Bitterböse Schönheit von abgemeldet (Wenn ein arroganter Egomane und ein launischer Callboy zu viel Zeit miteinander verbringen, kann das nur Welten stürzen) ================================================================================ Kapitel 19: grässliche amerikanische Pseudoneubauten ---------------------------------------------------- Vidar kicherte leise und ein leichter roter Schimmer legte sich über seine Wangen. „Und noch weiter.“ hauchte er flehend und stieg dann ein. Eigentlich war es unpassend so bei Louis aufzutauchen, aber na ja. Mit einem kurzen Schulterzucken drängte Vidar den Gedanken zurück und verkündete dann dem Fahrer wohin er sie bringen sollte. „Wir treffen Louis vor dem Museum und du bist fein artig.“ Ein tiefes bösartiges Fauchen kam von dem Musiker. "Noch so ein Satz und du findest dich im Kofferraum wieder.", meckerte er. "Ich tu deinen kleinen Prinzen schon nichts." Wieder kicherte Vidar, doch den Rest der Fahrt war er still und schaute nur aus dem Fenster. Louis hatte gesagt sie würden in eine Ausstellung gehen, die Vidar sicher gefallen würde. Was der Blonde damit wohl gemeint hatte? Vor einen dieser grässlichen amerikanischen Pseudoaltbauten hielt die Limousine und Katan stieg nicht wirklich begeistert aus, als er die riesigen Plakate laß. Irgendein überfülltes europäisches Museum musste mal wieder seine ´Schätze´ auf Reisen schicken und dem entsprechen groß war auch der Andrang. "Na dann such mal deinen Freund. Aber wir nehmen den Personaleingang, sonst warten wir Stunden bis wir reinkommen.", meinte der Schwarzhaarige knapp und scheuchte die Limousine weg. Mehr Aufmerksamkeit als nötig mussten sie ja nicht auf sich ziehen. „Die nehmen wir nicht.“ verkündete Vidar und zog aus seiner Tasche ein Paar dünne Handschuhe. „Komm.“ lächelte er Katan an und hielt ihm die Hand hin, griff aber auch gleich danach, als der Ältere nicht wirklich reagiert und zog ihn dann hinterher, wirklich zu einem Seiteneingang, wo schon ein blonder junger Mann wartend an der Wand lehnte. Kurz hob er den Kopf und lächelte Vidar sanft an. „Hey.“ grüßte der Silberhaarige und löste sich einen Augenblick von Katan, der mit ansehen musste wie Louis sanft geküsst wurde. „Vidar.“ hauchte der Blonde nur verträumt, während er Katan eigentlich völlig ignorierte. Nach dem Kuss schlüpften die Drei durch die schmale Seitentür in das Museum und Louis schmiegte sich kurz an Vidar. „Die Europaausstellung ist total voll, aber das wollte ich dir sowieso nicht zeigen. Hier lang.“ erklärte Louis und lächelte kurz. Katan ließ sich ein Stück nach hinten fallen, damit Vidar nicht sofort merkte, dass Katans Schwert gerade sehr locker saß. Aber er darf den kleinen blonden Bengel ja nichts tun. Dass diese Ratte es auch noch gewagte hatte Vidar zu küssen ging wirklich über seinen Verstand. „Also, was gibt’s denn heute zu sehen?“ wollte Vidar wissen und warf einen prüfenden Blick über die Schulter zu Katan. Er spürte seine aggressive Kälte im Rücken, die ihm im Moment gar nicht gefallen wollte. „Also es läuft noch eine Zweite nicht so offizielle Ausstellung im Moment und das könnte dir vielleicht gefallen. Jedenfalls die eine Abbildung. Die ist so stark.“ begann Louis zu schwärmen. Der Blick von Vidar ließ Katan nur noch dunkel knurren. *Ich zerflück den Kleinen, wenn er nicht von dir Abstand nimmt.*, keifte er Vidar in Gedanken an. Vidar legte den Kopf in den Nacken und lächelte Katan sanft an, während er einen Arm um Louis Hüfte legte und der Kleine darauf kicherte. „Es sieht wirklich gut aus, wirklich genau wie…“ Louis hielt auf einmal inne, denn sie waren scheinbar da angekommen, wo die hinwollten. Vor den Dreien erhob sich ein halbdunkler Raum, wo ab und an Skulpturen und Bilder beleuchtet waren. „Da vorn.