trotz seines schaurigen Ambientes nicht; Mark war hier heimisch und Death Valley hatte mich persönlich immer fasziniert. Meine immer noch getrübten Augen konnten sich erst nach einigen Minuten an die eindringliche Dunkelheit gewöhnen und grobe wahrnehmen ob sich etwas vor uns bewegte, oder ob uns nur eine laue Brise entgegenkam. Die verletzten Beine gehorchten mir schon lange nicht mehr und die immer noch blutenden Arme brannten vor Schmerzen. Dennoch konnte ich mit dem Phänomen Schritt halten, obwohl ich genau merkte, dass er seinen Schritt nicht abzuschwächen versuchte. Abrupt blieb er stehen - ich stoppte ebenfalls - und sah sich ruhig die gesamte Umgebung an. "Was ist los?", fragte ich ihn unwissend. "Sag jetzt nicht, dass du nicht mehr weist wo es lang geht oder das wir uns verlaufen haben!" "Selbst wenn es so wäre, würde ich es dennoch nicht zugeben", antwortete der Sensenmann mit einem hähmischen Grinsen, welches er auf seine Lippen legte und einem Funkeln in den Augen. "Ich bin nur der Meinung, dass wir uns besser bewaffnen sollten, nach Auftauchen dieser Höllenkreatur liegt etwas seltsames in der Luft..." Mit diesen Worten zog er unter seinem Mantel eine Schrotflinte und ein langes Schwert mit einer blanken, schwarzen Schneide hervor. Noch ehe ich nachfragen konnte, welche der beiden Waffen für mich bestimmt sein sollte, drückte er mir schon das Langschwert mit der schwarzen Schneide in die Hände. "Das ist für dich Edge, nachdem du aus dem Ring verschwunden bist, hat Kane mich darum gebeten es dir auszuhändigen. Es war das letzte was ich von meinem Halbbruder sah, bevor auch er ins Jenseits gerissen wurde und ich den Kampf gegen die Bestie aufnahm..." Langsam wurden mir die Absichten des Undertakers klar, ich rätselte schon seit wir gemeinsam aufgebrochen waren, welche Absichten er hegte und was ihn dazu bewegte ausgerechnet mit mir zu reisen, waren wir doch nie wirklich Freunde gewesen. Doch nun wurde mir klar, dass nicht nur Zack und Curt ins Jenseits gerissen wurden, sondern auch Glen Jacobs, der im Allgemeinen als Kane und als Bruder des Undertakers besser bekannt war. In Wirklichkeit jedoch waren sie Halbbrüder. Mark zog sich seinen Hut so tief ins Gesicht, das man seine blau-grünen Augen nicht mehr erkennen konnte. Er legte sich seine Schrotflinte in der Hand zurecht, dass er sofort bereit war abzudrücken, sollte uns irgend jemand in die Quere kommen. Er zeigte es zwar nicht, aber ich konnte deutlich spüren, dass ihn die Erinnerung an das, was die Bestie mit Glen gemacht hatte zu übermannen versuchte, er aber mit all seiner Härte dagegen ankämpfte. Bevor wir weitergingen, besah ich mir noch einmal das schwarze Schwert. Es war wirklich außergewöhnlich, es lag perfekt in meiner rechten Hand, die Schneide war scharf gewetzt und die gesamte Klinge war von einem schlangenartigen Ornament bedeckt, welches die Klinge sehr gut kleidete. Einen kurzen Kampf gegen die Luft ließ ich mir nicht nehmen und dabei bemerkte ich, wie gut ich mit diesem Schwert umzugehen wusste, hatte ich doch bis zu diesem Moment noch nie ein Schwert in der Hand gehalten, geschweige denn damit gekämpft. Alles an diesem Schwert war ein Mysterium, doch ich verschwendete keinen Gedanken mehr daran und suchte stattdessen einen guten Platz, wo ich es aufbewahren konnte. Meine Suche führte mich