Der Einsteiger von Mark_Soul ================================================================================ Kapitel 2: Unter Amazonen ------------------------- Er träumte. Er träumte von einer Reise in eine andere Welt, eine Welt in der das Unmögliche möglich war und Wunder alltäglich. Er träumte von einer Welt voller Magie. Er träumte von jemanden, dem er nie zuvor begegnet war, und den er doch sehr gut kannte. Er träumte von einer Reise mit dieser Person, einer Reise voller Schwierigkeiten aber mit ebenso vielen schönen Momenten. Er träumte von einem Fluch, und von einem kleinen Teich in den er fiel ... ~Platsch~ Der nächste Tag begann für Jeremy mit einem Schwall kaltem Wasser. "Der Einsteiger" eine Ranma 1/2 FanFiction von Mark Soul Legaler Hinweis oder Disclaimer: Ranma und Co. gehören Rumiko Takahashi, und einigen anderen Leuten, aber nicht mir. Behaupte ich auch gar nicht. Ich weiß nicht, ob ich sagen kann das Jeremy mir gehört, ich hab ihn mir zwar ausgedacht, aber ... ach, egal. Diese Fanfiction schreibe ich nur aus Spaß, ohne einen Pfennig daran zu verdienen. "Japanische Sprache" *Chinesische Sprache* 'Betonte Worte' ~Geräusche~ {Panda-zeichen} Sollte ein normalerweise männlicher Charakter mit Nyanniichuan Fluch in seiner Jusenkyo-Form dargestellt werden, wird an seinem Namen der Suffix '-chan' angehängt. Anfänger-Alarm: Ich hab absolut keine Erfahrung im Fanfiction schreiben und bin auch sonst ein mieserabeler Geschichtenerzähler. Seid bitte nachsichtig. Self-Insert-Alarm: Es gibt Leute, die können Self-Inserts nicht ausstehen. Alle, die sich angesprochen fühlen, brauchen gar nicht weiterzulesen. Das hier ist nämlich eine Self-Insert (sozusagen). Jeremy entspricht zwar nicht meiner Person, kommt aber trotzdem aus unserer Welt. Und ist natürlich Ranma-Fan. Kapitel 2: Unter Amazonen ~Platsch~ Der nächste Tag begann für Jeremy mit einem Schwall kaltem Wasser. Jeremy-chan: (spotz)"Hey, was soll das?" Genma: "Aufstehen. Du hast lange genug geschlafen. Wir haben heute noch viel vor." Jeremy-chan kroch aus ihrem Zelt und sah sich verschlafen in dem kleinen Lager um. Vier Iglu-Zelte standen im Kreis um ein mittlerweile kaltes Lagerfeuer. Vor einem stand Ryoga, auf die gleich Weise geweckt wie Jeremy und ebenfalls pitschnaß. Jeremy-chan beobachtete, wie Genma seinen Eimer an einem nahegelegenen Bach wieder füllte und in Ranma's Zelt ging. ~Platsch~ Ranma-chan's Stimme: "Pop, du bist ein Idiot!" ~Pow!~ Nicht ohne Genugtuung sah Jeremy-chan Genma im hohen Bogen aus dem Zelt fliegen, bis er gegen einen Baum knallte und dort ohnmächtig liegenblieb. Eine wütende, nasse und sehr weibliche Ranma-chan stapfte aus ihrem Zelt und begann über idiotische Väter im allgemeinen und Genma im besonderen zu schimpfen, während sie das Feuer neu entfachte und einen Topf Wasser aufsetzte. Jeremy-chan konnte über Genma nur den Kopf schüttelten. Sie ging in ihr Zelt und zog sich an. Als sie wieder herauskam war Ranma wieder Junge und mit Ryoga am kämpfen. Nicht richtig kämpfen, nur so zum üben. Sie ging zum Feuer und transformierte zurück, dann setzte Jeremy einen neuen Topf mit Instand-Ramen auf. (Nach zwei Wochen auf der Straße lernt man kochen, glaubt mir. Außerdem war Jeremy schon Zuhause ziemlich selbständig.) Während die Nudeln kochten beobachtete er den Kampf. Ranma und Ryoga schienen fast zu tanzen, so perfekt waren Angriff, Konter und Gegenkonter aufeinander abgestimmt. Hätten sie die Bewegungen vorher einstudiert hätte man so etwas erwarten können, aber in einem freien Kampf war es atemberaubend. Jeremy begriff was es bedeutete, ein wahrer Martial Artist zu sein. Wahrscheinlich hätten die Beiden noch stundenlang so weiter gemacht, aber der Geruch des Essens ließ sie innehalten. Ranma: "Hey Frühstück ist fertig!" Er lief zum Feuer und lud sich seinen Teller voll. Ryoga folgte und tat das gleiche, begann aber wesentlich langsamer zu essen. Jeremy: "Ihr hättet euer Duell aber ruhig erst zuende führen können." Ranma: (mit vollem Mund)"Schuell? Wasch meinscht du?" Ryoga: "Laß man gut sein. Das hat Zeit bis nach dem Essen." Ranma: Als alle Drei ihre Mahlzeit fortsetzten, schaute sich Jeremy verwirrt um. Von Genma war keine Spur zu sehen. Er lag auch nicht mehr da, wo Ranma ihn bewußtlos geschlagen hatte. Genma nicht in Sichtweite zu haben machte ihn nervös, der alte Idiot konnte alles mögliche anstellen. Jeremy: "Ranma, wo ist dein Vater?" Ranma: "Nun, da er nicht zum Essen gekommen ist, vermute ich das er außer Riechweite ist. Ich glaube, er ist noch mal zurück nach Jusenkyo." Wenn es nach Jeremy ginge konnte er dort ersaufen. Oder besser doch nicht, wer weiß was eine 'Quelle des ertrunkenen idiotischen Vaters' anrichten konnte. Nach dem Frühstück ergriff Ranma das Wort. Ranma: "Ryoga, wegen dem Duell... Ich weiß, ich hätte auf dich warten sollen, und du hast wahrscheinlich allen Grund sauer zu sein, aber... " Ryoga unterbrach ihn mit einer Handbewegung. "Ich bin nicht sauer. Jeremy hat gesagt, ich sollte es erst mit einem Gespräch versuchen, vielleicht würde sich alles klären. Er hatte Recht. Ich bin aus zwei Gründen hier. Zum einen um mich wegen der Schmach mit dem Brot zu rächen, zum anderen weil du vor unserem Duell davongelaufen bist. Ich hielt dich für einen ehrlosen Feigling. Ich hab mich getäuscht, du bist kein Feigling. Du hast mir gestern wahrscheinlich mein Leben gerettet. Dafür möchte ich dir danken. Was das Brot angeht..." Er scharrte verlegen mit den Füßen. "...wenn du mir vielleicht die Richtung nach Japan zeigen könntest? Ich würd' gerne wieder nach Hause." Ranma: "Das war selbstverständlich das ich dich aufgefangen habe. Und Japan, nun, Pop und ich hatten sowieso vor dorthin zurück zu gehen, du kannst gerne mitkommen." Jeremy fiel ein Stein vom Herzen als die Beiden sich die Hände schüttelten und nun anfingen rumzuscherzen. Als sie das Lager abgebaut hatten bekam seine Freude einen Dämpfer: Genma kam mit dem JTF zurück. Genma: "Ah, ihr habt schon zusammengepackt, sehr gut. Unser Freund hier(zeigt auf den JTF)wird uns ein Stück begleiten uns als Dolmetscher dienen. Er sagt, es gibt hier in der Nähe ein besonderes Schauspiel für Kampfsportler." JTF: "Oh ja, großes Turnier in nahem Dorf von Amazonen. Gute Kriegerinnen, großes Ereignis, ich euch zeigen." Beim Wort 'Amazonen' verzogen zwei Leute die Miene. Jeremy: (flüstert)"Wenn ich uns den Jusenkyo-Guide vom Hals schaffe, kannst du dann einen Bogen um das Amazonendorf schlagen?" Ranma: (flüstert)"Könnte ich. Aber der kürzeste Weg führt an Joketsuzoku vorbei. Pop wird einen solchen Umweg sicher nicht mitmachen." Jeremy: (flüstert)"Wir wissen ja was wir 'nicht' machen." (geht zum JTF) (laut)"Vielen Dank für das Angebot, aber wir kommen schon zurecht. Es ist besser wenn Sie in Jusenkyo bleiben. Es sind dort schon zu viele Menschen ins Wasser gefallen." Genma: "Wir brauchen aber einen Übersetzer. Weder ich noch Ranma können Chinesisch." Jeremy: "Das hättest du dir überlegen sollen bevor du nach China gehst." *Und ich spreche die Sprache sehr gut.* Der JTF war ziemlich überrascht, aber die Gesichter von Genma und Ranma zeigten nur Fragezeichen. JTF: *Ihr sprecht Chinesisch?* Jeremy: *Offensichtlich. Sollte man können, wenn man durch China reist.* JTF: *Nun, wenn ich nicht mehr gebraucht werde, sollte ich wirklich besser auf meine Quellen aufpassen.* Jeremy: *Tun sie das. Und vergessen sie nicht drei Flaschen Nanniichuan nach Nerima zu schicken wenn sie sie gefunden haben.* ############################################################################# Vier Leute wanderten durch die scheinbar unendlichen Weiten des chinesischen Hinterlandes. Das Ziel von allen hieß Japan, wenn auch jeder seine eigenen Gründe hatte dorthin zu gelangen. Ranma und Jeremy gingen zuletzt, zum einen um ein Auge auf Ryoga zu haben, zum anderen um sich ungestört zu unterhalten. Ranma hatte seine Haare wieder in seinem traditionellen Zopf geflochten und hatte sein typisches Outfit an: Kung-Fu Schuhe, eine schwarze Stoffhose und ein rotes chinesisches Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln. Jeremy hatte Bluejeans an, und eine offene Jacke aus Kunstleder über seinen roten Pulli. Beide trugen Wanderrucksäcke. Ranma: "So wie ich Pop kenne wird er sich nicht davon abhalten lassen die Amazonen zu 'besuchen'. Vor allem wenn man versucht ihm etwas auszureden kann er sehr dickköpfig sein." Jeremy: "Laß ihn doch. Wenn er sich unbedingt in Schwierigkeiten bringen will, wir müssen ja nicht mitmachen. Er wird schon sehen was er davon hat. Und zur Not gibt es sicher einen Weg sich dort rauszureden. 