Bitterböse Schönheit von abgemeldet (Wenn ein arroganter Egomane und ein launischer Callboy zu viel Zeit miteinander verbringen, kann das nur Welten stürzen) ================================================================================ Kapitel 25: Generäle unter sich ------------------------------- Immer gespannter wurde die Stimmung zwischen Engel und Dämonen, während Vidar den jungen Dämonen von sich wegstieß und kurz gehässig auflachte. „Was erwartest du von einem so jungen Geist, Katan?“ lachte Vidar, während der Jüngere noch immer zu ihm hinaufstarrte. "Er ist ein Küken und da war ich in seinen Augen wohl ein leichteres Ziel als Maskrit oder sogar du.“ erklärte Vidar dem Schwarzhaarigen, während sich die Dämonen und Engel um sie herum immer übler beschimpften. Das gefiel Vidar einfach, nach so langer Ruhe brauchte er etwas Aufregung, doch kurz bevor sich die Situation in einer wilden Prügelei entladen konnte erstarrten plötzlich alle minderen Dämonen und auch Engel. Nur die wirklich starken und alten Wesen sahen sich verwundert um, während die neben ihnen Stehenden zu regelrechten Salzsäulen erstarrten. „Lernst du eigentlich niemals dazu?“ wurde aus der Menge geknurrt und alle bis auf Vidar zuckten erschrocken zusammen. Diese Stimme war unglaublich kalt und schneidend, das es sogar Katan kurz zu schaudern schien. „Ich?“ fragte Vidar und legte mit einer unschuldigen Miene den Kopf schief. „Wieso sollte ich? Die kloppen sich doch von allein.“ erklärte Vidar und verschränkte die Arme vor der Brust als wäre er ein bockiges Kind. Die kalte Stimme lachte auf und dann konnte man Schritt vernehmen. Sie waren schwer und man hörte das leise Klimpern von schweren Waffen. „Vidar, Vidar.“ sprach die kalte Stimme als würde sie den Kopf über den Silberhaarigen schütteln, doch während die Stimme immer näher kamen erstarrten selbst die etwas höheren Ränge unter den Engeln und Dämonen mit verschreckten Gesichtern. Ruben begann leise zu knurren, wich aber zurück und ihm wurde mit jeder Sekunde kälter. „Middeck.“ flüsterte er leise, doch sofort starrten die noch umstehenden Dämonen an als hätte der Violetthaarige einen schweren Fluch über sie alle gesprochen. Sich zweifelnde Blicke zuwerfend sanken die übrigen Dämonen auf die Knie und senkten die Blick während Vidar unverändert vor sich hingrinste. Zwischen ihm und den anderen erhob sich ein dunkler Schatten der langsam, während er seine Arme um Vidar legte Gestalt annahm. Middeck war ein hochgewachsener junger Mann aber jeder wusste das er ein uralter Dämon und darüber hinaus die rechte Hand des Höllenfürsten war. „Vidar, du bist ein ungezogener kleiner Bengel.“ schnurrte er leise und ein selbstgefälliges Lächeln glitt über seine strengen Züge, während der Silberhaarige unter der sanften Berührung wieder kicherte. "Das kann doch wohl nicht wahr sein.", knurrte Katan mit zusammengepressten Zähnen und ließ sich sichtbar beleidigt auf einen Stuhl fallen. "Du hast es hiermit ganz offiziel versaut, Middeck.", motzte der Engel. Katan war es durchaus bewusst mit wem er da gerade redete, aber nicht einmal vor Luzifer höchstpersöhnlich hätte er einen angemessenen Ton angeschlagen, warum also vor dessen Handlanger. Maskrit dagegen setzte sich augenblicklich mit den Engel, die noch