Bitterböse Schönheit von abgemeldet (Wenn ein arroganter Egomane und ein launischer Callboy zu viel Zeit miteinander verbringen, kann das nur Welten stürzen) ================================================================================ Kapitel 21: Louis, und das Frage- Antwortspiel ---------------------------------------------- "Ruben? Das kleine Haustier von Solan?", lächelte Katan verächtlich. "Na das ist doch mal traurig. Da hatten meine Soldaten ein so bestechendes Talent deinen Körper zu zerfetzen, sind aber an deinem großen Schandmaul gescheiter. Das ist sehr enttäuschend." Katan löste sich von dem Silberhaarigen und ließ sich schwer in einen Sessel fallen. "Bleibt das tote Ding da die ganze Zeit, oder können wir auch ungestört mit einander reden.", fragte der Engel in Louis Richtung. Vidar guckte zwischen Louis und Katan verwirrt hin und her, war zerrissen zu wem er sich stellen sollte doch dann gewann sein Herz doch und er setzte sich bei Katan auf die Armlehne. Louis lächelte im Moment darüber nur denn wenn er ehrlich war, brauchte er im Moment sowieso etwas Abstand von Vidar. „Nein. Ich denke er wird bleiben…“ antwortete Louis gereizt und sah dann etwas nach oben, zu einer der Zimmerecken. „…und ruhig sein.“ fauchte er dann böse, worauf sich ein eisiger Wind um den Blonden erhob und ihm etwas das Gesicht zerschnitt, doch der Mensch schien das gar nicht wahr zunehmen. „Darf ich mich setzten?“ fragte er ruhig und deutete auf den Sessel Katan gegenüber. Katan legte den Arm um Vidars Hüfte und zog ihn auf seinen Schoß. Mit einer kleinen Geste deutete er Louis an Platz zu nehmen. "Willst du etwas trinken?", fragte er höflich nach. Es war eine aufgesetzte Höflichkeit, wohl genauso wie bei Louis, aber es konnte helfen endlich alle fragen zu beantworten. Louis schüttelte wortlos den Kopf. „Später vielleicht.“ meinte er leise und setzte sich Katan gegenüber. „Was hast du für Fragen?“ "Warum läuft dir der tote Dämon hinterher, wäre meine erste Frage. Und warum ist er bitte einer, der aus dem Tal.", brummte Katan wenig begeistert. Leicht lächelte der Blonde. „Dieses Land, welches ihr damals mit dem Blut der Dämonen getränkt habt, wurde von meinen Vorfahren besiedelt. Ein öder Landstrich unter dem sie Öl, Erze oder Edelsteine vermutete, doch sie fanden nur dieses zurück gelassene Leid. Indem sie die Ruhe der Dämonen störten, verfluchten sie unsere gesamte Familie. Der Bildhauer hat versucht diesen Fluch zu lösen, mit mäßigem Erfolg wie du mitbekommen haben dürftest. Er wurde getötet bevor er sein Geheimnis weiter geben konnte. Ich habe es wieder entdeckt und seither nun ja. Geister die man ruft wird man schwerlich wieder los.“ Louis lächelte noch immer und schlug die Beine übereinander. Er wirkte vollkommen gelassen. "Weißt du, wie du sie wieder loswerden kannst?", fragte Katan weiter. Immer wieder strich er den Silberhaarigen über den Oberschenkel, versuchte seine Nähe soweit wie eben möglich zu genießen. "Verfolgen dich alle, die wir im Tal getöten haben?", wollte er noch neben bei wissen. Katan interessierte sich einen feuchten Dreck um die Dämonen, genauso wie ihn Louis nicht interessierte. Es war mehr Informtionssammlung, die ihn dazu brachte über das Schicksal des Menschen zu reden. Falls