“ meinte Louis und zeigte auf die Skulptur mitten im Raum. Katan wurde langsam wirklich wütend, als er sah wie Vidar die blonde Ratte berührte. Der Silberhaarige trieb es etwas zu weit für seinen Geschmack. Etwas entfernt von den Beiden blieb der Schwarzhaarige stehen, sicher war sicher und sah zu wie sie auf einen fast drei Meter hohe Statue zu ging. Katan warf nur einen kurzen Blick auf die Skulptur, eher interessierte er sich dafür, ob Vidar seine Anbaggerversuche nun endlich mal unterlassen könnte. Doch seine Augen fuhren sofort zurück. Vollkommen ungläubig starrte er das an, was sich vor ihm auftat. Das war nicht einfach nur eine Skulptur eines trunksüchtigen Künstlers der Renaissance. Die Statur zeigte Katan mit seinem Dämon. Genau in dem Moment, in dem sie sich zum ersten mal sah. Der Dämon zusammengesackt, Katan weit über hin stehend mit erhoben Schwert. Jedes Detail stimmte, die Uniform, die Waffen, nur ihre Gesichter waren anders. Vidar ließ sich von Louis nach vorn schieben und betrachtete sich die Szene, doch irgendwas stach ihm dabei mitten ins Herz. Es war ein unbarmherziger Schmerz, der den Silberhaarigen jaulend zusammensacken ließ. Doch als Louis ihm helfen wollte, stieß Vidar ihn nur von sich. „Fass mich nicht an.“ fauchte er gereizt und wieder glühten seine Augen hell. Gequält sah der Jüngere zu Katan auf, schüttelte den Kopf und brachte einfach keinen Ton heraus. Louis stand über ihm und starrte Vidar einfach nur an. „Was hast du denn, Vidar?“ wollte der Blonde aufgeregt wissen. „Nichts. Nur ein kurzer Anfall. Entschuldige.“ keuchte der Silberhaarige leise und zitterte am ganzen Körper. Das Jaueln des Silberhaarigen riss Katan aus seinen Gedanken und er sah nur ungläubig zu Vidar herüber. "Geh von ihm weg.", fauchte Katan aggressive dieses blonde Gör an, seine Augen funkelten angriffslustig, als hätte er nur auf einen Fehler von Louis gewartet. Aber gerade sorgte er sich wirklich mehr um Vidar. Vorsichtig hob er ihn hoch, achtete aber darauf, dass seine Haare, oder Gesicht ihn nicht berühren konnten und ging etwas von der Skulptur und der blonden Ratte weg. "Was ist los?", flüsterte er so leise, dass Louis es mit Sicherheit nicht hören konnte. „Ich weiß nicht. Es schmerzt so.“ wimmerte Vidar leise und presste sich gegen Katans Brust. Der Blick der grünen Augen glitt wieder hinüber zu dem Abbild. „Das stimmt nicht. Der Boden. Es war kein Fels. Es war nass und glitschig. Voller Blut.“ Die Stimme des Silberhaarigen bebete vor Verzweiflung. "Was?", hauchte Katan entgeisert und schob den Silberhaarigen von sich weg um ihn besser sehen zu können. "Was soll das heißen?", verlangte er herrisch zu wissen. „Der Boden…“ zitternd zeigte Vidar auf den massiven Steinsockel. „…es war nass. Voller Blut und es hat geregnet.“ erklärte Vidar wimmernd und kroch noch etwas weiter zurück. Die Erinnerungen überkamen ihn, wie ein Welle, die über ihm zusammenschlug und Verwirrung hinterließ. "Vidar!", fauchte Katan den Kleineren an und stellte ihn auf seine Füße, hielt ihn aber fest, damit er nicht zusammensacken konnte. "Soll das heißen du warst da? Sprich endlich in vernünftigen Sätzen!" Katan hätte wahrscheinlich vorsichtiger vorgehen sollen, aber es schockierte ihn einfach zu sehr, dass der Silberhaarige genau das erkannt haben will. Louis zog sich währenddessen immer weiter in den Schatten zurück, bis er eine vertraute Präsenz spürte. „Du zitterst.