nicht erstarrte waren und mit den anderen sieben Offizieren, die längst sich in der Bar verteilt hatten, in Verbindung, dass egal was passiert sie ruhig zu bleiben hatten. Middeck ärgerte man nicht, das war jeden hier bewusst und Middeck war leicht zu verärgern. Die Acht sahen nur auf ihren General, in der leisen Hoffnung, der würde es nicht bis zum Äußersten kommen lassen. Doch Katan saß nur mit überschlagenen Beinen etwas abseits von Vidar und guckte grimmig. Eine nette kleine Schlägerei hätte seine Stimmung deutlich gehoben und nun war alles für die Katz. Middeck warf nur einen kurzen Blick über die Schulter und lächelte noch immer so selbstgefällig. „Keine Angst, General...“ setzte er an und betone den Titel des Schwarzhaarigen als wäre er ein lästiger Stallbursche. „... ihr könnt eure nette Unterhaltung gleich weiter führen, wenn ich meinen kleinen Bruder ausreichend begrüßt habe, was mir nach so langer Zeit doch wohl gestattet sein dürfte.“ schnurrte der Dämon und schmiegte sich sichtbar genießend an Vidar, der noch immer kicherte und jeder Berührung mit jedem Sinn aufzusaugen schien. „Nur dafür setzte du diese Hundertschaften außer Gefecht. Du hättest mich doch einfach nur rufen müssen, Mid.“ meinte Vidar und ließ sich von dem Älteren über den Kopf streichen. „Dann hätte unser Herr dich in Beschlag genommen und das hätte weder mir noch diesem dort gefallen.“ Bei den letzten Worten deutete Middeck wieder über die Schulter auf Katan, bevor er sich ganz nahe an Vidar heranlehnte. „Er weiß übrigens noch nicht, dass du zurück bist. Aber er sollte es bald erfahren, wenn ihr eure Ruhen haben wollt.“ erklärte er so leise das es wirklich nur Vidar hörte. *Bruder?*, fragte Maskrit ungläubig seinen General. Katan nickte nur unauffällig und verdrehte dabei die Augen. *Du hast doch nicht tatsächlich angenommen, dass ich mir nur einen einfachen Dämon aussuche, bei dem es vielleicht nicht die leisesten Probleme geben würde. Kannst dir ja langsam mal ausmalen über was für eine Kraft Vidar verfügt und wen er noch so alles hinter sich zu stehen hatte.*, knurrte Katan Maskrit in Gedanken an. *Seit wann weißt du das schon?*, wollte der Blauhaarige wissen. *Seit Magnus das erste mal auf ihn getroffen ist, also ungefähr 50 Jahre nachdem ich Vidar mitgenommen habe. Der hat ihn sofort erkannt und mir bescheid gegeben. Middeck und Vidar haben nun mal eine nicht zu übersehende Ähnlichkeit und, naja, Magnus kennt Middeck recht gut. Ich wollte eigentlich nur mal wissen, wann Vidar es mir sagt, wer er ist. Er hat es aber nie getan.* Maskrit konnte nur völlig resigniert den Kopf schütteln. War es schon selbstmörderisch sich einen niederen Dämon zu halten, aber einen Dämon aus den alten Adelsgeschlechtern, soviel Wahnsinn hätte er Katan nicht zugetraut. Der Schwarzhaarige stand auf und ging auf die Brüder zu, langsam wurde er sichtbar ungeduldig. "Willst du mit uns nicht was trinken, dann könnt ihr noch ein bisschen kuscheln.", kam es bissig von dem Engel. "Deine Arbeit kann ja ruhig liegen bleiben, dein König wird es schon alleine hinbekommen sich ne Stulle zu schmieren." „Auja,“ kam es sofort von Vidar und schneller als Middeck noch einen Ton sagen konnte wurde er von dem Kleinen in seine der Polsterecken geschoben und von dem