zu meinem Mantel, an dessen Innenseite zwei große Schlaufen angebracht waren, sodass man ohne viel Mühe ein Schwert daran befestigen konnte. Ich versuchte es und wirklich, das Schwert passte genau hinein und hatte einen sicheren Halt. Diese Tatsache verwirrte mich zwar, aber ich ließ mich davon nicht weiter beirren und freute mich eher, dass ich das Schwert nicht ständig in der Hand halten musste. Ich lief wieder zu Mark, der seine Augen nun nicht mehr unter seinem Hut versteckte. Das ließ mich hoffen, endlich weiter zu kommen, obwohl ich nicht genau wusste wo es denn lang gehen sollte. "Alles in Ordnung?", fragte ich während ich zu ihm hin ging und versuchte ein möglichst besorgtes Gesicht zu machen. "Es ging mir nie besser!", antwortete Mark scharf und sah mich böswillig an. Das war das beste Beispiel, dass wir nicht wirklich Freunde sind, sondern nur gezwungenermaßen zusammen reisen. "Lass uns endlich weiter ziehen!" Dies ließ ich mir nicht zweimal sagen, ich wartete noch bis Mark voran ging und kam ihm dann schnell hinterher. Unser Weg führte uns endlich aus diesem dichten Wald hinaus und als ich meinen Blick gen Himmel richtete, wurde mir erst richtig klar wie lange wir unterwegs gewesen sein mussten: Die Nacht flüchtete allmählich und machte für ein dunkles Morgenrot platz. Die gesamte Nacht waren wir also unterwegs gewesen... Unmittelbar mit eintreten des Zeitgefühls, kehrte in meine tauben Beine das Schmerzgefühl zurück und auch die Arme meldeten sich mit brennenden Schmerzen zurück. Nun kam auch noch der Bauch dazu, der sich zwar vorher schmerzfrei gemeldet hatte, doch die Erschöpfung zwang sogar den schmerzfreien Part meines Körpers in die Knie. Die Schmerzen machten sich nun auch über meinen Gesichtsausdruck her und machten aus ihm eine schmerzverzerrte Fratze, die sogar mir selbst das Blut in den Adern gefrieren lassen würde, wenn ich mich selbst gesehen hätte. Mark merkte erst nach ein paar Sekunden, dass ich zurückblieb und wand sich langsam um. Sein Blick war leer und fahl und mit ein wenig anstrengung brachte er die Worte: "Lass uns eine Rast machen..." über die Lippen. Unter starken Schmerzen nickte ich langsam und ließ mich sogleich auf den weichen Erdboden fallen. Mein Atem ging schnell, so schnell das ich fast schon befürchtete, wenn ich jetzt einschlafen würde, dass ich nicht mehr aufstehen würde. Aus dieser Befürchtung heraus hielt ich mich so lange wach, bis ich nicht mehr klar denken konnte und mich dann doch dem süßen Schlaf hingab. Der Tag verging schnell, die Nacht brach erneut herein, als ich meine trüben grünen Augen öffnete. Ich konnte durch die getrübten Augen nur das helle Licht des Vollmondes erkennen, welches nun wieder zu uns hindurch brach und uns genug Licht spendete um wieder genug von der Straße erkennen zu können. Als ich versuchte mich abzustützen, wurde ich wieder schmerzhaft an meine Wunden erinnert, doch seltsamerweise taten sie nicht so weh, wie ich es von ihnen gewohnt war. Ich konnte mich sogar lange genug oben halten um mich in den Schneidersitz zu setzen und somit meinen Armen wieder etwas Erholung schenkte. Aus der Neugierde heraus, warum meine Arme nicht mehr so schmerzten, besah ich sie mir noch einmal gründlich und musste feststellen, das sie ordentlich verbunden und versorgt waren. Das wunderte mich jetzt