'Reden', nicht kämpfen." Ranma: "Da fällt mir ein, wie kommt es das du fließend chinesisch sprichst? Können das alle, da wo du herkommst?" Jeremy: "Nein. Ich konnte es einfach. Ich weiß nicht wie, es ist eben so." Ranma: "?" Jeremy: "In welcher Sprache, glaubst du, rede ich mit dir?" Ranma: "Japanisch, warum?" Jeremy: "Ich spreche kein Wort japanisch. Genausowenig wie chinesisch." Ranma: "Oh, ich verstehe ... glaube ich. Du hast also eine Art Universal- übersetzer im Kopf seitdem du hier bist." Jeremy: "Könnte man so nennen." Ryoga ging in der Mitte und fühlte sich ziemlich verloren. Das lag zum Teil daran, das er keine Ahnung hatte wo er war, zum Teil wußte er aber auch nicht wie es jetzt weitergehen sollte. Er hatte die letzten acht Monate damit verbracht Ranma zu verfolgen. Die Jagt war zur zentralen Aufgabe seines Lebens geworden, und jetzt erkannte er, das er die ganze einen Feind gejagt hatte, welcher in Wirklichkeit sein Freund war. Er hatte in dieser Zeit hart trainiert, hatte seinen eigenen Kampfstil entwickelt, und er wußte das er zu den Besten seiner Altersklasse gehörte. Die Jagt und der Kampf waren alles gewesen, was er in dieser Zeit hatte, er konnte nicht einfach in sein altes Leben zurückkehren und so tun als wäre nichts geschehen. Aber was sollte er jetzt machen? Er brauchte wieder ein Ziel in seinem Leben, das er verfolgen konnte. Genma ging vorneweg. Er hatte trübe und gleichzeitig ärgerliche Gedanken. Die trüben Gedanken betrafen seine Frau und einen gewissen Harakiri-Vertrag. Mit diesem Zustand konnte Ranma wirklich nicht als 'Wahrer Mann' durchgehen. Wie jeder andere Mensch hing auch Genma an seinem Leben, und so hatte die Nacht über nach einem Ausweg aus der Misere gesucht. Und als der Idiot, der Genma war, hatte er eine etwas zweifelhafte Lösung gefunden. Zum einen würde er Ranma's Training noch härter machen. Genma hatte im Laufe der Jahre alles, was nicht zur Kampfkunst gehörte, erfolgreich von seinem Sohn ferngehalten, jetzt mußte er dieses Verfahren nur noch verstärken. Zum anderen mußte Ranma beweisen, das er trotz allem ein Mann war, und was eignete sich dafür besser als eine Heirat? Es wurde Zeit, die Schulen des Musabetsu Kakuto zu vereinen. Und eine oder zwei Runden Go mit seinem alten Freund Soun wären auch mal wieder ganz nett. (Anm.d.Autors: Musabetsu Kakuto Ryu ist der Kempostil, den Ranma praktiziert. Besser bekannt als 'Kampfsportschule für Schlägereien aller Art' oder 'Anything Goes Martial Arts') Die ärgerlichen Gedanken bezogen sich auf die unwillkommen Begleiter, die sich Ranma angeschlossen hatten. Was mußte dieser Jeremy auch im Weg stehen? Und wer konnte ahnen, das diese Quellen eine solche Wirkung hatten? Genma hatte es wirklich nicht bemerkt, das er als Panda aus dem Wasser wieder aufgetaucht war. Aber das Jeremy sich ausgerechnet von ihm adoptieren lassen mußte, Unverschämtheit. Das Schlimme war das Ranma vollkommen hinter ihm stand. Der Junge hatte einen schlechten Einfluß auf seinen Sohn. Genma war nicht bereit, sich einfach so einen Mitesser aufzuladen, er würde Jeremy bei der nächsten Gelegenheit wieder loswerden. Vielleicht konnte er ihn irgendwie mit jemanden verloben, so wie er es schon öfters mit Ranma getan hatte. Und dieser Ryoga, nun, bei seinem Orientierungssinn sollte es kein Problem sein ihn zurück zu lassen. Es war schon schwer genug mit Ranma klarzukommen, aber drei von der Sorte? Zum Beispiel weigerten sich alle Drei vehement dagegen, das Amazonentunier anzusehen. So ein Ereignis konnte man sich doch nicht entgehen lassen, und was sollte an ein paar Frauen schon so gefährlich sein? Genma beschloß, seinen Standpunkt noch eimal zu verdeutlichen. Genma: "Wenn ich entscheide, das wir Joketsuzoku besuchen, dann haben sich alle in dieser Gruppe daran zu halten, ist das klar?" Er hielt es nicht mal für nötig sich umzudrehen und die Anderen dabei anzusehen. Ranma beschleunigte seine Schritte und schloß zu seinem Vater auf. Ranma: "Pop, ich hab dir gesagt das ich von den Amazonen nichts Gutes gehört habe, und Jeremy ebenfalls nicht. Ich werde keinen Fuß in das Dorf setzen!" Genma: "Nichtsnutziger Junge. Wie kannst du dich weigern? Als wenn du vor ein paar 'Frauen' angst hättest." Die Art, wie Genma 'Frauen' aussprach, sagte eine Menge. Während Ranma rechts von ihm ging, gesellte sich Jeremy links dazu. "Es gibt einen Unterschied zwischen Angst und Leichtsinn. Amazonen haben ein paar ungewöhnliche Traditionen, und einige sind in der Lage uns alle vier auf einmal zu besiegen." Ranma verzog sein Gesicht als er an Cologne und ihren Hiryuu Shoten Ha dachte. Wahrscheinlich hatten sie und ihre Kolleginnen ein Dutzend ebenso gefährliche Techniken wie den Schlag des Himmeldrachens in petto. Genma hatte dieses Wissen nicht, wie sollte er auch, und lachte nur abfällig. Genma: "Du redest Unsinn, Bursche. Keine Frau war oder wird je in der Lage sein, mir Angst einzujagen." Ranma: "Du kannst von mir aus das Amazonen-Tunier besuchen. Aber Jeremy, Ryoga und ich werden uns daraus halten. Stimmt's?" Jeremy: "Worauf du dich verlassen kannst." Ranma: "Was sagst du, Ryoga? ... Ryoga?" Ranma bemerkte, das sich ihre Zahl verringert hatte: Der verlorene Junge war mal wieder verloren gegangen. Er blickte sich um, Ryoga's typischer gelber Pullover war normalerweise wie ein Signalfeuer, aber nichts war zu sehen. Jeremy: "Verdammt! Ich hätte ihn doch an die Leine nehmen sollen." Ranma: "Mach dir keine Sorgen. Ryoga kommt auch alleine zurecht. Und, so unglaublich das klingt, bis jetzt hat er noch immer seinen Weg gefunden." Jeremy seufzte. Ranma hatte recht, er konnte nun nichts mehr daran ändern. Wenigstens war sein Haß auf Ranma ebenso verschwunden wie Ryoga selbst. Genma hingegen konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Gerade hatte sich eines seiner Probleme von selbst erledigt. ############################################################################# Ranma und Jeremy standen vor dem Eingang von Joketsuzoku, dank einen kurzen Schauers am Nachmittag beide in Jusenkyo-Form. Wie gesagt hatten sie das Dorf nicht betreten, und so war Genma-Panda allein gegangen, wenn auch murrend. Ranma war gerade dabei, Jeremy's Grundkenntnisse in Kempo zu testen und ihn in die Unterschiede seines alternativen Körpers einzuweisen. Ranma-chan: "Den Stand etwas mehr auf den Fußballen verlagern, du hast jetzt mehr Gewicht oben herum. Und heb den rechten Arm höher, die Lücke in deiner Deckung ist die reinste Einladung." Jeremy-chan korrigierte ihre Stellung entsprechend. Ranma-chan ging ebenfalls in Position und tat einen, für sie langsamen, Seitwärtskick. Jeremy-chan blockte hastig, genau wie die zwei folgenden Punches, aber der Fußfeger überraschte sie. Ranma-chan half ihr wieder auf die Beine. Ranma-chan: "Nicht schlecht für einen Anfänger. Aber da du mit Ryoga trainiert hast hab ich auch nicht anderes erwartet. Du hast einen Vorteil mir gegenüber als Mädchen: Deine Reichweite bleibt fast gleich, ich bin in diesem Zustand viel kleiner, meine Arme und Beine sind kürzer." Jeremy-chan: "Als wenn mir das bei dir irgendwas nützt." Ranma-chan: "Du hast auch nicht zehn Jahre Trainiert. Aber mach dir nichts draus. Wenn du wirklich Musabetsu Kakuto lernen willst hab ich dich Ruckzuck auf Schwarzgurtniveau." Ranma-chan zeigte Jeremy-chan noch eine Weile wie sie diese oder jene Technik richtig oder anders ausführte. Nach einer Weile machte sie sich aber Sorgen um ihren Vater. Ranma-chan: "Wo bleibt Pop? Er sollte längst wieder hier sein." Jeremy-chan: "Wenn du mich fragst, dann hat er es geschafft sich wieder in Schwierigkeiten zu bringen." Ranma-chan: "Du meinst er hat den ersten Preis gefuttert?" Jeremy-chan: "Zum Beispiel." Ranma-chan: ~Seuftz~ "Ich werd ihm wohl wieder sein Fell retten müssen. Besser gesagt, du wirst, wo du hier der Chinesischsprecher bist." Jeremy-chan blieb nichts anderes übrig. Auch wenn sie Genma nicht leiden konnte, er war Ranma's Vater und außer ihm hatte Ranma niemanden. Und er würde mit seiner einzigartigen Weise die Sache nur schlimmer machen. Und das wollte Jeremy verhindern, um jeden Preis. Joketsuzoku machte einen eher mittelalterlichen Eindruck. Einfache, kleine Hütten aus Holz und Lehm, scheinbar keine Elektrizität oder fließendes Wasser. Das Turnier schien vorbei zu sein. Der Kampfplatz war verlassen, bis auf ein paar Amazonen die ihrer normalen Beschäftigung nachgingen. Jeremy-chan fiel auf das nirgendwo ein Mann zu sehen war. Niemand schien besonders Kenntnis von ihnen zu nehmen. Das Dorf war nicht besonders groß und recht überschaubar angelegt. Von Genma war keine Spur zu sehen. Ranma-chan: "Ich kann Pop nirgendwo entdecken." Jeremy-chan: "Tja, werden wir wohl jemand fragen müssen." Sie ging auf eine der Amazonen zu. Jeremy-chan: *Entschuldigung, ist hier vielleicht vor kurzem ein Panda vorbeigekommen?* Sofort verdüsterte sich der Gesichtsausdruck der Amazone und ihr Tonfall wurde drohend. Amazone: *Ja. Gehört er euch?* Jeremy-chan: *Ähm, irgendwie ... schon.* Amazone: *Mitkommen!* Sie ging voraus und auf eine der Hütten zu. Ranma-chan und Jeremy-chan folgten ihr. In der Hütte war ein großer Käfig in dem Genma-Panda saß. Vor dem Käfig stand Shampoo. Genma schien erleichtert zu sein als er seinen Sohn sah, während sich die Amazone an Shampoo wandte. Amazone: *Diese zwei Frauen sagen das der Panda ihnen gehört.* Shampoo: *Ist das wahr?* Ihre Augen blitzten. Die andere Amazone stellte sich vor die Tür, um eine möglich Flucht zu verhindern. Ranma-chan spannte sich und Jeremy-chan begann sich unwohl zu fühlen. Jeremy-chan: (kleinlaut)*Ja.* Shampoo zog zwei Waffen aus ... scheinbar aus dem Nichts. Die Waffen selber waren noch merkwürdiger, sie ließen sich am besten als 'Eisenkugel am Stiel' beschreiben: Bonbori. Ranma-chan konnte sich grade noch zusammenreißen, um nicht in Kampfstellung zu gehen. Ein Kampf war um jeden Preis zu vermeiden. Shampoo: *Euer Tier hat mir eine schwere Schmach zugefügt. Um diese Schande wieder gut zu machen fordere ich eine von euch zum Kampf.* Jeremy-chan: *Ich darf vielleicht anmerken das unser Vater kein Tier ist und das wir auch nicht für ihn verantwortlich sind.* Shampoo/Amazone: *???* Jeremy-chan: *Jusenkyo. Shonmaoniichuan. Alles klar?