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A Little Kiss For Me?

von

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Seine Welt - Vergangenheit?

~ Prolog ~
 

Seine Geschichte begann an einem kalten, verregneten Abend – eine Gänsehaut jagte über seinen leicht bekleideten Leib und verursachte ein tiefes, unangenehmes Zwirbeln, welches er wohl so schnell nicht wieder loswerden würde.
 

Wie so oft stand er an ›seiner‹ Straße und hielt Ausschau nach einem Interessenten, der ihm vielleicht wenigstens etwas Geld für seine Dienste geben würde. Er hatte seinen Preis – doch oft musste er diesen Weit zurück stufen um überhaupt an Kundschaft zu gelangen – dieses Viertel war einfach zu gut besetzt…
 

Die Rede ist von Ruiza – einem hübschen, jungen Mann, der ein sehr armseliges Leben fristete und mit seinem knappen Geld kaum über die Runde kam und nicht ein mal ein Dach über dem Kopf hatte, welches ihm an einem Tage wie diesem wenigstens einen Unterschlupf bot. Genauso wenig hatte er eine Aussicht auf eine geringfügige Besserung. Würde sein Leben denn wirklich für immer so bleiben?
 

Er schien die Antwort nur zu gut zu kennen…
 

Sein Geld verdiente Ruiza seit einem knappen Jahr auf dem Schwulenstrich in einem dafür bekannten Viertel der Stadt, in welchem er längst nicht der Einzige war und mit der Konkurrenz stark zu kämpfen hatte. Von Tag zu Tag lebte er mit der Hoffung, dass sein Schicksal es vielleicht doch noch einmal gut mit ihm meinte und er wenigstens etwas Glück hatte.
 

Dass jedoch genau diese Hoffung in dem Wunsch nach einem Freier erblühte, empfand er dann aber doch als etwas bizarr und unwirklich. Womit hatte er das nur verdient?
 

Er konnte nicht wissen was dieser schicksalhafte Abend für ihn bereit hielt und mit dem Vorfahren eines schwarzen, edlen Wagens von nun an nichts mehr so sein würde wie er es kannte.
 

Vielleicht gab es ja doch noch Hoffnung…
 


 

~ to be continue ~

Warum tust du das?

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ein neues Leben?

~ 2. Kapitel~
 

- Ein neues Leben? -
 

Ruiza war fast gänzlich unter der warmen, weichen Bettdecke verschwunden, als er mit einem eigenartigen Gefühl bemerkte, dass Hizumi ihn beobachtete. Es war offensichtlich und als er seinen Blick wieder zu ihm wandte, schaute ihn tatsächlich ein dunkles Augenpaar an. Was bedeutete das Alles überhaupt? Der ganze Tag war furchtbar eigenartig gewesen – und scheinbar würde sich das so bald nicht ändern.
 

„Hast du was?“, fragte Ruiza und erwiderte den Blick, der einfach nicht von ihm ablassen wollte und ihn regelrecht durchbohrte. Eine seltsame Vorahnung überkam ihn, dass er für diese Freundlichkeit noch bezahlen musste – hoffentlich würde sich dieser Punkt nicht bestätigen.
 

„Nein – nichts“, meinte Hizumi jedoch und war mindestens genauso stark dabei die gesamte Situation zu überdenken wie Ruiza. Sonst waren solche Aktionen ganz anders abgelaufen. Noch nie hatte er einen Stricher bei sich schlafen lassen – geschweige dem in seinem hochheiligen Bett!
 

Er besann sich auf frühere Erlebnisse – auch wenn diese sehr rar geblieben waren und er sein Geld zumeist für andere Dinge ausgegeben hatte.
 

Es war bisher immer das gleiche Chema gewesen – und immer war seine Begleitung kurz nach getaner Arbeit wieder gegangen – mit angemessener Entlohnung natürlich. Und schon wenige Stunden danach hatte Hizumi sich kaum noch an seinen Namen erinnern können – wenn er einen solchen denn genannt hatten.
 

Nur war das jetzt ganz anders. Ruiza war immer noch bei ihm und sein Beschützerinstinkt war wohl schon geweckt worden, als er ihn so einsam und verlassen an der Straße stehen gesehen hatte – ein Häufchen Elend und vollkommen auf sich selbst gestellt. Natürlich waren da keine Gefühle! Oder?
 

Normalerweise war Hizumi kein Mensch mit überstürzten Handlungen er nahm sich stets für alles Zeit – so auch in der Liebe. Allerdings wollte er helfen, denn es war eindeutig, dass Ruiza diese Hilfe dringend brauchte. Ob dieser Ähnliches allerdings zulassen würde stand noch in den Sternen.
 

„Gar nichts? Bist du dir sicher?“ Der Ältere nickte. „Schlaf dich aus – es ist alles okay“, meinte er mit einem Lächeln und machte es sich gemütlich. Dieses Bett war einfach himmlisch – das musste auch Ruiza zugeben. Wann hatte er wohl zuletzt in einem solchen Bett nächtigen dürfen? Auch wenn Hizumi nicht so geantwortet hatte, wie der Blonde es sich erhofft hatte, nahm er es gelassen hin. Vielleicht sollte er diese Chance wirklich einfach nutzen – er würde noch früh genug in seine ganz eigene Finsternis zurückkehren müssen.
 

Noch einmal sah er zu Hizumi, der scheinbar mit den Gedanken schon wieder an ganz anderer Stelle verweilte.
 

„Gute Nacht“, wisperte Ruiza leise. Hizumi lächelte dafür. Er musste zugeben, dass die Verlockung riesig war ihm jetzt die Lippen aufzudrücken – doch genau diesen Anstand es nicht zu tun besaß er gerade noch. Auch wenn ihn dieses Verlangen verwirrte. Die Tatsache jetzt neben ihm zu schlafen machte ihn etwas nervös – was war nur los mit ihm?
 

Ruiza hingegen hatte sich schon auf die Seite gedreht. Er war kaum noch zu sehen und fand diese Lage äußerst bequem. Innerhalb weniger Minuten war er auch schon in das Land der Träume abgedriftet und lebte dort in seiner ganz persönlichen, perfekten Welt.
 

~ * ~
 

Es war eine ruhige Nacht, in welcher Ruiza sich endlich einmal ausschlafen konnte und keiner ihn mitten in der Nacht mit irgendwelchen Grausamkeiten aus den Träumen riss. Selbst am Morgen weckte Hizumi ihn nicht sondern kümmerte sich um ein Frühstück für seinen auserkorenen Schützling. Er wollte sich die Zeit ganz einfach für ihn nehmen – auch wenn er seine eigenen Gründe noch immer nicht kannte und es aufgegeben hatte darüber nachzudenken – obwohl er einen starken Verdacht pflegte.
 

Er platzierte das Frühstück auf einem Tablett und trug dieses in das Schlafzimmer, in welchem er einen jungen Mann in seinem Bett vorfand, der so unschuldig aussah, dass kaum einer auf die Idee kam, dass er sich prostituieren würde. Ein Lächeln schmückte Hizumis Gesicht bei dem hübschen und zeitgleich ausgeglichenen Anblick. Ruiza und die dunkle Bettwäsche bildeten einfach einen wundervollen Kontrast!
 

Sogleich stellte er das Tablett beiseite, um sich zu dem Jüngeren zu setzen und ihn nur kurz anzusehen. Hizumi gefiel die kleine Nase des Anderen – auch seine vollen Lippen wirkten einladend und verlockend zugleich und wieder einmal musste er feststellen, wie gern er ihn küssen würde.
 

Ruiza hatte ein recht markantes Gesicht – diesen Eindruck untermalten die scharf geschwungenen, schmalen Augenbrauen. Dennoch aber wirkte er viel sanftmütiger und zerbrechlicher als er es eigentlich war. Er hatte keine Chance auf ein gerechtes Leben – das wusste Hizumi. Doch er konnte helfen – und er wollte es auch. Und was sprach schon dagegen?
 

Es war für ihn unbegreiflich, wie junge Menschen, ähnlich wie Ruiza, auf den Strich gerieten und es für sie scheinbar keinen Weg gab um „Nein“ zu sagen. Sie mussten schlicht weg alles mit sich machen lassen, alles ertragen ohne zu jammern und dabei noch Lust vortäuschen, die sie ganz sicher nicht empfanden. Allerdings zweifelte Hizumi daran, dass sich auch nur einer dieser brutalen Freier dafür interessierte ob der Andere dabei Leid oder Lust empfand. Selbstsüchtigkeit stand wohl an erster Stelle und Hizumi erschrak vor sich selbst als er einsehen musste, dass er sich unter diesen Menschen einreihen musste, die diesen armen Geschöpfen derartiges antaten.
 