doch, konnte es möglich sein, dass Mark meine Wunden versorgt hatte? Ich musste mich einfach selbst davon überzeugen und sprang schnell auf die Beine. Kurz sah ich mich um, totale Ödnis lag um mich herum, nirgendwo war auch nur ein Anzeichen von Leben, dennoch wuchsen hier Gras und Pflanzen, selbst die Erde hatte sich sehr weich und wohlig angefühlt, als ich noch auf ihr lag. Mark lag nicht weit von mir weg, er hatte sich noch nicht mal die Mühe gemacht seine Schrotflinte beiseite zu legen, sondern war mit ihr in der Hand eingeschlafen und hatte sie nun eng an sich und seinen Mantel gepresst. Höchstwahrscheinlich hatte der Schlaf und die Erschöpfung ihn ebenso schnell eingeholt, wie mich. Selbst seinen Hut hatte er nicht ausgezogen, er lag locker auf dem Boden direkt über seinem von dunklen, langen Haaren übersähten Kopf. Ich nahm ihm die Flinte aus den Armen, damit er aufwachte, doch scheinbar hatte er einen sehr guten Schlaf, denn er wachte nicht auf, sondern drehte sich nun völlig auf den Rücken. Plötzlich stockte mir der Atem, statt seinem gewöhnlichen Wrestling-Outfit klaffte auf seiner gesamten Brust eine riesige Fleischwunde, die wohl in größter Hektik und daher nur locker verbunden wurde. Der Verband hatte sogar schon durchgeblutet, er war nun nicht mehr reinweiß, wie die meinen Verbände, sondern rot und vom Blut durchtränkt. Ohne Vorwarnung und ganz plötzlich riss der Sensenmann die Augen auf und setzte sich wie von Geisterhand gehoben auf. Ich wich zurück, konnte aber die Augen kaum von der übergroßen Wunde lassen. Mark sah mich unentwegt an, rollte die Augen zurück, so wie er es gerne zur Abschreckung seiner Gegner tat, und sein Gesichtsausdruck wurde immer bösartiger. Noch immer geschockt von der Tatsache, dass er die ganze Zeit stark verletzt gewesen war, konnte ich mich gar nicht in einzelne Worte fassen. Auch Mark sagte nichts, sondern blickte mich die ganze Zeit über mit dem gleichen bösartigen Ausdruck an, insofern schwiegen wir uns mehrere Minuten an, bis der Undertaker endlich das Wort erhob. "Wie kommst du auf den Gedanken meinen Körper zu untersuchen und das auch noch während ich schlafe?! Ich hoffe für dich, dass du eine gute Erklärung dafür hast!", sagte der Undertaker sauer und rollte nun endlich seine Augen wieder hinunter, blickte mich aber dennoch erzürnt an. Ich schluckte schwer. "Ich bin aufgewacht und mir ist aufgefallen, dass meine Arme verbunden sind. Ich lag in dem Glauben, dass du mir die Verbände gelegt und die Wunden versorgt hattest, doch da lag ich wohl falsch. Auf jeden Fall wollte ich dich nur wecken und dich danach fragen, doch das Wecken gelang mir nicht, stattdessen hast du dich im Schlaf auf den Rücken gedreht. Ganz allein dadurch konnte ich einen Blick auf deine Wunde werfen und bin noch immer total geschockt!", versuchte ich zu erklären, doch gerade als ich die Wunde erwähnte, verbarg er diese wieder unter seinem Mantel. Ganz unerwartet fuhr er seine rechte Hand aus und packte meinen Hals. Es war nicht gespielt, er ließ keine Luft mehr durch meine Kehle und mein Gesichtsausdruck wurde angsterfüllt. Der Undertaker sah mich immer noch boshaft an, als ich verzweifelt nach Luft rang und meine Hände verzweifelt versuchten, meine Kehle aus seinem eisernen Griff zu befreien. Er stand ganz langsam auf und packte mich mit seiner linken