* Shampoo und die Amazone sahen sich an, dann verließ letztere die Hütte. Shampoo blickte die Beiden fragend an. *Er ist in Jusenkyo in eine der Quellen gefallen?* Jeremy-chan: *Was soll ich sagen, er ist eben ein Idiot.* Shampoo: *Wiso spricht deine Schwester nicht? Hat sie ihre Zunge verloren?* Jeremy-chan: *Sie kann kein Chinesisch.* Jemand betrat den Raum, die Amazone von vorhin und etwas, das wie eine verschrumpelte Mumie aussah. Jeremy-chan dachte zuerst an Cologne, aber diese Mumie sah, wenn das überhaupt möglich war, noch älter aus. Genma wurde mit Heißem Wasser übergossen. Genma: "Au, heiß, heiß. Ranma, mein Junge, diese Wilden haben mich vollkommen grundlos eingesperrt. Sie haben mich hinterrücks niedergeschlagen und ~Platsch~ Growf, Growf ...?" Mumie: *Hmm, es ist also wahr das dieser Mann in Jusenkyo war. Äußerst dumm von ihm.* (wendet sich an Ranma-chan und Jeremy-chan) "Mein Name ist Mas-kala, oberste Matriarchin von Joketsuzoku. Euer Vater hat sich eines schweren Verbrechens schuldig gemacht. Jedes Jahr veranstalten wir ein großes Turnier, um die stärkste Amazone der neuen Generation auszuwählen. Xian-Pu hier (deutet auf Shampoo) Hat dieses Jahr den Sieg errungen, doch euer Vater (sticht Genma mit ihrem Stab in den Bauch) hat den ersten Preis, ein fürstliches Mahl, aufgegessen. Das ist ein schlimmes Vergehen." Ranma-chan: "Spart nicht mit Schlägen, er hat es verdient." Mascara: "Er ist ein Mann. Wenn er ledig wäre, wäre ein Kampf eine Option, aber unter diesen Umständen muß ich fragen ob eure Mutter erreichbar ist. Wir bevorzugen es, solche Sachen unter Frauen zu regeln." Ranma-chan wunderte sich kurz über den Gedanken einer Mutter, konzentrierte sich dann aber wieder auf die Gegenwart. Jeremy-chan schüttelte den Kopf. "Nur er und wir. Und wir würden die Angelegenheit lieber friedlich regeln. Wäre es möglich, das Essen zu bezahlen?" Shampoo: *Ich bin nicht einverstanden. Ich ...* ~Wak~ Mascara schlug Shampoo mit ihrem Stab über den Kopf. "Sprich japanisch! Es verstehen dich nicht alle." Shampoo: (verbeugt sich) *Ja, Älteste.* "Geld gibt Shampoo nicht Ehre wieder. Shampoo fordert Kampf! Mit ihr." (stellt sich vor Ranma-chan) Jeremy-chan: (beruhigend)"Ich bitte euch. Es gibt doch sicher eine andere Lösung als kämpfen?" Mascara: "In der Tat. Ihr könntet eure Schuld abarbeiten." Panda: "Growf!" {Arbeit? Bitte nicht.} Shampoo: "Nein. Shampoo wird ..." ~Wak~ Mascara: *Sei still, Kind* Ranma-chan: "Kommt nicht in die Tüte! Pop hat sich die Suppe eingebrockt, und er wird ..." Jeremy-chan: "Halt den Mund, 'Ranko'." (zu Mascara) "Für wie lange?" Mascara: "Alle drei ein dutzend Tage." Jeremy-chan: "Hm, und wenn nur einer hierbleibt?" Mascara: "Dann einen Mondzyklus lang." Ranma-chan: "Hey, was hast du vor?" Jeremy-chan: "Darf ich mich mit meiner Schwester beraten?" Mascara: "Natürlich." Panda: "Growf!" Jeremy-chan: "Nein. Nur mit meiner Schwester." Ranma-chan und Jeremy-chan gingen in eine Ecke, außer Hörweite der Anderen. Ranma-chan: "Ja, ich weiß, ich würd Pop auch am liebsten hierlassen, aber ich bezweifle das sie ihn lange hier festhalten können. Er ist ein Meister der ultimativen Saotome-Geheimtechnik (sprich: im davonlaufen), und dann haben wir wieder die Amazonen auf unseren Fersen." Jeremy-chan: "Ich dachte auch mehr daran, selber hierzubleiben." Ranma-chan: "Was? Kommt nicht in Frage!" Jeremy-chan: "Es ist meine Entscheidung, und du wärst die Amazonen für diesmal los. Vertrau mir." Ranma-chan: "Ich halte das für keine gute Idee." Jeremy-chan: "Was anderes: Wie lange braucht ihr bis nach Nerima?" Ranma-chan: (überlegt)"Das letzte Mal gut fünf Wochen, aber ohne gewisse Verfolger (schielt nach Shampoo) könnten wir es diesmal in Drei schaffen." Jeremy-chan: "Fünf Wochen sind O.K. Halt deinen Vater etwas hin, am besten du kommst am gleichen Tag wie letztes Mal bei den Tendos an. Ich stoße dann da zu euch." Ranma-chan: "Und wie willst du es in nur einer Woche bis nach Japan schaffen?" Jeremy-chan: (zuckt mit den Schultern)"Mal sehen." Ranma-chan: "Na ja, es ist dein Problem wenn du unbedingt hierbleiben willst. Aber ist dir klar, das sie dich wahrscheinlich umbringen werden, wenn sie herausfinden das du ein Junge bist?" Jeremy-chan: "Wie du schon sagst, das ist mein Problem." Sie gingen zurück zu Shampoo und Mascara, die dritte Amazone hatte sich inzwischen verzogen. Jeremy-chan trat einen Schritt vor. "Ich werde für einen Monat hierbleiben, um die Schuld abzugleichen die Genma angerichtet hat." Mascara: "Ist dir klar worauf du dich einläßt? Es herrschen hier rauhe Sitten, du wirst die Stellung eines Mannes haben und seine Arbeiten verrichten. Und ein Mann zählt hier nicht viel. Es wird sicherlich nicht leicht für ein Stadtkind wie dich, deine Schwester wäre besser geeignet." Jeremy-chan: "Ich bin mir der Tatsache bewußt. Aber Ranko spricht nicht eure Sprache, und es gibt ... ein Schicksal, das sie erwartet." Mascara: "Dann ist dein Angebot akzeptiert. Der hohe Rat wird zusammenkommen, um das Urteil offiziell zu beschließen." Shampoo verzog den Mund. Offenbar hatte sie sich darauf gefreut, die drei Fremden auf Amazonen-Art durch die Mangel zu drehen. Mascara wandte sich an Ranma-chan. Mascara: "Es ist besser wenn du und dein Vater so bald wie möglich das Dorf verlassen. Bevor Shampoos Urgroßmutter einfällt, das sich ein Pandafell recht gut in ihrem Haus machen würde. Shampoo, du wirst hier mit ... verzeih, ich kenne deinen Namen noch nicht?" Jeremy-chan: "Jessica." Mascara: "Du wirst hier mit Jessica warten bis ich den hohen Rat zusammen- gerufen habe. Und du wirst ihr nichts antun!" Shampoo: *Ja, Älteste.* Mascara verließ den Raum. Shampoo sah noch einmal mit zusammengezogenen Augenbrauen auf die Saotomes und postierte sich dann vor der Tür. Jeremy-chan: (flüstert)"Besser ihr geht jetzt. Falls Genma in Nerima Ärger macht, droh ihm damit das du als Mädchen weiterleben wirst." Ranma-chan: (flüstert)"Spinnst du? Warum sollte ich das tun?" Jeremy-chan: (flüstert)"Du sollst es nicht 'tun', du sollst nur damit drohen." Ranma-chan: "Mal sehen." Damit griff sie ihren Vater am Fell und verabschiedete sich. Als Jeremy-chan allein in der Hütte stand, fragte sie sich worauf sie sich da bloß eingelassen hatte. ############################################################################# Für ein Hinterwäldler-Dorf wie Joketsuzoku war das Ratszimmer recht eindrucksvoll. Auf einer Erhöhung im hinteren Teil des Raumes saßen drei sehr alte, sehr kleine und sehr häßliche Trolle. Ich meine die drei Ältesten der Amazonen. Jeremy-chan stand in der Mitte des Zimmers, hinter ihr waren eine Handvoll andere Kriegerinnen sowie Shampoo. Der mittlere Troll, Mascara, klopfte mit ihrem Stab auf den Boden. Sofort war alles ruhig. Der Troll zu ihrer linken erhob sich. Troll: (zu Jeremy-chan)*Mein Name ist Khom-Bu, dritte Matriarchin von Joketsuzoku.(zu allen) Heute hat jemand der Siegerin des diesjährigen Turniers, Xian-Pu, ihren Preis gestohlen. Ein Mann, ein Opfer von Jusenkyo und Vater dieses Kindes.*(deutet auf Jeremy-chan) Mascara: *Die Fremde hat sich gegen einen Kampf entschieden und statt dessen ihre Arbeitskraft angeboten. Stimmt das? (Jeremy-chan nickt) Xian-Pu? (Shampoo tritt vor) Bist du bereit auf Rache zu verzichten wenn Jessica für einen Mondzyklus die Schuld ihres Vaters abgegolten hat?* Shampoo: *Auf Blutrache wird verzichtet. Um meiner Ehre willen werde ich aber Jessica nach ihrer Zeit in Joketsuzoku zu einem Kampf ohne Bedingung herausfordern.* Mascara: *Jessica, bist du bereit einen Monat zu arbeiten und nach Ablauf der Frist Xian-Pu ihren Kampf zu gewähren?* Jeremy-chan: *Ich werde für einen Monat Dienst tun. Was den Kampf betrifft kann ich nicht zustimmen, da mir das Amazonen-Gesetz des 'Kuß des Todes' bekannt ist.* Ein Raunen ging durch den Raum. Es kam nicht oft vor das Außenseiter ihre Gesetze kannten. Der dritte Gnom trat vor und ließ mit einer Handbewegung wieder Ruhe einkehren. Gnom: *Mein Name ist Khu-Lon, zweite Matriarchin von Joketsuzoku und Urgroßmutter von Xian-Pu. Es wird keinen Kuß des Todes geben.* Jeremy-chan: *Tja dann ... von mir aus.* Mascara: *Gibt es noch Einwände? (niemand sagt was) Khom-Bu, verkünde das Urteil.* Comb: *Die hier anwesende Jessica wird in folgender Weise für die Sünden ihres Vaters büßen: Sie wird dem Dorf für einen Mondzyklus ihre Hilfe anbieten, in jeder Art und Weise wie es ihr möglich ist und wie wir es für richtig halten. Während dieser Zeit wird sie den Status eines Mannes haben und wie ein solcher behandelt werden.* Nach diesen Worten ging ein murmeln durch den Raum. Männer wurden im allgemeinen schlecht behandelt, wenn sie überhaupt beachtet wurden. Sie lebten in einem separaten, kleinen Teil des Dorfes (außer den Ehemännern) und mußten die schwere Arbeit verrichten. Auf den Status eines Mannes herab- gesetzt zu werden galt als eine der schwersten Strafen. Comb: *Nach dieser Zeit wird sie mit Xian-Pu einen Kampf ohne Bedingung fechten und danach als freie Frau ihren Weg gehen.* ~Tock, Tock~ (klopft zweimal mit ihrem Stab auf den Boden) *Der Rat ist geschlossen.* Die meisten der Amazonen einschließlich Shampoo verschwanden. Mascara bedeutete Jeremy-chan zu bleiben. Mascara: *Es ist selten das Fremde von unseren Gesetzen über Außenseiter wissen. Kennst du außer den Todeskuß noch andere?* Jeremy-chan: *Den Kuß der Heirat, sonst keine.* Mascara: *Nun, da du für eine Weile bei uns leben wirst, solltest du auch einige unserer Gesetze kennen.