Flieg kleiner Schmetterling von Tomonyan (Ni~ya x Sakito) ================================================================================ Kapitel 1: One -------------- Titel: Flieg kleiner Schmetterling Kapitel: 1/? Autorin: -Satty- Pairing: Ni~ya x Sakito Genre: Shounen-ai, Romantik Disclaimer: Nein nichts außer die Idee zu dieser FF gehört mir. Naito gehören sich selbst und ich will damit auch kein Geld verdienen. Kommentar: So und schon wieder ein geistiger Erguß, der meinem Hirn entsprungen ist und wieder Nisaki xD Ich komme von diesem Pairing einfach nicht los. Sie sind aber auch zu niedlich. Viel zu sagen hab ich zu Anfang nichtm außer das ich diese FF zwei ganz lieben Personen widmen will. Die erste ist Sakito, ein Mensch, der mir in den letzten Monaten wichtig geworden ist. (Dies ist sozusagen die versprochene FF, aber deine Lemon bekommst du dennoch xD) Und die zweite ist Yila. Auch wenn ich mir nicht sicher bin ob sie die FF lesen wird,ich möchte dir einfach mal sagen, wie lieb ich dich habe *knuffl* SO und sonst wünsch ich nur viel Spaß beim Lesen ^^ Ich freue mich auf Kommis und Eindrücke eurerseits *wink* Satty Kapitel 1 Mürrisch vor sich hingrummelnd wurde er in das Zimmer geschoben. //Toll. Eigentlich wollte ich nicht wieder hier laden.// Schlecht gelaunt hatte er die Arme vor der Brust verschränkt, begegnete jeder Kleinigkeit um sich herum mit Desinteresse. Schon seit er wieder hier war, war seine Laune am Tiefpunkt. Er hatte jedes Wort der Ärzte und Schwestern, alle Vorwürfe einfach abgetan. Plötzlich drang ein leises, feines Schellen an seine Ohren, ließ ihn aufblicken Verwundert schaute er sich um, entdeckte in der Nähe des Fensters ein Windspiel. An dünnen Fäden befanden sich fünf kleine Schmetterlinge, die durch eine feine Windbriese so in Bewegung gesetzt worden waren, als würden sie tanzen, tanzen wie echte Schmetterlinge im Sommer über eine Blumenwiese. Und immer wenn sie die Glöckchen berührten, setzten sich deren feinen Töne zu einer lieblichen Melodie zusammen, zu einer Melodie, die etwas Trauriges in ihm etwas aufkommen ließen. Er verstand es zwar nicht richtig, jedoch war es einfach da. So wie diese Schmetterlinge die Freiheit spüren konnten, sie regelrecht vor der Nase hatten und zugleich an ihren Fäden gefesselt waren, nicht die Chance hatten ihre Freiheit auszunutzen, zu genießen, so ging es auch ihm. Er wollte auch gern die Freiheit spüren, jedoch wusste er, dass er sie nie erleben konnte. Er war einfach gefesselt an seinen Alltag, das er von diesem nicht loskam, egal was er gemacht oder ausgefressen hatte. Nichts hatte funktioniert. Er würde in ihm gefangen bleiben, nichts würde sich verändern, er kam einfach nicht davon los. Er seufzte und schaute sich teilnahmslos um. Das Zimmer, in welches man ihn jetzt gebracht hatte, war nicht allzu groß, jedoch wirkte es sehr einladend. Es hatte nicht dieses typische Krankenhausweiß, sondern war eher in einem hellen Gelbton gehalten. Zwei Betten fand er vor, jedoch war eines durch einen Vorhang versteckt. //Nee oder?! Jetzt muss ich mir das Zimmer auch noch teilen. Kuso!// Er wurde an das vordere Bett geschoben. Kurz davor wurde der Rollstuhl gestoppt. Die Schwester ging um ihn herum, wollte ihm helfen sich auf das Bett zu setzten, doch er blockte ab. „Das kann ich auch allein!“, beantwortete er ihre Hilfe und stand auf. Es war jedoch schwieriger als er gedacht hatte. Mit einen Gipsbein lies es sich schlechter stehen, wodurch er leicht ins torkeln geriet. Mit einer schnellen Bewegung konnte er sich auf das freie Bett retten, um nicht die Bekanntschaft mit dem Boden zu machen. „Oh ja, man sieht wie gut es klappt, aber das hast du dir ja selbst zuzuschreiben. Wieso hast du nicht auf uns gehört? Dann hättest du dir einiges ersparen können Yuuji!