Er zögerte einen Moment – war er wirklich so? Nein! Ganz sicher nicht! Würde er sich sonst so um Ruiza bemühen? Würde er den Blondschopf sonst bei sich schlafen lassen? Sicher nicht! Er hätte ihn schließlich genauso gut sich selbst überlassen können.
 

„Ruiza?“, wisperte er gefühlvoll und strich sanft über seine Wange. Er wollte nicht zu viel wagen – allerdings war er nicht der Typ, der sich vor Berührungen scheute.
 

„Aufwachen“ – dieser Punkt schien Ruiza allerdings nicht sonderlich zu gefallen. Ein murrender Laut entkam ihm, gepaart mit einer Drehung auf die andere Seite – wollte er sich etwa verstecken? Allerdings trieb er mit dieser Aktion dem Anderen nur ein seichtes Lächeln ins Gesicht – locker lassen würde er ganz sicher nicht. Viel lieber beugte er sich über ihn und warf einen Blick in Ruizas Gesicht.
 

„Es gibt aber Frühstück“, meinte er, denn ihm war klar, dass Ruiza nicht mehr schlief und die Situation nur ausnutzen wollte um noch etwas zu dösen. Doch nun schlug er tatsächlich müde die Augen auf und blickte auf den verwühlten Schlafplatz neben sich. Einen Moment überlegte er wo er überhaupt war, bis es ihm langsam wieder einfiel und er sich an den verwirrenden, vergangenen Tag erinnerte.
 

Endlich fanden seine dunklen Augen zu Hizumi, musterten ihn einen Augenblick, bis sich ein leichtes Lächeln auf seinen Zügen ausbreitete.
 

„Guten Morgen“, meinte er und richtete sich leicht auf. Es fiel ihm schwer nach einer so erholsamen Nacht wirklich munter zu werden und er brauchte seine Zeit, in der er sich genüsslich die Augen rieb und sich ausstreckte. Noch ganz schlaftrunken sah er sich um und nahm zum ersten Mal wirklich seine Umgebung war. Ihm fiel auf, dass der Raum sehr wohnlich gestaltet war und sich in hellen, sonnigen Farben zeigte. Im Allgemeinen wirkte das Zimmer sehr einladend und freundlich, sodass er sich unglaublich wohl fühlte.
 

„Morgen“, nuschelte Ruiza und gähnte noch einmal herzzerreißend. „Hast du Hunger?“, kam Hizumi ihm gleich entgegen und zeigte ihm das reich bestückte Tablett, auf dem sich so einige Leckereien versteckten. Die Augen des Jüngeren strahlten vorfreudig, als er das Essen erblickte.
 

„Für mich?“, fragte er ungläubig und wurde mit einem ausreichenden Nicken bestätigt. „Das wäre doch nicht nötig gewesen.“ Ruizas Wangen färbten sich leicht rot – womit hatte er das nur verdient? Es war unglaublich, dass Hizumi scheinbar wirklich keine Hintergedanken pflegte und einfach nur nett zu ihm war.
 

„Sag mal… Warum tust du das? Willst du irgendwas?“ „Nein – ich bin nur nett.“ Ein Grinsen breitete sich auf Hizumis Gesicht aus. Ganz nebenbei schob er dem Jüngeren das Tablett hin und beobachtete amüsiert wie er sich darüber hermachte. Scheinbar hatte er einen Teil seiner Hemmungen bei diesem Anblick vollkommen verloren.
 

„Mach dir keinen Kopf – ich will nur nicht, dass du irgendwo auf der Straße schläfst oder dein Geld für ein Hotel verschwenden musst.“ „Danke. Das bin ich nicht gewöhnt.“ „Das ist ja das Schlimme daran! Niemand sollte sich verkaufen müssen.“ Ruiza lachte für diese Aussage. „So ist es aber nun mal – man gewöhnt sich daran. Und solange es Freier gibt wird es auch nicht aufhören.“ Hizumi nickte nur – er fühlte sich für das Leid mitverantwortlich – auch wenn er sich nicht gerade oft auf Stricher einließ.
 

„Und warum lebst du auf der Straße?“, fragte Hizumi ihn direkt und begab sich auf gefährliches Terrain – Ruiza schüttelte nur den Kopf. „Glaub mir – das willst du nicht wissen“, meinte er und aß unbekümmert weiter. Scheinbar hatte er die Hoffnung schon lange aufgegeben.
 

„Wäre es nicht besser in einem Bordell zu arbeiten? Dort haben die Prostituierten alle eine Wohnung.“ „Lass mal – du hast keine Ahnung von dem Gewerbe“, sagte Ruiza mit vollem Mund und strich sich eine blonde Strähne aus der Stirn.
 

„Findest du es denn so okay?“ „Nein – aber was soll ich machen? Ich kann schlecht hier einziehen! Glaub mir!“, warf er noch schnell ein bevor der Andere doch noch protestieren konnte. „Ich gehöre hier nicht hin. Es ist nett von dir das ich hier schlafen durfte – wirklich. Aber mein Leben passt nicht hier rein.“ Diese Erklärung verfehlte seine Wirkung nicht im Geringsten. Hizumi überdachte seinen Standpunkt – scheinbar hatte er sich zuviel angemaßt.
 

„Schon – aber das Angebot steht. Überleg es dir doch noch mal“, sagte Hizumi und blickte den Anderen an, der gerade einen Schluck aus dem Glas mit dem Orangensaft nahm und dieses im geleerten Zustand wieder abstellte.
 

„Danke.“ Ruiza nickt ihm zu und senkte den Blick. Zu gern wäre er auf das Angebot eingegangen – doch er traute sich nicht. Lieber setzte er sich weiter den Qualen und den Aggressionen seiner Freier aus, die sich nicht besser zu helfen wussten als ihren Stress an ihm auszulassen. Sollte er diesen Schritt vielleicht doch wagen und Hizumi gewähren lassen? Sollte er sich einfach den Händen eines Anderen ergeben und hoffen, dass alles gut werden würde?
 

Zu verlieren hatte er nichts mehr – oder war Hizumi selbst schon der größte Gewinn? Bei ihm schien er wenigstens sicher zu sein und er war nicht mehr sich selbst überlassen. Er konnte nicht erahnen, was Hizumi wirklich im Schilde führte und das es durchtriebener Besitzdrang war, der ihn eigentlich animierte.
 

Mittlerweile war der Ältere sich darüber bewusst geworden und er würde es sicher noch einige Male zur Sprache bringen, dass er Ruiza helfen wollte. So war es auch – allerdings nicht ganz so selbstlos wie er es anfangs dargestellt hatte. Er wollte Ruiza für sich haben – diesen Drang konnte er nicht erklären – doch die letzte Nacht hatte ihn dazu gebracht ganz anders über sein Paarungsverhalten zu denken. Er wollte den Blonden für sich haben! Kein Anderer sollte ihm so nah kommen dürfen wie er – sein Problem jedoch bestand – wie sollte er es anstellen, dass Ruiza ihm nicht davon lief? Bisher gestaltete sich dies als äußerst kompliziert.
 

„Sag mal… was würde ich in deinem Hotel eigentlich machen? Also wenn ich da arbeiten würde?“, fragte Ruiza mitten in den Raum. Er hatte die ganze Zeit über nachgedacht – und mittlerweile sah er das Ganze schon etwas anders. Wenn er sich darauf einließ hatte er gute Chancen auf ein geregeltes und angenehmes Leben. Im Gegensatz zu den derzeitigen Umständen.
 

„Nun ja – also für den Anfang bei den Zimmern – also sauber machen. Oder Sekretär. Ich brauche sowieso etwas Hilfe“, erklärte Hizumi sich und sah Ruiza dabei an und er erweckte den Eindruck ihm gegenüber vollkommen neutral eingestellt zu sein.
 

„Oder in der Küche – je nachdem was dir lieber wäre.“ Ruiza nickte leicht – die Auswahl sollte ihm Recht sein. Doch wollte er das wirklich alles?
 