* Cologne: *Du hast den Status eines Mannes. Das heißt du bist den Frauen unterstellt. Du mußt jeder Frau, auch solchen die jünger sind als du, gehorchen.* Comb: *Du wirst die Arbeit der Männer verrichten und in ihrem Gebiet im Dorf wohnen. Da wir auf dein Geschlecht Rücksicht nehmen, wirst du ein eigenes Zimmer bekommen.* Jeremy-chan: *Wäre es auch möglich, das ich in meinem Zelt schlafen kann?* Comb: *Natürlich. Man wird dir die Grenze des Männergebietes zeigen, dort kannst du dich überall niederlassen.* Mascara: *Um dich nicht durch unsere Gesetze Fremden gegenüber in Gefahr zu bringen, werden wir Vorkehrungen treffen. Mach bitte deinen Oberkörper frei. (Jeremy-chan begann sich auszuziehen) Den Todeskuß kennst du bereits. Desweiteren, wird eine fremde Frau von einem männlichen Amazonen besiegt, hat er das Recht sie zur Frau zu nehmen. Um dich vor diesen Gesetzen zu schützen werden wir dich zu einer Verbündeten des Dorfes machen. Solange wir das Bündnis nicht aufheben kannst du nicht gegen deinen Willen verheiratet werden, und der Kuß des Todes trifft nicht zu. Schließe bitte deine Augen.* Jeremy-chan schloß die Augen. Plötzlich wurde sie von Händen gepackt und festgehalten, dann spürte sie einen brennenden Schmerz am rechten Oberarm. Sie riß die Augen auf und sah zu ihrem Entsetzen wie ein rotglühendes Eisen gegen ihren Arm gepreßt wurde. Jeremy-chan: "WAAAAAAH! Heißheißheißheiß ..." Die zwei Amazonenkriegerinnen ließen sie los und gossen Wasser, glücklicherweise kaltes, über ihren Arm. Jeremy-chan starrte auf die verbrannte Haut. Sie hatte mit vielem gerechnet, aber nicht das sie gebrandmarkt wurde. Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte, gaben ihr die drei Amazonenherrscher einen ausführlichen Run-down in ihren Gesetzen. ############################################################################# Die Sterne standen am Himmel. Jeremy hatte sein Zelt im Männerbereich des Dorfes aufgeschlagen und mit etwas heißen Wasser seine natürliche Gestalt wieder angenommen. Er würde in nächster Zeit nicht sehr oft die Gelegenheit dazu haben. Das Brandmal, irgendsoein verschlungenes Zeichen, war an seinem männlichem Körper genauso zu sehen. Das bestätigte seine Theorie, das der Mädchenkörper genauso er selbst war und nicht nur eine magische Projektion. Eine Verletzung, die er sich als Frau zuzog, würde er als Mann genauso haben. Er verschränkte seine Arme hinter dem Kopf und dachte über seine Situation nach. Jeremy griff nach einem Glas Wasser. Er konnte es nicht riskieren als Mann erwischt zu werden, und er mußte sich sowieso dran gewöhnen, auch als Frau schlafen zu können. Eine Verwandlung später löschte sie das Licht. Einige Kilometer vom Amazonendorf entfernt nieste Ryoga in seinem Zelt, verfluchte seinen Orientierungssinn und fragte sich zum wiederholten Mal wo zur Hölle er jetzt war. Einige Kilometer auf der anderen Seite des Dorfes rieb sich Genma die Hände. Er hatte geplant, Jeremy auf irgendeine Art und Weise wieder loszuwerden, statt dessen hatte der Junge ihm die Arbeit abgenommen. Nun mußte er so schnell wie möglich Nerima erreichen und seinen Sohn verheiraten. Genma beschloß im nächsten Dorf eine Karte zu klau ... äh, zu kaufen. Ranma dachte ebenfalls an Jeremy. Er hatte einen netten Eindruck gemacht. Dadurch, das er nun den gleichen Fluch wie er selber hatte, hatte er sich mit ihm irgendwie verbunden gefühlt, wie Leidensgenossen. Das Jeremy seine Zukunft kannte und ihn vor möglichen Gefahren warnen konnte wäre sicherlich auch praktisch gewesen. Er drehte sich im Schlafsack um. ############################################################################# Der nächste morgen kam viel zu früh für Jeremy-chan. Eine ihm bekannte, lilahaarige Amazone schaute in ihr Zelt. Shampoo: *Steh auf! Du bist zur Feldarbeit eingeteilt worden. Komm mit!* Jeremy-chan kleidete sich rasch an, während Shampoo ungeduldig wartete. Dann verließen sie das Dorf und gingen auf einen jungen Mann zu. Er trug eine chinesische Robe und redete mit einer Kuh. Shampoo verzog ihr Gesicht. Shampoo: (verächtlich)*Das ist Mu-Tsu. Sag ihm wer du bist und er wird dir deine Arbeit zeigen. Und sag ihm er soll auch mit seiner Arbeit anfangen. Wenn du mich jetzt entschuldigst.* Shampoo beeilte sich wegzukommen. Jeremy-chan hatte den Eindruck, das nicht sie der Grund für Shampoos Unrast war, sondern der anwesende Amazone, welcher der Kuh auf sehr poetische Weise seine Liebe beteuerte. Jeremy-chan grinste bei dem Anblick und ging näher heran. *Entschuldigung, bist du Mu-Tsu?* Mousse, mit seiner Brille auf der Stirn anstatt auf seiner Nase, blickte zwischen der Kuh und Jeremy-chan hin und her und umarmte dann letztere. Jeremy-chan hörte ihre Rippen knacken. *Ich ~keuch~ keine ... Luft! ~keuch~* Die Amazonen-Umarmung ist berüchtigt und wird mancherorts sogar als Spezial- angriff angesehen. Wenn ihr mir nicht glaubt, fragt Ranma. Jeremy-chan schaffte es, einen Arm frei zu bekommen und setzte Mousse seine Brille auf. Dieser blinzelte und ließ sie los. Mousse: *Du bist nicht Xian-Pu.* Jeremy-chan: *~hust, hust~ Gut beobachtet. Werden Fremde hier immer so begrüßt?* Mousse: (wird etwas rot)*Nein, natürlich nicht, tut mir leid. Ähm, du bist die Neue von der die Frauen sprechen?* Jeremy-chan: *Mein Name ist Jessica. Und du bist Mu-Tsu, nicht wahr? Macht es dir etwas aus wenn ich Mousse sage?* Mousse: *Nein. Mousse ist für euch Japaner leichter auszusprechen als Mu-Tsu. Es klingt zwar etwas nach Haarpflegemittel aber ... egal, nenn mich ruhig Mousse.* Jeremy-chan: *Danke, Mousse. Man hat mir gesagt, du würdest mich in meine Arbeit einweisen.* Mousse: (zu sich selber)*Eigentlich wollte ich ja Xian-Pu ~murmel~* (laut)*Natürlich. Hier, nimm das und komm mit.* Er zog eine Schaufel und eine Hacke aus ... aus dem Nichts? und gab sie Jeremy-chan. Sie starrte verdutzt auf die Gartengeräte, die so plötzlich erschienen waren. Dann ging sie hinter Mousse her. Der Weg führte an einigen Feldern vorbei auf denen Amazonen, allesamt Männer, verschiedene Arbeiten ausführten. Jeremy-chan: *Sag mal, Mousse, wo hast du das Werkzeug eigentlich hergeholt?* Mousse: *Das ist eine besondere Technik. Hier, wir sind da.* Er blieb nahe einer Gruppe stehen die dabei waren ein Feld umzugraben, nahm Jeremy-chan die Hacke ab und begann zu graben. Jeremy-chan stöhnte innerlich, tat es ihm dann aber gleich. Der Vormittag verging, nur von einer kurzen Frühstückspause unterbrochen. In der Mittagspause taten Jeremy-chan bereits alle Knochen weh. Abgesehen davon, das sie solche Arbeit nicht gewohnt war hatte sie Probleme mit ihrem neuen Körper. Als Mädchen war sie längst nicht so kräftig wie sie es gewohnt war. Mousse murmelte etwas von 'Xian-Pu' und verschwand dann. Als er zurückkam sah er übel zusammengeschlagen aus. Die anderen Männer lachten, offensichtlich hatte er Shampoo gefunden. Der Nachmittag schien noch länger zu sein als der Morgen. Als ein Hornsignal das Ende des Tages verkündete war nicht mal ein Bruchteil des Feldes umgegraben. Das waren Jeremy-chan's letzten Gedanken, bevor sie halb Tot auf ihr Lager sank und sofort einschlief. ############################################################################# Der nächste Tag begann für Jeremy-chan mit einem grauenvollen Muskelkater. Sie mußte sich regelrecht zum aufstehen zwingen und am Anfang war die Arbeit kaum zu ertragen, aber nach einer Weile lockerten sich ihre Muskeln und es ließ sich aushalten. Mousse kam etwas später zu ihnen und sah nicht mehr ganz so frisch aus. Er besorgte sich sein Werkzeug auf seine unnachahmliche Weise und fing an zu graben. Am Mittag verschwand er wieder. Und blieb verschwunden. Als er eine halbe Stunde überfällig war bat einer der Amazonen Jeremy-chan, ob sie sich wohl auf die Suche machen könnte. Jeremy-chan: *Warum ich? Ihr kennt ihn sicher besser und wißt wo ihr ihn suchen müßt.* Amazone: *Das stimmt zwar, aber es ist Männern nicht erlaubt sich ohne Genehmigung frei im Dorf zu bewegen. Mu-Tsu kriegt deswegen regelmäßig Ärger, sie haben bislang nur von einer schweren Strafe abgesehen weil er einer der besten männlichen Kämpfer ist.* Das machte Sinn, und so ging Jeremy-chan los. Schließlich fand sie ihn hinter einer Hütte, ohnmächtig und mit verrenkten Gliedern. Er sah aus, als wäre von Doktor Tofu erwischt worden während Kasumi mit im Zimmer war. Jeremy-chan schulterte den leblosen Körper und fragte eine beliebige Amazone nach einem Arzt oder Heiler. Die Amazone schien die Situation mit einem Blick zu erfassen und deutete auf eine der größeren Hütten in der Mitte des Dorfes. Als Jeremy-chan mit Mousse huckepack das Zimmer betrat, sah sie sich Cologne gegenüber. Cologne seufzte nur und schüttelte mit dem Kopf. Dann nahm sie Mousse mit einer Leichtigkeit, die ihrer Größe Hohn sprach, von Jeremy-chan's Schultern und begann seine Knochen wieder einzurenken. Gleichzeitig berührte sie einige Shiatsu-punkte. Cologne: (Kopfschütteln)*Mu-Tsu, Mu-Tsu, wie oft hab ich dir gesagt du sollst meine Enkelin in Ruhe lassen.(sieht Jeremy-chan an) Aber er will einfach nicht hören. Eine Schande das er so besessen von Xian-Pu ist, für jede andere wäre er ein guter Ehemann. ~seuftz~ Wärst du so freundlich und würdest hier warten bis er wieder zu sich kommt, und ihn dann wieder mit aufs Feld nehmen? Ich habe noch anderes zu tun.* Jeremy-chan: *Natürlich. Ich warte gerne.* Cologne verließ die Hütte und Jeremy-chan setzte sich. Sie mußte nicht lange warten, da begann sich Mousse zu regen. *Au, tut das weh.