das alles irgendwie zusammenhing, sollte er auch darüber bescheid wissen. „Soweit ich es mitbekommen habe sind es etwas mehr als 70 Dämonen. Sie alle sind dort im Tal gestorben und ich kann sie anrufen, ob sie allerdings zu mir kommen entscheiden sie wohl selbst, bis auf Ruben. Er folgt mir in jeder Sekunde und selbst wenn ich ihn wegschicke ist er noch da. Er war es auch der Vidar wieder erkannt hat. Soweit ich das verstanden habe geht es den Dämonen um irgendein Umlauf den Vidar vollzieht. Sie sprechen immer davon das ihnen und ihrem Hauptmann die Zeit davon läuft, aber genaueres ist aus Ruben nicht herauszubekommen. Sie versuchten bislang Vidar an jedem Ende zu helfen. Sie führen seine Kräfte, welche sich so wurde mir berichtete wurde ungehindert entfalten können, wenn er wütend wird.“ Louis musterte Vidar wie er sich an Katan schmiegte und diese Geste beunruhigte ihn etwas. "Ruben? Wenn dein Herr vollständig erwacht, werdet ihr dann wieder lebendig, oder werdet ihr richtig sterben?" Katan war wenig begeitstert davon mit einem Dämon sprechen zu müssen, was man seiner Stimme auch anhörte, aber er musste es wohl oder übel. "Und komm jetzt nicht auf den Gedanken mich anzuschweigen, immerhin geht es hier um dein Leben, nicht um meines. Also solltest du dich schon an einer Lösungsfindung beteiligen. Bis jetzt scheint ihr ja wenig Erfolg gehabt zu haben.", knurrte er und sah dabei zu den Silberhaarigen, um ein kleines Zeichen von ihn zu bekommen, ob es ihm gut ginge. Vidar murrte nur leise, denn eigentlich wollte er davon gar nichts wissen. Die Stimmen waren ihm lästig und meist tauchten sie nur auf, wenn es ihm wirklich dreckig ging und machten alles noch schlimmer. Auch von dem versteckten Dämon war ein leises Fauchen zu hören und er ließ sich mit seiner Antwort wirklich Zeit. „Wir werden alle sterben, wenn wir nichts unternehmen. Sowohl wir, als auch Vidar.“ gab er dann wenig freundlich Auskunft. In Katans Gesicht spiegelte sich reine Abscheu gegen diesen Geist wider. "Beantwortet das meine Frage?", herrschte er Ruben an. "Ich will von dir wissen, was passiert, wenn Vidar erwacht und nicht was passiert, wenn nicht." Die gesamte Situation war alles andere als entspannt. Katan gab es keine Genugtung, dass er für das Schicksal der Dämonen verantwortlich war. Denn er wusste nun, wenn er Vidar bei sich hatte, war dieses Drecksvolk ebenalls in der Nähe und dadurch sank seine Laune auf dem Tiefpunkt. Kurz drückte er Vidar sehr nah an sich, dann keuchte er gepresst, zitterte leicht und dann flammte sein Tattoo gleißendrot auf. Nur ein Bruchteil einer Sekunde später tauchten acht Engel in voller Rüstung hinter Katan auf. "Kein Ton. Keine Bewegung.", war das Einzige was er in scharfen Tonfall zu ihnen sagte. Mit den Acht würde er sich später beschäftigen, aber er wollte zumindest, dass er sie dem Gespräch zuhörten. "Du kannst gehen, wenn du das hier nicht hören willst.", flüsterte der Schwarzhaarige Vidar vorsichtig ins Ohr, wendete sich dann aber Ruben zu. "Kriege ich bald mal eine Antwort?!", knurrte er in seinem üblichen Befehlston. „Uiii.“ kam es herablassend von Ruben. „Was willst du mit denen, uns denen noch mal 300 Jahre überlassen?“ fauchte er und doch war seine Stimme bemerkenswert, beinahe beängstigend ruhig. „Beantworte die Frage.