Der Einsteiger von Mark_Soul ================================================================================ Kapitel 1: Ein Dimensionssprung, ein Zeitsprung und ein Fluch ------------------------------------------------------------- "Der Einsteiger" eine Ranma 1/2 FanFiction von Mark Soul Legaler Hinweis oder Disclaimer: Ranma 1/2 und alle damit verbundenen Charaktere und Geschehnisse sind Eigentum von Rumiko Takahashi, Shogagukan, Viz und Ehapa. Ich habe keinerlei Rechte daran und diese Fanfiction erfüllt keinen finanziellen Zweck. Ich verspreche, Ranma und alle anderen nach Gebrauch in verhältnismäßig gutem Zustand wieder zurückzugeben. "Standart Sprache" *Chinesisch* 'Betonte Worte' ~Geräusche~ {Panda-zeichen} Anfänger-Alarm: Ich hab absolut keine Erfahrung im Fanfiction schreiben und bin auch sonst ein mieserabeler Geschichtenerzähler. Seid bitte nachsichtig. Self-Insert-Alarm: Es gibt Leute, die können Self-Inserts nicht ausstehen. Alle, die sich angesprochen fühlen, brauchen gar nicht weiterzulesen. Das hier ist nämlich eine Self-Insert (sozusagen). Jeremy entspricht zwar nicht meiner Person, kommt aber trotzdem aus unserer Welt. Und ist natürlich Ranma-Fan. .------. | ||| '|||| ||| __ __ .---. '| ||| ' ' ' ' _--_ _____| |_____ | ||| | | | | . . ' ' | ||| | | '__' / / '-----. .-----' | |||| | |__---__ / / _____' '_____ '||||' | . - / /._ ' ' ================= | __--_ | / '. '-----. .-----' .----. '-_- | |/ /. | ___| |__ / __ \\\ .----__- / / | ' .-/' '-. ; =/ \ ';; | '_ _/ ' '.' | /| |-_ '\ '.=' .' .;; '---____-- -- '. | '-' | \ \ / /// '-._.-'\._____./ '-_-' / /// / /----. ; _______ ; ----------- Kapitel 1: Ein Dimensionssprung, ein Zeitsprung und ein Fluch Das Zimmer war dunkel. Die einzige Lichtquelle war der Computerbildschirm, welcher ein kaltes, künstliches Licht verbreitete. Vor besagtem Bildschirm saß Jeremy und surfte durch die unendlichen Weiten des Internets. Die PC-Interne Uhr zeigte 20:38. Dann ging das Deckenlicht an und es wurde wesentlich heller im Zimmer. Jeremys Mutter stand in der Tür, sah ihren Sohn am Computer sitzen und runzelte die Stirn. Jeremys Mutter: "Hast du nicht irgendwas vergessen?" Jeremy: (ohne vom Monitor aufzusehen)"Hm?" Jeremys Mutter: "Vielleicht schaust du mal auf die Uhr?" Jeremy: "Hm!" Er tat wie ihm geheißen und riß dann die Augen auf. "Oh scheiße!" Jeremy sprang vom Stuhl auf und schaltete in der gleichen Bewegung den Monitor ab, ohne sich die Mühe zu machen und den Computer runter zu fahren. Er griff nach seiner Jacke und stürmte an seiner Mutter vorbei die Treppe hinunter. Als er sich hastig seine Schuhe anzog verfluchte er seine Nachlässigkeit. Einfach so die Zeit zu vergessen. Nicole würde toben. Jeremy betrachtete seine Erscheinung im Spiegel. Ein durchschnittlicher Junge war dort zu sehen: kurze braune Haare, blaue Augen, sportliches Aussehen, obwohl er eigentlich keinen Sport machte. Mit 1,85 Meter etwas größer als die meisten Anderen. Er kämmte sich mit den Fingern noch kurz durch die Haare, dann machte er sich auf den Weg. Er hatte nicht weit zu laufen. Die Bushaltestelle war nur ein paar hundert Meter von dem Haus seiner Eltern entfernt. Natürlich hätte er auch mit seiner Fünfziger fahren können, aber was machte es für einen Sinn auf eine Party zu gehen wenn man den Rückweg selbst fahren mußte? Sein Kumpel Maik feierte heute seinen achtzehnten Geburtstag, im ganz großen Stil, und sowohl Jeremy als auch Nicole waren eingeladen. Vor genau einem Jahr, an Maiks Siebzehnten, hatte er Nicole kennengelernt. Und im laufe der Zeit hatte sich ihre Beziehung zu mehr entwickelt als nur Freundschaft. Heute war also auch ihr Jahrestag, da durfte Jeremy nicht zu spät kommen. Doch genau das würde er, weil er wegen seiner Nachlässigkeit den passenden Bus verpaßt hatte, und der nächste würde eine halbe Stunde zu spät ankommen. Nicole würde wirklich nicht begeistert sein. Jeremy überlegte ob er nicht doch selber fahren sollte. Nein, mit seiner Fünfziger war er auch nicht viel eher da als der Bus. In solchen Momenten bedauerte er, das es bis zu seinem eigenen achtzehnten Geburtstag noch fast drei Monate dauerte. Sonst könnte er jetzt mit dem Auto seines Bruders fahren. Aber so blieb ihm nichts anderes übrig als hier zu stehen und auf den Bus zu warten. In der Zwischenzeit könnte er sich ja eine Ausrede für sein Zuspätkommen ausdenken. Eine 'gute' Ausrede, er hatte nicht vor sich den heutigen Abend wegen eines Streites zu verderben. Noch wußte Jeremy nicht, daß etwas anderes ihm den Abend verderben würde. Diesen und eine ganze Menge der darauffolgenden ebenfalls. Besagtes 'Etwas' materialisierte sich in Form eines Loches in der Realität. Genau unter seinen Füßen. Jeremy starrte dorthin, wo sich eben noch massiver Pflasterstein befunden hatte. Jetzt war dort nur noch ein kreisrunder Fleck aus Blautönen, welche ständig ineinander zu fließen schienen. Dann fiel er hinein. ############################################################################# Die Gegend war friedlich. Ein paar Bäume, meist aber nur Felder und Wiesen. Die Sonne war gerade untergegangen und tauchte die Landschaft in das Rot der Abenddämmerung. Nichts besonderes war zu sehen. Bis sich ungefähr fünf Meter über dem Boden ein blaues Portal öffnete und jemand herausfiel. Jeremy: "Waaaaaaaaaaah!" ~Krach~ Die meisten Menschen sind einen Sturz aus fünf Meter Höhe nicht gewohnt, und Jeremy gehörte zu den meisten Menschen. Und reagierte entsprechend. Er verlor das Bewußtsein. Wäre er wach geblieben hätte er gesehen das aus dem Portal noch eine zweite Gestalt erschien. Anders als er stürzte sie nicht unbeholfen zu Boden, sondern landete sicher auf den Beinen, fast schon mit Eleganz. Das sie dazu noch einen schweren Wanderrucksack auf dem Rücken trug war um so Eindrucksvoller. Die Person war weiblich, um die vierzig Jahre. Sie hatte glattes, schwarzes Haar und trug eine Brille. Vom Aussehen her war sie ostasiatischem Ursprungs. Sie setzte den Rucksack neben Jeremy ab, beugte sich über ihn und legte ihre Hand auf seine Stirn. Ein gelbes Leuchten durchlief seinen Körper vom Kopf bis zu seinen Füßen. Dann richtete sich die fremde Gestalt wieder auf. Ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, und von einem Augenblick zum nächsten war sie verschwunden. Kurz darauf schloß sich das Portal. ############################################################################# Als Jeremy wieder erwachte stand die Sonne schon hoch am Himmel. Er blinzelte. Und blinzelte noch mal. Und noch mal. Und rieb sich die Augen. Dann kniff er sich in die Hand. Jeremy: "Au." Er schaute sich um. Die Gegend war ihm völlig unbekannt. Jeremy: Sein Blick fiel auf den Rucksack. Jeremy: Jeremy hatte seinen Rucksack schon sein längerer Zeit nicht mehr benutzt, nicht mehr seitdem er das Wandern aufgegeben hatte. Es erstaunte ihn um so mehr als er Teile seiner Kleidung darin fand. Jeremy: Wühlt im Rucksack Wühlt weiter Er öffnet eine der Fronttaschen und fand drei Geldbörsen. Eine mit amerikanischen Dollar. Er stieß einen Pfiff aus. Eine Zweite mit etwas, was ihn entfernt an Monopoly-Spielgeld erinnerte. Er erkannte es als Yuan (chinesische Währung). In der Dritten waren japanische Yen und seine Papiere. Nach einer gründlichen Inspektion seines Rucksacks packte er seine Sachen wieder zusammen und überlegte, was er jetzt tun sollte. Jeremy: Er schulterte den Rucksack. Mit dem Gedanken ging er in eine beliebige Richtung los. Nach zwei Stunden traf er auf einen Fluß und folgte ihm. Er hatte keinen besonderen Grund dafür, aber es war besser als einfach Querfeldein zu laufen. Nach einer weiteren Stunde traf er auf die ersten Menschen. Und fühlte sich gleich wie im Film. Das Bild was sich ihm bot war aber auch zu unglaubwürdig: Ungefähr fünfzig Meter neben dem Fluß war ein Fußballfeld-großes Gebiet unter Wasser. Dazu war es eingezäunt, und aus dem Wasser ragten lauter kleine grüne Halme hervor. Man mußte kein Reisfeld gesehen haben um zu wissen das dies eins war. In dem Feld arbeiteten zwei Menschen, ein Mann und eine Frau. Beide waren ostasiatischen Ursprungs, mit Schlitzaugen und so, und beide hatten diese typischen chinesischen Strohhüte auf wie man sie aus dem Fernsehen kennt. Jeremy: Er wog die beiden Möglichkeiten gegeneinander ab. Und entschied sich für den Film. Wie sollte er denn auch nach China gekommen sein? Er stellte sich an den Rand den Zaunes und fing an zu winken. Jeremy: (ruft)"Hey! Hallo." Die Chinesen schauten ihn überrascht an. Jeremy: (ruft)"Was wird hier denn gedreht?" Jeremy hatte halbwegs erwartet, das jetzt ein sehr ärgerliches Filmteam auftauchen würde, statt dessen kamen nur die zwei Chinesen näher. Jeremy: "Tut mir leid wenn ich euch störe, aber vielleicht könnt ihr mir sagen wo genau ich hier bin?" Die Zwei schauten ihn nur verständnislos an. Jeremy: "I'm sorry, but can you tell me where I am?" Mann: (zu der Frau)*Verstehst du was der Junge sagt?* Frau: *Nein. Sicher wieder einer dieser Touristen.* Jeremys Gedanken überschlugen sich fast. Er wußte das die Beiden chinesisch sprachen. Er hatte aber noch nie chinesisch gehört. Woher wußte er es dann? Und was viel wichtiger war: Wieso VERSTAND er sie dann? Die Welt begann sich um ihn herum zu drehen und er hielt sich am Zaun fest. Mann: *Geht es dir nicht gut? Du siehst blaß aus.* Jeremy: (Panik) *Ähem, Es tut mir leid zu stöhren, aber könnten Sie mir sagen wo ich mich befinde? Ich habe mich verlaufen.* Mann: *Du bist hier in der Qinghai Provinz. Das ist in der Nähe des Bayankala-gebirges.* Jeremy: *Um, und wo genau ist das? Welches Land?* Frau: *Mitten in China. Wo hast du denn geglaubt, wo du bist?* ############################################################################# Jeremy war den ganzen Tag dem Flußlauf gefolgt. Ein halbes Dutzend Menschen hatten die Tatsache bestätigt, das er sich in China befand. Entweder war das also ein Alptraum, oder er war durch ein Wurmloch bis nach China gefallen. Langsam neigte sich der Tag seinem Ende entgegen. Gleichzeitig ballten sich dunkle Regenwolken zusammen. So wie es aussah würde es bald einen tüchtigen Schauer geben. Jeremy entschied sich, sein Zelt aufzubauen bevor er vom Regen überrascht würde. Kaum hatte Jeremy sein Lager aufgeschlagen, da kam das Unwetter hernieder. Jeremy saß im Zelt und schaute mißmutig in den Regen hinaus. Noch jemand anderes schien vom Regen überrascht worden zu sein. Ein Junge, ungefähr in Jeremys Alter und ebenfalls mit schwerem Wanderrucksack ausgerüstet, stapfte durch den aufgeweichten Boden. Er schien sich nicht daran zu stören das er naß wurde und marschierte unbeirrt weiter. Jeremy war von Natur aus gutmütig, und bei diesem Wetter jagte man nicht einmal einen Hund vor die Tür. Er rief nach dem Anderen. Der Fremde blieb stehen und blickte sich um. Jeremy winkte ihm näherzukommen. Jeremy: "Macht's Spaß im Regen rumzulaufen?" (hält die Zeltplane auf) "Komm' schon rein, du holst dir ja den Tod." Der Junge blickte ihn dankbar an und stieg ins Zelt. "Danke. Nett von dir." Jeremy: "Keine Ursache. Bei dem Wetter ist... Hey, du sprichst meine Sprache?" Junge: "Ja, sicher. Warum, was ist daran so erstaunlich?" Jeremy: "Pfff, alle Anderen wollten mir weismachen das ich hier in China bin." Junge: "Nunja, wir 'sind' in China." Jeremy blinzelte. Und gab es dann auf, die Umstände verstehen zu wollen. Er würde nur Kopfschmerzen davon kriegen. Vielleicht konnte man mit dem Neuen ein Gespräch anfangen. "Ich heiße übrigens Jeremy. Jeremy Soul." Junge: "Hibiki, Ryoga. Angenehm." Jeremy blickte ihn komisch an. Es kam nicht alle Tage vor, das sich jemand als Zeichentrickfigur ausgab. "Uhhm, hab ich das richtig verstanden? Dein Name ist Ryoga?" 'Ryoga' zog seine Schuhe aus, hielt sie nach draußen und kippte das Wasser daraus aus. "Als ich das letzte Mal nachgeschaut habe schon." Jeremy zuckte mit den Schultern. Irre sollte man ihren Glauben lassen. Andererseits, falls jemand mal auf die Idee kommen sollte, einen Realfilm über Ranma1/2 zu drehen, dann würde dieser Junge einen perfekten Ryoga abgeben: Er hatte das typische gelbschwarze Stirnband und diese leicht übertriebenen Eckzähne, an denen man Ryoga immer erkannte. Auch vom Gesicht her sah er ihm ähnlich, jedenfalls so ähnlich wie man einer Animefigur sehen kann. Sein nächster Kommentar bestätigte nur, das er nicht mehr Tassen beisammen hatte. "Du weißt nicht zufällig, wo genau in China wir sind? Ich bin auf der Suche nach einem Rivalen und bin dabei etwas vom Weg abgekommen." Jeremy: "Vom Weg abgekommen, soso. Nein, hab keine Ahnung." Ryogas Gesicht verdunkelte sich und er ballte die Fäuste. "Sein Name ist Ranma. Dieser Feigling ist vor unserem Duell davongelaufen anstatt auf mich zu warten. Er hat keine Ehre, wenn er so etwas macht. Du bist ihm nicht zufällig begegnet? Er sollte hier irgendwo in der Gegend sein." Jeremy blickte ihn nur ungläubig an. Der Andere schien es tatsächlich ernst zu meinen. Seine Antwort hatte einen leicht sarkastischen Unterton. "Nein, hab schon seit langem niemanden mehr mit diesem Namen getroffen." Ryoga: "Schade. Wenn es so weitergeht werde ich ihn nie einholen. Soweit ich weiß, ist er mit seinem Vater zu einem Ort namens Jusenkyo unterwegs. (verzweifelt) Aber ich kann ihn einfach auf keiner Karte finden. Ranma, das ist alles deine Schuld!" Was zuviel war, war zuviel. Jeremy platzte der Kragen. "Jetzt hör aber auf. Das ist ja lächerlich. Du magst es vielleicht komisch finden andere zu veräppeln, aber ich nicht. Wenn du unbedingt willst, kann ich dich Ryoga nennen, aber hör auf hier den Kasper zu machen!" Ryoga: "Ich heiße Ryoga, nicht Kasper." Jeremy: "Ja, klar. Wenn sich jemand für Napoleon hält oder Caesar, das kann man noch verstehen. Aber wenn du Ryoga bist, dann bin ich Sailor Moon." Ryoga: (leicht genervt)"Hör mal zu, ich mach' mich über deinen Namen auch nicht lustig. Ich heiße nunmal so, und wenn du damit ein Problem hast, dann sag es ruhig. Aber hör auf in diesem Ton mit mir zu reden!" Jeremy: (wütend)"Jetzt hör 'du' mal zu. Ich hatte vorgestern ein wichtiges Date mit meiner Freundin, zu dem ich nicht kommen konnte weil ich aus irgendwelchen Gründen in 'China' gelandet bin. Abgesehen davon, das Nicole mich umbringen wird, bin ich also die Kleinigkeit von ein paar tausend Kilometer von Zuhause weg, mitten in der Wildnis. Ohne die geringste Ahnung wie ich hierhin gekommen bin oder wie ich hier wieder wegkommen soll. Ich hatte also einen SCHEIß-Tag, und jetzt kommt auch noch so ein Idiot daher und behauptet er wäre RYOGA HIBIKI!" Ryoga: (aufbrausend):WIE HAST DU MICH GENANNT?" Jeremy wußte, das er es mit seinem Wutausbruch etwas übertrieben hatte. Er wußte im gleichen Augenblick, das der Andere überhaupt keinen Spaß verstand. Er sah wie Ryoga die Fäuste ballte und ... ... und wie sein Körper ein schwaches, grünliches Feuer umgab. Etwas, das vollkommen unmöglich war; und etwas, das Jeremy eindeutig als ein Phänomen namens 'Kampfaura' identifizierte. Jeremys logisches Denken hatte für heute genug. Es schnaubte kurz, löschte das Licht und ging. Glücklicherweise nahm es sein Bewußtsein gleich mit. Ryoga schaute verwirrt auf die ohnmächtige Gestalt. Er wußte ziemlich genau wie es war, weit weg von Zuhause zu sein und keine Ahnung zu haben wo man war. ############################################################################# Jeremy blinzelte. Er drehte sich auf den Rücken, streckte sich und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Dann blickte er dorthin, wo eigentlich seine Zimmerdecke sein sollte. Statt dessen blickte er auf eine Zeltdecke. Ein Gedanke schoß ihm durch den Kopf und er stolperte nach draußen. Dort sah er Ryoga sitzen und irgend etwas über einem Lagerfeuer kochen. Als Jeremy aus seinem Zelt kam, drehte Ryoga sich nach ihm um. Als es endlich aufgehört hatte zu regnen, hatte er Jeremy alleingelassen und sein eigenes Zelt aufgebaut. Und obwohl er normalerweise eher der nachtragende Typ war, so konnte er doch auf den ersten Blick erkennen wenn jemand ernsthafte Schwierigkeiten hatte. Jeremy hatte ein ebenso großes Problem wie er selber. Deswegen hatte er beschlossen, seinen Groll beiseite zu legen. "Guten Morgen. Du bist ein ganz schöner Langschläfer." Jeremys Gedanken setzten für einen Moment aus. Er sagte erstmal gar nichts, drehte sich um und ging zurück in sein Zelt. Dort angekommen kniff er sich in den Arm. Dann nochmal, etwas fester. Dann ohrfeigte er sich. Schließlich begriff Jeremy, das dies kein Traum war. Ryoga kostete vorsichtig seine Suppe, als ein ziemlich verstört aussehender Jeremy aus seinem Zelt kam. Jeremy sah ihn an, krazte sich am Kopf und wußte nicht so recht was er jetzt sagen sollte. Ryoga:"Hast du Hunger?" Als Antwort knurrte Jeremys Magen. Ryoga holte eine zweite Schüssel hervor und gab sie ihm. Jeremy nahm sie dankbar entgegen und setzte sich ebenfalls. Jeremy:"Um, Ryoga? Ich ... wollte mich entschuldigen wegen gestern Abend. Ich hab wohl etwas überreagiert. Tut mir leid." Ryoga:"Ist schon gut. Du machst den Eindruck, als wäre dein Leben in letzter Zeit nicht so gelaufen wie du es wolltest, stimmts?" Jeremy löffelte einen Augenblick schweigend an seiner Suppe. "Das kann man so sagen, ja." Ryoga nickte. "Ich kenne das. Die letzten Monate meines Lebens waren... nicht grade das gelbe vom Ei." Beide schwiegen eine Zeitlang. "Möchtest du vielleicht erzählen, was dir passiert ist? Geteiltes Leid ist halbes Leid." Jeremy dachte einen Moment über Ryogas Worte nach. Er hatte sich bereits ein Alibi ausgedacht, schließlich konnte er schlecht erzählen das er aus einer anderen Welt kam. "Vor kurzem sind meine Eltern verstorben. Es war irgendwie eine undichte Stelle in der Gasleitung. Ist nicht mehr viel stehen geblieben vom Haus. ~seuftz~ Wahrscheinlich haben sie es nicht mal gemerkt." Ryoga legte den Kopf schief und überlegte. Hatte Jeremy gestern nicht irgend etwas von einer Freundin erzählt? Dann zuckte er gedanklich mit den Achseln. Er war in dem Moment selbst zu sauer gewesen als das er auf Jeremys Worte geachtet hätte. "Das tut mir leid. Und was hat dich hier nach China verschlagen?" Jeremy:"Äaah, China, also ... hier sollen ein paar entfernte Verwandte von mir leben, bei denen ich vielleicht unterkommen könnte. Deshalb bin ich in China." Ryoga:"Hast du den keine Verwandten bei dir in der Nähe?" Jeremy:"Nein, leider nicht." Ryoga nickte nur und aß seine Suppe auf. Dann begann er seine Sachen zusammen zu packen. Jeremy tat es ihm gleich und rollte sein Zelt zusammen. Bald war sein spärliches Hab und Gut wieder im Rucksack verstaut. Ryoga schnürte ebenfalls sein Bündel zusammen und schulterte es. "Ich wünsche dir noch viel Glück bei deiner Suche. Vielleicht trifft man sich mal wieder." Jeremy:"He, warte mal!" Ryoga blieb stehen und drehte sich wieder um. Jeremy:"Uhm, kann ich mit dir mitkommen?" Ryoga:"Suchst du denn nicht deine Verwandten?" Jeremy:"Ich 'suchte'. Sie sind wahrscheinlich weggezogen, und keiner weiß wohin. Ich hab momentan nichts besseres vor. Kann ich?" Ryoga:"Von mir aus. Aber ich habe ein schnelles Reisetempo, und ich habe etwas zu wichtiges vor als das ich auf einen langsamen Mitreisenden Rücksicht nehmen könnte." Jeremy grinste innerlich und setzte seinen Rucksack auf. "Keine Bange, Wandern war mal ein Hobby von mir." ############################################################################# Ryoga legte tatsächlich ein scharfes Tempo vor, aber Jeremy kam ganz gut mit. Das hieß aber nicht das sie eine große Entfernung zurücklegten. Im Gegenteil, Jeremy bemerkte das sie mindestens zweimal im Kreis liefen. Gegen Mittag legten sie eine kleine Rast ein und nahmen eine Kleinigkeit zu sich. Jeremy wußte zwar nicht, wer ihm den Rucksack gepackt hatte, aber im Stillen bedankte er sich bei dem Unbekannten. Als er seinen Gedanken nachhing kam ihm eine Idee. Jeremy:"Sag mal, du machst doch Karate, oder irre ich mich?" Ryoga:"Ja, ich betreibe ein bißchen Kampfsport. Aber es ist nicht nur Karate, mehr eine Mischung aus allem. Ich bin viel unterwegs, weißt du, und ich hab schon einige Dojos gesehen. Wie kommst du darauf?" Jeremy:"Och, ich wollte nur fragen ob du es mir beibringen kannst?" Ryoga schaute Jeremy an. Dann stand er auf, nahm seinen Regenschirm vom Rucksack und warf Jeremy den Schirm zu. "Fang." Jeremy fing den Schirm und ging unter dem Gewicht sofort zu Boden. "Umpf." Ryoga:(schüttelt den Kopf)"Ich glaub' nicht." Jeremy:(schiebt den Schirm zur Seite und steht auf)"Woher willst du das wissen?" Ryoga:"Du bist viel zu schwach. Ein Kämpfer muß stark sein." Jeremy spuckte in die Hände und hob den Schirm mit sichtlicher Anstrengung an, bevor er in wieder fallen ließ. "Was ist da drin? Blei?" Ryoga schwieg und begann, seine Sachen zusammenzupacken. Jeremy:"Komm schon. Ich brauch' nur etwas Übung." Ryoga:"..." Jeremy:"Ich kann dir auch helfen deinen Weg zu finden." Ryoga:"Ich komme sehr gut selbst zurecht." Jeremy:"Mit deinem Orientierungssinn findest du nie dein Ziel." Ryoga:(ärgerlich)"Du wagst es, mich zu verspotten?" Jeremy:(weicht zwei Schritte zurück)"Würde mir nie einfallen. Aber du kannst es ruhig zugeben. So wie du in der Gegend herumeierst ist es offensichtlich, das du ein Richtungsproblem hast." Ryoga:"Grummel, grummel .... meinetwegen. Aber beschwer' dich später nicht." Ryoga und Jeremy begannen ihr Lager abzubrechen und ihre Sachen wieder in die Rucksäcke zu verstauen. Als beide fertig waren, nahm Ryoga eine Karte aus einer der Seitentaschen. Er faltete sie auseinander und runzelte die Stirn. Jeremy:"Du hältst die Karte verkehrt herum." Ryoga:"Oh."(lacht verlegen)"Hab ich gar nicht gemerkt."(dreht die Karte um) Jeremy:"Und sie ist von Kalifornien." Ryoga:"Ist das nicht hier in der Nähe?" Jeremy:"Auf der anderen Seite der Erde. ~seuftz~ Hast du noch andere Karten?" Ryoga holte ein paar Dutzend Karten aus seinem Rucksack und Jeremy begann sie durchzusehen. Es waren Karten von Orten über der ganzen Welt verteilt: Paris, Italien, New York, Amazonas, Gothem City, Himalaja, Sahara, Sibirien u.s.w. Schließlich blieben nur eine Handvoll Karten übrig. Jeremy:"Die hier sind alle von China. Irgend eine Idee, wo genau du hinwillst?" Ryoga:"Jusenkyo." Jeremy: "Was willst du ausgerechnet dort?" Ryoga:"Ein Rivale von mir ist von seinem Duell davongelaufen, und ich habe gehört, das sein nächstes Ziel ein Ort namens Jusenkyo ist." Jeremy suchte kurz in den Karten und gab dann alle bis auf eine Ryoga wieder. Die letzte faltete er passend zusammen und zeigte sie Ryoga. "Hier ist Jusenkyo." Er zeigte auf einen Punkt der Karte. "Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, wo wir sind. Welche Richtung würdest du vorschlagen?" Ryoga blickte sich um und zeigte dann in irgendeine Richtung. "Hier lang." Jeremy:"Gut, dann gehen wir da lang." Er setzte seinen Rucksack auf und marschierte in die entgegengesetzte Richtung. ############################################################################# Irgendwo in der Quinghai-Provinz. Zwei Figuren wandern durch die triste Landschaft. Die eine sieht aus wie eine real gewordene Version von Ryoga Hibiki. Um genau zu sein, es ist tatsächlich Ryoga. Die andere Person trägt ebenfalls Rucksack und Wanderkleidung, sieht aber eher unglücklich aus. Es könnte daran liegen, das Ryoga seinen Regenschirm auf Jeremys Rucksack gebunden hatte. Als die Beiden näher kommen bemerken wir, das ihre Handgelenke mit einem Strick verbunden sind um zu verhindern das Ryoga verloren geht. Jeremy:(ungläubig)"Brot? Du bist Ranma bis hier nach China gefolgt, nur wegen BROT?" Ryoga:"Wenn er nicht davongelaufen wäre, wäre ich auch in Japan geblieben." Jeremy:"Aber du hast gesagt, du bist vier Tage zu spät gekommen." Ryoga:" ... " Jeremy hielt demonstrativ den Strick hoch, welcher verhindert das Ryoga verlorengeht. "Ich nehme an, Ranma wußte von deinem kleinen 'Problem'?" Ryoga:(nickt und schaut auf seine Füße)"Er hat mich jeden Tag zu Schule begleitet." Jeremy:"Dann hat er wahrscheinlich angenommen das du mittlerweile in Kyoto oder sonstwo bist. Oder er hatte einen Grund, weswegen er nicht länger warten konnte. Wenn wir ihn gefunden haben, versuch es doch erst mal mit einem Gespräch, anstatt ihn gleich umzubringen." Sie wandern eine Weile schweigend nebeneinander her. Jeremy:"...Was sagen deine Eltern denn, das du deine Rivalen um die halbe Welt jagst?" Ryoga:"Die sind es gewohnt das ich auf Reisen bin, sie haben den gleichen Orientierungssinn wie ich. Liegt in der Familie. Meine Mutter hab ich vor sechs Monaten in Madrid getroffen, und meinen Vater letztes Jahr als ich zum letzten Mal zu Hause war." Die folgenden Tage waren ziemlich abenteuerlich für Jeremy. Ryogas Kraft- training ging ihm zwar auf die Nerven(und auf die Muskeln), ansonsten genoß er es aber. Kempo und Karate schienen hier viel besser zu funktionieren als in 'seiner' Realität, und seine Reflexe erstaunten ihn selber. In seiner Welt hätte jeder Sensai seine helle Freude an solchen Fortschritten gehabt. Ryogas Level hatte jedoch einen ganz anderen Standart und er zeigte sich überhaupt nicht beeindruckt. Die größten Erfolge hatte Jeremy aber damit, Ryogas etwas hitziges Gemüt abzukühlen, und bald konnte man den Namen Ranma erwähnen ohne das er rot anlief vor Wut. ############################################################################# Ryoga und Jeremy lagen nebeneinander im Gras, beide verschwitzt und erschöpft. Eine Horde ärgerlicher Dorfbewohner hatte sie dazu gezwungen, einen neuen Rekord im fünftausend Meter Sprint aufzustellen. Schließlich hatten sie die Leute aber abgeschüttelt. Ryoga:(keuchend)"Was hast du bloß gesagt das sie so aufgeregt hat?" Jeremy fehlte die Luft zum antworten. Ryoga:"Das nächste Mal läßt du mich reden." Jeremy:"Wenn du vernünftig chinesisch könntest würde ich das auch. Aber deine Aussprache ist miserabel, von deinem Akzent ganz zu schweigen." Ryoga:(steht auf und setzt den Rucksack wieder auf)"Gib nicht so an nur weil du die Sprache beherrschst. Und jetzt sieh zu das du hochkommst. Die Pause ist vorbei." Jeremy:(setzt seinen Rucksack auch auf)"Hier geht's lang."(zieht Ryoga in die entgegengesetzte Richtung)"Und ich hab keine Ahnung was die Leute hatten. Kaum hatte ich den Namen 'Genma' erwähnt sind sie ausgerastet." Jeremy wunderte sich kurz darüber wie Ryoga im Manga kurz nach Ranma in Jusenkyo ankommen konnte, wenn er ihn auf direktem Weg nicht einholen konnte. Dann schob er den Gedanken beiseite. Es gab wichtigeres, nicht nur Ranma mußte vor seinem Fluch bewahrt werden sondern auch Ryoga. Und Genma, naja, Genma kümmerte ihn nicht wirklich. Aber Ryoga konnte jetzt schon gewarnt werden. Jeremy:"Wir kommen übermorgen wahrscheinlich in Jusenkyo an. Weißt du eigentlich was Jusenkyo ist?" Ryoga:"Soweit ich gehört habe, ein uraltes Trainingsgelände für Balangse- übungen. Wird aus irgendeinem Grund aber nicht mehr benutzt." Jeremy:"Der Grund ist, Jusenkyo ist verflucht. Hunderte von kleinen Seen über ein Tal verteilt, jeder einzelne mit seiner eigenen traurigen Geschichte. Ich an deiner Stelle würde nicht mal daran denken das Wasser dort zu berühren. Jusenkyo wird nicht umsonst 'Die Quellen des Unglücks' genannt." Ryoga:"Hört sich ziemlich übertrieben an. Was soll an Wasser schon so gefährlich sein? Die Menschen sind hier abergläubisch, wahrscheinlich ist die Hälfte nur Unsinn. Außerdem glaube ich nicht an Magie oder Flüche." Jeremy:"Glaub was du willst. Aber sag nicht ich hätte dich nicht gewarnt." ############################################################################# Zwei Tage später liefen die Beiden eine Anhöhe hinab nach Jusenkyo. Das Tal der 'Einhundertundacht Quellen des Unglücks' lag direkt vor ihnen. Überall ragten Bambuspfähle aus dem Boden. Sie hatten Ranma und Genma nicht eingeholt und Jeremy hoffte, das es noch nicht zu spät war. Er lief auf die Hütte des Jusenkyo-Wärters zu, vielleicht waren sie noch dort drin. Er stürmte durch die Tür. und ging wieder hinaus. Jeremy: "Ryoga, sie sind nicht mehr hier. Kannst du sie irgendwo entdecken?" Ryoga deutete auf drei Gestalten, die am Rande von Jusenkyo standen. "Ich glaube ich seh' jemanden dort hinten bei den Quellen." Jeremy setzte seinen Rucksack ab. "Ryoga, du wartest hier. Das heißt du bleibst hier stehen und rührst dich nicht von der Stelle, verstanden. Ich versuche zu retten was noch zu retten ist." Damit rannte er los. Ryoga sah im hinterher. Dann schaute er auf die Gestalten weiter hinten. Er wußte das eine von ihnen Ranma war. Wut stieg in ihm auf, wurde aber wieder zurückgedrängt. Ryoga: Er sah, wie zwei der Gestalten in die Luft sprangen und dann auf den Bambuspfählen balangsierten. Er ging los, und obwohl er sein Ziel direkt vor Augen hatte, hatte er sich nach den ersten Schritten schon wieder verlaufen. ############################################################################# Der Jusenkyo-Touristenführer(JTF) seufzte. Nie hörten die Leute auf ihn. Diese Zwei bildeten da keine Ausnahme. Typisch Touristen. Und jetzt sprangen die Beiden auch noch auf die Bambuspfäle und balangsierten darauf herum. "Ah, Sir! Sehr schlecht wenn fallen in Wasser." dachte er, als die zwei Figuren aufeinander zusprangen. Das Unglück geschah, und der Ältere der Beiden fiel in eine der Quellen. "Oh, Sir! Fallen in Shonmaoniichuan. Es gibt tragische Legende, sehr tragisch, von Panda der hier ertrunken vor zweitausend Jahren. Jetzt wer immer fällt in Quelle nimmt Gestalt an von Panda." Nun, irgendwie schien der Alte nicht gemerkt zu haben das er nicht mehr er selbst war, denn er sprang wieder auf den Bambusstab und setzte den Kampf fort. Der andere, jüngere, bemerkte sehr wohl das etwas nicht so war wie es sein sollte, was sein geschockter Gesichtsausdruck bewies. Der Jusenkyo-T.F. sah den Panda auf seinen Sohn zufliegen, und kurz darauf war besagter Sohn ebenfalls auf dem Luftweg unterwegs. Er beeilte sich dorthin zu kommen, wo der Flug enden würde. Natürlich ein einer der Quellen. Der Jusenkyo-T.F. sah den Jungen schon in der Nyanniichuan landen, als etwas anderes seine Aufmerksamkeit erregte. Ein zweiter Junge, ungefähr im gleichen Alter wie der Erste, kam angerannt und steuerte ebenfalls auf die Nyannichuan zu. Er beobachtete nicht ohne Staunen wie der zweite Junge kurz vor der Nyannichuan hochsprang, den ersten Jungen in der Luft auffing und mit ihm sicher am anderen Ufer der Quelle auf trockenem Boden landete. ############################################################################# Jeremy setzte Ranma auf dem Boden ab. Ranma starrte verwirrt zwischen Jeremy und der Nyanniichuan hin und her. Jeremy grinste. Ranma:"Uhh... Schätze, ich bin dir was schuldig. Ich hab.. " Er schluckte. "Ich meine, wer weiß was passiert wäre wenn ich da reingefallen wäre. Danke." Jeremy: "Keine Ursache. Ich hab nur... " Jusenkyo-Touristenführer(JTF):"Ah, Sirs! Passen auf Panda auf!" Ranma und Jeremy blickten in die Richtung aus der der Ruf kam und sahen ein schwarzweißes Fellbündel auf sie zurasen. Der Jusenkyo-Wärter wedelte panisch mit den Armen als Genma-Panda auf sie zukam. Ranma nahm reflexartig eine Verteidigungsposition ein, aber der Überraschungsangriff erwischte ihn. Er spürte, wie eine Pranke in seinen Magen hämmerte und er den Boden unter den Füßen verlor. Er fiel gegen Jeremy. Dieser verlor das Gleichgewicht und stolperte rückwärts. ~Platsch~ ~Platsch~ Das Erste was Jeremy auffiel war wie kalt das Wasser war. Nicht einfach kalt, sondern eisig. Ihm wurde schwindelig, etwas wie ein Stromschlag durchfuhr ihn, und ein kurzes Gefühl der Körperlosigkeit folgte. Dann hatte er wieder die Kontrolle, und einen Augenblick später brach er durch die Wasseroberfläche. Er hörte, wie der JTF seine 'traurige, sehr traurige Legende' herunterleierte und neben ihm ein gewisses rothaariges Mädchen ihren Gi öffnete und einen markerschütternden Schrei ausstieß. Jeremy brauchte sich keine Gewißheit zu verschaffen. Er kannte die Wirkung der Nyanniichuan und wußte, das 'er' jetzt eine 'sie' war. Sein ... ihr Hirn suchte nach einem passenden Fluch um die Situation zu beschreiben und scheiterte. Genma-Panda sah auf seinen zur Tochter gewordenen Sohn und schien endlich zu begreifen, das etwas nicht so war wie es sein sollte. Besagter Rotschopf stieg aus dem Wasser, und das Feuer in ihren Augen konkurrierte mit der Farbe ihrer Haare. Genma beschloß, das er sich um seine eigene Situation später kümmern sollte und tat das einzig Vernünftige: Er rannte um sein Leben, Ranma-chan ihm dicht auf den Fersen. (Anm.d.Autors: Sollte ein normalerweise männlicher Charakter mit Nyanniichuan Fluch in seiner Jusenkyo-form dargestellt werden, wird an seinem Namen der Suffix '-chan' angehängt) Auch Jeremy-chan war inzwischen aus dem Teich gestiegen. Sie zog den Kragen ihres T-Shirts vor und starrte auf zwei wohlgeformte Brüste wo nie zuvor zwei wohlgeformte Brüste gewesen waren. Jeremy war immer stolz auf seinen Körper gewesen. Durchtrainiert, gut gebaut, nach den zwei Wochen auf der Straße mit Ryoga auch leicht muskulös. Auf seinen, d.h. ihren jetzigen Körper konnte sie auch stolz sein. Wenn sie als Frau geboren worden wäre hieß das. Sie sah wie der JTF wieder zu einer Erklärung ansetzte und schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab. Jeremy-chan:"Sag nichts. Kein! Wort!" "Sag mal, du hast bei dir zu Hause nicht zufällig heißes Wasser?" Der JTF nickte. In seinem Beruf war ein ständig gefüllter Kessel mit heißem Wasser unabkömmlich. Also machten sich die Beiden auf den weg zurück zur Hütte. Wie die meisten männlichen Ranma 1/2 Fans war natürlich auch Jeremy neugierig, was es wohl für ein Gefühl wäre, den gleichen Fluch wie Ranma zu haben. Gewisse Vorstellungen, einmal selbst eine Frau zu sein. Nun, sich so etwas vorzustellen ist eine Sache, wenn es einem tatsächlich passiert ist das etwas ganz anderes. Vor allem, wenn die nasse Kleidung das merkwürdige Gefühl der 'Leere', was momentan zwischen Jeremy-chans Beinen herrschte, noch verdeutlichte. Sie hatte diesem Teil ihres neuem Körpers bewußt keine Aufmerksamkeit geschenkt und konnte es kaum noch erwarten, wieder in ihren ursprünglichen Körper zurückzukehren. Deshalb war sie mehr als glücklich als der JTF in seinem Haus kurz verschwand und mit einem dampfenden Kessel wieder herauskam. Jeremy-chan nahm ihn dankend entgegen und goß etwas heißes Wasser über sich. Augenblicklich trat der Wechsel ein. Es war nicht störend wie in der Quelle selber, ein Kribbeln und ein Gefühl als wenn der Körper in eine neue Form gepreßt wurde. Jeremy stieß einen erleichterten Seufzer aus als er wieder seine normale Gestalt hatte. Jetzt mußte er sich nur noch um Ranma kümmern. Er schüttelte den Teekessel. Noch mehr als genug Wasser. JTF:"Sir, leider schlechte Nachricht. Heißes Wasser heilt nicht. Wenn wieder kalte Flüssigkeit berühren, Sir werden wieder Miss." Jeremy:"Ja, ich weiß. Ich kenn' die Geschichte ~seufz~. Kann ich mir das Wasser wohl ausleihen, ich muß mich noch um einen Freund kümmern?" JTF:"Oh, meinen Freund der mit Sir hier angekommen ist?" Er deutete auf die zwei Rucksäcke, die neben seinem Haus standen. Im gleichen Augenblick machte es in Jeremys Kopf ~klick~. Wo war Ryoga? Sein Rucksack stand neben dem von Jeremy, von Ryoga selbst war nichts zu sehen. Jeremy fuhr herum und begann, die Umgebung nach Ryoga abzusuchen. Keine Spur von ihm. Die Rechnung war simpel: Ryoga nicht hier + Ranma jagt Genma = P-chan. Jeremy fluchte. Er griff den Kessel fester und rannte zum zweiten Mal heute ins Tal von Jusenkyo. Er dankte im stillen den Göttern, das es nur eine Klippe hier gab. Sie war nicht zu übersehen und ragte direkt neben den Quellen empor. Dummerweise am anderen Ende des Tals. Ein verwirrter Jusenkyo-wärter starrte ihm hinterher als er seine Geschwindigkeit noch steigerte. ############################################################################# Ryoga stand an einer Klippe und blickte über ein Tal voller Seen. Er verfluchte seinen Orientierungssinn. Unter diesen Umständen würde er nie Ranma finden. Und Jeremy hatte er jetzt auch verloren. "Wieso bin ich nicht einfach dort geblieben wo Jeremy gesagt hat. Ranma wäre von alleine gekommen." Ryoga schrie seinen Mißmut in das Tal hinaus. Deshalb bemerkte er auch nicht wie hinter ihm ein Panda durch das Unterholz brach und ihn anrempelte. Er verlor das Gleichgewicht und wäre beinahe von der Kante gestürzt. Im letzten Augenblick fing er sich. Ryoga starrte in die Quellen die unter ihm lagen. Jeremys Worte fielen ihm ein: 'Ich an deiner Stelle würde nicht Mal daran denken das Wasser dort zu berühren.' Ein Schauer lief im über den Rücken. Dann brach die Kante unter ihm weg. Ryoga: "Waaaahh...." Ryoga sah das Wasser unter sich, er würde genau in einer der Quellen landen. Sein Sturz schien ewig zu dauern. Er sah wie in Zeitlupe die Felswand neben sich vorbeiziehen, zu weit entfernt um sich daran festzuhalten. Er sah nach oben, wie die Kante der Steilwand sich immer mehr von ihm entfernte... ...und wie ein rothaariges Mädchen ebenfalls über diese Kante und hinter ihm her sprang. Sie fiel näher an der Felswand herab als er selber und schien aus irgend einem Grund schneller zu fallen. Ryoga wußte mit der Situation nichts anzufangen. Die Zeit schien immer noch zäh wie Sirup zu laufen. Er sah wieder nach unten und fiel immer noch geradewegs auf das Wasser zu. Er sah zur Felswand und bemerkte, das die Unbekannte jetzt genau zwischen ihm und dem Kliff war. Flüchtig dachte er daran das der Karate-Gi, den sie trug, viel zu groß für sie war. Dann stieß sich Ranma-chan von der Wand ab, griff nach Ryoga und brachte ihn und sich selbst aus der Gefahrenzone. ############################################################################# Als Jeremy bei der Heituenniichuan ankam, standen Ranma-chan und Ryoga neben der Quelle und diskutierten. Jeremy: Obwohl Jeremy erleichtert war, daß das Unglück diesmal verhindert worden war begann er sich doch Sorgen zu machen. Im Manga hatte Ranma nichts dergleichen getan. Das bedeutete, das seine Anwesenheit einen größeren Einfluß zu haben schien als er bisher annahm. Ryoga:" ...vollkommener Unsinn. Ich kenne Ranma, und du siehst nicht aus wie er. Ganz abgesehen davon das Ranma ein Junge ist, und das bist du sicher nicht." Er sieht Jeremy mit einem Teekessel ankommen. "Hi Jeremy. Konntest du Ranma finden?" Ranma-chan:"ICH 'bin' Ranma!" Ryoga:(ignoriert Ranma-chan)"Ich weiß auch nicht was die hat. Die behauptet das sie ein Junge wäre." Jeremy faltete die Arme vor seiner Brust und tippte mit dem Fuß auf den Boden. "Hab ich dir nicht gesagt du sollst dich nicht von der Stelle rühren?" (zeigt auf das Wasser) "Was glaubst du was passiert wäre wenn du da rein gefallen wärst?" (wendet sich an Ranma-chan) "Hast du ihn gerettet?" Ranma-chan:"Gerade noch. Ich würd' sagen, er hat Schwein gehabt." Jeremy: "Ryoga, ich glaub sie hat dir gerade dein Leben gerettet. Wie wär's wenn du dich bedankst?" Ryoga:"Och komm schon. Was ist denn so schlimm daran, wenn man ein bißchen naß wird?" Jeremy:"Naß werden ist nicht das Schlimme. Ich hab dir doch gesagt das auf dem ganzen Tal ein Fluch liegt. Wenn du in eine der Quellen fällst, verwandelst du dich in das, was dort zuletzt ertrunken war." Ranma-chan:"Zum Beispiel ein Panda. Du hast da oben ja einen gesehen, das war mein Pop. Oder in deinem Fall wäre es ein kleines schwarzes Ferkel." Irgend etwas störte Jeremy an Ranmas letztem Kommentar, aber er schob den Gedanken beiseite. Ryoga:(skeptisch) "Ihr erwartet doch nicht ernsthaft das ich das glaube?" Ranma-chan warf Jeremy einen fragenden Blick zu und sah auf den Kessel. Jeremy wunderte sich kurz, woher Ranma wußte, das die Rückwandlung durch heißes Wasser ausgelöst wird. Dann zuckte er gedanklich mit den Schultern und goß etwas Wasser über sie. Der JTF wird es erklärt haben als er und Ranma aus der Nyanniichuan aufgetaucht waren. Verständlicherweise hatten andere Dinge Jeremys Aufmerksamkeit in dem Moment beansprucht. Ryogas Augen fielen ihm fast aus dem Kopf als er Ranma wechseln sah. Ryoga:"Doh!"(Angesichts dessen, was in diesem Moment hinter seiner Stirn vorging, war das ein SEHR intelligenter Kommentar) "Schwarzes Ferkel, sagt ihr?" Ranma und Jeremy nickten. Ryogas Gesicht verlor an Farbe. Ranma:(klopft Ryoga auf die Schulter)"Hey, beruhige dich. Ist ja noch mal gutgegangen." (wendet sich an Jeremy) "Ich glaub wir haben uns noch nicht kennengelernt, mein Name ist Ranma Saotome. Tut mir echt leid wegen vorhin. Mein Pop ist echt ein Idiot." Er verbeugt sich leicht. Jeremy tat es ihm nach. "Jeremy Soul. Einen Versuch wars wert. Mach dir keine Vorwürfe, ich hab nicht vor lange so zu bleiben." Ranma:"Ich auch nicht. Vielleicht weiß der Jusenkyo-wärter eine Lösung." Er geht los in Richtung Haus des JTF. Ryoga und Jeremy folgen ihm. Ryoga:(zu Jeremy)"Was meinst du mit 'du willst nicht lange so bleiben'? Ist dir was passiert?" Jeremy:"Ich bin in die gleiche Quelle gefallen wie Ranma. Sein Vater war so blöd und hat uns beide reingeworfen." Ryoga:"Ranmas Vater? Wo ist er überhaupt?" Jeremy:"Der läuft hier irgendwo als Panda durch die Gegend." Ryoga: (ballt die Fäuste) Der Gedanke an Ranma ließ Ryoga nachdenklich werden. Er hatte ihn gerettet. Vielleicht war er doch nicht so ein Feigling, wie Ryoga gedacht hatte. Vielleicht hatte Jeremy recht und Ranma hatte wirklich einen guten Grund, weswegen er nicht auf ihn gewartet hatte. Ryoga beschloß, Jeremys Rat zu befolgen und erst die Sache mit Ranma zu besprechen. Vielleicht konnten sie die Freundschaft wieder aufbauen, die vor so langer Zeit an einem Duell um Brot zerbrochen war. Als der verlorene Junge und die zwei Aquatranssexuellen in der Hütte des JTF ankamen, war dieser gerade dabei etwas auf einer Karte einzuzeichnen. Als er merkte das er Gäste hatte stand er auf und ging zum Herd. "Sirs wieder hier, ja? Möchten Tasse guten Tee?" Er goß drei Tassen Tee ein und gab sie den Jungen. JTF:(zu Ryoga)"Sir nicht in Quelle gefallen?" (Ryoga schüttelt den Kopf) "Oh, Sir Glück gehabt. Großes Unglück lasten auf Jusenkyo, fast alle fallen in Quelle die hier herkommen." Ryoga:"Beinahe wär ich in die Quelle des ertrunkenen Ferkels gefallen, aber mein ... Freund hat mich gerettet." JTF:"Sirs haben Heituenniichuan gefunden?" (geht zum Tisch zu seiner Karte) "Können Sir zeigen welche Quelle das war?" Jeremy geht an den Tisch und sieht eine Karte von Jusenkyo. Neben manchen Quellen ist ein Name geschrieben, neben anderen nicht. Er deutet auf eine noch nicht beschriftete. "Die ist es." Der JTF schreibt 'Heituenniichuan' neben die Quelle. Jeremy:"Wo wir grad' dabei sind, ich meine so ein Fluch ist ja recht interessant, aber ich würde ihn doch gerne wieder loswerden." Ranma nickte zustimmend. JTF:"Wirklich bedauerlich, Sir, aber kein Gegenmittel gegen Jusenkyo-fluch bekannt." Jeremy:"Ich dachte auch mehr daran diesen Fluch gegen einen unauffälligeren auszutauschen. Ich dachte ich springe ein bißchen in die Quelle des ertrunkenen Jungen und 'Puff', das wars." JTF:"Bin untröstlich, aber leider nicht wissen wo Nanniichuan ist. Vor langer Zeit Karte von Quellen zerstört und bis heute nicht wieder vollständig." Er zeigte seine Karte und deutete auf die Karte mit insgesamt Einhundertacht Quellen. Viele davon sind unbenannt. Ranmas und Jeremys Stimmung fiel. Ranma:"Und wenn wir einfach die Quellen eine nach der anderen ausprobieren?" JTF:"Nicht gut. Fluch kann permanent werden." Jeremy:"Und wenn man ein kleines Tier nimmt, eine Maus oder so, und probiert es damit?" Wieder schüttelte der Jusenkyo-wärter den Kopf. "Ehrenwerter Vorgänger von mir hat versucht. Hat Quelle von ertrunkenes Drache gefunden. Maus waren nicht glücklich, und schlecht das Drache können Feuer speien. Sehr traurige Geschichte." Ranma:(verzweifelt)"Heißt das wir können gar nichts tun?" JTF:"Können warten. Viele dumme Leute kommen nach Jusenkyo. Fast alle fallen in Quelle. Oft in noch unbenannte Quelle. Wenn ich Nanniichuan gefunden habe, ich euch schicken Flaschen mit Nanniichuan-Wasser zu euch nach Heimat, gut?" Ranma:"Na ja, besser als nichts. Wenn du sie gefunden hast, dann schicke zwei Flaschen nach Japan. In das Tendo-Dojo in Nerima, Tokio." Jeremy spukte seinen Tee quer durch den Raum. JTF:"Oh, Sir, Tee nicht gut?" Jeremy:(starrt Ranma an)"Nein nein, alles bestens." JTF:(notiert die Adresse, dann zu Jeremy)"Sir, wohin ihre Flasche schicken?" Jeremy starrte weiter auf Ranma und antwortete geistesabwesend. "Muß ich mir noch überlegen." JTF:(geht zur Tür)"Gut, suchen nun besser Panda-Sir bevor fallen in noch mehr Quellen."(geht raus) Ryoga:"Hey, Jeremy, geht es dir nicht gut?" Jeremy:" ... " Ryoga wedelte mit der Hand vor seinen Augen. "Hallo, irgend jemand zu Hause?" Jeremy:"Wie? Was? Uhh... ja, alles klar." <'Alles klar', pah, gar nichts ist klar. Keine Chance das Ranma jetzt schon von den Tendos wissen kann. Vollkommen ausgeschlossen.> Er ging zum Waschbecken und füllte eine Schale mit Wasser. Dann griff er Ranma am Handgelenk und zog ihn Richtung Ausgang. "Ich muß mal mit dir unter vier Augen sprechen. Ryoga, bist du so nett und wartest einen Moment?" Ryoga:"Wenn du meinst." Draußen angekommen musterte Jeremy Ranma von Kopf bis Fuß. Dann kippte er etwas Wasser über Ranma. Ranma-chan:"Hey, was soll das?" Sie nahm Jeremy die Schüssel weg und kippte den Rest Wasser über ihn. Instand Mädchen. Jeremy störte sich diesmal nicht daran. Jeremy-chan: Ranma-chan:(ärgerlich)"Sag mal, hast du mich nur hier rausgeschleppt um auf meinen Busen zu starren? Starr doch auf deinen eigenen." Jeremy-chan:"Wer bist du?" Ranma-chan:"Huh?" Jeremy-chan:"Du siehst aus wie Ranma, in beiden Formen. Du bist mit Genma hierher gekommen und bist in die Nyanniichuan gefallen. Aber Ranma weiß noch nicht von den Tendos, also wer bist du?" Die Zwei starren sich an. Ranma-chan:"Ich bin Ranma Saotome, Erbe des Musabetsu Kakuto Saotome Ryu. Aber wer bist du, und woher weißt du das ich noch nichts von den Tendos wissen kann?" (Musabetsu Kakuto Ryu: Original Name für Kampfsportschule für Schlägereien aller Art/Anything Goes Martial Arts) Die Zwei starren sich weiter an. Dann plötzlich hellt sich Ranma-chans Gesicht auf. "Dir ist es auch passiert, nicht wahr?" Jeremy-chan:"Huh?" Ranma-chan:"Klar, dir ist es auch passiert. Deswegen hast du versucht mich zu retten, und deswegen kennst du mich und die Tendos. Schade nur das ich dich noch nicht kenne, du mußt von noch weiter aus der Zukunft kommen." Zu sagen, das Jeremy-chan verwirrt war, wäre die Untertreibung des Jahres gewesen. "Wovon zum Teufel redest du?" Ranma-chan:"Von diesem blöden Flaschengeist der mich nach hier in die Vergangenheit geschickt hat. Dich etwa nicht?" Jeremy-chan: "Willst du damit sagen das du aus der Zukunft kommst?" Ranma-chan:"Yup, genau das. Hat der Geist dich nicht zurückgeschickt?" Jerema-chan:"Nein, hat er nicht." "Red kein Blech. Wenn du wirklich weißt was passieren wird, warum bist du dann mit Genma hier nach Jusenkyo gekommen?" Ranma-chan:"Weil der Geist genau so ein Idiot ist wie mein Vater. Das erste, was ich hier gesehen habe war Pop, wie er als Panda auf mich zugeschossen kam und mich vom Bambus geknockt hat. Den Rest kennst du." Jeremys Gedanken kreisten. Ranma weiß, was passieren wird. Das hieß, das Jeremys Vorhaben, Ranmas Leben einfacher zu machen, keinen Sinn mehr machte. Ranma würde sich selbst darum kümmern können. Vorausgesetzt, das die Geschichte wahr ist. Jeremy-chan nahm an, das sie wahr ist. Es würde Ranmas Wissen zumindest erklären. Andererseits konnte er/sie sich nicht daran erinnern, das im Manga jemals etwas wie ein 'Flaschengeist' vorgekommen war. Aber es gab eine Narrensichere Möglichkeit festzustellen, ob es sich hierbei wirklich um Ranma handelte. Jeremy-chan räusperte sich kurz und maunzte dann wie eine Katze. Augenblicklich war Ranma-chan fünf Meter weiter weg und schaute sich panisch um, die blanke Angst in den Augen. Jeremy-chan:"Okey, ich glaube dir, du bist wirklich Ranma." Ranma-chan:(Die Hand ans Herz gekrallt)"Mann, Ich hätte fast 'nen Herzinfarkt gekriegt."(kommt wieder näher)"Aber schön das du mir glaubst. Also, von wann kommst du, und wie bist du hierhergekommen?" Jeremy-chan:"Komplizierte Geschichte. Aber solange wir auf deinen Vater und den Jusenkyoführer warten kann ich ja versuchen, sie dir zu erzählen. Kennst du die Theorie von alternativen Realitäten... ?" ############################################################################# Im Grunde war es nicht schwer, Ranma zu überzeugen, das Jeremy aus einer anderen Welt kam. Es erinnerte Ranma an eine TV-Serie, Sliders, in der eine Gruppe von Leuten auch durch verschiedene Realitäten reiste. Was er dagegen merkwürdig fand war die Tatsache, das es sein Leben in Jeremys Welt als Comic-Geschichte gab, ohne das er selbst dort existierte. Aber eigentlich war das auch nicht ungewöhnlicher als ein Geschlechtswechsel nur mit Wasser. Blieb jetzt die Frage... Ranma-chan:"Und wie kommst du wieder zurück?" Jeremy-chan:"Keine Ahnung. Aber es gibt in deinem Leben ein paar Möglichkeiten, mit denen ich wieder nach Hause könnte." Ranma-chan:"Wie meinst du das? Was für Möglichkeiten?" Jeremy-chan:"Naja, der Gedanke dir hier zu helfen war nicht ganz selbstlos. Wenn ich bei dir bleiben könnte, hätte ich die Chance den Nanban-Spiegel zu bekommen." Ranma-chan:"Den Was-Spiegel?" Jeremy-chan:"Nanban-Spiegel. Ein magisches Relikt das Happosai hat. Man läßt eine Träne drauffallen und kann sich an jeden beliebigen Ort Wünschen. Und da wäre auch noch Kunos Drei-Wünsche-Schwert." Ranma-chan:"Das Manganmaru kenn ich. Sag mal, wieviel genau weißt du eigentlich über mein Leben? Ich meine, du scheinst ja Sachen zu kennen denen ich noch nicht begegnet bin." Jeremy-chan:(kratzt sich am Kopf)"Puuuh ... von jetzt gesehen ... ungefähr zweieinhalb Jahre." Ranma-chan:"Dann weißt du mehr als ich. Ich bin nur etwas über ein Jahr in der Vergangenheit. Ich mach dir einen Vorschlag: Du warnst mich vor Gefahren die noch kommen könnten, und ich helfe dir bei deiner Heimreise." Jeremy-chan:"Einverstanden. Was ähnliches hatte ich auch vor. Aber nur wenn du mir Kempo beibringst. Dein Leben ist manchmal ziemlich rauh." Ranma-chan:"Wem sagst du das. Ab und zu hatte ich die Nase echt voll. Wie gut bist du denn schon?" Jeremy-chan:"Zwei Wochen hartes Training mit Ryoga. Wenn dir das was sagt." Ranma-chan:"Ryoga ist einer der besten, die ich kenne. Mehr lernen könntest du wahrscheinlich nur von den Amazonen oder Happosai, oder mir natürlich. Vielleicht noch Pop, aber von dem kann ich nur abraten. Du siehst ja, wohin mich das gebracht hat. Wo wir grad bei Pop sind, es wird nicht leicht ihn davon zu überzeugen dich mitzunehmen." Jeremy-chan:"Das klappt schon irgendwie. Solange du zu mir hältst, hat er keine andere Wahl. Allerdings dachte ich nicht nur an 'mitnehmen', sondern mehr an 'adoptieren'. Ich brauche hier eine neue Identität, und dafür ist 'Saotome' besser geeignet als 'Soul'. Was meinst du?" Ranma-chan:"Ich kann mir besseres vorstellen als Genma zum Vater zu haben. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede. Aber es ist deine Entscheidung, 'Bruder'." Jeremy-chan:"Wo wir grad vom Teufel sprechen, ich glaub da hinten seh ich ihn. Ich würd sagen, wir verwandeln uns zurück und warten drinnen." Tatsächlich waren in der Ferne die Gestalten vom JTF und einem Panda zu sehen. Ranma-chan knackte demonstrativ mit ihren Handknöcheln. "Gute Idee. Ich habe mit Pop noch eine Kleinigkeit 'zu besprechen'." Sie grinste sadistisch und folgte Jeremy-chan dann ins Haus. Drinnen machte Ryoga ein verwirrtes Gesicht als zwei ihm unbekannte Mädchen das Zimmer betraten. Dann fiel ihm ein, das der Rotschopf die verfluchte Form seines Ex-Rivalen war und er erinnerte sich, das Jeremy erzählt hatte er hätte den gleichen Fluch. Ryoga:"Jeremy? Bist du das?" Jeremy-chan:"Ja, ich bin das. Ich bin momentan nicht ganz ich selbst." Ranma-chan:"So kann man das auch sagen."(grins) Ryoga:(verwirrt)"Hast du nicht gesagt du wärst in die gleiche Quelle wie Ranma gefallen?" Jeremy-chan:"Ja, warum?" Ryoga:"Müßtet ihr dann nicht gleich aussehen?" Die zwei Aquatranssexuellen blickten sich an. Es stimmte, ähnlich sahen sie sich wirklich nicht. Ranma-chan hatte feuerrotes Haar anstatt Schwarzes, und sie war einen guten Kopf kürzer als ihre männliche Form. Was ihre Figur anging, wir alle kennen die nahezu perfekten Ausmaße von Ranma-chans Körper. Jeremy-chans Haare hatten von hellbraun zu blond gewechselt. Im Gegensatz zu Ranma verlor sie kaum an Größe. Ihr Körper hatte nicht ganz die Maße von Ranma-chan, fiel aber immer noch unter die Kategorie 'Seeehr gutaussehend'. Gleich blieben bei den Beiden eigentlich nur die Augen. Irgend jemand hatte mal gesagt, die Augen seien der Spiegel der Seele. Wenn das stimmte, dann veränderte Jusenkyo nur den Körper, und nicht den Menschen selbst. Jeremy-chan:"Ich glaube nicht das einer von uns so aussieht wie das Mädchen, was dort vor 1500 Jahren ertrunken war. Ich denke eher das wir so wie jetzt aussehen würden, wenn wir als Frauen geboren worden wären." Ranma-chan hatte inzwischen den immer anwesenden Teekessel vom Herd genommen und wieder zum Mann gewechselt. Dann übergoß er Jeremy auch mit heißem Wasser. "Sag mal, Ryoga, was verschlägt dich eigentlich in diese Gegend? Ich weiß ja das du dich manchmal etwas verläufst, aber bis nach China? Ich hoffe doch nicht du bist wegen unserem verpaßten Duell noch sauer?" Das letzte Zugeständnis fiel ihm wirklich schwer, aber er hatte Ryoga immer als Freund betrachtet, und die ständigen Kämpfe mit ihm waren mehr als anstrengend. Ryoga: "Das Duell? Oh nein, deswegen doch nicht. Ich bin nur etwas vom Weg abgekommen. (lacht verlegen) Zum Glück hab ich einen Führer getroffen. (zeigt auf Jeremy) Das mit dem Duell ist sowieso meine Schuld. Ich meine, ich habe vier Tage gebraucht um den Hof hinter meinem eigenen Haus zu finden. Solange konntest du ja nicht warten." Ranma:"Ich hätte wirklich warten sollen. Immerhin kannte ich dein Problem, die passende Richtung zu finden. Aber nach drei Tagen hatte mich Pop weitergeschleppt, zu einem neuen Ort zum Trainieren. Tut mir leid." Bei der Erwähnung von Genma verdüsterte sich Ranmas Gesichtsausdruck. Aber auch Ryoga verzog die Mine, der Gedanke an einen Panda, der ihn von einer Klippe schubste, war noch frisch. Was ihm hätte passieren können, wenn Ranma ihn nicht gerettet hätte. Besagter Panda entschied sich in diesem Augenblick, mit dem JTF das Zimmer zu betreten. Panda:(hebt ein Schild) {Ranma, mein Junge, wie schön zu sehen das es dir gut geht.} Der JTF nahm den Teekessel und kippte den Inhalt über den Panda. "Sir sehen, heißes Wasser macht Verwandlung rückgängig. Leider nur bis zum nächsten Mal naßwerden." Genma schlüpfte wieder in seinen Gi und streckte sich "Ahh, es tut gut wieder man selbst zu sein." Er rückte seine Brille zurecht und machte ein nachdenkliches Gesicht. "Vielleicht war es doch keine so gute Idee, hier zu Trainieren." Ranma:(gefährlich leise Stimme)"Nein, das war wirklich keine gute Idee." Ryoga und Jeremy sahen zuerst Ranma, dann sich gegenseitig an und hielten sich dann die Ohren zu. Ranma:"DAS WAR DIE BESCHISSENSTE IDEE SEIT LANGEM. WAS FÄLLT DIR EIN, MICH AN SO EINEN ORT ZU SCHLEPPEN? DAS HIER IST FAST SO SCHLIMM WIE DAS NEKO-KEN TRAINING!" Genma:"Hör auf dich zu beschweren und trag es wie ein Mann. Und zeig etwas mehr Respekt vor deinem Vater." Ranma:"Respekt? Vor dir? Das ich nicht lache. Und wie bitteschön soll ich es wie ein Mann tragen, wenn ich mich jedesmal bei Regen in ein Mädchen verwandle?" Genma:"Das Leben eines Kämpfers ist niemals leicht, und der Weg ist steinig. Und jetzt hör auf zu flennen, du klingst ja wie eine Frau!" Die folgende Szene der Gewalt war kurz, aber sehr heftig, und Genma fiel in einen tiefen, unfreiwilligen Schlummer. Jeremy und Ryoga gratulierten Ranma, als dieser sich imaginären Staub von den Händen putzte. ############################################################################# Als Genma wieder erwachte, befanden er, Ranma, Ryoga und Jeremy sich am äußersten Rand von Jusenkyo. Er stöhnte, rieb sich den Kopf und stand dann auf. Die drei Jungs unterbrachen ihre Diskussion und sahen ihn mehr oder weniger freundlich an. Mehr weniger. Genma massierte einige schmerzende Stellen und ging auf seinen Sohn zu. "Du scheinst einige Fortschritte in der Kampfkunst gemacht zu haben. Natürlich hab ich es dir einfach gemacht, aber trotzdem ... " Ranma: "Pop, weißt du was du heute getan hast?" Genma sah ihn verständnislos an. Ranma:"DU HAST MEIN LEBEN RUINIERT." Genma ließ in so einem Ton nicht mit sich reden. "Stell dich nicht so an! Warst du nicht bereit, dein Leben für die (Kampf)Kunst zu opfern?" Ranma hatte das Gefühl eines Deja-vu und verkniff sich den Kommentar, der ihm auf der Zunge lag. "Dich stört dein Fluch vielleicht nicht, aber mich schon. Was hast du dir dabei gedacht, mich in eine Quelle zu schubsen, wo du die Wirkung 'am eigenen Leib' erfahren hast?" Genma überlegte. Es war ihm in dem Moment überhaupt nicht aufgefallen, das er sich verwandelt hatte. Er suchte nach einer Ausrede "Äääääh ... " und scheiterte. Ranma:(ärgerlich)"Versuch jetzt nicht dich damit rauszureden, das du nichts bemerkt hättest. Ich würd's dir vielleicht glauben, wenn ich beim ersten Mal in der Quelle gelandet wäre. Glücklicherweise hat er (deutet auf Jeremy) mich davor bewahrt. Aber du hast mich danach 'trotzdem' reingeschubst." Jeremy fand, das die Gelegenheit günstig war, einen vorsichtigen Kommentar einzuwerfen. "Und mich noch dazu." Ryoga:"Und mich auch beinahe." Ranma nickte und runzelte die Stirn noch tiefer. "Da hörst du's. Was fällt dir ein, zwei unschuldigen Personen, die du nie zuvor gesehen hast, so etwas anzutun?" Unter Ranmas und Ryogas Blicken schien Genma regelrecht zusammenzuschrumpfen. Jeremy stand auf und ergriff das Wort. "Herr Saotome, ich denke sie sind mir etwas schuldig." Genma verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich wüßte nicht was." Das Einzige was für ihn zählte war er selbst und etwas auch sein Sohn. Alle Anderen konnten ihm gestohlen bleiben. Jeremy:"Sie sind mir mein Leben schuldig." Genma blickte ihn nur trotzig und nun auch etwas verwirrt an. Jeremy begann zu erklären. "Mein Name ist Jeremy. Jeremy Soul. Ich bin Weise." Er machte eine kurze Pause, der Dramatik wegen. Ryoga nickte wissend, er hatte die Geschichte schon gehört. Ranma nicht, aber er konnte sich denken worauf Jeremy hinaus wollte. Jeremy:"Meine Eltern sind vor ein paar Wochen bei einem Unfall ums Leben gekommen. Eine Gasexplosion, die auch unser Haus zerstörte. Keine lebenden Verwandten in Japan. Es gibt welche hier in China, aber die sind unauffindbar. Das heißt, sobald ich wieder in Japan bin, würde ich in ein Heim und später bei einer Ziehfamilie leben." Genma:"Ich bin zu Tränen gerührt. Warum erzählst du mir das alles?" Sein Tonfall strafte seine Worte lügen. Ranma kam Jeremy zu Hilfe. "Probier Mal was Neues, Pop: Denk Mal nach! Wer würde jemand mit einem Fluch schon aufnehmen wollen?" Ryoga hatte ebenfalls verstanden worum es ging. "Ich denke, nur eine Familie die selber unter solchen Flüchen leidet." Genma:"Was meint ihr mit ... ? (kopfschütteln) Nein! Ohh nein. So nicht. Ich habe schon mit einem widerspenstigen Sohn genug zu tun. Kommt überhaupt nicht in Frage!" Es folgte eine ziemlich lange Diskussion, man könnte auch Streit sagen, in der sich Genma als ausgesprochener Dickschädel entpuppte. Schließlich zog Ranma einen Schlußstrich und weigerte sich, ohne Jeremy auch nur einen Schritt mit Genma mitzugehen. Daraufhin gab Genma widerwillig nach, und Ranma schüttelte seinem neuen 'Bruder' die Hand. ############################################################################# Jeremy saß in seinem Zelt. Er ließ etwas Wasser auf seinen Handrücken tropfen. Nichts passierte. Er hielt seine Fingerspitzen in eine Schale mit Wasser. Noch immer nichts. Er tauchte seine Finger etwas weiter ein. Als die halbe Hand unter Wasser war, begann er ein Ziehen und Drücken im Körper zu spüren und nahm seine Jusenkyo-Form an. Sie nahm einen Topf vom Gaskocher und tauchte dort die Hand ein. Der Effekt kehrte sich um. Er griff nach einem Spiegel und wechselte wieder. Sie betrachtete ihren neuen Körper genauer. Sie schüttelte mit dem Kopf und steckte ihre Hand wieder ins warme Wasser. Jeremy überlegte einen Moment, ließ sie dort und legte ein Thermometer mit ins Wasser. Und wartete. Ranma kam ins Zelt. "Das klappt nicht. Es ist keine feste Temperatur." Jeremy sah ihn fragend an. Ranma:"Die Wassertemperatur verändert sich. Mal verwandelt dich lauwarmes Wasser, mal nicht. Ich weiß nicht von welchen Faktoren es beeinflußt wird." Jeremy nahm seine Hand wieder aus dem Wasser "Dann brauche ich wohl nicht weiter nachzuforschen. ~seuftz~ Kannst du mir wohl ein paar Tips geben, wie man mit diesem Junge-Mädchen-Wechsel besser klarkommt?" Ranma:"Eigentlich nicht wirklich. Am Anfang ist es etwas schwierig, der Körper reagiert einfach anders. Die Proportionen sind verschoben, der Körperschwerpunkt auch. Aber daran gewöhnt man sich. Was so typisch weibliche Probleme wie z. B. die Menstruation angeht, da mußt du dir erst sorgen drüber machen wenn du länger als vier Wochen dauerhaft als Mädchen herumläufst." Jeremy:"Das hab ich eigentlich auch nicht vor. Jedesmal wenn ich meine weibliche Form sehe werde ich von mir selbst erregt. Wie kommst du damit nur klar?" Ranma:"Am Anfang war es schrecklich. Vor allem das Waschen. Wenn du auf der Straße unterwegs bist gibt es kein warmes Wasser zum waschen. Das hieß ich mußte meinen Mädchenkörper waschen. Und du hast ja gesehen, wie mein Alter Ego aussieht. Zu Schade das ich es selbst war. Aber irgendwann läßt das nach, du gewöhnst dich dran." Jeremy:"Hoffendlich eher früher als später. Was ich dich noch fragen wollte: Du hast gesagt du bist ein gutes Jahr in deiner Vergangenheit. Aber von 'wann' genau kommst du?" Ranma:"Ich versteh nicht. Was meinst du?" Jeremy:"Wenn du nicht schon deine Zukunft kennen würdest, dann würde ich versuchen das Chaos in deinem Leben zu verhindern. Aber ich denke, jetzt wo du Bescheid weißt machst du das selber." Ranma:"Worauf du dich verlassen kannst. Wenn du wüßtest was ich alles durchgemacht habe, dann ... Was red' ich denn, du weißt es ja." Jeremy:"Das Meiste schon, denke ich. Der Punkt ist, in deinem zweiten Jahr in Nerima wird es nicht besser. Also, während du versuchst dir diesmal nicht so viele Feinde zu machen, versuche ich einige Probleme gar nicht erst aufkommen zu lassen." Ranma:"Du willst sagen, wir teilen uns die Arbeit?" Jeremy:"Genau. Paß auf, ich stelle dir Fragen, und du sagst ob es dir bekannt vorkommt, O.K.?" Ranma:"O.K., schieß los!" Jeremy:"Ryuugenzawa?" Ranma:"Bin ich mit Pop mal vorbeigekommen. Vor vier Jahren, oder so." Jeremy:"Ich dachte mehr an kürzlich." Ranma:"Nein, kürzlich nicht." Jeremy: "Schonmal mit jemand namens 'Herb' gekämpft?" Ranma schüttelte nur den Kopf. Jeremy versuchte, sich den Ablauf des Mangas so gut es ging ins Gedächtnis zu rufen. Jeremy ließ sich seinen Schrecken nicht anmerken, als ihm ein weiteres, großes Problem von Ranma einfiel: Seine Mutter Nodoka. Jeremy: "Ranma, hast du dich in deiner Jusenkyo-Form schonmal als 'Ranko' ausgegeben?" Ranma:"Nö, warum sollte ich?" Jeremy wäre fast in die Luft gesprungen vor Freude. Hier konnte er Ranmas Leben 'erheblich' einfacher machen. Er mußte nur aufpassen, das Genma ihm keinen Ärger machte. "Weil es auffällig ist, wenn du dich in beiden Formen Ranma nennst. Es muß ja nicht gleich jeder wissen das du dich verwandelst. Eine Art zweite Identität." Ranma sprach den Namen Ranko ein paar Mal aus, um sich an den Klang zu gewöhnen. "Ranko Saotome. Nicht schlecht. Hätte ich auch drauf kommen können. Sieht so aus, als ob ich heute außer einem neuen Bruder auch noch eine Schwester bekommen." Er grinste Jeremy an. Dann fiel ihm ein, das dieser den gleichen Fluch wie er hatte. "Hey, Jeremy. Dann brauchst du auch einen neuen Namen." Jeremy:"Du hast recht. (kratzt sich am Kinn) Was könnte man denn nehmen? Am besten etwas, was ähnlich klingt." Ranma:"Wie wär's mit 'Jessica'?" Jeremy:"Hört sich gut an. (grins) Deine Familie wird immer größer. Okey, weiter: Kennst du eine Mariko Kojou?" Ranma:"Hmm... nein. ... (drohender Tonfall) Pop hat mich doch wohl nicht ihr verlobt? Wenn er es gewagt hat, mich mit noch einem Mädchen zu verloben, dann ... " Jeremy:"Keine Panik. Keine Verlobte, beruhige dich wieder. Sag, damals vor zehn Jahren, als du Ukyo kennengelernt hast, da hat sie doch eine besondere Okonimiaki-Sauce gemacht und versiegelt? Hat sie die schon wieder hervorgeholt?" Ranma verzog das Gesicht. "Ja. Ich krieg immer noch Magenkrämpfe wenn ich daran denke. Ist mir aber recht geschehen, was mußte ich früher da auch beigehen." Er seufzte und ließ die Schultern hängen. "Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ich noch weiter in die Vergangenheit gereist wäre. Dann hätte Pop nicht Ucchans Leben ruiniert, und mich hätte er nicht in die Grube mit Ka-Ka-Kat... du-weißt-schon-was geworfen." Jeremy klopfte Ranma tröstend auf die Schulter. "Nun mach's mal nicht schlimmer als es ist. Du hast immer noch die Gelegenheit das Schlimmste zu verhindern. Kein Grund Depressiv zu werden. ...Apropos Depressiv, kennst du eine Technik namens 'Moko Takabisha'?" Als Antwort hielt Ranma die Hand auf. Auf seiner Handfläche entstand ein Ball aus bläulich leuchtenden Ki. "Kenn' ich, und kann ich auch. Obwohl das hier der Shishi Hokodan ist." Besagten Ki-Ball ließ er wieder verschwinden. Als er Jeremys verwunderten Blick bemerkte erklärte er. "Ich fühl' mich momentan eher depressiv als stolz." Jeremy verstand und nickte. Die Ki-Blasts konnte man nur mit den entsprechenden Emotionen machen, und Ranma beherrschte sowohl den Einen als auch den Anderen. "Wie wärs, wenn du einfach weitererzählst? Was noch so passiert ist, bevor du zurückgeschickt wurdest." Ranma:(nachdenklich)"Mal sehen. Akane hatte sich schon wieder in der Küche versucht (schauder) und irgendwelche 'magischen Kirschkuchen' gebacken. Vollkommener Unsinn wenn du mich fragst. Ryoga mußte die Sache natürlich noch verschlimmern. Dann war da Happosai. Der hatte es mit seiner Unterwäscheklauerei wieder mal übertrieben. Und wer mußte ihn wieder aufhalten? Ich natürlich. (massiert sich seinen Bauch) Mann, der alte Sack kann ganz schön austeilen. Danach wurde es ruhiger. Bis auf das Kuno das Gerücht verbreitete, er hätte ein Fotoalbum von seinem geliebten 'Mädchen mit dem Zopf'. Dieser Idiot. Ein paar Tage später hatte Ryoga was gefunden, woran ich anscheinend schuld war. Auf jeden Fall wollte er wieder eine Tracht Prügel. Ich hab mir gedacht: Kann er haben. Ryoga ist natürlich zwei Tage zu spät am Kampfplatz aufgetaucht. (grins) Ich hab gewonnen. Aus irgend einem Grund meinte Pop dann, das bei mir mal wieder ein Trainingstrip nötig wäre. Und dann sucht er sich ausgerechnet die Berge dazu aus. Dabei hab ich ihm noch gesagt: Pop, der Wetterbericht hat Schneestürme für das Gebiet vorhergesagt. Aber meinst du, er hat auf mich gehört? Nicht die Bohne. Egal, was reg ich mich auf. Auf dem Weg in die Berge ist es dann passiert .... " ----------Flashback------------ Ranma und Genma wandern durch eine bergige Landschaft. Beide im Karateanzug, und mit Wanderrucksäcken auf dem Rücken. Offensichtlich eine von Genmas berüchtigten Trainingsreisen. Genma:"Das häusliche Leben hat dich weich gemacht. Es wird Zeit, das du deine innere Härte wiederfindest. Du fängst an, dich wie eine Frau zu benehmen." Ranma:"WAS HEIßT HIER 'WIE EINE FRAU'?" Er tritt nach Genma. Genma weicht aus. "Was war denn das für ein lausiger Angriff?" Er schlägt zurück. Ranma blockt den Arm, sieht aber Genmas Fuß nicht kommen. ~Wak~ Ranma fliegt ein paar Meter durch die Luft und landet im Unterholz. "Autsch." Ranma:"Was ist denn das?" Er hebt eine kleine Flasche auf, neben der er gelandet ist. Er öffnet sie. Rauch quillt heraus und ein leises Zischen ist zu hören. Der Rauch ballt sich zusammen und wird zu einer Person. Ranma und Genma starren fassungslos auf die Frau, die aus dem Nichts vor ihnen erschienen ist. Sie hatte eine dunkle Hautfarbe und war in blaue Schleier gehüllt. Kurz gesagt: Sie sah aus wie ein Dschinn aus Tausend-und-einer-Nacht. Dschinn:"Ich danke euch, das ihr mich befreit habt. Aus Dank werde ich einem von euch einen Wunsch erfüllen." Ranma/Genma:"Einen Wunsch?" Dschinn:"Ich war über zweitausend Jahre in der Flasche gefangen. Ihr habt mich befreit. Einer von euch hat einen Wunsch frei." Ranma: Er schaute Genma an. Genma: Er schaute Ranma an. Die 'Diskussion' dauerte nur kurz. Genma lag zusammengeschlagen am Boden. Ranma:"Ich bin in eine Quelle gefallen und verwandle mich seitdem mit kaltem Wasser in ein Mädchen. Ich wünschte ich wäre nie reingefallen." Dschinn:"So sei es!" Ein helles weißes Licht umgab Ranma. Dann war er verschwunden. Zu dumm das Genma bewußtlos war, sonst hätte er gesehen wie der Dschinn seine Gestalt verändert hätte. So aber bekam niemand mit, wie der Geist zu einer schwarzhaarigen Frau in normaler Kleidung verwandelte. Sie trug eine Brille, und im Gegensatz zu Ranma und Genma, die obwohl sie Japaner waren einen eher europäischen Eindruck machten, hatte sie mandelförmige Augen und hatte auch sonst ein ostasiatisches Aussehen. Um genau zu sein, es war die gleiche Person die mit Jeremy durch das Dimensionsloch gekommen war. --------Flashback Ende--------- (Anm.d.Autors: Für alle, die es noch nicht erraten haben, Ranma hat seine Zeitreise am Anfang von Band einundzwanzig gemacht.) Ranma: "...und im nächsten Augenblick hab ich mich in Jusenkyo auf dem Bambuspfahl wiedergefunden. Den Rest kennst du. Wenn ich diesen Flaschengeist in die Finger kriege..." Jeremy: "Sie hat dir deinen Wunsch erfüllt. Du bist hier angekommen und warst nicht verflucht." Ranma: "Ich hatte es mir trotzdem irgendwie anders vorgestellt. So, jetzt wo du meine Geschichte kennst, wie wärs wenn du mal was über dich erzählst?" Jeremy seufzte. Und erzählte, wie er hier angekommen war, wie er Ryoga getroffen hatte und was er auf seiner Reise bis Jusenkyo erlebt hatte. Dann ging er über zu der Geschichte eines normalen Jungen in der Realität und seinem langweiligen Leben. Fortsetzung folgt... ############################################################################# Anmerkungen des Autors: Wow, Kapitel Eins fertig! Nächstes Kapitel ist in Arbeit. Sicher habt ihr bemerkt, das ich die japanischen Namen der Spezialattacken benutze. Die meisten von euch können sicher was damit anfangen. Die deutschen Namen klingen einfach nicht so schön. Ach ja, die Idee, das Ranma durch einen etwas mißlungenen Wunsch wieder in Jusenkyo landet, habe ich aus Dave Eddys 'Second Time Around' geklaut. Ich hoffe, Dave verzeiht es mir. Es könnte euch auch etwas komisch vorkommen, das es Jeremy möglich war Ranma aus der Luft über der Nyanniichuan heraus zu fangen. Immerhin sind die Quellen nicht gerade klein. Dem Anschein nach vier Meter im Durchmesser. Wie kann also ein normaler Mensch nach nur zwei Wochen Training (selbst mit Ryoga) so etwas schaffen? Nun, bei uns gar nicht. Aber in Ranmas Dimension gelten andere Regeln, und dort ist es den Menschen möglich nach einem entsprechenden Training ziemlich außergewöhnliche Sachen zu machen. (Man denke daran was die Ranma Crew im Laufe der Serie alles anstellt.) Allerdings war dieser Sprung ziemlich an Jeremys Limit. Alle, die den Nanban-Spiegel nicht kennen, kein Wunder, schließlich kommt er nur im Anime vor. Im Grunde ist es ein magischer Gegenstand (in Happosais Besitz), mit dem man sich an einen anderen Ort oder in eine andere Zeit wünschen kann. Ich plane zwar mich an die Manga-vorlage zu halten, das wird mich aber nicht hindern gewisse Anime-only Elemente wie den Nanban-Spiegel, oder die roten Haare von Ranmas weiblicher Form, zu verwenden. Mögt ihr die Story? Liebt ihr die Story? Haßt ihr die Story? Haßt ihr mich? Laßt es mich wissen. Sinnvolle Kritik, Kommentare und Hinweise werden dankend angenommen. Nicht sinnvolle Kritik, Beleidigungen und dummes Gerede wird ignoriert. Über Todesdrohungen wird gelacht. Briefbomben werden für langweilige Momente aufgehoben. Schreibt an Mark_Soul@gmx.de oder in die Comments-Box. Bis dann. Kapitel 2: Unter Amazonen ------------------------- Er träumte. Er träumte von einer Reise in eine andere Welt, eine Welt in der das Unmögliche möglich war und Wunder alltäglich. Er träumte von einer Welt voller Magie. Er träumte von jemanden, dem er nie zuvor begegnet war, und den er doch sehr gut kannte. Er träumte von einer Reise mit dieser Person, einer Reise voller Schwierigkeiten aber mit ebenso vielen schönen Momenten. Er träumte von einem Fluch, und von einem kleinen Teich in den er fiel ... ~Platsch~ Der nächste Tag begann für Jeremy mit einem Schwall kaltem Wasser. "Der Einsteiger" eine Ranma 1/2 FanFiction von Mark Soul Legaler Hinweis oder Disclaimer: Ranma und Co. gehören Rumiko Takahashi, und einigen anderen Leuten, aber nicht mir. Behaupte ich auch gar nicht. Ich weiß nicht, ob ich sagen kann das Jeremy mir gehört, ich hab ihn mir zwar ausgedacht, aber ... ach, egal. Diese Fanfiction schreibe ich nur aus Spaß, ohne einen Pfennig daran zu verdienen. "Japanische Sprache" *Chinesische Sprache* 'Betonte Worte' ~Geräusche~ {Panda-zeichen} Sollte ein normalerweise männlicher Charakter mit Nyanniichuan Fluch in seiner Jusenkyo-Form dargestellt werden, wird an seinem Namen der Suffix '-chan' angehängt. Anfänger-Alarm: Ich hab absolut keine Erfahrung im Fanfiction schreiben und bin auch sonst ein mieserabeler Geschichtenerzähler. Seid bitte nachsichtig. Self-Insert-Alarm: Es gibt Leute, die können Self-Inserts nicht ausstehen. Alle, die sich angesprochen fühlen, brauchen gar nicht weiterzulesen. Das hier ist nämlich eine Self-Insert (sozusagen). Jeremy entspricht zwar nicht meiner Person, kommt aber trotzdem aus unserer Welt. Und ist natürlich Ranma-Fan. Kapitel 2: Unter Amazonen ~Platsch~ Der nächste Tag begann für Jeremy mit einem Schwall kaltem Wasser. Jeremy-chan: (spotz)"Hey, was soll das?" Genma: "Aufstehen. Du hast lange genug geschlafen. Wir haben heute noch viel vor." Jeremy-chan kroch aus ihrem Zelt und sah sich verschlafen in dem kleinen Lager um. Vier Iglu-Zelte standen im Kreis um ein mittlerweile kaltes Lagerfeuer. Vor einem stand Ryoga, auf die gleich Weise geweckt wie Jeremy und ebenfalls pitschnaß. Jeremy-chan beobachtete, wie Genma seinen Eimer an einem nahegelegenen Bach wieder füllte und in Ranma's Zelt ging. ~Platsch~ Ranma-chan's Stimme: "Pop, du bist ein Idiot!" ~Pow!~ Nicht ohne Genugtuung sah Jeremy-chan Genma im hohen Bogen aus dem Zelt fliegen, bis er gegen einen Baum knallte und dort ohnmächtig liegenblieb. Eine wütende, nasse und sehr weibliche Ranma-chan stapfte aus ihrem Zelt und begann über idiotische Väter im allgemeinen und Genma im besonderen zu schimpfen, während sie das Feuer neu entfachte und einen Topf Wasser aufsetzte. Jeremy-chan konnte über Genma nur den Kopf schüttelten. Sie ging in ihr Zelt und zog sich an. Als sie wieder herauskam war Ranma wieder Junge und mit Ryoga am kämpfen. Nicht richtig kämpfen, nur so zum üben. Sie ging zum Feuer und transformierte zurück, dann setzte Jeremy einen neuen Topf mit Instand-Ramen auf. (Nach zwei Wochen auf der Straße lernt man kochen, glaubt mir. Außerdem war Jeremy schon Zuhause ziemlich selbständig.) Während die Nudeln kochten beobachtete er den Kampf. Ranma und Ryoga schienen fast zu tanzen, so perfekt waren Angriff, Konter und Gegenkonter aufeinander abgestimmt. Hätten sie die Bewegungen vorher einstudiert hätte man so etwas erwarten können, aber in einem freien Kampf war es atemberaubend. Jeremy begriff was es bedeutete, ein wahrer Martial Artist zu sein. Wahrscheinlich hätten die Beiden noch stundenlang so weiter gemacht, aber der Geruch des Essens ließ sie innehalten. Ranma: "Hey Frühstück ist fertig!" Er lief zum Feuer und lud sich seinen Teller voll. Ryoga folgte und tat das gleiche, begann aber wesentlich langsamer zu essen. Jeremy: "Ihr hättet euer Duell aber ruhig erst zuende führen können." Ranma: (mit vollem Mund)"Schuell? Wasch meinscht du?" Ryoga: "Laß man gut sein. Das hat Zeit bis nach dem Essen." Ranma: Als alle Drei ihre Mahlzeit fortsetzten, schaute sich Jeremy verwirrt um. Von Genma war keine Spur zu sehen. Er lag auch nicht mehr da, wo Ranma ihn bewußtlos geschlagen hatte. Genma nicht in Sichtweite zu haben machte ihn nervös, der alte Idiot konnte alles mögliche anstellen. Jeremy: "Ranma, wo ist dein Vater?" Ranma: "Nun, da er nicht zum Essen gekommen ist, vermute ich das er außer Riechweite ist. Ich glaube, er ist noch mal zurück nach Jusenkyo." Wenn es nach Jeremy ginge konnte er dort ersaufen. Oder besser doch nicht, wer weiß was eine 'Quelle des ertrunkenen idiotischen Vaters' anrichten konnte. Nach dem Frühstück ergriff Ranma das Wort. Ranma: "Ryoga, wegen dem Duell... Ich weiß, ich hätte auf dich warten sollen, und du hast wahrscheinlich allen Grund sauer zu sein, aber... " Ryoga unterbrach ihn mit einer Handbewegung. "Ich bin nicht sauer. Jeremy hat gesagt, ich sollte es erst mit einem Gespräch versuchen, vielleicht würde sich alles klären. Er hatte Recht. Ich bin aus zwei Gründen hier. Zum einen um mich wegen der Schmach mit dem Brot zu rächen, zum anderen weil du vor unserem Duell davongelaufen bist. Ich hielt dich für einen ehrlosen Feigling. Ich hab mich getäuscht, du bist kein Feigling. Du hast mir gestern wahrscheinlich mein Leben gerettet. Dafür möchte ich dir danken. Was das Brot angeht..." Er scharrte verlegen mit den Füßen. "...wenn du mir vielleicht die Richtung nach Japan zeigen könntest? Ich würd' gerne wieder nach Hause." Ranma: "Das war selbstverständlich das ich dich aufgefangen habe. Und Japan, nun, Pop und ich hatten sowieso vor dorthin zurück zu gehen, du kannst gerne mitkommen." Jeremy fiel ein Stein vom Herzen als die Beiden sich die Hände schüttelten und nun anfingen rumzuscherzen. Als sie das Lager abgebaut hatten bekam seine Freude einen Dämpfer: Genma kam mit dem JTF zurück. Genma: "Ah, ihr habt schon zusammengepackt, sehr gut. Unser Freund hier(zeigt auf den JTF)wird uns ein Stück begleiten uns als Dolmetscher dienen. Er sagt, es gibt hier in der Nähe ein besonderes Schauspiel für Kampfsportler." JTF: "Oh ja, großes Turnier in nahem Dorf von Amazonen. Gute Kriegerinnen, großes Ereignis, ich euch zeigen." Beim Wort 'Amazonen' verzogen zwei Leute die Miene. Jeremy: (flüstert)"Wenn ich uns den Jusenkyo-Guide vom Hals schaffe, kannst du dann einen Bogen um das Amazonendorf schlagen?" Ranma: (flüstert)"Könnte ich. Aber der kürzeste Weg führt an Joketsuzoku vorbei. Pop wird einen solchen Umweg sicher nicht mitmachen." Jeremy: (flüstert)"Wir wissen ja was wir 'nicht' machen." (geht zum JTF) (laut)"Vielen Dank für das Angebot, aber wir kommen schon zurecht. Es ist besser wenn Sie in Jusenkyo bleiben. Es sind dort schon zu viele Menschen ins Wasser gefallen." Genma: "Wir brauchen aber einen Übersetzer. Weder ich noch Ranma können Chinesisch." Jeremy: "Das hättest du dir überlegen sollen bevor du nach China gehst." *Und ich spreche die Sprache sehr gut.* Der JTF war ziemlich überrascht, aber die Gesichter von Genma und Ranma zeigten nur Fragezeichen. JTF: *Ihr sprecht Chinesisch?* Jeremy: *Offensichtlich. Sollte man können, wenn man durch China reist.* JTF: *Nun, wenn ich nicht mehr gebraucht werde, sollte ich wirklich besser auf meine Quellen aufpassen.* Jeremy: *Tun sie das. Und vergessen sie nicht drei Flaschen Nanniichuan nach Nerima zu schicken wenn sie sie gefunden haben.* ############################################################################# Vier Leute wanderten durch die scheinbar unendlichen Weiten des chinesischen Hinterlandes. Das Ziel von allen hieß Japan, wenn auch jeder seine eigenen Gründe hatte dorthin zu gelangen. Ranma und Jeremy gingen zuletzt, zum einen um ein Auge auf Ryoga zu haben, zum anderen um sich ungestört zu unterhalten. Ranma hatte seine Haare wieder in seinem traditionellen Zopf geflochten und hatte sein typisches Outfit an: Kung-Fu Schuhe, eine schwarze Stoffhose und ein rotes chinesisches Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln. Jeremy hatte Bluejeans an, und eine offene Jacke aus Kunstleder über seinen roten Pulli. Beide trugen Wanderrucksäcke. Ranma: "So wie ich Pop kenne wird er sich nicht davon abhalten lassen die Amazonen zu 'besuchen'. Vor allem wenn man versucht ihm etwas auszureden kann er sehr dickköpfig sein." Jeremy: "Laß ihn doch. Wenn er sich unbedingt in Schwierigkeiten bringen will, wir müssen ja nicht mitmachen. Er wird schon sehen was er davon hat. Und zur Not gibt es sicher einen Weg sich dort rauszureden. 'Reden', nicht kämpfen." Ranma: "Da fällt mir ein, wie kommt es das du fließend chinesisch sprichst? Können das alle, da wo du herkommst?" Jeremy: "Nein. Ich konnte es einfach. Ich weiß nicht wie, es ist eben so." Ranma: "?" Jeremy: "In welcher Sprache, glaubst du, rede ich mit dir?" Ranma: "Japanisch, warum?" Jeremy: "Ich spreche kein Wort japanisch. Genausowenig wie chinesisch." Ranma: "Oh, ich verstehe ... glaube ich. Du hast also eine Art Universal- übersetzer im Kopf seitdem du hier bist." Jeremy: "Könnte man so nennen." Ryoga ging in der Mitte und fühlte sich ziemlich verloren. Das lag zum Teil daran, das er keine Ahnung hatte wo er war, zum Teil wußte er aber auch nicht wie es jetzt weitergehen sollte. Er hatte die letzten acht Monate damit verbracht Ranma zu verfolgen. Die Jagt war zur zentralen Aufgabe seines Lebens geworden, und jetzt erkannte er, das er die ganze einen Feind gejagt hatte, welcher in Wirklichkeit sein Freund war. Er hatte in dieser Zeit hart trainiert, hatte seinen eigenen Kampfstil entwickelt, und er wußte das er zu den Besten seiner Altersklasse gehörte. Die Jagt und der Kampf waren alles gewesen, was er in dieser Zeit hatte, er konnte nicht einfach in sein altes Leben zurückkehren und so tun als wäre nichts geschehen. Aber was sollte er jetzt machen? Er brauchte wieder ein Ziel in seinem Leben, das er verfolgen konnte. Genma ging vorneweg. Er hatte trübe und gleichzeitig ärgerliche Gedanken. Die trüben Gedanken betrafen seine Frau und einen gewissen Harakiri-Vertrag. Mit diesem Zustand konnte Ranma wirklich nicht als 'Wahrer Mann' durchgehen. Wie jeder andere Mensch hing auch Genma an seinem Leben, und so hatte die Nacht über nach einem Ausweg aus der Misere gesucht. Und als der Idiot, der Genma war, hatte er eine etwas zweifelhafte Lösung gefunden. Zum einen würde er Ranma's Training noch härter machen. Genma hatte im Laufe der Jahre alles, was nicht zur Kampfkunst gehörte, erfolgreich von seinem Sohn ferngehalten, jetzt mußte er dieses Verfahren nur noch verstärken. Zum anderen mußte Ranma beweisen, das er trotz allem ein Mann war, und was eignete sich dafür besser als eine Heirat? Es wurde Zeit, die Schulen des Musabetsu Kakuto zu vereinen. Und eine oder zwei Runden Go mit seinem alten Freund Soun wären auch mal wieder ganz nett. (Anm.d.Autors: Musabetsu Kakuto Ryu ist der Kempostil, den Ranma praktiziert. Besser bekannt als 'Kampfsportschule für Schlägereien aller Art' oder 'Anything Goes Martial Arts') Die ärgerlichen Gedanken bezogen sich auf die unwillkommen Begleiter, die sich Ranma angeschlossen hatten. Was mußte dieser Jeremy auch im Weg stehen? Und wer konnte ahnen, das diese Quellen eine solche Wirkung hatten? Genma hatte es wirklich nicht bemerkt, das er als Panda aus dem Wasser wieder aufgetaucht war. Aber das Jeremy sich ausgerechnet von ihm adoptieren lassen mußte, Unverschämtheit. Das Schlimme war das Ranma vollkommen hinter ihm stand. Der Junge hatte einen schlechten Einfluß auf seinen Sohn. Genma war nicht bereit, sich einfach so einen Mitesser aufzuladen, er würde Jeremy bei der nächsten Gelegenheit wieder loswerden. Vielleicht konnte er ihn irgendwie mit jemanden verloben, so wie er es schon öfters mit Ranma getan hatte. Und dieser Ryoga, nun, bei seinem Orientierungssinn sollte es kein Problem sein ihn zurück zu lassen. Es war schon schwer genug mit Ranma klarzukommen, aber drei von der Sorte? Zum Beispiel weigerten sich alle Drei vehement dagegen, das Amazonentunier anzusehen. So ein Ereignis konnte man sich doch nicht entgehen lassen, und was sollte an ein paar Frauen schon so gefährlich sein? Genma beschloß, seinen Standpunkt noch eimal zu verdeutlichen. Genma: "Wenn ich entscheide, das wir Joketsuzoku besuchen, dann haben sich alle in dieser Gruppe daran zu halten, ist das klar?" Er hielt es nicht mal für nötig sich umzudrehen und die Anderen dabei anzusehen. Ranma beschleunigte seine Schritte und schloß zu seinem Vater auf. Ranma: "Pop, ich hab dir gesagt das ich von den Amazonen nichts Gutes gehört habe, und Jeremy ebenfalls nicht. Ich werde keinen Fuß in das Dorf setzen!" Genma: "Nichtsnutziger Junge. Wie kannst du dich weigern? Als wenn du vor ein paar 'Frauen' angst hättest." Die Art, wie Genma 'Frauen' aussprach, sagte eine Menge. Während Ranma rechts von ihm ging, gesellte sich Jeremy links dazu. "Es gibt einen Unterschied zwischen Angst und Leichtsinn. Amazonen haben ein paar ungewöhnliche Traditionen, und einige sind in der Lage uns alle vier auf einmal zu besiegen." Ranma verzog sein Gesicht als er an Cologne und ihren Hiryuu Shoten Ha dachte. Wahrscheinlich hatten sie und ihre Kolleginnen ein Dutzend ebenso gefährliche Techniken wie den Schlag des Himmeldrachens in petto. Genma hatte dieses Wissen nicht, wie sollte er auch, und lachte nur abfällig. Genma: "Du redest Unsinn, Bursche. Keine Frau war oder wird je in der Lage sein, mir Angst einzujagen." Ranma: "Du kannst von mir aus das Amazonen-Tunier besuchen. Aber Jeremy, Ryoga und ich werden uns daraus halten. Stimmt's?" Jeremy: "Worauf du dich verlassen kannst." Ranma: "Was sagst du, Ryoga? ... Ryoga?" Ranma bemerkte, das sich ihre Zahl verringert hatte: Der verlorene Junge war mal wieder verloren gegangen. Er blickte sich um, Ryoga's typischer gelber Pullover war normalerweise wie ein Signalfeuer, aber nichts war zu sehen. Jeremy: "Verdammt! Ich hätte ihn doch an die Leine nehmen sollen." Ranma: "Mach dir keine Sorgen. Ryoga kommt auch alleine zurecht. Und, so unglaublich das klingt, bis jetzt hat er noch immer seinen Weg gefunden." Jeremy seufzte. Ranma hatte recht, er konnte nun nichts mehr daran ändern. Wenigstens war sein Haß auf Ranma ebenso verschwunden wie Ryoga selbst. Genma hingegen konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Gerade hatte sich eines seiner Probleme von selbst erledigt. ############################################################################# Ranma und Jeremy standen vor dem Eingang von Joketsuzoku, dank einen kurzen Schauers am Nachmittag beide in Jusenkyo-Form. Wie gesagt hatten sie das Dorf nicht betreten, und so war Genma-Panda allein gegangen, wenn auch murrend. Ranma war gerade dabei, Jeremy's Grundkenntnisse in Kempo zu testen und ihn in die Unterschiede seines alternativen Körpers einzuweisen. Ranma-chan: "Den Stand etwas mehr auf den Fußballen verlagern, du hast jetzt mehr Gewicht oben herum. Und heb den rechten Arm höher, die Lücke in deiner Deckung ist die reinste Einladung." Jeremy-chan korrigierte ihre Stellung entsprechend. Ranma-chan ging ebenfalls in Position und tat einen, für sie langsamen, Seitwärtskick. Jeremy-chan blockte hastig, genau wie die zwei folgenden Punches, aber der Fußfeger überraschte sie. Ranma-chan half ihr wieder auf die Beine. Ranma-chan: "Nicht schlecht für einen Anfänger. Aber da du mit Ryoga trainiert hast hab ich auch nicht anderes erwartet. Du hast einen Vorteil mir gegenüber als Mädchen: Deine Reichweite bleibt fast gleich, ich bin in diesem Zustand viel kleiner, meine Arme und Beine sind kürzer." Jeremy-chan: "Als wenn mir das bei dir irgendwas nützt." Ranma-chan: "Du hast auch nicht zehn Jahre Trainiert. Aber mach dir nichts draus. Wenn du wirklich Musabetsu Kakuto lernen willst hab ich dich Ruckzuck auf Schwarzgurtniveau." Ranma-chan zeigte Jeremy-chan noch eine Weile wie sie diese oder jene Technik richtig oder anders ausführte. Nach einer Weile machte sie sich aber Sorgen um ihren Vater. Ranma-chan: "Wo bleibt Pop? Er sollte längst wieder hier sein." Jeremy-chan: "Wenn du mich fragst, dann hat er es geschafft sich wieder in Schwierigkeiten zu bringen." Ranma-chan: "Du meinst er hat den ersten Preis gefuttert?" Jeremy-chan: "Zum Beispiel." Ranma-chan: ~Seuftz~ "Ich werd ihm wohl wieder sein Fell retten müssen. Besser gesagt, du wirst, wo du hier der Chinesischsprecher bist." Jeremy-chan blieb nichts anderes übrig. Auch wenn sie Genma nicht leiden konnte, er war Ranma's Vater und außer ihm hatte Ranma niemanden. Und er würde mit seiner einzigartigen Weise die Sache nur schlimmer machen. Und das wollte Jeremy verhindern, um jeden Preis. Joketsuzoku machte einen eher mittelalterlichen Eindruck. Einfache, kleine Hütten aus Holz und Lehm, scheinbar keine Elektrizität oder fließendes Wasser. Das Turnier schien vorbei zu sein. Der Kampfplatz war verlassen, bis auf ein paar Amazonen die ihrer normalen Beschäftigung nachgingen. Jeremy-chan fiel auf das nirgendwo ein Mann zu sehen war. Niemand schien besonders Kenntnis von ihnen zu nehmen. Das Dorf war nicht besonders groß und recht überschaubar angelegt. Von Genma war keine Spur zu sehen. Ranma-chan: "Ich kann Pop nirgendwo entdecken." Jeremy-chan: "Tja, werden wir wohl jemand fragen müssen." Sie ging auf eine der Amazonen zu. Jeremy-chan: *Entschuldigung, ist hier vielleicht vor kurzem ein Panda vorbeigekommen?* Sofort verdüsterte sich der Gesichtsausdruck der Amazone und ihr Tonfall wurde drohend. Amazone: *Ja. Gehört er euch?* Jeremy-chan: *Ähm, irgendwie ... schon.* Amazone: *Mitkommen!* Sie ging voraus und auf eine der Hütten zu. Ranma-chan und Jeremy-chan folgten ihr. In der Hütte war ein großer Käfig in dem Genma-Panda saß. Vor dem Käfig stand Shampoo. Genma schien erleichtert zu sein als er seinen Sohn sah, während sich die Amazone an Shampoo wandte. Amazone: *Diese zwei Frauen sagen das der Panda ihnen gehört.* Shampoo: *Ist das wahr?* Ihre Augen blitzten. Die andere Amazone stellte sich vor die Tür, um eine möglich Flucht zu verhindern. Ranma-chan spannte sich und Jeremy-chan begann sich unwohl zu fühlen. Jeremy-chan: (kleinlaut)*Ja.* Shampoo zog zwei Waffen aus ... scheinbar aus dem Nichts. Die Waffen selber waren noch merkwürdiger, sie ließen sich am besten als 'Eisenkugel am Stiel' beschreiben: Bonbori. Ranma-chan konnte sich grade noch zusammenreißen, um nicht in Kampfstellung zu gehen. Ein Kampf war um jeden Preis zu vermeiden. Shampoo: *Euer Tier hat mir eine schwere Schmach zugefügt. Um diese Schande wieder gut zu machen fordere ich eine von euch zum Kampf.* Jeremy-chan: *Ich darf vielleicht anmerken das unser Vater kein Tier ist und das wir auch nicht für ihn verantwortlich sind.* Shampoo/Amazone: *???* Jeremy-chan: *Jusenkyo. Shonmaoniichuan. Alles klar?* Shampoo und die Amazone sahen sich an, dann verließ letztere die Hütte. Shampoo blickte die Beiden fragend an. *Er ist in Jusenkyo in eine der Quellen gefallen?* Jeremy-chan: *Was soll ich sagen, er ist eben ein Idiot.* Shampoo: *Wiso spricht deine Schwester nicht? Hat sie ihre Zunge verloren?* Jeremy-chan: *Sie kann kein Chinesisch.* Jemand betrat den Raum, die Amazone von vorhin und etwas, das wie eine verschrumpelte Mumie aussah. Jeremy-chan dachte zuerst an Cologne, aber diese Mumie sah, wenn das überhaupt möglich war, noch älter aus. Genma wurde mit Heißem Wasser übergossen. Genma: "Au, heiß, heiß. Ranma, mein Junge, diese Wilden haben mich vollkommen grundlos eingesperrt. Sie haben mich hinterrücks niedergeschlagen und ~Platsch~ Growf, Growf ...?" Mumie: *Hmm, es ist also wahr das dieser Mann in Jusenkyo war. Äußerst dumm von ihm.* (wendet sich an Ranma-chan und Jeremy-chan) "Mein Name ist Mas-kala, oberste Matriarchin von Joketsuzoku. Euer Vater hat sich eines schweren Verbrechens schuldig gemacht. Jedes Jahr veranstalten wir ein großes Turnier, um die stärkste Amazone der neuen Generation auszuwählen. Xian-Pu hier (deutet auf Shampoo) Hat dieses Jahr den Sieg errungen, doch euer Vater (sticht Genma mit ihrem Stab in den Bauch) hat den ersten Preis, ein fürstliches Mahl, aufgegessen. Das ist ein schlimmes Vergehen." Ranma-chan: "Spart nicht mit Schlägen, er hat es verdient." Mascara: "Er ist ein Mann. Wenn er ledig wäre, wäre ein Kampf eine Option, aber unter diesen Umständen muß ich fragen ob eure Mutter erreichbar ist. Wir bevorzugen es, solche Sachen unter Frauen zu regeln." Ranma-chan wunderte sich kurz über den Gedanken einer Mutter, konzentrierte sich dann aber wieder auf die Gegenwart. Jeremy-chan schüttelte den Kopf. "Nur er und wir. Und wir würden die Angelegenheit lieber friedlich regeln. Wäre es möglich, das Essen zu bezahlen?" Shampoo: *Ich bin nicht einverstanden. Ich ...* ~Wak~ Mascara schlug Shampoo mit ihrem Stab über den Kopf. "Sprich japanisch! Es verstehen dich nicht alle." Shampoo: (verbeugt sich) *Ja, Älteste.