“ flüsterte sie, doch der Blonde drehte sich nicht herum. „Was, wenn es wieder nicht geht. Es ist der letzte Umlauf. Wenn er diesmal nicht erwacht wird er entgültig sterben.“ hauchte der Jüngere den Blick fest auf Vidar und Katan ruhend. „Er schleppt dieses Engelvieh jetzt schon seit Tagen mit sich rum und die Beiden haben soviel angestellt, da wird er schon erwachen.“ gab die Stimme hinter ihm zurück, doch Louis ließ sich dadurch nicht beruhigen. „Das habt ihr bei diesem Benjamin auch gedacht, Dämon.“ fauchte der Blonde leise und von einem dunklen Knurren begleitet erschien auf der bisher makellosen Wange des jungen Mannes eine tiefe Schnittwunde. „Hüte seine Zunge, Mensch, oder ich reiß sie dir heraus.“ wurde Louis angefaucht, doch auf derartige Drohungen ging er längst nicht mehr ein. „Ich habe versprochen euch zu helfen, weil meiner Familie genauso viel am Wohl von Vidar liegt wie euch, also mach mir keinen Vorwurf daraus, dass ich sie schützen will.“ antwortete er auf den Angriff, hob aber weder Hand, noch Finger an die Wunde, sondern starrte weiter die beiden Personen am Boden an. Wieder erklang diese dunkle Knurren hinter ihm. „Es wird funktionieren.“ meinte sie beschwörend. „Und nun solltest du gehen. Wir riegeln den Bereich für einen Moment ab, wenn Vidar wirklich erwachen sollte, könnte er sonst die halbe Stadt in Schutt und Asche legen. Geh Mensch.“ Doch Louis schüttelte stur den Kopf. „Ich lass ihn nicht allein.“ Er wusste wie selbstmörderisch diese Entscheidung anmutete, aber er hatte über die letzten Versuche einfach soviel gelesen, dass er sich durchaus zutraut dem allem Stand zu halten. Vidar unterdessen zitterte noch immer und es wurde auch nicht wirklich weniger. Er starrte weiterhin an Katan vorbei dieses Abbild an und sein Geist wurde von einer verworrenen Bilderflut überrannt. „Es hat geregnet.“ presste er zitternd hervor. „Es hat geregnet, überall war Blut. Überall waren Schreie und Leid. Ich wollte mich wehren. Ich wollte mich doch wehren. Ich wollte sie beschützen, aber...“ Vidar wich weiter vor Katan zurück, obwohl er sich ihm nur in die Arme werfen wollte, wusste etwas in ihm noch immer, dass dies im Moment unmöglich war. "Du wars da?", hauchte der Schwarzhaarige entsetzt. Selbst er begann zu zittern, ernsthaft zu zittern. Katan wusste doch, was seine Männer mit den Dämonen gemacht hatten, dass niemand am Leben gelassen wurde. Kein Dämon wurde damals verschont. Und Vidar war dabei. Katan wurde schlecht, spaiübel. Ein paar Schritte torkelte der Engel zurück, während sich Ekel in seinem Bewusstsein zusammenmischten. Ekel vor sich selber, dass er das damals zugelassen, sogar genossen hatte, als seine Soldaten, wie wilde Tiere über die Dämonen herfielen. "Du kannst nicht da gewesen sein, das darfst du nicht.", flüsterte er verzweifelt. "Hör auf dieses Ding anzustarrren.", schrie der Schwarzhaarige auf einmal und im selben Augenblick bildeten sich tausende kleiner Rissen in der Skulptur, ohne das Katan es wirklich ernsthaft gewollt hätte. Aber für ihn war die Statur Abbild seiner Vergehen und so zersprang, explodierte dieses Ding mehr, ungeachtet davon, dass da noch der blonde Mensch stand. Als die Statur zersprang reagierte Vidar einfach nur. Er verschwand, nur um vor Louis aufzutauchen und den Menschen in die Arme zu schließen, sodass die Splitter ihn nicht treffen konnten. Doch sie trafen Vidar. Bohrten sich in den schmalen Rücken, zerfetzten den wenigen Stoff, doch darunter kam nicht die blanke zerfetzte Haut zum Vorschein, sondern schwarze, schimmernde Flügel breiteten sich über den Blonden und Vidar aus, boten ihnen Sicherheit vor den scharfen Spitzen. Vidar sah auf den zitternden Menschen hinunter und lächelte ihn einfach nur an. „Warum bist du noch hier?