„Okay – danke.“ Ruiza lächelte und schwang die Beine gekonnt aus dem Bett. „Was hast du vor?“ „Aufstehen – ich muss langsam wieder gehen.“ Hizumi spürte wie der Widerwillen in ihm aufglomm und regelrecht von ihm Besitz ergreifen wollte – er hatte Mühe nicht seinen Drängen nachzugeben.
 

„Schon? Bleib doch noch“, sagte er mit angenehmer, wohlklingender Stimme und versuchte Ruiza zu überzeugen bei ihm zu bleiben. Er konnte doch jetzt nicht einfach verschwinden!
 

„Nein danke – aber ich werde über dein Angebot nachdenken“, räumte Ruiza ein und stand trotz den Widerworten auf.
 

„Ich weiß ja jetzt wo du wohnst.“ Er lächelte matt und nahm seine eigenen Sachen an sich. Zugegeben – er hatte keine Lust diesen Fummel wieder zu tragen und sich selbst somit zu erniedrigen. Viel lieber hätte er normale Kleidung genommen und er war sich sicher so einiges zutun um endlich etwas Passendes und weniger Schlampiges zu tragen. Er sehnte sich danach einen normalen, gewohnten Alltag zu haben und am Abend zu seinen Liebsten zu kommen – nur war ihm dies bisher nicht möglich. Freunde hatte er nur wenige – und die die zu ihm standen teilten sein Schicksal ohne Ausnahme. An sein Leben vor der Prostitution konnte er sich kaum noch erinnern – ihm fehlten einfach die Bezugspunkte.
 

„Schon…“ Hizumi sah zu der schlanken Person und überlegte krampfhaft wie er ihn hindern konnte zu entschwinden. Es war ein eigenartiges Gefühl – aber dennoch sträubten sich ihm die feinen Haare auf den Armen und im Nacken – vielleicht eine Vorahnung?
 

„Schade – ich würde mich wirklich freuen wenn du noch etwas bleibst“, versuchte er es erneut. Ruiza blickte ihn dafür nur kurz an – er hatte keine Zeit noch weiter den Tag zu genießen. Von irgendetwas musste er schließlich leben und er hatte es sich zum Ziel gemacht irgendwann wenigstens eine Wohnung zu besitzen!
 

„Ich kann aber nicht!“ Langsam wurde ihm dieses Betteln zuviel. Er wollte viel lieber verschwinden.
 

„Komm schon – was hindert dich daran?“ Hizumi griff nach Ruizas Arm, wollte ihn festhalten und zu sich heran ziehen – ihm zeigen, dass er es bei ihm gut hatte. Ein schwerwiegender Fehler.
 

„Lass mich los!“ Ruiza wurde bei der Berührung panisch und wollte sich lösen – doch sein Griff war zu fest. „Ich will sofort hier weg! Lass mich in ruhe“, schrie er ängstlich und riss sich los. Nur kam diese Panik in dem Moment nicht bei Hizumi an.
 

„Ruiza! Nein!“ Wieder bekam er ihn auf seiner Flucht zu fassen und bemerkte dabei nicht einmal, was er dem Jüngeren damit antat. Furchtbare Erinnerungen kamen in Ruiza auf, die ihn eisig erschaudern ließen.
 

Lange Arme hielten ihn davon ab zu fliehen, ließen ihn zittern und mit der schrecklichen Angst kämpfen. Er hatte das Gefühl missbraucht zu werden – fühlte den Körper seines Peinigers, der doch erst so nett zu ihm gewesen war.
 

„Hab keine Angst – ich tu dir nichts“, versicherte Hizumi es ihm, aber es wollte nicht helfen. Aus letzter Kraft schaffte Ruiza es erneut sich von Hizumi zu lösen und ehe er zum Nachdenken kommen konnte rannte er auch schon davon. Er wollte nur noch verschwinden! Weg! Weg von ihm! Weg von der Erniedrigung die ihm drohte. Raus aus diesem bezaubernden Haus, welches für ihn der Hölle gerade unglaublich ähnlich war.
 

Die Umstände schienen ihm förmlich über den Kopf gewachsen zu sein und schneller als es ihm lieb war hatte er sich seiner Furcht hingegeben. Zu viele schlechte Erfahrungen hatte er sammeln müssen – zu viele um bei einer solchen Situation die Nerven behalten zu können.
 

Hizumi hingegen blieb zurück und konnte ihm nur nachsehen. Just in dem Moment realisierte er seinen Fehler und er bereute es fürchterlich ihm so auf den Leib gerückt zu sein. Er hätte es doch wissen müssen!
 

Ruiza aber rannte weiter. Er sah sich nicht ein einziges Mal um und wusste nicht im Geringsten wo er hinlief. Er ließ sich einfach von seinen Beinen tragen, doch irgendwann musste er doch schwer keuchend und nach Luft schnappen Halt machen.
 

Was zum Teufel war gerade mit ihm passiert? Er hatte gewusst, dass an der Sache etwas faul sein musste und hatte damit auch leider Recht behalten.
 

Wo war er jetzt überhaupt? Unsicher irrten seine Augen umher – suchend nach etwas Markantem, was ihm vielleicht bekannt vorkam. Nur schien ihn die Orientierungslosigkeit heimgesucht zu haben. Nur war da nichts – absolut nichts! Wie auch? Dies war nicht gerade das Viertel in dem er sich sonst aufhielt.
 

Nur leider sollte ihm all zu schnell bewusst werden wo er hingehörte und hier nichts verloren hatte – in der Welt der wohlhabenden Geschäftsmänner und den gut gekleideten Frauen, die ein so wundervolles Leben führten – ganz im Gegensatz zu Ruiza…
 


 

~ to be continue ~
 


 

Kommis sind erwünscht ^.^~

Verletze mich... nicht

~ 3. Kapitel ~
 

- Verletze mich… nicht -
 

Ruizas Herz hämmerte erbarmungslos gegen seinen Brustkorb. Er war vollkommen außer Atem und kämpfte mühsam damit wieder ruhig zu werden. In seinem Kopf rotierten die Gedanken – hatte er überreagiert? Er war sich schon fast nicht mehr sicher ob seine Entscheidung richtig gewesen war. Auf der einen Seite war er ihm zu nahe gekommen, andererseits glaubte er einfach nicht daran, dass Hizumi so brutal sein sollte. Er war doch so anders gewesen!
 

Ein Seufzer verließ seine Lippen – dieser Ausflug in ein schönes Leben war viel zu kurz gewesen. Schon jetzt überkam ihn die Sehnsucht nach einem warmen Zuhause und vielleicht einem Menschen, der auf ihn wartete. Zum ersten Mal begriff er, dass die Prostitution gar nicht das Problem war. Viel mehr wollte er einen Ort der Geborgenheit.
 

„Na wen haben wir denn hier?“ Hinter ihm erklang eine tiefe Stimme. Erschrocken fuhr er herum.
 

„Wer ist da?“, fragte Ruiza und sah sich suchend um. Noch konnte er niemanden erkennen. Es war dunkel und die nächste Straßenlaterne leuchtete erst einige Meter entfernt. Doch auch so konnte er niemanden sehen.
 

„Hallo?“ Hatte er sich die Stimme etwa nur eingebildet? War er schon so durcheinander?
 

„Hier bin ich.“ Ein großgewachsener, schlanker Mann trat aus dem Schatten und einen Moment lang blieb dem Blonden der Atem weg. Seine Augen schienen um ein Vielfaches größer zu werden und er hatte das Gefühl das eben diese aus den Höhlen fallen wollten. Diese Person war ihm alles andere als unbekannt!
 

„Was machst DU denn hier?!“, fragte Ruiza und wich einen Schritt zurück. Neben ihm befand sich eine kleine Seitengasse und kurzzeitig zog er es in Betracht dort hinein zu flüchten. Bei dem Mann handelte es sich um einen Freier, der ihn schon sehr oft für seine Dienste bezahlt hatte. Ein sein unangenehmer Mensch wie Ruiza fand. Er war weder freundlich noch rücksichtsvoll und das er ihm nun gegenüberstand war nicht gerade ein gutes Zeichen. Auf gar keinen Fall wollte er sich jetzt verkaufen müssen und Ruiza betete, dass der Andere dies zur Abwechslung einmal nicht wollte und sich wieder verzog.
 

