Der Einsteiger von Mark_Soul ================================================================================ Kapitel 9: (k)Ein Kuß auf dem Eis --------------------------------- Früh am Montagmorgen. Außer Kasumi war um diese Uhrzeit noch niemand auf den Beinen. Heute war das anders. Akane lag schon lange wach, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, und dachte nach. Gestern Abend waren Tofu und ihre Schwester noch lange wach geblieben und hatten sich unterhalten. Es war schwer gewesen, doch nachdem sie die halbe Nacht wachgelegen hatte, begriff sie das sie niemals eine Chance bei dem Doktor gehabt hatte. Jetzt, wo sie das sich selber zugeben konnte, kam sie erstaunlich gut damit klar. Akane hörte wie ihre Schwester anfing in der Küche zu rumoren, und da sie eh nicht mehr schlafen konnte, beschloß sie aufzustehen. Im Bad ließ sie sich durch den Kopf gehen, wann sie überhaupt angefangen hatte, sich für Tofu zu interessieren. --------------Flashback------------ Chibi-Akane stand mit Tofu und Betty vor der Praxis. Tofu: "In Ordnung, Akane, diesmal bist du mit einem Pflaster davongekommen." Akane: "Ja, Danke. Bis zum nächsten Mal, Doktor." In diesem Moment kam Kasumi von der Schule wieder. Sie ging auf die beiden zu und wechselte ihre Tasche in die andere Hand. "Akane? Hast du dich wieder geprügelt?" Chibi-Akane ließ den Kopf hängen und nickte. Kasumi: (zu Tofu)"Vielen Dank, Herr Ono, das Sie meiner Schwester immer helfen." Tofu wurde plötzlich sehr nervös und begann mit Betty zu klappern. "Naja, Kasumi ... Ich meine ... Äh, wie bitte?" Chibi-Akane schaute zu Tofu auf, wie seine Brille erste Anzeichen von Vernebelung zeigte. Kasumi nahm ihre Schwester bei der Hand und zusammen machten sie sich auf den Weg. Als sie außer Hörweite von Tofu waren meinte Kasumi "Warum mußt du dich wie ein Junge benehmen, Akane? Wenn du dich nicht bald wie ein Mädchen benimmst, wird Doktor Tofu anfangen dich zu verachten." Chibi-Akane ging weiter hinter Kasumi her. Sie nahm ihren Sonnenhut ab und kaute nachdenklich auf dem Rand herum. --------Flashback--Ende------------ Kasumi war grade draußen am Wäsche aufhängen als Akane in den Garten kam. Akane: "Ohayo Oneechan." Kasumi: (dreht sich um)"Ohayo Imutochan. Du bist heute aber früh auf." Akane: "Ich konnte nicht mehr schlafen. ... Kasumi, kannst du mir wohl einen Gefallen tun?" Kasumi wandte sich wieder um und hängte ein Bettlaken auf die Wäscheleine. "Natürlich, worum geht es denn?" Akane: (hält ihr eine Schere hin)"Ich wollte fragen ob du mir die Haare kürzer schneiden kannst?" Kasumi stoppte, ließ die Arme sinken und drehte sich erstaunt zu Akane um. "Gute Güte! Du warst doch immer so stolz auf deine langen Haare. Warum willst du sie jetzt einfach so abschneiden?" Akane: (lächelt ein wenig)"Weißt du, ich habe nur begriffen das ich gar keinen Grund mehr habe, die Haare lang zu tragen." "Der Einsteiger" eine Ranma 1/2 FanFiction von Mark Soul Legaler Hinweis oder Disclaimer: Ihr nehmt jetzt sicher an, das diese Charaktere nicht mir gehören! PAH! Ich 'bin' Rumiko Takahashi! Und die gehören alle mir! Mir alleine und niemandem anderen! Oh, Dr. Tofu, sie können mir die Medizin jetzt geben. "Japanische Sprache" *Chinesische Sprache* 'Betonte Worte' ~Geräusche~ {Panda-zeichen} Sollte ein normalerweise männlicher Charakter mit Nyanniichuan Fluch in seiner Jusenkyo-Form dargestellt werden, wird an seinem Namen der Suffix '-chan' angehängt. Anfänger-Alarm: Ich hab absolut keine Erfahrung im Fanfiction schreiben und bin auch sonst ein mieserabeler Geschichtenerzähler. Seid bitte nachsichtig. Kapitel 9: (K)ein Kuß auf dem Eis Als Ranma und Jeremy aufstanden saß Akane bereits am Frühstückstisch. Beide blieben überrascht stehen, als sie sie sahen. Jeremy fing sich schnell wieder, er schmunzelte, und zog eine Augenbraue nach oben als er sich setzte. Ranma blieb weiterhin mit offenem Mund an der Treppe stehen. "Akane, deine ... deine Haare...?" Akane: (ohne ihn anzusehen)"Ja? Was ist damit?" Ranma: "Warum ... ?" Er schaffte es endlich den Mund zu schließen und setzte sich. "Warum hast du sie dir geschnitten? Akane fuhr sich mit den Fingern durch die kurze Frisur. "Ich hatte einfach Lust auf eine Veränderung. Kasumi war so nett und hat sie mir geschnitten." Ranma betrachtete sie einen Moment lang. "Ich finde, es sieht gut aus. Kurze Haare stehen dir wesentlich besser als lange. Es paßt zu dir." Akane: Anscheinend schon, es folgte keine weitere Bemerkung. Akane errötete etwas und lächelte. "Danke." ############################################################################# Furinkan Highschool Akane fegte wie üblich durch die Horde o'Hentai. Nein, nicht ganz wie üblich, ihre Schläge waren präziser als sonst, ihre Bewegungen kontrollierter, und die Schüler fielen schneller wie gewohnt in selige Ohnmacht. Jeremy, Ranma und Nabiki sahen vom Schultor aus zu. Ranma: "Ihr Training zeigt Wirkung. Sie ist schneller als sonst." Nabiki: "Ja, ich sollte die Wetteinsätze für die Dauer der Kampfzeit anders verteilen." Jeremy: (zu Nabiki)"Du solltest dir lieber überlegen wie man diese morgendliche Unsitte abstellt. Das wird auf Dauer ja lächerlich." Nabiki: "Warum ausgerechnet ich?" Jeremy: "Diese Sache ist doch auf Tatewaki's Mist gewachsen, oder? Und da du seit geraumer Zeit in seine Klasse gehst, dachte ich, ob du ihn nicht überreden könntest das wieder aufzuheben?" Nabiki: "Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber warum sollte ich das tun, ich verdiene ganz gut an den Wetten?" Jeremy: "Denkst du auch mal an was anderes als an Geld?" Nabiki: "Meinst du, ich verrate dir meine Gedanken?" Jeremy: " ~hmpf~ Na gut. Aber trotzdem kann das so nicht weitergehen. (deutet auf den Schulhof) Meinst du etwa, deine Schwester hat Spaß daran?" Nabiki: "Woher soll ich das wissen?" Jeremy: "Du bist doch sonst so allwissend. Würde es dir gefallen, jeden morgen von einer Horde hormonkontrollierter Jungs angegriffen zu werden, damit sie mit dir ausgehen können falls dich einer besiegt?" Nabiki: "Keine Ahnung. Bin ich Akane?" Jeremy: "Herrgott, Nabiki! Mußt du jede Frage mit einer Gegenfrage beantworten?" Nabiki: "Tu ich das?" Jede weitere Äußerung wurde (glücklicherweise) durch das Ende von Akane's Kampf unterdrückt. Die jüngste Tendo stieg über die bewußtlosen Körper ihrer Kontrahenten und wandte sich Kuno zu. Dieser warf ihr eine rote Rose zu, und verbeugte sich. "Verzeih' mir, oh meine Göttin der Grazie, doch ist es mir nicht möglich meine ungebrochene Aufmerksamkeit deiner Person zu widmen, wie es dir gebührt." Sein Kopf ruckte herum, und er sah Ranma finster an. "Doch bei deinem gestrigen Kampf gegen meine ungeliebte Schwester, möge sie nicht so bald genesen, sind mir die üblen Pläne des hinterhältigen Knaben Saotome offenbart worden." Er ging auf Ranma zu, bliebt ein paar Meter vor ihm stehen und zog sein Bokuto. Anklagend deutete er auf Ranma. "Deine schändlichen Taten lassen keinen Zweifel zu. Mit eigenen Augen sah ich, wie du die feurige Akane Tendo nach ihrem Sieg an dich gerissen hast, zweifelsohne um mit einem deiner dämonischen Zauber ihre Liebe an dich zu binden. Wie kannst du es wagen, du, der du doch nur ein halber Mann bist." Kuno hob sein Schwert und rannte auf Ranma zu. "Ich werde meine Aufgabe als Werkzeug der Gerechtigkeit erfüllen und dich vom Antlitz dieser Welt fegen, du Ausgeburt der-Urks!" Noch bevor Kuno Ranma erreichte, verschwand dieser plötzlich, um im gleichen Augenblick vor Kuno wieder zu erscheinen. Seine Hand schoß vor und berührte den Kendoisten im Gesicht. Als Kuno zuschlug, war Ranma schon wieder außer Reichweite. Mit einem Kampfschrei setzte Kuno nach, und schwang wild sein Bokuto. Ranma tanzte um die Schläge herum, während er sprach. "Kauf' dir mal eine Brille. Erstens habe ich nicht versucht irgend etwas an mich zu reißen, Akane hat mich nur freundschaftlich gedrückt. Zweitens hat sie das nur gemacht, weil sie sich über ihren Sieg gefreut hat, Doktor Tofu hat sie ja auch umarmt. Und drittens, nenne mich 'nie' wieder einen 'halben Mann'!" Um seine Worte zu unterstreichen kickte er Kuno quer über den Schulhof gegen die Außenmauer. Nabiki ging zu ihm hinüber und drehte ihn auf den Rücken. Sie zog erstaunt eine Augenbraue hoch als sie sah, das Ranma ihm etwas auf die Stirn geschrieben hatte. "Saotome, du solltest an deiner Rechtschreibung arbeiten. Dummkopf schreibt man anders." Jeremy kam hinzu und sah sich Kuno's Gesicht nun auch an. Auf der Stirn stand das Wort 'Dumkof'. Jeremy: "Ts ts ts. Also ehrlich, ich hätte gedacht das du das mittlerweile gelernt hast." Ranma: "'Witzbold' kriege ich auch hin, aber mit den zwei 'm' habe ich noch Schwierigkeiten." Nabiki hatte inzwischen Kuno am Arm gegriffen und zog ihn über den Boden in Richtung Sanitätsraum. Jeremy sah das, und etwas wie ein Geistesblitz durchfuhr ihn. Jeremy: (zu Ranma)"Ich glaub' ich hab' noch was zu erledigen. Geh' du schonmal mit Akane in eure Klasse, ich muß was mit Tatewaki besprechen." Er lief hinter Nabiki her und griff den Bewußtlosen am anderen Arm. Nabiki: "Was hast du vor?" Jeremy: "Dir helfen." Nabiki: (schulterzucken)"Wenn du unbedingt willst. Aber erwarte nicht das ich dich an der Belohnung beteilige, die ich jedesmal von Kuno-chan für den Abtransport bekomme." Jeremy sah sie erstaunt an. Zu zweit schafften sie Kuno ins Krankenzimmer und legten ihn auch eine Liege. Dann ging Jeremy zur Tür. "Wenn du dein 'Geschäft' abgeschlossen hast, sag Bescheid. Ich hab' auch noch was mit ihm zu bequatschen." Er schloß die Tür und wartete im Flur. Er würde so zwar zu spät zum Unterricht kommen, aber das war es ihm wert. Jeremy mußte nicht lange warten, wenige Minuten später kam Nabiki wieder heraus und zählte ein Bündel Scheine. Nabiki: (beim zählen)"Wenn du willst kannst du mit ihm reden. (steckt das Geld ein, sieht ihn an) Aber mach nicht zu lange, du weißt wie ungeduldig Umetsu-san werden kann." Jeremy nickte nur, betrat das Krankenzimmer und schloß die Tür hinter sich. Kuno saß auf der Liege und betrachtete sein Gesicht in einem Handspiegel. Kuno: "Pah! Saotome ist nicht nur eine hinterhältige Kreatur, er ist auch noch unwissend obendrein. Er hat nicht mal die Fähigkeit, sich in Schrift auszudrücken." Jeremy: "Ich denke mal, mit Saotome meinst du Ranma, oder?" Kuno sah auf und schien erst jetzt zu bemerken das Jeremy mit im Raum war. "In der Tat, er ist das elende Geschöpf an das meine Worte gerichtet waren. Richte deinem Bruder aus, die Rache des Himmels mag langsam sein, aber unverhinderbar wie die Naturgewalten." Jeremy verdrehte innerlich die Augen, dann setzte er sich neben Kuno. "Wenn ich dich unten auf dem Schulhof richtig verstanden habe, dann bist du der Meinung das Ranma Akane verhext hat? Wie kommst du denn darauf?" Kuno: "Wohlwahr, das ist meine feste Überzeugung. Allein die Art, in der sich meine geliebte Akane diesem Unhold an den Hals geworfen hat, läßt keine Zweifel übrig. Dein schändlicher Bruder hat einen Zauber über sie ausgesprochen, um unsagbare Dinge mit ihr anzustellen." Jeremy: (nachdenklicher Ton)"Und ... du kannst dir nicht vorstellen, das Akane ihn vielleicht 'freiwillig' umarmt hat?" Kuno: (vehementes Kopfschütteln)"Ich kann keinen Grund erkennen." Jeremy stand auf, zog einen Stuhl heran und setzte sich Kuno gegenüber. Er begann zu reden als ob er einem kleinen Kind etwas erklärte. "Ich glaube ich muß dir was über Akane erzählen, Tatewaki. Es gibt einen Grund, warum sie tut was sie tut." Er machte eine Pause und holte tief Luft. "Hast du dich nie gefragt, warum sie noch nie einen Freund hatte? Ein Großteil der Jungen hier an der Schule stecken tagtäglich Prügel ein, nur wegen der Chance mit ihr ausgehen zu können. Akane hätte frei wählen können." Kuno: "Du sprichst wahr, keiner hat sie bis heute erobern können. Doch bedenke, tief in ihrem Innern hat sie längst ihr Herz an mich verloren, sie ist einfach zu bescheiden um es offen zuzugeben. Nicht überraschend, welches Mädchen könnte schon dem blauen Donner von Furinkan Highschool widerstehen?" Er ging in eine selbstherrliche, lächerlich wirkende Pose. Jeremy: "Öhm, ich denke das ist nicht ganz der Grund. Sie hat vielmehr deshalb keinen Freund weil sie an Jungs einfach nicht interessiert ist. Sie läuft am anderen Ufer, verstehst du?" Kuno: "Nein, ich verstehe nicht. Hör auf in Rätseln zu sprechen und erkläre deine Worte. In der Umgebung der Schule gibt es keine größeren fließenden Gewässer." Jeremy: "Ich meine das auch nicht wörtlich. Ich will damit sagen, Akane schwingt zur anderen Seite. Ist eine Warmduscherin. Gehört der anderen Fraktion an. Steht auf beiden Seiten der Grenze." Kuno sah ihn nur verständnislos an. Jeremy seufzte. "Sie ist 'lesbisch', kapiert? 'Deswegen' ist sie mit Ranma zusammen, wegen seines Fluches." Kuno: "Ich rate dir, dein geschwollenes Gerede einzustellen und dich verständlich auszudrücken. Deine Worte haben keinen Sinn für mich." Jeremy war platt. Kuno hatte wirklich nicht verstanden was er sagen wollte. Unglaublich, aber wahr. "Uhm, du weißt nicht was lesbisch heißt?" Kuno schüttelte den Kopf. Jeremy suchte nach den passenden Worten. "Aber du weißt was Sex ist, oder?" Kuno litt an der Illusion, das einzige männliche Wesen zu sein, das es wert war von Frauen begehrt zu werden. Er hielt sich für die Krone der Schöpfung, dazu bestimmt sämtliche Mädchenherzen zu erobern. Leider war sein Hirn nie über den Punkt des 'Dating' hinausgegangen. Selbst wenn ein Mädchen mit ihm ausgegangen wäre (was seeeehr unwahrscheinlich war) so hätte er keine Ahnung wie es danach weitergehen sollte. Kurz gesagt, er hatte keinen blassen Schimmer wovon Jeremy sprach. Kuno: (verwirrt)"Ich verstehe nicht..." Jeremy: "Du weißt schon. Sex eben. Was Männer und Frauen miteinander tun wenn sie sich mögen." Kuno's Blick wurde immer ratloser. Jeremy: "Was glaubst du wie du entstanden bist? Haben dir deine Eltern nie die Geschichte mit den Bienen und den Blumen erzählt?" Kuno's Gesicht hellte sich auf. "Aber natürlich. Jetzt erkenne ich den Sinn deiner Worte." Er stand auf und schlug sich vor die Brust. "Natürlich weiß ich von Bienen und Blumen, nicht umsonst nenne ich Akane meine 'Blume der Liebe'." Jeremy packte sich mit der Hand an die Stirn und stöhnte. Dann sah der Kuno fast verzweifelt an. "Falsch, ganz falsch. ~seufz~ Ich sehe schon, wir müssen ganz von vorne anfangen..." Im Klassenraum. Nabiki fing grade an sich zu wundern, was Jeremy wohl Tatewaki erzählte, da kamen beide in den Raum. Umetsu schimpfte, und Jeremy entschuldigte sich. Kuno ging wie in Trance zu seinem Platz und setzte sich. Nabiki sah ihn erstaunt an. Er hatte einen merkwürdigen Gesichtsausdruck, wie ihn Nabiki noch nie zuvor bei ihm gesehen hatte. Es dauerte einige Augenblicke bis sie begriff, was es war, und der Gedanke jagte ihr einen eisigen Schauer über den Rücken. Tatewaki Kuno 'dachte nach'! ############################################################################# Nach der Schule. Jeremy saß in seinem Zimmer, oder besser gesagt im Gästezimmer der Tendos welches er sich mit Ranma und Genma teilte, und machte die heutigen Hausaufgaben. Er wunderte sich immer noch über den leichten Schulstoff, bei sich zu Hause hatte er mehr ins Mittelfeld gehört, aber hier war Schule das reinste Kinderspiel, und das lag nicht an ihm. Als er fast fertig war, spürte er eine Störung in der Umgebung. Jemand in der Nähe griff auf das Sub-space zu. Nur Momente später hörte er, wie jemand die Treppe hinaufpolterte, dann knallte eine Tür. Jeremy klappte seine Bücher zu und stand auf. Akane saß in ihrem Zimmer und versuchte sich zu beruhigen. Man konnte deutlich sehen wie wütend sie war, ihre Aura flimmerte leicht um ihre Konturen. Ein Klopfen an der Tür ließ sie aufschauen. Jeremy's Stimme: "Akane? Ist was passiert? Kann ich helfen?" Akane: (brüllt)"Nein, mach das du wegkommst. Ihr Jungs seid doch alle gleich, rutsch mir den Buckel runter." Ein kurzer Moment der Stille folgte, dann klopfte es wieder. Jeremy-chan's Stimme: "Ich würde nicht sagen das du einen Buckel hättest. Kann ich jetzt reinkommen?" Gegen ihren Willen mußte Akane lächeln. Dann setzte sie wieder ihr grimmiges Gesicht auf, und öffnete die Tür. "Es macht zwar keinen großen Unterschied das du jetzt wie ein Mädchen aussiehst, aber bitte." Sie ließ Jeremy-chan rein und setzte sich wieder auf ihr Bett. "Was willst du?" Jeremy-chan: "Wie ich schon sagte, ich wollte nur fragen was los ist. Ich hatte den Eindruck, du hast grade wieder Ranma geplättet, oder?" Akane's Gesicht verfinsterte sich bei der Erwähnung von Ranmas Namen. "Er hat es verdient. Ich dachte, nach dem Kampf mit Kodachi trainiert er mich weiter, aber nein. Er sagt, es sei nicht mehr nötig, und das Mädchen sowieso nicht kämpfen sollten, und das er kein Mädchen trainieren könnte, und so. Dieser frauenfeindliche Macho." Akane kochte vor Zorn, und war gleichzeitig enttäuscht. Bislang hatte sie gedacht, außer Tofu Ono und ihrem Vater waren alle männlichen Wesen, insbesondere die in ihrem Alter, nur Trottel und Perverse. Nun hatte sie eingesehen, das der Doktor nichts für sie war, schon alleine deshalb weil er nur Augen für Kasumi hatte. Auf der Gegenseite war Ranma ein Beispiel dafür, das nicht alle Jungs so waren. Nun mußte sie feststellen, das er zwar kein Perverser oder kompletter Trottel, aber ein Idiot höchsten Grades war. Dabei hatte sie gedacht, das er ganz nett wäre. Akane: (schimpft weiter)"Für ihn gehören Frauen wahrscheinlich nur in die Küche. Oneechan mag so sein, aber ich nicht. Dabei hätte ich so gerne diese Geschwindigkeitstechnik gelernt, ich spüre das ich sie bald beherrschen könnte wenn mir jemand sagt, wie." Jeremy-chan kratzte sich am Kinn und überlegte. Dann sah sie Akane aufmunternd an. "Wenn du willst helfe ich dir, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Ich würde den Amaguriken nämlich auch gerne lernen." Sie streckte die Hand aus. Akane runzelte die Stirn, dann lächelte sie und ergriff die ausgestreckte Hand. Jeremy-chan half ihr auf. "Und mach dir nichts aus Ranmas Verhalten. Er hat eine rauhe Schale, aber innen drin steckt ein sensibler Mensch. Wenn man bedenkt, das er zehn Jahre nur mit Genma zusammen gelebt hat, hat er sich verhältnismäßig gut entwickelt." Die zwei Mädchen, eins Teilzeit, das andere Vollzeit, machten sich auf den Weg ins Dojo. Akane: "Ich glaub du hast recht. Ranma's Vater ist wirklich kein Musterbeispiel an Erziehungskunst. Ich frage mich wie Daddy ihn überhaupt kennengelernt hat?" Jeremy-chan schmunzelte und behielt die Antwort für sich, Akane würde Happosai schon früh genug kennenlernen. Als Beide im Dojo ankamen war Ranma noch immer damit beschäftigt, seine Beule wegzumassieren. Als die Tür aufging sah er auf. Ranma: (zu Jeremy-chan)"Mußtest du diesem Schlägerweib unbedingt ihr Folterwerkzeug wiedergeben?" Jeremy-chan: "Solange du deinen Mund nicht unter Kontrolle hast ist es das Beste, wenn sie ihren Hammer behält. (geht zu Ranma) Was meintest du überhaupt damit, das du mit ihr nicht weiterübst?" Ranma warf einen vorsichtigen Blick zu Akane, die noch am Eingang stand und ihn mit neutraler Miene ansah. "Das was ich sage. Ich trainiere keine Frauen. Akane hat ihren Kampf gewonnen, und jetzt gibt es keinen Grund weiterzumachen." Jeremy-chan: "Einfach so? Du willst nicht, und das war's? Völlig grundlos?" Ranma: "Nein, nicht völlig grundlos. Es gehört sich nicht für Frauen zu kämpfen. Sie haben nicht die Konstitution dafür. Männer sind mehr dafür geeignet, sie haben die Aufgabe die Frauen zu beschützen wenn sie in-" ~Bang~ Ranma und Jeremy-chan schauten auf. Akane hatte die Dojotür geknallt und war verschwunden. Jeremy-chan: (verschränkt die Arme)"Das hast du mal wieder toll hingekriegt. Und ich dachte du wolltest diesmal besser mit ihr auskommen." Ranma: (senkt den Kopf)" ... " Jeremy-chan: "Egal, zurück zum Thema. Wenn du Akane nicht trainieren willst, wie willst du dann mal ein echter Sensai werden? Heutzutage ist es normal das Frauen die gleichen Dinge tun wie Männer, das nennt sich Gleichberechtigung." Ranma: "Aber Frauen 'sind' nunmal keine Kämpfer. (schlägt mit der Hand auf den Boden) Gegen Frauen kämpft man nicht. (schlägt mit der Hand auf den Boden) Frauen schlägt man nicht. (schlägt mit der Hand auf den Boden) Frauen sind schwach. (schlägt mit der Hand auf den Boden) Ein Martial Artist muß Frauen beschützen. (schlägt mit der Hand auf den Boden) Das hat mir Pop Tag für Tag eingetrichtert, und ich kann nicht von heute auf morgen aus meiner Haut raus." Jeremy-chan: "Und wann hatte dein Vater schon mal recht?" Ranma: "Noch nie, Pop ist der größte Idiot auf diesem Planeten." [In diesem Augenblick wurde Al Bundy von einem gewaltigen Niesanfall gepackt] Ranma: "Wenn es nur der blöde Panda wäre, ich würde sofort mit Akane loslegen, aber das ist es nicht. Frauen 'sind' schwächer. Das merkst du doch selber, das du weniger Kraft hast wenn du ein Mädchen bist." Jeremy-chan: "Dafür bist du schneller." Ranma: "Ich schon, du auch?" Jeremy-chan: "Öhm, nein." Ranma: "Siehst du? Frauen sind nicht automatisch schneller. Ich bin kleiner, daher muß ich weniger Weg zurücklegen, und es sieht aus als ob ich schneller wäre." Jeremy-chan: "Dafür bietest du weniger Trefferfläche." Ranma: "Und ich habe weniger Reichweite. Glaub mir, wenn meine weibliche Form einen Vorteil im Kampf hätte, ich würde sie nicht halb so sehr hassen. Statt dessen habe ich nur Nachteile. Weniger Kraft, weniger Reichweite, und es tut höllisch weh wenn ich Schläge auf die Brust bekommen." Jeremy-chan: "Männer haben auch eine Stelle wo es wehtut wenn man da hinschlägt." Ranma: (grinst)"Okay, da hast du recht." Jeremy-chan: "Und seit wann ist Kraft für den Kampf notwendig? Ryoga war früher stärker als du, und du hast ihn trotzdem immer besiegt, auch als Mädchen." Ranma: "Schon gut, schon gut. Kraft ist auch nicht wirklich wichtig. Aber sag mit eine Sache, wo es besser ist als Frau zu kämpfen, und ich trainiere mit Akane weiter. Und solche Sachen wie Women-only Turniere zählen nicht." Jeremy-chan: "Wette angenommen. Gewinne ich, bringst du Akane den Amaguriken bei, und mir auch. Schlag ein." Beide schüttelten sich die Hände. Ranma: "Die Wette gewinne ich sowieso. Ich weiß das es keinen Vorteil gibt." Jeremy-chan: "Sei dir nicht so sicher, ich weiß schon was. (dramatische Pause) Was ist mit Happosai? Einfach das T-Shirt hochziehen, und schon hat man ihn. Das läßt sich doch eindeutig als Vorteil bezeichnen?" Ranma: (grinst)"Verdammt, du hast recht." Jeremy-chan: "Das heißt, du bringst uns den Kachuu Tenshin bei?" Ranma: "Naja, das wollte ich bei dir sowieso. Und Akane hat die Vorbereitung schon hinter sich. ... Also gut. Ein Ranma Saotome hält sein Wort." ############################################################################# Nabiki saß vor ihrem Rechner und katalogisierte ihre Daten. Die letzten Investitionen hatten sich als guter Griff erwiesen. Sie machte sich eine mentale Notiz Jeremy für die Finanzspritze zu danken. Plötzlich machte ihr Computer 'Ping', und ein Fenster poppte auf. Nabiki las die Meldung. //The User WhiteSpy has send a Message. Do you want to etablish a connection with him/her?// Nabiki klickte auf 'Yes' und öffnete ihr ICQ-Fenster. Sofort kam die Meldung hoch. //WhiteSpy: Hallo Boss. Projekt X abgeschlossen. Ergebnis 0, Treffer 0. Keine Daten vorhanden.// Nabiki runzelte die Stirn. Ihr Informant hatte bis jetzt immer was gefunden, wenn sie sagte das sie nichts gefunden hatte, dann war da auch nichts. Trotzdem war es merkwürdig. Sie klickte auf den Reply-Button. //BigYen: Was meinst du damit?// //WhiteSpy: Es ist nix zu finden. Einwohnermeldeamt, Geburtsurkunde, Kranken- kassen, alles negativ. Auch keine Gasexplosion mit Todesopfer in der besaten Zeit.// //WhiteSpy: besagten// //BigYen: Unmöglich, er kann doch nicht vom Himmel gefallen sein?// //WhiteSpy: Ich tippe auf Ausland. Aus Japan kommt er nicht.// //BigYen: Er spricht fließend unsere Sprache.// //BigYen: Akzentfrei.// //WhiteSpy: Falsche Name?// //BigYen: Negativ. Sein Perso war echt, und er kann sich an neue Namen schlecht gewöhnen.// //BigYen: Er hat einen neuen von mir bekommen.// //WhiteSpy: Kann ich nicht beurteilen. Ich kann nur sagen was in den Akten unserer Bürokratie steht. Und laut diesen gibt es keinen Jeremy Soul in Japan.// //BigYen: Ich kann mir dabei keinen Patzer leisten. Bist du dir sicher?// //WhiteSpy: 100%// //BigYen: Ich will es hoffen. Bezahlung wie üblich?// //WhiteSpy: Wie üblich.// //BigYen: Du hörst von mir. Ya matte.// Nabiki schloß das Fenster und löschte die History. Dann trennte sie die Internetverbindung. ############################################################################# Der nächste Schultag begann etwas anders als üblich. Als sich Akane auf ihre morgendlichen Widersacher stürzen wollte, war niemand mehr da an den sie sich wenden könnte. Die gesamte Horde o'Hentai lag bewußtlos auf dem Schulhof. Nabiki: "Also Akane, entweder bist du sehr viel schneller geworden seit gestern, oder jemand ist dir zuvor gekommen." Bevor Akane antworten konnte, erschien besagter Jemand auf der Bildfläche. Hoch erhobenen Hauptes stieg Tatewaki Kuno über die bewußtlosen Körper und schritt auf Akane zu. Diese ging in Kampfstellung, doch Kuno machte keine Anstalten sie anzugreifen. Statt dessen blieb er in einigem Abstand vor ihr stehen und verbeugte sich. Kuno: "Verzeiht mir, o feurige Schönheit, mein bedrängendes Umwerben eurer Person, doch ich war Ahnungslos im Bezug eurer Vorlieben. Ich finde mich in einer Position wieder, die es mir unmöglich macht euren Ansprüchen gerecht zu werden, ich ersuche eure Vergebung." Akane: "Hä?" Nabiki: "Er sagt das es ihm leid tut, das er dich jeden Morgen zusammenschlagen wollte, er will es nie wieder tun und bittet dich um Entschuldigung." Akane: "Oh. Ach so. (zu Kuno) Sag das doch gleich." Kuno: "Ein Edelmann in meiner Person hat die Verpflichtung, auch in der Wahl der Worte einen gehobenen Standart einzunehmen. Wie ist deine Antwort?" Akane zog ihre Faust zurück, dann schlug sie Kuno mitten ins Gesicht. Der Kendoist brach zusammen. Akane trat im Vorbeigehen seinen Kopf in den Boden. "Ich verzeihe dir. Diesmal." Kuno stand mühsam wieder auf. "Ich bin so glücklich." Dann sah er Ranma an. Der Martial Artist verlagerte unmerklich sein Gewicht aufs andere Bein als Kuno sein Bokuto zog, doch Tatewaki griff nicht an. Statt dessen steckte er sein Holzschwert knirschend von Ranma in den Boden. Kuno: "Dich werde ich nicht um Vergebung bitten, denn du verdienst diese Ehre nicht. Doch zum Wohle meiner unerfüllten Liebe werde ich meinen Groll gegen dich begraben. Sei dir gewiß, dies geschieht nicht weil du dich bislang gegen deine gerechte Strafe wehren konntest, nur sehe ich ein das nur du fähig bist Akane Tendo's Ansprüchen gerecht zu werden. Mit gebrochenem Herzen akzeptiere ich die Verlobung. (macht ein grimmiges Gesicht) Sollte mir jedoch zu Ohren kommen das du sie schlecht behandelst, niemand wird dich vor meinem Zorn schützen können." Er wollte grade sein Bokuto wieder aus dem Boden ziehen, da schlug Ranma ihn nieder. Ranma: "Wer hat gesagt das ich mit Akane verlobt bin? Als ob irgend jemand etwas von diesem flachbusigen Mädchen wollen würde, pah." Ein Schulbuch traf Ranma am Kopf. Er murmelte irgend etwas, hob es auf und ging ins Gebäude. Inzwischen hatte sich Kuno auch wieder aufgerappelt. Er staubte sich ab, und wandte sich den zuschauenden Schülern zu. "So höret denn, meine treuen Fans, was der blaue Donner von Furinkan euch zu sagen hat." Ein Grummeln war am Himmel zu hören. Jeremy: (zu Nabiki)"Sieht so aus als ob sogar der Big Boss in den Wolken Tatewaki's Geschwafel nicht mehr hören kann." Nabiki: (zu Jeremy)"Kann man aber auch verstehen." Kuno ignorierte die störenden Stimmen völlig und sprach unbeirrt weiter. "Euch allen ist bekannt welche Bedingung ich an eine Beziehung zu Akane Tendo geknüpft habe. Zu meinem Bedauern mußte ich gestern feststellen, das keine noch so große Mühe ihr Herz für einen Menschen des männlichen Geschlechtes erwärmen kann. Aus diesem Grunde ziehe ich meine Worte zurück, und stelle das morgendliche Ritual ein. Sollte sich jemand nicht an meine Worte halten, ich bin bereit mit ihm das 'auszudiskutieren'." Er ließ den Blick in die Runde schweifen, dann stakste er von dannen. Nabiki hob eine Augenbraue und sah Jeremy an. "Ich werde das Gefühl nicht los das du da irgendwie hintersteckst." Jeremy: (grinst)"Und wenn?" Nabiki: "Sei froh das Kuno-chan sich so geschwollen ausdrückt. Wenn jemand verstanden haben sollte was er da grade über Imutochan gesagt hat, Akane würde Hackfleisch aus dir machen." Jeremy zuckte nur mit den Schultern. "Tatewaki hat sein Wort gegeben das er Akane nichts davon erzählt." Dann machte er sich auf den Weg ins Klassenzimmer. Nabiki sah ihm hinterher und ging dann auch los. ############################################################################# Im Klassenraum. Nabiki saß an ihrem Platz, als jemand ihr plötzlich 700 Yen auf den Tisch legte. Sie schaute auf, und sah Marcel, einen ihrer Klassenkameraden. Nabiki: "Was gibt es, Gaijin?" Marcel: (säuerlich)"Nenn' mich nicht so." Nabiki: "Mir egal, Gaijin. Was willst du?" Marcel setzte eine gekränkte Miene auf, zog aber seinen Stuhl heran und setzte sich Nabiki gegenüber. "Die Hausaufgaben von Doriki-san. Ich hatte gestern viel um die Ohren und hab sie nicht geschafft." Nabiki griff nach dem Geld und zählte. "Das fehlen noch 100 Yen." Marcel: "Wieso? 