Silberhaarigen umfangreich in Beschlag genommen. Leise murrte der Ältere, doch kaum glitten Vidars Finger über seinen Kopf, da entspannte sich Middeck sichtbar. Er blinzelte nur einmal kurz und alles in der Bar ging wieder seinen Gang, als hätte es diesen sinnlosen Streit nie gegeben. Nur die höheren Engel und Dämonen wirkten etwas unsicher, denn bei ihnen bedurfte es schon mehr Erinnerungen zu löschen, also hatte Middeck darauf verzichtet. „Gut, General. Dann bestellt und ich werde mit euch trinken.“ ließ Middeck vernehmen, worauf die Dämonen, welche besseres zu tun wussten, sich in der Bar wieder verstreuten und nur noch Ruben, Vidar und zwei weitere hochrangige Dämonen in unmittelbarer Nähe verweilten. Vidar schmiegte sich an seinen Bruder, saß halb bei diesem auf dem Schoss und konnte ihn gar nicht mit zu wenig Fragen löchern, aber es waren alles nur belanglose Dinge, die dazu führten das Middeck sich mit ihm beschäftigte. Katan hätte Vidar umbringen können, vor versammelter Mannschaft. Ganz langsam und qualvoll umbringen können. Aber was tat der Hauptmann? Er setzte sich zu den beiden Turteltauben und überlegte angespannt, wie er sich für die Aktion an Vidar rächen konnte. Er wollte Middeck so schnell wie möglich weg haben und nicht in aller Ruhe mit ihm ein Cocktail schlürfen. Maskrit brachte drei Getränke an den Tisch, verzog sich dann aber schnellstmöglich wieder, warf aber vorher noch Katan einen leicht bittenden Blick zu einfach nur mal die Füße still zu halten. Die hochrannigen Engel und Dämonen hatten begonnen sich zu belauern, auch die Offieziere traten in einen engeren Radius um den Tisch ihres Generals heran, ohne wirklich sichtbar zu werden. Es waren nur die üblichen Begleiterscheinungen, wenn zu hohe Tiere sich zusammensetzten mussten. Und so konnten Katan mit immer schlechter werdender Laune, ohne gestört zu werden, zuhören, ob es Vidars kleinem Höllenhund, auch gut ginge, oder ob seine Sachen auch ja unberührt geblieben seien. Alles sehr spannend für den Schwarzhaarigen, aber Katan lehnte sich einfach zurück und ließ Vidar diesen Augenblick mit seinen Bruder. Vidar lachte immer wieder auf und ließ sich von Middeck alles berichten was er wissen musste, während die beiden aus seinem Glas tranken, sodass dieses recht schnell leer war. „Gut.“ meinte Middeck und schob Vidar von sich herunter. „Ich muss wieder zurück. Lass dir nicht so viel Zeit dich bei ihm zu melden. Du weißt, wie begeistert er sowieso schon von dieser Zusammenfügung ist.“ mahnte Middeck, denn er kannte diese Augen, wenn sie verleibt waren und das strahlten sie nun einmal aus seit dieser Engel Vidar in die Finger bekommen hatte. „Gute Nacht, meine schwarzes Licht.“ meinte der Ältere noch bevor er einfach verschwand und der Silberhaarige da hockte, wie ein verkippter Schluck Wasser. Leidend ging sein Blick hinüber zu Katan, doch wirklich ansehen konnte Vidar ihn nicht. Katan brummte leise, aber doch genervt, als Middeck endlich verschwunden war. Er mochte es überhaupt nicht, wenn Vidar unsicher wirkte, aber das tat der Kleinere gerade. Also setzte er sich neben seinen schönen Begleiter und legte den Arm um seine Taille. "Schon gut.", flüsterte Katan sanft und küsste das samtweiche silberne Haar. "Du kannst ihn doch jeder Zeit besuchen. Oder