* "Geld gibt Shampoo nicht Ehre wieder. Shampoo fordert Kampf! Mit ihr." (stellt sich vor Ranma-chan) Jeremy-chan: (beruhigend)"Ich bitte euch. Es gibt doch sicher eine andere Lösung als kämpfen?" Mascara: "In der Tat. Ihr könntet eure Schuld abarbeiten." Panda: "Growf!" {Arbeit? Bitte nicht.} Shampoo: "Nein. Shampoo wird ..." ~Wak~ Mascara: *Sei still, Kind* Ranma-chan: "Kommt nicht in die Tüte! Pop hat sich die Suppe eingebrockt, und er wird ..." Jeremy-chan: "Halt den Mund, 'Ranko'." (zu Mascara) "Für wie lange?" Mascara: "Alle drei ein dutzend Tage." Jeremy-chan: "Hm, und wenn nur einer hierbleibt?" Mascara: "Dann einen Mondzyklus lang." Ranma-chan: "Hey, was hast du vor?" Jeremy-chan: "Darf ich mich mit meiner Schwester beraten?" Mascara: "Natürlich." Panda: "Growf!" Jeremy-chan: "Nein. Nur mit meiner Schwester." Ranma-chan und Jeremy-chan gingen in eine Ecke, außer Hörweite der Anderen. Ranma-chan: "Ja, ich weiß, ich würd Pop auch am liebsten hierlassen, aber ich bezweifle das sie ihn lange hier festhalten können. Er ist ein Meister der ultimativen Saotome-Geheimtechnik (sprich: im davonlaufen), und dann haben wir wieder die Amazonen auf unseren Fersen." Jeremy-chan: "Ich dachte auch mehr daran, selber hierzubleiben." Ranma-chan: "Was? Kommt nicht in Frage!" Jeremy-chan: "Es ist meine Entscheidung, und du wärst die Amazonen für diesmal los. Vertrau mir." Ranma-chan: "Ich halte das für keine gute Idee." Jeremy-chan: "Was anderes: Wie lange braucht ihr bis nach Nerima?" Ranma-chan: (überlegt)"Das letzte Mal gut fünf Wochen, aber ohne gewisse Verfolger (schielt nach Shampoo) könnten wir es diesmal in Drei schaffen." Jeremy-chan: "Fünf Wochen sind O.K. Halt deinen Vater etwas hin, am besten du kommst am gleichen Tag wie letztes Mal bei den Tendos an. Ich stoße dann da zu euch." Ranma-chan: "Und wie willst du es in nur einer Woche bis nach Japan schaffen?" Jeremy-chan: (zuckt mit den Schultern)"Mal sehen." Ranma-chan: "Na ja, es ist dein Problem wenn du unbedingt hierbleiben willst. Aber ist dir klar, das sie dich wahrscheinlich umbringen werden, wenn sie herausfinden das du ein Junge bist?" Jeremy-chan: "Wie du schon sagst, das ist mein Problem." Sie gingen zurück zu Shampoo und Mascara, die dritte Amazone hatte sich inzwischen verzogen. Jeremy-chan trat einen Schritt vor. "Ich werde für einen Monat hierbleiben, um die Schuld abzugleichen die Genma angerichtet hat." Mascara: "Ist dir klar worauf du dich einläßt? Es herrschen hier rauhe Sitten, du wirst die Stellung eines Mannes haben und seine Arbeiten verrichten. Und ein Mann zählt hier nicht viel. Es wird sicherlich nicht leicht für ein Stadtkind wie dich, deine Schwester wäre besser geeignet." Jeremy-chan: "Ich bin mir der Tatsache bewußt. Aber Ranko spricht nicht eure Sprache, und es gibt ... ein Schicksal, das sie erwartet." Mascara: "Dann ist dein Angebot akzeptiert. Der hohe Rat wird zusammenkommen, um das Urteil offiziell zu beschließen." Shampoo verzog den Mund. Offenbar hatte sie sich darauf gefreut, die drei Fremden auf Amazonen-Art durch die Mangel zu drehen. Mascara wandte sich an Ranma-chan. Mascara: "Es ist besser wenn du und dein Vater so bald wie möglich das Dorf verlassen. Bevor Shampoos Urgroßmutter einfällt, das sich ein Pandafell recht gut in ihrem Haus machen würde. Shampoo, du wirst hier mit ... verzeih, ich kenne deinen Namen noch nicht?" Jeremy-chan: "Jessica." Mascara: "Du wirst hier mit Jessica warten bis ich den hohen Rat zusammen- gerufen habe. Und du wirst ihr nichts antun!" Shampoo: *Ja, Älteste.* Mascara verließ den Raum. Shampoo sah noch einmal mit zusammengezogenen Augenbrauen auf die Saotomes und postierte sich dann vor der Tür. Jeremy-chan: (flüstert)"Besser ihr geht jetzt. Falls Genma in Nerima Ärger macht, droh ihm damit das du als Mädchen weiterleben wirst." Ranma-chan: (flüstert)"Spinnst du? Warum sollte ich das tun?" Jeremy-chan: (flüstert)"Du sollst es nicht 'tun', du sollst nur damit drohen." Ranma-chan: "Mal sehen." Damit griff sie ihren Vater am Fell und verabschiedete sich. Als Jeremy-chan allein in der Hütte stand, fragte sie sich worauf sie sich da bloß eingelassen hatte. ############################################################################# Für ein Hinterwäldler-Dorf wie Joketsuzoku war das Ratszimmer recht eindrucksvoll. Auf einer Erhöhung im hinteren Teil des Raumes saßen drei sehr alte, sehr kleine und sehr häßliche Trolle. Ich meine die drei Ältesten der Amazonen. Jeremy-chan stand in der Mitte des Zimmers, hinter ihr waren eine Handvoll andere Kriegerinnen sowie Shampoo. Der mittlere Troll, Mascara, klopfte mit ihrem Stab auf den Boden. Sofort war alles ruhig. Der Troll zu ihrer linken erhob sich. Troll: (zu Jeremy-chan)*Mein Name ist Khom-Bu, dritte Matriarchin von Joketsuzoku.(zu allen) Heute hat jemand der Siegerin des diesjährigen Turniers, Xian-Pu, ihren Preis gestohlen. Ein Mann, ein Opfer von Jusenkyo und Vater dieses Kindes.*(deutet auf Jeremy-chan) Mascara: *Die Fremde hat sich gegen einen Kampf entschieden und statt dessen ihre Arbeitskraft angeboten. Stimmt das? (Jeremy-chan nickt) Xian-Pu? (Shampoo tritt vor) Bist du bereit auf Rache zu verzichten wenn Jessica für einen Mondzyklus die Schuld ihres Vaters abgegolten hat?* Shampoo: *Auf Blutrache wird verzichtet. Um meiner Ehre willen werde ich aber Jessica nach ihrer Zeit in Joketsuzoku zu einem Kampf ohne Bedingung herausfordern.* Mascara: *Jessica, bist du bereit einen Monat zu arbeiten und nach Ablauf der Frist Xian-Pu ihren Kampf zu gewähren?* Jeremy-chan: *Ich werde für einen Monat Dienst tun. Was den Kampf betrifft kann ich nicht zustimmen, da mir das Amazonen-Gesetz des 'Kuß des Todes' bekannt ist.* Ein Raunen ging durch den Raum. Es kam nicht oft vor das Außenseiter ihre Gesetze kannten. Der dritte Gnom trat vor und ließ mit einer Handbewegung wieder Ruhe einkehren. Gnom: *Mein Name ist Khu-Lon, zweite Matriarchin von Joketsuzoku und Urgroßmutter von Xian-Pu. Es wird keinen Kuß des Todes geben.* Jeremy-chan: *Tja dann ... von mir aus.* Mascara: *Gibt es noch Einwände? (niemand sagt was) Khom-Bu, verkünde das Urteil.* Comb: *Die hier anwesende Jessica wird in folgender Weise für die Sünden ihres Vaters büßen: Sie wird dem Dorf für einen Mondzyklus ihre Hilfe anbieten, in jeder Art und Weise wie es ihr möglich ist und wie wir es für richtig halten. Während dieser Zeit wird sie den Status eines Mannes haben und wie ein solcher behandelt werden.* Nach diesen Worten ging ein murmeln durch den Raum. Männer wurden im allgemeinen schlecht behandelt, wenn sie überhaupt beachtet wurden. Sie lebten in einem separaten, kleinen Teil des Dorfes (außer den Ehemännern) und mußten die schwere Arbeit verrichten. Auf den Status eines Mannes herab- gesetzt zu werden galt als eine der schwersten Strafen. Comb: *Nach dieser Zeit wird sie mit Xian-Pu einen Kampf ohne Bedingung fechten und danach als freie Frau ihren Weg gehen.* ~Tock, Tock~ (klopft zweimal mit ihrem Stab auf den Boden) *Der Rat ist geschlossen.* Die meisten der Amazonen einschließlich Shampoo verschwanden. Mascara bedeutete Jeremy-chan zu bleiben. Mascara: *Es ist selten das Fremde von unseren Gesetzen über Außenseiter wissen. Kennst du außer den Todeskuß noch andere?* Jeremy-chan: *Den Kuß der Heirat, sonst keine.* Mascara: *Nun, da du für eine Weile bei uns leben wirst, solltest du auch einige unserer Gesetze kennen.* Cologne: *Du hast den Status eines Mannes. Das heißt du bist den Frauen unterstellt. Du mußt jeder Frau, auch solchen die jünger sind als du, gehorchen.* Comb: *Du wirst die Arbeit der Männer verrichten und in ihrem Gebiet im Dorf wohnen. Da wir auf dein Geschlecht Rücksicht nehmen, wirst du ein eigenes Zimmer bekommen.* Jeremy-chan: *Wäre es auch möglich, das ich in meinem Zelt schlafen kann?* Comb: *Natürlich. Man wird dir die Grenze des Männergebietes zeigen, dort kannst du dich überall niederlassen.* Mascara: *Um dich nicht durch unsere Gesetze Fremden gegenüber in Gefahr zu bringen, werden wir Vorkehrungen treffen. Mach bitte deinen Oberkörper frei. (Jeremy-chan begann sich auszuziehen) Den Todeskuß kennst du bereits. Desweiteren, wird eine fremde Frau von einem männlichen Amazonen besiegt, hat er das Recht sie zur Frau zu nehmen. Um dich vor diesen Gesetzen zu schützen werden wir dich zu einer Verbündeten des Dorfes machen. Solange wir das Bündnis nicht aufheben kannst du nicht gegen deinen Willen verheiratet werden, und der Kuß des Todes trifft nicht zu. Schließe bitte deine Augen.* Jeremy-chan schloß die Augen. Plötzlich wurde sie von Händen gepackt und festgehalten, dann spürte sie einen brennenden Schmerz am rechten Oberarm. Sie riß die Augen auf und sah zu ihrem Entsetzen wie ein rotglühendes Eisen gegen ihren Arm gepreßt wurde. Jeremy-chan: "WAAAAAAH! Heißheißheißheiß ..." Die zwei Amazonenkriegerinnen ließen sie los und gossen Wasser, glücklicherweise kaltes, über ihren Arm. Jeremy-chan starrte auf die verbrannte Haut. Sie hatte mit vielem gerechnet, aber nicht das sie gebrandmarkt wurde. Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte, gaben ihr die drei Amazonenherrscher einen ausführlichen Run-down in ihren Gesetzen. ############################################################################# Die Sterne standen am Himmel. Jeremy hatte sein Zelt im Männerbereich des Dorfes aufgeschlagen und mit etwas heißen Wasser seine natürliche Gestalt wieder angenommen. Er würde in nächster Zeit nicht sehr oft die Gelegenheit dazu haben. Das Brandmal, irgendsoein verschlungenes Zeichen, war an seinem männlichem Körper genauso zu sehen. Das bestätigte seine Theorie, das der Mädchenkörper genauso er selbst war und nicht nur eine magische Projektion. Eine Verletzung, die er sich als Frau zuzog, würde er als Mann genauso haben. Er verschränkte seine Arme hinter dem Kopf und dachte über seine Situation nach. Jeremy griff nach einem Glas Wasser. Er konnte es nicht riskieren als Mann erwischt zu werden, und er mußte sich sowieso dran gewöhnen, auch als Frau schlafen zu können. Eine Verwandlung später löschte sie das Licht. Einige Kilometer vom Amazonendorf entfernt nieste Ryoga in seinem Zelt, verfluchte seinen Orientierungssinn und fragte sich zum wiederholten Mal wo zur Hölle er jetzt war. Einige Kilometer auf der anderen Seite des Dorfes rieb sich Genma die Hände. Er hatte geplant, Jeremy auf irgendeine Art und Weise wieder loszuwerden, statt dessen hatte der Junge ihm die Arbeit abgenommen. Nun mußte er so schnell wie möglich Nerima erreichen und seinen Sohn verheiraten. Genma beschloß im nächsten Dorf eine Karte zu klau ... äh, zu kaufen. Ranma dachte ebenfalls an Jeremy. Er hatte einen netten Eindruck gemacht. Dadurch, das er nun den gleichen Fluch wie er selber hatte, hatte er sich mit ihm irgendwie verbunden gefühlt, wie Leidensgenossen. Das Jeremy seine Zukunft kannte und ihn vor möglichen Gefahren warnen konnte wäre sicherlich auch praktisch gewesen. Er drehte sich im Schlafsack um. ############################################################################# Der nächste morgen kam viel zu früh für Jeremy-chan. Eine ihm bekannte, lilahaarige Amazone schaute in ihr Zelt. Shampoo: *Steh auf! Du bist zur Feldarbeit eingeteilt worden. Komm mit!* Jeremy-chan kleidete sich rasch an, während Shampoo ungeduldig wartete. Dann verließen sie das Dorf und gingen auf einen jungen Mann zu. Er trug eine chinesische Robe und redete mit einer Kuh. Shampoo verzog ihr Gesicht. Shampoo: (verächtlich)*Das ist Mu-Tsu. Sag ihm wer du bist und er wird dir deine Arbeit zeigen. Und sag ihm er soll auch mit seiner Arbeit anfangen. Wenn du mich jetzt entschuldigst.* Shampoo beeilte sich wegzukommen. Jeremy-chan hatte den Eindruck, das nicht sie der Grund für Shampoos Unrast war, sondern der anwesende Amazone, welcher der Kuh auf sehr poetische Weise seine Liebe beteuerte. Jeremy-chan grinste bei dem Anblick und ging näher heran. *Entschuldigung, bist du Mu-Tsu?* Mousse, mit seiner Brille auf der Stirn anstatt auf seiner Nase, blickte zwischen der Kuh und Jeremy-chan hin und her und umarmte dann letztere. Jeremy-chan hörte ihre Rippen knacken. *Ich ~keuch~ keine ... Luft! ~keuch~* Die Amazonen-Umarmung ist berüchtigt und wird mancherorts sogar als Spezial- angriff angesehen. Wenn ihr mir nicht glaubt, fragt Ranma. Jeremy-chan schaffte es, einen Arm frei zu bekommen und setzte Mousse seine Brille auf. Dieser blinzelte und ließ sie los. Mousse: *Du bist nicht Xian-Pu.* Jeremy-chan: *~hust, hust~ Gut beobachtet. Werden Fremde hier immer so begrüßt?* Mousse: (wird etwas rot)*Nein, natürlich nicht, tut mir leid. Ähm, du bist die Neue von der die Frauen sprechen?* Jeremy-chan: *Mein Name ist Jessica. Und du bist Mu-Tsu, nicht wahr? Macht es dir etwas aus wenn ich Mousse sage?* Mousse: *Nein. Mousse ist für euch Japaner leichter auszusprechen als Mu-Tsu. Es klingt zwar etwas nach Haarpflegemittel aber ... egal, nenn mich ruhig Mousse.* Jeremy-chan: *Danke, Mousse. Man hat mir gesagt, du würdest mich in meine Arbeit einweisen.* Mousse: (zu sich selber)*Eigentlich wollte ich ja Xian-Pu ~murmel~* (laut)*Natürlich. Hier, nimm das und komm mit.* Er zog eine Schaufel und eine Hacke aus ... aus dem Nichts? und gab sie Jeremy-chan. Sie starrte verdutzt auf die Gartengeräte, die so plötzlich erschienen waren. Dann ging sie hinter Mousse her. Der Weg führte an einigen Feldern vorbei auf denen Amazonen, allesamt Männer, verschiedene Arbeiten ausführten. Jeremy-chan: *Sag mal, Mousse, wo hast du das Werkzeug eigentlich hergeholt?* Mousse: *Das ist eine besondere Technik. Hier, wir sind da.* Er blieb nahe einer Gruppe stehen die dabei waren ein Feld umzugraben, nahm Jeremy-chan die Hacke ab und begann zu graben. Jeremy-chan stöhnte innerlich, tat es ihm dann aber gleich. Der Vormittag verging, nur von einer kurzen Frühstückspause unterbrochen. In der Mittagspause taten Jeremy-chan bereits alle Knochen weh. Abgesehen davon, das sie solche Arbeit nicht gewohnt war hatte sie Probleme mit ihrem neuen Körper. Als Mädchen war sie längst nicht so kräftig wie sie es gewohnt war. Mousse murmelte etwas von 'Xian-Pu' und verschwand dann. Als er zurückkam sah er übel zusammengeschlagen aus. Die anderen Männer lachten, offensichtlich hatte er Shampoo gefunden. Der Nachmittag schien noch länger zu sein als der Morgen. Als ein Hornsignal das Ende des Tages verkündete war nicht mal ein Bruchteil des Feldes umgegraben. Das waren Jeremy-chan's letzten Gedanken, bevor sie halb Tot auf ihr Lager sank und sofort einschlief. ############################################################################# Der nächste Tag begann für Jeremy-chan mit einem grauenvollen Muskelkater. Sie mußte sich regelrecht zum aufstehen zwingen und am Anfang war die Arbeit kaum zu ertragen, aber nach einer Weile lockerten sich ihre Muskeln und es ließ sich aushalten. Mousse kam etwas später zu ihnen und sah nicht mehr ganz so frisch aus. Er besorgte sich sein Werkzeug auf seine unnachahmliche Weise und fing an zu graben. Am Mittag verschwand er wieder. Und blieb verschwunden. Als er eine halbe Stunde überfällig war bat einer der Amazonen Jeremy-chan, ob sie sich wohl auf die Suche machen könnte. Jeremy-chan: *Warum ich? Ihr kennt ihn sicher besser und wißt wo ihr ihn suchen müßt.* Amazone: *Das stimmt zwar, aber es ist Männern nicht erlaubt sich ohne Genehmigung frei im Dorf zu bewegen. Mu-Tsu kriegt deswegen regelmäßig Ärger, sie haben bislang nur von einer schweren Strafe abgesehen weil er einer der besten männlichen Kämpfer ist.* Das machte Sinn, und so ging Jeremy-chan los. Schließlich fand sie ihn hinter einer Hütte, ohnmächtig und mit verrenkten Gliedern. Er sah aus, als wäre von Doktor Tofu erwischt worden während Kasumi mit im Zimmer war. Jeremy-chan schulterte den leblosen Körper und fragte eine beliebige Amazone nach einem Arzt oder Heiler. Die Amazone schien die Situation mit einem Blick zu erfassen und deutete auf eine der größeren Hütten in der Mitte des Dorfes. Als Jeremy-chan mit Mousse huckepack das Zimmer betrat, sah sie sich Cologne gegenüber. Cologne seufzte nur und schüttelte mit dem Kopf. Dann nahm sie Mousse mit einer Leichtigkeit, die ihrer Größe Hohn sprach, von Jeremy-chan's Schultern und begann seine Knochen wieder einzurenken. Gleichzeitig berührte sie einige Shiatsu-punkte. Cologne: (Kopfschütteln)*Mu-Tsu, Mu-Tsu, wie oft hab ich dir gesagt du sollst meine Enkelin in Ruhe lassen.(sieht Jeremy-chan an) Aber er will einfach nicht hören. Eine Schande das er so besessen von Xian-Pu ist, für jede andere wäre er ein guter Ehemann. ~seuftz~ Wärst du so freundlich und würdest hier warten bis er wieder zu sich kommt, und ihn dann wieder mit aufs Feld nehmen? Ich habe noch anderes zu tun.* Jeremy-chan: *Natürlich. Ich warte gerne.* Cologne verließ die Hütte und Jeremy-chan setzte sich. Sie mußte nicht lange warten, da begann sich Mousse zu regen. *Au, tut das weh.* Er setze sich auf und rieb seinen Kopf. Dann fiel sein unbebrillter Blick auf Jeremy-chan. Er sprang auf und ... *Xian-Pu!* Amazonen-Würgegriff. Jeremy-chan: *Du erwürgst mich. ~Keuch~ Laß mich los, ich bin nicht Shampoo!* Mousse blinzelte, ließ Jeremy-chan dann aber los. Er zauberte seine Brille hervor und setzte sie auf. *Jessica. Das tut mir wirklich leid.* Er sah sich um und bemerkte, das er in Colognes Haus war. *Hast du mich hierher gebracht?* Jeremy-chan: *Ja, die Anderen haben sich Sorgen gemacht und da haben sie mich Los geschickt um dich zu suchen. Es ist besser, wenn wir zurückgehen.* Sie gingen los. Mousse holte einen Eisbeutel hervor und kühlte seine Beulen am Kopf. Jeremy-chan: *Mousse, was mich interessieren würde, wo holst du die ganzen Sachen her? Werkzeug, deine Brille, jetzt Eis. Wie machst du das?* Mousse: *Wie ich sagte, eine spezielle Technik. Sie gehört zum Kampfstil der versteckten Waffen.(produzierte einen Säbel) Man kann damit ziemlich viele Waffen auf einmal tragen, und natürlich auch andere Sachen.* Jeremy-chan: *Das heißt, du versteckst die Waffen einfach nur in deiner Robe?* Mousse: *Nein, etwas komplizierter ist es schon. Ich verstecke nichts in meiner Kleidung. Du kannst es dir als Interdimensionale Tasche vorstellen. Man kann dort alles mögliche lagern und jederzeit wieder hervorholen.*(läßt den Säbel wieder verschwinden) Jeremy-chan: *Kannst du mir das beibringen?* Mousse: *Ich könnte es versuchen. Man kann es nicht wirklich lernen, man braucht Talent und gewisse Voraussetzungen. (Jeremy-chan wirft ihm einen fragenden Blick zu) Nun, du brauchst natürlich eine 'Dimensionstasche'. Hier in Joketsuzoku haben die meisten eine, durch unsere speziellen Heiratsgesetze, aber normalerweise ist so ein Talent sehr selten. Du kannst heute Abend bei mir vorbeikommen, dann kann ich sehen ob du die nötigen Voraussetzungen hast.* Den Rest des Weges legten sie schweigend zurück, und auch am Nachmittag während der Arbeit erwähnte Jeremy-chan das Thema nicht mehr. Aber sie dachte gründlich darüber nach und fand so eine Fähigkeit sehr nützlich. Am Abend stellte sich heraus das Jeremy-chan tatsächlich eine Dimensions- tasche besaß, und so beschloß Mousse, ihr beizubringen wie sie Gegenstände dort verstauen und wieder hervorholen kann. Nach ein paar Tagen hatte Jeremy-chan einige Übung darin, Gegenstände verschwinden zu lassen. Nur mit dem hervorholen haperte es noch. Wenn sie mehrere Sachen auf einmal im 'Sub-space' hatte, erwischte sie grundsätzlich nicht das was sie haben wollte. Mousse meinte aber das das normal wäre, mit der Zeit würde sie das auch lernen. So verfiel Jeremy-chan in einen festen Tagesrythmus: Aufstehen, Feldarbeit (Umgraben, Ernten, Bewässern usw.), Sub-space Training, und manchmal fand sie auch noch Zeit um ein paar von Ryoga's Katas zu üben. Da sie einiges von Mousse Freizeit in Anspruch nahm, hatte Shampoo ihren Groll gegen Jeremy-chan beiseite gelegt, und wenn die Beiden mal begegneten hatte sie immer ein freundliches Wort für Jeremy-chan übrig. Der ganze Vorgang blieb bei den Amazonen-Ältesten nicht unbeobachtet. ############################################################################# Nach ein paar Tagen hartem Training hatte Genma sich gewundert warum sein Sohn plötzlich so viel besser geworden war als er. Ranma war zwar nahe an seinem eigenen Level gewesen, aber die letzten Tage waren ... Genma fehlten einfach die Worte, aber er war stolz auf seinen Sohn. Es war jetzt fast eine Woche vergangen, seitdem sie Jeremy bei den Amazonen zurückgelassen hatten. Inzwischen hatte Ranma seine alte Kraft und Schnelligkeit wiedererlangt. Nicht das er eines von beiden verloren hatte, aber es war nur sein Geist durch die Zeit zurückgereist, nicht sein Körper. An nur einem Nachmittag hatte er den Kachuu Tenshin Amaguriken wiedererlernt, auch wenn Genma ihn für verrückt gehalten hatte, das er Kastanien mit bloßen Händen aus dem Feuer holen wollte. Der Moko Takabisha hatte länger gedauert, und Ranma hatte ihn vorsichtshalber heimlich geübt. Niemand mußte wissen, das er einen Ki-Blast beherrschte. Den Hiryuu Shoten Ha hatte er nicht geübt, die Technik war dazu einfach zu gefährlich. Ranma glaubte aber das er ihn immer noch beherrschte. Den Gegner in einer Spirale zu leiten war kein Problem, und die 'Seele aus Eis' war mehr eine geistige Technik als eine körperliche, so war er immer noch in der Lage seine Gefühle auf Kommando abzuschalten und kaltes Ki zu erzeugen. Als Ranma jetzt mit seinem Vater in Richtung Japan wanderte, jeden Tag ein wenig näher nach Nerima, kamen ihm Zweifel. Am Anfang war alles so klar gewesen. Jetzt Zweifelte Ranma an der Richtigkeit seiner Entscheidung. Er hatte sein Leben diesmal besser machen wollen, eine solche Gelegenheit kam nicht zweimal. Natürlich war er stinksauer auf den Flaschengeist gewesen, anstatt ihn zu heilen hatte er ihn in die Vergangenheit geschickt. Und ausgerechnet nach Jusenkyo. Dann war er stinksauer auf seinen Vater gewesen. Grade noch rechtzeitig war Jeremy gekommen und hatte ihn gerettet, da mußte Genma ihn natürlich trotzdem in die Nyanniichuan werfen. Beinahe hatte Ranma denselben Fehler wie damals gemacht, doch es war ihm glücklicherweise noch rechtzeitig gelungen, Ryoga zu retten. Das war etwas, was diesmal besser gelaufen war, Ryoga haßte ihn nicht, obwohl einiges davon auch Jeremy's Verdienst war. Dann die erste Enttäuschung: Ranmas Fluch konnte nicht geheilt werden. Noch nicht. Aber es bestand Hoffnung das eines Tages ein Paket mit einer Flasche Nanniichuan-Wasser kam, und dann war auch das Problem gelöst. Joketsuzoku war zweigeteilt. Einerseits war Shampoo nicht auf ihren Fersen, und damit der gesamte Amazonen-Ärger der danach kam. Andererseits war Jeremy dafür zurückgeblieben, alles nur wegen der Gefräßigkeit seines Vaters. Genma hatte noch am gleichen Abend eine gewaltige Tracht Prügel bezogen, und Ranma bedauerte es etwas das er zu dem Zeitpunkt den Amaguriken noch nicht beherrschte. Aber was jetzt? Ein großer Teil des Ärgers war verhindert worden, aber wenn Ranma jetzt nach Nerima ging, beschwor er dann nicht die gleichen Geschehnisse herauf wie letztes Mal? Wäre es nicht besser auf Wanderschaft zu bleiben? Würde das nicht auch Ärger verhindern? Die Kuno-Geschwister, Happosai, Nabiki's Erpressungsversuche. Wenn er in Bewegung blieb würde ihn Ukyo nie finden, und sein Vater würde ihn nicht in eine ungewollte Verlobung mit Akane zwingen. Akane ... ~flasch~ Akane: "Hi. Ich bin Akane, wollen wir Freunde sein?" ~flasch~ Akane: "Verwandle dich zurück in einen Jungen, während ich Kuno ablenke." ~flasch~ Tofu: "Du wirst es früh genug verstehen. Sie ist wirklich ein süßes Mädchen." ~flasch~ Akane: "Ich trage dich. Du kannst doch nicht laufen." Ranma: "Was? Glaubst du, ein Mann wird sich dieser Erniedrigung aussetzen?" ~Platsch~ Akane: "Wenn wir beide Mädchen sind, ist es O.K., ja?" ~flasch~ Akane: "Wie soll ich mich abreagieren, wenn du dich nicht wehrst?" Ranma: "Akane, hast du manchmal es nicht satt, immer wütend zu sein?" Akane: "Das ist meine Sache!" Ranma: "Okay. Aber weißt du ... Du bist hübsch, wenn du lächelst!" ~flasch~ Akane: "Ranma! Geh weg von ihm, schnell! Er hat die Kraft eines Ungeheuers!" ~flasch~ Akane: "Ranma? Danke! Das hast du schön gesagt." Ranma: "Hmm?!" Akane: "Auch wenn du es nicht so meinst ... Es ist nett." Ranma: ~flasch~ Ranma starrte auf die Sterne, die über ihm am Himmel funkelten. Er trat das Feuer aus und ging zu seinem Vater ins Zelt. Bevor er jedoch das Zelt betrat, blickte er in die Richtung, wo in weiter Ferne Japan lag, und ballte die Fäuste. Egal wieviel Ärger dort auf ihn wartete, er konnte sich ein Leben ohne Akane nicht vorstellen, nicht mehr. Er würde diese zweite Chance nutzen. ############################################################################# Jeremy sah sich um. Er war nicht mehr in Joketsuzoku, er war nicht mal mehr im Ranmaversum. Er war bei sich zu Hause, im Hausflur, und blickte in den großen Wandspiegel. Sein Spiegelbild lächelte ihn an und schiftete dann in seine weibliche Form über. Jessica winkte ihm zu. Jeremy wunderte sich, er hatte sich weder verändert, noch bewegt. Spiegelbilder reagieren normalerweise nicht selbständig. Dann fiel im auf das noch etwas anderes nicht stimmte: Die Wohnung. Die ganze Wohnung war spiegelverkehrt. Das bedeutete, das er sich auf der 'anderen' Seite des Spiegels befand. Bis auf die Tatsache, das es unmöglich war, sprach auch eigentlich nichts dagegen. Jeremy klopfte gegen das Glas und wollte sein anderes Ich danach fragen, aber aus seinem Mund kam kein Ton. Auch das Klopfen machte kein Geräusch. Er schlug härter zu, versuchte das Glas zu zerbrechen, keine Chance. Panik stieg in ihm auf, er war im Spiegel gefangen. Schließlich trat Jessica an den Spiegel heran und lächelte ihm zu. Jessica: "Dich brauche ich nicht mehr." Dann ging sie. Jeremy schlug wie von Sinnen auf das Glas ein. Er spürte, wie er langsam seine Form verlor und transparent wurde. Er schrie und schrie ... ... und erwachte. Und merkte, das er immer noch schrie. Korrektur, das 'sie' immer noch schrie. Sie schloß ihren Mund, machte Licht und stolperte aus ihrem Schlafsack, um einen Kessel Wasser aufzusetzen. Jeremy-chan: ############################################################################# Jeremy wurde nicht erwischt. Er fand aber auch keinen Schlaf mehr in der Nacht. Als der Morgen dämmerte, kippte er sich eine Tasse Wasser in Gesicht, mehr um die Trägheit zu vertreiben als sich zu verwandeln. Dann zog sie sich um, nahm ein Handtuch und etwas Naturseife und verließ das Dorf. Es war Zeit für das morgendliche Bad. Glücklicherweise gab es in Joketsuzoku kein fließendes warmes Wasser. Eigentlich überhaupt kein fließendes Wasser, deshalb badeten die Amazonen allmorgendlich im nahegelegenen Fluß. Glücklicherweise war es Frühsommer, und so ließ sich die Wassertemperatur noch ertragen. Die Sache mit dem Bad war für Jeremy-chan anfangs 'sehr' unangenehm gewesen. Die Amazonen kannten so etwas modernes wie Badeanzüge nicht und badeten nackt, die Männer kamen erst später an die Reihe. Und bei mehreren nackten Frauen, einige in ihrem Alter und alles andere als häßlich, hatte Jeremy-chan sich nicht ganz wohl gefühlt. Vor allem als sie feststellte das ihr weiblicher Körper auf gewisse Reize anders reagierte als ihr Ursprünglicher. Letztendlich hatte sie sich aber daran gewöhnt, und die Anderen akzeptierten es das 'Jessica' immer etwas Abseits badete. Später wartete sie dann auf Mousse und den Rest ihrer Arbeitsgruppe. Statt dessen kam nur Mousse alleine, und sagte ihr sie solle sich im Ratsraum des Dorfes melden. Jeremy-chan beschlich ein ungutes Gefühl. Als sie den Raum betrat wurde sie bereits von zwei Amazonen erwartet. Eine davon erkannte Jeremy-chan als die dritte Matriarchin, Comb. Sie balancierte auf ihrem Stab, was wohl so eine Art Hobby unter den Älteren war. Die andere Amazone war um die vierzig Jahre alt, in der traditionellen Amazonentracht gekleidet und hatte schulterlanges, dunkelgrünes Haar. Jeremy-chan: *Ihr habt mich rufen lasen?* Comb: *Ja. Uns ist aufgefallen, das Mousse dich auf deinen Wunsch in der Sub-space Technik unterrichtet. Auch das du die Kampfkunst praktizierst, wenn auch auf niedrigem Level. Stimmt das?* Jeremy-chan nickte. Comb deutete auf die andere Amazone. *Dies ist meine jüngste Tochter, Paru-Fum. Sie hat beschlossen, den Weg der Kriegerin zu verlassen, um eine Lehrmeisterin zu werden.* Jeremy-chan runzelte die Stirn. Wenn sie Combs Alter richtig in Erinnerung hatte, und Parfüms Alter davon abzog, dann hatte die alte Amazone noch mit gut hundertachtzig Jahren ein Kind bekommen. Abgesehen davon, das niemand so alt werden konnte, schien in dieser Welt tatsächlich das Unmögliche Möglich zu sein. Parfüm: *Unter normalen Umständen würde man ein oder zwei junge Amazonen mir unterstellen, das ich mit ihnen üben kann ein guter Sensei zu werden. Diese Amazonen dürfen noch keine Erfahrung als Kriegerinnen haben, da ich auch lernen muß Anfänger zu unterrichten.* Comb: *Das hat den Nachteil, das diese Amazonen natürlich ein schlechteres Training kriegen als Andere, und daher erst spät ihr volles Potential entfalten können.* Jeremy-chan: *Laßt mich raten: Ihr wollte niemanden 'opfern' und wollt statt dessen mich trainieren?* Comb: *Das ist unsere Absicht, in der Tat. Du wirst dich heute Nachmittag in meiner Hütte einfinden. Dort wird dein Training beginnen, und ich werde Paru-Fums Fortschritte als Sensei beobachten. Du darfst gehen.* Das war eine unerwartete Wendung. Jeremy-chan hatte nichts dagegen, mehr Martial Arts zu lernen. Sie klärte Mousse und ihre anderen Kollegen über den neuen Stand der Dinge auf und ging am frühen Nachmittag zu Combs Behausung, welches gleichzeitig als kleines Dojo diente. Jeremy-chan: *Habt ihr euch das auch gut überlegt? Ich meine, ich bin keine Amazone, und ihr wollt mich trotzdem in eurer Art unterrichten?* Parfüm:*Es gab eine lange Diskussion, aber schließlich wurde dem zugestimmt. Es ist ja auch nicht so, das wir dir Geheimtechniken unseres Dorfes beibringen werden.* Im Klartext hieß das: Kein Kachuu Tenshin Amaguriken, kein Hiryuu Shoten Ha, und was es sonst noch so Interessantes geben könnte. Comb grinste, entblößte dabei ziemlich gelbe Zähne und hüpfte einmal um Jeremy-chan herum. *Ich finde, du bist eine gute Wahl. Du hast Interesse an der Kunst und das Herz einer Kriegerin. Außerdem ist es deine Pflicht, die Arbeit zu tun die wir dir geben. Und wenn diese Arbeit darin besteht, dich trainieren zu lassen, um so besser.* Jeremy-chan: *Tja, ich hab nichts dagegen. (schulterzucken) Fangen wir an.* Parfüm: *Für heute werde ich dein bisheriges Können und Wissen testen. Greif mich an!* Dafür, das es nur ein Test war, bezog Jeremy-chan eine ordentliche Menge Prügel. Was sie auch versuchte, es hatte keinen Sinn. Parfüm schien sich auch nicht sonderlich zurückzuhalten. Am Ende konnte sie nicht mehr und brach zusammen. Parfüm hob sie auf und legte sie auf eine Decke. Dann wandte sie sich zu ihrer Mutter. *Du hattest recht, sie hat wirklich Talent. Sie scheint ein paar Probleme mit ihrem Gleichgewicht zu haben, aber ihr Kampfstil ist interessant.* Comb: *Ich finde, ihr Stil ist zu sehr auf Kraft fixiert. Aber du hast Recht, er ist sehr ungewöhnlich. Ich würde gerne einmal ihren Lehr- meister kennenlernen, es wird nämlich Zeit das du heiratest.* Parfüm setzte eine schmollende Miene auf, und Comb lachte. *Ich hab nur Spaß gemacht. Wie dem auch sei, ab morgen wirst du mit deiner Ausbildung beginnen. Aber als erste Lektion laß dir sagen das man eine Anfängerin 'so' nicht behandelt.* Damit deutete sie Jeremy-chans bewußtlosen Körper, an dem schon die ersten blauen Flecken sichtbar wurden. ############################################################################# ~Twipp~ Jeremy-chan ließ ihre Schaufel verschwinden. ~Twipp~ Danach Mousse seine. ~Twipp~ Einen Stein. ~Twipp~ Ein gelbes Stück Stoff. ~Twipp~ Eine von Mousse' Kettenwaffen. Mousse: *Jetzt versuch den Stein wiederzuholen.* Jeremy-chan konzentrierte sich auf ihre Sub-space Tasche. Sie stellte sich den Stein vor, ihn in ihrer Hand zu spüren. Sie machte eine Armbewegung und ~Twipp~ hielt ihre Schaufel in der Hand. Mousse schüttelte den Kopf. Es waren ein paar Tage seit Beginn ihres Trainings mit Parfüm vergangen, und da später Nachmittag und Abend dadurch belegt waren, hatte Jeremy-chan ihre Sub-space Übungen auf die Mittagszeit verlegt. Mousse: *Was ist denn heute mit dir los? Du bist viel zu unkonzentriert. Beunruhigt dich etwas?* 'Beunruhigt' war eine glatte Untertreibung. Jeremy-chan's letzte Nacht war alles andere als ruhig verlaufen. Sie hatte wieder einen Alptraum gehabt, wieder etwas zwischen ihrer männlichen und weiblichen Seite. Die Erinnerung war nach dem Aufwachen verschwunden, sie 'wollte' sich gar nicht erinnern, aber der Gedanke an den Traum bereitete ihr Bauchschmerzen. Jeremy-chan: (resigniert)*Ich hatte eine schlechte Nacht, das ist alles. Hör mal, ich glaube es ist besser wir lassen es für heute. Du kannst mir ja ein andermal beibringen, die richtigen Gegenstände aus Sub-space herauszuholen.* Mousse nickte. Und nutzte den Rest der Mittagspause, um sich auf die Suche nach seiner geliebten Shampoo zu machen. Jeremy-chan konnte nur mit dem Kopf schütteln. Gegen Mitte des Nachmittages ließ sie ihre Feldarbeit alleine und machte sich auf den Weg zu ihrem Amazonen Wu-Shu Training. Wie immer erwarteten Parfüm und Comb sie bereits. Nach ein wenig dehnen und aufwärmen durfte Jeremy-chan die Kata von gestern wiederholen. Parfüm nahm ihre Rolle als Sensei sehr ernst, kein Fehler den sie nicht entdeckte. Jedesmal korrigierte sie Jeremy-chan, und bei manchen neueren Techniken erklärte sie sorgfältig ihren Ablauf und die Bedeutung die sie hatten. Danach war ein wenig Sparring angesagt. Parfüm hatte sich schnell auf Jeremy-chan's Art zu kämpfen eingestellt. Um zu verhindern das sie dasselbe tat veränderte sie ihren Kampfstil laufend. Jeremy-chan versuchte das gleiche, hatte aber wenig Erfolg dabei. Schließlich war Parfüm der Meinung, das es an der Zeit sei, etwas neues dazu zu nehmen. Parfüm: *Die Grundlagen des Handkampfes beherrscht du schon sehr gut. Nun ist es an der Zeit, das du ein 'Bingqi' wählst, auf das du dich spezialisieren willst.* Jeremy-chan: *Eine Waffe?* Parfüm: *Ja. Es gibt eine große Auswahl: Das klassische Danjian(Schwert), das Nunchaku, den Bi-shou(Dolch), Bo oder Tonfa, Sai, Gong(Pfeil und Bogen), Kampfhammer, Bonbori, Schurriken ...* (Anm.d.Autors: Bingqi, oder Gongfu wuqi. Wörtlich 'Kampfgeräte'. Nein, das und die andern Namen hab ich mir nicht ausgedacht, die gibt's wirklich.) Jeremy-chan: *Am liebsten würde ich beim waffenlosen Kampf bleiben.* Comb hüpfte auf ihrem Stab näher. *Und wie willst du dich gegen einen bewaffneten Angreifer wehren?* Jeremy-chan: *Wie würdest 'du' dich wehren?* Comb zauberte ein (für ihre Größe) beeindruckend großes Schwert aus dem Sub-space. Comb: *'Ich' bin nicht unbewaffnet.* Jeremy-chan: *Ich meine auch, nur theoretisch, wenn du unbewaffnet 'wärst', was würdest du tun?* Comb warf Jeremy-chan ihr Schwert zu und bedeutete ihr, sie anzugreifen. Noch bevor sie Comb auch nur nahe gekommen war, hielt sie etwas in der Hand, was Jeremy-chan frappierend an ein Laserschwert aus Star Wars erinnerte, und schnitt damit ihr Schwert kurz oberhalb des Heftes ab. Comb: *Ich bin 'nie' unbewaffnet.* Der Stab aus Licht zog sich zusammen und wurde dicker, bis Comb schließlich einen Ball aus Energie in der Hand zu halten schien. Dann löste sich der Ball auf. Jeremy-chan: *War das ... Ki?* Comb: *Gut beobachtet. In der Tat, das war Ki.* Jeremy-chan: *Hmmm, zählt Ki als Waffe?* Comb und Parfüm sahen sich an, dann stirnrunzelnd auf Jeremy-chan. Parfüm: (unsicher)*Versteh ich das richtig, du willst Ki als Waffe deiner Wahl nehmen?* Comb schüttelte nur mit den Kopf. Jeremy-chan: *Nun, wenn das möglich ist ... ja.* Comb: *Möglich ist es schon, aber wir werden dir trotzdem keine Ki-Attacken beibringen.* Jeremy-chan seufzte. Es wäre ja auch zu schön gewesen. *Verrätst du mir auch warum nicht.* Comb: *Zum einen bist du noch lange nicht auf dem Level, wo du so etwas lernen könntest. Zum anderen wirst du verstehen das wir unsere speziellen Techniken nicht so ohne weiteres preisgeben.* Parfüm: *Drittens übersiehst du die Kleinigkeit, das das Beherrschen des Ki's viel Erfahrung voraussetzt und noch mehr Übung braucht. Du hast ja die Attacke meiner Mutter gesehen. Sie hat drei Jahre gebraucht bis sie den Hito-Ryuzan-Ha Kai beherrschte.* (Anm.d.Autors: Der Hito-Ryuzan-Ha ist auch eine von Herbs Spezialattacken. Das 'Kai' bedeutet nur, das es eine andere Version der Technik war.) Comb: *Es waren nur zweieinhalb Jahre, mach mich nicht schlechter als ich bin. (zu Jeremy-chan) Aber es stimmt, selbst wenn wir dir Ki-Techniken beibringen würden, es würde Monate dauern bis sich Erfolge zeigen. ~seuftz~ Die heutige Jugend stellt sich immer alles so einfach vor. Kaum zwei Worte von den geheimen Körperenergien gehört, und schon meinen sie, sie könnten mit Ki-Blasts um sich schmeißen als wäre es das leichteste von der Welt.* Jeremy-chan: *Das war mir schon klar, das sich deine Jediritter-Technik nicht so einfach aus dem Ärmel schütteln läßt. Und wenn ihr die Ki-Blasts nicht verraten wollt muß ich das eben akzeptieren. Aber wie wär's wenn ihr mir beibringt, mein Ki 'in' meinem Körper einzusetzen? Vorausgesetzt, das ist nicht auch verboten.* Comb und Parfüm tauschten überraschte Blicke. Dann stieg Comb auf ihren Spazierstock, um Jeremy-chan in die Augen blicken zu können. *Schau an. Es sieht so aus als hättest du mehr als nur zwei Worte über Ki gehört. Was weißt du sonst noch über den Einsatz des Ki im eigenen Körper?* Jeremy-chan biß sich auf die Lippe und überlegte. Es wäre sicher nicht gut wenn sich herausstellte, das sie als langjähriger Anime- und Videospielfan schon eine ganze Menge über Ki wußte. *Uhm, soweit ich weiß kann man durch den entsprechenden Einsatz einer sogenannten Kampfaura Attribute wie Stärke, Ausdauer oder Geschwindigkeit erhöhen.* Comb zog erstaunt eine Augenbraue hoch und begann mit ihrer Tochter zu tuscheln. Dann trat Parfüm wieder vor. *Die Technik der inneren Ki-Bündelung ist bei vielen Senseis bekannt, und es spricht nichts dagegen wenn ich dir die Grundlagen vermittle.* Jeremy-chan grinste übers ganze Gesicht und Parfüm fuhr fort *Das löst aber nicht unser ursprüngliches Problem. Du mußt dich immer noch für eine Waffe entscheiden.* Jeremy-chan: *Ich denke, das ist ein Kompromiß.* Sie begann, sich die verschiedenen Waffen anzusehen, die ringsherum an den Wänden hingen. Manche sahen aus, als würde man sich die Finger abschneiden wenn man sie nur anfaßte. Schließlich entschied sie sich für ein Hellebarden-ähnliches Werkzeug, insgesamt fast zwei Meter lang, wobei der erste halbe Meter aus einer säbelartigen, ungewöhnlich breiten Klinge bestand. Parfüm: *Ah, das Naginata. Eine sehr interessante Waffe, für die es ein paar nette Katas gibt. (nimmt das Naginata) Paß auf, Du kannst die Waffe so und so halten (macht es vor), oder du kannst auch ... * (Hier bitte Naginata Übungsuntericht einfügen. Die Waffe gibt's übrigens wirklich.) ############################################################################# Ranma hielt sich den Bauch vor lachen. Er saß in einem kleinen Gasthaus und lachte, das ihm die Tränen kamen. Der Grund war sein Vater. Wirt: "Sie haben wirklich Glück, das sie eine Glatze haben. Ansonsten hätte die Suppe schreckliche Nebenwirkungen gehabt." Genma hörte gar nicht zu. Er fühlte über seinen Kopf, und was er dort spürte kam ihm wie ein Wunder vor. Im Laufe der Jahre war ihm sein Haar vollkommen ausgefallen, eine Tatsache die er durch das Tragen eines Kopftuches geschickt vertuschte. Dann, als er einen Mann seine Suppe geklaut hatte (was gingen ihn andere Leute an, wenn er Hunger hatte?), war es mit einem Mal wieder da: Glattes, schwarzes Haar, genauso wie er es aus jungen Jahren gewohnt war. Der Wirt hatte es aufgegeben mit Genma zu sprechen, welcher wie in Trance immer wieder über sein Haupt fühlte. Statt dessen wandte er sich an Ranma, der sich inzwischen etwas beruhigt hatte. Wirt: "Ihr müßt wissen, beim kochen der Suppe habe ich eine spezielle Zutat verwendet: den 'Bart des Drachen'. Einem kahlen Mann wie deinem Vater läßt sie das Haar wieder sprießen. Hat man jedoch noch Haare, widerfährt einem ein schreckliches Schicksal." Ranma konnte nur zustimmend nicken, er erinnerte sich noch sehr gut an sein eigenes 'Schicksal'. Inzwischen hatte Genma in die Realität zurückgefunden. Er begann wie wild durch den Raum zu springen und nahm schließlich den Wirt in die Arme und wirbelte ihn herum. Genma: "Hurra, ich habe Haar! Hurra, ich habe Haar!" Ranma: "Pop, beruhig dich. Es sind doch nur Haare. Und laß den armen Kerl los, du bringst ihn ja um." Genma sah den Wirt an, welcher schon ganz grün im Gesicht geworden war. Er setzte ihn zu Boden und wandte sich Ranma zu. Genma: " 'Nur' Haare? NUR Haare? Junge, weißt du was das für ein Gefühl ist, Haare auf dem Kopf zu haben?" Ranma: "Ja, ich hab jeden Tag welche auf meinem." Genma: (ignoriert Ranma)"Ich werde nie wieder kahl sein. Nie wieder! Ich bin gespannt, was Nodo ... ähm, was mein guter Freund Tendo sagen wird." Wirt: "Es tut mir leid ihre Freude trüben zu müssen, aber der Ausdruck 'nie' ist nicht ganz zutreffend." Im Bruchteil einer Sekunde war Genma beim Wirt, so nah das sich ihre Nasenspitzen fast berührten, und packte ihn am Kragen. Genma: "Was! heißt! das?!" Wirt: " ~röchel, röchel~ " Genma: "Ich hab gefragt was sie damit sagen wollen." Ranma: "Pop, ohne Luft kann er nicht reden." Genma ließ den Wirt los. Dieser zog sein Hemd wieder zurecht und ging vorsichtshalber einen Schritt zurück. Wirt: "Die Wirkung des Drachenbartes ist leider nicht dauerhaft. Er läßt zwar ihr Haar sprießen, und falls es abgeschnitten wird auch sofort wieder nachwachsen, aber nach ca. acht Monaten ist die Wirkung vorbei." (Anm.d.Autors: Ihr erinnert euch? Als Ranma seinen Drachenbart verloren hatte hörte sein Haar auch plötzlich zu wachsen auf. Weil die Wirkung vorbei war.) Genma: "Gibt es irgendeinen Weg, irgendeinen, um mein Haar dauerhaft zu behalten?" Wirt: "Die einige Möglichkeit, die ihr habt, wäre nach acht Monaten wieder einen Teller Drachenbartsuppe zu essen." Genma wurde mit einem Mal nachdenklich. Dann hellte sich seine Miene wieder auf. Er schlug dem Wirt kameradschaftlich auf den Rücken. Genma: "Nun, guter Mann, es macht euch dann sicher nichts aus, wenn ich euch in acht Monaten noch einmal besuchen komme, um einen Teller eurer köstlichen Suppe zu essen?" Wirt: "Nein, beehrt mich ruhig wieder." Genma: "Also dann, wir haben noch einen weiten Weg vor uns." Sprachs, nahm seinen Rucksack, und war aus der Tür. Der Wirt und Ranma sahen sich überrascht an. Der Wirt warf ihm einen fragenden Blick zu, den Ranma mit einem Achselzucken beantwortete. Dann beeilte er sich, Genma einzuholen. Nachdem sie ein Stück Weg zurückgelegt hatten, sprach Ranma seinen Vater darauf an. Ranma: "Was hast du es denn eben so eilig gehabt?" Genma grinste und zog den Drachenbart aus seinem Gi. "Ich wollte nicht erwischt werden. Die berühmte 'Saotome Schulterklopf-und-Klau' Technik." Ranma: "Pops, du bist unmöglich." Genma steckte den Bart wieder ein und holte sein Kopftuch hervor, welches er sich auf den Kopf band. Ranma: "Ich fass es nicht. Zuerst macht du so ein Tam-Tam um deine neuen Haare, und jetzt setzt du dein Tuch wieder auf. Was soll denn das?" Genma: (beiläufig)"Nur weil ich Haare habe muß ich doch nicht meine Gewohnheiten ändern." Ranma schlug fassungslos die Hand vor die Stirn und schüttelte mit dem Kopf. ############################################################################# Jeremy-chan's Training wurde intensiver. Durch Parfüms Anweisungen lernte sie, mit Hilfe von Akkupressur die Energie ihrer Körpermeridiane besser fließen zu lassen. Bald war sie in der Lage, auch ohne Shiatsu ihr Ki zu bündeln. Sichtbare Effekte gab es zwar keine, aber durch ihre neue Fähigkeit hatte Jeremy-chan große Fortschritte bei ihrem Training mit Parfüm gemacht. Wenn sie ihr Ki einsetzte waren ihre Reaktionen etwas schneller, sie war fast so stark wie sie es als Junge gewohnt war, und sie konnte erheblich mehr Schläge einstecken. Comb war sehr zufrieden mit den Fortschritten von ihr (und Parfüm als Sensei), und Jeremy-chan hatte das Gefühl, in der Oma eine Freundin gefunden zu haben. Schließlich hatte sie auch in ihrem anderen Training, dem Sub-space, einen Durchbruch. Und noch etwas mehr. ~Twipp~ Nacheinander holte Jeremy-chan einen Säbel ... ~Twipp~ ... ein Stück Holz ... ~Twipp~ ... und einen Besen hervor. Mousse klatschte Beifall. Mousse: *Hervorragend. Das ist schon das sechste Mal das du es ohne Fehler schaffst, gratuliere.* Jeremy-chan: (etwas verlegen)*Danke. Wenn du es sagst ...* Mousse: *Das sage ich. Und ich sage außerdem, das ich glaube das du es geschafft hast. Alles was du noch brauchst ist etwas Übung. Der Rest kommt von ganz allein.* Jeremy-chan: *Du meinst ... das wars? Ich habs gelernt? (Mousse nickt) Ich bin mir nicht sicher. Manchmal hab ich das Gefühl, das da noch irgend etwas im Sub-space ist, obwohl ich alles wieder rausgenommen habe.* Mousse machte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck. Dann nahm er seine Brille ab und begann sie zu putzen. *Hast du schon Mal versucht, das 'Andere' herauszuholen?* Jeremy-chan: *Nein. Ich lasse normalerweise nichts im Sub-space, also egal was da ist, es kann nicht meins sein. Und bevor ich was gefährliches anstelle wollte ich erst dich fragen.* Mousse: (setzt seine Brille wieder auf)*Versuch es.* Jeremy-chan: *Jetzt?* Mousse: *Wann sonst?* Jeremy-chan runzelte etwas die Stirn, konzentrierte sich dann aber auf ihr Sub-space. Sie versuchte, das zu spüren, was eigentlich nicht da sein konnte. Sie hatte den Eindruck, als würde sie weiter als sonst in die Dimensionsfalte hineingreifen. ~Twipp~ Jeremy-chan: *Was ... was ist DAS?* Sie starrte entgeistert auf den Nachttopf in ihren Händen. Ein Porzellan- nachttopf, noch dazu in Entenform. Mousse zeigte sich ebenfalls ziemlich überrascht. Dann begann erschallend zu lachen. Jeremy-chan: *Wo zum Teufel kommt der Pinkelpott her?* Mousse: *Hahaha ... ich glaub's nicht ... Haha ... Jessica, jetzt hast du die Technik der versteckten Waffen wirklich gemeistert. Wer hätte gedacht das du so viel Talent dafür besitzt?* Jeremy-chan: (leicht gereizt)*Würdest du dich bitte etwas deutlicher ausdrücken. Und wie kommt ein Nachttopf in mein Sub-space?* Mousse: *Er kommt nicht aus deinem Sub-space. Es ist so: Wenn du in der Nähe von jemanden bist, der ebenfalls eine Dimensionstasche hat, dann kannst du ihm 'in die Tasche greifen'. Vorausgesetzt du bist gut genug, es ist etwas schwieriger als normal.* Jeremy-chan: *Du meinst, das gehört jemand anderen?* Mousse: *Um genau zu sein, es ist meiner.* Jeremy-chan:(entgeistert)*Aber warum hast du 'so etwas' in deinem Sub-space?* Mousse: *Es ist ein wichtiger Teil einer meiner Spezialtechniken: 'Der Schlag der Schwanenfaust'.* Jeremy-chan: (ungläubig)*Spezialtechnik? Mit einem 'Nachttopf'?* Mousse nahm den Porzellanschwan und ließ ihn verschwinden. Dann machte er eine unglaublich schnelle Bewegung mit den Händen. Mousse: "Painiyao Chuan." Jeremy-chan sah nicht was Mousse genau tat, aber sie spürte das, wenn die Attacke getroffen hätte, sie sehr schmerzhaft gewesen wäre. Mousse wiederholte die Bewegung noch einmal langsamer. Während er mit seinen Armen einen Halbkreis beschrieb, holte er gleichzeitig den Topf aus dem Sub-space und schlug damit zu. Dann ließ er den Pottie wieder verschwinden. Mousse: *Siehst du? Der Schlag ist nicht der eigentliche Angriff, es ist der Schlag gegen die Würde des Gegners, wenn er herausfindet was ihn getroffen hat.* Jeremy-chan: *Das heißt, ich könnte jedem sein Sub-space leerräumen?* Mousse: *Nein. Der Andere muß schon in Reichweite sein. Normalerweise liegt die Entfernung bei gut hundert Metern, ich selbst schaffe bis zu Sechshundert. Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell du gelernt hast, zwischen die Dimensionen zu greifen. Fast, als ob du selbst schon Mal im Sub-space warst. (lacht) Natürlich ist das unmöglich, Lebendiges kann man dort nicht hinbringen.* Jeremy-chan: ############################################################################# Der Raum war abgedunkelt, die Vorhänge von den Fenstern zugezogen, so das im Zimmer nur ein Zwielicht herrschte. Trotzdem konnte man die Gestalten von drei kleinen und sehr alten Frauen erkennen. Cologne: * ... haben sie sich verdächtig ruhig verhalten. Trotzdem glaube ich nicht, das die Kanduna einen Angriff auf uns wagen würden. Wie alle von Männern geleiteten Stämme sind sie im Grunde ihres Herzens Feiglinge, uns solange wir einen Nicht-Angriffs-Packt mit ihren Verbündeten, den Musk haben, sehe ich keine Gefahr.* Comb: *Ich kann Khu-Lon nur zustimmen. Ich denke nicht, das die Kanduna in absehbarer Zeit irgendwelche Dummheiten machen. Trotzdem Würde ich empfehlen die Wachen an der Nordgrenze zu verstärken.* Mascara nickte bedächtig *Hm-Hmm, ich denke ich werde deinen Rat befolgen, Khom-Bu. Zusätzlich wirst du ein paar Kriegerinnen auswählen und als Spähtrupp 'gen Norden schicken. Ich kann Überraschungen nicht ausstehen.* Sie ging zu den Fenstern, zog die Vorhänge auf und ließ das Licht wieder hinein. *Genug von dem Thema. Was für Fortschritte macht deine Tochter in ihrer Ausbildung zum Sensei?* Comb: *Ausgezeichnete Fortschritte, ganz ausgezeichnete. Paru-Fums Training ist optimal auf die Stärken und Schwächen ihrer Schülerin abgestimmt, auch wenn sie am Anfang zu hart rangegangen ist. Die Lehrnkurve, die sie vorgibt, ist gut angepaßt, und sie hat genau das richtige Maß an Strenge und Nachgiebigkeit. Ihr einziger Nachteil ist, das sie im Training manchmal zu sehr auf ihre eigenen Vorlieben eingeht. Aber ich denke, wir können ihr schon bald eine eigene Gruppe anvertrauen. Meine Tochter wird eines Tages eine würdige Nachfolgerin meines Erbes sein.* Mascara: *Na, na. Wer wird denn jetzt schon von Erben reden? Was soll ich denn sagen, ich bin ein halbes Jahrhundert älter als du?* Cologne: *Was für Fortschritte macht denn die Neue? Ich habe gehört, Paru-fum unterrichtet sie auch in Shiatsu?* Comb: *Das stimmt. Paru-Fum hatte sich schon immer sehr für Akkupressur interessiert, und jetzt wo sie ihr Wissen teilen kann überzieht sie regelmäßig die Zeit. Dabei hat sich Shiatsu nur als Nebeneffekt ergeben. Ursprünglich wollte sie nur Jessicas Meridiane sensibilisieren, damit sie ihre inneren Energien besser bündeln kann. Aber Jessica hat schnell Interesse an Akkupressur gezeigt, vor allem am medizinischen Aspekt, und so hat Paru-Fum das Thema ebenfalls dazu genommen.* Cologne warf Comb einen fragenden Blick zu, und Mascara runzelte ihre Stirn. *Innere Energien? Du meinst Ki?* Comb nickte, und Mascara fuhr fort *Du weißt, es war abgemacht das wir Fremden nicht unsere Spezialtechniken beibringen.* Comb: *Ich hatte nichts dergleichen vor, auch wenn mich Jessica zuerst darum gebeten hat.* Die anderen beiden Matriarchinnen sahen sie ungläubig an. Comb: *Es stimmt. Sie wußte bereits von der Existenz des Ki, und ja, sie wollte einen Ki-Blast lernen, aber ich habe ihre Bitte abgelehnt und sie hat es akzeptiert.* Cologne: *Sie kannte Ki? Außerhalb dieses Dorfes ist das Wissen nicht sehr weit verbreitet, schon gar nicht in der sogenannten Zivilisation.* Mascara: *Ist sie nicht etwas zu jung um das zu Wissen? Außerdem kann sie noch nicht allzulange trainiert haben, bevor sie bei uns ankam. Kein verantwortungsvoller Meister würde die Lehre des Ki einfach so aus der Hand geben.* Comb: *Ich war selbst erstaunt das Jessica genau wußte welche Vorteile das Bündeln des Ki's im eigenen Körper hat. Spezielle Besonderheiten kennt sie genau, andererseits hat sie große Lücken bei den Grundlagen. Und ich habe das Gefühl, sie weiß mehr als sie mir sagt.* Mascara: *Kann sie eine Spionin sein?* Comb: (kopfschütteln, nachdenklich)*Nein, sie verschweigt etwas, aber sie hat keine bösen Absichten. Und da ist noch etwas ... Ich glaube, sie kennt die Legende der Fremden von den Sternen.* Cologne: *Du meinst doch nicht etwa 'die' Legende, oder?* Comb: *Als ich zur Demonstration einen Hito-Ryuzan-Ha Kai gemacht habe, hat sie es später als 'Jediritter-Technik' bezeichnet.* Mascara/Cologne: (ungläubig)*'Jedi'?* Comb nickte. Mascara stich sich nachdenklich über ihr Kinn. *Ich dachte, das Wissen über die Reisenden von den Sternen ist schon lange verloren gegangen. Und nun taucht aus dem Nichts so ein junges Mädchen auf und kennt nicht nur die Geheimnisse des Ki sondern auch die Hüter der 'Macht'. Sehr merkwürdig.* Cologne: *Aber auch wenn die Jedi die Geheimnisse der versteckten Kräfte des Ki auf unsere Welt gebracht haben, ihre Waffen bestanden nie aus dieser Lebensenergie.* Mascara: *Ich weiß. Khom-Bu, du wirst Jessica vorsichtig im Auge behalten, aber unternimm nichts und stell keine Fragen. Laß Paru-Fum mit ihrem Training weitermachen wie bisher, und versuche herauszufinden wieviel Jessica wirklich weiß.* Fortsetzung folgt... ############################################################################# Anmerkung des Autors: An dieser Stelle möchte ich Ölk-chan fürs Pre-reading danken. Irgendwie ist bis jetzt noch nichts Wichtiges passiert. Während Ranma auf dem Weg nach Japan ist, nehme ich mir Zeit um Jeremy ein paar Grundkenntnisse in Kempo zu vermitteln. Bei Gott, die wird er auch nötig haben. Die Sache mit den Jedi war nur ein kleiner Gag. Nein, ich schreibe kein Ranma1/2-StarWars Crossover. Georg Lucas ist mit seinem Copyright wesentlich pingeliger als Takahashi-san. Was Jeremy's Alpträume angeht, die sind lediglich Ausdruck seiner Ängste. Was habt ihr denn erwartet? Zuerst wird er aus seiner Welt in eine andere Realität geworfen, dann wird er verflucht und nun muß er als Mädchen leben. Würdet ihr da keine Alpträume kriegen? Was hatte Ranma gesagt? Er will freiwillig noch mal mit Akane anfangen. Na, ob ihm das gelingt? Schaut nicht so. Natürlich mag Ranma Akane. Wenn ihr das bis jetzt nicht gemerkt habt, solltet ihr den Manga noch mal genau lesen. Es ist eindeutig. Er gibt es nur nicht zu. Mögt ihr die Story? Liebt ihr die Story? Haßt ihr die Story? Haßt ihr mich? Laßt es mich wissen. Sinnvolle Kritik, Kommentare und Hinweise werden dankend angenommen. Nicht sinnvolle Kritik, Beleidigungen und dummes Gerede wird ignoriert. Über Todesdrohungen wird gelacht. Briefbomben werden für langweilige Momente aufgehoben. Schreibt an Mark_Soul@gmx.de oder in die Comments-Box. Bis dann. Kapitel 3: Shishi Hokodan und Majin Ken --------------------------------------- Eine einsame Figur wanderte durch das chinesische Hinterland. Ihrem Zustand nach war sie bereits mehrere Wochen unterwegs, die Kleidung sah abgetragen und leicht verdreckt aus und den Gesichtsausdruck der Person konnte man nur als 'verloren' bezeichnen. Was hauptsächlich daran lag, das Ryoga Hibiki genau das war: verloren. Seitdem er seinen Ex-Rivalen vor drei Wochen auf so mysteriöse Weise aus den Augen verloren hatte war er ziellos umhergewandert in der Hoffnung, irgendwie Japan zu erreichen. Ryoga: "Wo zum Teufel bin ich hier?" "Der Einsteiger" eine Ranma 1/2 FanFiction von Mark Soul Legaler Hinweis oder Disclaimer: Ranma 1/2 ist Eigentum von Rumiko Takahashi, Shogukan, Viz, Ehapa und was weiß ich noch wem. Auf jeden Fall habe ich keine Rechte daran. Jeremy hab ich mir selbst ausgedacht, er gehört mir. Mas-kala, Khom-Bu, Paru-Fum und Lo-Xion sind Allgemeineigentum. Ich erhebe keinen Anspruch auf sie. "Standart Sprache" *Chinesisch* 'Betonte Worte' ~Geräusche~ {Panda-zeichen} Sollte ein normalerweise männlicher Charakter mit Nyanniichuan Fluch in seiner Jusenkyo-Form dargestellt werden, wird an seinem Namen der Suffix '-chan' angehängt. Anfänger-Alarm: Ich hab absolut keine Erfahrung im Fanfiction schreiben und bin auch sonst ein mieserabeler Geschichtenerzähler. Seid bitte nachsichtig. Self-Insert-Alarm: Es gibt Leute, die können Self-Inserts nicht ausstehen. Alle, die sich angesprochen fühlen, brauchen gar nicht weiterzulesen. Das hier ist nämlich eine Self-Insert (sozusagen). Jeremy entspricht zwar nicht meiner Person, kommt aber trotzdem aus unserer Welt. Und ist natürlich Ranma-Fan. Kapitel 3: Shishi Hokodan und Majin Ken Ryoga: "Wo zum Teufel bin ich hier?" Er sagte den Satz mehr aus Angewohnheit, nicht weil er eine Antwort erwartete. Aber er hatte wirklich keine Ahnung wo er sich befand, er war sich nicht einmal sicher ob er noch in China war. Ryoga schüttelte den Kopf und setzte seinen Weg fort. Es half nichts, er würde jemand nach dem Weg nach Japan fragen müssen. Nicht das es bei den vorhergehenden Malen etwas genützt hätte, aber er durfte nicht aufgeben wenn er jemals seine Heimat wiedersehen wollte. Er mußte nicht lange gehen, da kam eines dieser leicht primitiven Dörfer in Sicht, die in dieser Gegend häufiger anzutreffen waren. Ryoga ging auf den Dorfeingang zu wo drei junge Frauen, er schätzte sie etwas jünger als sich selbst, Wache standen. Die drei Amazonen staunten nicht schlecht als der Fremde, noch dazu ein Mann, auf sie zukam. Sie waren grundsätzlich mißtrauisch gegenüber Fremden, besonders fremden Männern. Es sei denn, sie waren gute Kämpfer und damit potentielle Ehepartner. Als Ryoga näher kam zogen sie ihre Waffen. Ryoga sah sich drei Speerspitzen gegenüber. Er hob die Hände um zu zeigen das er unbewaffnet war. Ryoga: "Ich ... ich will niemanden etwas tun, ehrlich." Amazone1: *Verschwinde, Fremder, bevor wir deine Finger abschneiden und dich an deinen Füßen aufhängen!* Amazone2: (zu 1)*Meinst du nicht das war etwas übertrieben?* Amazone1: (zu 2)*Ach was. Das wollte ich immer schon mal sagen.* Ryoga: "Umm, ich wollte nur fragen, ob eine von euch den Weg nach Japan kennt." Amazone3: *Hat eine von euch verstanden was er gesagt hat?* Amazone1: *Nicht ganz. Es hört sich an wie Japanisch.* Amazone2: *Irgendwas von 'Weg nach Japan'. Vielleicht hat er sich verlaufen und fragt hier nach einer Unterkunft.* Amazone1:* Da ist er hier falsch. (zu Ryoga) Mach das du wegkommst. Wir dulden hier keine Außenseiter!* Ryoga verstand fast kein Wort von dem was die Amazonen sagten. Aber aus ihren Gesten und ihrem Tonfall schloß er, das er sie wohl irgendwie beleidigt haben mußte. Ryoga: (stockend)*Will nichts tun. Ihr wissen wo Japan?* Amazone2: "Du gehen! JETZT!" Ryoga: (erleichtert)"Du sprichst japanisch? Was für ein Glück. Seit Wochen wander ich durch die Gegend. Ich bin auf der Suche nach Japan, kannst du mir den Weg zeigen? Bitte, du mußt mir helfen, ich weiß wirklich nicht mehr weiter." In seinem Enthusiasmus hatte Ryoga die Worte der Amazone gar nicht registriert. Und jetzt machte er den Fehler und ging auf sie zu. Die Amazonen betrachteten diese Unterschreitung des Sicherheitsabstandes als Angriff und verhielten sich dementsprechend: Sie trieben Ryoga mit ihren Speeren zurück. Ryoga war verwirrt. Er hatte nichts getan, und jetzt griffen ihn diese Frauen an. Er schlug sich nicht gerne mit Frauen, erst recht nicht wenn sie jünger waren als er. Aber er hatte nicht so viele Skrupel wie Ranma, und das diese Mädchen bewaffnet waren half auch nicht. Er zog seinem Regenschirm vom Rucksack und kürzte die Speere auf sehr effektive Weise. Die drei Amazonen waren überrascht. Zum einen von der Schnelligkeit mit der der Fremde reagiert hatte, zum anderen war ein Regenschirm selbst für sie eine ungewöhnliche Waffe. Ihre Überraschung hielt aber nur kurz, dann warfen sie ihre nun nutzlosen Waffen weg und attackierten Ryoga mit bloßen Händen. Nun, da die Amazonen unbewaffnet waren, sah Ryoga auch keinen Grund mehr auf diese Weise zu kämpfen. Er warf seinen Schirm zu Boden und begann die Schläge und Tritte der Amazonen abzuwehren. Er war etwas überrascht über das Talent, das die Mädchen im Kampf zeigten. Ryoga wollte sie eigentlich einschüchtern mit der Aktion mit seinem Schirm. Jetzt entschloß er sich zu etwas drastischeren Maßnahmen und begann zurückzuschlagen. Nicht fest, nur so viel das die Anderen die Schläge spürten. Amazone3: *Er ist gut. Er hält sich gegen uns drei.* Amazone1: *Seine Abwehr ist gut. Seine Schläge sind einfach nur lächerlich. So wie er zuhaut kann er nicht sehr kräftig sein.* Die Amazonen erhöhten ihre Anstrengungen, Ryoga in Grund und Boden zu stampfen, konnten aber noch immer keine Treffer landen. Langsam fühlten sie sich in ihrem Stolz verletzt. Die erste Amazone realisierte, das sie den Fremden ohne Waffen nicht schlagen konnten, und ließ vom Kampf ab um sich Ryoga's Schirm zu nehmen. Sie keuchte vor Überraschung und ließ ihn gleich wieder fallen. Die anderen Amazonen, besorgt was ihre Kollegin hatte, gingen ein paar Schritte rückwärts von Ryoga weg, ohne ihn jedoch aus den Augen zu lassen und stellten sich zu der Ersten. Ryoga entspannte sich, blieb aber in Kampfstellung. Amazone2: *Was hast du? Was ist mit seiner Waffe?* Amazone1: *Vergeßt was ich eben gesagt habe. Er 'ist' stark. Das Teil ist unglaublich schwer.* Amazone3: *Ach was. So schwer kann das doch gar nicht ... uumpf.* Die dritte Amazone keuchte erstaunt als sie versuchte den Schirm anzuheben. Ryoga konnte nicht anders als grinsen als er sah, wie sie mit erheblicher Kraftanstrengung den Schirm schließlich hochhob. Amazone2: *Nun kommt schon. Jetzt übertreibt ihr aber.* Anstelle einer Antwort warf Amazone Drei ihr den Schirm zu. Amazone Zwei ging sofort zu Boden. Ryoga hatte genug. Hier bekam er anscheinend keine Antworten auf seine Fragen. Er ging auf Amazone Zwei zu, nahm mühelos sein Eigentum an sich und steckte den Schirm wieder auf seinen Rucksack. Dann wandte er sich um und ging. Die drei Amazonen sahen ihm fassungslos hinterher, dann sich gegenseitig an. Ein Mann der kämpfen konnte und so stark war, das war ... Amazone2: (hebt die Hand)*Ich nehme ihn:* Die zwei Anderen schauten etwas mürrisch, aber wer zuerst kommt malt zuerst. Amazone Zwei rannte Ryoga hinterher und hielt ihn zurück. Sie zeigte zuerst auf ihn, dann auf sich und ging in Kampfposition. Amazone2: "Du, ich. Kämpfen. Jetzt." Dann griff sie an. ############################################################################# Jeremy-chan und Parfüm waren mitten in ihrem Training, als sie hörten das draußen irgendetwas vor sich ging. Sie liefen Beide aus der Hütte um der Sache auf den Grund zu gehen. Parfüm: *Was geht hier vor?* Angesprochene Amazone: *Nichts besonderes. Nur ein Fremder vor den Tor.* Parfüm sah zum Dorfeingang, wo besagter Fremder die Waffen der drei wacheschiebenden Amazonen zerstörte. Diese griffen ihn dann ohne Waffen an. Für Jeremy-chan war der Fremde ganz und gar nicht fremd. Und sie wußte wie der Kampf ausgehen würde. Jeremy-chan: *Sensei, du mußt sie aufhalten! Ryoga wird sie besiegen. Und ich bin sicher das er noch nicht Heiraten möchte.* Parfüm sah zum Kampf und fand Jeremy-chan's Meinung bestätigt. Der junge Mann war außergewöhnlich gut. Und er hielt sich zurück. *Ich finde, er würde einen guten Ehemann abgeben:* Jeremy-chan: *Das ist nicht der Punkt. Es ist (sucht nach einem Grund) Es geht einfach nicht!* Parfüm sagte nichts und beobachtete weiter den Kampf. Der Stil des Jungen erinnerte sie an den, den Jeremy-chan anfangs benutzte. Sie runzelte die Stirn, als die Wachen nur mit Schwierigkeiten einen einfachen Regenschirm anhoben. Parfüm: *Was ist mit dem Schirm?* Jeremy-chan: *Nichts, bis auf das er ungefähr hundertfünfzig Kilo wiegt.* Das Stirnrunzeln vertiefte sich, als Parfüm sah mit welcher Leichtigkeit der Fremde seine Waffe aufnahm und einsteckte. Inzwischen hatte sich auch Comb zu ihnen gesellt. Comb: *Wer ist dieser Junge?* Jeremy-chan: *Ryoga Hibiki. Von ihm hab ich was ich wußte bevor ich zu euch kam. Bitte, tu etwas bevor ein Unglück geschieht.* Comb: *Tut mir leid, als Matriarch darf ich mich in diese Kämpfe nicht einmischen. Und es sieht so aus, als wenn Lo-Xion bereits dabei ist, Ryoga für sich zu beanspruchen.* Jeremy-chan sah mit entsetzen wie eine der Wachen, eine junge Amazone mit hüftlangen dunkelblauem Haar hinter Ryoga herrannte und mit ihm zu kämpfen begann. Jeremy-chan: *Gibt es denn keinen Weg das zu verhindern?* Comb: (lächelt verschmitzt)*Natürlich. Jede andere Bewohnerin des Dorfes darf sich einmischen. Auch ein Gast des Dorfes.* Jeremy-chan verstand den Hinweis und rannte los. Es war ganz einfach: Wenn sie Lotion besiegte war der Kampf mit Ryoga der ihre. Dann mußte sie nur noch Ryoga ausschalten und schwupp: Ein besiegter Mann war nicht mehr interessant. Ryoga inzwischen hatte bald genug. Es war, als ob dieses Mädchen es darauf anlegte von ihm K.O. geschlagen zu werden. Sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, kämpfte aber trotzdem weiter. Ein zweites Mädchen kam angerannt. Sie war in seinem Alter, vielleicht ein Jahr älter, und hatte kurzes blondes Haar. Dann erkannte er sie. Ryoga: (überrascht)"Jeremy?" Lotion drehte sich ebenfalls um. Jeremy-chan nutzte ihre augenblickliche Verwirrung, dankte Parfüm in Gedanken für ihr Akkupressurtraining, und setzte Lotion mit einem 'Mr.-Spock-Griff' außer Gefecht. Dann wandte sie sich an Ryoga. Jeremy-chan: "Hi Ryoga. Ich dachte schon, ich seh' dich nie wieder." Ryoga: "Jeremy, du siehst aus wie ein ... ein Mädchen." Jeremy-chan: "Momentan 'bin' ich ein Mädchen. Die Amazonen hier sollen auch nichts anderes erfahren. Manche von ihnen können japanisch, paß also auf was du sagst. Ich habe hier den Namen 'Jessica'. Alles andere erklär ich später. ...Hey, dein Schuh ist offen." Sie zeigte nach unten, und Ryoga folgte ihrer Bewegung und sah auf seine Füße. Jeremy-chan zog ~Twipp~ eine Bonbori aus Sub-space und ließ die Eisenkugel auf Ryoga's Kopf krachen. Das war selbst für seinen Dickschädel zu viel und er wurde ohnmächtig. Jeremy-chan:"Tut mir leid, Kumpel." ############################################################################# Als Ryoga erwachte hatte er grauenhafte Kopfschmerzen. Nach dem, was er fühlte, lag er auf einem einfachem aber nicht unbequemen Lager. Seine Ohren sagten ihm das im gleichen Raum, wo er sich befand, sich mindestens zwei weitere Personen befanden. Eine von ihnen schien eine Bewegung zu machen, welche die Andere nach einer kurzen Pause wiederholte. Er öffnete langsam die Augen und sah zur Seite. Drei Frauen unterschiedlichen Alters waren da: Die Älteste sah aus wie eine verschrumpelte Mumie und balancierte auf einem Stock. Die Zweite war ungefähr Vierzig, mit schulterlangen, grünen Haaren. Die dritte Frau war keine. Während Ryoga wartete, das seine Kopfschmerzen verschwanden, sah er zu wie Parfüm Jeremy-chan Schritt für Schritt eine Kata beibrachte. Die Reste der Ohnmacht fielen von Ryoga ab und die Erinnerung kam wieder. Ryoga richtete sich auf und prompt kamen die Schmerzen wieder. Ryoga: "Owww!" Das erregte die Aufmerksamkeit von Jeremy-chan, Parfüm und Comb. Letztere hüpfte auf ihrem Stab näher. Comb: "Es sieht so aus als wärst du wieder unter den Lebenden." Ryoga: "Wer bist du? Und wo bin ich hier?" Comb: "Du befindest dich in Joketsuzoku, dem Dorf der Amazonen. Im Haus der dritten Matriarchin des Dorfes, Khom-Bu, die zufälligerweise ich selbst bin. Und wer bist du?" Ryoga: "Mein Name ist Ryoga Hibiki. Ähm, dieses Amazonendorf ist nicht zufällig das gleiche, was sich in der Nähe von Jusenkyo befindet?" Comb nickte, und Ryoga schlug die Hand vor den Kopf. Ryoga: "Oh nein, ich bin die ganze Zeit im Kreis gelaufen." Parfüm bekam von der ganzen Konversation nichts mit, sie konnte kein japanisch. Aber das Wort Jusenkyo verstand sie. Parfüm: *Vorsicht, Großmutter. Wenn er in Jusenkyo war könnte es sein, das dies nicht seine wahre Gestalt ist.* Ryoga: "Was hat sie gesagt?" Parfüm: *Was sagt er?* Comb: *Du könntest recht haben, Kind.* "Meine Enkelin fragt, ob du in eine der Jusenkyoquellen gefallen bist?" Jeremy-chan fing an zu schwitzen. Ryoga: "Nein, Gott sei Dank nicht." Comb nickte. Vielleicht würde sie die Wahrheit seiner Worte überprüfen, aber nicht jetzt. Sie wandte sich Jeremy-chan zu. "Gehe ich Recht in der Annahme das du von diesem Jungen dein Wissen hast?" Jeremy-chan: "Ryoga hat mir die Grundzüge des Kampfsports beigebracht, ja" Comb: "Und dein Wissen über Ki?" Jeremy-chan: "Ki? Nein, von Ryoga hab' ich nur Martial Arts gelernt." Comb beschloß, Mascara's Anweisung zu ignorieren und fragte "Von wem hast du dann dein Wissen über die inneren Kräfte?" Jeremy-chan setzte ihr bestes Xellos-Gesicht auf. "Keine Fragen, keine Lügen." Comb: "Hmpf, ich verstehe. Dann hat dieser Junge also keine Ahnung von der Existenz des Ki." Ryoga: "Hey, ich verstehe sehr wohl was von Ki." Comb warf ihm einen Blick zu, der Wasser sofort zu Eis gefrieren lassen könnte. "Wag es nicht noch mal, in solch einem Tonfall mit mir zu reden, 'Mann'." Ryoga öffnete den Mund um etwas zu erwidern. Jeremy-chan sah einen Streit heraufziehen und redete dazwischen. "Ähm, ich will nicht unterbrechen, aber er hat recht. Ryoga, könntest du ihnen deine Aura zeigen?" Comb und Parfüm rissen ihre Augen auf, als ein grünes Licht um Ryoga erschien und wie Feuer um ihn herumflackerte. Comb hüpfte näher und beobachtete ihn aus zusammengekniffenen Augen. Comb: "Hmm, erstaunlich. Ich werde dir deine Unhöflichkeit noch mal verzeihen. Dieses Mal. (hüpft ein Stück zurück) Zeig mir dein Können. Greif mich an!" Wäre es eine normale Amazone gewesen, die dies gesagt hätte, hätte Jeremy-chan sicher protestiert. Aber bei Comb war die Chance, das sie ihn heiraten wollte, sicher nicht groß. Abgesehen davon war Comb sicher an die fünfzig Mal besser als er. So hatte sie keine Einwände. Ryoga hatte aber was dagegen. Ryoga: "Das ist nicht dein Ernst, Mütterchen. Ich kann dich doch nicht schlagen." Jeremy-chan: "Das kannst du wirklich nicht. Aber nur, weil du wahrscheinlich gar nicht an sie rankommst. (Kopfnicken in Richtung Comb) Laß dich von ihrem Aussehen nicht täuschen, sie hat mehr auf dem Kasten als du, Ranma und Genma zusammen." Ryoga schaute Jeremy-chan ungläubig an, danach Comb. Er zuckte mit den Schultern und schlug langsam nach Comb. Und spürte, wie er gegen die Wand geworfen würde. Comb: (ärgerlich)"Ich sagte, du sollst zeigen was du kannst. Nicht, das du versuchen sollst mich zu streicheln." Ryoga biß die Zähne zusammen. Wenn die alte Schachtel Prügel haben wollte, die konnte sie bekommen. Er sprang auf Comb zu und griff an. Jeremy-chan hatte sein Können schon beim Kampf gegen Ranma gesehen, Parfüm dagegen konnte es fast nicht glauben. Ein Fremder, noch dazu ein Mann, und er kämpfte auf einem Level das dem ihren gleichkam. Ryoga inzwischen wurde immer frustrierter. Er konnte machen was er wollte, Comb schien seine Bewegungen im voraus zu kennen. Seine Kampfaura manifestierte sich, und für einen Augenblick sah es so aus als ob er näher an sie herankam. Dann schlug Comb zurück, und ein grauenhafter Schmerz explodierte in seinem Bauch. Ryoga brach ohnmächtig zusammen. Comb: *Dein Freund ist wirklich gut. Wenn er Älter wäre, würde ich ihn sofort mit meiner Enkelin verheiraten.* Jeremy-chan: *Ich bezweifele, das Ryoga damit einverstanden wäre.* Parfüm: *Und ich bezweifele, das dieses 'Kind' mich besiegen könnte.* Comb: *Täusch dich nicht. Dieses 'Kind' 'kann' dich besiegen. Er ist besser als du. Auch wenn ich es kaum glauben kann.* Parfüm 'Hmpfte' und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Jeremy-chan: *Comb, ich habe eine Bitte an dich.* Comb: *Geht es um ihn?* (deutet auf den noch immer ohnmächtigen Ryoga) Jeremy-chan: *Ja. Ich möchte fragen, ob er während meines restlichen Aufenthaltes hier im Dorf bleiben kann. Er hat einen grauenhaften Orientierungssinn, und versucht wahrscheinlich schon seit geraumer Zeit, nach Japan zurückzukehren. Wenn mein Monat rum ist könnte ich ihn mitnehmen.* Comb: *Bedenke, je länger er hierbleibt desto größer ist die Gefahr, das er von jemanden herausgefordert wird.* Jeremy-chan: " ~seuftz~ Ich weiß. Ich werde auf ihn achtgeben.* Comb: *Wenn er keine Unruhe stiftet, unnötigen Kontakt vermeidet und sich selbst versorgt, dann werde ich dem hohen Rat deine Bitte vortragen und dafür sorgen das Ryoga bleiben darf.* Jeremy-chan: *Ich danke euch, Älteste.* Comb: *Ich denke, dein Training ist für heute beendet. Du kannst gehen, es gibt sicher einiges, was du mit deinem Freund zu besprechen hast.* Jeremy-chan verbeugte sich höflich, dann schulterte sie Ryoga und ging zu ihrem Zelt. Parfüm und Comb blickten ihnen nach. Parfüm: *Denkst du das, was ich denke das du denkst?* Comb: *Vielleicht. Aber ich bezweifle, das die Beiden Gefühle für einander entwickeln.* Parfüm: *Wozu sollen sie sich lieben? Beide sind gute Kämpfer, und sie werden starke Kinder zeugen.* Comb klopfte ihrer Enkelin leicht auf den Rücken und ging zurück in die Hütte. *Die Außenwelt läuft nach anderen Regeln. Wenn sich dort Zwei nicht lieben, dann gibt es für sie keinen Grund zusammen zu leben.* ############################################################################# Ryoga und Jeremy-chan saßen in Jeremy-chan's Zelt, Beide im Schneidersitz, während Jeremy-chan eine Zusammenfassung der letzten zwei Wochen abgab. Jeremy-chan: " ... das heißt, wenn du mit mir nach Japan kommen willst wirst du noch ein paar Tage hierbleiben müssen. Du kannst natürlich auch alleine dein Glück versuchen." Ryoga: "Ich versuche mein Glück schon die ganze Zeit, aber das Schicksal hat wohl etwas gegen mich. Da warte ich lieber etwas. ... Und nur wegen Ranma's Vater sitzt du hier jetzt fest? Noch dazu als Mädchen?" Jeremy-chan: "Allerdings. Ich würde zwar auch lieber in meiner wahren Gestalt rumlaufen, aber in einer von Frauen beherrschten Gesellschaft ist es auf diese Weise einfacher." Ryoga: (nickt nachdenklich)"Verstehe." Jeremy-chan: "Ich muß mich bei dir noch entschuldigen, wegen der Beule meine ich. Es war der einfachste Weg, dich heile da rauszuholen." Ryoga faßte sich an den Kopf und verzog schmerzhaft das Gesicht. Ryoga: "Wenn du sowas 'heile' nennst ... Es mag dir vielleicht nicht aufgefallen sein, aber deine Freundin .... wie hieß sie noch gleich?" Jeremy-chan: "Lotion. Und sie ist nicht meine Freundin." Ryoga: " ... das Lotion nicht mal in der Nähe war, mir gefährlich zu werden. Ich hätte sie ohne Probleme von Anfang an niederschlagen können." Jeremy-chan: "Genau 'das' ist das Gefährliche." Ryoga: "Du meinst ~schluck~ die Anderen hätten Rache geübt?" Jeremy-chan: "Schlimmer! Sie hätten dich mit ihr verheiratet." Ryoga: " ...?... " (ungläubig) "Verheiratet?" Jeremy-chan: "Die sind hier etwas rückständig mit ihren Gesetzen. (zitiert) 'Wird eine Amazone von einem männlichen Fremden im Kampf besiegt, muß sie ihn Heiraten. Wird sie dagegen von einer Frau besiegt, so muß sie die Fremde bis ans Ende der Welt verfolgen und sie umbringen'. Und ich dachte mir, das du noch keine Lust zum Heiraten hast." Ryoga: "Und wie ich dazu keine Lust hab. Aber warum hast du 'mich' dann niedergeschlagen?" Jeremy-chan: "Indem ich Lotion niedergeschlagen habe, hab ich mir das Recht erwirkt mit dir zu kämpfen. Wäre der Kampf unentschieden geendet, hätten Andere es danach versuchen können. Hättest du mich besiegt, wärst du jetzt mit 'mir' verheiratet, oder zumindest verlobt ..." Ryoga: "Urks! (wird ziemlich blaß um die Nase) Mit 'dir' verheiratet?" Jeremy-chan: "Ich bin für die Dauer meines Aufenthaltes eine 'Beinahe- Amazone'. Ich hätte mich nach ihren Gesetzen richten müssen. Du siehst, dich auszuschalten war die einfachste Lösung." Ryoga: "Du bist ... eine Amazone?" Jeremy-chan krempelte ihren Ärmel hoch und zeigte ihr Brandmal. "Verbündete des Dorfes. Und da es auch auf meinem 'echten' Körper zu sehen ist, brauch ich mir keine Sorgen mehr zu machen falls ich zufällig mal 'ne Amazone besiege. (krempelt T-Shirt wieder runter) Du dagegen ... Solange du hier bist mußt du dir eins merken: Auf keinen Fall, hörst du, auf keinen Fall darfst du dich mit weiblichen Amazonen auf einen Kampf einlassen. Flüchte vor ihnen, oder laß dich niederschlagen. Aber du darfst sie 'nicht' besiegen." Ryoga nickte nur stumm. Das war etwas, was er sich merken würde. Jeremy-chan: "Ich denke, für heute ist genug passiert. Komm, ich helfe dir dein Zelt aufzubauen." ############################################################################# Ryoga erwachte und rieb sich die Augen. Er blinzelte. Der Helligkeit in seinem Zelt nach zu Urteilen hatte er verschlafen. Das sah ihm normalerweise nicht ähnlich, aber er hatte sich gestern bis spät in die Nacht mit Jeremy-chan unterhalten; so spät, das sein Freund es schließlich gewagt hatte, in seine natürliche Form zu wechseln. Ryoga gähnte herzhaft, zog sich an und verließ sein Zelt. Dann schaute er vorsichtig in Jeremy's, doch er (oder sie) war schon aufgestanden. Ryoga kratzte sich etwas unsicher am Hinterkopf. Er war vollkommen fremd im Amazonendorf, und seitdem Jeremy ihm von den hiesigen Gebräuchen erzählt hatte fühlte er sich hier etwas unwohl. Ryoga hatte keine Antwort auf seine Fragen, aber zumindest letztere konnten ihm Andere beantworten. Er kramte seine Chinesischkenntnisse hervor und ging auf die nächstbeste Person zu: Einen Amazonen in der hier für Männer üblichen weißen Robe, aber mit einer ungewöhnlich dicken Brille. Ryoga: "Entschuldigung, ich ..." * ~Räusper~ (überleg) Ich ...* *Können du sagen mir ob ... * Mousse: "Sprich ruhig normal, ich spreche Japanisch." (Anm.d.Autors: Natürlich spricht Mousse Japanisch. Im Gegensatz zu Shampoo war er von Anfang an zu verstehen, und er hatte nie einen Akzent.) Ryoga: "Was für ein Glück, ich bin nicht so gut in eurer Sprache. Mein Name ist Ryoga." Mousse: "Ich heiße Mu-Tsu, aber nenn mich ruhig Mousse." Ryoga: "Gerne, Mousse. Was ich fragen wollte, ich suche Jere... Jessica. Hast du sie gesehen?" Mousse: "Um diese Zeit dürfte sie mit den anderen Frauen unten am Fluß sein. Aber ich an deiner Stelle würde da nicht hingehen, wenn dir dein Leben lieb ist." Ryoga: "Huh? Warum nicht?" Mousse: "Die Frauen baden um diese Zeit immer im Fluß. Und wenn sie dort einen Mann erwischen ..." Er strich mit dem Finger über seine Kehle. Ryoga schluckte hörbar. Mousse: "Es kann aber nicht mehr lange dauern. Du hast ziemlich lange geschlafen, Jessica sollte bald zurückkommen." Wie auf Kommando kam eine große Gruppe Amazonen durch das Dorftor. Ryoga mußte nicht lange suchen, Jeremy-chan war die Einzigste, die in Jeans und Sweatshirt rumlief. Sie strich sich ihre nassen Haare aus dem Gesicht und kam auf ihn zu. Ryoga griff sie am Arm und zog sie an die Seite. Ryoga: "Spinnst du? Du warst mit ihnen schwimmen?" Jeremy-chan: (trocknet sich mit einem Tuch die Haare)"Nein, der Fluß ist nicht tief genug zum schwimmen, wir haben nur ..." Ryoga: (unterbricht)"Das ist nicht der Punkt. Die Anderen waren 'nackt'!" Jeremy-chan: "Und? War ich auch." Ryoga: "UND? Du bist ein JUNGE!" Jeremy-chan: "Pssscht! (fuchtelt mit den Händen) Nicht so laut!" Sie blickte in die Runde. Keiner hatte was bemerkt. Jeremy-chan: "Momentan ist nicht viel Junge an mir." Ryoga: "Aber du bist einer. Du kannst doch nicht einfach mit nackten Frauen baden." Jeremy-chan: "Was soll ich denn machen? Mit den Männern baden?" Ryoga: " ... " Jeremy-chan: "Mir gefällt das auch nicht. Anfangs war es auch nicht leicht für mich, wenn du weißt was ich meine. Aber glaub mir, wenn du die ganze Zeit als Mädchen herumläufst, irgendwann gewöhnst du dich an den Anblick. Ich weiß nicht, was du heute noch vorhast, aber auf mich wartet Arbeit. Hat dein chinesisch in letzter Zeit Fortschritte gemacht? (Ryoga schüttelt den Kopf) Dann ist es wohl besser, wenn du bei mir bleibst. Außerdem kannst du so nicht verlorengehen." Jeremy-chan ging mit Ryoga zu ihrer momentanen Aufgabe: Kartoffel-ähnliche Knollen aus der Erde ernten. Die Besatzung der Gruppe, mit der sie zusammenarbeitete hatte sich inzwischen geändert. Die meisten der Amazonen kannte sie kaum, und diese waren nicht sonderlich begeistert von der Tatsache mit einer Frau zusammenarbeiten zu müssen. Zu Jeremy-chan's Enttäuschung hatten sie Ryoga's Angebot, mitzuhelfen, rundweg abgelehnt. So saß der verlorene Junge neben einem Baum im Schatten und langweilte sich, während Jeremy-chan bei der Arbeit schwitzte. Unter normalen Umständen hätte sie vielleicht ihr Hemd ausgezogen, aber das hatte sie nach dem ersten Versuch aufgegeben. Den Anderen waren fast die Augen aus dem Kopf gefallen. Mädchen zu sein hatte eben seine Nachteile. ############################################################################# Lotion kochte vor Wut. Der fremde Junge, sie wußte inzwischen das er Ryoga hieß, wäre der perfekte Mann gewesen. Er wußte zu kämpfen und war unglaublich stark, seine Kinder würden gute Kriegerinnen werden. (Natürlich würden es Mädchen werden, so starke Kinder 'mußten' einfach Mädchen sein.) Es ging sogar das Gerücht im Dorf, das selbst die große Comb von seinen Fähigkeiten erstaunt gewesen war. Aber bevor Lotion von Ryoga besiegt werden konnte, hatte sich die Fremde, diese Jessica eingemischt. Sie hatte Lotion ihren Kampf gestohlen und dann mit einem üblen Trick Ryoga besiegt. Lotion hätte ihr am liebsten den Todeskuß gegeben, Freundin des Dorfes hin oder her. Na ja, jetzt wo Ryoga länger in Joketsuzoku blieb, gab es sicher noch andere Gelegenheiten. Sie mußte sich nur beeilen, einige von ihren Freundinnen hatten auch schon ein Auge auf Ryoga geworfen. Als Lotion ihn unaufmerksam im Schatten eines Baumes sitzen sah, war für sie eine dieser Gelegenheiten gekommen. Ryoga lag auf dem Rücken. Er war gerade dabei leicht einzudösen, als sein Gefahrensinn Alarm schlug. Er machte eine Rückwärtsrolle in einen halben Handstand, stieß sich mit den Händen vom Boden ab, und landete nach einem Salto in der Luft fünf Meter von der Stelle entfernt wo er grade noch gelegen hatte. Vorsichtig musterte er sein Gegenüber, welcher zu seinem Schrecken weiblich war. Die Amazone hatte mitten in ihrer Bewegung innegehalten und starrte ihn nun an, offenbar hatte sie nicht mit seiner schnellen Reaktion gerechnet. Dann griff sie ihn an. Ryoga beschränkte sich aufs Blocken und Ausweichen, wie Jeremy ihm geraten hatte. Gleichzeitig fragte er sich, was er jetzt tun sollte. Er konnte die Amazone nicht besiegen. Er konnte den Kampf auch nicht so weiterführen, wenn sie aus Erschöpfung zusammenbrach hatte er sie ja auch irgendwie besiegt, oder? Davonlaufen kam nicht in Frage, er würde den Weg zurück nie finden. Was sollte er also tun? Jeremy-chan sah von ihrer Arbeit auf. Und murmelte einen Fluch. Lotion hatte Ryoga in einen Kampf verwickelt. Sie beeilte sich zum Kampfplatz zu kommen und stellte sich zwischen die Kontrahenten. Lotion war natürlich nicht begeistert. Lotion: *Was machst du hier? Das ist mein Kampf. Halt dich da raus!* Jeremy-chan: *Ich misch mich aber gerne ein. Laß Ryoga in Ruhe!* Lotion: *Ich denke nicht dran. Ich werde mir diesen Mann 'nehmen'.* Sie versuchte Jeremy-chan zur Seite zu schieben, aber diese versperrte ihr weiter den Weg. Jeremy-chan: *Zuerst mußt du an mir vorbei.* Lotion: *Kannst du haben.*(geht in Kampfhaltung) Es war ihr nicht anzusehen, aber innerlich machte Jeremy-chan sich Sorgen. Lotion war zwar jünger als sie, aber eine erstklassige Kämpferin, und sie hatte bereits mehrere Jahre Training hinter sich, wogegen Jeremy-chan eben mal einen Monat Erfahrung hatte. Außerdem war sie von ihrer Arbeit erschöpft. Kurz, es sah nicht gut aus. Da half nur ein Trick. Jeremy-chan riß die Augen auf und deutete entsetzt hinter Lotion. Jeremy-chan: *Was ist DAS?* Lotion: (dreht sich um)*Was ist 'was'?* Ein Shiatsu-punkt im Nacken später lag Lotion bewußtlos am Boden. Ryoga kam erleichtert näher. Ryoga: "Danke. Du hast mich grad' wohl zum zweiten Mal gerettet." Jeremy-chan: "Gern geschehen. Allerdings glaub ich, ich hab mir eine Feindin gemacht. Das nächste Mal, laß dich einfach schlagen und bleib am Boden liegen, O.K.?" ############################################################################# Bis zum Nachmittag hatten sich keine weiteren Zwischenfälle mehr ereignet. Als Jeremy-chan zu ihrem Kampfsporttraining kam, hatte sich Parfüm zuerst geweigert das Ryoga zusehen durfte. Aber sie ließ sich dann doch überzeugen, das es für Ryoga alles schon bekannte Materie war. Dieser zog anerkennend eine Augenbraue hoch als er sah, welche Fortschritte Jeremy gemacht hatte. Aber der Stil, in dem sie jetzt trainierte, war ein Anderer. Ryoga kannte diesen Stil noch nicht, aber er hatte ein paar interessante Techniken. Etwas später. Ryoga verstand nicht den Sinn der Sache. Jeremy-chan hatte sich vor mehreren Minuten in den Schneidersitz gesetzt, ihre Hände mit dem Handteller auf ihren Knien abgelegt. Seit dem hatte sie sich nicht gerührt, aber Parfüm schien sie trotzdem interessiert zu beobachten. Langsam begann sich ein gelbliches, sehr schwaches Glühen um sie zu formen. Schweißperlen bildeten sich auf Jeremy-chan's Stirn, und die von Parfüm bildete Falten. Sie schlug Jeremy-chan mit ihrem Stab auf den Kopf um ihre Aufmerksamkeit zu kriegen. Sofort erlosch die Aura. Parfüm: *Wie oft habe ich gesagt, du sollst die Energie fließen lassen? Du kannst es nicht herbeizwingen. Versuchs nochmal, aber diesmal besser.* Jeremy-chan versuchte es erneut. Diesmal berührte Parfüm bei ihr ein paar Shiatsu-Punkte, um mehr von ihrer Energie freizusetzen. Kurz darauf flackerte Jeremy-chan's Aura wieder auf. Parfüm: *Schon besser. Fang an wenn du bereit bist.* Jeremy-chan blieb noch einen Moment sitzen, dann öffnete sie ihre Augen und stand vorsichtig auf. Es schien ihr erhebliche Mühe zu bereiten die Konzentration zu behalten. Dann begann sie eine einfache Kata. Sie startete langsam, steigerte aber ihr Tempo etwas und versuchte sich an komplizierteren Techniken. Zweimal wäre ihr Glühen fast erstorben, aber Jeremy-chan fing sich jedesmal noch rechtzeitig und blieb solange reglos stehen, bis sie die Kontrolle wieder- gefunden hatte. Als sie fertig war klatschte Ryoga Applaus. Ryoga: "Bravo, sehr gut. Ich gratuliere." Jeremy-chan wischte sich den Schweiß aus ihrem Gesicht. "Danke. Es war auch anstrengend genug." Sie wandte sich an Parfüm. *Wie war es diesmal, Sensei?* Parfüm: *Nicht schlecht. Ich denke für heute hast du dein Ziel erreicht. Wir machen morgen weiter.* Jeremy-chan: (verbeugt sich)*Hai, Sensei.* "Komm Ryoga, wir gehen." Sie nahm ihre Sachen auf und verließ mit Ryoga die Hütte. Comb, die sich bei den Unterrichtsstunden immer im Hintergrund hielt, hüpfte neben Parfüm und sah den Beiden hinterher. *Sie hat viel Talent, nicht war?* Parfüm: *Das hat sie allerdings. Nur ihre Aura kommt mir irgendwie komisch vor. Irgendwie anders.* Comb: *Ja, das ist mir auch schon aufgefallen.* Parfüm: *Weißt du was es sein könnte?* Comb: *Was dir 'anders' vorkommt ist, das ihre Aura einen starken Yin-Anteil hat. Normalerweise haben nur Männer ein so starkes Yin, Frauen haben mehr eine Yang-Aura.* Parfüm: *Meinst du, es liegt daran das sie lesbisch ist?* Comb: *Keine Ahnung.* ############################################################################# Nach dem Ende des Unterrichts waren Jeremy-chan und Ryoga auf dem Weg zum Dorfausgang. Ryoga: "Du hast große Fortschritte gemacht. Ich hätte Lust, einmal zu testen wie gut du jetzt bist." Jeremy-chan: "Kein Problem." Sie verließen das Dorf, und Jeremy-chan grüßte die Wachen. Die Amazonen nickten zurück, wobei die Jüngere von ihnen einen schmachtenden Blick auf Ryoga warf. Ryoga: "Ich finde es vor allem erstaunlich, wie schnell du eine Aura manifestierst hast. Ich hab es nur durch Zufall herausgefunden." Jeremy-chan: "Ich hatte eine gute Lehrerin. Aber es klappt noch nicht so wie ich es gern' hätte. Ich kann wohl eine Aura erzeugen, aber wenn ich versuche mit ihr zu kämpfen verliere ich jedesmal die Konzentration." Ryoga: "Wenn ich dir einen Tipp geben darf: Versuche deine Aura ständig oben zu behalten. Wenn du mit deiner Aura laufen und essen kannst, dann kannst du mit ihr auch irgendwann kompliziertere Dinge tun. Außerdem stärkst du so dein Ki. Bis jetzt ist es noch ziemlich schwach." Jeremy-chan: "Das täuscht. Wenn wir weit genug von Joketsuzoku weg sind, dann zeig ich dir was." Kurze Zeit später standen sie im Wald auf einer kleinen Lichtung. Der Himmel begann sich schon langsam Rot zu färben. Jeremy-chan holte aus Sub-space einen Kessel und verwandelte sich zurück. Er hatte kürzlich festgestellt, das die Dinge im Sub-space nicht nur aus dem Raum, sondern auch aus der Zeit genommen wurden. Das hieß, das Wasser blieb lange genug heiß. Jeremy: "Als Junge kann ich mein Ki viel besser kontrollieren." Er schloß die Augen und konzentrierte sich. Seine Aura kam hervor, und gelbes Feuer umgab ihn. Es war nicht größer, aber viel lebendiger als vorher. Jeremy öffnete wieder seine Augen. "Wenn ich in meiner Jusenkyo-Form das Ki lerne, arbeite ich ständig mit Handikap." Ryoga: "Donnerwetter. Kannst du so denn deine Aura beim Kämpfen aufrechterhalten?" Jeremy: "Leider nicht. (Aura verschwindet) Aber was hältst du von ein wenig normalem Sparring? Amazonen-Wu-Shu hat einige Überraschungen." Ryoga ging in Kampfstellung. "Ich bin gespannt." ############################################################################# Am nächsten Tag. Der Anblick war beinahe komisch: Ein halbes Dutzend Amazonen spielten eine etwas ungewöhnliche Version von 'Whack A Ryoga'. Zumindest versuchten sie es. Das Spektakel hatte eine ansehnliche Menge Zuschauer herbeigelockt. Bald hatten die meisten der teilnehmenden Amazonen genug davon, Löcher in die Luft zu schlagen und ließen von Ryoga ab. Natürlich wäre ein Mann wie er ein guter Fang, aber zum einen schlug Ryoga nicht zurück, zum anderen war es auch etwas lächerlich für sie, sich absichtlich besiegen zu lassen. Amazonen hatten eben ihren Stolz. Schließlich hatte es Ryoga nur noch mit einer gewissen blauhaarigen Gegnerin zu tun. Offenbar hatte es sich Lotion in den Kopf gesetzt ihn zu heiraten. Ryoga beschloß, der Sache ein Ende zu machen. Als Lotion das nächste Mal nach ihm schlug tat er so, als wolle er ausweichen, stoppte aber im letzten Augenblick die Bewegung und blieb stehen. Lotion's Faust landete in seinem Magen. Ryoga mußte zugeben, das sie für ihr Alter recht kräftig war. Vielleicht würde er sogar einen blauen Fleck bekommen. Er grinste sie an, und ließ sich nach hinten über fallen. Lotion's Gesicht war wirklich sehenswert. Jeremy-chan, die den ganzen Kampf mitbeobachtet hatte, ging auf Lotion zu und klopfte ihr auf die Schulter. *Gratuliere. Sieht so aus, als hättest du Ryoga besiegt.* Die umstehenden Amazonen brachen in schallendes Gelächter aus, und Lotion's Gesicht nahm die Farbe einer reifen Tomate an. Dann stob sie wutentbrannt davon. Jeremy-chan half Ryoga wieder auf die Beine. "Tat es sehr weh?" Ryoga: (grins)"Ich hatte das Gefühl ich sterbe." Später am Nachmittag. Comb hatte beschlossen, ihren Wissenshorizont zu erweitern und ein wenig japanisches Kempo zu studieren. Aus diesem Grund hatte sie beschlossen, das Parfüm ihr heutiges Training ausfallen ließ, stattdessen sollte Ryoga diesmal Jeremy-chan unterrichten. Sie hätte gerne selbst nochmal mit Ryoga gekämpft, aber der weigerte sich, nochmal gegen Comb anzutreten. Also übte Ryoga mit Jeremy-chan. Mascara, Cologne und einige Andere hatten sich ebenfalls eingefunden, darunter auch Shampoo. Jeremy-chan hatte Anfangs ein paar Probleme gehabt, ihren Kampfstil wieder umzustellen, hatte sich aber schnell wieder an Ryoga's Techniken angepaßt. Jetzt genoß sie den fließenden Übergang zwischen Angriff und Abwehr; Block und Konter; Antäuschen, Ausweichen und Zurückspringen. Die Bewegungen kamen fast von selbst. In unserer Welt hätte man für soetwas jahrelang Trainieren müssen. Nun rollte sie sich einfach ab als Ryoga ihr die Füße unter dem Körper wegtrat und sprang wieder auf. Für die Matriarchinnen der Amazonen war es etwas ungewöhnlich, das sie einem Mann, noch dazu einem so jungen, zusahen. Aber sie mußten zugeben das Ryoga ein ausgezeichneter Kämpfer war. Bald schon tuschelten sie eifrig mit den anderen Amazonen über diese und jene Technik, was man anders machen könnte, was besser und was sie schon kannten. Schließlich beendete Ryoga das Training. Jeremy-chan wischte sich mit einem Tuch den Schweiß aus dem Gesicht, Ryoga schien das alles nichts ausgemacht zu haben. Shampoo setzte sich neben Jeremy-chan. *Dein Freund ist ein starker Krieger. Seine zukünftige Frau wird sich glücklich schätzen können.* Jeremy-chan beäugte sie mißtrauisch. *Wenn du vorhast, diese Stelle einzunehmen, vergiß es. Ich werde ganz bestimmt nicht ...* Shampoo: (unterbricht sie)*Keine Angst. Ich habe nichts dergleichen vor. Meine Urgroßmutter hat es mir zwar nahegelegt, aber ich werde nicht mit Ryoga kämpfen.* Jeremy-chan sah sie überrascht an. Das hatte sie von der Shampoo, die sie aus dem Manga kannte, nicht erwartet. Shampoo bemerkte Jeremy-chan's Stirnrunzeln. *Schau nicht so überrascht. Nicht jeder hier ist so eigensinnig wie Lo-Xion. Für sie ist nur die Stärke des Partners wichtig. Aber es gibt noch Anderes.* Jeremy-chan nickte. Shampoo war wirklich ganz anders, als sie im Manga dargestellt wurde. *Ich weiß was du meinst. Ohne Liebe ist jede Beziehung zum Scheitern verurteilt.