700 wie immer." Nabiki: "Nicht mehr, die Preise sind gestiegen." Marcel: "Das ist Wucher." Nabiki legte ihm das Geld wieder hin und tat so als würde sie etwas in ihrer Schultasche suchen. "Niemand zwingt dich. Aber denk dran, viermal hast du's schon verschlampt, heute wäre also Strafarbeit angesagt. Viel Spaß." Marcel knirschte mit den Zähnen und legte noch hundert Yen oben drauf. Nabiki steckte das Geld ein und gab ihm einen Umschlag mit den gelösten Aufgaben. "Na bitte, wieso nicht gleich so." Marcel griff den Umschlag, setzte sich auf seinen Platz und fluchte ungehemmt in seiner Muttersprache. "Goottverdammti Fräggfichte. Jetzt schlats aber füfi mit ihrne Priise!!! Würkli! Das geit zwiit!" Jeremy horchte auf und drehte sich überrascht um, als er eine ihm sehr bekannte Sprache hörte. Jedenfalls, soweit wie sich deutsch und schweizerisch ähneln. Marcel: (schweizer Dialekt)"Herzloses, geldgieriges Miststück. Würde bestimmt sogar ihre eigene Familie verkaufen wenn der Preis stimmt." Jeremy: (hochdeutsch)"Ich denke eher nicht, ihre Familie ist ihr heilig. Aber bei geldgeil stimme ich dir voll und ganz zu." Marcel wurde von einem Hustenanfall gepackt. Mit aufgerissenen Augen drehte er sich zu Jeremy um. "Du sprichst deutsch?" Jeremy: "Fließend. Aber dein Dialekt klingt grauenvoll, ich habe den ersten Teil fast nichts verstanden." Marcel: (erbleicht, dreht sich zu Nabiki)"Sie etwa auch?" Jeremy: "Keine Ahnung. Schätze aber nicht, sonst hätte dich dein Kommentar jetzt was gekostet." Jeremy hatte vollkommen recht, Nabiki verstand von dem Dialog tatsächlich kein Wort. Das hieß aber nicht, das sie ihn nicht mitbekam. Sie holte ein kleinen Notizbuch heraus und schrieb hinein. Sie klappte ihr Büchlein wieder zu und steckte es weg. ############################################################################# Nachmittags im Dojo. Akane stand wartend in der Mitte des Raumes, in ihren üblichen gelben Gi gekleidet. Jeremy lehnte an einer Wand und wartete auch, er hatte sich Ranma's alten Anzug wieder angezogen. Akane: "Was macht der denn so lange? Erst sagt er, wir sollen uns beeilen, und nun läßt er uns warten." Jeremy: "Wer weiß was der vorhat? Immerhin hab ich es geschafft, das er weiter mit dir trainiert, oder? (macht ein nachdenkliches Gesicht) Aber was der mit 'Vorbereitungen treffen' gemeint hat..." (zuckt mit den Schultern) Akane machte ein genervtes Gesicht und begann ungeduldig im Dojo auf und ab zu laufen. "Wenn der sich jetzt drücken will, und irgendwo anders rumläuft, dann werde ich..." Sie ballte drohend die Faust. Ranma: "Dann wirst du was?" Jeremy und Akane sahen zu Tür. Ranma hatte sein typischen chinesisches Outfit an, dazu hatte er in einer Hand eine kleine schwer aussehende Tüte, in der anderen eine Schale mit dampfenden Wasser. Eine zweite Schale balancierte er problemlos auf dem Kopf. Akane: "Das hättest du dann schon gesehen. Ich dachte schon, du wärst abgehauen." Ranma legte den Beutel nieder und nahm die Schüssel vom Kopf. "Vielleicht. Aber ich habe Jeremy versprochen, das ich ihn und dich trainiere, und im Gegensatz zu meinem Vater halte ich mein Wort. Nimm das mal." Er hielt Akane die beiden Schalen hin. Akane nahm sie, und blickte Ranma verwirrt an. "Und was mache ich damit?" Ranma: "Die balancierst du jetzt auf deinem Handrücken. Gut, und jetzt streck die Arme seitlich aus." Akane sah ziemlich komisch aus mit ausgebreiteten Armen und zwei Schüsseln. Aber sie hielt das Gleichgewicht problemlos. Akane: "Und jetzt?" Ranma: "Jetzt schlag nach mir." Akane: "Idiot. Dann fällt das Wasser runter." Ranma: "Das ist der Sinn der Sache. Du mußt so schnell schlagen, das du den Arm wieder zurückgezogen hast bevor die Schüssen runterfällt." Akane: "Spinnst du? Das klappt nie." Ranma: (verschränkt die Arme)"Hmpf. Ich hab' ja gleich gewußt, das du es nicht kannst." Akane stellte sich herausfordernd vor Ranma. Die Schüsseln schwankten gefährlich, aber sie hielten sich knapp. "Das werden wir ja sehen." Akane schlug zu. Die ersten Versuche gingen sogar gut. Sie schaffte es tatsächlich die Schale knapp über den Boden wieder auf dem Handrücken aufzufangen. Und das Beste war: Ranma ließ sich sogar treffen. Da Akane viel zu sehr damit beschäftigt war, schnell zu sein, konnten ihre Schläge aber auch nicht als 'Schläge' bezeichnet werden. Dann geschah das Unvermeidliche: Akane machte einen Fehler, und der flüssige Inhalt verteilte sich. Ranma wischte sich die Tropfen aus dem Gesicht. "Ich weiß schon warum ich aufgeheitztes Wasser genommen habe." Er ging zum Ausgang. "Ich hole mal Neues." Jeremy: "He, uhm, und was mach' ich?" Ranma drehte sich noch mal um. "Achso, dich hätte ich fast vergessen." Er deutete auf den Sack, den er mitgebracht hat. "Du beschäftigst dich damit. Bevor wir an deiner Geschwindigkeit arbeiten, mußt du erst andere Attribute ausbauen." Dann verschwand er. Jeremy öffnete den Beutel und nahm ein paar Gewichte heraus. Er runzelte die Stirn. Akane: (am dampfen)"Was ... was fällt dem eigentlich ein sich einfach so an meinen Hanteln zu vergreifen?" Das Training verlief weiterhin etwas holperig. Am Ende des Tages hatte Akane es aber geschafft, die Übung auszuführen, ohne alle Naselang das Wasser zu verschütten. Das gab Ranma die Gelegenheit wieder in trockene Kleidung zu wechseln. Er hatte sein zweitbestes Hemd angezogen: Weiß, ärmellos, und natürlich chinesischer Schnitt. Akanes Versuche sahen mittlerweile wesentlich eleganter aus. Anstatt unbeholfen nach Ranma zu Schlagen, machte sie nun schon richtige Zukis. Ranma: "Hmm, nicht schlecht. Ich denke, wir können bald mit den Kastanien anfangen." Er nahm Akane die Schüsseln ab und sah sich zu Jeremy um. "Was denn, machst du etwa schon wieder schlapp?" Jeremy hatte im Verlauf des Tages keine Lust mehr auf Hanteln gehabt, und Ranma hatte ihn zu Liegestütze verdonnert. Nun saß er einfach da und verschnaufte. "Sei nicht so ein Sklaventreiber, ich bin das nicht gewohnt." Ranma: "Erst wenn es schon wehtut bringt es auch was. Auf die Hände mit dir." Jeremy murmelte etwas unhöfliches, und fing dann wieder an zu pumpen. Ranma sah einen Augenblick zu, und kam dann auf die verrückte Idee sich auf ihn draufzusetzen. Jeremy brach sofort zusammen und streckte alle Viere von sich. Jeremy: "Runter! ~keuch~ Du bist zu schwer." Ranma: "Stell dich nicht so an. Das hat Pop mit mir gemacht, als ich Acht war, und man sieht ja das er nicht unbedingt schlank ist." Jeremy: "Verwandel dich wenigstens, so bist du mir zu schwer." Ranma: "Als Mädchen setzte ich mich nicht auf dich drauf." Jeremy atmete ein paar mal ein und aus, dann nahm er seine Kraft zusammen. "Rrrrrrunter!" Wie ein bockendes Pferd warf er Ranma ab, uns setzte sich auf. "Ich habe keine Lust mehr." Akane sah auf die Uhr und stimmte zu. "Es wird aber auch Zeit fürs Abendessen. Und Hausaufgaben habe ich auch noch nicht gemacht." Ranma: "Naja, wenn ihr meint. Morgen ist auch noch ein Tag." ############################################################################# Tendo Wohnzimmer, am Eßtisch. Kasumi's Kochkünste waren wie immer ein Gedicht. Jeremy genoß inzwischen die japanische Küche. Genma erweckte den Eindruck, das er gar nicht schmeckte was er da aß, so schnell würgte er sein Essen hinunter. Als er sich an Ranmas Teller vergreifen wollte, hatte das einen unfreiwilligen Besuch im Teich zur Folge. Nach dem Essen stellte Kasumi das Geschirr auf dem Tisch zusammen. Sie stoppte einen Moment, dann wandte sie sich an Soun. "Vater? Doktor Ono hat mich am nächsten Wochenende zu einem Essen eingeladen. Macht es dir etwas aus wenn ich-" Weiter kam sie nicht. Soun Tendo ging mal wieder in vollen Tränenmodus. "Waaaaah! Mein kleines Baby wird erwachsen und findet endlich einen Freund." Schluchzer #24. Kasumi: "Aber Vater, er hat mich doch nur gefragt ob ich am Wochenende Zeit habe." Soun umarmte seine Tochter stürmisch, dann sah er sie mit Tränen in den Augen an. "Natürlich darfst du, Kasumi. Geh mit ihm und werde glücklich." Er umarmte sie wieder. "Oh, ich bin so stolz auf dich." Akane: "Daddy! Er hat sie nur zum Essen eingeladen." Soun nickte und setzte sich schniefend wieder auf seinen Platz. Nabiki senkte die Wirtschaftszeitung, in der sie bis jetzt gelesen hatte, und sah ihre große Schwester an. "Sag mal, Oneechan. Wohin hat dich Ono eigentlich eingeladen?" Kasumi: "Ich weiß noch nicht. Er hat gesagt, das es besser ist wenn wir es zusammen entscheiden." Nabiki: "Es könnte sein, das dann ein kleines Problem auf euch zukommt. Ich jedenfalls kenne nur wenige Restaurants, die es nicht stört wenn plötzlich der Saal einfriert. Das hinterläßt meistens einen schlechten Eindruck." Kasumi sah ihre Schwester bestürzt an. An dieses Problem hatte sie nicht gedacht. Ranma schüttelte den Kopf, ohne die 'Seele aus Eis' würde Tofu das Treffen nicht überstehen können. Nabiki sah in die Runde, dann stand sie auf und ging zu Kasumi. "Aber mach dir keine Sorgen, ich habe über das Problem bereits nachgedacht und eine Lösung gefunden." Kasumi sah Nabiki aus dankbaren Augen an. Nabiki: "Für die geringe Summe von 200 Yen kann ich dir ein Lokal verraten, wo dein guter Doktor überhaupt nicht auffällt." Alle anwesenden Personen verdrehten die Augen. Kasumi holte ihre Geldbörse und gab Nabiki den Betrag. Nabiki: "Es ist ganz einfach. Die Eishalle in Kolkhoz hat ein Lokal mit drin. Dort ist es sowieso kalt, die paar Grad weniger werden nicht auffallen." Genma-Panda: {Man kann sagen was man will, wo sie recht hat, hat sie recht.} Kasumi: "Das ist eine gute Idee. Ich denke, so machen wir es." Sie räumte weiter die Teller zusammen. Nabiki vergrub ihre Nase wieder in ihrer Zeitung. Kasumi: (kommt wieder aus der Küche)"Nabiki?" Nabiki: (schaut auf)"Hm?" Kasumi lächelte auf ihre typisch unschuldige Art. "Für das Abendessen schuldest du mir die Kleinigkeit von 200 Yen." ############################################################################# Die Woche verlief ruhig. Akane's Geschwindigkeit steigerte sich von Tag zu Tag, und auch ihre allgemeine Fähigkeit in der Kampfkunst verbesserte sich. Die Horde o'Hentai wußte gar nicht, was für ein Glück sie hatten das sie die Verfolgung von Akane aufgegeben hatten. Nun, nicht alle hatten es freiwillig getan, aber Kuno duldete keinen Widerspruch, und auch wenn er ein Trottel war, so war er doch auch ein Martial Artist der oberen Liga, und wußte sich durchzusetzen. Akane war mit ihren Fortschritten hochzufrieden, sie hatte Spaß an jeder neuen Kata die Ranma ihr beibrachte. Ranma seinerseits schaffte es die meiste Zeit, sein vorlautes Mundwerk unter Kontrolle zu halten. Man konnte zwar nicht sagen, das die Beiden eine Beziehung entwickelten, aber die Grundsteine zu einer Freundschaft wurden gelegt. Jeremy sah sein Training nicht ganz so positiv. In der Woche gab es keinen Tag, an dem er nicht mit Muskelkater ins Bett ging. Jeden Morgen fühlte er sich ein wenig erschlagener als den letzten. Was dazu führte, das er eine von Ranma's Gewohnheiten übernahm: Schlafen im Unterricht. Das wiederum hatte längere Aufenthalte im Flur zur Folge, und von den Wassereimern bekam er nur mehr Muskelkater. Das nächste nennenswerte Ereignis war eigentlich Akane's Erfolg im Amaguriken, und noch etwas anderes. Aber der Reihe nach... Der Anblick war seltsam, wenn nicht schon komisch: Ranma saß mit überkreuzten Beinen. Soweit nichts Ungewöhnliches. Er saß auf Jeremy's Fußsohlen. DAS war Ungewöhnlich. Jeremy lag auf dem Rücken, die Beine in der Luft, und stemmte den auf seinen Fußsohlen sitzenden Ranma hoch und nieder. Und beschwerte sich in einer Tour, während Ranma in Seelenruhe in einem Manga las und mitzählte. Jeremy: "Ich werde mindestens eine Woche nicht mehr laufen können." Ranma: "Dreiundfünfzig." Jeremy: "Ich kann mir die Beine gleich von einem Laster überfahren lassen." Ranma: "Vierundfünfzig." Jeremy: "Das würde wenigstens schneller gehen." Ranma: "Fünfundfünfzig." Jeremy: "Tofu wird sich wundern was passiert ist." Ranma: "Sechsundfünfzig." Jeremy: "Wenn das so weitergeht sind meine Kniescheiben schon mit Dreißig Jahren im Eimer." Ranma: "Siebenundfünfzig." Jeremy: "Wie viele muß ich noch?" Ranma: "Jetzt nur noch Zweiundvierzig." Jeremy: "Oh Gott." ~stöhn~ Ranma: "Neunundfünfzig." Jeremys Tortour wurde unterbrochen, als Akane mit zwei Handvoll noch dampfender Kastanien ins Dojo gestürzt kam. "Ranma. Ich hab's geschafft. Ich hab sie ohne mich zu verbrennen aus dem Feuer geholt." Strahlend hielt sie Ranma die Früchte hin. Ranma klappte den Comic zu, nahm eine und steckte sie in den Mund. "Hmm, nicht schlecht. Hätten ein wenig länger drin bleiben können." Er sah stirnrunzelnd nach unten, wo Jeremy eine Pause eingelegt hatte. "Habe ich was von Aufhören gesagt?" Jeremy: "Du Ungeheuer." Er streckte ruckartig die Beine aus und katapultierte Ranma durch den Raum. Dem machte das nicht das Geringste aus, er machte einen Flip in der Luft und landete leichtfüßig. Ranma: "Sehr gut, es steckt ja doch noch Kraft in dir. Wenn du erstmal gelernt hast, diese Reserven bewußt und ohne Wut einzusetzen machen wir weiter. Und nun zu dir." Mit diesen Worten wandte er sich an Akane. "Bevor ich dir glaube, will ich es mit eigenen Augen sehen. Greif mich mal mit der Technik an." Er legte den Manga beiseite und stellte sich vor Akane. Akane ging in Stellung und konzentrierte sich. Dann atmete sie einmal tief ein und sprang vor. Akane: "Kachuu Tenshin Amaguriken!" Ranma: "Amaguriken Abwehr!" Die Hände beider Kämpfer bewegten sich so schnell, das das bloße Auge fast nicht folgen konnte, und die Arme nur als verschwommene Schemen zu sehen waren. Akane konnte die Technik für einige Sekunden Aufrecht erhalten, dann wurde sie langsamer und brach ab. Akane: " ~keuch, keuch~ Und, wie war das?" Ranma: "Nunja, für den Anfang nicht schlecht. Aber ich muß zugeben, du hast es sehr gut hinbekommen." Akane: (lächelt)"Danke. Aber du hättest ruhig sagen können, das du die Technik kontern kannst. Bringst du mir die auch bei?" Ranma: "Wenn du möchtest, es ist kein großer Unterschied zu Angriff. Und das es einen Konter gibt ist ganz natürlich. Jeder Martial Arts Meister, der eine neue Technik entwickelt, denkt sich auch eine Abwehr dazu aus. So hat er einen Ausweg, falls jemand mal seine eigene Technik gegen ihn anwendet." Akane: "Klingt logisch." Ranma nickte, schenkte Akane ein Lächeln das ihre Knie weich werden ließ, und drehte sich zu Jeremy um. "Und nun zu uns Beiden..." Jeremy: "Nein! Oooh nein, denk nicht mal dran. (schüttelt vehement den Kopf) Ich habe für heute endgültig die Nase voll. Quäl von mir aus deinen Vater, aber laß mich in Ruhe." Ranma war von diesen plötzlichen Ausbruch etwas überrascht. "Uhm, ich wollte doch nur sagen, das wir für heute Schluß machen können. Ich meine, nach Akane's Erfolg haben wir uns eine Pause verdient, oder." Jeremy: (etwas erstaunt)"Ach so. Okay. Einverstanden." Die drei Teenager verließen das Dojo. Jeremy zog wieder normale Kleidung an und setzte sich an seine Hausaufgaben. Ranma tat nach etwas knurren das Gleiche. Akane machte sich im Bad erst etwas frisch und zog sich dann um. Dann ging sie nach unten, schüttelte über ihren ständig Shogi spielenden Vater den Kopf und setzte sich vor den Fernseher. Am Abend dieses Tages. Das Abendessen war beendet, und Kasumi räumte das Geschirr ab. Jeremy stand auf um zu helfen, irgendeiner mußte es ja mal tun, aber Nabiki hielt ihn am Arm fest. "Bleib mal hier, Jeremy." Jeremy setzte sich auf den Boden. "Nett, das du dir endlich angewöhnt hast meinen Vornamen zu benutzen." Nabiki: "Das ist nur eine Ausnahme. Weil ich nicht weiß wie ich dich sonst nennen soll." Sie nahm Ranma die Fernbedienung weg und schaltete den Fernseher wieder aus. Ranma sah sie komisch an. Nabiki: (ruft in die Küche)"Oneechan, kannst du grade mal kommen?" Kasumi kam, wischte sich ihre Hände in der Schürze ab, und sah Nabiki fragend an. Ebenso wie der Rest der Anwesenden. Nabiki ignorierte die Blicke und wandte sich an Jeremy. "Hör mal zu Jeremy. Wenn das dein Name ist. Ich weiß nicht wer du bist, oder woher du kommst, aber eins ist sicher. Du kommst nicht von hier." Ranma legte sein Gesicht in die Hände und stöhnte. Alle anderen schauten nur verständnislos. Akane: "Was meinst du damit, er kommt nicht von hier?" Nabiki: "Das er nicht von hier kommt, eben. Es gibt in ganz Japan niemanden mit dem Namen Soul, soviel steht fest. Und in der von dir angegebenen Zeit gab es auch keine Todesfälle durch Gasexplosionen. Es gab im letzten halben Jahr 'überhaupt keine' Gasexplosionen." Jeremy schluckte. Nabiki hatte grade sein Alibi enttarnt. Das war es, was er allen erzählt hatte: Das seine Familie bei einer Explosion ums Leben gekommen war, und das er die Saotomes in China getroffen hatte als er nach entfernten Verwandten suchte. Und als Genma ihn verflucht hatte, hatte er sich gleich von ihm adoptieren lassen. Nabiki: "Und das ist nicht alles. Es könnte ja sein, das Jeremy Soul gar nicht dein richtiger Name ist. Aber selbst wenn du Shinobu Hitori heißen würdest, aus Japan kommst du mit Sicherheit nicht." (Anm.d.Autors: Shinobu Hitori ist das Gegenstück zu unserem Hans Müller.) Soun sah Jeremy aus zusammengekniffenen Augen an. Jeremy sagte nichts. Dann wandte er sich an seine Tochter. "Wie kommst du darauf? Er sieht nicht aus wie ein Gaijin, er spricht fließend und akzentfrei die Sprache, und er verhält sich auch normal." Nabiki zählte die Punkte an ihren Fingern ab. "Er versucht sich wie ein Japaner zu verhalten, aber er macht Fehler. Erstens, er ist der einzige der hier im Haus mit Puschen herumläuft, und ihr wißt das er anfangs sogar seine Schuhe angelassen hat. Zweitens, er ißt zum Frühstück regelmäßig Käse. Drittens, er hat die komische Angewohnheit den Leuten zu Begrüßung die Hand zu schütteln. Und selbst wenn er sich nur verbeugt, dann nimmt er die Hände vor dem Körper zusammen, anstatt an die Seite wie es sich für einen Jungen gehört. Zuerst dachte ich, das es vielleicht an seinem Fluch liegt, aber Tatsache ist, das er es gar nicht richtig weiß. Viertens, nach dem Essen legt er seine Stäbchen immer überkreuz auf den Teller. Fünftens, er hat sowieso Probleme mit Stäbchen zu essen, dafür ist er mit Messer und Gabel erstaunlich geschickt. Sechstens, in der Schule ist er ein As, außer wenn es zu Geschichte oder Grammatik kommt. Anfangs hat er sogar die Kanji von links nach rechts geschrieben. Siebtens, es stimmt, er spricht unsere Sprache ohne Akzent, aber das gleiche gilt für Mitteleuropäisch. Ich habe mitbekommen, wie er sich mit einem ausländischen Mitschüler in meiner Klasse in dessen Muttersprache unterhalten hat. Achtens, er schält sein Obst nicht. Die Äpfel putzt er nur ab und ißt sie mit Schale. Neuntens, er hat sich noch nie nach dem Niesen entschuldigt. Zehntens, als er gestern morgen verschlafen hatte, hat er anstelle des Furo die Dusche benutzt. Wann haben wir das letzte mal die Dusche benutzt?" Sie merkte, das sie keine Finger mehr frei hatte, und blickte fragen in die Runde. "Soll ich weitermachen?" Jeremy: "Woher weißt du, was ich im Bad mache? Spionierst du mir nach?" Nabiki: "Ich habe Informationen gesammelt. Und jetzt versuche nicht von Thema abzulenken. (deutet anklagend auf Jeremy) Ich weiß nicht woher du kommst, aber nach meinen Informationen bist du nicht Japaner, sondern Europäer. Vermutlich Deutsch. Und ob deine Eltern wirklich Tod sind ist auch fraglich. Aber das werde ich noch herausfinden." Alle Augen richteten sich auf Jeremy. Dieser sah nach unten und fand seine Hände mit mal sehr interessant. Soun strich sich über seinen Schnurrbart. "Ich würde gerne wissen, was du dazu zu sagen hast, Jeremy." Genma: "Und ich erst. Immerhin hat mich dieser Bengel gezwungen, ihn aufzunehmen." Jeremy schaute langsam in die Runde. Er setzte zu einer Antwort an, sagte dann aber doch nichts. Ranma warf ihn einen vorsichtigen Blick zu. Die anderen hatten eine Mischung aus Verwunderung und Mißtrauen im Gesicht. Jeremy: "Ich ... Nabiki hat recht. (schaut nach unten) Ich bin nicht von hier." Genma: "Ha! Ein Lügner. Und noch dazu ein Hinterhältiger. Ich werde dich sofort rausschmeißen." Genma stand auf und wollte zu Jeremy, aber Ranma packte ihn ohne aufzustehen am Handgelenk, verdrehte es uns warf so seinen Vater zu Boden. Er sah Jeremy mit einem Ausdruck von Mitleid an. "Laßt ihn zuerst erklären. Er hat nämlich seine Gründe. Und, Jeremy? Es ist besser wenn du 'alles' erzählst." Jeremy sah wieder zu Boden und sagte nichts. Nabiki: "Wir warten. Und wir sind schon sehr gespannt." Jeremy stand auf und ging zum Fenster. Nachdenklich sah er hinaus, dann drehte er sich zu den anderen um. "Es stimmt, ich bin kein Japaner. Ich bin Made in Germany. Aber das ist nicht alles." Er holte tief Luft. "Ich komme nicht von dieser Welt." Stille senkte sich über den Raum. Alle außer Ranma starrten Jeremy an, als ob dieser nicht ganz dicht sei. Was, wenn man seine letzte Aussage bedachte, durchaus verständlich war. Es war derart ruhig, das man ein leises elektrisches Knistern, und ein weit entferntes 'Darling no Baka' hören konnte. Nabiki fand als erste ihre Stimme wieder. "Also, ich habe mir Aliens immer anders vorgestellt. Grün, und mit zwei Antennen auf dem Kopf." Kasumi: "Gute Güte." Soun: "Waaaaaah! Ein Außerirdischer lebt unter meinem Dach." (#178) Jeremy schüttelte den Kopf. "Was du meinst sind Namekianer, die..." Er brach ab, die Situation war zu ernst als das er rumscherzen sollte. "Ich komme schon von der Erde. Ich bin ein Mensch wie ihr. Ich komme nur nicht von 'dieser' Erde." Kasumi: "Gute Güte." Akane klopfte ihrem Vater beruhigend auf den Rücken, dann wandte sie sich fragend an Jeremy. "Das macht doch keinen Sinn. Entweder kommst du von der Erde oder nicht. Was denn jetzt?" Jeremy: "Ich weiß nicht ganz wie ich euch das erklären soll ... Man könnte sagen, ich komme aus einer parallelen Dimension. Wo es eine andere Erde gibt, fast genau wie diese." Kasumi: "Gute Güte." Akane machte ein nachdenkliches Gesicht. "Das habe ich irgendwo schonmal gehört, irgendwo ..." Sie griff die Fernsehzeitschrift vom Tisch und begann darin zu blättern. Dann stoppte sie, legte die Zeitschrift vor sich hin und deutete darauf. "Hier, das ist genau wie in dieser Sendung. Da reist auch jemand von einer Welt in die andere, und jede ist etwas anders als seine eigene." Jeremy: "Ja, Sliders kenne ich. Das gibt's bei mir auch. Fast alles ist gleich, es sind nur Kleinigkeiten. Mich zum Beispiel gibt es in dieser Welt nicht." Soun wollte seine berühmte Dämonenattacke starten, überlegte es sich dann aber anders. "So ein Quatsch. Willst du etwa behaupten, das du aus einer Fernsehserie kommst? Das ist die blödeste Ausrede die ich je gehört habe." Jeremy: "Alles was ich sage ist, das ich aus einer parallelen Realität komme. Soweit ich das bis jetzt verstanden habe. Das sich das bescheuert anhört weiß ich auch, leider ist es die Wahrheit." Kasumi: "Gute Güte." Genma stand wütend auf und deutete auf Jeremy. "Selbst wenn das so ist wie du sagst, was gibt dir das Recht dich deswegen in unser Leben einzumischen? Wenn deine Eltern noch leben hätte ich nie erlaubt dich unter meinem Namen aufzunehmen." Er verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte imposant auszusehen. Was ziemlich schwer fällt, wenn man ein fetter Idiot ist. Ranma wurde es zuviel. Er schlug mit der Faust auf den Tisch das die Gläser klirrten, und brachte so alle zu verstummen. "Es reicht. Was hätte Jeremy denn machen sollen? 'Hallo, ich bin Jeremy. Und übrigens, ich komme von einer zweiten Erde'." Seine Stimme triefte vor Sarkasmus. "Natürlich hättet ihr ihm sofort geglaubt, nicht wahr?" Kasumi: "Gute Güte." Nabiki verdrehte die Augen. "Oneechan, wenn du das noch einmal sagst raste ich aus." Dann sah sie einen Moment lang Ranma, danach Jeremy an. "Wir hätten ihm wahrscheinlich nicht geglaubt. Genauso wenig wie wir es jetzt tun. Aber nehmen wir mal an, er hat recht. Das ändert nichts an der Tatsache, das er uns belogen hat. Das ganze Theater mit 'Meine Familie ist tot' und 'Ich bin so alleine auf dieser Welt' war alles nur geschauspielert, um unser Mitleid zu erregen." Jeremy: (trauriges Kopfschütteln)"Nein, das war nicht gelogen. Es stimmt, meine Familie lebt noch, aber was macht das für einen Unterschied? Ich habe keine Möglichkeit sie irgendwie zu erreichen. (sieht die anderen an) Wenn ihr darauf besteht werde ich gehen. Aber ich habe nicht gelogen, ich 'bin' auf dieser Welt alleine, es gibt mich hier nicht, ich habe hier niemanden." Ranma stand auf, ging zu ihm hinüber und legte ihm tröstend die Hand auf die Schulter. "Das stimmt nicht ganz. Du bist nicht alleine, du hast mindestens mich." Er drehte sich zu den anderen um. "Was macht das für einen Unterschied ob Jeremy von unserer Welt stammt oder nicht? Er ist nicht anders als wir, und er hat nichts Schlimmes getan." Soun: "Nichts Schlimmes getan? Er ist in dein Leben geplatzt. Er ist in unser Leben geplatzt. Er hat mein kleines Baby in einen Jungen verwandelt. Er hat uns alle an der Nase herumgeführt. Und du sagst, er hat nichts Schlimmes getan? Er-" Akane unterbrach ihren Vater. "Er..." Sie sah einmal in die Runde. "...hatte jedesmal einen Grund das zu tun, was er tat. Ich hätte mich nicht anders verhalten. Jeremy hat nur versucht sich eine neue Existenz aufzubauen." Sie machte ein entschlossenes Gesicht. "Ich jedenfalls stimme Ranma zu, wir sollten Jeremy nicht danach beurteilen, woher er kommt, sondern danach was er ist." Genma: (wird laut)"Ich bin nicht einverstanden. Für mich ist das nur ein abgekartetes Spiel. Die ganze Geschichte hatte er doch von Anfang an geplant. (sieht Jeremy mißtrauisch an) Er hat irgendeinen Grund, weswegen er sich unbedingt von mir adoptieren lassen wollte. Wahrscheinlich will er das Geheimnis meines Kampfstils stehlen." Ranma hätte beinahe laut aufgelacht. Sein Vater war ein noch größerer Idiot als er bislang angenommen hatte. Jeremy fand das weniger komisch. "Ich will gar nichts stehlen. Was hätte ich denn sonst machen sollen? Bevor ich euch getroffen hatte, hatte ich vor in irgendein Heim zu gehen, und von dort aus weiterzusehen. Aber nachdem irgend jemand so schlau war und mich in eine gewisse Quelle geworfen hat, hatte sich das erledigt." Kasumi: "Gute Güte." Nabiki: "Kasumi! Gibt es denn nichts anderes, was du sagen kannst?" Kasumi legte den Finger ans Kinn und überlegte. Nabiki: (zu Jeremy)"Gut. Ich glaube, man kann deine Aktionen nachvollziehen. Gibt es sonst noch etwas, was wir von dir wissen sollten?" Jeremy tauschte einen Blick mit Ranma. Es gab da noch etwas, nämlich das sie beide bis zu verschiedenen Zeitpunkten die Zukunft kannten. Ranma schüttelte unmerklich den Kopf. Jeremy verstand, wenn er etwas davon sagte würde er unweigerlich Ranma mit entlarven, und somit seinen Versuch des Neuanfangs vereiteln. Er sah zu Nabiki und schüttelte den Kopf. "Ich verwandle mich in eine Frau und komme nicht aus dieser Welt. Reicht das nicht?" Nabiki: "Das ist mehr als die meisten anderen von sich behaupten können. Also, was machen wir nun mit dir?" Sie sah die anderen fragend an. "Ranma scheint aus irgendeinem Grund schon vorher davon gewußt zu haben, und es scheint ihn nicht zu stöhren. Aber wie denken die anderen darüber?" Genma packte seinen Sohn am Schlafittchen. "Was soll das heißen, du wußtest davon? Seit wann?" Ranma: "Von Anfang an. Mensch Pop, wenn du etwas mehr denken würdest wäre dir das auch aufgefallen." Genma ließ Ranma los und baute sich vor Jeremy auf. "Ich bin dafür, das wir ihn rausschmeißen, er hat-" ~Platsch~ Genma-Panda: "Growf, growf?" Ranma stellte das Glas wieder auf den Tisch. "Du zählst nicht." Genma-Panda: {Undankbarer Bengel. Ich werde} Ranma nahm seinen Vater das Schild weg und schlug ihn damit bewußtlos. Dann setzte er sich wieder an den Tisch. "Pops ist auch dafür." Akane: "Meine Meinung kennt ihr ja schon." Kasumi: "Also, ich würde sagen-" Nabiki: "Gute Güte?" Kasumi: "Das auch. Aber Jeremy macht einen netten Eindruck, wir sollten ihn ruhig bleiben lassen. Immerhin hat er sonst niemanden zu dem er gehen kann. Was meinst du, Vater?" Soun hatte seinen Töchtern noch nie einen Wunsch abschlagen können, und nickte. Nabiki: "Gut. Damit hätte die Mehrheit für Jeremy gestimmt. (sieht ihn an) Du hast Glück, du darfst bleiben. Aber wie sollen wir dich in Zukunft nennen?" Jeremy: "Jeremy. Jeremy Saotome. Aber mich würde interessieren wie du gestimmt hast?" Nabiki: "Ich hätte mich enthalten. (wechselt das Thema) Jetzt habe ich nur noch eine Frage: Wie bist du hierhin gekommen, und vor allem, wie kommst du wieder zurück?" Jeremy seufzte und machte eine hilflose Geste mit den Armen. "Wenn ich das man wüßte. Dann würde ich mich auch wohler fühlen." ############################################################################# Der nächste Tag. Am Frühstück hatten Genma und Soun ihm noch ein paar mißtrauische Blicke zugeworfen, aber Jeremy machte sich mehr Sorgen um Nabiki. Im Gegensatz zu den beiden Vätern hatte das Mädchen einen wachen Verstand, er hätte auch damit rechnen müssen das sie hinter seine Lüge kam. Aber Jeremy hatte das Problem verdrängt. Genma war kein Problem, er war einfach zu durchschauen, und außerdem war Ranma auf seiner Seite. Bei Soun sah es ähnlich aus, er regte sich schnell und heftig auf, beruhigte sich aber genauso schnell wieder. Jeremy würde ein paar Tage vorsichtig mit ihm sein müssen, dann würde er die Sache schon wieder abgetan haben. Zumindest hoffte er das. Kasumi und Akane zeigten ebenfalls Verständnis für ihn. Akane war, wie schon im Manga dargestellt, eine mitfühlende und verständnisvolle Seele in einer rauhen Schale, wenn es darauf ankam (genau wie Ranma). Und Kasumi war sowieso die Freundlichkeit in Person und hatte den Vorfall scheinbar schon wieder vergessen. Aber auf Nabiki würde er aufpassen müssen. Die mittlere der Tendo-Schwestern schien ihm fast nicht zu beachten, aber Jeremy konnte ihre Blicke spüren wenn sie meinte das er nicht hinsah. Hätte er weitere Geheimnisse gehabt, spätestens jetzt hätte er ihr davon erzählt, schon allein um Ärger zu vermeiden. Ranma: "He, träumst du?" Ranmas Stimme riß ihn aus seinen Gedanken. Mittlerweile waren die vier Teenager wieder auf dem Schulweg. Ranma, wie üblich, an seinem Platz auf dem Zaun. Jeremy: "Huh? Was?" Ranma: "Man, Jeremy, das ist das dritte Mal das ich dich anspreche." Jeremy: "Uh, 'Tschuldigung, ich hab' grade über was nachgedacht. Was ist denn?" Ranma winkte ihn näher. "Komm' mal hier hoch." Jeremy: "Warum, ich fühl' mich hier unten ganz wohl. Hier falle ich nicht so tief." Ranma: "Das hat damit nichts zu tun, komm' einfach mal hier rauf." Jeremy federte kurz in den Knien und sprang. Er zog die Beine an als er auf dem Zaun landete, suchte sein Gleichgewicht und richtete sich dann auf. "Und, was willst du jetzt?" Ranma ging rückwärts auf dem Zaun weiter. "Fällt dir nichts auf?" Jeremy folgte vorsichtig seinem Bruder. "Sollte denn?" Ranma: "Als du das letzte Mal zu mir raufgekommen bist, mußtest du noch klettern. Jetzt