Hand an der Hose. Mein Herz raste, ich wusste genau was er vorhatte, ich zweifelte keine Sekunde an seinem Vorhaben, doch hoffte ich innerlich darauf, dass er seinen Griff lösen und sich bei mir entschuldigen würde. Noch immer drang keine Luft durch meine Kehle hindurch zu meiner Lunge, die sich schon sehr nach dem erlösenden Sauerstoff verzehrte und das Ganze nicht mehr lange mitmachen würde. Er sah mir noch einige Minuten in die Augen, weshalb ich annahm, er wollte das Lebenslicht aus meinen Augen verlöschen sehen, doch dann wurde sein Blick immer zorniger. "Lügner!!", brüllte er laut, hob mich an der Hose und an der Kehle nach oben und schmetterte mich dann mit voller Wucht gen Erde - ein klassischer Chokeslam! Ich prallte mit voller Wucht auf die Erde auf, krümmte mich vor Schmerzen und rang noch nach mehreren Minuten nach Luft. Eines jedoch wusste ich nun: Mark konnte man erstaunlich leicht verärgern um es schonend auszudrücken, doch ich konnte auch schnell sauer werden und falls er so etwas noch einmal aus einen lächerlichen Grund machte, würde ich schneller sein als er! Das nahm ich mir fest vor. Noch immer lag ich am Boden und meine Lunge gierte geradezu nach Sauerstoff, den ich ihr nur langsam liefern konnte. Es fiel mir schwer genug durch die zerquetschte Kehle zu atmen und einen Moment lang dachte ich, dass Mark mir meinen Adamsapfel gebrochen hätte, doch dies war nicht der Fall. Langsam gewann ich den Kampf gegen die Schmerzen und meine Lunge bekam wieder ihre normale Sauerstoffzufuhr. Ich richtete mich langsam wieder auf und sah den leicht wankenden Mark zornig an. "Wofür sollte das denn jetzt sein?!", brüllte ich mit bebender Stimme und versuchte nicht piepsig, sondern normal zu klingen. Er antwortete nicht, sondern wankte immer stärker, bis er schließlich nach hinten zurückfiel, hart auf dem Boden aufkam aber dennoch bei Bewusstsein blieb. Sein Blick fuhr herum und er sah sich etwas ganz genau an. Mit viel Anstrengung streckte er seine Hand aus und griff nach einem verknitterten Stück Papier, welches ich erst erkennen konnte, als es in seiner Hand ruhte und er verzweifelt versuchte die Schrift zu entziffern. Als er nach einiger Zeit damit fertig war, setzte er sich langsam und bedacht auf, übergab mir den Zettel und ließ sich dann wieder zurück fallen, um noch ein paar Minuten auszuruhen. Die Wunde machte ihm doch sehr zu schaffen. Wortlos entfaltete ich das lieblos abgerissene Papier und versuchte die krakelige Schrift zu entziffern: Mark, Adam, ich war es der eure Wunden versorgt hat, und ich bitte besonders dich, Mark um Verzeihung, aber meine Identität soll fürs Erste geheim bleiben, deswegen hatte ich bei deiner Wunde nicht mehr so viel Zeit sie ordentlich zu verbinden. Ich habe extra etwas Verbandsmaterial und Desinfektionsmittel dagelassen, ihr solltet wenig Probleme haben es zu finden. Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein das ihr von mir hört. Vielleicht zeige ich mich euch schon bald. Ein Freund. Die Schrift war sehr unsauber, daher nahm ich an das unser "Freund" wirklich in Eile war. Ich ging einmal um unseren Platz herum und wurde auch sogleich fündig. Unser Freund hatte nicht mehr genug Zeit gehabt Marks Wunde ordentlich zu versorgen, hatte noch nicht mal Zeit gehabt leserlich zu schreiben, aber dennoch hatte er uns einen halben Erste-Hilfe-Koffer dagelassen. Hätte er sich bei Punkt Eins und Zwei mehr Mühe gegeben, hätte er Punkt Drei komplett weglassen können und währe nicht so in Zeitdruck geraten. Sofort wurde mir unser Mysteriöser Helfer unsympathisch. Neben dem Verbandszeug, dem Desinfektionsmittel, zahlreichen Kompressen und Schmerzmitteln lag außerdem noch ein seltsamer Stoffhaufen, der, nach eingängiger Betrachtung, ziehmlich stark an eine Maske erinnerte. Sie war mit schwarzer Farbe grundiert und mit weißen und silbernen Ornamenten und Verziehrungen an den Seiten und hinten am Kopf dekoriert. Alles in allem sah sie gar nicht mal so schlecht aus, doch an irgendetwas erinnerte sie mich doch... Ich konnte diese Erinnerung aber nur sehr schlecht definieren, was mich schließlich dazu brachte einfach nicht mehr darüber nachzudenken und es einfach hinzunehmen. Bevor ich mich wieder zu Mark gesellte, nahm ich noch das Verbandszeug und den Rest mit. Es gefiel mir zwar angesichts des ziehmlich harten Chokeslams nicht, aber ich musste Mark versorgen, denn nur er kannte die legendären Pforten die uns ins Jenseits führen mochten, nur er kannte sich in diesen Gefilden aus, denen ich noch nie gewahr wurde. Mark sah noch ziehmlich fertig aus, die Schmerzen mit denen er zu kämpfen hatte, wurden ihm sicherlich von der Bestie zugefügt und er musste die ganze Zeit mit diesen höllischen Schmerzen umherwandern. Irgendwie tat er mir jetzt sogar Leid und ich vergaß den harten Chokeslam fürs Erste. Ich legte ihn stabil auf den Rücken und sah mir seine große und stark blutende Fleischwunde noch einmal genauer an. Sie sah wirklich schrecklich aus, ziehmlich verkrustet, mehrere Schichten angetrocknetes Blut lagen über der Wunde und dennoch wurden diese Schichten an einigen Stellen aufgerissen und frisches Blut kam aus diesen. Ich nahm zuerst das Desinfektionsmittel und kippte es mit einem gewissen Maß an Sadismus in einem einzigen Schwung über die große Wunde. Der Sensenmann regte sich aber kaum, trotz offensichtlicher Schmerzen, er biss nur die Zähne zusammen und hoffte innerlich das es bald vorbei war. Die Flasche fasste nur einen einzigen Liter, deshalb war es schnell vorbei. Das Mittel hatte seinen Zweck erfüllt, die Verkrustungen wurden weggespült und nur das bloße Fleisch, welches sogleich wieder zu bluten begann, war zu sehen. Nun nahm ich mir gleich mehrere der Kompressen und legte sie erstmal auf die Wunde und als sie dann in richtiger Position lagen, drückte ich sie fest an, damit sie nicht gleich wieder von ihrem Bestimmungsort flüchten konnten, mit meiner anderen linken Hand griff ich nach den Verbänden. Ich erwischte sie und legte sie gleich auf seine Wunde, dann musste ich ihm aufhelfen, damit ich ihn richtig verbinden konnte. Ein paar Mal wickelte ich den Verband um die große Wunde, damit sie nicht gleich wieder durchbluten konnte und fixierte den Verband dann mit einem kleinen Klämmerchen. Nun konnte der Sensenmann auch wieder aufstehen, er musste sich selbst erst eingestehen, dass seine Schmerzen nachließen und er sich wieder normal bewegen konnte. Er sah mich kurz an, seine Augen verschwiegen seine Gefühle erneut, ein kurzer, grummelnder Laut kam wohl als Dankeschön über seine Lippen. Mein Gesichtsausdruck wurde kurz zu einer zornigen Fratze, doch nur wenige Sekunden später wurde mir