* Shampoo: *Wer redet von Liebe? Ich meine Traditionsbewußtsein und Kultur- zugehörigkeit. Ryoga gehört nicht hierher, und ich glaube nicht das man ihn hier halten kann.* Wäre dies wirklich ein Anime gewesen, Jeremy-chan hätte jetzt Gefacefaulted. Statt dessen beschränkte sie sich darauf, Shampoo anzustarren. Shampoo: *Ich werde mir eines Tages einen gehorsamen, gutaussehenden Amazonen nehmen.* Jeremy-chan: *Was ist mit Mu-Tsu?* Shampoo drehte ihr den Rücken zu und sah aus dem Fenster. *Wenn es wirklich um Liebe gehen würde, dann wäre ich wahrscheinlich mit ihm verheiratet.* Jeremy-chan: "Du meinst, du liebst ihn?* Shampoo drehte sich wieder um. *Nein. Er liebt mich. Aber er übertreibt es.* ############################################################################# Entspannt. Fließend. Passiv. Langsam. Das waren die Begriffe, mit denen man Tai-Chi beschreibt. Es waren auch Begriffe, die momentan auf Jeremy-chan zutrafen. Sie bewegte sich, mit aktiver Aura, durch eine Tai-Chi-Kata. Nicht sie bestimmte die Bewegungen, sie ließ sich von den umgebenden Energien leiten. Einige Tage waren seit Ryoga's Ankunft in Joketsuzoku vergangen. Jeremy hatte seinen Rat befolgt und seine, besser gesagt ihre Aura während ihrer Arbeit aufrecht gehalten. Das hatte ihr zwar einige komische Blicke eingebracht, aber nun konnte sie ihr Ki wesentlich besser kontrollieren. Parfüm war sehr erfreut über ihre Fortschritte und hatte ihr beigebracht die Auren von anderen zu lesen, und außerdem die Chi-Strömungen und Ballungen in ihrer Umgebung wahrzunehmen. Jeremy-chan zeigte großes Interesse an diesen neuen Erkenntnissen, sie hatte das Gefühl das der Bakusai Tenketsu eng damit zusammenhing. (Tatsächlich hatte Parfüm sich einigen Ärger mit Mascara eingehandelt, weil dieses Training zu sehr auf die Bruchstellentechnik hinwies.) Nun ließ Jeremy-chan ihr Ki mit dem sie umgebenden Chi verbinden, und ließ sich hierhin und dorthin 'treiben'. Es war, als wenn man Eins mit der Natur ist. Normalerweise war Ryoga ein ständiger Zuschauer bei diesen Trainingsstunden. Es gab auch für ihn immer wieder etwas zu lernen (was den Amazonen sauer aufstieß), hauptsächlich jedoch beobachtete er Jeremy's Fortschritte. Heute jedoch schien ihn etwas aufgehalten zu haben. Lotion hatte sich, bis auf einige halbherzige Versuche, erstaunlich ruhig verhalten. Bis 'jetzt'. Parfüm beobachtete ihre Schülerin und lächelte. Sie hatte einfach Spaß daran Jessica zu unterrichten. Inzwischen hatte sie Vormittags eine richtige Schüler-Gruppe bekommen, aber trotzdem trainierte sie weiter mit Jessica. Comb schien auch nichts dagegen zu haben, im Gegenteil. Dann geschah etwas, was Parfüm haßte: Jemand kam in den Raum gestürzt und zerstörte die ganze Atmosphäre. Wäre es jemand anderes als Shampoo gewesen, wahrscheinlich hatte sie die Person bestraft. Oder vielleicht doch nicht. 'Dieser' Grund rechtfertigte eine Störung. Shampoo: (aufgeregt)*Jessica, komm schnell! Lo-Xion hat Ryoga zu einem rituellen 'Tanz der Verbindung' herausgefordert. Auf Chinesisch.* Jeremy-chan: "Oh, Scheiße!" *Schnell, zeig mir wo sie sind!* Shampoo rannte wieder aus dem Raum und Jeremy-chan folgte ihr. Das könnte sich zu einem Problem entwickeln. Jeremy-chan hoffte, das Ryoga sich nicht schon wie letztes Mal absichtlich K.O. geschlagen lassen hatte. Dadurch, das Lotion die Herausforderung auf chinesisch gesprochen hatte, wußte Ryoga nicht worum es sich handelte, trotzdem war sie gültig. Während der 'Kuß der Heirat' nur auf Fremde zutraf und nach bekanntem Prinzip funktionierte, galt der 'Tanz der Verbindung' für alle Männer. Ein Unterschied war, das der Tanz formell angekündigt werden mußte. Ein anderer, wichtigerer Unterschied war, das wenn die 'Frau' den Kampf gewann, der Mann sie heiraten mußte. Natürlich können sich Stammesmitglieder auch ohne Kampf vermählen, bei Außenseitern sieht dies anders aus. Wenn sich nun eine Amazone in einen Fremden verliebt der schwächer ist als sie, sowas kommt schließlich vor, kann sie ihn durch den 'Tanz der Verbindung' trotzdem Heiraten. Eigentlich eine gute Lösung, in Ryoga's Fall konnte es aber für Ärger sorgen. Jeremy-chan fiel ein Stein vom Herzen als sie sah, das der Kampf noch im Gange war. "Ryoga, schnell, schlag sie nieder!" Ryoga duckte sich unter einem Roundhouse-Kick. "Aber du hast doch gesagt..." Jeremy-chan: "Keine Zeit für Erklärungen. Tu es einfach!" Ryoga: Ryoga fing Lotion's Faust mit der offenen Hand auf. Ihre Andere genauso. Lotion versuchte erfolglos ihre Hände wieder freizubekommen. Dann gab Ryoga ihr eine Kopfnuß. Er schlug mit seinem Kopf gegen den Ihren und fing sie grade noch auf, bevor sie ohnmächtig zusammenbrach. Mascara kam aus der Menge der Umstehenden hervor und hob ihre Hand. *Der Fremde hat den Tanz für sich entschieden. Er ist weiterhin ein freier Mann, und es ist Lo-Xion untersagt, ihm auf Grund dieses Kampfes den Kuß der Heirat zu geben.* Sie sah in die Runde und wedelte mit ihren Händen. *Ich sagte, es ist vorbei. Husch husch, zurück an die Arbeit.* Als die Menge sich zerstreute, klärte Jeremy-chan Ryoga über die Umstände auf. Mascara gesellte sich zu ihnen. Ebenso Shampoo, welche das Pech hatte das Mousse sich auch unter den Schaulustigen befunden hatte. Shampoo: *Mu-Tsu, laß mich LOS!* Mousse: *Aber Xian-Pu. Meine Liebe, ich habe ...* ~Ka-bank~ Die Stahlkugel des Bonbori hinterließ einen bleibenden Eindruck in Mousse' Gesicht. Shampoo: *Tu was ich sage. Und nun sieh zu das du Lo-Xion zu meiner Urgroßmutter bringst. Es könnte sein, das Ryoga ihr die Nase gebrochen hat.* Mousse: *~schniff~ Ja, meine Liebe. Alles was du willst.* Jetzt, wo Shampoo ihre Ruhe hatte, gesellte sie sich zu Mascara, Jeremy-chan und Ryoga. Mascara: " ... hoffentlich klar, das Lotion oder Andere das Gleiche nochmal versuchen werden. Es würde mich nicht stöhren, dich als Mitglied der Gemeinschaft zu haben, aber wenn du nicht dein Leben hier verbringen möchtest, solltest du entweder unsere Sprache verstehen lernen oder das Dorf verlassen." Ryoga:"Es stimmt, eine Heirat ist nicht etwas, was, äh, ich für die nähere Zukunft geplant habe. Aber ich, sagen wir mal, hätte Schwierigkeiten den Weg in meine Heimat alleine zu finden. Gibt es keine Möglichkeit, trotzdem in der Nähe von Jere ... Jessica zu bleiben? Oder etwas, das mich von euren Gesetzten befreit?" Mascara: "Tut mir leid, aber unsere Gesetzte gelten überall und für alle." Shampoo: *Ich hätte vielleicht eine Idee.* Mascara: "Sprich weiter." Shampoo: *Jessica könnte das ...* Mascara: "In Ryoga's Sprache. Er versteht dich sonst nicht." Shampoo: "Shampoo weiß zwei Möglichkeiten: Heirat mit Jessica oder Gesetz des Ersten. (sieht Jeremy-chan und Ryoga an) Jessica nicht gut wenn Ryoga Mann von Jessica werden, oder?" Jeremy-chan und Ryoga schüttelten Beide heftig mit dem Kopf. Shampoo: (nickt zufrieden)"Dann Gesetzt des Ersten gute Lösung." Jeremy-chan: "Wovon genau redest du?" Mascara: "Sie spricht die Regel des Vorrechts an. Nach dieser Regel kann eine junge Amazone einen Mann für sich beanspruchen, bis sie das heiratsfähige Alter erreicht hat. Eine andere Amazone kann ihr dieses Recht streitig machen, darüber wird dann im Kampf entschieden. Seitdem du indirekt ein Mitglied des Dorfes bist, kannst du die Regel des Vorrechts anwenden." Jeremy-chan: "Im Klartext: Ich verlobe mich mit Ryoga, und wenn Lotion was von ihm will muß sie mich besiegen." Mascara: "Alles was du tun mußt, ist Ryoga im 'Tanz der Verbindung' zu besiegen. Oder, da Ryoga ein Fremder ist, von ihm im Kampf besiegt zu werden." Ryoga: "Ähm, darf ich dazu vielleicht auch was sagen? Abgesehen davon, das eine Verlobung mit 'Jessica' das letzte ist was ich möchte, fast alle Frauen dieses Dorfes können sie im Kampf schlagen. Jessica wird gegen z.B. Lotion nicht gewinnen können." Jeremy-chan konnte da nur zustimmen. Shampoo: "Joketsuzoku-Regel Zweiundvierzig: Amazonenfrau kann Mann für sich kämpfen lassen. Auch Mann in Zukunft." Mascara: "Das stimmt. Du kannst Ryoga deinen Platz im Kampf einnehmen lassen. Und diejenigen, die ihn im Kampf schlagen könnten, sind schon lange verheiratet. Oder viel zu Alt für Ryoga. Außerdem, wenn es euch so ein Unbehagen bereitet miteinander verlobt zu sein, man kann die Verbindung später recht einfach wieder auflösen." Jeremy-chan: "Das müssen wir erst besprechen." Sie nahm Ryoga am Arm und zog ihn beiseite, wo sie außer Hörweite zu diskutieren begannen. Mascara lehnte sich ein wenig zu Shampoo. *Ich verstehe nicht, was so unangenehm daran sein soll. Ich finde, die Beiden passen gut zusammen.* Shampoo: *Ich denke es ist eine Sache des Interesses. Wenn ich an Jessica's Verhalten beim Baden denke, deutet es auf ~räusper~ 'andere' Vorlieben hin.* Mascara: *Meinst du?* Inzwischen hatten sich Jeremy-chan und Ryoga darauf geeinigt, das sie der Sache eine Chance geben sollten. Beide waren sich im Klaren darüber, das es nur eine Zweckgemeinschaft war, und im Grunde blieb ihnen nichts anderes übrig. Sie gingen zu Mascara zurück. Ryoga: "Es wird wohl das Beste sein. Was müssen wir tun?" Mascara: "Du mußt Jessica lediglich im Kampf besiegen. Als Oberhaupt von Joketsuzoku kann ich danach ihr Vorrecht auf dich anerkennen. Nachdem sie dir den Kuß der Heirat gegeben hat." Ryoga/Jeremy-chan: "Urks!" Jeremy-chan: "Ähm, kann ich auch den, äh, 'Tanz der Verbindung' benutzen und Ryoga besiegen? Das würde den Kuß sparen." Mascara: "Natürlich, wie du willst. Ich glaube, in diesem Fall können wir uns auch die Herausforderung sparen." Jeremy-chan sah Ryoga an. Ryoga nickte, senkte seinen Kopf, und Jeremy-chan berührte ihn sanft mit der Faust am Kinn. Sofort ließ Ryoga sich fallen. Mascara: *Gemäß unseren Gesetzten hat Jessica, Freundin von Joketsuzoku, den Fremden namens Ryoga im 'Tanz der Verbindung' besiegt. Ich, Mas-kala, Matriarch von Joketsuzoku, war Zeugin und erkenne die Verbindung an. Von nun an hat Jessica ein Vorrecht auf diesen Mann. Jede andere Frau, die Anspruch erhebt, wird mit ihr oder einem Vertreter ihrer Wahl um dieses Vorrecht kämpfen müssen.* Ryoga öffnete die Augen und hob den Kopf. "Was hat sie gesagt?" Jeremy-chan: (angeekelt)"Das wir verlobt sind." (zu den Amazonen) "Wie mach ich das wieder rückgängig?" Shampoo: *Ganz einfach: Wenn eine Frau vor ihrer Heirat von ihrem Mann in einer Nicht-Kampf-Situation geschlagen wird, gilt das als grobe Verletzung unserer Gesetzte. Kein Mann darf eine Frau grundlos schlagen. Jegliche Verbindung, die bestand, würde sofort aufgelöst.* Jeremy-chan: "Also, Ryoga schlägt mich, und ich bin die Verlobung los?" ############################################################################# Die Nacht darauf. Das Dorf lagt still da, kein Laut war zu hören. Bis auf die Wachen schliefen alle tief und fest. Nur ein gewisser Aquatranssexueller hatte einen sehr unruhigen Schlaf. Das lag an dem Traum, den er/sie hatte ... [Es war eine romantische Szene. Am Meer. Der Sand war fast weiß und erstreckte sich endlos zu beiden Seiten der Küste. Das Meer war ruhig, und die untergehende Sonne spiegelte sich im Wasser wieder. Der klare Himmel war in ein sanftes Rosa getaucht. Ein junges Paar saß am Stand, den Blick in den Sonnenuntergang gerichtet und eng aneinander gekuschelt. Ein gutaussehender Junge von ungefähr sechzehn Jahren. Beim Lachen entblößte er strahlend weiße Zähne, bei dem die Eckzähne besonders ins Auge fielen. Das Mädchen war ebenso hübsch wie der Junge, ihr kurzes blondes Haar gab ihr ein etwas burschikoses Aussehen. Die Zwei wandten den Blick von der Sonne ab und sahen sich wortlos an. Ihre Gesichter näherten sich langsam, Zentimeter um Zentimeter. Ihre Lippen berührten sich zu einem Kuß, erst zärtlich, dann wild und von Verlangen erfüllt.] Ein spitzer Schrei des Entsetzens erfüllte die Nachtluft von Joketsuzoku. Kurz darauf stolperte Jeremy-chan kreidebleich aus ihrem Zelt, wo sie auf alle Viere niederfiel und sich würgend übergab. Schwer atmend blieb sie so sitzen, bis ihr Herz aufhörte zu schlagen als wollte es aus ihrer Brust herausplatzen. Schlaftrunken und mit kleinen Augen steckte Ryoga den Kopf aus seinem Zelt. Als er seinen Kompanion dort sitzen sah kam er besorgt näher. "Jeremy? Was ist los mit dir?" Jeremy-chan wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und setzte sich auf. "Nichts. Nur ein Alptraum." Ryoga: "Das sieht mir nicht nach 'nur' einem Alptraum aus. Was ist los?" Jeremy-chan: (ärgerlich)"Ich sagte: NICHTS! Geh wieder schlafen." Ryoga sah sie noch einen Moment besorgt an, zuckte dann aber mit den Schultern und ging zurück zu seinem Zelt. Jeremy-chan: "Ryoga?" Ryoga: (dreht sich nochmal um)"Ja?" Jeremy-chan: "Obwohl ich momentan nicht danach aussehe ... Du weißt wer ich bin und was meine wahre Natur ist?" Ryoga: "Sicher. Warum fragst du?" Jeremy-chan: (abwesend)"Nur so." Ryoga ging in sein Zelt, um noch eine Mütze Schlaf zu ergattern. Jeremy-chan blieb noch eine Weile draußen sitzen und blickte in den Nachthimmel. ############################################################################# Am nächsten Morgen hatte Jeremy-chan dunkle Ringe unter den Augen. Den ganzen Tag lief sie mißmutig herum und konnte sich nicht so Recht auf ihre Arbeit konzentrieren. Selbst die Tatsache, das Lotion Gift und Galle spuckte als sie die Neuigkeiten erfuhr, entlockte ihr nur ein schwaches Lächeln. Als Lotion sie etwas später mit einer Morgenstern-ähnlichen Waffe angriff, fand sie das auch nicht besonders komisch. Jeremy-chan wich panisch der Waffe aus, die Lotion mit großem Geschick benutzte. Zu dumm, das Ryoga nicht in der Nähe war. Jeremy-chan: *Hey! Was soll das? Du hättest mich verletzen können.* Lotion: *Wenn du Tod bist, ist der Hibiki-Junge wieder frei.* Jeremy-chan: *Die Sache hat nur einen Haken: Ich bin nicht gerne Tod. Wenn man Pech hat bleibt man es.* Lotion: *STIRB!* Die Amazone wirbelte die mehr als faustgroße Eisenkugel und schlug damit nach Jeremy-chan. Diese duckte sich hastig, schlug einen Purzelbaum an Lotion vorbei und trat ihr dann ins Hinterteil. Das machte Lotion nur noch wütender. Sie fuhr mit einem Roundhouse-Kick herum, der Fuß traf Jeremy-chan mit solcher Wucht in den Bauch das sie zwei Meter zurücktaumelte. Lotion wirbelte wieder mit ihrer Waffe und kam näher. Jeremy-chan: Die anderen Amazonen auf dem Feld hatten inzwischen ihre Arbeit niedergelegt und schauten zu. Das sie sich nicht einmischten war zwar nicht grade Gentleman-like, aber angesichts der Amazonengesetze zu verstehen. Männer hatten mit Frauenangelegenheiten nichts zu schaffen. Jeremy-chan wich den nächsten Schlägen knapp aus, und als Lotion eine kurze Pause zwischen ihren Angriffen machte, holte sie ihre eigene Waffe aus dem Sub-space. ~Twipp~ Jeremy-chan ließ ihr Naginata kreisen. Sie hatte nun zumindest den Vorteil der Reichweite auf ihrer Seite. Lotion dagegen hatte wesentlich mehr Kampf- erfahrung als sie. Lotion stockte kurz, lächelte dann aber nur hämisch. *Meinst du wirklich, du bist damit schon gut genug um mir gefährlich zu werden?* Jeremy-chan: *Wir werden sehen. Auf jeden Fall war es dumm von dir, deine Eisenkugel an ein 'Leder'band zu hängen. Diesmal stockte Lotion länger, lange genug das Jeremy-chan ihren Plan in die Tat umsetzen konnte. ~Tschack~ Die Klinge des Naginata schnitt sauber durch das Leder. Es hätte nur noch gefehlt, das die Eisenkugel Lotion auf den Fuß gefallen wäre. Jeremy-chan drehte ihre Waffe noch einmal demonstrativ in den Händen, dann klemmte sie den Stab unter die Achsel und ging in eine defensive Kampfhaltung. Lotion warf den Stumpf ihrer Ex-Waffe weg. (Die alten Ritter wußten schon warum sie ihre Morgensterne an einer 'Eisen'kette befestigten.) Ansonsten schien sie sich aber nicht an der Tatsache zu stöhren, das sie nun mit leeren Händen dastand. Lotion: *Ich werde dir zeigen, was es heißt sich mit einer Amazone von Joketsuzoku anzulegen. Ich werde dich aus dem Weg schaffen, und dann werde ich deinen Freund zum Mann nehmen.* Ein purpurnes Flackern umgab Lotion, und sie ging in eine komplizierte Kampfhaltung. Jeremy-chan wußte, das sie trotz allem keine Chance gegen die blauhaarige Amazone hatte, nicht wenn diese mit ihrer Aura arbeitete. Sie beschloß, Lotion's Konzentration zu stören. Jeremy-chan wechselte das Naginata in die andere Hand und setzte einen überheblichen Gesichtsausdruck auf. *Und wie willst du das tun? Mit leeren Händen?* Lotion störte sich gar nicht an Jeremy-chan's Kommentar. Sie machte eine Handbewegung, und Jeremy-chan befürchtete einen Augenblick lang, das Lotion eine neue Waffe aus Sub-space holen würde. Statt dessen tat sie etwas schlimmeres. Lotion: "Hakai Zanretsu!" Jeremy-chan schrie auf und sprang entsetzt zur Seite, und der purpurfarbene Ball aus Bioenergie verfehlte sie nur knapp. Lotion lächelte siegessicher. *Ich hoffe, das beantwortet deine Frage.* Jeremy-chan: *Du ... du ...* Mit aufflammender Kampfaura griff Lotion wieder an. Jeremy-chan gab es schnell auf, das Naginata im Handkampf benutzen zu wollen und ließ es wieder im Sub-space verschwinden. Solange sie sich nur auf's Abwehren konzentrierte, und ihr eigenes Ki zur Unterstützung anzapfte, hielt sich Jeremy-chan verhältnismäßig gut. Dann wurde Lotion wieder unfair. Lotion: "Hakai Zanretsu!" Die Attacke traf Jeremy-chan aus nächster Nähe, so das sie keine Chance zum Ausweichen hatte. Ein grauenvoller Schmerz durchfuhr ihren Körper, und sie wurde Meterweit zurückgeschleudert. Jeremy-chan kämpfte die Ohnmacht zurück und richtete sich halb auf. Es war vorbei. Sie schaffte es nicht mal mehr aufzustehen. Sie sah, wie Lotion auf sie zukam und einen weiteren Blast vorbereitete. Lotion: *Jetzt stirbst du.* Jeremy-chan: * ... !* Lotion: "Hakai ... " ...?: *STOPP!* ############################################################################# Mousse runzelte die Stirn. Er hatte schon etwas ähnliches erwartet. Nachdem Jessica eine Scheinverlobung mit Ryoga eingegangen war, hatte es unter den jüngeren Amazonen einige Unruhe gegeben. Von daher überraschte ihn Lotion's Angriff nicht sonderlich. Mousse kannte Lotion ganz gut, und er wußte das sie ihre Todesdrohung ernst meinte. Er wußte auch das Jessica in einem echten Kampf mit der Amazone keine Chance hatte. Und da ein Einmischen von ihm böse Folgen für seine Gesundheit haben würde tat er das Einzigste was ihm übrigblieb: Er lief los um Hilfe zu holen. Während Lotion zum zweiten Mal mit ihrer Waffe angriff, hatte der halbblinde Junge seine Brille gefunden und die Felder hinter sich gelassen. In den Kampf zwischen Jessica und Lotion konnte nur eine andere Frau eingreifen, und Mousse fiel da nur eine Möglichkeit ein. Kurz darauf stürmte er in Comb's Dojo, Wo Parfüm eine neu zusammengestellte Fortgeschrittenen-Klasse unterrichtete. Sein Blick hatte schnell sein Ziel erspäht. Mousse: *Xian-Pu! Xian-Pu, du mußt* ~Klatsch~ Shampoo: *Mu-Tsu, wie kannst du es wagen mich hier zu stöhren? Du blamierst mich.* Die anderen Schülerinnen kicherten, hörten aber sofort auf als Shampoo drohend in die Runde blickte. Shampoo beugte sich über Mousse und zog ihn an seiner Kleidung in die Höhe. Sie sah nicht erfreut aus. *Ich habe von deinen ständigen Liebeserklärungen die Nase voll, aber das du mich schon beim Training störst ist der Gipfel. Verschwinde!* Sie warf Mousse durchs Dojo und an die Wand. Dann drehte sie sich wieder nach vorne und verbeugte sich. *Verzeih die Störung, Sensei. Es wird nicht wieder Vorkommen.* Parfüm nickte und warf einen wütenden Blick auf den jungen Mann. *Das wird es sicher nicht. Mousse wird seine gerechte Strafe erhalten.* Mousse kroch am Boden und hatte sein Gesicht praktisch im Staub. Als er sprach, war seine Stimme mehr ein um Verzeihung heischendes Wimmern. *Ich bitte zutiefst um Verzeihung, ehrenwerte Sensei, aber mein Hiersein hat einen dringenden Grund. Es ist ein Kampf zwischen Lo-Xion und Jessica im Gange, und Jessica wird Sterben wenn niemand den Streit stoppt.* Shampoo starrte auf das Häuflein Elend vor ihr. Sie mußte zugeben, das sie Mousse diesmal Unrecht getan hatte. Parfüm horchte auf. Sie hatte grade eine Störung im Umliegenden Chi gespürt, und momentan waren keine Ki-Übungsstunden. Und da keine Amazone leichtfertig solche gefährlichen Attacken benutzte bedeutete das: Mousse hatte Recht. Parfüm: *Führ mich hin. Das müssen wir verhindern.* Mousse hob vorsichtig den Kopf und sah Parfüm unsicher an. Parfüm: *Schnell. Sonst ist es zu spät.* Der männliche Amazone sprang auf und rannte aus der Tür. Parfüm dicht hinter ihm her. Nach einem Moment zögern folgte auch Shampoo. ############################################################################# Lotion: *Jetzt stirbst du.* Jeremy-chan: * ... !* Lotion: "Hakai ... " Parfüm: *STOPP!* Normalerweise hätte Lotion einen direkten Befehl einer älteren Amazone sofort befolgt, aber diesmal war es zu spät für sie um ihre Attacke noch abzubrechen. " ... Zanretsu!" Parfüm fluchte, als sie den Energieball auf Jeremy-chan zufliegen sah. Sie würde nicht mehr rechtzeitig dazwischen kommen. Mousse reagierte sofort. Es war ihm in diesem Augenblick egal, ob er sich einmischen durfte oder nicht. Eine Anzahl von Ketten schoß aus seiner Robe und wickelten sich um Jeremy-chan, und er riß sie im letzten Moment aus der Gefahrenzone. Jeremy-chan wußte nicht mehr was passierte. Sie wußte nur noch, das sie in Sicherheit war. Dann ließ sie sich in die Umarmung der Bewußtlosigkeit fallen. Parfüm und Lotion stritten heftig. Oder vielmehr schimpfte Parfüm, und Lotion schien immer kleiner zu werden. Mousse legte Jeremy-chan vorsichtig auf den Boden und befreite sie von seinen Ketten. Er sah Shampoo nicht an als er sie ansprach. *Es tut mir schrecklich leid, das ich dich vor deiner Klasse blamiert habe.* Shampoo: *Ich verzeihe dir. Dieses Mal. Du hattest einen guten Grund dafür. Sieh deine Schläge als Vorauszahlung für nächstes Mal an. ... Du weißt, obwohl Jessica das Zeichen von Joketsuzoku trägt, kannst du sie fragen ob sie dich zum Mann nehmen will. Du hast ihr das Leben gerettet.* Mousse verstaute traurig seine Waffen im Sub-space. *Das könnte ich. Aber es gibt nur eine Person, der ich diese Frage stellen werde.* Vielleicht hätte Shampoo etwas darauf geantwortet, aber Parfüms Rückkehr hielt sie davon ab. Sie hatte Lotion inzwischen fortgeschickt. Mousse senkte sein Haupt. *Ich habe mich unerlaubt in einen Kampf zwischen Frau und Frau eingemischt. Ich erwarte meine Bestrafung.* Shampoo sah Mousse' niedergeschlagenen Gesichtsausdruck und zwinkerte Parfüm zu. *Also, ich habe nur gesehen das Lo-Xion's Attacke Jessica verfehlt hat. Was meinst du?* Parfüm: *Ich habe das gleiche gesehen. (lächelt Mousse an) Du mußt dich wohl geirrt haben.* Sie hob Jeremy-chan's bewußtlosen Körper in die Arme und trug sie zum Dorf zurück. Als Mousse sich nach Shampoo umdrehte hatte er den Eindruck, das sie ihn ebenfalls anlächelte. Dann setzte sie jedoch wieder ihre Eismaske auf und marschierte hinter Parfüm her. Unbemerkt von allen stand eine Gestalt am Rand des Feldes und beobachtete das Geschehen. Sie hatte halblanges schwarzes Haar, trug eine Brille und hatte vollkommen unpassende Kleidung an. Eine Person mit dieser Kleidung hätte man eher im Geschäftsviertel einer Großstadt vermutet. Es war die gleiche Frau, die schon Ranma durch die Zeit geschickt hatte, und die kurz nach Jeremy aus dem Dimensionsloch gekommen war. Die mysteriöse Frau hatte den ganzen Kampf beobachtet, und hätte beinahe eingegriffen als Jeremy sich in Lebensgefahr befand. Als sie sah, das alles gut verlief, fuhr sie ihre Kräfte wieder herunter. Sie lächelte noch einmal geheimnisvoll, und verschwand dann genauso spurlos im Schatten wie sie daraus erschienen war. ############################################################################# Spät am Abend. Comb kehrte zurück, von dem was auch immer sie tagsüber getan haben mochte. Als sie ihr Haus betrat bemerkte sie, das in dem Nebentrakt in dem das Dojo war, noch Licht brannte. Ihr fiel ein, das Jeremy-chan sie gefragt hatte, ob sie das Dojo für einige private Übungen benutzen könnte. Comb hatte halbwegs damit gerechnet, das Jeremy-chan und Ryoga trainieren würden, statt dessen war kein Ton zu hören. Neugierig schaute Comb durch den Eingang. Dort sah sie Jeremy-chan in der Mitte des Dojos stehen. Ihre Haltung war entspannt, die Augen geschlossen. Ihre Oberarme hingen herab, die Unterarme waren neunzig Grad angewinkelt. Die Handflächen zueinander gewandt waren ihre Hände geöffnet, Finger etwas gespreizt und leicht gekrümmt. Die noch recht schwache Aura flackerte um ihren Körper. Comb's Augen weiteten sich. An Jeremy-chan's Haltung erkannte sie genau, was diese versuchte. Außerdem spürte sie die Anwesenheit von Wut. Jetzt, wo sie ihre Sinne auf die Ki-Ebene richtete, bemerkte Comb das noch Reste von Depression in der Luft vorhanden waren. Leise schlich Comb davon. Sie ging in den Teil de Hauses, den Parfüm bewohnte. Wie es um diese Uhrzeit zu erwarten war schlief die jüngere Amazone schon. Comb weckte sie unsanft. Comb: *Ich hoffe, du hast eine gute Erklärung dafür, was Jessica grade im Dojo übt.* Parfüm war noch nicht richtig wach, aber das ihre Mutter wütend auf sie war bemerkte sie schnell. *Eine gute Erklärung wofür? Im Dojo übt? Um diese Zeit? Was ist überhaupt los?* Comb: (unbeherrscht)*Was los ist? Jessica steht im Dojo und übt an einem emotions-basierten Ki-Blast, das ist los. Und ich möchte von dir wissen, woher sie das kennt! Von alleine kommt man da nämlich nicht drauf.* Parfüm: (jetzt hellwach)*Sie macht WAS?* ############################################################################# Der Mond leuchtete hell am Himmel, als zwei verschrumpelte Gestalten auf ihren Stöcken in das Zimmer hüpften. Eine dritte Gestalt erwartete sie schon. Cologne: *Ich hoffe du hast einen guten Grund dafür, uns um diese Zeit rufen zu lassen, Comb.* Mascara: *Das hoffe ich auch. Du weißt, ich brauche meinen Schönheitsschlaf.* Comb: *Als wenn das bei dir noch was helfen würde. Aber keine Angst, was ich euch zu erzählen habe wird euch sowieso keinen Schlaf mehr lassen. Heute Abend hat Jessica einen Shishi Hokodan versucht.* Bedrückende Stille. Mascara: (vorsichtig)*Kannst du das nochmal wiederholen?* Comb: *Heute Abend hat Jessica in meinem Dojo versucht, einen emotions- basierten Ki-Blast auszuführen.* Mehr bedrückende Stille. Cologne: *Hast du schon mit deiner Tochter darüber gesprochen?* Comb: *Habe ich. Sie schwört Stein und Bein, das sie Ki-Attacken mit keinem Wort erwähnt hat. Ich glaube ihr.* Mascara: *Ich denke, wir sollten morgen früh einmal mit Jessica reden. Ich bin gespannt, von wem sie dieses Wissen hat.* Comb: *Schon geschehen. Ich habe mich ausführlich mit ihr unterhalten. Wie ihr wißt, hat Lo-Xion sie vor einigen Tagen mit einer Energieattacke angegriffen. (allgemeines nicken) Jessica hat mir erzählt, das sie diesen Angriff als Inspiration benutzt hat.* Cologne: *Hmmm, das wäre eine Möglichkeit. Dank Parfüms etwas mißratenen Trainings kann Jessica die Natur des Ki begrenzt wahrnehmen.* Comb: *Würdest du bitte aufhören, auf der Sache herumzureiten? Meine Tochter hat eingesehen das sie einen Fehler gemacht hat, und schließlich hat Jessica den Bakusai Tenketsu nicht gelernt, oder?* Mascara: *Nein. Aber wir sehen ja jetzt, wohin es geführt hat. 'Jetzt' lernt sie einen Ki-Blast.* Comb: *Parfüms Training hat nichts damit zu tun. Lo-Xion hat einen Hakai Zanretsu gemacht, eine Attacke aus dem umliegenden 'Chi'. Es ist unmöglich, das Jessica daraus den Shishi Hokodan abgeleitet hat, welcher aus körpereigenen emotionsverstärkten 'Ki' besteht.* Stille. Mascara: *Das Mädchen steckt voller Überraschungen. Wir sollten uns nochmal mit ihr unterhalten.* ############################################################################# Als Jeremy-chan am nächsten Tag zu ihrem Training mit Parfüm kam, fand sie stattdessen drei wartende Amazonenmatriarchen. Sie grüßte die alten Frauen. *Hi! Ist Parfüm noch nicht da?* Comb tauschte mit den Anderen einen schnellen Blick aus und trat dann vor. *Nein. Sie wird heute auch nicht kommen. Sie hat sich ihrer Rolle als Ausbilderin gut angepaßt und trainiert schon richtige Gruppen. Ich fürchte, deine Stunden bei Parfüm sind zu Ende.* Jeremy-chan: *Das ist ... schade. Was soll ich statt dessen machen?* Comb: *Mas-Kala und Khu-lon würden gerne wissen, wie du genau auf die Idee mit dem Ki-Blast gekommen bist.* Jeremy-chan: *Das hat eigentlich damit angefangen, als Lotion mich angegriffen hat. Ihrer ersten Attacke bin ich grade noch ausgewichen, aber die Zweite hat mich voll getroffen. Ziemlich Schmerzhaft. Später hab ich den Kampf immer wieder in Gedanken durchlaufen, und ich hab mir gedacht: Wär doch Klasse, wenn du auch sowas könntest. Comb hatte sich ja geweigert mir einen Ki-Blast beizubringen, und nun hatte ich etwas woran ich mich orientieren kann.* Cologne: *Du willst also sagen, das du Lo-Xion's Attacke zu kopieren versuchst?* (Jeremy-chan nickte) Und jetzt suchst du nach einem passenden Gefühl für den Ki-Blast?* Jeremy-chan: *Ja. Eine interessante Idee, sein Ki mit Gefühlen zu verstärken. Fragt mich aber nicht, welche Emotion Lotion benutzt hatte.* Mascara: *Wir fragen dich nicht. Wir wissen, das Lo-Xion überhaupt keine Emotion benutzt hatte.* Cologne: *Ebensowenig wie sie ihr Ki benutzt hatte. Sie hat das heiße 'Chi', das ihr mit eurem Kampf erzeugt habt, verwendet.* Comb: *Erzähl uns also nicht, du orientierst dich an dem Hakai Zanretsu. (starrt Jeremy-chan in die Augen) Woher kennst du das Geheimnis des Shishi Hokodan?* Jeremy-chan: * ... Uhm, wenn ich euch erzähle, das mir ein alter Bergwerks- arbeiter davon erzählt hat, dann würdet ihr mir nicht glauben, oder?* Cologne: *Vieleicht würden wir das, in manchen Mienen wird die Technik zum Tunnelgraben benutzt. Aber es gibt noch mehr Ungereimtheiten.* Jeremy-chan schluckte. Wo hatte sie sich noch verplappert? Mascara: *Woher kennst du zum Beispiel die Jedi?* Jeremy-chan: *Aus Star Wars. Woher denn sonst?* Die Amazonen konnten mit der Antwort anscheinend nichts anfangen. *Was ist das? 'Star Wars'?* Jeremy-chan: *Na ja, Star Wars eben. Der Film. Ihr wißt doch was Fernsehen ist, oder?* Die Amazonen-Herscherinnen hatten inzwischen die Köpfe zusammengesteckt. *Meint ihr, die Menschen haben die alte Legende als Theaterstück nachgespielt?* *Und dann durch diese neumodischen Bilderkästen geschickt?* *Es könnte möglich sein.* Sie wandten sich wieder Jeremy-chan zu. Mascara trat vor. *Jessica. Dein Schicksal hängt von deinen nächsten Antworten ab. Wieviel weißt du 'wirklich' über Ki-Attacken. Und wer hat es dir beigebracht? Doch sicher nicht Ryoga?* Jeremy-chan überlegte heftig. Die Amazonen würden sicher keine weitere Lüge schlucken, andererseits konnte sie auch nicht die ganze Geschichte erzählen. Vielleicht konnte sie aber genug von der Wahrheit verschweigen, ohne das es gefährlich wurde. *Uhm, die zweite Frage ist schwer zu beantworten. Die Quelle, woher ich mein Wissen habe ist ... nicht ganz einfach.* Mascara: *Du wirst es müssen. Wir können es niemanden erlauben, das Geheimnis der Ki-Techniken einfach so preiszugeben.* Jeremy-chan schenkte Mascara ihr zuversichtlichstes Lächeln. *Wenn es euch nur darum geht; die, äh, Person, die es mir verraten hat, kann es niemand sonst sagen. Von daher sind eure Geheimnisse gut aufgehoben.* Cologne: *Und was ist mit dir? Wirst du auch Stillschweigen bewahren?* Jeremy-chan: *Ich werde niemanden etwas sagen, der nicht schon die Geheimnisse der Techniken kennt. Das schwöre ich bei meiner Ehre als Frau.* Die drei Matriarchen waren zwar noch nicht überzeugt, aber sie nahmen es erstmal hin. *Und was genau weißt du über Ki-Techniken?* Jeremy-chan holte Luft und suchte dann in ihrem Gedächtnis, was sie aus Ranma1/2 und von anderen Anime über Ki wußte. Irgendwas passendes würde schon dabei sein. Es war eine lange Unterhaltung gewesen. Die Amazonen hatten nicht alles verstanden, was Jeremy-chan versucht hatte in Worte zu fassen. Umgekehrt war es genauso gewesen. Schließlich hatte Comb sich bereit erklärt, 'Jessica' den vernünftigen Umgang mit ihrem Ki beizubringen. Die Amazonen wußten, das sie Jeremy-chan nicht davon abhalten würden, weiterhin einen Ki-Blast zu üben. Und bevor sie sich selbst durch Überladung in die Luft sprengte (die Gefahr bestand), sollte Jeremy-chan lieber eine saubere Unterweisung kriegen. Alles war besser, als später eine wandelnde Ki-Zeitbombe herumlaufen zu haben. Nun waren die Amazonen wieder unter sich und führten eine hitzige Diskussion. Selten waren sie so verwirrt und gleichzeitig erstaunt gewesen wie jetzt. Mascara: *Wer immer sie unterrichtet hat, er hat schlampig gearbeitet. Jessica weiß zwar viel über gewisse Aspekte des Ki, aber ihre Grundkenntnisse sind katastrophal.* Cologne: *Ich frage mich, wer es war. Vielleicht sollten wir sie unter Hypnose setzen und nach dieser Person ausfragen. Der Gedanke, das jemand mit solchen Kenntnissen sein Wissen an jemand ohne Kampf- erfahrung wie Jessica weitergibt, dazu nur Bruchstücke ... * (schüttelt den Kopf) Comb: *Ich bin dagegen. Auch ich mag es nicht, was dieser 'jemand' getan hat, aber Jessica kann am wenigsten dafür. Was würden die anderen Stämme sagen, wenn sie herausfinden das wir in den Gedanken von Unschuldigen herumwühlen?* Mascara: *Khom-Bu hat recht. Unsere Ehre wäre unwiederbringlich verloren. Außerdem vertraue ich Jessica, als sie sagte das sie ihr Wissen mit niemanden teilen würde.* Die anderen Beiden nickten. Sie alle konnten mit ziemlicher Gewißheit sagen, ob eine Person log oder nicht. Mascara: *Aber ich bin erstaunt, das sie soviel über Ki-Blasts weiß. Auch wenn die Hälfte davon Unsinn ist, der 'Tiger Shot' und der 'Sho Ryu Ken' sind nicht grade bekannt.* Comb: *Und sie wußte vom Hadoko. Soweit ich weiß, gibt es nur eine Handvoll Leute, die Garai's Spezialattacke kennen. Ich habe gehört, er hat vor kurzem angefangen zwei seiner Schüler den Ha Do Ken beizubringen. Ein vielversprechender Junge aus Japan und ein blonder Amerikaner.* Cologne: *Nicht zu vergessen, das sie Muten Roshi's private Technik kannte. Der alte Perverse hütet den Kamehameha sonst wie seine Playboy- sammlung.* ############################################################################# Comb: *Und jetzt laß dich fallen. Denk an nichts, konzentriere dich nur auf das Gefühl, was am stärksten in dir ist. Ganz ruhig, einatmen, ausatmen. Nimm dir Zeit, laß dein Ki wie von selbst in deine Hände fließen.* Jeremy-chan stand mitten im abgedunkelten Raum, die Haltung entspannt. Das einzige Licht kam von einer Öllampe und dem ach so schwachen Leuchten ihrer Aura. Da Parfüm sie nicht mehr unterrichtete, hatte Comb diesen Teil übernommen. Allerdings lehrte sie kein Amazonen-Wu-Shu, sondern nur die innere und äußere Kontrolle über Ki. Dafür hatte Jeremy-chan ihr Sparring mit Ryoga wieder aufgenommen, und übte mit ihm regelmäßig außerhalb des Dorfes. Haupt- sächlich, weil sie dort ein Junge sein konnte. Nun suchte sie nach einer Emotion, die stark genug war, um als Quelle für einen Ki-Blast zu dienen. Stolz und Wut hatte sie schon probiert. Beides klappte nicht. Vielleicht sollte sie es mal mit Liebe und Zuneigung versuchen? Jeremy-chan dachte zurück an die Welt aus der sie kam. Sie hatte ihre Eltern geliebt, ihren Bruder auch. Eine andere Art von Liebe empfand sie für Nicole. Die ganzen Gefühle nahm sie in sich auf, bündelte sie, und versuchte sie in ihrem Hara, der Körpermitte zu sammeln. Comb beobachtete ihre Schülerin. Liebe war eines der stärksten Gefühle, wenn sie es wirklich meisterte konnte sie sehr starke Ki-Blasts erzeugen. Aber Comb bezweifelte es, das Gefühl war nicht stark genug. Außerdem hatte sie den Eindruck, das ein anderes Gefühl dazwischen störte. Comb: "Ich denke das reicht für heute. Morgen ist auch noch ein Tag." Sie begann, mehrere Fackeln an den Wänden des Dojo zu entzünden. Schnell wurde der Raum heller. Jeremy-chan rührte sich nicht. Ryoga stand auf und streckte sich. Er hatte die ganze Zeit still abseits gesessen. Es hatte Jeremy-chan einige Überredung gekostet, das er bei dem Training anwesend sein durfte, aber schließlich hatte Comb eingewilligt. Insgeheim respektierte sie den jungen Mann, es gab nicht viele Männer die sie beeindruckten und ganz sicher nicht in Ryoga's Alter. Nun ging er zu Jeremy-chan hinüber und berührte sie an der Schulter. "Hey, bist du eingeschlafen oder was?" Jeremy-chan schnappte aus ihrer Trance heraus. "Was? Hast du was gesagt?" Sie blickte sich um und sah, das Comb den Raum wieder erhellt hatte. "Hey, du kannst doch nicht einfach so schlußmachen. Komm schon, etwas länger noch dann hab ich es." Comb: "Etwas 'sehr viel' länger, meinst du? Du hast noch einen weiten Weg vor dir, und wirst vor Ablauf deines Monats sicherlich keine Erfolge haben. Du magst vielleicht die Theorie kennen, aber selbst davon nur die Hälfte." Jeremy-chan: "Ich 'weiß' das ich es schaffen kann. Sobald ich ein passendes Gefühl gefunden habe. Aber wenn du mich immer nur eine Stunde üben läßt, dann hast du recht. Dann habe ich sicher keinen Erfolg vor Ablauf meines Monats." Comb: "Du meinst wirklich, das sobald du eine Emotion gefunden hast die stark genug ist, du einen Ki-Blast schaffen kannst?" Jeremy-chan: (selbstsicher)"Ja." Comb: "Nun gut, dann machen wir die Probe aufs Exempel. Ryoga, wärst du so nett und löscht die Fackeln wieder?" Während Ryoga den Raum wieder abdunkelte und sich dann an den Rand setzte, ging Jeremy-chan in Position, die Hände leicht gehoben und die Handflächen zueinander gewand. Comb stellte sich vor sie und stieg auf ihren Stab, um mit Jeremy-chan auf Augenhöhe zu sein. "Wir werden ja sehen wie stark deine Gefühle sein können. Versuch dich jetzt mal selbst zu entmutigen, depressiv zu werden. Depression war der Ursprung der Technik, daher der Name Shishi Hokodan. Es ist ein relativ starkes Gefühl, wenn auch mit einigen Nachteilen. Aber es ist am einfachsten zu erreichen, vor allem unter sauberer Anleitung. Schließe nun deine Augen!" Jeremy-chan schloß ihre Augen, und versuchte an etwas Enttäuschendes zu denken. Es war nicht schwer, da sie schon enttäuscht war über die Tatsache, das sie noch immer keinen Ki-Blast hinbekam. Genau damit hatte Comb gerechnet. Als sie anfing zu sprechen war ihre Stimme eindringlich und fast schon hypnotisch. Comb: "Du bist allein!" Comb: "Du bist einsam!" Comb: "Verloren in der Dunkelheit!" Comb: "Eine Fremde unter Fremden!" Jeremy-chan ließ die Worte einsinken. Sie fühlte sich mit einmal 'sehr' depressiv. Ihre Aura wuchs ein Stück und flackerte stärker. Comb: "Du bist allein!" Comb: "Deine Familie hat dich zurückgelassen!" Comb: "Du bist dazu verdammt, ohne Freunde durch Leben zu gehen!" Comb: "Niemand mag dich!" Jeremy-chan ließ die Worte einsinken. Sie spürte, wie die Energie stärker in ihr pulsierte. Sie spürte, wie ein Kribbeln in ihren Fingerspitzen entstand. Ryoga bekam große Augen. Auch er konnte sich der suggestiven Kraft in Comb's Stimme nicht entziehen. Er hatte das Gefühl, das die alte Amazone direkt über ihn sprach, das sie sein Leben erzählte. Comb: "Deine Freunde verachten dich!" Comb: "Deine Feinde respektieren dich nicht!" Comb: "Einsamkeit wird dich ewig verfolgen!" Comb: "Das Schicksal hat ... " Ryoga: (unterbricht schüchtern)"Ähm, 'tschuldigung." Comb: "Dein Schicksal hat dich verflucht!" Comb: "Dein Leben wird ... " Ryoga: "He, Leute ... " Comb versuchte sich zu beruhigen. Wenn sie etwas nicht ausstehen konnte, dann war es bei so etwas gestört zu werden. Sie drehte sich wütend nach Ryoga um. Comb: (ärgerlich)"Hör mal zu, das ist hier eine komplizierte Angelegenheit, und wenn du weiter (reißt die Augen auf) Was zum Teufel...?" Jeremy-chan öffnete ihre Augen und sah auf den verlorenen Jungen. Ryoga stand der Schweiß auf der Stirn, und er hielt einen grün leuchtenden Ball aus Ki in den Händen. Offensichtlich hielt er den Blast nur mit Mühe zurück. Ryoga: (durch zusammengebissene Zähne)"Ich weiß nicht wie lange ich das noch halten kann." Comb hatte endlich ihre Überraschung überwunden und stellte sich ein paar Meter vor Ryoga hin. "Ziel auf mich und laß ihn los." Ryoga: "Bist du krank? Ich ... " Comb: "LASS LOS!" Und Ryoga ließ los. Comb schlug mit der Faust in den heranfliegenden Blast, welcher sofort in Hunderte von kleinen grünen Funken zerplatzte. Bis auf das leise Knistern, wenn die Funken den Boden berührten, war kein Ton zu hören. Jeremy-chan fing sich als erste. Jeremy-chan: "Ich faß' es nicht! 'Ich' racker mich hier ab, und 'er' macht es einfach so als ob es 'Nichts' wäre. ~grummel, grummel~" Ryoga starrte erstaunt auf seine Hände und blickte dann Comb an. "War es das, wovon ihr die ganze Zeit geredet habt?" Comb: "In der Tat. Mein Junge, du kannst dich rühmen einen Shishi Hokodan gelernt zu haben, einfach nur in dem du anderen beim Training zugesehen hast." Ryoga sah noch mal fassungslos auf seine Hände. Dann breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus. "Ja! Eine neue Technik. Und was für eine." Er rannte aus dem Dojo und stieß die Hände in den Himmel. "Ha!" Anstatt eines weiteren Ki-Blasts kam aber nur eine grüne Wolke hervor, welche sofort in der Luft verblaßte. Comb kam auf ihrem Stab angehüpft. "Haha, so einfach wie du denkst ist das nicht. Der Shishi Hokodan basiert auf Depression, aber momentan bist du zu gut zufrieden." Ryoga blinzelte und überlegte dann. Jeremy-chan gesellte sich mit beleidigtem Gesichtsausdruck dazu. "Also ich bin depressiv für Zwei." Comb: "Bist du nicht. Du fühlst dich vielleicht sehr entmutigt, aber für einen Shishi Hokodan bist du zu sehr eine Frohnatur. Du wirst den harten Weg gehen müssen und dir ein anderes Gefühl suchen." ############################################################################# Spät am Abend. Ryoga und Jeremy-chan saßen zwischen ihren Zelten am Lagerfeuer. Die Luft war kühl geworden, und es sah nach Regen aus. Ryoga hatte schnell herausgefunden, wie er seine Stimmung beeinflussen konnte um relativ schnell einen Shishi Hokodan auszuführen. Er hatte schon ein paar in den Nachthimmel geschossen, was nicht unbedingt zu Jeremy-chan's Laune beitrug. Da er aber weder in die Quelle des ertrunkenen Ferkels gefallen war, noch seinen üblichen Groll gegen Ranma hatte, sah es so aus als würde Ryoga die perfekte Version der Technik nicht so schnell beherrschen. Ryoga: "Jeremy?" Jeremy-chan: "Hm?" Ryoga: "Weißt du, wo wir Ranma finden können, wenn wir wieder in Japan sind?" Jeremy-chan: "Ich denke schon. Und sonst muß ich ihn suchen. Immerhin hat Genma ja versprochen, mich als seinen Sohn aufzunehmen. Oder Tochter, kommt drauf an (grins). Was willst du denn von ihm?" Ryoga: "Ich habe zwar nicht mehr mein Ehrenduell mit ihm, aber er ist ein guter Kämpfer, und ich bin gespannt ob ich ihn besiegen kann. Vor allem mit meiner neuen Technik." Jeremy-chan: "Du willst dich immer noch mit ihm schlagen?" Ryoga: (kopfschütteln)"Ich will in einem fairen Wettkampf mit ihm kämpfen. Ich habe lange trainiert um ihn besiegen zu können, und ich möchte wissen ob ich wirklich gut genug gewesen wäre." Jeremy-chan: "Solange ihr euch nicht umbringt. ~Gähn~ Ich denke, der Shishi Hokodan wird ihn ziemlich überraschen." Ryoga stocherte mit einem Zweig im Feuer, so das ein paar Funken aufstoben. Jeremy-chan legte sich auf den Rücken, faltete die Hände hinter dem Kopf und blickte in den Sternenhimmel. Ryoga: "Jeremy? Warum willst du unbedingt auch einen Shishi Hokodan lernen? Ich meine, was hat es für einen Sinn für dich? Hast du auch einen bevorstehenden Kampf mit jemanden?" Jeremy-chan: "Nein. Ich finde es einfach nur interessant." Aber Ryoga hatte recht, es gab keinen Sinn darin einen Ki-Blast hier in Joketsuzoku zu lernen. Es wäre besser gewesen, wenn sie sich diesen Monat ruhig verhalten hätte. Und wenn sie unbedingt so etwas lernen wollte, dann hätte Ranma es ihr sicher auch beibringen können. Und es wäre weitaus weniger auffällig gewesen als bei den Amazonen. Andererseits hatte der Gedanke des Ki etwas aufregendes. In Jeremy's Welt gab es kein 'Ki', jedenfalls nicht in dieser Form. Er dachte daran, wie leicht er so unmögliche Dinge wie die Aura oder Sub-space gelernt hatte. Er dachte an die ebenso unmögliche Magie die es hier gab, denn nichts anderes konnte sein Jusenkyofluch sein. Und die eher normaleren Dinge, zum Beispiel hatte Jeremy, als er anfing mit Ryoga zu Trainieren, nach vier Tagen einen einfachen Rückwärtsflip gekonnt. Nichts außergewöhnliches, bis auf das Jeremy nie einen Salto konnte, und jetzt machte er einen 'aus Versehen'. In dieser Dimension schien das Unmögliche normal zu sein. Mit dem Gedanken schlief sie ein. Ryoga schaute auf, als er das leise schnarchen seiner Kollegin hörte. Dann versank er in seinen eigenen Gedanken. Ryoga war fast schon selbst eingeschlafen, als der beginnende Regen ihn weckte. Mißmutig schaute er in den Himmel. Es sah so aus als ob diese Nacht eine sehr nasse werden würde. Er stand auf und blickte auf Jeremy-chan. Also weckte Ryoga sie nicht. Statt dessen hob er sie vorsichtig auf und trug sie zu ihrem Zelt. Jeremy-chan murmelte im Schlaf, wachte aber nicht auf. Alte Kindesreflexe sprangen ein, und sie umarmte Ryoga um besseren Halt zu haben. Als sie ihre Brüste an ihn drückte, hätte Ryoga sie fast fallengelassen. Er tat es nicht, aber er lief knallrot an im Gesicht und war kurz vorm Nasenbluten. Ryoga brachte es fertig, Jeremy-chan auf ihr Nachtlager zu legen, dann beeilte er sich aus ihrem Zelt zu kommen. Draußen blieb er im Regen stehen. Er achtete nicht darauf, das der Regen ihn durchnäßte, wenigstens konnte er sich jetzt sparen das Feuer zu löschen. Als sich Ryoga wieder beruhigt hatte ging er ebenfalls in sein Zelt. Als er seine nassen Sachen auswrang, dachte er über die Jusenkyoflüche nach. ############################################################################# Die gleiche Nacht. Jeremy träumte. Dieses Mal wußte er genau, das es nur ein Traum war. Er stand am Rande von Jusenkyo. Ryoga erschien aus dem Nichts und kam auf ihn zu. "Verschwinde! Du störst." Jeremy: "Stören? Wobei?" Ryoga: "Das geht dich nichts an." ...?: "Du störst 'uns'." Jeremy drehte sich um und stand seinem weiblichen Zwilling gegenüber. Sie ging an ihm vorbei und stellte sich neben Ryoga. Jessica: "Merkst du nicht, das du zwischen uns stehst?" Jeremy: "Zwischen 'euch'? Du bist ich, und zwischen mir und Ryoga ist GAR NICHTS!" Ryoga: "Mit 'dir' hab ich auch nichts. (legt seinen Arm um Jessica) Aber mit 'ihr'." Jeremy schlug Ryoga's Arm von Jessica herunter. "Nimm deine Pfoten von ihr ... von mir." Ryoga verschwand im Nichts. Jessica: "Warum? Warum mußt du ein Junge sein?" Jeremy: "ENTSCHULDIGE das ich so geboren wurde!" Jessica: "Bist du denn wirklich noch ein Junge?" Jeremy: "Natürlich!" Jessica: "Bist du dir sicher? Warum hast du dann den letzten Monat als Frau verbracht?" Jeremy: "Ich hatte keine andere Wahl." Jessica: "Ist es nicht eher so, das du 'gerne' ein Mädchen bist? Das du es 'magst'?" Jeremy: "NEIN! ICH BIN EIN JUNGE, VERDAMMT!" Aber Jessica war nicht mehr da. statt dessen stand Mousse dort. Mousse: "Ein Junge? Aber Jessica, was redest du da? Natürlich bist du ein Mädchen." Jeremy bemerkte, das er wieder seine Jusenkyo-Form hatte. Sie wollte grade auf Mousse' Aussage antworten als Ranma hinter ihr erschien. Ranma: "Ein ziemlich hübsches Mädchen sogar. Wenn ich nicht schon mit Akane verlobt wäre ... " Jeremy-chan: "Ranma! Du weißt ganz genau, was ..." Genma erschien und schnitt ihr das Wort ab. "Du hast recht, Sohn. Es wird sicher einfach, einen Verlobten für sie zu finden. Zum Beispiel ihn." Deutet auf Ryoga, der auch wieder da war. Jeremy-chan: (zu sich selbst)"Ein Traum. Das ist nur ein Traum." Ryoga kam näher und ergriff sie bei den Schultern. "Du hast recht, es ist ein wunderbarer Traum. Wir werden glücklich sein und viele Kinder haben." Jeremy-chan schlug seine Hände beiseite. "Ich bin ein JUNGE! Ich werde dich ganz sicher nicht heiraten. Und eher friert die Hölle zu, bevor ich KINDER kriege!" Ryoga: "Du bist ein Mädchen!" Mousse: "Ein Mädchen." Ranma: "Mädchen." Genma: "Mädchen." "Mädchen." "Mädchen." "Mädchen." "Mädchen." "Mädchen." "Mädchen." "Mädchen." "Mädchen." "Mädchen." "Mädchen." Jeremy-chan packte sich an den Kopf und schrie. "WAAAHHHHH! Laßt mich doch alle in RUHE!" Augenblicklich verstummten die Stimmen und Jeremy-chan war wieder alleine. Sie brach in die Knie und atmete gezwungen ruhig ein und aus. "Junge. Junge. Ich bin eine Junge! ~huff, huff~ Ein Junge. ~huff~ Ich bin Jeremy. Jeremy Soul." Die Stimme war leise und entsetzlich bekannt. "Bist du nicht." Jeremy-chan blickte langsam auf, und sah ihren männlichen Zwilling. "Bin ich DOCH!" Jeremy2: "Nein. Jeremy der Mann bin ich, und ich bin in Jusenkyo gestorben. Jetzt gibt es nur noch Jeremy die Frau." Damit verschwand er. Jeremy-chan begann langsam zu zittern. ############################################################################# Es war früh in der Morgendämmerung, als Comb erwachte. Jemand hatte ihr Zimmer betreten, sie spürte eine Anwesenheit. Als sie die Augen aufschlug, sah sie Jeremy-chan in der Tür stehen. Sie sah schlimm aus. Ihr Gesicht war kalkweiß und ihre Knie zitterten leicht. Comb stand von ihrem Bett auf und ging zu ihr rüber. "Was ist mit dir, Kind? Du siehst entsetzlich aus." Jeremy-chan: "Würdest du mit mir ins Dojo kommen? Ich ~schluck~ ich glaube ich habe eine passende Emotion gefunden." Comb beobachtete Jeremy-chan aufmerksam und nickte dann. Bald darauf waren sie beide im Dojo. Comb: "Ich finde zwar, es ist noch etwas früh, und du siehst aus als könntest du noch Schlaf gebrauchen, aber wenn du unbedingt willst ... " Jeremy-chan stellte sich in die Mitte des Raumes. Sie hob die Hände und ließ ihre Aura aufflammen. Dann dachte sie an letzte Nacht. Angst. Entsetzliche Angst, das der Traum mehr als nur ein Traum gewesen sein könnte. Comb bemerkte einen plötzlichen Wechsel in Jeremy-chan's Aura. Sie wurde viel schwerer, als sie es von Jeremy-chan gewohnt war, zugleich aber auch stärker. Dann erkannte Comb, um was es sich handelte. Sie ohrfeigte sie. ~Klatsch~ Jeremy-chan hielt sich die Wange und sah Comb fragend an. Comb: "Niemals, hörst du Kind, niemals benutze 'Angst'! Ryoga ist mit Depression schon schlimm genug." Jeremy-chan: "Was ist so falsch daran?" Comb: "Angst, obwohl allen anderem überlegen, hat bis jetzt noch jeden Benutzer umgebracht. Nimm was du willst, aber 'nicht' Angst!" Jeremy-chan nickte traurig, und ihre Aura erstarb. Comb: (besorgt)"Sag, wie kommst du auf dieses Gefühl? Es war unglaublich stark für deine Verhältnisse." Jeremy-chan setzte sich auf den Boden und blickte Comb in die Augen. "Es sind die Alpträume. Ich habe das Gefühl, das ich mich selbst verliere. Das ich meine Identität verliere." Sie brach in Tränen aus und vergrub ihr Gesicht in den Händen. "Ich weiß einfach nicht mehr was ich tun soll." Comb strich Jeremy-chan tröstend durchs Haar, bis sie sich wieder beruhigt hatte. Comb: "Vielleicht ... vielleicht kann ich dir helfen, deine Gefühle wieder zu sortieren. Und vielleicht hilft es dir auch bei deinem Ki." ############################################################################# Cologne: *Du hast WAS? Ihr die 'Seele aus Eis' beigebracht? Spinnst du? Warum nicht gleich den ganzen Hiryuu Shoten Ha?* Comb: *Reg dich ab. Es besteht keine Gefahr. Wie soll Jessica so etwas wie den Hiryuu Shoten Ha von alleine rausfinden, selbst wenn sie die Seele aus Eis kennt?* Mascara: *Mich würde aber trotzdem interessieren wie du darauf kommst, Teile eines Moves zu offenbaren den wir selbst untereinander streng Geheim halten? Nur eine Handvoll Amazonen kennen die ganze Technik, und du verrätst die Hälfte einer Fremden.* Comb: *Und wahrscheinlich habe ich Jessica damit das Leben gerettet. Sie hat nach einer passenden Emotion für einen Shishi Hokodan gesucht. Ausgerechnet auf Angst ist sie gekommen. Hätte sie so weitergemacht, hätte sie womöglich einen Suicide-Ki-Blast hervorgebracht.* Mascara sah Comb betroffen an. Cologne war immer noch sauer. Cologne: *Trotzdem war es falsch. Die Technik des Himmelsdrachen ist seit jeher nur im Besitz von Joketsuzoku, ausgenommen der Prinz der Musk-Dynastie.* Mascara: *Khu-Lon! Jetzt mach aber mal einen Punkt. Khom-Bu hat richtig gehandelt. Es hätte ein sehr schlechtes Licht auf uns geworfen, wenn Jessica gestorben wäre. Außerdem, wer von uns hat denn damals einen Hiryuu Shoten Ha in aller Öffentlichkeit demonstriert, hm?* Cologne: *Das ist doch schon fast zweihundertfünfzig Jahre her. Und es war ganz was anderes. Dieser alte Perverse hätte mich fast besiegt. (zu sich selbst) Und dabei hat er es nicht mal richtig probiert.* Comb: (schadenfroh)*Das ändert nicht die Tatsache, das du einem Fremden den 'ganzen' Hiryuu Shoten Ha gezeigt hast, nicht nur einen Teil wie ich. Und wie ich Happosai kenne wird er das Geheimnis erkannt haben, zumindest würde er die Technik sofort wiedererkennen.* (Anm.d.Autors: Da hat sie recht. Als Ranma gegen Happosai einen Hiryuu Shoten Ha ausführen wollte, hat dieser sofort sein heißes Ki abgeschaltet.) Mascara: (scharf)*Khom-Bu, du bist die letzte die hier lästern sollte.~seuftz~ Nun, was geschehen ist kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Hat es Jessica denn wenigstens geholfen?* Comb: *In der Tat, das hat es. Ihr Shakra ist sehr viel ausgeglichener geworden. Genau das Gefühl benutzt sie jetzt: Ausgeglichenheit und innere Ruhe.* Mascara und Cologne hoben erstaunt die Augenbrauen. 'Ruhe' war zwar nicht sonderlich stark, aber beständig, und der Energieaufbau war nur schwer zu spüren. Mascara: *Wird sie einen Blast schaffen?* Comb: *Irgendwann ganz sicher, aber nicht mehr diesen Monat. Obwohl ich sagen muß, sie hat ein Talent dafür ############################################################################# Nachmittags, ein paar Tage später. Jeremy-chan und Ryoga saßen vor ihren Zelten und beobachteten das Treiben im Dorf. Die Amazonen-Frauen hatten ein Talent dafür, alles was sie taten als Martial Arts Training zu benutzen. Das Ganze erinnerte Jeremy ein wenig an den ersten 'Karate-Kid'-Film. Insgesamt war es recht friedlich in Joketsuzoku. Die Amazonen hatten sich an 'Jessica' gewöhnt, und auch Ryoga wurde in Ruhe gelassen. Lotion beschränkte sich darauf, Jeremy-chan mit ihren Blicken aufzuspießen, hielt aber an sonsten Abstand. ~Batsch~ ~Klang~ Es gab eigentlich nur eine Sache, die eine Auseinandersetzung verursachte, und das waren die Treffen zwischen einem blinden Sub-space Meister und einer lilahaarigen besten Kriegerin ihrer Altersklasse. ~Krunch~ ~Wack~ Ryoga: "Ich verstehe nicht, was Mousse an diesem Mädchen findet. Wenn mich jemand ständig schlagen würde, dann würde ich mich sicher nicht in diese Person verlieben." Jeremy-chan dachte an einen gewissen 'Perversen' und ein gewisses 'Machoweib' und unterdrückte ein Grinsen. "Wenn Mousse nicht ständig Shampoo stören würde, dann würde sie ihn auch nicht ständig zusammenschlagen." ~Ka-Blamm~ ~Huuiiii....~ Es war erstaunlich, wie gut Mousse schon fliegen konnte, noch bevor er in die Quelle der ertrunkenen Ente gefallen war. Jeremy-chan und Ryoga blickten ihm hinterher, bis ihn außerhalb der Dorfbegrenzung die Schwerkraft wieder einholte. Ryoga: "Also wirklich. Wer hätte gedacht, das Frauen so gewalttätig sein können? Dabei könnte ich wetten, das Mousse sich gegen Shampoo durchaus behaupten kann." Jeremy-chan: "Ich gebe dir da sogar Recht. Aber Mousse mag Shampoo einfach zu sehr, als das er ihr wehtun könnte.(blickt an Ryoga vorbei) Wenn man vom Teufel spricht ... " Die zwei Freunde sahen die lilahaarige Amazone näherkommen und sehr vielfältige chinesische Flüche von sich geben. Als Shampoo sich zu ihnen setzte schien sie ihre Gedanken zu verdrängen und ihr Gesicht hellte sich auf. Shampoo: "Nihao Jessica. Nihao Ryoga." Jeremy-chan: "Hi Shampoo." Ryoga: "Hallo." Shampoo: "Jessica, Xian-Pu hat wichtige Frage. Wie Jessica so gut mit Mu-Tsu klarkommen? Jessica immer nett zu ihm, und Mu-Tsu lassen sie in Ruhe wenn Jessica sagen. Xian-Pu nur einmal nett gewesen, und nun Mu-Tsu nicht mehr loswerden." Jeremy-chan: "Hmm, gute Frage. Ich weiß nicht. Könnte daran liegen, das Mousse sich nicht in mich verliebt hat." Shampoo:"Mu-Tsu sein Idiot. Liebe machen keine starken Krieger." "Jessica meinen, Xian-Pu schlagen ihn nicht hart genug?" Ryoga: (murmelt)"Ich an deiner Stelle würd' ihn gar nicht mehr schlagen." Shampoo: (ärgerlich)"Mann sein still wenn Frauen reden!" Sowohl Ryoga als auch Shampoo waren vom Temperament her ziemlich gleich, und beide hatten eine extrem kurze Lunte bevor sie explodierten. Bevor aus dem mit Blicken aufspießen ein Echtes wurde ging Jeremy-chan dazwischen. "Hey, nur die Ruhe. Shampoo, warum läßt du ihn nicht einfach erzählen was er denkt? Es könnte doch hilfreich sein, mal die Meinung des ... anderen Geschlechts zu hören." Ryoga warf ihr einen amüsierten 'Anderes Geschlecht?'-Blick zu. Jeremy-chan gab einen 'Halt die Klappe'-Blick zurück. Shampoo dachte kurz über die Worte nach und nickte dann. "Jessica richtig. Xian-Pu einverstanden, auch wenn Xian-Pu Sitten von Außenseitern für Merkwürdig halten. Ryoga dürfen reden." Ryoga: " ~grummelzufreundlichgrummel~ Was ich sagen will ist, hast du dich schonmal mit Mousse zusammengesetzt und mit ihm vernünftig über euer Problem gesprochen? Es könnte mehr helfen als ihn ständig zu schlagen." Shampoo's Blick wurde nachdenklich, und man konnte es in ihrem Kopf fast knirschen hören, so sehr war sie am nachdenken. Jeremy-chan packte sich an die Stirn und konnte es nicht glauben. In all diesen Jahren war Shampoo nicht auf die Idee gekommen die Sache einfach mal auszudiskutieren. Aber wenn man von klein auf beigebracht bekommt, das Gewalt die beste Lösung ist, kein Wunder. Shampoo: "Xian-Pu muß zugeben, das Idee von Ryoga nicht dumm ist. Weil Ryoga selber Mann, er können Mu-Tsu besser verstehen als Xian-Pu. Xian-Pu Idee versuchen und sagen danke." Jeremy-chan: "Kein Problem. Wenn wir sonst noch was für dich tun können, frag einfach." Shampoo: "Dann Xian-Pu fragen, ob Jessica mit Xian-Pu kämpfen wollen?" Jeremy-chan: "Hier? Jetzt?" Shampoo: "Wann Jessica wollen." Jeremy-chan: "Aber aus was für einen Grund willst du mit mir Kämpfen?" Shampoo: "Jessica können Xian-Pus Art zu kämpfen kennenlernen. Und Xian-Pu tun Umgekehrt. Jessica nicht vergessen, das noch 'Kampf ohne Bedingung' vor uns liegen. Kampf nur dann gut werden, wenn man Kampf des Anderen kennen. Xian-Pu möchte guten Kampf." Jeremy-chan: " 'Kampf ohne Bedingung'? Den willst du immer noch? Ich dachte, du hast mir längst verziehen?" Shampoo: "Xian-Pu hat Jessica verziehen. Aber Herausforderung wurde gesprochen, und es sein große Schande wenn Herausforderung nicht eingehalten werden. Xian-Pu zuerst vorhaben, Jessica zu bestrafen. Aber Jessica sein guter Mensch, uns nun Xian-Pu wollen nur guten Kampf mit Freundin." Jeremy-chan: "Tja, wenn ich dir helfen kann deine Ehre zu behalten, dann gerne. Aber mit dem guten Kampf werde ich dich enttäuschen, ich bin immer noch Anfänger." Shampoo: "Xian-Pu anderes gehört. Ururgroßmutter erzählen, Jessica haben viel Talent und viel Fortschritte gemacht. Auch erzählen, das Jessica wahrscheinlich Shishi Hokodan schaffen in weiteren Monat, wenn tüchtig üben. Xian-Pu haben halbes Jahr gebraucht." Jeremy-chan: "Ryoga hat es in einer Woche geschafft." Shampoo: "Ryoga sein ... anders als Andere." Ryoga: "Ich bin nicht anders, ich bin nur besser." Shampoo: (Augen blitzen)"Wenn Ryoga nicht Freund von Jessica sein, dann Xian-Pu Ryoga's Worte nun testen. Aber Xian-Pu nicht wollen Gefühle von Jessica verletzen." Ryoga: "Ich würde die Herausforderung ja annehmen, aber ich hab' noch keine Lust zum Heiraten." Shampoo starrte ihn an. Ryoga starrte zurück. Jeremy-chan stand auf und stellte sich wie zufällig zwischen die Beiden. "Ähm, Ryoga? Wir haben noch was zu tun, du erinnerst dich?" Ryoga: " ... "(blitzt immer noch Shampoo an) Jeremy-chan: (knufft Ryoga in die Seite)"Hey, hörst du mir zu?" Ryoga warf noch einen letzten vernichtenden Blick auf Shampoo, welche sich überhaupt nicht dran störte, und stand dann ebenfalls auf. Jeremy-chan: "Shampoo, danke für dein Angebot, ich denke ich werde dich im Laufe des Tagen mal besuchen. Aber jetzt hab ich noch was mit Ryoga zu tun." ############################################################################# Schlag, Tritt, Ausweichen, Rückhandschlag, Abwehr, Konter. Sprungkick, Rüchwärtsflip, Fußfeger, Abrollen, Block, Roundhouse. Langsam den Gegner umkreisen und dabei seine eigene Waffe ziehen. Die Kontrahenten rasten aufeinander zu, ein Naginata kracht gegen einen stahlverstärkten Regenschirm. Der Rückschlag ließ beide Kämpfer taumeln. Ryoga: "Mit deiner Stabwaffe hast du eine gute Reichweite. Paß aber auf, das du mir nicht den Bauch aufschlitzt." Jeremy: (grins)"Keine Angst. Ich schneide dir höchstens die Finger ab." Ryoga: (grinst auch)"Wie beruhigend zu wissen." Jeremy griff als erster wieder an, er nutzte seinen Vorteil der Reichweite und schaffte es, Ryoga zurückzudrängen. Während Jeremy großflächige Hiebe aus der Drehung der Waffe heraus machte, hielt Ryoga seine Verteidigung eng zusammen und wartete auf die Lücke, die gleich kommen würde. Jeremy genoß es, gegen Ryoga zu kämpfen. Ganz besonders mochte er seine Waffe, nach anfänglichen Schwierigkeiten hatte er schnell den Dreh' rausgefunden wie er das Naginata richtig handhabte. Er zog weite Kreise mit der Waffe und trieb dabei gleichzeitig Ryoga zurück und mähte das hohe Gras auf der Waldlichtung, auf der sie sich befanden, nieder. Als Ryoga plötzlich nach ihm trat wich Jeremy hastig aus. Zu Spät erkannte er den Scheinangriff und fand Ryoga mit mal innerhalb seiner Deckung. Ryoga wollte grade den letzten Schlag anbringen, als er sich gegriffen fühlte und plötzlich war der Boden über ihm und er flog durch die Luft. Ryoga verlagerte sein Gewicht, drehte sich und landete gekonnt auf den Füßen. Ryoga: "Das war nicht schlecht. Du bist doch immer wieder für Überraschungen gut. Woher hast du den Griff?" Jeremy zuckte mit den Schultern und ging wieder in Kampfhaltung. "Das Gleiche hat Shampoo gestern mit mir gemacht. Nur das ich nicht wieder auf den Füßen gelandet bin. Aber man kann sich einiges bei ihr abschauen." Ryoga: "Ja, wenn's ums Kämpfen geht sind die Amazonen echt fit drauf. Bist du bereit für meine Revanche?" Jeremy: "Wann immer du willst." Ryoga: "Shishi Hokodan." Jeremy zog sofort seine Aura hoch und wappnete sich gegen den Einschlag. Er wußte, das Ryoga nur einen Bruchteil des Ki-Blasts benutzt hatte. Ryoga hatte sehr schnell gelernt, aus seinem immer etwas niedergeschlagenen Gemütszustand die Kraft für den Shishi Hokodan zu holen und brauchte sich nun nur noch minimal zu konzentrieren. Die Attacke traf, und Jeremy wurde zurück und ins hohe Gras geschleudert. Sofort tauchte er in seiner Jusenkyo-Form wieder auf. Jeremy-chan: "Typisch. Im ganzen Wald nur eine Pfütze, uns ich treff' sie natürlich." Sie holte eine Thermoskanne aus Sub-space und verwandelte sich wieder zurück. Jeremy: "Keine Ki-Blasts mehr. Die kannst du gleich noch genug machen." Ryoga ging in Position. "Dann komm!" Während die zwei Jungs Schläge und Tritte mit und ohne Waffe austauschten, war ein paar sehr aufmerksamer Augen auf sie gerichtet. Weder Jeremy noch Ryoga bemerkten die Mysteriöse Frau™, die zwischen den Baumwipfeln schwebte und das Treiben beobachtete. Etwas später. Ryoga lehnte an einem Baumstamm, kaute auf einem Grashalm und sah zu, wie Jeremy weiter mit seiner Aura experimentierte. Das gelbe Glühen pulsierte auf und ab, und schien sich immer wieder an seinen Händen zu verdichten. Ryoga spuckte das Gras aus und kam näher. Sofort spürte er das Gefühl der Ruhe, welches Jeremy verströmte. "Das bringt nichts wenn du dich jetzt zwingst, glaub mir." Vielleicht währe Jeremy wegen der Störung sauer geworden, aber im Augenblick war er einfach zu ruhig dafür. Ohne seine Aura abzuschalten drehte er sich zu Ryoga um. "Ich bin 'so' kurz davor. 'So' kurz. Das weiß ich. Aber es will einfach nicht rauskommen." Ryoga: (nickt)"Ich weiß was du meinst. Das erste Mal ist das schwierigste. Jedes weitere Mal klappt es leichter." Jeremy: "Das Gleiche hat Comb auch gesagt. Es ist wie ein Weg, der erst ausgetreten werden muß. Das hilft mir aber nicht weiter, wenn ich das 'erste Mal' nicht schaffe." Ryoga: "Es ist doch vollkommen egal, ob du Übermorgen bei deinem Kampf mit Shampoo einen Shishi Hokodan beherrschst oder nicht. Gewinnen kannst du sowieso nicht, und lernen tust du ihn irgendwann trotzdem." Jeremy: "Ich bin nunmal genauso stur wie du, als du eineinhalb Jahre hinter Ranma hergelaufen bist." Ryoga zog eine beleidigte Miene, und Jeremy schloß wieder die Augen und konzentrierte sich auf das Kribbeln in seinen Händen. Die Mysteriöse Frau schwebte immer noch zwischen den Ästen. Sie sah, wie Jeremy die Hände vor seinen Körper hielt und versuchte, sein Ki in seine Hände zu leiten. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie schloß ihre Augen, und ihr Mund sprach unhörbare Worte. Dann deutete sie auf Jeremy. Jeremy riß entsetzt die Augen auf, als seine Nerven Feuer fingen. Die Bahnen, die sein Ki eigentlich langsam freitreten sollten, wurden von einer fremden Energie von Außerhalb regelrecht ausgebrannt. Dann schienen seine Hände zu explodieren. Ryoga sah mit entsetzen, wie Jeremy plötzlich aufschrie. Dann schoß er einen Ki-Blast von nicht weniger als einen halben Meter Durchmesser ab und brach ohnmächtig zusammen. Die fremde Gestalt zwischen den Bäumen fluchte leise und schirmte den Energieausbruch ab, so das die Amazonen nichts mitbekamen. Dann streckte sie ihre Sinne aus um festzustellen, ob Jeremy noch in Ordnung war. Als sie sah, das alles O.K. war, öffnete sie ein bläuliches Portal und verschwand. ############################################################################# Comb: (besorgt)*Bist du dir sicher, das du es dir zutraust?* Jeremy-chan: (genervt)*Ja, verdammt. Mit geht's prima. Darf ich jetzt aufstehen?* Comb warf einen letzten zweifelnden Blick auf Jeremy-chan und ließ sie dann gewähren. Sie war ziemlich besorgt gewesen, als Ryoga das Mädchen vorgestern Abend ins Dorf getragen hatte. Jeremy-chan's Aura nach zu Urteilen hatte sie wieder selbständig mit ihrem Ki experimentiert, aber Ryoga wollte nichts dazu sagen. Comb seufzte noch einmal und verdrängte dann ihre Gedanken. Sie war fast ein wenig stolz auf ihre Schülerin, 'Jessica' war ziemlich zäh und schnell genesen, was immer sie auch gehabt hatte. Als Jeremy-chan sich anzog, wunderte sich Comb wieder einmal über die merkwürdige Mode der Fremden. Sie hatte etwas mehr Ahnung als die anderen Amazonen über die äußere Welt, aber sie war schon ein halbes Jahrhundert nicht mehr außerhalb des Dorfes gewesen. Comb fand besonders das strapazier- fähige Jeansmaterial der Hose interessant. Auch hatte sie gedacht, das sich der sogenannte Büstenhalter inzwischen durchgesetzt hätte. Jeremy-chan's Stimme durchschnitt ihre Gedanken. *So, fertig. Wieviel Zeit bleibt mir noch bis zum Turnier?* Comb seufzte ein weiteres Mal und zog das Krankenbett zurecht, in dem Jeremy-chan die letzten Stunden verbracht hatte. *Am frühen Nachmittag. Du hast noch den halben Tag Zeit. Aber bist du dir wirklich sicher, das du an dem Kampf mit Xian-Pu teilnehmen willst? Alle würden es verstehen wenn du ablehnst. In deiner Situation kannst du das.* Jeremy-chan: *Kommt nicht in die Tüte. Ich hab's Shampoo versprochen, und dabei bleibt's.* Comb war ein wenig beleidigt. Sie faltete ihre Arme und schaute weg. *Na gut, ich will dich nicht aufhalten.* Jeremy-chan ging zur Tür, drehte sich im Rahmen aber noch mal um. *Sensei?* Comb: *Hmm?* Jeremy-chan: *Danke für alles.* Sie verbeugte sich leicht und war dann verschwunden. Comb konnte nicht anders und lächelte. Draußen wartete Ryoga schon auf Jeremy-chan. "Und, was ist? Geht's dir wieder besser?" Jeremy-chan: "Mir ging es gestern schon wieder gut, aber die wollten mich nicht aus dem Bett lassen. Irgendwas besonderes Vorgefallen?" Ryoga: "Nein. Bis auf das sie dich fast heiß gebadet hätten als du bewußtlos warst." Jeremy-chan: "Oh Schreck. Was ist passiert?" Ryoga: "Nun, als sie grade einen großen Bottich mit heißem Wasser fertig hatten, hatten Mousse und Shampoo einen ihrer Zwischenfälle. Jedenfalls haben die Amazonen eine Wanne weniger und Mousse die nächsten Tage Kopfschmerzen." Jeremy-chan: "Puh, nochmal Schwein gehabt." Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn und steuerte auf ein großes Gebäude zu. Ryoga: "Was willst du denn bei den Amazonen-Ältesten?" Jeremy-chan: "Ich hab noch was zu erledigen. Besser gesagt 'wir' haben noch was zu erledigen. Paß mal auf ... " Mascara blickte auf als Jeremy-chan und Ryoga in ihr Zimmer kamen. "Ah, es sieht so aus als ob dich Khom-Bu wieder laufen gelassen hätte. Was kann ich für dich tun?" Jeremy-chan: "Kommt drauf an. Würdest du sagen, das Ryoga und ich uns in einer Kampfsituation befinden?" Mascara: "Nein, sieht nicht danach aus. Warum fragst du?" Jeremy-chan gab Ryoga ein Zeichen, und Ryoga schlug sie in den Magen das es ihr die Luft aus den Lungen trieb. Mascara legte ihre Stirn in Falten. "Und was soll 'das' jetzt bedeuten?" Jeremy-chan: "Ich denke ~Keuch~ damit ist die Verlobung zwischen mir und Ryoga hinfällig. (zu Ryoga) Mann, das nächste Mal nicht so doll." Ryoga: "'tschuldigung." Mascara: (kopfschütteln)"Ts ts ts. Das hättest du auch einfacher haben können. Möchtest du, das ich es offiziell bekannt gebe, oder soll ich damit warten bis du und dein Freund weg sind?" Jeremy-chan: "Besser du wartest etwas. Sonst hat Ryoga gleich wieder Lotion am Hals." Mascara: "Hm-hum, hm-hum. Gehe ich recht in der Annahme, das ihr nach dem Turnier gleich abreist?" Jeremy-chan: "Das haben wir vor, ja." Mascara: "Dann wünsche ich euch viel Glück bei eurer Heimreise, und ich hoffe das du uns nochmal besuchen kommst." Jeremy-chan: "Ich werde sehen wohin das Schicksal meine Schritte lenkt." ############################################################################# Eine große Menge Amazonen, allesamt Frauen, hatte sich versammelt. Sie standen um einen Kreis, den Mascara eben in den Sand gezogen hatte. Jeremy-chan und Ryoga standen ebenfalls dabei, neben ihnen ihre fertig gepackten Rucksäcke. Sie hatten schon am frühen Morgen ihre Zelte abgebrochen. Mascara hatte sich inzwischen in die Mitte des Kreises gestellt und hob die Hand. Sofort kehrte Ruhe ein. Während die alte Amazone einen kurzen Rückblick gab, warum Jeremy-chan sich im Dorf aufhielt, konzentrierte sich diese auf ihr Ki. Jeremy-chan wußte, wie dieses Ritual ablaufen würde, deswegen hörte sie nur mit einem halben Ohr hin. Mascara faßte knapp zusammen, was 'Jessica' in dem letzten Monat widerfahren war, das sie sich als fähige Kriegerin bewiesen hatte, das sie mit Stolz die Schmach ertragen hatte Männerarbeit zu verrichten und so weiter. Schließlich kam sie zum Ende. Mascara: *Vor einem Mondzyklus wurde einer unserer Kriegerinnen eine schwere Schande zugefügt. Seitdem war Jessica Mitglied des Dorfes, um Sühne für die Taten ihrer Familie zu tun. Nun ist die Schuld getilgt, und sie darf als freie Frau Joketsuzoku verlassen.* Sie trat beiseite und Shampoo ging in den Kreis. Shampoo: *Mein Name ist Xian-Pu, Urenkelin von Kuh-Lon, Siegerin des diesjährigen Wettstreits. Mir wurde die Schande zugefügt. Nun, nach einem Monat, entbinde ich Jessica von ihrer Pflicht und gebe sie frei. Allerdings habe ich Jessica damals zu einem Kampf ohne Bedingung herausgefordert. Auch wenn die Gründe für die Herausforderung nicht mehr sind, so verlangt das Gesetz ein Stattfinden des Kampfes. (sieht Jeremy-chan an) Jessica, ich fordere dich heraus.* Das war das Zeichen für Jeremy-chan. Sie zog ihre Jacke aus und betrat den Kampfplatz. *Ich nehme die Herausforderung an.* Die zwei Kämpferinnen standen sich gegenüber. Shampoo zog ihre zwei Bonbori aus Sub-space, Jeremy-chan ließ ihre Aura etwas aufflammen und griff nach ihrem Ki. Sobald das Startsignal fiel, stieß sie ihre geöffneten Hände nach vorne. Jeremy-chan: "MAJIN KEN!." Die zuschauenden Amazonen rissen vor erstaunen Mund und Nase auf, als der Faustgroße Ki-Blast auf Shampoo zuschoß. Damit hatte diese nicht gerechnet und kam beim Ausweichen ein wenig ins Stolpern. ~Twipp, Twipp~ Jeremy-chan setzte sofort nach und zog zwei Schurriken aus dem Sub-space. Die Wurfsterne kappten Shampoo's Bonbori kurz unterhalb der Eisenkugel. Shampoo starrte einen Moment lang die nutzlosen Griffe in ihren Händen an und warf sie dann weg. Jeremy-chan sah Shampoo auf sich zukommen und setzte mit einem Salto über ihren Kick hinweg. Shampoo ließ ihr Bein ausgestreckt und drehte sich gleichzeitig. Ihr Fuß traf Jeremy-chan, welche sich noch in der Luft befand, im Rücken. Jeremy-chan fiel, rollte sich gleichzeitig ab und vollführte mit ihrem Bein eine halbkreisförmige Bewegung über den Boden. Shampoo sah den Fußfeger nicht kommen und fiel. Kurz darauf standen sich Beide wieder in Kampfstellung gegenüber. Shampoo: *Nicht schlecht.* Jeremy-chan: *Parfüm war eine gute Lehrerin.* Shampoo: (nickt)*Aber nun (greift an) BEENDEN WIR ES!* Jeremy-chan hatte Mühe, die Vielzahl an Schlägen zu Blocken, die Shampoo nach ihr warf. Es war kein Amaguriken, obwohl Shampoo diese Technik durchaus beherrschte. Schließlich gab Jeremy-chan das Blocken auf, nahm ein paar schmerzhafte Treffer hin und trat Shampoo kräftig in den Bauch. Als sie sich krümmte und einen Schritt zurückwich, packte Jeremy-chan ihren Arm und warf sie mit einem Judo-griff über ihre Schulter. Shampoo fühlte sich hochgehoben. Sie schwang mit Jeremy-chan's Bewegung mit und griff gleichzeitig nach ihrer Kleidung. Als sie direkt vor Jeremy-chan mit den Füßen auf dem Boden landete, ließ sie sich auf den Rücken fallen und zog Jeremy-chan mit sich. Sie stemmte ihr ein Bein in den Bauch und katapultierte sie im hohen Bogen aus dem Kreis. Klassisches Ring-Out. Jeremy-chan blieb einen Moment reglos liegen und prüfte, ob noch alle Knochen da waren wo sie hingehörten. Dann stand sie auf und putzte sich den Dreck von der Hose. Shampoo kam auf sie zu und schüttelte ihr die Hand. *Ein guter Kampf. Wer hätte gedacht, das du schon einen Ki-Blast beherrscht?* Danach traten Mascara, Cologne und Comb ebenfalls vor sie hin und verabschiedeten sich. Comb blieb noch etwas länger. "Seit wann genau beherrscht du den Shishi Hokodan? Ich hätte nicht gedacht das du schon bereit bist." Jeremy-chan: "Das war erst der Zweite, den ich geschafft hab. Nach dem ersten mußte Ryoga mich zurück ins Dorf tragen, weißt du." Comb: "Ich gratuliere dir zu deinem Erfolg." Andere verabschiedeten sich ebenfalls noch, darunter auch Mousse. Dann schulterten Jeremy-chan und Ryoga ihre Rucksäcke, winkten am Dorfausgang noch mal zum Abschied und machten sich dann auf den weg nach Japan. Einige Zeit später sah Mascara Cologne, wie sie am Dorftor stand und in die Richtung blickte, in der Ryoga und Jeremy-chan verschwunden waren. Mascara: *Was ist los? Du bist ja ganz in Gedanken versunken.* Cologne: *Ich weiß nicht ... Ist dir an Jessica's Aura etwas merkwürdiges aufgefallen?* Mascara: *Bis auf das sie eine Yin-Signatur hat? (überlegt) Nein, eigentlich nicht. Warum?* Cologne: *Irgendetwas war in ihrer Aura ... etwas was ich vor langer Zeit schon einmal gespürt habe ... Ich weiß nur nicht mehr wo.* Mascara klopfte ihr auf die Schulter. *Es wird dir schon noch einfallen. Und wenn nicht, dann war es wahrscheinlich nicht so wichtig.* Sie ließ ihre Kollegin mit ihren Gedanken alleine und ging. Cologne starrte noch eine Weile in die Ferne. Aber das ungute Gefühl wurde sie nicht los. ############################################################################# Jeremy, endlich wieder männlich, uns Ryoga gingen zusammen die Straße entlang. Ryoga: "Wir sollten irgendwo halt machen und Vorräte aufstocken. Der Weg nach Japan ist weit." Jeremy: "Das kommt drauf an welchen Weg man nimmt. Ich bin für den kürzesten." Ryoga: "Und der wäre?" Jeremy: "Der Luftweg. Ein paar Kilometer entfernt ist eine größere Stadt, die hat sogar einen Flughafen. Mit etwas Glück sind wir gleichzeitig mit Ranma in Tokio. Vorher will ich aber noch mal nach Jusenkyo." Ryoga: "Du hast eine Idee, wie du den Fluch loswirst?" Jeremy: "Leider nein. Aber ich will dort etwas kaufen, was mir die Kontrolle über ihn erleichtert." Fortsetzung folgt ... ############################################################################# Shishi Hokodan(sprich: Schischi Hokodan): Roar Lion Shot. Ryoga's Ki-Blast auf Basis von Depression. Grüne Farbe, wie seine Aura. Die gleiche Attacke, die Ryoga auch im Manga gelernt hat. Da ihm jetzt seine übliche Niedergeschlagenheit fehlt, ist er noch nicht in der Lage den Perfekten Shishi Hokodan auszuführen. Majin Ken(sprich: Madschinn Kenn): Devil-God Strike. Jeremy's Ki-Blast auf Basis von Ruhe. Gelbe Farbe, wie seine Aura. Die Attacke ist Copyright by Namco, obwohl der Majin Ken im Videospiel kein Ki-Blast ist. Der Name hat mir aber irgendwie gefallen. Und der Vollständigkeit halber: Moko Takabisha(sprich: Muko Takkabischa): Fierce Tiger Ball. Ranma's Ki-Blast auf Basis von Stolz. Hellblaue Farbe, wie seine Aura. Es war für Ranma kein Problem die Technik wiederzuerlernen, nachdem er seinen Zeitsprung gemacht hatte. Wehe dir, Genma. ############################################################################# Anmerkung des Autors: Mein besonderer Dank geht an meinen Pre-reader Ölk-chan. Mann, das Kapitel ist länger geworden als geplant. Eigentlich wollte ich an dieser Stelle schon mit Ranma bei den Tendos in Nerima sein, aber es ist ständig was dazwischen gekommen. Zuerst Ryoga. Was taucht er auch ausgerechnet jetzt bei den Amazonen auf. Dann wollte Jeremy unbedingt einen Ki-Blast lernen und ließ es sich nicht mehr ausreden. Und dann waren da noch Jeremy's Alpträume(die übrigens immer noch keinen tieferen Sinn haben). Diese blöden Träume haben mir einfach keine Ruhe gelassen bin ich sie aufgeschrieben hatte. Glücklicherweise ließen sich Shampoo und Mousse dazu überreden, das ich ein paar von ihren Streitereien herausstreiche. Ich finde, in diesem Kapitel war viel zu wenig Ranma, nämlich gar nichts. Das nächste Kapitel wird dafür NUR von Ranma und seiner Ankunft bei den Tendos handeln. Naja, zu neunzig Prozent jedenfalls. Es wird sicher interessant, wie er diesmal die Situation löst. Manche werden sich fragen, warum sich Shampoo und Ryoga so wenig leiden können. Nun, im Manga hatten die Beiden wenig Kontakt, deswegen kann man nicht so sagen ob sie sich dort vertragen hatten. Hier ist Shampoo in ihrem Heimatdorf und zu Männern, die kein Heiratsmaterial sind reagiert sie nunmal ziemlich herablassend. Und das Ryoga ziemlich hitzig sein kann wenn er von oben herab behandelt wird wissen wir ja. Hat Ranma ja auch ständig gemacht. (Warum habe ich nur das Gefühl, mich vor euch erklären zu müssen?) Falls ihr euch wundert, das außer Cologne noch zwei andere verschrumpelte Mumien über Joketsuzoku herrschen, das habe ich mir einfach nur ausgedacht. 'Künstlerische Freiheit' nennt sich das, und im Manga wird nie das Gegenteil behauptet. Ich weiß, das in vielen anderen Fanfictions Cologne der Boß bei den Amazonen ist, aber ist es dann nicht etwas unwahrscheinlich das sie die ganze Zeit in Nerima verbringen kann? Das sie das Dorf alleine läßt, nur um ihre Enkelin zu verheiraten? Also hab ich Mascara und Comb dazugestellt. Paßt mir besser. Ja, ich weiß, ich habe mit dem Majin Ken einen typischen Self-Insert Fehler gemacht. Es ist aber keineswegs so, das Jeremy jetzt superstark ist, keineswegs. Der erste Majin Ken war zwar einen halben Meter groß, aber Jeremy hat ihn nicht aus eigener Kraft gemacht. Und der Zweite hatte nur Faustgröße und ihn ziehmlich erschöpft. Aber ich hab' es mir einfach nicht verkneifen können, ihm einen Specialmove zu verpassen. Ansonsten sehen wir uns in Kapitel 4: Ankunft in Nerima. Mögt ihr die Story? Liebt ihr die Story? Haßt ihr die Story? Haßt ihr mich? Laßt es mich wissen. Sinnvolle Kritik, Kommentare und Hinweise werden dankend angenommen. Nicht sinnvolle Kritik, Beleidigungen und dummes Gerede wird ignoriert. Über Todesdrohungen wird gelacht. Briefbomben werden für langweilige Momente aufgehoben. Schreibt an Mark_Soul@gmx.de oder in die Comments-Box. Bis dann. Kapitel 4: Ankunft in Nerima ---------------------------- Ranma stand an der Reling und starrte aufs Meer hinaus. Er konnte in der Ferne schon die japanische Küste erkennen. Sein Zopf und seine Kleidung flatterten im Wind, und ab und zu brach die Sonne durch die Wolken. Seine Gedanken wanderten zurück zu einer Zeit, die noch nicht geschehen war. Er hatte während der letzten Wochen viel Zeit zum Nachdenken gehabt, und er war fest entschlossen sein zweites Leben besser zu nutzen. Diesmal würde er sich nicht so einfach Verloben lassen. Ranma war sich ziemlich sicher, das es die Angst vor einer drohenden Heirat war, die verhindert hatte das er und Akane sich näher kamen. Wie sollten sie auch, wenn jedes Anzeichen von Freundschaft ihre Väter dazu veranlaßt hatte in die nächste Kirche zu rennen und einen Priester zu holen. Ohne diese Verlobung würde sicher vieles einfacher werden. Ein zweites Problem war sein Jusenkyo-Fluch. Akane hatte letztes Mal schon nicht gut darauf reagiert. Und selbst wenn er einen Zwischenfall wie den im Badezimmer diesmal vermied, würde er einer Beziehung zwischen ihm und Akane sicher nicht weiterhelfen. "Der Einsteiger" eine Ranma 1/2 FanFiction von Mark Soul Legaler Hinweis oder Disclaimer: Wozu schreib ich das hier überhaupt? Jeder weiß doch, das Ranma1/2 Rumiko Takahashi gehört und nicht mir. Und wenn ihr das nicht wißt, seid ihr offensichtlich in der falschen Fanfiction gelandet. "Standart Sprache" *Chinesisch* 'Betonte Worte' ~Geräusche~ {Panda-zeichen} Sollte ein normalerweise männlicher Charakter mit Nyanniichuan Fluch in seiner Jusenkyo-Form dargestellt werden, wird an seinem Namen der Suffix '-chan' angehängt. Anfänger-Alarm: Ich hab absolut keine Erfahrung im Fanfiction schreiben und bin auch sonst ein mieserabeler Geschichtenerzähler. Seid bitte nachsichtig. Self-Insert-Alarm: Es gibt Leute, die können Self-Inserts nicht ausstehen. Alle, die sich angesprochen fühlen, brauchen gar nicht weiterzulesen. Das hier ist nämlich eine Self-Insert (sozusagen). Jeremy entspricht zwar nicht meiner Person, kommt aber trotzdem aus unserer Welt. Und ist natürlich Ranma-Fan. Kapitel 4: Ankunft in Nerima Ranma starrte seinen Vater an. Genma schaute zurück und sah so aus als könnte ihn kein Wässerchen trüben. Um genau zu sein, Genma erwartete in diesem Moment das Ranma sich freute und ihm für seine Weitsichtigkeit dankte. Ranma dachte gar nicht daran. Er hatte vielmehr Lust, seinem Vater ein paar nette Amazonen-Spezialtechniken zu zeigen. Er verkniff es sich. Ranma hatte gedacht, das er es diesmal besser verkraften würde, wenn ihm sein Vater in seiner unverfroren egoistischen Weise erzählte, das er ihn mit jemand Fremden verlobt hatte. Das Ranma die Tochter eines alten Freundes von Genma heiraten mußte, nur weil der alte Trottel damals im Vollrausch ein dummes Versprechen gemacht hatte. Ranma hatte gewußt was Genma ihm erzählen würde, aber er war trotzdem genauso sauer wie das erste Mal. Er atmete tief durch, und schaltete mit Hilfe der 'Seele aus Eis' seine Gefühle ab. Ranma: "Nein!" Genma: (verwirrt)"Was heißt das, 'Nein'?" Ranma: "Nein heißt Nein. Eine negative Antwort auf eine Frage. Nein im Sinne von: Ich werde nicht heiraten." Genma: "Aber du mußt! Die Ehre unserer Familie steht auf dem Spiel." Ranma: (abfällig)"Was weißt du schon von Ehre? Alle Ehre, die wir je hatten, hast du verspielt mit deinen Betrügereien in den letzten zehn Jahren." Genma: (protestiert)"Ich habe nicht betrogen. Ich habe nur für einen Wertausgleich in der Gesellschaft gesorgt." Ranma sparte sich einen Kommentar darauf. Dieses Thema endete sowieso immer in einer Sackgasse. Außerdem stand etwas anderes zur Debatte. "Ich werde trotzdem nicht jemanden heiraten, den ich nie zuvor gesehen habe." Genma: "Du mußt! Ich habe es vor Jahren meinem alten Freund Soun Tendo versprochen. Die Schulen des Musabetsu Kakuto MÜSSEN vereint werden." Ranma: "Du sagst es. 'Du' hast es versprochen. Nicht ich. Also ist es 'dein' Problem. 'Ich' habe damit nichts zu tun." Genma: "Du wirst deinen Vater respektieren und tun was ich dir sage. Du wirst eine von Tendos Töchtern ehelichen. Oder ... " Er ließ die Drohung in der Luft hängen und ging in Kampfstellung. Ranma blickte sich auf der fast menschenleeren Straße um. Er bemerkte das die ersten Tropfen eines kommenden Regenschauers fielen. Das letzte Mal hatte er seinen Vater im Kampf überrascht und war dann davongelaufen. Das Resultat ist uns allen bekannt. Diesmal würde Ranma den Kampf zu Ende kämpfen. Er würde bis zum bitteren Ende seinen Mann stehen, auch wenn er in wenigen Augenblicken eine Frau sein würde. Er würde seinen Vater 'zwingen', die Heiratspläne zumindest Teilweise aufzugeben. (Es war ja nicht so, das Ranma nicht zum Tendo-Dojo wollte. Er wollte dort nur nicht als potentieller Heiratskandidat hin.) Der Himmel öffnete seine Schleusen, und Vater und Sohn begannen ihren Kampf. ############################################################################# Tokyo, die Hauptstadt von Japan. Nerima, ein außerhalb gelegener Stadtteil von Tokyo. Ein kleines Dojo innerhalb von Nerima. Ein Mann in einem braunen Gi, mit schulterlangen schwarzen Haar und Schnurrbart, öffnete seine Haustür und holte die Post aus seinem Briefkasten. Das Meiste war uninteressant. Werbung, eine Rechnung, noch mehr Werbung, das bestellte Magazin 'Börse für Jedermann' für eine seiner Töchter ... ... und eine kleine Postkarte aus einer fernen Provinz in China. Eine kleine Postkarte mit einem Panda-Motiv auf der Vorderseite. Der Inhalt der Postkarte ließ Soun Tendo spontan in Tränen ausbrechen, und er eilte zurück ins Haus um seine drei Töchter zusammen zu rufen. Ich denke ihr alle wißt was nun folgt. Wenden wir unsere Aufmerksamkeit also etwas Anderem zu. Machen wir einen kleinen Sprung zum Tokyo-Airport in der Stadtmitte. Der Flughafen lief fast über vor Menschen. Nichts anderes hätte man auch vom Tokyoter Hauptflughafen erwartet. Das geschäftige Treiben erinnerte an einen Ameisenhaufen. Wenn wir an Japaner denken, dann denken wir an Menschen mir Schlitzaugen und leicht gelblicher Hautfarbe. An Menschen mit glattem schwarzem Haar und im Nadelstreifenanzug. Japaner sind meist nicht über 1,50m groß, treten oft in Gruppen auf und sind ständig mit einer Kamera bewaffnet. Das dachte Jeremy bis jetzt auch. Er hatte sich geirrt. Er überragte die meisten Menschen um eine halbe Kopflänge, aber da hörte es schon auf. Keine gelbe Haut. Keine Schlitzaugen. Kein Nadelstreifenanzug. Auch keine Kamera. Und nur die Wenigsten hatten schwarzes Haar. Die Anderen hatten blonde, braune, grüne, rote, blaue, oder auch puddingfarbene Haare in allen Schattierungen. Ihre Kleidung war grell und auffällig. Und ihre Augen sahen aus wie die Augen eines Durchschnitts-Europaers. Was eigentlich nicht verwunderlich war, Anime-Figuren hatten schließlich auch keine Schlitzaugen. Jeremy zog seinen Rucksack zurecht und nahm Ryoga bei der Hand, damit dieser im Gedränge nicht verloren ging. Kurze Zeit später waren sie durch den Zoll und hatten das Flughafengelände verlassen. Ryoga: (atmet tief ein)"Ahhh... Es tut gut wieder zu Hause zu sein." Jeremy: "Hmm-hmm." Ryoga: "Und, wohin gehen wir jetzt?" Jeremy: "Ich weiß nicht. Du hast doch gesagt, du willst wieder zu dir nach Hause. Hast du deine Adresse bei dir?" Ryoga: "Hm, ja sicher. Warte mal ..." (kramt in seiner Tasche und gibt Jeremy einen Zettel.) Jeremy: "Kann ich unterwegs wohl bei einer Bank vorbeischauen? Ich möchte ein Konto eröffnen und die ganze ausländische Währung umtauschen." Ryoga: "Kein Problem. Und du bist natürlich eingeladen bei mir zu übernachten. Ohne dich hätte ich es nie zurückgeschafft." Jeremy winkte ein Taxi heran. "Hab ich gerne gemacht. Und danke für dein Angebot." Ryoga: "Ist doch Ehrensache." Die Beiden stiegen in ein Taxi ein und verschwanden im Verkehrsgetümmel in Richtung Nerima. ############################################################################# Der Regen hatte vor ein paar Minuten aufgehört. Ranma-chan hatte in einem kleinen Park ein Feuer entfacht und war nun dabei etwas Wasser für die Rückverwandlung aufzuheizen. Ihr Kampf mit Genma war erfolgreich gewesen. Zum ersten Mal seit Wochen hatte sie sich nicht zurückgehalten. Das sie an ihre Jusenkyo-Form wesentlich besser gewöhnt war als der Panda half zusätzlich. Der Teekessel auf dem Feuer begann leise zu pfeifen, und Ranma-chan nahm ihn herunter und ging zu dem immer noch ohnmächtigen Panda hinüber. Das kochende Wasser machte wieder einen Menschen aus Genma und weckte ihn gleichzeitig auf unsanfte Weise. Genma: "Auuuu-Heißheißheißheiß...." Ranma-chan: "Na, wieder wach?" Genma starrte seinen Sohn/Tochter an. Er wußte, das Ranma in letzter Zeit erhebliche Fortschritte gemacht hatte, aber das er 'so' gut war hatte er nicht erwartet. "Hör mal, Ranma. Wegen deiner Heirat ... " Ranma-chan hob die Hand, und Genma brach den Satz ab. "Ja, ich habe auch darüber nachgedacht." Sie warf einen Seitenblick auf den Kessel. Ranma-chan hätte sich gerne wieder zurückverwandelt, aber erstens war das Wasser noch kochendheiß, und zweitens war es besser wenn sie für ihr Vorhaben ein Mädchen war. Sie kippte das Wasser demonstrativ aus und setzte sich. "Dein Freund Tendo hat keinen Sohn, nur drei Töchter, nicht wahr? Zu Schade das du auch nur eine Tochter hast." Genma starrte seine 'Tochter' nur mit offenem Mund an. Ranma-chan: "Es ist Essig mit der Vereinigung der Schulen, Pop. Du kannst nicht zwei Frauen miteinander verheiraten." Nur langsam sanken die Worte in Genma's Bewußtsein. Er konnte regelrecht spüren, wie die scharfe Klinge eines Katana seinen Kopf vom Körper trennte. Genma: (unsicher)"Das ... das meinst du nicht ernst, oder?" Ranma-chan: (fröhlich)"Natürlich meine ich das ernst. Im Gegensatz zu dir kann ich sehr wohl in meiner Jusenkyo-Form leben. So brauche ich kein 'Wahrer Mann' zu sein. So brauche ich nicht mehr stark zu sein. Als Mädchen 'darf' ich schwach sein. Als Mädchen 'darf' ich Spaß haben." Sie stand auf, drehte sich spielerisch im Kreis und lachte ein typisches Mädchenlachen. "Als Mädchen hätte ich ein so viel 'besseres' Leben wie vorher." Genma griff Ranma-chan bei den Schultern und schüttelte sie. "Bist du von Sinnen, Sohn? Wie kannst du an sowas auch nur 'denken'?" Ranma-chan schlug seine Hände beiseite und starrte ihm in die Augen. Ihre Stimme war todernst. "Du hast mein Leben lange genug ruiniert. Dank dir habe ich zehn Jahre auf der Straße gelebt. Zehn Jahre kein Zuhause gehabt. Zehn Jahre ohne Freunde, ohne Familie. Dank dir habe ich panische Angst vor Ka-ka-katzen. Dank dir gibt es dutzende von Sensei's, die den Namen Saotome verfluchen, weil du sie bestohlen hast. Du hast mein ganzes Leben bestimmt, und jetzt willst du mir auch noch sagen wen ich zu Heiraten habe. Ich werde da nicht mitmachen." Ranma-chan hatte während ihrer Rede nicht ein einziges Mal die Stimme erhoben, aber die Kälte in ihren Worten ließ Genma erschaudern. "Ranma, ich weiß ich war nicht immer ein perfekter Vater, aber ich habe nur dein Bestes gewollt." Genma straffte sich und versuchte seine Stimme möglichst überzeugend klingen zu lassen. Er durfte nicht zulassen das Ranma als Frau weiterlebte. Nodoka würde ihn umbringen. Und Ranma mußte auch ein Mann sein um eine von Soun's Töchtern zu ehelichen. Vielleicht konnte Genma seinem Sohn die Sache ja anderweitig schmackhaft machen. Genma: "Ich verstehe das du enttäuscht von mir bist. Ich verstehe das du genug hast von unserem Herumgereise. Wenn wir uns bei den Tendos niederlassen wird damit Schluß sein. Du wirst ein Zuhause haben. Du wirst hier Freunde machen können. Du wirst endlich ein ruhiges Leben haben können. Alles was du tun mußt ist dich mit einer der Tendos zu verloben und URKS!" Genma sah den Schlag nie kommen. Alles was er spürte war ein grauenhafter Schmerz im Magen, unter dem er sich krümmte. Ranma-chan packte ihren Vater am Gi und zog ihn wieder zu sich hinauf auf Gesichtshöhe. Ranma-chan: "Versuche nicht mich zu überzeugen. Solange du nicht deine Pläne aufgibst, bleibe ich ein Mädchen." Genma sah sie an. Seine Stimme war schwach, aber genau so hinterhältig wie sein hämisches Lächeln. "Du wirst es nicht schaffen. Heißes Wasser wird seinen Weg zu dir finden, und jeder wird das Geheimnis kennen. Du vergißt, das ich auch einen Jusenkyo-Fluch habe." Ranma-chan ließ ihren Vater verächtlich in den Dreck fallen. "Ich habe nichts vergessen. Niemand hier weiß das die Verwandlung nur durch kaltes Wasser ausgelöst wird. Ich werde einfach sagen das ich mich mit heißen Wasser verwandle, so wie du dich mit kaltem." Sie sah Genma drohend in die Augen und ballte die Fäuste. "Ich habe mehr Erfahrung damit mich wie ein Mädchen zu benehmen als du denkst. Niemand wird auf die Idee kommen das ich jemals etwas anderes als ein Mädchen wäre." Die Beiden starrten sich lange wortlos an. Ranma-chan wußte, das sie nicht dauerhaft als Frau leben konnte. Einen Monat vielleicht, maximal Zwei. Aber soweit würde es nicht kommen. Sie wußte das sie gewonnen hatte. Irgendwie versetzte es ihren Vater in Panik, wenn sie zu lange ein Mädchen blieb. Als sie wegen des Katzenzunge-Shiatsupunktes sich nicht mehr zurückverwandeln konnte, wäre Genma beinahe durchgedreht. Ranma-chan wußte nur nicht den Grund dafür. Genma wußte ihn. Der Grund hieß Nodoka. Genma wußte das Ranma es ernst meinte. Er wußte das er bereit war es durchzuziehen. Genma wußte das er verloren hatte. Genma: "Weißt du was du mir damit antust? Du sagst unser Name hätte keine Ehre mehr. Du hast grade sichergestellt das es wirklich so ist." Ranma-chan: "Schwörst du, schwörst du auf die Kunst, das du keinen Versuch unternehmen wirst mich mit einer der Tendo-Töchter zu verloben?" Hoffnung blitzte in Genma's Augen auf. "Was würdest du tun wenn ich schwöre?" Ranma-chan: "Ranma Saotome hält immer sein Wort, selbst wenn er es nicht gegeben hat. Aber er tut es auf seine Weise. Schwörst du?" Genma nickte nur stumm. Ranma-chan reichte die Antwort trotzdem. Sie wußte das ihr Vater es mit seinen Versprechungen nicht so genau nahm. Mit der Zeit würde er das Thema unweigerlich wieder aufgreifen. Aber für den Anfang konnte sich Ranma-chan sicher sein das sie ihre Ruhe hatte. Ranma-chan: "Ich werde zu deinem Freund mitkommen. Aber nicht weil du es willst, sondern weil ich es satt habe auf der Straße zu leben." Genma wollte etwas sagen, aber Ranma-chan schnitt ihm mit einer scharfen Bewegung das Wort ab. Ranma-chan: "Denk nicht mal dran. Wenn du irgendwie versucht mich zu hintergehen bin ich weg. Du kannst von mir aus bei deinem Freund bleiben, aber ich setzte dann meine Reise fort." Genma ließ die Schultern hängen. Momentan hatte er keine Möglichkeit, seinen Wunsch irgendwie wahr werden zu lassen. Genma überlegte diesen Gedanken weiter, schwieg aber. Als Ranma-chan keine weiteren Proteste von ihrem Vater hörte, entfachte sie ein weiteres Feuer. Sie wollte nicht länger als nötig eine Frau sein. Ranma-chan: "Pop, bevor ich es vergesse: Du wirst meinen Fluch mit keinem Wort erwähnen!" Genma: "Aber ..." Ranma-chan: "Ich sagte: Du wirst kein Wort darüber verlieren. Ist das klar?" Genma: (gelangweilt)"Wenn du meinst. Aber warum?" Ranma-chan: "Ich möchte nicht das sie mich für eine Art Freak halten. Oder womöglich für einen Perversen. Du hinterläßt nämlich schon schlechten Eindruck genug." ############################################################################# Tendo-Dojo. Vater und drei Töchter sind um den Tisch versammelt. Soun hatte grade das alte Versprechen zwischen ihm und Genma erwähnt. Kasumi, Nabiki und Akane reagierten nicht grade gut darauf. Ihre Gedanken waren recht unterschiedlich. Kasumi: Niemand kann wirklich sagen was hinter Kasumi's Stirn vorgeht. Aber sie war die Älteste von den Dreien, und Kasumi wußte das damit am wahrscheinlichsten 'sie' mit Ranma verlobt werden würde. Kasumi war sehr traditionsbewust, und wenn ihr Vater das Versprechen wirklich auf die Familienehre gegeben hatte, dann mußte es eingehalten werden. Im Notfall würde sie sich einverstanden erklären sich mit Ranma zu verloben. Aber nur im Notfall, denn Ranma war zwei Jahre jünger als sie, und jüngere Männer waren so langweilig. Außerdem fand sie Tofu Ono nett, und eine bestehende Verlobung würde jede andere Beziehung ausschließen. Nabiki: Es ist nicht leicht zu erkennen was Nabiki wirklich denkt. Gegen einen Hausgast hatte sie eigentlich nichts, solange er bezahlte. Was sie störte war, das die Gefahr bestand mit diesem Ranma verlobt zu werden. So etwas war in ihrer Karriere nicht vorgesehen. Natürlich hätte sie irgendwann geheiratet, jemanden mit viel Geld. Aber nicht zu so einem frühen Zeitpunkt. Und erst recht keinen mittellosen Kampfsportler. Wenn ihr Vater recht hatte, und Ranma und Genma waren zehn Jahre auf Trainingsreise gewesen, dann hatten sie weder viel Geld noch Besitztümer. Andererseits, wenn Ranma ein guter Kämpfer war, dann konnte sie ihn gegen andere Sportler antreten lassen und die Wettsummen kassieren. Wenn er gut aussah konnte sie Fotos von ihm an die Schülerinnen von Furinkan verkaufen. Oder sie könnte ihn als Bodyguard engagieren. Akane: Ihre Gedanken waren einfach. Ranma war ein Junge, das hieß er war ein Perverser wie alle anderen auch. Insgesamt war also keine von ihnen sonderlich erpicht auf diese Verlobung. Nabiki: "Dad, hab ich das richtig verstanden? Du hast diesen Ranma nie zuvor gesehen, aber willst trotzdem das er eine von uns heiratet?" Soun: "Nun ... äh ... Ja." Akane: (verschränkt die Arme)"Ohne mich!" Kasumi: "Ich weiß ja das immer nur unser Bestes willst, Vater. Aber hättest du uns nicht etwas 'früher' davon erzählen können?" Soun: "Ich habe auch erst heute davon erfahren das mein alter Freund Saotome uns besuchen kommt. Er sollte eigentlich jeden Tag hier eintreffen." Nabiki: "Ich glaube was Kasumi sagen wollte ist, du hättest uns sagen sollen das dieses Versprechen überhaupt besteht." Soun: (verlegen)"Hehehe, das habe ich über all die Jahre ganz vergessen gehabt." Nabiki: "Wie bist du überhaupt auf die Idee gekommen? Was würdest du machen, wenn dieser Genma auch nur eine Tochter hätte?" Soun: (zuckt mit den Schultern)"Zum Glück hat Genma einen Sohn. Vielleicht hatten wir damals etwas zuviel Sake getrunken, aber ein Versprechen ist nunmal ein Versprechen." Nabiki: <'Etwas zuviel Sake'? Übersetzung: Kurz vor Verlust der Muttersprache.