„Dass könnte ich dich auch fragen“, meinte er nur und schob die Hände in die Hosentaschen. „Du siehst scharf aus.“ Blitzartig näherte er sich Ruiza an, der so schnell gar nicht reagieren konnte und sich plötzlich in fremden Armen wiederfand. Was war das nur für ein Tag?!
 

„Danke… aber mir ist nicht danach“, erklärte Ruiza sich und schob die ihm unangenehme Person von sich. Zumindest versuchte er es – nur war er gänzlich abgeneigt den Blonden in Ruhe zu lassen.
 

„Dir ist nicht danach? Wie kommt denn so etwas zustande?“ Sein Ton drang schroff an Ruizas Ohr heran und erfüllte ihn mit einem eisigen Schauer. „Lass mich jetzt!“, fauchte er und schuppste den Anderen weg. Er hätte wohl wissen müssen, dass dies nicht gerade eine gute Idee war…
 

Bevor er sich versah spürte er schon eine Hand in seinem Gesicht, die mit einem lauten Klatschen seine Wange traf und ihn zum Taumeln brachte. Hatte er ihn gerade wirklich geschlagen? Der Schmerz, der sich immer mehr ausbreitete, beantwortete die Frage eindeutig zu schnell. Ein leiser Laut stahl sich über seine Lippen, der vom Leid gezeichnet war und Ruiza sich ganz plötzlich in seiner persönlichen Welt wieder fand.
 

Er wusste wie die Sache ablief – und genau so spielte es sich auch ab. Er war schlichtweg zu schwächlich um sich wehren zu können und somit war sein Schänder schon wieder bei ihm um sich zu nehmen wonach es ihm gelüstete.
 

Feuchte Lippen legten sich auf die von Ruiza und augenblicklich breitete sich ein ekelerregender Brechreiz in ihm aus. Verzweifelt suchte er nach einer Lösung – irgendetwas musste er doch tun können! Warum genau er so ruhig blieb konnte er nicht erklären, schließlich hatte er bei Hizumi weitaus panischer reagiert. Vielleicht war ja der Umstand schuld, dass er von diesem Mann nichts anderes erwartete.
 

Endlich drehte Ruiza den Kopf angewidert zur Seite. Er konnte einfach nicht fassen was dieser Typ sich schon wieder anmaßte! Schon seit er zu ihm kam brach er seine Regeln, küsste ihn nach Lust und Laune und lebte sich auf das Brutalste an ihm aus. Jedes Mal hätte Ruiza ihn dafür töten können – warum er es nicht getan hatte blieb ihm ein Rätsel.
 

„Sei brav...“ Die Stimme säuselte gefährlich leise an sein Ohr, doch etwas wie Lust empfand der Blonde dabei keineswegs. Starke Hände packten ihn an den Schultern und zerrten ihn in die Seitenstraße, die sich als Sackgasse entpuppte. Würde Ruiza noch aufwachen? Er war gar nicht wirklich anwesend und schien nur ein stiller Beobachter dieser Szenerie zu sein.
 

„Hör auf!“, zeterte er plötzlich und begann sich ruckartig zu wehren. Es war eher geistiger Widerstand – aber immerhin mehr als zuvor. Das konnte er sich doch nicht einfach gefallen lassen!
 

„Du wirst sofort deine schmierigen Pfoten von mir nehmen! Ich hab doch gesagt das ich nicht will!“ Ruizas Protest hallte laut von den Wänden wieder und hätte dem ungebetenen Gast zeigen müssen wie fehl am Platz er war. Doch scheinbar war er ein Meister der Verdrängung…
 

„Halt dein Maul, Schlampe!“ Erneut wurde Ruiza von der flachen, kalten Handfläche getroffen und ein schmerzverzerrter Laut entwich seinen Lippen. Nur steigerte dies seinen Widerwillen noch mehr und er kämpfte mit dem derben Griff, der einfach nicht abließ. Es war zum verrückt werden!
 

„Du kannst mich nicht zwingen!“ „Ach… kann ich nicht?“ Unglaublich schnell hatte sein Gegenüber seine Handgelenke zusammen gezurrt und ihn mit der Brust gegen die Hauswand gedrückt – bestärkte jene Tat noch indem er seinen Körper gegen Ruizas drückte. Erschrocken keuchte dieser auf als er spürte, wie sich etwas Hartes gegen seinen Po drückte und ihm genau auf die Nase band was er bald noch sehr tief in sich spürten würde. Er kam sich vor wie ein Käfer der auf dem Rücken lag und nichts anderes tun konnte als sich seinem Schicksal zu ergeben. Langsam bekam er es wirklich mit der Angst zutun!
 

„Hör auf…“, flehte er unterwürfig. Sein Ton hatte blitzschnell zur Unterwürfigkeit umgeschlagen. Aber würde ihm das etwas bringen? Womit hatte er diesen schrecklichen Tag denn verdient?
 

„Sei ruhig! Dann tut es auch nicht weh!“ Mit einer Hand hielt er Ruiza so damit er nicht fliehen konnte. Mit der anderen riss er an seiner leichten Bekleidung und war drauf und dran ihn davon zu befreien. „Du hast eh keine Chance!“ Ruiza biss sich verbittert auf die Unterlippe als er merkte, dass seine Hose über seinen Po rutschte und ihn entblößte. Gleich – gleich würde es weh tun! Er wusste es genau.
 

Mit ängstlichem Blick beobachtete er, wie sein Peiniger seine Arme an der Wand nach oben schob um sie besser festhalten zu können. Das war seine Chance! Die fremde Hand war nur wenige Zentimeter von ihm entfernt und Ruiza sah die einzige Möglichkeit darin, sich mit seinen Zähnen zu helfen. Er schnappte in böswilliger Absicht nach der hellen Haut und bekam sie tatsächlich zu fassen.
 

Und er biss zu! So fest er nur konnte versuchte er seine Zähne in die Hand des Mannes zu bohren, der ihm die hässlichsten Schmerzen zugefügt hatte, die man sich nur vorstellen konnte. Einmal war nicht Ruiza der Leidtragende und es war ein unglaublich wohltuendes Gefühl dem schmerzlichen Aufschrei zu lauschen. Der schroffe Griff wurde locker und schnell war auch Ruizas Kleidung unwichtig geworden.
 

Trotz all der Gehässigkeit wurde es ihm beinahe schlecht, als die Haut nachgab und seine Zähne Bekanntschaft mit heißen Blut und brechendem Fleisch machten. Der Schrei hinter ihm wurde schriller und lauter und in dem Moment wusste Ruiza, dass dies seine einzige Chance zum Fliehen war. Hastig ließ er ab und bekam aus dem Augenwinkel noch mit wie seine unangenehme Begleitung zurücktaumelte und sich die Hand hielt. Dunkelrotes Blut quoll aus der Wunde heraus – doch dies war Ruiza egal. Flink hatte er seine Hose wieder angezogen und rannte zum zweiten Mal an diesem Tag davon. Er musste den Augenblick der Überraschung einfach ausnutzen! Was er getan hatte war einfach unbeschreiblich!
 

„Du hast ihn gebissen, Ruiza! Du hast ihn einfach gebissen!“, schoss es ihm immer wieder durch den Kopf. Den seltsamen Geschmack in seinem Mund versuchte er so gut es ging zu verdrängen – auch wenn er wusste worum es sich dabei handelte. Einen kurzen Blick warf er über seine Schultern – niemand war zu sehen. Wahrscheinlich plagten seinen Schänder auch ganz andere Sorgen. Ob er damit wohl durchkommen würde? Eine böse Vorahnung überkam ihn…
 

Allmählich wurde er langsamer bis er schließlich ganz zum Schritttempo überging. Mit dem Handrücken wischte er sich noch über die Lippen und entfernte das Blut, welches dort zurückgeblieben war. Ruiza wollte sich nicht vorstellen wie er ausgesehen hatte, bevor er das Blut entfernt hatte.
 