bist du gesprungen." Jeremy blieb stehen. Ranma hatte recht. Er war aus dem Stand fast zwei Meter senkrecht in die Höhe gesprungen, so als ob die Gesetzte der Schwerkraft kurzzeitig nicht existiert hätten. Ranma: "Hey, willst du da Wurzeln schlagen?" Jeremy hüpfte wieder runter und setzte seinen Weg unten fort. Ranma runzelte die Stirn, machte aber keine Anstalten ihn wieder raufzuholen. "Ich dachte, das ist eine gute Möglichkeit dir deine Fortschritte zu demonstrieren. Wenn du am eigenen Leib erfährst, wie du dich verbessert hast." Jeremy nickte geistesabwesend. Nach einer Weile sprach er Nabiki an. "Du hast gestern doch gefragt, in wie weit sich meine Welt von dieser unterscheidet? Das eben war ein gutes Beispiel." Nabiki machte sich nicht die Mühe ihn anzusehen. "Was? Das Leute wie Spatzen auf den Zäunen herumlaufen?" Jeremy: "Nein. In meiner Welt liegt der Rekord im Hochsprung bei vier Meter und ein paar Zerquetschte. Und das auch nur mit Anlauf, und von oben sitzen bleiben gar nicht zu sprechen. Hier hat ein einfacher Mensch wie ich die Möglichkeit, in nur einer Woche einen Sprung aus dem Stand von knapp der Hälfte zu schaffen." Nabiki: "Interessant. Aber nicht wirklich relevant." Jeremy: "Außerdem, solche netten Sachen wie Ki-Blasts gibt es auch nicht. Irgend etwas ist hier, was anders ist als bei mir." Akane: "Bist du dir da sicher? Ich meine, hier ist sowas auch nicht unbedingt alltäglich. Die meisten Menschen sind sich gar nicht bewußt, zu was sie alles fähig sind." Jeremy: "Wenn es solche Dinge in meiner Welt geben würde, glaub mir, das würde mir aufgefallen sein." Damit schien das Thema beendet zu sein. Jeremy dachte noch eine Weile über Akanes Worte nach, aber wenn die Menschen seiner Welt zu den gleichen Stunts wie Animecharaktere fähig wären, dann hätte das sicherlich längst die Öffentlichkeit erreicht. Schließlich brach er die Gedanken ab, schon aus dem Grund, weil sie Furinkan erreicht hatten und der Unterricht begann. In der Pause. Ohne die Horde o'Hentai, und mit einem friedlichen Kuno, hatte sich die Schule auf einem normalem Level eingefunden. So wie man es von einer Schule erwarten würde. Akane hatte sich zu ihrer Clique gesellt, während Ranma bei seinen Klassen- kameraden saß. Jeremy hatte sich mehr aus Langeweile dazugesetzt. Er achtete nicht besonders auf den Inhalt des Gesprächs. Hiroshi schien in eine von Akanes Freundinnen verliebt zu sein, jedenfalls schwärmte er pausenlos von Sayuri. Die Anderen machten sich einen Spaß daraus ihn damit aufzuziehen. Jeremy war froh das Hiroshi seine weibliche Form aufgegeben hatte. Sein Blick wanderte über den Schulhof und blieb an Sato hängen. Leider waren nicht alle so wie Hiroshi, Sato schien ihm immer noch zu verfolgen. Und das, obwohl er bereits eine feste Freundin hatte. Ausgerechnet eines der ruhigsten und zurückhaltensten Mädchen der Schule. Jeremy konnte beim besten Willen nicht verstehen wie sich Mia mit ihm einlassen konnte. Vor allem, wenn Sato sie ständig nur heruntermachte. Grade jetzt zum Beispiel stritten die Beiden sich, oder besser gesagt, Sato schimpfte und Mia nickte nur ab und zu mit hängenden Kopf. Jeremy war keineswegs jemand, der sich ständig in anderer Leute Dinge einmischen mußte, aber erstens war Mia ihm sympathisch, zweitens konnte er Sato nicht leiden, und drittens war das Mädchen schon den Tränen nahe. Er stand auf und ging näher. Sato: " ... und nur weil du dumme Schnepfe ständig mit deinen Freundinnen rumgammeln mußt, anstatt dich um deinen Freund zu kümmern wie es sich gehört. Sei froh das ich mich überhaupt noch mit dir abgebe. Wenn ich-" Sato stoppte mitten im Satz, als eine Hand schwer auf seine Schulter fiel. Er drehte sich um und sah sich Jeremy gegenüber. Jeremy: "'Wenn du' nicht bald einen anderen Ton Mia gegenüber einschlägst, dann könnte es sein das ich mich in eure 'Diskussion' einmischen muß." Sato: "Das geht dich einen feuchten Dreck an, wie ich mit meiner Freundin rede. Misch' dich nicht in private Angelegenheiten ein, das ist nicht deine Sache." Jeremy kreuzte die Arme vor der Brust und sah Sato herausfordernd an. "Nun, ich 'mache' es einfach zu meiner Sache. Und ich mische mich ein, weil du und dein dämliches Gehabe mir auf die Nerven gehen. Es kotzt mich an, wie du Mia behandelst, und alle anderen Mädchen auch. Ich habe-" Sato: "Ich behandle die Leute wie ich möchte. Und Frauen brauchen nunmal eine starke Hand die zeigt wo es langgeht. Nicht wahr, Mia-chan?" Er zog seine Freundin grob an sich. Mia schrumpfte zusammen und nickte widerwillig. Traurig sah sie Jeremy an. "Er hat recht, was passiert ist ist wirklich meine Schuld. Ich hätte mich mehr um ihn kümmern müssen." Jeremy wußte nicht was er tun sollte. Es war klar das Mia nicht meinte was sie sagte, aber er konnte seine Hilfe schlecht aufzwingen. "Es sieht eher so aus als ob du ihm viel zu viel Aufmerksamkeit schenkst. Dafür das er ständig andere Mädchen anbaggert, ich an deiner Stelle hätte ihm längst den Laufpass gegeben." Sato: (großspurig)"Was kann ich dafür wenn die Frauen mir nachlaufen? Und selbst wenn ich hier und da mal ein bißchen Spaß habe, ich bin Manns genug für mehr als eine Freundin. Was macht deine Schwester eigentlich so, hab sie lange nicht mehr gesehen?" Jeremy: "Geht dich nichts an. Du klingst schon fast wie unser heißgeliebter Oberschüler, der meint auch er wäre der Traum aller Frauen." Sato: "Ja, Kuno ist ein echter Kerl. Ein bißchen hinterm Berg manchmal, aber er weiß auch wie man die Mädchen behandelt." Jeremy verdrehte innerlich die Augen. Sato hatte die gleiche Einstellung wie Tatewaki, nur war er 'absichtlich' so, während Kuno es nicht besser wußte. "Dir haben sie auch ins Gehirn geschissen. Du glaubst wirklich, mit der Meinung bei Frauen landen zu können?" Sato: "Wer spricht von 'landen'? Die warten doch nur darauf erobert zu werden. Dazu sind Frauen doch da: Um und Männern zu gefallen und um Kinder zu kriegen. Das Problem ist nur, das sie manchmal meinen, sie müssen anfangen zu denken." Jeremy schnappte nach Luft. Dazu fiel ihm echt nichts mehr ein. "Du tust mir ehrlich leid, Sato. Schonmal was von 'Gleichberechtigung' gehört?" Sato: "Ja, völliger Quatsch. Die Natur hat uns nicht umsonst zu der bestimmenden Spezies gemacht. Hast du nie gemerkt, das Mädchen beherrscht werden 'wollen'? Das ist in ihrer Genetik eingepflanzt. Emanzipation und sowas, das ist was für Frauen die keinen abbekommen haben. Ich sage immer, Frauen haben vier Lippen, zwei zum Scheiße erzählen und zwei zum wieder gut machen. Was grinst du eigentlich so blöd?" Während Sato sprach, hatte sich Jeremys wütender Gesichtsausdruck verflüchtigt, und einem breiten Grinsen Platz gemacht. Wortlos deutete er auf einen Punkt hinter Sato. Dieser drehte sich um... ... und sah sich Akane gegenüber. Sie war rot angelaufen vor Zorn, und hielt den Stiel ihres Hammers so fest umklammert das die Knöchel weiß hervortraten. Sato: "Uh-oh." Wie buchstabiert man 'Schmerz'? ~W-H-A-M-M~ Jup, genau richtig. Nachdem sie Sato zu einem fettigen Fleck auf dem Boden verarbeitet hatte, fühlte sich Akane gleich etwas besser. Einige der umstehenden Schülerinnen klatschten Beifall. Jeremy wandte sich wieder Mia zu. "Ich habe dich bis jetzt für ein ruhiges und intelligentes Mädchen gehalten, aber das du dich mit so einem abgibst." Er schüttelte verständnislos den Kopf, setzte sich und bot Mia an das Gleiche zu tun. "Verrätst du mir warum Sato dich überhaupt fertig gemacht hat? Manchmal hilft es sich auszusprechen." Mia seufzte tief und ließ sich nieder. "Sato hat einige Probleme in der Schule. Er hat Schwierigkeiten mit dem Stoff, und da ich sowieso Nachhilfe gebe habe ich ihm angeboten mit ihm zu üben. So habe ich ihn auch kennen gelernt. Aber die letzten Arbeiten sind alle nicht so gut geworden, und da hat er gesagt, wenn ich mich mehr um ihn gekümmert hätte, dann wäre das nicht passiert. Und er hat sogar recht." Jeremy: "Du gibst 'dir' die Schuld, weil 'er' versagt hat? Mia, wenn Sato sich nicht selber darum kümmern kann, dann hat das doch nichts mit dir zu tun." Mia: "Findest du?" Jeremy: "Und ob. Wenn ich dir einen Tipp geben darf: Laß die Finger von ihm. So einer wie er hat dich gar nicht verdient, vor allem nicht wenn er dich so behandelt." Mia sah traurig nach unten und malte mit dem Fuß ein Muster in den Sand. Dann seufzte sie. "Aber was soll ich denn machen? Er ist der einzige, der mich überhaupt beachtet. Alle meine Freundinnen hatten schon mindestens einen richtigen Freund, nur ich nicht. Sato war der erste der mich überhaupt angesehen hat." Sie wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. Jeremy: (beruhigend)"Hey, hey. Nicht weinen. Das findet sich schon. Du mußt nur etwas selbstsicherer werden, du siehst immer so aus als ob du dich am liebsten verstecken würdest. Sei ein bißchen fröhlicher, und kauf' dir mal ein schickes Kleid oder so. Es kann doch für ein hübsches Mädchen wie dich kein Problem sein einen Freund zu finden." Er lächelte ihr aufmunternd zu. Es dauerte einen Moment, aber dann lächelte Mia zurück. Jeremy: "Na siehst du. Ist doch schon viel besser so." Mia: (schnieft)"Danke. Es nett von dir, das du versuchst mir Mut zu machen." Jeremy: "Kein Problem. Aber sieh' zu das du diese lächerliche Ausrede eines Freundes loswirst." ############################################################################# Auch der Rest der Woche verlief ereignislos. Dann kam das Wochenende, und mit ihm nicht nur Kasumi's Date mit Doc Tofu, sondern auch der nächste Ärger. Aber der Reihe nach. Es war am Samstag Nachmittag. Kasumi stand mit ihrem Vater in der Küche und erklärte ihm die Mikrowelle zum x-sten Mal. "... und dann nimmst du die Knödel mit dem Fisch und stellst hier die Zeit auf 3,5 Minuten. An der Leistung brauchst du nichts machen. Das Essen ist schon fertig gekocht, du mußt es nur aufwärmen. Und vergiß nicht einen Teller als Abdeckung zu verwenden." Sie sah ihren ratlos dastehenden Vater an. "Hast du es jetzt verstanden?" Soun nickte mit tränenden Augen und griff nach einem weiteren Taschentuch. Er sah nicht so aus als ob er überhaupt zugehört hatte. Kasumi seufzte. Kasumi: "Ich erkläre es dir noch mal. Also, hier stellst du die Minuten ein (zeigt auf die Tasten) hier die Sekunden (zeigt auch) und hier die Leistung. An der Leistung brauchst du nichts verstellen, bis auf die Sachen aus der Tiefkühltruhe, die mußt du-" Soun unterbrach sie. Er warf seine Arme um sie und flennte hemmungslos. "Waaaaah! Mein kleines Baby hat ihr erstes Date. ~schluchz, heul~ Wo ist nur die Zeit geblieben, gestern warst du noch sooo klein. Waaaah!" Kasumi tat etwas, was sie seit drei Jahren nicht mehr getan hatte. Sie verdrehte die Augen. Nabiki steckte ihren Kopf zur Küchentür herein. "Oneechan, Doktor Tofu kommt in zehn Minuten, und du hast dich nicht mal umgezogen." Kasumi ließ ihren Vater an ihrer Schulter ausweinen und klopfte ihm auf den Rücken. Nebenbei sah sie Nabiki an. "Imutochan, wärst du so nett und würdest dich heute abend um das Essen kümmern? Es ist alles fertig, es muß nur wieder aufgewärmt werden, aber Vater ist ..." Sie ließ den Satz unvollendet. Nabiki: "Aber sicher. Und sei es nur aus Selbsterhaltung. Wenn ich es nicht mache würde ja nur Akane übrigbleiben. Und nun sieh zu das du dir was anderes anziehst, oder willst du 'so' auf dein Date?" Sie deutete auf Kasumi, welche immer noch ihren Arbeitsrock mit der Schürze anhatte. Kasumi machte "Gute Güte, natürlich nicht." und beeilte sich in ihr Zimmer. Soun putzte geräuschvoll seine Nase und eilte hinterher. Soun: "Und zieh dich warm an, es soll bis auf zwölf Grad runtergehen diese Nacht. Und sieh' zu das du vor Mitternacht wieder zu Hause bist, oder das Tofu dich sonst begleitet. Und nimm' Verdauungstropfen mit, du weißt nicht wie schwer das Essen wird. Und den Elektroschocker, nicht das der Doktor am ersten Abend schon aufdringlich wird. Und paß auf das du-" Nabiki: (genervt)"Daddy! Kasumi ist erwachsen. Und geimpft ist sie auch." Soun: "Bwaaaaaah! Kann sich ein Vater denn keine Sorgen um seine Tochter machen?" Ranma und Jeremy kamen mit Eimer und Aufnehmer an, um die entstehenden Wasserlachen zu beseitigen. ~Ding-Dong~ Mit einer für sie ungeahnten Geschwindigkeit war Kasumi an der Tür. Hastig richtete sie ihr Haar und das Abendkleid, und wollte die Tür öffnen, als Nabiki sie zurückhielt. Nabiki: "Untersteh dich. Eine Dame läßt ihren Freund mindestens zehn Minuten warten. Geh wieder nach oben, wir machen das schon. Du kannst ja noch ein wenig Make-up auftragen." Kasumi: "Findest du? Aber ich habe keine Schminke." Nabiki: "Du darfst meine benutzen. Und jetzt rauf mit dir." Mit einem Fragezeichen auf dem Gesicht verschwand Kasumi wieder. Nabiki öffnete die Tür. Tofu stand dort im Anzug und mit einem Strauß Rosen und rang sichtlich um Fassung. Nabiki: "Guten Tag Herr Ono, meine Schwester läßt ausrichten das sie gleich hier sein wird. Kommen Sie doch solange rein." Tofu nickte etwas gezwungen und betrat das Haus. Im Wohnzimmer saß ein verheult aussehender Soun auf der Couch, und die zwei Saotome-Teens waren beschäftigt eine Wasserlache zu beseitigen. Er wollte grade fragen ob die Tendos einen Wasserrohrbruch gehabt hatten, als ein großer Panda durch die Terrassentür kam und tröstend seine Tatze um Souns Schultern legte. Tofu: "Oh, ich wußte gar nicht das ihr euch ein Haustier haltet." Jeremy wrang seinen Aufnehmer über dem Eimer aus. "Ist es auch nicht, das ist Ranma's ..." Das Wasser war zuviel. Instand Mädchen. Mit einer wesentlich höheren Stimme beendete sie den Satz. "... Vater. Scheiß' Wasser." Tofu putze seine Brille und sah noch mal genauer hin. "Keine große Ähnlichkeit, würde ich sagen." Ranma wrang ebenfalls seinen Lappen aus. Er hatte mehr Glück als Jeremy. "Gottlob, nein. Sonst würde ich mich auch umbringen." Er bemerkte die verwirrten Blicke, die der Doktor dem Panda zuwarf. "Ach so, das. Das ist mein Vater so wie das mein Bruder ist." Er zeigte auf Jeremy-chan. Tofu nickte in Verständnis und schwieg. Grade als es unangenehm wurde kam Kasumi die Treppe runter. Sie sah einfach berauschend aus, und die Temperatur sank abrupt. Tofu: "Ka-ka-ka-ka ... Gut siehst du aus." Kasumi lächelte. Es war ein ganz besonderes Lächeln, speziell für Tofu, und die Temperatur sank noch weiter. Kasumi: "Danke schön. Der Anzug steht dir aber auch gut." Sie ging auf Tofu zu, rutschte aber auf Soun's mittlerweile gefrorenen Tränen aus und legte den Weg schneller als beabsichtigt zurück. Bevor sie fallen konnte fing der Doktor sie auf. Ihre Blicke trafen sich, und es war einer dieser endlosen Momente wie man sie aus Liebesschnulzen kennt. Tofu: "Kasumi." Kasumi: "Oh, Tofu." Soun vermied es, bei diesen Temperaturen in Tränen auszubrechen. Genma, der Ignorant der er war, störte sich nicht an der Szene. Ranma seufzte und wünschte sich, das er mit Akane auch mal solche Momente haben könnte. Akane seufzte und wünschte sich, das sie mit einem Jungen auch mal solche Momente haben könnte. Nur mit welchem? Jeremy-chan zog ihre Thermos aus Sub-space und ärgerte sich, als sie nur Eis darin fand. Nabiki sah auf die Uhr, und hustete dann übertrieben. "Ich will ja nicht stöhren, aber hattet ihr Zwei heute nicht noch was vor?" Kurze Zeit später auf den Straßen von Nerima. Akane und Jeremy gingen auf dem Bürgersteig, Ranma balancierte auf der Mauer daneben. Ranma: (grummelt)"Ich kann noch immer nicht glauben das ich mich dazu habe überreden lassen." Jeremy: "Nun, es könnte an Soun's Dämonenkopfattacke gelegen haben, oder daran das Nabiki dir die Worte im Mund umgedreht hat, oder daran das-" Ranma: (genervt)"Ist gut, ich habe verstanden. Aber warum bist du mitgekommen?" Jeremy: "Reines Interesse." Akane: "Daddy ist aber auch übervorsichtig. Als ob Kasumi einen Babysitter braucht." Ranma: "'Drei' Babysitter." Akane: "Du hättest ja nicht mitkommen brauchen." Ranma: "Ich 'wollte' auch nicht, aber dein Herr Vater hat mir keine Wahl gelassen." Jeremy: "Schluß jetzt. Wir müssen doch nur zu dieser Eishalle gehen und ein Auge auf Kasumi haben, damit ihr Vater beruhigt ist. Was ist so schlimm daran? Ich meine, wenn uns langweilig wird können wir eine Runde Schlittschuhlaufen." Akane nickte zustimmend, sie mochte Eislaufen. Es war ein altes Hobby von ihr, und sie war recht gut drin. Ranma schien anderer Meinung zu sein, er zog eine Grimasse. "Bloß nicht. Ich 'hasse' Eislaufen. Das letzte Mal, als ich das gemacht habe, ist etwas passiert was ich am liebsten vergessen würde." Akane schaute ihn verwirrt an, Jeremy mußte einen Augenblick überlegen bis ihm einfiel was Ranma meinte. "Ach, deswegen hast du dich so gesträubt, du hast Angst das du jemanden begegnest." Ranma blieb abrupt stehen, stemmte die Hände in die Hüfte und sah ärgerlich hinunter. "Ranma Saotome hat vor 'nichts' Angst. Ich will nur nicht Gefahr laufen, das ich diesem Arsch seinen Kiefer ausrenke wenn ich ihn noch mal sehe." Akane: "Ach was. 'Jeder' Mensch hat vor irgend etwas Angst, es kommt nur darauf an wie man mit der Angst umgeht." Ranma: "'Ich' habe vor 'nichts' angst." Jeremy deutete den Weg hinab. "Und was ist damit?" Ranma blickte in die angegebene Richtung, erschrak, und fiel von der Mauer mit dem Gesicht aufs Pflaster. Akane schaute neugierig was Ranma so aus dem Konzept gebracht haben konnte. Es war nichts zu sehen, außer einer Katze die ihnen auf der Mauer entgegenkam. Dann fiel ihr ein das am Anfang mal erwähnt wurde, das Ranma Dank seines Vaters panische Angst vor Katzen hatte. Ein Blick auf ihn sagte ihr, das panisch sogar noch untertrieben war. Er war ein Stück zurückgekrochen und saß am ganzen Körper zitternd am Boden. Jeremy: "Uhm, Akane? Kannst du dich ein wenig um Ranma kümmern, ich kümmere mich derweil um die Katze." Akane: "Ja, sicher. ... Was hast du vor?" Jeremy: "Nichts, aber ich habe das Gefühl ich kenn' das Tier." Akane nickte und kniete neben Ranma nieder. Jeremy ging auf die Katze zu. Er kannte kaum Leute hier in Nerima, geschweige denn Haustiere, aber er war sich sicher das diese Katze keine gewöhnliche Katze war. Es sei denn, schwarze Katzen mit einer halbmondförmigen kahlen Stelle auf der Stirn waren hier normal. Er stoppte und sah zu dem Tier auf der Mauer. "Naschkatze möchte Reiskuchen." Die Katze wäre fast von der Mauer gefallen. Sie fing sich aber schnell wieder und sah ihn unschuldig an. "Maunz?" Jeremy: "Och komm' schon, Luna, ich weiß das du mich verstehst." Diesmal fiel die Katze wirklich von der Mauer. Jeremy griff rasch zu und erwischte sie im Nackenfell. Dann setzte er Luna zurück auf die Mauer. Die Mondkatze sah ihn mehr als nur erstaunt an, schwieg aber. Jeremy: "Nicht sehr gesprächig heute, was? Wenn du die Prinzessin suchst bist du hier falsch. Juuban liegt ein paar Kilometer Ostsüdöstlich von hier." Luna blinzelte ein paar Mal. Dann sprang sie runter und sah zu ihm hinauf. "Danke." Als sie in die angegebene Richtung laufen wollte rief ihr Jeremy hinterher. "Noch etwas. Paß auf das dir keiner ein Pflaster über deinen Mond klebt." Die schwarze Katze nickte, dann lief sie weiter. Jeremy sah ihr hinterher bis sie nicht mehr zu sehen war. Akane trat neben ihn. "Redest du öfters mit Tieren?" Jeremy ging wieder los in Richtung Eishalle. "Nur wenn sie antworten." Akane und Ranma blickten ihn hinterher als ob er nicht ganz dicht sei. Jeremy: (dreht sich um)"Was ist? Wollt ihr da Wurzeln schlagen?" Ranma und Akane sahen sich an, dann auf Jeremy, dann wieder sich. Dann zuckten sie mit den Schultern und folgten ihm. Sie gingen ein Stück schweigend weiter. Akane: (schielt zu Ranma)"Sag mal, wie war das eben noch mit 'Ich habe keine Angst'?" Ranma sprang wieder auf die Mauer. "Katzen zählen nicht." Akane: "Ich habe ja schon gehört das Leute vor Spinnen Angst haben, oder Käfern, und vielleicht auch Hunden. Aber Katzen?" Ranma vergrub die Hände in den Taschen und machte ein grimmiges Gesicht. Akane: "Dabei sind Katzen so liebe und kuschelige Tiere. Ich habe schonmal daran gedacht mir eine als Haustier zuzulegen, oder-" Ranma unterbrach sie und wechselte gekünstelt das Thema. "Hey Jeremy? Was hältst du von ein wenig Training? Komm doch rauf hier." Jeremy: (schüttelt den Kopf)"Nein Danke, ich fühl' mich wohl hier unten." Ranma: "Komm schon, es hat viele Vorteile wenn man auf erhöhten Wegen läuft. Neben dem Balancetraining." Jeremy: (nicht interessiert)"Zum Beispiel?" Ein Auto fuhr vorbei, und genau durch die Pfütze neben Jeremy. Instand Mädchen. Ranma: "Zum Beispiel." (Anm.d.Autors: Ihr wundert euch woher Jeremy wußte das Luna noch auf der Suche nach Usagi war, d.h. die Serie noch nicht begonnen hatte? Denkt mal logisch nach, Ranma1/2 fing 1987 an, bei SailorMoon war es 1992.) ############################################################################# Auf der Eisbahn. Die Eishalle im Tokyoter Stadtteil Kolkhoz war gut ausgestattet und komfortabel. Das Wichtigste war natürlich die große Eisfläche, aber auch das angrenzende Restaurant war erwähnenswert. Die Luft war kalt, obwohl draußen Sommer war, und unsere Nerimianer waren froh das sie an wärmere Kleidung gedacht hatten. Akane hatte ein paar Freundinnen getroffen, und lief nun mit ihnen Schlittschuh. Ranma stand an der Bande und beobachtete sie und das Treiben auf dem Eis. Jeremy, immer noch Mädchen, lehnte ebenfalls gegen die Holzbegrenzung, schaute aber in die andere Richtung. Immerhin waren sie ursprünglich hier damit sie ein Auge auf 'die kleine 'Sumi' haben konnten, wie Soun es ausgedrückt hatte. Kasumi und Tofu saßen in dem Restaurant, hatten aber noch nichts bestellt, und so wie es aussah würde sich daran auch in nächster Zeit nicht viel ändern. Sie schienen sich bestens zu unterhalten, Tofu hatte völlig die Kontrolle über seine Gefühle, nur als die älteste Tendo ihn zärtlich bei der Hand genommen hatte war etwas Nebel auf seinen Gläsern zu sehen gewesen. Jeremy-chan mußte lächeln, wie schnell sich doch eine Beziehung entwickeln konnte, wenn der erste Schritt erstmal getan war. Sie sah zu Ranma, dann drehte sie sich um und suchte nach Akane auf der Eisfläche. Bei den Beiden würde es sicherlich schwieriger werden. Sie sah Akane zu wie sie über die Bahn glitt. Jeremy-chan hatte nie selber auf Kufen gestanden, aber sie konnte sehen das Akane das Schlittschuhlaufen gut beherrschte. Dann blieb ihr Blick an einem anderen äußerst begabten Läufer haften. Ein Junge in ungefähr ihrem Alter war von Menschen umringt. Er vollführte Pirouetten und Sprünge, schien sich selber aber am Besten zu gefallen während die Zuschauer Beifall klatschten. Jeremy-chan zog Ranma am Ärmel und deutete in die Menge. "Schau mal, der da. Ist das zufällig der für den ich ihn halte?" Ranma: (nickt grimmig)"Mikado Sanzenin. Wie es aussieht ohne seine Klette von Partnerin. Ich war ja von Anfang an dagegen hierher zu kommen, dieser Casanova ist fast jeden Tag hier. Wenn er Akane auch nur anschaut..." Jeremy-chan: "Irre ich mich, oder bist du sauer auf ihn?" Ranma fuhr zornig herum. "Was glaubst du denn? Der Kerl hat mich-." Er stoppte, sah sich um, und sprach dann in diesem gehetzten Flüsterton weiter, der fast genauso gut zu verstehen war wie normale Worte. "Der Kerl hat mich geküßt. Mich! Natürlich bin ich sauer. Was würdest du denn sagen, wenn du deinen ersten Kuß von einem anderen Jungen bekommen hättest?" Jeremy-chan schwieg, Ranmas Ausbruch war etwas überraschend gekommen. Sie sah wieder auf die Eisbahn und überlegte. Nach einem Moment antwortete sie. "Ich kann es dir nicht sagen. Aber es wäre auch nicht mein erster Kuß gewesen, ich hab' eine Freundin. Und vor Nicole gab's noch andere. Und dein erster Kuß war es sicher auch nicht, jedes Kind hat von seinen Eltern schon einen Gute-Nacht-Kuß oder so bekommen. Außerdem, du vergißt das es gar nicht passiert ist, du bist in der Vergangenheit." Ranma stützte sich grummelnd mit den Armen auf der Reling ab. "Kann sein, aber die Erinnerung daran habe ich trotzdem." Mikado Sanzenin kam elegant wieder auf dem Eis auf und zog eine lange Schleife über die Bahn. Die umstehenden Leute applaudierten. Er stoppte und verbeugte sich elegant. "Danke für ihre Aufmerksamkeit, meine Damen und Herren. Ich würde mich freuen wenn ich sie in ein paar Tagen wiedersehe. Wenn meine Partnerin wieder hier ist, werden sie das Goldene Paar von Kolkhoz Highschool in seiner ganzen Pracht erleben können. Ich danke Ihnen." Er verbeugte sich ein zweites Mal, dann glitt er zwischen den Zuschauern hindurch und auf den Ausgang zu. Auf dem Weg dorthin bemerkte er, wie er beobachtet wurde. Ein Mädchen mit kurzen blonden Haaren behielt ihn aufmerksam im Auge und schien jeder seinen Bewegungen zu folgen. Ein schwarzhaariger Junge mit Zopf daneben, sicher ihr Freund, starrte mißmutig auf das Eis vor ihm. Mikado fuhr sich mit der Hand durch seine Haare. Der Eiskunstläufer glitt auf sein neues Ziel zu. Der Freund des fremden Mädchens schien ihr nicht genügend Aufmerksamkeit zu schenken. Sanzenin hielt sich für einen Kavalier der alten Schule, und war fest entschlossen das Mädchen mit seiner Anwesenheit zu trösten. Immerhin, war sein Charm nicht unwiderstehlich? Elegant hielt er an der Bande und sprach das Mädchen an. "Holde Maid, was bedrückt euch? Ihr schaut so trübsinnig drein, gibt es etwas womit ich euch aufheitern kann?" Der Blondschopf blinzelte und wandte sich dann ihrem Freund zu. "Ranma, hatten alle deine Gegner diesen Sprachfehler? Zuerst Tatewaki, dann der hier, man kommt sich vor wie im Mittelalter." Der Ranma genannte Junge hatte Mikado bis jetzt mit komischem Gesicht angestarrt. Jetzt überlegte er einen Augenblick und sah dann seine Freundin an. "Picolett klang so ähnlich, aber der hatte auch einen grauenvollen französischen Akzent. Und der Heini mit der Teezeremonie war auch nicht ohne. Aber Ryoga und Mousse haben ganz normal geredet." Er überlegte einen Moment weiter. "Aber jetzt wo du es sagst, Jeremy, ein komischer Zufall ist es schon." Mikado mischte sich ins Gespräch ein, ignorierte Ranma, und wandte sich an das Mädchen mit Namen Jeremy. "Meine Ausdrucksweise entspricht nur meinem gehobenen Stand. Ich bin natürlich gerne bereit im normalen Tonfall zu parlieren, wenn es beliebt. Wäre die Dame bereit einen Tanz auf dem Eis mit mir zu wagen?" Das Mädchen schüttelte den Kopf. "Öhm, nein Danke. Ich habe auch gar keine passenden Schuhe." Enttäuschung zeigte sich einen Augenblick auf Mikado's Gesicht, dann lächelte er aber und nahm Jeremy's Hand. "Nun denn, vielleicht ein andermal. Bei nächster Gelegenheit werde ich aber darauf bestehen müssen, man bekommt nicht alle Tage ein so hübsches Gesicht zu sehen. Mademoiselle-" Er nahm ihren Arm hoch und wollte ihr einen Handkuß geben, als... ... als Ranma ihn am Kragen packte und vom Eis hob. Er warf Mikado zu Boden ohne seine Kleidung loszulassen, dann riß er ihn wieder hoch und schleuderte ihn in die andere Richtung davon. "Mach' bloß das du wegkommst." Der Eiskunstläufer schlitterte haltlos über die Fläche. Jeremy-chan: "Meinst du nicht, das war etwas ... übertrieben?" Ranma sah haßerfüllt zu Mikado, welcher sich wieder aufrichtete und ebenso haßerfüllt zurückstarrte. Dann warf er empört den Kopf in den Nacken und verzog sich. Ranma: "Nein. Ich hätte ihm noch den Kiefer brechen sollen." Jeremy-chan: "Mann, an dem hast du echt einen gefressen. Trotzdem, danke." Ranma nickte nur. Jeremy-chan: "Was mich interessieren würde, was hat er gesagt als das mit deinem Fluch rauskam? Er war doch sicher nicht begeistert?" Ein breites Grinsen entstand auf Ranma's Gesicht. "Da kannst du Gift drauf nehmen. Ich glaub' er hat seine ganzen Gedärme mit ausgekotzt. Danach habe ich nie wieder was von ihm gehört, aber ich glaube, er hat nie wieder eine Frau angefaßt." Das Grinsen verschwand, und ein eher betrübter Ausdruck entstand als er wieder auf die Eisbahn sah. "Das war leider auch mir das einzige, was das Herauskommen meines Fluches Gutes gebracht hat." Jeremy-chan: "Wie meinst du das? Soweit ich weiß haben die Anderen das ziemlich normal akzeptiert, das du und 'das Mädchen mit dem Zopf' ein und dieselbe Person sind." Ranma: (aufgebracht)"Normal akzeptiert? NORMAL AKZEPTIERT? Jeremy, du hast doch selbst gelesen was ..." Er stoppte, dann trat Erkenntnis in seine Augen. (ruhiger)"Ich verstehe. Es war nicht Teil der Geschichte die du kennst." Jeremy-chan's Gesicht war ein einziges Fragezeichen. Sie überschlug die Ereignisse im Manga: Cologne hatte mit dem Katzenzunge-Shiatsupunkt Ranma's Körper hitzeempfindlich gemacht, so das er sich nicht zurückverwandeln konnte. Beim folgenden Kampf mit Mousse hatte er dann so getan, als ob er sich nur als Mädchen verkleidet hätte, aber später kam raus das er tatsächlich eins war. Nach dem Kampf um die Phönix-Pille und dem Erlernen des Amaguriken hatten sich alle dann an Ranma's Fluch gewöhnt. Dazwischen, nun, dazwischen war nichts. Jeremy-chan: "'Was' genau ist denn eigentlich passiert?" Ranma: (starrt aufs Eis)"Glaub' mir, mein Freund, das willst du nicht wirklich wissen. ~seufz~ Das willst du gar nicht wissen." Jeremy-chan griff Ranma am Arm und zog ihn herum, so das er sie ansehen mußte. "Was ist passiert?" Ranma löste ihre Finger von seinem Arm und sah sie ernst an. "Es ist nicht wichtig, es wird dieses Mal nicht geschehen. ... Jeremy, ich will nicht das der Fluch diesmal bekannt wird. Das du es Kuno erzählt hast ist in Ordnung, jetzt läßt er mich wenigstens in Ruhe, und die Klappe halten tut er auch. Aber die Anderen brauchen davon nichts wissen. Ranko und Jessica bleiben zwei eigenständige Personen, die ab und zu in Furinkan erscheinen und genauso schnell wieder verschwinden. Kriegst du das hin?" Jeremy-chan: (unsicher)"Ich denke schon. Aber mich würde doch interessieren was eigentlich los war." Ranma schüttelte den Kopf, und damit auch seine ernste Stimmung ab. Dann grinste er wieder in seiner typischen, leicht arroganten Weise, die ihn so einzigartig machte. "Komm, wir besuchen mal Kasumi und den Doc. Außerdem hab' ich Hunger." ############################################################################# Tage später. Schlag, Kick, Abwehr, Rückhand, Punch, Punch, Konter, Block, Fußfeger. Das Training hatte sich zu einem festen Bestandteil im Tagesablauf arrangiert. Lange Zeit war Akane die einzige Benutzerin des Dojo gewesen, nun