> Akane: "Ich pfeif auf dein Versprechen. Ich werde keinen Jungen heiraten!" Nabiki: (schnippisch)"Du kannst auch gerne ein Mädchen heiraten." Akane: (ärgerlich)"So habe ich das nicht gemeint, und das weißt du ganz genau. Wenn es ein richtiger Mann wäre, wäre das was ganz anderes." (fängt an von Tofu zu träumen) Kasumi: "Beruhigt euch doch wieder. Es gibt keinen Grund sich zu Streiten. Warten wir doch erstmal ab wenn dieser Ranma kommt, dann finden wir sicher eine Lösung die uns allen gerecht wird." Akane: "Pah! Sicher kann er es gar nicht erwarten uns gleich alle drei zu heiraten." Kasumi: (tadelnd)"Akane, es ist nicht nett so über jemanden zu reden den man noch nie gesehen hat." Nabiki: "Ich finde, dafür das Ranma noch gar nicht da ist, hat er schon genug angerichtet. Wir können uns mit dem Problem auseinandersetzen wenn es da ist. Wenn ihr mich jetzt entschuldigt, ich habe noch ein paar Geschäfte zu erledigen." Sie stand auf und verschwand die Treppe hinauf. Akane erhob sich ebenfalls. Sie sah stirnrunzelnd auf ihren Vater und ging dann in Richtung Dojo, wahrscheinlich mußte sie erst wieder Frust abarbeiten. Kasumi: (steht auch auf)"Wenn wir bald Gäste erwarten sollte ich vielleicht zusätzliche Vorräte einkaufen gehen." Soun blieb allein zurück. Er hatte sich so auf die Vereinigung der Schulen gefreut, aber seine Töchter schienen diese Freude nicht zu teilen. Trotzdem wußte er das jede von ihnen die Verlobung eingehen würde wenn er es verlangte. Auch wenn Nabiki ihn ruinieren, und Akane ihm später alle Knochen brechen würde. Er seufzte und begann das alte Shogi-Brett zu suchen, mit dem er und Genma damals so viele Stunden verbracht hatten. ############################################################################# Nerima, einige Kilometer vom Tendo-Dojo entfernt. Ryoga: "Endlich! Was glaubst du, wie lange ich dieses Haus nicht mehr gesehen habe?" Jeremy: "Ich weiß nicht. Wie lange?" Ryoga: "Ich weiß es auch nicht, aber auf jeden Fall 'zu' lange." Es hatte einige Zeit gedauert bis sie Ryoga's Adresse gefunden hatten, aber schließlich standen sie doch vor dem Haus der Hibiki's. Ryoga griff sich in die Tasche. Dann in die Andere. Dann setzte er den Rucksack ab und suchte in den Seitenfächern. Ryoga: "Wo hab ich nur die Schlüssel gelassen...?" Jeremy verdrehte die Augen. Ryoga: "Ich find' ihn nicht. Macht nichts, wir haben immer einen Reserve- schlüssel hier versteckt." Er hob den großen Blumentopf neben der Tür an und nahm einen Schlüssel darunter weg. "Für Notfälle." Dann schloß er auf. Das heißt, er wollte aufschließen. Ryoga: (wundert sich)"Merkwürdig. Es war gar nicht abgeschlossen. Naja, meine Eltern werden es wohl vergessen haben. Komm, ich zeig dir mein Zimmer." Jeremy folgte Ryoga in die Wohnung. Zuerst landeten sie im Wohnzimmer. Dann in einer Besenkammer. Schließlich hatte Ryoga eine Tür gefunden, vor der in großen Buchstaben sein Name stand. Ryoga: "Diesmal bin ich mir aber sicher, das 'das' mein Zimmer ist." Jeremy: "Da könntest du sogar recht haben." Ryoga verfehlte die Ironie in den Worten und öffnete die Tür. Er blieb so abrupt stehen das Jeremy gegen seinen Rücken lief. Ryoga: (überrascht)"Mom?" Eine Frau, mitte Dreißig mit dunkelgrünem Haar, drehte sich um. "Ryoga? Bist du das?" Ryoga: "Mom!" Er lief auf seine Mutter zu und umarmte sie stürmisch. Frau Hibiki wirbelte ihren Sohn wie eine Puppe durch die Luft. "Ryo-chan, ich hab dich ja seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen." Sie setzte Ryoga wieder ab und strich ihm durchs Haar. "Laß dich mal anschauen. Geht's dir auch gut? Wo kommst du her?" Ryoga: "Sicher geht's mir gut. Und ich komme (deutet hinter sich) durch die Tür!" Ryoga's Mutter: "Durch was für eine Tür? (dreht sich um) Merkwürdig, ich könnte schwören das die Tür eben noch auf der anderen Seite war. Und wer ist der Junge da?" Ryoga: "Darf ich bekannt machen? Mom, das ist Jeremy. Jeremy, das ist meine Mutter." Jeremy verbeugte sich artig. "Sehr erfreut." Ryoga: (zu seiner Mutter)"Er hat mir geholfen nach Hause zu finden. Ich hab mich mitten in China verlaufen." Ryoga's Mutter: (zu Jeremy)"Du weißt ja gar nicht was du uns für einen Gefallen getan hast. Wir Hibiki's haben leichte Probleme mit unserer Orientierung. Darf ich dich zum Essen einladen?" Jeremy: "Ja, das ist mir auch schon aufgefallen. Und die Einladung nehme ich gerne an, aber ich möchte keine Umstände bereiten." Ryoga's Mutter: "Unsinn, das tust du nicht. Im Gegenteil, ich freue mich wenn ich mal wieder für jemand anderes kochen kann." Ryoga: "Und nach dem Essen brauch' ich ein Bad. Ein schönes heißes Bad im eigenen Furo." Ryoga's Mutter: "So wie du aussiehst hast du das auch nötig. Und dein Freund auch. (schaut sich verwirrt um) Wo war noch mal die Tür?" Jeremy deutete wortlos zu Ausgang. Ryoga: "Wo wir grad' dabei sind, Mom. Weißt du wo Dad ist?" Ryoga's Mutter: "Der ist Dienstag zum Zigaretten holen gegangen. Er sollte Ende nächster Woche wieder hier sein." ############################################################################# Ranma stand vor der Einfahrt des Tendo-Dojo. Noch hatte er die Möglichkeit umzukehren. Noch konnte er sich umdrehen und zurück nach China gehen, um ein Gegenmittel für seinen Fluch zu finden. Er schüttelte den Kopf und ging durchs Tor auf die Haustür zu. Auf halbem Weg drängte sich Genma an ihm vorbei. Ranma griff ihn am Arm und hielt ihn zurück. "Ich warne dich. Kein Wort von Verlobung, und kein Wort von meinem Fluch." Dann ließ er ihn wieder los. Genma schluckte, nickte, und ging weiter zur Tür. Er klingelte. ~Dingdong~ Ranma's Herz schlug schneller. Er durfte es diesmal nicht vermasseln. Er mußte sich und vor allem sein vorlautes Mundwerk unter Kontrolle halten. Genma hatte das Gefühl, das die Temperatur um ein paar Grad sank, aber er lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf die Tür, als diese plötzlich geöffnet wurde. Kasumi musterte die beiden Besucher. Zum einen war dort ein Mann in einem etwas verdreckten Karate-Gi, wahrscheinlich also ein Martial Artist. Er schien ungefähr im gleichen Alter wie ihr Vater zu sein. Daneben stand ein gutaussehender Junge zwischen fünfzehn und siebzehn Jahren. Er hatte ein rotes, chinesisch aussehendes Hemd an und trug eine schwarze Stoffhose. Kasumi: "Guten Tag. Kann ich ihnen irgendwie helfen?" Genma versuchte ausnahmsweise mal einen guten Eindruck zu machen. "Vielleicht können sie das. Wohnt hier jemand namens ..." Er kam nie dazu seinen Satz zu beenden. Soun polterte in die Eingangshalle und begrüßte Genma stürmisch. Ranma fragte sich spontan ob Soun die Technik des Amazonen-Würgegriffes kannte. Soun: "Saotome, alter Freund. Nach all den Jahren." Genma: "Tendo, es tut gut dich wieder zu sehen." Die Beiden schlugen sich kameradschaftlich auf den Rücken, und dann hatte Soun Genma und Ranma auch schon ins Haus geschoben. Soun: "Kasumi, schnell, hole deine Schwestern. Unsere Gäste sind da." Kasumi's ewiges Lächeln fiel etwas zusammen, aber sie ließ sich nichts anmerken. "Ja, Vater." Sie ging die Treppe hinauf um Akane und Nabiki Bescheid zu sagen. Soun schleppte die Saotomes ins Wohnzimmer. Genma legte die Hand auf Ranma's Schulter und schob ihn vor Soun hin. "Darf ich vorstellen: Mein Sohn Ranma." Soun brach spontan in Tränen aus und umarmte Ranma. "Oh wie sehr ich auf diesen Tag gewartet habe." Genma: (hebt unsicher die Hand)"Uhmm ... Tendo? Es gibt da ein kleines Problem mit unserem Plan ... ich fürchte die Heirat kann nicht stattfinden." Er schielte auf Ranma. Soun ließ Ranma los, seine Stimme war aufgeregt. "Natürlich kann sie das nicht. Wir müssen erst Gäste einladen, ein Büfett vorbereiten, eine Kirche mieten, einen Priester rufen ... " "NIE UND NIMMER!!" (dreimal dürft ihr raten wer das sagt) Drei Köpfe drehten sich zum Ursprung der Stimme um. Dort in der Tür stand Akane, verschwitzt und in ihrem üblichen gelben Karateanzug. Daneben standen Nabiki, mit ihrem typischen neutralen Gesichtsausdruck, und Kasumi, immer noch mit Küchenschürze. Der Anblick von Akane mit langen Haaren weckte in Ranma längst vergessene Erinnerungen. Soun hatte den letzten Kommentar vollkommen überhört. Er stellte sich freudig neben seine Töchter und deutete der Reihe nach auf sie. "Kasumi, neunzehn. Nabiki, siebzehn. Und Akane, sechzehn. Such dir eine aus, sie ist deine Verlobte." Akane stapfte wütend zu Ranma und stemmte ihre Hände in die Hüfte. "WIR WERDEN DICH NICHT HEIRATEN!!" Soun sah geschockt auf seine jüngste Tochter, während Ranma vollkommen ruhig blieb und ihr in die Augen sah. "Und ich werde euch nicht zwingen." Soun heulte los. "Waaaah! Meine kleine Akane will mir das Herz brechen!" Dann sanken Ranma's Worte ein. "Was sagst du da?" Ranma: "Herr Tendo, ich kann keine ihrer Töchter heiraten. Ich kenne sie überhaupt nicht, und sie kennen mich nicht. Außerdem kann es sein das sie schon eigene Pläne haben, oder?" Stille senkte sich über den Raum. Kasumi und Nabiki sahen halbwegs erleichtert aus, anscheinend war auch Ranma nicht sonderlich begeistert von der Idee. Akane hmpfte, setzte sich ans andere Ende vom Tisch als Ranma (möglichst weit weg von ihm) und verschränkte ihre Arme von der Brust. Soun: (heult)"Waaah! Nun werden die Schulen nie vereinigt werden." Kasumi versuchte ihn zu trösten. "Aber Vater, beruhige dich doch." Soun dachte gar nicht daran. Die 'Dämonenkopfattacke' ist kein wirklicher Angriff, sondern nur eine besondere Manifestierung der Aura, die dem Gegenüber auf einer unterbewußten Ebene Furcht einflößt. Obwohl Genma sich dieser Tatsache bewußt war fing er doch an zu zittern. Dämonen-Soun: "SAOTOME! WIE KONNTEST DU NUR DEIN VERSPRECHEN BRECHEN?!?" Genma: (kleinlaut)"Es ist nicht meine Schuld. (deutet auf Ranma) 'Er' weigert sich." Nabiki griff ein und brachte ihren Vater wieder auf ein normales Level zurück. "Dad, das einzige Versprechen hier besteht zwischen dir und Herrn Saotome. Ich sehe nicht ein warum wir und Ranma nun die Folgen tragen sollen." Ranma: "Ihre Tochter hat recht. Arrangierte Verlobungen sind längst aus der Mode. Ganz zu schweigen davon, das mein Vater mir erst heute morgen von dieser Sache erzählt hat. Ein wenig spät wie ich finde." Kasumi: "Gute Güte. Du hast auch erst heute davon erfahren?" Die zwei Idioten, ääh, zwei Erwachsenen sahen sich vier nicht erfreuten Jugendlichen gegenüber. Soun: (weinerlich)"Aber diese Hochzeit muß stattfinden. Genma und ich haben dieses Versprechen damals auf unsere Familienehre geschworen." Ranma erhob sich. "Es tut mir leid Herr Tendo, aber der Name Saotome trägt keine Ehre mehr. Sie wurde von ihrem..." Er warf Genma einen ärgerlichen Blick zu. "...'alten Freund' verspielt." Er seufzte und blickte in die Runde, dann wieder auf Soun. "Herr Tendo, glauben sie wirklich das Ihre Töchter glücklich sein würden, wenn Sie sie mit jemand vollkommen fremden verloben? Ich denke nicht." Soun sah seinen Nachwuchs an. Vielleicht war es ja doch ein Fehler gewesen. Aber nun war dieser Fehler gemacht, und nun mußten Konsequenzen folgen. Soun wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und machte ein ernstes Gesicht. Seine Stimme war gefaßt. Soun: "Es mag sein das du recht hast. Aber bedenke, es steht nicht nur deine Ehre auf dem Spiel, sondern auch die unsere. Willst du es wirklich verantworten, auch unseren Namen zu entehren?" Ranma schluckte. Soun hatte recht, daran hatte er nicht gedacht. (Anm.d.Autors: Es sollte an dieser Stelle vielleicht angemerkt werden, das in Japan die Familienehre sehr viel mehr zählt als hier.) Genma faßte neuen Mut. Soun war immer der Schlauere von ihnen gewesen. Er wußte das ihm was einfallen würde wie er Ranma überzeugen könnte. Sein Sohn würde es nie wagen die Ehre von Anderen zu verletzen. Er fuhr Ranma an. "Da hörst du es. Es gibt keinen Weg hinaus. Du wirst eine von Souns Töchtern wählen und sie als Verlobte nehmen." Er deutete auf die drei Mädchen. "Was ist, wenn jemand erfahren würde das ihr zukünftiger Mann sie verlassen hat? Willst du das wirklich riskieren?" Ranma ballte die Fäuste und knirschte mit den Zähnen. Aber er setzte sich wieder. " ~Seuftz~ Ich sehe schon, ich habe Wahl. Aber ich tue es nicht freiwillig." Er sah von Kasumi über Nabiki zu Akane. "Ich überlasse euch die Entscheidung." Die drei Schwestern wußten nicht was sie sagen sollten. Sie wollten die Verlobung genauso wenig wie Ranma, aber wenn die Ehre der Familie auf dem Spiel stand konnten sie der Sache nicht einfach so den Rücken zukehren. Ranma: "Aber nicht hier und heute. Ihr kennt mich überhaupt nicht. Ich denke, es ist mindestens die Dauer eines Jahres nötig, um so eine Entscheidung fällen zu können." Die Tendo-Schwestern sahen sich an. Ein Jahr Bedenkzeit waren in Ordnung. Vielleicht würde sich eine ihnen bis dahin genug mit Ranma angefreundet haben um diesen Schritt zu wagen. Bis jetzt machte er jedenfalls einen vernünftigen Eindruck. Alle drei nickten. Ranma wandte sich wieder an Soun. "Dann ist hier mein Vorschlag: Sie werden mir und ihren Töchtern zwölf Monate Zeit geben uns kennenzulernen. Wenn bis dahin eine ihrer Töchter meint mit mir leben zu können, gut. Wenn nicht.." Er starte Soun eindringlich in die Augen."..dann muß mit dem Versuch der Ehre genüge getan sein, und jeder von uns wird seinen eigenen Weg gehen." Soun dachte einen Moment nach. "Einverstanden. Aber unter einer Bedingung: Du wirst für diese Zeit mit deinem Vater bei uns wohnen, damit wir dich besser kennenlernen können." Genma war erleichtert. Nicht nur, das wieder eine Chance bestand das sein Sohn heiratete, sie hatten nun für die Dauer eines Jahres ein Dach über dem Kopf und freie Verpflegung. Ranma war auch erleichtert. Die Sache hatte doch noch ein gutes Ende genommen. "Wenn Sie uns zeigen wo wir bleiben sollen." Soun: "Aber natürlich. Kasumi, bist du so nett und zeigst den beiden unser Gästezimmer?" ############################################################################# Ranma lag im Gästezimmer der Tendos auf seinem neuen Futon. Das heißt, eigentlich war es sein altes Futon, trotzdem hatte er es grade erst bekommen. Er hatte seine wenigen Habseligkeiten schnell im Schrank verstaut, und das Zimmer so eingerichtet wie er es gewohnt war. Jetzt lag er auf seinem Bett und genoß den Augenblick der Stille. Er war froh wieder zu Hause zu sein. Kasumi öffnete die Tür und kam herein. "Ranma, kann ich dir noch irgendwie helfen?" Sie sah sich im Zimmer um. "Gute Güte, du hast dich aber schnell eingelebt." Ranma stand auf und schüttelte den Kopf. "Nein danke, ich habe alles was ich brauche. Wenn man wie ich immer unterwegs ist, dann lernt man schnell sich an neue Plätze anzupassen." Kasumi lächelte (was sonst?) und wollte grade wieder gehen, als Ranma sie zurückhielt. "Kasumi?" Sie drehte sich nochmal um. "Würde es euch etwas ausmachen, wenn ich euer Dojo benutze?" Kasumi: "Oh nein, überhaupt nicht. Die einzige, die das Dojo noch benutzt, ist Akane. Mein Vater gibt keine Unterrichtsstunden mehr, seitdem unsere Mutter verstorben ist." Kasumi's Ausdruck wurde traurig, Ranma wußte das dieses Thema immer noch ein wunder Punkt war. "Das tut mir leid." Kasumi: (lächelt wieder)"Ist schon gut. Wenn du willst kannst du jetzt im Dojo trainieren, ich glaube Akane ist für heute schon fertig." Ranma nickte und ging hinter ihr her die Treppe hinunter. Während Kasumi in der Küche verschwand, durchquerte er das Wohnzimmer und ging durch die Terrassentür in den Garten. Er warf einen mißtrauischen Blick auf den Fischteich, dann betrat er das Dojo. Genma sah von seinem Shogi-Spiel mit Soun auf und hinter seinem Sohn her. Seitdem sie wieder in Japan angekommen waren hatte sich Ranma merkwürdig verhalten. Genma schüttelte den Gedanken ab und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Spielbrett zu. Kasumi war fleißig in der Küche am hantieren und traf erste Vorbereitungen fürs Abendessen. Schließlich sollten ihre Gäste einen guten Eindruck bekommen, und was eignete sich besser dazu als ein gutes und reichliches Mahl? Akane: (kommt herein)"Was tut dieser JUNGE in 'unserem' Dojo??" Nabiki, welche am Küchentisch saß und die Zeitung (Börsenteil) studierte, sah ihre Schwester sarkastisch an. "Das, wofür ein Dojo da ist: Er trainiert dort." Sie nippte an ihrem Kaffee und vergrub die Nase wieder in der Zeitung. Kasumi: "Er hat höflich gefragt, und ich dachte das du für heute schon fertig wärst. Aber wenn du auch noch trainieren willst, ich bin sicher es ist Platz genug für euch beide." Nabiki: (von hinter der Zeitung)"Dad hat gesagt das Ranma mit seinem Vater zehn Jahre auf Trainingsreise war. Vielleicht ist er gut genug das ihr zusammen üben könnt. Du hast dich doch beschwert das du keine passenden Gegner hast." Akane: (sauer)"Ja, und nachdem du das in der Schule bekannt gegeben hast, darf ich jeden morgen gegen fast alle Jungs in Furinkan kämpfen." Nabiki sah wortlos auf, und trank ihren Kaffee. Akane: "Alles nur wegen diesem Möchtegern-Samurai. Kuno no Baka. Am liebsten würde ich ihn %&#*§%$ und dann *~§&/!&$§." Kasumi: (erbleicht):"Gute Güte, Akane! Es gehört sich nicht soetwas zu sagen." Akane biß die Zähne zusammen. Kasumi konnte manchmal so naiv sein. "Ich muß mich abreagieren. Nabiki, kauf' schon mal neue Ziegelsteine." Sie stapfte aus der Küche, durch das Wohnzimmer an den zwei Idioten, ähm, Vätern vorbei und dann in Richtung Dojo. Sie würde diesem Ranma zeigen wer von ihnen Beiden besser war. Sie würde ihm eindeutig klarmachen, das 'sie' ganz sicher 'nicht' als seine Ehefrau taugte. Wer würde schon jemand heiraten wollen, der ihn zusammenschlug? Soun und Genma sahen Akane im Dojo verschwinden. Soun: "Saotome?" Genma: "Tendo?" Soun: "Ist Akane grade ins Dojo gegangen?" Genma: "Hm-hm." Soun: "Ist Ranma nicht auch vorhin ins Dojo gegangen?" Genma: "Hm-hm." Soun entkorkte die Sakeflasche. ############################################################################# Als Akane das Dojo betrat war Ranma mitten in einer Kata. Sie konnte nicht anders als stehenzubleiben und zuzusehen. Ranma kämpfte nicht einfach nur einen Schattenkampf, er 'floß' regelrecht durch die Bewegungen. Dann, plötzlich, explodierte er in eine rasend schnelle Kombination aus Schlägen und Tritten. Er sprang hoch und setzte die Techniken in der Luft fort. Mit jeder Bewegung schien er länger in der Luft zu bleiben. Nach der Landung fiel er in einen tiefen Stand. Akane: Ranma stoppte plötzlich, richtete sich auf und sah zu Akane. Akane schnappte aus ihren Gedanken. Sie ging in die Mitte des Raumes, verschränkte ihre Arme und rümpfte die Nase. "Du scheinst ja etwas von der Kunst zu kennen. Meinst du, du kannst gegen mich bestehen?" Die ehrliche Antwort wäre 'Ja' gewesen. Aber Ranma wußte, das er das Akane nicht ins Gesicht sagen konnte. Er zuckte die Schultern. "Ich weiß nicht. Ich hab keine Ahnung wie gut du bist." Akane stellte sich mit etwas Abstand vor ihm hin. "Dann finde es doch heraus. Was hältst du von einem kleinen Match?" Ranma nickte und verbeugte sich. Akane verbeugte sich ebenfalls und ging in Kampfstellung. Verwirrt sah sie zu Ranma. Er stand immer noch da, Beine zusammen, Hände hinter den Rücken. Akane: Eine kleine Stimme flüsterte in ihren Gedanken 'Oder besonders gut.', aber Akane ignorierte es. Sie griff an. Die folgende Szene kann man sich sicher gut vorstellen. Was Akane auch versuchte, es war nutzlos. Und das, obwohl sie diesmal von Anfang an mit voller Kraft angriff. Ranma wich den Schlägen und Tritten von Akane mühelos aus, er nahm nicht mal die Hände von Rücken. Er drehte sich immer nur soviel zur Seite, das Akane ihn knapp verfehlte. Nach ein paar Minuten war sie tüchtig am Schwitzen, und mit jeder weiteren Sekunde wurde sie frustrierter. Akane: "Was ist los? Greif du mich auch an!" Ranma dachte darüber nach. Er wußte, Akane wurde immer ärgerlich wenn er sie nicht ernst nahm. Er wollte den Fehler diesmal nicht machen, aber er konnte sie doch nicht wirklich schlagen. Mit einem gewaltigen Salto setzte er über sie hinweg. Akane drehte sich schnell um und sah, das ihr Gegner jetzt ebenfalls eine Kampfposition eingenommen hatte. Ranma nickte ihr auffordernd zu, und Akane griff wieder an. Diesmal wich er nicht aus. Statt dessen blockte er ihre Schläge, ließ sie näher an sich herankommen, arbeitete auf einem niedrigeren Level. Und er schlug zurück. Nein, nicht wirklich schlagen. Wenn er meinte das Akane eine genügend große Lücke in ihrer Deckung hatte, berührte er sie mit der offenen Hand leicht an Schulter, Hüfte oder Bauch. Akane's Ärger nahm eine andere Richtung an. Ranma kämpfte jetzt zwar zurück, aber sie konnte ihn immer noch nicht treffen. Was viel schlimmer war, Ranma durchbrach regelmäßig ihre Abwehr. Akane: "Verdammt.(Schlag) Halt doch endlich (Schlag) still." Ranma: "Warum sollte ich? Soll ich mich absichtlich treffen lassen?" Er duckte sich unter einem Tritt weg, rollte auf dem Boden an Akane vorbei und schubste sie von hinten noch bevor sie sich umdrehen konnte. Akane fing sich rechtzeitig wieder und fuhr herum. Ranma stellte sich normal hin, verbeugte sich und beendete damit den Kampf. Ranma: "Es war mir ein Vergnügen mit dir sparren zu können. Vielleicht sollten wir es mal wiederholen." Er dachte einen Moment nach und entschied das ein Kompliment nicht schaden könnte. "Du hast ziemlich viel Talent. Wenn du deine Fehler loswirst kannst du sicher gut werden." Akane: " ~Hmpf~ Ich habe keine Fehler. Ich bin die beste Kämpferin in ganz Nerima." Ranma: "Das habe ich nicht bezweifelt. Aber du hast trotzdem Lücken in deinen Techniken." Akane: (herausfordernd)"So? Dann zeig mir doch mal was ich deiner Meinung nach falsch mache!" Ranma: "Kein Problem. Greif mich mal mit einem Seitwärtstritt an." Akane trat nach ihm. Ranma fing ihren Fuß problemlos ab, was sie fast aus dem Gleichgewicht gebracht hätte. Ranma deutete auf Akane's Fuß. "Hier, siehst du? Du darfst nie mit der ganzen Fußfläche zutreten, immer nur mit der Fußkante. Außerdem mußt du die Zehen anziehen." Er drehte Akane's Fuß passend und sah sie dann an. Akane nickte widerstrebend. Ranma ließ sie wieder los. "Außerdem drehst du immer deine Hüfte ein bevor du zutrittst. Das Gleiche gilt auch für deine Schläge." Akane sah ihn beleidigt an. Sie mochte es nicht, aber sie mußte zugeben das Ranma recht hatte. Das machte es nur schlimmer. Ranma: "Ich zeig dir was ich meine. Mach mal ein paar Zukis." Akane war fest entschlossen ihm zu zeigen wie gut sie war. Sie stellte sich passend hin und begann, Löcher in die Luft zu schlagen. Ranma: "Nicht mit soviel Kraft. Du sollst ja keine Steinmauern durchschlagen. Konzentriere dich mehr auf die Technik." Akane tat wie ihr geheißen. Ranma stellte sich hinter sie. "Achte mal auf deine Hüfte. Siehst du, du drehst sie immer schon vorher ein. Das verrät deinen nächsten Angriff. Der Twist in der Hüfte kommt erst am Ende des Schlages. Außerdem..." Er legte seine Hände auf ihre Schultern "...halte deinen Oberkörper ruhig. Du lehnst dich zu sehr in deine Schläge mit rein. Dadurch verlierst du zu schnell das Gleichgewicht." Akane nickte und versuchte die angesprochenen Punkte zu verbessern. Dann bemerkte sie, das Ranma immer noch seine Hände auf ihren Schultern hatte. Eigentlich sollte sie ihn dafür fertigmachen, aber irgendwie empfand sie seine Berührung nicht als Bedrohung. Die Situation erinnerte sie eher an damals, als ihr Vater sie noch unterrichtete, bis er vor ein paar Jahren damit aufgehört hatte. Schließlich wurde es aber zuviel. Sie trat hastig einen Schritt vor und drehte sich dann um. Akane: "Gut. Ich gebe zu, ich bin nicht perfekt. Das bist du aber auch nicht." Ranma grinste und zuckte die Schultern. "Ich weiß. Na und?" Akane starrte Ranma an. Ranma starrte Akane an. Die Stille zwischen ihnen wurde unangenehm. Ranma: (verlegen)"Uhm ... Ich bin hier für heute fertig. Ich schaue besser nach Pop, nicht das er Dummheiten macht." Hastig verschwand er aus dem Dojo. Akane sah ihm hinterher. Sie fühlte über ihre Schultern, wo Ranma sie berührt hatte, und errötete. dann schüttelte sie mit dem Kopf und begann, die Fehler die Ranma ihr gezeigt hatte, wegzutrainieren. ############################################################################# Ranma nahm die Abkürzung. Er sprang rauf aufs Dach und stieg durchs Fenster in sein Zimmer ein. Sein Vater war nicht hier. Ranma ging runter ins Erdgeschoß. Auch kein Genma. Dafür fand er Kasumi in der Küche. "Kasumi, hast du meinen Pop gesehen?" Kasumi: "Ja, er hat mit meinen Vater das Haus verlassen. Ich glaube, die Beiden haben gesagt das sie ihr Wiedersehen feiern wollen." Ranma: "Danke." Er drehte sich um und wollte gehen als Kasumi ihn zurückrief. "Ranma, wenn du im Dojo trainiert hast nimmst du aber erst ein Bad. Du bist sicher ganz verschwitzt." Ranma schluckte. Die Szene kam ihm allzu bekannt vor. "Muß das sein? Ich habe kaum was getan." Kasumi: (streng)"Ja, das muß sein. Ich dulde keine ungewaschenen Gäste am Abendtisch." Sie lächelte wieder. "Du hast die Wahl: Bad oder Essen." Die Entscheidung fiel Ranma nicht schwer. Außerdem konnte er Kasumi sowieso keinen Wunsch abschlagen. Er seufzte und ging in Richtung Bad. Kasumi wunderte sich kurz woher Ranma wußte wo das Badezimmer war. Dann ging sie zurück in die Küche. Ranma betrat den Umkleideraum und begann seine Sachen auszuziehen. Er legte sie, diesmal gut sichtbar, auf den Wäscheständer. Dann griff er nach einem Handtuch und betrat das Bad. Ranma stoppte und überlegte. Dann ging nochmal zurück, und drehte das 'Besetzt'-Zeichen an der Tür um. Zufrieden betrachtete er sein Werk, ging ins Bad und schloß die Tür. ############################################################################# (Anm.d.Autors: Laßt mich an dieser Stelle mal erklären wie meiner Meinung nach in Japan ein typisches Bad abläuft. Ich sage meiner Meinung nach, denn mein Wissen habe ich ausschließlich aus dem Manga und anderen FanFictions. Das heißt der folgende Text ist wahrscheinlich nur Unsinn. In Japan sind Umkleide und Bad meistens getrennt. Zähnegeputzt wird in der Umkleide. Das Bad ist vollkommen ausgefliest, dort ist auch die Toilette und manchmal eine Dusche, obwohl Letztere selten benutzt wird. Normalerweise benutzen Japaner das Furo, eine Art überdimensionale Badewanne. Das Furo hat eine eigene Heizung, das heißt das Wasser bleibt darin lange heiß. Damit man es nicht nach jedem Bad wechseln muß, findet die eigentliche Wäsche außerhalb des Furo statt. Man übergießt sich mit kaltem Wasser, seift sich ein, und spült die Seife wieder mit kaltem Wasser ab. (Kalte Duschen sind gut für die Gesundheit.) Danach steigt man ins Furo und läßt sich einweichen. Dadurch kann man sich ständiges Wasserwechseln sparen, in Japan steht in den Morgen- und Abendstunden meist immer ein gefülltes Furo bereit. Falls jemand wirklich weiß wie sowas abläuft soll er sich melden.) ############################################################################# Jeremy stand unschlüssig im Bad der Hibiki's. Er hatte keine Lust sich schon wieder zu verwandeln. Seitdem er Joketsuzoku verlassen hatte, hatte er nur einmal wieder gewechselt. Er seufzte, füllte den Bottich mit Wasser und kippte es über sich. Sie stellte den Kübel wieder beiseite und begann sich einzuseifen. Jeremy-chan hatte keinerlei Probleme mehr mit ihrem Körper, er war ihr inzwischen so vertraut wie ihr eigener. Sie füllte den Bottich wieder und begann die Seife abzuwaschen. Als sie damit fertig war fiel ihr Blick auf den großen Wandspiegel. Jeremy-chan hatte sich schon oft genug nackt gesehen, aber noch nicht aus der dritten Perspektive. In Joketsuzoku gab es keine Spiegel, und ihr eigener war viel zu klein. Sie posierte und streckte ihrem Abbild ihre Brüste entgegen. Sie preßte spielerisch ihren Busen zusammen. Straffe, wohlgeformte Brüste, die zu Jeremy-chan's Erleichterung keinen B.H. nötig hatten. Sie blieben von alleine in Form, selbst wenn sie sich bückte hingen sie nicht herab. (Anm.d.Autors: Würden die männlichen Leser bitte aufhören auf die Tastatur zu sabbern? Danke.) Jeremy-chan wollte grade ins Furo steigen als sie hörte wie hinter ihr etwas zu Boden fiel. ~Tumpb~ Sie drehte sich um und sah Ryoga dort liegen, ohnmächtig und mit blutender Nase. Der Ärmste hatte wohl Jeremys Jusenkyo-Fluch vergessen, und der Anblick eines nackten Mädchens war zuviel für ihn. Jeremy-chan schüttelte den Kopf und hielt die Hand kurz ins Furo. Dann hob er Ryoga auf und warf ihn mit Schwung in die Wanne. ~Platsch~ Prustend und spuckend tauchte er wieder auf. Jeremy: "Na, geht's wieder?" Ryoga wurde erschreckend rot im Gesicht. "Ich, uhm, ich wollte nicht ... " Jeremy: "Hey, ich hab kein Problem damit. Vergiß nicht, ich bin auch ein Junge. Solange du nicht auf dumme Gedanken kommst ... " Er stieg ins Wasser und genoß die Wärme, während Ryoga wieder hinausstieg und sich zu waschen begann. ############################################################################# Gleiche Zeit, gleiches Problem, anderer Ort. Ranma-chan hätte auch lieber ihren Jungenkörper eingeseift. Aber was half es, sich über das Unausweichliche zu beklagen. Als Nabiki das Dojo betrat war Akane angestrengt am üben. Sie würde ihre Fehler korrigieren, und dann würde sie mit Ranma den Boden wischen. Als sie ihre Schwester bemerkte stoppte sie und drehte sich zu ihr um. Nabiki: "Ranma ist ein ziemlich guter Kämpfer, nicht wahr?" Akane: "Er ist ganz passabel. Vielleicht mittelmäßig. Wie kommst du darauf?" Nabiki: "Nun, er war mit dir zusammen im Dojo, und er lebt noch. Das heißt, er muß mindestens so gut wie Kuno-chan sein." Sie zog ihren Bademantel über und beschloß Ranma zu sagen das er sich beeilen solle. Akane: (klopft an die Tür)"He! Sieh zu das du fertig wirst, andere wollen auch noch ins Bad." Akane drehte sich um und wollte wieder gehen. Sie erwartete keine Antwort, schließlich waren Jungs nicht nur pervers sondern auch unhöflich. Um so überraschter war sie, als sie doch eine Antwort bekam. "Gib mir noch fünf Minuten, Akane. Dann bin ich draußen." Das eigentlich überraschende war, das die Antwort von einer Mädchenstimme kam. Ranma-chan fluchte und war mit einem Satz im Furo. Wie konnte sie nur so blöd sein und als Mädchen antworten? Er hatte es aus reiner Gewohnheit getan, früher kannte jeder seine weibliche Stimme. Ranma erbleichte als die Tür sich öffnete. Akane wunderte sich. Das war eindeutig eine Mädchenstimme im Bad gewesen. Aber weder die von Kasumi noch die von Nabiki. Das hieß, ein fremdes Mädchen war in ihrem Bad. Erschwerend kam hinzu das Ranma ebenfalls im Bad war, jedenfalls lag seine Kleidung hier. Akane öffnete die Tür, in ihrer Wut hatte sie aber ganz vergessen ihren Bademantel zuzubinden. Ranma sah Akane die Tür hereinkommen. Er sah das Akane nur halb angezogen war. Das bedeutete, das er sich in Lebensgefahr befand. Hastig schlug er die Hand von die Augen. Akane kam drohend auf ihn zu. "Okey, du Lustmolch. Wo ist sie?" Ranma: (hastig)"Ich hab nichts gesehen. Glaub mir, ich hab nichts gesehen. Ich hab sofort die Augen zugemacht." Die Antwort machte für Akane keinen Sinn. Jedenfalls nicht, bis sie einen Blick an sich hinab warf. "Eeeep!" Schnell zog sie den Mantel zusammen. Mißtrauisch beobachtete sie ihr 'Opfer' genauer. Ranma hatte die Hände vors Gesicht geschlagen, außerdem kniff er noch die Augen zusammen. Und er schaute nicht direkt in ihre Richtung. Akane glaubte nicht das er wirklich etwas gesehen hatte. Nur war von dem geheimnisvollen Mädchen ebenfalls nichts zu sehen. Ranma: (unsicher)"Ähm, macht es dir etwas aus zu gehen? Je eher ich hier raus komme, desto eher kommst du rein." In Ranma's Worten war eine unwiderlegbare Logik. Akane ging. Erst als Ranma das Schließen der Tür hörte wagte er es die Augen zu öffnen. Er war wieder allein. Ranma atmete erleichtert aus. Aber jetzt hatte er ein Problem. Akane schloß die Tür hinter sich. Und errötete furchtbar im Gesicht. Wie peinlich, sie war halbnackt zu einem Jungen ins Bad geplatzt. Sie spielte die Szene nochmal in Gedanken durch. Sie hatte eine Mädchenstimme gehört. Dann war sie ins Bad gestürmt um den perversen Jungen in den L.E.O. (Low Earth Orbit) zu befördern. Statt dessen war Ranma vollkommen allein gewesen. Auch war sich Akane nun nicht mehr sicher ob Ranma wirklich so schlecht war wie sie dachte. Bis jetzt hatte er nicht wirklich etwas angestellt, nicht mal die Verlobung war seine Schuld, und er hatte sogar versucht ihnen da raus zu helfen. Jeder andere Junge hätte sie sofort alle drei heiraten wollen. Auch als sie ins Bad gegangen war hatte Ranma sofort seine Augen geschlossen, etwas das Akane von ihren Mitschülern in Furinkan nie erwarten konnte. Und sogar obwohl Ranma im Kampf so offensichtlich besser war als sie (das gestand sich Akane aber nicht ein) hatte er nicht damit angegeben so wie Kuno, naja fast nicht. Er hatte ihr sogar geholfen. Insgesamt hatte Ranma bis jetzt einen dicken Pluspunkt auf Akane's Konto. Das änderte aber nichts an der Tatsache das sie sich sicher war eine Mädchenstimme gehört zu haben. Akane setzte sich in den Umkleideraum, sie würde Ranma darauf zur Rede stellen. Akane mußte nicht lange warten, da kam Ranma im Adamskostüm durch die Tür. Mit Amaguriken-Geschwindigkeit wickelte er sich das Handtuch um die Hüfte, noch bevor Akane einen Blick auf seine Familienjuwelen werfen konnte. Ranma: (ärgerlich)"Hey, kannst du nicht draußen warten?" Akane's Gesicht nahm eine sehr gesunde Farbe an. Ungewollt starrte sie auf Ranma's nassen nackten Oberkörper. Seinen Waschbrettbauch. Seine breiten Schultern. Sie beobachtete die Bewegungen von stählernen, wohlgeformten Muskeln unter bronzefarbener Haut ... (Anm.d.Autors: Ja, hab ich denn nur Hentai-Leser? Jetzt fangen die Frauen an zu sabbern. Das ist nicht gut fürs Keyboard.) Akane schlug sich mental selbst nieder. "Ich, öh ... ich wollte ... Entschuldigung." Sie senkte den Blick. Ranma: (winkt ab)"Schon gut. Das Bad ist jetzt frei, du kannst reingehen." Was Akane auch beinahe gemacht hätte. Bis ihr einfiel, 'weswegen' sie im Umkleideraum gewartet hatte. In der Tür drehte sie sich um. "Warte mal! Wessen Stimme war das, die ich vorhin gehört habe?" Ranma errötete. Er kratzte sich verlegen am Kopf. "Oh, äh, das war ich. Ich klinge manchmal wie ein Mädchen. Ich ..." "...bin noch im Stimmbruch. Ja genau, Stimmbruch." Er räusperte sich und sprach mit einer höheren Stimme. "Siehst du? Manchmal klinge ich so." Akane: (kopfschütteln)"Das klingt überhaupt nicht wie die Stimme die ich gehört habe." Ranma zeigte demonstrativ in das leere (fensterlose) Badezimmer. "Und wessen Stimme soll das gewesen sein? Es ist sonst keiner da." Akane sah Ranma böse an, verschränkte die Arme vor der Brust und tippte ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden. Ranma ließ die Schultern hängen. Was sollte er tun? Konnte er es wirklich riskieren, Akane jetzt schon von dem Fluch zu erzählen? Ein Blick in ihr Gesicht verriet ihm, das er keine andere Wahl hatte. Ranma seufzte. "Glaub mir, es ist die Wahrheit wenn ich dir sage das außer mir niemand im Bad war." Akane: "Ach ja? Und wie willst du dann die fremde Stimme erklären?" Ranma: " ~seufz~ Ich zeig es dir. Aber versprich mir nicht zu schreien." Er ging ins Badezimmer, füllte ein Glas mit Wasser und setzte sich auf den Rand des Furo. Akane folgte ihm. Ranma: "Könntest du bitte die Tür schließen?" Akane blickte ihn mißtrauisch an, tat aber wie geheißen. Ranma: "Vor ein paar Wochen, bevor wir China wieder verlassen hatten, waren Pop und ich in einem Trainingsgelände namens Jusenkyo. Es macht eigentlich nicht viel her, ein einfaches Tal mit ein paar Teichen in denen Bambusstangen stecken. Simple Balanceübungen. Aber es gibt dort mehr als man auf dem ersten Blick vermutet. Es hat eine besondere Bewandtnis mit den Zahlreichen Quellen. Nicht umsonst wird das Gelände nicht mehr benutzt Der örtliche Führer hat versucht uns zu warnen, aber Pop hat ihn ignoriert. Und ich war so dumm und hab es ihm nachgemacht. Wir sind auf die Bambusstangen gesprungen und fingen an zu kämpfen." Akane: "Das ist ja alles ganz interessant, aber was hat das mit meiner Frage zu tun?" Ranma: "Dazu komme ich gleich. Du mußt wissen, das Wasser in den Seen ist kein normales Wasser. Es ist verflucht. Auf jeder Quelle liegt ein anderer Fluch. Fällst du hinein, nimmst du die Gestalt von dem an was dort zuletzt ertrunken ist. Ich fiel in eine solche Quelle. Kaltes Wasser löst den Fluch aus, heißes macht ihn wieder rückgängig." Akane: "Erwartest du im ernst das ich so ein Märchen glaube?" Als Antwort kippte Ranma das kalte Glas Wasser über sich aus. Akane sah mit Staunen wie er kleiner wurde, wie sein Haar von schwarz zu rot wechselte, wie seine Gesichtszüge weicher wurden, wie seine Schultern schmaler wurden und seine Brust sich vorwölbte. Ranma-chan zog das Handtuch fester um ihre nun schmalere Taille. "Ich fiel in die Nyanniichuan, die Quelle des ertrunkenen Mädchens." Akane sagte nichts und starrte nur. Ranma-chan: (traurig)"Ich weiß, ich hätte es euch eher sagen sollen. Aber ich hatte Angst das ihr mich für einen Freak und einen Perversen halten würdet. Ich kann verstehen wenn du mich jetzt haßt." Sie tauchte ihre Hand ins Furo und wechselte zu seiner normalen Form. Akane beobachtete, wie der Effekt sich umkehrte. Seine ganze Form wuchs, der Busen verschwand nicht, vielmehr füllte der Brustkorb die Lücken dazwischen aus. Akane wußte wirklich nicht was sie dazu sagen sollte. Ranma ging zur Tür und ließ sie allein. Er schniefte. "Es tut mir leid das ich dich belogen habe. Ich glaube ich geh jetzt besser." Akane blieb allein zurück im Bad. Sie setzte sich auf den Boden und sortierte ihre Gedanken. Ranma's Fluch hatte sie wirklich geschockt. Normalerweise sollte sie jetzt wütend werden, ein Junge der sich in ein Mädchen verwandelt, man stelle sich das nur vor. Aber Ranma hatte einen so niedergeschlagenen Eindruck gemacht, und schließlich war er ja nicht freiwillig in die Quelle gesprungen, oder? Akane versuchte sich vorzustellen wie es wohl sein mochte, mit so einem Fluch zu leben. Wie die Leute einen auslachen oder verachten würden, wenn sie es herausfanden. Akane konnte plötzlich sehr gut verstehen, warum Ranma daraus ein Geheimnis machte. Sie sah auf die Tür, durch die Ranma verschwunden war, ihre Stimme war nur ein Flüstern. "Nein, ich glaube nicht das ich dich deswegen hasse." ############################################################################# Die darauffolgende Nacht fand Ranma auf den Dach des Tendo-Hauses sitzen, an seinem Stammplatz neben dem Schornstein. Er lag auf dem Rücken, die Beine aufgestellt, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Die Sterne schienen ihm zuzublinzeln, sie sahen vom gleichen Himmel hinab der ihn in all den Jahren seines Lebens begleitet hatte. Aber Ranma sah weder die Sterne, noch spürte er die Kühle der Nacht. Er war tief in Gedanken versunken und dachte nach. So bemerkte er auch nicht, wie eine weitere Gestalt aufs Dach sprang. Erst als Akane sich neben ihn setzte schrak er auf. Er setzte sich hin und drehte sich zu ihr um. "Was machst du denn hier noch so spät?" Akane zog die Beine an, umarmte sich selbst und legte den Kopf auf ihre Knie. "Nichts. Ich komme Abends oft hierher und beobachte die Sterne." Ranma wußte das es eine Lüge war. Akane war nie oft auf dem Dach gewesen. Aber es störte ihn nicht. Er genoß ihre Gegenwart, wer weiß wie oft er dazu noch die Gelegenheit haben würde. Akane: "Ranma?" Ranma: "Hm?" Akane: "Ich wollte dir nur sagen, ich verstehe das du deinen Fluch geheim halten wolltest. Ich würde dasselbe tun, wenn ich mich in einen Jungen verwandeln würde." Ranma: (sieht sie überrascht an)"Meinst du das ernst? Du bist nicht wütend auf mich? Du hältst mich nicht für einen Freak der Natur?" Akane: "Warum sollte ich? Du kannst schließlich nichts dafür. Du leidest selbst ja schon genug darunter, da müssen es andere nicht noch schlimmer machen." Ranma fiel ein Stein vom Herzen. "Danke. Es gibt nicht viele, die so viel Verständnis zeigen wie du." Die zwei blickten schweigend in die Dunkelheit. Akane: "Wie ist es?" Ranma: "Was?" Akane: "Das ... Wechseln? Verwandelst du dich wirklich in eine Frau?" Ranma: "Schwierig zu beschreiben. Es tut nicht weh oder so. Manchmal merke ich es gar nicht. Ein kurzes Ziehen im Körper, oder ein Gefühl wie eingeschlafene Füße. Und von dem was ich über Frauen weiß, ja, ich bin 100% weiblich. Ich meine, ich hab all das was eine Frau auch hat. Wenn ich zu lange in meiner Jusenkyo-Form bleibe, kriege ich sogar die Regel." Akane: "Und, ändern sich deine (wird rot) Interessen auch?" Ranma: (energisch)"Natürlich nicht! Die Verwandlung ist nur äußerlich, innen drin bleibe ich immer ein Mann." Akane: "Oh." Beide starrten weiter in die Nacht hinaus. Ranma: "Akane?" Akane: "Ja?" Ranma: "Es tut mir leid, das Pop und ich so in euer Leben reinplatzen. Glaub mir, als er es mir heute morgen gesagt hat, ich hätte ihn am liebsten zu Hölle geschickt. Aber es sieht so aus, als ob ich hier festsitzen würde." Akane: "Hör auf dir Vorwürfe zu machen. Die wahren Schuldigen sind unsere Väter. Wir sollten lieber zusammenarbeiten um aus der Sache rauszu- kommen, anstatt gegeneinander." Sie stand auf, streckte sich und ging zur Dachkante. "Mach dir keine Sorgen, dein Geheimnis ist bei mir sicher. Aber wenn ich dir einen Tipp geben darf: Paß auf Nabiki auf. Sie hat ein Talent dafür sowas herauszufinden, und meistens schlägt sie dann Profit daraus." Sie lächelte ihm zu, dann verschwand sie in der Tiefe. Ranma blieb zurück, rundum glücklich. Dann begann er wieder nachzudenken, wie war der erste Schultag nochmal verlaufen? Fortsetzung folgt... ############################################################################# Anmerkungen des Autors: @ Ölk-chan Danke für's Korrekturlesen @ Booker @ Sarima Danke das euch die Geschichte gefällt. Das gibt mir neue Kraft zum Schreiben Oje, ich hoffe ich habe Akane nicht zu sanft dargestellt. Ich versuche, soweit es mir möglich ist, die Charaktere möglichst orginalgetreu wiederzugeben. Wenn ihr meint das etwas zu sehr OOC ist, sagt mir Bescheid. Allerdings muß berücksichtigt werden, das Akane diesmal nicht mit Ranma verlobt wurde. Sie hat also keinen Grund ihn so zu hassen wie früher, er ist diesmal nicht die gleiche Gefahr. Außerdem ist die Begegnung im Bad diesmal friedlicher verlaufen, und Ranma hat sich ja wirklich Mühe gegeben sich zu benehmen. Es ist ja nicht so das sich Akane gleich Hals über Kopf in ihn verliebt hat, aber sie steht Ranma mindestens neutral gegenüber. Wie versprochen lag der Schwerpunkt diesmal auf Ranma, aber Jeremy wird sicher bald wieder dazustoßen. Ich neige dazu Ranma zu vernachlässigen, wenn es zuviel wird, ich habe einen großen E-Mail Kasten. Mögt ihr die Story? Liebt ihr die Story? Haßt ihr die Story? Haßt ihr mich? Laßt es mich wissen. Sinnvolle Kritik, Kommentare und Hinweise werden dankend angenommen. Nicht sinnvolle Kritik, Beleidigungen und dummes Gerede wird ignoriert. Über Todesdrohungen wird gelacht. Briefbomben werden für langweilige Momente aufgehoben. Schreibt an Mark_Soul@gmx.de oder in die Comments-Box. Bis dann. Kapitel 5: Hallo, hier ist Jeremy --------------------------------- Genma erwachte. Er schlug die Decke seines Futons beiseite und rieb sich die Augen. Dann blickte er auf seinen immer noch friedlich schlafenden Sohn. Genma: "He, Ranma, wach auf! Es ist Zeit für unser Morgentraining." Ranma: " ~schnarch~." Genma: (lauter)"Ich habe gesagt du sollst aufwachen!" Ranma: (dreht sich auf die andere Seite)" ~schnorch, grunz~." Genma verlor die Geduld. Er griff nach seinem Sohn und warf ihn aus dem zum Glück offenen Fenster. Ranma erwachte mitten in der Luft. Das war ihm schon einige Zeit nicht mehr passiert, das letzte Mal in ungefähr einem Jahr. (Verdammte Zeitparadoxen) Ranma sah, wie er auf den Fischteich zuflog, und beschloß das er noch keine Lust auf ein Bad hatte. Elegant schlug er einen Salto und landete sicher hinter dem Wasser. Genma landete auf der entgegengesetzten Seite des Teiches. Vater und Sohn knurrten sich an, und ein Schauspiel nahm seinen Lauf an das sich die Tendos bald schon gewöhnen sollten. "Der Einsteiger" eine Ranma 1/2 FanFiction von Mark Soul Legaler Hinweis oder Disclaimer: Ich hab keine Lust für etwas so dummes angeklagt zu werden wie den Comic- Charakter von jemand anderen zu benutzen und zu behaupten, er würde mir gehören. Also, um es von vornherein klarzustellen, Ranma1/2 ist nicht von mir, sondern von Rumiko Takahashi. "Standart Sprache" *Chinesisch* 'Betonte Worte' ~Geräusche~ {Panda-zeichen} Sollte ein normalerweise männlicher Charakter mit Nyanniichuan Fluch in seiner Jusenkyo-Form dargestellt werden, wird an seinem Namen der Suffix '-chan' angehängt. Anfänger-Alarm: Ich hab absolut keine Erfahrung im Fanfiction schreiben und bin auch sonst ein mieserabeler Geschichtenerzähler. Seid bitte nachsichtig. Self-Insert-Alarm: Es gibt Leute, die können Self-Inserts nicht ausstehen. Alle, die sich angesprochen fühlen, brauchen gar nicht weiterzulesen. Das hier ist nämlich eine Self-Insert (sozusagen). Jeremy entspricht zwar nicht meiner Person, kommt aber trotzdem aus unserer Welt. Und ist natürlich Ranma-Fan. Kapitel 5: Hallo, hier ist Jeremy Nabiki erwachte aufgrund von störenden Geräuschen, die von draußen in ihr Zimmer drangen. Sie stöhnte, und zog ihr Kissen über den Kopf. Es half nichts. Nach einer Weile der Reglosigkeit zog Nabiki ihr Kopfkissen wieder weg und blinzelte auf ihren Wecker. 5.24 Uhr, also noch mitten in der Nacht. Nabiki haderte noch ein wenig mit ihrem Schicksal, aber schließlich stand sie doch auf. Sie schlurfte zum Fenster und zog die Vorhänge auf, um den Grund des Lärms zu erfahren. Nabiki haßte zwei Dinge: Das eine war Geld zu verlieren. Das andere war früh aufzustehen. Wenn es nach ihr ginge, dann würde die Sonne erst so gegen elf Uhr aufgehen. Schlaftrunken stolperte sie im Pyjama die Treppe hinab ins Wohnzimmer, wo Kasumi dem Spektakel von der Terrassentür aus zusah. Kasumi: (dreht sich zu Nabiki um)"Gute Güte, die zwei sind aber schon energisch heute morgen." Nabiki: " ~Groan~!" Kasumi: (fröhlich)"Danke, ich habe auch gut geschlafen." Die zwei Schwestern betraten die Küche. Nabiki ließ sich auf einen Stuhl fallen und legte den Kopf auf die Tischplatte. Kasumi stellte eine Tasse Kaffee vor sie hin. Nabiki schnüffelte, blinzelte auf den Kaffee, und kippte ihn in einem Zug hinunter. Dann gähnte sie, streckte sich und schlurfte wieder aus der Küche. Einen Augenblick später kam Akane herein. "Sag mal, gibt es fürs Frühauf- stehen jetzt Geld, oder warum ist Oneechan schon auf den Beinen?" Kasumi: "Ich habe nichts dergleichen gehört, aber ich denke es liegt mehr an unseren neuen Gästen." Akane goß sich ein Glas Orangensaft ein. "Kann ich dir irgendwie beim Frühstück helfen?" Kasumi lächelte etwas gezwungen. "Nein, nicht nötig. Ich komme schon allein zurecht." Sie atmete erleichtert aus als Akane wieder verschwand. ############################################################################# Für Jeremy hatte der Tag wesentlich angenehmer begonnen. Nachdem er Wochenlang nur im Zelt mit Schlafsack und Isomatte geschlafen hatte, war ihm eine Nacht in einem richtigen Bett, oder in diesem Fall Futon, wie der Himmel auf Erden vorgekommen. Das Frühstück war ebenfalls reichlich gewesen. Jeremy hatte nie so recht gewußt, was er bei den Amazonen eigentlich gegessen hatte. Aber was es heute bei den Hibiki's gab war ihm wohlbekannt, auch wenn Bratwurst und Sauerkraut nicht unbedingt ins Frühstück gehörten. Er hatte nicht gefragt wo die Sachen herkamen, aber er vermutete das Frau Hibiki beim Einkaufen einen 'kleinen' Umweg über Bayern gemacht hatte. Jeremy hatte sich für die Gastfreundschaft bedankt, und zu Ryoga gesagt das er später am Tag nochmal wiederkommen würde. Ryoga meinte das er warten würde, er wollte noch einmal Ranma besuchen um sich mit ihm zu messen, und er hatte keine Lust ihn selbst zu suchen und in Timbuktu zu landen. Jetzt saß Jeremy im Stadtbus, eine frisch gekaufte Karte von Nerima und Umgebung in den Händen, und war auf den Weg nach Furinkan Highschool. ############################################################################# Ranma: "Sag mal Pop, wenn wir hier länger bleiben, sollte ich dann nicht wieder zur Schule gehen?" Genma stockte und blickte seinen Sohn ungläubig an. Hatte Ranma das wirklich gesagt? Natürlich hatte Genma selber vorgehabt ihn zur Schule zu schicken, aber er hätte nie damit gerechnet das Ranma das von sich aus vorschlug. Im Gegenteil, er hätte mit heftigem Protest gerechnet. Genma: "Uh, ja, du hast recht. Ich hatte auch schon daran gedacht. Ein Martial Artist kann nie genug wissen. Ich habe dich auch schon bei der örtlichen Schule angemeldet. Du kannst gleich heute anfangen." Ranma: "Wenn ich zum Unterricht soll, dann brauche ich Schreibzeug und Bücher, oder?" Genma zog einen Tornister hervor und warf ihn Ranma zu. "Du gehst zur gleichen Schule wie Nabiki und Akane, du bist sogar in der gleichen Klasse wie Akane." Ranma fing die Tasche auf und wandte sich an Akane, welche grade in ihrer Schuluniform die Treppe hinunterkam. "Akane? Macht es dir etwas aus wenn ich dich zur Schule begleite?" Akane blickte ihn mißtrauisch an. "Warum ausgerechnet mich?" Ranma: "Nun, ich weiß nicht wo die Schule ist, Nabiki ist schon weg, und Kasumi hat sicher besseres zu tun als mir den Schulweg zu zeigen." Akane: "Hmmm... Na gut." Ranma: "Dann laß uns am besten gleich losgehen, sonst kommen wir noch zu spät, und müssen im Flur stehen und Wassereimer tragen." Kurz darauf hatten beide von Kasumi ihr Bento bekommen und waren aus dem Haus. Ranma ging ein Stück neben Akane auf dem Gehweg, dann sprang er mit einem Satz auf den Zaun. Akane: "Was machst du da?" Ranma: "Balance-übungen. Ich versuche immer alles was ich mache als Training zu sehen." Akane: "Paß lieber auf das du nicht runterfällst." Ranma: "Keine Angst, ist mir nicht mehr passiert seitdem ich sieben war. Solltest du auch mal probieren, ist sicher gut für dein Gleichgewicht." Akane zog ihre Augenbrauen zusammen. "Du willst das ich auf den Zaun steige? 'So'?" Sie zog demonstrativ an ihrer Kleidung. "Sollen mir etwa alle unter den Rock schauen können?!?" Ranma wurde etwas rot um die Nase. Wie peinlich. "Natürlich nicht. Ich dachte eher wenn du passende Kleidung an hast." Er spürte wie der Zaun etwas zu vibrieren begann und wechselte das Thema. "Wenn man auf Zäunen läuft hat man auch den Vorteil, das man eventuelle Verfolger leicht abschütteln kann." Er schwang ein paar Mal hin und her und brachte damit den ganzen Zaun in Bewegung. In einiger Entfernung hinter ihnen ertönte ein ~Platsch~. Akane drehte sich um und sah fassungslos zu, wie ein Panda aus dem Kanal auf der anderen Seite des Zaunes kletterte. Ranma: "Oh, hab ich vergessen zu erwähnen das mein Pop auch einen Fluch hat? Wie du siehst wird er zum Panda. Ich finde, es paßt ganz gut zu ihm." Genma schüttelte sein zottiges Fell. Wie hatte Ranma nur ahnen können das er sich anschleichen wollte? Er sah auf die beiden jungen Leute, sie hatten ihn anscheinend gar nicht bemerkt. Er machte sich auf den Weg zurück ins Tendo-Dojo. Akane starrte Ranma entgeistert an. "Unglaublich." Ranma: "Hey, hast du etwa geglaubt das Oyaji es in einem fairen Kampf schaffen würde mich in so eine verwunschene Quelle zu schubsen? Er hat es nur geschafft weil ich so überrascht war als mir mit mal ein Panda gegenüberstand." Akane: (nickt abwesend)"Oh. Ich verstehe." (faßt sich wieder) "Jetzt sollten wir uns aber beeilen, sonst kommen wir zu spät." Ranma: "Zu spät? Aber wir haben doch noch ... " "Du hast recht. Besser wir beeilen uns." Er sprang mit einem eleganten Flip vom Zaun und landete direkt neben Akane. ~Platsch~ Und direkt in der Ziellinie von Frau Watanabe. Ranma-chan starrte mißmutig auf die alte Oma, die weiter den Bürgersteig wässerte als wäre nichts geschehen. Akane fing an zu kichern, und brach dann in lautes Gelächter aus. "Hahahahaha. Wenn du dein Gesicht sehen könntest. Zum Schießen. Hahaha. Wenn ich es nicht besser wüßte würde ich sagen, du hast das mit Absicht gemacht, so zielsicher wie du ins Wasser gesprungen bist." Sie fing sich wieder und kicherte nur noch vor sich hin. Ranma-chan grimassierte. "Freut mich das du darüber lachen kannst. Aber würdest du es auch lustig finden wenn ich als Mädchen zur Schule gehen würde. Ich meine, ich müßte beim Sport auch immer mit dir in eine Umkleide." Akane blieb ihr Lachen im Hals stecken. Daran hatte sie nicht gedacht. Ranma-chan: "Muß ich erst zurück zu dir nach Hause, oder weißt du eine Möglichkeit wie wir unterwegs an heißes Wasser kommen? Oder willst du hier lieber Wurzeln schlagen?" Akane: "Uh, nein, ich weiß wo wir heißes Wasser herkriegen können. Komm mit." Sie setzte ihren Schulweg fort und schlug einen kleinen Umweg ein, bis sie vor einer (uns wohlbekannten) Arztpraxis stehenblieb. "Warte hier, ich hole schnell etwas Wasser." Sie stoppte und drehte sich nochmal um. "Wie heiß muß es eigentlich sein?" Ranma-chan: "Warm, nicht kochend. So wie Badewasser." Während Akane im Haus verschwand lehnte sich Ranma-chan gegen die Mauer und wartete. Sie drehte sich so plötzlich um das Doktor Tofu vor Schreck beinahe sein Skelett fallen ließ. "Hallo, ich bin Tofu Ono. Und das hier ist Betty." Er ließ die Knochenhand winken. "Ich hab dich hier noch nie gesehen, bist du neu in Nerima?" Ranma-chan: "Ranma Saotome. Ja, ich wohne im Tendo-Dojo. Mein Pop und Herr Tendo sind alte Freunde." Tofu: "Ah so. Hast du vor länger hier in Nerima zu bleiben?" Ranma-chan: "Ja, das ... könnte man so sagen." In diesem Augenblick kam Akane mit einem dampfenden Teekessel um die Ecke. Sie stoppte und errötete leicht als sie Doktor Tofu sah. Akane: "Oh, guten Morgen Doktor." Sie verbeugte sich, stellte den Kessel auf Ranma-chan's Kopf, und scharrte verlegen mit den Füßen. Tofu: "Guten Morgen Akane. Ich habe dich lange nicht mehr gesehen, keine neuen Verletzungen in letzter Zeit?" Akane: (verlegen)"Ja ... das heißt, nein ... ich meine - Ranma! Was tust du da?" Tofu's Augen quollen hervor, als sich das hübsche rothaarige Mädchen in einen gutaussehenden jungen Mann verwandelte. Tofu: (verdattert)"Was zum ... ?" Ranma: (zu Akane)"Wie sieht es denn aus? Meinst du ich hab Lust als Mädchen zur Schule zu gehen?" Akane: (rot im Gesicht) "Was fällt dir ein? Soll etwa jeder wissen das ein Gender-Bender unter unserem Dach lebt?" Tofu: "Akane, reg' dich nicht auf. Es ist nicht das erste Mal das ich von sowas höre. (zu Ranma) Jetzt weiß ich auch warum du eine Yin-Aura hattest. Du bist nicht zufällig mit den Shimerato's verwandt?" Ranma: "Huh? Nein, nicht das ich wüßte. Das ich mich in ein Mädchen verwandle, daran ist mein Vater schuld. Ist in China passiert, an einem Ort Namens Jusenkyo. Lange Geschichte, erzähl' ich ihnen vielleicht später mal. Jetzt müssen wir aber weiter, sonst kommen wir zu spät zur Schule. Akane, kommst du? Akane?" Akane konnte sich noch immer nicht entscheiden ob sie vor Scham im Boden versinken oder Ranma zusammenschlagen sollte. Schließlich tat sie keines von beiden, sie packte ihn am Arm und stürmte davon, Ranma hinter sich herziehend. Nach ein paar Blocks machte sie eine Pause und stellte ihn zur Rede. Akane: (ärgerlich)"Wie kommst du überhaupt auf die Idee dich in aller Öffentlichkeit zu verwandeln? Willst du das jeder über dich Bescheid weiß?" Ranma: "Natürlich nicht. Aber er hat einen vertrauenswürdigen Eindruck gemacht. Außerdem ist er Arzt, und wenn ich länger bei euch wohne, dann muß ich als Junge UND als Mädchen zum Doktor." Das war vollkommener Unsinn, aber das konnte Akane nicht wissen, und Ranma fiel nichts besseres ein. Als sie weitergingen war Akane noch immer am dampfen, Ranma beschloß ihren Ärger auf ein anderes Thema zu lenken. Ranma: "Sag mal, wie ist Furinkan denn so?" Akane: "Wie soll eine Schule schon sein? Wie eine Schule eben. (ballt die Fäuste) Bis auf das sie voller PERVERSER ist." Ranma machte nur "Oh!" und wechselte wieder auf den Zaun. Akane war den Rest des Weges damit beschäftigt sauer zu sein, auf Mitschüler im Allgemeinen und hirnlose Kendoisten im Besonderen. Als die beiden um die letzte Ecke bogen und das Schultor in Sicht kam blieb Akane stehen. Akane: "Ranma? Was auch immer gleich passiert, du wirst dich nicht einmischen, ist das klar?" Ranma: "Wenn du unbedingt willst. (stellt sich dumm) Aber was soll denn passieren?" Akane schwieg auf die Frage und steigerte ihr Tempo. Ranma hielt Schritt und sprang vom Ende des Zaunes hinunter. Jetzt, wo er näher an Akane war, konnte er hören wie sie einen Satz immer wieder vor sich hinmurmelte. Akane: (murmelt)"Ich hasse Jungs! Ich hasse Jungs! Ich hasse Jungs!" Schließlich sprintete sie los und aufs Schultor zu. Als sie den halben Weg zurückgelegt hatte, konnte man das trampeln von zahlreichen Füßen schon hören. Kurz darauf kam eine große Gruppe Jungs im Outfit von diversen Sportclubs angestürmt. Horde o'Hentai: "Akane, ich liebe dich." "Paß auf, sie wollen dir weh tun." "Akane, gehst du mit mir aus?" "Ich werde nicht zulassen das sie dich schlagen." "Ich werde es selber tun." ... und so weiter ... Akane pflügte wie ein Dreschflegel durch den Mob. "Laßt mich in Ruhe, ich bin sowieso schon spät dran." Ranma beobachtete die Szene von einem sicheren Punkt aus und mußte zugeben, das Akane gegen normale Gegner eine ziemlich gute Figur machte. Nabiki rief ihm aus dem zweiten Stock zu. "Ranma, komm rein, das geht jeden Morgen so." Ranma winkte zurück. "Komme schon." Er schlug einen Bogen um die Schlägerei. Anstatt aber zum Schuleingang zu gehen suchte er den Schulhof ab. Ranma hatte Akane zwar versprochen das er sich in ihren Kampf nicht einmischte, das er aber nicht selbst eine Schlägerei mit gewissen Oberschülern anfing, davon hatte er nichts gesagt. Aus irgend einem Grund war Kuno diesmal abwesend. Ranma konnte sich zwar nicht erklären warum, aber um so besser. Akane hatte inzwischen ihr 'Morgentraining' abgeschlossen und stand wartend in einem Haufen ohnmächtiger Körper. Ranma: (ruft)"Hey, Akane! Die stehen schon nicht mehr auf. Kommst du, sonst kommen wir noch zu spät." Akane blickte sich um und konnte Kuno nirgends entdecken, was ihre Stimmung augenblicklich hob. Sie ging zu Ranma und gemeinsam betraten sie das Gebäude. Kurz darauf begann es zu regnen. Kuno ließ sich den ganzen Tag nicht blicken. Der restliche Schultag verlief reibungslos. Naja, fast. Ranma schlief in der zweiten Stunde ein, was ihm zwei Eimer Wasser und einen Aufenthalt im Flur einbrachte, aber das störte ihn nicht. Ein Gedanke ließ ihn aber nicht los: Was war mit Tatewaki geschehen? Um das besser verstehen zu können müssen wir einen kleinen Sprung in die Vergangenheit machen. ... ... ... Ich sagte: Um das besser verstehen zu können müssen wir einen kleinen Sprung in die Vergangenheit machen. ... ... [chrrrr...] [chrrrr...] URD! [Urd: "Chrrr.. Huh? Was? Bin ich schon dran? ~Gähn~ Zeitsprung? Kein Problem. Moment ... ~murmel, murmel~."] ~flash~ ############################################################################# Furinkan Highschool, eine Viertelstunde früher. (Endlich) Tatewaki Kuno stand angeberisch im Schulhof und wartete. Ungeduldig spielte er mit der roten Rose für seine Angebetete, Akane Tendo. Er war sich sicher das es nur ihre Bescheidenheit war, die sie davon abhielt ihm ihre unsterbliche Liebe zu gestehen. Er war so in seinen eigenen Illusionen versunken das er nicht bemerkte wie sich jemand ihm von hinten näherte. Das letzte was er spürte war eine Berührung in seinem Nacken, dann war nur noch Schwärze. Jeremy sah sich verstohlen um, niemand hatte gemerkt wie er Kuno mit seinem patentierten 'Mr.Spock-Griff' außer Gefecht gesetzt hatte. Er schulterte die bewußtlose Gestalt und verließ das Schulgelände. Eine halbe Stunde später schleppte Jeremy, diesmal weiblich, immer noch Kuno durch die Gegend. Sie war zwar dem kurzen Regenschauer entkommen, aber dann war da diese Pfütze und ein vorbeifahrender Lastwagen ... Zu allem Übel hatte sie auch kein Wasser mehr im Sub-space. Jeremy-chan befand sich in einem der zahlreichen Parks in Nerima. Sie fand auch was sie dort suchte. Mit Schwung warf sie den Kendoisten in einen Dornenbusch. Dann zog sie ihn wieder hinaus. Kuno sah grauenvoll aus. Jeremy-chan hatte ihm einen Arm ausgekugelt, die Fußgelenke verstaucht, den Hals verrenkt und ihn aus Spaß ein paar Mal gegen eine Mauer geworfen. Jetzt nach dem Dornenbusch sah Kuno aus als wäre er in einer ziemlich schlimmen Schlägerei gewesen. Genau das war auch Jeremy-chan's Plan. Sie hatte ihn nicht wirklich verletzt, bei den Amazonen hatte sie genug über menschliche Anatomie gelernt um das zu vermeiden. Aber sie hatte Kuno im Manga noch nie gemocht, und nun war die Gelegenheit es ihm heim zu zahlen. Jeremy-chan wollte Kuno grade wieder schultern als sich ein Pärchen ihr näherte Schnell ließ sie Tatewaki wieder im Strauch verschwinden. Der Junge und das Mädchen waren in eine hitzige Diskussion vertieft und bemerkten Jeremy-chan gar nicht. Auf seiner Stirn war ein merkwürdiges Kanji zu sehen, während sie auf ihrer ein drittes Auge hatte. Jeremy-chan wartete bis die zwei vorbei waren, dann holte sie Kuno hervor. "He, Pai, warte mal!" Hastig fuhr sie herum, aber die Sanjiyan Unkara war schon verschwunden. Jeremy-chan stapfte ärgerlich mit den Fuß auf den Boden. Jeremy-chan hob Kuno auf und machte sich wieder auf den Weg. Es war Zeit um Teil zwei ihres Plans in die Tat umzusetzen. Etwas später hatte sie ihr Ziel gefunden. Dr. Tofu Ono, Heilpraktiker Akkupressur/Moxibustion Darunter hing ein zusätzliches Schild: Aushilfe für Halbtags gesucht Jeremy-chan konnte es sich nicht verkneifen. Sie nahm einen Edding und schrieb dazu: 'Keine Pandas'. Sie betrat die Praxis. Es war ein kleines Empfangszimmer, die Frau hinter der Anmeldung sah auf. Erschrocken blickte sie auf den Kendoisten. Frau hinter der Anmeldung: "Doktor Tofu, kommen sie schnell! Wir haben hier einen Notfall." Tofu kam aus seinem Sprechzimmer und erfaßte die Situation sofort. "Bring ihn hier rein und leg in dort auf die Liege." Er deutete in seine Zimmer. Jeremy-chan tat es so, und Tofu machte sich sofort an die Untersuchung. Tofu: "Hmmm... das sieht nicht gut aus. Weißt du wie das passiert ist?" Jeremy-chan: "Nein, keine Ahnung. Ich hab' ihn schon in diesem Zustand gefunden. Muß aber 'ne schlimme Prügelei gewesen sein. Ähm, haben sie hier zufällig irgendwo heißes Wasser?" Tofu tastete vorsichtig Kuno's Arm ab und renkte ihn wieder ein. "Ja, da hinten in der Ecke ist ein Waschbecken." Er untersuchte Kuno weiter, drückte hier und da ein paar Shiatsu-Punkte und begann dann seine aufgeschürften Stellen zu verbinden. Im Hintergrund hörte man Wasser plätschern. Tofu befühlte nachdenklich eine angeknackste Rippe als Jeremy ihn wieder ansprach. "Und? Wie sieht es aus?" Der Doktor staunte nicht schlecht, fing sich aber schnell wieder. "Warte, laß mich raten: Shimerato oder Jusenkyo?" Jeremy: (erstaunt)"Uh, Jusenkyo, aber wie ... ?" Tofu: "Woher ich das weiß? Ganz einfach: Mir ist heute morgen schonmal jemand wie du über den Weg gelaufen. Ich habe die Sache mal nachgeschlagen und in einem alten chinesischen Sagenbuch etwas darüber gefunden. Ein wirklich interessanter Fluch ist das." Jeremy: "Höchstens interessant wenn man ihn nicht selber hat. Wie sieht es denn mit ihm aus?" (kopfnicken zu Kuno) Tofu drehte sich wieder zu seinem Patienten um. "Er hat nochmal Glück gehabt. Hauptsächlich nur blauer Flecken. Aber seine Rippe macht mir Sorgen." ER drehte sich wieder zu Jeremy. "Nur eins wundert mich: Man hat ihn außerdem noch mit einem Akkupressurpunkt außer Gefecht gesetzt. Ich frage mich warum?" Jeremy: "Uhm, das war ich. Er war zwar ohnmächtig, hat sich aber immer noch zu stark bewegt. Da hab ich ihn ruhiggestellt." Tofu: (anerkennend)"Das war gute Arbeit. Aber ich denke jetzt können wir ihn aufwecken." Er drückte auf einen Punkt an seinem Nacken, und Kuno begann zu stöhnen. Er blinzelte ein paar Mal und setzte sich dann abrupt auf. Tofu drückte ihn wieder auf die Liege. "Ganz ruhig. Sie hatten einen Unfall und sind jetzt beim Arzt. Bleiben Sie liegen, Sie haben eine angebrochene Rippe." Kuno: (verwirrt)"Einen ... Unfall?" Tofu: "Sie scheinen in eine Schlägerei verwickelt worden zu sein. Der junge Mann hier neben mir hat Sie zu mir gebracht." Kuno blickte von Tofu zu Jeremy und zurück. Dann setzte er sich Tofu's Protesten zum Trotz wieder hin und schüttelte drohend die Fäuste. "Wer? Wer hat es gewagt mich, Oberschüler Tatewaki Kuno, in eine hinterhältige Falle zu locken?" Tofu: "Das können wir ihnen leider nicht beantworten, aber nun (streng) legen Sie sich wieder hin! Ich bin noch nicht fertig." Kuno legte sich wieder hin und murmelte etwas in der Richtung 'feurige Akane Tendo' und 'wird sich sicher nach mir verzehren' oder so. Dann blickte er Jeremy an. Kuno: "Ich danke dir, oh Unbekannter. Nicht viele Menschen kommen in die Ehre mir auf diese Weise zu helfen. Sei dir meines Dankes gewiß. Mein Name ist Tatewaki Kuno, Alter siebzehn, Juniorgruppe E. Doch meine Fans nennen mich den 'Aufsteigenden Stern von Furinkan'." Jeremy: "Gern geschehen. Ein verantwortungsbewußter Mensch verhält sich so." Tofu runzelte bei Kuno's Geschwafel die Stirn, sagte aber nichts. Er strich eine Salbe auf Kuno's Brust und verband sie. "Morgen können Sie wieder zur Schule gehen, aber heute müssen Sie sich schonen! Außerdem kein Sport die nächste Woche, und keine schwere Arbeit." Kuno: (jammert)"Oh grauenvolles Schicksal. Meine große Liebe wird vor Trauer kostbare Tränen vergießen, wenn ich sie nicht mit meiner glanzvollen Anwesenheit beglücken kann." Tofu: "Dann wird ihre große Liebe wohl warten müssen. Anweisung vom Arzt." Kuno: "So sei es denn. Selbst ein Ehrenmann wie ich sollte den Ratschlägen eines Mediziners folge leisten. Ich werde meinem Körper die Ruhe gönnen. Vielleicht ist mir das Glück hold und mir erscheint im Traum nochmal der blonde Engel, welcher mich schon eben auf Händen getragen und mir den Himmel gezeigt hat." Jeremy: "Uh, Oberschüler? Hatte dein Engel zufällig meine Größe, kurze blonde Haare und die gleichen Sachen an wie ich?" Kuno: "Oh ja, genau. Sag, kann es sein das der Engel Wirklichkeit ist? Das die Götter mir ein Zeichen gesetzt haben?" Wortlos ging Jeremy zum Waschbecken. Er hatte keine Lust das ihn Kuno in die gleiche Beziehung steckte wie früher Ranma. Er würde die Sache hier und jetzt aufklären. Als die Verwandlung eintrat sprang Kuno auf und umarmte sie stürmisch, Kuno: "Mein blonder Engel, du bist zurückgekehrt. Wahrlich, ein großer Tag ist heute, an dem mit die Götter eine Gefährtin geschenkt haben." Tofu stellte den Idioten mit einem Shiatsu-Punkt ruhig und pflückte ihn von Jeremy-chan herunter. Dann setzte er ihn auf die Liege. "Darf ich fragen warum du das gemacht hast?" Jeremy-chan: (flüstert zu Tofu)"Was meinen Sie, wäre er später in der Lage von alleine herauszufinden das ich und sein 'blonder Engel' nicht ein und dieselbe Person sind?" Tofu: "Hmmm ... Wahrscheinlich nicht." Jeremy-chan: "Das hab ich mir auch gedacht. Darum will ich eventuelle Mißverständnisse gleich jetzt aus dem Weg schaffen. (deutet auf Kuno) Ist er noch bei Bewußtsein?" Tofu: "Er kriegt alles mit, er kann sich nur nicht mehr Bewegen." Jeremy-chan: "Gut. Dann sagen Sie es ihm, Ihnen als Arzt wird er mehr vertrauen." Tofu überlegte einen Moment. Dann füllte er zwei Glas Wasser, eins heiß und eins kalt. Tofu: "Herr Kuno, ich denke es ist Zeit Sie über eine medizinische Besonderheit von Herrn ... Wie heißt du eigentlich?" Jeremy-chan: "Jeremy. Einfach nur Jeremy." Tofu: (fährt fort)"... das ich Sie über eine medizinische Besonderheit von Jeremy aufkläre. Er leidet unter etwas, das allgemein als ein Fluch bezeichnet werden kann." Er kippte etwas warmes Wasser über Jeremy-chan und transformierte sie zurück. Kuno's Augen weiteten sich. Tofu: "Dies ist Jeremy so wie er wirklich aussieht. Auf Grund eines magischen Vorgangs verwandelt er sich bei Kontakt mit kaltem Wasser." Er demonstrierte es. Instand Mädchen. Tofu: "Das ist immer noch Jeremy, und, auch wenn es nicht so aussieht, er ist immer noch ein Junge. Ich glaube nicht das er über Aufmerksamkeit von anderen Jungs allzu glücklich wäre." Jeremy-chan nickte zustimmend, und Tofu verwandelte sie wieder in ihn. Jeremy: "Wie der Doktor schon gesagt hat, ich leide unter einem Fluch. Und ich bin nicht glücklich darüber. Ich denke das ich mich auf dein Wort verlasen kann, das du niemanden sonst davon erzählst?" Kuno rollte nur die Augen. Tofu: "Oh, ich denke wir können ihn jetzt wieder aus seiner Starre befreien." Er drückte einen Punkt an Tatewaki's Schulter. Dieser holte erst mal tief Luft. Kuno: "Ich verstehe. Welch Grausamkeit, die eigene Männlichkeit so schwinden zu sehen. Doch sorge dich nicht. Ich, Tatewaki Kuno, der aufsteigende Stern von Furinkan, werde dich rächen und den bösen Zauberer, der dir das angetan hat, mit all meiner Macht vernichten." Tofu/Jeremy: Jeremy: "Uhm... Drücken wir es mal so aus: Die Person die daran Schuld ist, ist schon seit 1500 Jahren tot. Da gibt es nichts mehr zu rächen." Kuno: "So hat denn ein Anderer diese Heldentat vor mir vollbracht. Sei gewiß, Jeremy, dein Geheimnis ist bei mir sicher. Du bist einer der Wenigen, die sich rühmen können mir in der Not geholfen zu haben, und ein Kuno vergißt so etwas nicht. Das heißt natürlich nicht, das ich mich nicht auch selber aus der Situation hätte befreien können." Jeremy: "Ähm, danke." Kuno: "Nun denn, ehrenwerte Anwesende, ich werde mich nun von dannen heben, um der ärztlichen Anweisung folge zu leisten. Gehabt euch wohl." Damit entschwand der große Kuno aus der Praxis. Jeremy und Tofu atmeten auf. Tofu: "Ich habe ja schon einiges von den Kuno-Geschwistern gehört, aber bis jetzt habe ich das immer für übertrieben gehalten. Ich habe mich wohl geirrt. Er ist noch viel schlimmer als man sagt. Sag mal, Jeremy, ich habe dich hier noch nie gesehen, bist du neu hier?" Jeremy: "Ja, gestern aus China angekommen. Ich suche einen Freund. Ich glaube Sie haben ihn schon gesehen, es ist der andere mit dem gleichen Fluch wie ich." Tofu: "Oh ja, Ranma Saotome. Ein netter Bursche, und auch ein guter Kampfsportler, wie es aussieht. Wenn du ihn suchst, er hat gesagt er wohnt mit seinem Vater im Tendo-Dojo. Warte, ich erkläre dir den Weg." Kurze Zeit später war Jeremy wieder auf dem Weg. Er rieb sich die Hände. Gleichzeitig woanders: Ein älterer Mann mit Zigarre nieste. ~Hatschi~ B.A.: "Gesundheit, Hannibal." ############################################################################# Furinkan Highschool, große Pause. Akane saß mit ihren beiden besten Freundinnen unter einem Baum und futterte ihr Bento. Yuka: "Los, Akane, nun erzähl uns doch was über Ranma." Akane: "Das hab' ich doch schon. Er ist der Sohn eines Freundes von meinem Vater, und jetzt wohnt er bei uns für einige Zeit. Das ist auch schon alles." Sayuri: "Sonst weißt du nichts über ihn? Seine Hobbys, sein Lieblingsessen, ob er eine Freundin hat, auf was für einen Typ Mädchen er steht..." ~kicher~ Yuka: "Also wenn er bei mir mit im Haus wohnen würde, ich hätte ihn sofort ausgefragt." Akane: "Ich bin aber nicht du. Die Welt dreht sich nicht 'nur' um Jungs." Sayuri: "Typisch Akane. Nicht nur das die Hälfte aller Jungen von Furinkan sich darum schlagen mit ihr ausgehen zu dürfen, jetzt wohnt sie auch noch mit Mr.Universum zusammen und tut so als wäre das gar nichts. ~seufz~ Was würde ich darum geben wenn er der Sohn eines Freundes von 'meinem' Vater wäre." Yuka: "Hey, und was ist mit Hiroshi?" Sayuri: "Ach, Hiroshi ist zwar ganz nett, aber Ranma ist so viel wie 'zehn' Hiroshi's." Yuka: "Stimmt auch wieder. Ich kann's kaum noch erwarten bis wir das nächste Mal Sport haben. Bin gespannt wie Ranma im T-Shirt aussieht." Sayuri: "Oder ob er 'ohne' T-Shirt mitmacht ..." Yuka/Sayuri: " ~schmacht~." Akane konnte ihre Freundinnen einfach nicht verstehen. Was sollte an Ranma denn so Besonderes sein? Sie sah zu ihm hinüber, wo er erste Kontakte mit einigen seiner Klassen- kameraden geknüpft hatte. Sie bemerkte auch das die meisten Mädchen auf dem Schulhof ihm sehnsüchtige Blicke zuwarfen. Aus irgendeinem Grund machte sie das wütend. ############################################################################# Kasumi war beunruhigt. Und verwirrt. Um nicht zu sagen, besorgt. Es kam aber auch nicht alle Tage vor, das ihr Vater mit einem Panda Shogi spielte. Schon gar nicht, wenn der Panda eigentlich ein Mensch war. Nun war sie in der Küche und versuchte ihre Gedanken mit Arbeit abzulenken. ~Dingdong~ Kasumi wischte sich die Hände an der Schürze ab und ging zur Tür. Als sie die Tür öffnete war dort aber nicht die Person die sie erwartete. Statt dessen stand dort ein großgewachsener Junge mit hellbraunen Haaren, vielleicht zwei Jahre jünger als sie selbst. Jeremy verbeugte sich höflich. "Guten Tag. Ich habe gehört, hier wohnen zur Zeit Ranma und Genma Saotome?" Kasumi zeigte ihr Standartlächeln. "Ja, das stimmt, die beiden sind bei uns zu Besuch. Aber Ranma ist im Moment in der Schule, und Herr Saotome ..." Sie dachte kurz an den Panda im Wohnzimmer. "... ist auch nicht anwesend. Aber kommen Sie doch herein, Sie können gerne warten." Kasumi machte eine einladende Handbewegung, und Jeremy trat ein. "Danke, sehr freundlich. Oh, ich hab' vergessen mich vorzustellen, mein Name ist Jeremy." Kasumi gab ihm die Hand. "Angenehm, ich heiße Kasumi." Sie deutete durch die Tür ins Wohnzimmer. "Und das ist mein Vater, Soun Tendo. Und ...ähm, der Panda ist unser Haustier." Jeremy sah sich kurz um. Das legendäre Tendo-Dojo, und er war mittendrin. Kasumi ging ins Wohnzimmer. "Vater, hier ist jemand, der möchte deinen alten Freund sprechen. " Seitenblick auf den Panda. "Die weißt auch nicht wann Herr Saotome wieder zurückkommt?" Jeremy trat durch die Tür, und der Panda fing an zu schwitzen. Jeremy: (tut überrascht)"Oh, wie ich sehe ist Genma ja doch hier." Genma-Panda: {Genma? Hier ist kein Genma.} ~flip~ {Und der kommt auch nicht wieder.} Jeremy: "Wirklich komisch. Tu nicht so unschuldig, du weißt genau was ich meine." Soun: (mischt sich ein)"Entschuldigung, Herr ... ?" Jeremy: "Einfach nur Jeremy." Soun: "Gut, Jeremy. Wie du unschwer erkennen kannst ist mein Freund Genma nicht hier. Und dieser Panda ist uns nur zugelaufen." Jeremy: "Ihr braucht es nicht zu leugnen, ich kenne die Jusenkyo-Flüche. Schließlich hat Genma mich und Ranma auch in eine Quelle geschubst." Betretenes Schweigen senkte sich über den Raum. Kasumi: "Habe ich das richtig verstanden, du und Ranma sind auch verflucht?" Jeremy nickte. Soun startete seine Dämonenkopfattacke. Dämonen-Soun: "SAOTOME!" Genma-Panda spielte mit einem Strandball und hielt ein Schild hoch. {Ich bin nur ein süßer kleiner Panda.