etwas klar. Was hatte ich eigentlich erwartet? Eine freundliche Umarmung und liebe Worte zu meinen ärztlichen Kenntnissen? Vielleicht auch nur ein Dankeschön? Mir wurde klar, dass ich sowas nie von jemandem wie dem Undertaker erwarten konnte, ich fragte mich sogar einen Moment lang aus welchem Grund ich ihm überhaupt geholfen habe. Doch dann klärte sich auch diese Frage. Wir waren Partner, keine Freunde, aber auch Partner helfen sich wenn der andere in Gefahr schwebt und sei es auch nur aus dem Grund selbst weiterzukommen. Ich sah Mark wieder an und sah, dass er sich seinen Hut wieder aufsetzte, die Haare richtete und schließlich nach seiner Flinte suchte und sie nach nur kurzer Zeit direkt an dem Platz fand, an dem ich sie hatte fallen gelassen aufgrund des Chokeslams. Er sah mich mit leicht zornigem Blick an, eben so wie ich es gewohnt war. "Machen wir, dass wir weiterkommen!" Ich nickte nur und machte mich sogleich daran ihm weiter durch die finstere Nacht zu folgen... Der runde Vollmond spendete bleiches Licht, ein Licht in dem wir genug sehen konnten und nicht gleich wieder von den Wiesen wegzukommen. Wir liefen immer weiter, meine Beine konnten zwar wieder etwas Energie tanken, doch nach dieser Zeit waren selbst sie wieder taub geworden, einerseits durch die ständige Bewegung und andererseits durch die kühle Frische die uns stetig entgegenkam. Wir liefen nun schon eine ganze Weile wortlos nebeneinander her, seit wir aufgestanden sind, hatte sich zuviel zwischen uns abgespielt, keiner wollte wirklich etwas sagen. Der Gedanke an den ziehmlich harten Chokeslam, den Mark mir verpasst hatte, warf vielerlei Rachegelüste auf und in Gedanken rief ich mich immer wieder auf: "Deine Zeit wird kommen, deine Zeit wird noch kommen...!" Mark war in dieser Zeit schweigsamer denn je, seine leicht verdeckten Augen verrieten nicht mal ein kleines Detail über seine Gefühle. Nach kurzer Zeit gab ich es auf in seinen Augen lesen zu wollen, denn je mehr ich mich bemühte zu lesen, umso mehr verbarg er seine Gefühle vor mir, so hatte es jedenfalls den Anschein. Diese Zeit der Stille, dieses Tuch welches über uns zu liegen schien, gab mir viel Zeit zum Nachdenken und eine Frage drängte sich immer mehr auf. Die Frage warum ich Mark nicht einfach seinem Schicksal überlassen sollte, sobald wir die Tore des Jenseits durchschritten hatten? Sobald ich am Ziel war, hatte ich eigentlich schon alles erreicht, was ich erreichen wollte und Mark würde ziehmlich unnütz werden. Mag ja sein, dass er mir jetzt noch recht nützlich sein könnte, doch wenn wir ersteinmal im Jenseits waren, Zack und Curt gerettet haben und er vielleicht noch Glen retten konnte, hatte er für mich keinen weiteren großen Nutzen mehr. In meinen Gedanken spielte ich dieses Ereignis ab und musste mir ein hähmisches Grinsen verbeißen. Der Plan war perfekt und wartete nur noch auf seine Ausführung, auf sein Debüt. Auf unserem Weg durchstreiften wir einige Wiesen, die nass und feucht waren, kamen an ein paar wenigen Bäumen vorbei, die aber mehr schlecht als recht dort standen und schon so aussahen, als würden sie nicht mal einer kleinen Windböe standhalten, und gelangten allmählich in felsiges Gebiet. Die Wolken wurden immer dunkler und dichter, die Dunkelheit vereinnahmte den Platz, auf dem wir standen völlig, weshalb sich meine Augen