er kommt vorbei.", brummte Katan sehr gut verbergend zu können, wie wenig ihm das passte. "Aber ich bin dann nicht da, wenn der vor der Tür steht.", warf er noch schnell ein und lächelte dann. Die Acht, auch die übrigen Engel atmeten sichtbar auf, als der alte Dämon endlich aus dem Lokal verschwunden war. Die Offiziere verstreuten sich in der Bar, genehmigten sich auf den Schrecken erst einmal etwas Hochprozentiges und fingen dann langsam und genüsslichst an sich ein paar Dämonen auszusuchen. Mit einer kleinen Geste deutete Maskrit Ruben an sich wieder zu den Beiden zu gesellen, während der Blauhaarige weitere Getränke für den Tisch an der Bar abholte. Zuerst ließ sich Vidar Katans Berührung noch gefallen, doch dann als der Engel wieder anfing so zu reden, stieß er ihn hart von sich weg. "Mal dran gedacht, dass vielleicht genau das dein Problem, NEIN, euer aller Problem ist?" brüllte Vidar so laut, dass wirklich jeder ihn verstehen konnte. "Ihr seht doch nur euch. Einer, wie der Andere, Dämon wie Engel. Middeck hat dir nichts getan und trotzdem fährst du dieses Aufgebot auf. Er war wegen mir hier, nicht wegen dir." ging es weiter, während Vidars Augen vor Zorn aufloderten und dann verschwand er einfach. Er wollte sich nicht mehr mit diesem verdohrten Idioten umgeben. Katan saß eine ganze Weile völlig regungslos an dem leeren Tisch. Doch von einer Sekunde auf die andere feuerte er den Tisch mit einem kräftigen Tritt in eine Gruppe von Dämonen, die auch gleich wild fluchend aufsprangen, zumindest die, die nicht vom Tisch getroffen wurde. Katan sprang auf und schlug den ersten Dämon nieder, die Nächsten hielt es auch nicht lange auf den Beinen. Wutschnaufend schritt er eine Sitzgruppe nach den nächsten ab, griff sich einfach die Dämonen, die entweder bereitwillig auf die Schlägerei eingingen, oder nur versuchten zu fliehen. Maskrit sah sich das ziemlich gelangweilt an, bis er die anderen Sieben zusammenrief und sie alle wie aufgefädelt an einer der vier Bars Platz nahmen. Ihr Hauptmann ließ sich vor allem bei den alten Dämon viel Zeit sie auseinander zunehmen in der leisen Hoffnung einen zu finden, der ihm zumindest halbwegs das Wasser reichen konnte. Aber von der Hoffnung musste er sich schnell verabschieden. Die Offiziere genehmigten sich derweilen noch ein, zwei Drinks. Katan ließen sich zwar nicht eine Sekunde aus den Augen, weil da gab es dieses kleine Problem mit den herumfliegenden Gläsern und Bierflaschen, aber eingreifen würde sie auch nicht. "Ich hab seine Bürgschaft übernommen.", warf Maskrit missmutig ein, was die anderen Engel nur laut auflachen ließ. "Jemand eine Ahnung, wen die Bar gehört?" Doch der Blauhaarige bekam nur ein Kopfschütteln. Katan wütete in aller Ruhe weiter, ein paar Wände zersprangen in ihre Einzelteile, aber zumindest waren es keine tragenden, die Tische und Stühle zerfielen zu Staub, wenn der Schwarzhaarige sie berührte und auch Engel wurden einmal quer durch den großen Saal geschmissen, wenn sie es wagten sich dem Soldaten in den Weg zu stellen. Katan bedürfte insgesamt ganze 37 Minuten, um den ganzen Laden in Schutt und Asche zu zerlegen. "Ab.", knurrte er irgendwann und verließ mit seinen Offizieren die Bar. Ruben war dem Silberhaarigen stumm gefolgt und schlich ihm einfach