* Er setze sich auf und rieb seinen Kopf. Dann fiel sein unbebrillter Blick auf Jeremy-chan. Er sprang auf und ... *Xian-Pu!* Amazonen-Würgegriff. Jeremy-chan: *Du erwürgst mich. ~Keuch~ Laß mich los, ich bin nicht Shampoo!* Mousse blinzelte, ließ Jeremy-chan dann aber los. Er zauberte seine Brille hervor und setzte sie auf. *Jessica. Das tut mir wirklich leid.* Er sah sich um und bemerkte, das er in Colognes Haus war. *Hast du mich hierher gebracht?* Jeremy-chan: *Ja, die Anderen haben sich Sorgen gemacht und da haben sie mich Los geschickt um dich zu suchen. Es ist besser, wenn wir zurückgehen.* Sie gingen los. Mousse holte einen Eisbeutel hervor und kühlte seine Beulen am Kopf. Jeremy-chan: *Mousse, was mich interessieren würde, wo holst du die ganzen Sachen her? Werkzeug, deine Brille, jetzt Eis. Wie machst du das?* Mousse: *Wie ich sagte, eine spezielle Technik. Sie gehört zum Kampfstil der versteckten Waffen.(produzierte einen Säbel) Man kann damit ziemlich viele Waffen auf einmal tragen, und natürlich auch andere Sachen.* Jeremy-chan: *Das heißt, du versteckst die Waffen einfach nur in deiner Robe?* Mousse: *Nein, etwas komplizierter ist es schon. Ich verstecke nichts in meiner Kleidung. Du kannst es dir als Interdimensionale Tasche vorstellen. Man kann dort alles mögliche lagern und jederzeit wieder hervorholen.*(läßt den Säbel wieder verschwinden) Jeremy-chan: *Kannst du mir das beibringen?* Mousse: *Ich könnte es versuchen. Man kann es nicht wirklich lernen, man braucht Talent und gewisse Voraussetzungen. (Jeremy-chan wirft ihm einen fragenden Blick zu) Nun, du brauchst natürlich eine 'Dimensionstasche'. Hier in Joketsuzoku haben die meisten eine, durch unsere speziellen Heiratsgesetze, aber normalerweise ist so ein Talent sehr selten. Du kannst heute Abend bei mir vorbeikommen, dann kann ich sehen ob du die nötigen Voraussetzungen hast.* Den Rest des Weges legten sie schweigend zurück, und auch am Nachmittag während der Arbeit erwähnte Jeremy-chan das Thema nicht mehr. Aber sie dachte gründlich darüber nach und fand so eine Fähigkeit sehr nützlich. Am Abend stellte sich heraus das Jeremy-chan tatsächlich eine Dimensions- tasche besaß, und so beschloß Mousse, ihr beizubringen wie sie Gegenstände dort verstauen und wieder hervorholen kann. Nach ein paar Tagen hatte Jeremy-chan einige Übung darin, Gegenstände verschwinden zu lassen. Nur mit dem hervorholen haperte es noch. Wenn sie mehrere Sachen auf einmal im 'Sub-space' hatte, erwischte sie grundsätzlich nicht das was sie haben wollte. Mousse meinte aber das das normal wäre, mit der Zeit würde sie das auch lernen. So verfiel Jeremy-chan in einen festen Tagesrythmus: Aufstehen, Feldarbeit (Umgraben, Ernten, Bewässern usw.), Sub-space Training, und manchmal fand sie auch noch Zeit um ein paar von Ryoga's Katas zu üben. Da sie einiges von Mousse Freizeit in Anspruch nahm, hatte Shampoo ihren Groll gegen Jeremy-chan beiseite gelegt, und wenn die Beiden mal begegneten hatte sie immer ein freundliches Wort für Jeremy-chan übrig. Der ganze Vorgang blieb bei den Amazonen-Ältesten nicht unbeobachtet. ############################################################################# Nach ein paar Tagen hartem Training hatte Genma sich gewundert warum sein Sohn plötzlich so viel besser geworden war als er. Ranma war zwar nahe an seinem eigenen Level gewesen, aber die letzten Tage waren ... Genma fehlten einfach die Worte, aber er war stolz auf seinen Sohn. Es war jetzt fast eine Woche vergangen, seitdem sie Jeremy bei den Amazonen zurückgelassen hatten. Inzwischen hatte Ranma seine alte Kraft und Schnelligkeit wiedererlangt. Nicht das er eines von beiden verloren hatte, aber es war nur sein Geist durch die Zeit zurückgereist, nicht sein Körper. An nur einem Nachmittag hatte er den Kachuu Tenshin Amaguriken wiedererlernt, auch wenn Genma ihn für verrückt gehalten hatte, das er Kastanien mit bloßen Händen aus dem Feuer holen wollte. Der Moko Takabisha hatte länger gedauert, und Ranma hatte ihn vorsichtshalber heimlich geübt. Niemand mußte wissen, das er einen Ki-Blast beherrschte. Den Hiryuu Shoten Ha hatte er nicht geübt, die Technik war dazu einfach zu gefährlich. Ranma glaubte aber das er ihn immer noch beherrschte. Den Gegner in einer Spirale zu leiten war kein Problem, und die 'Seele aus Eis' war mehr eine geistige Technik als eine körperliche, so war er immer noch in der Lage seine Gefühle auf Kommando abzuschalten und kaltes Ki zu erzeugen. Als Ranma jetzt mit seinem Vater in Richtung Japan wanderte, jeden Tag ein wenig näher nach Nerima, kamen ihm Zweifel. Am Anfang war alles so klar gewesen. Jetzt Zweifelte Ranma an der Richtigkeit seiner Entscheidung. Er hatte sein Leben diesmal besser machen wollen, eine solche Gelegenheit kam nicht zweimal. Natürlich war er stinksauer auf den Flaschengeist gewesen, anstatt ihn zu heilen hatte er ihn in die Vergangenheit geschickt. Und ausgerechnet nach Jusenkyo. Dann war er stinksauer auf seinen Vater gewesen. Grade noch rechtzeitig war Jeremy gekommen und hatte ihn gerettet, da mußte Genma ihn natürlich trotzdem in die Nyanniichuan werfen. Beinahe hatte Ranma denselben Fehler wie damals gemacht, doch es war ihm glücklicherweise noch rechtzeitig gelungen, Ryoga zu retten. Das war etwas, was diesmal besser gelaufen war, Ryoga haßte ihn nicht, obwohl einiges davon auch Jeremy's Verdienst war. Dann die erste Enttäuschung: Ranmas Fluch konnte nicht geheilt werden. Noch nicht. Aber es bestand Hoffnung das eines Tages ein Paket mit einer Flasche Nanniichuan-Wasser kam, und dann war auch das Problem gelöst. Joketsuzoku war zweigeteilt. Einerseits war Shampoo nicht auf ihren Fersen, und damit der gesamte Amazonen-Ärger der danach kam. Andererseits war Jeremy dafür zurückgeblieben, alles nur wegen der Gefräßigkeit seines Vaters. Genma hatte noch am gleichen Abend eine gewaltige Tracht Prügel bezogen, und Ranma bedauerte es etwas das er zu dem Zeitpunkt den Amaguriken noch nicht beherrschte. Aber was jetzt? Ein großer Teil des Ärgers war verhindert worden, aber wenn Ranma jetzt nach Nerima ging, beschwor er dann nicht die gleichen Geschehnisse herauf wie letztes Mal? Wäre es nicht besser auf Wanderschaft zu bleiben? Würde das nicht auch Ärger verhindern? Die Kuno-Geschwister, Happosai, Nabiki's Erpressungsversuche. Wenn er in Bewegung blieb würde ihn Ukyo nie finden, und sein Vater würde ihn nicht in eine ungewollte Verlobung mit Akane zwingen. Akane ... ~flasch~ Akane: "Hi. Ich bin Akane, wollen wir Freunde sein?" ~flasch~ Akane: "Verwandle dich zurück in einen Jungen, während ich Kuno ablenke." ~flasch~ Tofu: "Du wirst es früh genug verstehen. Sie ist wirklich ein süßes Mädchen." ~flasch~ Akane: "Ich trage dich. Du kannst doch nicht laufen." Ranma: "Was? Glaubst du, ein Mann wird sich dieser Erniedrigung aussetzen?" ~Platsch~ Akane: "Wenn wir beide Mädchen sind, ist es O.K., ja?" ~flasch~ Akane: "Wie soll ich mich abreagieren, wenn du dich nicht wehrst?" Ranma: "Akane, hast du manchmal es nicht satt, immer wütend zu sein?" Akane: "Das ist meine Sache!" Ranma: "Okay. Aber weißt du ... Du bist hübsch, wenn du lächelst!" ~flasch~ Akane: "Ranma! Geh weg von ihm, schnell! Er hat die Kraft eines Ungeheuers!" ~flasch~ Akane: "Ranma? Danke! Das hast du schön gesagt." Ranma: "Hmm?!" Akane: "Auch wenn du es nicht so meinst ... Es ist nett." Ranma: ~flasch~ Ranma starrte auf die Sterne, die über ihm am Himmel funkelten. Er trat das Feuer aus und ging zu seinem Vater ins Zelt. Bevor er jedoch das Zelt betrat, blickte er in die Richtung, wo in weiter Ferne Japan lag, und ballte die Fäuste. Egal wieviel Ärger dort auf ihn wartete, er konnte sich ein Leben ohne Akane nicht vorstellen, nicht mehr. Er würde diese zweite Chance nutzen. ############################################################################# Jeremy sah sich um. Er war nicht mehr in Joketsuzoku, er war nicht mal mehr im Ranmaversum. Er war bei sich zu Hause, im Hausflur, und blickte in den großen Wandspiegel. Sein Spiegelbild lächelte ihn an und schiftete dann in seine weibliche Form über. Jessica winkte ihm zu. Jeremy wunderte sich, er hatte sich weder verändert, noch bewegt. Spiegelbilder reagieren normalerweise nicht selbständig. Dann fiel im auf das noch etwas anderes nicht stimmte: Die Wohnung. Die ganze Wohnung war spiegelverkehrt. Das bedeutete, das er sich auf der 'anderen' Seite des Spiegels befand. Bis auf die Tatsache, das es unmöglich war, sprach auch eigentlich nichts dagegen. Jeremy klopfte gegen das Glas und wollte sein anderes Ich danach fragen, aber aus seinem Mund kam kein Ton. Auch das Klopfen machte kein Geräusch. Er schlug härter zu, versuchte das Glas zu zerbrechen, keine Chance. Panik stieg in ihm auf, er war im Spiegel gefangen. Schließlich trat Jessica an den Spiegel heran und lächelte ihm zu. Jessica: "Dich brauche ich nicht mehr." Dann ging sie. Jeremy schlug wie von Sinnen auf das Glas ein. Er spürte, wie er langsam seine Form verlor und transparent wurde. Er schrie und schrie ... ... und erwachte. Und merkte, das er immer noch schrie. Korrektur, das 'sie' immer noch schrie. Sie schloß ihren Mund, machte Licht und stolperte aus ihrem Schlafsack, um einen Kessel Wasser aufzusetzen. Jeremy-chan: ############################################################################# Jeremy wurde nicht erwischt. Er fand aber auch keinen Schlaf mehr in der Nacht. Als der Morgen dämmerte, kippte er