} Dämonen-Soun: "Du hattest doch gesagt das Ranma sich nicht in einen Panda verwandelt." Jeremy: "Tut er ja auch nicht, er ist mit mir in eine andere Quelle gefallen." Jeremy war mit mal im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Ein ungutes Gefühl breitete sich in seinem Magen aus. "Ehehehe... vergeßt einfach was ich gesagt habe." Soun vergaß nicht. Er griff nach einer Blumenvase, und Jeremy war leider nicht schnell genug. Soun atmete auf. Jeremy verwandelte sich nicht in eine Tier. Er veränderte sich kaum, nur sein Haar wurde heller, und seine Gesichtszüge irgendwie weicher. Dann betrachtete er ihn genauer. Das jetzt nasse T-Shirt hob Jeremy-chan's Vorzüge sehr deutlich hervor. Kasumi verstand es, das Offensichtliche festzustellen. "Gute Güte! Er ist jetzt ein Mädchen." Soun fiel in Ohnmacht. ############################################################################# Furinkan Highschool. Noch war der Schulhof wie leergefegt, aber das änderte sich jeden Augenblick. ~Drrrrrrring~ Nur wenige Sekunden nach den die Glocke ertönte stürmten die Schüler aus dem Gebäude. Sie sammelten sich zu kleinen Gruppen und machten sich auf den Heimweg, oder sie wartete auf den Bus. Auch ein neuer Schüler von Furinkan schlug den Weg nach Hause ein, wenn auch auf ungewöhnliche Weise. Schließlich benutzten die meisten normalen Menschen den Bürgersteig, und nicht den Zaun. Neben Ranma gingen Akane und Nabiki. Nabiki: (schaut zu Ranma)"Sag mal, findest du das normal?" Ranma ging leichtfüßig weiter, er achtete nicht darauf wohin er trat, er machte sich nicht mal die Mühe die Hände aus den Taschen zu nehmen. "Jup." Akane: "Er sagt, es ist Balancetraining. Er ist auf dem Hinweg schon da oben gelaufen." Nabiki zuckte nur mit den Schultern. Es interessierte sie nicht wirklich. Die drei setzten ihren Weg fort. Ranma, dank seiner erhöhten Position, bemerkte als erster das sich ihnen etwas mit hoher Geschwindigkeit näherte. ~Sssswooschhhhhh~ zischte es an ihnen vorbei. Durch den Luftzug flatterten Kleidung und Haare der drei im Wind. Nabiki: "Ranma? War das nicht dein Vater?" Ranma: "Es sah so aus." Kurz darauf kam Soun Tendo um die Ecke, im vollen Samurai-Modus, komplett mit Schwert und allem. ~Sssswooschhhhhh~ Er war kurz davor Mach zwei zu überschreiten. Akane: "Das war Daddy, oder?" Nabiki: "Ja, das war er. Obwohl ich ihn schon eine Ewigkeit nicht mehr in unserer Familienrüstung gesehen habe. (zu Ranma) Dein Vater scheint ihn ziemlich verärgert zu haben." Ranma: Ungeachtet der beunruhigenden Ereignisse gingen sie weiter. Ein paar Minuten später öffnete Akane die Haustür. "Tadaima." Sie warf ihren Tornister in die Ecke und ging ins Wohnzimmer. Nabiki und Ranma folgten ihr. Im Wohnzimmer saß Kasumi am Tisch und unterhielt sich mit einem fremden Mädchen. Auf dem Tisch zwischen ihnen stand ein Teekessel und ein leerer Wassereimer. Die Kleidung des Mädchens sah aus als wäre sie erst seit kurzer Zeit wieder trocken. Akane: "Hallo Oneechan, hast du Besuch?" Kasumi: "Nein, eigentlich hat Ranma Besuch." Ranma starrte auf die Kasumi gegenübersitzende Person. "Jeremy?" Jeremy-chan stand auf und kratzte sich verlegen am Kopf. "Uhm, hi. Tut mir leid, ich wußte nicht das du deinen Fluch diesmal Geheimgehalten hast. Ich fürchte es ist raus." Ranma blickte auf Kasumi, dann auf die leeren Wasserbehälter. Dann zuckte er mit den Schultern und seufzte. "Ist nicht schlimm. Mit Pop hätte ich es sowieso nicht lange verbergen können. Und Akane hat es schon gestern herausgefunden." Nabiki: (mischt sich ein)"Entschuldigung, um was für ein Geheimnis geht es hier?" Kasumi: (zu Ranma)"Dann hast du wirklich den gleichen Fluch wie Jeremy?" Ranma: (verlegen)" ~murmel, murmel~ Ja. Tut mir leid." Nabiki: "Hey? Ich habe eine Frage gestellt." Akane: (zu Jeremy-chan)"Den gleichen Fluch? Heißt das du bist auch... Ich meine du bist kein.... Du weißt schon." Jeremy-chan: "Ja, bin ich nicht. Deine Schwester ist grade dabei neues Wasser aufzuheizen." Akane: "Oh! ... ich heiße übrigens Akane, und das hier ist Nabiki. Kasumi kennst du ja schon." Nabiki: "Könnt ihr wohl aufhören mich zu ignorieren?" Jeremy-chan: (zu Akane)"Ich bin Jeremy. Das heißt, momentan laufe ich unter dem Namen Jessica. Und 'Ranko' hast du ja schon kennengelernt." Akane blickte ihn verwirrt an. Dann zu Ranma. "Jessica? Ranko?" Kasumi: "Jeremy hat mir erzählt, das es besser ist wenn sie einen alternativen Namen benutzen. Um Mißverständnisse zu vermeiden." Nabiki:"KANN MIR MAL JEMAND SAGEN WAS HIER LOS IST?" Alle schauten entgeistert auf Nabiki. Dann hielt Jeremy-chan die Hand auf. "Diese Auskunft kostet zweihundert Yen." Akane hielt die Hand vor den Mund und kicherte. Ranma verschluckte fast seine Ohren. Selbst Kasumi's Lächeln wurde etwas breiter. Nabiki fand das gar nicht lustig. "Na gut, ich find' schon selber raus was los ist." Sie griff ihre Schultasche fester und stapfte die Treppe hinauf in ihr Zimmer. Ranma trat vor und klopfte Jeremy-chan kräftig auf die Schulter. "Hey, hey, ich hätte nicht gedacht das ich dich wirklich noch mal wiedersehe." Jeremy-chan rieb sich die Stelle wo Ranma hingeschlagen hatte. "Wieso? Ich hatte doch gesagt das ich zu dir stoße wenn ich bei den Amazonen fertig bin." Ranma: "Hm, ja, hattest du. Aber ich dachte das ... Ach, vergiß es. Es ist schön dich wiederzusehen." Akane: "Ihr kennt euch also von früher." Ranma: "Ja. Wir haben uns in Jusenkyo kennengelernt. Er (deutet auf Jeremy) hat mich aufgefangen als Pop mich in die Nyanniichuan schmeißen wollte. (senkt die Stimme) Danach hat er uns beide reingeschubst, der Idiot." Jeremy-chan: "Tut mir noch mal leid, das ich dein Geheimnis ausgeplaudert habe. Aber dein Vater saß hier als Panda, und da hab' ich gedacht ... Jedenfalls habe ich die Gelegenheit genutzt und klargemacht, 'wer' an den Flüchen schuld ist. Und dann hab ich Herrn Tendo noch von der Neko-ken erzählt. Weiter bin ich nicht gekommen, da er sich seine Rüstung geschnappt und Genma aus dem Haus gejagt. Ich bin gespannt ob er ihn erwischt hat." Ranma: "Also, eben waren sie noch dabei Fangen zu spielen." Akane: "Jeremy? Was meinst du mit 'Neko-ken'?" Kasumi kam mit einem dampfenden Teekessel aus der Küche. "Das ist eine große Dummheit, die Herr Saotome gemacht hat." Sie reichte Jeremy-chan den Kessel. "Bei Gelegenheit werde ich es dir erzählen. Oder du fragst gleich Ranma." Jeremy-chan drehte den Kessel unschlüssig in den Händen. "Ist es nicht besser wenn wir Nabiki holen? Damit sie es auch weiß? Sonst gibt es nur wieder Mißverständnisse." Kasumi: "Ich hole sie runter." Sie eilte die Treppe hinauf, und kam kurz darauf mir Nabiki wieder hinunter. Nabiki: "Was ist denn jetzt schon wieder? Ich habe noch wichtige Geschäfte." Jeremy-chan: "Du wolltest doch eben wissen was los ist. Nun, wir wollten es dir jetzt sagen. Umsonst." Nabiki: "Umsonst ist immer gut. Also?" Ranma: "Am besten wir zeigen es dir." Er nahm den Teekessel und kippte etwas Wasser über Jeremy-chan. Nabiki beobachtete die Verwandlung. Anstatt in Ohnmacht zu fallen, zog sie nur erstaunt eine Augenbraue nach oben, sagte sonst aber nichts. Akane sah Jeremy an. Sie kannte die Wirkung des Fluches bereits, aber es war immer wieder beeindruckend anzusehen. Sie wußte nicht recht was sie davon halten sollte, aber bis jetzt hatten weder Ranma noch Jeremy etwas perverses getan. Ranma: "Jeremy und ich leiden unter einem Fluch. Kaltes Wasser verwandelt uns ins eine weibliche Version von uns selbst. Heißes Wasser macht es wieder rückgängig." Zur Demonstration griff er nach einem Glas Wasser und leerte es über sich aus. Ranma-chan: "Ich möchte nicht das die Sache bekannt wird, es ist also besser wenn ihr mich Ranko nennt wenn ich ein Mädchen bin. Das Gleiche gilt für Jeremy mit Jessica." Nabiki sah den Ex-Jungen an. Dann trat sie vor und knöpfte Ranma-chan's Hemd auf. Die Busen die sie sah waren definitiv echt. Nabiki: "Wißt ihr, das gibt dem Begriff 'Bisexuell' eine ganz neue Bedeutung." ############################################################################# Einige zusätzliche Demonstrationen des Fluches waren unumgänglich. Schließlich hatten Ranma und Jeremy aber genug, und Kasumi meinte auch das es jetzt reichen würde. Nabiki wollte zuerst Schweigegeld für das geheimhalten des Fluches haben, aber ein mißbilligender Blick von Kasumi brachte sie sofort davon ab. Jeremy erzählte Akane und Nabiki die gleiche Alibi-Geschichte, die er auch schon Ryoga und Genma erzählt hatte. Kasumi wußte schon davon, er hatte ihr und Soun schon von seiner 'Adoption' erzählt (was Genma sofort abstritt). Im Gegenzug erzählte Ranma Jeremy von seiner Verlobung mit den Tendo's, und das diese ein Jahr Bedenkzeit hatten um zu entscheiden mit wem er verlobt werden würde. Jeremy war nicht besonders überrascht, aber er mußte zugeben, das Ranma die Situation diesmal besser geregelt hatte. Nachdem die Teenager sich alles wichtige erzählt hatten meinte Ranma, das er ein paar private Worte mit seinem 'Bruder' wechseln wollte, und die beiden zogen sich ins Dojo zurück. Auf dem Weg durch den Garten blieb Jeremy vor dem Fischteich stehen und betrachtete ihn Ein Karpfen brach durch die Wasserfläche und glitt lautlos wieder hinein. Jeremy: "Ich frage mich ob die Fische diesmal ein ruhigeres Leben haben werden? Das letzte mal wurden sie ja ziemlich oft 'gestört'." Ranma: "Das hoffe ich doch." Sie gingen zum Dojo. An der Tür blieb Jeremy nochmal stehen. "Weißt du, was ich schon immer wissen wollte: Warum habt ihr den Teich eigentlich nie zugeschüttet? Bei dem ganzen Ärger den ihr damit hattet." Ranma öffnete die Tür, zog seine Schuhe aus und verbeugte sich vorschriftsmäßig. Dann betrat er die Halle. "Pop und ich haben es mehr als einmal vorgeschlagen. Aber Herr Tendo hat sich immer geweigert. Weißt du, den Teich hat ursprünglich seine verstorbene Frau Kimiko angelegt, und was mit ihr zu tun hat hält Soun immer in Ehren." Jeremy schlüpfte ebenfalls aus seinen Schuhen und schloß die Tür. Ranma machte einen Salto bis in die Mitte des Dojo und setzte sich auf den Holzboden. Jeremy: "Sag mal, seit wann hat dein Vater eigentlich wieder Haare?" Ranma: (grins)"Seit dem er eine gewisse Drachenbartsuppe gegessen hat. Jetzt erzähl aber mal, wie ist es dir bei den Amazonen ergangen?" Jeremy: "Eigentlich ganz lustig. Wegen Shampoo brauchst du dir jedenfalls keine Sorgen mehr zu machen, die hat keinen Grund nach Japan zu kommen. Übrigens ist es interessant zu erfahren, wie sie und Mousse sich ohne deinen Einfluß verhalten. Und ich wußte gar nicht das es außer Cologne noch zwei andere verschrumpelte Trolle gibt." Ranma blickte ihn verwirrt an. "Du wußtest nichts von Comb und Mascara?" Jeremy: "Nein, deine Geschichte so wie ich sie kenne ist nicht immer so ausführlich. Ich kenne wahrscheinlich nur ein paar Hauptereignisse." Ranma: "Hmmm ... schon ein komisches Gefühl, wenn mich jemand kennt ohne mich wirklich zu kennen. Sag mal, was haben die Amazonen eigentlich gesagt, als sie herausgefunden hatten das du ein Junge bist?" Jeremy: (grinst)"Gar nichts. Sie haben es nicht herausgefunden." Ranma starrte ihn überrascht an. Er hätte nicht erwartet, das Jeremy seinen Fluch so lange verbergen konnte. Er hatte es ja nicht mal einen halben Tag geschafft. "Du bist die ganze Zeit ein Mädchen gewesen? Und es hat dich nicht gestört?" Jeremy: "Nicht die ganze Zeit, aber fast immer. Und natürlich hat es mich gestört. (macht ein mieses Gesicht) Vor allem diese Alpträume." Ranma: "Oh, stimmt, davor hätte ich dich warnen sollen. Am Anfang hatte ich auch solche Träume, aber das läßt nach. (schauder) Hattest du auch diesen Traum, wo du mit deiner weiblichen Hälfte geschlafen hast?" Jeremy: "Urks! Zum Glück nicht. Dafür war da diese Szene wo ich Ryoga am Strand geküßt hatte. Bäh." Ranma verzog in Sympathie das Gesicht und klopfte Jeremy beruhigend auf die Schulter. "Wie gesagt, das vergeht wieder. Aber wie bist du ausgerechnet auf Ryoga gekommen? Hmm... ich frage mich sowieso wo der jetzt ist." Jeremy: "Der ist bei sich zu Hause. Und ich bin auf ihn gekommen, weil er auch bei den Amazonen gewesen war." Jeremy gab Ranma eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse und wie er kurzzeitig Ryoga's Verlobte gewesen war. Er verriet ihm auch das Ryoga und er selbst einen Ki-Blast konnten. Ranma zog erstaunt die Augenbrauen hoch. Nicht weil er sowas von Ryoga nicht erwartet hatte, sondern weil Jeremy es auch gelernt hatte. Ranma: "Normalerweise geben die Amazonen ihre Geheimnisse nicht so einfach preis." Jeremy: "Es war mehr eine Verkettung von den passenden Zufällen, und einmal wurde es ziemlich knapp für mich. Und es ist mir auch rätselhaft wie ich so 'nen Energieball lernen konnte." Ranma: "Kannst du ihn mir mal zeigen?" Jeremy nickte und konzentrierte sich. Einen Moment später kam seine Aura zum Vorschein. Jeremy nahm die 'Seele aus Eis' und hielt die Hände mit etwas Abstand zueinander. Ganz langsam floß seine Aura zwischen seine Hände und verdichtete sich dort. Schließlich nahm er den Ball in eine Hand und hielt ihn Ranma hin. Ranma legte vorsichtig seine Hand daran, dann sah er erstaunt Jeremy an. "Du benutzt Ruhe? Interessant, das muß ich bei Gelegenheit auch mal ausprobieren. Aber es ist noch ziemlich schwach, da mußt du noch dran üben. Hast du einen eigenen Namen für die Technik, oder sagst du einfach nur Shishi Hokodan?" Jeremy ließ den Blast verpuffen. "Majin Ken. Und natürlich kriege ich nicht so starke Sachen hin wie du oder Ryoga. Hier, ich zeig dir mal was ich noch gelernt habe." ~Twipp~ Ranma nahm erstaunt das Naginata entgegen und drehte es ein paar Mal in seinen Händen. "Willst du mir jetzt sagen das du Mousse' 'Hidden Weapon' Technik gelernt hast, oder das du weißt wie man mit dieser Waffe umgeht?" Jeremy: "Beides. Aber ich meinte eigentlich das Sub-space." Ranma: "Mist. Dann kannst du dich rühmen, eine Technik gelernt zu haben die ich einfach nicht hinkriege. Ich habe nicht so eine 'Dimensionstasche'. Aber ich arbeite noch dran. Akane kann übrigens das Gleiche. Aber sie macht es immer rein instinktiv, ich glaube nicht das sie wirklich weiß was sie tut. Wenn alles gut läuft kriege ich diesen Hammer diesmal nicht zu sehen." Jeremy ging ein Licht auf, daher kam also immer der Hammer. Er fühlte vorsichtig im Sub-space, und tatsächlich. Da war Akanes berühmter 'Mallet of Doom'. Dann fiel ihm ein das er ja noch was anderes für Ranma hatte. Er ließ das Naginata verschwinden und zog einen Brief hervor. Jeremy: "Hier, das soll ich dir von Ryoga geben." Ranma faltete das Papier auseinander und überflog es. Dann seufzte er. "Eine Herausforderung. Und ich dachte ich könnte diesmal mit ihm Frieden haben." Jeremy: "Ließ erstmal genauer. Er will sich ja nicht an dir rächen, er will nur ein faires Match von Martial Artist zu Martial Artist." Ranma: "Das ist was anderes. Das kann er kriegen." Er steckte den Brief in seine Hose. "Sag mal, du hast mich doch in Jusenkyo gefragt ob ich dir Musabetsu Kakuto beibringen kann. Willst du das noch immer, oder hast du bei den Amazonen schon genug gelernt?" Jeremy: (grins)"Natürlich will ich das noch immer. Ich bin gespannt was du von meinem Amazonen Wu-Shu hältst." Ranma lachte. Wenn er etwas mochte, dann war es ein neuer Gegner. Auch wenn er wußte das er von Jeremy nicht zuviel erwarten konnte. "Warte mal kurz, ich hole nur schnell was wir brauchen, bin sofort wieder da." Er verschwand aus dem Dojo. Jeremy hatte sich noch nicht zuende gewundert, da war er schon wieder da. Ranma trug seinen Karate-Gi, einen zweiten warf er Jeremy zu. "Hier, es ist besser wenn du erst in vernünftiger Kleidung kämpfst. Später können wir auch Alltagsklamotten benutzen." Jeremy wechselte in den Karateanzug und band sich den Gürtel um. Ranma schüttelte mit dem Kopf. "Du hast vorher noch nie Kampfsport trainiert, oder?" Jeremy: "Nein, wie kommst du darauf?" Ranma: "Sonst wüßtest du das man den Gürtel nicht in einer Schleife bindet." Er brachte Jeremy als erstes bei wie man den Gürtel vernünftig knotet. Dann machten sie zusammen ein paar Aufwärmübungen. Schließlich meinte Ranma das Jeremy ihn mal angreifen sollte. Ich muß nicht sagen das das Match ziemlich einseitig war, oder? Ranma kannte die Vor- und Nachteile von Amazonen Wu-Shu genau, er wies Jeremy darauf hin das die Techniken zu viele Lücken in der Deckung ließen. Schließlich zeigte er ihm ein paar einfache Grundübungen des Musabetsu Kakuto, aber Jeremy war schon ziemlich erschöpft und meinte bald das es für heute genug sei. Die beiden quatschten noch eine Weile über die Sachen, die sie bis jetzt erlebt hatten. Ranma staunte nicht schlecht als Jeremy ihm erzählte das Kuno den Fluch gesehen und sogar verstanden hatte. Jetzt wußte er wo der Kendoist gesteckt hatte, obwohl er sagte das es ihm lieber wäre wenn niemand sonst davon wußte. Jeremy versprach ab sofort den Mund zu halten. ############################################################################# Nach dem Training hatte Jeremy noch etwas zu klären, und er fragte die Tendo-Schwestern ob sie einen Moment Zeit hätten. Natürlich hatten sie. Als sie alle am Tisch versammelt waren, erklärte Jeremy nochmal die Sachlage mit seiner Adoption in den Saotome-Clan. Jeremy: "Bis jetzt habe ich gedacht das ich bei Ranma und Genma leben würde. Aber das die beiden hier bei euch wohnen ändert die Sache natürlich. Ich möchte hier nicht eure Gastfreundschaft ausnutzen... " Kasumi hob die Hand und unterbrach ihn. "Hier wird niemand ausgenutzt. Es ist eine Selbstverständlichkeit das du auch bei uns leben wirst. Nach allem was du bis jetzt durchmachen mußtest." Jeremy fragte sich was er hatte durchmachen müssen. Er hatte seinen Aufenthalt bei den Amazonen doch gar nicht so genau geschildert. Er konnte ja nicht wissen das Kasumi sich auf den (angeblichen) Verlust seiner Familie bezog. Die Tendo-Schwestern hatten schon sehr früh ihre Mutter verloren und konnten sehr gut nachvollziehen wie Jeremy sich fühlen mußte. Das war auch der Grund warum Akane nicht sofort protestierte bei der Aussicht eines weiteren Jungen unter ihrem Dach. Nur Nabiki hatte weniger Feingefühl. Nabiki: "Oneechan hat recht, natürlich kannst du bleiben. (hält die Hand auf) Gegen einen kleinen Unkostenbeitrag." Kasumi: (scharf)"Nabiki!" Jeremy hob beruhigend die Hand. "Einverstanden." Als Kasumi protestieren wollte unterbrach er sie. "Nein, es ist besser so. Meine Eltern haben mir etwas Geld hinterlassen, es ist nur fair wenn ich für meinen Aufenthalt bezahle." Nabiki's Augen blitzten gierig, als Jeremy sein Portemonnaie hervorholte und eine größere Menge Yen abzählte. Sie wollte schon danach greifen, aber Jeremy gab es Kasumi. Nabiki zog eine beleidigte Schnute. Jeremy: "Dann gibt es natürlich noch ein Problem. (zieht seinen Personal- ausweis hervor) Der hier müßte auch noch geändert werden, zusammen mit dem ganzen anderen Papierkram. Und ich traue Genma nicht in der Beziehung" Kasumi: "Oh, das ist kein Problem. Nabiki versteht sich sehr gut auf solche Dinge." Nabiki sah ihre Gelegenheit gekommen. "Natürlich kann ich das erledigen." "Für einen Preis." Nabiki runzelte die Stirn, den letzten Teil hatte Jeremy simultan mitgesprochen. "Ich mag es nicht wenn man mit die Worte aus dem Mund nimmt." Jeremy grinste nur. Er gab ihr seinen Perso und öffnete nochmal die Brieftasche. "Wieviel?" Nabiki: "25.000 Yen!" Jeremy gab ihr das Geld. "Ich nehme an, darin ist eine Anmeldung an der örtlichen Schule mit inbegriffen?" Nabiki zählte die Scheine. "Alles im Service. Wenn du sonst noch was brauchst, melde dich einfach und halte das Geld bereit." Jeremy überlegte einen Augenblick. "Hmm, jetzt wo du es sagst, ich glaube da ist noch was." Nabiki sah ihn fragend an. "Bist du in der Lage eine zweite Identität aus dem Nichts zu erschaffen? Für zwei Personen namens Jessica und Ranko Saotome?" Ranma sah ihn erstaunt an. Aber er fand die Idee eigentlich nicht so schlecht, wenn seine andere Seite eine echte Identität hatte war es sicher einfacher den Fluch geheimzuhalten. Nabiki ging gedanklich ihre Kontakte durch. Sie hatte da jemand im Einwohnermeldeamt der sowas könnte, und der ihr noch einen ziemlich großen Gefallen schuldete. Nabiki: "Ich denke ich kann das. Aber billig wird das nicht." Als Genma am späten Abend wiederkam wurde er vor vollendete Tatsachen gestellt. Natürlich wehrte er sich, aber am Ende blieb ihm nichts anderes übrig als nachzugeben. Später verabschiedete sich Jeremy nochmal, er hatte seine Sachen noch bei Ryoga, und sagte das sie sich am nächsten Morgen in der Schule sehen würden. Fortsetzung folgt... ############################################################################# Anmerkungen des Autors: Mein besonderer Dank geht wie immer an Ölk-chan. Ein normaler Dank geht an Sarima und MystyFiedBlaze, denen meine Geschichte anscheinend gefällt, und das freut mich tierisch. Danke. Ranma's erster Schultag verlief ja ziemlich ruhig, so ganz ohne Kuno. Ob er in der Zukunft auch soviel Glück haben wird? Apropos Kuno, wundert es euch nicht das er den Fluch so einfach akzeptiert hat? Bedenkt bitte das er sich diesmal noch nicht in eine Jusenkyo-Form verliebt hatte, und das er es diesmal überdeutlich gezeigt bekommen hatte. Noch dazu von einem Arzt, also von einer Respektsperson. Oder er hatte einen hellen Moment ... Naah, zu unwahrscheinlich. Die Tendo's wissen jetzt auch alle von dem Fluch, und Jeremy wird sicher bald dort auch einziehen. Was das wohl gibt? Wenn ihr Tofu's komische Anspielungen über eine Familie namens 'Shimerato' nicht verstanden habt, dann habt ihr noch nie Futaba-kun Change gelesen. Ist auch nicht so wichtig, aber Tofu kennt die Shimerato-Eigenart, und deswegen hat ihn Ranma's Verwandlung auch nicht so überrascht. (Hey, es wäre möglich) Und das Jeremy Pai aus 3x3 Augen getroffen hat, hat auch nichts zu sagen. Es ist vielmehr so das der Begriff Ranmaversum nicht so ganz zutrifft, der Ausdruck Animeversum wäre passender... Mögt ihr die Story? Liebt ihr die Story? Haßt ihr die Story? Haßt ihr mich? Laßt es mich wissen. Sinnvolle Kritik, Kommentare und Hinweise werden dankend angenommen. Nicht sinnvolle Kritik, Beleidigungen und dummes Gerede wird ignoriert. Über Todesdrohungen wird gelacht. Briefbomben werden für langweilige Momente aufgehoben. Schreibt an Mark_Soul@gmx.de oder in die Comments-Box. Bis dann. Kapitel 6: Alte Freunde, neue Feinde ------------------------------------ Das Haus der Hibiki's. Langsam drängte die aufgehende Sonne die letzten Reste der Nacht zurück. Die Tür öffnete sich, und Jeremy trat heraus. Er blickte zurück ins Haus, runzelte die Stirn und ging wieder hinein. Kurz darauf kam er Ryoga hinter sich herziehend wieder raus. Jeremy: "Wie kann man sich nur im eigenen Haus verlaufen? Jetzt beeil dich aber, oder willst du zu spät kommen?" Ryoga: "Ich kann nichts dafür. Und die Idee mit der Schule war die meiner Mutter, nicht meine. Ich finde den Weg sowieso nicht." Als Jeremy am letzten Abend wieder bei den Hibiki's angekommen war, hatte Ryoga's Mutter ihn darum gebeten ob er Ryoga wohl auf seinen Schulweg begleiten könnte. Sie war der Meinung, das ihr Sohn schon viel zu lange keine Schule mehr besucht hatte. Natürlich hatte Jeremy Ja gesagt. Am diesem Morgen war von Frau Hibiki keine Spur mehr, und Jeremy hatte alle Mühe den wandelnden Anti-Kompass aus den Haus zu kriegen. Jeremy: "Nun komm schon, sonst verpassen wir noch den Bus." Ryoga: "Wofür brauchst du einen Bus?" Jeremy schloß die Augen und zählte langsam bis Zehn. "Um zur Schule zu kommen. Furinkan Highschool ist mehrere Kilometer entfernt." Ryoga trat näher an Jeremy heran. "Wir brauchen keinen Bus. Zeig du mir einfach nur die ungefähre Richtung, und korrigiere mich wenn ich vom Weg abkomme." Jeremy: "Was zum Teufel hast du vor?" Ryoga: "Zeig mir einfach nur die Richtung." Jeremy überlegte, drehte sich einmal im Kreis und deutete dann. "Furinkan liegt ungefähr da lang. Aber was hast du vooOOOOOOOO....." Jeremy kam nie dazu die Frage zu beenden. Ryoga nahm in auf den Arm und war mit einem gewaltigen Satz auf dem nächste Hausdach. Dann sprang er weiter über die Dächer in die angegebene Richtung. "Der Einsteiger" eine Ranma 1/2 FanFiction von Mark Soul Legaler Hinweis oder Disclaimer: Jup, Ranma und alles gehört mir. Wer ist Rumiko Takahashi? Nie von ihr gehört, ihr müßt euch irren .... (Ich sollte Nachts mehr schlafen) "Japanische Sprache" *Chinesische Sprache* 'Betonte Worte' ~Geräusche~ {Panda-zeichen} Sollte ein normalerweise männlicher Charakter mit Nyanniichuan Fluch in seiner Jusenkyo-Form dargestellt werden, wird an seinem Namen der Suffix '-chan' angehängt. Anfänger-Alarm: Ich hab absolut keine Erfahrung im Fanfiction schreiben und bin auch sonst ein mieserabeler Geschichtenerzähler. Seid bitte nachsichtig. Self-Insert-Alarm (der letzte): Ich glaube, mittlerweile haben alle SI-Gegner aufgehört diese Geschichte zu lesen, da kann ich die Warnung wegfallen lassen. Kapitel 6: Alte Freunde, neue Feinde Ranma, Akane und Nabiki waren grade auf ihrem Schulweg, als sie ein langsam näherkommendes Schreien hörten. Verwirrt blieben sie stehen und sahen sich um. Dann landete Ryoga wie aus dem Nichts vor ihnen und setzte Jeremy ab. Der fiel sofort auf die Knie und küßte den Boden. "Endlich! Ich dachte schon mein letztes Stündlein hat geschlagen." Ryoga: "He, Ranma, lange nicht gesehen." Die beiden klopften sich auf die Schulter, dann sah Ranma hinab zu Jeremy. "Was ist denn mit dir passiert? Du siehst gar nicht gut aus." In der Tat, Jeremy war ziemlich weiß im Gesicht. "Ryoga ist mir passiert. Er hat eine 'Abkürzung' genommen." Ranma: "Bwahahahaha ... Der war gut. Ryoga und Abkürzung." Ryoga: "Hey!" Ranma hörte auf zu lachen. Er sah Akane's und Nabiki's verwirrten Blick und stellte vor. "Darf ich bekanntmachen, Ryoga Hibiki, ein alter Schulfreund von mir. (deutet auf Ryoga) Ryoga, das sind Akane und Nabiki Tendo. Zur Zeit wohnen Pop und ich bei ihnen." Ryoga: (verbeugt sich)"Sehr erfreut." Akane/Nabiki: (verbeugen sich auch)"Gleichfalls." Ryoga: (zu Ranma)"Ja, Jeremy hat mir schon davon erzählt, auch das er auch dort einziehen will. Stimmt es eigentlich das du eine von ihnen später heiraten mußt?" Akane spießte Jeremy mit ihren Blicken auf, dafür das er es überall rumerzählte. Nabiki's Gesicht zeigte wie üblich keine Regung. Ranma: "Die Sache ist noch nicht endgültig geklärt. Aber im Moment sieht's so aus." Nabiki: "Ich will das Treffen ja nicht stöhren, aber laufen Gefahr zu spät zur Schule zu kommen. (zu Jeremy) Fühlen sich Monsieur wieder in der Lage weiterzugehen?" Jeremy: (rappelt sich auf)"Kein Grund sarkastisch zu werden. Ich möchte dich mal sehen, wenn dich einer durch halb Nerima geschleppt hat, und zwar über die Dächer." Die Gruppe setzte ihren Weg fort. Ranma: "'Davon' ist dir schlecht geworden?" Er tauschte einen Blick mit Ryoga, dieser nickte. "Kann ich gar nicht verstehen. Ich finde es ist ein schönes Gefühl wenn man sich dort ungehindert vom Verkehr bewegen kann." Akane: "Ihr meint das nicht ernst oder? Ihr springt wirklich von Dach zu Dach?" Ranma und Ryoga nickten. Akane dachte daran, wie ihr Vater immer erzählt hatte das er in jungen Jahren auch so gereist war. Sie selbst hatte es auch schon mal probiert, war aber ziemlich schnell erschöpft. Der Gedanke dabei auch noch eine andere Person zu tragen ... Das Brüllen der Horde o'Hentai riß sie aus ihren Gedanken, und sie stürmte den Angreifern entgegen. Ryoga wunderte sich, und ging vorsichtshalber in Kampfstellung. Ranma hielt ihn zurück. "Nicht. Das passiert hier jeden Morgen, misch dich besser nicht ein." Ryoga: (deutet auf das Getümmel)"Aber sie greifen Akane an." Nabiki: "Das tun sie schon seit drei Monaten, und bis jetzt hat sie immer noch gewonnen. Besser wir gehen schon in unsere Klassen." Ryoga: "Aber ich weiß meine Klasse noch nicht. Ich muß mich erst im Sekretariat melden." (zu Jeremy) "Könntest du-" Nabiki: "Kein Problem. Für die geringe Summe von 300 Yen bringe ich dich hin und sorge dafür, das alles in der halben Zeit erledigt wird." Ryoga schaute unsicher. Ranma und Jeremy schüttelten mit dem Kopf. Ryoga gab ihr trotzdem das Geld. Nabiki zählte, steckte die scheine ein und zog Ryoga hinter sich her. Jeremy und Ranma sahen den Beiden hinterher, dann zuckten sie mit den Schultern und gingen zu Akane, welche grade die letzten Jungs in den Staub prügelte. Ranma: "Sag mal, wird das auf Dauer nicht anstrengend?" Akane: "Meinst du, das mach ich freiwillig? Ich habe nie darum gebeten-" Sie stoppte, und fing eine rote Rose aus der Luft auf. Ranma packte sich auf die Augen und stöhnte. Kuno: "Wahrlich, welch ein armseliger Haufen. (geht in Position) Nun denn, Akane Tendo, zerschmettere das letzte Hindernis. Ich bin bereit, doch meine Zeit ist knapp." Akane: (verachtend)"Oberschüler Kuno." Ranma: "Ich laß euch zwei Hübschen dann mal alleine. Viel Spaß noch." Er drehte sich um und ging. Akane wollte ihm grade eine Erwiderung hinterherrufen, aber sie wurde unterbrochen. Kuno: "STOPP!" Er stellte sich vor Ranma. "Deine vertraute Umgehensweise zollt der ehrwürdigen Akane Tendo nicht genügend Respekt. Du wirst dich angemessen entschuldigen, Knabe!" Ranma: "Sagt wer?" Kuno: "So nimm zur Kenntnis, vor dir steht der große Tatewaki Kuno, Alter 17, Juniorgruppe E, Käptain des Kendo-Clubs. Aber meine Fans nennen mich den 'Aufsteigenden Stern von Furinkan'." Ranma: "Saotome Ranma, angenehm. Aber wenn ich mich bei Akane entschuldigen soll, bin ich zu spät. Die ist schon in der Schule." Akane hatte die Gelegenheit genutzt und war verschwunden. Während Kuno sich noch verdutzt auf dem Schulhof umblickte, betraten Ranma und Jeremy das Gebäude. Jeremy: "Sag mal, was ist eigentlich aus 'Der blaue Donner' geworden?" Ranma: "Ich weiß auch nicht warum der sich jetzt anders nennt." Dann machte sich Ranma auf zu seinem Klassenraum, und Jeremy ging zum Sekretariat wegen seiner Anmeldung. Dort fand er auch Ryoga und Nabiki wieder. Die Dame hinter dem Schreibtisch hatte Ryoga's Personalien aufgenommen, und nachdem sie einen Brief von seiner Mutter gelesen hatte schrieb sie den Eintrag in seine Akte: 'Das Fehlen im Unterricht ist aufgrund familiärer Besonderheiten immer entschuldigt'. Beim rausgehen nickte Nabiki Jeremy zu. "Ich bring Ryoga noch zu seiner Klasse. Wir sehen und im Unterricht, du bist in der gleichen Klasse wie ich, zweiter Stock, Raum 2-E. Bezahlen kannst du später." ############################################################################# Jeremy stand vor seiner neuen Klasse. Der Lehrer, Herr Umetsu, hatte ihn noch auf dem Flur abgefangen. Jetzt stand er neben dem Pult und begann sich unbehaglich unter all den Blicken zu fühlen. Jeremy bemerkte das Kuno noch nicht wieder da war. Umetsu: "Klasse, wir haben einen neuen Schüler. (zu Jeremy) Würdest du dich bitte vorstellen?" Jeremy: "Uhm, hi, ich heiße Jeremy Sou... Saotome. Ich bin erst kürzlich von einer längeren Reise wiedergekommen, und momentan wohne ich im Tendo-Dojo." Er verbeugte sich vor der Klasse. Umetsu: "Sehr schön, Herr Saotome. Setzen Sie sich bitte dort auf den freien Platz in der zweiten Reihe." Jeremy tat wie ihm geheißen. Der Klassenkamerad am Nebentisch beugte sich zu ihm hinüber und sprach ihn leise an. Schüler: "Wohnst du wirklich im Tendo-Dojo?" Jeremy: "Ja, warum?" Schüler: "Dann laß dich besser nicht von Oberschüler Kuno erwischen. Der sieht das nicht gerne wenn andere Jungs zu nahe an seine 'feurige Akane Tendo' kommen." Er hielt Jeremy die Hand hin. "Ich bin Marcel Fürst." Jeremy schüttelte Marcel die Hand und runzelte die Stirn. "Fürst? Das klingt gar nicht japanisch." Marcel: "Nein, ich komme ursprünglich aus der Schweiz, aber ich bin zur Zeit als Austauschschüler hier. Ich habe ..." Der Lehrer klopfte ärgerlich aufs Pult. "Herr Fürst, Herr Saotome. Wenn Sie etwas wichtiges zu sagen haben, dann bitte so das alle es hören können." Jeremy/Marcel: "Nein, Herr Umetsu. Alles in Ordnung." Umetsu murmelte etwas und setzte den Unterricht fort. Er kam nicht weit, da platzte Kuno in die Klasse. Umetsu: "Ahh, Herr Kuno. Beehren Sie uns auch mal wieder mit ihrer Anwesenheit?" Sarkasmus war an Kuno verloren. "In der Tat, erst meine Präsents gibt dieser Klasse das nötige Karma. Wichtige Angelegenheiten hatten meine Abwesenheit erforderlich gemacht." Umetsu verdrehte die Augen. "Wenn Sie meinen. Dann nehmen Sie doch ihre Aufgabe als Klassensprecher war und begrüßen unseren neuen Mitschüler, Jeremy Saotome." Kuno sah auf und zu Jeremy. "Mich deucht, wir hatten schon das Vergnügen... Warte, sagtest du dein Name ist Saotome?" Jeremy: "Ja, Jeremy Saotome, freut mich dich kennenzulernen Tatewaki." Kuno: "Du wirst mich mit Oberschüler Kuno adressieren. ... Du trägst den gleichen Namen wie der elende Knabe, welcher so disrespektvoll zur glorreichen Akane Tendo war. Wie ist deine Verbindung zu dieser Person?" Jeremy: "Ich bin sein Bruder. Und ich habe eigentlich nichts gesehen, was man als 'disrespektvoll' bezeichnen könnte, aber ich-" Umetsu: " ~räusper~ Könnten Sie das Gespräch wohl auf die Pause verschieben? Wir haben hier Unterricht." Kuno und Jeremy setzten sich auf ihre Plätze, und der Lehrer machte weiter. Jeremy wunderte sich, das der Stoff so leicht war, er hatte immer gedacht das japanische Schulen besonders streng wären. Aber das was sie hier durchnahmen hatte Jeremy schon im letzten Jahr gehabt, und Umetsu erklärte alles immer dreifach. Jeremy begann sich ein bißchen zu langweilen. Kuno beugte sich zu Nabiki hinüber. (Er sitzt direkt neben ihr) "Fräulein Tendo, ich hätte gerne schnellstmöglich alle erhältlichen Informationen über diese Saotome-Brüder, und in welcher Beziehung sie zu deiner Schwester stehen." Nabiki: "Macht 1000 Yen." Kuno zahlte. Nabiki zählte nach und steckte das Geld ein. Als sie grade zu einer Erklärung ansetzen wollte, klopfte Umetsu-san energisch auf sein Pult. Nabiki sah den Lehrer mit ihrem Eisblick an. Umetsu dachte an die diversen 'Gefallen', die er Nabiki noch schuldete, und beschloß sie zu ignorieren. Nabiki: (zu Kuno)"Ranma und seine Vater Genma sind vorgestern bei uns angekommen und eingezogen, Jeremy kam gestern und wohnt ab heute auch bei uns-" Kuno: (springt auf)"Waas? Unter dem gleichen Dach wie Akane? Ich VERBIETE es!" Alle Schüler starrten Kuno an. Der Lehrer tat so als wäre nichts passiert. Jeremy hatte das Gefühl das Nabiki zuviel redete. Nabiki zog Kuno wieder auf seinen Platz und flüsterte weiter. "Krieg dich wieder ein Kuno. Genma und mein Dad sind alte Freunde, deshalb wohnen sie bei uns. Unglücklicherweise haben sie beiden sich das Versrechen gegeben, die Kampfsportschulen zu vereinen. Das heißt, Ranma wird eine von uns später heiraten müssen, aber-" Weiter kam sie nicht, da war Kuno schon auf und davon. Nabiki seufzte. "Aber die Sache ist noch nicht geklärt, und es ist noch nicht entschieden wen er heiratet, und ob überhaupt. Wirklich, Kuno-chan, es wäre besser wenn du mich ausreden lassen würdest." Jeremy sah Kuno aus dem Raum stürmen. Er hatte das Gespräch mit einem Ohr mitgehört, und war sehr froh das Nabiki ihn nicht auch noch mit in die Geschichte hineingezogen hatte. Umetsu zückte seinen Stift und schrieb ins Klassenbuch: Tatewaki Kuno heute früher gegangen. ############################################################################# In Ranma's Klasse. Herr Sorata hatte Ryoga gebeten sich vorzustellen, und ihm dann einen Platz in einer der hinteren Reihen zugewiesen. Ryoga hatte sich gewundert warum die meisten Mädchen in der Klasse ihn so merkwürdig angeschaut und zu kichern begonnen hatten, aber jedesmal wenn er sie ansah, sahen sie sofort weg. Akane konnte ihre Mitschülerinnen einfach nicht verstehen. Was war denn nur so besonderes an Ryoga? Gestern bei Ranma hatten sie sich auch schon so verhalten. Die Wirkung von Sorata's Schlaftablettenstimme wurde unterbrochen als Kuno, komplett im Kendo-Outfit und mit Bokuto, in die Klasse platzte. Mit erhobenen Holzschwert stellte er sich vor Ranma. Kuno: "NIEMALS! Ich werde nicht zulassen das du Akane Tendo ehelichst!" Sofort war die ganze Klasse auf den Beinen. Die eine Hälfte umringte Akane. "Heirat?" "Akane, ich dachte du haßt Jungs?" "Oh, junge Liebe, wie romantisch." Die andere Hälfte war um Ranma, aber die kamen nicht dazu Fragen zu stellen, sondern stoben panisch wieder auseinander als Kuno mit seinem Bokuto nach Ranma schlug. Ranma seufzte innerlich. Er hätte nicht gedacht das die Sache so schnell rauskommt. Aber eigentlich hätte er damit rechnen müssen, er kannte ja Nabiki. Kuno hatte inzwischen zwei Schulbänke zerkleinert, und Ranma bemerkte das er mit seinen unkontrollierten Schlägen die anderen Schüler in Gefahr brachte. Ranma: "Hey, hier ist kein Ort zum Kämpfen, komm mit." Er öffnete ein Fenster und sprang hinaus, mit der Sicherheit das er diesmal im Schulhof landen würde und nicht im Schwimmbecken. Die meisten Schüler schrien auf, schließlich waren sie im dritten Stock. Kuno störte sich nicht an der Tatsache und sprang hinterher. Im Nu war die Klasse an den Fenstern und schauten runter, in der Erwartung unten zwei zerschmetterte Körper zu sehen. Ihre Erwartungen wurden nur halb erfüllt. Ranma landete nach einem Überschlag sicher auf den Beinen, während Kuno einen hübschen Eindruck in den Boden stanzte. Ranma untersuchte den Kendoisten. Bis auf das Kuno ohnmächtig war schien es ihm gut zu gehen. Er zuckte mit den Schultern und sprang drei Stockwerke senkrecht nach oben und landete sicher auf der Fensterbank. Die Blicke der anderen ignorierend setzte er sich wieder auf seinen Platz. "Uhm, entschuldigt die Störung, wird nicht wieder vorkommen." Die ganze Klasse starrte. Minus Ryoga, der hatte sich die ganze Zeit nicht von seinem Stuhl gerührt und fragte sich warum die anderen nur so verwundert waren. ############################################################################# Furinkan Highschool, große Pause. Nachdem Jeremy Ranma weder in der Cafeteria noch auf dem Schulhof gefunden hatte, gab es nur noch eine Möglichkeit wo er sich aufhalten könnte. Als er auf dem Schuldach ankam, waren Ranma, Akane, Nabiki und Ryoga bereits da. Akane war dabei ihre Schwester anzuschreien. "... immer solche Gerüchte verbreiten mußt. Jetzt denken alle das ich Ranma heiraten würde." Nabiki: (ganz cool)"Ich kann nichts dafür das Kuno mich nicht hat ausreden lassen. Außerdem, ich habe schon eine Erklärung vorbereitet. Wenn jemand die Wahrheit hinter der Geschichte erfahren will kann er mir sie abkaufen." Akane: "Ganz toll. Trotzdem werden die Gerüchte nur so explodieren." Jeremy mischte sich ein und versuchte zu beruhigen. "Immer mit der Ruhe. Man kann die Mißverständnisse sicher aufklären. Nabiki, kannst du mir deine 'Erklärung' mal zeigen?" Nabiki: "Macht 50 Yen. Sonderpreis, aber nur weil du es schon weißt." Jeremy seufzte und zahlte. Dann nahm er das Papier und ging wieder. Akane dampfte weiter. Sie spießte ihre Schwester mit Blicken auf, dann richtete sich ihr Zorn auf Ranma. "Das ist deine Schuld. Wenn du nicht gekommen wärst, wäre das allen nicht passiert." Ranma: "Was kann ich dafür? Nabiki hat es ausgequatscht, und Kuno hat es in unserer Klasse erzählt." Akane: "Trotzdem ist es deine Schuld. Jetzt denken alle das wir miteinander verlobt sind." Ranma seufzte und ließ die Schultern hängen. Er erwiderte nichts, er würde sowieso nur das falsche sagen, also hielt er lieber ganz den Mund. Akane war in diesem Zustand eh nicht beizukommen. Für den Rest des Tages versuchten Ranma und Akane erfolglos die Gerüchte zu stoppen. Aber die anderen ließen sie kaum ausreden und schienen ihnen gar nicht zuzuhören. Kuno war für den Rest des Tages im Krankenzimmer der Schule. ############################################################################# Furinkan Highschool, Schulende. Kaum hatte die Glocke geläutet war Akane auch schon wieder von Neugierigen umringt. Das gleiche galt für Ranma. Dieser hatte für heute genug und sprang mit einem Satz über die Köpfe der anderen hinweg neben Akane. Er nahm sie auf den Arm und war aus dem Fenster. Akane quietschte als sie fielen und hielt sich an Ranma fest. Mit zwei langen Sätzen hatten sie das Schulgelände verlassen. Auf sicherem Boden angekommen sah Ranma zu Akane, welche sich immer noch an ihm festklammerte. "He, du kannst mich jetzt loslassen, wir sind unten." Akane blinzelte, erkannte in was für einer Situation sie sich befand und nahm hastig Abstand von Ranma. Dann schnauzte sie ihn an. "Was fällt dir ein?" Ranma zog beleidigt eine Miene. "Entschuldigung, ich wußte nicht das du dich lieber mit deinen Mitschülern auseinander setzen wolltest." Akane hmpfte und verschränkte die Arme vor der Brust. Ranma hatte recht gehabt, aber das würde sie ihm ganz bestimmt nicht zugeben. Als Ranma auf den Zaun sprang und sich auf den Heimweg machen wollte hielt sie ihn zurück. "Hey, wir müssen noch auf Oneechan warten. Und Jeremy will sicher auch mit." Ranma stoppte. Akane hatte recht. Außerdem war da ja auch noch Ryoga... Spricht man vom Bär, tappt er daher. In diesem Moment landete Ryoga zwischen ihnen. Ryoga: "Puh, ich dachte schon ich hätte euch verloren. Ranma, kann ich mit euch mitkommen?" Ranma: "Klar doch. Immerhin hast du mir ja eine Herausforderung geschrieben, die kann ich ja schlecht ablehnen." Akane: "Hey! Wer gibt dir das Recht einfach so fremde Leute einzuladen? Niemand hat dir erlaubt dich mit anderen in unserem Dojo zu prügeln." Nabiki: "Laß ihn doch, Akane." Ranma und Akane drehten sich zu Nabiki um, die grade mit Jeremy um die Ecke kam. Jeremy: "Jetzt sollte wir uns aber beeilen, Akane's Fanclub sucht schon nach dir, Ranma." Die fünf schauten sich betroffen an. Ranma machte sich eigentlich keine Sorgen, die Horde o'Hentai war nichts womit er nicht fertig wurde. Aber es widerstrebte ihm sich an schwächeren zu vergreifen. Auf dem Weg zum Tendo-Dojo gab es einen kleinen Zwischenfall mit der Wasserkellen-Oma. Jeremy-chan stutzte, und Ranma-chan begann zu lachen. "Mach dir nichts draus. Frau Watanabe macht das nicht absichtlich, sie merkt nicht mal was sie anrichtet." Jeremy-chan: "Ich frage mich nur wieso ich nicht gemerkt habe das sie hier mit Wasser rumschmeißt. Ich hätte darauf achten sollen." Sie zog eine Thermoskanne aus dem Sub-space und übergoß erst sich, dann Ranma-chan mit heißem Wasser. Ranma wrang das Wasser aus seinem Zopf. "Ich vergeß das auch immer wieder. Weißt du, diese 'Hidden-Weapon' Technik ist unglaublich praktisch wenn man einen Fluch hat." Jeremy: "Darum habe ich sie ja auch gelernt." Als sie ihren Weg fortsetzten flüsterte Nabiki zu Akane: "Das erinnert mich irgendwie an deinen Trick mit dem Hammer. Du könntest Jeremy mal danach fragen." Akane: "Ich weiß nicht. Der Hammer ist immer dann da wenn ich ihn brauche. Ich hab mir noch nie Gedanken darüber gemacht wo der herkommt." Kurze Zeit später kam die Fünfergruppe beim Tendohaus an. Akane: (öffnet die Tür)"Tadaima!" Nabiki verschwand sofort die Treppe hinauf in ihr Zimmer. Kasumi schaute aus der Küche. "Oh, hallo." Sie blickte auf Ryoga. Ranma: "Ryoga Hibiki, ein alter Freund von mir. Er stört doch nicht, oder?" Kasumi: "Gute Güte, natürlich nicht." Sie stellte ein weiteres Gedeck auf den Tisch. "Leider dauert es mit dem Abendessen noch ein wenig." Ranma: "Macht nichts. Ryoga und ich haben sowieso noch was vor. Ryoga, kommst du?" Ryoga nickte, und die zwei verschwanden im Garten. Genma blickte kurz auf, als sein Sohn an ihm vorbeilief, konzentrierte sich aber sofort wieder auf sein Spiel mit Soun. Beim 'Anything Goes Shogi Playing' durfte man sich nicht ablenken lassen. Kasumi wollte grade wieder in der Küche verschwinden, drehte sich aber noch mal zu Jeremy um. "Wolltest du nicht deine Sachen heute mitbringen?" Jeremy holte seinen kompletten Wanderrucksack aus Sub-space. "Hab alles dabei." Kasumi: (dreht sich um und geht in die Küche)"Dann ist ja gut." Jeremy verschwand im Gästezimmer um seine Sachen auszupacken. Akane blieb allein zurück in der Halle. Sie überlegte einen Moment ob sie Kasumi wohl beim Abendessen helfen sollte, entschied sich aber dann dagegen. Ihre große Schwester arbeite am liebsten alleine in der Küche. Akane lief ins obere Stockwerk. Auf dem Weg in ihr Zimmer spähte sie kurz nach Nabiki hinein. Diese saß wie üblich vor ihrem PC und laß ihre E-Mails. Akane öffnete ihre Zimmertür und ließ sich aufs Bett fallen. Heute war ein grauenvoller Tag gewesen. Die ganze Schule dachte nun das sie bald heiraten würde. Sie ließ die Ereignisse des Tagen noch mal an sich vorbeiziehen. Sie dachte daran, wie Ranma ohne Anstrengung drei Stockwerke in die Höhe gesprungen war, und wie er später mit ihr in zwei Sätzen das Schulgelände verlassen hatte. Sie dachte daran wie Ryoga ebenfalls zu solchen Kunststücken fähig war. Sie dachte daran das die Beiden jetzt im Dojo miteinander sparrten. Akane stand auf und wechselte schnell in ihren Gi. Dann ging sie in Richtung Dojo. Noch bevor Akane die Dojotür öffnete konnte sie die Kampfgeräusche hören. Als sie dann hineinging blieb sei erstaunt stehen. Der Anblick, der sich ihr bot, war aber auch nur schwer zu beschreiben. Ranma und Ryoga kämpften miteinander, soviel stand fest. Akane hatte ja schon selber eine Kostprobe von Ranma's Können gesehen, aber was sie nun miterlebte war ... unbeschreiblich. Die zwei Jungs tauschten Schläge in einer Geschwindigkeit aus, die Akane sich nie hätte Träumen lassen. Konter und Gegenkonter wechselten sich so rasch ab, das die Gliedmaßen der Beiden regelrecht verschwammen. Sie blieben dabei nicht auf einer Stelle, sondern sprangen während des Kampfes quer durchs ganze Dojo. Akane begriff schlagartig, das Ranma sie bei ihrem Sparring nie wirklich ernst genommen hatte. Eigentlich hätte sie diese Tatsache wütend machen sollen, aber im Moment war sie viel zu perplex dazu. Jetzt saßen die zwei Martial Artists in einer Unentschieden-Situation: Ranma hatte Ryoga's Arm geblock, und umgekehrt. Sie versuchten sich gegenseitig die Deckung herunterzudrücken, ohne das sie selbst eine Lücke freigaben. Schließlich gaben sie es auf und sprangen gleichzeitig zurück und in eine Bereitstellung. Ryoga: "Du bist besser geworden seit letztes Mal." Ranma: "Du bist aber auch nicht ohne. Du bist schneller als ich dich in Erinnerung habe." Ryoga spannte seine Muskeln und ging etwas tiefer. "Also, bist du bereit für einen echten Kampf?" Ranma: "Jederzeit." Akane stellte sich zwischen die beiden. "Macht das woanders, wenn ihr das Dojo demoliert könnt ihr was erleben." Ranma: "Och komm, Akane. Wir sind auch vorsichtig." Akane wollte grade zu einer Erwiderung Luft holen, da lenkte Ranma ein. "Schon gut, schon gut, wir gehen. Komm Ryoga, etwas Abendluft wird uns sicher gut tun." Die zwei verzogen sich nach draußen. Akane bölkte ihnen hinterher "Aber wenn ihr die Blumen zertretet kriegt ihr Ärger mit Kasumi." Sie blieb noch einen Moment im nun leeren Dojo, aber schließlich siegte die Neugier. Akane war gespannt zu was Ranma und Ryoga wirklich fähig waren. Ranma und Ryoga standen sich gegenüber, der Gartenteich zwischen ihnen. Ranma deutete auf das Wasser. "Wer zuerst naß wird hat verloren." Ryoga ging in eine Ready-Position. "Ich hoffe, du hast heute noch nicht gebadet. Du wirst es nämlich gleich nötig haben." Ranma: "Das werden wir ja sehen." Die zwei sprangen in die Luft und trafen sich genau über dem Teich. Sie blieben dort wie schwerelos hängen, während sie Schläge austauschten. Schnell jedoch gewann Ranma die Oberhand, Luftkampf war schließlich die Spezialität des Saotome-Ryu. ~Platsch~ Ranma landete geschickt auf den Begrenzungssteinen. "Ohh, bist du ein bißchen naß geworden?" Ryoga zog einen Fisch aus seinem Ärmel und stieg aus dem Wasser. "Na gut, der erste Punkt geht an dich. Hyaaa..." Er schoß auf Ranma zu, nur um leere Luft zu erwischen. Ranma trat hastig zur Seite und stellte Ryoga ein Bein. Ryoga rollte sich ab, sprang in der gleichen Bewegung herum und trat mit einem Roundhouse-kick nach seinem Rivalen. Ranma duckte sich und fegte Ryoga sein Standbein unter dem Leib weg. Ryoga drehte sich noch im fallen und trat Ranma in den Bauch. Ranma fiel knapp zwei Meter zurück. Beide Kämpfer waren gleichzeitig auf den Beinen, bis jetzt hatte der Kampf nur acht Sekunden gedauert. Akane ließ den Mund offenstehen. So schwer es ihr fiel, aber sie mußte zugeben das sowohl Ranma als auch Ryoga besser waren als sie, besser als Kuno, sogar besser als sie UND Kuno. "Unglaublich, wo haben sie nur so kämpfen gelernt?" Jeremy: "Ranma von seinem Vater, bei Ryoga weiß ich's nicht. Aber beide haben den größten Teil ihres Lebens mit trainieren verbracht." Akane drehte sich erschrocken um, sie hatte Jeremy gar nicht kommen gehört. Dann merkte sie das auch der Rest der Familie nach draußen auf die Terrasse gekommen war um sich das Schauspiel anzusehen. Soun: "Dein Sohn ist wirklich sehr gut." Genma: "Ich weiß, schließlich habe ich ihn auch trainiert." Alle sahen gespannt zu wie Ranma und Ryoga sich gegenseitig zu übertrumpfen versuchten, aber nach einiger Zeit wurde es klar das Ranma die Oberhand hatte. Immer öfter landete er Treffer, während Ryoga immer frustrierter wurde. Schon bald zeigten sich erste Anzeichen seiner Kampfaura. Jeremy: Ranma schlug Ryoga in den Magen, und packte ihn als er sich krümmte. Dann warf er ihn über seine Schulter. Ryoga flog durch die Luft und schlug auf, er blieb einen Augenblick liegen bevor er sich hinsetzte. Ryoga: (reibt sich eine schmerzende Stelle)"Ich muß zugeben, du bist wirklich besser. Hätte ich nicht erwartet. Ich muß wohl zu anderen Mitteln greifen." Ryoga verlor nicht gerne, wer tat das schon? Er wollte Ranma aber auch nicht wirklich verletzen, schließlich war dies nur ein Übungskampf und keine ernste Auseinandersetzung. Er stand auf, ließ seine Aura aufflammen und hielt sich etwas zurück als er nach seinem Ki griff. Ranma spürte das ansteigen von Ryoga's Ki. Er wußte was gleich auf ihn zu kommen würde. Er konnte Ryoga zuvorkommen, das wußte er. Er konnte auch Ryoga's Ki-Blast mit seinem eigenen auscanceln. Aber er wußte auch das er Ryoga nur damit vergraulen oder beleidigen würde, und das wollte er nicht. Ryoga hielt seine Hände vor dem Körper. "Schau dir meine neue Technik an." Er stieß seine geöffneten Hände nach vorne und feuerte einen Ball aus grünem Ki ab. "Shishi Hokodan." Ranma kreuzte seine Arme vor dem Körper um den Aufschlag abzumildern. Als die Attacke traf wunderte er sich ein wenig, Ryoga's Ki-Blasts waren sonst immer viel stärker gewesen. Ranma konnte nicht wissen das Ryoga bei weitem nicht so deprimiert war wie früher. Die Zuschauer starrten entsetzt auf das Geschehen. Akane: "Was ..." Soun: "... war ..." Nabiki: "... das?" Kasumi: "Gute Güte!" Genma: "Unglaublich! Eine Ki-Attacke." Ranma inzwischen blieb einen Moment liegen und prüfte ob noch alle Knochen dort waren wo sie hingehörten. Dann stand er langsamer als nötig auf. "Heh, das war nicht schlecht. Wirklich gute Technik." Ryoga kratzte sich etwas verlegen am Kopf. "Ich hoffe es hat nicht zu sehr wehgetan, ich übertreibe es manchmal ein wenig." Ranma: (winkt ab)"Wird schon gehen. Ich hab lange niemanden mehr getroffen der mich wirklich mit einer Attacke erwischt hat so wie du. Ich würd' sagen, du hast das Match gewonnen." Ryoga: (fast enttäuscht)"Schon? Ich finde nicht das du schon fertig aussiehst." Ranma: (droht ihm mit dem Finger)"Bin ich auch noch lange nicht. Ich verlange natürlich eine Revanche. Aber nicht mehr heute, es ist bald Essenszeit, und mit einem leeren Magen bin ich nicht komplett." Die Erwähnung von Essen ließ Kasumi aufhorchen, und sie eilte zurück ins Haus. Akane blickte noch einmal verwundert auf die zwei Jungs, dann folgte sie ihrer Schwester in die Küche. Akane: "Oneechan, kann ich dir beim Abendessen helfen?" Kasumi: (lächelt)"Nett gemeint, Akane, aber das ist wirklich nicht nötig." Sie bemerkte Akane's Gesichtsausdruck und fügte hinzu "Vielleicht nächstes Mal. Sag, hast du nicht noch Hausaufgaben zu machen?" Akane nickte und zog beleidigt von dannen. Kaum war sie weg kam Jeremy hinein. "Ist sie wirklich so schlimm?" Kasumi lächelte nur und legte ihren Finger auf die Lippen. Dann drückte sie Jeremy einen Stapel Teller in die Hand. "Hier, wärst du so nett und würdest schonmal den Tisch decken?" Jeremy nahm die Teller und ging ins Wohnzimmer. Nabiki saß dort schon und war am rechnen. Als sie Jeremy kommen hörte blickte sie auf. "Du scheinst ja ziemlich schnell herausgefunden zu haben das meine kleine Schwester nicht grade eine Begabung für die Küche hat." Jeremy verteilte die Teller auf dem Tisch. "Es ist aber auch schwer zu übersehen." Nabiki teilte Jeremy in die Kategorie 'Aufmerksam' ein und wandte sich dann wieder ihren Berechnungen zu. Zurück im Garten. Während Ryoga Ranma in allen Einzelheiten erklärte, wie er die Technik gelernt hatte, waren die zwei Idioten des Hauses ebenfalls in ein Gespräch vertieft. Soun: "Erstaunlich, wirklich erstaunlich. Dieser Hibiki hat da eine ganz außergewöhnliche Fähigkeit. Ich habe seit Jahren niemanden mehr getroffen der Ki-Blasts beherrschte." Genma: "In der Tat. Nicht mehr seitdem unser alter Meister, Gott sei seiner perversen Seele gnädig, auf so rätselhafte Weise verschwunden ist." Genma grinste bei seinen Worten, aber Soun blickte sich unbehaglich um. "Sprich nicht über ihn, er könnte dich hören." Genma's Grinsen erlosch, er räusperte sich umständlich. "Aber ich werde mit Ranma ein ernstes Wort wechseln müssen. Er hat viel zu einfach aufgegeben. Er sollte eigentlich gelernt haben das ein Saotome niemals aufgibt." ############################################################################# Tendo-Wohnzimmer. Die Tendo's, die Saotome's (plus ihren neuesten Zuwachs) und Ryoga waren am Tisch versammelt, während Kasumi das Essen auftrug. Kasumi: "Greift zu. Ich hoffe es reicht für alle." Nabiki warf einen Seitenblick auf Ranma und Genma und sah vor ihrem geistigen Auge das Haushaltsgeld in die Höhe schnellen. Jeremy hatte nie für Möglich gehalten das die Geschichten über die Eßgewohnheiten von Ranma und Genma wahr waren, aber zumindest Genma wurde seinem Film-Vorbild gerecht. Er schaufelte das Essen nur so in sich hinein. Ranma versuchte eine etwas normalere Geschwindigkeit vorzulegen. Er schaffte es sogar, nur wenn Genma seinem Teller zu nahe kam unterbrach er blitzschnell dessen Angriff. Jeremy war froh das er nicht neben Genma saß, sonst wäre sein Teller schon leer gewesen, er hatte Mühe genug vernünftig mit Stäbchen zu essen. Glücklicherweise hatte er in China Zeit genug zum üben gehabt, er hätte sonst einen ziemlich komischen Eindruck abgegeben. Das Essen verlief (verhältnismäßig) friedlich. Als Kasumi das Geschirr abräumte meinte Ryoga, das es an der Zeit wäre das er nach Hause käme. Ranma: "Nach Hause? Alleine? Am Ende kommst du in Brasilien raus, oder so." Ryoga: (drohend)"Ranma! Hör auf dich über mich lustig zu machen." Ranma: "Ist doch wahr. Du würdest von alleine nicht mal den Weg zur Toilette finden." Ryoga lief rot an vor Zorn. Akane legte ihm tröstend die Hand auf den Arm. "Stör dich nicht dran. Ranma ist nunmal ein ungehobelter Klotz. Ich finde es nicht schlimm wenn man eine kleine Schwäche hat." Ryoga's Gesichtsfarbe wechselte von dunkelrot zu rosa, als er Akane's Hand auf seinem Arm bemerkte. "Uhh... Findest du?" Er zog hastig seinen Arm weg. "Aber ich muß jetzt wirklich weg. Meine Mutter macht sich sicher schon Sorgen." Er stand auf und ging in Richtung Küche. Ranma: "Zur Tür geht's in die andere Richtung. Komm, ich bring dich hin." Er zog Ryoga zum Ausgang, Jeremy folgte ihnen. Ranma: (öffnet die Tür)"Bist du sicher das du alleine gehen willst?" Jeremy: "Ich kann dich bringen ... solange wir diesmal die Straße benutzen." Ryoga: (tritt ins Freie)"Nicht nötig. Ich schaff das schon. Immerhin, dies ist meine Heimat, hier sollte ich mich also nicht so schnell verlaufen." Ranma: "Wenn du meinst. Aber denk dran das du morgen Schule hast." Ryoga: "Keine Angst. (geht weg und winkt nochmal) Wir sehen uns dann morgen." Kurz darauf war er verschwunden. Jeremy und Ranma tauschten vielsagende Blicke. "Was meinst du, sehen wir den morgen wieder?" "Bestimmt nicht." ############################################################################# Als Ranma wieder im Hauptraum ankam winkte ihn Genma zu sich. "Ranma, wir müssen uns unterhalten. Im Dojo, und zieh deinen Gi an." Ranma: "Pop, ich habe heute schon geübt, außerdem wollte ich grade ins Bad." Genma: "Anscheinend nicht genug. Ryoga war eindeutig schlechter als du, warum hast du aufgegeben?" Ranma: "Ich hatte meine Gründe. Und jetzt geh' ich baden." Er drehte sich um und wollte gehen, aber Genma hielt ihn am Arm zurück. "Es gibt keinen Grund der gut genug ist, um eine Niederlage zu entschuldigen. Wir werden jetzt zusammen trainieren, bis du in der Lage bist Ryoga zu schlagen. Nur weil er eine besondere Technik kennt machst du dir vor Angst in die Hose und gibst auf." Ranma: "Hey! Ich habe vor nichts Angst. Und ich sagte bereits, ich hatte meine Gründe warum ich den Kampf beendet habe." Genma: "Faule Ausrede. Natürlich hattest du Angst, ich habe es gesehen. Dabei war es nur Ki, das Gleiche aus dem auch deine Kampfaura besteht." Ranma: (gelangweilt)"Das weiß ich schon, Pop. Darf ich jetzt baden?" Genma antwortete nicht. Er griff Ranma und warf ihn aus dem Fenster. Direkt in den Teich. Dann sprang er hinterher und landete am Ufer. "So, jetzt wo du gebadet hast können wir mit dem Training anfangen." Ranma-chan stieg aus dem Wasser und wrang ihren Zopf aus. Dann starrte sie wütend ihren Vater an. "Ich meinte 'heiß' baden. Und genau das mache ich jetzt. Und ich habe keine Angst vor Ryoga, ich weiß ganz genau was Ki-Blasts sind. Das!" Mit dem letzten Wort warf sie einen bläulichen Energieball nach Genma, beinahe lässig und nur mit einer Hand. Die Attacke traf, und Genma wurde mehrere Meter zurückgeschleudert und blieb ohnmächtig liegen. Ranma-chan ging zurück ins Haus. Soun: "Du kennst auch das Geheimnis dieser Attacke? Erstaunlich. Aber wieso hast du es nicht gegen Ryoga eingesetzt?" Ranma-chan: "Die Ki-Blasts basieren auf Gefühlen, in Ryoga's Fall Depression. Wenn ich gezeigt hätte das ich ebenfalls so was kann, hätte ihn das nur stärker gemacht. Außerdem ist Ryoga immer leicht reizbar, und ich will es mir mit ihm nicht verderben." Soun: "Bei Gelegenheit mußt du mir das näher erklären. Hmm, dein Vater wußte bis jetzt nicht das du Ki-Blasts werfen kannst?" Ranma-chan: "Nein. Das heißt, jetzt schon. Mich einfach so einen Feigling zu nennen, hmpf. Ich gehe jetzt baden." Soun blickte dem Rotschopf hinterher. Nicht nur das sie eine ausgezeichnete Kämpferin war, nein, sie beherrschte auch Attacken die man bei jemanden in so jungen Jahren nie erwartet hätte. Und offensichtlich hatte sie nicht all ihr Wissen nur von Genma. ############################################################################# Am nächsten Morgen. Jeremy erwachte aufgrund der lautstarken Vater-Sohn 'Diskussion' im Garten. Er blinzelte und schaute auf die Uhr. Nicht mal ganz halb sechs. Er gähnte und stand auf. Im Flur lief ihm eine sehr unausgeschlafene Nabiki über den Weg. Jeremy: "Morgen Nabiki. Ganz schön laut da draußen, was?" Nabiki: " ~groan~." Sie würdigte ihn keines Blickes und schlurfte die Treppe runter. Jeremy wunderte was sie wohl hatte, dann machte er sich auf den Weg ins Bad. Vorsichtshalber klopfte er laut an die Tür, er hatte keine Lust auf eine ungewollte Begegnung mit Akane, aber niemand war da. Er ging hinein. Derweil im Garten. Das Ranma und Genma am sparren waren hinderte sie nicht daran ein Gespräch zu führen. Genma: "Los Ranma, erzähl deinem Vater wo du diese Ki-Attacke gelernt hast." Ranma sprang auf seinem Vater zu und versuchte ihn mit einem Kick in der Luft zu erwischen. "Nein." Genma wich zur Seite aus und schlug mit einer schnellen Kombination nach Ranma. "Undankbares Kind. Nach allem was ich dir beigebracht habe willst du dein Wissen nicht mit mir teilen?" Ranma blockte alle Schläge, packte Genma am Gi und warf ihn in den Teich. Ein Panda tauchte wieder auf. Ranma grinste. "Was für Wissen? Ich habe einfach nur Ryoga's Technik kopiert, das ist alles. Wenn du gut genug wärst, hättest du dasselbe mit meiner gemacht." Das war keine Lüge, Ranma hatte seine Attacke wirklich gelernt indem er den Shishi Hokodan imitierte. Das es nicht in seinem letzten Kampf war, davon sagte er nichts. Der Panda schien einen Moment nachzudenken (als ob Genma das könnte), dann hob er ein Schild. {Zeig sie mir nochmal.} Ranma: "Nichts lieber als das. Moko Takabisha." Genma-Panda blieb regungslos liegen, schaffte es aber noch ein Schild zu heben. {Das meinte ich nicht mit 'zeigen'.} ~flip~ {Aua.} Ranma schnippte seinen Zopf über die Schulter, dann ging er ins Haus. Als er ins Wohnzimmer kam, kam ihm Nabiki aus der Küche entgegen. Sie ging zur Treppe, blieb dort stehen und drehte sich zu ihm um. Sie nuschelte etwas unverständliches und ging dann die Treppe hinauf. Ranma: "Huh? Was hast du gesagt?" Kasumi streckte den Kopf aus der Küche. "Sie hat ihre negative Meinung zu den morgendlichen Kämpfen zwischen dir und deinem Vater gesagt. Nur mit anderen Worten." Ranma wußte das Nabiki in ihrer Ausdrucksweise recht Phantasievoll werden konnte. Er zuckte die Schultern und ging ins Bad, Nabiki hatte sich das letzte Mal auch dran gewöhnt. Er zog sich aus und betrat das Badezimmer. Eine halb eingeseifte Jeremy-chan drehte sich zu ihm um. Jeremy-chan: "Du hast Glück das ich kein echtes Mädchen bin, sonst hättest du jetzt wieder einen auf den Deckel bekommen." Ranma Schaute auf die äußere Seite der Tür. Tatsächlich, dort hing das 'Besetzt'-Schild. "Ups, hab ich doch glatt übersehen." Er schloß die Tür wieder und begann mit der morgendlichen Prozedur des Bades. Ruckzuck waren zwei Mädchen im Zimmer. Jeremy-chan hatte sich inzwischen fertig eingeseift und ließ nun Wasser zum abspülen in eine Schale laufen. Ranma-chan: "Wie kommst du eigentlich mit deinem Fluch klar? Es scheint dich ja nicht sonderlich zu stöhren." Jeremy-chan: "Solange es nur ab und zu ist, und ich mich schnell wieder zurückverwandeln kann, nein. Aber das ständige Mädchen sein bei den Amazonen ging mir ganz schön auf den Keks." Sie spülte sich ab und setzte sich auf den Rand des Furo, wechselte aber noch nicht. "Eigentlich finde ich es sogar ganz interessant mal zu erfahren wie die andere Hälfte der Menschheit sich fühlt." Ranma-chan war auch eingeseift und füllte die Schale. "Komisch. Du bist der erste der seinen Fluch nicht haßt. Ich kann ihn nicht ausstehen, und was ich weiß konnten das Ryoga, Taro und die Amazonen auch nicht." Sie kippte das kalte Wasser über ihren Körper. Jeremy-chan: "Hey, das bedeutet nicht das ich gerne ein Mädchen bin. Ich glaube, wenn ich wüßte das ich den Fluch nicht loswerde und in diesem Zustand nach Hause müßte würde ich auch anders reagieren. Was würden meine Eltern dazu sagen? Oder meine Freundin?" Ranma-chan: "Du hast eine Freundin? Vermißt du sie?" Jeremy-chan: (nickt)"Natürlich. Ich vermisse mein ganzes Zuhause. Ich bin jetzt schon über sechs Wochen hier, inzwischen glauben sicher alle das ich tot bin." Sie schniefte. Ranma-chan legte ihr tröstend eine Hand auf die Schulter. "Hey, das kriegen wir schon wieder hin." Jeremy-chan: "Ich weiß. Spätestens wenn Happosai kommt. Wie lange dauert das wohl noch, mit Zeitangaben hatte es deine Geschichte nicht so?" Ranma-chan: "Von jetzt? Knapp noch ein halbes Jahr." Die Zwei blickten sich an, ein halbes Jahr konnte eine sehr lange Zeit werden. Schließlich straffte sich Jeremy-chan und wechselte das Thema. "Weißt du, der Fluch hat einen Nachteil." Sie piekte Ranma-chan in den Busen. "Nackte Frauen machen mich einfach nicht mehr an." Ranma-chan runzelte die Stirn über Jeremy-chan's Aktion und stieg ins heiße Wasser. Sofort trat die Veränderung ein. Ranma: "Was ist daran ein Nachteil?" Jeremy-chan ging ebenfalls ins Furo. "Überleg doch mal. Wenn meine Freundin nackt vor mir steht und sich bei mir nichts tut, dann wird sie das als persönliche Beleidigung auffassen." ############################################################################# Das Frühstück verlief ereignislos. Jeremy machte sich beim Abräumen etwas nützlich. Akane: "Oneechan? Kann ich auch etwas helfen?" Kasumi: "Umm ... Das ist lieb von dir gemeint, Akane, aber mit drei Leuten würden wir uns nur gegenseitig im Weg stehen." Akane: "Oh." Kasumi bemerkte Akane's enttäuschten Gesichtsausdruck und versuchte sie aufzuheitern. "Du kannst mir aber anders helfen." Sie nahm ein Buch aus dem Regal. "Ich habe mir dieses Buch vor ein paar Tagen bei Doktor Tofu ausgeliehen, wärst du so freundlich wenn du auf deinem Rückweg bei ihm vorbeischauen könntest?" Akane errötete ein wenig. "Uhm, weißt du ... ich würde ja gerne, aber ..." Sie wußte nicht recht wie sie es sagen sollte. Wenn sie an Tofu dachte bekam sie immer weiche Knie. Ranma bemerkte dies, und irgendwie verursachte es bei ihm ein komisches Gefühl im Magen. Das es Eifersucht war, darauf kam er nicht. Ranma: "Ich kann es wohl machen. Ich wollte sowieso noch beim Arzt vorbeischauen. Ich muß mich für die Schule noch untersuchen lassen." Kasumi gab ihm das Buch. Kurze Zeit später waren alle vier Teenager aus dem Haus. Ranma lief wie üblich auf dem Zaun. Ranma: "He, Jeremy? Willst du es nicht auch mal probieren?" Jeremy sah abschätzend hinauf. "Nein danke, vielleicht später." Ranma: "Wenn du meinst. Aber du solltest es wirklich mal versuchen, die Aussicht hier oben ist - Paß auf!" ~Platsch~ Zu spät. Die Oma mit der Wasserkelle hatte ihn, das heißt sie, schon erwischt. Jeremy-chan schüttelte sich ärgerlich. "He, Sie! Können Sie nicht aufpassen?" Frau Watanabe: (hält eine Hand hinter's Ohr)"Bitte? Was hast du gesagt?" Jeremy-chan: "Ich fragte, ob Sie nicht besser aufpassen können? Sie haben mich ganz naß gemacht." Frau Watanabe: "Jaja, das Wetter ist wirklich schön heute." Jeremy-chan: "NEIN! Ich sagte, Sie haben-" Sie wurde unterbrochen, als Akane sie heftig am Arm zog. "Laß sie! Frau Watanabe ist zwar etwas schrullig, das ist aber kein Grund sie anzuschreien." Jeremy-chan murmelte noch etwas über senile Omas, dann zog sie einen Thermos aus Sub-space und verwandelte sich zurück. Als die vier in Furinkan ankamen, erwartete sie die Horde o'Hentai bereits. Die Schüler hatten sich diesmal in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe rannte auf Akane zu. "Akane, bitte geh mit mir aus." Die andere griff Ranma an. "Ranma, ich werde nicht zulassen das du Akane heiratest." Ranma und Akane beendeten ihre Kämpfe gleichzeitig. Das lag aber daran das Ranma sich zurückgehalten hatte. Er schlug sich nicht gerne mit Schwächeren, und die meisten seiner Gegner waren nicht mal Kämpfer. Aber das nächste Problem wartete schon. Tatewaki trat hervor und deutete mit seinem Bokuto auf Ranma. Kuno: "So wagst du es dennoch, dein Gesicht hier zu zeigen, Dämon. Niemals wird es geschehen, das ein Unhold wie du seine Hand an Akane Tendo legt, so spricht Tatewaki Kuno, der Blaue Donner von Furinkan." Ein leises Grummeln war in der Ferne zu hören. Jeremy atmete erleichtert auf, Kuno hatte doch noch seinen Standartspruch gefunden. Alle anderen Schüler wunderten sich nur. "Blauer Donner? Hieß es nicht immer Aufsteigender Stern?" Akane trat vor Kuno und stemmte die Hände in die Hüfte. "Was immer Nabiki dir erzählt hat, es ist nicht war. Niemand wird mich heiraten, schon gar nicht Ranma. Er wohnt einfach nur bei uns, das ist alles." Kuno: "Edle Akane, es scheint offensichtlich das du bereits unter dem Einfluß des elenden Zauberers Saotome stehst. Aber fürchte nicht, ich werde den Bann brechen und dich befreien." Er geht auf Ranma zu. "Mach dich bereit, denn die Rache des Himmels ist dir sicher." Kuno griff an. Ranma wich all seinen Schlägen aus. Dann schlug er selber zu, ein kurzer gezielter Fauststoß zum Kinn, und Kuno brach zusammen. Nabiki stoppte die Zeit. Jeremy bekam von alledem nichts mit, er konnte sich schon vorstellen was passierte. Statt dessen hatte er ein paar Zettel an das schwarze Brett der Schule gehängt, an die Tür des Haupteingangs, ans Lehrerzimmer und anderen strategischen Punkten. Dann ging er in sein Klassenzimmer und wartete. ############################################################################# Die große Pause. Nabiki wußte nicht was los war. Normalerweise hätten jetzt jede menge Schüler sie nach der Wahrheit zwischen Ranma und Akane fragen sollen. Sie hatte schließlich eine entsprechende Mitteilung ausgehängt. Aber niemand kam. Nabiki ging zu einem beliebigen Schüler und sprach ihn darauf an. Die Antwort war mehr als unbefriedigend. "Wieso sollte ich dir Informationen für teures Geld abkaufen wenn sie überall kostenlos aushängen?" Nabiki war sauer. Irgend jemand mischte sich in ihre Geschäfte ein. Das war etwas das sie nicht ausstehen konnte, und sie wollte wissen wer ihr da ihr Revier streitig machte. Sie mußte nicht suchen, da wurde sie schon fündig. Dort, an dem schwarzen Brett der Schule, stand es groß ausgeschrieben. Eine Ausführliche Erklärung wie es zu dem Gerücht um die Heirat ihrer Schwester kam, dazu sämtliche Hintergrundinformationen über die sogenannte 'Vereinigung der Schulen des Musabetsu Kakuto', und zusätzlich noch der Hinweis das nach momentanen Status keine der Tendo-Töchter im Begriff war Ranma Saotome zu Heiraten. Insgesamt viel mehr, als Nabiki überhaupt vorhatte preiszugeben. Und unterschrieben war das Dokument mit Jeremy Saotome. Nabiki riß das Papier von der Pinnwand und zerknüllte es. Im Schulhof. Jeremy beobachtete mit Akane wie Ranma den Stockschlägen von Kuno auswich und gleichzeitig seelenruhig sein Bento futterte. Eine größere Gruppe Schaulustiger hatte sich bereits angesammelt. Akane: "Ich werde das Gefühl nicht los das er Kuno nicht ernst nimmt." Jeremy: "Warum sollte er auch? Er ist besser als Tatewaki." Eines der Mädchen aus Akane's Klasse beugte sich vor. "Laß ihn nicht hören das du ihn mit seinem Vornamen anredest, dagegen ist er allergisch. Ich heiße übrigens Sayuri. Könntest du mir wohl verraten auf was für einen Typ Mädchen dein Bruder steht?" Akane: (entrüstet)"Sayuri!" Yuka: "Laß sie doch, Akane. Wenn du Ranma sowieso nicht willst können doch wenigsten wir unseren Spaß haben." Sayuri: (kichert)"Wenn ich es nicht besser wüßte würde ich sagen, Akane ist eifersüchtig." Akane: "Ich? Eifersüchtig auf diesen Macho? Pah!" Ranma benutzte Kuno's Kopf als Sprungbrett und war mit einem Satz neben Akane. "Mußt du grad' sagen, du bist doch noch viel mehr Macho als ich." Bevor Akane ihn schlagen konnte war er schon wieder weg. Yuka und Sayuri kicherten. Ein Junge aus Jeremy's Klasse mischte sich ein, Jeremy erinnerte sich das er Sato hieß. Sato: "Sag mal Jeremy, gilt diese Verlobungsgeschichte eigentlich auch für dich?" Jeremy: "Zum Glück nicht. Jedenfalls ist Genma, ich meine mein Vater, noch nicht auf die Idee gekommen. Und wenn, dann werde ich es ihm ganz schnell wieder ausreden, glaub mir." Sato: "Ihr Saotomes seid schon komisch. Jeder andere würde sich freuen mit Akane verlobt zu sein. Oder Nabiki, ich wüßte zu gerne ob sie im Bett genau so kalt ist wie sie hier immer tut." Sato warf noch einen Blick in die Rund und ging dann lachend davon. Akane ballte die Fäuste. "Der soll mir nur mal im Kampf über den Weg laufen." Yuka: "Wenigsten nimmt er nicht an den morgendlichen Schlägereien teil, ich hab gehört er ist ein ziemlich hinterhältiger Kämpfer." Ein anderer Junge mischte sich ein, Jeremy erkannte ihn als den, der sich ihm gestern als Marcel vorgestellt hatte. Marcel: "Er ist ein Schläger, kein Kämpfer. Und ein Maulheld. (zu Jeremy) Du hast doch gesehen wie er sich im Unterricht aufführt." Jeremy nickte, Sato hatte die Tendenz ständig unpassende Kommentare in den Raum zu werfen. Und aufpassen tat er auch nie. Marcel: "Ich verstehe gar nicht was Mia an ihm findet. Sie ist das genaue Gegenteil von ihm, außerdem nutzt Sato sie nur aus." Yuka: "Ich habe mal gehört das er von Grundschülern Schutzgeld erpreßt." Die fünf Teenager blickten finster Sato hinterher. Ihr Gespräch wurde aber durch Nabiki's Ankunft unterbrochen. Nabiki: "Saotome! Wer hat dir erlaubt dies hier aufzuhängen?" Ranma: (plättet Kuno und kommt näher)"Was hab' ich jetzt schon wieder getan?" Nabiki: "Dich meine ich nicht. (gibt Jeremy ein Stück Papier) Erklär mir das!" Jeremy: (sieht sich den Zettel an)"Oh, das. Ich hatte das Gefühl das ich ein Mißverständnis aus der Welt schaffen sollte. Bis auf bei Tatewaki hat es auch bei allen funktioniert." Nabiki: "Und mir sind eine Menge Yen durch die Lappen gegangen. Nur weil du die Informationen 'umsonst' rausgeben mußtest." Akane: "Geschieht dir recht, Oneechan. Nach deiner Methode würden Ranma und ich immer noch als Verlobte gelten. (zu Jeremy) Hab ich mich eigentlich schon dafür bedankt?" Jeremy:"War doch Ehrensache." Das Läuten der Schulglocke hinderte Nabiki an einer Erwiderung. Alle Schüler liefen zu ihren Klassenräumen. Nabiki's Gesichtsausdruck machte ihrem Namen als 'IceQueen' alle Ehre. Sie würde schon noch auf andere Weise an ihr Geld kommen. Mehrere Minuten nachdem die Schulstunde wieder angefangen hatte, bewegte sich Kuno's ohnmächtige Gestalt wieder. Langsam stand er auf und schüttelte seinen Kopf. Dann hob er sein Bokuto empor. Kuno: "Du magst den Kampf gewonnen haben, aber nicht die Schlacht. Ich gebe mich nicht geschlagen. Die Rache des Himmels mag langsam sein, aber sie wird dich mit Sicherheit treffen." Niemand außer den Vögeln auf den Bäumen hörte ihn, und selbst diese Vögel schüttelten nur die Köpfe. ############################################################################# ~Ding Dong Dang Dung~ Das Läuten der Schulglocke war noch nicht ganz verklungen, da stürmten die Schüler schon aus dem Gebäude. Unsere vier Freunde machten sich auf den Heimweg. Ranma merkte an das sie bei Doktor Tofu noch wegen dem Buch vorbei mußten. Nabiki lehnte ab mit der Begründung, das sie noch dringende Geschäfte zu tätigen hatte. Akane sagte nichts, aber am liebsten hätte sie auch nein gesagt. Der Doktor hatte sie bis jetzt immer nur als Kasumi's kleine Schwester gesehen, und irgendwie tat ihr das weh. Als sie an der Praxis ankamen verabschiedete sich Nabiki. Die anderen gingen herein. Dame hinter dem Empfang: "Guten Tag, was kann ich für Sie tun? ... Oh, hallo Akane. Lange nicht gesehen." Akane lächelte ihr freundlich zu. Ranma trat vor. "Ist Herr Ono wohl für einen Augenblick zu sprechen? Es dauert auch nicht lange." Tofu: (von der Tür aus)"Aber sicher habe ich Zeit. Kommt doch rein." Er führte sie in sein Sprechzimmer. "Und, was kann ich für euch tun?" Ranma legte das Buch, was Kasumi ihm gegeben hatte, vor Tofu auf den Schreibtisch. "Kasumi hat und gebeten ihnen dieses Buch wiederzugeben. Sie hatte es sich vor einiger Zeit bei ihnen ausgeliehen." Bei der Erwähnung von Kasumi's Namen vernebelten Tofu's Brillengläser. Er nahm das Buch und drehte es in den Händen. "Oh, von Kasumi ist es? Das ist aber nett von ihr. Es wird sich bestimmt gut in meinem Regal machen, hehe." Er warf das Buch in den Papierkorb und ging rüber zu 'Betty'. "Hast du gehört, Betty? Kasumi hat mir ein Buch geschenkt." Er schüttelte seinem Skelett die Hand und sah dann verwundert auf die Knochen. "Meine Güte, Betty, du bist aber mager geworden." Akane verschwand still aus dem Zimmer und schloß leise die Tür hinter sich. Sie verließ die Praxis. Draußen wischte sie sich eine Träne aus dem Augenwinkel und lief nach Hause. Im Sprechzimmer derweil hatte sich Tofu wieder etwas beruhigt. Er rückte seine Brille zurecht und wandte sich an seine verbliebenen Gäste. Tofu: "Uh ... Entschuldigung, wo war ich stehengeblieben?" Ranma: "Oh, nichts besonderes. Wir sind nur für die Routineuntersuchung vorbeigekommen." Tofu: "Ja, stimmt, für die Schule, nicht wahr? Wo ist Akane eigentlich hin, eben war sie doch noch hier?" Ranma: "Die mußte nach Hause, ich glaube sie hatte noch was wichtiges vor." Tofu: "Hmmja, ganz die Akane, immer in Eile. So war sie schon immer. Ein nettes Mädchen, nicht war?" Jeremy grinste als Ranma den Mund öffnete, wieder schloß und ein wenig errötete. Tofu wechselte das Thema. "Soll ich euch nur als Jungen untersuchen oder sein ihr als Mädchen auch in der Schule angemeldet?" Jeremy: "Wir gehen zwar als Jungen zur Schule, aber ich denke es ist besser wenn Sie Ranko und Jessica auch untersuchen. Die Körper sind neu, und es kann sicher nicht schaden wenn man besser über sie Bescheid weiß." ############################################################################# Es war schon später Nachmittag als die beiden Aquatranssexuellen zu Hause ankamen. Jeremy ließ sich auf seine neues Futon fallen als er im Gästezimmer ankam. Er sah auf zu Ranma. "Und jetzt? Gibt es in der Nähe eine Disco die man abchecken könnte, oder eine Acarde?" Ranma stellte seine Schultasche neben den kleinen Schreibtisch. "Keine Ahnung. Ich hab mich nie für sowas interessiert, und eigentlich hatte ich auch nie Zeit dazu." Jeremy: "Was hast du denn immer so gemacht um dir die Zeit zu vertreiben?" Ranma: "Naja, manchmal war ich bei Ucchan, oder Ryoga war immer eine Abwechslung. Oder hab mich mit Happosai geschlagen, oder mit Akane gestritten, oder Kuno verprügelt, oder es kam wieder so ein Verrückter der sich aus irgendeinem Grund mit mir schlagen wollte, oder ..." Ranma kratzte sich am Kopf und machte ein nachdenkliches Gesicht als er seine verschiedenen Tätigkeiten aufzählte. Jeremy: "Das hab ich eigentlich nicht gemeint. Was hast du gemacht wenn du 'Zeit' hattest, wenn du dich einfach nur entspannen wolltest?" Ranma: "Hmm, ich weiß nicht. Es war immer was los. Und sonst hab ich trainiert." Jeremy schüttelte innerlich den Kopf und verdrehte die Augen. "Tja, das grenzt die Möglichkeiten erst mal ein. Dann trainieren wir eben ein bißchen. Wen du willst, heißt das." Ranma: "Klar. Jetzt wo du ein Saotome bist mußt du auch lernen wie einer zu kämpfen." Kurze Zeit später standen die Beiden im Dojo. Jeremy war wieder in Ranma's alten Gi gekleidet. Nach ein wenig Aufwärmen meinte Ranma das sie anfangen könnten. Ranma: "Bei den Amazonen hast du ja schon die meisten Grundlagen gelernt. Ich denke jetzt solltest du von dieser strikten Befolgung der Techniken runter, und flexibler werden. Du hältst dich zu sehr an die Formen." Jeremy: "Was ist falsch daran?" Ranma: "Ganz einfach, wenn du die Bewegungen zu genau ausführst bist du erstens zu langsam, und zweitens kann man deinen nächsten Move erraten." Jeremy machte nur "Oh.", und Ranma zeigte ihm die Unterschiede. Es war nicht ganz so wie sein Amazonentraining, dafür aber anstrengender. Ranma verstand viel von Martial Arts, aber er war es nicht gewohnt mit einem (fast) Anfänger zu arbeiten. Aber er hatte auch noch nie versucht jemanden zu trainieren. Ranma gab sich Mühe mit Jeremy. Es dauerte ihm ein wenig zu lange, bis sein 'Schüler' begriff was er ihm sagen wollte, aber nicht jeder konnte Ranma's Talent haben. Und wenn Ranma etwas von seinem Vater gelernt hatte, dann war es das er, Ranma, es 'besser' machen würde. Also gab er sein Bestes was er als Sensai zustande brachte. Nach einer halben Stunde intensiven Übens ging Ranma zu normalem Sparring über. Für ihn war es nur ein lockeres Aufwärmen, aber Jeremy kam ganz schön ins Schwitzen. Ranma: "Du mußt noch ganz schön üben wenn du ein vernünftiger Partner werden willst." Jeremy: "He, ich geb mein Bestes. Nicht jeder kann so gut sein wie du." Ranma grinste und trat ihm die Füße unterm Körper weg. "Ich weiß. Nimm's mir nicht übel, ich bin einfach ein anderes Level gewohnt." Die Zwei machten noch eine Weile locker weiter, dann hörte Ranma auf. Ranma: "Ich denke das reicht, wir wollen's nicht übertreiben. Aber du mußt lockerer werden, du kämpfst zu sehr wie Ryoga. Inoshishi Atama Ryu, zuviel Kraft und zuwenig Technik. Du kannst kaum einen Gegner mit purer Gewalt besiegen." (Anm.d.Autors: Inoshishi Atama Ryu heißt soviel wie Boar's Head School of Martial Arts und ist Ryoga's Kampfstil.) Jeremy: "Ich soll also weniger Kraft in den Angriff legen?" Ranma: "Nein, im Gegenteil, du solltest versuchen stärker zu werden, deine Schläge würden höchstens Kuno beeindrucken. Aber Schnelligkeit und Köpfchen sind ebenso wichtig." Jeremy: "Wenn ich mein Ki einsetzte bin ich etwas besser, aber das kann ich nicht lange durchhalten." Ranma: "Und es würde nicht unbedingt was bringen, ein sensibler Martial Artist kann Ki-Verbrennung spüren, du würdest nur Aufmerksamkeit erregen. Ki ist gut für richtig ernste Sachen, nicht zum trainieren." Akane: "Was genau ist dieses 'Ki' eigentlich?" Die zwei Jungs drehten sich überrascht um. Akane stand im Dojoeingang, in ihren gelben Gi gekleidet, und sah sie an. Akane: "Ist das nicht das Gleiche womit du und Ryoga diese komischen Bälle werfen?" Ranma produzierte eine blau leuchtende Kugel auf seiner Handfläche. "Keine Bälle, Ki-Blasts. Eine besondere Form des Angriffs. Deine Kampfaura besteht auch aus Ki." Akane blickte ihn verwirrt an. "Was für eine Kampfaura?" Ranma: "Das rote Leuchten was du immer hast wenn du Kuno verprügelst." Akane staunte. Sie hatte sich nie etwas bei ihrer 'Aura' gedacht, bis ihre Freundinnen sie gefragt hatten warum sie immer wie ein Weihnachtsbaum leuchtete wenn sie sauer war. Jeremy kam auf Akane zu. "Sag mal, hättest du Lust auf ein kleines Match mit mir? Ranma fühlt sich unterfordert und ich würde gerne mal mit einem Gegner kämpfen den man auch treffen kann." Akane sah zwischen Ranma und Jeremy hin und her. Schließlich blieb ihr Blick auf Ranma haften. "Du nimmst wohl niemanden ernst, was? Erst hältst du mich zum Narren, dann tust du so als ob Ryoga dich besiegt, und jetzt Jeremy. Du hältst dich wohl für was Besseres?" Ranma: "Ich 'bin' besser. Hätte ich wirklich ernst mit Jeremy gekämpft hätte er keine fünf Sekunden durchgehalten." Jeremy warf vorsichtig ein "He, so habe ich das nicht gemeint. Ich wollte einfach nur mit dir sparren." aber Akane ignorierte ihn. Akane: "Mister 'Ich-bin-besser-als-alle' sollte aufhören seine Gegner mit Samthandschuhen anzufassen, wir sind nicht aus Glas." Ranma: "Nein, du sowieso nicht, du bist höchstens aus Eisen. Und so siehst du auch aus." Akane: "WIE BITTE?" Ranma: "Wie ein Klotz." Akane: "Lieber ein Klotz als lauter Stroh im Hirn. Und was ist an meiner Figur auszusetzten?" Ranma: "Sagen wir's mal so: Ich habe keine Ahnung warum deine Mitschüler unbedingt mit dir ausgehen wollen. Aber vielleicht stehen sie ja auf Schläge." Akane: "GRRRRR!" Jeremy: "Hey, Akane, willst du dich erst mit Ranma schlagen oder sind wir soweit?" Akane knirschte mit den Zähnen und schenkte Ranma einen Blich der Schmerz verspracht. Dann drehte sie sich zu Jeremy um. "Ranma ist ein Idiot, ich verstehe nicht warum du unbedingt sein Bruder werden wolltest." Sie holte tief Luft zur Beruhigung. "Gut, laß uns anfangen." Akane ging in Position. Jeremy: "Uhm, Akane?" Akane: "Was?" Jeremy: "Könntest du wohl vorher deine Aura runterfahren?" Akane blickte an sich herab. Sie war tatsächlich wieder von einem rötlichen Flimmern umgeben. "Ich habe aber keine Ahnung wie man das macht. Es passiert einfach." Ranma: "Beruhige dich, dann verschwindet sie." Akane: (dreht sich zu Ranma, schreit)"Ich BIN ruhig." Die Aura flammte auf. Ranma zuckte die Schultern und ging zu Jeremy. "Achte auf ihre Hüfte, sie kündigt ihre Tritte immer an, und paß auf ihre linke Grade auf. Akane ist es gewohnt mit mehreren Gegnern auf einmal zu kämpfen, also halte deine Deckung eng. Viel Glück." Akane's Aura wirbelte nur noch mehr als sie Ranma's Worte hörte. "Mach dich auf was gefaßt, du bist nämlich als nächster dran. Und du" Sie drehte sich zu Jeremy. "mach dir klar das, solltest du mich schlagen, ich ganz sicher nicht mit dir ausgehen werde." Ranma murmelte "Wer will mit dir schon ausgehen?" aber zum Glück hörte Akane ihn nicht. Jeremy: "Ist logisch. Falls du es noch nicht gemerkt hast: Ich bin nicht so blöd wie die anderen. Außerdem habe ich schon eine Freundin." Akane nickte, dann ging sie in Kampfstellung. Jeremy ebenfalls. Mit einem lauten "Kyah!" griff Akane an. Sie zielte mit einer schnellen Links-Rechts Kombination nach seinem Kopf, Jeremy blockte die ersten paar und wich dann nach hinten aus. Als Akane nachsetzte steppte er zur Seite und machte einen Halbkreistritt. Akane nahm den Treffer hin, griff sein Bein und warf ihn. Jeremy rollte sich auf dem Boden ab und dann zur Seite als Akane's Fuß auf die Holzdielen stampfte wo er eben noch gewesen war. Als sie sich wieder gegenüber standen machte Akane eine Finte zu seinem Kopf und rammte ihm das Knie in den Magen. Jeremy keuchte und konnte den nächsten Punch grade noch abwehren. Die drei nächsten trafen sein Gesicht. Hastig sprang er zurück, und als Akane auf ihn zukam setzte er mit einem Salto über sie hinweg, und Akane schlug ins Leere. Jeremy trat ihr kräftig ins Hinterteil. "Keine Schläge ins Gesicht, das ist unfair." Akane murmelte eine Entschuldigung, setzte einen Handkantenschlag an seine Schulter, und dann ihren Ellenbogen in seine Rippen Jeremy blieb fast die Luft weg. Er griff Akane, rollte sich rückwärts auf den Boden und warf sie über sich hinweg. Genau gegen die Wand hinter ihm. Akane richte sich benommen auf. Ihr Roundhouse Tritt kam so plötzlich das Jeremy keine Chance zum Blocken hatte und ein beachtliches Stück zurückflog. Akane ging zu ihm rüber, die Arme immer noch kampfbereit erhoben. Jeremy schüttelte sich und kniete sich hin. "Ich ... ich gebe auf. Du hast gewonnen." Er befühlte vorsichtig seinen Kiefer. "Du schlägst ganz schön hart zu, weißt du das? Ich wollte eigentlich nur sparren." Ranma: "Sie ist eben ein brutales Mannsweib. Mach dir nichts draus." Akane überhörte den Kommentar. Sie war über sich selbst erschrocken. Sie hatte nicht vor gehabt Jeremy so zu verletzten. "Ich ... Entschuldigung. Ich wollte das nicht. ... Ich hab' noch was zu tun, bis zum Abendessen dann." Hastig verschwand sie aus dem Dojo. Im Dojo half Ranma Jeremy wieder auf die Beine. "Geht's wieder?" Jeremy: "Ich denke schon. Gebrochen ist nichts, aber blaue Flecken wird's geben." Ranma: "Ich hätte dich vielleicht warnen sollen, Akane hat diesen Komplex das sie sich der Welt beweisen will. Und weil sie es bei mir nicht geschafft hat, hat sie bei die sich mehr Mühe gegeben. Akane kann genauso stur sein wie ich." Jeremy: "Liebst du sie deswegen? Weil sie auch nie aufgibt?" Ranma: "Lieben? Ich dieses Machoweib? Wie kommst du denn darauf?" Jeremy massierte sich seine Muskeln und schwieg. Ranma's Gesicht sagte etwas vollkommen anderes als sein Mund. ############################################################################# Im Bad. Jeremy betastete vorsichtig die abgeschürften Stellen seiner Haut. Ein paar von den blauen Flecken waren inzwischen grün geworden. Er sah nach seinem Amazonenbrandmal, das war inzwischen gut verheilt. Trotzdem blieb ein narbiges Muster zurück das ihn für sehr lange Zeit als Verbündeten von Joketsuzoku ausweisen würde. Jeremy seufzte und begann sich zu waschen. Als sein Körper die Form wechselte blieben die blauen Flecken dort wo sie waren. Sie spülte die Seife wieder ab und stieg in das Furo. Als Jeremy wieder seinen natürlichen Körper annahm merkte er nicht wie sich die Badezimmertür leise schloß. Ohne ein Geräusch schlich Nabiki in ihr Zimmer. Ihr Gesicht zeigte keine Regung als sie den Film aus ihrer Kamera nahm, aber in ihren Augen war ein zufriedenes Glitzern. Jeremy entspannte sich derweil im warmen Wasser und ahnte nichts. Er war in Gedanken versunken. Seine Aura flackerte auf als er die inneren Energien zirkulieren ließ, und damit die Selbstheilungskräfte seines Körpers beschleunigte. ############################################################################# Spät am Abend. Ranma saß auf Dach des Hauses und beobachtete die Sterne. Ein Geräusch im Garten ließ ihn aufhorchen. Unten im Garten war ein Schatten zu sehen. Seinen Bewegungen zu urteilen suchte er etwas. Ranma stand auf und ging zur Dachkante. "He, Jeremy. Suchst du mich?" Jeremy blickte sich überrascht um und versuchte den Ursprung der Stimme ausfindig zu machen. Ranma: "Hier oben, auf dem Dach. Komm doch auch rauf." Jeremy schaute nach oben und sah Ranma dort am Dachfirst stehen. Er runzelte ein wenig die Stirn über Ranma's bezug zu Dächern und kletterte dann die Regenrinne rauf. Als er oben angekommen war setzte er sich neben ihn. Ranma: "Warum bist du nicht einfach hochgesprungen?" Jeremy sah ihn mit einem undeutbaren Gesichtsausdruck an. "Weil ich das nicht kann, vielleicht?" Ranma: "Oh. ... Ich bin es gar nicht mehr gewöhnt das sowas eigentlich nicht normal ist. Aber da kommst du auch schon hinter, wenn du erstmal etwas besser geworden bist kommt das von ganz alleine." Jeremy sagte nichts. Er lehnte sich an die andere Seite des Schornstein wie Ranma und dachte nach. Eine Zeitlang sagte keiner von Beiden etwas. Ranma: "Du vermißt dein Zuhause, nicht wahr?" Jeremy: "Hm-hm. Ich frage mich was meine Eltern wohl denken? Ob sie noch glauben das ich am Leben bin?" Ranma schwieg. Er hatte kein Talent darin mit den Gefühlen anderer Leute umzugehen. Außerdem, wie sollte er Jeremy in dieser Sache helfen? Jeremy: "Oder Nicole. Hat sie geweint das ich nicht mehr da bin? Oder hat sie mich schon vergessen und einen anderen Freund?" Ranma: "Wenn sie dich wirklich gern hatte, dann hat sie sicher getrauert. ... Du hast sie sehr gerne, oder?" Jeremy: "Hm-hm." Ranma: "Jeremy? Ich verspreche dir, ich werde dafür sorgen das du wieder in deine Welt kommst. Und Ranma Saotome hat bis jetzt noch immer seine Versprechen gehalten." Jeremy sah Ranma an und schenkte ihm ein Lächeln. "Danke. Und ich verspreche dir auch etwas. Solange ich hier bin werde ich alles mir mögliche tun das dein Leben dieses Mal einfacher wird." Ranma: "Ich weiß das zu schätzen. Aber sag mir besser nicht was noch so alles passieren wird, ich würde mir nur Sorgen machen. Mit den Problemen, von denen ich weiß, werden wir noch genug Ärger haben." Jeremy: "So groß sind die Probleme doch gar nicht. Die Amazonen sind aus dem Spiel, das heißt eine Verlobte weniger, und keine Cologne die dir das Leben schwer macht. Kuno weiß diesmal von dem Fluch, er wird deiner Jusenkyo-Form also nicht hinterherstellen, und sonst ist er ja kein Problem für dich. Mit Ryoga hast du auch Frieden geschlossen. Die meisten deiner Probleme waren nur Folgeprobleme mit diesen Leuten, also alles was das letzte Mal daraus resultiert ist fällt automatisch weg. Und Dank deines Wissens über die Zukunft kannst du diesmal mit Akane eine bessere Beziehung anfangen." Ranma: "Hmpf. Warum sollte ich mit dieser Xanthippe eine Beziehung anfangen wollen?" Jeremy: "Warum bist du sonst hier?" Ranma: "Naja, ich ... ich meine, das hier ist halt mein Zuhause, und ... wie soll ich es sagen ... hier kenne ich die meisten ... und ... ähm... Ach verdammt. Ja, du hast recht, ich bin wegen Akane hier. Bist du jetzt zufrieden?" E verschränkte die Arme und sah demonstrativ weg. Jeremy grinste nur. Ranma: "Aber die Probleme sind immer noch da. Happosai wird mit Sicherheit kommen, es sei denn das wir das Siegel an seiner Höhle verstärken, aber ich habe keine Ahnung wo die ist und aus Pop kriegen wir das bestimmt nicht raus. Dieser alte Hasenfuß macht sich doch schon in die Hose wenn ich nur Happosais Namen erwähne." Jeremy: "Und Happy brauche ich um an den Nanban-Spiegel zu kommen." Ranma: "Das außerdem. Und was ich machen soll wenn Ucchan auftaucht weiß ich auch noch nicht. ~seufz~ Arme Ucchan. Mußte ihr ganzes Leben als Junge herumlaufen. Weißt du, Jeremy, wenn sie kommt und ich sie zurückweise, dann wird sie mich genauso hassen wie Ryoga vorher. Und wenn ich versuche mich bei ihr zu entschuldigen, dann habe ich schon wieder zwei Verlobte. ~seufz~ Sie hat nie verstanden das ich sie immer nur als Freund gesehen habe. Ich hab sie geliebt, ja, aber mehr auf die Weise wie ein Bruder seine Schwester liebt." Jeremy: "Das kriegen wir schon irgendwie hin. Wie wissen was passiert, uns wird schon was einfallen wenn es soweit ist." Ranma seufzte noch einmal und stand dann auf. Er ging zum Dachgiebel und starrte in die Nacht hinaus. "Schon ein komisches Gefühl, wenn man die Zukunft kennt. Mir ist schon viel passiert, aber Zeitreisen ... Wenn sowas jemanden passiert, dann mir. Typisch." [In einer anderen Welt nieste jemand namens Crono. Er schüttelte seinen Kopf mit den krausen roten Haaren, packte das Rainbow fester und setzte seinen Weg durch das Black Omen fort.] Jeremy: "Hmm, es gibt da zwar ein paar Quantum-Theorien über die Möglichkeit von Zeitreisen, aber dabei konnte man nur in die Zukunft und nicht in die Vergangenheit. Außerdem glaube ich nicht das die physikalischen Gesetzte aus meiner Welt auch hier gelten." Ranma: "Wie kommst du darauf?" Jeremy: "In meiner Welt gibt es keine Ki-Blasts. Nicht mal eine Kampfaura." Ranma: "Bist du dir da sicher? Hier wissen die meisten auch nichts von solchen Dingen." Jeremy: "Vollkommen sicher. Bei mir Zuhause gibt es auch niemanden der so locker wie ihr von Dach zu Dach hüpfen kann. Und die Leute werden auch nicht über 350 Jahre alt. Und soetwas wie Jusenkyo gibt es bei mir auch nicht, überhaupt nichts was irgendwie mit Magie zu tun hat. Soll ich weiter machen?" Ranma: "Nein, ich glaub ich hab verstanden was du sagen willst. Deine Welt klingt ziemlich langweilig. Aber eine Sache widerspricht deiner Theorie." Jeremy: "Das wäre?" Ranma: "Wenn es in deiner Welt keine Magie gibt, wie bist du dann hier hin gekommen? Abgesehen davon das Dimensionsreisen genauso unmöglich sind wie Zeitreisen?" [Die gleiche Welt wie eben, fünfzehn Jahre später. Eine große menschen- ähnliche Katze nieste. Serge wischte sich mit seiner Pranke durch's Gesicht. Dann verfluchte er zum wiederholtem Mal sein Schicksal, das ihn in diesem Körper eingesperrt hatte. Er war sich ziemlich sicher, das er der Einzigste war der in einem Körper steckte der nicht sein eigener war.] Ranma/Jeremy: "Hatschie!" Ranma: "Gesundheit." Jeremy: "Danke Gleichfalls. Ich weiß wohl das Dimensionsreisen unmöglich sind. Was immer mich hierhin geschickt hat, ich bin mir sicher das es aus deiner Welt kam." Da hatte Jeremy ausnahmsweise mal unrecht. Die Mysteriöse Frau(TM) war zwar im Moment im Ranmaversum, aber ursprünglich kam sie aus unserer, aus der realen Welt. ############################################################################# Zur gleichen Zeit, weit weit weg in China. In einem abgelegenem Dorf namens Joketsuzoku. Cologne setzte sich ruckartig in ihrem Bett auf. Endlich war ihr wieder eingefallen wo sie diese Anormalität in Jessica's Aura schonmal gespürt hatte. Sie entzündete ein Licht und stand auf. Es war ziemlich lange her das sie eine Aura mit diesem Muster gesehen hatte, das letzte Mal lag viele Jahre zurück in ihrer Jugendzeit. Sie mußte erst Gewißheit haben bevor sie die anderen informieren durfte. Fortsetzung folgt ... ############################################################################# Anmerkungen des Autors: Große Preisfrage: Wer ist die Mysteriöse Frau(TM) ? Die Antwort erhaltet ihr im letzten Kapitel, vorausgesetzt ich komme überhaupt so weit. Ja, ihr habt richtig gelesen, Cologne hegt einen Verdacht, aber was für einen wird noch nicht verraten. Habt ihr denn im ernst geglaubt ich schreibe eine Ranmafic ohne die Amazonen? Was ist sonst noch so passiert in diesem Kapitel? Jeremy ist jetzt auch bei den Tendo's eingezogen und geht in Furinkan zur Schule, Ryoga ist mal wieder auf Weltreise, Ranma hat sich Kuno schon wieder zum Feind gemacht und Nabiki hat in Jeremy eine neue Einnahmequelle gefunden. Wie er wohl auf Fotos von 'Jessica' reagieren wird? Diese zwei komischen Einträge in dem Gespräch zwischen Ranma und Jeremy auf dem Dach bitte nicht ernst nehmen, das waren nur Andeutungen auf Chrono Trigger/Cross und hat absolut nichts mit der Geschichte zu tun. Dieses Kapitel ist Marcel 'Ölk-chan' Fürst gewidmet, weil er sich immer die Mühe macht und meine ganzen Rechtschreibfehler herauskorrigiert. Deswegen hat er auch einen Gastauftritt in der Fic bekommen. Hihi. Mögt ihr die Story? Liebt ihr die Story? Haßt ihr die Story? Haßt ihr mich? Laßt es mich wissen. Sinnvolle Kritik, Kommentare und Hinweise werden dankend angenommen. Nicht sinnvolle Kritik, Beleidigungen und dummes Gerede wird ignoriert. Über Todesdrohungen wird gelacht. Briefbomben werden für langweilige Momente aufgehoben. Schreibt an Mark_Soul@gmx.de oder in die Comments-Box. Bis dann. Kapitel 7: Das Training beginnt ------------------------------- Ranma und Jeremy beobachteten interessiert das morgendliche Schauspiel in Furinkan Highschool. Akane hatte alle Hände voll zu tun die Hälfte der männlichen Schülerschaft in Grund und Boden zu prügeln. Jeremy sah auf zu Ranma, welcher auf der Schulmauer hockte und das Ende des Kampfes erwartete. "Wenn ich mir das so angucke, dann hat Akane gestern bei mir noch direkt Rücksicht genommen." Ranma: "Das kommt dir nur so vor. Der Tendo-Ryu sieht schlimmer aus als er ist." Inzwischen war Akane mit ihrem 'Morgentraining' fertig und erwartete Kuno. Der Möchtegern-Samurai trat zwischen den Bäumen hervor und verbeugte sich vor ihr. "Edle Akane Tendo, zu meiner Trauer muß ich mitteilen das wir unseren Tanz der Zuneigung um den Bruchteil eines Augenblickes verschieben müssen." Er zog sein Bokuto und deutete auf Ranma. "Vorher ist es meine Aufgabe als Werkzeug der Gerechtigkeit tätig zu werden und den Dämon Saotome zurück in die Hölle schicken aus der er kam." Er stellte sich herausfordernd vor Ranma. "So nimm denn deine Strafe entgegen, elender Knabe, und sei dir gewiß das heute der Tag ist an dem dich der Zorn des Blauen Donners von Furinkan treffen wird, und nichts Urks!" Das Geräusch des fernen Donners und Akane's Tritt kamen gleichzeitig. "Von was für einem Tanz der Zuneigung redest du überhaupt, du Idiot?" Kuno traf die Schulmauer, mit dem Gesicht zuerst, und entschied sich für ein Nickerchen. Ranma hob seine Bewußtlose Form auf und schüttelte den Kopf. "Vorher hatte er immer mehr ausgehalten." Er ließ Tatewaki wieder fallen und ging in Richtung Eingang. Jeremy: "Er hat wahrscheinlich noch nicht so viel Übung im zusammengeschlagen werden. Aber wenn er so weitermacht hat er bald seine alte Form wieder." Ranma: "Jedenfalls bin ich froh das die anderen Schüler mich in Ruhe lassen. Ich schlage mich nicht gerne mit Schwächeren." "Der Einsteiger" eine Ranma 1/2 FanFiction von Mark Soul Legaler Hinweis oder Disclaimer: Bevor ich mit diesem Kapitel beginne, möchte ich mich bei Rumiko Takahashi bedanken; dafür, das sie eine so wunderbare Geschichte wie Ranma1/2 geschrieben hat. Gleichzeitig möchte ich mich bei ihr entschuldigen, es könnte sein das ich in dieser Fanfiction etwas von ihrem Material benutze. "Japanische Sprache" *Chinesische Sprache* 'Betonte Worte' ~Geräusche~ {Panda-zeichen} Sollte ein normalerweise männlicher Charakter mit Nyanniichuan Fluch in seiner Jusenkyo-Form dargestellt werden, wird an seinem Namen der Suffix '-chan' angehängt. Anfänger-Alarm: Ich hab absolut keine Erfahrung im Fanfiction schreiben und bin auch sonst ein mieserabeler Geschichtenerzähler. Seid bitte nachsichtig. Kapitel 7: Das Training beginnt Kuno's anfängliche Abwesenheit vom Unterricht hatte ihm einen Eintrag ins Klassenbuch eingebracht und eine Mahnung von Herrn Umetsu. "Herr Kuno, sollte sich ihr Verhalten sich bald bessern, werden andere Maßnahmen folgen." Der Kendoist grummelte nur etwas über böse Magie und setzte sich auf seinen Platz. Der Rest des Unterrichts verlief ereignislos, bis zur großen Pause. Kaum war die Klingel verklungen da war Kuno schon aus dem Zimmer. Jeremy und der Rest der Klasse folgten in einer normaleren Geschwindigkeit. Im Schulhof angekommen war das erwartete Bild zu sehen: Kuno versus Ranma. Ukairo: "Sag mal, Jeremy, was könnte Oberschüler Kuno gegen deinen Bruder haben? Ich meine, die Sache mit der Verlobung war ja nur ein Mißverständnis." Jeremy wandte sich seinem Klassenkameraden zu. "Keine Ahnung. Vielleicht kann er Ranma einfach nicht riechen." Ranma indessen spielte mit Tatewaki Katz' und Maus. Er sprang vor ihm her und streckte ihm übermütig die Zunge raus. "Ist das alles was du kannst? Da ist ja meine Oma schneller. Nyah, nyah. Hier bin ich, fang mich doch." Kuno schluckte seine Poesie herunter und sparte sich den Atem auf. Ranma trat ihm in den Hintern, nicht fest, aber es reichte das Kuno in den Dreck fiel. Dann rannte er weg, um die Ecke des Schulgebäudes. Kuno sprang wieder auf und folgte. Als Ranma an der Schule entlanglief traf ihn etwas von oben. Erst etwas Hartes, dann etwas Nasses. Sofort trat die Verwandlung ein. Ranma-chan schnürte ihren Gürtel fester und blickte auf den Eimer am Boden, dann hoch zu den zwei Mädchen, die erschrocken aus dem Fenster blickten. Mädchen1: "Oh, Entschuldigung, wir haben dich gar nicht gesehen. Haben wir dich getroffen?" Ranma-chan griff den Eimer und warf ihn hoch und durchs Fenster. "Paßt das nächste Mal etwas besser auf, klar?" In diesem Moment kam Kuno um die Ecke. Kuno war sich sicher das Ranma hier grade lang gelaufen war. Auf das rothaarige Mädchen in den chinesischen Kleidern achtete er gar nicht. Ranma-chan's Hirn registrierte die Situation automatisch: Sie war weiblich + Kuno kam auf sie zugelaufen = Standartreaktion. ~KA-POW~ Ein Kendoist begab sich ins Reich der Träume. Seine letzten Gedanken galten dem merkwürdigen Mädchen mit dem roten Haaren. Dann war nur noch Schwärze. Ranma-chan schüttelte ihren Kopf. Schnell hatte sie Jeremy gefunden. Er unterhielt sich grade mit zwei seiner neues Klassenkameraden. Ranma-chan: "Jeremy? Hast du wohl etwas Wasser übrig?" Jeremy staunte nicht schlecht als er Ranma als Mädchen sah. Wortlos zog er eine Thermos aus Sub-space und gab sie ihr. Ranma-chan verschwand damit. Marcel und Ukairo blinzelten ein paar Mal. Marcel: "Wow!" Ukairo: "Das wollte ich auch grade sagen. Hast du das gesehen?" Marcel: "Ja, erstaunlich. (zu Jeremy) Wie hast du das gemacht?" Ukairo: (verwirrt)"Sag mal, wovon redest du?" Marcel: "Na, das Jeremy hier eine Thermosflasche aus dem Nichts geholt hat. Was hast du denn gemeint?" Ukairo: "Idiot. Ich meine diese heiße Schnitte da." (deutet Ranma hinterher) Beide blickten Jeremy an und fragten gleichzeitig. Marcel: "Wie hast du das gemacht?" Ukairo: "Kennst du die? Wer ist das?" Jeremy: "Also, erstens: Die Thermos habe ich aus Sub-space geholt, das ist eine besondere Kampfsporttechnik." Er zog zur Demonstration sein Naginata hervor. "Und zweitens: Das war meine Schwester Ranko. Aber macht euch keine Hoffnungen, sie ist schon vergeben." Ukairo zog eine Fläppe, und Marcel sah interessiert zu wie Jeremy die Waffe wieder verschwinden ließ. ############################################################################# Das nächste was Kuno wahrnahm war, das er im Sanitätszimmer der Schule lag. Er blinzelte und sah Nabiki neben sich sitzen. Er richtete sich auf und stöhnte. Nabiki: "Also wirklich, Kuno-chan, wenn du so weitermachst verbringst du mehr Zeit im Krankenzimmer als in der Klasse." Kuno machte keinen erfreuten Eindruck. "Die Schwester der ehrenwerten Akane. Was verschafft mir die Mißgunst deiner Anwesenheit?" Nabiki lächelte kühl und setzte sich. "Geschäfte, Kuno-chan, Geschäfte. Dein Transport hierher kostet dich die Kleinigkeit von 3000 Yen." Kuno runzelte die Stirn. Jedesmal wenn er Ohnmächtig wurde und hier aufwacht war Nabiki auch hier, und jedesmal kostete es ihn etwas. Er zückte seine Börse. "Der Zufall trifft nicht zu das du auch Fotos deiner Schwester dabei hast?" Nabiki holte ein Mäppchen hervor. "Aber sicher Kuno-chan. 5000 Yen pro Set, wie üblich." Kuno legte 10.000 Yen auf den Tisch. Nabiki zählte und schaute ihn fragend an. "Diesmal muß es dich aber schwer erwischt haben, rechnen kannst du auch nicht mehr." Kuno steckte die Fotos ein. "Ich beherrsche sehr wohl die Kunst der Mathematik, die 2000 Yen sind für eine Information, welche du mir sicher geben kannst." Nabiki steckte das Geld ein. "Gut. für 2000 Yen darfst du vier Fragen stellen. Aber beeil' dich, die Pause ist bald vorbei." Kuno schluckte den Kommentar über geldgierige Hexen herunter. "Mein Anliegen ist einfach ausgedrückt. Bevor mich der Mantel der Ohnmacht umarmt hat, fiel mein Blick auf ein liebreizendes Geschöpf, welches ich noch nie zuvor in diesen Kreisen gesehen hatte. Ich wünsche von dir den Namen dieser Person." Nabiki: "Also, laß mich das mal übersetzen Kuno-chan. Du hast ein Mädchen gesehen was dir gefällt, und jetzt willst du sie kennenlernen? Und was ist mit der 'holden und glorreichen Akane'?" Kuno's Gesicht verdüsterte sich etwas. "Ein Ehrenmann wie ich drückt sich anders aus als der normale Bürger. Meine Affektion zu deiner Schwester ist ungebrochen, doch meine Liebe ist groß genug für Zwei. Und du wirst mich als Oberschüler adressieren." Nabiki: "Aber sicher Kuno-chan. Dann sag mal, wie sieht sie aus. Ohne Beschreibung kann selbst ich niemanden finden." Kuno: "Ihre Augen waren blau von einer Tiefe des Meeres, mit ungebrochener Leidenschaft. Ihre Bewegungen waren graziös und stark zugleich, und ihre Schönheit traf mich wie ein Faustschlag. Ihre Kleidung war exotisch, und klebte wie ein Liebhaber an ihrem Körper, die Formen ihrer Weiblichkeit hervorhebend. Ihre Figur ist der Traum eines jeden männlichen Wesens. Ihre Haare hatten die Farbe ihres Temperaments, ein Rot von Feuer, heiß und doch gebändigt zu einem Zopf. Ihre Hände waren graziös und doch kräftig, sie hatte-" Nabiki: "Ist gut Kuno-chan, ich kriege sonst noch Karies von deinem zuckrigen Gesülzte. Laß mich mal zusammenfassen: Rote Haare mit Zopf, blaue Augen, sah gut aus, ungewöhnliche Kleidung, möglicherweise naß .... " "Hatte sie zufällig chinesische Kleidung an?" Kuno: "Es wäre im Bereich des Möglichen." Nabiki holte ein weiteres Bild aus ihrer Mappe. Es war ein normaler Schnappschuß von Ranma-chan. Kuno nahm das Bild. "Ja, das ist die Göttin mit dem Zopf, nach der ich gesucht habe. Du kennst dieses holde Geschöpf?" Nabiki: "Ausführliche Informationen gibt es für 8000 Yen. Ein Set Fotos ist im Preis mit inbegriffen." Kuno zahlte. Nabiki gab ihm vier weitere Fotos. "Ihr Name ist Ranko Saotome. Ja, genau die Saotome. Sie ist die Schwester von Ranma und Jeremy, aber geht auf eine andere Schule die zur Zeit noch geheim ist. Wenn du sie besuchen willst, sie wohnt bei uns. Aber paß auf, Ranma ist sehr beschützend mit ihr." Kuno hing vor den Fotos und tagträumte. Dann wandte er sich wieder an Nabiki. "Beschützend ist er? Wahrscheinlich hält er seine Schwester in einem dunklen Verließ gefangen, mit seiner üblen Magie. Aber fürchte nicht, holde Ranko, dein Retter naht." Kuno ging in Pose. Nabiki: "Kuno-chan? Zufällig weiß ich von noch einer geheimen Verehrerin von dir. Interesse?" ############################################################################# Die Schulstunde war schon angefangen. Es wunderte Jeremy nicht das Kuno fehlte, aber Nabiki's Platz blieb auch leer, und das sah der mittleren der Tendoschwestern gar nicht ähnlich. Umetsu's Unterricht wurde abrupt unterbrochen, als Kuno im Kendo-Outfit ins Zimmer gestürmt kam. Sofort griff er Jeremy an. "Elender Lügner. Feind aller Frauen. Der Blaue Donner von Furinkan wird dich richten." Jeremy schrie "Wooha!" und ging in Deckung. Kuno's Angriff wurde vom Lehrer unterbrochen. Herr Umetsu ging dazwischen. "Herr Tatewaki Kuno! Ich habe Sie gewarnt das ich solches Verhalten nicht länger dulde. Sie haben es endgültig übertrieben. Eimer, Flur, jetzt!" Er deutete auf die Tür. Kuno öffnete den Mund zu einem Protest, aber dann schnappte er sich die Eimer und füllte sie mit Wasser. Jeremy kam wieder unter der Bank hervor. Umetsu: "Das gleiche gilt für Sie, Herr Saotome. Ich dulde hier keine Ruhestörer. Vielleicht können Sie draußen ihren Disput mit Herrn Kuno klären." Jeremy seufzte und füllte auch zwei Eimer mit Wasser, wesentlich vorsichtiger als Kuno. Dann ging er Tatewaki hinterher auf den Flur. Grade als er das Klassenzimmer verließ kam ihm Nabiki entgegen. Sie lächelte ihn kalt an und setzte sich auf ihren Platz. Jeremy schloß die Tür und sah mißtrauisch auf Kuno. Der stellte die Eimer ab und zog sein Bokuto, in einer fließenden Bewegung. Sofort ging Jeremy in Kampfstellung. "Tu mir nichts, ich tu dir auch nichts." Herr Umetsu öffnete die Tür und schaute heraus. Die zwei Schüler griffen nach den Eimern und taten so als ob nichts wäre. Kaum war die Tür zu blitzte Kuno Jeremy an. "Wir klären das nach der Schule. Ich fordere dich zu einem Duell, Knabe. Sollte ich gewinnen, was unzweifelhaft geschehen wird, dann werden du und Ranma eure Schwestern freilassen und euch von Akane Tendo fernhalten." Jeremy: "Wovon genau redest du überhaupt?" Kuno wollte auffahren, besann sich aber dann eines besseren. "Nabiki Tendo hat mir alles offenbart. Ich weiß, das dein Plan ist, die edle Akane zu deiner Sklavin zu machen, so wie du es schon mit deinen eigenen Schwestern getan hast." Jeremy spürte das er Kopfschmerzen bekam. Was Nabiki ihm auch erzählt haben mag, aber er hat es eindeutig falsch verstanden. Jeremy versuchte seine Stimme möglichst ruhig klingen zu lassen. "Hör mal, Kuno-" Kuno: "'Oberschüler' Kuno." Jeremy: "Oberschüler Kuno. Ich weiß nicht was Nabiki dir erzählt hat, aber weder ich noch Ranma haben irgend etwas mit Akane vor. Ebensowenig haben wir Schwestern. Glaub mir, du hast da was falsch verstanden." Kuno stellte die Eimer ab und zog etwas aus seiner Kleidung hervor. "Versuche nicht mich zu belügen, die Beweise sind hier und unwiderlegbar." Er gab Jeremy zwei Fotos. "Schau es dir an, und dann sag noch einmal das du keine Schwestern hast." Jeremy betrachtete die Aufnahmen. Eine war ein Schnappschuß von ihm, die andere von Ranma. Als Mädchen natürlich. "Das hier" Er zeigte Kuno das eine Foto. "bin ich. Und das hier" Er hob das andere. "ist Ranma. Wir haben keine Schwestern, die Bilder zeigen uns in unserer verwandelten Form." Kuno's Gesicht war ein einziges Fragezeichen. Jeremy seufzte und hielt eine Hand in den Wassereimer. Jeremy-chan: "Ich habe dir doch von meinem Fluch erzählt. Ranma hat den Gleichen. (zeigt das eine Foto nochmal) Siehst du? Das bin eindeutig ich." Kuno nahm ihr das Bild aus der Hand und verglich ein paar Mal. Dann sah er auf das Foto von Ranma-chan. "Und diese Aufnahme zeigt deinen Bruder?" Jeremy-chan: "Haarscharf." Kuno zog mehr Bilder aus seiner Tasche und gab sie Jeremy-chan. "In diesem Fall habe ich kein Interesse mehr. Mein Herz gilt nur Frauen, die in Leib UND Seele weiblich sind." Jeremy-chan: "Das freut mich zu hören. Und glaubst du mir auch das ich nichts von Akane will? Erstens, wenn überhaupt dann trifft diese Verlobungs- geschichte nur auf Ranma zu. Zweitens, im Moment wohnen wir nur bei den Tendo's, die Sache wurde verschoben bis nächsten Jahr. Und wenn dann immer noch alle Nein sagen dann wird sie fallengelassen. Drittens, habe ich dich bis jetzt schonmal angelogen?" Kuno dachte eine ganze Weile nach. Jeremy-chan glaubte es direkt knirschen zu hören. Dann ging der Kendoist wieder zu seinen Eimern und hob sie hoch. "Nein, bis jetzt hast du noch keine bösen Absichten gezeigt. Aber ich werde weiterhin ein Auge auf dich haben, und deinen Bruder, wennschon er seine Intentionen gegenüber Akane Tendo nicht definiert sind. Aber sein Disrespekt scheint erklärbar, der Verlust seiner Männlichkeit muß Schaden an seinem Wesen hervorgebracht haben." Jeremy-chan nickte nur, umso besser wenn er Ranma in Ruhe ließ. Sie holte Kuno's Fotos hervor und betrachtete sie. Eines zeigte Ranma-chan auf dem Schulweg nach einem Zwischenfall mit Frau Watanabe. Ein anderes zeigte Jeremy-chan wie sie grade aus dem Fischteich stieg. Ein drittes war eine leicht verwischte Aufnahme von Ranma-chan am Eßtisch. Ein viertes Bild zeigte Jeremy-chan nackt im Bad. Das nächste zeigte sie Beide im Dojo, als Ranma-chan ihr Hinweise für den Kampf im Mädchenkörper erklärte. Ein Bild hatte ... Jeremy-chan stockte und blickte nochmal auf Foto Vier. Tatsächlich, das war sie, splitternackt im Bad, als sie grade ins Furo steigen wollte. Jeremy-chan lief rot an vor Scham und Zorn. Sie knüllte die Bilder zusammen und steckte sie ein. Und versuchte sich wieder zu beruhigen. Jeremy-chan griff ins Sub-space nach der Thermosflasche. Nur um festzustellen das sie nicht da war. Jeremy-chan wollte sich grade auf den Weg zu den Toiletten machen als sich die Klassenzimmertür öffnete und Sato herauskam. "Herr Umetsu sagt das ihr wieder reinkomm- ..." Sein Blick fiel auf Jeremy-chan. "Hey, was sehen meine entzündeten Augen? Du bist Jessica, nicht wahr?" Während Kuno in die Klasse ging, musterte Sato sie auf geradezu unverschämte Weise. "Weißt du, ohne Kleidung gefällst du mir besser. ... Wo ist dein Bruder, Umetsu wird sauer wenn die Schüler während ihrer Strafe abhauen?" Jeremy-chan wußte nun, das Nabiki die Fotos nicht nur an Kuno verkauft hatte. "Der ist mal für kleine Jungs. Und da muß ich jetzt auch hin, entschuldige mich." Ohne ein weiteres Wort ging sie den Gang hinab. Sato pfiff ihr hinterher. "Knackiger Hintern." Jeremy-chan blieb stehen, drehte sich um und blitzte ihn an. "Du kannst mich mal!" Sato stemmte die Fäuste in die Hüfte und lachte frech. "Mehr will ich ja gar nicht." Jeremy-chan verkniff sich jeden weiteren Kommentar und ging. Als sie später in ihrer natürlichen Form wieder in der Klasse ankam, warf er Nabiki einen eisigen Blick zu und trat Sato im Vorbeigehen auf die Füße. ############################################################################# Der Gong kündigte das Ende der Stunde an. Lehrer Sorata schloß seine Bücher und wandte sich der Klasse zu. "Und vergeßt nicht den Text zuende zu lesen. Als Hausaufgabe macht ihr Seite 45 Aufgabe drei und vier, und Seite 46 ... Herr Saotome, ich bin noch nicht fertig." Ranma stoppte in der Tür und wartete ungeduldig, das Sorata die Aufgaben herunterleierte. Kaum war der Lehrer fertig, war er aus der Klasse. Akane holte ihm auf dem Flur wieder ein. "Was hattest du es denn so eilig?" Ranma: "Ich hätte keine Minute länger bei dieser wandelnden Schlaftablette ausgehalten. Außerdem haben wir jetzt Sport, oder? Endlich mal was vernünftiges." Akane: (nickt)"Da hast du recht, der Sportunterricht ist eine nette Abwechslung. (Miene verdüstert sich) Zu dumm das wir mit Kuno zusammen Sport haben. Der Kerl nervt." Ranma stoppte und sah sie verwundert an. "Mit Kuno?" Akane: "Ja, ich habe dir doch erzählt das beim Sportunterricht immer zwei Klassen zusammengelegt werden. Oder ist dein Gedächtnis genauso schlecht wie deine Manieren?" Ranma: "Doch, schon, aber ich dachte, wir hätten mit der 1-B zusammen, anstatt mit 1-C." Akane: "Die haben den Stundenplan erst vor ein paar Tagen geändert, kurz bevor du bei und angekommen bist. ... Hey, woher weißt du denn überhaupt das wir immer mit der 1-B zusammen hatten?" Ranma: (kratzt sich verlegen am Hinterkopf)"Öhh, das hab ich nur so gehört." Derweil wunderte sich der stellvertretende Direktor immer noch, wer ohne sein Wissen den Klassenplan geändert hatte. Solche merkwürdigen Zwischenfälle hatte es nicht mehr gegeben, seitdem der alte Direktor Kahuna Kuno nach Hawaii ausgewandert war. Als Ranma in der Jungenumkleide ankam, traf er zwei alte Bekannte wieder. Über den Einen wunderte er sich das er keinen Streit anfing, mit dem anderen begann er ein Gespräch. Ranma: "He Jeremy, schön dich mal wiederzutreffen." Jeremy: "Hallo. Ich wußte gar nicht das ihr beim Sport die Klassen zusammen legt." Ranma: "Das war eigentlich schon immer so. (senkt die Stimme) Nur früher hatten wir mit eurer Parallelklasse. Weißt du was hier los ist?" Jeremy zuckte nur die Schultern. "Keine Ahnung. Aber es ist schön das wir den Unterricht teilen." Kurze Zeit später zeigte Ranma am Reck sein Talent. Die Schüler klatschten Beifall als er mit einem dreifachen Salto abschloß. (Nur die Schüler, in Japan sind Jungen und Mädchen im Sportunterricht getrennt.) Als der Nächste dran war setzte Ranma sich zu seinem Fast-Bruder. Jeremy sah zu Ranma, schielte einmal nach Kuno und flüsterte "Tatewaki weiß von 'Ranko'." Ranma stöhnte und hielt die Hand vor Augen. "Nicht 'schon' wieder." Jeremy: "Nein, nicht so. Er weiß von dem Fluch. Er wird nichts sagen. Mit etwas Glück läßt er dich auch in Ruhe, er meint das 'der Verlust deiner Männlichkeit' Strafe genug sei." Ranma: "Aber warum hast 'du' es ihm erzählt? Je weniger davon wissen, desto besser." Jeremy: "Nabiki hat ihm Fotos verkauft. Von dir und mir. Er hätte sich in dich verschossen wenn ich es ihm nicht erzählt hätte, abgesehen davon wußte er ja schon von meinem Fluch." Ranma: "Okey, in dem Fall war es vielleicht besser ... Warum hat er von dir Fotos gekauft wenn er von dem Fluch wußte?" Jeremy: (schulterzucken)"Er hat ein schlechtes Gedächtnis. Jeremy sah zu den Mädchen, die in einiger Entfernung Softball spielten. "Aber wegen der Fotos muß ich nochmal mit Nabiki reden, ernsthaft, und dann..." Er hörte auf zu sprechen als sich Daisuke, Hiroshi und Okairo zu ihnen setzten. Daisuke: "Wow, Ranma, die Vorstellung am Reck war ja wohl Zirkusreif. Wo hast du sowas gelernt?" Ranma: "Gar nicht. Aber wenn man sein Leben lang Martial Arts trainiert, dann ist so'n bißchen turnen ein Klacks." Die fünf Teenager schauten rüber zum Sportgerät, wo die Ungeschicktheit in Person, Hikaru Gosunkugi, vergeblich versuchte die Stange zu erreichen. Daisuke: "Tja, manche können's, manche nicht." Hiroshi: "Was ich eigentlich fragen wollte, eure eine Schwester, die mit den blonden Haaren, hab den Namen vergessen-" Jeremy: "Jessica." Hiroshi: "Genau, Jessica. Ihr wißt nicht zufällig ob sie heute Abend schon was vor hat?" Jeremy: "Laß mich Raten: Du hast Fotos von Nabiki gekauft?" Hiroshi wurde rot im Gesicht und fing an zu stottern. Jeremy: "Ich geb dir einen Tipp: Sprich sie nicht darauf an, sie würde dich umbringen. Und nein, sie hat heute Abend keine Zeit." Hiroshi: "Oh. Schade. Und morgen?" Ranma versuchte Jeremy zu helfen. "Vergiß sie. Sie hat schon einen Freund." Jeremy gab Ranma einen Was-soll-denn-das-heißen?