“ mischte sich nun Vidar das erste Mal ein. Er hatte nur einen kurzen Blick nach hinten geworfen und kuschelte sich jetzt wieder an Katan. „Ja, wir hoffen darauf das er uns vollständig wiedererweckt…“ den Rest des Satzes sprach Ruben nicht weiter aus. „Außerdem…“ Ruben stockte wieder. „Louis, schick die anderen weg.“ knurrte der Dämon, worauf Louis kurz die Augen schloss und dann nickte. Trotzdem wartete der Schatten noch einen Augenblick. „…es war sein letzter Wunsch dich wieder zusehen und dem werde ich folgen, egal für wie blödsinnig ich es halte.“ ergänzte Ruben seine Ausführungen gefaucht leise. Katan strich weiterhin in aller Ruhe über Vidars Schenkel, spielte etwas mit der Hose. Er war doch erleichtert, dass Vidar nicht den Raum verließ und bei ihm blieb. "Soweit ich mich erinnern kann wurde Vidar zum Tode verurteilt. Warum steckt er dann jetzt in der Menschenhülle.", verlangte er zu wissen. Das Vorgeplänkel mit dem armen Schicksal der schwachen Dämonen reicht ihm langsam. Der Schwarzhaarige wollte zum Punkt kommen. „Soweit du dich erinnerst? Du erlaubst das ich lache. Haha.“ knurrte Ruben. „Das wüsste ich auch gern! Fakt ist nur, dass wir ihn so gefunden haben. Durch einen blöden kleinen Zufall, in dessen Zuge Vidar 1666 London in Schutt und Asche gelegt hat. Niemand kann mit Feuer so flächendeckend umgehen, aber frag mich nicht, wie er dahin gekommen ist. Wir haben ihn nur vollkommen verstört in dieser Menschenhülle gefunden, doch bevor wir etwas Anständiges aus ihm raus bekommen haben, ging der Umlauf zu Ende. Vidar starb und tauchte ca. 40 Jahre später in einem anderen Menschenkörper wieder auf.“ Als Katan spürte, wie einer seiner Offiziere sich rührte knurrte er nur dunkel, was diesen wieder in seine Ausgangspostion brachte. "Du hast London niedergebrannt? Bin beeindruckt.", hauchte er sanft in Vidar entgegen. "Weißt du, was ihn hindert vollständig zu erwachen?", fauchte er Ruben entgegen. „Deine Abwesenheit.“ maulte Ruben wirklich langsam angepisst. "Die hat sich wohl seit ein paar Tage erledigt. Ich seh ihn immer noch nicht erwachen, dieser nette kleine Ausflug im Museum war ja wohl nur eine Ausnahme. Also woran liegt es?", wollte der Schwarzhaarige wissen. "Ihr hüpft doch nicht schon seit Jahrhunderten um ihn herum ohne mal ein paar Ergebnisse zu finden." Katan hatte langsam das Gefühl von den Dämon keine vernünftigen Antworten zu bekommen und das reitzte ihn zusehenst. "Versagen scheint bei euch ja an der Tagesordnung zu sein.", knurrte er ungehalten. Langsam beruhigte ihn nicht einmal der Silberhaarige auf seinem Schoß. „Dann frag doch mal deine kleinen Helferengelviechern.“ blaffte Ruben nun. „Die haben ihn schließlich in diesen Körper gesperrt, seine Kräfte verschlossen und helfen uns nicht mit einem Mucks. Wir haben alles getan was in unserer Macht steht, aber gegen den Bann der Engel kommen wir leider ohne Vidar nicht an und der ist da drin.