sich eine Tasse Wasser in Gesicht, mehr um die Trägheit zu vertreiben als sich zu verwandeln. Dann zog sie sich um, nahm ein Handtuch und etwas Naturseife und verließ das Dorf. Es war Zeit für das morgendliche Bad. Glücklicherweise gab es in Joketsuzoku kein fließendes warmes Wasser. Eigentlich überhaupt kein fließendes Wasser, deshalb badeten die Amazonen allmorgendlich im nahegelegenen Fluß. Glücklicherweise war es Frühsommer, und so ließ sich die Wassertemperatur noch ertragen. Die Sache mit dem Bad war für Jeremy-chan anfangs 'sehr' unangenehm gewesen. Die Amazonen kannten so etwas modernes wie Badeanzüge nicht und badeten nackt, die Männer kamen erst später an die Reihe. Und bei mehreren nackten Frauen, einige in ihrem Alter und alles andere als häßlich, hatte Jeremy-chan sich nicht ganz wohl gefühlt. Vor allem als sie feststellte das ihr weiblicher Körper auf gewisse Reize anders reagierte als ihr Ursprünglicher. Letztendlich hatte sie sich aber daran gewöhnt, und die Anderen akzeptierten es das 'Jessica' immer etwas Abseits badete. Später wartete sie dann auf Mousse und den Rest ihrer Arbeitsgruppe. Statt dessen kam nur Mousse alleine, und sagte ihr sie solle sich im Ratsraum des Dorfes melden. Jeremy-chan beschlich ein ungutes Gefühl. Als sie den Raum betrat wurde sie bereits von zwei Amazonen erwartet. Eine davon erkannte Jeremy-chan als die dritte Matriarchin, Comb. Sie balancierte auf ihrem Stab, was wohl so eine Art Hobby unter den Älteren war. Die andere Amazone war um die vierzig Jahre alt, in der traditionellen Amazonentracht gekleidet und hatte schulterlanges, dunkelgrünes Haar. Jeremy-chan: *Ihr habt mich rufen lasen?* Comb: *Ja. Uns ist aufgefallen, das Mousse dich auf deinen Wunsch in der Sub-space Technik unterrichtet. Auch das du die Kampfkunst praktizierst, wenn auch auf niedrigem Level. Stimmt das?* Jeremy-chan nickte. Comb deutete auf die andere Amazone. *Dies ist meine jüngste Tochter, Paru-Fum. Sie hat beschlossen, den Weg der Kriegerin zu verlassen, um eine Lehrmeisterin zu werden.* Jeremy-chan runzelte die Stirn. Wenn sie Combs Alter richtig in Erinnerung hatte, und Parfüms Alter davon abzog, dann hatte die alte Amazone noch mit gut hundertachtzig Jahren ein Kind bekommen. Abgesehen davon, das niemand so alt werden konnte, schien in dieser Welt tatsächlich das Unmögliche Möglich zu sein. Parfüm: *Unter normalen Umständen würde man ein oder zwei junge Amazonen mir unterstellen, das ich mit ihnen üben kann ein guter Sensei zu werden. Diese Amazonen dürfen noch keine Erfahrung als Kriegerinnen haben, da ich auch lernen muß Anfänger zu unterrichten.* Comb: *Das hat den Nachteil, das diese Amazonen natürlich ein schlechteres Training kriegen als Andere, und daher erst spät ihr volles Potential entfalten können.* Jeremy-chan: *Laßt mich raten: Ihr wollte niemanden 'opfern' und wollt statt dessen mich trainieren?* Comb: *Das ist unsere Absicht, in der Tat. Du wirst dich heute Nachmittag in meiner Hütte einfinden. Dort wird dein Training beginnen, und ich werde Paru-Fums Fortschritte als Sensei beobachten. Du darfst gehen.* Das war eine unerwartete Wendung. Jeremy-chan hatte nichts dagegen, mehr Martial Arts zu lernen. Sie klärte Mousse und ihre anderen Kollegen über den neuen Stand der Dinge auf und ging am frühen Nachmittag zu Combs Behausung, welches gleichzeitig als kleines Dojo diente. Jeremy-chan: *Habt ihr euch das auch gut überlegt? Ich meine, ich bin keine Amazone, und ihr wollt mich trotzdem in eurer Art unterrichten?* Parfüm:*Es gab eine lange Diskussion, aber schließlich wurde dem zugestimmt. Es ist ja auch nicht so, das wir dir Geheimtechniken unseres Dorfes beibringen werden.* Im Klartext hieß das: Kein Kachuu Tenshin Amaguriken, kein Hiryuu Shoten Ha, und was es sonst noch so Interessantes geben könnte. Comb grinste, entblößte dabei ziemlich gelbe Zähne und hüpfte einmal um Jeremy-chan herum. *Ich finde, du bist eine gute Wahl. Du hast Interesse an der Kunst und das Herz einer Kriegerin. Außerdem ist es deine Pflicht, die Arbeit zu tun die wir dir geben. Und wenn diese Arbeit darin besteht, dich trainieren zu lassen, um so besser.* Jeremy-chan: *Tja, ich hab nichts dagegen. (schulterzucken) Fangen wir an.* Parfüm: *Für heute werde ich dein bisheriges Können und Wissen testen. Greif mich an!* Dafür, das es nur ein Test war, bezog Jeremy-chan eine ordentliche Menge Prügel. Was sie auch versuchte, es hatte keinen Sinn. Parfüm schien sich auch nicht sonderlich zurückzuhalten. Am Ende konnte sie nicht mehr und brach zusammen. Parfüm hob sie auf und legte sie auf eine Decke. Dann wandte sie sich zu ihrer Mutter. *Du hattest recht, sie hat wirklich Talent. Sie scheint ein paar Probleme mit ihrem Gleichgewicht zu haben, aber ihr Kampfstil ist interessant.* Comb: *Ich finde, ihr Stil ist zu sehr auf Kraft fixiert. Aber du hast Recht, er ist sehr ungewöhnlich. Ich würde gerne einmal ihren Lehr- meister kennenlernen, es wird nämlich Zeit das du heiratest.* Parfüm setzte eine schmollende Miene auf, und Comb lachte. *Ich hab nur Spaß gemacht. Wie dem auch sei, ab morgen wirst du mit deiner Ausbildung beginnen. Aber als erste Lektion laß dir sagen das man eine Anfängerin 'so' nicht behandelt.* Damit deutete sie Jeremy-chans bewußtlosen Körper, an dem schon die ersten blauen Flecken sichtbar wurden. ############################################################################# ~Twipp~ Jeremy-chan ließ ihre Schaufel verschwinden. ~Twipp~ Danach Mousse seine. ~Twipp~ Einen Stein. ~Twipp~ Ein gelbes Stück Stoff. ~Twipp~ Eine von Mousse' Kettenwaffen. Mousse: *Jetzt versuch den Stein wiederzuholen.* Jeremy-chan konzentrierte sich auf ihre Sub-space Tasche. Sie stellte sich den Stein vor, ihn in ihrer Hand zu spüren. Sie machte eine Armbewegung und ~Twipp~ hielt ihre Schaufel in der Hand. Mousse schüttelte den Kopf. Es waren ein paar Tage seit Beginn ihres Trainings mit Parfüm vergangen, und da später Nachmittag und Abend dadurch belegt waren, hatte Jeremy-chan ihre Sub-space Übungen auf die Mittagszeit verlegt. Mousse: *Was ist denn heute mit dir los? Du bist viel zu unkonzentriert. Beunruhigt dich etwas?* 'Beunruhigt' war eine glatte Untertreibung. Jeremy-chan's letzte Nacht war alles andere als ruhig verlaufen. Sie hatte wieder einen Alptraum gehabt, wieder etwas zwischen ihrer männlichen und weiblichen Seite. Die Erinnerung war nach dem Aufwachen verschwunden, sie 'wollte' sich gar nicht erinnern, aber der Gedanke an den Traum bereitete ihr Bauchschmerzen. Jeremy-chan: (resigniert)*Ich hatte eine schlechte Nacht, das ist alles. Hör mal, ich glaube es ist besser wir lassen es für heute. Du kannst mir ja ein andermal beibringen, die richtigen Gegenstände aus Sub-space herauszuholen.* Mousse nickte. Und nutzte den Rest der Mittagspause, um sich auf die Suche nach seiner geliebten Shampoo zu machen. Jeremy-chan konnte nur mit dem Kopf schütteln. Gegen Mitte des Nachmittages ließ sie ihre Feldarbeit alleine und machte sich auf den Weg zu ihrem Amazonen Wu-Shu Training. Wie immer erwarteten Parfüm und Comb sie bereits. Nach ein wenig dehnen und aufwärmen durfte Jeremy-chan die Kata von gestern wiederholen. Parfüm nahm ihre Rolle als Sensei sehr ernst, kein Fehler den sie nicht entdeckte. Jedesmal korrigierte sie Jeremy-chan, und bei manchen neueren Techniken erklärte sie sorgfältig ihren Ablauf und die Bedeutung die sie hatten. Danach war ein wenig Sparring angesagt. Parfüm hatte sich schnell auf Jeremy-chan's Art zu kämpfen eingestellt. Um zu verhindern das sie dasselbe tat veränderte sie ihren Kampfstil laufend. Jeremy-chan versuchte das gleiche, hatte aber wenig Erfolg dabei. Schließlich war Parfüm der Meinung, das es an der Zeit sei, etwas neues dazu zu nehmen. Parfüm: *Die Grundlagen des Handkampfes beherrscht du schon sehr gut. Nun ist es an der Zeit, das du ein 'Bingqi' wählst, auf das du dich spezialisieren willst.* Jeremy-chan: *Eine Waffe?* Parfüm: *Ja. Es gibt eine große Auswahl: Das klassische Danjian(Schwert), das Nunchaku, den Bi-shou(Dolch), Bo oder Tonfa, Sai, Gong(Pfeil und Bogen), Kampfhammer, Bonbori, Schurriken ...* (Anm.d.Autors: Bingqi, oder Gongfu wuqi. Wörtlich 'Kampfgeräte'. Nein, das und die andern Namen hab ich mir nicht ausgedacht, die gibt's wirklich.) Jeremy-chan: *Am liebsten würde ich beim waffenlosen Kampf bleiben.* Comb hüpfte auf ihrem Stab näher. *Und wie willst du dich gegen einen bewaffneten Angreifer wehren?* Jeremy-chan: *Wie würdest 'du' dich wehren?* Comb zauberte ein (für ihre Größe) beeindruckend großes Schwert aus dem Sub-space. Comb: *'Ich' bin nicht unbewaffnet.* Jeremy-chan: *Ich meine auch, nur theoretisch, wenn du unbewaffnet 'wärst', was würdest du tun?* Comb warf Jeremy-chan ihr Schwert zu und bedeutete ihr, sie anzugreifen. Noch bevor sie Comb auch nur nahe gekommen war, hielt sie etwas in der Hand, was Jeremy-chan frappierend an ein Laserschwert aus Star Wars erinnerte, und schnitt damit ihr Schwert kurz oberhalb des Heftes ab. Comb: *Ich bin 'nie' unbewaffnet.* Der Stab aus Licht zog sich zusammen und wurde dicker, bis Comb schließlich einen Ball aus Energie in der Hand zu halten schien. Dann löste sich der Ball auf. Jeremy-chan: *War das ... Ki?* Comb: *Gut beobachtet. In der Tat, das war Ki.* Jeremy-chan: *Hmmm, zählt Ki als Waffe?* Comb und Parfüm sahen sich an, dann stirnrunzelnd auf Jeremy-chan. Parfüm: (unsicher)*Versteh ich das richtig, du willst Ki als Waffe deiner Wahl nehmen?