-Blick. Ranma warf einen Sonst-lassen-sie-dich-nicht-in-Ruhe-Blick zurück. Die Jungs schwiegen eine Weile und beobachteten das Treiben bei den Mädchen. Ranma sah mit einem undeutbaren Blick zu Akane, während Jeremy Nabiki ärgerlich musterte. Die anderen Drei, keine Ahnung woran die dachten. Schließlich ergriff Okairo wieder das Wort. "Sag mal, Jeremy, du und Ranma, ihr seht euch gar nicht ähnlich. Seid ihr nur Halbbrüder, oder so?" Hiroshi: "Ja, das ist mir auch schon aufgefallen. Obwohl, Jeremy und Jessica sehen sich ziemlich ähnlich." Ranma und Jeremy sahen sich gegenseitig an. Viel Ähnlichkeit hatten sie wirklich nicht. Ranma: "Naja, das ist so ... Halbbrüder stimmt schon irgendwie ... aber ..." Jeremy: "Ich bin nicht sein echter Bruder. Ich bin nur adoptiert. Genauso wie meine Schwester Jessica. Echte Saotomes sind nur Ranma und Ranko." Okairo: "Das erklärt das natürlich. Aber was ist dann mit deinen Eltern?" Jreremy's Stimmung fiel. Die anderen sahen seinen Gesichtsausdruck. "Oh, verstehe. Tut mir leid." Jeremy: "Schon gut. Ich werde nur nicht gerne dran erinnert." Ein lautes Räuspern hinter ihnen brach das Gespräch ab. Der Sportlehrer stand da und tippte mit dem Fuß auf den Boden. Sportlehrer: "Unterhalten sich die Herren gut, ja?" Daisuke: "Wir, öh, wir-" Sportlehrer: "Wir haben hier Sportunterricht, keine Laberstunde. (deutet auf den Sportring) Auf die Aschebahn und Runden laufen, zackzack. Und wehe ihr hört bevor ich es sage." Die Jungs sprangen auf und liefen mißmutig los. Ranma bedeutete Jeremy ihm zu folgen, und die Beiden setzten sich ein wenig von den anderen ab. Ranma: "Was waren da eigentlich für Bilder, die Nabiki von dir gemacht hat? Nach deinem Gesicht zu urteilen scheint sie dich nicht besonders gut getroffen zu haben." Jeremy griff in seine Tasche und hielt Ranma das Foto hin. Ranma wäre beinahe gestolpert und fing an zu husten. "Was ist denn DAS?" Jeremy steckte das Bild wieder ein. "Und das hat sie an mehrere Schüler hier verkauft. Du kannst dir vorstellen das ich darüber sauer bin." Ranma: "Was läßt du dich denn auch nackt von ihr fotografieren? Also, ich paß immer auf das ich wenigstens noch halb bekleidet bin. (lacht) Und Akane hat gesagt ich hätte kein weibliches Schamgefühl." Jeremy: "Meinst du etwa ich habe mich freiwillig ablichten lassen? Sie hat das heimlich gemacht. Wenn ich das gewußt hätte, dann ... Hey, heißt das etwa du hast die ganze Zeit gewußt das du fotografiert wirst?" Ranma: "Na klar. Meinst du etwa mich könnte jemand beobachten ohne das ich es merke? Dazu bin ich viel zu gut. Hast du es etwa nicht gewußt?" Jeremy: "Nein. Wenn ich es gewußt hätte, hätte sie mich nicht vor die Kamera gekriegt. Du hättest mich wenigstens warnen können." Ranma: "Ich dachte, da du sowieso mein Leben hier kennst, wüßtest du davon." Jeremy: "Ja ... das heißt nein ... ach, egal." Die Beiden liefen weiter in die Runde. Nach einer Weile... Ranma: "Das erinnert mich irgendwie an das Ausdauertraining, das ich mal mit Pop gemacht habe. Pop hat ein paar Wölfe geärgert, und dann mußten wir davonlaufen. Nur das Pop sich kurz danach verdrückt hat." Jeremy: (ungläubig)"Du hast was? Das nennst du Training? ... Nur gut das es keine bleibenden Schäden wie die Neko-Ken hinterlassen hat." Ranma: (schauder)"Erinnere mich nicht daran. ... Da fällt mir ein, das wäre jetzt eine gute Gelegenheit 'deine' Ausdauer etwas zu verbessern. Mal sehen wie lange du mithalten kannst." Ranma erhöhte sein Tempo. Jeremy sprintete los. Bald hatten sie die anderen drei überrundet. Für Ranma war das kein Problem, er lief immer schneller bis er merkte das Jeremy nicht mehr nachkam, dann hielt er die Geschwindigkeit bei. Derweil bei den Mädchen. Sayuri stupste Akane an. "Schau dir die mal an." Yuka: "Wenn die so weitermachen brechen die den Schulrekord." Akane: " ~Hmpf~ Jungs sind doch alles Angeber." Yuka: "Mag sein. Aber wenigstens haben sie was zum angeben. Schau mal wie die anderen wie Schlaffis gegen deine Gäste aussehen." Akane: "Das sind nicht 'meine' Gäste." Nabiki kam wie zufällig dazwischen. "Interessieren sich die Damen für die zwei Olympia-Anwärter? Rein Zufällig hätte ich ein paar Schnappschüsse zu verkaufen." ############################################################################# Auch während der nächsten Stunden schaffte es Jeremy nicht, Nabiki allein zu erwischen um sie auf die Fotos anzusprechen. Als der Gong das Ende der Schule ankündigte packte er seine Bücher schnell zusammen und ging zu Nabiki's Tisch. "Nabiki? Ich muß mit dir reden. Allein." Nabiki sah zu ihm auf, dann schulterte sie ihre Tasche. "200 Yen." Jeremy: "Glaub mir, Nabiki, in deinem eigenen Interesse, du solltest mir wirklich zuhören." Nabiki blickte ihn ausdruckslos an, dann ging sie aus der Klasse und in Richtung Ausgang. Jeremy lief ihr hinterher. "Ich meine es ernst." Nabiki: "Na gut, ausnahmsweise. Aber laß das nicht zur Gewohnheit werden." Jeremy sparte sich die Antwort und ging mit Nabiki die Treppe runter. Er zog das Foto aus der Tasche und hielt es ihr hin. "Was soll das?" Nabiki's Lächeln erreichte nicht ihre Augen. "Nur ein kleiner Nebenverdienst. Schließlich hast du mir letztens ein Geschäft vermasselt." Jeremy: "Hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, das ich nicht möchte das Fotos von mir hier kursieren? Schon gar keine Nacktfotos. Weißt du was auf Kinderpornographie steht?" Nabiki: "Willst du mich etwa anzeigen? Dürfte ziemlich schwierig werden der Polizei zu erklären das diese hübsche Blondine du bist, oder?" Jeremy blieb stehen und sah sich um, aber die anderen Schüler hatten es zu eilig nach Hause zu kommen als das jemand auf ihr Gespräch geachtet hätte. Er wandte sich wieder an Nabiki. "Schrei ab besten noch lauter, damit es auch alle hören." Nabiki sah ihn zufrieden an. "Nein, wenn rauskommt das Jessica ein Junge ist werden die Umsätze sicher einbrechen." Sie drehte sich um und ging aus den Ausgang. Auf dem Schulhof schlossen sich Ranma und Akane an. Zu viert machten sie sich auf den Weg. Jeremy: "Trotzdem, ich will das du das mit den Bildern sein läßt, und bei Ranma auch. Mein Körper gehört mir, da hat kein anderer was dran zu gucken, klar?" Akane: "Was denn für Fotos?" Jeremy gab ihr das Foto. Akane erbleichte. Sie starrte ihre Schwester an. "Oneechan!" Ranma beteiligte sich nicht am Gespräch, er lief auf der Mauer und tat als ob er nichts hörte. Nabiki war sauer das Jeremy Akane mit ins Spiel brachte. Ärgerlich sah sie zu Jeremy. "Wenn es dir nicht paßt, dann laß dich doch einfach nicht fotografieren. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, dann mach ich Bilder, ob du willst oder nicht. Du kannst mich nicht davon abhalten." Jeremy hielt Nabiki's Blick stand. "Du wirst damit aufhören, sonst ..." Er sprach nicht weiter, sondern hielt seine Hand auf. Eine Tennisball große Kugel aus gelben Licht entstand auf seiner Handfläche. Akane riß erstaunt die Augen auf. Nabiki zeigte sich nicht beeindruckt. "Soll das eine Drohung sein?" Jeremy schloß die Hand und ließ das Ki verschwinden. "Nein. Ein Versprechen. Ich hoffe wir sind uns einig." Er sah Akanes Schultasche nicht auf ihn zukommen, und wurde gegen die Mauer geschleudert auf der Ranma stand. Akane: (sauer)"Wag' es nicht nochmal meine Schwester zu bedrohen." Sie drehte sich um und stapfte davon. Nabiki streckte Jeremy die Zunge raus und ging hinterher. Jeremy rappelte sich auf und rief ihr hinterher "Vielleicht solltest du sehen was für Fotos Nabiki von 'dir' verkauft." Die zwei Mädchen blieben ruckartig stehen. Akane drehte sich betont langsam zu Nabiki um und zog ihren Hammer. "Ist das Wahr? Du verkaufst 'Nacktfotos' von mir?" Nabiki trat einen Schritt zurück und fuchtelte mir den Händen. "Neinneinnein, natürlich nicht. Würde ich nie machen. Du bist auf allen Bilden vollständig angezogen." Akane: (entrüstet)"Was? Meine eigene Schwester?" Nabiki: "Hey, jetzt beruhige dich. Alles ganz harmlos, ich bessere nur unsere Haushaltskasse etwas auf." Akane: "Du verkaufst Fotos von mir? Für Geld?" Nabiki versuchte ihrer Schwester es rationell zu erklären. "Schau mal, Vater unterrichtet schon lange nicht mehr, und das Geld was bei meinen Börsenspekulationen rauskommt reichte bis jetzt aus, aber nur für das Nötigste. Jetzt haben wir drei Hausgäste, und nur einer steuert was bei." Akane steckte den Hammer wieder weg und überlegte. Dann lief sie hinter Nabiki her die schon vorausgegangen war. "Und jetzt hast du dich einfach so entschlossen Fotos von mir zu verkaufen." Es war keine Frage. Nabiki: "Nein, das mache ich schon länger. Was glaubst du wo das Geld für dein Sommerkleid herkam? Oder Kasumi's neues Teeservice?" Akane schwieg eine Weile. "Ich verstehe. Aber warum sind es bei Jeremy Nacktaufnahmen?" Nabiki: "Warum nicht? Er ist ein Junge, oder? Der Mädchenkörper ist nicht sein eigener, warum sollte es ihn stöhren? (wendet sich Akane zu) Akane, ich bin kein Monster. Von dir verkaufe ich nur Schnappschüsse, ebenso von Ranma und Jeremy als Jungen. Das sind eure echten Körper, und da hat kein anderer was dran zu suchen. Aber bei diesen Fluch- Formen sieht die Lage etwas anders aus." Akane nickte. Nabiki entspannte sich innerlich, das war knapp gewesen. Wie konnte Jeremy es wagen ihr Geheimnis über Akane's Fotos auszuplaudern? Jeremy starrte den Mädchen hinterher. Für einen Moment hatte es so ausgesehen als ob Akane Nabiki eins überbraten würde, aber Nabiki hatte sich anscheinend herausreden können. Ranma sah von der Mauer zu ihm herab. "Das ist nicht gesund sich mit Nabiki anzulegen, auf ihre Art kann sie ganz schön gefährlich werden. Und die Kämpfe kann man nicht mit Kraft und Technik gewinnen." Jeremy: "Nein, damit nicht. Aber ich kenn' die Waffen die sie benutzt." Ranma zuckte nur die Schultern, und die zwei Jungs setzten den Heimweg fort. Akane und Nabiki waren schon außer Sichtweite. Nach einer Weile sah Ranma seinen Fast-Bruder an. "He, willst du nicht auch mal versuchen hier hochzukommen? Auf der Mauer ist es leichter wie auf dem Zaun." Jeremy zuckte die Schultern und kletterte hoch. Ranma seufzte. "Die zwei Meter springt man, nicht klettern." Jeremy richtete sich auf, fand sein Gleichgewicht wieder und ging langsam los. "Nächstes Mal vielleicht." ############################################################################# Tendo's, Gästezimmer. Jeremy saß an dem kleinen Schreibtisch und machte Hausaufgaben. Er war ziemlich froh darüber, das die merkwürdige Magie dieser Dimension ihn nicht nur befähigte die Sprache zu sprechen, sondern auch in japanisch zu schreiben. Er hätte in der Schule auch sonst etwas dumm ausgesehen. Während in Jeremy's Kopf sich normale Schrift bildete, schrieb seine Hand alles wie von selbst in Kanji. Der einzige Fehler, den er Anfangs gemacht hatte, war das er von links nach rechts geschrieben hatte, anstatt wie in Japan üblich von oben nach unten. Die Tür öffnete sich und Akane kam herein. Jeremy drehte sich zu ihr um. Sie öffnete den Mund, und schloß ihn dann wieder. Jeremy: "Heraus damit, was willst du loswerden?" Es schien Akane sichtlich schwer zu fallen ihr Anliegen vorzubringen. Sie stand unschlüssig da und wußte nicht wohin mit ihren Händen. Akane: "Ich ... ich ... Wegen heute Nachmittag ... Ich meine ... Wie soll ich es sagen ... Tutmirfurchtbarleiddasichdichgeschlagenhabe." Jeremy: "Hä?" Akane: "Ich sagte, das es mir leid tut das ich dich geschlagen habe." Jeremy überlegte einen Moment was Akane meinte. Dann fiel es ihm ein. "Ach, das." Er winkte ab. "Schon längst vergessen." Akane: "Kasumi-oneechan sagt auch immer das ich ein Temperament habe." Jeremy: "Ach was, halb so schlimm. Frag einfach das nächste mal nach bevor du zuhaust." Er wandte sich wieder seinen Aufgaben zu. Akane: "Jeremy? Wie hast du das eigentlich gemacht?" Jeremy: (ohne aufzusehen)"Was gemacht?" Akane: "Na, das mit diesem, wie heißt das, Ki-Blast?" Jeremy drehte sich wieder zu Akane um und hielt seine Hand auf. Die kleine Kugel aus Ki entstand wieder. "Das ist kein Ki-Blast. Das ist nur ein konzentriertes Stück meiner Aura, völlig ungefährlich. Für einen echten Blast brauche ich länger, ich kann die Sachen nicht so aus dem Ärmel schütteln wie Ranma und Ryoga." Er ließ es wieder verschwinden. Akane: "Das heiß, du hast nur-" Jeremy: "Nur geblufft, genau. Oder glaubst du wirklich ich würde Nabiki verletzen wollen?" Akane machte nur "Oh!". Ein weiterer Grund warum sie Jeremy 'nicht' hätte schlagen sollen. "Glaubst du, du könntest mir so etwas beibringen?" Jeremy: "Einen Ki-Blast? Ich weiß ja nicht mal genau warum 'ich' einen schaffe. Da frag lieber Ranma, der hat da mehr Ahnung von." Akane: "Wenn ich Ranma frage, dann meint Daddy gleich einen Priester rufen zu müssen. Außerdem ist er ein Macho." Jeremy: "Ja, ich gebe zu, er hat so seine Fehler. Aber wegen dieser Verlobungsgeschichte, da würde ich mir keine Sorgen drüber machen. Niemand kann jemanden zu sowas zwingen." Tendo Dojo. Ranma und sein Vater waren in einer bequemen Meditationsposition und balancierten auf dem Kopf, mit den Händen stützten sie sich ab. Genma: "Sohn, ich bin enttäuscht von dir. Nun sind wir schon fünf Tage hier bei den Tendo's, und du hast noch keine Anstalten gemacht in Richtung der Mädchen." Ranma: "Pop. Wir hatten abgemacht das wir das Thema nicht ansprechen." Genma: "Du könntest sie wenigstens ins Kino oder zum Essen einladen, oder so. Oder zu einem Spaziergang im Park bei Mondschein." Ranma: (warnend)"Pop." Genma: "Nicht mal einen Blumenstrauß hast du einer von ihnen geschenkt. Wenn du nicht den ersten Schritt tust, dann dauert es ewig. Frauen wollen erobert werden." Mit einem Salto war Ranma auf den Beinen. "Okey, das reicht. Wir klären das jetzt, hier und endgültig." Er ging in eine Kampfstellung. Genma setzte sich hin und sah seinen Sohn an. "Soll das etwa eine Herausforderung sein?" Ranma: "Haarscharf. Wenn ich gewinne, dann läßt du mich damit in Ruhe, klar?" Genma stand auf und in Stellung. "Und wenn ich gewinne, dann wirst du auf ein Date gehen, und zwar mit allen drei Mädchen nacheinander, klar?" 2,4 Sekunden und einen Kachuu Tenshin Amaguriken später... Ranma zog sein rotes Hemd wieder zurecht. "Schön das du es einsiehst, Pop." Genma: (ist ohnmächtig)" ... " Ranma wollte grade wieder in seine Überkopfmeditationsposition gehen, als er ein Räuspern von der Tür hörte. Er sah sich um und Akane im Eingang stehen. Akane: "Du scheinst über die Lage auch nicht glücklich zu sein, was? Mein Vater nervt mich auch ständig." Ranma: "Ja und Nein. Was die Vereinigung der Schulen angeht, da kann mir Pop den Buckel runterrutschen. Aber das ich hier bei euch wohnen kann, nach zehn Jahren ohne Heimat endlich ein Dach über dem Kopf, darüber bin ich glücklich." Er schenkte Akane ein warmes Lächeln. "Auch das ihr mich einfach so akzeptiert, obwohl ich in euer Leben geplatzt bin und trotz des Fluches ... Danke." Akane wußte nicht so recht was sie sagen sollte, aber Ranma's Lächeln machte sie irgendwie nervös. Sie wechselte das Thema. "Uhm, ich wollte fragen ob du mir helfen kannst in der Kunst ein wenig besser zu werden? Ob du mit mir trainieren könntest?" Ranma schaute Akane merkwürdig an. "Ein wenig mit dir sparren, sicher. Aber trainieren?" Er schüttelte den Kopf. "Warum willst du unbedingt eine Kämpferin sein? Du bist doch schon gut genug, um eine ganze Schule in Schach zu halten." Akane: "Ja, aber ich möchte noch besser werden. Die Kunst ist das Einzige was ich wirklich 'gut' kann." Sie stockte ein wenig und überwand sich dann. "Hilfst du mir?" Ranma: "Wenn du einen Partner zum üben suchst, dann kannst du gerne zu mir kommen. Aber trainieren kann ich dich nicht. Es gehört sich einfach nicht für eine Frau zu kämpfen. Das ist Männersache." Akane: "Willst du damit sagen das ich nicht gut genug bin, nur weil ich eine Frau bin?" Ranma: "Genau das will ich damit sagen." Akane wollte etwas Unanständiges erwidern, aber dann ballte sie nur ihre Fäuste und verließ das Dojo. ############################################################################# Am nächsten Morgen. Ranma seufzte als er wieder in der Luft erwachte, und korrigierte seine Flugbahn entsprechend, um nicht baden zu gehen. Er landete auf einem der Steine und wartete das sein Vater hinterherkam. Statt dessen kam Jeremy, und stattete den Fischen einen Besuch ab. ~Platsch~ Ranma half dem blonden Mädchen wieder aus dem Wasser. "Hilf mal dran denken, das ich dir zeige wie du in der Luft lenken kannst." Jeremy-chan spuckte als Antwort etwas Wasser und fing an zu zittern. Obwohl es Sommer war hatte der Teich nicht unbedingt Badetemperatur. Sie deutete auf Genma, der inzwischen auch im Garten gelandet war. "Verpaß' ihm von mir auch ein paar, hörst du?" Ranma knackte mit den Handknöcheln. "Aber immer doch." Sofort waren Vater und Sohn, kurz danach Sohn und Panda, am prügeln. Jeremy-chan schüttelte den Kopf und betrat das Haus. Kasumi blickte aus der Küche und runzelte die Stirn. "Gute Güte, Jeremy, findest du deinen Aufzug nicht etwas gewagt?" Jeremy-chan sah an sich herab. Bis auf die Boxershorts war sie gänzlich unbekleidet, was bedeutete das sie als Mädchen nun 'oben ohne' dastand. "Ich hatte nicht unbedingt vor mich heute zu verwandeln, und als Junge hätten die Boxer völlig ausgereicht. Bedank' dich bei Genma." Kasumi lächelte ihr Standartlächeln. "Ach so. Und ich dachte schon." Dann verschwand sie wieder in der Küche. Später waren Ranma, Akane und Jeremy wieder auf dem Weg zu Furinkan High. Nabiki hatte etwas von dringenden Geschäften erwähnt und sich eher auf den Weg gemacht. Mit einem Satz war Ranma wieder auf dem Zaun und drehte sich zu Jeremy um. "Hopp, komm mit hoch." Jeremy wollte grade nach der Zaunkante greifen, da hielt ihn Ranma zurück. "Nicht klettern, springen. Die zwei Meter sind doch wohl ein Klacks, oder?" Jeremy wollte grade Ranma den Unterschied zwischen Klacks und Klacks erklären, aber dann ließ er es doch sein. Er wußte ja, das in dieser Welt die Dinge etwas anders liefen. Jeremy federte kurz in den Beinen, und sprang dann kräftig ab. Er schaffte es sogar, aber wenn Ranma ihn nicht gehalten hätte wäre er auf der anderen Seite gleich wieder runtergefallen. Ranma: "Siehst du, war doch kein Problem, oder?" Jeremy schwieg bis er sein Gleichgewicht wieder hatte, und balancierte dann vorsichtig auf dem Zaun weiter. Akane murmelte irgendwas von Angeber. Ranma: "Nicht auf die Füße schauen, einfach geradeaus. Dein Körper findet instinktiv den richtigen Weg." Jeremy hob den Blick und ging langsam weiter. Und tatsächlich, es schien so besser zu funktionieren. ~Platsch~ Wo eben noch zwei Jungs auf dem Zaun waren, da standen nun zwei Mädchen. Frau Watanabe bewässerte den Bürgersteig weiter, als ob nichts gewesen wäre. Jeremy-chan: "Das reicht! He, Sie. Was fällt ihnen eigentlich ein-" Ranma-chan griff sie am Arm. "Laß gut sein. Die kann nichts dafür, und schwerhörig ist sie auch." Jeremy-chan: (entrüstet)"Nichts dafür? Wir sind hier oben auf dem Zaun, und die kann nichts dafür, das sie 'rein zufällig' das Wasser in zwei Meter Höhe gekippt hat? Erzähl noch einen." Ranma-chan schielte nach Akane, aber die war schon weiter gegangen, mit einem breitem Grinsen auf ihrem Gesicht. "Glaub mir, Oma Watanabe ist so. Ich habe es oft genug miterlebt. Was meinst du wie oft ich versucht habe es ihr auszureden?" Jeremy-chan grummelte irgendwas, beruhigte sich aber wieder. Ranma-chan: "Komm weiter, sonst kommen wir noch zu spät zur Schule. Und gib mal die Thermos." Jeremy-chan balancierte mißmutig hinter ihrer 'Schwester' her. "Die ist leer. Ich hab heute morgen nicht dran gedacht sie aufzufüllen." Ranma-chan schaute sie leicht enttäuscht an, zuckte aber dann die Schultern. "Nicht schlimm. Auf den Toiletten haben die genug heißes Wasser." Als unsere zwei Aquatranssexuellen in Furinkan ankamen, war Akane schon mit ihren 'Verehrern' beschäftigt. Die zwei Mädchen ignorierten die Schlägerei, auch wenn es Ranma-chan schwer fiel, und betraten das Schulgebäude. Sie liefen in den ersten Stock und zu den Toiletten. Als Jeremy-chan durch die Tür wollte hielt Ranma-chan sie zurück. "Da nicht rein. Hast du etwa vergessen das wir momentan Mädchen sind?" Jeremy-chan sah auf das 'Herren'-Symbol an der Tür, und nahm den Eingang daneben. Ranma-chan folgte in das DamenWC. RuckZuck waren die Beiden zurückverwandelt und die Thermos aufgefüllt. Jeremy wollte grade wieder rausgehen, da hielt Ranma ihn so heftig zurück das er beinahe hingefallen wäre. "Spinnst du? Wenn wir da jetzt als Jungen rausgehen können wir gleich unser Testament machen." Jeremy sah Ranma mit undeutbaren Gesichtsausdruck an. "Kannst du mir dann sagen warum wir uns überhaupt hier drin zurückverwandelt haben?" Ranma schwieg. Jeremy: "Dacht' ich's mir. Dann gehen wir eben wieder Onna und verziehen uns dann." Ranma: "Und warum hauen wir nicht einfach durchs Fenster ab? Hab ich sonst auch immer gemacht." Jeremy öffnete das Fenster und schaute hinaus. Er sah den Hinterhof der Schule, wo auch das Schwimmbecken lag. Niemand war zu sehen. Das Fenster lag im ersten Stock, und wie ihr wißt sind die Stockwerke in Schulen immer etwas höher als normal. In Japan ist das nichts anders. Mit anderen Worten, Jeremy blickte gute acht Meter in die Tiefe. Jeremy: (geht vom Fenster weg)"Ohne mich. Ich nehme die Tür." Ranma schnappte ihn und setzte ihn auf die Fensterbank. "Sei kein Feigling. Spring einfach." Jeremy hielt sich im Rahmen fest. "Wer ist hier ein Feigling? Du traust dich doch nicht als Junge hier raus zu gehen." Ranma: "Ich habe auch ein paar Mal gesehen, was die Schülerinnen mit Happosai gemacht haben, als sie ihn beim Unterwäscheklau erwischt haben. Glaub mir, Frauen sind gefährlich. Und nun mach schon." Ohne viel Federlesen schubste Ranma ihn aus dem Fenster. Jeremy hatte nicht mal Zeit zum schreien, da fiel er schon zu Boden. Ungeschickt versuchte er sich abzurollen. Ranma landete direkt neben ihm. "Na, war doch gar nicht so schlimm, oder?" Jeremy sah ihn an als ob er ihn gleich umbringen würde. "Sei bloß froh das ich nicht nachtragend bin." Und der Tag wurde nicht besser. Auf dem Weg zu seinem Klassenraum lief Jeremy auch noch Sato über den Weg. Sato: "Hey, Saotome, hast du deine Schwester irgendwo gesehen?" Jeremy mochte den Kerl irgendwie nicht, aber er hatte das Gefühl das er da nicht der Einzige war. "Nein, seit heute morgen nicht. Was willst du von ihr?" Sato: "Nichts besonderes, ich wollt' sie nur fragen ob sie heute Abend Zeit hat, ins Kino gehen, oder ein bißchen rummachen oder so. Ich ab sie heute morgen mal kurz gesehen, aber dann war sie plötzlich weg." Jeremy: (ungläubig) "Laß bloß deine dreckigen Finger von mi ... meiner Schwester, sonst kannst du was erleben, klar? Jessica gehört nicht zu der Sorte Mädchen." Sato zog einen Satz Fotos aus der Tasche. "Schwer zu glauben, wenn sie solche Bilder von sich machen läßt. Da könnte man doch meinen sie ist auf der Suche nach Freiern." Jeremy riß ihm die Fotos aus der Hand. Die Aufnahmen zeigten ihn, besser gesagt sie, wie sie grade nur mit Boxer bekleidet neben dem Fischteich stand. Exakt die Szene von heute morgen. Jeremy konnte sich denken was für 'dringende Geschäfte' Nabiki hatte. Er steckte die Bilder ein. Sato protestierte. "He, ich hab die bezahlt." Sato versuchte ihm die Fotos wieder wegzunehmen, und kurz danach rangen die Beiden miteinander. Ein Lehrer ging dazwischen. Lehrer: "Was ist hier los? Wenn ihr euch schlagen wollt, dann tut das nach der Schule. Wir haben hier schon genug Ärger wegen Fräulein Tendo. Worum geht es überhaupt?" Sato ließ schnell die Fotos verschwinden, Jeremy zog darauf eine Grimasse. Sato: "Nichts, Herr Sorata. Nur ein kleiner Disput zwischen Freunden, nicht wahr Jeremy?" Er klopfte ihm auf die Schulter. Jeremy hätte nicht gedacht das jemand so falsch tun könnte. Er biß die Zähne zusammen und brachte ein Lächeln zustande. "Ja, sicher. Alles in Ordnung." Sorata beäugte sie mißtrauisch, dann ging er wieder. Sofort wandte Jeremy sich wieder Sato zu. "Los, rück die Fotos raus." Sato: "Ich denk gar nicht dran." Jeremy: "Hör mal Kumpel, die hat Jessica nicht freiwillig von sich machen lassen, und ich will nicht das du dich an meiner Schwester aufgeilst." Sato: "Vergiß es, die behalte ich. Ich wollte schon immer mal so ein Mädchen kennenlernen. Schön und geheimnisvoll. Irgendwie ist sie nie lange zu sehen." Jeremy: "Ist auch kein Wunder, wenn Typen wie du hier rumlaufen." Sato grinste nur und trollte sich in Richtung Klasse. Jeremy war am kochen. Er ging ebenfalls zu seinem Raum und wartete vor der Tür auf Nabiki. Nabiki kam erst kurz vor dem Gong zur Stunde, und in Begleitung mit dem Lehrer. Jeremy könnte schwören das sie das mit Absicht gemacht hatte, unter Zeugen konnte er sie schließlich nicht auf die Fotos ansprechen. ############################################################################# Große Pause. Jeremy erwische Nabiki auf dem Schulhof. Beim Fotos verkaufen. Er stellte sich daneben und räusperte sich deutlich. Nabiki störte sich nicht daran, aber Hiroshi, der Käufer, zuckte zusammen und versuchte hastig die Bilder zu verstecken. Jeremy: (beiläufig)"Nabiki? Weiß du, ich wiederhole mich nicht gerne, also brauche ich wohl nicht sagen das 'Jessica' dich wahrscheinlich umbringen wird wenn sie mitbekommt was du hier tust?" Nabiki zählte ihr Geld und steckte es ein. "Das kann mir deine 'Schwester' selber sagen." Hiroshi sah zwischen den Beiden hin und her, und bemerkte wie sie sich anstarrten, und zog es vor das er woanders sein sollte. Kaum war er weg unterbrach Nabiki Jeremy schon im Ansatz. "Wenn du wirklich nicht willst, das ich Fotos von dir verkaufe, dann mußt du eben besser aufpassen. Nimm dir ein Beispiel an Ranma, ihn kriege ich ja auch nicht nackt vor die Kamera. Obwohl es sich bei seiner Figur sicher lohnen würde." Jeremy: "Du bist wirklich komisch, weißt du das? Eins sag ich dir, wenn du nicht aufhörst Fotos von mir zu verkaufen, dann sorge ich dafür das sie dir keiner mehr abnimmt, klar?" Nabiki: "Oh, ich verstehe. So wie du es bei Kuno-chan geschafft hast? Übrigens, Kompliment. Ich hätte nicht gedacht das du es schaffst ihm begreiflich zu machen das du und Jessica ein-und-dieselbe Person sind. Willst du das allen anderen auch erzählen? Ich dachte, ihr wollt euer kleines Geheimnis für euch behalten?" Jeremy: "Ich weiß noch nicht was ich mache, aber glaub mir, mir wird schon was einfallen. Und wehe ich sehe noch mal Fotos von mir. Wenn du mich entschuldigst, ich glaube Hiroshi hat etwas das mir gehört." Nabiki schaute ihm kopfschüttelnd nach. Ein paar Augenblicke später stand Hiroshi ohne seine neues Fotos da. Marcel gesellte sich zu ihm. "Na, erwischt worden?" Hiroshi: "Ja, leider. Jeremy stellt sich aber auch an. Er kann jeden Tag seine Schwester sehen, aber uns gönnt er das nicht." Marcel: "Ja, er ist ihr gegenüber ziemlich beschützend. Manchmal könnte man meinen, es wären Nacktfotos von ihm anstatt von Jessica." ############################################################################# Irgendwo in Nerima. Ranma und Jeremy waren unterwegs. Ranma wie üblich auf dem Zaun, Jeremy hat sich diesmal nicht dazu überreden lassen. Jeremy: "Verrätst du mir jetzt was wir hier eigentlich suchen?" Ranma: "Ja, gleich. (murmelt) Verdammt, hier irgendwo muß es doch sein." Er sah sich suchend um, aber schien nicht das zu sehen was er wollte. Jeremy: "Hallo, Erde an Ranma. Du läufst hier durch die Gegend wie Ryoga." Ranma sah mit gespielter Entrüstung zu ihm herab. "Nicht beleidigend werden." Er sprang zurück auf den Boden. "Nein, was ich suche ist ein Okonomiyaki Geschäft. Ich habe keinen mehr gegessen seitdem ich Ucchan nicht mehr gesehen habe." Jeremy: "Also zehn Jahre nicht mehr?" Ranma: "Nein, das heißt Ja ... Ach, du weißt schon was ich meine." Jeremy: (grinst)"Alles klar." Ranma: "Hast du eigentlich schon mal Okonomiyaki gegessen?" Jeremy: "Nein, bei uns gibt es sowas nicht." Ranma: "Dann hast du was verpaßt. Ich würde dich ja gerne zu Ucchan einladen, sie hat immer die besten gemacht, aber unter den gegebenen Umständen müssen wir uns wohl mit dem zweitbesten Lokal begnügen. Sobald ich es wiedergefunden habe." Ranma sprang wieder auf den Zaun und die Zwei gingen weiter. Nach einer Weile sah Jeremy zu ihm hoch. "Du vermißt sie sehr, oder?" Ranma: "Ucchan? Und wie. Sie war einer der besten Freunde die ich je hatte. Ich meine, bis auf den Nachteil das sie sich eingebildet hat meine Verlobte zu sein. Egal was war, Ucchan hatte immer Zeit zum zuhören. Sie, Kasumi und der Doc waren die Einzigen wahren Freunde die ich je hatte. Manchmal auch Ryoga, wenn er sich nicht grade an mir rächen wollte." Jeremy: "Hast du dir schon überlegt was du tun wirst, wenn sie hier auftaucht?" Ranma: "Nein, du?" Jeremy schüttelte auch den Kopf. "Ich weiß nichtmal ob ich dann noch hier bin. Ich meine, wenn Happosai mit dem Spiegel hier auftaucht bin ich wahrscheinlich weg." Ranma machte nur "Oh." und balancierte dann weiter. Nach einer Weile sah er noch mal zu Jeremy. "Weißt du, in meiner Auflistung habe ich eben noch jemanden vergessen." Jeremy lächelte nach oben. "Hey, kein Problem. Dafür bin ich ja da, oder?" Ranma schüttelte den Kopf. "Du bist schon seltsam. Du weißt ganz genau was dich bei mir erwarten würde, und bleibst trotzdem. Und das, obwohl du selber genug Probleme hast, mit deinem Zuhause und so." Jeremy: "So seltsam ist das gar nicht. Ein wenig gesunder Menschenverstand, und ein bißchen Geduld sind alles was man braucht, um-" ~OHOHOHOHOHOHOHO~ Ein grauenvolles Geräusch ließ Jeremy den Satz abbrechen und erschaudern. Ranma erstarrte und wurde blaß. "Oh nein. SIE." ~OHOHOHOHOHOHOHO~ Jeremy: (schauder)"Das ist nicht die, an die ich grade denke, oder?" Ranma: (angstvoll)"Doch. Das ist Kodachi." ~OHOHOHOHOHOHOHO~ Jeremy: "Brrrrr. Das hört sich ja noch schlimmer an als im Film." Ranma: "Wundert mich nicht. Ich glaube kaum das irgend jemand so lachen kann wie Kodachi." [In einer anderen Welt, auf einem Planeten der den Namen Saiyoon trägt, mußte Naga the Serpent niesen.] Jeremy: "Oder sie wollten nur nicht die Zuschauer vergraulen. Hört sich ja gräßlich an." Ranma: "Kann auch sein. Er schüttelte sich noch einmal und ging dann weiter. Jeremy folgte. "Sag mal, wenn ich mich recht erinnere, dann schlägt Kodachi jetzt das Furinkan Gymnastik-Team zusammen, oder?" Ranma: "Ja, ich denke schon." Jeremy: "Willst du ihnen denn nicht helfen?" Ranma: "Nein." Jeremy: "Aber-" Mit einem Satz war Ranma neben ihm. "Kein Aber. Ich werde dieser Verrückten nicht über den Weg laufen. Sie hat einmal gedacht, sie mußte mich lieben, ein zweites Mal passiert das nicht. Ich werde diesen Vorfall jetzt schön vergessen und das Okonomiyaki-Geschäft suchen." Und damit ging er weiter und ließ einen verblüfften Jeremy stehen. Jeremy: (ruft ihm hinterher)"Und was war das mit 'Ein Martial Artist muß immer die Schwächeren beschützen' und so?" Ranma ging weiter als ob nicht wäre und steckte sich die Finger in die Ohren. Jeremy konnte es nicht glauben. "Ach, mach doch was du willst." Dann ging er in die Richtung aus der er Kodachi's Lachen gehört hatte. Als Ranma sich das nächste Mal umblickte war von Jeremy nichts mehr zu sehen. Erstaunt nahm er die Finger wieder aus den Ohren. Er wollte grade weitergehen, als der Kampflärm eine etwas andere Nuance annahm. Ranma öffnete und schloß unschlüssig die Hände, dann gab er sich einen Ruck. Er lief los. Jeremy stand Kodachi allein gegenüber, die Mitglieder des Gymnastik-Teams hatten längst das Weite gesucht. Kodachi war in ihrer Hebereke-Schuluniform gekleidet und hatte einen Hulahoop-Reifen in der Hand, ihr Band hatte Jeremy mit seinem Naginata bereits kleingeschnitten. Jeremy war wie ein Christbaum am Leuchten und hatte einen leicht blutenden Schnitt quer über seinen rechten Unterarm, wo Kodachi's Band ihn geschnitten hatte. Kodachi selber war auch nicht so davongekommen, ihr eines Auge begann bereits zuzuschwellen, aber sie ließ sich von der Kampfaura nicht beeindrucken. Die Gymnastikerin hatte ihr Lachen eingestellt und war nur noch leise am kichern, dann warf sie ihren Reifen. Jeremy hatte bereits erfahren das dieser metallverstärkt war und wich zur Seite aus, trotzdem riß der Reifen ihm seitlich das T-Shirt auf. Kodachi zog ein paar ihrer Kegel hervor, ließ die Stacheln ausschnappen und griff an. Jeremy wehrte sie so gut es ging mit seiner Stabwaffe ab, dann erspähte er eine Lücke und trat ihr kräftig in den Magen. Kodachi wurde zurück und gegen eine Mauer geschleudert, genau unterhalb von Ranma-chan, welche in weiblicher Gestalt oben auf saß. Ranma-chan zögerte nicht, griff Kodachi von hinten an den Schultern und warf sie mit Schwung nach hinter sich. Dann sprang sie herunter, packte Jeremy am Arm und zog ihn hinter sich her. Nach einer Weile verlangsamte sie das Tempo und blieb schließlich stehen. Ärgerlich wandte sie sich an Jeremy. "Spinnst du? Du kannst dich doch nicht einfach so mit Kodachi anlegen, wenn du nicht mal gegen Akane ankommst." Jeremy versuchte erstmal wieder zu Atem zu kommen. "Aber ~keuch~ ich dachte ~keuch~ das sie lange nicht so gut ist ~schnauf~ wie Akane." Ranma-chan: "In reiner Kunst vielleicht nicht, aber sie hat die dumme Angewohnheit unfair zu kämpfen. Ich bin überrascht das du nicht mehr abbekommen hast." Jeremy: (grins)"Heh, sie hat nicht damit gerechnet das ich auch bewaffnet bin. Sag mal, warum bist du eigentlich wieder Mädchen?" Ranma-chan: "Ich hab doch gesagt, ich will nicht riskieren das sie mich als Junge sieht. Hast du mal heißen Wasser?" Jeremy zog die Thermos hervor und gab sie ihr. Ranma-chan verwandelte sich wieder zurück. Ranma: "Du hättest das selbe machen sollen. Wenn du Pech hast ist sie jetzt hinter dir her." Er gab ihm die Flasche wieder. ~Twipp~ Jeremy: "Glaub ich kaum, ich bin ja nicht so ein Mädchenschwarm so wie du." Ranma: "Dafür haben sich die Fotos deiner normalen Form aber gut verkauft." Jeremy stoppte mitten im Schritt. "Wie bitte? Heißt das, das Nabiki auch Nacktfotos von mir als Junge verkauft hat?" Ranma: "Nein, auf den Jungenfotos sind wir beide immer ganz angezogen." Jeremy: "Und ich dachte schon ... Übrigens, danke das du mir doch noch geholfen hast." Ranma grinste ihn an. "Wenn du dich wirklich bedanken willst, dann kannst du ja das nächste Essen bezahlen. Ich glaube, ich rieche nämlich was." ############################################################################# Akane's Zimmer. Drei etwas verheult aussehende Mädchen saßen ihr gegenüber. Mädchen1: "Danke das du das für uns tust, Akane." Mädchen2: "Ja, was täten wir nur ohne dich." Akane: "Hey, kein Problem. Ich werde euch schon gut vertreten. Macht euch nur keine Sorgen." Mädchen3: "Aber paß auf, sie ist wirklich hinterhältig." Akane: "Ich kann mich jeden morgen gegen eine ganze Horde Schüler wehren, da schaff ich das hier auch." Mädchen2: "Wahrscheinlich hast du recht. Hier, ich laß dir das Buch mit den Regeln da, dann kannst du schon mal ein wenig üben." Mädchen3: "Aber vergiß nicht, das Match ist schon in einer Woche." Akane: "Mehr als genug Zeit für mich. Keine Bange, ich werde für euch und für Furinkan den Sieg holen. Verlaßt euch drauf." Mädchen2: "Oh Akane, was täten wir nur ohne dich." Sie fingen wieder an zu schluchzten, schließlich beförderte Akane ihre Mitschülerinnen hinaus und verabschiedete sich hastig. Sie lehnte sich mit den Rücken an die Tür und seufzte. ############################################################################# Tofu: "So, das war's schon. Du hast Glück gehabt das der Schnitt nicht tiefer war, sonst wäre es nicht so einfach." Jeremy spannte probeweise seinen Unterarm an. Doktors Tofu's heilkundige Hände und eine übelriechende Salbe hatten Wunder gewirkt, der Schnitt den er von seiner Begegnung mit Kodachi hatte war fast völlig verschwunden. Jeremy: "Danke, Doktor Ono. (zieht seine Brieftasche hervor) Ich hab leider meine Krankenkassenkarte nicht dabei, kann ich auch bar bezahlen?" Tofu: "Aber ich bitte dich, das geht natürlich aufs Haus. Und nenn mich bitte Tofu, oder Doc Tofu wenn's sein muß. Mein Nachname macht mich so alt, finde ich." Jeremy: (lacht mit)"In Ordnung 'Doc'. Aber bist du sicher das die Behandlung nichts kosten soll?" Tofu: "Ach was, solche Kleinigkeiten zählen nicht als 'Behandlung'. Und ich bin immer froh wenn ich euch zwei Burschen hier sehe. Oder Mädchen, kommt drauf an." Ranma-chan zog nur eine Grimasse, sie war immer noch sauer das Frau Watanabe sie wieder erwischt hatte. Die Arzthelferin kam mit einem Glas ins Zimmer. "Doktor Tofu? Ich hab hier das bestellte Wasser." Tofu: "Oh, alles klar, das ist für die junge Dame hier." Er wandte sich wieder an Jeremy. "Wenn du dich wirklich für die Behandlung bedanken willst, könnte ich dir dann etwas Blut zum untersuchen abnehmen? Ich würde gerne mehr über euren Fluch erfahren." Jeremy: "Ich hab kein Problem damit. Aber versuch bitte uns soweit wie möglich daraus zu halten, ich möchte nicht als Versuchskaninchen in irgendeinem Labor enden. Was ist mit dir, Ranma?" Der jetzt wieder männliche Ranma zuckte die Schultern. "Mir egal." Tofu holte zwei Spritzen hervor. "Keine Angst, das tut nicht weh. Und euer Geheimnis ist bei mir sicher, ich bin schließlich an die Schweigepflicht gebunden." Zwei Spritzen und etwas Smalltalk später waren Ranma und Jeremy wieder auf dem Weg zu den Tendo's. Ranma: "Weißt du, ich denke es wird Zeit das wir aus dir einen etwas besseren Kämpfer machen. Mit den beiden Kuno's, und später noch Happosai und so, da ist es besser so." Jeremy: (unsicher)Meinst du?" Ranma: "Jupp, meine ich. Außerdem, wenn ich später wirklich mal ein eigenes Dojo aufmachen möchte, dann kann es nicht schaden wenn ich das Sensai sein schon mal etwas übe." Jeremy: "Tja, du mußt es wissen. Wenn du meinst das ich dafür Talent habe." Ranma: "Du hast Talent, man muß es nur richtig fördern. Und wir fangen gleich hier an." Er stoppte vor der Gartenmauer der Tendo's und sprang hinauf." Hier rüber, springen, nicht klettern, aber bitte mit Salto." Jeremy: "Ich soll WAS?" Ranma: "Und ohne Anlauf." Jeremy: "Willst du das ich mir den Hals breche?" Ranma hüpfte neben Jeremy, griff ihn unter die Achseln, und sprang. Der Himmel überschlug sich für Jeremy, kurz danach war er wieder auf dem Boden und in Kasumi's Blumenbeet. Ranma: "Na bitte, war doch gar nicht so schwer." Jeremy: "Du-" Ranma griff ihn am Handgelenk und zog ihn mit. "Komm, wir machen im Dojo weiter. Du kannst deine Klamotten ruhig anlassen, ist sowieso besser wenn du dich daran gewöhnst mit normaler Kleidung zu kämpfen." Als die Beiden das Dojo betraten erwartete sie ein beinahe komischer Anblick. Akane saß dort auf dem Boden und war verschnürt wie ein Rollbraten. Das Ulkige war, das sie sich anscheinend selber gefesselt hatte. Vergeblich versuchte sie sich wieder aus dem Gymnastikband zu lösen. Schließlich bemerkte sie die zwei Ölgötzen in der Tür. "Was steht ihr da so rum und glotzt? Helft mit lieber." Kurze Zeit später war Akane befreit. Ärgerlich zog sie ihren gelben Gi zurecht. "Bevor ihr fragt, ich habe versucht ein paar Techniken mit diesem Band zu machen. Ich wollte für ein Turnier üben, aber dieses Scheißteil..." Sie pfefferte das Band in die Ecke. Ranma: "Aber wieso willst du mit dem Band üben? Das ist doch rhythmische Kampfgymnastik, und-" Akane: "Und das Turnier, an dem ich teilnehme, ist auch rhythmische Kampfgymnastik. Ein paar Freundinnen von mir haben mich gebeten sie zu vertreten, und nun muß ich diese Techniken üben." Ranma: "Ein Turnier in rhythmischer Kampfgymnastik? Zufällig gegen die St.Hebereke Mädchenschule? Kommt nicht in die Tüte, ich werde deine Freundinnen vertreten." Akane: "Tja, da hast du leider Pech, das Turnier ist nur für Mädchen." Ranma sah sie ausdruckslos an. "Und wo ist das Problem?" Akane: "Das Problem? Das Problem ist, das du ... Oh." Ranma: "Ja?" Akane: "Du wirst es trotzdem nicht tun. 'Mich' haben sie gefragt, und 'ich' werde diesen Turnier gewinnen, klar?" Ranma: "Und du hast und ja grade ein eindrucksvollen Beispiel deines Könnens gegeben, nicht war? Zufällig kenne ich die Kampfgymnastik, und ich kann die sagen, alleine wirst du es nie bis zum Turnier lernen. Ich werde es machen, Punkt." Akane war am kochen. "Du ... Du ... Du ..." Jeremy: "Trainiere sie doch." Ranma und Akane sahen ihn verwundert an. "Huh?" Jeremy: "Ich sagte: Trainiere sie doch. Akane will am Turnier teilnehmen, und Ranma kennt die Disziplin. Paßt doch perfekt." Akane wandte Ranma den Rücken zu. " ~Hmpf~ Ich bin auch ohne diesen Mistkerl gut genug." Ranma: (zu Jeremy)"Aber ich kann sie doch nicht trainieren. Wie stellst du dir das vor?" Jeremy: "Wieso? Eben konntest du es doch kaum erwarten mich zu trainieren, freu dich doch das du eine zweite Schülerin hast." Ranma: "Das ist es ja. Akane ist ein Mädchen, ich kann doch kein Mädchen trainieren." Akane: (fährt herum)"WAAS? Du unsensibler ... Macho!" Jeremy: "Mädchen, hm? Augenblick." Er verschwand aus dem Dojo und zum Teich. Als sie wiederkam war Akane damit beschäftigt, Ranma in Grund und Boden zu stampfen. Ohne viel Erfolg. Jeremy-chan: (ruft von der Tür aus)Und wie ist es jetzt?" Ranma und Akane hielten mitten in der Bewegung inne. Jeremy-chan: "Wie war das mit Mädchen trainieren?" Ranma: "Aber, aber, das ist doch was anderes." Jeremy-chan: "So? Ich sehe keinen Unterschied. Wenn du später mal trainieren willst, dann mußt du auch mit Mädchen üben." Akane: "Pah! Gib dir keine Mühe. Mit so einem ungehobelten Klotz wie dem da will ich sowieso nichts zu tun haben." Jeremy-chan: "Wieso? Gestern warst du doch noch ganz begeistert mit ihm üben zu wollen. So wegen Ki-Blast und so. Ich denke, das hier ist ein guter Anfang." Ranma und Akane schielten sich mißtrauisch an. "Hmmm ..." Jeremy-chan: "Na?" Ranma: "Also gut. Aber wenn Madame meint, das ich Rücksicht nehmen würde, nur weil sie ein Mädchen ist, dann laß ich es sofort sein." Akane: "Was soll denn das heißen? Ich bin auch ein Martial Artist, ich brauche keine Rücksicht." Ranma zog sein Augenlied herunter. "Kasumi ist mehr Martial Artist als du." Akane: "Grrrr ... Na warte." Jeremy-chan seufzte. Aber immerhin war es ein Anfang. ############################################################################# Und das Training begann. Es waren ein paar Schwierigkeiten zu überwinden gewesen, aber schließlich hatten sich sowohl Ranma als auch Akane überzeugen lassen. Ranma fing langsam an. Nach etwas Aufwärmen begann er mit ein paar Katas, dann normale Techniken aus Musabetsu Kakuto. Nach einer Weile meinte Ranma dann, das Akane und Jeremy ihn gemeinsam angreifen sollten. Es war schon komisch wie schnell der Lehrer selbst zum Schüler wurde. Da Jeremy immer noch in seiner Jusenkyo-Form war, war Ranma praktisch gezwungen gegen Mädchen zu kämpfen, und nicht nur Ausweichen, sondern ernsthaft. Während Akane und Jeremy-chan ihr Bestes gaben um Ranma zu erwischen, war dieser meist auf Abwehr fixiert, blockte die Angriffe und ließ sich ab und an auch mal zu einem Konter hinreißen. Die ganze Zeit über kritisierte und korrigierte er ihre Formen. Ranma: "Akane, achte mehr auf deinen Stand. Wenn dein Stand nicht sauber ist, dann wird die ganze Technik nichts." Ranma: "Jeremy, du mußt schneller werden. Und nimm nicht immer den gleichen Arm zum Angriff." Ranma: "Akane, wenn du trittst, dann halte die Arme ruhig. Das sieht ja aus wie der Sterbende-Schwan-Angriff." Ranma: "Jeremy, als ich sagte du sollst schneller werden, da meinte ich nicht schneller auf Kosten der Genauigkeit. Die Techniken immer sauber ausführen." Ranma: "Akane, ich hab dir schonmal gesagt, halte die Hüfte still. Du kündigst deine Techniken immer an." Ranma: "Jeremy, nimm die Aura wieder weg, das zählt nicht." Ranma: "Mensch, Akane, du legst viel zu viel Kraft in deine Techniken. Damit bringst du dich nur selbst aus dem Gleichgewicht." Akane brach ihren Angriff ab und funkelte ihn an. "Und du kämpfe endlich ernsthaft. Immer nur dieses leichte Antippen an den Armen oder Schulter. Schlag vernünftig zurück." Jeremy-chan hörte auch auf und setzte sich auf den Boden. Ranma war noch frisch wie am Anfang. Er stellte sich normal hin und musterte Akane. "Und was hätte ich davon? Wenn ich echt zurückschlagen würde, dann würdet ihr Zwei mit gebrochenen Rippen im Krankenhaus liegen." Akane: "Ich bin nicht aus Glas. Ich kann sowas wegstecken, ich kassiere jeden morgen genug Treffer." Ranma: "Ja, von einer Horde untrainierter Schwächlinge. Sogar Jeremy könnte die besiegen." Jeremy-chan warf ein "Das würde ich nicht unbedingt sagen." wurde aber ignoriert. Akane: "Und du meinst, du bist sooo viel stärker als alle zusammen?" Ranma: "Ich bin der Beste den es gibt." Akane: "Angeber. Du bist höchstens gut im Ausweiche und Davonlaufen. Nicht mal treffen läßt du dich, das sagt ja schon alles. Ich bin mir sicher du hast ein Glaskinn." Ranma öffnete den Mund, biß dann aber die Zähne zusammen. Er zog sein Chinahemd aus, so das er nur noch sein schwarzen Muskelshirt anhatte, und spannte die Bauchmuskeln. "Schlag zu." Akane starrte ihn nur an und versuchte das rotwerden zu unterdrücken. Ranma: "Schlag zu. So fest du kannst." Akane blinzelte, und schüttelte dann ihre Verlegenheit ab. "So fest ich kann? Dann hast du ein Loch im Bauch, ich schaffe es durch fünf Ziegelsteine hindurchzuschlagen." Ranma: "Das ist doch wohl mein Problem, oder?" Akane sah ihn nur ungläubig an. Dann ging sie vor ihm in Position, konzentrierte sich kurz, und schlug mit aller Kraft zu. "Hiyah." Ranma zuckte nicht mal. Akane verharrte einen Augenblick in der Position, dann verzog sie das Gesicht und schüttelte die schmerzende Hand. "Oww, aus was ist dein Bauch? Stahl?" Ranma: "Muskeln. Ich hab schon wesentlich schlimmeres eingesteckt wie alles was du austeilen kannst." Akane hielt sich nur ihre Hand und starrte ihn an. Ranma ging zum Rand des Dojo und nahm ein paar der Ziegelsteine. "Was hast du gesagt ist dein Rekord? Fünf Steine?" Er legte sechs übereinander. "Dann paß mal auf." Ranma berührte die Steine mit seinem Zeigefinger und grinste Akane an. Dann explodierte der Stapel, warnungslos. Akane sah auf die vielen kleinen Teile und konnte es nicht glauben. Schließlich schüttelte sie ihre Verwirrung ab. "Ich ... ich geh mal kurz ins Haus, meine Hand kühlen. Ich komm gleich wieder." Damit verschwand sie aus der Tür. Jeremy-chan ging zu Ranma und sah auf die Steinsplitter. "Du hast gemogelt, stimmt's? Das war der Bakusai Tenketsu." Ranma zuckte die Schultern und grinste. "Ich dachte, so wirkt es dramatischer. Das soll ja nicht heißen das ich es nicht auch so könnte." Jeremy-chan: "Seit wann beherrschst du eigentlich Ryoga's Technik? Ich hab sie dich nie machen sehen." Ranma: "Oh, das war kurz nachdem Ryoga sie gelernt hat. Ist eigentlich ganz simpel, wenn man weiß wie." Jeremy-chan: "Warum hast du sie nie eingesetzt? Ich meine, manchmal wäre sie doch praktisch gewesen." Ranma: "Es ist immer besser wenn die anderen dich unterschätzen. Außerdem, wenn ich Ryoga's Trademark-Technik kopiert hätte, was meinst du wie er darauf reagiert hätte? Ryoga war so stolz das er etwas gelernt hat das ich nicht kann, das konnte ich ihm einfach nicht antun." Jeremy-chan lachte. Das war mal wieder typisch Ranma, harte Schale und weicher Kern. "Sag mal, wie hast du es gelernt? Ich denke nicht das du dich an einem Strick aufgehangen und wiederholt gegen Felsen geschmettert hast." Ranma: "Ich bin ja nicht blöd, auch wenn manche das von mir glauben. Nein, Cologne hat das mit Ryoga gemacht um ihn widerstandsfähiger zu machen. Der Bakusai Tenketsu war nur ein Nebenprodukt." Ranma hob einen der Ziegelsteine auf und hielt ihn vor sein Gesicht. "Ich hab das anders gemacht. Wenn ich mich ein wenig konzentriere, dann kann ich die feinen Ki-Linien erkennen die alle Materie durchlaufen. Bei festen Gegenständen wie Steinen ist das besonders deutlich." Jeremy-chan nickte, etwas ähnliches hatte sie bei den Amazonen auch bemerkt, als sie gelernt hatte verschiedene Auren voneinander zu unterscheiden. "Ich weiß was du meinst, Comb hatte was ganz ähnliches gesagt." Ranma tippte mit seinem Finger an eine bestimmte Stelle des Steins. "Dann weißt du ja schon fast was ich meine. Dort, wo sich diese Linien kreuzten entstehen Knoten und Verdickungen. Alles was ich tun muß ist einen Hauptknotenpunkt berühren und etwas Ki injizieren." Er demonstrierte es, und der Ziegelstein zerbarst. Ranma putzte sich die Fragmente von der Kleidung. "Ich denke, Ryoga hat es ganz instinktiv herausgefunden. Im Unterbewußtsein hat er wahrscheinlich nach einer Möglichkeit gesucht, dem Schmerz des Aufpralls zu entgehen. Hätte ich jedenfalls getan." Jeremy-chan staunte nur. Ranma: "Wie gesagt, wenn man weiß wie's geht ist es ganz einfach." Kurz darauf kam Akane zurück, und das Training wurde fortgesetzt als wäre nichts geschehen. Später hatte Jeremy-chan genug vom Mädchen sein und verschwand kurz im Haus um sich zurückzuverwandeln. Bis zum Abend konnte man Kampfgeräusche aus dem Dojo hören, bis Kasumi verkündete das das Abendessen bald fertig sei und die Teenager ins Bad schickte. Keiner von ihnen bemerkte den Schatten im Garten, der sie beobachtete und dann so spurlos verschwand wie er gekommen war. Dort wo der Schatten gekauert hatte waren nur ein paar schwarze Blütenblätter zurückgeblieben, und später in der Nacht glaubten einige Bewohner Nerimas ein grauenvolles Lachen zu hören. ############################################################################# Später am Abend klopfte Nabiki an die Tür des Gästezimmers. Sie trat ein, noch bevor jemand geantwortet hatte. Ranma und Jeremy sahen überrascht auf, als Nabiki jedem von ihnen einen Briefumschlag zuwarf. Ranma drehte ihn in den Händen. "Eine Herausforderung? Von wem?" Nabiki: "Nicht alles dreht sich um Kampf, Saotome. Es ist Zahltag." Die Beiden öffneten die Couverts. Ranma fand in seinem Versicherungs- unterlagen, einen medizinischen Paß ausgestellt von Tofu, und einen Personalausweis. Alles ausgestellt auf den Namen 'Ranko Saotome'. Jeremy fand das Gleiche für 'Jessica', und zusätzlich die Namensänderung für seine natürliche Form von Soul auf Saotome. Er sah Nabiki überrascht an. "Das ging ja schnell. Aber ich glaube ich habe dir das Geld schon gegeben, oder?" Nabiki: "Tja, die Kosten sind leider höher ausgefallen als ich zuerst dachte. Ich mußte nämlich nicht nur eine neue Identität für eure anderen Körper erfinden, sondern für dich auch. Es gab nirgendwo Unterlagen über einen Jeremy Soul. Macht nochmal 25.000 Yen." Jeremy hatte plötzlich ein ungutes Gefühl. Er hätte daran denken müssen das er in dieser Welt gar nicht existierte. Er gab Nabiki das Geld, und dankte noch mal den guten Geistern die ihn mit voller Brieftasche in dieser Welt haben stranden lassen. Gleichzeitig machte er sich Sorgen, er hatte so schon Probleme mit Nabiki, und er würde sie sicher nicht abhalten können weiterzuforschen. Er verdrängte das Problem auf später und sah Nabiki auffordernd an. Jeremy: "Willst du hier Wurzeln schlagen?" Nabiki zog die Augenbrauen zusammen und verließ das Zimmer. Genma-Panda hielt ein Schild hoch. {So ein Unsinn. Das Geld hätte man anders viel besser verwenden können.} Ranma: "Ja, so wie ich dich kenne hättest du es versoffen." Genma-Panda: {Zeige ein wenig mehr Respekt vor deinem Vater.} Ranma grunzte nur und warf sich auf sein Futon. Jeremy streckte seine neuen Papiere weg und schüttelte dem Panda die Tatze. "Herzlichen Glückwunsch Herr Saotome, es sind zwei Mädchen." Habt ihr schonmal einen Panda die Stirn runzeln sehen? Sieht komisch aus. Genma-Panda: {Was meinst du damit?} Jeremy sagte darauf nichts und legte sich auch auf's Futon. ############################################################################# Akane schlich müde in Richtung ihres Zimmers. Das Training mit Ranma und Jeremy hatte sie doch mehr erschöpft als sie zugeben wollte. Total geschafft ließ sie sich auf ihr Bett fallen. Bevor sie aber unter ihre Decke kriechen konnte, schlug ihr Gefahrensinn Alarm. Sie blickte zur Decke und sah dort ein fremdes Mädchen im Gymnastikanzug hängen. Hastig sprang Akane von ihrem Bett wieder runter, grade rechtzeitig als der Holzhammer der Fremden herabkrachte. Akane ging in eine Verteidigungsposition. "Wer bist du?" Das fremde Mädchen stellte sich herausfordernd vor sie hin und packte ihre Waffe fester. "Ich gehe auf die St.Hebereke Mädchenschule. Man nennt mich Kodachi, die schwarze Rose." Kodachi schlug mit ihrem Hammer nach Akane. "Ich werde nächste Woche deine Gegnerin sein. Also laß uns beide unser Bestes geben und uns einen fairen Kampf liefern." ~Whamm~ Kodachi's Hammer landete dort, wo sich grade noch Akane's Fuß befunden hatte. Akane zögerte nicht lange, hob ihren Fuß noch etwas höher und trat zu. "Das nennst du einen fairen Kampf?" Kodachi duckte sich unter dem Tritt weg, und die beiden Mädchen gingen an entgegengesetzten Seiten des Zimmers in Stellung. Akane: "Dann warst du es, die unsere Mannschaft überfallen hat?" Kodachi: "Überfallen? Was für ein häßliches Wort. Ich glaube einfach an einen fairen Kampf 'vor' dem Wettkampf." Akane: "Das ist das Dümmste was ich je-" ~Slamm~ Die Tür flog auf und Kodachi wurde zwischen Tür und Wand geplättet. Ranma kam herein. "Akane? Was ist passiert, ich habe Lärm gehört?" Jeremy kam in etwas normalerem Tempo hinterher, schaute sich kurz um und dann hinter die Tür. Kodachi fiel halb ohnmächtig hervor. "Hey, es ist die Kuno." Ranma erbleichte und rannte wieder aus dem Zimmer. Kodachi richtete sich schwankend wieder auf und hielt sich den Kopf. "Oww. Was hat mich ... " Ihr Blick fiel auf Jeremy. "He? Du bist doch der Junge von heute Nachmittag?" Jeremy wich ein Stück zurück. "Und? Was dagegen?" Kodachi packte ihren Hammer fester und kam näher. "Zwei Opfer auf einen Schlag, so hab ich das gerne. Ich werde-Umpf." Sie kam nie dazu zu sagen was sie würde. Der Tritt eines uns wohlbekannten Rotschopf erwischte sie mitten im Magen und katapultierte sie aus dem (glücklicherweise offenen) Fenster. Sie stützte vor und schloß es. Jeremy und Akane starrten nur. Akane fand als erste in die Realität zurück. ~Batsch~ ~Batsch~ Die zwei Jungs (oder in Ranma-chan's Fall beinahe) hielten sich die schmerzenden Wangen. Akane: "Was fällt euch ein ohne zu klopfen in mein Zimmer zu kommen? Was ist wenn ich nichts angehabt hätte?" Ranma-chan: (jetzt auch sauer)"Ich habe Krach gehört und dachte du wärst in Gefahr. Und du brauchst dich auch nicht zu bedanken das wir dir geholfen haben." ~Twipp~ Jeremy schüttete heißes Wasser über Ranma und versuchte zu beruhigen. "Hey, hey, ihr müßt euch doch nicht gleich anschreien. Seid lieber froh das nicht wirklich was passiert ist." Akane: "Ich weiß nicht was ihr habt. Ich hatte die Situation voll unter Kontrolle." Ranma griff Jeremy am Arm und zog ihn aus dem Zimmer. "Komm, wir sind hier nicht erwünscht." Bevor er die Tür hinter sich schloß drehte er sich noch mal um. "Entschuldige bitte das wir uns Sorgen gemacht haben." Dann ging er. Akane blieb noch einen Moment im Zimmer stehen, dann schloß sie ihr Fenster und ging ins Bett. Aus irgendeinem Grund hatte sie Schuldgefühle, das sie Ranma und Jeremy geschlagen hatte. Schließlich hatten die Beiden es nur gut gemeint. Ein paar Blocks weiter stand Kodachi auf dem Dach. Sie warf eine Handvoll schwarzer Blütenblätter in die Luft und sprang dann über die Dächer davon. ############################################################################# Der nächste morgen in Furinkan verlief normal, den Verhältnissen entsprechend. Akane sorgte für regen Betrieb in Schwesternzimmer der Schule, und Ranma hatte seinen üblichen 'Disput' mit Kuno. Der Möchtegern-Samurai hatte sich irgendwie in den Kopf gesetzt, das Ranma der Grund war warum Akane immer noch nicht mit ihm ausgehen wollte. Alle Zuschauer wunderten sich wie er darauf kam, schließlich hatten Ranma und Akane kaum Kontakt miteinander, bis auf die Tatsache das sie unter dem selben Dach lebten. Der Unterricht war für unsere beiden Saotomes gewohnt langweilig. Für Ranma, weil für ihn Schule sowieso langweilig war, für Jeremy, weil er die Binomischen Formeln schon vor zwei Jahren in der Schule gehabt hatte. In der Pause fand er Nabiki wieder beim verkaufen von Fotos. Er näherte sich ihr von hinten und schnappte ihr eines der Bilder aus der Hand. Er erwischte genau das falsche. Eine schöne Aufnahme von ihm als Jungen, leicht verschwitzt wie er gestern Nachmittag kurz nach dem Zurückverwandeln wieder ins Dojo gegangen war. Jeremy gab es ihr wieder. "Okey, sowas laß ich noch durchgehen." Nabiki nahm das Bild wieder an sich und gab ihrer 'Kundin' ein Zeichen das sie später wiederkommen sollte. Dann gab sie Jeremy ein anderes Bild. "Das war ja noch gar nichts. Dieses hier verkauft sich viel besser. Eigentlich die gleiche Aufnahme, nur das es diesmal eine leicht verschwitzte Jessica war. Das nasse Hemd klebte an ihrem Körper, und was als Junge nichts ausmachte, das hob als Mädchen die Vorzüge deutlich hervor. "Nabiki, ich glaube wir müssen uns mal ernsthaft unterhalten." Nabiki steckte die Fotos weg und überkreuzte die Arme. "Ich wüßte nicht worüber." Jeremy: "Hör mal, wir können das im Guten oder im Schlechten regeln. Ich bin für die friedliche Lösung, aber wenn du nicht aufhörst, dann werde ich deine Geschäfte unterbinden, klar?" Nabiki zeigte sich belustigt. "Da bin ich aber mal gespannt wie du das machen willst, ohne deinen Fluch zu verraten." Jeremy: "Ich weiß noch nicht, aber mir wird schon noch was einfallen." Er sah Nabiki fest in die Augen, dann drehte er sich um und ging. Nabiki sah ihm hinterher. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Sato: "Nabiki?" Nabiki drehte sich zu ihm um. "Was gibt's? Die neuen Fotos hast du doch schon." Sato: "Ich möchte keine neuen Fotos. Ich will das Original kennenlernen. Wieviel kostet der Aufenthaltsort von Jessica? In eurem Dojo ist sie nämlich nicht, ich habe da schonmal beobachtet, keine Spur." Nabiki witterte ein neues Geschäft. "Komm doch heute Abend mal bei uns vorbei, ich bin sicher ich kann ein Treffen arrangieren. Sogar umsonst, aber nur das erste Mal. Was sagst du?" Sato grinste, und sein Grinsen schien nichts Gutes zu verheißen. "Deal." ############################################################################# Tendo's. Jeremy: "Akane? Habt ihr im Haus zufällig eine Flüstertüte?" Akane: "Eine was?" Jeremy: "Eine Flüstertüte. Ein Megaphon. Du weißt schon, man spricht rein und raus kommt alles lauter." Akane: "Hmm, keine Ahnung. Mußt du mal Kasumi fragen, die weiß ob wir sowas haben. Was willst du denn damit?" Jeremy: "Och, ich frag nur so." In der Küche war Kasumi grade dabei, das abgetrocknete Geschirr wieder einzusortieren. Sie hatte einen großen Stapel Teller in der Hand und versuchte nun, ihn mit einer Hand zu balancieren und mit der anderen den Schrank zu öffnen. Grade als die Teller zu rutschen begannen hielt Jeremy den Stapel fest. Jeremy: "Na, das ist ja noch mal gut gegangen. Gib mal her, ich helfe." Er nahm Kasumi das Geschirr aus der Hand. Kasumi lächelte dankbar. Kurz darauf waren auch Besteck und Gläser und der Rest verstaut. Kasumi band sich die Schürze ab und sah Jeremy an. "Wolltest du mir nur helfen, oder hast du einen bestimmten Grund hier zu sein?" Jeremy: "Wenn du schon so fragst, ich suche ein Megaphon, und Akane meinte, du wüßtest ob ihr eins habt." Kasumi: "Gute Güte, tut mir leid, damit kann ich leider nicht dienen. Aber ich weiß das Doktor Tofu eins hat, ihn könntest du mal fragen." Jeremy: "Hmm, Doktor Tofu sagst du? Danke, ich werd' ihn mal besuchen." Jeremy wollte grade wieder gehen, als Kasumi ihn noch mal zurückrief. "Wenn du gleich zu ihm hingehst, wärst du so freundlich und würdest die hier mitnehmen?" Sie holte einen zugedeckten Teller aus dem Schrank. "Ich habe heute morgen ein paar Plätzchen für ihn gebacken, aber ich hab leider keine Zeit sie ihm persönlich vorbeizubringen." Jeremy nahm ihr den Teller ab. "Kein Problem." Er wollte grade das Haus verlassen als Akane ihn rief. "Und, konnte Oneechan dir weiterhelfen?" Jeremy: "Nein, aber sie sagte das der Doc vielleicht eins hätte. Ich wollte grade zu ihm hin." Akane: "Macht es dir was aus wenn ich mitkomme?" Jeremy: "Huh? Nein, warum sollte es? Aber willst du nicht lieber mit Ranma für dein Match trainieren?" Akane: "Ranma hat grade ein Problem mit seinem Vater. Sag, was hast du da auf dem Teller?" Jeremy nahm das Tuch herunter und zeigte die Kekse. "Hat deine Schwester für Tofu gebacken, sie hat mich gefragt ob ich sie ihm vorbeibringen kann." Kurz darauf waren sie in der Praxis angekommen. Tofu begrüßte sie schon am Eingang. "Oh, das ist aber nett das ihr mich mal wieder besuchen kommt. Ist wieder jemand verletzt, oder kann ich euch anders helfen?" Jeremy: "Eigentlich ist nur Akane Sie besuchen gekommen. Ich wollte fragen ob Sie ein Megaphon hätten, was sie kurzzeitig entbehren könnten." Akane begann auf Jeremy's Kommentar hin verlegen mit den Füßen zu scheuern. Tofu: "Ein Megaphon? Was willst du denn damit?" Er drehte sich um und begann in einem Schrank zu suchen. "Geht mich eigentlich nichts an. Wo hab ich es nur ... hier ist es ja." Er gab Jeremy die Flüstertüte. "War das schon alles?" Jeremy hielt den Teller vor. "Nein, Kasumi läßt Sie schön grüßen und hat ihnen diese hier gebacken." Tofu's Brillengläser vernebelten sofort. "Ka-Ka-sumi?" Er nahm das Tuch vom Teller und ignorierte die Plätzchen. "Ein Staubtuch, wie nett von ihr." Er ging zu seinem Skelett rüber. "Schau nur Betty, was Kasumi mir geschenkt hat. Damit kann ich dich jetzt immer wieder auf Hochglanz bringen." Tofu warf das Skelett um und wirbelte mit dem 'Staubtuch' durch den Raum. Anstatt zu putzen, fegte er Papiere und alles Mögliche von seinem Schreib- tisch und aus den Regalen. Akane starrte den Doktor an. Das zuschlagen der Tür ließ Jeremy sich umblicken, und auch Tofu schien sich wieder zu beruhigen. Verwirrt schaute er sich um. "Nanu, war Akane nicht eben auch noch hier?" Jeremy wußte ziemlich genau, was Akane zum gehen bewogen hatte. "Die, äh, hatte noch was dringendes zu erledigen. Sagen Sie mal, mögen Sie Plätzchen?" Er hielt den Teller in zweites Mal hoch. Tofu steckte sich eines in den Mund. "Hmm, die sind gut. Von wem sind die?" Jeremy: "Uhm, das sage ich lieber nicht, ihre Praxis hat heute schon genug gelitten." Tofu schaute verwirrt auf das Chaos um ihn herum. "Oh! Oh, ich verstehe. Ich glaube auch das es besser ist wenn du nicht sagst von wem die Kekse sind." Er ließ sich seufzend auf seinen Stuhl sinken. "Das passiert jedes Mal, wenn ich an 'sie' denken muß. Aber ich schaffe es einfach nicht meine Gefühle zu kontrollieren." Jeremy klopfte ihm beruhigend auf die Schulter. "Nur nicht die Hoffnung aufgeben. Irgendwann wird es schon klappen." Jeremy wollte grade die Praxis verlassen, als ihm eine Idee kam. "Sagen Sie, haben Sie zufällig ein Buch über alte Kampfsporttechniken? Speziell aus der Region in China?" Tofu: "Ja, mehrere. Warum fragst du?" Jeremy: "Schauen Sie mal nach, ob Sie etwas über eine Technik namens 'Seele aus Eis' finden können. Die könnte ihnen bei ihrem Problem helfen." ############################################################################# Tendo-Dojo. Akane war in ihrem gelben Gi und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Ranma stand vor ihr und wippte gelangweilt auf den Fußballen. Akane atmete noch zweimal tief durch, dann griff sie wieder an. "Verdammt, halte endlich still, oder schlag wenigsten zurück." Ranma wich ihr mühelos aus. "Das Thema hatten wir schon. Außerdem bist du viel zu aufgeregt, um vernünftig trainieren zu können. Was ist überhaupt los?" Akane: (kickt weiter nach Ranma)"Das geht dich gar nichts an. Und du mußt grade von vernünftig reden. Ich dachte du willst mir rhythmische Kampfgymnastik beibringen, statt dessen übst du nur Musabetsu Kakuto. Wenn ich das lernen will dann kann ich auch Daddy fragen." Ranma sprang mit einem Salto über Akane hinweg. Als sie sich umdrehte sah sie ihn auf dem Boden sitzen, die Beine überkreuz. Ranma: "Ich muß mir noch einen passenden Ablauf für dein Training überlegen. Das ist alles kompliziert, es muß genau auf deine Bedürfnisse abgestimmt sein." Akane zog ihre Augenbrauen zusammen. "Mit anderen Worten: Du hast keine Ahnung." Ranma stellte sich vor sie hin. "Hey, ich habe sehr wohl Ahnung. Es ist nur," Er drehte sich um und sah auf seine Füße. "Naja, für mich reicht es, aber um es jemand anderem beizubringen ... " Akane seufzte und warf genervt die Arme in die Luft. Die Dojotür öffnete sich und Jeremy kam herein. "Hey, ratet mal wen ich getroffen habe." Akane und Ranma blickten ihn an, und Jeremy öffnete die Tür ganz. Zum Vorschein kam Ryoga. Ryoga: "Um, hi. (kratzt sich am Hinterkopf) Ich bin letztens wohl ein wenig vom Weg abgekommen." Sofort war Ranma bei ihm. "Ryoga, du kommst wie gerufen. Du bist doch Experte in rhythmischer Kampfgymnastik, kannst du uns nicht helfen? Wir müssen jemanden mit absolut null Talent dafür bis zum Wochenende für ein Match in dieser Disziplin vorbereiten." Einer der Ziegelsteine traf Ranma am Hinterkopf. "Was meinst du mit 'null Talent'?" Ryoga: "Hm, klar, ich helfe gerne. Aber woher weißt du das ich Kampfgymnastik beherrsche?" Ranma: "Um, um, um .... Jeremy hat es mir gesagt." Ryoga: "Ach so. ... (zu Jeremy) Aber woher weißt du es dann?" Jeremy: "Ich? Hehe (kratzt sich am Kopf) Weil du es mit mal gesagt hast?" Ryoga: (nachdenklich)"Hab ich das? Kann ich mich gar nicht dran erinnern." Ranma: "Können wir vielleicht beim Thema bleiben? Ich meine, wir haben nur noch bis dieses Wochenende Zeit." Ryoga: "Aber sicher doch. (reibt sich die Hände) Haben wir irgendwo die passenden Geräte dafür?" Akane's Training machte enorme Fortschritte. Mit Ryoga's Hilfe beherrschte sie bald alle Grundgeräte wie Band, Kegel, Reifen, Ball und so weiter. Eine kurze Unterbrechung gab es nur durch eine Rangelei zwischen Ranma und Ryoga, aber Akane's Hammer auf ihren Köpfen stellte den Frieden schnell wieder her. Jeremy machte sich eine gedankliche Notiz, das er die Sache mit dem Hammer vielleicht zu Akane's Vorteil in dem kommenden Kampf einbringen könnte. Dann konzentrierte er sich wieder auf sein momentanes Problem. Er hatte sich in eine Ecke des Dojo zurückgezogen und beobachtete einen der Ziegelsteine, als wäre dieser der Stein der Weisen. Ab und zu ließ er seine Aura leicht aufflammen. Jeremy konzentrierte sich auf die Energie des Steins, versuchte sein Muster herauszufinden. Er hatte für morgen früh etwas Besonderes vor, und dabei würde ihm der Bakusai Tenketsu helfen können. Akane: "Huff, huff, ich glaube ~keuch~ das reicht für heute." Sie schien wirklich schwer außer Atem zu sein, kein Wunder, schließlich hatte sie den ganzen Nachmittag trainiert. Ryoga befreite sie von dem Band, in das sie sich verknotet hatte. "Du hast dich gut gehalten, wirklich. Ich hätte es selbst nicht besser machen können." Ranma: "Du meinst, du hättest sie auch nicht besser fesseln können?" Ranma duckte sich, als ein paar Gymnastikkegel in seine Richtung geflogen kamen. Akane: "Es ist schon spät. Wir sollten Baden gehen, sonst wird Oneechan wieder sauer." Ranma: "Ihr könnt ja schon mal vorgehen, ich möchte noch nach unseren Budda da in der Ecke gucken." Die Drei schauten auf Jeremy, der immer noch versuchte den Stein zu hypnotisieren. Als Akane die Tür öffnete und mit Ryoga hinaustrat, rief Ranma hinterher "Paß aber auf das du Ryoga nicht im Garten verlierst, hörst du?" Als die Antwort ausblieb, zuckte Ranma mit den Schultern und setzte sich zu Jeremy, ihm gegenüber von dem Stein. Jeremy öffnete die Augen und sah ihn an. Er deutete auf den Stein. "Wo ist hier die Bruchstelle?" Ranma zeigte auf eine scheinbar beliebige Stelle. "Hier." Jeremy legte seinen Finger dort hin. Ranma: "Etwas weiter links." Jeremy korrigierte. "Links von mir aus." Jeremy korrigierte in die andere Richtung. "Und jetzt?" Ranma: "Jetzt etwas Ki durch deinen Finger leiten." ~Bruch~ Ranma: "Siehst du, ganz einfach." Jeremy blickte erstaunt auf die Bruchstücke, dann nahm er einen weiteren Ziegel. "Und wo ist hier die Bruchstelle?" Ranma zeigte es ihm. Jeremy konnte partout nichts besonderes an dem Punkt finden. Ranma rutschte etwas näher. "Hier, ich erkläre es dir nochmal genau ..." ############################################################################# Da Genma und Soun heute Abend außer Haus waren, konnte man sagen, das Abendessen verlief ruhig und gesittet. Was mehr an der Abwesenheit von Genma als an der von Soun lag. Ranma, Ryoga und Akane machten es sich danach vor dem Fernseher bequem, während Jeremy Kasumi beim abräumen half. Als Kasumi mit dem Abwasch begann, griff sich Jeremy ein Trockentuch. Kasumi lächelte ihn dankbar an. Die Ruhe der Szene wurde unterbrochen, als er etwas nasses an seinem Nacken spürte. Es war nicht viel, aber es reichte um die Verwandlung auszulösen. Jeremy-chan drehte sich um und sah Nabiki mit einem feuchten Lappen in der Hand stehen. "Das ich deiner Schwester in der Küche helfe heißt nicht, das ich es nicht auch als Junge tun kann. Was sollte das?" Nabiki: "Du hast Besuch." Damit drehte sie sich um und ging. Jeremy-chan lief ihr hinterher. "Und was hat das Eine mit dem Anderen zu..." Dann fiel ihr Blick auf Sato. "...tun?" Sato: "Hi. Ich war grad' in der Nähe, und da dachte ich, ich komm dich mal besuchen." Jeremy-chan: (nicht begeistert)"Ach? Einfach so?" Sato: "Du hast heute Abend doch noch nichts vor, oder?" Er grinste anzüglich. Jeremy-chan: "Tut mich überhaupt nicht leid, aber ich habe noch ein wichtiges Treffen." Sie drehte auf dem Absatz um und verschwand in der Küche. Sato blickte verwirrt auf die anderen Einwohner. Ryoga und Akane sahen ihn nur komisch an, Nabiki zeigte keinerlei Regung, und Ranma hatte plötzlich das Gefühl, das der Abend nicht so ruhig bleiben würde. Sato wollte grade durch die Küchentür gehen, da versperrte Jeremy (wieder männlich) ihm den Weg. "Holla, holla. Wohin so eilig?" Sato versuchte sich an ihm vorbei zu drängeln. "Laß mich durch, von dir will ich nichts." Jeremy trat zur Seite, und Sato schaute in die Küche. Außer Kasumi am Abwaschen war niemand da, und auch das Fenster war noch verschlossen. Sato drehte sich zu Jeremy um. "Wo ist sie hin?" Jeremy lehnte sich an den Türrahmen und grinste. "Tja, so ist Jessica halt. Nie lange an einem Ort, sie kommt und geht wie der Wind." Nabiki: "Oder wie der Regen." Jeremy blitzte sie an, Nabiki lächelte nur kühl zurück. Sato: "Vielleicht könnte ich hier warten, irgendwann wird sie ja wiederkommen. Oder vielleicht hat deine andere Schwester heute Zeit. Oder-" Jeremy: "Oder du könntest GEHEN. Und zwar durch die TÜR." Er griff Sato an den Schultern und wollte ihn Richtung Ausgang schieben, als sie dieser Ruckartig umdrehte und ihn am T-Shirt packte. "Hör mal zu, Kumpel. Ich will nur was von Jessica, aber wenn du unbedingt Streit suchst..." Er ließ die Drohung in der Luft schweben. Jeremy: (gezwungen ruhig)"Laß mich los!" Sato machte keine Bewegung zu folgen. Jeremy: "Ich habe gesagt: Laß mich los!" Sato: (arrogant):"Und was wenn nicht? Willst du etwa-" Mit einer schnellen Bewegung war Jeremy frei und trat Sato in den Bauch. Ohne abzusetzen drehte er die Hüfte ein und trat mit dem gleichen Bein ein zweites Mal zu. Dann drehte er sich um die eigene Achse und rammte Sato den Ellenbogen genau in den Solarplexus. Sato klappte zusammen wie ein schweizer Taschenmesser. Als Jeremy ihm mit dem Knie den Rest geben wollte, wurde seine Bewegung von Ranma's Hand ruckartig zum stehen gebracht. Langsam drückte er sein Bein nach unten. "Das reicht. Siehst du nicht das du schon gewonnen hast?" Ranma wartete die Antwort nicht ab, sondern zog Sato am Kragen wieder hoch und verließ mit ihm das Haus. Draußen angekommen richtete er ihn wieder auf und sah ihn eindringlich an. "Und du, mach das du hier verschwindest. Und wenn du nochmal versuchst Jessica zu belästigen, sie werde ich nicht zurückhalten wie ihren Bruder, klar?" Sato keuchte, und hielt sich den Magen. "Ich an deiner Stelle würde mir lieber mehr sorgen um Jeremy machen als um mich. Wenn du weißt was ich meine." Dann verschwand er. Als Ranma wieder ins Haus kam, waren Jeremy und Nabiki am streiten. Ranma blieb erstmal stehen und staunte. Dann ging er dazwischen, packte Jeremy am Arm und zog ihn in Richtung Treppe. "Wir müssen reden." Alle anderen starrten ihnen hinterher als sie im Gästezimmer verschwanden. Kasumi legte die Hände an die Wangen und sagte "Gute Güte." Akane verdrehte die Augen. In Ranma's und Jeremy's Raum. Ranma: "So. Jetzt denk' mal darüber nach was du grade getan hast." Jeremy: "Wieso? Was soll ich getan haben?" Ranma: "'Wieso? Was soll ich getan haben?' Jemand zusammengeschlagen hast du, das hast du getan." Jeremy: "Ich habe nur-" Ranma: "-Sato geschlagen obwohl es offensichtlich war das er sich nicht mehr wehren konnte. Hör mal Jeremy, ich hab nichts dagegen dir etwas beizubringen, aber wenn du Schwächere verprügelst, dann hör ich sofort auf." Jeremy: "Aber-" Ranma: "Kein Aber. Ich weiß das Sato ein Arschloch ist, ich kenne ihn noch aus meiner ersten Zeit hier. Ich weiß auch das 'er' sich gerne an kleineren vergreift. Wenn du ihn dabei erwischst, dann kannst du gerne helfen und ihn zurechtweisen, aber nicht weil du ihn nicht leiden kannst und er dich stört." Jeremy: "Stören? STÖHREN? Ranma, der Kerl ist ein Schwein. Du hättest sehen sollen wie er mich anstarrt wenn ich Jessica bin, der zieht mich fast schon mit seinen Blicken aus. Was glaubst du was das für ein Gefühl ist wenn ein 'Junge' hinter dir her ist." Ranma seufzte und setzte sich auf sein Futon. "Glaub mir, niemand versteht das besser als ich. Aber das gibt dir nicht das Recht jemanden zusammenzu- schlagen." Jeremy: "Das ausgerechnet aus 'deinem' Mund zu hören. Du warst es doch der immer alle Probleme mit Gewalt lösen will." Ranma sah ihn enttäuscht an. "Glaubst du das wirklich von mir?" Jeremy: "Was war den immer mit Ryoga? Und Mousse? Und Kuno? Und Sanzenin? Und dem Heini mit dem Tee? Hast du da etwa versucht die Sache mit Reden aus der Welt zu schaffen?" Ranma überlegte. Dann stieß er ein kurzes trockenes Lachen aus. "Kein Wunder das du es so siehst. Du hast ja nur die 'Kämpfe' aus meinem Leben mitgelesen." Er deutete Jeremy sich zu setzten. "Komm, ich versuche mal es dir zu erklären." Jeremy pflanzte sich neben ihn aufs Futon. Ranma: "Aus deiner Sicht hast du natürlich Recht. Ryoga, Kuno, Mousse, und mit allen anderen habe ich mich nur geschlagen wenn wir Probleme hatten. Aber sie alle sind Kämpfer wie ich, mehr oder weniger. Alles Martial Artists mit hohem Können. Sogar Akane gehört mit in diese Liga, und wenn du so weitermachst du auch bald. Sato gehört nicht dazu, auch wenn er manchmal so tut, aber er ist nur ein kleiner Hinterhof- schläger. Als Kampfsportler hast du eine gewisse Verantwortung deinem Können gegenüber. Du bist stärker als die meisten anderen, und dementsprechend mußt du dich auch verhalten. Du kannst nicht rumlaufen und Leute zusammenschlagen, nur weil dir ihre Nasen nicht gefallen. Vielleicht ist es auch etwas meine Schuld weil ich es dir nicht schon her gesagt habe. Aber ich und alle anderen, wir prügeln uns nur mit uns selber, nie mit Schwächeren. Das verbietet der Ehrenkodex, der Bushido. Sogar Akane hält sich daran, sonst würden ihre Mitschüler nicht nur mit ein paar blauen Flecken davon kommen. Einzig mit Kuno macht sie ernst, und letztens auch mit dir, weil sie genau gespürt hat das du in ihrer Klasse bist. Aber bei solchen normalen Menschen wie Sato darfst du das nicht tun, auch wenn sie es verdient hätten. Verstehst du?" Jeremy brauchte einige Zeit bis er das verdaut hatte. Sowas Tiefgründiges hätte er nie von Ranma erwartet. Dann nickte er langsam. "Ich glaube ... Ich glaube ich weiß was du sagen willst." Auf Ranma's Gesicht erschien wieder sein übliches, überhebliches Grinsen. "Gut. Ich halte es nämlich nicht lange durch so ernst zu sein." Das Lachen verschwand wieder. "Aber eines verstehe ich noch nicht. Was stört dich so an den Fotos die Nabiki verkauft?" Jeremy: "Die Frage könnte ich zurückgeben. Was stört 'dich' 'nicht' daran? Du hast doch gesehen wie sie mich ablichtet, oder? Und Hälfte der Jungs kaufen diese Bilder, einschließlich Sato, und ich will nicht wissen was sie damit machen wenn sie Zuhause sind. Allein schon der Gedanke, das sie über meine Frauform phantasieren, igitt. Wie kannst du nur so Cool dabei bleiben?" Ranma: "Mich stört das einfach nicht. Sollen die sich doch mit den Fotos einen runterholen, bin ja schließlich nicht ich die da auf dem Bild zu sehen ist. Wenn Nabiki solche Fotos von mir als Junge verkaufen täte, dann würde die Sache ganz anders aussehen." Jeremy: "Hmm, ich sehe worin wir uns unterscheiden. Du hältst deinen weiblichen Körper nicht für dich selbst. Ich tue das schon. Auch wenn ich mich immer als Junge fühle, der Mädchenkörper ist genau so meiner wie der Jungenkörper auch. Und an meinem Körper hat niemand was zu suchen." Ranma schien einen Moment lang zu überlegen. "Es kommt immer auf die Sicht der Dinge an. Wieso meint du das der Mädchenkörper auch 'du' bist, du bist als Junge geboren worden?" Jeremy: "Ich bin vielleicht nicht darin geboren worden, aber das Äußere ändert nicht den Menschen der ich innen drin bin. Solange 'in' dem Körper immer noch 'ich' stecke, solange bin ich auch die Person. Egal ob männlich oder weiblich. Wer anderes als wir Beide weiß besser das es nicht Äußerlichkeiten ankommt?" Ranma: "Hmmm ... So habe ich das noch nie gesehen." Jeremy: "Ist ja auch eigentlich unwichtig. Ich weiß nur das es 'mich' stört, das Nabiki diese Fotos verkauft, und das ich so bald wie möglich was dagegen tun werde." Ranma: "Ich glaube nicht das du es ihr einfach ausreden kannst, durch gute Worte hat sie sich noch nie überzeugen lassen." Jeremy: "Ich weiß. Ich werde sie einfach dazu zwingen." Ranma: (stirnrunzelnd)"Was habe ich dir grade über den Bushido erzählt?" Jeremy: "Nicht mit Gewalt. Und auch nicht Nabiki direkt, ich werde einfach dafür sorgen das die anderen ihr keine Bilder mehr abkaufen. Das wird ihr sehr viel mehr wehtun als alles andere." Ranma: "Um das zu schaffen müßtest du ihnen schon sagen das Jessica in Wirklichkeit ein Junge ist. Und ich will nicht das der Fluch diesmal öffentlich bekannt wird." Jeremy setzte seine beste Xellos-imitation auf. "Keine Bange, das werde ich auch nicht. Vertrau mir einfach." Ranma: "Das haben schon viele gesagt, und meistens ging es in die Hose. Aber laß dir noch einen Tipp geben: Nabiki ist zwar kein Martial Artist, aber ihre eigenen Waffen beherrscht sie wie keine zweite. Von der Gerissenheit und Hinterhältigkeit steht sie der alten Mumie nichts nach." Jeremy: (zuversichtlich)"Ich paß schon auf. Und, ein wenig kenn' ich mich in dem Gebiet auch aus." ############################################################################# Einige hundert Kilometer weit weg von Tendo-Dojo, mitten in einer abgelegenen Provinz ich China, in einem unbekannten Dorf mit Namen Joketsuzoku. Drei sehr alte und sehr häßliche Amazonen saßen zusammen und diskutierten ein Problem. Mascara: *Bist du dir in dieser Sache wirklich sicher? Wenn du dich täuschst kann das ernste Konsequenzen haben.* Cologne: *Hundertprozentig sicher. Ich mag zwar noch ein Kind gewesen sein, aber du selber hast Pu doch auch kennengelernt. Ihre Ausstrahlung ist unverwechselbar. Und Jessica hatte die Gleiche.* Comb: *Nun gut, Jessica hat also die gleiche Unregelmäßigkeit in ihrer Aura wie deine Zeitwächterin, aber was hat das mit Happosai zu tun?* Cologne: *Happosai hat vor vielen Jahren mehrere magische Artefakte von uns gestohlen, darunter eines welches es dir ermöglicht durch Raum und Zeit zu reisen. Der Nanban-Spiegel. Besagter Spiegel wurde uns von der Zeitwächterin selbst anvertraut, um zu verhindern das andere durch Zeitreisen Schaden im Zeitstrom anrichten.* Mascara: *Wenn also Jessica nicht von Pu selber durch die Zeit geschickt wurde, was ich für sehr unwahrscheinlich halte, dann ist sie im Besitz des Spiegels. Und es ist unsere Aufgabe den Spiegel zurück zu holen. Und seine Besitzerin zu töten, weil sie unser Vertrauen mißbraucht hat und, nach ihrer Aura zu urteilen, den Spiegel schon benutzt hat.* Cologne: *Wenn sie nicht sogar mit Happosai zusammenarbeitet.* Mascara: *Ich glaube nicht. Kein weibliches Wesen würde freiwillig bei diesem Perversen bleiben. Aber sie könnte längere Zeit mit ihm zusammen gewesen sein, als sie den Spiegel gestohlen hatte. Es würde ihr seltsames Wissen über Ki erklären.* Comb: *Was macht euch so sicher das Jessica nicht im Auftrag von Pu gehandelt hat? Oder das sie durch den Raum gereist ist, du hast doch gesagt das würde das gleiche Muster erzeugen?* Cologne: *Du hast die Wächterin der Zeit nie kennengelernt, sie verschwand kurz vor deiner Geburt. Ich selbst war noch ein junges Mädchen, in der Zeit als sie in unserem Dorf weilte. Pu war immer eine Einzelgängerin, sie würde nie mit jemanden zusammenarbeiten.