“ Aus der Richtung von der Ruben sprach erhob sich wieder dieser eiskalte Wind und stieß dem Silberhaarigen direkt ins Gesicht. Vidar schloss die Augen als würde er das einfach nur genießen und lächelte sanft. "Hör auf mit deinen Taschenspielertricks, das hilft dir bei mir nicht weiter.", entgegnete Katan. "Lidem!", kam es dann im typischen Befehlston eines Soldaten von dem Schwarzhaarigen. Ein Engel mit smaraktfarbenem Haar löste sich von den anderen Sieben und stellte sich direkt vor seinem Hauptmann. "Fang an.", forderte Katan kurz, zog Vidar dann aber näher an sich ran. "Wir konnten damals vor 2200 Jahren gerade so verhindern, dass sie Solan umbrachten.", fing der Engel an zu berichten. "Wir schafften ihn weg, aber er war zu schlimm verletzt. Sie hatten ihn einen Arm abgerissen, die Wunden in seinem Körper waren nicht mehr zu heilen. Es war nur eine Frage der Zeit bis sein Körper nachgeben und er sterben würde. Wir wussten nicht, was wir machen sollten. Also besorgten wir uns einer alte Formel, die seinen Geist in einen neuen Körper übertragen sollte, aber irgendetwas ging schief. Wir sind Soldaten, wir wussten nicht was wir machten. Solan war weg und wir konnten ihn nicht mehr finden. Wir haben erst vor gut 120 Jahren erfahren, dass er von einem Körper zum nächsten springt, aber nie richtig erwacht. Und da diese Geister um ihn herumschlichen, haben wir uns auch nicht mehr weiter damit beschäftigt." Katan schüttelte nur den Kopf. "Versager!", fauchte er, was nicht nur den Engel vor sich, auch die anderen Sieben zusammenzucken ließ. "Von wem habt ihr die Formel gestohlen?", fragte er und hoffte nur, dass genau ein Wort nicht fiel, doch den Gefallen tat Lidem ihm nicht. "Von einem Erzengel.", antwortete der Offizier schon bedeutend leiser. "Azrael.", fügte er noch hinzu und musste mit ansehen, wie Katan vor Wut anfing zu beben. Ihm war es egal, was seine Offiziere riskiert hatten um Solan zu retten. Er sah nur, dass es ihnen nicht gelungen war. Mit einem kurzen Kopfnicken befahl Katan, dass Lidem sich wieder zu den Anderen stellen sollte. "Jetzt haben wir ein Problem.", knurrte er ungehalten in die Runde. „Lidem! Erzähl doch mal deinem Hauptmann, dass ihr sogar wisst in welchen Körper er wechselt und das ihr genau wisst wann und woran er sterben wird, im Gegensatz zu uns.“ fauchte die unsichtbare Stimme weiter und wieder strich dieser Wind an Vidar vorbei doch diesmal erhob sich der Silberhaarige und ging einige Schritte von Katan weg, bis vor ihm ein geisterhafter Umriss erschien, an den sich Vidar vorsichtig anschmiegte, als würde er mit dem schemenhaften Schatten etwas geheimes besprechen. Katan erhob sich ebenfalls. Sollte Vidar doch mit dem kleinen Geist spielen, er hatte gerade andere Sorgen. Dunkel fauchend ging er auf Lidem zu, der auch sofort den Blick senkte. Katan packte ihm am Kragen und riss ihn zu sich heran, genau darauf achtend keine Haut zu berühren. "Ich hoffe, der dumme, kleine Dämon hat nicht recht.", zischte der Schwarzhaarige, erhielt aber nur ein bestehtigendes Nicken. Im selben Augenblick flog der Körper des Untergebenen durch den Raum, gegen die Schlafzimmertür, die ächtzend nachgab und durch die Wucht des Aufschlages aus den Angeln gerissen wurde. "Maskrit!", fauchte Katan. "Solan hat noch genau drei Monate, dann ist es vorbei. Er stirbt. Für immer. Er wird keinen neuen Körper mehr finden können.", erklärte der nächste Engel weiter. "Drei Monate?", bellte Katan seinen Offizieren entgegen. "Wenn er nicht erwacht, dann drei Monate, ja." Maskrit