waren endlich wieder echte Kampfgeräusche darin zu hören. Bis auf ihre morgendlichen Sparringsessions im Freien waren Ranma und sein Vater regelmäßig darin zu finden, aber auch Jeremy war oft dort. Schon allein weil Ranma und Akane ihn dazu anspornten. Roundhousekick, Block, grader Konter, Tritt, ducken, Rückwärtsflip. Grade jetzt war er auch im Dojo, mit Ranma, und gab sein Bestes um ihn zu erwischen. Er war verschwitzt, das Haar klebte ihm naß an der Stirn, und er hatte längst Jacke und Gürtel des Gis ausgezogen und kämpfte nur noch in der Hose. Trotzdem blieb er hartnäckig. Rechts, links, rechts, links, Drehung, Seitwärtstritt, Block, wegrollen. Ranma selbst hatte seine Trademark-Hose an, dazu ein schwarzes Trägerhemd. Er war zufrieden mit seinem neuen Schüler. Zehn Jahre lang war der Kampf alles gewesen was er hatte, und auch wenn er sich von Genma's Dummheit nur gering hat beeinflussen lassen, so war es trotzdem alles was er wirklich konnte. Und so lebte er jedesmal auf, wenn er mit Jeremy oder Akane trainierte. Arm-Fuß-Kombination, Drehung, Rückwärtskick, Sprung, Schlagabtausch in der Luft. Akane hatte sich sehr gut entwickelt, er hätte nie gedacht das sie sich so verbessern könnte. Andererseits hatte er das letzte Mal aber auch nie den Versuch unternommen mit ihr zu arbeiten. Nun, da er sich überwunden hatte ernsthaft mit ihr zu trainieren (er schlug sie noch immer nicht sondern knuffte sie höchstens ein paar Mal), überraschte sie ihn Tag für Tag. Kraft hatte sie schon immer für zwei gehabt, aber seit ihrem Amaguriken-Training war sie wesentlich schneller geworden. Ihr Gleichgewicht hatte sich verbessert, und ihre Techniken waren sauberer und präziser geworden. War Akane am Anfang noch etwas schlechter als Kuno gewesen, so hatte sie ihn mittlerweile überflügelt. Landung mit abrollen, Angriff, zurückweichen, blocken, kontern und wieder ausweichen. Trotzdem überraschte ihn Jeremy mehr. Hatten ihm Ryoga und die Amazonen das Wissen um die Kampfkunst vermittelt, so fehlte ihm die Übung und Routine, die einen guten Kämpfer ausmachte. In den letzten Wochen hatte Ranma sich hauptsächlich auf praktische Erfahrung konzentriert, und Jeremy begriff schnell. Er war lange noch nicht auf einem Level, wo er Ranma ins Schwitzen bringen konnte, aber er würde sich leicht gegen einen normalen Schwarzgurt halten können. Axtkick, Salto, Tritt aus der Luft, Block, Landung, Fußfeger, Ausweichen. Wenn Ranma Jeremy mit Akane verglich, dann staunte er in welch unterschiedliche Richtungen sie sich bei gleichem Training entwickelten. Akane setzte mehr auf Kraft, grade harte Techniken, keine unnötigen Finten. Leicht zu durchschauen, aber für jemanden in ihrem Level nur sehr schwer zu blocken. Ihr fehlte der Fluß in ihrer Form, die gewisse Unregelmäßigkeit, die den Musabetsu Kakuto ausmachte. Jeremy dagegen beobachtete den Gegner, suchte eine Lücke in der Deckung, täuschte an und machte dann etwas ganz anderes. Keine schlechte Taktik an sich, aber er brauchte zu viel Zeit dafür. Er überlegte sich eine Strategie, manchmal fiel sogar Ranma darauf herein, aber eine nicht mit eingeplante Bewegung des Anderen konnte alles zunichte machen. Jeremy brauchte wesentlich mehr Routine. Tritt, Block, Schlag, Schlag, Konter, Vorwärtsflip, Sichelkick. Ranma stoppte in seinen Gedanken als Jeremy nicht weiter angriff. Der Junge stand schwer atmend da und wischte sich den Schweiß aus der Stirn. Ranma: "Was ist los? Schon müde?" Jeremy: "Nein, beleidigt. Ich weiß ja das du besser bist, aber wenn du anfängst zu träumen während ich mein Möglichstes gebe dich zu erwischen, dann finde ich das deprimierend." Ranma kratzte sich am Hinterkopf. "Uh, hm, tut mir leid, ich mußte nur grad' am was denken." Jeremy: "Schlimm genug." Er ging wieder in Kampfposition, wartete eine Weile und griff dann wieder an. Ranma wich zuerst aus, dann startete er einen Konter, welchen Jeremy auch gut parierte. Die Beiden setzten ihren ganzen Körper ein, der Kampf bewegte sich durchs ganze Dojo und, in Ranma's Fall, ab und zu auch an den Wänden. Ranma mußte schmunzeln, Jeremy hatte sich wirklich gut entwickelt. Bedachte man, das er bis vor einigen Wochen keinerlei Erfahrung in solchen Dingen hatte, dann konnte man nur staunen. Ranma fragte sich wann Jeremy den Amaguriken wohl meistern würde, er hatte bereits die nötige Geschwindigkeit erreicht, auch wenn er sie nur kurz und mit viel Ki halten konnte. Aber er schien überhaupt nicht daran zu arbeiten. Ranma erhöhte seine Geschwindigkeit und griff mit einer schnellen Schlagabfolge an, Jeremy wich überrascht aus, wehrte aber alles ab. Ranma erhöhte den Druck und konnte Jeremys Ki spüren, als dieser gezwungen war mitzuziehen. Ranma's Arme wurden noch schneller. Jeremy wich weiter zurück, kam aber langsam ins Schleudern. "Stopp, das ist zu schnell." Ranma: (macht weiter)"Ach was, das schaffst du." Jeremy keucht und gab sein Möglichstes. Seine Aura kam langsam ins Sichtbare, als er sein Ki weiter einsetzte um seine Reaktionen zu erhöhen. Ranma wurde noch schneller und schlug in rasender Abfolge nach Jeremys Gesicht, seinem Bauch und dem Bereich dazwischen. Er war entschlossen zu testen wie weit sein Freund schon war, und wenn es sein mußte dann würde er Jeremy eben zuerst die Amaguriken-Abwehr beibringen. Als Ranma weiter vorrückte ließ sich Jeremy abrupt auf den Rücken fallen und machte eine schnelle Beinschere. Als Ranma überrascht zu Boden stürzte gab er ihm noch einen Tritt mit dem Hacken in den Bauch, dann machte er eine Rückwärtsrolle und sprang aus der Bewegung wieder auf die Beine. Jeremy: "Wenn ich sage, das ist zu schnell, dann kannst du mir das ruhig glauben." Er sah Ranma beleidigt an als dieser aufstand. Ranma legte den Kopf schief, dann zuckte er mit den Schultern. "Hey, ich wollte dich nur testen. Ich dachte, wenn ich dich etwas dränge, dann schaffst du den Amaguriken. Gut genug bist du schon fast, es fehlt nur der letzte Pfiff." Jeremy: (unsicher)"Findest du? Ich habe nicht den Eindruck. Akane macht mich immer noch genauso fertig wie beim ersten Mal, und außerdem darfst du nicht vergessen das ich Anfänger bin. Bevor ich nach hier gekommen bin habe ich kaum Sport getrieben." Ranma: "Ach was, hab einfach etwas mehr Selbstvertrauen. Wenn ich sage du schaffst es, dann schaffst du es auch. Deinen Majin-ken hast du ja auch gemeistert. Außerdem, jetzt wo Ryoga mich nicht mehr ständig umbringen möchte brauche ich einen neuen Partner." Jeremy: (nicht überzeugt)"Bis ich soweit wie Ryoga bin werden noch einige Jahre vergehen. Und das mit meinem Ki-Blast, den hab' ich nicht wirklich gelernt, den konnte ich mit einmal." Ranma nickte, Jeremy hatte ihm die Geschichte erzählt. Er hatte es für Übertrieben gehalten, aber Ryoga hatte es bestätigen können. "Ja, ich weiß. Auch wenn ich mir noch immer nicht erklären kann. Aber das heißt nicht das du den Amaguriken nicht lernen kannst. Komm, wir versuchen es noch mal ganz in Ruhe." Jeremy seufzte, stellte sich dann aber wieder vor Ranma. Ranma: "Gut, jetzt bring' deine Aura hoch. Wenn du später besser bist kannst du dein Ki weglassen, aber jetzt brauchen wir alles was wir kriegen können." Jeremy tat wie Ranma ihm sagte und konzentrierte sich. Gelbes Feuer umgab seinen Körper und flackerte hektisch um ihn herum. Seine Kleidung und Haare blieben völlig unberührt davon, aber er konnte spüren wie Kraft seinen Körper durchströmte. Ranma: "Hmm, du hast Fortschritte gemacht seit letztes Mal. Jetzt fang' mit einfachen Zukis an, erst langsam. Am einfachsten ist es, wenn du zuerst nur mit einer Hand arbeitest und immer auf die gleiche Stelle schlägst." Und Jeremy fing an. Seine rechte Faust landete immer wieder auf Ranma's angespannte Bauchmuskeln, immer schneller. Er rutschte mit den Beinen etwas auseinander um besseren Stand zu haben. Sein Tempo steigerte sich, und langsam wurden die Konturen seines Armes unscharf. Ranma biß die Zähne zusammen als Jeremys Faust in seinen Magen hämmerte, und zum ersten Mal war er froh das sein Bruder der Schwächste von ihnen war. Schließlich wurde Jeremy wieder langsamer und hörte ganz auf. Jeremy: " ~keuch, stöhn~ Ich schaff's nicht." Ranma kratzte sich am Bauch. "Aber du bist verdammt nah dran. Warum hast du nicht den Namen der Attacke ausgerufen, das hilft oft beim konzentrieren, so wie der Kiai?" Jeremy: "Weil ich mir dabei lächerlich vorkomme." Ranma: "Gewöhn' es dir besser an. Damit dein Gegner auch weiß mit welcher Technik er besiegt wurde, und damit er, wenn er gut ist, einen Konter machen kann. Aber für heute ist es wohl genug, komm, wir gehen duschen." Akane stand in ihrem Zimmer am offenen Fenster und schaute in den Garten. Sie dachte darüber nach wie sehr sich die Dinge in letzter Zeit verändert hatten. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel war Ranma in ihr Leben getreten, völlig unerwartet aber dafür mit um so mehr Überraschung. Sie hatte es fast nicht glauben können als ihr Vater ihr von dem Versprechen über die Vereinigung der Schulen erzählt hatte. Glücklicherweise konnte die Sache verschoben werden. Ein Jahr würden sie und ihrer Schwestern Bedenkzeit haben, dann würde entschieden werden ob eine von ihnen das Versprechen einlösen würde. Was hieß, das Ranma und sein Vater, zwei wandernde Martial Artists, in diesem Zeitraum bei ihnen wohnen würden. Akane war sich sicher das ihr Vater am Ende dafür sorgen würde das die Schulen vereinigt würden, es war auch verständlich, immerhin stand die Familienehre auf dem Spiel. Ranma hatte in dieser Sache erstaunlich viel Feingefühl bewiesen, etwas das Akane nicht gewohnt war, schon gar nicht von einem Jungen. Ranma schien sich sowieso von den anderen Jungs zu unterscheiden. Zugegeben, er hatte ein sehr loses Mundwerk und redete oft ohne vorher zu denken, aber aus irgendeinem Grund schien er darauf bedacht sich in ihrer Gegenwart von einer guten Seite zu zeigen. Sah man von gelegentlichen Ausrutschern mal ab war er freundlich, hilfsbereit und meistens recht nett. Und das verwirrte Akane, denn sonst waren alle Jungs entweder pervers, komplette Idioten, oder gleich Beides. Seitdem sie den Doktor aufgegeben hatte, hatte sie Ranma etwas aufmerksamer beobachtet, und zum Schluß gekommen das er gar kein schlechter Mitbewohner war. Akane war noch weit davon entfernt es sich selber zuzugeben, aber sie hatte eine gewisse Zuneigung ihm gegenüber entwickelt. Auf der Suche nach einer Erklärung, warum Ranma so anders war, hatte Akane nur eine Lösung gefunden: Es mußte an seinem Fluch liegen. Nur eine Junge, der verstehen konnte wie es ist ein Mädchen zu sein, konnte sich so normal benehmen wie Ranma es tat. Die Theorie wurde von Ranma's sogenannten Bruder bestätigt. Jeremy war wesentlich undurchsichtiger als Ranma, aber auch er benahm sich nicht so wie sie es von Jungs gewohnt war. Und auch er verwandelte sich bei Kontakt mit kaltem Wasser in ein Mädchen. Akane brach ihre Überlegung ab, als sie die zwei Themen ihrer Gedanken aus dem Dojo kommen sah. Sie lehnte sich ein wenig weiter aus dem Fenster, dann schoß ihr das Blut in den Kopf als sie sah wie die beiden Jungs aussahen. Jeremy hatte sich seiner Trainingsjacke entledigt und schien hart gearbeitet zu haben, der Schweiß auf seinem nackten Oberkörper glänzte in der Sonne. Ranma hatte zwar sein Trägershirt anbehalten, doch es lag so eng an seinem Körper an das man gut die wohlproportionierten Muskeln sich darunter bewegen sah. Außerdem erinnerte sich Akane noch sehr gut an seinen Anblick, als sie ihn aus Versehen nackt im Bad überrascht hatte. Akane konnte regelrecht spüren, wie ihre Wangen rot wurden. Nabiki: "Die zwei sind schon ein recht netter Anblick, nicht wahr Imutochan?" Akane fuhr zusammen als sie die Stimme ihrer Schwester hinter sich vernahm, sie hatte sie nicht reinkommen hören. Sie vermied es sich zu ihr umzudrehen, ihr gerötetes Gesicht würde sie verraten. Statt dessen machte sie ein abfälliges Geräusch. "Pah! Es sind doch nur Jungs." Akane konnte das schmunzeln in Nabiki's Gesicht direkt sehen, als diese weitersprach. "Das läßt sich schnell ändern. Gib etwas Wasser hinzu, und beide geben recht gutaussehende Mädchen ab. Meine Güte, Akane, ich wußte gar nicht das du in diese Richtung schwingst." Man konnte nicht genau sagen, ob das Knirschen von Akanes Zähnen kam, oder von dem Fensterrahmen in den sie ihre Finger krallte. "Ich bin NICHT lesbisch." Jetzt konnte sie sich gefahrlos umdrehen, da niemand mehr sagen konnte ob die Röte in ihrem Gesicht vor Scham kam oder aus Zorn. Und genau das machte sie auch. "Wenn ich den erwische, der dieses Gerücht verbreitet hat, dann mach' ich Hackfleisch aus ihm." Nabiki schmunzelte nur noch mehr als Akane sich aufregte. Sie wußte sehr genau wer der Ursprung dieses Irrtums war. Ein paar der Schüler hatten Kuno's geschwollene Ausdrucksweise richtig gedeutet und die entsprechenden Schlüsse daraus gezogen. Es war ihr allein zu verdanken, das das Gerücht so schnell wieder verschwunden war. Nicht um Jeremy zu schützen muß dazu gesagt werden, sie hatte nur etwas dagegen wenn ihre eigene Familie Opfer von solchen Gesprächen war, egal ob wahr oder falsch. ############################################################################# Auf dem Schulweg. Ranma balancierte auf dem Zaun und sah nachdenklich in den Himmel. "Das gute Wetter hält sich nicht. Es sieht nach Regen aus." Akane schaute auch nach oben und blickte in einen klaren, blauen, und völlig Wolkenlosen Himmel. "Du spinnst. Außerdem, der Wetterbericht hat für die ganze Woche Sonne vorhergesagt." Jeremy sah auch nach oben. Die letzten Tage war das Wetter ausgesprochen vorteilhaft für Jusenkyo-Verfluchte gewesen, sah man einmal von diesen merkwürdigen Drei-Minuten-Schauern ab. Ranma: "Der Wetterbericht kann sagen was er will, ich sage das wir heute noch ziemlich viel Wasser zu sehen bekommen." Akane: "Pah! Unsinn." ~Platsch~ Oma Watanabe hatte wieder mit ihrer Bürgersteig-Bewässerungs-Technik zugeschlagen. Jeremy war grade noch rechtzeitig zu Ranma auf den Zaun gehüpft, und so hatte Akane die Dusche abbekommen. Akane: (ärgerlich)"Mist. Die Schuluniform total ruiniert." Ranma: (neckt)"Hab' ich's dir nicht gesagt?" Als Antwort bekam er Akanes Schultasche ins Gesicht. Furinkan Highschool. In der Pause. Es sollte so aussehen als ob Ranma rechtbehielt. Im Verlauf des Vormittages waren dunkle Wolken heraufgezogen, und man konnte den Regen schon riechen. Ranma und Jeremy standen mit ein paar von Ranma's Klassenkameraden, darunter auch Hiroshi und Daisuke, an einem Baum und futterten ihre Bentos. Wobei sich manche wunderten warum ihr Essen auf magische Weise zu verschwinden schien. ~Tropf~ ~Tropf~ ~Tropf Tropf~ Zwei Augenpaare richteten sich besorgt 'gen Himmel. ~Pchsssssssssssssssss...~ Wären die übrigen Jungs nicht zu sehr damit beschäftigt gewesen, herauszufinden wo ihr Essen abgeblieben war, dann hätten sie bemerkt das zwei ihrer Kameraden urplötzlich zur anderen Seite der Menschheit übergelaufen waren. Ranma-chan war im Bruchteil einer Sekunde bei Jeremy-chan, griff sie, und war im nächsten Augenblick mit ihr im nahestehenden Baum verschwunden. Daisuke drehte sich nach da um, wo grade noch Ranma gewesen war. "Ranma, hast du gesehen wo ... (blickt sich um) Ranma?" Anderer Schüler: "Sein Bruder ist auch weg." Des Thema der dezimierten Bentos war vergessen, als die Jungs das ebenso magische Verschwinden ihrer Mitschüler diskutierten. Niemand sah den Schatten, der aus der Baumkrone neben ihnen hüpfte und im Geäst eines anderen Baumes landete. Ranma-chan checkte die Umgebung, und als sie sich sicher war das niemand hinsah sprang sie vom Zweig hinunter. Jeremy-chan folgte. Ranma-chan: "Sehn' wir zu das wir ins Trockene kommen. Hast du deine Thermos dabei?" Jeremy-chan sah kurz ins Leere, dann nickte sie. Die zwei Mädchen-sonst-Jungs wollten sich grade aus dem Staub machen als sie gesehen wurden. Daisuke: (ruft)"Hey, Ranko. (winkt) Hast du einen deiner Brüder gesehen?" Ranma-chan: "Ja, ähm, hab' ich. Die, äh, mußten dringend weg, aber sie haben gesagt das sie gleich wiederkommen." Als die beiden Mädchen durch den Regen in Richtung Gebäude liefen sahen die Jungs ihnen hinterher. Daisuke: "Ich frage mich wo die wohl zur Schule gehen wenn sie ständig hier auftauchen können?" Schüler1: "Vielleicht gehen sie ja gar nicht zur Schule." Schüler2: "Glaub' ich nicht. In eine Schule werden sie schon gehen, vielleicht St.Hebereke?" Schüler3: "Habt ihr gesehen das alle Beide keinen B.H. tragen?" Schüler2: "Ja, sehr deutlich sogar." Hiroshi: ~sabber~ Daisuke: (knufft ihn in die Rippen)"Hey, was ist wenn Sayuri dich so sieht?" Hiroshi: "Laß mich doch, ~sabber~, man wird doch noch träumen dürfen?" Derweil waren unsere Teilzeitmädchen bereits wieder im Gebäude und somit im Trockenen. Leider hatten viele der anderen Schüler die gleiche Idee, und so war eine ungesehene Rückverwandlung etwas schwieriger. Als die Beiden durch die Aula gingen um zu weniger bevölkerten Plätzen zu gelangen, spürte Jeremy-chan plötzlich eine Hand an ihrem Hintern. Sie fuhr herum und schlug warnungslos mit flacher Hand zu. ~Batsch~ Auf Sato's Wange entstand ein schöner roter Abdruck in Form einer Hand. Als Jeremy-chan sah wen sie da vor sich hatte verpaßte sie seiner anderen Gesichtshälfte ein passendes Gegenstück. ~Batsch~ Sato: (hält sich beide Backen)"Aua. Wofür war das denn?" Jeremy-chan holte ein drittes Mal aus, und Sato duckte sich rasch. "Nicht, ich hab' doch nur Spaß gemacht." Jeremy-chan: "Solche Witze mag ich nicht. Woanders nennt man das öffentliche Belästigung, du Bigamist." Sato: (gespielt gekränkt)"Ich bin kein Bigamist. Ich habe mich von Mia getrennt, du bist die Einzige die es zur Zeit für mich gibt." Jeremy-chan: (murmelt)"Grauenvoll, ich glaub' ich bring' mich um. (laut zu Sato) War es nicht eher so das Mia dich hat sitzen lassen?" Sato: "Ähhh ... Das ist doch völlig unwichtig. Wichtig ist nur, das ich jetzt frei für deine uneingeschränkte Liebe bin." Jeremy-chan: (krempelt die Ärmel hoch)"Soll ich dir mal meine 'uneingeschränkte Liebe' zeigen?" ~Klatsch~ Und Sato küßte die Wand. Unfreiwillig. Jeremy-chan staubte sich die Hände ab, dann zog sie Ranma-chan am Ärmel davon. "Bloß weg hier, sonst kann ich für nichts mehr garantieren." Ranma-chan blinzelte nur überrascht und ließ sich wegziehen. Sato richtete sich stöhnend auf und betastete vorsichtig sein blaues Auge. Okairo trat neben ihn und reichte ihm einen feuchten Lappen. Sato nahm ihn dankend an und kühlte sein Auge. Okairo: "Ich versteh' dich nicht. Es ist doch klar das sie nichts von dir wissen will, und körperlich überlegen ist sie dir auch. Von ihren Brüdern ganz zu schweigen. Was bist du trotzdem hinter ihr her?" Sato schielte dem Objekt seiner Begierde mit seinem freien Auge hinterher. "Sie ist schwer zu kriegen, und genau das reizt mich so an ihr. Und wenn ihr Bruder mir meine Freundin wegquatscht, dann hole ich mir eben seine Schwester als Ersatz." Es war kurz vor Unterrichtsbeginn. Nabiki saß an ihrem Platz und notierte eifrig etwas in ihr Büchlein. Die Tür zum Klassenzimmer öffnete sich und Sato kam herein. Ein Veilchen und zwei Handabdrücke auf seinen Wangen zierten sein Gesicht. Nabiki: (sieht auf)"Gut siehst du aus. Hast du wieder frauenfeindliche Kommentare in Akanes Gegenwart abgegeben?" Sato: "Nein, nur ein unbedeutendes Mißverständnis mit Jessica. Kannst du mir wohl sagen warum sie so ablehnend auf meine Gegenwart reagiert?" Nabiki zählte zwei und zwei zusammen und kam dabei wie üblich auf vier. "Du bist noch keine vierundzwanzig Stunden von Mia los, und schon auf der Jagt nach einer neuen Freundin? Sato, du bist unmöglich." Sato: "Mein Privatleben geht dich einen Dreck an, du weißt schon viel zu viel über mich. Also, kannst du mir jetzt sagen warum Jessica so frigide ist oder nicht?" Nabiki dachte kurz nach. Informationen über Jeremy waren ein recht heißes Pflaster, aber vielleicht konnte sie es so drehen das sie beide Vorteile daraus zogen. Sie packte ihr Buch weg und tippte auf ihr Pult. Sato zog sein Portemonnaie hervor und legte tausend Yen auf den Tisch. Nabiki: "Ich fürchte das reicht nicht." Sato verdoppelte den Betrag. Nabiki: (zieht eine Augenbraue nach oben)"Zweitausend Yen für so eine heikle Information?" Sato grunzte und legte einen weiteren Tausender oben drauf. "Entweder nimm' das, oder ich suche mir eine andere Infoquelle." Nabiki: "Nicht so ungeduldig. (packt das Geld ein) Und jetzt formuliere bitte noch mal die Frage, auf die du eine Antwort möchtest." Sato: " ~grunz~ Ich will wissen was Jessica gegen mich hat. Ich versuche nur nett zu ihr zu sein, und sie schlägt gleich zu." Nabiki: "Nun, Jessica's übertriebene Reaktionen könnten mit deinen sogenannten 'Eroberungsversuchen' zu tun haben, aber genau kann ich das natürlich nicht sagen. Warum sie nichts von dir wissen will ist dagegen klar. Sie hat bereits einen Freund, und soweit ich sie beurteilen kann, gehört Jessica zu der Sorte Frauen die treu bleiben." Sato: "Und?" Nabiki: "Was und?" Sato: "Der Freund. Name, Klasse, letzter Wohnsitz?" Nabiki: "Tut mir leid, aber das ist eine neue Information." Sato: "Hrrrrnng!" Man kann nicht behaupten das Nabiki aus Bosheit oder Gier so gehandelt hatte. Sie hat lediglich die Möglichkeit zu einem schnellen Verdienst genutzt, und obendrein hatte sie Sato dazu gebracht Jeremy-chan in Ruhe zu lassen. Dachte sie jedenfalls. Sato's monetären Möglichkeiten überstiegen das herausfinden des Namens von dem nicht existierenden Freund. Aber er erzählte Okairo das Jessica einen Freund hatte, und das sie ihm nicht nur treu ergeben sei, sondern auch noch glücklich. Okairo erzählte Marcel das Jessica einen sehr treuen Freund hatte, und das sie jede Nacht mit ihm 'glücklich' würde. Marcel erzählte Hiroki das Jessica einen Freund hätte, jede Nacht Sex haben würden und das sich beide die Treue geschworen hatten. Das ganze ist als das 'Stille-Post-Phänomen' bekannt. Klatsch und Tratsch verbreiteten sich wie ein Lauffeuer, und was am Ende dabei herauskam würde sicherlich nicht Jeremys Zustimmung finden. ############################################################################# Am nächsten Tag. Gerüchte verhalten sich intelligent. Jedenfalls könnte man das meinen. Sie gehen von Ohr zu Ohr, halten sich dabei aber von den Personen fern, die sie betreffen. So war Jeremy als Jessicas 'Bruder' einer derjenigen, die nichts davon mitbekamen. Den ganzen Tag hatte er sich gewundert, was die Anderen tuschelten und ihn dabei oft ansahen, aber wenn er fragte bekam er keine Antwort. So erfuhr er erst auf dem Rückweg von der Schule davon. Jeremy war allein. Nabiki hatte die letzte Stunde ausfallen lassen, aus irgendeinem Grund konnte sie sich das leisten. Ranma und Akane hatten sowieso eine Stunde eher Schluß. So schlenderte er ungestört den Bürgersteig entlang, bis er zu Ranma's Zaun kam. Ranma hatte die Angewohnheit, seinen Schulweg auf diesem Zaun zurückzulegen, und den Rest auf der Mauer weiter hinten. Balancetraining nannte er das. Der Zaun war aus normalen Maschendraht, am oberen Ende mit einer Eisenstange verstärkt. Auf der anderen Seite des Zaunes befand sich ein Wasserkanal. Jeremy blieb stehen, federte in den Knien und sprang hoch. Er landete sicher obenauf und ging ein paar Schritte weiter, dann sprang er wieder runter. Er sah hoch, sprang wieder rauf, und zurück. Jeremy wunderte sich noch immer darüber, wie leicht es ihm fiel eine Höhe von gut zwei Metern zu überwinden. Er sprang wieder rauf und setzte seinen Weg fort. Ranma: "He, hast du jetzt doch gefallen dran gefunden?" Jeremy wäre fast runtergefallen als er Ranma plötzlich hinter sich hörte. Er drehte sich um und sah ihn auch auf dem Zaun stehen. "Wo kommst du denn so plötzlich her?" Ranma deutete über die Straße auf eines der Hausdächer. "Von da oben." Jeremy: "Mann, mir wär' fast das Herz stehengeblieben. Schleich' dich das nächste Mal nicht so an." Er drehte sich um und setzte seinen Heimweg fort. Ranma folgte. Ranma: "Sag mal, sind die Gerüchte eigentlich wahr?" Jeremy: (ohne zu stoppen)"Welche Gerüchte?" Ranma: "Das du einen Freund hast?" Jeremy: "Das kommt drauf an wer gemeint ist. Du, Ryoga, Okairo, mit ein paar aus deiner Klasse kann ich mich auch ganz gut. Warum?" Ranma: "Das meine ich nicht. Kein Freund im Sinne von 'Kumpel', sondern einen 'Freund'. Das du als Jessica einen Freund hast." Jeremy wäre wieder fast vom Zaun gefallen und drehte sich geschockt zu Ranma um. "Wer erzählt denn so'n Scheiß?" Ranma: (schulterzucken)"Die ganze Schule. Ist es denn wahr?" Jeremy: (laut)"Natürlich NICHT! (leiser) Was erzählen sie denn?" Ranma: "Naja, das Übliche eben. Das du einen Freund hast, wer ist nicht bekannt. Das ihr euch beide unglaublich liebt und bald heiraten wollt. Und das du mit ihm jede Nacht hemmungslosen Sex hast und ein Kind erwartest." Diesmal fiel Jeremy wirklich. Sein rechter Fuß rutschte ab, der andere nahm die andere Seite des Zaunes. Jeremy landete 'sehr' unglücklich auf empfindlichen Körperteilen, quietschte zwei Oktaven höher als normal und kippte seitlich weg in den Kanal. ~Platsch~ Ranma: (beugt sich vor)"Jeremy? Hast du dir was getan?" Ein blondhaariges Mädchen tauchte aus den Fluten auf. "Nein. Aber zum ersten Mal bin ich richtig froh das ich diesen Fluch habe. Sonst würde es mir ziemlich dreckig gehen." Sie sprang, griff nach der Uferkante, und hangelte sich dann den Zaun hoch. Auf der anderen Seite angekommen hüpfte sie runter und schüttelte sich. "Komm, ich muß mal mit Nabiki sprechen. Zehn zu Eins das das Gerücht von ihr kommt." Nabiki saß ahnungslos an ihrem Schreibtisch als es an ihrer Tür klopfte. Bevor sie antworten konnte kam Jeremy-chan herein. Nabiki: (stirnrunzelnd)"Habe ich dir erlaubt reinzukommen?" Jeremy-chan setzte sich ungerührt auf einen freien Stuhl. "Habe ich dir erlaubt Lügen über mich zu verbreiten?" Nabiki drehte sich mit ihrem Schreibtischstuhl um und schlug die Beine übereinander. "Ich lüge nie. Aber wenn du meinst was ich denke das du meinst, eine nette Geschichte, nicht wahr?" Jeremy-chan: "Das kommt auf den Standpunkt an. Ich finde die Tatsache, das ich schwanger sein soll überhaupt nicht komisch. Dafür aber ganz eindeutig gelogen." Nabiki: "Wie gesagt, ich lüge nie. Das, was momentan kursiert, ist eine Fehlinterpretation von der Klatsch und Tratsch Gesellschaft in Furinkan. Ich habe Sato etwas völlig anderes erzählt." Jeremy-chan: (regt sich auf)"Was zum Teufel hat Sato damit zu tun?" Nabiki: "Nun, ich habe festgestellt das er eine, sagen wir mal, Zuneigung für dich entwickelt hat. Und als er mich fragte warum du so abweisend seiest habe ich gedacht, ich tue dir einen Gefallen und schaffe ihn dir von Hals." Jeremy-chan wurde mißtrauisch. Nabiki und Gefallen, das paßte nicht zusammen. "Die Mutter-Theresa-Nummer nehme ich dir nicht ab. 