* Mascara: *Genau meine Rede. Was die Möglichkeit der Raumreise betrifft, die Fähigkeit hat der Spiegel auch. Aber du müßtest den Ort kennen an den er dich bringen soll. Sehr unwahrscheinlich.* Cologne: *Dann sind wir uns also einig. Wir werden Jessica ausfindig machen, den Spiegel wieder an uns bringen, und sie für ihre Taten hinrichten. Und sollte Happosai tatsächlich in ihrer Nähe sein, dann wird auch er unseren Zorn spüren.* Mascara: *Und ich glaube, ich weiß auch schon wer mehr als willig sein wird, Jessica zu verfolgen. Lo-Xion hegt noch immer einen Groll gegen sie.* Fortsetzung folgt... ############################################################################# Anmerkungen des Autors: Hat diesmal ein wenig gedauert, das Kapitel, was? Ist dafür aber auch ein wenig länger. Ihr meint das Ranma am Schluß etwas OOC war? Nun, er hatte schon immer ein starkes Ehrgefühl. Ranma hat zwei Sachen von Genma gelernt: Martial Arts und Ehre. Beziehungsweise, er hat gelernt wie man es 'nicht' machen sollte. Nicht nur Jeremy, sondern auch Akane werden trainiert? Beide haben es nötig, Ranma und Ryoga sind ihnen schließlich weit voraus. Und wird Akane es schaffen, bis zum Match mit Kodachi gut genug zu werden, oder muß Ranma sie doch wieder vertreten? Und was hat Jeremy vor? Er will Nabiki zwingen, die Fotos sein zu lassen? Wird er es schaffen? Und was hat er vor? Immerhin hat er seine Gründe deutlich gemacht, warum er die Nacktaufnahmen nicht mag. Euch ist sicher aufgefallen, das Jeremy insgesamt nicht gut auf Nabiki zu sprechen ist, und das liegt nicht nur an den Fotos. Aber er kennt Nabiki aus dem Manga, und er weiß was sie später aus Gier alles anstellen wird. Unter anderem Ranma's Hochzeit ruinieren, indem sie allen Feinden eine Einladung schicken wird. Nabiki gehört nunmal nicht zu seinen Lieblings-Charakteren, übrigens ein Beweis dafür das er und ich nicht die gleiche Person sind. Aber keine Bange, auch Nabiki handelt nicht nur wegen dem Geld, im nächsten Kapitel wird sich alles aufklären. Sato hat übrigens ein reales Vorbild. Bei mir ging echt mal ein Kerl in die Klasse, der sich für sie Krönung der männlichen Schöpfung hielt. Nein, ich nenne keine Namen... Wir sehen uns in Kapitel 8: Krieg und Frieden Mögt ihr die Story? Liebt ihr die Story? Haßt ihr die Story? Haßt ihr mich? Laßt es mich wissen. Sinnvolle Kritik, Kommentare und Hinweise werden dankend angenommen. Nicht sinnvolle Kritik, Beleidigungen und dummes Gerede wird ignoriert. Über Todesdrohungen wird gelacht. Briefbomben werden für langweilige Momente aufgehoben. Schreibt an Mark_Soul@gmx.de oder in die Comments-Box. Bis dann. Kapitel 8: Krieg und Frieden ---------------------------- Auf dem Weg zur Schule. Insgesamt fünf Teenager waren zu sehen. Akane und Nabiki gingen vorneweg. Dahinter kam Ranma, der Ryoga an der Hand hatte damit dieser nicht verloren ging. Jeremy bildete das Ende. Ryoga: "Das ist ja peinlich. Als wenn ich nicht alleine zur Schule gehen könnte." Alle Anderen: " ... " Ryoga zog eine beleidigte Miene, sagte aber weiter nichts. Als sie weiter gingen sprang Ranma abrupt auf den Zaun und zog Ryoga mit sich. Ryoga wollte grade auffahren, da bemerkte er den Wasserschwall, der sie knapp verfehlt hatte. Frau Watanabe wässerte den Bürgersteig in die andere Richtung weiter. Ranma: "Puuh. Das war knapp." (springt mit Ryoga wieder runter) ~Platsch~ Ranma-chan: "Manchmal glaube ich wirklich, die macht das mit Absicht." Ryoga unterdrückte ein Kichern. Jeremy-chan seufzte. ~Twipp~ Ranma-chan: (nimmt die Thermos) "Danke." (verwandelt sich zurück und gibt Jeremy-chan die Kanne wieder) ~Twipp~ Ranma: "Willst du dich gar nicht zurückverwandeln?" Jeremy-chan: "Nein, paßt eigentlich ganz gut so. Erspart mir die Mühe mich gleich noch zu verwandeln. Und jetzt sollten wir uns beeilen." Sie deutete auf Akane und Nabiki, die unbekümmert weitergegangen waren. "Der Einsteiger" eine Ranma 1/2 FanFiction von Mark Soul Legaler Hinweis oder Disclaimer: Wie gerne würde ich sagen das Ranma1/2 mir gehört. Leider stimmt das nicht. Wenn es wahr wäre, wäre ich stinkreich; und diese Geschichte würde als echter Manga erscheinen. Aber Ranma1/2 gehört Rumiko Takahashi. So ein Pech. "Japanische Sprache" *Chinesische Sprache* 'Betonte Worte' ~Geräusche~ {Panda-zeichen} Sollte ein normalerweise männlicher Charakter mit Nyanniichuan Fluch in seiner Jusenkyo-Form dargestellt werden, wird an seinem Namen der Suffix '-chan' angehängt. Anfänger-Alarm: Ich hab absolut keine Erfahrung im Fanfiction schreiben und bin auch sonst ein mieserabeler Geschichtenerzähler. Seid bitte nachsichtig. Kapitel 8: Krieg und Frieden Die Horde o'Hentai stand im Schulhof bereit und wartete nur auf die Ankunft von Akane. Kaum war diese im Schultor erschienen, brüllten sie ihren Schlachtruf und stürmten los. Jeremy-chan: (mit Megaphon)"ALLE SOFORT STOPP!" Erstaunlicherweise hörte man sogar auf sie. Der Mob kam zum stehen, und alle Augen waren verwirrt auf Jeremy-chan gerichtet. Akane drehte sich um und sah sie komisch an. Ranma und Ryoga schauten auch nur verständnislos. Als Akane ihnen den Rücken zuwandte, ergriffen einige Schüler die Möglichkeit der Überraschung und liefen wieder los. Sie blieben abrupt wieder stehen, als etwas leuchtend Gelbes mit hoher Geschwindigkeit knapp vor ihren Gesichtern herzischte. Gelbes Feuer umspielte kurz Jeremy-chan's Konturen, dann hob sie wieder das Megaphon an den Mund. "WENN ICH 'STOPP' SAGE, DANN MEINE ICH AUCH STOPP." Uneingeschränkte Aufmerksamkeit war nun auf sie gerichtet. Jeremy-chan ging ein Stück zur Seite zur Mauer, welche das Schulgelände umzäunte. Dann wandte sie sich wieder den Schülern zu. "SEIT EINIGER ZEIT SIND HIER AN DER SCHULE BILDER ÜBER MICH IM UMLAUF, SEHR ANSTÖßIGE BILDER MUß ICH DAZU SAGEN. MEINE VERSUCHE, DAS ÜBEL AN DER WURZEL ZU BESEITIGEN HABEN LEIDER NICHTS GEBRACHT." Sie sah kurz zu Nabiki herüber. "DAHER BIN ICH GEZWUNGEN, DRASTISCHERE MAßNAHMEN ZU ERGREIFEN." Sie legte ihre Hand an die Mauer und machte eine Dramatische Pause. "SOLLTE ICH IRGEND JEMAND HIER MIT KOMPROMITIERENDEN AUFNAHMEN VON MIR ERWISCHEN, DANN IST EIN LÄNGERER KRANKENHAUSAUFENTHALT DAS GERINGSTE, WAS IHM PASSIEREN WIRD." Ohne den Blick von den Schülern zu nehmen, konzentrierte Jeremy auf die Wand neben sich. Ihre Aura war ganz schwach zu sehen, als sie nach den Energie- linien im Stein suchte. Sie bewegte die Hand ein Stück zur Seite, krümmte den Zeigefinger leicht und leitete etwas Ki hinein. ~Bruch~ Die Schüler starrten entsetzt auf das einen halben Meter große Loch in der Mauer. Jeremy-chan trat einen Schritt vor. "ICH HOFFE ICH HABE MICH KLAR AUSGEDRÜCKT." Sie ließ das Megaphon verschwinden und ging in Richtung Schule. Die Anderen machten respektvoll Platz. Akane blickte ein paar Mal zwischen Loch und Jeremy-chan hin und her, dann auf die immer noch bewegungslose Gruppe Jungen. Als die Horde o'Hentai keinerlei Anstalten machte sie diesmal anzugreifen ging sie auch weiter. Ranma folgte ihr und zog einen verdatterten Ryoga hinter sich her. Nabiki hatte ganz ähnliche Gedanken. Obwohl ihr Gesicht keine Regung zeigte, innerlich schäumte sie. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Nabiki hatte schon bemerkt, das Jeremy nicht ganz so naiv wie die meisten ihrer Mitschüler war, und es würde sicher interessant werden ihn in seine Schranken zu verweisen. Als die Schüler endlich ihren Schock überwanden hatte die Glocke grade das zweite Mal geschellt. Während die Meisten sich zu ihren Klassen begaben, griffen sich Einige verstohlen in die Tasche und warfen Fotografien in den Mülleimer. Jeremy-chan hatte nach ihrem Auftritt nach einem ruhigen Ort zum zurück- verwandeln gesucht, aber sie fand keinen. Immer waren neugierige Augen in der Nähe, nach ihrer Show kein Wunder. Also wartete sie in der Aula bis die Stunde begann und die Schüler in den Klassenräumen waren. Als sie sich sicher war das niemand mehr in der Nähe war machte sie sich auf den Weg zu ihrem Raum. Sie hatte grade die Thermos aus Sub-space geholt, als eine ihrer Klassenkameradinnen auf sie zukam. Jeremy-chan identifizierte sie als Mia, ein zurückhaltendes Mädchen, das sie ein wenig an Rei Ayanami aus Eva erinnerte, wegen ihrer Schüchternheit und Zurückhaltung. Nur nicht so bleich, und mit braunen Haaren anstatt Blauen. Ihr einziger Fehler war, das sie anscheinend mit Sato befreundet war. Jeremy-chan konnte einfach nicht verstehen wieso. Mia: (unsicher)"Uhm, Jessica, richtig?" Jeremy-chan nickte. "Ich wollte nur sagen, ich fand es ganz toll wie du es den Jungs eben gezeigt hast." Jeremy-chan: "Hmm, findest du? Hoffentlich hat es auch was gebracht. Hast du mich extra gesucht um mir das zu sagen?" Mia sah nach unten und spielte verlegen mit ihren Händen. Sie war wirklich 'sehr' schüchtern. "Äh, nein, eigentlich wollte ich mich bei dir entschuldigen. Ich habe dich zuerst für diese Sorte Mädchen gehalten, die mit den Jungs herumspielen und sie dann fallenlassen. Tut mir leid." Mia schien noch mehr zusammenzuschrumpfen, soweit das überhaupt möglich war. Jeremy-chan: "Hey, dafür mußt du dich doch nicht entschuldigen. Was meinst du wie oft ich schon andere Leute falsch eingeschätzt habe, sowas kann immer mal passieren. Aber wie bist du auf die Idee gekommen das ich mit den Jungs 'herumspielen' möchte?" Mia: "Naja, ich ... die Fotos die ständig von dir verkauft werden, und die Art wie du dich kleidest." Jeremy-chan blickte an sich herab. Ein graues Sweatshirt, etwas schief in die Bluejeans gestopft. Auch für Mädchen nichts ungewöhnliches. Nur der Lehrer hat sich über das Fehlen einer Schuluniform beschwert. "Das mit den Fotos versteh' ich ja. Damit war ich auch nicht einverstanden, und ich hoffe ich habe das heute abgestellt. Aber was ist an meiner Kleidung falsch?" Mia wurde rot im Gesicht als sie weitersprach. "Du trägst keinen B.H." Jeremy-chan blinzelte einmal. Dann noch mal. Natürlich trug sie keinen B.H. "Oh. Das. Ich, äh, wie soll ich das erklären ... das ist eine lange Geschichte. Sag mal, hast du gar keinen Unterricht?" Mia blickte auf ihre Uhr und erschrak. "Oh Gott, das habe ich ganz vergessen." Sie drehte sich um und wollte den Flur hinunterlaufen, blieb dann aber noch mal stehen. "Und du bist wirklich nicht böse weil ich so schlecht von dir gedacht habe?" Jeremy-chan: "Keine Spur. Ach und, Mia? Wenn ich dir einen guten Ratschlag geben dürfte, so von Frau zu Frau. Vergiß Sato. Der hat dich nicht verdient." Mia seufzte einmal, zwang ein Lächeln auf ihre Lippen und verschwand dann. Als sie weg war verwandelte Jeremy-chan sich zurück und ging auch zur Klasse. Wenig später stand er mit Mia wieder auf dem Flur, als Junge, und mit zwei Eimern Wasser in den Händen. Herr Umetsu hatte sie Beide fürs zuspätkommen vor die Tür geschickt. ############################################################################# Pause. Nabiki ging zielstrebig auf die Gruppe Oberschüler zu, die auf dem Schulhof herumlungerte. Die meisten Anderen machten einen Bogen um die Gang, was bei ihrem Ruf kein Wunder war. Nabiki störte sich nicht daran, sie wußte das sie ihr nie was tun würden. Und falls doch, nun, dann hatte sie immer noch ein paar 'Druckmittel' in der Hand. Sie stellte sich selbstbewußt vor den Anführer. Nabiki: "Hallo Toji." Toji drehte sich langsam um und runzelte die Stirn. Wenn Nabiki so ankam, dann bedeutete das meist nichts Gutes. "Was willst du?" Nabiki: "Oh, nichts Besonderes. Mir ist nur wieder eingefallen, das du und deine Kumpels mir noch ein paar Gefallen schuldet, und ich dachte ich löse einen davon mal ein." Toji: " ~seufz~ Dacht ich's mir. Was ist es diesmal?" Nabiki holte ein Foto von Jeremy in männlicher Form hervor. "Ich möchte das ihr diesen Jungen heute nach der Schule abfangt. Macht ihm ein wenig Angst, und bestellt ihm schöne Grüße von mir. Und sagt ihm, wenn er das nochmal macht, dann wird er das nächste Mal 'wirklich' Ärger bekommen." Toji nahm das Bild, warf einen kurzen Blick drauf und steckte es dann ein. "Sieht nicht sonderlich gefährlich aus, das Bürschchen. Was bringt dich dazu jetzt schon normale Menschen bedrohen zu lassen?" Nabiki: "Das geht dich nichts an. Und was die Gefährlichkeit angeht, unter- schätzt ihn nicht. Er hat ein paar Tricks auf Lager. Ihr geht besser auf Nummer sicher, wenn du weißt was ich meine." Toji: (lässig)"Hey, null Problemo. Heute Nachmittag köpfen wir uns die Wanze vor, und wenn er erstmal die Hosen voll hat wird er dich schon in Ruhe lassen, was immer du auch mit ihm für einen Streit hast." Nabiki nickte und ging. Dann fiel ihr ein das Jeremy wahrscheinlich mit Ranma auf dem Heimweg sein würde, und Ranma würde die Schläger zum Frühstück verspeisen. Sie ging nochmal zu Toji. "Kleine Änderung. Ihr holt ihn nicht direkt nach der Schule ab, sondern erst zwei Stunden später, klar?" Sie wartete keine Antwort ab, sondern machte sich auf den Weg zum Lehrer- zimmer. Ranma saß auf der anderen Seite des Gebäudes, am Rand des diesmal leeren Schwimmbeckens. Er sah nicht glücklich aus. Er war so in Gedanken versunken, das er nicht merkte wie sich jemand näherte und zu ihm setzte. Ranma schrak auf als Jeremy ihn ansprach. Jeremy: "Was ist los? Du machst ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter." Ranma grinste kurz über die Anspielung auf ausgerechnet Wasser, aber sein Ausdruck wurde sofort wieder neutral. Er seufzte. Jeremy: "Komm schon. Was hast du?" Ranma: (zögert)"Ich weiß nicht wie ich es sagen soll, aber ... Ist dir schon aufgefallen wie das Verhältnis zwischen mir und Akane diesmal ist?" Jeremy: "Ich würde sagen, besser als letztes Mal. Warum?" Ranma: "Denk mal nach. Sag mir Mal was diesmal besser ist." Jeremy: "Hmmm ... Ihr seit nicht verlobt. Akane haßt dich nicht, du bist diesmal keine 'Gefahr' für sie. Bis auf Kleinigkeiten würde ich sagen, ihr benehmt euch relativ normal zusammen." Ranma: "Genau das ist es. Normal. Du hast recht, Akane ist nicht der Meinung das ich ein Perverser bin, und ich versuche auch ihr gegenüber nett zu sein. Aber das vertraute Gefühl, was das letzte Mal zwischen uns war, das ist nicht mehr. Ich meine damit nicht, das Akane mich noch überhaupt nicht kennt. Aber als wir letztes Mal gezwungenermaßen verlobt wurden, da hat das uns auch irgendwie zusammengeschweißt. Wir Beide wußten, wir kommen nur daraus wenn wir zusammen arbeiten. Später war ein Teil der Streitereien Absicht. Irgendwie sind wir durch das gemeinsame Problem uns näher gekommen. Das ist jetzt nicht. Ich bin einfach nur 'Ranma', ein fremder Junge der mit in ihrem Haus wohnt, und zu dem sie sonst keine Beziehung hat." Jeremy: "Hmm, so hab ich es noch gar nicht betrachtet. Du mußt eben ein wenig freundlich zu ihr sein, auch beim Training und so. Du wirst ja noch länger bei den Tendo's leben, irgendwann wird sich schon eine Beziehung entwickeln. Du mußt dich nur bemühen und ein wenig Geduld haben-" Ranma: (unterbricht)"Du verstehst mein Problem nicht. Jeremy, ich bin nicht so gut im mit anderen Menschen umgehen. Ich kann kein Smalltalk machen, oder irgendwie 'romantisch' sein, wie andere." Wo Ranma recht hatte, hatte er recht. Ein Stein hatte mehr Einfühlsvermögen wie Ranma, aber wenn man seine Vergangenheit betrachtete hatte er noch erstaunlich gut abgeschnitten. Ranma schlug unbewußt mit der Faust auf den Boden. Sofort bekamen die Fliesen Risse. "Und solange Akane noch glaubt in Tofu verliebt zu sein hab ich eh keine Chance. Verdammt. Wenn ich nur wüßte wieso sie ihn das letzte Mal so plötzlich aufgegeben hat." Jeremy versuchte sich den Manga in Erinnerung zu rufen. "Ich glaube, sie hat einfach erkannt das Tofu in Kasumi verliebt ist, und das er sie immer nur als das kleine Mädchen von Nebenan gesehen hat. Das war als Ryoga ihr die Haare abgeschnitten hat, da hat Tofu gesagt das ihr kurze Haare schon immer besser gestanden haben. Weißt du, sie hat sie sich nur langwachsen lassen um Kasumi ähnlicher zu sein. Aber das mit dem Haarschnitt wird diesmal wohl nichts werden." Ranma seufzte nur und ließ die Schultern hängen. Schließlich gab er sich einen Ruck und stand auf. "Dann muß ich eben einen Weg finden um Kasumi und den Doc zusammenzubringen. Dann wird Akane auch merken das sie bei Tofu keine Chance hat. Ich habe noch nie aufgegeben, und ich werde jetzt nicht damit anfangen." Jeremy erhob sich auch. "Na bitte. Das ist der Ranma den ich kenne. Komm, wir gehen nach Vorne, mal sehen was die anderen so treiben." Er ging los, aber Ranma blieb stehen und kratzte sich nachdenklich am Kinn. Jeremy sah ihn fragend an. Ranma: "Aber wie kriegen wir das hin ohne das Tofu sofort wieder Gaga geht? Sobald er Kasumi sieht ist er nur noch ein hirnloses Wrack. Nicht viel besser als Pop. So kriegen wir die nie zusammen." Jeremy: "Ach was. Irgendwas wird uns schon einfallen, kommt Zeit kommt Rat." Jeremy ging wieder los, und Ranma folgte ihm. "Vielleicht könnten wir ihn mit Bildern von Kasumi langsam eingewöhnen? Oder ihn unter Drogen setzten? Oder wir-" ~Platsch~ Instand Mädchen. Zum Glück war keiner in der Nähe. Zwei Stockwerke höher schloß sich ein Fenster. Mädchen1: "Oh mein Gott. Ich habe wieder den Rotschopf erwischt." Mädchen2: "Ich habe dir schon das letzte Mal gesagt, du sollst das Wasser nicht einfach so aus dem Fenster kippen." Marcel trat Hiroshi kräftig auf den Fuß. "Pack schnell deine Fotos weg. Jessica kommt." Hiroshi blickte auf und sah die zwei 'Schwestern' um die Ecke des Gebäudes kommen. Hastig steckte er die Bilder in seine Tasche. Daisuke: "Dir ist ja klar das du tot bist wenn sie dich erwischt?" Hiroshi: "Sei bloß still, du." Sato klopfte sich auf sie Oberschenkel und stand auf. "It's Showtime. Ich will dann mal wieder. Bis gleich." Mit den Worten ging er in Richtung der zwei Mädchen. Die anderen schüttelten nur den Kopf. Marcel: "Klarer Fall von Lebensmüde." Okairo: "Noch schlimmer als Hiroshi mit seinen Fotos." Hiroshi: "Ha ha. Du hast doch selbst welche gekauft." Okairo: "Ja, aber nach heute morgen war ich schlau genug und hab sie weggeworfen. (sieht nochmal zu den Aquatranssexuellen) Sagt mal, ist euch auch aufgefallen das die Beiden jedesmal mit nassen Klamotten rumlaufen." Marcel: "Also, ich hab nichts dagegen. Es betont ihre Figuren mehr." Alle: (perverses grinsen) Sato: "Hey, Schnuckiputzi, wie geht's denn so?" Jeremy-chan verdrehte die Augen nach oben als sie Sato's Stimme hörte. Ranma-chan flüsterte ihr zu "Denk' dran was ich die gesagt habe. Keine Schwächeren zusammenschlagen." Sato: "Schön dich mal wieder zu sehen, gestern warst du ja so plötzlich weg. Hey, das nasse Shirt steht dir gut." Jeremy-chan: "Ach wirklich? Danke. Und jetzt mach das du wegkommst." Sato: (mit Blick auf Ranma-chan)"Deine Schwester hat auch ein Bad genommen? Wenn ihr das nächste Mal etwas gute Gesellschaft haben wollt, sagt einfach Bescheid." Ranma-chan: "Wenn du mich weiter so anstarrst, dann trete ich dir in die Familienplanung, kapiert?" Sato verschränkte die Arme und grinste. "Ihr Wusch ist mir Befehl, wehrte Dame. Ich halte mich sowieso lieber an deine Schwester. Ich finde, 1,5 Ka-HoK sind zuviel." Ranma-chan: "Was sind 'Ka-HoK'?" Sato: "Kanadische HolzfällerKlaue. Wenn man es nicht mehr in eine Hand nehmen kann ist es zuviel." Er griff Ranma-chan ungeniert an den Busen. "Zu große Tüten, verstehst du?" Bevor irgend jemand auch nur blinzeln konnte lag Sato mit Beule am Boden. Ranma-chan hmpfte und putzte sich über die Brust, wie um Dreck wegzuwischen. Jeremy-chan: "Sag mal, wie war das mit 'keine Schwächeren schlagen'?" Ranma-chan sah zu sie an, dann zu Sato, dann wieder zurück. "Ach das. Vergiß einfach das ich das gesagt habe. Bei Sato zählt das nicht. So ein Arsch." ############################################################################# Tofu klappte das Buch zu und stellte es zurück ins Regal. Dann nahm er die Brille ab, schloß die Augen und kniff sich in die Nasenwurzel. Er hatte die Lösung zu seinem Problem gefunden, sie lag praktisch zum greifen nahe vor ihm, aber was nützte die beste Lösung wenn die Bedienungsanleitung fehlte. Tofu setzte seine Brille wieder auf und begann unruhig im Zimmer auf und ab zu laufen. Tofu griff sich verzweifelt an den Kopf. Die Gläser des Doktors begannen wieder zu vernebeln, aber Tofu schaffte es sich diesmal zusammenzureißen. Er stützte sich an seiner Schreibtischkante ab und atmete gezwungen ruhig ein und aus. Tofu brauchte nicht lange zu überlegen, da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er warf einen Blick zur Uhr, die Schule war fast zu Ende. Er würde Jeremy einfach auf den Heimweg abfangen. Der Chiropraktiker polterte aus der Praxis, rief seiner Sekretärin zu das sie alle Termine für heute absagen solle und war schon verschwunden. Ranma schubste gedankenverloren Ryoga wieder in die passende Richtung, als dieser wieder davonwandern wollte, und kratzte sich dann verwirrt am Kopf. Er wußte das die Dinge in Nerima schon immer etwas anders liefen, aber mit sowas hatte er nicht gerechnet. Nicht er, nein, Jeremy war heute zum Nachsitzen verdonnert worden. Ausgerechnet. Ranma verstand gar nichts mehr. Von Lehrern wie Kahuna oder Hinako (Beide zum Glück noch nicht hier) hätte er so eine unbegründete Strafe erwartet, aber von Umetsu? Er war so in Gedanken versunken, das er nicht merkte das Ryoga stehengeblieben war, und lief prompt in ihn hinein. Ranma: "Hey, kannst du nicht aufpassen? Warum bleibst du stehen?" Ryoga: (schlägt ihn auf den Kopf)"Paß doch selber auf. Und ich bin stehen- geblieben weil ich nicht weiß wohin ich sonst gehen soll." Ranma kam endlich auf die Idee an Ryoga vorbeizusehen. Tofu stand dort und redete mit Nabiki. Akane stand daneben und scharrte mit ihren Füßen, sie versuchte sich möglichst unauffällig zu verhalten und gleichzeitig in den Mittelpunkt von Tofu's Aufmerksamkeit zu rücken. Ranma spürte bei dem Anblick einen bohrenden Schmerz in seinem Körper und massierte sich die Stelle unbewußt. Man merkt das Ranma von Anatomie keine Ahnung hat, sonst würde er merken das er sich an seinem Herzen kratzte und nicht am Magen. Ranma spitzte die Ohren und versuchte das Gespräch mitzuhören. Nabiki: "... wird es wohl noch zwei Stunden dauern bis er aus der Schule kommt. Nein, ich weiß auch nicht was er angestellt hat. Worüber wollten Sie den mit ihm reden?" Tofu: "Oh, nichts besonderes. Er hatte eine spezielle Meditationsübung erwähnt, und ich hätte dazu noch ein paar Fragen. Macht nichts, ich werde es später noch mal probieren." Tofu drehte sich um und ging enttäuscht in Richtung Praxis. Unsere vier Teenager gingen auch weiter, und Ranma wunderte sich worüber Tofu und Jeremy wohl gesprochen hatten. Ranma dachte wieder daran, wie sich Akane in Tofu's Gegenwart verhalten hatte, und spürte einen Stich im Herzen. Ranma blieb abrupt stehen als ihm die Idee kam. Er gab Ryoga's Hand Akane. "Hier, nimm du ihn mal. Ich muß ganz schnell nochmal zum Doktor." Und damit war er auch schon weg. Akane runzelte nur die Stirn, aber Ryoga's Gesicht nahm eine sehr gesunde Farbe an als er merkte, das er nun Hand in Hand mit einem fremden Mädchen ging. Akane: "Komm schon, Ryoga. Wenn Ranma meint das er noch was wichtiges vorhat, pah, soll er doch machen was er will." Ranma holte Tofu kurz vor seinem Haus wieder ein. Ranma: "Hey, Doc. Mir ist grad eingefallen, vielleicht kann ich auch helfen. Ich meine, Jeremy und ich haben fast das gleiche Wissen. Worüber genau geht es denn?" Tofu: "Dein Bruder hatte gestern etwas von einer Technik namens 'Seele aus Eis' erzählt. Ich habe das mal nachgeschlagen, und ich würde diese Technik aus, äh, persönlichem Interesse gerne lernen. Leider stand in meinem Buch nichts genaueres drin, darum wollte ich deinen Bruder fragen ob er sie mir nicht beibringen kann." Ranma kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Er und Jeremy hatten den gleichen Gedanken gehabt. "Doc, heute ist ihr Glückstag. Ich kann ihnen die Technik auch beibringen." Er lief in Richtung Tendo's und winkte Tofu mitzukommen. "Kommen Sie. Wir fangen gleich jetzt an, und das Tendo-Dojo ist der ideale Ort dafür." Als die Beiden am äußeren Tor der Tendo's ankamen blieb Tofu unsicher stehen. "Uhm, Ranma? Ich glaube nicht das es eine gute Idee war hierher zu kommen. Ka-ka-kasumi ist dort im Haus, und ich ihr begegnen sollte ... Ich möchte mich wirklich nicht blamieren." Ranma: (kratzt sich am Kinn)"Hmm, da haben Sie recht. (sein Gesicht hellt sich auf) Warten Sie hier, ich habe eine Idee." Ohne Tofu's Antwort abzuwarten lief er los, um das Haus umzu und in das Dojo. Wie er erwartet hatte waren Ryoga und Akane bereits hier und am Üben. Akane stoppte in ihrer Bewegung und sah in mißmutig an. "So. Hat sich der Herr entschieden sich auch mal wieder sehen zu lassen? Ich habe bald ein wichtiges Turnier, und nicht nur das du keine große Hilfe beim Training bist, jetzt hältst du es nicht mal für nötig dich hier sehen zu lassen." Ranma: (beleidigt)"Pah. Wenn ich dir sowieso nicht helfen kann, dann kann ich ja wieder gehen. Du und Ryoga, ihr scheint ja bestens zurecht zu kommen." Er drehte sich um und verschränkte die Arme. "Eigentlich wollte ich dir ja nur sagen das Doc Tofu und besuchen kommt um eine besondere Meditationstechnik mit mir und Jeremy zu Diskutieren. Und vielleicht schaut er sich ja sogar deine Techniken auch an. Er hat gefragt, ob du ihm nicht einen Tee oder sowas kochen könntest, aber wenn du nicht willst ..." Ranma öffnete wieder die Dojotür und tat so als wolle er gehen, da rannte Akane ihn um. "Oh Gott, Doktor Tofu kommt hierher? Warum sagst du das nicht gleich?" Ranma hob sich vom Boden auf und wischte sich die Erde aus dem Gesicht. Er grinste breit. Mit Akane in der Küche würde Kasumi erstmal zu beschäftigt sein, als das sie Tofu gleich zufällig über den Weg laufen könnte. Er ging zurück zum Doktor. "Kommen Sie, die Luft ist rein. Tofu blieb skeptisch. "Bist du dir da sicher?" Ranma: "Sicher bin ich mir sicher. Kasumi hat alle Hände voll zu tun ihre Küche zu retten. Außerdem gehen wir durch den Garten." Ranma und Tofu schlichen durch den Vorgarten auf die Rückseite des Hauses, am berühmt-berüchtigten Fischteich vorbei und verschwanden im Dojo. Ryoga war dort. Er stand mit dem Rücken zu ihnen und fühlte mit den Händen an einer der Wände entlang. "Ich könnte schwören, hier war eben noch der Ausgang." Ranma: "He, Schweinebacke. Wenn du die Tür suchst, die ist hier drüben." Ryoga drehte sich um, sein Gesicht zeigte Verwirrung. Dann zuckte er die Schultern. "Uhm, auch gut. Was hatte Akane es denn so eilig? Und was heißt Schweinebacke?" Ranma schlug sich mit der Hand vor die Stirn. "Stimmt ja, das trifft ja gar nicht mehr zu. 'Tschuldigung, die Macht der Gewohnheit." Er deutete auf Ryoga, dann auf Tofu. "Darf ich euch bekannt machen? Mein alter Kumpel Ryoga Hibiki, und das ist Doktor Tofu Ono." Tofu: "Hibiki? Hattest du nicht vor zwei Tagen einen Termin bei mir, wegen deiner Einschulung in Furinkan?" Ryoga: (verlegen)"He he, kann sein. Ich habe ihre Praxis nicht gefunden." Ranma: (beugt sich nach Tofu rüber)"Ganz mieser Orientierungssinn." Ryoga: (ärgerlich)"Ranma! Hör auf dich über mich lustig zu machen." Ranma: "Schon gut, P-chan ...ich meine, Ryoga, reg' dich wieder ab." Tofu: "Wenn es ihnen nichts ausmacht, Herr Hibiki, dann könnten Sie heute Abend gleich mit mir mitkommen. Ich könnte wohl eine halbe Stunde außer der Reihe machen." Bevor Ryoga antworten konnte, glitt die Dojotür auf und Akane kam wieder herein. Sie sah Tofu, blieb stehen und verbeugte sich. "Guten Tag Herr Doktor. Schön Sie bei uns zu sehen. Meine große Schwester macht ihnen den Tee, sie wird ihn sicher gleich vorbeibringen." Tofu: "Tee? ... Oh, Tee, ja richtig. Das wäre aber nicht nötig gewesen. Ich möchte Ka-ka-ka ... deiner großen Schwester keine Umstände bereiten, vielleicht kannst du ihn gleich holen wenn er fertig ist?" Akane war immer noch etwas verlegen in Tofu's Anwesenheit. "Natürlich. Wenn Sie mich entschuldigen, ich muß noch etwas trainieren." Eilig aus Tofu's Aufmerksamkeit herauszukommen zog sie Ryoga in den hinteren Teil des Dojo, und die Zwei begannen dort wo sie aufgehört hatten. Tofu schaute interessiert zu. Tofu: "Rhythmische Kampfgymnastik, wenn ich mich nicht irre. Komisch, ich dachte immer Akane wäre im Theater-Club?" Ranma schaute zu wie Akane mit den Keulen jonglierte. Es dauerte nicht lange, da verlor sie den Rhythmus und sie fielen ihr auf den Kopf. "Da ist sie auch immer noch, aber sie soll ihre Schule im kommenden Match gegen St.Hebereke vertreten. Die Furinkan-Mannschaft ist ... ausgefallen." Tofu nickte bedächtig. "Ich verstehe. Nun, Ranma, wollen wir mit unserem Training auch beginnen?" Ranma: "Klar doch. Setzten wir uns erstmal. (beide setzen sich) Und nun schließen Sie ihre Augen. Einfach entspannen. Versuchen Sie ihren inneren Mittelpunkt zu finden ..." Ranma hatte immer gewußt das der Doktor gut war. Nur hielt er sich sehr bedeckt, und ging Auseinandersetzungen aus dem Weg. Wenn Tofu so weitermachte, dann würde er in Kürze Kasumi gegenübertreten können, ohne das sich sein klares Denken wieder verabschiedete. Glücklicherweise hatte sich besagte Kasumi nicht im Dojo sehen lassen. Tofu stand aus dem Lotussitz auf und streckte sich. "Was meinst du, Ranma? Eine kleine Pause?" Ranma entknotete ebenfalls seine Beine und stand auf. "Ich muß schon sagen, Doc, Sie haben den Dreh voll raus. In spätestens zwei Wochen können Sie Kasumi ohne Probleme zum Dinner einladen." Tofu war leicht verlegen. "Oh, ähm, das vielleicht nicht unbedingt, aber ..." Er schüttelte den Kopf und wechselte mit einem Nicken in Akane's Richtung das Thema. "Weißt du, wenn Akane wirklich einen ernsten Wettkampf vor sich hat, dann mache ich mir Sorgen. Ryoga ist zu gutmütig als Sensai, er lobt sie sogar wenn sie es nicht richtig gemacht hat. So kann Akane sich nicht verbessern." Ranma beobachtete die Beiden. Er wußte was Tofu meinte, Ryoga konnte noch nie ein Mädchen kritisieren. Schon gar nicht wenn besagtes Mädchen ihn immer dankbar anlächelte wenn er sie lobte. "Ich weiß was Sie meinen, Doc, aber Ryoga ist der Einzige der diese Sportrichtung wirklich beherrscht. Meine Kenntnisse reichen zum gewinnen, aber nicht zum beibringen." Tofu machte ein nachdenkliches Gesicht und griff nach einem Band. "Als ich so alt war wie du, da habe ich sowas auch mal eine Zeit lang gemacht. Ich denke, ich kann euch helfen. Aber erst muß ich wissen wie weit Akane ist. Meinst du, das du ein Übungsmatch mit ihr machen kannst?" Ranma: "Klar Doc. Wann und wo?" Tofu: "Jetzt." Und damit ging er zu Akane und Ryoga rüber und unterbrach die Beiden. Tofu lächelte freundlich. "Darf ich euch mal unterbrechen? Akane, ich habe dich unfreiwillig etwas beobachtet, und ich habe gesehen das du noch den einen oder anderen Fehler in deinen Techniken hast. (zu Ryoga) Das soll natürlich keine Beleidigung in deine Richtung sein. (wieder zu Akane) Wenn du erlaubst würde ich gerne helfen." Akane: (stammelt)"Das würden Sie? Ich, ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Das würden Sie wirklich für mich machen?" Tofu: "Natürlich. (scherzt) Je besser du bist, desto geringer ist die Chance das ich mich nach dem Wettkampf wieder um dich kümmern muß, oder?" Akane: "Was muß ich tun?" Tofu: "Nun, als erstes würde ich dich gerne mal in Aktion sehen. Wie wäre es mit einem kleinen Übungskampf mit Ranma?" Akane: (stirnrunzeln)"Warum nicht Ryoga? Ranma ist ... hat eine komische Ansicht was das kämpfen mit Frauen angeht." Tofu: "Weil Ryoga deine Stärken und Schwächen bereits genau kennt. Der Kampf würde nicht fair werden." Akane nickte nur, dann griff sie nach ein paar Geräten und stellte sich Ranma gegenüber. Beide verbeugten sich. Der Rest war ein typischer Akane gegen Ranma Kampf: Akane traf ihn nicht, und Ranma wich nur aus. Tofu (wedelt mit den Händen)"Stopp stopp stopp. So wird das nichts. Ranma, du mußt Akane schon ernst nehmen." Akane: "Ich habe ihnen doch gesagt, er kämpft nicht gegen Frauen." Tofu warf ein Auge auf Ranma. "Ist das war?" Ranma: "Ein Martial Artist sollte keine Frauen schlagen, er sollte sie beschützen. Es ist einfach gegen meine Natur ernsthaft mit Akane zu kämpfen." Tofu: "Es ist aber nötig. Wie soll ich mir ein Bild von Akane's Verteidigung machen wenn sie sie nicht benutzen kann? Oder hast du Angst das du sie verletzten könntest?" Ranma sah ertappt auf seine Füße. "Ich, ich weiß nicht ... vielleicht." Irgend etwas begann in Akane zu schwingen. Sie fühlte sich merkwürdig glücklich. Akane ging zu Ranma, legte ihm eine Hand auf die Schulter und schenkte ihm ein warmes Lächeln. "Es ist nett von dir das du dir Sorgen machst, aber ich kann schon auf mich aufpassen. Ich bin nicht so empfindlich, weißt du, ich habe eine dicke Haut." Ranma sah wie Akane ihn anlächelte. Es war das gleiche Lächeln, das sie ihm gegeben hatte als er das allererste Mal hier ankam. Als er ein Mädchen war und sie ihn gefragt hatte, ob sie nicht Freunde sein wollen. Ranma's Hirn ging in die standardmäßige Akane-Subroutine: Es griff nach einem Fallschirm, stellte den Mund auf Autopilot, und sprang hinaus. Ranma: "Eine dicke Haut, was? Wie ein Rhinozeros. Die Figur von einem hast du übrigens auch." Dummerweise hatte der Autopilot noch so seine Macken. Sekunden später verließ ein F.U.M.A. auf unfreiwillige Weise das Dojo. (FUMA = Flying Unidentified Martial Artist) Ryoga starrte Akane mit großen Augen an, als diese wieder ihren Hammer wegsteckte. "Dieser, dieser, dieser ... Junge!" Tofu: "Nun, das kommt auf die Wassertemperatur an. Was meinst du, Akane? Können wir weitermachen?" Akane war etwas beschämt, das sie sich so hatte gehen lassen. Aber nur etwas. "Uhm, sicher Doktor Tofu." Tofu nahm das Band zur Hand und zog es zwischen zwei Fingern hindurch. "Ich denke, Ryoga hat einen sehr guten Job gemacht. An sein Training kann ich sicher gut anknüpfen ..." ############################################################################# ~Platsch~ Jeremy-chan: "Kann mir mal jemand sagen, warum es immer WASSER SEIN MUß?!?" Sie hatte wirklich Grund sauer zu sein. Nicht nur, das Herr Umetsu sie hatte nachsitzen lassen (wegen dem Fehlen einer Schuluniform), jetzt mußte so eine vertrottelte Frau auch noch beim Blumengießen danebenkippen. Jeremy-chan schüttelte sich das Wasser aus den Haaren, es war zum Glück nicht viel, und versuchte sich zu beruhigen. Schlimmer konnte es ja nicht mehr kommen. Mia: "Jessica? Bist du das?" 'Jessica' verdrehte innerlich die Augen. Dann drehte sie sich zu ihrer Klassenkameradin um. "Hallo Mia." Mia sah Jeremy-chan an und schmunzelte. "Du hast wohl eine Vorliebe für Wasser?" Jeremy-chan: (trocken)"Wasser hat eher eine Vorliebe für mich. Du glaubst nicht, wie nervig das ist. Mußtest du auch nachsitzten, oder warum kommst du erst jetzt aus der Schule?" Mia: "Nein, ich gebe ein paar jüngeren Schülern Nachhilfe. Aber warum mußtest du nachsitzen, du gehst hier doch gar nicht zur Schule?" Jeremy-chan stockte. Dann sah sie auf ihre Uhr und tat überrascht. "Oh mein Gott, schon so spät? Tut mir leid, Mia, aber ich muß sehen das ich nach Hause komme. Wiedersehen." Sie wollte loslaufen, aber Mia rief ihr hinterher. "Warte. Ich, äh, macht es dir was aus wenn ich dich ein Stück begleite? Ich muß auch in die Richtung." Jeremy-chan: " ~seufz~ Nein, kein Problem." Die Beiden gingen los. Erst stockend, dann immer mehr fing Mia an zu reden. Typische Mädchen-Themen, mit denen Jeremy-chan nicht so recht was anzufangen wußte. Was jetzt so in Mode ist, welcher Schauspieler am süßesten ist, usw. Toji und seine Gang warteten auf Jeremy. Nicht, das es ihnen Spaß machte anderen Leuten Angst einzujagen, aber wenn es sein mußte (oder wenn Nabiki es sagte) dann machten sie es eben. Ihre momentane Langeweile wurde unterbrochen, als zwei Mädchen um die Ecke kamen. Die eine hatte kurzes braunes Haar und machte einen schüchternen Eindruck, die andere war blond und fiel durch ihren unfemininen Gang auf. Schläger1: "Hey, ist das nicht die Kleine von Sato?" Schläger2: "Jau, das ist Mia. Aber wer ist die andere? Kenn ich gar nicht." Schläger3: "Jessica Saotome. Tendo hatte ein paar hübsche Fotos von ihr rumgehen lassen. Ihr habt doch von dem Stunt heute morgen gehört? Die war das." Schläger2: (ungläubig)"Die hat das Loch in die Wand gehauen? Boah." Schläger4: "Und sie soll die Schwester von dem Kerl sein auf den wir hier warten. Wenn ihr Bruder genauso gut ist, dann könnte es kompliziert werden." Toji: "Nun mach' dir mal nicht in die Hose. Und ihr anderen, schlagt euch die Weiber aus dem Kopf. Oder wollt ihr Tendo später erklären, das ihr Saotome nicht erwischt habt weil ihr nur seine Schwester im Kopf hattet?" Niemand wollte das. Und so warteten sie weiter auf einen Jungen, der grade als Mädchen an ihnen vorbeigelaufen war. An der Sraßenabzweigung blieb Mia stehen. "So, hier trennen sich unsere Wege. Ich muß die andere Richtung weiter." Jeremy-chan's Antwort wurde unterbrochen, als ein Flugobjekt über sie hinwegflog und im Kanal neben der Straße landete. ~Platsch~ Erschrocken liefen die beiden Mädchen dorthin und sahen durch den Maschen- drahtzaun nach unten. Mia: "Ich glaube das war dein Bruder ... Halbbruder meine ich." Jeremy-chan: "Fast. Es ist meine Halbschwester." Mia sah, wie ein rothaariges Mädchen aus dem Wasser auftauchte. Jeremy-chan: (winkt)"Hey, Ranko. Guten Flug gehabt?" Ranma-chan warf ihr einen nicht amüsierten Blick zu. Dann sprang sie mit einem Satz aus dem Wasser, schüttelte heftig ihren Kopf und wrang den Zopf aus. "Akane kann wirklich keinen Spaß verstehen. Dabei hab ich sie doch nur als Nashorn bezeichnet." Mia: (tadelnd)"Das ist auch wirklich nicht nett, sowas zu sagen. Ich jedenfalls wäre nicht begeistert. (nachdenklich) Obwohl es Akane nicht ähnlich sieht, meistens schlägt sie nur Jungs." Ranma-chan grimassierte. Jeremy-chan kicherte. "Vielleicht war grade keiner in der Nähe. Naja, man sieht sich. Bis später." Jeremy-chan winkte Mia noch mal zu, dann ging sie mit Ranma-chan in Richtung Dojo. Mia sah den Beiden hinterher. Sie schüttelte ihren Kopf. ############################################################################# Nabiki sah durch das Fenster, wie die zwei Aquatranssexuellen durch den Vorgarten gingen und das Haus betraten. Sie setzte sich an ihren Schreibtisch und zog ein Handy aus der Tasche. Kaum hatte sie die Nummer gewählt wurde am anderen Ende abgehoben. Nabiki: "Hier Tendo. Wo seid ihr grade? ... So, am Treffpunkt? Und Saotome ist nicht vorbeigekommen? ... Seid ihr sicher? ... Habt ihr dann zufällig seine Schwestern gesehen? ... Nur Jessica? Aber mit Sato's Anhang? Verstehe ... Nein, ich brauche euch nicht mehr, ihr könnt gehen. Ach, und Toji? Du schuldest mir immer noch was." Nabiki legte auf und lehnte sich zurück. Mit mehr Kraft als nötig klappte sie das Handy wieder zu. Nach einem kurzen Besuch in der Küche waren Ranma und Jeremy wieder Jungs, und betraten nun das Dojo. Zu Jeremy's Überraschung war Tofu mit Akane am trainieren, zu Ranma's Überraschung war Ryoga nicht mehr da. Ranma: "Hey, wo ist denn P-Chan? Akane, hast du ihn auch weggehämmert?" Akane begann rot zu glühen und trat einen Schritt auf Ranma zu, wurde aber von Tofu zurückgehalten. Tofu: "Was habe ich dir gesagt? Immer ruhig bleiben. Du darfst im Kampf dich nie von Emotionen leiten lassen, sonst verlierst du." Akane schluckte, und beruhigte sich wieder. Jeremy: (verwirrt)"Was ist hier eigentlich los?" Ranma: "Doc möchte die Seele aus Eis erlernen, nebenbei unterrichtet er Akane in Kampfgymnastik, und wo Ryoga ist weiß ich auch nicht." Tofu wandte sich einen Moment von Akane ab. "Ich habe mir eben mit dem Band in den Finger geschnitten, und habe Ryoga gebeten ob er mir wohl ein Pflaster holen würde. Seitdem ist er nicht mehr aufgetaucht." Jeremy: "Ganz mieser Orientierungssinn." Tofu: "Ja, Ranma hat mich schon darauf hingewiesen. Aber das es so Übel ist hätte ich nicht gedacht." Am äußeren Randgebiet von Nerima. Ausnahmsweise war Ryoga absichtlich verlorengegangen. Er hatte es genossen mit Akane Tendo zusammenzuarbeiten. Wann immer er sie gelobt hatte, selbst wenn es keinen Grund dafür gab, hatte sie ihn auf diese Weise angesehen die seine Knie weich machte. Gerne wäre er länger bei ihr geblieben, aber er hatte bemerkt wie sie den Doktor angesehen hatte, und er wußte das er keine Chance haben würde. Bevor Ryoga sich endgültig verlieben konnte hatte er beschlossen wegzugehen, auch wenn er sich dabei wie ein Feigling vorkam. Er drehte sich noch einmal in Richtung Stadt um. Dann drehte er sich nochmal um dreihundertsechzig Grad und ging zurück in Richtung Tokyo. Tofu setzte mit Ranma sein Training mit Akane fort. Das ruhige Wesen des Doktors und seine saubere Art Akane etwas beizubringen halfen viel, vielleicht hatte es auch damit zu tun das Akane auf alles hörte was Tofu ihr sagte, und das sie in seiner Nähe sich extra Mühe gab. Jeremy interessierte das weniger, er zog sich zurück ins Haus. Als er zur Toilette gehen wollte, kam er an Nabiki's Zimmer vorbei. Mehr durch Zufall hörte er ihre Stimme, die durch den Spalt der angelehnten Tür in den Flur drang. Aus purer Neugier kam er näher und lauschte. Entweder führte Nabiki Selbstgespräche, oder sie war am Telefonieren. Nabiki's Stimme: "... Es ist mir egal wie du sie davon abhältst Akane anzugreifen, laß dir was einfallen. ... Ja, jede anwesende Person hat 250 Yen zu bezahlen. ... Erzähl ihnen was du willst, aber sag ihnen das es sich lohnt. Sowas haben sie noch nicht gesehen. ... Nein, ich verrate dir nicht was ich vorhabe, nur soviel: Es ist persönliche Rache. ... Stell dich nicht dümmer als du bist, wofür bezahle ich dich eigentlich? ... Wie, ich bezahle dich 'nicht'? Dann streng dich gefälligst an, sonst bleibt das auch so." Als Nabiki auflegte beeilte sich Jeremy zur Toilette zu kommen. Er schloß die Tür aber nicht ganz, sondern schielte durch den Schlitz hinaus. Keine Sekunde zu früh, schon kam Nabiki mit einem Paket unter dem Arm aus ihrem Zimmer und verschwand die Treppe runter. Leise schloß Jeremy die Tür und überlegte. Er wußte nicht genau worüber Nabiki's Telefonat gehandelt hatte, aber er hatte das Gefühl das es irgendwie mit ihm zu tun hatte. Was ihm noch mehr Sorgen machte, auf dem Karton, den Nabiki eben in der Hand hatte, stand 'Super Soaker 2000'. Jeremy hatte eine sehr ungute Vorahnung. ############################################################################# Im Dojo. Tofu packte die Sportgeräte zusammen. "Ich denke, das reicht für heute. Man sollte es beim ersten Mal nicht gleich übertreiben." Er streckte sich und bog sein Kreuz durch. "Ich habe das lange nicht mehr gemacht, bin etwas aus der Übung. Was meinst du Akane, morgen um die gleiche Zeit?" Akane: "Ich würde mich freuen, aber Sie müssen sich wegen mir keine Umstände machen." Tofu: (tätschelt Akane auf den Kopf)"Aber das mach ich doch gerne. Außerdem (blick auf Ranma) muß ich morgen sowieso wieder hierher kommen." Ranma: "Wenn Sie die Zeit haben, Doc, können wir gerne noch ein Weilchen weitermachen." Tofu nickte und zog seine Kleidung zurecht. "Gerne." Als Akane aus dem Dojo verschwinden wollte rief er sie nochmal zurück. "Akane? Hilf mir mal dran denken, das wir uns morgen ein wenig auf Geschwindigkeit konzentrieren. Deine Techniken sind ganz gut, aber an deinen Reaktionen müssen wir noch arbeiten." Akane nickte, verbeugte sich und verließ den Raum. Als sie ins Haus kam sah sie ihren Vater heulend am Tisch sitzen. Sofort ging sie zu ihm und legte ihm tröstend den Arm um die Schultern. "Aber Daddy, was hast du denn?" Soun heulte nur noch mehr und umarmte sie. "Waaaah! Es ist so traurig. Ich habe verloren. Gegen einen Anfänger." Er schniefte, und beruhigte sich wieder etwas. Soun nahm Akane bei den Schultern und sah sie eindringlich an. "Acht zu Zwei verloren. Acht zu Zwei! Kannst du dir das vorstellen?" Akane: "Daddy, du mußt mir schon sagen worum es geht." Soun deutete auf Jeremy, der Genma-Panda gegenüber am Shogi-Brett saß. "Und er hat gesagt, er hat das Spiel vorher noch nie gespielt. Waaah!" Jeremy schob grinsend einen Stein auf dem Brett weiter. "Und gegen Genma steht es hiermit Sieben zu Null." Der Panda blickte ungläubig auf das Spielfeld, dann grunzte er und hielt sich mit einer Tatze die Augen zu. Mit der anderen hielt er ein Schild hoch. {Ich habe keine Lust mehr.} Jeremy: "Wenn ich aufhören soll mußt du es nur sagen." Genma: {Hör auf.} Jeremy grinste, zuckte die Schultern und stand auf. Dann wandte er sich an Akane und sein Blick wurde wieder ernst. "Kann ich dich mal sprechen? Alleine?" Akane: (nickt)"Sicher. In meinem Zimmer sind wir ungestört. Was hast du denn?" Jeremy: "Erzähl ich dir dann." Kaum waren sie verschwunden, saßen zwei Idioten wieder zusammen am Shogi. Soun: "Saotome, wir müssen hart trainieren wenn wir unseren Ruf wieder herstellen wollen." Genma: {Wir müssen noch härter trainieren} ~flip~ {Was ist denn das da hinter dir?} Als Soun sich umdrehte klaute Genma-Panda ihm ein paar Spielsteine. Derweil in Akanes Zimmer. Akane: "Und, was gibt es so geheimes was du mit mir besprechen willst?" Jeremy: "Nichts geheimes. Es soll nur nicht jeder hören. Akane, erzähl mir von Nabiki. Glaubst du, sie würde meinen Fluch öffentlich enthüllen?" Akane: "Hmm, ich weiß nicht. Ihr zwei könnt euch zwar nicht leiden, das ist offensichtlich, aber ob Oneechan deswegen gleich dein Geheimnis rausgibt? Nein, ich glaube nicht. Dazu mußtest du sie schon richtig sauer gemacht haben, aber so kann ich mir das nicht vorstellen. Warum fragst du?" Jeremy: "Och, nur so. ... Aber machen würde sie es, sagst du? Vorausgesetzt ich hätte sich richtig geärgert." Akane: "Ja, dann schon. Nabiki ist in mancher Hinsicht ziemlich skrupellos, aber meistens ist sie ganz nett. Hat sie dir denn irgendwie gedroht dich zu verraten?" Jeremy: "Nein, aber ich habe so ein ungutes Gefühl. Jedenfalls danke für deine Hilfe, jetzt weiß ich wenigstens was ich von Nabiki zu erwarten habe." Jeremy nickte Akane dankbar zu, und ging dann von ihrem Zimmer nach unten ins Gästezimmer. Er zog seinen Rucksack hervor und holte ein Päckchen heraus, das er bei sich trug seitdem er auf dem Rückweg von den Amazonen ein zweites Mal durch Jusenkyo gekommen war. Jeremy steckte sich ein Objekt davon in die Tasche, dann ging er wieder die Treppe rauf ins Badezimmer. Er sah einen Moment nachdenklich den Heißwasser- boiler an, dann öffnete er ihn. ############################################################################# Nach dem Abendessen. Tofu hatte sich schon lange vorher und heimlich verabschiedet. Genma und Soun waren fleißig am Shogi 'trainieren'. Kasumi war in der Küche mit Abwasch beschäftigt, Jeremy hatte ihr beim abräumen geholfen und saß nun mit Ranma und Akane von dem Fernseher. Nabiki kam die Treppe runter. "Akane? Ich habe ein paar Infos über deine neue Gegnerin gefunden. Willst du sie haben?" Akane: (ohne sich umzudrehen)"Nur wenn sie nichts kosten." Nabiki: (gespielte Entrüstung)"Glaubst du wirklich, ich würde von meiner eigenen Schwester Geld verlangen?" Akane/Ranma/Jeremy: "Ja." Akane: "Aber sag trotzdem was du weißt." Nabiki: "Ihr Name ist Kodachi Kuno, genannt 'Schwarze Rose'. Sie ist die Schwester von unserem heißgeliebten Oberschülers, und mindestens genauso verrückt. Bis jetzt hat sie dreizehn von dreizehn Kämpfen durch K.O. gewonnen, und die wenigsten davon fair." Jeremy sprang ein, als Nabiki eine Pause machte. "Sie ist sogar noch weitaus verrückter als Tatewaki. Ihre Lache ist grauenvoll. Sie benutzt Drogen und Betäubungsmittel aller Art, die meisten selbst gemixt. Als Haustier hält sie sich ein Riesenkrokodil. Ihre Gymnastikwaffen sind alle präpariert. Der Reifen ist stahlverstärkt und am Rand scharf wie eine Rasierklinge, letzteres gilt auch für ihr Band. Ihre Keulen haben ausfahrbare Stacheln, und sie benutzt viele davon. Ihre größte Stärke ist aber, das sie ihre Gegner immer 'vor' dem Kampf ausschaltet, paß also auf." Alle außer Ranma starrten ihn an. Nabiki runzelte die Stirn. "Woher weißt du das alles?" Jeremy grinste und zuckte mit den Schultern. "Meinst du, du bist die Einzige die Informationen sammeln kann?" Nabiki sagte nichts. Ranma, Akane und Jeremy wandten sich wieder dem Fern- seher zu. Nabiki setzte sich etwas abseits dazu, und es sah so aus als würde sie auch fernsehen, aber in Wirklichkeit behielt sie Jeremy im Auge. ############################################################################# Am nächsten Morgen. Der Panda blinzelte träge. Dann schlug er die Bettdecke zur Seite, griff seinen Sohn am Arm und warf ihn aus den Fenster. Als er sich zu dem anderen Jungen umwandte, war dieser schon aus dem Futon und in einer Verteidigungs- stellung. Jeremy: "Wag' es bloß nicht." Panda machte einen Schritt auf ihn zu, dann stoppte, zuckte die Schultern und ging zum Fenster. Jeremy stieß erleichtert den Atem aus und wollte aus dem Zimmer gehen, da fühlte er sich gepackt und hochgehoben. Unelegant segelte er ins Freie. Himmel und Erde überschlugen sich mehrmals, dann griff ihn jemand und setzte ihn sicher auf dem Boden ab. Ranma: "Soll ich Pop wieder ein paar für dich mit verpassen?" Jeremy blickte in Richtung Haus, wo grade ein Panda aus dem oberen Fenster hüpfte. Er ballte die Fäuste. "Nein, das mach' ich diesmal selber." Jeremy stieß seine geöffneten Hände vor und ließ seine Attacke los. "Majin Ken." Der Ki-Blast hatte die Größe eines Bowlingballs und traf Genma in der Luft. Derart aus dem Gleichgewicht gebracht fiel er hart zu Boden. Ranma: "Hum-nja, nicht Übel, du hast dich gebessert. Aber ein echter Ki-Blast sieht so aus. Moko Takabisha." Ranma's Attacke maß einen halben Meter im Durchmesser und erwischte Genma unerwartet, als er grade aufstehen wollte. Ein stark behaarter Idiotenbär legte sich schlafen. Als die Soatome-Brüder durch die Terrassentür das Haus betraten, grüßte Kasumi sie freundlich. "Oh, guten Morgen Ranma, Jeremy. Habt ihr gut geschlafen?" Ranma: "Danke, ja. Vielleicht etwas kurz. Ist das Bad frei?" Kasumi: "Sicher. Nabiki schläft noch, und Akane ist joggen gegangen. Aber mit dem Heißwasserboiler scheint etwas nicht zu stimmen." Ranma verdrehte die Augen und seuzte. "Mußte ja mal passieren. Könntest du für mich und Jeremy einen Kessel heißmachen, damit wir uns nach dem Bad wieder zurückverwandeln können?" Kasumi: "Ich würde gerne, aber ich glaube das ist nicht nötig. Es ist nicht so das wir kein warmes Wasser haben, vielmehr heizt der Boiler jetzt auch das Kalte auf. Ich habe schon den Klempner gerufen, aber bis heute Nachmittag wird es wohl noch dauern." Sie lächelte ihn an und verschwand in der Küche. Ranma legte den Kopf schief und kratzte sich dort. Dann zog er Jeremy am Arm und lief die Treppe rauf. Jeremy grinste nur in sich hinein. Im Umkleideraum warf er seine Nachtkleidung achtlos beiseite und betrat das Badezimmer. Jeremy folgte. Ranma: (füllt eine Schüssel mit Wasser)"Das ist komisch. Das ist das erste Mal, das es in diesem Haus kein 'kaltes' Wasser gibt." Jeremy: "Ich an deiner Stelle würde mich freuen." Ranma: (kippt das Wasser über sich)"Ich sag ja gar nichts. Aber normalerweise hab ich nicht so viel Glück. Wo ist denn die Seife?" Jeremy warf ihm das verlangte Objekt zu und kippte sich selber Wasser über den Kopf. "Sei still, du beschwörst das Unglück nur herauf. Ich verstehe sowieso nicht warum ihr euch immer kalt abduschen müßt." Ranma gab Jeremy die Seife zurück. "Kalte Duschen sind gut für die Gesundheit. Das härtet ab." Jeremy schäumte sich sorgfältig ein und ließ die Seife unauffällig im Sub-space verschwinden. "Kaltes Wasser ist für Leute wie dich und mich grundsätzlich 'nicht' gut." ############################################################################# Ranma lief wie üblich auf dem Zaun, Akane und Jeremy nahmen den normaleren Weg auf dem Bürgersteig. Nabiki war schon weggewesen als sie losgegangen waren. Akane: "Ich frage mich wo Ryoga wohl wieder abgeblieben ist?" Ranma: "Ich tippe auf Indien." Jeremy: "Nein, eher Kanada." Akane: "Ihr seid unmöglich, euch so über ihn lustig zu machen." Ranma: "Aber er hat doch wirklich keine Orientierung." Akane: "Ja, aber ihr übertreibt es. ... Er ist bestimmt noch nicht weiter als Hokkaido." Ranma und Jeremy blinzelten. Akane blickte sie ernst an, dann fing sie an zu kichern. Kurz darauf waren alle drei am Lachen. Ranma sprang vom Zaun neben Akane. "Weißt du, Akane, du solltest viel öfter Lachen. Das steht dir besser als wenn du nur mißmutig bist." Akane: (errötet etwas)"M-meinst du das ernst?" Sie sah ihn mit dem 'Blick' an. Ranma wußte nicht wie er sich verhalten sollte, und so verhielt er sich falsch. Er tat so als ob es ihn nichts anginge, drehte sich um und ging Richtung Schule. "Nein." Akane fing an zu knurren. Jeremy: "Ruhig bleiben, natürlich meint er das ernst." Akane: "Aber er hat nein gesagt. Er ist so ein Arschloch." Jeremy: "Ranma sagt immer das Falsche im falschen Augenblick, aber innen drin ist er ein netter Kerl. Ärger dich nicht über ihn, davon kriegst du nur Falten. Jetzt komm, sonst kommen wir zu spät." Beide liefen hinter Ranma her. In Furinkan angekommen traten Ranma und Jeremy zur Seite, um Akane Raum für ihren allmorgendlichen Kampf zu geben. Statt dessen blickten die Jungs nur und blieben wo sie waren. Akane: "Was ist los? Wird's bald was, oder habt ihr endlich begriffen das ich nichts von euch will?" Einer der Jungen trat vor. "Wir wollen schon, aber deine Schwester hat uns verboten dich anzugreifen bevor sie nicht ihr O.K. gegeben hat." Ein Zweiter stellte sich neben ihn. "Sie hat uns allen Geld abgeknöpft und uns eine Showeinlage versprochen. Und ich bin nicht so dumm mich gegen einen Befehl von Nabiki Tendo zu stellen." Nabiki: "Vollkommen richtig." Alle Köpfe schauten in die Richtung aus der die Stimme kam. Ein paar Schüler traten beiseite um ihr Platz zu machen, und Nabiki stellte sich in den Mittelpunkt der versammelten Menschen. Sie hatte einen Sportsack über ihre Schulter gehangen. Nabiki: "Tut mir leid, Akane, das ich deinen Fanclub etwas aufhalte, aber es gibt da etwas, das ich unseren Mitschülern zeigen möchte." Sie stellte ihre Tasche ab und holte die Super Soaker 2000 heraus. Ranma erbleichte als sie auf sie zukam, Jeremy rührte keinen Muskel. Nabiki: "Ich nenne es 'den Saotome Effekt', und ich muß sagen, es ist wirklich eine einzigartige Attraktion." Sie stellte sich neben Jeremy und sprach so das es nicht jeder hören konnte. "Du hast mir meine Geschäfte ziehmlich versaut, aber ich will fair sein. Ich gebe dir eine letzte Chance. Für, sagen wir, zwei Filmrollen laß ich die Sache noch mal fallen." Jeremy: "Vergiß es. Ich lasse mir nicht drohen." Nabiki: "Tja, dann eben nicht." Sie drückte ab. Der Wasserstrahl traf dorthin, wo Jeremy eben noch gestanden hatte. Vier Meter links davon setzte Ranma Jeremy wieder ab und wandte sich an Nabiki. Ranma: (schleimt)"Hey, Nabiki, da können wir doch sicher noch mal drüber reden, oder? (knufft Jeremy in die Seite) Los, sag was." Jeremy: (verwundert)"Ich frage mich nur wie sie mir mit einer Wasserpistole drohen will?" Nabiki: "Nur zu deiner Information, das ist 'kaltes' Wasser." Jeremy: "Und? Ich bin nicht aus Zucker." Er trat auf Nabiki zu. "Erschieß mich doch." Ranma: (panik)"Bist du von Sinnen?" Nabiki schoß. Der Wasserstrahl traf Jeremy mitten ins Gesicht. Nichts passierte. Jeremy wischte sich die Tropfen aus den Augen. "Wenn es Schwefelsäure oder so wäre, das hätte ich verstanden. Aber Wasser?" Nabiki starrte zuerst auf Jeremy, dann auf ihre Wasserpistole, dann wieder auf Jeremy. Sie schoß noch mal. Wieder passierte nichts. Ranma und Akane starrten auch. Die ganze Schule starrte, verständnislos über das unsinnige Geschehen. Jeremy: "Also wenn du sonst nichts von mir willst, dann geh ich jetzt. Ich muß mich noch abtrocknen." Nabiki sah ihm vollkommen perplex hinterher. Dann sah sie nach Ranma und schoß auf ihn. Ranma wunderte sich noch immer was grade geschehen war als das er hätte reagieren können. Trotzdem zeigte er keine Veränderung als das Wasser ihn traf. Nabiki versuchte zu verstehen was hier passierte, als jemand sie anstieß. Sie drehte sich um und sah sich einer ihrer Gehilfinnen gegenüber. "Die anderen werden ungeduldig. Sie wollen etwas sehen oder ihr Geld zurück." Nabiki kochte. Jeremy war bester Dinge und auf dem Weg in seine Klasse als er ein Klopfen hörte. Er blickte sich um und sah Ranma draußen auf dem Fenstersims sitzen und gegen das Glas klopfen. Jeremy öffnete das Fenster und ließ ihn rein. Er wunderte nicht darüber, für Ranma war es normal das er im dritten Stock durchs Fenster einstieg. Ranma: "Du hast geahnt das Nabiki etwas vorhat, oder? Wie kommt es das wir uns nicht verwandeln?" Jeremy: "Erinnerst du dich an die Seife die ich dir heute im Bad gegeben habe?" Ranma: "Ja, das war ... (ärgerlich) Moment. Willst du damit sagen das du die ganze Zeit wasserdichte Seife gehabt hast?" Jeremy: "Klar. Als ich bei den Amazonen fertig war hab ich noch einen kleinen Abstecher nach Jusenkyo gemacht und dort etwas eingekauft. Instand- Nanniichuan habe ich auch." Ranma: "UND DAS SAGST DU ERST JETZT? Ich wäre da draußen fast ausgerastet vor Panik. ... Mit den Sachen können wir die Verwandlung sicher einige Zeit vermeiden." Jeremy: "Schön wärs. Leider ist mein Vorrat ziemlich begrenzt, das Zeug war schweineteuer. Wir sollten die Sachen für gute Gelegenheiten aufheben." Ranma: "Hmm, gut. ... Jeremy? Paß auf Nabiki auf. Mit dem was du dir eben geleistet hast, hast du sie sicher wütend gemacht. Und mit einer wütenden Nabiki möchte selbst ich mich nicht anlegen." ############################################################################# Jeremy saß an seinem Platz. Er konnte eine gewisse Schadenfreude nicht unterdrücken, Nabiki war noch immer nicht aufgetaucht, und die Schulstunde begann jeden Augenblick. Kaum hatte die Glocke geläutet, betrat Herr Umetsu den Raum. Er stellte seine Tasche auf dem Pult ab, machte aber noch keine Anstalten die Klasse zur Ordnung zu rufen. Statt dessen kam er auf Jeremy zu. Umetsu: "Herr Saotome? Draußen auf dem Flur wartet jemand, der gerne mit Ihnen sprechen möchte. Sie dürfen sich solange entfernen." Leicht verwirrt stand Jeremy auf und ging hinaus. Auf dem Flur sah Nabiki am Fenster stehen, mit dem Rücken zu ihm. Jeremy wunderte sich, wie sie Umetsu wohl dazu gebracht hatte ihn hier raus zu schicken. Jeremy: "Was gibt es?" Nabiki sah weiter aus dem Fenster. "Du hast mich da unten ganz schön blamiert, weißt du das? Sowas mag ich gar nicht, das ist nicht gut für meinen Ruf." Sie drehte sich um und sah ihn kalt an. "Kompliment übrigens, ich hätte nie gedacht das ihr eure Flüche so schnell loswerdet." Jeremy: "Wir sind sie nicht losgeworden, sie sind nur ... unterdrückt. Aber das du versucht hast uns bloß zu stellen (langsames kopfschütteln) das kann ich nur als hinterhältig bezeichnen. Versuch sowas noch einmal, dann werde ich ungemütlich." Nabiki: "Du wirst ungemütlich? Das ich nicht lache. Nach dem was du getan hast habe wohl eher 'ich' den Grund ungemütlich zu werden. Wenn du dich nicht fügst werde ich dir dein Leben zur Hölle machen." Jeremy hatte schon Eiswürfel wärmer blicken sehen. Er verschränkte trotzig die Arme. "Du kannst es ja mal versuchen. Ich hoffe nur, du verträgst das Echo. Und denk' dran das 'du' es warst die angefangen hat, mit dem verkaufen von Nacktfotos von mir und so." Nabiki: "Ich habe nie Nacktfotos von dir verkauft. Der Mädchenkörper ist nicht der deine. Ich habe Fotos verkauft von einer Person die es nicht gibt, die es nie gegeben hat. Ihre Identität habe 'ich' erst erschaffen." Jeremy öffnete den Mund um zornig etwas zu erwidern, dann seufzte er nur. Er ging zur Tür des Klassenzimmers und legte die Hand auf die Klinke, drehte sich aber noch mal um. "Wenn du das wirklich glaubst, dann liegst du falsch. Wenn du nur wüßtest 'wie' falsch du liegst." Dann betrat er die Klasse. Nabiki blickte ihm einen Augenblick nach, dann ging sie hinterher. ############################################################################# Der Schultag verlief ereignislos. Jeremy und Nabiki gingen sich aus dem Weg. Als Kuno auf eine sehr Moussetypische Art Akane seine Liebe erklären wollte, hatte Ranma ihn kurzerhand in L.E.O geschickt. Akane war ihm (ein ganz kleines Bißchen) dankbar dafür. Bis zu dem Zeitpunkt als Ranma wieder seinen altbekannten Fehler machte: Erst reden, dann denken. Später hatte Ranma dann noch einen Schwall kaltes Wasser abbekommen, was ihm Dank der Seife nichts ausmachte. Die zwei Mädchen, die das Wasser aus dem Fenster gekippt hatten, waren froh das sie diesmal nicht wieder das rothaarige Mädchen erwischt hatten. Wie gesagt, der Schultag verlief ereignislos. Am Nachmittag verschlechterte sich das Wetter drastisch. Als die Glocke das Ende der Schule verkündete prasselten dicke Regentropfen vom Himmel. Das war für normale Menschen schon schlecht genug, aber für Aquatranssexuelle noch etwas schlechter. Es sei denn besagte Aquatranssexuelle hatten am morgen wasserfeste Seife benutzt. Ranma schien sich über den Regen fast zu freuen, immerhin war es lange her das er das letzte Mal als Junge klatschnaß gewesen war. Akane und Nabiki teilten sich einen Schirm, den Nabiki von irgendwoher organisiert hatte. Jeremy verhielt sich wie sich jeder Mensch im Regen verhielt. Er hatte die Hände in den Taschen vergraben, den Kopf eingezogen und schaute mißmutig in die Gegend. Sie waren fast zu Hause angekommen, als plötzlich Blasen aus Ranma's und Jeremy's Kleidung quollen. Alle vier blieben stehen, und plötzlich verdoppelte sich die Anzahl der weiblichen Personen. Jeremy-chan: (enttäuscht)"Das hält nicht besonders lange." Ranma-chan: "Kann man nichts gegen tun." Nabiki trat näher ran und musterte die Beiden. "Hmm ... Seife?" Sie sah nachdenklich aus. "Die Seife verhindert also einen Wechsel, bis sie abgewaschen wird. Interessant." Jeremy-chan: "Ja. das ist das ganze Geheimnis. Wasserfeste Seife." Nabiki: "Werde ich mir merken." Als die Teenager das Haus erreichten, hatte es natürlich wieder aufgehört zu regnen. Ranma-chan und Jeremy-chan waren in ihrem Zimmer verschwunden um die Kleidung zu wechseln, was nützte es ihnen sich zurück zu verwandeln wenn die nassen Klamotten den Effekt wieder umkehrten. Jeremy-chan zog ihre Jeans aus und hängte sie über den Kleiderständer, dann folgte das T-Shirt. Als sie das Unterhemd ausziehen wollte hielt Ranma-chan sie zurück. Ranma-chan: "Nicht. Laß das lieber." Jeremy-chan blickte ihre 'Schwester' an, Ranma-chan hatte ihre Sachen noch an. "Warum? Ist was?" Ranma-chan: "So ähnlich. Ich glaube nicht das du dich jetzt ausziehen willst. (flüstert) Wir haben Zuschauer." Sie deutete mit einer Kopfbewegung zur Tür. Jeremy-chan verstand. Sie machte einen plötzlichen Schritt und riß die Tür auf. Nabiki hätte vor Schreck fast ihre Kamera fallengelassen. Sie fing sich aber schnell wieder. Nabiki: (hebt die Kamera)"Bitte lächeln." ~Klick-Blitz~ Jeremy-chan knirschte mit den Zähnen. "Kann ein Mädchen hier denn keine Privatsphäre haben? Wenn du spannen möchtest, dann geh' ins öffentliche Bad, da gibt's nackte Frauen en masse." Nabiki: "Du bist aber kein Mädchen." Jeremy-chan nahm ihre Brüste in die Hand. "Ach ja? Und was ist das hier? Jungs haben sowas für gewöhnlich nicht." Nabiki: "Du weißt was ich meine. Das ist nicht dein Körper." Jeremy-chan schlug ihr die Tür vor der Nase zu. Unruhig lief sie im Zimmer auf und ab. "Nicht mein Körper, von wegen. Ich werd' ihr schon zeigen ob das hier mein Körper ist oder nicht." Ranma-chan: "Und wie willst du das machen? Andere Menschen verstehen nicht wie es ist so einen Fluch zu haben." Jeremy-chan stoppte. Eine Idee begann sich hinter ihrer Stirn zu formen. ############################################################################# Nabiki saß an ihrem Schreibtisch, besser gesagt an dem Computer auf ihrem Schreibtisch, und katalogisierte ihre Daten. Oder was auch immer, ich habe keine Ahnung was Nabiki eigentlich so treibt. Sie klickte ihre Datei runter als sich die Tür öffnete. Jeremy kam herein. Nabiki drehte in ihrem Bürostuhl in seine Richtung und blickte ihn fragend und etwas mißmutig an. "Was willst du?" Jeremy: "Immer genau auf den Punkt was? ... Laß mich dir eine Frage stellen. Du bist der Meinung, weil der Mädchenkörper nicht mein Eigener ist, kannst du in aller Ruhe Fotos von ihm machen?" Nabiki: "Ungefähr so, ja. Schön das du es einsiehst." Jeremy: "Ich sehe gar nichts ein. Weiter: Du läßt dich nicht irgendwie überzeugen das meine beiden Gestalten beides Ich bin?" Nabiki: "Man kann nur eines von Beiden sein. Seitdem du ein Junge bist, bist du also kein Mädchen. Wenn du kein Mädchen bist, kann es dich nicht stöhren wenn ich Fotos von Jessica mache. Logisch, oder?" Jeremy seufzte und zog eine Thermos aus Sub-space. "Du hast einen kleinen Fehler in deiner Theorie. Es wird schwierig ihn dir zu erklären, deswegen zeige ich ihn dir einfach. Halt' mal deine Hand auf." Nabiki wunderte sich, streckte aber ihre Hand aus. Jeremy schraubte die Thermos auf und kippte etwas vom Inhalt über ihre Haut. Nabiki zog hastig ihren Arm zurück als etwas wie ein elektrischer Schlag sie traf. Sie spürte ein kurzes Kribbeln und eine Art Schwindel, aber das Gefühl verschwand genauso schnell wieder wie es gekommen war. Dafür begann ihr Unterleib plötzlich zu schmerzen. Nabiki biß die Zähne zusammen, als das Gefühl begann 'wirklich' unangenehm zu werden. "Was ... was zum Teufel war das?" Jeremy: "Oh, ich versuche dir nur zu zeigen, das ein anderes Aussehen nicht unbedingt bedeutet das der andere Körper nicht mehr man selbst ist. Sag, wie fühlst du dich?" Erkenntnis dämmerte ihr, und Nabiki sah an sich herab. Auf dem ersten Blick war kein Unterschied zu erkennen. Dann bemerkte sie das ihr B.H. nichts mehr zu halten hatte, weil das was vorher dort war nicht mehr da war. Nabiki haderte noch zwei Sekunden mit ihrem Schicksal, dann konnte sie die Augen nicht länger vor der Wahrheit verschließen. Sie war momentan ein ER. Nabiki-kun wollte aufstehen und Jeremy erwürgen, aber als er sich bewegte verzehnfachte sich der Schmerz in seinem Unterleib. Keuchend fiel er in den Sessel zurück. "Was hast du mit mir gemacht?" Jeremy verschränkte die Arme und lehnte sich gegen die Wand. "Dir eine etwas bessere Sichtweise der Dinge verschafft. Wenn ich du wäre würde ich die Hose ausziehen, das sieht ziemlich schmerzhaft aus." Nabiki-kun sah auf seine Hose. Er trug seine Jeans immer sehr eng, auch weil es die Figur betonte. Eine Figur die er 'jetzt' 'nicht' hatte. Nabiki-kun wußte das Jungs an gewissen Stellen 'mehr' hatten als Mädchen. Und das diese gewissen Stellen sehr Schmerzempfindlich waren. Und das ihn seiner 'engen' Hose dafür momentan 'kein' Platz war. Er riß die Jeans herunter und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als der Schmerz nachließ. Jetzt, wo der Schmerz weg war, begann sein Hirn die Situation zu analysieren. Der Gedanke traf ihn wie ein Hammerschlag. Nabiki-kun sprang vom Stuhl auf und schrie. "Aaaaaaaaaaaaaah!" Obwohl mit einer männlichen Stimme, so war der Schrei doch eindeutig weiblich. Was sich ziemlich komisch anhörte. Nabiki-kun hatte nicht vor lange in dieser Form zu bleiben, und von Panik erfüllt wollte er ins Bad zum heißen Wasser zwecks Rückverwandlung. Nur das er vergessen hatte das seine Hose sich noch immer an seinen Fußgelenken befand. ~Bautz~ Er kickte die Hode weg und sprang ein zweites Mal auf. Nur um wieder hinzufallen. ~Bautz~ Jeremy: "Paß auf, dein Gleichgewicht ist anders. Du bist jetzt etwas größer, das heißt deine Beine sind länger, und obenrum hast du weniger Gewicht." Beim dritten Versuch klappte es, und Nabiki-kun lief "Aaaaaaaaaaah!" immer noch schreiend ins Badezimmer. Jeremy war breit am grinsen als er Nabiki's Zimmer verließ und die Treppe hinuntergehen wollte. Eine aus ihrem Zimmer stürmende Akane, Hammer in der Hand, hielt ihn davon ab. Akane: "Wo ist er? Hast du ihn gesehen?" Jeremy: "Wen meinst du?" Akane: "Den Perversen. Hier ist ein Junge in Mädchenunterwäsche durch den Flur gelaufen. Wenn ich den erwische ... (schwenkt ihren Hammer) Jeremy wandte sich um. "Ich habe niemanden gesehen." Dann ging er die Treppe runter und in das Wohnzimmer. Soun und Genma saßen dort und gingen ihrer üblichen Beschäftigung nach. Anything Goes Shogi Playing. Kasumi war auch anwesend, sie war dabei die Möbel abzustauben und summte fröhlich vor sich hin. Genma: "Hast du das gehört? Was das wohl war?" Soun: "Wahrscheinlich Akane. Dabei habe ich ihr schon öfter gesagt sie soll keine Katas in ihrem Zimmer machen. ... Schau mal da." Er deutete hinter Genma, und verschob die Spielsteine als dieser sich umdrehte. Jeremy schüttelte den Kopf und ging in die Küche. Dort setzte er sich an den Tisch und wartete auf die Dinge, die da sicher gleich kommen würden. Er mußte nicht lange warten. Er bekam mit wie jemand die Treppe runterkam, dann hörte er Nabiki's Stimme, ohne jedoch die Worte zu verstehen. Als Soun's Dämonenkopf kurz darauf durch die Tür kam, konnte er sich denken was das Thema gewesen war. Dämonen-Soun: "JEREMY! Was hast du meinem kleinen Baby angetan?" Jeremy konnte den kalten Schauer, der ihm den Rücken herablief, nicht ganz unterdrücken. Er hatte den Dämonenkopf schon öfters gesehen, aber es war das erste Mal das die Technik 'ihm' galt. Es war irgendwie beängstigend. Trotzdem stand er trotzig auf und blickte dem Dämon entgegen. "Und was bitteschön soll ich getan haben?" Dämonen-Soun: "Du hast mein armes kleines Baby VERFLUCHT!" Hinter Soun kamen nun auch Kasumi, Akane und Nabiki in die Küche. Letztere hatte ein ausdrucksloses Gesicht, aber Jeremy glaubte Genugtuung in ihren Augen zu sehen. Akane sah aus als wenn sie ihn am liebsten zu einem Fettfleck am Boden zertreten hätte. Jeremy: "Ich habe nichts dergleichen getan." Akane packte ihn am Hemd und hob ihn vom Boden ab. Ihre Aura flackerte rot um sie umzu. "Ich habe meine Schwester als JUNGE über den Flur laufen sehen. Und du sagst du hast nichts getan?" Sie holte mit ihrer anderen Faust aus. Jeremy sah sich schon im Krankenhaus, da kam ihm ausgerechnet Kasumi zur Hilfe. Kasumi: "Bitte. Hört auf." Sie sprach nicht laut, und vollkommen ruhig. Trotzdem hielt Akane inne und setzte Jeremy ab, auch Soun's Dämonenkopf faltete sich wieder auf normale Größe zusammen. Kasumi: "Ich bin sicher, wir können dies auch ohne Gewallt lösen. Vielleicht sollten wir erst mal hören was Jeremy dazu zu sagen hat." Sie sah Jeremy an. Ohne Lächeln. Ohne ihren sonst ständig fröhlichen Gesichtsausdruck. Wenn man Kasumi kennt, dann weiß man das man es übertrieben hatte, und zwar weit. Jeremy trat einen Schritt zurück als er der gesamten Familie Tendo gegen- überstand. "Ich habe Nabiki nicht verflucht. Das war nur Instand-Pulver." Akane griff ihn wieder am Kragen, ohne ihn diesmal jedoch hochzuheben. "Erklär' dich genauer!" Jeremy: "Instand-Nanniichuan. Eine Einmal-Verwandlung. Nicht permanent und ohne Nebenwirkungen. Jetzt laß mich wieder los." Nabiki atmete erleichtert aus. Soun wollte wieder auffahren, aber Kasumi legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter. Soun schrumpfte wieder. Kasumi: "Nun, Jeremy, könntest du uns auch erklären was dich zu deiner Tat bewogen hat?" Jetzt, wo sich Jeremy nicht mehr in unmittelbarer Gefahr befand, wurde er wieder sicherer. Er zog einen Stapel Fotos aus Sub-space und warf sie wütend auf den Tisch. "Allerdings, das kann ich. Schaut euch die mal an, dann wißt ihr was ich meine." Akane wußte aus der Schule was auf den Bildern zu sehen war, aber Soun und Kasumi griffen danach. Kasumi machte "Gute Güte.", dann warf sie einen Seitenblick auf Nabiki. Soun's Augen quollen hervor, und er hielt sich rasch die Nase zu. Kasumi legte die Fotos vorsichtig wieder auf den Tisch. "Ich verstehe aber immer noch nicht, warum du deswegen Nabiki verwandelt hast." Jeremy: "Damit sie versteht wir ich mich fühle. Damit sie aufhört diese Bilder zu machen. Damit sie mich endlich in Ruhe läßt." Er ging zur Spüle und drehte den Hahn voll auf. Kaum verwandelt wandte sie sich wieder um und deutete anklagend auf Nabiki. "Wißt ihn warum sie diese Bilder macht? Weil sie denkt das das hier nicht ich bin." Sie zeigte an sich herunter. "Weil sie denkt, weil dieser Körper nicht echt ist kann sie damit machen was sie will. Weil sie herzlos und egoistisch ist und sich einen Dreck um die Gefühle anderer Leute schert." Aufgebracht trat sie auf Nabiki zu. "Ich habe gedacht, wenn sie am eigenen Leib erfährt wie es ist in einem fremden Körper zu sein würde sie mich verstehen. Ich habe mich geirrt. Alles was sie kümmert ist nur Geld, Geld, Geld. Ich hasse das." Jeremy-chan nahm etwas Abstand zu Nabiki und blickte in die Runde. "Was ich jetzt bin, bin immer noch ICH. Auch wenn ich nicht so geboren wurde, dieser Körper ist genauso MEIN Körper wie der andere. Aber manche Leute kapieren das wohl nicht. DESWEGEN habe ich Nabiki in einen Jungen verwandelt." Sie verstummte und atmete schwer ein und aus. Die anderen starrten sie nur an, unsicher wie sie sich auf diesen Wutausbruch verhalten sollten. Schließlich stapfte Jeremy-chan mit einen "Entschuldigt mich jetzt" aus der Küche, bevor sie aus dem Raum war hatte sie die Thermos aus Sub-space geholt und sich zurückverwandelt. Akane blinzelte als Kasumi sie anstupste. "Tu mir den Gefallen und geh' ihm hinterher, machst du das?" Akane: "Aber-" Kasumi hatte wieder ihr typisches Kasumi-Gesicht aufgesetzt. "Bitte. Und sei so nett und schick' ihn in ein paar Minuten zu mir rein, ja?" Akane stand auf. "Hai, Oneechan." Dann verschwand sie aus der Küche. Kasumi wandte sich an ihren Vater. Kasumi: "Vater? Könntest du mich und Nabiki für einen Moment allein lassen?" Soun entfernte sich wortlos. Kasumi setzte sich zu ihrer Schwester an den Tisch und betrachtete eine Weile schweigend die Bilder. "Die Fotos sind wirklich ein wenig ... unanständig, wenn ich das mal so sagen darf." Nabiki: "Schon möglich." Kasumi: "Was ist sonst noch so zwischen euch vorgefallen?" Nabiki tat unschuldig. "Ich verstehe nicht?" Kasumi: "Du weißt was ich meine. Jeremy hat sich über etwas sehr stark aufgeregt, und der Ausbruch eben sah ihm nicht ähnlich. Also, was war sonst noch?" Nabiki: "Ich habe heute morgen versucht seinen Fluch aufzudecken." Auf Kasumi's Stirn erschien eine Falte. Nabiki: "Oneechan, vielleicht solltest du zuerst fragen was 'Jeremy' getan hat." Kasumi: "Was hat Jeremy getan?" Nabiki: "Er ruiniert mich. Er hat mich vor der ganzen Schule bloßgestellt. Die anderen beginnen ihr Vertrauen in mich zu verlieren. Und vor allem, er hat das Geschäft mit den Fotos fast lahmgelegt." Nabiki beugte sich über den Tisch zu ihrer Schwester. "Er hat versucht die Anderen davon abzuhalten Fotos von ihm in weiblicher Form zu kaufen. Das hat er auch wunderbar hingekriegt, mit dem Nebeneffekt, das fast 'keiner' mehr 'irgendwelche' Fotos kauft. Sogar die harmlosen Aufnahmen von ihm und Ranma als Jungen bleiben liegen. Einzig Kuno ist gleichgeblieben in seinem Verhalten wenn es um Akane geht. ... Kasumi, Jeremy ruiniert mich." Kasumi: "Bist du dir sicher das er es mit Absicht tut?" Nabiki: (entrüstet)"Natürlich. Warum sollte er es sonst tun?" Kasumi: (bedenklich)"'Ich' weiß, warum du diese Bilder verkaufst, und 'du' weißt es auch. Aber hast du daran gedacht 'Jeremy' den Grund dafür zu sagen?" Nabiki schwieg überrascht. Nach einer Weile sagte sie kleinlaut "Nein." Kasumi: "Ist schon gut. Ich werde es Jeremy erklären. Besser, du läßt uns dabei alleine." Nabiki nickte und stand auf. Als sie gehen wollte hielt Kasumi sie zurück. "Nabiki? Wegen dem was Jeremy gesagt hat, darüber das er beide Körper als seine eigenen betrachtet-" Nabiki unterbrach sie und sah zu Boden. Von ihrer sonst überheblich-kühlen Art war nichts mehr zu sehen. "Ich weiß. Ich habe nicht gewußt das er so fühlt. Aber ich denke, nach seiner 'Demonstration' an mir kann ich ihn verstehen." ############################################################################# Jeremy war im Garten und saß auf einem der Teichsteine. Nachdenklich betrachtete er sein Spiegelbild im Wasser. Er sah den Fischen im Wasser zu. Einer der Karpfen sprang heraus und platschte nach einem Überschlag wieder zurück. Schritte hinter ihm hinderten ihn daran, weiter im Selbstmitleid zu versinken. Ohne sich umzudrehen wußte er, das es Akane sein mußte. Jeremy rührte sich nicht, und Akane blieb eine Weile stumm hinter ihm stehen. Nachdem keine Reaktion kam wandte er sich doch um und sah Akane an. "Was ist? Willst du mich nicht zusammenschlagen und ins Wasser schmeißen, nach dem was ich mit Nabiki gemacht habe?" Er fragte das in einem neutralem Ton, ohne irgendwie sarkastisch zu sein. Akane blinzelte und schaute ihn verwirrt an. "Warum sollte ich das tun?" Jeremy: "Das wäre so die Reaktion, die ich jetzt von dir erwartet hätte." Akane: "Vielleicht sollte ich das tun, aber ich glaube ich verstehe dich. Auch wenn ich es übertrieben finde was du mit Oneechan gemacht hast, aber es ist ja nicht permanent." Nun war es an Jeremy überrascht zu sein. "Du ... verstehst mich?" Akane: "Ich mag es selber nicht das sie Bilder von mir verkauft, schon gar nicht an Kuno, und das was sie von dir hat rumgehen lassen ist etwas heftig." Jeremy: (rümpft die Nase)"Das kann man wohl sagen. (sieht Akane fragend an) Weswegen bist du mir eigentlich nachgekommen? Nur um mir das zu sagen?" Akane: "Nein. Kasumi hat mir gesagt ich soll nach dir schauen, und dich später zu ihr schicken. Ich denke, du kannst jetzt gehen." Jeremy stand auf, streckte sich und ging zur Terrasse. Bevor er im Haus verschwinden konnte fragte ihn Akane "Sag mal, wie hast du es eigentlich geschafft Nabiki zu verwandeln? Färbt dein Fluch ab?" Jeremy: "Instand-Nanniichuan. Ein wenig Pulver in Wasser auflösen, und alles was damit in Berührung kommt wird zum Jungen. Oder, in meinem Fall, hebt es den Fluch für eine Zeit lang auf." Akane nickte, und Jeremy ging in die Küche. Er war ganz froh das Soun nirgendwo zu sehen war, Nabiki's Vater war sicherlich nicht gut auf ihn zu sprechen. Kasumi saß am Küchentisch und sah auf als er den Raum betrat. Wortlos setzte er sich ihr gegenüber. Kasumi: "Nabiki ist in ihrem Zimmer. Sie hat sich schnell von dem Schreck wieder erholt." Jeremy schwieg. Kasumi: "Hast du schonmal daran gedacht das Nabiki dich nicht aus Bosheit fotografiert hat?" Jeremy: (bissig)"Ja. Aus Bosheit sicher nicht, sie handelt rationell und läßt sich nicht von Gefühlen leiten. Aber aus Gier." Kasumi sah ihn tadelnd an. "Du tust meiner Schwester unrecht." Sie seufzte und lehnte sich zurück. "Für dich muß sie wahrscheinlich so wirken. Ich will versuchen dir ihren Standpunkt besser zu erklären. Weißt du, Nabiki war sieben als unsere Mutter starb. Ich denke, du kannst nachempfinden wie sowas ist, besonders wenn man noch so jung ist." Jeremy fragte sich wovon Kasumi sprach, bis ihm wieder einfiel das er erzählt hatte das seine Eltern ebenfalls vor einiger Zeit umgekommen waren. Er dachte an seine Familie, und sein trauriger Gesichtsausdruck war nicht nur gespielt. Kasumi: "Der Tod verändert die Menschen. Vater kann seit dem sehr emotional werden, und er hat aufgehört im Dojo Schüler zu trainieren. Akane war die Einzige, die zu ihm vorgedrungen ist. Sie war zu klein um wirklich zu verstehen was passiert war, und die Beiden haben sich gegenseitig abgelenkt. Seitdem ist Akane Martial Artist, bis vor gut einem Jahr waren Vater uns sie regelmäßig im Dojo. Ich selber habe als die Älteste die Verantwortung für den Haushalt übernommen, und wie du siehst bin ich mittlerweile zu einer Art Mutterersatz geworden. Es war hart gewesen am Anfang, aber mit der Zeit habe ich mich dran gewöhnt. Wir alle hatten etwas worauf wir uns konzentrieren konnten. Ich auf das Haus, Akane auf den Sport, und Vater auf Akane. Nur Nabiki war alleine. Im Nachhinein sehe ich, das ich mich mehr um sie hätte kümmern sollen, aber wir waren alle in Trauer. Und so hat sie sich in einer Schale verkrochen, ihre Gefühle abgeschaltet und niemand mehr an sich herangelassen. Oder wie du sagen würdest, sie ist kühl und berechnend geworden." Jeremy: "Ich verstehe. Ich bin auch nicht sauer auf sie weil sie rücksichtslos auf den Gefühlen anderer herumtrampelt. Wenn ich das wäre, dann würde ich auf einen Großteil der Menschen die ich kenne wütend sein müssen. Aber das sie versucht aus mir Kapital zu schlagen, mich ohne zu fragen ablichtet, und dann auch noch so tut als wenn es mich nicht stöhren dürfte. Das sie versucht den Fluch allen zu zeigen, aus Rache weil ich nicht nach ihren Regeln spiele. 'Das' ist es was mich stört." Kasumi: "Ich verstehe dich sogar. ich bin selber nicht sehr angetan von dem Verhalten meiner Schwester. Aber du mußt auch versuchen sie zu verstehen. Sie hat mir erzählt wie du die Schüler davon überzeugt hast, nicht mehr Bilder von dir als Mädchen zu kaufen. Das ist verständlich, aber du warst nicht ihr einziges 'Opfer', wenn ich das mal so sagen darf. Fakt ist, das sie nun fast 'keine' Fotos mehr in der Schule verkauft." Jeremy: "Du klingst fast so als würdest sie in ihren Geschäften auch noch unterstützen." Kasumi: "In gewisser Weise tue ich das auch. Jeremy, hast du dich schonmal gefragt wie wir uns finanzieren? Weder Vater noch ich arbeiten, das Dojo wird seit Jahren nicht mehr benutzt, und Nabiki und Akane gehen noch zur Schule. Trotzdem leben wir in einem großen Haus, und wir leben nicht einmal schlecht hier. Woher also kommt das Geld?" Jeremy schaute sie ratlos an. Wie fast jeder Ranma-Fan hatte er sich nie Gedanken über das Thema gemacht, er hatte es einfach hingenommen. Er zuckte mit den Schultern. "Ich muß zugeben, ich weiß es nicht. Aber du kannst mir nicht erzählen das Nabiki mit ihren Fotos und ihrem komischen 'Informationsdienst' in der Schule für das Einkommen sorgt." Kasumi: "Natürlich nicht. Es waren eher glückliche Zufälle die uns vor dem finanziellen Aus bewahrt haben. Als Mutter starb stellte sich heraus, das sie eine sehr hohe Lebensversicherung abgeschlossen hatte. Sie wußte, das sie früh sterben würde, und mit dem Geld wollte sie für uns vorsorgen. Natürlich reichte es nicht für lange, aber Vater hatte einiges angespart, und für etwa zwei Jahre mußten wir uns kaum Sorgen machen. Ich habe dir erzählt das Nabiki sich in sich selber verkrochen hat. Eines Tages bekam sie mit, wie Vater und ich uns über unsere Lage unterhielten, das das Geld nicht mehr lange reichen würde. Nabiki hat angeboten sich darum zu kümmern, und es stellte sich heraus das sie ein Talent für solche Dinge besaß. Sie hat eine größere Menge Geld in die Börse investiert, und ihr Geschäftssinn ließ sie immer die passenden Aktien erwischen. Das Gleiche tut sie noch heute, und die Ergebnisse reichen zum leben." Jeremy wollte etwas sagen, aber Kasumi hob die Hand und ließ ihn wieder verstummen. "Ich weiß was du fragen willst. 'Was hat das Ganze nun mit ihren Geschäften in der Schule zu tun?'. Im Grunde nicht viel. Es ist ein Neben- verdienst, ein Zusatzeinkommen mit dem wir uns die kleinen Freuden leisten können, für die wir sonst kein Geld hätten. Aber seitdem du, Ranma und Genma auch hier leben wird es enger. Nicht so viel als das wir uns sorgen müßten, aber was Nabiki nebenbei verdient wird nun nötig. Indem du ihre Geschäfte in der Schule gestoppt hast, hast du auch uns geschadet." Jeremy ließ die Worte einsinken und dachte eine Zeit lang darüber nach. Dann sah er wieder Kasumi an. "Wenn es um Geld geht, ich könnte euch etwas unterstützen. Ich bin nicht grade reich, aber ich habe einiges auf der hohen Kante. Eine andere Möglichkeit ist, das wir einfach wieder gehen, schließlich müßt ihr uns nicht wegen dieser dummen 'Ranma-wird-eine-von-euch-Heiraten'- Geschichte hier wohnen lassen. Ein Wort und wir sind weg, ich kenne einen Platz wo wir gut hin könnten." Jeremy hatte zwar noch nicht vorgehabt, jetzt schon Nodoka ins Spiel zu bringen, (damit wollte er sich Zeit lassen bis Ranma und Akane sich aneinander gewöhnt hatten), aber die Möglichkeit bestand jederzeit. Kasumi jedoch war anderer Meinung. Kasumi: "Unsinn. Es ist schön ein paar nette Gäste im Haus zu haben. Außerdem (ihr Blick wurde leicht traurig) werden wir nicht darum herumkommen das eine von uns Ranma heiraten wird. Wenn unsere Familienehre darin verwickelt ist, dann können wir das nicht ignorieren." Kasumi starrte kurz ins Leere, dann wurde ihr Ausdruck wieder fröhlich und Jeremy saß der Kasumi gegenüber die er aus dem Anime kannte. "Es tut mir leid das ich dich so lange zugeredet habe. Aber ich hoffe du verstehst Nabiki nun etwas besser." Jeremy blieb sitzen und nickte langsam. Kasumi: "Das ist schön. Ihr solltet euch wirklich nicht streiten, vielleicht solltet ihr euch gegenseitig entschuldigen. Jetzt muß ich mich aber um die Wäsche kümmern." Und damit war sie aus der Tür. Jeremy saß noch eine Weile stumm am Tisch bevor er aufstand. Er hatte Nabiki nie aus diesem Blickwinkel betrachtet, wie sollte er auch? Im Manga war sie nur ein Nebencharakter gewesen, einige Grundzüge wurden von ihr offenbart, aber wie bei jedem Menschen steckte oft mehr dahinter. Jeremy begriff, das er es hier nicht mit den Zeichentrickfiguren zu tun hatte die er kannte, sondern mit 'echten' Menschen, die vollkommen anders sein konnten als er ahnte. Jetzt, wo er die ganze Geschichte kannte, verstand er Nabiki's Standpunkt. Und Kasumi hatte recht, er sollte sich bei ihr entschuldigen. Jedenfalls dafür, das er sie mit dem Instand-Nanniichuan geschockt hatte. Als er die Treppe raufgehen wollte saß Ranma auf dem Geländer und sah ihn an. Jeremy blieb stehen und blickte zurück. Jeremy: "Du hast das die ganze Zeit gewußt, oder? Das Nabiki nur ihr Familie unterstützt? Deswegen hast du dich überhaupt fotografieren lassen." Ranma: (nickt)"Hm-hm. Wenn ich es nicht gewollt hätte, dann hätte sie mich nie vor die Kamera gekriegt." Jeremy: (leicht säuerlich)"Warum hast du mir das nicht gesagt? Es hätte uns allen eine menge Ärger erspart." Ranma: "Ich dachte, das wüßtest du. Immerhin kennst du mein Leben auch gut genug." Jeremy hatte große Lust ihn vom Geländer zu schubsen. Aber dann tat er es doch nicht, so war Ranma schließlich. Immer etwas hinterher mit den Gedanken. "Ich kenne 'Ausschnitte' aus eurem Leben, und von Nabiki nicht das meiste. Sie kannte ich nur als die 'Icequeen', nur auf Geld aus und sonst völlig skrupellos. Wie die Stelle an der du mit ihr für kurze Zeit verlobt warst." Ranma: "Zu dem Zeitpunkt 'war' sie auch skrupellos. Aber zwischen dann und jetzt liegt fast ein Jahr, und Menschen verändern sich. 