“ Sie versuchte an sein gutes Gewissen zu appellieren. Jedoch bekam sie als Antwort nur ein Augenverdrehen. Schweigsam blickte er in eine andere Richtung, nur um ihr zu verdeutlichen wie egal es ihm war, was sie sagte und das sie ihn gefälligst in Ruhe lassen sollte. „Ich hoffe es ist dir jetzt eine Lehre, dass man nicht immer seinen Kopf durchsetzen sollte, sondern auch mal auf das hören, was andere sagen. Deine Flucht gestern hat vieles nur verschlimmert. Normalerweise hättest du den Gips nur zwei bis drei Wochen tragen müssen und dann wärst du ihn schon wieder losgeworden. Doch durch deine Aktion hast du es natürlich verschlimmert.“ Sie versuchte Ni~ya in die Augen zu schauen, jedoch sah dieser genau in die entgegengesetzte Richtung, schwieg weiter. //Pah die kann mich mal. Ist doch Strafe genug, weiterhin hier zu bleiben. Da braucht sie nicht mit einer Moralpredigt anzukommen! // Er möchte keine Krankenhäuser. In ihnen herrschte immer eine seltsame, angespannte Stimmung, die er nicht einmal zu Hause, im Heim, verspürte. „Morgen um acht Uhr ist deine OP. Es wird ein einfacher Eingriff, jedoch wirst du noch eine Weile unter Beobachtung bleiben müssen.“ Fuhr sie fort. Wieder seufzte er. //Na klar. Wer’s glaubt wird seelig. Wohl eher, weil ihr denkt, dass ich es wieder verschlimmere.// „Es wäre besser wenn du heute nicht abhaust, sondern einfach nur liegen bleibst und dein Bein schonst. Sonst kommt noch jemand auf die Idee, dich ans Bett zu fesseln. Naja einen Vorteil hätte es zu mindestens. So könnte man wenigstens sicher gehen, dass sich dein Beinbruch nicht wieder verschlimmert.“, sagte sie schnippisch wandte sich dann von Ni~ya ab und drehte sich stattdessen zu dem anderem Bett. Langsam ging sie in die Richtung des Vorhangs und schob ihn etwas zur Seite. Jedoch reichte es noch nicht aus Ni~ya einen Blick dahinter zu ermöglichen. Aber es interessierte ihn nicht wirklich, wer sein Mitbewohner war. Wozu denn auch? Er, Ni~ya, würde sowieso kein Wort mit ihm reden wollen. Viel lieber wollte er von hier weg. Auch wenn es bedeutete wieder zurück ins Heim zu müssen. //Da ist es allemal besser, als hier.// Es hieß immerhin schon etwas, wenn er sein Heim etwas anderem vorzog. Nicht, dass das Heim schlecht war, aber Ni~ya hatte dort einige Probleme, die es ihm schwer machten sich dort wohl zu fühlen. Zu mal er mit seinem Verhalten besonders auffiel und dadurch nicht viele Freunde hatte. Allerdings redete er sich sowieso ein keine Freunde zu brauchen. Er war eben ein typischer Einzelgänger, ein Rebell, der allein sehr gut klar kam, wie er selbst immer sagte. Wie oft hatten seine Betreuer versucht, ihn mit anderen anzufreunden. Was natürlich kläglich gescheitert war, jedoch nicht nur an Ni~yas Einstellung lag. Dennoch gab es etwas Gutes, was Ni~ya veranlasste nicht entgültig von seinem zu Hause abzuhauen. Der Grund war die Fußballmannschaft. Zwar machte er sich nichts aus seinen Mitspielern, aber das Spiel hatte ihn gefesselt. Er brauchte es. Nur dabei konnte er mal richtig abschalten und alle seine Sorgen vergessen. Es war das Einzige wo er sich richtig reinhing, das Einzige was ihm Spaß bereitete. Halt seine Leidenschaft. Er würde alles tun, um diese weiter auszuüben. Auch wenn es bedeuten würde für mehrere Wochen hier im Krankenhaus zu bleiben. Schließlich wollte er wieder spielen können. Über die Weiten des Rasens laufen und eine gewisse Freiheit verspüren, wie man sie selten erlebte. Jedoch stellte sich das mit einen gebrochenen Bein schwer dar. Es stimmt schon. Hätte er von Anfang an auf die Ärzte gehört, wäre die morgige OP nicht notwenig gewesen. Doch die drückende Enge, der Geruch nach den Medikamenten und die unnatürliche Stille hatten ihn wahnsinnig gemacht. Er hatte es nicht ausgehalten den ganzen Tag ans Bett gefesselt zu sein und nichts anderes zu tun als aus dem Fenster in den blauen Himmel