„Wie eklig!“ Ein eisiger Schauer rieselte über seinen Rücken. Er empfand seine Tat zwar als grausam, aber froh war er dennoch sich so entschieden zu haben. Das Leben schien es in letzter Zeit nicht wirklich gut mit ihm zu meinen. Er realisierte ja noch nicht einmal wohin ihn seine Beine trugen. Wahrscheinlich war es auch nicht wirklich wichtig wohin er ging – umso eigenartiger war es wohl, dass sein Weg ihn zurück zu Hizumis Wohnung führte. Er selbst bemerkte dies zunächst gar nicht…
 

In Ruizas Kopf drehte sich alles – plötzlich schienen alle Ereignisse der letzten Stunden in einen Topf geworfen und gründlich durchgemischt zu werden. Zuerst Hizumis Aussetzer, seine Flucht bis hin zu der beinahe geschehenen Vergewaltigung – wenigstens hatte er sich bei dieser noch retten können. Ihm wurde bei der ganzen Sache furchtbar schwindlig und er hatte Mühe nicht umzukippen. Selten zuvor war er so schlecht behandelt worden und er erreichte einen neuen Tiefpunkt der Gefühle.
 

Verzweifelt sank er auf die Knie und griff sich an die Stirn. War er denn wirklich so wertlos? Sahen alle in ihm nur ein Sexobjekt, welches jeder bespringen durfte sobald er Lust dazu hatte? War er denn nicht auch ein Mensch der sich nach Liebe und Zuneigung sehnte? Er wollte doch nur ein kleinwenig Respekt! Nicht einmal das war ihm vergönnt. Allmählich glaubte er nicht mehr, dass er in seinem Leben mitbestimmen durfte. Einfach alles wurde durch äußere Einflüsse bestimmt.
 

Verbittert hob er den Blick. Wie er feststellen musste befand er sich genau vor Hizumis Wohnungstür. Ob es wohl schlau war zu ihm zurück zu gehen? Es war ja nicht einmal Absicht gewesen! Dennoch aber - Hizumi hatte es doch nur gut mit ihm gemeint…
 

Mit zittrigen Fingern erreichte er den Knopf der Klingel um daran zu läuten. Und dann Stille. Eine schreckliche Stille, die ihm wie eine Ewigkeit erschien. Wieso war er überhaupt wieder hier? Aus irgendeinem ihm unbekannten Grund sah er in Hizumi die einzige helfende Hand.
 

Waren es nur ein paar Sekunden oder doch ganze Stunden, bis die Tür endlich geöffnet wurde? Jedenfalls stand Hizumi nun vor ihm, auch wenn Ruiza nur einen Teil seiner Beine sah.
 

„Ruiza?“ Ungläubig wanderten Hizumis Brauen in die Höhe. Nachdem Ruiza so schnell verschwunden war hatte er sein Tun auf das Tiefste bereut. Besonders wegen seinem Verhalten fragte er sich, warum der Blonde nun hier vor seiner Tür saß. Schon allein seine Haltung war kurios! Er kniete mit gesenktem Blick vor ihm als würde er eine Andacht halten.
 

„Es tut mir Leid! Ich hätte dir nicht unterstellen dürfen…“ Er kam nicht einmal dazu den Satz zu beenden. Irgendetwas in ihm hielt ihn davon ab und er kämpfte mit den Tränen. Ein ungeahnter Gefühlsausbruch war dabei über ihn hineinzubrechen, bis ihn zwei sanfte Hände auf die Füße zogen. Das Gefühl, welches Ruiza dabei verspürte, war ein ganz Neues. Jemand half ihm – schon wieder war Hizumi für ihn da. Wie hatte er ihm nur so schreckliche Dinge unterstellen können? Nun war alles anders. Er fühlte sich wie in eine andere Welt versetzt. Zuerst war er noch in seinem dunklen Gefängnis gewesen. Nun zog Hizumi ihn in die Wärme, nach welcher er sich so sehnte.
 

„Schon gut… komm erst mal rein.“ Sanft strich die Stimme über den Blonden hinweg. Er bemerkte es kaum, dass Hizumi ihn in das Wohnzimmer bis zur Couch führte.
 

„Was ist denn los?“ Kurz zuckten Ruizas Schultern – wenigstens hatte er es geschafft seine Tränen zu bremsen. Wollte er darüber überhaupt sprechen? Ihm war bewusst, dass ihm weder Schläge noch Unrechtes drohten wenn er nicht reden wollte, dennoch aber bewegte ihn etwas dazu es zu tun.
 

„Ich… bin fast vergewaltigt worden…“ Peinlich berührt schlang er die Arme um seinen schlanken Körper, welcher schon wieder zu zittern begann. So wirklich schien er es erst jetzt zu realisieren was ihm da beinahe zugestoßen wäre. Ängste, ja selbst Panik fand er in sich und spürte wie sein Körper erneut zu beben begann. Warum nur kamen diese Gefühle erst jetzt?!
 

„Vergewaltigt…?“ Hizumi sah ihn zwischen Entsetzen und Erstaunen an. Ruiza nickte nur leicht. „Ich habe ihn gebissen… Dann bin ich weggelaufen.“ Vor Hizumis innerem Auge baute sich eine solche Situation auf und schon jetzt empfand er Mitleid mit seinem Schützling. Welch ein Glück, dass er entkommen war!
 

„Wie konnte ich ihn nur gehen lassen?“, ging es ihm hektisch durch den Kopf – es war sicherlich nur ein Zufall gewesen, dass Ruiza seinem Schicksal entgangen war. Selbst wenn er einerseits froh war, dass es bei dem Versuch geblieben war, aber er hätte es verhindern können! Wäre er ihm doch nur nachgelaufen! Er hätte ihn davor bewahren können! Welch schreckliche Vorwürfe hätte er sich machen müssen wenn es bis zur Vergewaltigung gekommen wäre?
 

Vorsichtig rückte er nun näher zu Ruiza, um schützend den Arm um ihn zu legen. Er sollte wissen, dass er bei ihm sicher war. Selbst wenn dieser Typ es wagen würde bei ihm aufzukreuzen – Hizumi würde schon dafür sorgen, dass Ruiza nichts zustoßen würde.
 

„Es tut mir leid… das ist meine Schuld“, gestand er und strich beruhigend über Ruizas Rücken.
 

„Deine Schuld? Du kannst doch nichts dafür.“ Der Blonde lehnte dies ab und machte mit einer eindeutigen Handbewegung klar, wie er über die Sache dachte. Für ihn kam es nicht in Frage einem anderen die Schuld zu geben. Er selbst war verantwortlich – dennoch aber war er froh nicht allein zu sein. Hier würde ihm bestimmt nichts zustoßen.
 

„Ich kannte den Mann… er war schon immer grob zu mir. Aber das…“ Leicht schüttelte er den Kopf, sodass sein helles Haar sanft mitwippte. „Immer wieder kommt er zu mir und verletzt mich. Immer wieder küsst er mich und bringt mich dazu fast kotzen zu müssen.“ Ein Schnauben entkam ihm, der seinen Hass wohl noch verdeutlichen sollte.
 

„Ich hab die Nase voll! Ich will endlich nicht mehr diesen Gefahren ausgesetzt sein! ich will kein Sklave mehr sein!“ „Und was willst du tun?“ Hizumis Blick kreuzte den des Blonden. Erneut blickte Ruiza in Augen die Vertrauen und Wärme ausstrahlten.
 

„Das weiß ich noch nicht… in einem Bordell wäre es sicherer, aber eines zu finden wo jemand wie ich aufgenommen wird…“ „Du willst dich weiter prostituieren?“ Hizumi fiel aus allen Wolken. Er hatte mit so einigem gerechnet, doch dies übertraf jede Vorstellung! Es wäre nur realistisch gewesen wenn er aus diesem Milieu heraus wollte. Nur entsprach das wohl nicht gerade seiner Vorstellung.
 

„An sich ist es gar nicht so schlimm. Man verdient auch ganz gut wenn man fest angestellt ist.“ „Das kann doch nicht dein Ernst sein! Wieso beendest du diesen Wahnsinn nicht?“, fragte Hizumi und sah den Anderen an. Ruiza schien nicht lange zu überlegen bis er antwortete.
 

„Weil ich nichts anderes kann. Ich hab keinen Schulabschluss. Wer würde mich schon einstellen?“ „Den kannst du doch nachholen! Alles ist besser als Handel mit seinem Körper zu betreiben.“ Ein leises Lachen verließ Ruiza. Auch wenn er die Worte sehr schätzte wusste er es besser.
 

„Für dich vielleicht. Aber du lebst in einer anderen Welt als ich. Sicherlich hast du noch keine Nacht auf der Straße verbracht oder es lernen müssen dich unter zu ordnen. Ich bin und bleibe eine Nutte. Daran wirst du nichts ändern können.“ Sein Tonfall wurde mit jedem Wort sanfter. Er konnte nicht wissen welche Gedanken er damit in Hizumi auslöste.
 