trat ein paar Schritte auf Katan zu und stellte sich direkt vor ihm hin. "Azrael ist bereits informiert, aber er weigert sich. Er kennt die Lösung, will sie aber nicht rausrücken. Wenn Ihr vielleicht mit ihm sprecht, vielleicht würde das etwas bringen." Jeder Engel im Raum wusste genau, was Maskrit da verlangte und wie unmöglich es war. Katan schüttelte nur den Kopf. "Das wäre nur die letzte Möglichkeit.", knurrte Katan, aber schon bedeutend sanfter. Maskrit hatte immer ein gewisses Talent Katan wieder zu beruhigen. "Könnt ihr das hier weg machen?", forderte der Schwarzhaarige mehr, als das er fragte, erhielt aber sofort ein Nicken von Maskrit und drei weiteren Engeln. Alle vier stellten sich um Katan herum, keiner bewegte sich, oder sagte etwas. Nur Katan hatte die Augen geschlossen und atmete nach ein paar Sekunden erleichtert auf. Die Vier hatte nur dafür gesorgt, dass der Schwarzhaarige endlich wieder alles Lebende berühren konnte und genau das wollte er jetzt auch. "Vidar?", hauchte er vorsichtig, in der Hoffnung der Silberhaarige würde sich von dem Toten lösen. „Ich bin hier, General.“ hauchte Vidar nur und drehte sich mit etwas glasigem Blick wieder zu dem Engel herum. Langsam ging er auf ihn zu, obwohl da noch immer die anderen Engel standen, schien der Silberhaarige diese gar nicht wahrzunehmen, schob den welcher ihm im Weg stand einfach auf Seite und schmiegte sich sofort an den Größeren. Als würde Vidar es wissen, streckte er sich zu den blassen Lippen hinauf und vertiefte sich in einen ausgiebigen Kuss mit dem Engel. Alles um die Beiden verschwand geradezu. 2500 Jahre hatte sie warten müssen um so wieder vereint zu sein. Und nur für diesen Kuss vergaßen sie alle Probleme. Katan löste sich lange nicht von Vidar, auch der Silberhaarige hielt nicht inne. Die anderen Engel, die immer noch um die Beiden verumstanden lächelten etwas verlegen und wendete sich ein Stück ab, um ihnen genügend Zeit und Raum geben zu können. Der Schwarzhaarige war der Erste, der sich aus dem Kuss befreite, aber nicht zuließ, dass Vidar auch nur einen Millimeter von ihm abrücken konnte. "Du bist wieder wach.", fragte der Engel vorsichtig nach, um doch sicher zu gehen, dass er nicht den Menschen, sondern den Dämon küsste. „Ich bin hier, General.“ meinte Vidar wieder. „Ich kann mich spüren, aber auch noch immer den Menschen.“ versuchte der Silberhaarige zu erklären, was gerade in ihm vorging und das war nicht gerade ein kleines Chaos. "Hast du einen Ahnung, wie oft du in den letzten Jahrhunderten erwacht bist?", fragte Katan nach. Seine Fingerspritzen berührte sacht Vidars Wangen und glitten hinunter zu seine Lippen, jeder Millimeter seiner Haut zauberte nur ein vorsichtiges, sanfte Lächeln auf Katans Gesicht. Die Anderen um sie herum waren schon gar nicht mehr existent für den Schwarzhaarigen, nur der Dämon in seinen Armen zählte. „Ein oder zwei Mal. Ich weiß es nicht. Immer kurz bevor meine Zeit vorbei war. Es tut immer so weh.“ erklärte Vidar leise und seine Stimme wurde flehend, als wäre da noch etwas, dass er aber nicht aussprechen wollte. Vidar legte zuerst seine Arme um Katan, während er von diesem liebkost wurde, doch dann löste er sich auch wieder von dem Engel und drehte sich zu den Fremden um. Er musterte sie einem nach dem anderen und knurrte dann verächtlich. „Von den Toten zu mir.