'Was' genau hast du ihm erzählt, und wieviel ist dabei für dich herausgesprungen?" Nabiki: "Du traust mir nicht? Ich bin gekränkt. Ich habe Sato lediglich gesagt das du bereits einen festen Freund hättest, und deswegen nichts von ihm wissen willst. Alles andere kommt nicht von mir." Jeremy-chan: "Das ist trotzdem eine Lüge." Nabiki: "Nein, nur ein Irrtum." Jeremy-chan: "Hör mit deiner Wortklauberei auf. Es ist ganz eindeutig eine Lüge. Ich habe keinen Freund, ich bin doch nicht schwul." Nabiki: "Ich habe nie erwähnt in welcher Beziehung das Wort 'Freund' steht. Ranma ist ebenfalls dein Freund, wie einige deiner Klassenkameraden auch. In dieser Beziehung habe ich nicht gelogen. Und das du nichts von Sato wissen willst ist auch klar. Wenn die anderen das falsch auffassen ist es nicht meine Schuld." Jeremy-chan: "Du verstehst es immer wieder die Sachen zu deinen Gunsten hinzudrehen, was?" Nabiki: "Das ist mein Job. Aber wenn es dich beruhigt kann ich die Gerüchte aufklären. Du mußt mir nur sagen gegen was ich sie austauschen soll." Jeremy-chan: "Und wieviel kostet mich das?" Nabiki: "Das geht aufs Haus. Ausnahmsweise. Also, was soll ich den Anderen erzählen." Jeremy-chan: "Sag' einfach nur das Jessica vergeben ist. Kein Sex, nicht schwanger, einfach nur vergeben. Nicht mehr und nicht weniger." ############################################################################# Furinkan Highschool, Unterrichtsende. Als die Klingel ertönte packten die Schüler hastig ihre Sachen zusammen um möglichst schnell davon zu kommen. Lehrer Umetsu setzte sich seufzend auf seinen Stuhl und notierte den Inhalt der Stunde in das Klassenbuch. Als Jeremy an seinem Pult vorbei und zur Tür ging hielt er ihn zurück. "Saotome-kun? Würden Sie noch einen Augenblick warten?" Jeremy nickte und blieb stehen. Umetsu schloß seinen Bericht ab, packte seine Bücher zusammen und winkte Jeremy mitzukommen. Beide verließen den Raum und gingen die Treppe herab. Jeremy: "Ist was passiert? Hab' ich was falsch gemacht?" Umetsu: "Nein nein. Aber der stellvertretende Direktor möchte mit ihnen sprechen." Jeremy wunderte sich was der von ihm wollte, und folgte dem Lehrer ins Vorzimmer des Direktors. Die Sekretärin sah auf. Im Zimmer saß schon eine Klassenkameradin von Jeremy, Mia. Umetsu: (zur Sekretärin)"Dies ist Jeremy Saotome. Der Direktor hat gesagt ich solle ihn heute vorbeibringen." Sekretärin: "Ja, ich weiß schon. Saotome-kun, würden Sie noch einen Augenblick warten? Es dauert noch etwas." Jeremy nickte. Umetsu verließ den Raum, und Jeremy setzte sich neben Mia auf einen Stuhl. Jeremy: "Hi. Ich hab' gehört du hast Sato endlich sitzen lassen? Scheint dir richtig gut zu tun das du von dem Kerl los bist, du siehst nicht mehr so blaß aus wie sonst. Oder ist das Schminke? Mia: (nickt)"Ja. Es war nicht leicht, aber ich habe ihn einfach nicht mehr ausgehalten. Und du hast recht, es ist tatsächlich Make-Up. Meine Freundinnen meinten, jetzt wo ich solo bin sollte ich mich ein wenig schick machen, damit ich es nicht lange bleibe." Sie errötete ein wenig. Jeremy: "Recht haben sie. Steht dir gut, so hast sicher keine Probleme einen neuen Freund zu finden. Hoffentlich hast du mehr Glück als beim letzten Mal." Mia errötete noch ein wenig mehr und schwieg verlegen. Das einzige Geräusch war das Klappern der Schreibmaschine der Sekretärin. Schließlich holte Mia tief Luft und sprach wieder. Mia: "Uhm, warum bist du denn hier beim Rektor?" Jeremy: "Keine Ahnung. Hoffentlich hab' ich nichts angestellt. Und selbst?" Mia: "Wegen dem Nachhilfeunterricht den ich gebe. So wie es aussieht bekomme ich eine neue Gruppe dazu." Die Tür zum Direktorzimmer öffnete sich und dieser streckte den Kopf raus. Er sah die zwei Schüler im Warteraum sitzen. Direktor: "Entschuldigung das es etwas gedauert hat. Saotome-kun, Sie können als erster reinkommen." Jeremy nickte Mia noch mal zu, dann folgte er dem Schulleiter. Er schloß die Tür hinter sich, dann setzte er sich dem Schreibtisch gegenüber. Jeremy: (vorsichtig)"Ich hoffe ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen?" Direktor: "Keine Angst, darum geht es nicht. Ich wollte nur mit Ihnen Ihre schulischen Leistungen besprechen. Wie es scheint haben Sie keine Probleme mit dem Schulstoff?" Jeremy schüttelte den Kopf. Der Unterricht war gradezu lächerlich. Er wußte nicht warum, aber der Stoff war höchstens Unterstufen-Niveau. "Nein, bis jetzt komme ich gut mit." Direktor: "Ja, dachte ich mir. (blättert in ein paar Unterlagen) Ihr Klassen- Lehrer ist sehr zufrieden mit Ihnen, Ihre Leistungen sind ausgezeichnet. Umetsu-san hat eher den Eindruck als würden Sie bei uns unterfordert sein, und was ich aus Ihren bisherigen Noten schließen kann hat er recht. Haben Sie schonmal überlegt eine Privatschule zu besuchen?" Jeremy: "Uhm, nein?" Direktor: "Nun, wir sind dazu bestrebt unserem Nachwuchs einen bestmöglichen Start ins Berufsleben zu ermöglichen. Und mit einem Abschluß auf einer Privatschule würden Ihre Chancen erheblich steigen. Aber es ist nur ein Vorschlag, ich zwinge Sie zu nichts." Jeremy: "Uhm, danke, aber ich fühle mich hier sehr wohl. Keineswegs unterfordert. Ich würde gerne hierbleiben." Direktor: "Es ist Ihre Entscheidung. (steht auf) So, mehr wollte ich auch gar nicht. Wären Sie so freundlich und würden Ihre Mitschülerin reinschicken wenn Sie rausgehen?" Zum gleichen Zeitpunkt, in einem Klassenzimmer. Zwei Mädchen waren dort und machten Strafarbeiten. Die eine wischte den Boden, die andere reinigte die Tafel. Nachdem sie fertig waren und alle Stühle hochgestellt hatten, wrangen sie Schwamm und Lappen aus, und eine von ihnen wollte den Eimer mit dem Schmutzwasser ins Waschbecken kippen. Ihre Kollegin hielt sie zurück. "Halt, hast du vergessen das das verstopft ist?" Mädchen1: "Uh, du hast recht, da hätte ich beinahe eine schöne Sauerei gemacht. ~seufz~ Dann muß ich es wohl eben runtertragen." Mädchen2: "Ach was, gib her. Wir kippen es einfach aus dem Fenster." Mädchen1: "Spinnst du? Hast du vergessen was das letzte Mal passiert ist? Du hast jemanden genau auf dem Kopf getroffen. Diese Rothaarige, wie hieß sie noch gleich?" Mädchen2: "Ach was. Wen soll ich denn jetzt noch treffen, die Schule ist längst aus." Sie schnappte sich den Eimer und kippte den Inhalt mit Schwung aus dem Fenster. Sie wollte grade das Fenster zumachen, als sie wütendes Fluchen von draußen hörte. Beide Mädchen steckten ihre Köpfe raus und sahen jemanden mit triefend nasser Kleidung dort stehen. Das Mädchen unten sah zu ihnen rauf und begann zu schimpfen. Die zwei Nachsitzerinnen schlossen hastig das Fenster. Mädchen1: "Hab' ich's dir nicht gesagt?" Mädchen2: "Woher soll ich denn wissen das da noch eine rumläuft?" Jeremy-chan schüttelte genervt den Kopf. Wasser war schon schlimm genug, aber mußte es jetzt auch noch Schmutzwasser sein? Ihr T-shirt hatte eine Wäsche bitter nötig, und auch die Jeans würde nicht umzu kommen. Sie hatte sich noch nicht ganz wieder abgeregt, als zu allem Überfluß auch noch Mia aus dem Schulgebäude kam und direkt auf sie zusteuerte. Mia: "Gute Güte, wie siehst du denn aus? Was ist passiert?" Jeremy-chan: (säuerlich)"Da hat jemand Abwasser entsorgt. (deutet nach oben) Genau auf mich drauf. Hoffentlich gehen die Flecken aus dem Shirt wieder raus." Sie drehte sich um und wollte gehen, aber Mia hielt sie zurück. "Willst du etwa in dem Zustand nach Hause? Unmöglich, wenn dich jemand sieht. Komm mit, ich habe eine Reserve-Uniform im Spind." Jeremy-chan protestierte mit Händen und Füßen, aber es half nichts. Mia mochte ein schüchternes Mädchen sein, aber hier erwies sie sich als unnachgiebig. Kurze Zeit später fand sie Jeremy-chan in der Frauenumkleide wieder. Mia öffnete ihr Fach und begann darin herumzusuchen. "Zieh' dich schonmal aus, ich muß die Uniform erst ausgraben. Ich hab's nicht so mit der Ordnung." Jeremy-chan rührte sich nicht. Mia: (noch am suchen)"Sag mal, ist das Gerücht eigentlich wahr das du bald heiraten willst?" Jeremy-chan: "Nein. Und der Rest auch nicht. Ich bin noch immer Jungfrau." Mia holte eine Tüte hervor und zog eine etwas zerknitterte Uniform heraus. "Aber das du einen Freund hast stimmt doch, oder?" Mißbilligend sah sie auf das Kleidungsstück, dann überrascht zu Jeremy-chan. "Hey, du bist ja noch immer angezogen?" Jeremy-chan: "Sagen wir es so: Ich lebe in einer stabilen Beziehung. Und du mußt das wirklich nicht für mich tun." Mia hielt ihr mit einer entschlossenen Bewegung die Uniform hin. "Ach was, das ist doch selbstverständlich. Tut mir nur leid das das Kleid so voller Falten ist, aber ich hab' es hier schon etwas länger rumliegen. Was ist nun, willst du dich jetzt umziehen, oder dir eine Erkältung holen?" Jeremy-chan seufzte und ergab sich ihrem Schicksal. Das T-Shirt landete mit einem feuchten Klatschen auf dem Boden, gefolgt von der Jeans. Sie wollte grade ihr Unterhemd ausziehen als Mia zu kichern begann. Jeremy-chan: "Ist was?" Mia: "Hihihi, tut mir leid, hihi, aber das sieht zu komisch aus. Hihihihi, warum um alles in der Welt trägst du Jungenunterhosen?" Jeremy-chan: "Oh, äh, weiß nicht. Bis ich so gewohnt, gefällt mir einfach besser. (zieht Unterhemd aus) Ich finde sie bequemer als die Slips." Mia deutete auf Jeremy-chan's mittlerweile nackte Brust. "Das du keinen B.H. trägst fand ich schon seltsam, aber ein Mädchen in Boxer gibt es sicherlich nicht oft. Und ich habe dich auch noch nie mit einem Kleid gesehen, man könnte meinen du hast nur Jungenwäsche im Schrank." Jeremy-chan schmunzelte. Wenn Mia nur wüßte wie nah' sie der Wahrheit damit kam. Sie griff nach der ihr angebotenen Bluse, seufzte noch einmal innerlich, dann zog sie sie über. Mia inzwischen war wieder in ihrem Spind am Suchen und redete immer noch über Unterwäsche. "Ich finde, jede Frau sollte einen B.H. tragen. Meine Mutter hat gesagt, wenn man jung ist fällt es nicht so sehr auf weil der Busen noch straff ist, aber wenn man älter wird fängt er fürchterlich an zu hängen wenn man als Mädchen nie einen B.H. getragen hat." Sie wühlte weiter im Spind. "Wo bin ich nur damit geblieben ...? Ah, hier." Mia wandte sich wieder um und hielt ein Paar Unterwäsche in der Hand. "Ich wußte doch das ich irgendwo noch was hatte. Hier, zieh' das mal an, von der Größe her müßte es passen." Jeremy-chan: (kopfschütteln)"Uh-uh-uh-uh-uh! Kommt nicht in die Tüte!" Mia: "Rede nicht, mach es einfach. Es ist zwar nicht frisch gewaschen, aber getragen habe ich es noch nicht." Sie zog Jeremy-chan die Bluse wieder aus und hielt ihr auffordernd den B.H. hin. "Na?" Jeremy-chan drehte das Kleidungsstück unschlüssig in den Händen. Sie wußte wohl wie man es anderen Frauen 'auszog', aber nicht wie man es selber 'anzog'. Sie steckte die Arme hindurch, legte ihn an, und versuchte ungeschickt die Klammer hinten am Rücken zuzukriegen. Mia: "Also ehrlich. Du siehst fast so aus als hättest du noch nie einen getragen." Jeremy-chan: (leicht gereizt)"Hab ich auch nicht. Bis vor zwei Monaten hatte ich nicht mal einen Busen. ... Ups." Hastig schloß sie den Mund als sie merkte das sie sich verplappert hatte. Mia aber schien den Kommentar ganz anders aufzufassen. "Oh, das kenne ich. Eine Freundin von mir hat sich auch erst spät entwickelt. Allerdings wird sie wohl nicht ganz unsere Größe erreichen." Jeremy-chan hatte inzwischen den B.H. angelegt und zupfte nun daran herum. "Muß das sein? Der kneift." Mia: "Meinst du? Eigentlich müßten wir ungefähr die gleiche Größe haben. (zieht den B.H. grade) Es wird daran liegen das du sowas nicht gewohnt bist." Jeremy-chan nahm nun den Slip und zog ihn an. Ein etwas merkwürdiges Gefühl, aber nicht unbedingt unangenehm. Dann folgte die Bluse, das Kleid hatte sie auch schnell übergezogen. "Etwas kalt an den Beinen..." Mia zupfte noch ein wenig an ihr herum und legte den Kopf schief. "Jetzt siehst du endlich aus wie es sich gehört. Aber etwas fehlt noch." Sie holte etwas aus ihrer Schultasche. Jeremy-chan stellten sich die Haare zu Berge. Es war Schminke. Jeremy-chan: "Das macht jetzt aber wirklich keinen Sinn. Wozu soll das gut sein?" Mia: "Das wirst du sehen wenn es fertig ist. Schließ die Augen, ich mach' das für dich." Jeremy-chan seufzte und fragte sich zu wiederholten Male, warum sie sich nur darauf eingelassen hatte. Mia unterdessen malte ihr im Gesicht herum, und sie bekam sogar Lippenstift verpaßt. Nach einer Weile war sie fertig. Mia: "So, du kannst die Augen wieder aufmachen. Dreh' dich mal um, hinter dir ist ein Spiegel." Irgend jemand hatte mal gesagt: Kleider machen Leute. Als Jeremy-chan ihr Abbild sah, konnte sie da nur zustimmen. In dem Spiegel war nicht sie zu sehen, sondern eine Schülerin von Furinkan Highschool. Ein hübsches Mädchen mit kurzen blonden Haaren, rot gefärbten Lippen und Wimpernrouge. Das himmelblaue Trägerkleid der Schule harmonierte hervorragend mit der weißen Bluse. Nur ihre Turnschuhe störten den Eindruck etwas. Jeremy-chan lächelte, und das Mädchen im Spiegel lächelte zurück. Mia: "Und? Was siehst du?" Jeremy-chan verscheuchte ihre Gedanken und drehte sich wieder um. "Mich natürlich. Wen soll ich sonst sehen, den Weihnachtsmann?" Mia mußte grinsen, dann packte sie die nassen Sachen in eine Tüte und gab sie Jeremy-chan. "Uhm, sag mal, eins wollte ich dich noch fragen?" Die zwei verließen die Mädchenumkleide und gingen den Flur entlang. "Ich meine, nur wenn es nicht zu persönlich ist." Jeremy-chan: "Um was geht's denn?" Mia: "Um deinen Bruder. Ich wollte frage ob ... (bleibt stehen und holt tief Luft) Hat Jeremy eine Freundin?" Jeremy-chan blieb ruckartig stehen. "Was??" Mia: "Du hast recht, ich sollte dich das nicht fragen." (geht weiter) Jeremy-chan: "Das ist es nicht. (folgt Mia) Aber wie kommst du ausgerechnet auf mi... Jeremy?" Mia: "Naja, er ist freundlich, hilfsbereit, nett ... Er sieht gut aus, und als ich ihn vorhin im Vorzimmer des Rektors getroffen habe hat er mir sogar ein Kompliment gemacht. Aber ist ja egal." Sie seufzte. Jeremy-chan dachte schweigend nach. Die zwei Mädchen hatten das Gebäude verlassen als sie das Thema wieder aufgriff. Jeremy-chan: "Kann sein das Jeremy ganz nett ist wenn er will, aber ich glaube nicht das er was für dich ist." Mia sah sie aus den Augenwinkeln an. "Du hörst dich nicht so an, als ob du eine hohe Meinung von ihm hättest." Jeremy-chan: "Nein, im Moment halte ich ihn für einen ziemlichen Lügner, der andere Leute hinters Licht führt. Er tut es zwar nicht absichtlich, aber deswegen wird es nicht besser. Und momentan ist er am überlegen, ob er eine Situation nicht zu seinem Vorteil ausnutzen könnte, und sich das Vertrauen von jemanden durch eine Lüge erschleichen könnte." Mia: "Ich verstehe zwar nicht ganz, aber ... hat er die Situation denn ausgenutzt?" Jeremy-chan: "Es sieht so aus als ob er sich noch mal beherrschen konnte. Um auf deine Frage zurückzukommen, Jeremy ist solo. Aber bis vor kurzem hatte er noch eine Freundin, und hätte sie sicher immer noch wenn sie noch erreichbar wäre." Sie blieb stehen, nahm Mia bei der Hand und sah ihr in die Augen. "Jeremy würde nicht zu dir passen. Aber ich bin mir sicher das du jemanden finden wirst. Mit deinem Charme und Aussehen ist das sicher kein Problem." Mia: "Mei .. Meinst du das ehrlich?" Jeremy-chan: "Ganz ehrlich. Wenn ich ein Junge wäre würde ich dich jetzt auf ein Date fragen." Mia wurde rot im Gesicht. Jeremy-chan klopfte ihr auf die Schulter, und die zwei Mädchen verließen das Schulgelände. Ein paar Straßen weiter setzte Mia das Gespräch fort. Mia: "Die Freundin von deinem Bruder, vermißt er sie wohl?" Jeremy-chan: (nachdenklich)"Ja. Ja, das kann man so sagen. Er redet zwar nicht darüber, aber er würde gerne wieder bei ihr sein." Vor dem Grundstück des Tendo-Dojos. Jeremy-chan verabschiedete sich von Mia, bedankte sich noch einmal für die Kleidung und versprach ihr, das sie ihre Sachen morgen gewaschen und gebügelt ihrem Bruder mitgeben würde. Die beiden winkten sich zum Abschied zu, dann trat Jeremy-chan durch das Tor. Nabiki derweil daß in ihrem Zimmer und schaute zufällig aus dem Fenster. Sie sah zwei Mädchen sich draußen vor ihrem Grundstück unterhalten. Die zwei winkten einander zu, dann betrat eine von ihnen den Garten. Das weggehende Mädchen erkannte Nabiki als Mia, eine Mitschülerin von ihr. Das andere Mädchen kam ihr irgendwie bekannt vor. Sie trug auch die Furinkan Schuluniform. Dann sah Nabiki genauer. Sie rieb sich die Augen. Sie stand auf und griff nach ihrem Fotoapparat als sie das Zimmer verließ. Jeremy-chan stand vor der Haustür, atmete zweimal tief durch, dann trat sie ein. "Tadaima." Kasumi war grade im Flur am Staubsaugen. Sie wandte sich um. "Hallo Jeremy-kun. Gut siehst du aus, das Kleid steht dir." Dann setzte sie ihre Arbeit fort als ob nichts gewesen wäre. Jeremy-chan nickte ihr zu. Sie fürchtete, das die anderen ihr Auftreten nicht so gut aufnehmen würden. Sie ging den Flur entlang, stellte ihre Schultasche ab und betrat das Wohnzimmer. Ranma und Akane saßen mit dem Rücken zu ihr und waren am Fernsehgucken. Soun und Genma-Panda am Shogi-Board, wie üblich. Niemand achtete auf sie. ~Klick-Blitz~ Bis Nabiki die Treppe runter kam und ein Foto schoß. Sie nahm das Bild aus der Polaroid und betrachtete es. "Das bekommt einen Ehrenplatz in meiner Sammlung." Bevor Jeremy-chan was sagen konnte war sie wieder verschwunden. Dann entdeckte Ranma sie. "Hi Jer ... remy? Bist du das? Du siehst so ... weiblich aus." Jeremy-chan: (warnt)"Wehe du lachst." Ranma lachte nicht. Er kugelte sich auf dem Boden und grölte. "Buahahaharr!" Jeremy-chan: (drohend)"Ranma!" Ranma: "Du siehst richtig süß aus wenn du wütend bist. Har har har." Jeremy-chan holte tief Luft für eine Antwort, schluckte dann aber und sah Akane fragend an. "Akane? Darf ich?" Akane schaute verwirrt, machte dann aber eine zuvorkommende Geste. "Aber sicher doch." Jeremy-chan zog Akane's Hammer aus ihrem Sub-space und plättete einen lachenden Martial Artist. Ranma's Antwort kam reflexmäßig. "Omae ... kawaikune ... otemba! ~stöhn~" Jeremy-chan: "'Das' nehme ich als Kompliment." Sie gab Akane ihren Hammer wieder. Diese verstaute ihn, und sah dann Jeremy-chan fragend an. Soun kam und fühlte ihre Stirn. Genma-Panda: {Hat er Fieber?} Soun: "Nein, er ist ganz kühl. (zu Jeremy-chan) Warum läufst wie ein Mädchen herum?" Jeremy-chan: (trocken)"Oh, ich 'bin' ein Mädchen. Ich habe es geschafft mich aufzuspalten, Jeremy ist noch unterwegs." Kollektives Blinzeln. Akane: "Ist das wahr?" Jeremy-chan: "Natürlich nicht. Warum ich so rumlaufe ist eine längere Geschichte, ich will sie euch wohl erzählen, aber erst will ich mir was vernünftiges Anziehen. (kratzt sich am Busen) Der B.H. kneift nämlich immer noch." Alle: "Du trägst einen WAS?" ############################################################################# Ein paar Tage später, irgendwo in Nerima. Eine einsame Gestalt wanderte die Straße entlang. Abgetragene Kleidung und ein schmutziges Gesicht konnten aber nicht den zähen Willen und die Kraft verbergen, die diese Figur ausstrahlte. Sein Haar war kraus und wirr, und wurde von einem Stirnband zusammengehalten. Sein Pullover war beigefarben, obwohl er einmal gelb gewesen sein mochte. Er trug eine schwarze Hose, die an den Unterschenkeln mit Striemen zusammengebunden war, und einen schwer aussehenden Wanderrucksack. Ryoga Hibiki hatte keine Ahnung wo er war. Er vermutete, das er zurück in Japan war, doch er war sich nicht sicher. Ziellos überquerte er die Kreuzung und bog dann in die nächste Straße links ein. ???: "Jean-Paul, Jean-Paul!" Ryoga spürte, wie ihn jemand von hinten anrempelte. Er drehte sich um, sah aber niemanden. ???: "Komm' zu Mama, mein kleiner Jean-Paul." Da war wieder dieses komische Zerren an seinem Rucksack. Ryoga drehte sich abermals herum, fand aber nichts. Nur diese quitschiege Mädchenstimme war noch da. ???: "Laß sofort meinen Jean-Paul los, du Grobian!" Ryoga drehte sich einmal im Kreis, aber er war alleine auf der Straße. Erst als etwas anfing ihn immer wieder auf den Kopf zu schlagen kam er auf die Idee, nur den Hals zu wenden und auf seinen Rücken zu schauen. Überrascht riß er die Augen auf. An seinem Rucksack klammerte ein Mädchen, zerrte mit einer Hand an seinem Regenschirm, mit der anderen schlug sie ihm auf den Kopf. Ryoga setzte sein Gepäck mitsamt Passagier auf den Boden. Die Unbekannte knuddelte seinen Schirm wie ein Kuscheltier. Ryoga: "Entschuldigung? Was tust du da?" Keine Antwort. Ryoga: "Wenn dir der Schirm gefällt kannst du ihn gerne behalten, auch wenn ich glaube das er etwas zu schwer für dich ist. Aber meinen Rucksack will ich wiederhaben." Das Mädchen hob den Kopf und sah ihn an, als ob sie ihn grade jetzt erst bemerkt hätte. Dann trat ein gefährliches Glitzern in ihre Augen, und sie warf sich Ryoga ans Bein und umklammerte es. ???: "Pierre, da bist du ja endlich wieder." Ryoga hatte grade den Mund zu einer Frage geöffnet, als ihm die Füße unter dem Leib weggezogen wurden. Unsanft landete er auf seinem Hinterteil. Perplex sah er zu, wie das fremde Mädchen an seiner Hose zerrte. "Keine Angst Pierre, Mama macht dich wieder los." Dann krabbelte sie zu ihm herauf und begann seinen Gürtel zu öffnen. Das war zuviel. Ryoga warf den ungebetenen Gast ab, sprang auf und rannte schreiend davon. Azusa sah ihm hinterher. "Aber ... Wo willst du denn mit meinem Pierre hin?" Dann ging sie zum Rucksack. "Naja, wenigstens habe ich Jean-Paul. Komm mit, wir gehen nach Hause." Vergeblich versuchte sie den Schirm zu lösen. "Nun Sträub' dich nicht so, komm' schon." Woanders in Nerima, ganz in der Nähe. Ranma, Akane und Jeremy gingen auf dem Gehweg. Ja, ihr habt richtig gelesen, Ranma befand sich auf der Erde und nicht auf dem Zaun, ganz einfach deshalb weil grade kein Zaun in der Nähe war. Ich weiß nicht wohin sie unterwegs waren, oder was sie vorhatten, aber egal was es war, es wurde nichts draus. Die Drei wollten grade um eine Hausecke biegen als Ranma's Gefahrensinn sich meldete. Er sprang einen Schritt zurück und zog Akane mit sich, als ein schreiender Schemen vorbeihuschte. Jeremy reagierte nicht so schnell und wurde von Ryoga einfach mitgenommen. Der verlorene Junge merkte erst zwanzig Meter später das er einen Passagier hatte. Er stoppte und setzte Jeremy auf den Boden. Ryoga: "Uh, 'Tschuldigung, ich hab' dich gar nicht gesehen." Jeremy: "Bei deinem Tempo kein Wunder. Bist du auf der Flucht oder was?" Ryoga: "Ich, äh, nicht ganz, ich-" Ranma kam dazu und unterbrach ihn. "Heda, Schweinebacke. Lange nicht gesehen, wie geht's dem Rest der Welt?" Akane: (knufft ihn in die Rippen)"Sei nicht so unfreundlich. (verbeugt sich zu Ryoga) Schön dich wiederzusehen. Wie ist es dir ergangen?" Ryoga sah wie Akane ihn anlächelte. "D-danke, gut. U-und selbst? Du hast dir die Haare geschnitten?" Akane: (streicht sich durch die Haare)" Ja. Wie findest du es?" Ryoga: "W-wunderschön." (stammel, träum) Ranma zog die Augenbrauen zusammen. Dann setzte er eine leicht übertrieben freundliche Miene auf und schlug Ryoga auf den Rücken. "Hätte nicht gedacht das du dich so schnell wieder blicken läßt, Kumpel. Sag mal, campierst du hier in der Nähe oder hast du deinen Rucksack verloren?" Ryoga: (kratzt sich am Hinterkopf)"Ah, so ähnlich. Sehr, uhm, dringende Umstände sind eingetreten, und in der Eile hab' ich meine Ausrüstung stehen gelassen. (lacht verlegen) Könnt ihr mir wohl helfen sie wiederzufinden?" Ranma: "Mensch, Schweineba ... Ryoga, du würdest deinen Kopf verlieren wenn er nicht angewachsen wäre." Akane: " ... " (gibt Ranma den 'Blick') Ranma: "Uh, ich meine, sicher helfen wir dir. (überlegt) Mal sehen, du kamst aus dieser Richtung (zeigt nach links) warst auf dem Weg in die Richtung (zeigt nach rechts). Das heißt, wir suchen da lang." (zeigt schräg geradeaus) Ryoga: "He, was soll das heißen?" Aber Ranma war schon losgegangen. Die Anderen folgten. Und tatsächlich, nach kurzer Zeit fanden sie den Rucksack. Minus Schirm. Ryoga störte sich nicht daran und setzte ihn auf, als ein knurren zu hören war. Akane: "Huh? Was war das?" Ryoga: "Ehehehe ... (wird rot) Mein Magen." Akane: "Du bist gerne bei uns eingeladen. nur, bis zu Abendessen dauert es noch eine Weile." Ranma: "Und wenn wir einen Snack zwischendurch nehmen? Ich könnte auch was vertragen." Jeremy: "Wir sind eben an einem FastFood-Imbiss vorbeigekommen, da könnten wir hin. Ich lad' euch auch ein." Ranma und Ryoga stimmten hastig zu. Kurze Zeit später standen sie dann in einem dieser Lokale mit dem großen gelben 'M'. Jeremy: "Und was wollt ihr haben?" Akane: (studiert das Angebot)"Ich weiß nicht, es ist das erste Mal das ich hier bin. Kasumi kocht so gut, da war es bis jetzt noch nicht nötig. Entscheide du." Ranma: "Ist mir egal, solange es nicht zurückbeißt wenn ich reinbeiße." Ryoga: "Mir auch. Schmeckt alles gleich nach Zement mit Pappe." Jeremy grinste, was Ryoga schon alles gegessen hatte. Dann ging er an die Theke. "Ich hätte gerne viermal Sparmenu 3 mit mittlerer Coke." Ranma: (tritt neben Jeremy)"Für mich dann auch viermal Nummer 3- Aua. (dreht sich zu Akane) Warum trittst du mir auf die Füße?" Akane: "Baka. Er hat für 'jeden' von uns 'eins' bestellt." Ranma: "Hey, ich bin im Wachstum. Dann eß' ich eben fünf Portionen anstatt nur die 4 die ich bestellt habe." Akane: "Vielfraß." Jeremy kam mit vier Tabletts anbalanciert. "Ranma? Deine Sachen sind auch fertig, bezahlt ist schon, aber holen mußt du sie dir selber." Während Ranma losging verteilte Jeremy seine Last an die Anwesenden. Ryoga: (sieht sich um)"Ziemlich voll hier. Wo setzten wir uns hin?" Akane: "Da hinten ist noch Platz." Sie ging los, zwischen den eng stehenden Tischen hindurch, als jemand ihren Namen rief. Akane drehte sich um. Von einem der Plätze winkte ihr Sayuri entgegen. Akane steuerte darauf zu; Yuka, Hiroshi und Daisuke waren ebenfalls da. Sayuri: "Hi Akane, setzt dich doch zu uns." Akane: "Gerne, aber (deutet hinter sich) ich bin nicht alleine hier." Yuka: "Ach was, wenn wir etwas zusammenrutschen paßt das schon." Akane nahm dankbar an. Sie rückten die Stühle zusammen und Ranma, Ryoga und Jeremy fanden auch noch Platz. Daisuke: (zu Ryoga)"Dich kenn' ich doch. Gehst du nicht auch in unsere Klasse? Wo warst du denn die letzten Wochen?" Ryoga: "Um, ich war ... unterwegs." Die Teenager packten ihre Burger aus und langten zu, Ranma mit seiner fünffachen Portion auf seine unnachahmliche Art. Jeremy und Ryoga beachteten es nicht weiter, Akane schaute etwas mißbilligend, aber die anderen vier rissen die Augen auf. Sayuri: (zu Akane)"Tischmanieren negativ?" Akane: "Allgemein schlechtes Benehmen. Du solltest mal seinen Vater sehen." Sayuri: "Ja, ~seufz~ typisch männlich. Er zum Beispiel (deutet auf Hiroshi) hat mich heute gefragt ob ich mit ihm was essen möchte, und wo bin ich jetzt? Im FastFood-Lokal. Daisuke: (flüstert zu Hiroshi)"Siehst du, ich habe dir gesagt das es eine Scheiß-Idee ist." Yuka: "Sag, Akane, bist du mit deinem Verlobten auch auf ein Date hier?" Spontaner Hustenanfall von Ranma und Akane. Ranma/Akane: "Warum sollte ich mit ihr/ihm verlobt sein? (starren sich an) Hör auf mich nachzuäffen." Yuka: "Nun, ~kicher~ das Gleichzeitig-sprechen habt ihr jedenfalls schon gut drauf." Akane: "Ich habe es euch schonmal erklärt, die Sache heben sich unsere Väter ausgedacht. Hier ist niemand verlobt." Yuka: "Ich dachte ja nur. Man sieht dich ständig mit ihm zusammen, und er ist der erste Junge den du nicht gleich plattgemacht hast." Akane: "Wenn du mit jemanden im gleichen Haus lebst und mit ihm in eine Klasse gehst, natürlich verbringst du dann viel Zeit mit ihm. Und was das plattmachen angeht, Ranma hilft mir dabei eine bessere Kämpferin zu werden." Damit war das Thema für Akane beendet und sie widmete sich dem Essen. Hiroshi: (beugt sich zu Ranma)"Stimmt das? Ihr Zwei habt nichts miteinander?" Ranma: " ~mampf, mampf~ Natürlich nicht ~schmatz~ Schau sie doch an ~schluck~ viel zu unhübsch." Hiroshi: "Äh, wenn du das sagst ... Was ich dich noch fragen wollte, deine Schwestern. Also Ranko und Jessica. Stimmt es, das sie beide schon vergeben sind? Zumindest von Jessica hört man das, und ich-" Sayuri: ~RÄUSPER!~ Hiroshi: "Äh, uhm, ähm, nicht das es mich interessiert, aber ein Kumpel von mir will das wissen." (grinst verlegen nach Sayuri) Ranma stoppte das essen. Was sollte er ihm erzählen? Sollte er sagen das Ranko einen Freund hatte, und sich damit weiter in Lügen verstricken? Oder sollte er verneinen, und damit riskieren in weiblicher Form von Jungs ausgefragt zu werden? Nachdenklich kaute er zuende. Ranma: "Ranko, hmm? Das ist nicht einfach. Wie soll ich es sagen, es ist ... nun, nicht direkt. Es ist eher so das ... Jeremy, sag doch auch mal was." Jeremy: "Wer, ich? Also, uhm ... (zu Hiroshi) Am Besten du fragst sie selber." Er überlegte ein wenig, wie könnte man das regeln? Dann kam ihm eine Idee. "Ja, frag' Jessica selber, sie wollte gleich auch hierher kommen." Er schaute auf die Uhr. "Oh, schon so spät. Ich habe ganz vergessen das ich noch was vorhabe." Er verabschiedete sich von den Anderen und stand auf. Als er das Geschäft verließ kam ihm jemand entgegen. Jeremy erkannte Mikado Sanzenin, den Eiskunstläufer. Er dachte sich nichts dabei und ging weiter. Ranma erkannte Sanzenin ebenfalls. Er verdrehte die Augen, schwieg aber. Yuka: "Ryoga? Warst du die letzten Wochen krank? Man hat dich gar nicht in der Schule gesehen." Ryoga: "Nein, ich hab' nur einen kleinen Ausflug gemacht." Hiroshi: "Einen Ausflug? So lange? Wo warst du denn?" Ryoga: "Och, so hier und da. Hab' auch einen kleinen Abstecher nach Amerika gemacht." Alle: (reißen die Augen auf)"Kleiner Abstecher?" Ryoga lachte verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. "Hehe, es war ein sehr ausgedehnter kleiner Abstecher... " Er stoppte, schloß den Mund, und schrumpfte fast ängstlich in sich zusammen. Die Anderen, über diesen plötzlichen Stimmungswechsel überrascht, folgten seinem Blick. Ein Mädchen mit Schleifchen im Haar und einem rosa Kleid der Marke 'Insulinschock' kam durch die Tür. Sie mühte sich mit einem Bambusregenschirm ab, welcher sehr schwer zu sein schien, hielt den Griff mit beiden Händen umklammert und schlürte ihn hinter sich her. Als sie Mikado an einem der Tische sitzen sah wollte sie ihm zuwinken. Aber kaum hatte sie mit einer Hand losgelassen wurde das Gewicht zu viel, und er fiel zu Boden. Azusa, zu dumm um loszulassen, wurde mitgezogen. Allgemeines Gekicher erfüllte den Raum. Azusa rappelte sich wieder auf. "Ju-hu, Mikado, ju-hu." Sie winkte ihm zu, griff den Schirm und schleppte sich auf ihn zu. "Schau mal, ich habe Jean-Paul wiedergefunden." Mikado tat so als würde er sie nicht kennen. Azusa setzte sich zu ihm und fing an zu quatschen, und nach kurzer Zeit verließen die beiden Mädchen, mit denen Sanzenin geflirtet hatte, das Lokal. Akane: (zu Ryoga)"Kennst du die? Man könnte fast meinen du hast Angst vor ihr." Ryoga saß immer noch zusammengekauert am Tisch. Ranma: "Das sieht aus wie dein Schirm, den sie da hat." Ryoga: (hält den Finger vor den Mund)"Schhhht. Sonst sieht sie mich." Die Aufmerksamkeit der Teenager wurde vom Eislaufpaar abgelenkt als sich jemand zu ihnen an den Tisch setzte. Jeremy-chan: "Hi Leute. Wie geht's, wie steht's?" Überhaupt nicht auffällig das sie die gleiche Kleidung trug wie vorher als Junge. Sie zwinkerte Ranma zu und wandte sich dann zu Hiroshi. "Jeremy hat gesagt du wolltest mich was fragen. Was willst du denn wissen?" Hiroshi sah von Jeremy-chan zu Sayuri, welche Messer in seine Richtung starrte. Daisuke sprang für ihn ein. "Er wollte einfach nur wissen ob es stimmt das du einen Freund hast. Und wer er ist." Jeremy-chan schmunzelte das Xellos grün vor Neid werden würde. Akane fühlte sich unwillkürlich an Nabiki erinnert. Jeremy-chan: "Nein, ich habe keinen Freund. Aber das ich schon in festen Händen bin, das stimmt. (Blick zu Sayuri) Obwohl, sieht so aus als wäre Hiroshi das auch." Daisuke: "Ich versteh' nicht ganz. Du hast keinen Freund, aber bist schon in festen Händen? Heißt das, du bist ... verheiratet?" Jeremy-chan: (lacht)"Nein, keineswegs. Ich lebe in einer ziemlich zwanglosen Beziehung, nur eben nicht mit einem Jungen." Verständnislose Blicke von allen Anwesenden. Jeremy-chan lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander. "Ich bin lesbisch. Ich lebe mit einem anderen 'Mädchen' zusammen." Kollektives Blinzeln. Yuka und Sayuri rutschten ein Stück von ihr weg. Daisuke: "Aber, aber ... heißt das du ... interessierst dich nicht für Jungs?" Jeremy-chan: "Kein Stück. Ich kann nackte Männer nicht ausstehen." Daisuke: "Aber-" Jeremy-chan: "Nichts aber. Du wirst mir doch wohl zustimmen das Frauen wesentlich erotischer sind als Männer?" Daisuke: "Nein! Ich meine ja! Für mich. Aber du ... ich meine ..." Er brach ab und gab auf. Sayuri warf einen Blick auf Akane, über die vor Kurzem ein ganz ähnliches Gerücht umgegangen war. Und war es nicht so das Beide im gleichen Haus wohnten? Sayuri: (zu Jeremy-chan)"Darf man fragen mit, äh, mit wem du ... zusammen lebst?" Jeremy-chan war Sayuri's Blick zu Akane nicht entgangen. "Ich kann dich beruhigen, die betreffende Person ist momentan nicht anwesend." Sayuri und Yuka atmeten erleichtert aus. Yuka: "Aber wer ist es dann?" Jeremy-chan: "Meine Adoptivschwester. Ranko." Ranma verschluckte sich an seiner Cola und fing heftig an zu husten. Akane klopfte ihm auf den Rücken. Hiroshi und Daisuke machten enttäuschte Gesichter. Yuka starrte Jeremy-chan entgeistert an. Jeremy-chan lächelte und zwinkerte ihr zu. Yuka erbleichte, dann stieß sie Sayuri an. "He, wollten du und Hiroshi nicht noch wo hin?" Sayuri: "Wir? Nein, wir hatten nichts (bemerkt Yuka's Blick) Stimmt ja, wir hatten noch was vor. (steht auf und zieht auch Hiroshi mit hoch) Haben wir jetzt völlig die Zeit vergessen. Tut und leid das wir so plötzlich weg müssen. BaiBai." Hiroshi wollte noch was sagen, aber Sayuri zog ihn am Arm davon, dicht gefolgt von Yuka. Daisuke blinzelte, zuckte die Schultern und verabschiedete sich dann auch. Sayuri hatte ihren Freund inzwischen wieder losgelassen, und sie bahnten sich ihren Weg zwischen den Tischen hindurch. Hiroshi: "Was hast du es denn plötzlich so eilig?" Sayuri: "Bist du taub oder was? Hast du nicht gehört was Jessica gesagt hat? Sie ist lesbisch, und sie gibt es auch noch öffentlich zu." Yuka: "Und wie sie mich angeguckt hat. Brrrr, unheimlich." Daisuke: "Also, ich finde es unfair. Zwei der heißesten Mädels im Ort für die Männerwelt verloren." Hiroshi: "Ja, was für eine Verschwendung." Sayuri: ~ÄHEM!