Vielleicht konnte er ihm ja doch helfen.

Vielleicht würde sich somit nicht nur Ruizas Leben ändern…

Gewiss nicht…

Nun würde sich einfach alles ändern!
 

~ to be continue ~
 


 

Tut mir leid, dass ich so langsam bin =___=° hab in letzter/nächster Zeit recht viel um die Ohren. Aber ich versuche es das nächste Kapitel möglichst bald fertig zu bekommen.

Freu mich natürlich über Kommis ^.^

Komm mit mir

~ 4. Kapitel ~
 

- Komm mit mir -
 

Die Nacht verbrachte Ruiza erneut bei Hizumi – natürlich in seinem Bett. Lange Gespräche hatten sie über Ruizas Vergangenheit und seine Einstellung abgehalten und der Ältere hatte nun den Eindruck mehr über seinen Schützling zu wissen.
 

Ruiza erschien ihm als recht ausgeglichene, freundliche Persönlichkeit, die sich nicht scheute etwas von ihrem Leben zu erzählen. Er hatte von dem leben als Stricher erzählt und dabei sicherlich nicht sehr viel ausgelassen. Hizumi wusste nun auch mehr über den Mann, der versucht hatte sich an ihm zu vergreifen – und er hatte es wohl schon einige Male davor versucht über seinen Willen zu gebieten und es auch fast immer geschafft. Er bezahlte wohl nicht immer und hatte Ruiza schon vielfach genötigt mit ihm schlafen. Dabei war er nicht einmal der Einzige und es schien wirklich die schlimmsten Menschen zu geben, die so etwas mit einem anderen Menschen veranstalteten ohne dabei auch nur den Hauch eines schlechten Gewissens zu verspüren! Schlechte Erfahrungen schienen in Ruizas Leben eindeutig zu überwiegen.
 

Doch nun, am darauf folgenden Morgen, lag der Ältere schon in der frühe wach und betrachtete Ruiza, der noch immer träumte und einen recht friedlichen Eindruck machte. Er hatte sich zusammen gerollt und die Decke unter Beschlag genommen – doch Hizumi empfand dieses Bild eher als niedlich bis hinreißend.
 

Trotz der neu gewonnenen Informationen über den Blondschopf war er nun noch neugieriger – vor allem wie sein Leben vor der Stricherzeit war, denn über dieses hatte er bisher keine wirklichen Angaben gemacht. Es war äußerst bizarr – je mehr er über den Anderen erfuhr umso wissensbedürftiger wurde er auch und musste sich schwer bremsen nicht nach den intimsten Dingen zu fragen. Schließlich wollte Hizumi ihn nicht verschrecken.
 

Bestimmt gab es noch viele Seiten an Ruiza zu entdecken und Hizumi war sich sicher über jede Bescheid wissen zu wollen. Er fühlte eine gewisse Verbundenheit zu der zierlichen Person, die er am liebsten bei sich behalten hätte. Vielleicht… wenn er Glück hatte… würde er ihn noch eine Weile bei ihm bleiben.
 

Soeben überdachte Hizumi seinen Einfall von dem vergangenen Abend – gerade erschien er ihm als äußerst lukrativ. Somit würde er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und besonders nach Ruizas Vorstellungen handeln. Doch zunächst wollte er darüber mit ihm sprechen – schließlich betraf es ihn direkt.
 

Allerdings sollte er sich erst einmal ausschlafen. Hizumi hätte es wohl eh nicht über das Herz gebracht ihn aus den Träumen zu reißen. Auch wenn er es in Gedanken leugnen wollte wusste er, wie weit sich Ruiza schon in sein Herz gekämpft hatte. Lediglich zu früh – und zu schnell! Von Zeit zu Zeit hasste er es so übereilt Gefühle zu entwickeln. Doch ein Interesse bestand definitiv – dies wurde schon bewiesen, da Hizumi sich so viele Gedanken über ihn machte.
 

Übermütig, aber dennoch vorsichtig, rückte er näher zu Ruiza heran, betrachtete ihn eingehend und aus voller Neugier heraus. Was war nur so besonders an ihm? Die Tatsache, dass er ein Stricher war? Oder lag die Ursache in purem Mitleid? Oder war es seine Persönlichkeit? Schließlich war er sehr tapfer – wenn man die Umstände in Betracht zog. Es gab unendlich viele Möglichkeiten über die er sich den Kopf zerbrechen konnte.
 

„Sich in eine Hure zu verlieben ist taktisch nicht gerade schlau“, gab er es in Gedanken zu, mochte die Vorstellung aber dennoch. Ein nächstes Problem bestand darin, dass Ruiza abgeneigt war seine Tätigkeit als Stricher zu beenden. Ihm war bewusst, dass er ihn niemals für sich allein haben und mit einer Vielzahl anderer Männer die ihn begehren würden teilen müsste. Im gleichen Moment wurde ihm erst einmal klar was er sich überhaupt vorstellte – er musste vollkommen den Verstand verloren haben! Er konnte es doch nicht ernst meinen, dass er sich auf eine Nutte einlassen wollte?!
 

Frustriert drehte Hizumi sich auf den Rücken und blickte an die Decke. Ruiza war es offensichtlich wert war sich so für ihn einzusetzen – trotz der unangenehmen Umstände. Er konnte es nicht leugnen wie lieb er den Blonden gewonnen hatte. Allerdings musste der erst einmal die Gutmütigkeit hinter Hizumis Handlungen verstehen. Bisher bestand er immer auf seine Freiheiten – auch wenn er dabei mehr darunter litt als wirklich glücklich war. Aus irgendeinem Grund wollte er niemandem vertrauen – haderte auf der anderen Seite aber mit seinem Schicksal. Ob Hizumi daran etwas ändern konnte? Immerhin ließ er Ruiza schon die zweite Nacht bei sich schlafen! Sehr viele Freier ließen ihre Gesellschaft sicherlich nicht bei sich übernachten und hätten ihn längst hochkant rausgeworfen.
 

„Und dennoch… beschäftigst du mich mehr als alles andere!“ Selten zuvor fand er einen Menschen derart anziehend. Es war sonst nicht seine Art sich kopflos in eine Sache zu stürzen, aber nun tat er es.
 

Ruiza drehte sich derweilen schlafend auf die Seite – sein Gesicht war nun zu dem Älteren gerichtet, bei dem so langsam alle Sicherungen durchbrannten. Vorsichtig näherte er sich seinem Gesicht, dabei wachsam beobachtend – er wollte ihn ja nicht wecken. Sein Kopf hatte offenbar vollkommen abgeschaltet. Vermutlich gehörte ja doch etwas Wahnsinn zu seiner Tat. Trotz all der Überlegungen, trotz des Verbotes, über welches er sich durchaus im Klaren war und dennoch hinweg setzte, legte er die Lippen hauchzart auf die seines Schützlings.
 

Das Gefühl war unbeschreiblich! Es erschien ihm als würden tausende, kleine Blitze durch seinen Körper zucken. Ausgehend von seinen Lippen zogen sie sich durch seinen Leib und wollten gar nicht wieder verschwinden. Sein Herz schlug schneller als gewohnt und er war sich eigenartig sicher, dass Richtige getan zu haben. Ruizas Lippen fühlten sich weich und warm an und hinterließen ein seichtes Prickeln. Selbst wenn sie keine Anstalten machten den Kuss zu erwidern empfand Hizumi ihn als überwältigend.
 

Er hatte Mühe sich wieder von dem Kleineren zu lösen und bemerkte gerade nicht wie weit sich dessen Augen schon geöffnet hatten. Mit einer Mischung aus Argwohn und Überraschung sahen sie ihn an und er schien zu überlegen. Was hatte das denn zu bedeuten?
 

„Hizumi?“ Im Flüsterton erklang der Name und riss diesen aus seinen Träumereien. Endlich kreuzten sich ihre Blicke und Hizumi wollte vor Scham schon im Erdboden versinken. Warum war er denn wach geworden? Und wann?
 

„Hast du mich gerade geküsst?“ Etwas ungläubig beäugt Ruiza sein Gegenüber und die Worte entkamen ihm forscher als eigentlich geplant. Es fiel ihm schwer dies zu glauben – warum sollte Hizumi sich ausgerechnet für ihn interessieren? Wo lag dabei der Sinn?
 