erst an diese eindringliche Dunkelheit gewöhnen mussten. Mark stand nur regungslos da, schob ein wenig seinen Hut zurück um etwas besser zu sehen und sah forsch in die Finsternis, welche über uns gekommen war. Seine Wunde schien ihm keinerlei Schwierigkeiten mehr zu machen, jedenfalls lief Mark normal, aber das hatte bei ihm nichts zu sagen, schließlich ist er schon die ganze Zeit mit dieser riesigen Wunde umhergelaufen und hatte auf mich nie den anschein gemacht, verletzt zu sein. Deshalb war ich auch so erstaunt gewesen, als ich sie das erste Mal gesehen hatte. Plötzlich durchbrach die Dunkelheit das helle Glimmern eines roten Augenpaares, welches uns beide genau fixierte. "Wer seid ihr!", fragte das Augenpaar mit sehr dunkler, rauher und durchdringender Stimme langsam und sehr verzogen. "Wir müssen durch diese Gefilde um zum Tor des Jenseits zu gelangen. Wer wir sind geht dich nichts an", antwortete Mark dunkel und geheimnisvoll. "Was wäre wenn ich euch nicht passieren lassen würde?", gab das rote Augenpaar zurück und spielte gerade damit, Mark noch mehr zu verärgern als er es ohnehin war. "Wenn das so ist spielst du mit deiner Seele!", antwortete Mark mit gelassener Stimme, seine Finger spielten bereits mit dem Lauf der Schrotflinte, jedenfalls soweit ich es erkennen konnte. Auch ich griff unbemerkt nach meinem Schwert, welches immer noch in meinem Mantel verborgen war. Das helle Funkeln des Augenpaares verschwand kurzzeitig, für kurze Zeit war das Gebiet erneut in völlige Dunkelheit getaucht, doch nur wenige Augenblicke später wurden zwei Feuer mit einem riesigen und heißen Feuerschwall entzündet, zwei Fackeln waren direkt in der Mitte des Gebietes aufgestellt. sodass man nicht nur das "Augenpaar" erkennen konnte, sondern auch die ganze Gestalt. Mir wurde ein wenig übel und auch Mark sah man an, dass er sich zusammenreißen musste. Das Biest war rot und riesig. Seine Statur war sehr muskulös und mit einer Art Schleim bedeckt, die nicht nur sehr unapetittlich aussah, sondern auch stank. Um seine Lenden herum schwang sich ein braunes Bärenfell, welches er wahrscheinlich nur herausgerissen hatte und dann um sich gebunden hatte. Seine Hals - und Nackenmuskulatur war sehr ausgeprägt, um seinen Hals hang eine Kette aus Totenschädeln, sein Kopf war gekrönt von mehreren Hörnern, die sich bis in den Rücken hinein bohrten, das Gesicht glich dem einer zornigen Dämonengestalt und seine Zähne waren blank. "Wir werden nun gleich gegen ihn kämpfen, ich gehe in den Fernkampf und du bearbeitest ihn im Nahkampf", flüsterte Mark mir noch zu, bevor er sich nach hinten verzog und seine Flinte in Abschussposition hielt. Ich hatte verstanden, zog mein Schwert nun gänzlich und stürmte mit einem lauten Kampfschrei auf die Bestie zu. Ich zielte und traf das Bein der Bestie, doch sie schien das nicht wirklich zu interessieren. Mark feuerte sogleich einen Schuss ab und die gewaltige Kraft der Kugel, die beim Auftreffen zusätzlich noch explodierte, verfehlte ihre Wirkung nicht. Das große rote Wesen taumelte etwas zurück und schien sichtlich angeschlagen von der Wucht dieser ungewöhnlichen Kugel. "Mark, was hast du nur für Kugeln?", fragte ich ihn sogleich. "Spezialkugeln", rief er mir zu und grinste dabei selbstsicher. "Sie sind mit speziellem Sprengstoff gefüllt, der nicht nur beim Auftreffen