So weit weg von Schreibfee_86 (....und doch so nah) ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 9. --------------------- Kapitel 9. Van stürzte in das Zimmer. Er traute seinen Augen nicht. Der kleine Junge lag mit ausgebreiteten Schwingen in seinem Bettchen. Als er seinen Vater erblickte, verstummte sein Schreien und die Flügel zogen sich langsam wieder zurück. Lächelnd ging Van weiter auf die Wiege zu und hob den Jungen aus dem Bettchen. Er hob ihn hoch. „Mein Sohn.“ Hauchte Van überwältigt. Millerna stand neben ihm. „Wie ich sehe, hat dieser kleine Wurm euch einiges abgenommen.“ Lachte Millerna. Sie reichte Van eine Wolldecke für den Jungen. Behutsam wickelte er ihn in die Decke. Dann nahm er den kleinen in die Arme und machte sich auf den Weg. Behutsam klopfte Van an die Tür. Er trat ein, Hitomi hatte die Augen geschlossen. Langsam ging Van auf sie zu und setzte sich wieder auf die Bettkante. Sie schlief. Immer noch waren ihr die Strapazen der Geburt anzusehen. Ihr Gesicht war immer noch blass und dunkle Schatten lagen unter ihren Augen. Er legte den kleinen neben Hitomi und machte es sich dann neben ihr bequem. Sein Blick wanderte über ihr Gesicht. Eine Welle der Zuneigung für diese Frau bäumte sich in ihm auf. Ja, er liebte sie, das hatte er immer getan. Warum nur war es soweit gekommen? Hatten sie sich bereits zu weit von einander entfernt? Waren die Wunden noch zu heilen? Liebevoll strich er ihr eine, der kurzen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Sie hatte sich kaum verändert. Immer noch das kurze Honigblonde Haar, dieselbe zierliche Figur. Doch wie stand es um ihr Herz? Schlug es noch für ihn? Obwohl er ihr so misstraut hatte? Es waren viele Dinge zwischen ihnen geschehen, die vielleicht nicht mehr gutzumachen waren. Konnte sie ihm verzeihen? Würde sie einen Neubeginn mit ihm überhaupt wollen? Nachdenklich beobachtete er sie, bis sein Blick von dem kleinen gefangen genommen wurde. Mit großen Augen blickte ihn der kleine Junge an. Er hatte ihre Augen und sein Haar. Van streckte ihm einen Finger entgegen. Der kleine umklammerte ihn mit seinem kleinen Händchen. Er spürte eine leichte Berührung an seiner Wange. Überrascht sah er zu Hitomi. Traurig blickte sie ihm entgegen. „Van!“ sagte sie leise und unterdrückte ein schluchzen. „Hitomi… es tut… es tut mir so leid. Ich habe einen Fehler gemacht. Ich habe an dir gezweifelt und dir furchtbare Dinge unterstellt. Vielleicht… vielleicht kann eine Liebe doch nicht jegliche Entfernung überwinden.“ Sprach er leise und küsste ihren Handrücken. Wieder liefen Tränen über ihre Wangen. „Glaube bitte nicht, dass ich dich nicht liebe, denn das tue ich. Mit jeder Faser meines Herzens. Und doch kann ich es verstehen, wenn du Zeit brauchst und auf den Mond der Illusionen zurückkehren würdest. Auch mit unserem Sohn.“ Endete Van und sah ihr in die grünen Augen, in denen immer noch Tränen schimmerten. „Unser Sohn?“ fragte Hitomi ihn. Van lächelte und sah auf den Jungen. „Ja, unser Sohn. Er hat mir die Augen geöffnet.“ Antwortete ihr Van. „Er hat Flügel Hitomi, meine Flügel!“ sagte Van überwältigt. „Ich weiß!“ antwortete Hitomi sanft. Sie setzte sich auf und umarmte den König von Fanelia erleichtert. „Oh, Van!“ hauchte sie. „ Doch, das kann sie. Die richtige Liebe kann jede noch so große Entfernung überstehen. Denn sonst wären wir jetzt nicht zusammen. Egal, ob wir voneinander enttäuscht oder traurig waren, wenn es darauf ankam, waren wir für einander da. Nie wieder werde ich dich verlassen. Wir wollen bei dir sein.“ Meinte Hitomi entschlossen und schniefte ein weiteres Mal. „Van, du hast mich bei unserer letzten Begegnung um etwas gebeten!“ sagte Hitomi und löste sich von ihm. Mutig sah sie ihm in die mandelbraunen Augen. Van sah sie erst verwirrt an. „Die Antwort lautet Ja, ja, Van Fanel.“ Sagte Hitomi lächelnd. „Natürlich nur wenn du mich noch willst!“ fügte sie leise hinzu. Als Van verstand was sie meinte leuchteten seine Augen auf und er umarmte sie stürmisch. „Van.“ Sagte Hitomi, als sie sich voneinander gelöst hatten. „Wie wollen wir ihn nennen?“ fragte sie ihn lächelnd und blickte auf den kleinen Jungen, der zufrieden schlief. „Ryan.