starren. Das war letztendlich der Grund für sein Verschwinden aus dem Krankenhaus gewesen. Doch weit war er nicht gekommen, denn er hatte sich vertreten, wodurch sich der Bruch nur noch verschlimmert hatte. Deswegen mussten ihm nun ein kleines Plättchen eingesetzt werden, dass helfen sollte die Knochen gerade wieder verwachsen zu lassen. Denn wenn dies nicht der Fall war, wäre es das Aus mit dem Fußballspielen. Also würde Ni~ya versuchen sich halbwegs an die Anweisungen der Ärzte zu halten. Jedenfalls solange es nötig war. Aus den Augenwinkeln beobachte er die Schwester, welche wieder hinter dem Vorhang hervortrat. Sie sprach weiterhin mit der Person, welche noch immer verdeckt wurde. Dann allerdings zog sie den Vorhang zur Seite und ermöglichte Ni~ya endlich einen Blick auf die andere Person im Zimmer. Das erste was er von ihr zu sehen bekam, waren rötlich braune Haare und ein schmaler Oberkörper. Das Gesicht erkannte er nicht, hatte der andere oder die andere - er konnte nicht genau erkennen ob es sich um einen Jungen oder ein Mädchen handelte – von ihm abgewandt. Jedoch ahnte er, dass er oder sie sehr zierlich gebaut waren. „Und wenn was sein sollte, kannst du mich gerne rufen.“ Sie lächelte sanft und ging in Richtung Tür. Kurz davor wandte sie sich noch einmal an Ni~ya. „Du benimmst dich! Sakito-san braucht Ruhe, verstanden?!“ Mit diesen Worten verließ sie den Raum und lies die beiden allein. Ni~ya verdreht seine Augen. //Womit hab ich nur das verdient.// Er seufzte. //Soviel Pech kann auch nur ich haben.// Er raufte sich die Haare und versuchte so gut es ging seinen Mitbewohner zu ignorieren. Dieser jedoch hatte sich umgedreht, warf schüchterne Blicke in die Richtung seines neuen Zimmergenossen. Er konnte nicht viel erkennen, lediglich einige verschwommene Schemen, sodass er wenigstens die Silhouetten seines neuen Zimmergenossen ausmachen konnte. Aber allein die Art, wie der andere vorhin mit der Schwester geredet hatte, hatte bei ihm einen kleinen Eindruck hinterlassen. //Wo haben sie ihn nur wieder her. Er klingt bereits so unfreundlich. Er würde mir bestimmt nicht helfen an meine Gitarre zu kommen. Außerdem weiß ich noch nicht mal wie er heißt.// Sakito wagte es einen Schritt auf den Fremden zuzugehen, indem er eine leise Frage stellte. „Gomen… wie… wie heißt du?“, kam es fast nur gehaucht über seine Lippen. Einen Augenblick dachte Sakito, der andere habe ihn nicht gehört, doch dann wandte dieser ruckartig seinen Kopf in seine Richtung und starrte ihn feindselig an. „Was geht dich das an?!“, fauchte er. Sakito zuckte in sich zusammen, zog automatisch die Decke etwas höher und nuschelte ein leises „Sumimasen“. Ni~ya zog die Augenbrauen an. //Was ist das denn für eine?// Endlich hatte er einen Blick in das Gesicht des Anderen werfen können, war sich nun sicher einem Mädchen gegenüber zu sitzen, pardon zu liegen. Er schätze sie auf vielleicht fünfzehn maximal sechszehn und wie er vermutet hatte, war sie verdammt zierlich gebaut. Dennoch hatte sie äußerst zarte Gesichtszüge, fein geschwungene Augenbrauen und Lider und vollen Lippen. In allem war sie sehr hübsch, dass musste er zugeben. //Hübsch, aber total verschüchtert. Bestimmt so eine von der Sorte Papas kleiner Liebling. Keiner rührt sie an, sonst gibt es Prügel. Da gefallen mir Mädels mit etwas mehr Temperament schon eher.//, dachte er. Sakito indes hatte Ni~yas eingehende Blicke eindeutig auf sich gespürt. Sein Körper zog sich noch näher zusammen und ein leichter Rotschimmer bildete sich auf seinen blassen Wangen. Von Ni~yas Verdacht, dass er ein Mädchen war, ahnte er jedoch nichts. //Wieso… wieso starrt er mich die ganze Zeit so an… ich kann seine Blicke nicht sehen, aber deutlich spüren. Wer auch immer du bist hör auf damit.