“ fragte er leise, doch die Antwort stand schon in den grauen Augen, so wie immer. Louis lehnte sich schwer an den bekannten Körper, der soviel Kraft auf einmal ausstrahlte. Als die Gefahr vorbei war, richtete sich Vidar wieder auf und drehte sich langsam zu Katan herum. Vorsichtig ging er auf den Engel zu, hob dich Hände und lächelte ihn an, aber Vidar lächelte anders als sonst, wissend, bekannt, beinahe verträumt. „Katan.“ flüsterte er leise, als hätten sich die beiden jetzt in diesem Moment nach langer Zeit erst wiedergesehen. Katan lehnte ungeachtet von dem was vor sich ging an einer Wand und starrte die Decke an. Vidar konnten die Splitter der Statue nicht viel anhaben und was aus dem Menschen wurde war dem Schwarzhaarigen doch gleich. Erst die schwarzen Flügel sorgten dafür, dass etwas weiter auf die Beiden zu ging. "Du wirst doch wohl nicht erwachen.", hauchte er ganz leise, aber auch drohend. Es war nicht das, was er haben wollte. Doch als Vidar auf ihn zu ging, stockte Katan sichtbar, wich sogar ein paar Schritte zurück. Für einen Dämon, der durch seinen Befehl geschändet wurde machte Vidar gerade einen zu friedlichen Eindruck. "Was?", knurrte der Engel, der immer mehr an seine Verstand zweifelte. Irgendetwas in ihm schrie gerade diesen Dämon nie wieder weggehen zu lassen. Aber Katans Verstand sagte eindeutig, dass das Wesen vor ihm nur eines seiner Opfer war, der bestenfalls auf Rache aus ist. Aber woher kam dann dieser Blick? "Wer bist du?", presste der Engel hervor. Vidar zuckte kurz zurück, doch dann lächelte er wieder nur. „Katan.“ wiederholte er leise und seine Stimme wurde leicht flehend. Er verstand nicht warum der Engel nun vor ihm zurück wich, wo er eigentlich glaubte, dass sich der Schwarzhaarige freuen würde. „Katan?“ fragte er langsam von Unruhe ergriffen. Er wusste nichts, nur das er diese Augen unendlich vermisst hatte und eigentlich sich dem Engel nur in die Arme werfen. „Ich...“ setzte er an, doch dann sackte wieder alles in sich zusammen. Vidars Augen wurden wieder etwas dunkler, trauriger, unwissend. Die schwarzen Flügel verschwanden und das dunkle Licht erlosch um den Silberhaarigen, während er auf dem Boden zusammensackte. "Vidar?" Katan ging vorsichtig auf den Kleineren zu, hockte sich vor ihm hin. Einen moment wartete er, ah sich den Silberhaarigen genau an. "Komm her.", flüsterte er vorsichtig, als er sich sicher war, dass der Dämon in ihm schwieg. "Weißt du, was das gerade war? Wer das war?", fragte Katan nach. Er verstand nicht, warum der Dämon auf ihn zugegangen war, was er damit bezwecken wollte. Er verstand nicht, warum der Dämon hier erwachte. Er verstand gar nichts. "Es war eine Erinnerung, oder?" fragte Vidar unsicher. "Aber ich bin dir nicht böse, wenn du mir nicht böse bist, Katan. Ich hab das wirklich nicht gewollt. Ich wollte sie nur beschützen und dann wollte ich nur bei dir bleiben und dann wollte ich..." Vidar hielt plötzlich inne. "Ich hab dich nicht wiedergefunden. Ich konnte nicht zurück. Sie haben mich nicht gelassen. Ich hab dich gesucht, aber du warst weg." Der Silberhaarige erzählte vollkommen zusammenhanglos was ihm gerade in den Sinn kam. Das was er von seinen Erinnungen gerade verarbeiten und erfassen konnte. Das war nicht Vidar, der redete, auch Katan erkannte das, aber