“ Antwortete ihr Van. Hitomi sah ihn überrascht an, „Wie kommst du auf diesen Namen?“ fragte sie ihn verwirrt. „Ich… er ist mir in meinem Traum begegnet, er… hat mir alles erzählt, Hitomi. Ich verstehe jetzt warum du nicht gehen konntest. Verzeih mir, ich war so überzeugt davon, dass du einen anderen lieben würdest. Dass ich nichts von dem zugelassen habe, was du mir erklären wolltest. Es tut mir leid.“ Sagte er ernst und legte ihr einen Finger unter das Kinn. Sanft führte er ihre Lippen zu den seinen. Sie verschmolzen in einem innigen Kuss. Schon wenige Wochen später ging es Hitomi bereits besser und die Hochzeitsvorbereitungen waren im vollen Gange. Heute sollte es soweit sein. Ungeduldig stand Hitomi auf einem kleinen Hocker, um sie herum wuselten mehrere Zofen, die eine nähte gerade den Saum des Kleides um, während die andere den Haarschmuck bereit legte. Und Millerna hielt den kleinen Ryan auf dem Arm, der neugierig an ihren langen Haarsträhnen zupfte, immer wieder gluckste er vor Freude, wenn ihn, die eine oder andere Haarsträhne im Gesicht kitzelte. Lächelnd beobachtete Hitomi ihren Sohn. „Hitomi, du siehst wunderschön aus.“ Meinte Millerna zufrieden und kam mit dem kleinen auf dem Arm näher an ihre Freundin heran. „Ich freu mich so für euch, dass ihr wieder zu einander gefunden habt.“ Sagte Millerna und griff nach der Hand ihrer Freundin. „Danke, Millerna.“ Erwiderte Hitomi gerührt. „Fertig, Madame.“ Meinte Adrien, die Schneiderin und begutachtete ihr Werk. Langsam stieg Hitomi von dem Hocker herunter. Während die anderen Zofen, das Zimmer verließen legte Millerna den kleinen Ryan in die Wiege und machte sie dann daran Hitomis Haare zu verzieren. „So, das war’s.“ Sagte Millerna zufrieden. Hitomi erhob sich und drehte sich einmal vor dem Spiegel. Ja, sie sah wirklich wunderschön aus. „Van, wird Augen machen!“ meinte Millerna lachend. Hitomi ging auf die Wiege zu und hob Ryan heraus. Verschlafen rieb sich der kleine die Augen. „Aufwachen, kleiner Mann!“ sagte Hitomi zärtlich und küsste ihn auf die Stirn. Dann übergab sie ihn an Millerna. „Dann wollen wir mal!“ sagte Hitomi aufgeregt. Die Glocken läuteten bereits. Vor dem Altar der großen Kapelle warte er. In seiner Galauniform stand er da. Nervös fuhr er sich durch das tiefschwarze Haar. „Ruhig Van!“ flüsterte Allen und legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter. Dankbar nickte Van ihm zu. Was ihm jedoch keineswegs die Aufregung nahm. Dann öffnete sich die Tür. Millerna trat zuerst ein, im Arm hielt sie den kleinen Ryan. Im Takt der Musik schritt sie den Gang entlang und stellte sich gegenüber von Allen auf. Dann endlich war es soweit. Hitomi erschien im Eingang der Kapelle. Schritt für Schritt kam sie anmutig auf ihren Bräutigam zu. Als sie neben ihm stand, konnte sie in seinen Augen die Unruhe sehen. Er war so nervös. Einen Moment sahen sie sich einfach nur in die Augen. Beide drehten sich nun dem Priester zu. Er begann mit einer Rede. „So weit weg, und doch so nah, die zwei Herzen, die jetzt schon so lange Zeit füreinander schlagen. Höhen und tiefen prägen eure gemeinsame Zeit. Einen Krieg habt ihr gemeinsam beendet, eine weite Entfernung so lange überwunden. Mal nah, mal fern. Den Schmerz der Trennung hat versucht euch zu entzweien. Und doch wart ihr immer eins. Diese harte Zeit hat euch noch näher zusammen gebracht Ein besonderer Höhepunkt eurer gemeinsamen Zeit, ist euer Sohn Ryan. Auf das ihr lange miteinander glücklich seit Und euer Weg immer der gemeinsame sein wird. Fanelia wird eine neue Tochter geschenkt, eine Königin. Die Frau, die des Königs Herz besitzt. Mögen die Götter und Sterne gut zu euch sein. Auf das ihr zusammen seit in guten wie in schlechten Tagen. So vermähle ich euch Kraft meines Amtes zu Mann und Frau. König Van, ihr dürft eure Braut nun küssen. Jubelstürme brachen im Volk aus, als Van und seine Hitomi einen zärtlichen Kuss miteinander begannen. Dann übergab Millerna Ryan an das Königspaar. Liebevoll zeigte Van seinem Volk seinen Erben. Und wieder jubelte die Menge. Wenig später hatten die Feierlichkeiten im Schlossgarten begonnen. Immer mehr Menschen trafen ein um Van und Hitomi zu gratulieren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)