* Comb schüttelte nur mit den Kopf. Jeremy-chan: *Nun, wenn das möglich ist ... ja.* Comb: *Möglich ist es schon, aber wir werden dir trotzdem keine Ki-Attacken beibringen.* Jeremy-chan seufzte. Es wäre ja auch zu schön gewesen. *Verrätst du mir auch warum nicht.* Comb: *Zum einen bist du noch lange nicht auf dem Level, wo du so etwas lernen könntest. Zum anderen wirst du verstehen das wir unsere speziellen Techniken nicht so ohne weiteres preisgeben.* Parfüm: *Drittens übersiehst du die Kleinigkeit, das das Beherrschen des Ki's viel Erfahrung voraussetzt und noch mehr Übung braucht. Du hast ja die Attacke meiner Mutter gesehen. Sie hat drei Jahre gebraucht bis sie den Hito-Ryuzan-Ha Kai beherrschte.* (Anm.d.Autors: Der Hito-Ryuzan-Ha ist auch eine von Herbs Spezialattacken. Das 'Kai' bedeutet nur, das es eine andere Version der Technik war.) Comb: *Es waren nur zweieinhalb Jahre, mach mich nicht schlechter als ich bin. (zu Jeremy-chan) Aber es stimmt, selbst wenn wir dir Ki-Techniken beibringen würden, es würde Monate dauern bis sich Erfolge zeigen. ~seuftz~ Die heutige Jugend stellt sich immer alles so einfach vor. Kaum zwei Worte von den geheimen Körperenergien gehört, und schon meinen sie, sie könnten mit Ki-Blasts um sich schmeißen als wäre es das leichteste von der Welt.* Jeremy-chan: *Das war mir schon klar, das sich deine Jediritter-Technik nicht so einfach aus dem Ärmel schütteln läßt. Und wenn ihr die Ki-Blasts nicht verraten wollt muß ich das eben akzeptieren. Aber wie wär's wenn ihr mir beibringt, mein Ki 'in' meinem Körper einzusetzen? Vorausgesetzt, das ist nicht auch verboten.* Comb und Parfüm tauschten überraschte Blicke. Dann stieg Comb auf ihren Spazierstock, um Jeremy-chan in die Augen blicken zu können. *Schau an. Es sieht so aus als hättest du mehr als nur zwei Worte über Ki gehört. Was weißt du sonst noch über den Einsatz des Ki im eigenen Körper?* Jeremy-chan biß sich auf die Lippe und überlegte. Es wäre sicher nicht gut wenn sich herausstellte, das sie als langjähriger Anime- und Videospielfan schon eine ganze Menge über Ki wußte. *Uhm, soweit ich weiß kann man durch den entsprechenden Einsatz einer sogenannten Kampfaura Attribute wie Stärke, Ausdauer oder Geschwindigkeit erhöhen.* Comb zog erstaunt eine Augenbraue hoch und begann mit ihrer Tochter zu tuscheln. Dann trat Parfüm wieder vor. *Die Technik der inneren Ki-Bündelung ist bei vielen Senseis bekannt, und es spricht nichts dagegen wenn ich dir die Grundlagen vermittle.* Jeremy-chan grinste übers ganze Gesicht und Parfüm fuhr fort *Das löst aber nicht unser ursprüngliches Problem. Du mußt dich immer noch für eine Waffe entscheiden.* Jeremy-chan: *Ich denke, das ist ein Kompromiß.* Sie begann, sich die verschiedenen Waffen anzusehen, die ringsherum an den Wänden hingen. Manche sahen aus, als würde man sich die Finger abschneiden wenn man sie nur anfaßte. Schließlich entschied sie sich für ein Hellebarden-ähnliches Werkzeug, insgesamt fast zwei Meter lang, wobei der erste halbe Meter aus einer säbelartigen, ungewöhnlich breiten Klinge bestand. Parfüm: *Ah, das Naginata. Eine sehr interessante Waffe, für die es ein paar nette Katas gibt. (nimmt das Naginata) Paß auf, Du kannst die Waffe so und so halten (macht es vor), oder du kannst auch ... * (Hier bitte Naginata Übungsuntericht einfügen. Die Waffe gibt's übrigens wirklich.) ############################################################################# Ranma hielt sich den Bauch vor lachen. Er saß in einem kleinen Gasthaus und lachte, das ihm die Tränen kamen. Der Grund war sein Vater. Wirt: "Sie haben wirklich Glück, das sie eine Glatze haben. Ansonsten hätte die Suppe schreckliche Nebenwirkungen gehabt." Genma hörte gar nicht zu. Er fühlte über seinen Kopf, und was er dort spürte kam ihm wie ein Wunder vor. Im Laufe der Jahre war ihm sein Haar vollkommen ausgefallen, eine Tatsache die er durch das Tragen eines Kopftuches geschickt vertuschte. Dann, als er einen Mann seine Suppe geklaut hatte (was gingen ihn andere Leute an, wenn er Hunger hatte?), war es mit einem Mal wieder da: Glattes, schwarzes Haar, genauso wie er es aus jungen Jahren gewohnt war. Der Wirt hatte es aufgegeben mit Genma zu sprechen, welcher wie in Trance immer wieder über sein Haupt fühlte. Statt dessen wandte er sich an Ranma, der sich inzwischen etwas beruhigt hatte. Wirt: "Ihr müßt wissen, beim kochen der Suppe habe ich eine spezielle Zutat verwendet: den 'Bart des Drachen'. Einem kahlen Mann wie deinem Vater läßt sie das Haar wieder sprießen. Hat man jedoch noch Haare, widerfährt einem ein schreckliches Schicksal." Ranma konnte nur zustimmend nicken, er erinnerte sich noch sehr gut an sein eigenes 'Schicksal'. Inzwischen hatte Genma in die Realität zurückgefunden. Er begann wie wild durch den Raum zu springen und nahm schließlich den Wirt in die Arme und wirbelte ihn herum. Genma: "Hurra, ich habe Haar! Hurra, ich habe Haar!" Ranma: "Pop, beruhig dich. Es sind doch nur Haare. Und laß den armen Kerl los, du bringst ihn ja um." Genma sah den Wirt an, welcher schon ganz grün im Gesicht geworden war. Er setzte ihn zu Boden und wandte sich Ranma zu. Genma: " 'Nur' Haare? NUR Haare? Junge, weißt du was das für ein Gefühl ist, Haare auf dem Kopf zu haben?" Ranma: "Ja, ich hab jeden Tag welche auf meinem." Genma: (ignoriert Ranma)"Ich werde nie wieder kahl sein. Nie wieder! Ich bin gespannt, was Nodo ... ähm, was mein guter Freund Tendo sagen wird." Wirt: "Es tut mir leid ihre Freude trüben zu müssen, aber der Ausdruck 'nie' ist nicht ganz zutreffend." Im Bruchteil einer Sekunde war Genma beim Wirt, so nah das sich ihre Nasenspitzen fast berührten, und packte ihn am Kragen. Genma: "Was! heißt! das?!" Wirt: " ~röchel, röchel~ " Genma: "Ich hab gefragt was sie damit sagen wollen." Ranma: "Pop, ohne Luft kann er nicht reden." Genma ließ den Wirt los. Dieser zog sein Hemd wieder zurecht und ging vorsichtshalber einen Schritt zurück. Wirt: "Die Wirkung des Drachenbartes ist leider nicht dauerhaft. Er läßt zwar ihr Haar sprießen, und falls es abgeschnitten wird auch sofort wieder nachwachsen, aber nach ca. acht Monaten ist die Wirkung vorbei." (Anm.d.Autors: Ihr erinnert euch? Als Ranma seinen Drachenbart verloren hatte hörte sein Haar auch plötzlich zu wachsen auf. Weil die Wirkung vorbei war.) Genma: "Gibt es irgendeinen Weg, irgendeinen, um mein Haar dauerhaft zu behalten?" Wirt: "Die einige Möglichkeit, die ihr habt, wäre nach acht Monaten wieder einen Teller Drachenbartsuppe zu essen." Genma wurde mit einem Mal nachdenklich. Dann hellte sich seine Miene wieder auf. Er schlug dem Wirt kameradschaftlich auf den Rücken. Genma: "Nun, guter Mann, es macht euch dann sicher nichts aus, wenn ich euch in acht Monaten noch einmal besuchen komme, um einen Teller eurer köstlichen Suppe zu essen?" Wirt: "Nein, beehrt mich ruhig wieder." Genma: "Also dann, wir haben noch einen weiten Weg vor uns." Sprachs, nahm seinen Rucksack, und war aus der Tür. Der Wirt und Ranma sahen sich überrascht an. Der Wirt warf ihm einen fragenden Blick zu, den Ranma mit einem Achselzucken beantwortete. Dann beeilte er sich, Genma einzuholen. Nachdem sie ein Stück Weg zurückgelegt hatten, sprach Ranma seinen Vater darauf an. Ranma: "Was hast du es denn eben so eilig gehabt?" Genma grinste und zog den Drachenbart aus seinem Gi. "Ich wollte nicht erwischt werden. Die berühmte 'Saotome Schulterklopf-und-Klau' Technik." Ranma: "Pops, du bist unmöglich." Genma steckte den Bart wieder ein und holte sein Kopftuch hervor, welches er sich auf den Kopf band. Ranma: "Ich fass es nicht. Zuerst macht du so ein Tam-Tam um deine neuen Haare, und jetzt setzt du dein Tuch wieder auf. Was soll denn das?" Genma: (beiläufig)"Nur weil ich Haare habe muß ich doch nicht meine Gewohnheiten ändern." Ranma schlug fassungslos die Hand vor die Stirn und schüttelte mit dem Kopf. ############################################################################# Jeremy-chan's Training wurde intensiver. Durch Parfüms Anweisungen lernte sie, mit Hilfe von Akkupressur die Energie ihrer Körpermeridiane besser fließen zu lassen. Bald war sie in der Lage, auch ohne Shiatsu ihr Ki zu bündeln. Sichtbare Effekte gab es zwar keine, aber durch ihre neue Fähigkeit hatte Jeremy-chan große Fortschritte bei ihrem Training mit Parfüm gemacht. Wenn sie ihr Ki einsetzte waren ihre Reaktionen etwas schneller, sie war fast so stark wie sie es als Junge gewohnt war, und sie konnte erheblich mehr Schläge einstecken. Comb war sehr zufrieden mit den Fortschritten von ihr (und Parfüm als Sensei), und Jeremy-chan hatte das Gefühl, in der Oma eine Freundin gefunden zu haben. Schließlich hatte sie auch in ihrem anderen Training, dem Sub-space, einen Durchbruch. Und noch etwas mehr. ~Twipp~ Nacheinander holte Jeremy-chan einen Säbel ... ~Twipp~ ... ein Stück Holz ... ~Twipp~ ... und einen Besen hervor. Mousse klatschte Beifall. Mousse: *Hervorragend. Das ist schon das sechste Mal das du es ohne Fehler schaffst, gratuliere.* Jeremy-chan: (etwas verlegen)*Danke. Wenn du es sagst ...* Mousse: *Das sage ich. Und ich sage außerdem, das ich glaube das du es geschafft hast. Alles was du noch brauchst ist etwas Übung. Der Rest kommt von ganz allein.* Jeremy-chan: *Du meinst ... das wars? Ich habs gelernt? (Mousse nickt) Ich bin mir nicht sicher. Manchmal hab ich das Gefühl, das da noch irgend etwas im Sub-space ist, obwohl ich alles wieder rausgenommen habe.