„Tut mir leid… ich konnte mich nicht bremsen.“ Die Situation war dem Älteren mehr als unangenehm. Im Stillen betete er, dass Ruiza ihn nicht vollkommen abweisen würde.
 

„Warum denn das?“, fragte er und ließ dabei keinerlei Emotionen erkennen. Er konnte sich gar nicht vorstellen wie sehr er Hizumi damit quälte. Er wusste nicht was die Konsequenzen waren, aber immerhin war Ruiza nicht abgerückt. Für Hizumis Verständnis verhielt er sich äußerst eigenartig. Wobei er sich die Frage stellen musste wann er sich nicht eigenartig verhielt.
 

„Ich weiß es nicht… eben so ein Gefühl“, meinte der Ältere nur und erwiderte den Blick, mit welchem Ruiza ihn musterte. Es fiel ihm nicht schwer dem starren Blick Stand zu halten und wenn es sein musste würde er sich schon zu verantworten wissen
 

„Ich möchte so etwas nicht – davon habe ich dir auch erzählt“, erklärte er sich sanft. Es hörte sich fast so an, als würde er eine Ausnahme machen wollen.
 

„Ich weiß, aber ich bezahle dich auch nicht. Ich wollte es einfach tun – wegen dir als Mensch.“ „Wegen mir?“ Etwas verwirrt blickte er in Hizumis Gesicht und richtete sich dabei etwas auf. Es schien vollkommen außerhalb seiner Vorstellungskraft zu liegen, dass ein Mensch Interesse an ihm hegte.
 

„Ich hab dich sehr gern, Ruiza. Und ich bin froh, dass du wieder hier bist. Ich hätte es mir nicht verziehen, wenn dir etwas passiert wäre.“ „Aber warum? Ich meine… ich bin doch nur eine Nutte.“ Diese Worte verdeutlichten sein Bild von der eignen Person und wie gering er seinen Wert sah. Musste man es noch erwähnen, wie sehr Hizumi diese Haltung ablehnte?
 

„Nutte hin oder her – es ist nicht wichtig für mich“, sagte er und setzte ein Lächeln auf. Eine Menge Arbeit schien noch auf ihn zu warten, bis Ruiza eine gesunde Selbstwahrnehmung wieder gewann. Über die Zeit schien er die Worte seiner Freier wirklich zu glauben, die nichts Besseres zutun hatten als ihm zu sagen wie wertlos er doch war.
 

„Ich möchte dir nur zeigen, dass mir etwas an dir liegt.“ „Schwer zu glauben. Du wolltest auch nur Sex mit mir“, meinte Ruiza und setzte sich auf. Er hasste es wenn er sich selbst eingestehen musste wie wenig er wert war – selbst wenn sich Hizumis Meinung geändert hatte war er für ihn auch nur eine Hure gewesen. Was auch immer mit Hizumi los war – er fand es äußerst seltsam.
 

„Anfangs, ja. Aber jetzt nicht mehr.“ „Weil du nach zwei Tagen auch weißt was für ein toller Mensch ich doch bin.“ Er verdrehte nur die Augen. „Allerdings – ich bin schließlich nicht blöd. Ich habe eine Menge mit Menschen zutun – vertrau mir einfach“, lächelte er und brachte Ruiza zum seufzen. So gern er dem Älteren glauben wollte, so hielten ihn seine Vergangenheit und die damit verbundenen Erlebnissen davon ab. Etwas nervös blickte er auf seine Hand, die an der anderen herumspielte. Er spürte es genau: Hizumi brachte einfach alles aus dem Gleichgewicht.
 

„Und was soll das bedeuten?“, wollte Ruiza kleinlaut wissen und wandte den Blick wieder zu dem Anderen. „Ich möchte dir helfen und ich habe eine Idee wie ich dies tun könnte – wenn du mich lässt.“ Ruiza überlegte nicht lange und nickte. Ob er darauf einging wusste er noch nicht, aber er respektierte Hizumis Mühen.
 

„Du wirst lachen, aber ich habe daran gedacht ein Bordell zu eröffnen. Nur für Schwule“, meinte er und lächelte. Ruiza sah ihn forschend an bis er wirklich in schallendes Gelächter ausbrach. Er hielt den Vorschlag schlichtweg für einen Schmerz und konnte sich gleich gar nicht mehr beruhigen.
 

„Ich meine es ernst. Vielleicht kann ich dir und anderen somit helfen.“ „Ja sicher!“ Noch immer lachte der Blonde und war dabei über das Bett zu kullern. Er schaffte es einfach nicht den Worten glauben zu schenken. Der Gedanke an ein Bordell mit Schwulen, an welchem er sozusagen Schuld trug, war mehr als nur unbegreiflich. Warum sollte Hizumi so weit gehen?
 

„Weißt du, was du da sagst?“ „Allerdings.“ Hizumi nickte. „Ich würde auf absolute Sicherheit bestehen. Keiner von den Prostituierten müsste Angst haben. Somit hättest du ein Problem weniger und da du die ganze Sache nicht aufgeben willst…“ „Einen Moment“, unterbrach Ruiza ihn, der jedes Wort wahrgenommen hatte und ihm das Lachen vergangen war. „Ist das dein Ernst?“ „Natürlich. Ich kenne mich im Bereich vom Management sehr gut aus. Warum sollte ich mit einem Bordell überfordert sein? Ich leite eine ganze Hotelkette.“ Ruiza wurde bewusst wie erst die ganze Sache sich darstellte. Vor ihm baute sich die Vorstellung von diesem Leben auf und er sah sich schon in dieser Rolle. War Hizumi ein Geschenk des Himmels?
 

„Du willst das also wirklich machen?“, fragte er dennoch nach und bekam zur Antwort ein weiteres Nicken. „Mit deiner Hilfe könnten wir so einige Jungs von der Straße wegholen. Die Bezahlung wäre gut und keiner muss länger die Nacht im Freien verbringen. Alles würde sich in unseren Räumlichkeiten abspielen. Absolut keine Gefahr.“ „Warum machst du das?“ Ruiza stellten sich tausende Fragen. Er verstand langsam nichts mehr.
 

„Weil ich es hasse wenn Menschen unterdrückt werden und einfach ihrem Schicksal überlassen sind. Selbst jemand der seinen Körper verkauft hat ein Recht auf eine gute Behandlung und ein gerechtes Leben. Wenn ich dazu beitragen kann…“ „Hizumi… es sollte mehr Menschen geben die so denken wie du.“ Der Blonde lächelte. „Wenn du das machst hilfst du uns Strichern wirklich weiter.“ Ruiza war stolz auf seine Bekanntschaft. Er war wohl wirklich eine nette, liebevolle Person, die sich für Minderheiten einsetzte. Natürlich sah der Jüngere darin auch seinen eigenen Vorteil – doch was sprach schon dagegen?
 

„Es geht allerdings nur wenn du mir hilfst“, meinte Hizumi und überlegte schon wie er sein neustes Projekt in die Tat umsetzen konnte. „Natürlich. Sag mir wie?“ „Du kennst dich in der Szene aus. Vielleicht pflegst du ja Kontakte zu anderen Jungs denen es schlecht geht. Vielleicht haben sie ja mehr Lust in einem Bordell zu arbeiten.“ „Allerdings“, versicherte Ruiza und nickte eifrig. Er kannte tatsächlich ein paar junge Männer, die es dringend nötig hatten von der Straße weg zu kommen. Er fand immer mehr Gefallen an der Sache.
 

„Überlass das mir.“ „Okay. Ich werde mich nach einem Gebäude erkundigen welches wir nutzen können“, überlegte Hizumi und hatte schon ein paar Vorstellungen, wie er sich sein ganze eigenes Bordell vorstellte. Wer hätte gedacht, dass er sich jemals in dieser Szene wiederfinden würde?
 

„Unglaublich… so jemand wie du ist mir noch nie begegnet.“ Ruiza lächelte zart. Seine Zukunft lag wie ein offenes Buch vor ihm und er freute sich, dass sich scheinbar alles zum Guten wendete. Er war beeindruckt von Hizumi und entdeckte ein gewisses Interesse in sich.
 