nur hinterher, bis sich Vidar auf einer alten Friedhofsmauer niederließ und leicht begann zu schluchzen. Er hatte es so satt, dass die Engel und Dämonen sich bekriegten und vielleicht irgendwo gehofft, dass sein Opfer etwas gebracht hätte, aber es hatte sich nichts, rein gar nichts geändert. Dieser sinnlose Streit stand noch immer zwischen ihnen und im Moment sah der Dämon einfach keine Hoffnung mehr. Eine Weile wartete Ruben noch bevor er sich an Vidar heranwagte und sich als kleiner Kater auf dessen Schoss zusammenrollte. Vorsichtig begann er zu schnurren, hielt sogar kurz den Atem an, als Vidars Finger über ihm schwebten, dann aber doch begannen ihn zu streicheln. „Warum?“ fragte der Silberhaarige leise und seine Stimme überschlug sich leicht wimmernd. Ruben schnurrte unbeirrt weiter antwortete aber nicht, sondern überlegte nur wie er Vidar aufmuntern konnte. „Es sind nicht alle so, Herr.“ begann er zu erklären, was Vidar kurz stocken ließ. „Ion und Hunter. Die beiden Barbesitzer zum Beispiel. Sie sind nicht so.“ Vidar knurrte leise. Hunter kannte er, aber Ion? „Wer ist Ion?“ fauchte er also wenig begeistert. „SIE.“ betonte Ruben und kicherte kurz. „...ist ein Engel. Die Beiden sind seit über 2000 Jahren zusammen und leiten diese Clubreihe. Sie haben diese Orte für Dämonen und Engel geschaffen. Zu Beginn noch im Geheimen, aber seit Jahren zeigen sie sich auch zusammen. Nur wenn ein Engel Stress macht greift Ion ein und bei den Dämonen eben Hunter.“ erklärte Ruben weiter, was Vidar interessiert brummen. „Die Ion? Die Tochter des Erzengels?“ fragte er, worauf Ruben zustimmend miaute. Der Violetthaarige begann nun alles zu erzählen, was diese Clubreihe und die Geschichte dazu betraf, während eben jene Ion, den Schuldigen für die Zerlegung ihres Clubs suchte. „MASKRIT!!!“ brüllte sie durch alle Ebenen der Welt, dass diese spürbar erzitterten. Die Acht und ihr Hauptmann liefen schon seit gut zwei Stunden ziellos durch die Straßen und waren wirklich kurz davor Katan ein klitzkleines Lächeln zu entlocken. Doch als die Stimme durch ihr Innerste drang erstarrten alle neun. "War das nicht...?", fing der Schwarzhaarige an und erhielt von Rantir nur ein Nicken. "Ion", meinte Rantir trocken. "Maskrit, was will Michaels Tochter von dir?", kam es ziemlich vorwurfsvoll vom General. "Ich hab nicht die leiseste Ahnung." Maskrit guckte schon sehr betreten. Ion galt als überaus temperamentvoll und wirklich Lust sich ihre Wut zuzuziehen hatte der Blauhaarige nicht. "Warten lassen sollten wir sie besser nicht, oder?", fragte Rantir frechgrinsend, klopfte Maskrit ermutigend auf die Schultern und erntete dafür ein sehr dunkles Knurren. "Na, los.", meinte Katan nur und alle konzentrierten sich auf die schöne Frau. Sofort standen sie vor ihr, leider aber dadurch auch in der total zerstörten Bar. Und nun wusste jeder, weswegen Ion so gereizt war. "Ups..", brummte Katan entschuldigend. „UPS?“ fauchte die Frau und stemmte die Hände in die Hüften. „Das nennst du ups?“ ging es weiter und mit einer kleinen Geste deutete Ion, dass sie dieses Chaos hier nicht nur als ups betrachtete. „Bekomm ich wenigstens eine Erklärung, General Katan?