* Mousse machte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck. Dann nahm er seine Brille ab und begann sie zu putzen. *Hast du schon Mal versucht, das 'Andere' herauszuholen?* Jeremy-chan: *Nein. Ich lasse normalerweise nichts im Sub-space, also egal was da ist, es kann nicht meins sein. Und bevor ich was gefährliches anstelle wollte ich erst dich fragen.* Mousse: (setzt seine Brille wieder auf)*Versuch es.* Jeremy-chan: *Jetzt?* Mousse: *Wann sonst?* Jeremy-chan runzelte etwas die Stirn, konzentrierte sich dann aber auf ihr Sub-space. Sie versuchte, das zu spüren, was eigentlich nicht da sein konnte. Sie hatte den Eindruck, als würde sie weiter als sonst in die Dimensionsfalte hineingreifen. ~Twipp~ Jeremy-chan: *Was ... was ist DAS?* Sie starrte entgeistert auf den Nachttopf in ihren Händen. Ein Porzellan- nachttopf, noch dazu in Entenform. Mousse zeigte sich ebenfalls ziemlich überrascht. Dann begann erschallend zu lachen. Jeremy-chan: *Wo zum Teufel kommt der Pinkelpott her?* Mousse: *Hahaha ... ich glaub's nicht ... Haha ... Jessica, jetzt hast du die Technik der versteckten Waffen wirklich gemeistert. Wer hätte gedacht das du so viel Talent dafür besitzt?* Jeremy-chan: (leicht gereizt)*Würdest du dich bitte etwas deutlicher ausdrücken. Und wie kommt ein Nachttopf in mein Sub-space?* Mousse: *Er kommt nicht aus deinem Sub-space. Es ist so: Wenn du in der Nähe von jemanden bist, der ebenfalls eine Dimensionstasche hat, dann kannst du ihm 'in die Tasche greifen'. Vorausgesetzt du bist gut genug, es ist etwas schwieriger als normal.* Jeremy-chan: *Du meinst, das gehört jemand anderen?* Mousse: *Um genau zu sein, es ist meiner.* Jeremy-chan:(entgeistert)*Aber warum hast du 'so etwas' in deinem Sub-space?* Mousse: *Es ist ein wichtiger Teil einer meiner Spezialtechniken: 'Der Schlag der Schwanenfaust'.* Jeremy-chan: (ungläubig)*Spezialtechnik? Mit einem 'Nachttopf'?* Mousse nahm den Porzellanschwan und ließ ihn verschwinden. Dann machte er eine unglaublich schnelle Bewegung mit den Händen. Mousse: "Painiyao Chuan." Jeremy-chan sah nicht was Mousse genau tat, aber sie spürte das, wenn die Attacke getroffen hätte, sie sehr schmerzhaft gewesen wäre. Mousse wiederholte die Bewegung noch einmal langsamer. Während er mit seinen Armen einen Halbkreis beschrieb, holte er gleichzeitig den Topf aus dem Sub-space und schlug damit zu. Dann ließ er den Pottie wieder verschwinden. Mousse: *Siehst du? Der Schlag ist nicht der eigentliche Angriff, es ist der Schlag gegen die Würde des Gegners, wenn er herausfindet was ihn getroffen hat.* Jeremy-chan: *Das heißt, ich könnte jedem sein Sub-space leerräumen?* Mousse: *Nein. Der Andere muß schon in Reichweite sein. Normalerweise liegt die Entfernung bei gut hundert Metern, ich selbst schaffe bis zu Sechshundert. Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell du gelernt hast, zwischen die Dimensionen zu greifen. Fast, als ob du selbst schon Mal im Sub-space warst. (lacht) Natürlich ist das unmöglich, Lebendiges kann man dort nicht hinbringen.* Jeremy-chan: ############################################################################# Der Raum war abgedunkelt, die Vorhänge von den Fenstern zugezogen, so das im Zimmer nur ein Zwielicht herrschte. Trotzdem konnte man die Gestalten von drei kleinen und sehr alten Frauen erkennen. Cologne: * ... haben sie sich verdächtig ruhig verhalten. Trotzdem glaube ich nicht, das die Kanduna einen Angriff auf uns wagen würden. Wie alle von Männern geleiteten Stämme sind sie im Grunde ihres Herzens Feiglinge, uns solange wir einen Nicht-Angriffs-Packt mit ihren Verbündeten, den Musk haben, sehe ich keine Gefahr.* Comb: *Ich kann Khu-Lon nur zustimmen. Ich denke nicht, das die Kanduna in absehbarer Zeit irgendwelche Dummheiten machen. Trotzdem Würde ich empfehlen die Wachen an der Nordgrenze zu verstärken.* Mascara nickte bedächtig *Hm-Hmm, ich denke ich werde deinen Rat befolgen, Khom-Bu. Zusätzlich wirst du ein paar Kriegerinnen auswählen und als Spähtrupp 'gen Norden schicken. Ich kann Überraschungen nicht ausstehen.* Sie ging zu den Fenstern, zog die Vorhänge auf und ließ das Licht wieder hinein. *Genug von dem Thema. Was für Fortschritte macht deine Tochter in ihrer Ausbildung zum Sensei?* Comb: *Ausgezeichnete Fortschritte, ganz ausgezeichnete. Paru-Fums Training ist optimal auf die Stärken und Schwächen ihrer Schülerin abgestimmt, auch wenn sie am Anfang zu hart rangegangen ist. Die Lehrnkurve, die sie vorgibt, ist gut angepaßt, und sie hat genau das richtige Maß an Strenge und Nachgiebigkeit. Ihr einziger Nachteil ist, das sie im Training manchmal zu sehr auf ihre eigenen Vorlieben eingeht. Aber ich denke, wir können ihr schon bald eine eigene Gruppe anvertrauen. Meine Tochter wird eines Tages eine würdige Nachfolgerin meines Erbes sein.* Mascara: *Na, na. Wer wird denn jetzt schon von Erben reden? Was soll ich denn sagen, ich bin ein halbes Jahrhundert älter als du?* Cologne: *Was für Fortschritte macht denn die Neue? Ich habe gehört, Paru-fum unterrichtet sie auch in Shiatsu?* Comb: *Das stimmt. Paru-Fum hatte sich schon immer sehr für Akkupressur interessiert, und jetzt wo sie ihr Wissen teilen kann überzieht sie regelmäßig die Zeit. Dabei hat sich Shiatsu nur als Nebeneffekt ergeben. Ursprünglich wollte sie nur Jessicas Meridiane sensibilisieren, damit sie ihre inneren Energien besser bündeln kann. Aber Jessica hat schnell Interesse an Akkupressur gezeigt, vor allem am medizinischen Aspekt, und so hat Paru-Fum das Thema ebenfalls dazu genommen.* Cologne warf Comb einen fragenden Blick zu, und Mascara runzelte ihre Stirn. *Innere Energien? Du meinst Ki?* Comb nickte, und Mascara fuhr fort *Du weißt, es war abgemacht das wir Fremden nicht unsere Spezialtechniken beibringen.* Comb: *Ich hatte nichts dergleichen vor, auch wenn mich Jessica zuerst darum gebeten hat.* Die anderen beiden Matriarchinnen sahen sie ungläubig an. Comb: *Es stimmt. Sie wußte bereits von der Existenz des Ki, und ja, sie wollte einen Ki-Blast lernen, aber ich habe ihre Bitte abgelehnt und sie hat es akzeptiert.* Cologne: *Sie kannte Ki? Außerhalb dieses Dorfes ist das Wissen nicht sehr weit verbreitet, schon gar nicht in der sogenannten Zivilisation.* Mascara: *Ist sie nicht etwas zu jung um das zu Wissen? Außerdem kann sie noch nicht allzulange trainiert haben, bevor sie bei uns ankam. Kein verantwortungsvoller Meister würde die Lehre des Ki einfach so aus der Hand geben.* Comb: *Ich war selbst erstaunt das Jessica genau wußte welche Vorteile das Bündeln des Ki's im eigenen Körper hat. Spezielle Besonderheiten kennt sie genau, andererseits hat sie große Lücken bei den Grundlagen. Und ich habe das Gefühl, sie weiß mehr als sie mir sagt.* Mascara: *Kann sie eine Spionin sein?* Comb: (kopfschütteln, nachdenklich)*Nein, sie verschweigt etwas, aber sie hat keine bösen Absichten. Und da ist noch etwas ... Ich glaube, sie kennt die Legende der Fremden von den Sternen.* Cologne: *Du meinst doch nicht etwa 'die' Legende, oder?* Comb: *Als ich zur Demonstration einen Hito-Ryuzan-Ha Kai gemacht habe, hat sie es später als 'Jediritter-Technik' bezeichnet.* Mascara/Cologne: (ungläubig)*'Jedi'?* Comb nickte. Mascara stich sich nachdenklich über ihr Kinn. *Ich dachte, das Wissen über die Reisenden von den Sternen ist schon lange verloren gegangen. Und nun taucht aus dem Nichts so ein junges Mädchen auf und kennt nicht nur die Geheimnisse des Ki sondern auch die Hüter der 'Macht'. Sehr merkwürdig.* Cologne: *Aber auch wenn die Jedi die Geheimnisse der versteckten Kräfte des Ki auf unsere Welt gebracht haben, ihre Waffen bestanden nie aus dieser Lebensenergie.* Mascara: *Ich weiß. Khom-Bu, du wirst Jessica vorsichtig im Auge behalten, aber unternimm nichts und stell keine Fragen. Laß Paru-Fum mit ihrem Training weitermachen wie bisher, und versuche herauszufinden wieviel Jessica wirklich weiß.* Fortsetzung folgt... ############################################################################# Anmerkung des Autors: An dieser Stelle möchte ich Ölk-chan fürs Pre-reading danken. Irgendwie ist bis jetzt noch nichts Wichtiges passiert. Während Ranma auf dem Weg nach Japan ist, nehme ich mir Zeit um Jeremy ein paar Grundkenntnisse in Kempo zu vermitteln. Bei Gott, die wird er auch nötig haben. Die Sache mit den Jedi war nur ein kleiner Gag. Nein, ich schreibe kein Ranma1/2-StarWars Crossover. Georg Lucas ist mit seinem Copyright wesentlich pingeliger als Takahashi-san. Was Jeremy's Alpträume angeht, die sind lediglich Ausdruck seiner Ängste. Was habt ihr denn erwartet? Zuerst wird er aus seiner Welt in eine andere Realität geworfen, dann wird er verflucht und nun muß er als Mädchen leben. Würdet ihr da keine Alpträume kriegen? Was hatte Ranma gesagt? Er will freiwillig noch mal mit Akane anfangen. Na, ob ihm das gelingt? Schaut nicht so. Natürlich mag Ranma Akane. Wenn ihr das bis jetzt nicht gemerkt habt, solltet ihr den Manga noch mal genau lesen. Es ist eindeutig. Er gibt es nur nicht zu. Mögt ihr die Story? Liebt ihr die Story? Haßt ihr die Story? Haßt ihr mich? Laßt es mich wissen. Sinnvolle Kritik, Kommentare und Hinweise werden dankend angenommen. Nicht sinnvolle Kritik, Beleidigungen und dummes Gerede wird ignoriert. Über Todesdrohungen wird gelacht. Briefbomben werden für langweilige Momente aufgehoben. Schreibt an Mark_Soul@gmx.de oder in die Comments-Box. Bis dann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)