“ befahl er nur herrisch, worauf die Engel vor ihm zurückwichen und sich verwirrten Blick zuwarfen. „Ruben!“ ergänzte Vidar schließlich und wo bis jetzt der geisterhafte Schatten gestanden hatte, nahmen die Umrisse des Dämons in Rüstung aber ohne jede Waffe Gestalt an. "Na, sowas schnuckeliges.", grinste einer der Acht dreckig und bösartiges Gelächter entstand. Gierige Blicke glitten über Rubens Körper und einer der Engel erinnerte sich sogar. "Ich hatte dich schon gehabt. Im Tal, erinnerst du dich?", kicherte ein braunhaariger Engel und das Gelächter nahm noch zu. "Wenn ihr nicht lieb seit, schick ich euch ins Bett.", schnurrte Katan seine Offiziere wenig ernsthaft entgegen. "Der kleine Dämon ist doch nicht hier, damit ihr euch amüsieren könnt, oder irre ich da?", fragte er in Rubens Richtung. Das Gelächter wurde auf die kleine Ermahnung schwächer und ging mehr in ein Kichern über, aber die Blicke blieben auf Rubens Körper. Keiner der Engel hätte es je gewagt Vidar so anzugucken, das wäre glatt ihr Todesurteil gewesen, aber mit dem anderen Dämon konnten sie quasi machen was sie wollten, solange ihr Hauptmann nur an alle Informationen rankam, die er brauchte. Vidar lächelte Ruben nur ruhig entgegen, welcher die Geste genauso ruhig erwiderte und dann wendete er sich ab und ging voran Richtung Bad. „Du kannst gehen Louis. Zu den anderen kein Wort.“ wurde noch kurz befohlen, bevor die zwei Dämon im nächsten Raum verschwanden und erst hier begann Ruben zu zittern. „Ruhig, meine dunkle Seele.“ flüsterte Vidar, doch er hatte diese Worte kaum gesprochen, da warf sich der Violetthaarige auch schon in seine Arme. „Mein schwarzes Herz.“ wisperte der Dämon und schlang einfach nur seine Arme um Vidar. "Wenn Ruben nicht schon tot wäre, würde ich ihn jetzt umbringen.", knurrte Katan als die beiden Dämonen im Bad verschwanden. "Also, was hast du mir nicht erzählt." Maskrit zuckte kurz zusammen, nickte dann aber. "Azrael hat unserem König bescheid gesagt. Das Postive ist aber, dass es ihn nicht wirklich zu interessieren scheint. Er ist nicht mehr wie früher. Er ist einfach nur müde und beschäftigt sich nicht mehr mit uns. Aber die anderen Erzengel sind informiert. Das letzte mal als Vidar starb, hab ich ihn persönlich umgebracht. Es war die einzige Möglichkeit ihn vor den Erzengeln zu schützen. Sie haben nicht weitergesucht. Vidar braucht mehrere Jahrzehnte um einen neuen Körper zu finden und so konnten die Erzengel ihn nicht aufspühren. Der Feind sitzt an mehreren Stellen, das ist das Problem. Mag es keinen in unserer Ebende interessieren, wen du dir für dein Bett hälst, denn als was anderes haben sie Vidar nie angesehen, aber die Erzengel interessiert es und die könnten unseren König dazu bringen sich wieder mit dir und dem Kleinen abzugeben. Und ganz neben bei heißt es, dass Luzifer dich ganz oben auf seiner Liste zu stehen hat, weil du es damals gewagt hast ihn einen seiner Dämonen zu stehlen." Maskrit hielt kurz inne und erst ein dunkles Knurren von seinem Hauptmann ließ ihn weitersprechen. "Wenn er wieder erwachen sollte, was ja immer noch in den Sternen liegt, weiß ich um ganz ehrlich zu sein nicht, wie wir mit all