~ Hiroshi: "Uh, äh, du bist natürlich mindestens genauso hübsch." Immer noch das Thema diskutierend verließen sie das Lokal. Keiner von ihnen merkte das ihr Gespräch belauscht wurde. Mikado Sanzenin wandte den Kopf und sah zu Jeremy-chan. Er sah zu wie das Teilzeitmädchen am anderen Tisch in Gelächter ausbrach. Mikado: (zu Azusa)"Warte hier auf mich, ich muß ein schweres Unglück wieder rückgängig machen." Gleichzeitig bei unseren Freunden. Jeremy-chan beobachtete wie Hiroshi von seiner Freundin weggezerrt wurde. Sie versuchte das Kichern zu unterdrücken, versagte und prustete dann heraus. Jeremy-chan: "Mpf-f-f-f-f-Wahahahaha! Habt ihr die Gesichter gesehen? Zum schießen. Vor allem Yuka als ich ihr zugeblinzelt habe." Akane war nicht begeistert. Sie zog die Augenbrauen zusammen und sah sie streng an. "Ich finde das nicht sonderlich komisch, wie du meine Freundinnen verarscht hast." Jeremy-chan: "Hab' ich doch gar nicht. Als Mädchen bin ich wirklich lesbisch, sonst wäre ich ja als Junge schwul." Akane: "Und was du da mit Yuka gemacht hast, was sollte das?" Jeremy-chan: "Wieso? Sie sieht doch gut aus, darf ich da nicht flirten?" Akane: "Nicht wenn du so aussiehst." Jeremy-chan: "Okay, ich geb' zu, das war nicht fair von mir. Kommt nicht wieder vor." Ryoga: "Sag mal, diese Ranko, irgendwoher kenne ich den Namen. Wer ist das?" Akane: "Ranma's Jusenkyo-Form." Ryoga sah von Jeremy-chan zu Ranma und wieder zurück. "Ihr seid ein Paar?" Jeremy-chan/Ranma: "NEIN! Seh' ich so aus als wär ich schwul?" Ranma: (zu Jeremy-chan)"Den Witz fand' ich übrigens auch nicht komisch. Hättest du nicht ein anderes Mädchen nehmen können?" Jeremy-chan: "Klar könnte ich. Mach mal Vorschläge." Ranma: "Öööh... " Jeremy-chan: "Siehst du. Wir sind die einzigen heterosexuellen Lesben hier, wir müssen das alleine durchstehen. Außerdem schlafen wir schließlich im gleichen Zimmer, und das unser Verhältnis über normale Freundschaft hinausgeht, oder was anderes als platonisch ist, habe ich nie behauptet. Und zudem dürfte uns das unliebsame Verehrer vom Hals halten." Ranma wollte grade sagen, das ihn das an Nabiki's Wortverdreherei erinnerte, als sich jemand mit an den Tisch setzte. Sanzenin nahm Jeremy-chan gegenüber Platz und beugte sich vor. "Entschuldige wenn ich störe. Ich wollte nicht lauschen, aber stimmt es das du kein Interesse am starken Geschlecht hast?" Jeremy-chan: "Es stimmt, ja. Was geht dich das an?" Mikado: "Eine solche Tragödie sollte niemanden unberührt lassen. Ich kann es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, das ein so hübsches Mädchen wie du nie in den Genuß von wahrer männlicher Gesellschaft kommen wird. Das du nie das beschützende Gefühl in der liebevollen Umarmung eines Jungen erfahren wirst. Das du nie die wahren Freuden kennen lernen wirst, die dir ein Männerkörper bieten kann." Während seiner Rede hatte sich Mikado immer näher zu Jeremy-chan hinübergebeugt. Nun fühlte sie ihren persönlichen Sicherheitsabstand unterschritten. Sie packte ihn am Kragen, zog ihn über den Tisch zu sich heran und starrte ihm kalt in die Augen. Jeremy-chan: "Hör mal zu, Kumpel. Du wirst es nicht glauben, aber ich weiß besser über Jungs Bescheid als du denkst. Und ich kann dir mit 100%iger Sicherheit sagen, ich habe kein! Interesse!" Angewidert schubste sie Mikado von sich. Er fiel zurück in den Stuhl wo er einen Augenblick sitzen blieb, unsicher wie er sich verhalten sollte. Dann war er wieder hoch und neben Jeremy-chan, und ergriff ihre Hand. Mikado: "Welch ungeheuerliche Travestie. Es bricht mir das Herz zu sehen, wie weit du vom rechten Weg abgekommen bist. (nimmt sie in den Arm) Ich sehe nur noch eine Möglichkeit dich wieder zu Verstand zu bringen: Ich selbst muß dir beweisen das du wirkliche Erfüllung nur bei einem Mann finden kannst." Er spitzte die Lippen und näherte sich Jeremy-chan's Gesicht. Diese hatte bereits die Faust zurückgezogen, bereit zuzuschlagen. Doch bevor sie handeln konnte wurde Mikado auf wirkungsvolle Weise unterbrochen: Durch den Einschlag eines Stuhles auf seinem Kopf. Ranma senkte die Hand mit der er das Möbelstück geworfen hatte. "Küß meine Schwester und ich mach' Dosenfutter aus dir ... Nein, ich werde dich einfach nur festhalten, und Jessica darf selbst entscheiden was sie mit dir macht." Zu Jeremy-chan gewand meinte er trocken "Unliebsame Verehrer vom Hals halten, was?" Mikado befühlte seine Beule, dann stellte er sich herausfordernd vor Ranma. "Das ist nun schon das zweite Mal das du misch schlägst. Ich werde diese Schmach nicht auf mir sitzen lassen. Ich fordere dich zum Kampf im Eis-Paarlauf." Ranma: (läßt die Knöchel knacken)"Na bitte, besser kann es ja gar nicht kommen. Genau das wollte ich auch grade vorschlagen." Mikado: (dreht sich um)"Azusa, kannst du mal hierher kommen? Wir haben einen Herausforderer." Azusa stand von ihrem Platz auf und kam näher. Mikado deutete auf sie und sagte zu Ranma "Das ist meine Partnerin im Paarlauf, Azusa Shiratori. Wo ist die deine?" Wortlos deutete Ranma auf Akane. Akane stutzte, schaute links, dann rechts. Ranma zeigte tatsächlich auf sie. "Hey, wer hat gesagt das ich bei eurer Spinnerei mitmache?" Aber ihr Protest blieb ungehört. Azusa war inzwischen bei Mikado angekommen, beide gingen in eine TeamRocket ähnliche Pose. Der Eisläufer sah hochnäsig auf Ranma. "Noch hast du Gelegenheit aufzugeben. Denn wisse, das du es mit dem ungeschlagenen 'Goldenen Paar' von Kolkhoz Highschool zu tun hast." Er stutzte, Azusa war nicht mehr bei ihm. Azusa: "Pierre, Pierre." Ryoga: "Waahhh! Geh weg." (versucht Azusa von seinem Bein loszureißen) Mikado: (reißt Azusa von Ryogas Hose weg)"Du hast die ganze Stimmung ruiniert, du dumme Ziege. (wendet sich wieder Ranma zu) Also, nimmst du an?" Ranma: "Sag Ort und Zeit, und wir werden da sein." Akane: "Wer hat dir erlaubt über mich zu entscheiden?" Mikado ignorierte Akane und machte Azusa wieder von Ryoga los. "Die Eishalle wo wir uns das erste Mal begegneten. In zwei Wochen. (grinst hämisch) Du wirst es bereuen. (zu Azusa) Und du hör' endlich mit diesem Unfug auf!" Azusa: (weinerlich)"Aber dieser Grobian hat Pierre." Ranma: (zu Mikado)"Ha! Ich kann es kaum noch erwarten. Ich werde dir so fest in den Hintern treten das du den Mond küßt." (Anm.d.Autors: Ihr meint das Ranma zu übertrieben reagiert? Erinnert euch an seine Worte im Manga. Zitat: "Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich richtig wütend". Nach all der Zeit hat er Mikado nicht vergeben.) Mikado: "Wir werden sehen." Azusa: "Wenn wir gewinnen, dann bekomme ich Pierre." Ryoga: "Kommt überhaupt nicht in Frage." Azusa: "Ich will aber Pierre haben. ich will! Ich will! Ich wi- mbrlf!" Mikado hielt seiner Partnerin den Mund zu. "Gut. In zwei Wochen werdet ihr eine schreckliche Niederlage erleiden. Hahahaha." Lachend verließ er, einer strampelnden Azusa immer noch den Mund zuhaltend, das Lokal. Ryoga: "Puh! Endlich ist dieses verrückte Weib weg." Jeremy-chan: (zu Ranma)"War das nicht übertrieben? Er hat dir doch nichts getan, und um mir brauchst du dir keine Sorgen machen." Ranma: "Das ist eine persönliche Sache. Jedesmal wenn ich sein Gesicht sehe kommt mir das Essen hoch. Es wird Zeit das ich daran Änderungen vornehme, ohne plastische Chirurgie. (zu Akane) Ich hoffe du kannst Schlittschuhlaufen, der Kampf wird nicht einfach. Wir sollten bald anfangen zu üben." Akane: (ganz ruhig)"Oh, ich bin recht gut darin. Aber das ist eigentlich egal, weil (explodiert) Ich ganz sicher nicht mit dir daran teilnehmen werde. Ich lasse mich doch nicht herumkommandieren. Mach' was du willst, aber ohne mich." Ranma: "Aber ... am Paarlauf kann man nur als Paar mitmachen." Akane: "Das hättest du dir 'vorher' überlegen sollen. Such' dir eine andere Dumme." Ranma: "Wen soll ich denn nehmen? Wer außer dir kann kämpfen und ist gut genug für so einen Wettstreit?" Ryoga: "Und ist dazu noch ein Mädchen?" ############################################################################# Tendo Wohnzimmer. Kasumi hatte sich mal wieder selbst übertroffen und ein exquisites Mahl auf den Tisch gezaubert. Alle Anwesenden langten kräftig zu. Ryoga war auch mit da, Ranma hatte keine Lust gehabt ihn nach Hause zu bringen, und Akane hatte nichts dagegen gehabt das er bei ihnen mit übernachten könnte. Bald war der letzte Krümel vom Tisch verschwunden, und Kasumi war am abdecken. Genma: "Nun, Sohn, gibt es was Neues zu berichten? (flüstert) Hast du den Nachmittag mit Akane effektiv nutzen können?" ~Bonk~ Akane: "Ich hab' das gehört. Wir sind nur etwas in der Stadt herumgeschlendert, mehr nicht. Oh, doch, etwas war da noch. Ranma hat es nicht sein lassen können und sich in Schwierigkeiten gebracht." Ryoga: "Ja, er hat sich mit einem Eisläufer, der übrigens eine sehr aufdringliche Freundin hatte, gestritten. Nun duellieren sie sich in zwei Wochen." Kasumi: "Oh, wie nett von ihm." Genma: "Bravo mein Junge. Eine Herausforderung. Du hast dein Training in letzter Zeit sowieso viel zu sehr vernachlässigt. Ein Duell ist genau das richtige. Ich hoffe, dein Gegner lohnt sich?" Ranma: "Pah, ein Weichei ist er. Ein Angeber von Kolkhoz Highschool, hat mich zu einem Match im Eis-Paarlaufen herausgefordert." Nabiki: "Sagtest du Kolkhoz? Heißt er zufällig Sanzenin?" Ranma: "Ja, warum fragst du?" Nabiki: "Mikado Sanzenin und seine Partnerin Azusa Shiratori. Das Goldene Paar gilt als unschlagbar. (Yen-Zeichen in den Augen) Was man mit so einem Turnier verdienen könnte..." Ranma: "Setzte auf mich. Ich gewinne nämlich." Nabiki: "Bescheiden wie eh und je, was Saotome? Sei dir nicht zu sicher, unschlagbar bedeutet im Normalfall, das noch niemand gegen sie gewonnen hat. Außerdem bezweifle ich das Imutochan's Eislaufen gut genug dafür ist." Akane: (sauer)"Abgesehen davon das ich sehr wohl 'gut genug' dafür bin, wieso nehmen immer alle an das 'ich' das machen soll?" Nabiki: "Dann hat Ranma ein Problem, im Paarlauf nimmt man normalerweise zu zweit teil." Jeremy: "Äh, den zweiten Teil übernehme ich." Soun: "Aber besteht ein Paar nicht aus einem Jungen und einem Mädchen?" Jeremy: "Und, wo ist das Problem?" Soun: "Du und Ranma seid beide Ju- ... oh, verstehe." Nabiki: "Darf man lachen?" Jeremy: "Nein." ############################################################################# In der Eishalle. Angesichts der unbeabsichtigten Entwicklung der Ereignisse war Training angesagt. Jeremy hatte in seine Jusenkyo-Form gewechselt, sich einen dicken Pulli übergezogen und saß nun auf der Bank und schnürte sich die Schlittschuhe zu. Ranma, in seinem klassischen Outfit, und Akane, in dicke Kleidung gegen die Kälte eingepackt, warteten schon an der Tür zur Eisfläche. Jeremy-chan stakste unbeholfen auf den Schlittschuhen näher. Ranma: "Sag mal, bist du eigentlich schonmal auf Eis gelaufen?" Jeremy-chan: "Nö, das nicht. Aber ich bin ein recht guter Rollerblader, das hier sollte nicht viel anders sein." Sie setzte einen Fuß aufs Eis, rutschte aus, und legte sich der Länge nach hin. Jeremy-chan: (Gesicht im Eis)"Das tat ... fast nicht weh. ~stöhn~ " Ranma wandte sich fast verzweifelt an Akane. "Bist du sicher das du es nicht machen willst?" Akane: (kopfschütteln)"Du hast dir die Suppe eingebrockt, du löffelst sie auch wieder aus." Man konnte nicht sagen ob es an dem Unterschied zwischen Straße und Eis lag, oder daran das Jeremy-chan in ihrem alternativen Körper darin keine Übung hatte, aber nach ein paar weiteren 'Ausrutschern' hatte sie den Bogen raus. Nun konnte sie sich mit relativer Sicherheit auf dem Eis bewegen, und Ranma ging mit ihr zu etwas waghalsigeren Brems- und Wendemanövern über. Es wäre wahrscheinlich weiterhin nichts passiert, wenn nicht das Goldene Paar in der gleichen Halle trainiert hätte. Als eine große Menge Leute in Eishockeymontur die Fläche betraten, machten die meisten Besucher um Mikado und Azusa Platz. Auch Ranma zog Jeremy-chan zur Seite. Ranma: "Gleich machen sie wieder den 'Angriff der Hundert'. Schau hin und beobachte, und lerne den Gegner kennen." Wie auf ein geheimes Zeichen griffen die Eishockeyspieler an. Mikado und Azusa warteten bis zum letzten Augenblick, dann schlugen sie zu. Jeremy-chan staunte mit welcher Leichtigkeit sich die zwei auf dem Eis bewegten, den Attacken auswichen und einen Gegner nach dem anderen ausschalteten. Helme, Schuhe, Arm- und Beinschützer flogen durch die ganze Halle. Dann, als nur noch wenige Gegner standen, flog ein scheinbar verirrter Hockeyschläger auf Mikado zu und traf ihn zielsicher am Kopf. Der Eisläufer kam aus dem Takt und kassierte ein paar Treffer, bevor alle hundert Kontrahenten am Boden lagen. Mikado hob den Hockeyschläger auf und sah mißtrauisch in die Runde. Ranma schaute unschuldig in eine andere Richtung und pfiff vor sich hin. Sanzenin glitt zu ihm hinüber und drohte ihm mit dem Holzprügel. Mikado: "Wirklich sehr komisch. Wenn ich nicht zufällig heute gute Laune hätte, dann würde ich die Sache hier und jetzt klären." Ranma reckte Kampflustig das Kinn vor. "Tu dir keinen Zwang an." Für einen Augenblick sah es fast so aus als wolle Mikado seine Drohung wahr machen, dann entspannte er sich aber wieder. "Nein, der Kampf ist in zwei Wochen, und bis dahin werde ich mich gedulden." Er grinste, obwohl es mehr nach einem Zähnefletschen aussah. Ranma: "Pah! Feigling." Das Grinsen verschwand. "Wie bitte?" Ranma: "Du hast mich schon verstanden." Kurz bevor sich die zwei gegenseitig an die Gurgel gehen konnten, stellte sich Jeremy-chan dazwischen. "Sofort aufhören! Umbringen könnt ihr euch in zwei Wochen immer noch." Ärgerlich sah sie von einem zum anderen, und blieb schließlich bei Ranma. "Und du, hör endlich auf Mikado zu provozieren. Du kannst ihn nicht zusammenschlagen nur weil dir sein Gesicht nicht paßt." Mikado: "Was nehmen meine Ohren war? Höre ich da etwa Sorge um mich in deiner Stimme?" Jeremy-chan: "Nein. Aber Ranma übertreibt wegen einer Sache die gar nicht passiert ist." Mikado: "Du bist tatsächlich um mein Wohl besorgt. Es besteht also noch Hoffnung für dich. Laß mich dir mit einem Kuß danken." Wißt ihr wie weh eine Schlittschuhkufe im Gesicht tun kann? Mikado weiß es jetzt. Ranma: (zu Jeremy-chan)"Hmm, ich verstehe nicht ganz was an deinem Zusammenschlagen so anders sein soll als an meinem?" ############################################################################# Jeremy lag auf dem Rücken im Dojo. Er hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt und den Oberkörper einige Zentimeter vom Boden angehoben. Das Gleiche tat der mit seinen ausgestreckten Beinen, so das er zwar fast flach dalag, effektiv aber nur mit dem Hintern die Erde berührte. Er verharrte eine ganze Zeitlang in dieser Position, bis seine Bauchmuskeln anfingen zu schmerzen. Jeremy entspannte sich und ließ seine Glieder auf den Boden fallen. Nach einer Verschnaufpause drehte er sich auf den Bauch und begann Liegestütze, wobei er bei jeder Aufwärtsbewegung zusätzlich in die Hände klatschte. Genma betrat das Dojo, blieb am Eingang stehen und sah Jeremy zu. Dieser störte sich nicht daran. Nachdem er genug Liegestütze gemacht hatte, begann er eine einfache Kata. Genma beobachtete ihn weiter. Als Jeremy den Schattenkampf zuende geführt hatte trat Genma auf ihn zu. "Ranma unterrichtet dich also in Musabetsu Kakuto, hm?" Jeremy. "Ja, was dagegen?" Genma überging die Frage. "Und du wirst Ranma bald in einem Wettkampf als..." Er verzog verächtlich das Gesicht. "...Partnerin unterstützen?" Jeremy: "Beim Eiskampflaufen. Worauf willst du hinaus?" Genma: "Du bist kein Saotome. Aber du trägst meinen Namen, auch wenn es mir nicht paßt. Und dadurch trägst du eine gewisse Verantwortung." Er machte eine dramatische Pause. Jeremy bekam ein ungutes Gefühl. "Und weiter?" Genma: "Kein Saotome hat jemals einen Kampf verloren. Auch wenn ich dich nicht als solchen akzeptiere, so ist Ranmas Erfolg in dem Kampf auch von deinem Können abhängig. Um einen Sieg zu garantieren habe ich beschlossen dich zu unterrichten." Jeremy: "Danke, aber ich verzichte." Genma: (verwirrt)"Was?" Jeremy: "Ich will nicht. Ich kenne deine, gelinde gesagt, seltsamen Trainingsmetoden. Und außerdem schlafe ich morgens gerne aus." Genma: "Was du willst oder nicht steht hier nicht zur Debatte." Jeremy: "Und was willst du dagegen machen? Mich zwingen?" Genma: "Wenn es sein muß, ja." Jeremy: "Und wie?" Genma griff an. Kasumi summte fröhlich vor sich hin, während sie am fensterputzen war. Nachdem sie ihre Arbeit beendet hatte kippte sie das dreckige Wasser weg und packte die Utensilien zusammen in den Eimer. Sie nahm den Behälter und wollte ihn wieder zurück in die Besenkammer stellen. Als sie jedoch die Tür öffnete kam ihr Ryoga entgegen. Kasumi: "Ryoga-kun? Was tust du im Abstellraum?" Ryoga: "Ich, äh, hehe ... Ich suche den Ausgang. Ich habe ja gesagt das ich wieder nach Hause will." Kasumi: (verwundert)"Ja, aber das war doch gestern Abend." Ryoga lachte verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. Kasumi: "Und ich habe mir schon Sorgen gemacht. Ich hatte nämlich gestern noch bei dir Zuhause angerufen um zu sehen ob du heile angekommen bist, aber niemand hat abgenommen." Ryoga: "Wahrscheinlich sind meine Eltern auch grade unterwegs." Kasumi: "Das kann natürlich sein. (legte einen Finger ans Kinn und überlegt) Wenn du willst kann ich dich zu dir nach Hause bringen. Ich wollte sowieso noch in die Stadt." Ryoga: "Das ist aber wirklich nicht nötig." Kasumi: "Ach was. Geh' schonmal zur Tür, ich muß mich nur noch schnell umziehen." Kasumi verschwand und ließ Ryoga zurück. Dieser drehte sich einmal im Kreis. Er ging los und landete im Wohnzimmer, wo Ranma und Akane saßen und Fernseh guckten. Ranma: (staunt)"Huh, Ryoga? Ich dachte du wärst schon weg." Ryoga: "Uhm, mir ist was dazwischengekommen." Kasumi kam herein. "Oh, hier bist du Ryoga-kun. Können wir los?" Ryoga: "Aber ich möchte wirklich keine Umstände bereiten." Kasumi: "Tust du auch nicht. Tofu-chan, ich meine Doktor Ono, hat mich ins Kino eingeladen. Es macht ihm sicher nichts aus einen Umweg zu fahren und dich bei dir abzusetzen." Ryoga: "Wenn du meinst." Er folgte Kasumi zur Tür, blieb aber stehen als ihre Worte einsanken. "Uhh, Kasumi? Du gehst mit Doktor Tofu aus? Aber ich dachte das Akane in ihn ... ich meine, das sie ihn auch mag?" Kasumi: (verwirrt)"Akane? (Gesicht hellt sich auf) Oh, das meinst du. Imutochan hat Tofu bis vor kurzem als eine Art großen Bruder betrachtet, aber aus irgend einem Grund hat das nachgelassen." Kasumi ging weiter. Ryoga nickte und folgte ihr aus dem Haus. Seine Gedanken waren aber in Aufruhr. Mit diesem Gedanken versank er in Tagträumereien. (Anm.d.Autors: Wenn Akane nicht grade eine brutale Verrückte ist, ist sie ein nettes Mädchen (Zitat Kasumi). Sie verhält sich Jungs gegenüber, die nicht mit ihr ausgehen wollen und auch sonst keine romantische Bedrohung darstellen, eigentlich ganz normal. Deswegen kommt sie diesmal auch besser mit Ranma klar. Deswegen empfindet Ryoga auch diesmal wieder so stark für sie. Er hatte sich letztes Mal in Akane verliebt, und nichts spricht dagegen das jetzt das Gleiche passiert. Auf lange Sicht könnte das Ärger bedeuten.) Akane nieste. Gleichzeitig lief es Ranma kalt den Rücken runter. Irgend etwas war passiert, etwas schlechtes. Er konnte es spüren. <Ärger ist im Verzug. Aber was könnte das sein?> Ranma: "Spürst du das auch?" Akane: "Huh? Was denn?" Ranma: "Ich weiß nicht. Als ob etwas in der Luft liegt." Akane konzentrierte sich und lauschte in sich hinein. "Ja ... irgend etwas ist da. Es fühlt sich an als ob sich die Nackenhaare aufstellen." Ranma: "Das ist Jeremy, den meine ich nicht. Ich meine mehr so eine Art Vorahnung." Akane: "Nein, ich spür' nichts. Aber was meinst du mit 'Das ist Jeremy'? Wieso soll ich ihn spüren können?" Ranma: "Seine Aura. Das ist schon eine ganze Weile so, er scheint wieder mal mit seinem Ki rumzuspielen. Wenn er versucht ernsthaft mit mir zu sparren holt er immer seine Kampfaura raus." Akane nickte verständnislos und wandte sich wieder dem TV zu. Nach einem Augenblick griff sie das Thema wieder auf. "Aber mit wem könnte Jeremy denn kämpfen? Wir sind hier, und Ryoga ist grade weg." Ranma sah auf. Akane hatte recht. Er lauschte einen Moment, und tatsächlich, da war noch jemand anderes. Jeremys Gegner benutzte offensichtlich kein Ki um seine Techniken zu verbessern, aber Ranma kannte diese Schwingung sehr gut und würde sie überall erkennen, solange sie nicht absichtlich getarnt war. Er zog die Augenbrauen zusammen. "Pop." Ranma stand auf und lief in den Garten, zum Dojo. Als er die Tür aufzog duckte er sich hastig, und der Majin Ken zischte knapp über ihn hinweg. Im Dojo waren Genma und Jeremy in eine wüste Prügelei verwickelt. Jeremy schlug und trat nach dem älteren Saotome. Genma schien sich nicht sonderlich daran zu stöhren, er wich den Attacken aus und plazierte selber gut gezielte Treffer. Akane stellte sich neben Ranma und blickte überrascht auf das Geschehen, dann auf Ranma. Ranma: "Ich frage mich was Baka Oyaji jetzt schon wieder angestellt hat? So ausgeflippt habe ich Jeremy noch nie gesehen." Akane sah den beiden Kämpfenden zu, Jeremy versuchte mit verbissenem Gesichtsausdruck Genma in den Boden zu stampfen, leider vergeblich. Akane: "Er scheint zwar nicht sonderlich gute Laune zu haben, aber als Nabiki versucht hat ihn bloßzustellen war er sehr viel ärgerlicher, finde ich." Ranma schüttelte den Kopf. "Das täuscht." Er deutete auf die Ki-Blasts, die Jeremy fliegen ließ wenn Genma außer Reichweite war. Die Blasts trafen nicht, sondern zerplatzten wie Seifenblasen an den Wänden. "Sein Majin Ken basiert auf Ruhe. Und momentan ist er alles andere als ruhig, sie richten keinen Schaden an." Jeremy hatte inzwischen die Nase voll, das Genma ihn systematisch fertig machte. Der Kampf bekam eine ernste Note als er sein Naginata aus Sub-space holte und auf Genma einhieb. Genma runzelte die Stirn, und paßte seinen Stil entsprechend an. Sein Blick war verächtlich. "Waffen sind eine Schwäche. Nimmt man sie weg hat man den Kampf schon gewonnen." Jeremy sparte sich die Antwort und stieß von. Er schlitzte Genma's Gi am Ärmel auf, und ein dünner roter Strich erschien auf dessen Haut. Genma sah auf seinen Arm, dann auf Jeremy welcher das Naginata links und rechts neben seinen Körper kreisen ließ. Der alte Martial Artist beschloß den Kampf doch etwas mehr Beachtung zu schenken. Mit einer schnellen Bewegung hatte er Jeremy den Stab entrissen, dann packte er ihn am Arm und warf ihn aus dem Dojo. Ranma und Akane sprangen zur Seite als Jeremy durch die Tür flog. Genma zog seinen Gürtel fester und folgte ihm nach draußen. Akane: "Willst du ihm nicht helfen?" Ranma: "Wenn ich mich einmische ist er hinterher nur beleidigt. (zu Genma) He, Pop!" Genma drehte sich zu seinem Sohn um. Dann meldete sich sein Gefahrensinn, aus den Augenwinkeln sah er wie Jeremy ihm mit einem Halbkreistritt an den Kopf zu treten versuchte. Er kickte nach hinten und der Junge flog und landete zielsicher im Teich. Genma wandte sich erneut an Ranma. "Halte dich da raus, Sohn. Was ich mache ist nur zu deinem Besten." Ranma: (sarkastisch)"Zu 'meinem' Besten'? (knackt mit den Knöcheln) Du weißt das du hiernach dran bist?" Genma schnaubte nur als Antwort und wandte sich wieder um. Jeremy-chan war inzwischen aus dem Wasser gestiegen. Sie zog einen Fisch aus dem Ärmel, sah das zappelnde Wesen komisch an, und warf ihn dann über die Schulter zurück in den Teich. Dann stürzte sie sich auf Genma. Genma wich zurück und blockte, als Jeremy-chan wie eine Furie auf ihn losging. Punch um Punch ließ sie fliegen und hämmerte auf ihn ein. Als sie das Tempo noch steigerte wurde Genma tatsächlich etwas hektisch, hielt aber trotzdem locker mit. Es gehörte mehr dazu, um einen Kämpfer seiner Klasse ins Schwitzen zu bringen. Die Tatsache, das sie noch immer noch an Genma rankam, machte Jeremy-chan aber nur noch wütender. Jeremy-chan: "Raaaahh!" Sie schlug und schlug und schlug, aber Genma grinste nur spöttisch. "Du hättest nicht ins Wasser fallen sollen, als Mädchen hast du keine Chance." Jeremy-chan: "AAAAHHH!!" Voller Zorn versuchte sie noch schneller zu werden, schaffte es aber nicht. Genma lachte sie nur aus. Ranma dagegen wußte sehr wohl, was seine Schwester-sonst-Bruder da vorhatte. Ranma: "Sag es einfach." Jeremy-chan fletschte die Zähne und bedrängte Genma weiter. Ranma: "Sprich es aus. Glaub mir, es hilft." Jeremy-chan: "KACHUU TENSHIN AMAGURIKEN!" ~Bratatatatata~ Der Name setzte die Attacke frei, und in Genma's Gesicht landeten ziemlich viele Treffer. Benommen stolperte er zurück und kippte hinten über. Jeremy-chan keuchte erschöpft und stützte sich auf ihren Knien ab. Genma setzte sich auf und schüttelte den Kopf, um wieder klar denken zu können (Als ob das möglich wäre). Er hatte nicht damit gerechnet das Jeremy ihn derart hätte treffen können, noch dazu als Mädchen. Er wischte sich das Blut vom Kinn und stand auf. Dann griff er an, diesmal ernsthaft. Jeremy-chan hatte keine Chance. Genma's Knie traf sie hart im Magen, und sie hörte ihre Zähne knirschen als er ihr die Faust unters Kinn hämmerte. Sie brach bewußtlos zusammen als er ihr die zusammengefalteten Hände in den Nacken schlug. Genma sah auf das regungslose Mädchen und rieb sich sein schmerzendes Gesicht. Er war sich nicht sicher wie der Kampf ausgegangen wäre, hätte ihn Jeremy-chan als Junge mit der Attacke getroffen. Vielleicht steckte doch etwas Potential in dem Jungen. Seine Gedanken wurden unterbrochen als ihn jemand auf die Schulter tippte. Er sah sich um und in das Gesicht seines Sohnes. Ranma grinste und schlug mit seiner Faust und die offene andere Hand. ~Kapowie~ Kurze, sehr kurze Zeit später war ein ohnmächtiger Genma auf den Weg in L.E.O. (Low Earth Orbit = Niedrige Erdumlaufbahn) ############################################################################# Einige Tage und auch mehrere Übungsstunden später, wieder in der Eishalle. Diesmal zum Glück ohne Sanzenin und Shiratori. Das war auch gut so, denn so konnten Ranma und Jeremy-chan ungestört üben. Die beiden hatten sich inzwischen gut aufeinander eingespielt, und konnten einige waghalsige Manöver im Martial Arts Ice Skating vollführen. Ranma raste mit Jeremy-chan als Partnerin übers Eis. Sie trennten sich und zogen eine scharfe Linkskurve, das die Eissplitter nur so aufstoben. In der Bewegung ergriff Ranma das Teilzeitmädchen an den Händen und zog sie eng in die Kurve hinein. Jeremy-chan klammerte sich fest, durch die Drehbewegung hoben ihre Beine vom Boden ab, und ihre Kufen zischten in einer 360Grad Bewegung um Ranma herum. Er zog sie wieder an sich, setzte sie auf dem Boden ab, und Beide glitten weiter übers Eis. Ranma: "Jetzt!" Er fuhr hinter Jeremy-chan, packte sie an der Hüfte und warf sie in die Luft. Während sie dort einige Pirouetten drehte schlug Ranma gegen einen imaginären Gegner. Als er den Schattenkampf beendet hatte fing er seine Partnerin elegant wieder auf. Sie trennten sich, glitten auseinander, zogen einen Bogen und trafen wieder zusammen. Jeremy-chan nahm Ranma's Hand und zog ihn hoch und über ihren Kopf. Ohne loszulassen verwandelte Ranma die Bewegung in einen Vorwärtsflip, schwang sich mit einem Flashkick-ähnlichen Manöver über sie hinweg und landete hinter ihr. Den Schwung ausnutzend wirbelte er Jeremy-chan herum und in die Höhe. Sie trat mit beiden Beinen zu und ließ sich dann wieder auffangen. Ranma zog sie dicht an sich, und Beide nutzten das Vorwärtsmoment um sich regelrecht nach Vorne zu katapultieren. Mit einer scharfen Bewegung kamen sie zum Stehen. Jeremy-chan atmete schwer und stützte sich mit den Händen auf ihre Knie. Ranma wischte sich mit dem Daumen den Schweiß von den Augenbrauen und schnippte seinen Zopf wieder auf den Rücken. Ranma: "Das war doch gar nicht mal so schlecht. Wenn wir so weitermachen schlagen wir diese Angeber locker, oder was meinst du?" Jeremy-chan: "Ich denke ~keuch~ das es ganz gut ist das du ~schnauf~ das nicht mit Akane machen mußt." Ranma: "Wie meinst du das?" Jeremy-chan: (kommt wieder zu Atem)"Als du mich eben aufgefangen hast, da hast du mir schon zum vierten Mal heute an den Busen gegrabscht." Ranma hätte sich fast aufs Eis gelegt als er das hörte. Abwehrend fuchtelte er mit den Händen. "Das ist keine Absicht. Ehrlich. Das mußt du mir glauben. Ich meine das nicht so. Ich-" Jeremy-chan unterbrach ihn lachend. "Ich weiß. Du würdest wahrscheinlich eher in eine Grube voller Katzen springen, als einem Mädchen an die Wäsche zu gehen von dem du weißt das sie ein Junge ist." Sie wurde wieder ernst. "Paß in Zukunft trotzdem besser auf, okay? Die sind verdammt empfindlich, die Dinger." Ranma: "Das weiß ich leider nur zu gut ~seufz~. ... Hmm, ich bin echt froh das du nicht Akane bist, sonst wäre ich jetzt schon wieder per Luftpost unterwegs." Akane: "Hatschie!" Sie schniefte und sah wieder auf die Eisbahn. Ranma schaute zu ihr hinüber und sagte etwas, worauf Jeremy-chan lachen mußte. Akane hatte sich von Sayuri und Yuka dazu überreden lassen dem Training der Saotomes zuzuschauen. Nachdem ihre Schwester die Werbetrommel gerührt und fleißig Kohle kassiert hatte, war der bevorstehende Kampf in aller Munde. Mittlerweile hieß es schon Furinkan vs. Kolkhoz. Und nun saß sie hier mit ihren Freundinnen auf der Zuschauerbank und sah zu wie die zwei Jusenkyo-Opfer halsbrecherische Kunststücke machten. Sayuri: "Weißt du, Akane, die Zwei geben zusammen ein hübsches Paar ab." Akane