~*~
 

Den ganzen Tag verbrachten die beiden mit Planungen für ihr Projekt, brachten Ideen ein und Ruiza hatte das Gefühl sich verwirklichen zu dürfen. Hizumi ließ dies zu und schien sich daran besonders zu erfreuen. Mittlerweile war jegliche Angst verflogen und Ruiza wagte es an seinem neuen Leben teilzunehmen. Er hatte keine Ahnung, wie er sich für diese Hilfe jemals revanchieren sollte.
 

Gerade befanden sie sich gemeinsam in der Küche und bereiteten ihr Abendmahl zu. Ruiza hatte das Angebot angenommen die nächsten Tage bei Hizumi zu bleiben. Vielleicht auch länger als geplant – er wusste es nicht.
 

Ruiza empfand es als selbstverständlich dem Anderen zu helfen und sich nicht bedienen zu lassen. Eventuell konnte er so auch sein Gewissen beruhigen. Hizumi gab ihm mehr als jeder andere und was konnte er schon dafür tun? Nichts! Ihm war bewusst, dass Hizumi sich nicht mit Körperlichkeiten bezahlen lassen wollte.
 

So schnitt er gerade eine Tomate auf und dekorierte sie auf einen Teller. Wann hatte er während der Zeit auf der Straße jemals so ein leckeres Mahl vorgesetzt bekommen? Wahrscheinlich gar nicht…
 

Doch nun war eh alles anderes. Ruiza mochte sein Umfeld und die schöne Wohnung, in der er sich vollkommen sicher fühlen konnte und jede Minute seines Aufenthaltes genoss.
 

Er spürte auch jetzt Hizumis Anwesenheit und hatte zum ersten Mal den Eindruck, dass er diese Nähe mochte. Selbst während der Gespräche zuvor war ihm dies nicht so intensiv vorgekommen. Wenn der Ältere seinen Vorschlag in die Tat umsetzen würde, müsste Ruiza wohl nie mehr auf der Straße schlafen. Mittlerweile vertraute er ihm – ebenso hatte er mit dem Kuss kein Problem mehr und fühlte sich viel mehr geehrt als alles andere.
 

„Du musst das nicht tun…“, wisperte Hizumi an sein Ohr und küsste sanft in seine Halsbeuge. Es war eine reflexartige Handlung, aber dennoch unglaublich sanft und zärtlich. So schwer es Hizumi auch fiel – er versuchte alle Gedanken abzustellen und sich seine Empfindungen hinzugeben. Und eben diese verlangten es von ihm sich Ruiza anzunähern.
 

„Ich möchte aber. Du tust so viel für mich – wie soll ich das nur je wieder gut machen?“ „Indem du nicht mehr wegläufst.“ Mutig schoben sich Hizumis Hände um Ruizas schmale Taille – und dieser ließ es tatsächlich zu so berührt zu werden! Es schien doch noch einen zweiten Grund für das Handeln des Älteren zu geben und Ruiza fühlte sich nicht genötigt sondern genoss es liebevoll behandelt zu werden. Ein leichtes Kribbeln breitete sich auf seiner Haut aus und verleitete ihn dazu sich zurück zu lehnen.
 

„Mach ich nicht. Ich vertraue dir“, gestand er es Hizumi und wohl auch sich selbst. Langsam drehte er den Kopf so gut es ging zu ihm. Ein Lächeln schmückte seine Züge und er sah mit positiven Gedanken seiner Zukunft entgegen. Es konnte schließlich nur noch besser werden.
 

Er realisierte Hizumis Blick, der zwischen seinen Lippen und Augen hin und her wanderte und ihm eindeutig zeigte, was er sich wünschte. Sollte er ihm den Gefallen tun? Sollte er ihn einfach küssen? Einen Moment lang überlegte Ruiza, ob er dies tun würde um nach Hizumis Willen zu handeln oder es sich insgeheim vielleicht doch auch selbst wünschte. Was auch immer in seinem Kopf vorging, er neigte sich nun zu dem Größeren und erreichte seine Lippen sanft mit den eigenen. Es war eine federleichte Berührung, aber trotzdem ausreichend um Ruiza mit einer Gänsehaut zu versehen. Es fühlte sich so schön und vor allem richtig an!
 

Ruiza konnte deutlich spüren wie es in ihm wärmer wurde und er sich sichtbar wohl fühlte. Ohne dass er es selbst merkte legten sich seine Hände auf die von Hizumi. Eine zarte Geste, die den Ältern dazu brachte ihn näher zu sich zu ziehen und den Kuss etwas mehr Gefühl zu verleihen. Die Situation erschien ihm seltsam unbekannt und er überlegte, was noch auf ihn zukommen würde.
 

~ to be continue ~
 

Das war es erst mal wieder ^^

Ich versuche das nächste möglichst bald fertig zu schreiben <3



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Kommentare zu dieser Fanfic (17)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Jillian
2009-02-04T10:58:27+00:00 04.02.2009 11:58
x333
Isch mag die FF >.<
*freuz*
Ich hoffe es geht bald weiter. Freu mich schon aufs nächste Kappi.
Sagst du mit vll irgendwie bescheid? Das wär voll lieb, weil ich bei meinen ganzen Favos nicht durchblicke @@

*wedel*
Jilli~
Von: abgemeldet
2008-07-11T20:37:04+00:00 11.07.2008 22:37
Woah! -^-^-

Das Kapitel wie die Story sind absolut wundervoll geschrieben und ich hab mich total in deinen Schreibstil verliebt... *_____* Auf der Favoliste stehst du schon *g* hoffentlich gehts bald weiter, würd' mich freuen!

Nuuur: wenn nochmal ein Adultteil kommt mach bitte ne Lightversion davon! >.<" ich kann den Adultkram nämlich nicht lesen und es kommt mir immer so vor, als würd' ich dann einen wichtigen Teil der Story verpassen oder das etwas vorkommt das ich brauch' um den Rest der Geschichte zu verstehen... <.<"

Aber mach ansonsten weiter so, ja? =^.^=

LG Sollie
Von: abgemeldet
2008-07-01T17:21:18+00:00 01.07.2008 19:21
also das mit dem kuss war wirklich süß
will unbedingt wissen wie es weiter geht
zwischen den beiden bahnt sich doch schon was an
*kicher*

wirklich schön die story^-^
Von:  Snaked_Lows
2008-05-09T16:17:50+00:00 09.05.2008 18:17
Sooo endlich, konnte ich es zu Ende lesen.
Eine 5-Minuten-Pause hatte heute leider nicht gereicht in der Schule XDDD
Alsoooo: Das Kapitel war wunderbar!!!
Ich bin begeistert!!!
Die Entwicklung der beiden zu beobachten ist wirklich sehr spannend und ich freue mich auf das nächste Kapitel!!!
Von:  Ilmare
2008-05-08T17:34:39+00:00 08.05.2008 19:34
Toll geschrieben ^^ bin schon gespannt auf das nächste kapitel *auf favoritenliste setz*
weiter so!
Von: abgemeldet
2008-05-06T21:36:29+00:00 06.05.2008 23:36
Ich mag deine Geschcihte sogar ganz dolleXDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
Von:  Snaked_Lows
2008-05-02T07:12:15+00:00 02.05.2008 09:12
Das Kapitel war supr toll.
Am Anfang war ich echt erschrocken, ich habe gedacht, dass kann doch jetzt nicht wahr sein >____________________<
Zum Glück ist nochmal alles gut gegangen^^
Ich freue mich auf das neue Kapitel!!!
Von:  Sagashii
2008-05-01T20:18:15+00:00 01.05.2008 22:18
Ruiza nicht Wuiza ;________________________;
gomen ne T____________T~
Von:  Sagashii
2008-05-01T20:17:53+00:00 01.05.2008 22:17
´das kapi is wieder ganz toll..
wobei ich dich am anfag hätte killen können wenn Wuiza wirklich vergewaltigt worden wäre ;_;
aber du hast es ja nicht zu gelassen ^_^
ich hoffe das er es bald einsieht das Hizumi ihm helfen will ^_^''

schreib schnell weiter hai?
*knuddel*
*kekse dalass*
Von:  Sagashii
2008-04-29T16:51:06+00:00 29.04.2008 18:51
uhdas wird ja immer spannender..
hoffentlich passiert Rui-chan nichts schlimmes ;_;
schreib doch bitee schnell weiter und es wäre lieb wennu mir bescheid sagen würdest beim nächsten kapi ^_^

LG Trainrocker_Reita


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