den fertig werden sollen. Sie wollen deinen Tod und seinen. Hat die Zeit sie zumindest abgelenkt, vergessen hat niemand, was du getan hast." Katan nickte nur kurz, ließ sich dann wieder in den Sessel fallen. "Welche Möglichkeiten haben wir?", wollte er dann wissen. "Wir können die 13 zusammenrufen.", mischte sich nun Rantir ein. "Es kam schon mal vor, dass die obersten Hauptmänner sich gegen die Erzengel durchsetzen konnten. Vielleicht schafft ihr es. Und wenn Vidar seinen Einfluß in der Hölle geltend macht und der ist ja nun wirklich nicht gering, könnten wir es schaffen, dass ihr in Ruhe leben könnt." Zwei der Engel schüttelten nur den Kopf aber in allen Gesichtern war zu lesen, was für ein sehr kleiner Strohhalm das war, an denen sie sich festhalten sollten. "Genug.", bestimmte Katan. "Momentan steht dieses Problem noch nicht an, also lassen wir es darauf beruhen." Alle schwiegen eine Zeit lang, dachten nach, aber es half alles nichts. "Geht euch amüsieren. Bleibt aber in der Nähe.", brummte der schwarzhaarige Engel nur noch, was die Acht sofort verschwinden ließ. Zuerst lächelte Vidar nur und schmiegte sich an den schmalen Körper, bis Ruben langsam aufhörte zu zittern. Der Silberhaarige schob ihn etwas von sich weg und der Jüngere sah sich das erste Mal richtig um. „Ein Bad… wow.“ hauchte Ruben und seine Augen leuchteten flehend auf. Vidar lachte kurz und dann begann er den Jüngeren zu entkleiden. „Aber der Engel…“ setzte Ruben an, was Vidar aber nur knurrend zu unterbinden wusste. Der Silberhaarige ließ ebenso seine Kleidung verschwinden und dann schob er den Kleineren unter die Dusche. „Lass uns in Ruhe reden, meine dunkle Seele. Bitte.“ flüsterte Vidar und selbst Ruben wusste was sein Herr damit meinte. Obwohl er sich noch sehr schwach fühlte errichtete Ruben die zwölf Schleier aus Wasser die jedes Wort was zwischen ihnen gesprochen wurde für andere unzugänglich machte. Ruben begann schnell aus dem klaren heißen Wasser Kraft zu schöpfen, sodass seine Haare noch mehr ins Blauviolett stachen und seine Augen ihren rebellischen Glanz zurückerlangten. „So gefällst du mir besser.“ wisperte Vidar nachdem sie alles besprochen hatten und er nur noch über Ruben lehnte um ihn zu beobachten. „Diese Engel…“ setzte der Jüngere an und begann wieder zu zittern. „Ich weiß Ruben. Ich weiß es schon.“ nahm Vidar ihm die letzten Worte ab. „Ich konnte es in Louis Träumen sehen. Das habt ihr wirklich sehr gut gemacht.“ In den Augen des Jüngeren strahlte wieder kurz etwas auf, über dieses Lob doch es verschwand auch genauso schnell wieder. „Haltet euch noch einen Moment zurück. Wir finden einen Weg, aber ich will die Elemente an meiner Seite wissen, wenn es so weit ist und nun geh. Du weißt wie, damit die Engel dich nicht finden.“ erklärte Vidar, worauf der Jüngere nickte und sich noch einmal fest an den weichen Körper schmiegte, bevor er wieder zu diesem Schatten wurde und dann einfach verschwand. Vidar genoss noch einen Moment das Wasser, welches jetzt wo Ruben fort war wieder heiß und gleichmäßig auf ihn hinunterprasselte, bevor er aus der Dusche stieg und zu Katan zurückging. Die Mühe sich abzutrocknen oder gar etwas anzuziehen machte er sich gar nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)