“ fragte die junge Frau übelgelaunt, während sich die Bar um sie herum wieder langsam, sehr langsam begann aufzubauen. Ion hatte den Streit beobachtete, auch das Auftauchen von Middeck, trotzdem gab es keinen Grund hier so zu wüten. Etwas trat Katan von den Anderen weg und ging ein paar Schritte auf die Brünette zu. "Ich hatte nur etwas schlechte Laune.", meinte er charmanten lächelnd. "Es tut mir Leid, schöne Herrin.", grinste Katan unverschämt mit einer kleinen Verbeugung. „Ich kenne dich, Katan. Ich kenne auch deine Entschuldigung.“ meinte Ion, ohne sich dem Schwarzhaarigen wirklich zuzuwenden. „Etwas schlechte Laune hat jeder Mal aber das hier?“ Ion warf dem Krieger ein kurzes Lächeln entgegen. „Weil dein kleiner Dämon Recht hat, hast du schlechte Laune.“ gab sie zu bedenken. „Macht euch nützlich, Jungs.“ forderte sie dann von den restlichen Engeln, während sie Katan nun doch musterte. „Komm.“ meinte sie nur und wendete sich einer schmalen Treppe zu. Die Blicke der Engel gingen in Richtung ´Das tust du uns jetzt nicht an´. "Meine Herren, ihr werdet doch wohl nicht dem Wunsch einer Frau widersprechen, oder?", meinte Katan vorwurfsvoll, aber zutiefst sarkastisch und lief dann hinter Ion hinterher. Die Offiziere murrten sichtbar angefressen, taten aber, wie ihnen geheißen. "Ion, was mein Dämon betrifft, mit ihm hatte ich diese Diskusion schon zu oft. Ich hab nun mal den Hang dazu die Welt realistisch zu betrachten im Gegensatz zu ihm..." Kurz stoppte er. "...oder dir.", brummte er dann lächelnd. „Realistisch nennst du das also?“ fragte Ion, während sie die schmale Treppe voran hinauf ging. „Ich nenne so etwas Egoismus. Vidar will mit dir zusammen sein und du zeigst ihm immer wieder, dass er so minderwertig ist, wie der Dreck unter deinen Schuhen.“ erklärte die Brünette, jedoch ohne jeden Vorwurf in der Stimme. Sie schien nur festzustellen. Als sie die Räume über dem Club betraten, schlug den beiden eine sanfte Wärme entgegen und alles wirkte sauber und sehr wohnlich. „Mama.“ wurde gerufen und ein kleiner Junge stürzte sich auf die junge Frau. Diese lachte hell auf, schloss den Kleinen kurz in die Arme und setzte ihn sich auf die Hüfte. „Du solltest längst im Bett sein, Juni.“ mahnte Ion, worauf der Kleine begann etwas Unverständliches zu murren. „Geh ja schon.“ kam es dann als Ion den Jungen wieder absetzte und er davoneilte. „Guten Abend, Katan.“ wurde der General aus einer dunklen Ecke gegrüßt und im Dunklen glimmte kurz das brennende Ende einer Zigarette auf. „Die Jungs räumen auf, Hunter.“ informierte die Brünette und wies Katan einen Platz an dem langen Esstisch zu. "Guten Abend, Hunter.", grüßte Katan zurück und setzte sich auf dem ihm zugewiesenen Platz. "Ich denke Vidar kann sehr gut zwischen sich und den Dämonen unterscheiden. Feinde sind nun mal Feinde, dagegen kann ich nichts machen. Und Vidar ist nun mal nicht mein Gegner, genauso wenig, wie es dein Mann ist." Ion setzte sich dem Engel gegenüber und schüttelte leicht den Kopf. „Seit wann kann ein Liebender klar unterscheiden?“ murrte Hunter aus seiner Ecke und zog wieder an seiner Zigarette. „Vidar ist noch jung und hat viel zu lang geschlafen. Er war die letzten 2000 Jahre ein Mensch. Ein Mensch der geliebt hat und geliebt wurde, von den verschiedensten Rassen und Bevölkerungsschichten. Er kennt die Unterschiede nicht, die du so sehr betonst und sein Opfer…“ erklärte Ion, doch wurde sie von Hunter mit einem dunklen Knurren unterbrochen. „Das gehört hier nicht her.