trotzdem verstand er nicht. "Wer bist du?", fragte Katan jetzt ganz direkt. Es war alles so zusammenhanglos und unverständlich. "Warum hast du mich gesucht?" Der Silberhaarige zitterte einfach nur. Seine Erinnerungen verschwammen mit jedem Gedanken, den er festzuhalten versuchte und so konnte er nur noch den Kopf schütteln. "Er ist das was du zurückgelassen hast, Engel." mischte sich plötzlich eine Stimme ein, doch Vidar zuckte sofort herum. "DAS IST NICHT WAHR." brüllte er ohne den Sprechenden überhaupt zu sehen. "Ich hab ihn geliebt." protestierte der Jünger und schüttelte dann heftig den Kopf. "Nein, ich lieb ihn noch immer." erklärte Vidar, worauf die fremde Stimme begann zu lachen. "Du liebst einen Vergewaltiger und Sadist. Einen, der dir so viel angetan hat." wurde Vidar verhöhnt, doch dieser schüttelte nur den Kopf. "Ich liebe ihn." wimmerte Vidar leise und sackte auf dem Boden wieder zusammen. Katans Schwert drängte sich aus seinem Unterarm und stellte sich zwischen Vidar und der Stimme. "Das besprichst du mit mir. Vidar guckst du nicht einmal mehr an.", herrschte er den Fremden an. Katan hatte nicht einmal eine Vorstellung, was hier passierte, aber gerade war es auch nicht wichtig. "Mein Vergnügen daran Dämon zu zerfetzen existiert bis heute. Also pass lieber auf deine markellose Haut auf.", drohte der Schwarzhaarige ganz offen, ohne nur in Betracht zu ziehen, dass das Wesen vor ihm vielleicht in der Lage war Fragen zu beantworten. „Hört das Engelvieh kann in Sätzen reden.“ spottet der Fremde worauf ein mehrstimmiges Lachen ertönte. Es war tief und gemein. Doch bevor es richtig anschwoll, mischte sich Vidar wieder ein. „Seit still.“ befahl er und augenblicklich wurde es totenstill, nur die fremde Stimme fauchte leise. „Seit endlich still.“ Vidar wimmerte leise und presste die Hände an die Ohren. Er wollte diese Stimmen nicht mehr hören. Sie schienen ihn zu verfolgen, denn er hörte sie jedes Mal, wenn es ihm schlecht ging. Zwar lachten sie nie, aber sie beratschlagten sich. Wie man ihm helfen könnte, sie sprachen von einem Umlauf und prophezeiten Vidars Tot. Er wollte das nicht mehr hören. Er wollte endlich seine Ruhe. „Seit endlich still.“ bettelte der Kleine und wimmerte leise. „Sieh, was du anrichtest Engelvieh. Alles deine Schuld.“ fauchte die Stimme vor Katan, doch nun schien Louis wieder zu erwachen, denn bislang hatte er nur dagestanden und sie angestarrt. „Ihr geht jetzt besser.“ meinte er, den Blick auf Vidar gesenkt. Mit ruhigen Bewegungen näherte er sich Vidar und kniete neben ihm nieder. Der Blonde fühlte ihm kurz die Stirn und brummte dann besorgt, während die Stimme des Fremden schon zum Protest anhob. „GEHT! Ich verlange es.“ knurrte Louis nur, während er Vidar in die Arme schloss. „Lass den Bann noch einen Moment bestehen. Vielleicht brauchen wir diese Freiheit noch. Eine Stunde wird er das noch aushalten, dann sei es euch gestattet ihn zurückzunehmen.“ erklärte Louis streng, aber keinesfalls herrisch, als täte er das schon seit Jahren. Vidars Wimmern wurde immer gequälter, doch er schien sich auch in Louis Armen zu beruhigen. „Das Engelvieh wird Hackfleisch aus dir machen, Mensch?“ knurrte die versteckte Stimme. „Dieser Engel…“ Louis hob den Kopf. Er konnte Katans Hass beinahe über seine Haut streichen fühlen. „…geht einfach.“ meinte er dann resignierend und nachdem die Stimme noch ein leises jawohl hauchte, legte sich wieder diese Stille über den großen Raum, die nur von Vidars Schluchzen unterbrochen wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)