sah ihre Freundin nur ungläubig an. "Ich glaube eher nicht." Sayuri: "Doch wirklich, schau sie dir doch an. Ranma und Jessica arbeiten perfekt zusammen, jeder vertraut dem anderen." Yuka: "Und Ranma scheint zu ihr richtig offen zu sein. (macht ein enttäuschtes Gesicht) Jedesmal wenn ich versucht habe mit ihm zu flirten fing er an zu stottern und wurde ganz nervös. Bei seiner Adoptivschwester ist das ganz anders." Akane: "Du hast was? Mit ihm geflirtet?" Yuka: "Keine Angst, ich spanne dir deinen Freund schon nicht aus. (blickt verträumt auf die Eisfläche) Aber was würde ich dafür geben jetzt an Jessica's Stelle zu sein ..." Akane: (wirft dazwischen)"Ranma ist nicht mein Freund." Sayuri: "... Und von ihm im Arm gehalten zu werden. ~schmacht~ " Akane sah demonstrativ weg und verschränkte die Arme. "Pah!" Yuka: "Oho, höre ich da etwa eine Spur von Eifersucht?" Akane: "ICH BIN NICHT EIFERSÜCHTIG! ... Von mir aus können Ranma und 'Jessica' bleiben wo der Pfeffer wächst." Sayuri: (grinst zu Yuka)"Akane ist überhaupt nicht eifersüchtig, nicht wahr?" Yuka: (sarkastisch)"Nein, überhaupt nicht." Akane: " ~knurr~ " Yuka: "Beruhige dich wieder, wir machen doch nur Spaß. Außerdem besteht doch überhaupt keine Gefahr das Jessica dir Ranma wegnimmt. Sie ist lesbisch, schon vergessen?" Akane sagte nichts, sondern starrte nur auf die Eisfläche. Sie wußte das Jeremy und Ranma nur Freunde waren. Eher würde Nabiki Geld verschenken als das sich die zwei auf eine derartige Beziehung miteinander einließen. Also warum machte sie der Anblick dann so wütend? Ein kleines Stimmchen piepste in ihre Gedanken. "Weil du weißt das 'du' jetzt dort auf dem Eis sein könntest. Das Ranma 'dich' in den Armen halten könnte." Akane schlug die innere Stimme nieder, drehte sich um und stapfte davon. Ihre Freundinnen blickten ihr hinterher, sahen sich verwirrt an, und zuckten dann mit den Schultern. Sayuri: "Denkst du was ich denke?" Yuka: (nickt)"Definitiv eifersüchtig." ############################################################################# Nabiki's Zimmer, früh morgens. Seitdem Genma beschlossen hatte nun auch Jeremy zu trainieren hatte der tägliche Radau erheblich zugenommen. Im Gegenzug war dafür das Frühstück sehr viel ruhiger geworden, dank der Abwesenheit eines bis zu dem Zeitpunktes sehr bewußtlosen Pandas. Nabiki konnte der Tatsache im Moment aber nichts positives abgewinnen, sie wollte schlafen. Sie zog ihr Kopfkissen über denselben und drehte sich um. Es half nicht. Nach einer Weile gab sie auf. Mit hängendem Kopf und geschlossenen Augen verließ sie ihr Zimmer, ging die Treppe hinunter und in die Küche, wo Kasumi schon das Frühstück vorbereitete. Kasumi: "Ohayo Imutochan, gut geschlafen?" Nabiki: " ~grummelmurmel~ " Kasumi: "Ja, der Kaffee ist schon fertig." Nabiki: " ~murmelgrummel~ " Sie nahm die Tasse an, die Kasumi ihr reicht, und leerte sie mit einem Zug. Dann erst öffnete sie ihre Augen einen Spaltbreit, murmelte etwas das sich nach "Ich nehme mal ein Bad." anhörte und schlurfte wieder aus der Küche. Das Frühstück verlief ereignislos (wie gesagt, Genma-Panda lag noch ohnmächtig im Blumenbeet) und vier Teenager machten sich auf den Weg zur Schule. Als sie das Haus verließen, sahen sie ein kleines Zelt im Vorgarten stehen. Alle schauten verwundert. Jeremy: "Das sieht aus wie das von Ryoga." Ranma grinste, stellte sich neben das Zelt und holte tief Luft. "Hier spricht die Polizei. Sie sind umstellt. Herr Ryoga Hibiki, kommen Sie mit erhobenen Händen heraus!" Man hörte etwas im Zelt rumoren, dann steckte ein unausgeschlafener Ryoga seinen Kopf heraus. "Was zum ...?" Ranma sprang vor und kniff ihn in die Nase. "Reingefallen, Schweinebacke." Ryoga schlug die Hand zur Seite und sah die Anderen erstaunt an. "Huh? Was macht ihr denn hier mitten in der Wildnis?" Akane: "Die 'Wildnis' ist unser Vorgarten." Ryoga: (stammelt)"Oh ... Akane ... hallo. Hehe." Ranma gefiel Ryoga's Blick überhaupt nicht. Er kannte diesen Ausdruck. Wie zufällig stellte er sich zwischen die Beiden. "Hör mal, Schweinebacke, wenn du deine Sachen zügig zusammenpackst, dann nehmen wir dich mit zur Schule." Akane knuffte ihm in die Rippen. "Hör auf Ryoga so zu nennen, das ist nicht nett." Ranma's Gesicht versteinerte sich und er schwieg. Wenn man ganz genau hinsah konnte man aber erkennen das sein rechtes Auge ganz leicht zuckte. Weder Jeremy noch Nabiki entging diese Tatsache. Die Schulzeit flog nur so dahin. Akane fragte sich was heute mit Ranma los war. Jedesmal, wenn er glaubte das sie nicht hinsah, warf er Ryoga giftige Blicke zu. Über Ryoga wunderte sie sich auch. Es schien, als ob er manchmal träumend in der Gegend herumstarrte. Und in den Pausen, wenn sie versuchte ein Gespräch mit ihm anzufangen, stammelte und stotterte er wie Doktor Tofu es früher in Kasumi's Nähe getan hatte. Was das wohl zu bedeuten hatte? Auf dem Rückweg gab es einen kleinen Zwischenfall mit Frau Watanabe. Ranma wandelte sich wieder zurück, Jeremy-chan ließ es bleiben. Beim Eistraining würde sie sowieso wieder ein Mädchen sein müssen. Wieder in der Eishalle. Ryoga hatte Akane gefragt ob sie vielleicht Lust hätte, mit ihm ein wenig Schlittschuh zu laufen, wo Jeremy-chan und Ranma keine Zeit hatten. Akane hatte angenommen. Ranma hatte auf dem Weg zur Halle zweimal versucht Ryoga loszuwerden, aber der verlorene Junge schien ausnahmsweise mal den richtigen Weg zu finden. Später hatte sich herausgestellt das Ryoga überhaupt nicht Schlittschuhlaufen konnte, was ihm einen komischen Blick von Akane und lautes Lachen von Ranma eingebracht hatte. Dieses wiederum hatte fast zu einem Streit zwischen den Jungs geführt, bis Akane dazwischen gegangen war und Ryoga vorgeschlagen hatte das sie auch einfach nur zuschauen konnten. Und dabei blieb es auch. Nabiki betrat den Eingang der Eishalle. Sie winkte dem Mann an der Kasse einmal zu und wurde dann eingelassen ohne zu zahlen. In der Halle selbst sah sich kurz um, und ging dann zielstrebig auf Akane und Ryoga zu. Ryoga unterdessen hatte den wohl schwersten Kampf seines Lebens. Er saß neben Akane und versuchte verzweifelt genug Mut aufzubringen um sie anzusprechen. Schließlich gab er sich einen Ruck. Ryoga: "Ich-" Nabiki: (taucht hinter den Beiden auf)"Hi Imutochan. Gar nicht auf dem Eis?" Ryoga sackte in sich zusammen. Akane drehte sich zu ihrer Schwester um. "Nein, keine Lust heute. Was machst du hier?" Nabiki: "Geschäfte, Schwesterherz, Geschäfte. (deutet aufs Eis) Ich muß doch sehen wie sich meine Investition entwickelt." Akane rümpfte die Nase. Nabiki: "Wenn du ohnehin nicht aufs Eis gehst, leihst du mir deine Schlittschuhe?" Akane gab sie ihr. "Was hast du denn vor?" Nabiki setzte sich und zog ihre Schuhe aus. "Ein paar Promotion-Fotos von unseren Favoriten und den Kontrahenten." Sie zeigte zum gegenüberliegenden Ende der Halle, wo Mikado und Azusa das Eis betraten. "Ich habe dafür gesorgt das die Zwei auch hier sind. Sowas erhöht die Spannung beim eigentlichen Kampf." Akane schüttelte nur den Kopf. Nabiki schmunzelte, und ging zur Eisfläche. Auf besagter Eisfläche waren Ranma und Jeremy-chan noch völlig ahnungslos, das ihre Gegner ebenfalls anwesend waren. Sie merkten es erst als Jeremy-chan von jemand anderem als Ranma aufgefangen wurde. Mikado: "Sei mir gegrüßt, holde Schönheit. Welch glückliche Fügung des Schicksals, dich in meinen Armen zu finden." Jeremy-chan: (versucht wegzukommen)"Laß mich los!" Mikado: "Aber warum? Laß mich die Wärme meines Herzens mit dir teilen. Laß mich den Fluch brechen, der auf dir lastet." Jeremy-chan drückte Mikado's Gesicht, welches sich ihr schon wieder näherte, von sich weg. "Das ist kein Fluch, das ist meine Einstellung. Ich steh' nunmal auf Frauen, finde dich damit ab." Mikado ließ sie los. Nicht ganz freiwillig, angesichts der Tatsache das Ranma ihm am Ohr davonzog. "Du kannst es echt nicht lassen jedes Mädchen abzuküssen, was?" Mikado befreite sich aus Ranma's Griff und sah ihn ärgerlich an. "Ich tue nur das, was mir vorherbestimmt wurde." Er deutete anklagend auf Ranma. "Laß dir gesagt sein: Im Verlauf unseres Kampfes werde ich deiner Schwester einen Kuß rauben, und sie auf den richtigen Weg zurückführen." Jeremy-chan: "Wenn du das machst, dann hast du mein Knie in der Familien- planung sitzen, klar? (spuckt aus) Wo doch alle sagen das du ein miserabler Küsser bist." Mikado sah sie entsetzt an. "Was?" Ranma: "Kann ich nur bestätigen." Der Eiskunstläufer ballte die Fäuste. "Niemand, NIEMAND hat so etwas je zu mir gesagt. Frauen aus aller Welt stehen Schlange vor meiner Tür." Mikado war ernsthaft gekränkt. Er drehte sich um, packte das nächstbeste Mädchen und preßte seine Lippen auf die ihren. Es dauerte einen guten Moment als er wieder von ihr ließ. "Nun sag mir, bin ich ein akzeptabler Küsser?" Ranma's und Jeremy-chan's Augen weiteten sich, als sie sahen WEN Mikado da erwischt hatte. Nabiki blinzelte, preßte die Lippen zusammen, schmatzte einmal und wischte sich dann den Mund ab. "Zu stürmisch, zu fest, und beim ersten Mal küßt man noch nicht mit der Zunge. Ich gebe dir eine vier minus." Mikado starrte sie mit offenem Mund an. Zum zweiten Mal heute wurde seine Fähigkeit angezweifelt. Er wollte grade eine wütende Erwiderung geben, als ihn ein Wutschrei vom Rande der Eisbahn unterbrach. Akane: "WIE KANNST DU ES WAGEN?" Sie kochte vor Wut, und ihre Aura begann rot um sie herum zu flackern. Akane schnappte sich den ersten passenden Gegenstand in Reichweite, was zufällig Ryoga's Regenschirm war. Problemlos hob sie ihn hoch und stürmte aufs Eis. Akane: "WIE KANNST DU ES WAGEN MEINE SCHWESTER ZU KÜSSEN? HENTAI!" Ranma und Jeremy-chan griffen das tobende Mädchen an den Armen, aber selbst zu zweit hatten sie Mühe sie zurückzuhalten. Akane wand sich in der Umklammerung und versuchte freizukommen. "Laßt mich LOS! Ich werde diesen Perversen umbringen." Wütend starrte sie Sanzenin an. "Ich werde dir diesen Schirm in deinen Arsch schieben und aufspannen!" Mikado wurde blaß um die Nase. Nabiki beugte sich zu ihm rüber. "Ich an deiner Stelle würde machen das ich hier wegkomme. Bis jetzt hat sie ihre Versprechen immer wahr gemacht." Mikado schluckte hörbar. Er sah auf Akane, und die Wut in ihren Augen. Ranma und Jeremy-chan hatten immer mehr Probleme sie festzuhalten. Mikado war kein Feigling, aber in gewissen Situationen war ein strategischer Rückzug die bessere Lösung. Erst als der Eiskunstläufer verschwunden und Akane sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, wagten es die zwei Saotomes sie loszulassen. Akane knirschte mit den Zähnen, dann packte sie Ranma am Kragen. "Los! Bring mir bei was ich wissen muß. Ab sofort bin ich deine Partnerin." Ranma sah sie komisch an. "Huh? Aber ... wieso?" Akane ließ ihn los und verschränkte trotzig die Arme von der Brust. "Der Kerl hat Oneechan geküßt. Das nehme ich persönlich. Ich will ihn mit eigenen Händen kaltmachen." Ein dünnes Stimmchen meldete sich. "Und außerdem bist du gerne mit Ranma zusammen." Akane fuhr herum und schlug protestierend mit ihren Armen nach unten. "DAS MEINE ICH NICHT!" Dann blinzelte sie, hinter ihr war niemand. Ranma, Jeremy-chan, und Nabiki wunderten sich über diesen erneuten Ausbruch. Ranma: "Um, wenn du willst. ... Gerne." Jeremy-chan: "Ist mir eh' lieber. (schaut sich um) Wo bist du eigentlich mit Ryoga geblieben?" Ja, wo war Ryoga wieder? Er wußte es selbst nicht. Er wußte nur das er auf der Flucht war. Auf der Flucht vor diesem gräßlichen Mädchen das seine Hose Pierre getauft hatte und sie ihm ausziehen wollte. ############################################################################# Am gleichen Abend. Akane: "... und deswegen werde 'ich' jetzt Ranma's Partnerin sein." Während Akane die Geschichte erzählte schwieg die gesamte Familie. Allerdings gab es deutliche, recht unterschiedliche Reaktionen. Kasumi wurde ein wenig blaß und bedeckte ihren Mund mit den Fingern. Tofu, welcher auch anwesend war, legte seinen Arm um sie und schaute etwas besorgt drein. Soun bekam feuchte Augen als Akane erzählt hatte wie Nabiki geküßt wurde. Jetzt sah er so aus als wollte er jeden Moment losheulen. Genma hatte sich nur gelangweilt, bis zu dem Punkt wo sich Akane als Ranma's Partnerin deklariert hatte. Als sie nun fertig war ergriff er sogleich das Wort. Genma: "Aber das ist doch wunderbar. (zu Soun) Tendo, hast du gehört was deine Tochter gesagt hat?" Soun starrte nur mit wäßrigen Augen ins Leere. Genma: "Sie hat eine eindeutige Aussage gemacht. Sie und mein Sohn werden heiraten." Ranma/Akane/Jeremy/Nabiki/Kasumi/Tofu: "WAS?" Genma: "Wir müssen sofort einen Priester holen! Bevor sie es sich anders überlegen." Soun erhob sich langsam und schüttelte den Kopf. "Nicht jetzt. Im Augenblick gibt es Wichtigeres." Genma sah ihn völlig verdattert an. "Was könnte wichtiger sein?" Soun ging zum Schrank, öffnete ihn und begann darin herumzusuchen. "Zuerst muß ich mich um diesen Kerl kümmern der mein kleines Baby gegen ihren Willen geküßt hat." Nabiki schüttelte fassungslos den Kopf. "Daddy, bitte. Du machst dich lächerlich." Soun drehte sich entschlossen zu seiner Tochter um. "Tut mir leid, aber das ist eine Sache der Familienehre." Er wandte sich wieder dem Schrank zu . "Wo habe ich nur mein Katana hingetan?" Genma sah völlig perplex aus. "Aber ... die Vereinigung der Schulen!" Als er keine Antwort bekam packte er Ranma an den Schultern und schüttelte ihn. "Sag du doch auch was! Du weißt doch um was es hier geht." Ranma befreite sich aus dem Griff seines Vaters. "Natürlich weiß ich worum es hier geht." Gelassen zog er seine Kleidung wieder zurecht. "Und was ich dazu sage ist ... MOKO TAKABISHA!" Genma wurde durchs Fenster in den Garten geblastet. Soun hatte inzwischen sein Katana wiedergefunden. Er zog es aus der Scheide und wollte zur Tür gehen, als Nabiki ihn am Arm zurückhielt. "Daddy, tu's nicht. Du wirst uns alle blamieren." Soun lächelte seine Tochter an und streifte ihre Hände ab. "Tut mir leid Nabiki, aber manchmal muß ein Vater eben gewisse Dinge tun." Mit entschlossenem Gesicht ging er auf die Tür zu. Nabiki wandte sich an ihre Schwester. "Akane?" Akane zog ihren Hammer hervor und warf ihn ihr zu. Nabiki fing ihn auf und schlug ihren Vater nieder. Dann gab sie Akane den Hammer wieder. "Danke." Akane ließ ihren Mallett wieder verschwinden. "Dafür nicht." Kasumi eilte besorgt auf Soun zu und kniete neben ihm nieder. Fragend sah sie dann zu ihrem Freund. "Tofu-chan?" Tofu: (steht auf)"Sicher, 'Sumi-chan. (untersucht ihn kurz) Nichts passiert. Er ist nur ohnmächtig, keine bleibenden Schäden." Die Terrassentür öffnete sich, und ein ziemlich nasser Panda kam herein und funkelte Ranma an. Genma-Panda: {Wie kannst du es wagen mich so zu behandeln?} ~flip~ {Ich erwarte etwas mehr Respekt.} ~flip~ {Und jetzt heirate Akane!} Ranma: "Ich behandle dich so wie ich es für richtig halte. Moko Takabisha!" Ein zweites Mal verließ Genma auf unfreiwillige Weise das Haus. Akane sah stirnrunzelnd zu Ranma. "Du scheinst von der Idee mich heiraten zu müssen nicht sonderlich begeistert. Bin ich dir etwa nicht gut genug?" Ranma hob beruhigend die Hand. "Das hat nichts mit dir zu tun. Bei Nabiki würde ich mich genauso verhalten." Er setzte sich wieder an den Tisch und sah die Tendo-Schwestern an. "Als Pop und ich hier angekommen sind habe ich gesagt das ich bereit bin die Sache durchzuziehen, wenn es sein muß. Aber ich habe auch gesagt das ich 'euch' die Entscheidung überlasse. Wenn du mich heiraten willst, okay. Wenn nicht, ihr habt noch ein ganzes Jahr Zeit euch zu entscheiden." Er warf einen Blick auf Kasumi und Tofu. "Aber so wie es aussieht muß die Entscheidung nur noch von zwei gefällt werden ... Huh?" Er stoppte und sah Jeremy erstaunt an. Dieser hatte einen Ki-Ball erzeugt und sah zur Terrassentür. Ranma folgte seinem Blick und sah seinen Vater/Panda wieder im Türrahmen stehen. Genma sah von seinem Sohn zu der leuchtendgelben Kugel in Jeremy's Händen, dann wieder zu Ranma. Er schluckte, trat einen Schritt zurück und zog die Tür wieder zu. Akane: (staunt)"Wie kriegt ihr zwei das nur immer hin? (zeigt auf Jeremy's Ki-Blast) Darf ich?" Jeremy nickte. Akane legte vorsichtig ihre Hand darauf. "Fühlt sich ganz anders an wie die von Ranma. Irgendwie ruhig." Sie zog die Hand wieder zurück. "Ob ich das wohl auch könnte?" Jeremy löste sein Ki wieder auf. "Mußt du Ranma fragen. Er ist der Experte." Ranma wiegte unsicher mit dem Kopf. "Naja, ich weiß nicht..." Tofu: (zu Akane)"Wenn du eine passende Emotion gefunden hast, dann bin ich da ziemlich positiv." Ranma und Jeremy sahen ihn mit großen Augen an. Tofu: "Was denn? Nur weil ich mir nie die Mühe gemacht habe sowas zu lernen, heißt nicht das ich nicht das theoretische Wissen dafür besitze." ############################################################################# Und so hatte sich die Situation entwickelt, mit deren Ergebnis alle Beteiligten zufrieden waren. Genma sah endlich wieder Hoffnung für die Vereinigung der Schulen. Bald schon würde Ranma heiraten, und dann würde er sich zur Ruhe setzen und vom Einkommen seines Sohnes leben können. (Genma ist ein trauriges Beispiel für einen Vater, nicht wahr?) Jeremy war froh, das er nun nicht mehr jemand spielen mußte der er gar nicht war, namentlich seine nichtexistente Schwester. Auch wenn er sich nicht sonderlich an seinem Fluch störte, so versuchte er doch so wenig Mädchen zu sein wie möglich. Ranma war glücklich. Er war zufrieden damit, mit Akane zusammen zu sein. Sie an sich zu halten, sie zu berühren, ihren Duft einzuatmen. Für Akane galt das Gleiche, auch wenn sie es sich selbst gegenüber immer noch abstritt. Es war wieder einige Tage später. Akane hatte sich von Tofu die Grundregeln des Ki, den damit zusammenhängenden Attacken sowie ihrer Aura erklären lassen. Da dem Doktor allerdings die praktische Erfahrung darin fehlte, war es wieder an Ranma ihr das Nötige beizubringen. Ranma mochte als Sensai in diesen Dingen unschlagbar sein, leider tendierte er immer noch dazu in den unpassendsten Momenten das Falsche zu sagen. Jeremy war nicht im Geringsten überrascht, als Ranma mit mißmutigem Gesicht und einem roten Handabdruck auf seiner Wange ins Wohnzimmer kam. Ranma: (murmelt)"Machoweib. Unhübscher Klotz. So was von unfeminin." Nabiki sah auf und zog eine Augenbraue nach oben. "Wieder Ärger mit meiner kleinen Schwester, Saotome?" Ranma: "Pah! Da versucht man ihr zu helfen, und wie dankt sie es mir?" Beleidigt setzte er sich an den Tisch. Kasumi kam und reichte ihm einen Eisbeutel. Ranma nahm ihn, kühlte seine Wange und erzählte weiter. "Nach einer Emotion fragt sie mich. Und ich sag ihr, soll sie es doch mit Ärger versuchen. Hat nicht geklappt. Oder Glück. Auch nichts. Dann haben wir Stolz, Depression, Ruhe probiert, aber sie ist einfach zu blöd dazu. Und ich sag zu ihr, soll sie doch mal 'unhübsch sein' nehmen, da hat sie ja genug davon." Er nahm den Eisbeutel weg und befühlte seine Backe. "In dem Moment hatte ich das Gefühl, das wir mit Ärger doch nicht so falsch lagen." Schmerzhaft zuckte er zusammen. "Aua, tut das weh!" Im Dojo. Akane war damit beschäftigt einen Sandsack weichzuprügeln als Jeremy hereinkam. Er beobachtete sie eine Weile, wie sie mit verkniffenem Gesicht immer wieder zuschlug, dann machte er sich bemerkbar. Jeremy: "Wie geht's deiner Hand?" Akane stoppte mitten im Schlag und wandte sich um. "Gut. Auf jeden Fall besser als Ranma's Backe." Jeremy lachte und ging zu ihr rüber. "Gar nicht mehr am Ki trainieren?" Akane: "Nein. Doktor Tofu sagt das ich mich dazu auf ein ganz bestimmtes Gefühl konzentrieren muß, aber das will nicht funktionieren. Und Ranma, dieser Mistkerl, macht sich auch noch über mich lustig." Sie drehte sich einmal um ihre eigene Achse und trat so fest gegen den Sandsack, das die Verankerung aus der Decke riß und das ganze Teil davonflog. Jeremy: "Ich denke er hat nur versucht dir zu helfen. Wut ist auch ein Gefühl, und du bist 'ziemlich' wütend im Moment." Akane sah ihn verwundert an. "Hmm, du hast recht..." Jeremy: "Und jetzt nimm diese Wut und versuche sie zwischen deinen Händen zu sammeln." Akane nickte, stellte ihre Füße hüftbreit auseinander und hob die Hände vor dem Bauch. Sie schimmerte ein wenig rötlich, aber sonst passierte nichts. Jeremy: "Versuch an Tatewaki zu denken. Wie er der Schule gesagt hat das die Jungs dich besiegen müssen um mit dir auszugehen. Und den ganzen morgendlichen Ärger den das mit sich gebracht hat. Oder stell dir vor wie Mikado Nabiki geküßt hat. Sammel den ganzen Zorn in deinem Bauch, und dann preß ihn heraus." Die rote Aura flackerte nun deutlich um sie herum, und Akane verzog zornig das Gesicht. Ihre Hände zitterten ganz leicht, aber von Ki war noch immer nichts zu sehen. Enttäuscht atmete sie aus und ließ die Arme sinken. "Es bringt einfach nichts." Jeremy: "Das erste Mal ist das Schwerste. Danach wird es immer leichter." Akane: "Ich kann nicht. Wut ist nicht das Richtige." Jeremy kratzte sich nachdenklich am Kopf. Dann zuckte er mit den Schultern. "Vielleicht hat Ranma doch recht. Du bist einfach nicht geeignet dafür." Er materialisierte eine Ki-Kugel. "Mach dir nichts draus. Es gibt immer Gewinner und Verlierer." Akane stutzte, und stemmte dann ärgerlich ihre Hände in die Hüfte. "Paß auf was du sagst. Ich kann dich immer noch fertig machen wenn ich will, Ki hin oder her." Ihre Aura flammte heftiger um sie herum. Jeremy lachte und warf spaßeshalber den Ki-Ball nach Akane. "So? Versuch es doch mal. Ich werde sicher was zu lachen haben." Er grinste sie an und ging in Kampfstellung. Akane tat das Gleiche. Mit einer schnellen Kombination griff sie an. Jeremy wich zurück, während er sie weiter neckte. "Ich schulde dir sowieso noch eine Tracht Prügel. Aber paß auf, im Gegensatz zu Ranma habe ich keine Hemmungen Frauen zu schlagen." Akane deutete eine Finte an, dann stieß sie ihr Knie in Jeremy's Magen. Mit einem Schritt war sie neben ihm, beschrieb mit ihrem Fuß einen Halbkreis und ließ ihn in seinen Nacken krachen. Jeremy flog ein gutes Stück durch die Luft. Benommen richtete er sich wieder auf, schüttelte den Kopf und fixierte Akane. "War das alles? Das kitzelt ja nicht mal. Es wird Zeit das dir mal jemand zeigt wo der Hammer hängt und deine Arroganz ein wenig zurechtstutzt." Er brachte seine eigene Aura zum Vorschein und winkte Akane näher zu kommen. Das kurzhaarige Mädchen kochte vor Wut. Mit einem Schrei sprang sie vor und hieb auf Jeremy ein. Dieser war klug genug sich auf keinen richtigen Kampf einzulassen. Er beschränkte sich aufs Blocken und Ausweichen und spottete weiter. Jeremy: "Mann, Akane, das ist grottenschlecht. Ich frage mich wie du die Horde o'Hentai jeden Morgen besiegen konntest. ... Ich frage mich warum sie dich überhaupt 'angegriffen' haben? Du befindest dich doch auf der Furinkan-Schönheitsskala auf den untersten Plätzen." Akane sah rot. Sie wollte Jeremy nicht wirklich verletzen, sie wußte das sie besser war als er. Aber nachdem er das gesagt hatte ließ sie alle Hemmungen fallen und ging auf ihn los. Jeremy war besorgt. Er bewegte sich schon auf voller Geschwindigkeit, aber Akane durchbrach trotzdem immer öfter seine Deckung und verpaßte ihm äußerst schmerzhafte Treffer. "Hey, Akane. Bist du dir sicher das du früher nicht mal ein Junge warst? So wie du dich verhältst könnte man das fast meinen." Akane stoppte mitten in der Bewegung. Dann stieß sie ein tiefes Knurren aus. Mit einem Schrei sprang sie auf ihn zu. "STIRB!" Wie wild hieb sie auf Jeremy ein. Es dauerte eine ganze Weile bis sie von ihm abließ. Akane sah keuchend zu ihm herab. "Wer ist jetzt besser? Nimmst du zurück was du gesagt hast?" Jeremy war in keinem guten Zustand. Er fühlte sich elend, und sein rechts Auge begann schon zuzuschwellen. Trotzdem setzte er sich hin, sah Akane an und schaffte es sogar noch spöttisch zu lachen. "Schläger. So was wie dich findet man als Türsteher in Discotheken, aber nicht im Dojo." Akane trat zu. Ihr Fuß traf Jeremy's Kopf, und er rutschte ein Stück über den Boden und regte sich nicht mehr. Akane sah ihn noch mal verachtend an, dann drehte sich um und wollte gehen. Jeremy: (schwache Stimme)"Otemba..." Sie blieb stehen. Hinter ihr hörte sie Jeremy sich bewegen. Jeremy: (schwache Stimme)"Kawaiikune .... Otemba. Ich bemitleide ... Ranma, wenn er später ... ausgerechnet dich ... heiraten muß." Das reichte. Akane fuhr herum und starrte mit fast glühenden Augen auf Jeremy. Ihr Gesicht war wutverzerrt. Ihre geballten Fäuste zitterten heftig. Langsam hob sie die Arme. Sie würde es diesem 'Jungen' zeigen. Jeremy würde den Tag noch verfluchen an dem er sie getroffen hatte. Sie spürte einen unglaublichen Zorn in ihrem Magen, eine Kraft die darauf brannte herausgelassen zu werden. Wie einem inneren Instinkt folgend streckte sie ihre Hände aus und spreizte die Finger. Genma, Soun und Ranma ruckten gleichzeitig mit den Köpfen hoch. Soun: "Habt ihr das auch gespürt? Diese Energie?" Genma: (uninteressiert)"Sicher nur wieder Jeremy. Wer weiß was der Bengel jetzt schon wieder angestellt hat." Soun: "Komisch, hat sich irgendwie nicht nach ihm angefühlt." Genma: "Und wer soll es sonst gewesen sein?" Ranma unterdessen war aufgesprungen und schon an der Terrassentür. "Das war Akane." Und mit diesen Worten war er draußen. Genma und Soun sahen sich an. Dann waren sie beide auf den Beinen und hetzten nach draußen. Was ihnen als erstes ins Auge fiel war das Loch im Dojo. Dann die grade Linie umgemähter Blumen, die sich von diesem Loch durch den Garten zog. Am Ende dieser Linie war ein Jeremy-förmiger Abdruck in der Gartenmauer. Ranma kniete neben dem Erzeuger dieses Abdruckes, der am Boden lag. Jeremy lächelte schwach. "Sie ... hat es geschafft. ... Auch wenn es knapp war ... für mich." Dann verlor er das Bewußtsein. Soun: "Was ist hier passiert?" Ranma stand auf und lief zum Dojo. "Akane hat ihre erste Ki-Attacke geschafft. Und Jeremy hat eine Riesendummheit begangen, fürchte ich." Gemeinsam stiegen die drei Martial Artists durch den neuen Eingang im Dojo. Drinnen sahen sie Akane, die fassungslos auf ihre noch immer qualmenden Hände starrte. Akane schaute auf und Ranma an. Dann fiel sie in Ohnmacht. Ranma sprang herbei und fing sie auf bevor sie auf den Boden schlug. Soun kam besorgt näher. "Wie geht es ihr? Was hat sie? Wird sie es überleben? So sag doch was." Ranma hob Akane vorsichtig auf. "Es ist nichts. Sie ist nur erschöpft, sie hat ziemlich viel Energie verbraucht, und wenn man das nicht gewohnt ist dann kann sowas schonmal passieren." Er rückte Akane in seinen Armen zurecht und ging dann zum Haus. Es war spät in der Nacht. Akane lag in ihrem Bett und schlief tief und fest. Tofu hatte sie untersucht und nichts feststellen können, außer das sie erschöpft war. Ein paar Stunden Ruhe sollten das aber beheben. Eine kurze Wellenbewegung ging durch die Realität, fast so als würde ein Bild verschwimmen. Dann stand eine schwarzgekleidete Frau mittleren Alters bei Akane im Zimmer. Die mysteriöse Frau(TM) beugte sich über die schlafende Akane und strich ihr zärtlich durch das Haar. Sie richtete sich wieder auf und lächelte. Sie warf Akane noch einen letzten Blick zu, dann ging sie auf die wand zu und durch sie hindurch. Sie durchquerte Souns Zimmer und betrat dann den Gästeraum. Ein Panda schnarchte laut vor sich hin. Ranma hatte seine Bettdecke weggekickt und schlief mit offenem Mund. Jeremy einen Verband um den Kopf, er lag auf der Seite und rührte sich nicht. Als die mysteriöse Frau(TM) Ranma wieder zudeckte grunzte dieser kurz und drehte sich um, schlief aber weiter. Dann kniete sie neben Jeremy und legte ihre Hand auf seine Stirn. Ein gelbes Leuchten durchlief seinen Körper, wie es schon vor so vielen Tagen passiert war, als er das erste mal auf dieser Welt aufgetaucht war. Jeremy's Atem beruhigte sich merklich. Die Frau stand wieder auf und sah ihn an. Dann verschwand sie. Sie löste sich nicht etwa in Rauch auf, oder verblaßte langsam. Sie war einfach von einem Augenblick zum nächsten nicht mehr da. ############################################################################# Am nächsten Morgen erwachte Genma-Panda. Er gähnte herzhaft und streckte seine Tatzen. Leise vor sich hinschmatzend sah er auf Ranma, dann auf Jeremy. Einen kurzen Augenblick klaren Denkens fragte er sich, ob er das tatsächlich auch mit Jeremy machen sollte, wo dieser seit gestern nicht unbedingt in guter Verfassung war. Dann kam seine Idiotie wieder durch. Genma-Panda packte Ranma und warf aus dem Fenster. Ranma erwachte mitten in der Luft und sah sich auf den Teich zufliegen. Er bremste seinen Sturz ab, so das er kurz davor auf dem Boden landen würde. Dann jedoch kam Jeremy angeflogen und rammte ihn im Landeanflug. In einem Knäuel aus Armen und Beinen landeten beide Jungs nun doch im Wasser. Zwei Mädchen, nur mit Boxershorts bekleidet, tauchten auf. Ranma-chan war mit einem Satz wieder heraus, mit dem festen Vorhaben ihren Vater von seiner Blödheit zu heilen. (Viel Glück, Ranma.) Jeremy-chan verzog schmerzhaft das Gesicht. Der Verband, welcher über ihre Brust gewickelt war, hätte in normaler Gestalt wohl gut gepaßt, aber so drückte er auf empfindliche Körperteile. Sie zögerte nicht lange und nahm ihn ab. Zu ihrem Erstaunen waren weder Schürfwunden, noch blaue Flecken, noch irgend etwas zu sehen. Ranma-chan hatte inzwischen ihren Vater 'überzeugt' noch ein Nickerchen zu machen, und kam näher. Jeremy-chan entfernte grade ihren Kopfverband. Über sich selber erstaunt sah sie Ranma-chan an. Jeremy-chan: "Schau dir das an. Die ganzen Verletzungen, einfach weg. Wie ist das möglich?" Ranma-chan: (schulterzucken)"Weiß nicht. Ist aber nichts Besonderes, ich heile auch so schnell. Vielleicht liegt's am Training? Komm, holen wir uns heißes Wasser." Auf dem Weg in die Küche begegneten sie Soun, der zähneputzend seine Zeitung aus dem Briefkasten holen wollte. Beim Anblick der barbusigen Mädchen verschluckte er fast seine Bürste. In der Küche angekommen begrüßte sie Kasumi. "Ohayo, Ranma, Jeremy. Gute Güte, du siehst schon viel besser aus als Gestern." Jeremy-chan: "Sieht so aus. Weiß ich auch nicht. Spontane Selbstheilung vielleicht? Kannst du und etwas Wasser aufheizen?" Kasumi: (lächelt)"Aber natürlich." Während die zwei Mädchen-sonst-Jungs warteten kam Nabiki mit müdem Gesicht herein, kippte ihren Kaffee herunter und schlurfte ohne zu grüßen wieder raus. Jeremy-chan: "Die ist wirklich kein Frühaufsteher." Ranma-chan schüttelte zustimmend den Kopf. Als nächstes kam Akane mit mindestens eben so kleinen Augen wie ihre Schwester in die Küche. "Kann mir irgend jemand sagen was gestern passiert ist, ich fühl' mich total zerschlagen..." Sie stoppte. Ihre Augen weiteten sich als sie Jeremy-chan sah, und verengten sich dann zu schmalen Schlitzen. "Du!" Jeremy-chan spürte plötzlich zwei Hände am Hals, die sie mit aller Gewallt würgten. Akane: "Wir waren noch nicht fertig, wir zwei." Jeremy-chan: " ~röchel, röchel~ " Ranma-chan umklammerte Akane von hinten und drückte ihre Arme herunter. "Hey, laß ihn doch erstmal erklären." Akane strampelte und versuchte um sich zu schlagen. Dann bekam sie einen Arm frei, und rammte Ranma-chan den Ellenbogen in den Magen. Jeremy-chan hielt eilige Flucht für die bessere Lösung. Sie stürzte aus dem Haus zurück in den Garten und war mit einem Satz über der Mauer, Akane ihr heiß auf den Fersen. Hätte vor vier Monaten, als er noch in seiner Welt war, jemand zu Jeremy gesagt das er einmal als Mädchen problemlos über eine mehr als zwei Meter hohe Mauer springen würde, weil Akane Tendo ihn umbringen wollte, er hätte diese Person für verrückt erklärt. Es war für die Bewohner von Nerima ein etwas ungewöhnlicher Anblick. Ein halbnacktes Mädchen rannte panisch durch die Straßen, gefolgt von einem Mädchen im Nachthemd, das einen gigantischen Holzhammer über dem Kopf schwang. Die wilde Jagt fand ein überraschendes Ende in einer Sackgasse. Jeremy-chan preßte ihren Rücken gegen die Wand. "Warte ... Ich kann das erklären ..." Akane kam langsam näher und hob drohend ihren Hammer. "Du hast 60 Sekunden." 