“ mahnte er seine Frau, worauf sie nickte. „Was willst du jetzt tun, Katan?“ Der Schwarzhaarige zuckte nur mit den Schultern. "Nichts, er ist sauer, er wird schreien, er wird sich beruhigen und dann ist wieder gut.", meinte er nur lapidar. "Und die 2000 Jahre sind egal, wir waren über 324 Jahre zusammen und da haben wir uns schon wegen diesem Thema ins Prügeln bekommen. Er kennt die Unterschiede, die ich, wie du sagst, so betone. Er kennt sie sehr gut. Ich hab wirlklich versucht zu Dämonen etwas netter zu sein, aber sie liefern mir keine Gründe meine Meinung zu ändern.", brummte er leicht bitter. "Und was soll das bitte für ein Opfer gewesen sein?", fragte er direkt in Hunters Richtung. Hunter brummte nur ablehnend und zog wieder an seiner Zigarette. „Ich muss zum Dienst.“ murrte er nur und trat endlich aus der Dunkelheit, die sein Wesen bisher verborgen hatte. Zum Vorschein kam ein Kerl mit den Abmaßen eines Kleiderschranks und dunkelgrauer Haut. „Bis morgen früh.“ meinte er noch zu Ion, küsste sie leicht und verschwand dann. „Hast auch mal versucht ihn zu verstehen? Nicht das was du ihm auf der einen Seite versprichst mit dem nächsten Wort aus deinem Mund wieder einzureißen.“ mahnte Ion. „Hast du eigentlich mitbekommen, wie wichtig ihm dieses Zusammentreffen war und dass Middeck einen Moment geblieben ist? Nicht allein weil er ihn so lang nicht gesehen hat. Middeck kann sich jeder Zeit und überall, in jeder Gestalt mit seinem Bruder treffen, aber nicht mit dir.“ Nun knurrte Katan wirklich langsam gereizt. "Middeck um mich zu haben gehört nicht gerade zu meinen Hobbys. Es ist mir scheißegal, was er von mir hält und ob er mich besser kennen lernen will. Es geht sowieso nicht, ganz davon abgesehen, dass ich es nicht will!" Katan erhob sich, ging einfach etwas auf Abstand, am liebsten wäre er komplett verschwunden, doch das brauchte er bei Ion nicht versuchen. "Eigentlich sind wir in einer ziemlich ähnlichen Situation. Wir beide lieben einen Dämon, sind aber eigentlich zu hochrangig, wissen zu viel um uns das erlauben zu können. Aber du lebst glücklich mit Hunter. Hast du nur eine Vorstellung davon was es damals für mich bedeutet hatte, als ich erfuhr wer Vidar war? Die gesamte Zeit musste ich mich zusammenreißen damit mir nicht irgendwelche Informationen aus dem Mund fielen, die Vidar oder sein netter Bruder gebrauchen könnten. Und wenn Middeck jetzt so bereitwillig auf der Matte steht, was denkst du geht mir da wieder durch den Kopf? Ich hab lange gebraucht um Vidar zu vertrauen und ich will nicht, dass sein Bruder das wieder kaputt macht." Katan schnaufte nur verächtlich, aber eigentlich war ihm eher zum heulen zumute. Die Engel schon gegen sich zu haben, war ein richtiges Problem, aber mit den Dämonen zusammen? Auf der Erde lebten sie wie auf dem Präsentierteller. "Ion, ich liebe den Kleinen wirklich und würde alles und jeden auseinandernehmen, der ihn Schlechtes will, nur vermute ich einfach hinter jeder Ecke etwas Schlechtes. Ich würde nicht einmal einen Engel in meiner und seiner Gegenwart dulden, abgesehen von meinen Offizieren natürlich." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)