explodiert, sondern auch gegen Kreaturen aus der Hölle wirksam ist. Sobald er liegt kannst du mit ihm machen was du willst, lass ihn aber noch ein weilchen am Leben, ich habe noch ein paar Fragen an ihn". Ich verstand und hielt mich etwas zurück. Mark feuerte nun noch ein zweite Kugel ab, das Wesen taumelte stärker und die Explosion war heftiger. Eine dritte traf sogleich und brachte die Kreatur endlich zu Fall. Nun griff ich in das Geschehen ein, ich stürmte sogleich wieder voran und stach mehrmals in die Haut dieses stinkenden Ungetüms ein. Schwarzes Blut benetzte meine Klinge und ich spürte die Kraft, die in diesem Schwert freigesetzt wurde und kletterte nun auf dieses Wesen hinauf. Als ich an seiner Brust angekommen war, stach ich mit berauschtem Blick mitten in seine Brust, allerdings ohne ihn zu töten. Behände sprang ich von seinem wuchtigen Oberkörper hinab und wand mich Mark zu. "Jetzt kannst du ihn fragen was du willst". Das ließ Mark sich nicht zweimal sagen, er schritt langsam zu dem Wesen, damit er ihn auch verstehen konnte. "Wer oder was bist du?", war seine erste Frage. Das Wesen lächelte müde und antwortete wahrheitsgemäß, aber nicht schnell. "Ich bin der Sargträger, meine Aufgabe ist es, die verlorenen Seelen in die Hölle zu befördern... Meine Heimat ist die Hölle selbst!" "Warum bist du dann nicht dort wo du hingehörst?" "Das Tor zur Hölle steht seit wenigen Stunden offen, das ermöglicht uns Höllenwesen an die Oberfläche zu gelangen und aus der Erde eine zweite Hölle machen! Das Tor war seit fast 1500 Jahren verschlossen und wir gierten uns schon nach dem Blut der Menschen". "Aus welchem Grund stehen die Pforten der Hölle offen?" Der Sargträger grinste nur und hob mit viel Anstrengung seine beiden Schultern. "Was?! Das ist alles?", brüllte ich dazwischen. "Töte ihn, er bringt uns nichts mehr!" Der Undertaker schaute voller Hass in das grässliche Gesicht des Sargträgers. Er lud seine Flinte noch einmal nach und zielte direkt auf den Kopf des Sargträgers "Rest in Piece!", brüllte er mit zornigem Gesicht und drückte ab... Huhu, ich melde mich auch mal zu Wort^^ Dieses Kapitel geht vor allem an meine beiden Betas Undertaker77 und Kane4420, ohne sie würde ich vermutlich an dieser FF verzweifeln, doch durch sie fand ich die Motivation die ich brauchte um dieses Kapitel fertig zu schreiben. Außerdem widme ich speziell dieses Kapitel mit besonderem Gruß meiner Rey-chan619, durch deren Inspiration ich erst auf unseren mysteriösen Mann gekommen bin *schmunzel* wahrscheinlich fragen sich nur die Nicht-Wrestling-Fans wer dieser Kerl sein kann xD Rey-chan619, dieses Kapitel geht mit einem besonderen Dankeschön an dich, ich hoffe es hat dir gut gefallen^^ Unserer Mysterio Man wird nicht das letzte Mal da gewesen sein *schmunzel* Noch ein Dank geht an meinen Schatz Johnny85, der meinen ersten Beta gespielt hat und mich auf solche Sachen wie "Rest in Piece" oder den Chokeslam gebracht hat. Außerdem trägt er nicht ganz die Unschuld an Edge´s teuflischen Plan^^ Schatz, du bist einfach der Beste *knuddel* Ich hoffe es hat euch gut gefallen, ich werde auf jeden Fall schnell am dritten Kapitel weiter arbeiten. Für Verbesserungsvorschläge und konstruktive Kritik bin ich immer offen^^ Chuchu euer Vampirchen^.,..,.^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)