53 Sekunden später.... Jeremy-chan: "... unbedingt nötig gewesen - Stopp - Ki-Blast auf Wutbasis - Stopp - Erfolg wie erwartet eingetreten - Stopp - Ende der Mitteilung - Stopp." Akane sah das schwitzende Mädchen vor ihr erstaunt an. Sie konnte sich tatsächlich erinnern eine derartige Technik geschafft zu haben. Langsam senkte sie den Mallett wieder. "Soll das heißen, du hast mich absichtlich auf die Palme gebracht? Damit ich wütend genug werde?" Jeremy-chan: (nickt hastig)"Ja, genau das hatte ich vor. Bitte schlag mich nicht." Akane überlegte. Dann ließ sie ihren Hammer verschwinden, streckte ihre Hände aus und konzentrierte sich. Nach einem Moment spürte sie ein warmes Gefühl in ihren Fingerspitzen, und dann entstand eine Tischtennisball-große Kugel aus rotem Ki. Als Akane grinste verschwand der Ball wieder. Sie sah Jeremy-chan an und setzte ein ernstes Gesicht auf. "Na gut, aber das nächste Mal warnst du mich vorher." Jeremy-chan: "Dann bringt es doch nichts." Akane sah sie streng an. Jeremy-chan: "Na gut, das nächste Mal überlege ich mir was anderes. ... Um, ein ganz anderes Problem: Wie kommen wir unbemerkt wieder nach Hause?" Sie deutete auf sich und Akane. Diese folgte ihrer Geste und bemerkte das sie immer noch im Schlafzeug herumlief. Akane 'Iiiek'te und wurde puterrot im Gesicht. ############################################################################# Der Tag des großen Kampfes rückte immer näher. Ranma und Akane machten große Fortschritte. Nabiki erwies sich wieder einmal als Finanzgenie und nahm Unmengen von Yen ein. Sehr zum Leidwesen unseres Martial Artist Pärchens, das während der Pausen in Furinkan ständig von aufdringliches Fans belagert wurde. Grade jetzt konnte man die Beiden wieder durch die Gänge laufen sehen. Die vergeblichen Ausrufe der Lehrer, das das Rennen auf dem Schulflur verboten ist, verhallten ungehört. Schließlich fanden sich Ranma und Akane auf dem Dach wieder. Akane: "Mann, das ist ja schlimmer als die morgendlichen Kämpfe. Da konnte ich wenigstens etwas gegen tun. Was ist denn so Besonderes daran wenn wir gegen die ungeschlagenen Meister des Eispaarlaufens antreten?" Ranma: "Keine Ahnung. Das letzte Mal haben die nicht so einen Aufstand darum gemacht, aber da hatte deine Schwester auch kein Medienspektakel daraus gemacht." Akane: "Was für ein letztes Mal? Wovon redest du?" Ranma: "Öh, äh, ach nichts. ... Mist, sie haben uns gefunden." Akane drehte sich in Richtung Dachtür, und sah eine Gruppe von Schüler auf sie zukommen. Sie zögerte nicht lange und sprang. Ranma folgte ihr die fünf Stockwerke nach unten. Nabiki war in ihrer Klasse und schaute aus dem Fenster. Sie beobachtete Akane, wie ihre Schwester schon wieder umlagert wurde. Schließlich schien es Ranma zu viel zu werden, er hob Akane auf und war mit wenigen langen Sätzen verschwunden. Jeremy: "Findest du es nicht peinlich, deine eigene Schwester so zu vermarkten wie ein Stück Ware?" Nabiki erschrak und drehte sich um. Sie hatte ihn nicht kommen hören. Ihr Blick blieb aber ausdruckslos. "Laß das mal meine Sorge sein, ich weiß schon wieviel ich ihr zumuten kann. Außerdem muß man die Gelegenheit beim Schopf packen, wer weiß wann das nächste Mal ein solches Spektakel stattfindet." Sie sah Jeremy gelassen an und schaute wieder aus dem Fenster. "Und du bist der Letzte der sich beschweren sollte, wo es doch deine Schuld ist das Akane unser Dojo demoliert hat. Was glaubst du was die Reparatur gekostet hat?" Jeremy: "Das du ständig nur an das Eine denken kannst. Geld alleine macht nicht glücklich." Nabiki: "Und glücklich sein macht nicht reich." Es sah so aus als wollte sie noch mehr sagen, dann schwieg sie aber. Jeremy schaute sie noch eine Weile an, dann läutete die Schulglocke und beendete jede weitere Diskussion. ############################################################################# Es war der Abend vor dem Kampf. Ranma ging vorsichtig die Treppe rauf, sah sich auf dem Flur noch mal um und schlich dann in sein Zimmer. Drinnen wartete bereits Jeremy auf ihn. Ranma schloß die Tür und drehte sich zu seinem Bruder um. "Und, was gibt's so Wichtiges?" Jeremy ging zur Tür und vergewisserte sich das niemand auf dem Flur lauschte. "Hat jemand was gemerkt? Vor allem Genma oder Nabiki?" Ranma: "Pop sitzt wieder an seinem blöden Spiel, und Nabiki ist außer Haus. Und was soll diese ganze Geheimniskrämerei?" Jeremy machte die Tür wieder zu. "Ich will nicht das jemand was mitbekommt." Er ging zum Schrank, holte aus der hinteren Ecke eine Schachtel heraus und gab sie Ranma. "Hier. Es wird Zeit das du und Akane euch etwas näher kommen. Morgen nach eurem Kampf wäre ein guter Zeitpunkt für ein kleines Geschenk." Ranma sah Jeremy erstaunt an, dann schaute er in die Schachtel. Er blinzelte. "Ich soll ihr DAS schenken? Wie kommst du denn darauf?" Jeremy: "Sie hatte anscheinend eine Schwäche dafür. Und da du es mit Romantik nicht so hast muß ich dir eben etwas auf die Sprünge helfen." Ranma: (überlegt)"Naja, das letzte Mal hat sie es auch gemocht. Okay, ich versuche es. Danke." Er schloß die Schachtel, packte sie zurück in den Schrank und legte ein paar seiner Hemden darüber. Jeremy: "Ach ja, was ich noch fragen wollte ...?" Ranma: (dreht sich um)"Ja?" Jeremy: "Der Amaguriken ist doch ein Geschwindigkeitstraining für den ganzen Körper, oder? Warum macht man ihn dann nur mit den Armen?" Ranma schloß die Schranktür und überlegte kurz. "Weiß nicht. Hab' nie drüber nachgedacht. Warum?" Jeremy: "Och, nur so ein Gedanke..." ############################################################################# Er hatte mit vielen Zuschauern gerechnet, aber nicht mit 'so' vielen. Die Eishalle war brechend voll, die Menschen standen schon in der Zone zwischen den Bänken und der Begrenzung zur Eisfläche, die eigentlich frei bleiben sollte. Ranma begann sich unwohl zu fühlen. Er mochte keine Massenauftritte. Er hatte nichts gegen ein gutes Duell, aber nicht so. Friedlich, fair, in irgendeinem stillen Hinterhof, das war sein Ding. Solche Medienspektakel waren etwas für Kung-Fu Filmstars, die es nicht richtig konnten, aber nicht für echte Schüler der Kunst. Er wurde aus seinen Gedanken herausgerissen als ihn Akane sanft an der Schulter berührte. "Ranma? Was ist los? Du wirkst irgendwie abwesend." Ranma: (schüttelt den Kopf)"Ich hab' nur nachgedacht." Ein plötzliches Rumoren im Publikum verriet ihm das seine Gegner ebenfalls die Eisfläche betreten hatten. Er schaute hinüber und sah Mikado und Azusa auf dem anderen Ende der Bahn auftauchen. Ranma ballte die Fäuste. Er kannte die Spezialität des Goldenen Paares: Das auseinanderbringen ihrer Gegner. Er sah seine Partnerin an. "Es ist besser wenn wir jeder für sich agieren. Du übernimmt die Shiratori, und ich knöpfe mir den Arsch vor." Akane: "Ranma. Man erwartet von uns das wir 'zusammenarbeiten'. Es heißt nicht umsonst 'Paarlauf'." Ranma: "Aber-" Akane: "Kein aber. Jetzt komm, sonst fangen die noch ohne uns an." Sie griff seine Hand, und gemeinsam fuhren sie zur Mitte der Eisfläche. Als Ranma Mikado gegenüberstand wallte seine alte Wut hoch. Wie in einem Flashback sah er noch einmal die Szene, wo er hilflos auf dem Eis herumschlitterte, in weiblicher Form. Wie ihn Mikado aufgefangen hatte. Wie Mikado ihn, ohne das er etwas dagegen tun konnte, in seinen Armen hinabgebeugt hatte. Wie sich sein Gesicht genähert hatte. Wie er ihn geküßt hatte. Wie er ihn geküßt hatte. Ihn geküßt hatte. Akane: "He, Ranma?" Geküßt hatte. Akane: "RANMA!" Ranma schnappte aus seinen Gedanken auf. Akane und seine zwei Kontrahenten sahen ihn erwartungsvoll an. Mikado: "Die Nacht nicht genug Schlaf bekommen, was? Sei froh das ich ein Gentleman bin und deine Träumerei nicht für einem Angriff ausgenutzt habe." Ranma spuckte aus, griff Akane's Hand und ging in die klassische Martial Arts Ice Skating Kampfposition. Mikado und Azusa glitten etwas zurück und taten es ihm gleich. Beide Paare musterten sich ein letztes mal. Dann, wie auf eine unausgesprochene Verständigung, war der Kampf eröffnet. Mikado griff als erster an. Er sprang mit dem Knie voran auf Ranma zu. Der Eiskunstläufer grinste schon siegessicher als er auf Ranma's Gesicht traf... und hindurchglitt. Dann spürte er einen heftigen Schlag in seinem Rücken und stürzte zu Boden. Breitbeinig stand Ranma über ihm, die Hände in die Hüfte gestemmt. "Was denn, schon müde? Nicht in Form heute, was?" Anstelle einer Antwort fegte Mikado ihn von den Füßen. Akane beobachtete kopfschüttelnd wie die zwei Jungs anfingen sich zu prügeln wie bei einer Schulhofschlägerei. Azusa: "Typisch Männer, nicht wahr? Immer mit dem Kopf durch die Wand." Akane wandte sich Mikado's Partnerin zu. "Ja, als wenn sie sich was beweisen müssen. Anstatt mal miteinander zu reden, nein, das muß ja mit Gewallt geregelt werden." Sie schnaubte verächtlich. Azusa lachte kurz, dann hielt sie Akane die Hand hin. "Endlich mal jemand der mich versteht. Ich bin Azusa." Akane: "Freut mich, ich bin AkaAIEIEIEIH!" Kaum hatte sie Azusa die Hand gereicht fing Akane reichlich komisch an auf der Stelle zu tanzen. Als die Eisläuferin sie losließ stand sie noch einen Augenblick mit zu Berge stehenden, leicht rauchenden Haaren da, dann gaben ihre Beine nach. Azusa streckte die Zunge raus, zog ihr Augenlied herunter und zeigte den Buzzer in ihrer Handfläche. "Bääääh, wie kann man nur so blöd sein? Der Trick ist doch uralt." Keuchend stand Akane auf, stampfte mit ihren Füßen aufs Eis und ging in klassische Karatestellung. "Na gut, wenn du Krieg willst, kannst du haben." Azusa schüttelte den Kopf und glitt neben Akane. "Du hast nicht viel Ahnung von Martial Arts Ice Skating, was? Wenn du so stehst..." Sie stieß mit ihrem Schlittschuh gegen Akane's. Sofort legte sich Akane auf die Nase. "...dann kannst du leicht ausrutschen. Siehst du?" Akane: (knirscht)"Das reicht. (steht auf) Jetzt kannst du was erleben." Sie nahm Anlauf, rammte Azusa, packte sie an der Kleidung und warf sie dorthin, wo Ranma und Mikado noch immer auf sich einschlugen. Mikado hatte es inzwischen geschafft Ranma im 'Tanz des Todes' einzufangen, und wirbelte nun mit ihm über die Eisfläche. Aber Ranma kannte diese Attacke bereits. Er dachte gar nicht daran sich schwindelig tanzen zu lassen, sondern machte einfach mit und teilte erheblich mehr aus als er einsteckte. Das Azusa in den Tanz hineinkrachte und alle drei in ein Knäuel aus Armen und Beinen verwandelte kam daher etwas überraschend. Akane lief zu Ranma hinüber und half ihm auf die Beine. "Hast du ihn etwa immer noch nicht besiegt? Worauf wartest du?" Ranma: "Ich hätte ihn gehabt, wenn du nicht gestört hättest. Und überhaupt, warum fragst du mich weshalb ich Mikado noch nicht besiegt habe wenn du mit Azusa kein Stück weiter bist?" Akane: (entrüstet)"Was hat das mit mir zu tun? Ist das hier mein Kampf oder deiner? " Ranma: "Wenn du sowieso nicht wolltest, warum hast du dich dann als meine Partnerin gemeldet?" Akane: "Und wenn du mich nicht haben willst, warum bist du dann nicht bei Jeremy geblieben?" Ranma: "Pah!" Akane: "Selber Pah!" Während sich das eine Paar stritt, kam das andere Paar wieder auf die Beine. Mikado sah den beiden Zankenden mit nachdenklichem Gesichtsausdruck zu. Azusa: "Was überlegst du?" Mikado: "Die zwei sind gut. Ich möchte fast unseren Todeswirbel einsetzen, aber so wie die sich verhalten würden die sich freiwillig loslassen." Azusa: "Na und? Machen wir es trotzdem, der Einfachheit halber." Es traf Ranma etwas unvorbereitet, das eine schimpfende Akane vor seinen Augen plötzlich in die Höhe gehoben wurde. Akane selber war nicht minder überrascht. Nach Hilfe greifend packte sie Ranma's Hände, und erreicht damit nur das dieser jetzt auch hochgehoben wurde. (Anm.d.Autors: Für genauere Informationen über den 'Todeswirbel' bitte Manga einsehen.) Mikado stand unten und begann sich langsam, dann immer schneller im Kreis zu drehen. Azusa stand auf seinen Schultern und hielt Akanes Füße fest umklammert. Akane wurde herumgewirbelt und nahm durch die Zentrifugalkraft bald eine waagerechte Haltung ein. Ranma, dessen Hände sie immer noch festhielt, ebenfalls. Ranma lachte still in sich hinein. Hätte Azusa ihn zuerst gepackt würde er sich vielleicht Sorgen machen. Wäre Akane an seiner Stelle hätte er sie sicher nicht losgelassen, aber so? Auf sich selber konnte er aufpassen. Ranma ließ los. Akane nicht. Ranma: "Was tust du? Laß mich los." Akane: "Bist du blöd? Das ist doch genau das was die wollen." Mikado unterdessen drehte sich unten immer schneller. "Haha, genauso ist es. Der Todeswirbel hat bis jetzt noch jedes Paar getrennt. Verabschiedet euch schon mal voneinander." Akane: (zu Mikado)"Verrecke! (zu Ranma) Keine Angst, das stehen wir durch." Ranma: "Das ist nicht der richtige Augenblick um die Heldin zu spielen. Laß mich los!" Akane: "Kommt nicht in Frage!" Inzwischen war Azusa vom vielen drehen schlecht geworden. "Klein-Azusa ist gar nicht gut. Klein-Azusa braucht mal eine Pause." So gesprochen ließ sie Akanes Füße los. Ranma bereitete sich innerlich wieder darauf vor die Wucht des Aufschlags mit seinem Körper abzufangen. Aber Akane hatte andere Pläne. Im gleichen Moment in dem Azusa sie losließ, machte sie eine schnelle Beinschere und klemmte Azusa's Kopf zwischen ihre Füße. Statt zu zweit flogen sie nun zu dritt davon. Ranma begriff was Akane vorhatte. In der Luft zog er Akane an sich und nach vorne. Akane zerrte Azusa mit, und ließ sie dann fliegen. Wuchtig schlug das Mädchen auf dem Eis ein. Durch die Gegenbewegung hatte das Furinkaner Paar genug Schwung verloren und landete fast unbeschadet wieder auf dem Boden. Mikado sah mit Entsetzen was passiert war. Nie zuvor hatte jemand den Todeswirbel überstanden, geschweige denn gekontert. Zornig gab er Gas und flitzte auf seine Gegner zu. Im letzten Moment zog er eine Kurve, und löste dadurch scharfe Eiskristalle aus der Oberfläche. Ranma und Akane bedeckten hastig ihre Gesichter. Mikado raste heran und schlug mit dem Handrücken Akane nieder. Dann wandte er sich dem immer noch blinden Ranma zu und hieb ihm kräftig in den Magen, seinen Schwung ausnutzend. Ranma keuchte und schlug einen unfreiwilligen Salto. Noch im Flug fing er Sanzenins nächsten Schlag auf und verdrehte ihm den Arm. Mikado trat mit dem Schlittschuh zu, dann trennten sich beide wieder. Akane kam heran. "Alles klar? Das sah schmerzhaft aus." Ranma: "Ach was, hab's kaum gespürt." "Bereit für den nächsten Angriff?" Ranma griff seine Partnerin an den Händen und wirbelte sie herum. Akane ließ sich locker, und Ranma schwang sie wie eine Sense auf Mikado zu. Ihre Kufen zischten gefährlich durch die Luft. Doch irgendwie schien der Eisläufer mit dem Angriff gerechnet zu haben. Anstatt getroffen zu werden oder auszuweichen blieb er wo er war, packte Akane's Fußgelenke, und zog. Überrascht durch den Ruck ließ Ranma los, und Mikado wirbelte das dunkelhaarige Mädchen herum und ließ sie fliegen. Mit Grausen sahen die Zuschauer wie sie gegen die Bande prallte und regungslos liegen blieb. Mikado wandte sich Ranma zu. "So, jetzt sind nur noch wir zwei-" Weiter kam er nicht, eine Faust in seinem Gesicht schnitt ihm das Wort ab. Bruchteile von Sekunden später flog ein nicht aerodynamisch geformtes Objekt dicht über dem Eis entlang und implantierte sich neben Akane in die Bande, Kopf unten Füße oben. Mikado stöhnte leise, dann fiel der Schwerkraft ein das sie noch einen Job zu erledigen hatte. Langsam, fast widerwillig kippte er erst nach vorne und dann zu Boden. Ranma war inzwischen an Akane's Seite und stützte sie auf. "Akane? He, alles klar? Wie geht es dir? Sag doch was." Akane kniff die Augen zusammen und hielt sich den Kopf. "Vorher ging's mir besser." Dann schüttelte sie sich und blickte in Ranma's sorgenvolles Gesicht. "Alles klar, mir ist nichts passiert." Azusa hatte es auch wieder geschafft auf die Beine zu kommen, nun war sie bei Mikado und zog ihn hoch. "Hey, alles okay?" Mikado schwankte und stöhnte. "Mir ... ist nicht so gut. Alles ... tut weh." Azusa stach ihm mit dem Finger in die Niere. "Hier? Tut das hier weh?" Mikado: "Ja, genau da." Azusa pikte ihn weiter, jetzt kraftvoller. "Tut das auch weh, ja, tut es?" Mikado stand nun wieder einigermaßen sicher auf seinen Beinen und blickte nach Ranma, welcher sich um Akane kümmerte. Azusa: (schlägt ihm mit der Faust in die Niere)"Tut das weh? Tut das weh?" Mikado: (brüllt Azusa an)"Ja, das tut weh, du dumme Schnepfe. Warum schlägst du mich?" Azusa: (Hundeblick)"Aber Klein-Azusa macht sich doch nur Sorgen." Beide unterbrachen ihren Streit als sie eine Bewegung aus den Augenwinkeln wahrnahmen. Akane stand ihnen herausfordernd gegenüber, eine Faust drohend ihn ihre Richtung erhoben. Akane: "Genug gequatscht. Beenden wir diesen Kampf." Sie deutete mit ihrem Finger auf Mikado. "Vor allem du wirst es bereuen mich einfach so durch die Gegend zu werfen." Mikado trat einen Schritt auf sie zu. "Für die Herausforderung einer hübschen jungen Dame stehe ich immer zur Verfügung. Allerdings trage ich die meisten Kämpfe dieser Art nicht auf dem Eis aus." Akane: (stinksauer)"Du hast mich wohl falsch verstanden? Ich werde dir deinen Kopf abreißen. Und damit meine ich nicht den Schädel." Mikado erbleichte, und seine Hand wanderte instinktiv abwärts, wie um die bedrohten Körperteile zu schützen. Ranma berührte seine Partnerin vorsichtig am Arm. "Uhm, Akane? Meinst du wirklich das 'das' nötig ist?" Akane schüttelte den Kopf und hob ihre Hände vor ihren Bauch. "Nein, aber ich werde etwas anderes tun." Die rote Aura sprang hervor und flackerte um ihre Konturen. Als Mikado sah, das sich zwischen den Händen seiner Gegnerin etwas zu materialisieren schien, trat er unauffällig einen Schritt hinter Azusa. Dieser gefiel es gar nicht in der Gefahrenlinie zu stehen. Der Ki-Ball zwischen Akane's Händen hatte inzwischen Fußballgröße erreicht. Sie brachte die Energiekugel zur Hüfte und spannte sich. "He, Shiratori. Die letzte Chance für dich hier wegzukommen." Azusa schluckte hörbar. Dann zog sie den Kopf ein und flüchtete. Akane: "Rekka Hokan!" Mikado hätte es seiner Partnerin gleichgetan, doch im Moment fühlte er sich wie das Kaninchen im Scheinwerferlicht. Der Ki-Blast flog auf ihn zu und pustete ihn bis ins Publikum. Azusa nahm gleich die Verfolgung auf und sprang ihm hinterher. Bei Mikado angekommen schlug sie ihm auf die Nase. "Hey, Sanzenin, sag was." Sie schlug weiter auf ihn ein, jetzt mit der Faust. "Sanzenin, Sanzenin, aufwachen. Wir sind noch nicht fertig mit dem Kampf." Mikado rührte sich nicht. Womöglich hätte ihn Azusa totgeschlagen, hätte nicht jemand ihre Faust aufgefangen. Verblüfft sah sie auf und den Jungen an. Azusa: "Was willst du? Siehst du nicht das ich beschäftigt bin?" Ihr Gegenüber schmunzelte und machte eine beruhigende Geste. "Nur die Ruhe. Ich wollte nur ausrichten das draußen vor der Halle Charlotte auf dich wartet." Azusa: "Charlotte? Welche Charlotte?" Als Antwort kam nur ein Lächeln. "Du weißt schon. 'Die' Charlotte." Azusa runzelte die Stirn. Dann hellte sich ihr Gesicht plötzlich auf. "Aber natürlich. Charlotte, wie konnte ich das nur vergessen?" Mikado war sofort vergessen, und sie stürzte davon. Jeremy sah ihr kopfschüttelnd hinterher, und fragte sich wie man nur so einfältig sein konnte. Nachdem einer der Gegner ausgeschaltet und der andere spurlos verschwunden war, wurde Furinkan kurzerhand zum Sieger des Matchs erklärt. Unter großem Hurra stürmte die Hälfte der Zuschauer auf die Eisfläche um Ranma und Akane zu gratulieren. Etwas später in der Damenumkleide. Es klopfte an der Tür. Akane: "Moment." Sie knöpfte sich noch schnell die Bluse zu, dann setzte sie sich auf die Bank und griff nach ihren Schuhen. "Herein." Die Tür öffnete sich und Ranma betrat das Zimmer. Akane band sich die Schuhe zu und stand auf. "Wie geht's? Warten die anderen schon?" Ranma hatte die Hände hinter dem Rücken und scharrte mit den Füßen. Man konnte deutlich sehen wie er nach den passenden Worten suchte. Ranma: "Ich, uhm, ich ... wollte dir sagen das ... ich meine ... (holt tief Luft) Ich wollte mich bedanken das du die Sache mit mir durchgezogen hast. Du hast das wirklich gut gemacht und ich bin froh das du meine Partnerin warst." Akane lächelte über das Kompliment. "Vielen Dank Ranma. Ich habe auch gerne mit dir zusammengearbeitet." Die zwei sahen sich an und Ranma waren schon wieder die Worte ausgegangen. Kurz bevor das Schweigen unangenehm wurde zog er ein Päckchen hinter seinem Rücken hervor und hielt es Akane hin. "HabEinKleinesGeschenkFürDich.MußtEs NichtNehmenWennDuNichtWillst.HoffendlichGefälltEsDir.HierBitte." Akane blickte auf das Präsent vor ihrer Nase. Erstaunt nahm sie es. Ranma sah mit hochrotem Kopf zu wie sie es öffnete. Akane öffnete die Schachtel und holte ein Stofftier heraus. Es war ein kleines schwarzes Schwein aus Plüsch, und es sah der sonstigen Jusenkyo-Form eines gewissen verlorenen Jungen verblüffend ähnlich. Irgendwo hatte Ranma sogar ein gelbes Tuch mit schwarzen Punkten herorganisiert und dem Stofftier umgebunden. Akane: "Kawaii. Wie niedlich. Danke Ranma." Sie umarmte den Jungen, dann knuddelte sie das Plüschschwein an sich. "Genau mein Geschmack. Wie bist du darauf gekommen?" Ranma kratzte sich verlegen am Hinterkopf und versuchte seine Gesichtsfarbe wieder zu normalisieren. "Oh, hehe, ich habe einfach geraten." Akane: (gibt dem Schwein einen Kuß)"Wirklich, ganz sugoi. (schaut Ranma an) Was hältst du davon wenn ich es P-chan nenne?" Ranma: (überlegt)"Hmm, (nickt) Ja, der Name paßt irgendwie." ############################################################################# Es war der Abend nach dem Kampf. Nabiki saß mit Kasumi zusammen in Kasumi's Zimmer am Tisch und zählte ihre heutigen Einnahmen. Nabiki: "43'500 Yen, 44'000 Yen, 44'500 Yen, 45'000 Yen, 45'500 Yen..." Schein um Schein legte sie auf den Tisch, Stapel neben Stapel entstand. Nach einiger Zeit war sie fertig und grinste zufrieden. "Das hat sich gelohnt. Insgesamt 64'746 Yen haben wir heute eingenommen." Sie teilte das Geldbündel in zwei Teile und gab einen davon Kasumi. "Hier Oneechan." Kasumi nahm das Geld und sah Nabiki erstaunt an. "Das ist viel mehr als üblich. Das würde als Haushaltsgeld für zwei Monate reichen. Du hast doch gesagt du willst das monatlich einteilen, wegen der Abrechnung?" Nabiki: (winkt ab)"Ich mache eine Ausnahme. Gönn' dir mal wieder was Neues zum anziehen, oder geh' mit deinem Doktor groß essen. Du hast es dir verdient." Kasumi lächelte dankbar. Nabiki nickte ihr zu und verließ dann das Zimmer. Auf dem Flur stieß sie fast mit Jeremy zusammen. Mißtrauisch beäugte sie ihn. "Hast du etwa gelauscht?" Jeremy: "Ich? Würde ich nie tun. Die Wände sind hier nur so dünn. (lächelt) Wer hätte gedacht das du so großzügig sein kannst?" Nabiki schenkte ihm keine weitere Beachtung und ging in ihr Zimmer. "Kasumi hatte es verdient. Nicht nur das sie drei Mäuler mehr stopfen muß, sie hat neben dem Haus jetzt auch noch Tofu. Es wurde aber auch höchste Zeit das sie mal ein Privatleben entwickelt." Jeremy zog schmunzelnd die Augenbrauen hoch. Ab und zu schienen selbst bei Nabiki Gefühle nach Außen zu dringen. Er folgte ihr in ihr Zimmer. "Da ist sie nicht die einzige. Sag mal, verrätst du wieviel du den anderen abgeknöpft hast?" Nabiki setzte sich auf ihr Bett, lehnte sich gegen die Wand und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. "Ich wüßte zwar nicht was es dich angeht, aber es waren über vierundsechzigtausend Yen." Jeremy stieß einen erstaunten Pfiff aus. "Boah, das ist ganz schön was. Wie machst du das nur immer?" Nabiki: "Willst du das wirklich wissen?" Jeremy: "Nein, so viel Geld hab' ich nicht bei mir." Nabiki schaute auf ihre Armbanduhr. "Keine Bange, kostet dich nichts. Es ist kein wirkliches Geheimnis, der ganze Trick von Soll und Haben ist, das man mehr Haben als Soll haben sollte. Es geht um exportieren, importieren, transportieren, konstruieren, abservieren und einkassieren. Man muß es zuerst genauestens registrieren, anschließend sorgfältig separieren und zu guterletzt annektieren. So einfach ist das." Jeremy's Gesicht war ein einziges Fragezeichen. "Ähm, ja. Schon klar. Alles verstanden." Nachdenklich kratzte er sich mit dem Finger am Kinn. Dann stoppte er und sah Nabiki stirnrunzelnd an. "He, moment Mal. Das macht doch überhaupt keinen Sinn was du da quatschst." Nabiki schaute abermals auf ihre Uhr. "Hmm, 1 Minute 20 Sekunden. Gar nicht mal so schlecht, die meisten merken es nicht einmal." Jeremy schnaubte, drehte sich um und griff nach der Türklinke. Bevor er ging drehte er sich aber noch mal um. "Was ich noch fragen wollte ... Würde es dich stöhren wenn ich die Tage mal deinen Computer benutze?" Nabiki: "Solange du zahlst ist mir das schnuppe. Worum geht es denn?" Jeremy machte ein geheimnisvolles Gesicht. "Ich suche jemanden. Und nein, ich verrate nicht wer es ist." Fortsetzung folgt... ############################################################################# Anmerkungen des Autors: Puh, endlich habe ich das Kapitel draußen. Hat ziemlich lange gedauert, aber Real Life hat mal wieder dazwischengefunkt. Für alle, die in diesem Kapitel mit den Amazonen gerechnet haben, tut mir leid, aber die sind erst nächstes Mal dran. Ich wollte sie wirklich nicht mehr mir hier rein quetschen, Kapitel 9 ist schon lang genug, und außerdem bin ich im Verzug mit dem raufladen. Aber sie werden kommen, und Jeremy's Plan mit Nodoka wird dadurch etwas verzögert werden. Eine Anmerkung zu dem Amaguriken: Ich hatte gesagt das ich das Mangacontinuum in dieser Geschichte benutzen werde. Aber nur im Anime wird diese Attacke mit dem Namen ausgesprochen. Ich habe dazu folgende Theorie: Die Amazonen haben bei ihren Spezialangriffen immer eine besondere Trainingsmethode. Beim Amaguriken ist dies Geschwindigkeit. Durchläuft der Schüler das Training wird er nicht nur schneller, sondern erlernt auch den 'Schlag der tausend Hände'. Beim Bakusai Tenketsu ist es ähnlich. Die Widerstandskraft wird gesteigert, außerdem gibt es die Bruchstellenattacke als Bonus. Natürlich kann man die Angriffe auch einzeln lernen. Da Ryoga nun seinen 'explosiven Finger' jedesmal ausgesprochen hatte, wird Ranma das beim Amaguriken auch tun. Abgesehen davon ist es natürlich Quatsch den Namen des Angriffs zu sagen. Aber im japanischen Manga gibt es hunderte(!) von verschiedenen Attacken, und jede wird ausgesprochen. Auch wenn die meisten danach nie wieder auftauchen. Aber die Tatsache des Aussprechens erleichtert mir das Schreiben. Wenn Ranma "Moko Takabisha" sagt weiß der Leser was er macht. Ansonsten müßte ich den Ki-Blast umschreiben. Falls ihr auf Unklarheiten in der Story gestoßen seid, oder bestimmte Stellen nicht verstanden habt, fragt mich ruhig. Für mich ist alles klar was ich schreibe, aber ihr kennt natürlich nicht die ganzen Hintergrund- gedanken die mir im Kopf rumschwirren, und ab und zu vergesse ich sie mit aufzuschreiben. Mein besonderer Dank geht an meine Pre-reader. Zum einen Ölk-chan, der schon von Anfang an mit dabei ist, zum anderen die gesamte Fanfic Kritik Aktion, als da wären HnguyenTranLoc, Fireflower, Maron, Caroob, Shanae, SailorMoonStar, Gitanja und andere. Danken möchte ich auch Booker, Lone Wolf, Sarima und Tachyoon, die anscheinend die Einzigen sind die diese Geschichte wirklich lesen. Und Christian "Inuyasha der Irre" Linke, mit dem ich einige SEHR interessante Diskussionen über Ranma AU und Divergences hatte. Mögt ihr die Story? Liebt ihr die Story? Haßt ihr die Story? Haßt ihr mich? Laßt es mich wissen. Sinnvolle Kritik, Kommentare und Hinweise werden dankend angenommen. Nicht sinnvolle Kritik, Beleidigungen und dummes Gerede wird ignoriert. Über Todesdrohungen wird gelacht. Briefbomben werden für langweilige Momente aufgehoben. Schreibt an Mark_Soul@gmx.de oder benutzt folgenden Link: http://www.fanfiction.net/review.php?storyid=409541&chapter=11&title=Der+Einsteiger Bis dann. Diese und meine anderen Geschichten können gefunden werden unter: Der internationalen Vereinigung deutschlinguistischer Ranmafic Autoren: http://fanfic.oelk.org Dem größten deutschen Anime-Onlineclub AnimeXX: http://www.animexx.de/fanfic/datenbank-fanfic.phtml?doc_modus=sort_autor&a_id=6713 Im gigantischen FanFiction.net Version 3.0: http://www.fanfiction.net/profile.php?userid=110722 Im deutschen FanFiction Archiv: http://www.dffa.de/ranma.html Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)