// Sakito zog die Decke höher und drehte sich wieder zum Fenster, weg von dem anderem. Ni~ya schüttelte den Kopf. //Verklemmt… eindeutig verklemmt. Also der Freund wird es schwer haben, bei der auch nur ein bisschen war zu holen.// Ohne weiter einen Gedanken an Sakito zu verschwenden legte er sich zurück und verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf. Seine Gedanken glitten in ganz andere Richtungen ab. //Wie lange es wohl dauert bis ich wieder Fussballspielen kann? Ich vermisse den Ball jetzt schon. Und auch das Gefühl der Freiheit. Ich hasse es eingesperrt zu sein und das nun auch noch mit einem Mädel, die wohl nur Mamas feine Sitten und Bräuche kennt und von der Welt keine Ahnung hat. Klasse… echt klasse.// Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als die Tür des Zimmers sich öffnete und erneut die sanfte Melodie des Windspiels erklang. Neugierig öffnete er seine Augen um festzustellen, wer das Zimmer betreten hatte. Es waren zwei Personen, eine Frau und ein Mann. Beide recht vornehm gekleidet, wie er fand. Während die Frau wohl erst in der Mitte der 30iger zu sein schien, hatte der Mann die 40 bereits überschritten. Beide schienen überrascht zu sein, als sie Ni~ya erblickten, verzogen ihre Gesichter skeptisch, sogar angewidert. Ohne ihm auch nur einen zweiten Blick zuzuwerfen, schritten sie an ihm vorbei, direkt auf das zweite Bett im Raum zu. „Sakito, mein Schatz. Wie geht es dir, Darling?“, fragte die Frau. Ihre Stimme war etwas zu hoch und quietschig für Ni~yas Geschmack. Außerdem schien sie keine Japanerin zu sein, denn sie sprach mit einem Dialekt, der sehr Englisch klang. Auch ihre Gesichtszüge erinnerten Ni~ya mehr an die von Europäern. Er war sich sicher, dass sie Engländerin oder wenigstens Halbeuropäerin war. //Hätte ich mir denken können… die werten Herren Eltern. Wusst ich’s doch. Ziemlich vornehm, teure Klamotten, affektiertes Verhalten. Typisch reiche Schnösel!// Gedanklich schnaubte Ni~ya verachtend. Er hasste diese Art von Menschen, die alles nur nach ihrem Aussehen beurteilten, keinesfalls auf die inneren Werte eines Menschen achteten. Mit verschränkten Armen sah er zu den dreien hinüber. Die Frau war gerade dabei etwas aus ihrer Handtasche zu ziehen. „Hier, Darling. Etwas Süsses für meinen Süssen.“ Damit reichte sie Sakito die Pralinenschachtel, der sie mit etwas roten Wangen entgegennahm, nur ein leises „Arigato Okaa-san“ hauchte. Die Schachtel hielt er etwas verkrampft in seinen Händen. „Och Darling. Sei doch nicht immer so schüchtern.“, erwiderte die Frau, tätschelte ihm die blasse Wange. Sakito wich etwas vor der Berührung zurück. Ihm war das Ganze mehr als peinlich, zumal er die Blicke seines neuen Zimmergenossen weiterhin auf sich spüren konnte. //Wieso muss meine Mutter immer übertreiben. Sie versucht immer vor anderen auf heile Welt zu machen, dabei stimmt das gar nicht.// Unbemerkt von seiner Mutter und seinem Vater verkrampften sich seine Hände um die Pralinenschachtel. Sein Vater wandte seinen Blick von ihm ab, traf Ni~ya, der ihn standhaft erwiderte. Der Mann schüttelte den Kopf, lief um das Bett seines Sohnes herum und zog den Vorhang wieder zu. „Nun bist du vor den Blicken geschützt.“, sagte er kalt, lächelte abneigend. Dann verschwand er aus dem Zimmer. Ni~ya sah ihm nicht nach. Schon jetzt verspürte er eine tiefe Abscheu vor diesem Mann und seiner Familie, selbst wenn er Sakito noch nicht mal kannte. Er hörte wie die Frau zu ihrer ‚Tochter’ sprach, hörte ihre liebgemeinten Worte, als sie sich nach dem Wohlbefinden erkundigte, anfing von der Schule zu erzählen und das die Lehrer ihren kleinen Sonnenschein vermissten und sich Sorgen machten, das die Klasse bereits einen Blumenstrauß und Karten gemacht hatte. Und er hörte die leisen Antworten, die schüchterne, feine Stimme des ‚Mädchens’. Er wollte sich auf die Seite drehen, weg von diesem Familiengetue, doch sein Gipsbein ließ dies nicht zu. Er musste so liegen bleiben und sich weiter die zwei Schatten hinter dem Vorhang ansehen, beobachten wie sich die Frau vorbeugte und ihre ‚Tochter’ umarmte. Dieser Anblick versetze ihm einen Stich ins Herz. Er biss sich auf die Lippen, kniff die Augen zusammen. Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in Ni~yas Inneren aus. Es fraß sich durch seine Gedanken, wie eine Maus durch den Käse. Eifersucht. Er war eifersüchtig auf diese Familie. //Wieso muss ich auch gerade in dieses Zimmer kommen. Ausgerechnet zu einem Mutterkind, dass alle lieb haben. Ich hatte nie das Glück eine Familie kennen zu lernen…// Er wurde aus seinen Gedanken unterbrochen, als laute Stimmen auf dem Flur zu hören waren. „Wieso haben Sie diesen Jungen auf sein Zimmer gebracht? Sakito braucht Ruhe und nicht so eine Schauergestalt!“, sagte eine herrische Männerstimme „Es tut mir leid Edokawa-san, aber der Arzt meinte er soll zu ihm aufs Zimmer, damit Sakito nicht immer so allein ist.“, erwiderte eine Frauenstimme. „Das ist mir egal, was der Arzt sagt. Ich dulde dieses Kind nicht in seiner Nähe!“ „Wir können es aber nicht ändern!“, wurde nun auch die Frauenstimme lauter. Dann wurde die Tür aufgerissen und die Melodie des Windspiels ertönte, nur war sie jetzt schneller, wirkte unruhig. Ni~ya drehte sich halb um, erblickte den Mann, der gefolgt von einer total fertigaussehenden Krankenschwester, das Zimmer betrat. Während der Mann hinter dem Vorhang verschwand, blieb die Krankenschwester an Ni~yas Bett stehen. „Bis morgen wirst du nichts essen und trinken.“ Ihr Blick streifte ihn nur kurz, dann ging auch sie zu den anderen. Ni~ya konnte ihn nicht deuten, schwieg aber zu diesem Thema. Es folgte ein Gespräch zwischen der Krankenschwester und den Eltern des ‚Mädchens’. Gelangweilt lauschte er den Worten, auch wenn er in Wirklichkeit im Inneren Traurigkeit verspürte. Es war nicht schwer gewesen um zu begreifen, dass die Worte auf dem Flur ihm gegolten hatten. Also war er auch hier ungern gesehen. *** Bis zur Abenddämmerung waren seine Eltern geblieben. Es hatte ihn tierisch angestrengt und die Tatsache wie sie über seinen neuen Zimmergenossen geredet hatten, hatte ihn stark angewidert. Er hasste es wenn seine Eltern beweisen mussten, dass sie etwas Besseres waren, nur weil sie Geld und Einfluss hatten. Das taten sie schon zur Genüge zuhause. Sakito seufzte. Sein Blick glitt zu dem Fenster, doch er sah nicht mehr als verschwommene Umrisse. //Dieser blöde Unfall. Seit über zwei Monaten kann ich nicht mehr richtig sehen und das nur weil diese dumme OP schiefgelaufen ist. Zwei Monate liege ich fast täglich in diesem Bett, höre das Windspiel an meinem Fenster, spüre die frische Luft und bin doch gefangen.// Er sah auf, als er das Geräusch der Tür hörte und schon wenig später die Krankenschwester an sein Bett trat. Sie stellte das Tablett auf den Nachtschrank und rückte ihn so, dass Sakito essen konnte. „So du musst gut essen, Sakito. Morgen früh ist die Untersuchung. Es wird schon alles gut werden.“ Sie streichelte ihm zart über den Kopf, doch Sakito erwiderte nichts. Er sah wie sie von ihm ging, den Vorhang zurückzog und kurz etwas zu seinem Nachbarn sagte, dann aber das Zimmer wieder verließ. //Komisch. Bekommt er nichts zu essen?// Seine Vermutung bestätigte sich, als er ein leises Kluckern hörte. Aufgrund seiner schlechten Sehfähigkeit hatte sich sein Gehör verschärft. Er sah lustlos auf sein Tablett. Irgendwie verspürte er keinen Hunger. Sakito entschloss sich einen neuen Versuch der Annäherung zu starten. „Hast du… möchtest du vielleicht etwas essen?“ „Nein… sehe ich so aus.. als wäre ich auf DEINE Almosen angewiesen?“, kam die geknurrte Antwort. Sakito zuckte unbewusst zusammen. //Na das kann noch etwas werden…// tbc... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)