'Jetzt' ist Nabiki wesentlich angenehmer zu ertragen." Jeremy seufzte und ging an Ranma vorbei. "Wollen wir hoffen das sie sich diesmal besser entwickelt." ############################################################################# Nabiki lag auf ihrem Bett, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, das eine Bein angewinkelt. Sie gab es nicht gerne zu, aber sie hatte einen Fehler gemacht. Langsam fuhr sie mit ihren Fingern über ihre wiederhergestellte Brust. Sie hatte nur kurze Zeit in einem fremden Körper verbracht, aber es hatte ausgereicht um zu erkennen was Jeremy meinte. Hätte sie von Anfang an gewußt wie Jeremy zu seinem Mädchenkörper stand, sie hätte nie so entblößende Fotos gemacht. Sie tat es auch nicht bei Akane, und sie hatte weiß Gott oft genug die Gelegenheit dazu. Aber auch wenn es nicht immer den Anschein hatte, sie respektierte die Privatsphere eines Menschen. Schließlich hatte sie auch von den 'echten' Jeremy keine pornographischen Fotos gemacht. Blieb nun das Problem, das ihre Stellung in der Schule ins Wanken geraten war, und das sie einen Einbruch im Einkommen hatte. Sie unterbrach ihren Gedankengang und setzte wieder ihren neutralen Gesichts- ausdruck auf, als sie ein Klopfen an der Tür hörte. Nabiki: "Wer ist da?" Jeremy's Stimme: "Ich bin's. Kann ich dich kurz sprechen?" Nabiki setzte sich auf und straffte sich. "Komm rein." Jeremy kam ins Zimmer und schloß die Tür hinter sich. Er bliebt dort stehen und sah etwas unsicher aus. Nabiki zeigte zwar keine Regung und wartete darauf das er begann, wußte aber ebenfalls nicht recht wie sie sich verhalten sollte. Nicht das sie das zugegeben hätte. Jeremy: "Ich ... Weißt du, ich wollte mich eigentlich nur entschuldigen. Für das mit dem Nanniichuan. War etwas übertrieben." Nabiki: "Ja, vielleicht." Betretende Stille. Jeremy: "Kasumi hat mir erzählt weswegen du die Fotos machst. Hättest du was gesagt, hätte ich dich vielleicht nicht für ein geldgeiles Miststück gehalten. Vielleicht hätten wir uns irgendwie einigen können." Nabiki: "Ziemlich viele 'Hätte' und 'Vielleicht' in deinem Satz. Aber nehmen wir mal an das, wie hättest du dich verhalten? Dich freiwillig ablichten lassen?" Jeremy: "Nein. Und ich wäre dankbar wenn du das auch in Zukunft unterlassen würdest. Aber ich hätte mir was anderes einfallen lassen und dich heute morgen nicht so blamiert." Nabiki: "Ich glaube dir sogar. Und ... wegen heute morgen ... ich muß zugeben, das war auch nicht besonders fair von mir. Aber ich habe angenommen das du mich mit Absicht ruinieren willst. Wenn du mit Oneechan gesprochen hast, weißt du was das heißt. Wenn es um meine Familie geht, dann kenne ich nichts. Aber was gedenkst du wegen den Fotos zu tun? Den Schaden kannst du nicht wieder gutmachen, selbst wenn du willst." Jeremy: "Und ich will auch nicht. Aber ich mache dir einen Vorschlag: Ich kaufe dir sämtliche Negative zum doppelten Preis ab, und du verzichtest darauf neue zu machen." Nabiki runzelte die Stirn. "Und was mache ich mit den Zusatzkosten, die ihr verursacht? Ranma und Genma haben einen gesunden Appetit, wenn sonst nichts." Jeremy: "Ich könnte etwas beisteuern. Oder besser, ich habe etwas Geld auf dem Konto, ich würde den Großteil dir überlassen für deine Aktien- investitionen." Nabiki: (starrt ihn einen Moment an)"Du würdest mir Geld 'schenken'? Einfach so? Nach dem was passiert ist?" Jeremy: "Ich würde es dem 'Haushalt' geben. Da ich hier mit wohne bleibt es sozusagen in der Gemeinschaft. Außerdem, du kannst mit Geld umgehen, wenn schon sonst nichts. Und ich hoffe Mal das dein Wort als Geschäftsfrau etwas wert ist." Nabiki schien einen Augenblick lang zu überlegen, aber im Grunde stand ihre Entscheidung schon fest. Um nichts in der Welt würde sie sich so eine Gelegenheit entgehen lassen. "Ich bin erstaunt, Saotome. Ich hätte nicht gedacht das du so schnell über diese Sache hinwegsiehst. Natürlich nehme ich an." Jeremy: "Ich bin nicht nachtragend. Wir haben beide Fehler gemacht. Und so wie es aussieht werden wir eine längere Zeit miteinander auskommen müssen, und das wird nicht leicht wenn wir uns gegenseitig das Leben schwer machen." Er hielt Nabiki die Hand hin. "Frieden?" Nabiki beugte sich vor und griff seine Hand. "Frieden." ############################################################################# Ein leises Lächeln erschien auf Kasumi's Gesicht, als sie von der Tür weg und nach unten ging. Sie mochte keine negative Atmosphäre, und war froh das sich die Sache von selber geregelt hatte. Im Wohnzimmer saß Soun und war grade bei Schluchzer #43: "Waaaaah! Mein armes kleines Baby!". Kasumi kam und klopfte ihm beruhigend auf den Rücken. Kasumi: "Aber Vater. Beruhige dich doch. Es ist doch nichts passiert." Soun: "Aber ~schniff~ was sie leiden mußte, und ~schniff~ Jeremy haßt sie, und ~schniff~ ich bin so traurig das meine kleine Nabiki nun einen Feind hat. Waaaah!" Kasumi: "Bitte, Vater, du ruinierst noch den Teppich. Und Jeremy haßt nicht Nabiki. Das Ganze war nur ein Mißverständnis, die Beiden haben sich längst wieder vertragen." Soun wechselte übergangslos zu Schluchzer #85: "Waaaaah! Ich bin so glücklich das alles wieder gut ist." Kasumi unterdrückte ein Seufzen. Ihr Vater benahm sich manchmal wirklich etwas kindisch. "Vater, ich muß noch Einkaufen gehen. Paßt du solange auf das Akane nicht in die Küche geht?" Soun brach wieder in Tränen aus. "Waaaah! Wann wird Akane endlich aufhören uns zu vergiften?" (Schluchzer #69), schaffte es aber noch zu nicken. Vor dem Grundstück der Tendo's. Doktor Tofu Ono stand unschlüssig vor dem Tor und kaute auf seinen Finger- nägeln. Er mußte dort rein, nicht nur um die 'Seele aus Eis' zu lernen, er hatte auch Akane versprochen ihr bei einem besonderen Training zu helfen. Ratlos wandte er sich dem Skelett zu, das er festhielt. "Was soll ich nur tun, Betty? Ich kann weder Ranma noch Akane erreichen, und wenn ich so da reingehe, könnte ich Kasumi begegnen." Betty, der Natur eines Skeletts entsprechend, sagte nichts. Tofu: "Ich kann nicht mal anrufen, weil immer Kasumi ans Telefon geht." Ohne Antworten auf seine Fragen zerbrach der Doktor weiter sein Hirn. Er hatte dem Haus den Rücken zugewandt, als Kasumi mit Einkaufskorb unterm Arm heraus und auf ihn zukam. Kasumi: "Guten Tag Doktor Tofu. Das ist aber nett sie hier zu treffen. Möchten Sie zu uns?" Tofu erstarrte. Seine Brille vernebelte sich als er sich umdrehte. Er zitterte so stark, das Betty wie verrückt anfing zu klappern. Kasumi: "Oh, und Betty haben sie auch dabei. (schüttelt dem Skelett die Hand) Guten Tag Betty, paßt du auch schön auf den Doktor auf?" Betty: " ... " Tofu: "Garglempfftrows." Kasumi: "Ich würde mich wirklich gerne noch mit ihnen unterhalten, aber leider habe ich noch zu tun. Auf Wiedersehen." Tofu: "Garglempfftrows." Kasumi drehte sich um und ließ den Liebeskranken alleine. Hätte man sie genau beobachtet, hätte man gemerkt wie sie einen etwas enttäuschten Eindruck machte. Tofu derweil stand immer noch regungslos da. Ein Auto fuhr vorbei. Ein paar Passanten gingen über die Straße. Ein Vogel setzte sich kurz auf seinen Kopf, bevor er weiterflog. Nach einigen Minuten schnappte der Doktor aus seiner Trance. "Wa.. Was ist passiert? Wo bin ich? (sieht sich um) Oh ja, jetzt fällt es mir wieder ein. (sieht das Skelett tadelnd an) Betty! Warum hast du mich nicht gewarnt? Ich habe mich wie ein Trottel benommen." Er wartete einen Moment vergeblich auf eine Antwort, dann erkannte er das er nun gefahrlos das Haus betreten konnte, jetzt wo Kasumi weg war. Entschlossen ging er zur Tür und klopfte. Ein Monster öffnete ihm die Tür. Dämonen-Soun: (donnert)"WAS?!?" Tofu: "Iäcks." Akane erschien und drückte ihren Vater zur Seite. "Daddy, du bist unmöglich, den armen Doktor so zu erschrecken." Sie schob Soun zurück ins Haus und schloß die Tür hinter sich. "Tut mir leid, Doktor Tofu, aber mein Vater hat einen kleinen 'Disput' mit Jeremy. Er und Nabiki hatten sich heute gestritten, und obwohl die Sache längst geklärt ist, meint Daddy das er sein 'kleines Baby' beschützen müßte." Tofu: "Oje. Ich hoffe, Jeremy ist nicht in Schwierigkeiten." Akane: "Nein, er hält sich ganz gut ..." Das Donnern einer Dämonenstimme war aus dem Haus zu hören. Akane: "... verhältnismäßig." Tofu rückte die Brille zurecht und wußte nicht ganz, was er dazu sagen sollte. Akane: "Uhm, vielleicht sollten wir ins Dojo gehen und weitermachen?" Tofu: "Äh, ja, das wollte ich auch grade sagen." Als sie das Dojo betraten war Ranma bereits da, und mit einer Kata beschäftigt. Jede Technik wurde schnell, sauber und stark ausgeführt. Ranma ließ sie immer einen Augenblick am Endpunkt stehen, bevor er in die nächste überging. Als er merkte das er Zuschauer hatte, hörte er auf und sah sie an. "Hi. Laßt euch durch mich nicht stöhren, ich bin schon fertig." Akane ging um in ihren Gi zu wechseln, und Tofu holte die Sportgeräte hervor. Als Akane wiederkam, begann der Unterricht. ############################################################################# Tofu: "Sehr gut, wirklich sehr gut, Akane." Akane: (erfreut)"Meinen Sie wirklich?" Tofu nickte ernst. Mit seiner Hilfe hatte Akane die rhythmische Kampfgymnastik so gut wie gemeistert. Sie fesselte sich nicht mehr selber mit dem Band, sie zerbrach den Reifen nicht mehr, sie ließ die Kegel nicht mehr fallen. Und vor allem, sie konnte diese Gegenstände jetzt effektiv als Waffen einsetzten. Tofu: (nickt)"Das meine ich. Ich denke, du hast eine gute Chance dieses Wochenende. Es gibt eigentlich nur einen Punkt, in dem du dich noch verbessern müßtest, und das ist-" Ranma: "-Geschwindigkeit." Akane und Tofu sahen zur Tür. Ranma hatte sie im Verlauf der letzten zwei Stunden allein gelassen. Nun stand er im Eingang des Dojo, mit einem Pappkarton unterm Arm. Ranma: "Dir fehlt Geschwindigkeit. Du kannst so gut sein wie du willst, wenn der Andere schneller ist hat all dein Können keinen Sinn." Er ging in den Raum und stellte die kleine Schachtel auf den Boden. Tofu: "Ungefähr das wollte ich sagen." Ranma: "Siehst du Akane, der Doc ist meiner Meinung. Du bist zwar stark, aber viiiiel zu langsam. Schnecken sind auch stark und langsam, und ich habe noch nie von einer Schnecke gehört die einen Kampf gewonnen hat." Akane: (sauer)"So, und hat 'Mr.Superschlau' auch eine Idee wie ich schneller werden könnte?" Bevor Ranma antworten und so einen weiteren Streit heraufbeschwören konnte, kam ihm Tofu zuvor. "Akane, bitte bleib ruhig. Ich habe dir gesagt, das du dein Temperament besser unter Kontrolle halten mußt." Akane: (wieder ruhig)"Ich weiß. Aber Ranma reibt mir ständig unter die Nase das er besser ist, und nun tut er so als ob er ein Wundermittel zum Schnellerwerden wüßte." Tofu: "Manche brauchen Kontrolle über ihr Temperament, andere über ihr Mundwerk. (scharfer Seitenblick auf Ranma) Und Schnelligkeit, die kommt mit wachsender Erfahrung und ständigem Training. Dafür gibt es kein Wundermittel." Ranma: " ~räusper~ Wenn ich da widersprechen dürfte. Ich kenne ein Training, mit dem man in kurzer Zeit seine Geschwindigkeit erheblich steigern kann." Als er alle Aufmerksamkeit hatte, hob er die Schachtel und öffnete sie. Tofu und Akane sahen hinein. Akane sah dann stirnrunzelnd auf Ranma, Tofu holte etwas aus dem Behälter und begutachtete es verwirrt. Tofu: "Papierschnippsel?" Akane: "Wie zum Teufel soll man von Papierschnippsel schneller werden?" Ranma: "Wenn ich demonstrieren dürfte ..." Er trat einen Schritt zurück. Dann warf er das Konfetti in die Luft und setzte die Schachtel auf dem Boden ab. Ranma's Arme bewegten sich so schnell in der Luft, das man ihnen mit bloßem Auge nicht folgen konnte. Es waren nur verschwommene Schemen zu sehen. Die Papierschnippsel in der Luft verschwanden in rasender Geschwindigkeit, gleichzeitig füllte sich die Box. Kein Stück fiel auf den Boden, bevor sie herabsinken konnten hatte Ranma sie aus der Luft gegriffen. Akane und Tofu starrten ihn mit großen Augen an. Ranma: "Die Technik heißt 'Kachuu Tenshin Amaguriken'. Ursprünglich wurde sie trainiert, indem man heiße Kastanien aus dem Feuer geholt hat, aber ich habe mir gedacht, das eine ungefährlichere Methode besser wäre." ############################################################################# Jeremy klingelten immer noch die Ohren. Soun hatte ihn fast den ganzen Nachmittag durch die Mangel genommen. Erst nachdem Nabiki ihm versichert hatte, das wirklich alles wieder in Ordnung war hatte er nachgelassen. Jeremy war sich sicher das sie ihn absichtlich so lange hatte schmoren lassen, aber mittlerweile konnte er sie verstehen. Irgendwie. Ranma war nirgendwo zu finden, und Jeremy nahm an das er wieder am üblichen Ort war: Im Dojo. Geräusche aus dem Gebäude bestätigten seine Vermutung. Als er die Tür öffnete, bot sich ihm ein überraschender Anblick: In einer Ecke des Dojo sah er Ranma und Tofu am im Samurai-sitz sitzen und die 'Seele aus Eis' üben. Von dem was er spürte hatte der Doktor große Fortschritte gemacht. Mitten im Raum, und das war das was ihn überraschte, stand Akane, warf Konfetti in die Luft, und versuchte das Papier aufzufangen bevor es auf den Boden fiel. Es wollte nicht so recht klappen. Jeremy: "Hey, der Amaguriken?" Akane grunzte nur etwas, und versuchte es weiter. Ranma und Tofu drehten sich zu ihm um. Ranma: "Der Doc meinte, Akane wäre zu langsam, und das ist die beste Möglichkeit ihre Geschwindigkeit zu steigern." Tofu stand auf und streckte sich. "Verdammt lange her das ich so viel Yoga gemacht habe. (zu Jeremy) Dein Bruder hat da ein sehr interessantes Training entwickelt. Du beherrscht die Technik auch?" Jeremy: "Nein, aber ich denke das Ranma sie mir irgendwann noch beibringen wird. (Blick zu Ranma) Oder?" Ranma beobachtete einen Moment lang Akane, wie sie zornig über ihre Mißerfolge auf den Boden stampfte. "Klar. Aber ich denke, ich muß mir eine andere Methode ausdenken. Das mit den Papierschnippseln klappt nicht so richtig." Er drehte sich wieder zu Jeremy und hatte Akane den Rücken zugewandt. "Oder aber der Tolpatsch da (Daumenzeig über die Schulter) ist zu ungeschickt um es zu begreifen." Akane stoppte und blitzte Ranma an. Ranma merkte es nicht. Ranma: (zu Jeremy)"Du kannst natürlich auch den Weg mit den Kastanien nehmen wenn du willst." Jeremy schüttelte mit dem Kopf. Ranma: "Ist auch ziemlich gefährlich. Ganz sicher nichts für jemand so zartbesaiteten wie Akane. Sie würde sofort aufgeben wenn sie sich einen frisch lackierten Fingernagel ansengen würde." Akane ballte hinter Ranma die Fäuste und trat einen Schritt auf ihn zu. Tofu und Jeremy versuchten ihn mit auffällig-unauffälligen Gesten darauf aufmerksam zu machen, aber Ranma achtete nicht darauf. Ranma: "Obwohl, Akane würde sich nie die Nägel lackieren. Das wäre viel zu feminin für so einen Wildfang wie sie." Akane holte den Hammer aus Sub-space. "Ranma no Baka!" ~W-A-M-M~ Sie traf präzise seinen Kopf und beförderte diesen durch die Bodendielen. Ranma zuckte ein wenig mit Armen und Beinen, und seine Stimme kam gedämpft von unter dem Holz. "Omae ... Kawaiikune ... Otemba!" Tofu: "Das hat er verdient." Jeremy: "Naja ... Sagen Sie, Doktor Ono, könnte Akane's Hammer als zulässige Waffe für die rhythmische Kampfgymnastik gelten?" Tofu: (droht spielerisch mit dem Finger)"Ich habe doch gesagt, du sollst mich Tofu nennen. (wieder ernst) Ich bezweifle es. Obwohl der Überraschungseffekt sicherlich Vorteilhaft gewesen wäre. Sag mal, Akane, wo hast du das gelernt?" Akane: "Das mit dem Hammer? Ich weiß nicht ... Ich mach' es einfach." Tofu: (nachdenklich)"Hmmm..." Jeremy holte sein Naginata hervor. "Sub-space. Eine Art interdimensionale Tasche, in der man alles mögliche verstauen kann." Als nächstes zog er Akane's berühmten Holzhammer hervor. Die Besitzerin staunte nicht schlecht. "Fragt mich aber nicht wie genau das funktioniert. Akane scheint das instinktiv zu machen, ich kann es etwas kontrollieren." Er ließ das Naginata wieder verschwinden und gab Akane den Hammer wieder. Dann wandte er sich an Tofu. "Und wenn Akane ihren Hammer gegen was anderes eintauscht?" Tofu: "In den Regeln steht nicht 'wo' man seine Werkzeuge aufbewahren muß. Theoretisch wäre es mit einer gültigen Waffe erlaubt." Akane: "Unsinn. Ich bin gut genug, das ich diese Kodachi fair besiegen kann. Überhaupt kein Problem für mich. Ich brauche solche Hilfsmittel nicht." Ranma: (vom Boden her)"Das ich nicht lache." Akane trat ihm 'rein zufällig' auf die Finger und ignorierte ihn. Tofu: "Kodachi? Etwa wie in Kodachi Kuno?" Akane: "Ja, genau die. Warum?" Tofu sah sie besorgt an. "Ich hatte bereits einige Mädchen in Behandlung, die mit Fräulein Kuno eine 'Begegnung' im Kampf hatten. Sie neigt dazu, unfair zu kämpfen. Ich an deiner Stelle würde mir Jeremy's Vorschlag noch mal überlegen, und sei es nur als Vorsichtsmaßnahme." Akane: "Selbst wenn, ich kann es nicht steuern wie Jeremy. Der Hammer erscheint immer dann wenn ich ihn brauche." Jeremy: "Das kriegen wir irgendwie hin, da bin ich mir sicher. Aber jetzt solltest du Ranma wieder aufstehen lassen." Kurze Zeit später. Akane hatte für heute genug vom Amaguriken, und übte jetzt auf ihre Weise. Sie hatte einen der Training-Dummies aufgestellt, und schlug und trat auf die hilflose Puppe ein. Jeremy hatte sich auf den Boden der Terrasse gesetzt und sah ihr zu. Man konnte die Kraft hinter ihren Schlägen beinahe spüren. Jeremy: "Sag mal, tut das nicht weh?" Akane stoppte, wischte sich den Schweiß von der Stirn und sah ihn an. "Was? Das Schlagen? Kein Bißchen." Jeremy ging zu ihr rüber und knuffte probeweise in den Dummie. Unter der Strohfüllung verbarg sich massives Holz. "Ich würd' mir ja die Finger brechen wenn ich mit voller Wucht da reinschlagen würde." Akane malätrierte weiter die Puppe. "Ist doch nur Holz. Wenn ich will schlag' ich das kaputt. (Punch, Punch, rechter Haken) Bei den Ziegelsteinen ist das was anderes, dabei muß ich mich konzentrieren. (Ellenbogen-Rückhand-Kombo) Aber das weißt du ja selber wie das ist, Steine zu zerschlagen." Jeremy: "Ich? Bewahre, nein. Ich will meine Hände noch ein wenig behalten." Akane machte wieder eine Pause und sah ihn verwirrt an. "Heißt das, du hast noch nie Steine gespalten?" Jeremy schüttelte den Kopf. "Aber du hast doch ein riesen Loch in die Schulmauer geschlagen." Jeremy: "Das hab' ich nicht reingeschlagen. Da war ein Trick hinter. Eine besondere Technik, wenn man es richtig anstellt kann man Steine damit explodieren lassen. Wenn ich einfach so versuchen würde, wie du Ziegelsteine zu zerschlagen, ich hätte ruckzuck meine Hände in Gips." Akane war erstaunt. Sie hatte Jeremy in eine gehobene Klasse eingeschätzt, jetzt stellte sie fest das er bei weitem nicht so gut war wie sie dachte. Aber noch immer besser als die meisten ihrer Mitschüler. Kein Wunder das sie ihn letztens bei ihren Sparring so schnell besiegt hatte. Akane kam eine Idee. Jeremy war nicht so gut wie sie, er sträubte sich nicht so mit Mädchen zu kämpfen wie Ranma, und er war wesentlich sympathischer als Kuno. Es würde sicher Spaß machen sich mit ihm zu messen, vor allem da er sie nicht mit auf ein Date nehmen wollte wenn er sie mal besiegen sollte. Akane beschloß, ihn auf ein Match in einer Disziplin aufzufordern, in der sie so gut wie unschlagbar war. Akane: "Was hältst du von einer Runde Armdrücken?" Zur gleichen Zeit im Dojo. Tofu bereitete sich innerlich auf eine neue Herausforderung auf seinem Weg zu Kasumi vor, und schloß die Augen. Er fühlte tief in sich hinein, versuchte seine innere Mitte zu finden, und schaltete all' seine Gefühle ab. Tofu: "Ich bin bereit." Ranma: "Bist du sicher?" Tofu: "Ja. Fang an." Ranma zog etwas hervor und hielt es Tofu vors Gesicht. Der Doktor öffnete die Augen. Er erstarrte, als er auf ein Foto von Kasumi blickte. Er ballte die Fäuste das die Knöchel knackten, und die Temperatur sank merklich. Tofu focht einen Kampf mit sich selber. Eine Seite von ihm wollte immer wieder Gaga gehen. Die andere Seite drängte alle Gefühle zurück, er zwang sich das Bild anzusehen. Die Minuten liefen dahin, zäh wie Sirup. Für Tofu schien eine Ewigkeit zu vergehen. Letztendlich verlor er aber den Kampf. Ranma brachte sich schnell in Sicherheit, als sich die Brillengläser des Doktors vernebelten. ############################################################################# Am Abend. Ranma kam ins Wohnzimmer. Von den beiden Vätern war keine Spur zu sehen. Den Geräuschen (und vor allem dem Geruch) nach bereitete Kasumi in der Küche das Abendessen vor. Die beiden anderen Schwestern glänzten durch Abwesenheit. Nur Jeremy war saß am Tisch und laß Manga. Jeremy: (sieht auf)"Hey, wieder da? (stockt) Wie siehst du denn aus?" In der Tat, Ranma machte einen verschwitzten Eindruck. "Hab' mit dem Doc geübt. Mit Fotos von Kasumi. Die Zeit, in der er sich unter Kontrolle hat wir immer länger, aber ganz gepackt hat er's noch nicht. Zweimal hätte er mich fast erwischt." Jeremy: "Du meinst, er wird wieder ..." Er machte eine wischende Geste vor seinem Gesicht. Ranma: "Genau. Und in dem Zustand will ich ihm nicht in die Finger fallen. Nicht das der Doc besser wäre als ich, aber man sollte sich nicht von seiner ruhigen Art täuschen lassen." Jeremy: "Das wollte ich dich sowieso noch fragen. Seit wann ist Tofu ein Martial Artist? Das er jetzt mit Akane trainiert und alles. So kenn' ich ihn gar nicht." Ranma sah ihn ungläubig an. "Was denkst du denn? Er zeigt es zwar nur selten, aber er ist ein Meister in Tai-Chi und Judo. Und was ihm an Kraft fehlt macht er mit Wissen wieder wett." Jeremy staunte nur. Ranma setzte sich neben ihn. "Sieht man ihm nicht an, was? Warum glaubst du ist Happosai nie an Kasumi's Unterwäsche gegangen? (schaut auf Jeremy's Manga) Hey, was liest du da für'n Shojo-Scheiß?" Jeremy klappte den Utena-Manga zu. "Das ist kein Scheiß, sondern ein Sammlerstück. Bei mir ist die Reihe kaum zu kriegen, und als ich den Band zufällig bei Akane im Zimmer hab' stehen sehen mußte ich einfach zuschlagen." Ranma verschränkte die Arme und rümpfte die Nase. "Pah! Mädchenkram." Er sah Jeremy aus den Augenwinkeln an. "Was hast du überhaupt in Akanes Zimmer gemacht?" Jeremy verzog schmerzhaft sein Gesicht. "Armdrücken." Er bewegte den Arm vorsichtig. "Sie hat mir fast das Gelenk ausgekugelt." Akane: "Tut es denn noch sehr weh?" Jeremy und Ranma drehten sich zu ihr um, als sie die Treppe runter kam. Jeremy: "Ach was, ich hätte es wissen müssen das du stärker bist." Ranma stand auf, ging zu Akane rüber und betastete ihren Oberarm. "Hmm, nein, keine Muskeln, nur der übliche Speck." ~Klatsch~ Ranma pellte sich wieder von der Wand. "Die Super-Soba waren es auch nicht, sonst hätte die Mauer mich nicht aufgehalten." Er staubte sich ab und wandte sich Jeremy zu. "Junge, du mußt stärker werden. Es kann doch nicht angehen das dich das Machoweib da (Daumenzeig zu Akane) besiegt." Akane: (krempelt ihre Ärmel hoch)"Du willst wohl Ärger haben?" Ranma: (arrogant)"Meinst du, du machst mir Angst?" Akane sparte sich die Worte und schlug nach ihm. Ranma wich aus. "Viel zu langsam." Während Akane weiter angriff, dirigierte Ranma den Kampf aus dem Zimmer raus in den Garten. "Meine Güte, Akane, Methusalem wäre ja eine Concorde gegen dich." Akane: (wütend)"Halt' still und kämpfe." Ranma: (dreht ihr eine Nase)"Versuch doch mich zu treffen. Ätschbätsch." Jeremy sah den beiden hinterher, wie Akane erfolglos versucht Ranma zu treffen, und Ranma immer Milimetergenau auswich. Wie es aussah würde Akane auf diese Weise doch noch zu ihrem Geschwindigkeitstraining kommen. ############################################################################# Früh am nächsten Morgen. Jeremy blinzelte träge, als ihn die ersten Strahlen der Sonne im Gesicht kitzelten. Er streckte sich unter der Decke und gähnte, dann sah er nach links wo Ranma noch friedlich schlummerte. Das Futon seines Vaters weiter hinten war leer. Ein Blick nach rechts offenbarte einen gefesselten, geknebelten und bewußtlosen Panda. Jeremy verschränkte die Arme hinter dem Kopf und ließ die letzten Tage Revue passieren. Ranma's Ankunft verlief diesmal besser als letztes Mal. Keine ungewollte Verlobung. Kuno kannte den Fluch (und hielt sogar seine Klappe) und verfolgte Ranma nicht, weil dieser nicht 'die glorreiche und ehrwürdige Akane Tendo' mit seiner 'befleckten Anwesenheit beschmutzte'. Ryoga war ebenfalls kein Problem mehr, im Gegenteil. Jeremy hatte das Gefühl das Ranma diesmal einen weiteren Freund und Verbündeten gefunden hatte. Und die Amazonen würden sowieso nie auftauchen. Damit wären zwei von achtunddreißig Bänden erfolgreich überstanden, und wenn Akane ihr morgiges Turnier gewinnt, wäre auch der Kodachi-Arc mit einer erheblichen Verbesserung verlaufen, nämlich ohne das Kodachi sich in Ranma verlieben würde. Band drei geschafft. Hier erkannte Jeremy einen Fehler im Verlauf der Dinge. Er rief sich den Manga noch mal Stück für Stück ins Gedächtnis. Er setzte sich auf und stieß Ranma an. "Hey, Ranma. Wach auf." Ranma: " ~schnarch~." Jeremy: (schüttelt ihn an der Schulter)"Ranma?" Ranma: " ~ronz, ratzepüh~." Jeremy: "Wenn du nicht sofort aufwachst, sage ich Akane das sie für dich Frühstück machen soll." Ranma: (hellwach)"Was? Oh nein. (springt auf) Schnell, wir müssen hier weg." Er begann sich hastig umzuziehen. Jeremy lachte. "Beruhig' dich wieder, das hab' ich doch nur gesagt um dich wachzukriegen." Ranma stoppte mitten in der Bewegung, ein Bein halb in seiner Hose. "Du ..." Er zog seine Hose ganz an und setzte sich auf sein Futon. "Am Samstagmorgen so ein Heckmeck zu machen. Und ich dachte, ich könnte endlich mal ruhig ausschlafen." Er sah seinen Panda/Vater an. "Fast ruhig." Jeremy: "'Tschuldigung. Ich habe mich nur grade gefragt warum der Kampf mit Kodachi schon morgen ist. Soweit ich weiß, müßte das doch erst viel später kommen." Ranma: "Ja, ich war ungefähr schon einen Monat hier, bevor ich die 'Ehre' hatte, dieses verrückte Huhn zu treffen. Das Match, das Akane jetzt hat, ist das letzte Mal soweit ich weiß ausgefallen." Jeremy: "Ausgefallen? Warum?" Ranma: "Nichteinsatzfähigkeit des Furinkaner Teams. Aber das hast du ja verhindert. Und jetzt laß mich noch 'ne Runde schlafen, ja?" Er kroch wieder unter die Bettdecke. Jeremy kratzte sich am Kopf. Jeremy dachte nicht weiter darüber nach, was geschehen war, war geschehen. Er ließ Ranma schlafen, stand auf und ging ins Bad. Nach einer kurzen Morgenwäsche und Zähneputzen zog er sich um, und ging die Treppe runter. Es war erstaunlich still im Haus. Kein Wunder, wenn man bedachte das es früh am Morgen und dazu noch Samstag war. Trotzdem war Jeremy nicht überrascht, als er Kasumi in der Küche fand. Jeremy: "Morgen Kasumi." Kasumi drehte sich um und lächelte ihr Standartlächeln. "Guten Morgen. Hast du gut geschlafen, Jeremy-kun?" Jeremy: "Hab' ich, danke. Und soweit ich sagen kann, Jeremy-chan auch." Kasumi: "Wie schön." Sie wandte sich wieder dem Herd zu und hantierte weiter. "Es kommt nicht oft vor, das ich so früh am Morgen schon Gesellschaft habe. Am Wochenende schlafen die anderen meistens länger." Jeremy: "Ich war schon immer ein Frühaufsteher. Kann ich irgendwie helfen?" Kasumi: "Ja, du könntest die Kartoffeln schälen, wenn du so freundlich wärst." Sie gab ihm einen kleinen Eimer Erdäpfel und ein Messer. Schweigend arbeiteten Beide eine Weile weiter. Jeremy: "Sag mal, wie lange machst du das hier schon? Die Frau im Haus spielen?" Kasumi: "Gute Güte, eigentlich schon immer. Seit Mutters Tod habe ich den Haushalt übernommen. Das ist jetzt fast zehn Jahre her." Jeremy: "Und, bist du glücklich so?" Kasumi: "Aber ja. Jemand muß es machen, und Nabiki oder Akane würden es nicht schaffen. Und Vater, nun, Vater auch nicht." Sie wandte den Kopf zu Jeremy und lächelte schmal. "Da bleibe nur noch ich über, oder?" Jeremy legte Messer und Kartoffel zur Seite und sah sie fest an. "Ich meinte nicht was du machen 'mußt', sondern was du 'willst'. Hattest du nie das Bedürfnis einfach mal du selbst zu sein, dein eigenes Leben zu leben, zu machen was 'du' willst?" Kasumi stand weiterhin mit dem Rücken zu ihm, aber man sah das sie ihre Schultern etwas hängen ließ. Ihre Stimme klang gedämpft. "Ja, es gab mal so eine Zeit. Aber ich mußte mich zwischen meinem Leben, und meiner Familie entscheiden." Sie straffte sich, drehte sich um und setzte wieder ihre optimistische Miene auf. "Reden wir nicht mehr darüber. Ich habe mich daran gewöhnt und es ist-" Das ~Ding-Dong~ der Türklingen schnitt ihren Satz ab. Sie wischte sich die Hände in der Schürze ab und ging aus der Küche. Zu Jeremy sagte sie "Kannst du das Gemüse vom Feuer nehmen wenn es kocht? Ich schaue nur schnell wer da ist." Jeremy nickte und Kasumi verschwand. Ein paar Augenblicke kam sie mit einem Paket wieder. "Das hat eine Freundin von Akane für sie abgegeben. Ein nettes Mädchen." Sie stellte den Karton ab, öffnete ihn und holte einen Teller mit Plätzchen heraus. "Wie aufmerksam, Gebäck. Da wird Akane sich aber freuen." Jeremy: "Komisch. Von wem ist es denn?" Von draußen kommender Lärm und Gezeter ließ sie beide aufschauen. Genma's Stimme: "Wie kannst du es wagen deine Vater wie einen Rollbraten zu verschnüren, undankbarer Bengel?" Ranma's Stimme: "Es ist Samstag, und ich will ausschlafen. Jetzt laß mich in Ruhe!" Genma's Stimme: "Nichts da. Du vernachlässigst dein Training schon genug. Bereite dich vor." Schmerzhaft klingende Geräusche folgten. Kasumi und Jeremy wandten sich wieder ihrem Thema zu. Kasumi: "Ich weiß nicht. Aber sie hat einen netten Eindruck gemacht. Sie hat gesagt, das sie Akane für morgen viel Glück wünscht, und das sie die Kekse genießen solle." Jeremy schaute mißtrauisch auf den Teller, dann in den Karton. Ein Brief war noch drin, sowie eine schwarze Rose. Jeremy: "Das war keine Freundin von Akane, das war ihre morgige Gegnerin. Und so wie ich sie kenne sollten wir tunlichst die Finger von den Plätzchen lassen. Da ist sicher was reingemixt." Kasumi stellte hastig den Teller ab und hielt die Hand vor den Mund. "Gute Güte." Jeremy: "Ich würde eher 'Schöne Scheiße' sagen. Wir sollten das Zeug wegschmeißen." Sein Blick fiel aus dem Fenster, wo Ranma und Genma sich noch immer schlugen. Ihrem Aussehen nach hatten Beide bereits ein Treffen im Teich hinter sich. Jeremy: "Oder vielleicht doch nicht. (fieses Grinsen) Ich hab' da so eine Idee..." Das Frühstück verlief ruhig. Bis auf das Ranma und Genma ihr Essen inhalierten, und gleichzeitig versuchten dem anderen den Teller leerzuräumen, heißt das. Sämtliche Hausbewohner minus Nabiki waren am Tisch anwesend. Jeremy sprach auf ihr Fehlen an. "Wo ist eigentlich Nabiki?" Akane: "Als ich joggen gegangen bin war sie noch am schlafen." Kasumi: "Am Wochenende schläft sie gerne in den Tag hinein. So gegen Mittag werde ich noch mal nach ihr sehen." Ranma zankte sich mit seinem Vater leise weiter, sonst sagte keiner mehr was. Als Kasumi die Teller abräumte ging Jeremy auch in die Küche. Er kam mit dem Teller Plätzchen wieder und hielt ihn Genma hin. "Du siehst noch hungrig aus. Möchtest du?" Gierig griff Genma zu und stopfte sich eine Handvoll in den Mund. Genma: "Danke. Du ~mampf~ hast wenigsten Respekt vor ~mampf~ den Älteren, ganz im Gegensatz ~schluck~ zu anderen." Er schielte auf Ranma. Ranma griff auch nach dem Gebäck. "Hey, du Vielfraß, laß'mir gefälligst was übrig." Genma unterbrach die vorschnellende Hand seines Sohnes, gleichzeitig zog Jeremy den Teller weg. Ranma: (zu Jeremy)"Was soll das? Bist du krank?" Jeremy: "Nein, und ich möchte auch nicht das du es wirst." Ranma runzelte die Stirn, ignorierte Jeremy und wollte wieder nach dem Teller greifen, aber Genma hatte bereits alles aufgefuttert und leckte sich nun die Finger ab. Genma: "Hmmmm, das war nicht schlecht. Vielleicht ein etwas komischer Beigeschmack, aber-" Er stoppte mitten im Wort und schlug die Hand vor den Mund. Sein Gesicht färbte sich grün. Dann blau. Dann gelb. Dann violett mit roten Punkten. Dann kippte er mit einem herzerweichenden Stöhnen hintenüber. Alle starrten. Kasumi: "Gute Güte! Ob ich Doktor Tofu anrufen sollte?" Ranma trat vor und stieß seinen reglos daliegenden Vater mit dem Fuß an. "Nein, Pop ist zäh, der fängt sich wieder. Aber ihr hättet mich warnen sollen das ihr Akane in die Küche gelassen habt." Akane: (entrüstet)"Iiiich? Was habe ich damit zu tun?" Soun schien endlich begriffen zu haben und fing an zu flennen. "Waaaah! Mein armer alter Freund." (Schluchzer #58) Ranma: "Ja, du. (deutet anklagend auf Genma) Schau nur was du angerichtet hast." Akane lief rot an im Gesicht. Wenn sie etwas nicht ausstehen konnte, dann war es wenn jemand ihre Figur oder ihre häuslichen Fähigkeiten kritisierte. (Gleich danach kam Tatewaki) Sie stapfte auf Ranma zu und setzte eine Spezialattacke des Musabetsu Kakuto Tendo Ryu ein: Den 'Big Bad Boot'. "Ranma no Baka!" ~Krach~ Soun: "Waaaaaah! Mein schönes Dach." (Schluchzer #63) Man konnte Ranma noch rufen hören "Omae Kawaiikune Otembaaaaa...", dann holte ihn die Schwerkraft wieder ein und er landete zielsicher im Gartenteich. Jeremy: "Kasumi? Vergiß den Arzt. Ruf lieber einen Handwerker." ############################################################################# Zum Glück, oder soll ich sagen leider, überlebte Genma. Ranma und Akane hatten ihn zusammen zu Tofu getragen, und der Doktor hatte ihm den Magen wieder ausgepumpt. Genma kam später alleine wieder, und Jeremy nahm an das die anderen Beiden mit Tofu weitertrainierten. Er nahm sich endlich mal die Zeit und erkundete Nerima genauer, und kaufte bei der Gelegenheit einen Hammerersatz für Akane, den sie beim Gymnastikmatch benutzen konnte. Am Abend waren alle wieder beisammen, und auch das Dach war repariert. Auch der Sonntag Vormittag kam und ging, und am Nachmittag fanden sich Akane, Ranma, Tofu und Jeremy in der Turnhalle des bevorstehenden Kampfes ein. Nabiki war ebenfalls dort, schloß Wetten ab und ging ihren Beschäftigungen nach. In Akane's Vorraum der Turnhalle. Auf dem Tisch in der Mitte des Raumes stand ein eingepacktes Geschenk, schön mit Schleife und so. Akane staunte und öffnete es. Im Inneren war ein Strauß aus schwarzen Rosen. Ranma klappte hastig den Deckel wieder zu. "Nicht Atmen. Nicht niesen." Mit spitzen Fingern holte er eine Blume heraus und tauchte sie ins nebenstehende Aquarium. Die Fische im Becken hörten auf sich zu bewegen und schwammen bald mit dem Bauch nach oben an der Wasserfläche. Tofu: "Gift?" Akane knirschte mit den Zähnen. Ranma: "Nein, Schlafmittel. Ich dachte mir schon das da was faul ist. Nichts anfassen, ich bin gleich wieder da." Er lief aus dem Raum. Jeremy wunderte sich was ein Aquarium in der Umkleide zu suchen hatte. Akane: (angepißt)"Ich werde sie ... Ich werde ... Ich weiß noch nicht, aber irgendwas wird mir schon einfallen." Ranma kam wieder. Er holte eine Plastiktüte hervor und stopfte die Rosen hinein. "So, das hätten wir." Tofu: "Was hast du damit vor?" Ranma: (grinst)"Kodachi ihre eigene Medizin schmecken lassen." Akane: "Nichts da. Das ist eine Sache zwischen ihr und mir, du wirst dich da nicht einmischen. Und jetzt raus, ich will mich umziehen." Sie schob die drei Männer aus der Umkleide und schloß die Tür. Jeremy und Tofu gingen zu ihren Plätzen auf der Tribüne, Ranma ging zum Ring. Er sah sich vorsichtig um, und als grade keiner schaute schob er die Tüte mit den Rosen unter die Kampffläche. Akane kam in ihrem Gymnastikanzug aus der Umkleide. Neben ihr öffnete sich eine Tür und ihre Konkurrentin trat heraus. Kodachi: (wundert sich)"Nanu, du bist noch wach?" Akane: "Sieht so aus. Wenn du glaubst das du mich mit solchen simplen Methoden ausschalten könntest, hast du dich geschnitten." Kodachi: " ~OHOHOHOHO!~ Du hast bis jetzt nur Glück gehabt, aber das wird sich gleich ändern. Ich wünsche dir Hals- und Schädelbruch." Akane versuchte Kodachi mit ihren Blicken zu erwürgen. Leider erfolglos. Beide gingen zur Kampffläche und stiegen in den Ring. Das Licht in der Halle wurde herabgedimmt. Ein Ansager betrat die Fläche und wurde von einem Spotlight beleuchtet. Ansager: (mit Mikrophon)"Laaaadies aaand Geeentlemeeeen. Ich begrüße Sie zu unserem zehnten Wettkampf in rhythmischer Kampfgymnastik. In der einen Ecke unsere Favoritin: Die großartige, fabelhafte, ungeschlagene, einzigartige Koooooodachi Kuuunoooooo." Spotlight auf Kodachi, welche ihre Hände in einer Siegespose über dem Kopf winkt. Ansager: "In der anderen Ecke, die Herausforderin. Als Vertretung für das Furinkan Team begrüße ich: Aaaaaaakaneeeeee Teeeendoooooo." Spotlight auf Akane. Sie fühlt sich etwas unwohl, als die Blicke der Menge auf ihr ruhen. Ansager: "Fräulein Tendo ist neu in dieser Sportart, das heißt aber nicht das sie erfahrungslos daherkommt. An ihrer Schule gilt sie als ungeschlagen im Hand-zu-Hand Kampf, und ich kann Ihnen einen interessanten-" ~bonk~ Ein Gummiball traf den Ansager am Kopf. Kodachi: "Idiot. Komm' zur Sache." Ansager: "Ähm, ja. Also, Ladies and Gentlemen, die Disziplin dieses Turniers ist Kampfgymnastik. Das bedeutet, es darf weder mit der bloßen Faust geschlagen, noch mit Füßen getreten werden. Wer es dennoch tut wird verwarnt, bei drei Verwarnungen hat man verloren. Gewonnen hat, wer als letzter stehen bleibt. Der Kampf wird ausschließlich mit Turngeräten bestritten, wie zum Beispiel den Kegel, das Band, der Reifen oder-" ~KLONG~ Diesmal war es ein eiserner Amboß der ihn verstummen ließ. Kodachi: "Schwätzer. (wendet sich Akane zu) Genug geredet. Ich eröffne hiermit den Kampf." Ohne Vorwarnung ließ Kodachi ihr Band wie eine Peitsche schnappen, und zwang so Akane in eine Ecke zu weichen. Kodachi: "Halt still, dann mache ich es kurz und schmerzlos." Akane: "Das ich nicht lache. Du und welche Armee?" Sie wollte nach Kodachi's Band greifen, aber diese zog es hastig zurück und schlug aus der anderen Richtung zu. Akane's Gymnastikanzug hatte plötzlich an der Hüfte einen tiefen Einschnitt, glücklicherweise unblutig. Akane knirschte mit den Zähnen und griff nach ihrem eigenen Band. Ein heftiges Duell entbrannte, beide Kontrahentinnen wirbelten die Schleifen durch die Luft das es nur so zischte. Schließlich kam es wie es kommen mußte, und die Bänder verknoteten sich. Kodachi grunzte etwas, trennte ihr Band kurz vor dem knoten ab und schlug Akane damit auf dem Kopf. Jedenfalls sah es so aus, in Wirklichkeit schlug sie mit einem Holzstock zu. Akane: "Aua. Hey, das gilt nicht, du schummelst." Kodachi: "Ohohohohoho. Alles ist erlaubt, man darf den Gegner nur nicht direkt berühren." Akane: "Na gut, wenn du es so haben willst... (dreht sich Ranma um) Einen Reifen, schnell." Akane fing den Hulahupreifen auf und riß ihn an einer Stelle auseinander, dann warf sie ihn wie einen Bumerang nach Kodachi. Der Schlauch wickelte sich um Arme und Oberkörper der Kuno. Akane: "Na, immer noch siegessicher?" Kodachi grinste nur und machte eine ruckartige Bewegung. Die Reifenteile fielen wie aufgeschnitten von ihr runter. "Freu' dich nicht zu früh, wir fangen erst an." Sie hielt plötzlich ein paar scharfe, nagelähnliche Gegenstände zwischen den Fingern. Akane erkannte die Gefahr und und wich aus als Kodachi nach ihr warf, die kleinen Ninjapfeile bohrten sich in einen der Eckpfosten des Ringes. Kodachi: "Du hast mehr Glück als Verstand. Aber jetzt beenden wir es. Lerne den Schrecken des 'Schlages der tausend Kegel' kennen." Wie auf ein Stichwort warf Kodachi's Helferin ihr eine Gymnastikkeule zu. Kodachi fing sie auf und sprang vor. Akane fand sich plötzlich in der Defensive, es schien wirklich so als ob Kodachi mit tausend Keulen zuschlug. Dank ihres Trainings mit Ranma schaffte sie es aber die meisten Schläge abzuwehren. Kodachi hatte nicht mit so einer Reaktion gerechnet, und Akane's Geschwindigkeit brachte sie aus dem Konzept. Das Publikum staunte nicht schlecht, als ihr anstatt einem gleich zwanzig Kegel aus der Hand fielen. Akane: "Jetzt reicht's! Ball!" Ein Gummiball kam in den Ring geflogen. Akane sprang hoch, und schmetterte mit aller Kraft den Ball in Richtung Kodachi. Und Akane hatte viel Kraft. Wie eine Kanonenkugel schoß er auf die Gymnastikerin zu. Sie schaffte es nur knapp auszuweichen, und der Ball fegte ein paar Zuschauer von ihren Stühlen. Kodachi: "So, du magst also Ballspiele? Kannst du haben. (ruft) Spezialball Nummer Drei!" Kodachi fing ihre neue Waffe auf und grinste, dann warf sie ihn Akane vor die Füße. ~Boom~ Eine große Staubwolke nebelte den Ring ein, nur noch die Siluetten der Kämpferinnen waren zu sehen. Akane hustete kräftig, während Kodachi etwas am Rand des Ringes entgegennahm. Als sich die Sicht wieder klärte, machte Akane einen leicht zerzausten Eindruck. Kodachi stand am anderen Ende und hielt einen weiteren Ball in den Händen. Kodachi: "Du bist wirklich hartnäckig. Ich muß wohl 'schwerere' Geschütze auffahren." Sie hob den Ball über den Kopf und warf ihn mit beiden Händen und sichtlicher Anstrengung nach Akane. Diese wollte ihn auffangen, wurde aber von dem Aufprall nach hinten in die Ringbegrenzung geschleudert. Kodachi: "Ohohoho! Findest du nicht auch das Zement viel besser in die Bälle paßt als Luft?" Akane: (rappelt sich auf)"Sicher. Aber ich bin ja nett, und gebe dir dein Schätzchen wieder zurück." Sie schwang sich auf die andere Seite der Gummibänder, welche den Ring begrenzten (was nicht heißt das sie den Ring verlassen hätte), schnappte sich den Betonball und spannte ihn zwischen die Bänder wie eine gigantische Steinschleuder. Kodachi quietschte erschrocken, und zog eine weitere Kampfschleife hervor. Als Akane losließ, schwang sie ihr Band und schnappte sich einen Tisch von außerhalb des Ringes. Stein und Holz trafen aufeinander. Es gab eine menge Sägespäne, und der Tisch war nicht mehr als solcher zu erkennen, aber Akane's Geschoß wurde abgelenkt und flog durch die Decke der Turnhalle in Richtung Himmel. Kodachi machte keine Pause und holte sich mit Hilfe ihres Bandes ein weiteres Hilfsmittel. Diesmal klaute sie dem Ringrichter die Glocke, mit der er die einzelnen Runden beendete. Akane wich zur Seite aus. Die nachfolgende Holzbank kickte sie mitten entzwei. Akane: "Wer hat dir erlaubt das alles zu benutzen? Das ist gegen die Regel." Kodachi: "Du kannst dich ja beschweren. Aber erst nachdem du verloren hast." Das nächste Objekt, mit dem Kodachi angriff, war ein Kessel mit kochendem Wasser (wo auch immer der herkam). Akane schaffte es zwar dem Kessel auszuweichen, verbrühte sich aber an dem Inhalt. Akane: "Uaaaaa! Heiß! (hält sich den Arm und blitzt Kodachi an) Es reicht. Jetzt bist du fällig." Kodachi: "Und was willst du tun? Du kannst mich nur durch ein K.O. oder ein 'Ring Out' schlagen, und das Eine ist so unwahrscheinlich wie das Andere." Akane: "So? Meinst du? Paß mal auf wie schnell du draußen bist." Akane sammelte ihre Wut und stellte sich vor, das sie Kodachi mit ihrem Hammer plätten würde. ~Twipp~ hielt sie eine Mega-Version eines Kegels in den Händen. Sie hatte nicht vorgehabt diese Waffe zu benutzen, aber jetzt war sie doch dankbar dafür. Jeremy hatte es irgendwie geschafft, ihren Hammer durch diese Riesengymnastikkeule zu ersetzen. ~Kla-dusch~ Kodachi segelte im hohen Boden davon. Anstatt sich aber Sorgen zu machen lachte sie nur. Das Thema 'Ring Out' gab es für sie nicht, der Ring befand sich immer da wo sie ihn brauchte. Sie zog eine kleine Pfeife hervor und blies hinein. Kodachi war so überrascht das sich der Ring nicht bewegte, das sie vergaß sich in der Luft zu drehen und unsanft mit dem Kopf voran auf dem Boden landete. Akane wischte sich den Schweiß von der Stirn und kletterte erschöpft aus dem Ring. Unten warteten bereits Tofu, Ranma und Jeremy um ihr zu gratulieren, Nabiki war inzwischen beschäftigt ihre Gewinne zu kassieren. Akane lief auf ihre Freunde zu, sie strahlte über ihr ganzes Gesicht. "Gewonnen, gewonnen." Vor Freude fiel sie dem Doktor um den Hals. "Ohne Sie hätte ich es nie geschafft." Tofu: "Ja, das hast du wirklich gut hinbekommen. Ich gratuliere." Akane ließ Tofu los und umarmte Ranma. "Dir auch Danke. Ohne dein Schnellig- keitstraining hätte ich es nicht geschafft." Ranma erstarrte. Akane ebenfalls, als sie merkte was sie da grade tat. Beide verharrten einen Augenblick in dieser Position, dann waren sie blitzschnell auseinander und schauten verlegen voneinander weg. Beide scharrten mit den Füßen, und schielten zum jeweils anderen. Ihre Blicke trafen sich, hastig schauten sie wieder weg. Kodachi inzwischen hatte sich wieder aufgerappelt. Sie kochte vor Wut. Hatte diese Tendo es doch tatsächlich gewagt sie zu besiegen. Aber sie würde schon noch klarstellen, wer hier das letzte Wort hatte. Die Verrückte sah Akane bei ihren Freunden stehen. Sie griff ein paar ihrer Rosen und warf sie wie Dartpfeile nach ihr. "OHOHOHOHOHO! Du wirst es noch bereuen dich mit der schwarzen Rose von St.Hebereke angelegt zu haben." Akane drehte sich in Richtung des Gelächters und sah die Geschosse auf sie zufliegen. Sie wollte ausweichen, fühlte sich aber plötzlich hochgehoben, dann schien der Boden unter ihr wegzustürzen. Die Rosen stachen einige Zentimeter in den Holzboden, wo grade noch Akane gewesen war. Ranma setzte sie vorsichtig am anderen Ende der Halle wieder ab. Kodachi schaute sich hastig nach ihrem so plötzlich verschwundenen Opfer um, dann erblickte sie Akane am gegenüberliegendem Ende der Halle. Sie zog eine weitere Rose hervor, aber kam nicht dazu sie zu werfen. Jeremy schlug Kodachi die Blume aus der Hand als sie grade ausholte. "Erstens hast du verloren, also bleib auch unten..." Er drehte Kodachi die Arme auf den Rücken. "...Zweitens nimmt man, wenn überhaupt, 'rote' Rosen zum schmeißen..." Er packte sie an der Hüfte und hob sie an. "...Und drittens darf das sowieso nur Tuxedo-Mask." Jeremy ließ sich hintenüber kippen und riß Kodachi mit sich. Er bog sein Kreuz durch, so das er hart mit dem Kopf aufschlug. Mit Kodachi's Kopf, nicht mit seinem. Die Gymnastikerin versank in seliger Ohnmacht. ############################################################################# Auf dem Heimweg. Die Sonne stand bereits am Horizont, und die Schatten wurden länger. Nabiki war noch immer dabei ihr Geld zu zählen. Ranma lief wie gewohnt auf dem Zaum und warf Akane unauffällige Blicke zu. Akane tat das Gleiche umgekehrt. Tofu blieb an der Straßenkreuzung stehen. "Hier trennen sich unsere Wege. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend." Ranma: "Wieso trennen? Kommen Sie doch mit. Ich bin mir sicher, niemand hätte etwas dagegen wenn Sie mit uns zu Abend essen, und Kasumi's Soufflets sind ein Gedicht." Tofu: "Ka-Ka-Ka- ... Also ich weiß nicht ob ich dazu schon in der Lage bin." Ranma: (hüpft von Zaun)"Ach kommen Sie, das schaffen Sie schon. (zieht Tofu in Richtung Tendo's) Nicht wahr, Akane, Jeremy, es währe doch nur fair wenn wir den Doc einladen, nach allem was er für und getan hat?" Nabiki: "Solange er sich am Kostgeld beteiligt ist es mir egal." Akane: "Oneechan! (sanft zu Tofu) Ranma hat recht. Ich habe Ihnen so viel zu verdanken, Sie müssen mitkommen." Tofu ließ sich überreden. Die Fünf kamen bald beim Haus an. Kasumi wartete schon in der Tür. Kasumi: "Oh, hallo Akane. Erzähl, wie ist es verlaufen?" Akane: (Macht Daumen nach oben)"Ich habe natürlich gewonnen. Es macht doch nichts das wir Tofu zum Essen eingeladen haben, oder?" Kasumi: "Gute Güte, natürlich nicht. (verbeugt sich zu Tofu) Sie sind herzlich eingeladen." Tofu starrte ins Leere. Ranma schlug ihn mit der flachen Hand an den Hinterkopf. Tofu: (fängt sich wieder)"Da-da-danke schön, nur keine Umstände." Kasumi lächelte ihr typisches Lächeln. "Aber nicht doch. Ich freue mich immer wenn ich nette Gäste habe." Alle betraten das Haus. "Sagt, findet ihr nicht auch das es schon sehr kalt für diese Jahreszeit ist?" Ranma, Jeremy, Akane sahen zu Tofu, welcher sich nach Kräften bemühte die Fassung zu wahren. Dann sahen sie zu Kasumi und schüttelten kollektiv den Kopf. Kasumi: "Hmm, ich glaube aber es ist doch besser wenn ich die Heizung anstelle. Ihr könnte euch ja schonmal an den Tisch setzten." Die Heizung half nichts. Auch nicht der zusätzliche Heizlüfter. Langsam aber sicher überzogen sich die Wände des Zimmers mit Frost, und an den Fenstern bildeten sich Eisblumen. Soun ging in Heuler #176: Mein Haus friert ein und ich kann nichts dagegen tun. Tofu hielt sich. Ein paar Mal wurde es ziemlich knapp, aber während des ganzen Abends drehte er nicht durch. Später, als die anderen langsam daran dachten zu Bett zu gehen (schließlich ging am nächsten morgen die Schule wieder los) hatte sich seine Brille immer noch nicht zugenebelt. Im Gegenteil, er konnte mittlerweile sogar mit Kasumi sprechen ohne ständig zu stottern. Akane schlich im Pyjama noch mal nach unten. In der Küche brannte immer noch Licht. Still sah sie durch die Tür. Dort saß ihre Schwester im dicken Wintermantel, ihr gegenüber Tofu Ono. Tofu sagte etwas, und Kasumi lachte leise. Beide sahen zufrieden aus, vor allem Kasumi's Augen glänzten vor Freude. Akane ließ den Kopf hängen. Sie wischte sich eine Träne aus dem Gesicht und schlich nach oben. ############################################################################# Weit entfernt von Nerima, irgendwo in China, in einem abgelegenen Dorf namens Joketsuzoku... Die Ältesten der Amazonen waren zusammengekommen, mit einigen der besten Kriegerinnen des Dorfes, um auszuwählen wer Jessica verfolgen sollte. Wer sie hinrichten sollte, weil sie angeblich im Besitz von wertvollem Amazoneneigentum war. Lotion: *Ich will nicht.* Leider erwies sich die von Mascara vorgeschlagene Person als unwillig. Mascara: *Woher dieser plötzliche Sinneswandel? Vor zwei Wochen warst du doch noch ganz versessen darauf, Jessica umzubringen?* Lotion: *Ich wollte sie umbringen, weil sie zwischen mir und meinem zukünftigen Ehemann stand. Nur weil sie euch einen dummen Spiegel geklaut hat, laufe ich ihr doch nicht quer über den Globus hinterher.* Cologne: *Dummes Kind. Was du als 'Dummen Spiegel' bezeichnest, ist ein magisches Relikt, welches in den falschen Händen zu einer Bedrohung für die ganze Welt werden könnte. Vor mehr als drei Jahrhunderten wurde es uns anvertraut, und außer den Frauen von Nyuchezuu darf kein lebendes Wesen von seiner Existenz wissen.* Beistehende Amazone: *Verzeiht die Frage, Kuh-Lon, aber rechtfertigt der Besitz des Spiegels Jessica's Tod? Jeder weiß 'wer' ihn damals gestohlen hat, Jessica trifft keine Schuld daran.* Mascara: *Unter normalen Umständen hättest du recht, aber wir haben begründeten Verdacht, das Jessica den Nanban-Spiegel schon 'benutzt' hat.* Ein Raunen ging durch die Reihen der älteren Kriegerinnen. Mascara: *Ihr versteht also, wir sind gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen. Es wäre sicher nicht gut für den Ruf einer Kriegerin (seitenblick zu Lotion) eine solche Aufgabe abzulehnen.* Lotion überlegte eine Zeitlang. Sie hatte keine Lust in der Weltgeschichte herumzureisen. Aber vielleicht könnte sie ja einen Vorteil für sich herausschlagen? *Wenn ich Jessica verfolge, und zufällig auf Hibiki stoßen sollte, würde etwas dagegensprechen ihn zum Mann zu nehmen?* Mascara: *Tu wie dir beliebt. Aber ich bezweifle das er dich freiwillig besiegen wird, der Junge hat genug Ausdauer um dir lange genug auszuweichen bis du vor Erschöpfung zusammenbrichst.* Andere Amazone: *Wenn Lo-Xion Jessica umgebracht hat wird Ryoga sie wahrscheinlich mit Begeisterung besiegen. (zu Lotion) Nur hast du dann nichts mehr davon, weil du dann Mus bist.* Allgemeines Lachen folgte. Lotion knirschte mit den Zähnen. *'Er' braucht 'mich' nicht zu besiegen. Ich werde ihn zum Tanz der Verbindung auffordern und 'ihn' besiegen. Wenn er erst nach unseren Gesetzten mit mir verheiratet ist wird sich der Rest von selbst ergeben.* Die anderen Amazonen verdrehten die Augen. Es war verständlich, den von ihr ausgewählten Partner zu bekommen, aber bei Lotion artete das schon in eine Manie aus. Cologne: *Dann dürfen wir das als Annahme verstehen?* Lotion: *Ich 'will' diesen Ryoga. Es ist mir egal ob ich nebenbei noch jemanden umbringen muß oder nicht.* Mascara hüpfte auf ihrem Gehstock näher und sah Lotion eindringlich in die Augen. *Wenn du gehst wird deine Hauptpriorität Jessica sein. Nicht Ryoga. Wenn wir erfahren sollten das du deine Aufgabe nicht ernst nimmst...* Sie ließ die Drohung offen in der Luft hängen. Lotion schaute nur gelangweilt. Mascara: *Und um sicher zu gehen, das du dich an die Regeln hältst, wird dich jemand begleiten.* Lotion war mehr als nur etwas erschrocken. Mascara: *Nein, aber dein Gesicht spricht eine deutliche Sprache.* Lotion: *Ich ... ich ...* Cologne: *Genug! Du wirst deine Sachen packen und morgen losziehen. Meine Urenkelin wird dich begleiten.* Shampoo hatte der Versammlung bislang still beigewohnt. Sie sah überrascht auf. *Ich? Aber-* Cologne: *Kein Aber. Du bist eine der besten Kämpferinnen, auch über deine Altersklasse hinaus, und ich habe vollstes Vertrauen in dich. Wenn Lotion scheitert, aus welchem Grund auch immer, wirst du ihre Aufgabe übernehmen.* Shampoo war nicht begeistert. Sie betrachtete Jessica als Freundin, und verstand auch nicht was so schlimm daran sein sollte was Jessica getan hatte. "Großmutter, ich bezweifle das ich für diese Aufgabe geeignet bin. Ich bitte darum das ein Anderer gewählt wird.* Cologne: *Mein Entschluß steht fest.* Shampoo: (senkt traurig den Kopf)*Dann werde ich gehen.* Mascara: *Gut. Ich denke damit wäre alles geklärt. Lo-Xion und Xian-Pu werden sich morgen auf die Reise nach Japan machen. Jessica hat öfters erwähnt das sie zur Landeshauptstadt gehen wird, in einen Teil namens Nerima. Dort solltet ihr zuerst suchen. Als Kämpferin wird sie in einem der dortigen Dojos oder Kampfsportschulen zu finden sein. Habt ihr alles verstanden? (Shampoo/Lotion nicken) Dann dürft ihr euch entfernen.* Lotion stopfte ärgerlich ihre Sachen in den Seemannsbeutel. Wie konnten die Anderen es wagen, einfach über sie hinweg zu entscheiden? Nun mußte sie in ein fremdes Land reisen, nur um diese blöde Tussie zu bestrafen. Nicht das sie ein Problem damit hätte, was sie 'wirklich' störte war, das sie sich nicht nebenbei auf die Suche nach diesem Prachtexemplar von Mann, namentlich Ryoga, machen konnte. Die Anderen schickten Shampoo mit ihr los, ausgerechnet Shampoo, dieser so verflixt traditionsbewußte Liebling des Dorfes. Sie pfefferte den Rucksack in die Ecke, als ob dieser Schuld an allem wäre. *Warum Xian-Pu, verdammt? Jessica interessiert mich einen Dreck, aber wenn diese dumme Petze dabei ist kann ich Ryoga vergessen.* Eine zweite Person betrat das Zimmer. Sie hatte blaues Haar wie Lotion, war aber älter. *Nun beruhige dich erst mal. Vielleicht kannst du Xian-Pu's Anwesenheit zu deinem Vorteil nutzen.* Lotion: *Und wie soll ich das machen, Mom? Xian-Pu wird mir auf die Finger schauen bis ich Jessica erledigt habe, und mich dann zurückschleppen ohne mir Zeit für Ryoga zu lassen.* Lotion's Mutter: *Sag mir eins, Kind. Wie hast du vor Hibiki an dich zu binden?* Lotion: *Ich weiß noch nicht. Entweder ihn im Tanz der Verbindung zu besiegen, oder mich von ihm besiegen lassen und ihm den Kuß der Heirat zu geben. Warum?* Lotion's Mutter: *Du glaubst wirklich, er wird dich besiegen, nachdem er unsere Gesetze kennt? Ich denke nicht. (setzt sich auf Lotion's Nachtlager und bedeutet ihr es ihr gleich zu tun) Und 'du' kannst 'ihn' auch nicht besiegen. nicht mal ich könnte das. (Pause) Aber Xian-Pu ist gut genug dafür.* (Anm.d.Autors: Stimmt zwar nicht, aber das kann die Mutter nicht wissen.) Lotion: *Und was habe ich davon das sie ihn besiegen kann? 'Ich' will ihn heiraten.* Lotion's Mutter: *Und 'du' wirst ihn auch besiegen. Jedenfalls wird Hibiki das glauben.* Sie holte ein Medaillon mit einer dünnen Kette hervor. Es war schwarz, bis auf den goldenen Rand und die Wölbung in der unteren Hälfte. Lotion stockte der Atem. *Lucia's Amulett.* Lotion's Mutter nahm die Hände ihrer Tochter und legte das Medaillon hinein. *Einige dich mit Xian-Pu. Während du dich um Jessica kümmerst, wird sie an deiner Stelle Ryoga besiegen.* Lotion wollte protestieren, aber ihre Mutter brachte sie zum schweigen. *Es ist die einzige Möglichkeit. Sieh ein, du bist nicht gut genug. Überrede Xian-Pu dir zu helfen, und wenn 'du' Ryoga erst mal den Kuß der Heirat gegeben hast, werden dir sicherlich die anderen Frauen zur Seite stehen um ihn als deinen Ehemann einzufangen.* Sie erhob sich. Lotion schaute auf das Amulett, dann zu ihrer Mutter. Sie nickte. Die Mutter lächelte und verschwand. Lotion saß noch einen Moment da, Dann packte sie entschlossen Lucia's Amulett. Der Plan war gut, und wenn sie Shampoo überreden könnte, würde er funktionieren... Fortsetzung folgt... ############################################################################# Anmerkung des Autors: Ich sollte meine Kapitel kürzer halten. Naja, egal. Bevor ihr jetzt anfangt, und entweder Jeremy oder Nabiki für ein Arschloch haltet, laßt mich erklären. Niemand ist perfekt. Jeder macht Fehler. Verschiedene Ansichten können zu Mißverständnissen führen, und wir alle sind ein wenig schwarz und weiß gemischt. Sowohl Jeremy als auch Nabiki hatten ihre Gründe so zu handeln wie sie es taten. Und letztendlich hat sich ja noch alles aufgeklärt, oder? Außerdem, wenn Jeremy keine Schwächen hätte, würde es dann nicht sehr schnell langweilig werden? Trotzdem glaube ich nicht, das ich in näherer Zukunft noch so eine Charakter- studie schreiben werde. (Auch wenn meine Deutschlehrerin ihre helle Freude daran haben würde) Auch sind sich in diesem Kapitel Tofu und Kasumi nähergekommen. Leider auf Kosten eines anderen Herzens. Aber Akane ist das letzte Mal auch über ihre erste Liebe hinweggekommen, und nun wo sie ungebunden ist, wird Ranma es schaffen das sie auf ihn aufmerksam wird? Es könnte nun so friedlich weitergehen in Nerima, doch Ärger und Ranma sind nie weit von einander entfernt. Nicht nur ist eine Bedrohung aus China unterwegs, auch andere unliebsame Bekannte aus Ranma's letzem Leben hier werden wieder auftauchen. Mögt ihr die Story? Liebt ihr die Story? Haßt ihr die Story? Haßt ihr mich? Laßt es mich wissen. Sinnvolle Kritik, Kommentare und Hinweise werden dankend angenommen. Nicht sinnvolle Kritik, Beleidigungen und dummes Gerede wird ignoriert. Über Todesdrohungen wird gelacht. Briefbomben werden für langweilige Momente aufgehoben. Schreibt an Mark_Soul@gmx.de oder in die Comments-Box. Bis dann. Kapitel 9: (k)Ein Kuß auf dem Eis --------------------------------- Früh am Montagmorgen. Außer Kasumi war um diese Uhrzeit noch niemand auf den Beinen. Heute war das anders. Akane lag schon lange wach, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, und dachte nach. Gestern Abend waren Tofu und ihre Schwester noch lange wach geblieben und hatten sich unterhalten. Es war schwer gewesen, doch nachdem sie die halbe Nacht wachgelegen hatte, begriff sie das sie niemals eine Chance bei dem Doktor gehabt hatte. Jetzt, wo sie das sich selber zugeben konnte, kam sie erstaunlich gut damit klar. Akane hörte wie ihre Schwester anfing in der Küche zu rumoren, und da sie eh nicht mehr schlafen konnte, beschloß sie aufzustehen. Im Bad ließ sie sich durch den Kopf gehen, wann sie überhaupt angefangen hatte, sich für Tofu zu interessieren. --------------Flashback------------ Chibi-Akane stand mit Tofu und Betty vor der Praxis. Tofu: "In Ordnung, Akane, diesmal bist du mit einem Pflaster davongekommen." Akane: "Ja, Danke. Bis zum nächsten Mal, Doktor." In diesem Moment kam Kasumi von der Schule wieder. Sie ging auf die beiden zu und wechselte ihre Tasche in die andere Hand. "Akane? Hast du dich wieder geprügelt?" Chibi-Akane ließ den Kopf hängen und nickte. Kasumi: (zu Tofu)"Vielen Dank, Herr Ono, das Sie meiner Schwester immer helfen." Tofu wurde plötzlich sehr nervös und begann mit Betty zu klappern. "Naja, Kasumi ... Ich meine ... Äh, wie bitte?" Chibi-Akane schaute zu Tofu auf, wie seine Brille erste Anzeichen von Vernebelung zeigte. Kasumi nahm ihre Schwester bei der Hand und zusammen machten sie sich auf den Weg. Als sie außer Hörweite von Tofu waren meinte Kasumi "Warum mußt du dich wie ein Junge benehmen, Akane? Wenn du dich nicht bald wie ein Mädchen benimmst, wird Doktor Tofu anfangen dich zu verachten." Chibi-Akane ging weiter hinter Kasumi her. Sie nahm ihren Sonnenhut ab und kaute nachdenklich auf dem Rand herum. --------Flashback--Ende------------ Kasumi war grade draußen am Wäsche aufhängen als Akane in den Garten kam. Akane: "Ohayo Oneechan." Kasumi: (dreht sich um)"Ohayo Imutochan. Du bist heute aber früh auf." Akane: "Ich konnte nicht mehr schlafen. ... Kasumi, kannst du mir wohl einen Gefallen tun?" Kasumi wandte sich wieder um und hängte ein Bettlaken auf die Wäscheleine. "Natürlich, worum geht es denn?" Akane: (hält ihr eine Schere hin)"Ich wollte fragen ob du mir die Haare kürzer schneiden kannst?" Kasumi stoppte, ließ die Arme sinken und drehte sich erstaunt zu Akane um. "Gute Güte! Du warst doch immer so stolz auf deine langen Haare. Warum willst du sie jetzt einfach so abschneiden?" Akane: (lächelt ein wenig)"Weißt du, ich habe nur begriffen das ich gar keinen Grund mehr habe, die Haare lang zu tragen." "Der Einsteiger" eine Ranma 1/2 FanFiction von Mark Soul Legaler Hinweis oder Disclaimer: Ihr nehmt jetzt sicher an, das diese Charaktere nicht mir gehören! PAH! Ich 'bin' Rumiko Takahashi! Und die gehören alle mir! Mir alleine und niemandem anderen! Oh, Dr. Tofu, sie können mir die Medizin jetzt geben. "Japanische Sprache" *Chinesische Sprache* 'Betonte Worte' ~Geräusche~ {Panda-zeichen} Sollte ein normalerweise männlicher Charakter mit Nyanniichuan Fluch in seiner Jusenkyo-Form dargestellt werden, wird an seinem Namen der Suffix '-chan' angehängt. Anfänger-Alarm: Ich hab absolut keine Erfahrung im Fanfiction schreiben und bin auch sonst ein mieserabeler Geschichtenerzähler. Seid bitte nachsichtig. Kapitel 9: (K)ein Kuß auf dem Eis Als Ranma und Jeremy aufstanden saß Akane bereits am Frühstückstisch. Beide blieben überrascht stehen, als sie sie sahen. Jeremy fing sich schnell wieder, er schmunzelte, und zog eine Augenbraue nach oben als er sich setzte. Ranma blieb weiterhin mit offenem Mund an der Treppe stehen. "Akane, deine ... deine Haare...?" Akane: (ohne ihn anzusehen)"Ja? Was ist damit?" Ranma: "Warum ... ?" Er schaffte es endlich den Mund zu schließen und setzte sich. "Warum hast du sie dir geschnitten? Akane fuhr sich mit den Fingern durch die kurze Frisur. "Ich hatte einfach Lust auf eine Veränderung. Kasumi war so nett und hat sie mir geschnitten." Ranma betrachtete sie einen Moment lang. "Ich finde, es sieht gut aus. Kurze Haare stehen dir wesentlich besser als lange. Es paßt zu dir." Akane: Anscheinend schon, es folgte keine weitere Bemerkung. Akane errötete etwas und lächelte. "Danke." ############################################################################# Furinkan Highschool Akane fegte wie üblich durch die Horde o'Hentai. Nein, nicht ganz wie üblich, ihre Schläge waren präziser als sonst, ihre Bewegungen kontrollierter, und die Schüler fielen schneller wie gewohnt in selige Ohnmacht. Jeremy, Ranma und Nabiki sahen vom Schultor aus zu. Ranma: "Ihr Training zeigt Wirkung. Sie ist schneller als sonst." Nabiki: "Ja, ich sollte die Wetteinsätze für die Dauer der Kampfzeit anders verteilen." Jeremy: (zu Nabiki)"Du solltest dir lieber überlegen wie man diese morgendliche Unsitte abstellt. Das wird auf Dauer ja lächerlich." Nabiki: "Warum ausgerechnet ich?" Jeremy: "Diese Sache ist doch auf Tatewaki's Mist gewachsen, oder? Und da du seit geraumer Zeit in seine Klasse gehst, dachte ich, ob du ihn nicht überreden könntest das wieder aufzuheben?" Nabiki: "Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber warum sollte ich das tun, ich verdiene ganz gut an den Wetten?" Jeremy: "Denkst du auch mal an was anderes als an Geld?" Nabiki: "Meinst du, ich verrate dir meine Gedanken?" Jeremy: " ~hmpf~ Na gut. Aber trotzdem kann das so nicht weitergehen. (deutet auf den Schulhof) Meinst du etwa, deine Schwester hat Spaß daran?" Nabiki: "Woher soll ich das wissen?" Jeremy: "Du bist doch sonst so allwissend. Würde es dir gefallen, jeden morgen von einer Horde hormonkontrollierter Jungs angegriffen zu werden, damit sie mit dir ausgehen können falls dich einer besiegt?" Nabiki: "Keine Ahnung. Bin ich Akane?" Jeremy: "Herrgott, Nabiki! Mußt du jede Frage mit einer Gegenfrage beantworten?" Nabiki: "Tu ich das?" Jede weitere Äußerung wurde (glücklicherweise) durch das Ende von Akane's Kampf unterdrückt. Die jüngste Tendo stieg über die bewußtlosen Körper ihrer Kontrahenten und wandte sich Kuno zu. Dieser warf ihr eine rote Rose zu, und verbeugte sich. "Verzeih' mir, oh meine Göttin der Grazie, doch ist es mir nicht möglich meine ungebrochene Aufmerksamkeit deiner Person zu widmen, wie es dir gebührt." Sein Kopf ruckte herum, und er sah Ranma finster an. "Doch bei deinem gestrigen Kampf gegen meine ungeliebte Schwester, möge sie nicht so bald genesen, sind mir die üblen Pläne des hinterhältigen Knaben Saotome offenbart worden." Er ging auf Ranma zu, bliebt ein paar Meter vor ihm stehen und zog sein Bokuto. Anklagend deutete er auf Ranma. "Deine schändlichen Taten lassen keinen Zweifel zu. Mit eigenen Augen sah ich, wie du die feurige Akane Tendo nach ihrem Sieg an dich gerissen hast, zweifelsohne um mit einem deiner dämonischen Zauber ihre Liebe an dich zu binden. Wie kannst du es wagen, du, der du doch nur ein halber Mann bist." Kuno hob sein Schwert und rannte auf Ranma zu. "Ich werde meine Aufgabe als Werkzeug der Gerechtigkeit erfüllen und dich vom Antlitz dieser Welt fegen, du Ausgeburt der-Urks!" Noch bevor Kuno Ranma erreichte, verschwand dieser plötzlich, um im gleichen Augenblick vor Kuno wieder zu erscheinen. Seine Hand schoß vor und berührte den Kendoisten im Gesicht. Als Kuno zuschlug, war Ranma schon wieder außer Reichweite. Mit einem Kampfschrei setzte Kuno nach, und schwang wild sein Bokuto. Ranma tanzte um die Schläge herum, während er sprach. "Kauf' dir mal eine Brille. Erstens habe ich nicht versucht irgend etwas an mich zu reißen, Akane hat mich nur freundschaftlich gedrückt. Zweitens hat sie das nur gemacht, weil sie sich über ihren Sieg gefreut hat, Doktor Tofu hat sie ja auch umarmt. Und drittens, nenne mich 'nie' wieder einen 'halben Mann'!" Um seine Worte zu unterstreichen kickte er Kuno quer über den Schulhof gegen die Außenmauer. Nabiki ging zu ihm hinüber und drehte ihn auf den Rücken. Sie zog erstaunt eine Augenbraue hoch als sie sah, das Ranma ihm etwas auf die Stirn geschrieben hatte. "Saotome, du solltest an deiner Rechtschreibung arbeiten. Dummkopf schreibt man anders." Jeremy kam hinzu und sah sich Kuno's Gesicht nun auch an. Auf der Stirn stand das Wort 'Dumkof'. Jeremy: "Ts ts ts. Also ehrlich, ich hätte gedacht das du das mittlerweile gelernt hast." Ranma: "'Witzbold' kriege ich auch hin, aber mit den zwei 'm' habe ich noch Schwierigkeiten." Nabiki hatte inzwischen Kuno am Arm gegriffen und zog ihn über den Boden in Richtung Sanitätsraum. Jeremy sah das, und etwas wie ein Geistesblitz durchfuhr ihn. Jeremy: (zu Ranma)"Ich glaub' ich hab' noch was zu erledigen. Geh' du schonmal mit Akane in eure Klasse, ich muß was mit Tatewaki besprechen." Er lief hinter Nabiki her und griff den Bewußtlosen am anderen Arm. Nabiki: "Was hast du vor?" Jeremy: "Dir helfen." Nabiki: (schulterzucken)"Wenn du unbedingt willst. Aber erwarte nicht das ich dich an der Belohnung beteilige, die ich jedesmal von Kuno-chan für den Abtransport bekomme." Jeremy sah sie erstaunt an. Zu zweit schafften sie Kuno ins Krankenzimmer und legten ihn auch eine Liege. Dann ging Jeremy zur Tür. "Wenn du dein 'Geschäft' abgeschlossen hast, sag Bescheid. Ich hab' auch noch was mit ihm zu bequatschen." Er schloß die Tür und wartete im Flur. Er würde so zwar zu spät zum Unterricht kommen, aber das war es ihm wert. Jeremy mußte nicht lange warten, wenige Minuten später kam Nabiki wieder heraus und zählte ein Bündel Scheine. Nabiki: (beim zählen)"Wenn du willst kannst du mit ihm reden. (steckt das Geld ein, sieht ihn an) Aber mach nicht zu lange, du weißt wie ungeduldig Umetsu-san werden kann." Jeremy nickte nur, betrat das Krankenzimmer und schloß die Tür hinter sich. Kuno saß auf der Liege und betrachtete sein Gesicht in einem Handspiegel. Kuno: "Pah! Saotome ist nicht nur eine hinterhältige Kreatur, er ist auch noch unwissend obendrein. Er hat nicht mal die Fähigkeit, sich in Schrift auszudrücken." Jeremy: "Ich denke mal, mit Saotome meinst du Ranma, oder?" Kuno sah auf und schien erst jetzt zu bemerken das Jeremy mit im Raum war. "In der Tat, er ist das elende Geschöpf an das meine Worte gerichtet waren. Richte deinem Bruder aus, die Rache des Himmels mag langsam sein, aber unverhinderbar wie die Naturgewalten." Jeremy verdrehte innerlich die Augen, dann setzte er sich neben Kuno. "Wenn ich dich unten auf dem Schulhof richtig verstanden habe, dann bist du der Meinung das Ranma Akane verhext hat? Wie kommst du denn darauf?" Kuno: "Wohlwahr, das ist meine feste Überzeugung. Allein die Art, in der sich meine geliebte Akane diesem Unhold an den Hals geworfen hat, läßt keine Zweifel übrig. Dein schändlicher Bruder hat einen Zauber über sie ausgesprochen, um unsagbare Dinge mit ihr anzustellen." Jeremy: (nachdenklicher Ton)"Und ... du kannst dir nicht vorstellen, das Akane ihn vielleicht 'freiwillig' umarmt hat?" Kuno: (vehementes Kopfschütteln)"Ich kann keinen Grund erkennen." Jeremy stand auf, zog einen Stuhl heran und setzte sich Kuno gegenüber. Er begann zu reden als ob er einem kleinen Kind etwas erklärte. "Ich glaube ich muß dir was über Akane erzählen, Tatewaki. Es gibt einen Grund, warum sie tut was sie tut." Er machte eine Pause und holte tief Luft. "Hast du dich nie gefragt, warum sie noch nie einen Freund hatte? Ein Großteil der Jungen hier an der Schule stecken tagtäglich Prügel ein, nur wegen der Chance mit ihr ausgehen zu können. Akane hätte frei wählen können." Kuno: "Du sprichst wahr, keiner hat sie bis heute erobern können. Doch bedenke, tief in ihrem Innern hat sie längst ihr Herz an mich verloren, sie ist einfach zu bescheiden um es offen zuzugeben. Nicht überraschend, welches Mädchen könnte schon dem blauen Donner von Furinkan Highschool widerstehen?" Er ging in eine selbstherrliche, lächerlich wirkende Pose. Jeremy: "Öhm, ich denke das ist nicht ganz der Grund. Sie hat vielmehr deshalb keinen Freund weil sie an Jungs einfach nicht interessiert ist. Sie läuft am anderen Ufer, verstehst du?" Kuno: "Nein, ich verstehe nicht. Hör auf in Rätseln zu sprechen und erkläre deine Worte. In der Umgebung der Schule gibt es keine größeren fließenden Gewässer." Jeremy: "Ich meine das auch nicht wörtlich. Ich will damit sagen, Akane schwingt zur anderen Seite. Ist eine Warmduscherin. Gehört der anderen Fraktion an. Steht auf beiden Seiten der Grenze." Kuno sah ihn nur verständnislos an. Jeremy seufzte. "Sie ist 'lesbisch', kapiert? 'Deswegen' ist sie mit Ranma zusammen, wegen seines Fluches." Kuno: "Ich rate dir, dein geschwollenes Gerede einzustellen und dich verständlich auszudrücken. Deine Worte haben keinen Sinn für mich." Jeremy war platt. Kuno hatte wirklich nicht verstanden was er sagen wollte. Unglaublich, aber wahr. "Uhm, du weißt nicht was lesbisch heißt?" Kuno schüttelte den Kopf. Jeremy suchte nach den passenden Worten. "Aber du weißt was Sex ist, oder?" Kuno litt an der Illusion, das einzige männliche Wesen zu sein, das es wert war von Frauen begehrt zu werden. Er hielt sich für die Krone der Schöpfung, dazu bestimmt sämtliche Mädchenherzen zu erobern. Leider war sein Hirn nie über den Punkt des 'Dating' hinausgegangen. Selbst wenn ein Mädchen mit ihm ausgegangen wäre (was seeeehr unwahrscheinlich war) so hätte er keine Ahnung wie es danach weitergehen sollte. Kurz gesagt, er hatte keinen blassen Schimmer wovon Jeremy sprach. Kuno: (verwirrt)"Ich verstehe nicht..." Jeremy: "Du weißt schon. Sex eben. Was Männer und Frauen miteinander tun wenn sie sich mögen." Kuno's Blick wurde immer ratloser. Jeremy: "Was glaubst du wie du entstanden bist? Haben dir deine Eltern nie die Geschichte mit den Bienen und den Blumen erzählt?" Kuno's Gesicht hellte sich auf. "Aber natürlich. Jetzt erkenne ich den Sinn deiner Worte." Er stand auf und schlug sich vor die Brust. "Natürlich weiß ich von Bienen und Blumen, nicht umsonst nenne ich Akane meine 'Blume der Liebe'." Jeremy packte sich mit der Hand an die Stirn und stöhnte. Dann sah der Kuno fast verzweifelt an. "Falsch, ganz falsch. ~seufz~ Ich sehe schon, wir müssen ganz von vorne anfangen..." Im Klassenraum. Nabiki fing grade an sich zu wundern, was Jeremy wohl Tatewaki erzählte, da kamen beide in den Raum. Umetsu schimpfte, und Jeremy entschuldigte sich. Kuno ging wie in Trance zu seinem Platz und setzte sich. Nabiki sah ihn erstaunt an. Er hatte einen merkwürdigen Gesichtsausdruck, wie ihn Nabiki noch nie zuvor bei ihm gesehen hatte. Es dauerte einige Augenblicke bis sie begriff, was es war, und der Gedanke jagte ihr einen eisigen Schauer über den Rücken. Tatewaki Kuno 'dachte nach'! ############################################################################# Nach der Schule. Jeremy saß in seinem Zimmer, oder besser gesagt im Gästezimmer der Tendos welches er sich mit Ranma und Genma teilte, und machte die heutigen Hausaufgaben. Er wunderte sich immer noch über den leichten Schulstoff, bei sich zu Hause hatte er mehr ins Mittelfeld gehört, aber hier war Schule das reinste Kinderspiel, und das lag nicht an ihm. Als er fast fertig war, spürte er eine Störung in der Umgebung. Jemand in der Nähe griff auf das Sub-space zu. Nur Momente später hörte er, wie jemand die Treppe hinaufpolterte, dann knallte eine Tür. Jeremy klappte seine Bücher zu und stand auf. Akane saß in ihrem Zimmer und versuchte sich zu beruhigen. Man konnte deutlich sehen wie wütend sie war, ihre Aura flimmerte leicht um ihre Konturen. Ein Klopfen an der Tür ließ sie aufschauen. Jeremy's Stimme: "Akane? Ist was passiert? Kann ich helfen?" Akane: (brüllt)"Nein, mach das du wegkommst. Ihr Jungs seid doch alle gleich, rutsch mir den Buckel runter." Ein kurzer Moment der Stille folgte, dann klopfte es wieder. Jeremy-chan's Stimme: "Ich würde nicht sagen das du einen Buckel hättest. Kann ich jetzt reinkommen?" Gegen ihren Willen mußte Akane lächeln. Dann setzte sie wieder ihr grimmiges Gesicht auf, und öffnete die Tür. "Es macht zwar keinen großen Unterschied das du jetzt wie ein Mädchen aussiehst, aber bitte." Sie ließ Jeremy-chan rein und setzte sich wieder auf ihr Bett. "Was willst du?" Jeremy-chan: "Wie ich schon sagte, ich wollte nur fragen was los ist. Ich hatte den Eindruck, du hast grade wieder Ranma geplättet, oder?" Akane's Gesicht verfinsterte sich bei der Erwähnung von Ranmas Namen. "Er hat es verdient. Ich dachte, nach dem Kampf mit Kodachi trainiert er mich weiter, aber nein. Er sagt, es sei nicht mehr nötig, und das Mädchen sowieso nicht kämpfen sollten, und das er kein Mädchen trainieren könnte, und so. Dieser frauenfeindliche Macho." Akane kochte vor Zorn, und war gleichzeitig enttäuscht. Bislang hatte sie gedacht, außer Tofu Ono und ihrem Vater waren alle männlichen Wesen, insbesondere die in ihrem Alter, nur Trottel und Perverse. Nun hatte sie eingesehen, das der Doktor nichts für sie war, schon alleine deshalb weil er nur Augen für Kasumi hatte. Auf der Gegenseite war Ranma ein Beispiel dafür, das nicht alle Jungs so waren. Nun mußte sie feststellen, das er zwar kein Perverser oder kompletter Trottel, aber ein Idiot höchsten Grades war. Dabei hatte sie gedacht, das er ganz nett wäre. Akane: (schimpft weiter)"Für ihn gehören Frauen wahrscheinlich nur in die Küche. Oneechan mag so sein, aber ich nicht. Dabei hätte ich so gerne diese Geschwindigkeitstechnik gelernt, ich spüre das ich sie bald beherrschen könnte wenn mir jemand sagt, wie." Jeremy-chan kratzte sich am Kinn und überlegte. Dann sah sie Akane aufmunternd an. "Wenn du willst helfe ich dir, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Ich würde den Amaguriken nämlich auch gerne lernen." Sie streckte die Hand aus. Akane runzelte die Stirn, dann lächelte sie und ergriff die ausgestreckte Hand. Jeremy-chan half ihr auf. "Und mach dir nichts aus Ranmas Verhalten. Er hat eine rauhe Schale, aber innen drin steckt ein sensibler Mensch. Wenn man bedenkt, das er zehn Jahre nur mit Genma zusammen gelebt hat, hat er sich verhältnismäßig gut entwickelt." Die zwei Mädchen, eins Teilzeit, das andere Vollzeit, machten sich auf den Weg ins Dojo. Akane: "Ich glaub du hast recht. Ranma's Vater ist wirklich kein Musterbeispiel an Erziehungskunst. Ich frage mich wie Daddy ihn überhaupt kennengelernt hat?" Jeremy-chan schmunzelte und behielt die Antwort für sich, Akane würde Happosai schon früh genug kennenlernen. Als Beide im Dojo ankamen war Ranma noch immer damit beschäftigt, seine Beule wegzumassieren. Als die Tür aufging sah er auf. Ranma: (zu Jeremy-chan)"Mußtest du diesem Schlägerweib unbedingt ihr Folterwerkzeug wiedergeben?" Jeremy-chan: "Solange du deinen Mund nicht unter Kontrolle hast ist es das Beste, wenn sie ihren Hammer behält. (geht zu Ranma) Was meintest du überhaupt damit, das du mit ihr nicht weiterübst?" Ranma warf einen vorsichtigen Blick zu Akane, die noch am Eingang stand und ihn mit neutraler Miene ansah. "Das was ich sage. Ich trainiere keine Frauen. Akane hat ihren Kampf gewonnen, und jetzt gibt es keinen Grund weiterzumachen." Jeremy-chan: "Einfach so? Du willst nicht, und das war's? Völlig grundlos?" Ranma: "Nein, nicht völlig grundlos. Es gehört sich nicht für Frauen zu kämpfen. Sie haben nicht die Konstitution dafür. Männer sind mehr dafür geeignet, sie haben die Aufgabe die Frauen zu beschützen wenn sie in-" ~Bang~ Ranma und Jeremy-chan schauten auf. Akane hatte die Dojotür geknallt und war verschwunden. Jeremy-chan: (verschränkt die Arme)"Das hast du mal wieder toll hingekriegt. Und ich dachte du wolltest diesmal besser mit ihr auskommen." Ranma: (senkt den Kopf)" ... " Jeremy-chan: "Egal, zurück zum Thema. Wenn du Akane nicht trainieren willst, wie willst du dann mal ein echter Sensai werden? Heutzutage ist es normal das Frauen die gleichen Dinge tun wie Männer, das nennt sich Gleichberechtigung." Ranma: "Aber Frauen 'sind' nunmal keine Kämpfer. (schlägt mit der Hand auf den Boden) Gegen Frauen kämpft man nicht. (schlägt mit der Hand auf den Boden) Frauen schlägt man nicht. (schlägt mit der Hand auf den Boden) Frauen sind schwach. (schlägt mit der Hand auf den Boden) Ein Martial Artist muß Frauen beschützen. (schlägt mit der Hand auf den Boden) Das hat mir Pop Tag für Tag eingetrichtert, und ich kann nicht von heute auf morgen aus meiner Haut raus." Jeremy-chan: "Und wann hatte dein Vater schon mal recht?" Ranma: "Noch nie, Pop ist der größte Idiot auf diesem Planeten." [In diesem Augenblick wurde Al Bundy von einem gewaltigen Niesanfall gepackt] Ranma: "Wenn es nur der blöde Panda wäre, ich würde sofort mit Akane loslegen, aber das ist es nicht. Frauen 'sind' schwächer. Das merkst du doch selber, das du weniger Kraft hast wenn du ein Mädchen bist." Jeremy-chan: "Dafür bist du schneller." Ranma: "Ich schon, du auch?" Jeremy-chan: "Öhm, nein." Ranma: "Siehst du? Frauen sind nicht automatisch schneller. Ich bin kleiner, daher muß ich weniger Weg zurücklegen, und es sieht aus als ob ich schneller wäre." Jeremy-chan: "Dafür bietest du weniger Trefferfläche." Ranma: "Und ich habe weniger Reichweite. Glaub mir, wenn meine weibliche Form einen Vorteil im Kampf hätte, ich würde sie nicht halb so sehr hassen. Statt dessen habe ich nur Nachteile. Weniger Kraft, weniger Reichweite, und es tut höllisch weh wenn ich Schläge auf die Brust bekommen." Jeremy-chan: "Männer haben auch eine Stelle wo es wehtut wenn man da hinschlägt." Ranma: (grinst)"Okay, da hast du recht." Jeremy-chan: "Und seit wann ist Kraft für den Kampf notwendig? Ryoga war früher stärker als du, und du hast ihn trotzdem immer besiegt, auch als Mädchen." Ranma: "Schon gut, schon gut. Kraft ist auch nicht wirklich wichtig. Aber sag mit eine Sache, wo es besser ist als Frau zu kämpfen, und ich trainiere mit Akane weiter. Und solche Sachen wie Women-only Turniere zählen nicht." Jeremy-chan: "Wette angenommen. Gewinne ich, bringst du Akane den Amaguriken bei, und mir auch. Schlag ein." Beide schüttelten sich die Hände. Ranma: "Die Wette gewinne ich sowieso. Ich weiß das es keinen Vorteil gibt." Jeremy-chan: "Sei dir nicht so sicher, ich weiß schon was. (dramatische Pause) Was ist mit Happosai? Einfach das T-Shirt hochziehen, und schon hat man ihn. Das läßt sich doch eindeutig als Vorteil bezeichnen?" Ranma: (grinst)"Verdammt, du hast recht." Jeremy-chan: "Das heißt, du bringst uns den Kachuu Tenshin bei?" Ranma: "Naja, das wollte ich bei dir sowieso. Und Akane hat die Vorbereitung schon hinter sich. ... Also gut. Ein Ranma Saotome hält sein Wort." ############################################################################# Nabiki saß vor ihrem Rechner und katalogisierte ihre Daten. Die letzten Investitionen hatten sich als guter Griff erwiesen. Sie machte sich eine mentale Notiz Jeremy für die Finanzspritze zu danken. Plötzlich machte ihr Computer 'Ping', und ein Fenster poppte auf. Nabiki las die Meldung. //The User WhiteSpy has send a Message. Do you want to etablish a connection with him/her?// Nabiki klickte auf 'Yes' und öffnete ihr ICQ-Fenster. Sofort kam die Meldung hoch. //WhiteSpy: Hallo Boss. Projekt X abgeschlossen. Ergebnis 0, Treffer 0. Keine Daten vorhanden.// Nabiki runzelte die Stirn. Ihr Informant hatte bis jetzt immer was gefunden, wenn sie sagte das sie nichts gefunden hatte, dann war da auch nichts. Trotzdem war es merkwürdig. Sie klickte auf den Reply-Button. //BigYen: Was meinst du damit?// //WhiteSpy: Es ist nix zu finden. Einwohnermeldeamt, Geburtsurkunde, Kranken- kassen, alles negativ. Auch keine Gasexplosion mit Todesopfer in der besaten Zeit.// //WhiteSpy: besagten// //BigYen: Unmöglich, er kann doch nicht vom Himmel gefallen sein?// //WhiteSpy: Ich tippe auf Ausland. Aus Japan kommt er nicht.// //BigYen: Er spricht fließend unsere Sprache.// //BigYen: Akzentfrei.// //WhiteSpy: Falsche Name?// //BigYen: Negativ. Sein Perso war echt, und er kann sich an neue Namen schlecht gewöhnen.// //BigYen: Er hat einen neuen von mir bekommen.// //WhiteSpy: Kann ich nicht beurteilen. Ich kann nur sagen was in den Akten unserer Bürokratie steht. Und laut diesen gibt es keinen Jeremy Soul in Japan.// //BigYen: Ich kann mir dabei keinen Patzer leisten. Bist du dir sicher?// //WhiteSpy: 100%// //BigYen: Ich will es hoffen. Bezahlung wie üblich?// //WhiteSpy: Wie üblich.// //BigYen: Du hörst von mir. Ya matte.// Nabiki schloß das Fenster und löschte die History. Dann trennte sie die Internetverbindung. ############################################################################# Der nächste Schultag begann etwas anders als üblich. Als sich Akane auf ihre morgendlichen Widersacher stürzen wollte, war niemand mehr da an den sie sich wenden könnte. Die gesamte Horde o'Hentai lag bewußtlos auf dem Schulhof. Nabiki: "Also Akane, entweder bist du sehr viel schneller geworden seit gestern, oder jemand ist dir zuvor gekommen." Bevor Akane antworten konnte, erschien besagter Jemand auf der Bildfläche. Hoch erhobenen Hauptes stieg Tatewaki Kuno über die bewußtlosen Körper und schritt auf Akane zu. Diese ging in Kampfstellung, doch Kuno machte keine Anstalten sie anzugreifen. Statt dessen blieb er in einigem Abstand vor ihr stehen und verbeugte sich. Kuno: "Verzeiht mir, o feurige Schönheit, mein bedrängendes Umwerben eurer Person, doch ich war Ahnungslos im Bezug eurer Vorlieben. Ich finde mich in einer Position wieder, die es mir unmöglich macht euren Ansprüchen gerecht zu werden, ich ersuche eure Vergebung." Akane: "Hä?" Nabiki: "Er sagt das es ihm leid tut, das er dich jeden Morgen zusammenschlagen wollte, er will es nie wieder tun und bittet dich um Entschuldigung." Akane: "Oh. Ach so. (zu Kuno) Sag das doch gleich." Kuno: "Ein Edelmann in meiner Person hat die Verpflichtung, auch in der Wahl der Worte einen gehobenen Standart einzunehmen. Wie ist deine Antwort?" Akane zog ihre Faust zurück, dann schlug sie Kuno mitten ins Gesicht. Der Kendoist brach zusammen. Akane trat im Vorbeigehen seinen Kopf in den Boden. "Ich verzeihe dir. Diesmal." Kuno stand mühsam wieder auf. "Ich bin so glücklich." Dann sah er Ranma an. Der Martial Artist verlagerte unmerklich sein Gewicht aufs andere Bein als Kuno sein Bokuto zog, doch Tatewaki griff nicht an. Statt dessen steckte er sein Holzschwert knirschend von Ranma in den Boden. Kuno: "Dich werde ich nicht um Vergebung bitten, denn du verdienst diese Ehre nicht. Doch zum Wohle meiner unerfüllten Liebe werde ich meinen Groll gegen dich begraben. Sei dir gewiß, dies geschieht nicht weil du dich bislang gegen deine gerechte Strafe wehren konntest, nur sehe ich ein das nur du fähig bist Akane Tendo's Ansprüchen gerecht zu werden. Mit gebrochenem Herzen akzeptiere ich die Verlobung. (macht ein grimmiges Gesicht) Sollte mir jedoch zu Ohren kommen das du sie schlecht behandelst, niemand wird dich vor meinem Zorn schützen können." Er wollte grade sein Bokuto wieder aus dem Boden ziehen, da schlug Ranma ihn nieder. Ranma: "Wer hat gesagt das ich mit Akane verlobt bin? Als ob irgend jemand etwas von diesem flachbusigen Mädchen wollen würde, pah." Ein Schulbuch traf Ranma am Kopf. Er murmelte irgend etwas, hob es auf und ging ins Gebäude. Inzwischen hatte sich Kuno auch wieder aufgerappelt. Er staubte sich ab, und wandte sich den zuschauenden Schülern zu. "So höret denn, meine treuen Fans, was der blaue Donner von Furinkan euch zu sagen hat." Ein Grummeln war am Himmel zu hören. Jeremy: (zu Nabiki)"Sieht so aus als ob sogar der Big Boss in den Wolken Tatewaki's Geschwafel nicht mehr hören kann." Nabiki: (zu Jeremy)"Kann man aber auch verstehen." Kuno ignorierte die störenden Stimmen völlig und sprach unbeirrt weiter. "Euch allen ist bekannt welche Bedingung ich an eine Beziehung zu Akane Tendo geknüpft habe. Zu meinem Bedauern mußte ich gestern feststellen, das keine noch so große Mühe ihr Herz für einen Menschen des männlichen Geschlechtes erwärmen kann. Aus diesem Grunde ziehe ich meine Worte zurück, und stelle das morgendliche Ritual ein. Sollte sich jemand nicht an meine Worte halten, ich bin bereit mit ihm das 'auszudiskutieren'." Er ließ den Blick in die Runde schweifen, dann stakste er von dannen. Nabiki hob eine Augenbraue und sah Jeremy an. "Ich werde das Gefühl nicht los das du da irgendwie hintersteckst." Jeremy: (grinst)"Und wenn?" Nabiki: "Sei froh das Kuno-chan sich so geschwollen ausdrückt. Wenn jemand verstanden haben sollte was er da grade über Imutochan gesagt hat, Akane würde Hackfleisch aus dir machen." Jeremy zuckte nur mit den Schultern. "Tatewaki hat sein Wort gegeben das er Akane nichts davon erzählt." Dann machte er sich auf den Weg ins Klassenzimmer. Nabiki sah ihm hinterher und ging dann auch los. ############################################################################# Im Klassenraum. Nabiki saß an ihrem Platz, als jemand ihr plötzlich 700 Yen auf den Tisch legte. Sie schaute auf, und sah Marcel, einen ihrer Klassenkameraden. Nabiki: "Was gibt es, Gaijin?" Marcel: (säuerlich)"Nenn' mich nicht so." Nabiki: "Mir egal, Gaijin. Was willst du?" Marcel setzte eine gekränkte Miene auf, zog aber seinen Stuhl heran und setzte sich Nabiki gegenüber. "Die Hausaufgaben von Doriki-san. Ich hatte gestern viel um die Ohren und hab sie nicht geschafft." Nabiki griff nach dem Geld und zählte. "Das fehlen noch 100 Yen." Marcel: "Wieso? 700 wie immer." Nabiki: "Nicht mehr, die Preise sind gestiegen." Marcel: "Das ist Wucher." Nabiki legte ihm das Geld wieder hin und tat so als würde sie etwas in ihrer Schultasche suchen. "Niemand zwingt dich. Aber denk dran, viermal hast du's schon verschlampt, heute wäre also Strafarbeit angesagt. Viel Spaß." Marcel knirschte mit den Zähnen und legte noch hundert Yen oben drauf. Nabiki steckte das Geld ein und gab ihm einen Umschlag mit den gelösten Aufgaben. "Na bitte, wieso nicht gleich so." Marcel griff den Umschlag, setzte sich auf seinen Platz und fluchte ungehemmt in seiner Muttersprache. "Goottverdammti Fräggfichte. Jetzt schlats aber füfi mit ihrne Priise!!! Würkli! Das geit zwiit!" Jeremy horchte auf und drehte sich überrascht um, als er eine ihm sehr bekannte Sprache hörte. Jedenfalls, soweit wie sich deutsch und schweizerisch ähneln. Marcel: (schweizer Dialekt)"Herzloses, geldgieriges Miststück. Würde bestimmt sogar ihre eigene Familie verkaufen wenn der Preis stimmt." Jeremy: (hochdeutsch)"Ich denke eher nicht, ihre Familie ist ihr heilig. Aber bei geldgeil stimme ich dir voll und ganz zu." Marcel wurde von einem Hustenanfall gepackt. Mit aufgerissenen Augen drehte er sich zu Jeremy um. "Du sprichst deutsch?" Jeremy: "Fließend. Aber dein Dialekt klingt grauenvoll, ich habe den ersten Teil fast nichts verstanden." Marcel: (erbleicht, dreht sich zu Nabiki)"Sie etwa auch?" Jeremy: "Keine Ahnung. Schätze aber nicht, sonst hätte dich dein Kommentar jetzt was gekostet." Jeremy hatte vollkommen recht, Nabiki verstand von dem Dialog tatsächlich kein Wort. Das hieß aber nicht, das sie ihn nicht mitbekam. Sie holte ein kleinen Notizbuch heraus und schrieb hinein. Sie klappte ihr Büchlein wieder zu und steckte es weg. ############################################################################# Nachmittags im Dojo. Akane stand wartend in der Mitte des Raumes, in ihren üblichen gelben Gi gekleidet. Jeremy lehnte an einer Wand und wartete auch, er hatte sich Ranma's alten Anzug wieder angezogen. Akane: "Was macht der denn so lange? Erst sagt er, wir sollen uns beeilen, und nun läßt er uns warten." Jeremy: "Wer weiß was der vorhat? Immerhin hab ich es geschafft, das er weiter mit dir trainiert, oder? (macht ein nachdenkliches Gesicht) Aber was der mit 'Vorbereitungen treffen' gemeint hat..." (zuckt mit den Schultern) Akane machte ein genervtes Gesicht und begann ungeduldig im Dojo auf und ab zu laufen. "Wenn der sich jetzt drücken will, und irgendwo anders rumläuft, dann werde ich..." Sie ballte drohend die Faust. Ranma: "Dann wirst du was?" Jeremy und Akane sahen zu Tür. Ranma hatte sein typischen chinesisches Outfit an, dazu hatte er in einer Hand eine kleine schwer aussehende Tüte, in der anderen eine Schale mit dampfenden Wasser. Eine zweite Schale balancierte er problemlos auf dem Kopf. Akane: "Das hättest du dann schon gesehen. Ich dachte schon, du wärst abgehauen." Ranma legte den Beutel nieder und nahm die Schüssel vom Kopf. "Vielleicht. Aber ich habe Jeremy versprochen, das ich ihn und dich trainiere, und im Gegensatz zu meinem Vater halte ich mein Wort. Nimm das mal." Er hielt Akane die beiden Schalen hin. Akane nahm sie, und blickte Ranma verwirrt an. "Und was mache ich damit?" Ranma: "Die balancierst du jetzt auf deinem Handrücken. Gut, und jetzt streck die Arme seitlich aus." Akane sah ziemlich komisch aus mit ausgebreiteten Armen und zwei Schüsseln. Aber sie hielt das Gleichgewicht problemlos. Akane: "Und jetzt?" Ranma: "Jetzt schlag nach mir." Akane: "Idiot. Dann fällt das Wasser runter." Ranma: "Das ist der Sinn der Sache. Du mußt so schnell schlagen, das du den Arm wieder zurückgezogen hast bevor die Schüssen runterfällt." Akane: "Spinnst du? Das klappt nie." Ranma: (verschränkt die Arme)"Hmpf. Ich hab' ja gleich gewußt, das du es nicht kannst." Akane stellte sich herausfordernd vor Ranma. Die Schüsseln schwankten gefährlich, aber sie hielten sich knapp. "Das werden wir ja sehen." Akane schlug zu. Die ersten Versuche gingen sogar gut. Sie schaffte es tatsächlich die Schale knapp über den Boden wieder auf dem Handrücken aufzufangen. Und das Beste war: Ranma ließ sich sogar treffen. Da Akane viel zu sehr damit beschäftigt war, schnell zu sein, konnten ihre Schläge aber auch nicht als 'Schläge' bezeichnet werden. Dann geschah das Unvermeidliche: Akane machte einen Fehler, und der flüssige Inhalt verteilte sich. Ranma wischte sich die Tropfen aus dem Gesicht. "Ich weiß schon warum ich aufgeheitztes Wasser genommen habe." Er ging zum Ausgang. "Ich hole mal Neues." Jeremy: "He, uhm, und was mach' ich?" Ranma drehte sich noch mal um. "Achso, dich hätte ich fast vergessen." Er deutete auf den Sack, den er mitgebracht hat. "Du beschäftigst dich damit. Bevor wir an deiner Geschwindigkeit arbeiten, mußt du erst andere Attribute ausbauen." Dann verschwand er. Jeremy öffnete den Beutel und nahm ein paar Gewichte heraus. Er runzelte die Stirn. Akane: (am dampfen)"Was ... was fällt dem eigentlich ein sich einfach so an meinen Hanteln zu vergreifen?" Das Training verlief weiterhin etwas holperig. Am Ende des Tages hatte Akane es aber geschafft, die Übung auszuführen, ohne alle Naselang das Wasser zu verschütten. Das gab Ranma die Gelegenheit wieder in trockene Kleidung zu wechseln. Er hatte sein zweitbestes Hemd angezogen: Weiß, ärmellos, und natürlich chinesischer Schnitt. Akanes Versuche sahen mittlerweile wesentlich eleganter aus. Anstatt unbeholfen nach Ranma zu Schlagen, machte sie nun schon richtige Zukis. Ranma: "Hmm, nicht schlecht. Ich denke, wir können bald mit den Kastanien anfangen." Er nahm Akane die Schüsseln ab und sah sich zu Jeremy um. "Was denn, machst du etwa schon wieder schlapp?" Jeremy hatte im Verlauf des Tages keine Lust mehr auf Hanteln gehabt, und Ranma hatte ihn zu Liegestütze verdonnert. Nun saß er einfach da und verschnaufte. "Sei nicht so ein Sklaventreiber, ich bin das nicht gewohnt." Ranma: "Erst wenn es schon wehtut bringt es auch was. Auf die Hände mit dir." Jeremy murmelte etwas unhöfliches, und fing dann wieder an zu pumpen. Ranma sah einen Augenblick zu, und kam dann auf die verrückte Idee sich auf ihn draufzusetzen. Jeremy brach sofort zusammen und streckte alle Viere von sich. Jeremy: "Runter! ~keuch~ Du bist zu schwer." Ranma: "Stell dich nicht so an. Das hat Pop mit mir gemacht, als ich Acht war, und man sieht ja das er nicht unbedingt schlank ist." Jeremy: "Verwandel dich wenigstens, so bist du mir zu schwer." Ranma: "Als Mädchen setzte ich mich nicht auf dich drauf." Jeremy atmete ein paar mal ein und aus, dann nahm er seine Kraft zusammen. "Rrrrrrunter!" Wie ein bockendes Pferd warf er Ranma ab, uns setzte sich auf. "Ich habe keine Lust mehr." Akane sah auf die Uhr und stimmte zu. "Es wird aber auch Zeit fürs Abendessen. Und Hausaufgaben habe ich auch noch nicht gemacht." Ranma: "Naja, wenn ihr meint. Morgen ist auch noch ein Tag." ############################################################################# Tendo Wohnzimmer, am Eßtisch. Kasumi's Kochkünste waren wie immer ein Gedicht. Jeremy genoß inzwischen die japanische Küche. Genma erweckte den Eindruck, das er gar nicht schmeckte was er da aß, so schnell würgte er sein Essen hinunter. Als er sich an Ranmas Teller vergreifen wollte, hatte das einen unfreiwilligen Besuch im Teich zur Folge. Nach dem Essen stellte Kasumi das Geschirr auf dem Tisch zusammen. Sie stoppte einen Moment, dann wandte sie sich an Soun. "Vater? Doktor Ono hat mich am nächsten Wochenende zu einem Essen eingeladen. Macht es dir etwas aus wenn ich-" Weiter kam sie nicht. Soun Tendo ging mal wieder in vollen Tränenmodus. "Waaaaah! Mein kleines Baby wird erwachsen und findet endlich einen Freund." Schluchzer #24. Kasumi: "Aber Vater, er hat mich doch nur gefragt ob ich am Wochenende Zeit habe." Soun umarmte seine Tochter stürmisch, dann sah er sie mit Tränen in den Augen an. "Natürlich darfst du, Kasumi. Geh mit ihm und werde glücklich." Er umarmte sie wieder. "Oh, ich bin so stolz auf dich." Akane: "Daddy! Er hat sie nur zum Essen eingeladen." Soun nickte und setzte sich schniefend wieder auf seinen Platz. Nabiki senkte die Wirtschaftszeitung, in der sie bis jetzt gelesen hatte, und sah ihre große Schwester an. "Sag mal, Oneechan. Wohin hat dich Ono eigentlich eingeladen?" Kasumi: "Ich weiß noch nicht. Er hat gesagt, das es besser ist wenn wir es zusammen entscheiden." Nabiki: "Es könnte sein, das dann ein kleines Problem auf euch zukommt. Ich jedenfalls kenne nur wenige Restaurants, die es nicht stört wenn plötzlich der Saal einfriert. Das hinterläßt meistens einen schlechten Eindruck." Kasumi sah ihre Schwester bestürzt an. An dieses Problem hatte sie nicht gedacht. Ranma schüttelte den Kopf, ohne die 'Seele aus Eis' würde Tofu das Treffen nicht überstehen können. Nabiki sah in die Runde, dann stand sie auf und ging zu Kasumi. "Aber mach dir keine Sorgen, ich habe über das Problem bereits nachgedacht und eine Lösung gefunden." Kasumi sah Nabiki aus dankbaren Augen an. Nabiki: "Für die geringe Summe von 200 Yen kann ich dir ein Lokal verraten, wo dein guter Doktor überhaupt nicht auffällt." Alle anwesenden Personen verdrehten die Augen. Kasumi holte ihre Geldbörse und gab Nabiki den Betrag. Nabiki: "Es ist ganz einfach. Die Eishalle in Kolkhoz hat ein Lokal mit drin. Dort ist es sowieso kalt, die paar Grad weniger werden nicht auffallen." Genma-Panda: {Man kann sagen was man will, wo sie recht hat, hat sie recht.} Kasumi: "Das ist eine gute Idee. Ich denke, so machen wir es." Sie räumte weiter die Teller zusammen. Nabiki vergrub ihre Nase wieder in ihrer Zeitung. Kasumi: (kommt wieder aus der Küche)"Nabiki?" Nabiki: (schaut auf)"Hm?" Kasumi lächelte auf ihre typisch unschuldige Art. "Für das Abendessen schuldest du mir die Kleinigkeit von 200 Yen." ############################################################################# Die Woche verlief ruhig. Akane's Geschwindigkeit steigerte sich von Tag zu Tag, und auch ihre allgemeine Fähigkeit in der Kampfkunst verbesserte sich. Die Horde o'Hentai wußte gar nicht, was für ein Glück sie hatten das sie die Verfolgung von Akane aufgegeben hatten. Nun, nicht alle hatten es freiwillig getan, aber Kuno duldete keinen Widerspruch, und auch wenn er ein Trottel war, so war er doch auch ein Martial Artist der oberen Liga, und wußte sich durchzusetzen. Akane war mit ihren Fortschritten hochzufrieden, sie hatte Spaß an jeder neuen Kata die Ranma ihr beibrachte. Ranma seinerseits schaffte es die meiste Zeit, sein vorlautes Mundwerk unter Kontrolle zu halten. Man konnte zwar nicht sagen, das die Beiden eine Beziehung entwickelten, aber die Grundsteine zu einer Freundschaft wurden gelegt. Jeremy sah sein Training nicht ganz so positiv. In der Woche gab es keinen Tag, an dem er nicht mit Muskelkater ins Bett ging. Jeden Morgen fühlte er sich ein wenig erschlagener als den letzten. Was dazu führte, das er eine von Ranma's Gewohnheiten übernahm: Schlafen im Unterricht. Das wiederum hatte längere Aufenthalte im Flur zur Folge, und von den Wassereimern bekam er nur mehr Muskelkater. Das nächste nennenswerte Ereignis war eigentlich Akane's Erfolg im Amaguriken, und noch etwas anderes. Aber der Reihe nach... Der Anblick war seltsam, wenn nicht schon komisch: Ranma saß mit überkreuzten Beinen. Soweit nichts Ungewöhnliches. Er saß auf Jeremy's Fußsohlen. DAS war Ungewöhnlich. Jeremy lag auf dem Rücken, die Beine in der Luft, und stemmte den auf seinen Fußsohlen sitzenden Ranma hoch und nieder. Und beschwerte sich in einer Tour, während Ranma in Seelenruhe in einem Manga las und mitzählte. Jeremy: "Ich werde mindestens eine Woche nicht mehr laufen können." Ranma: "Dreiundfünfzig." Jeremy: "Ich kann mir die Beine gleich von einem Laster überfahren lassen." Ranma: "Vierundfünfzig." Jeremy: "Das würde wenigstens schneller gehen." Ranma: "Fünfundfünfzig." Jeremy: "Tofu wird sich wundern was passiert ist." Ranma: "Sechsundfünfzig." Jeremy: "Wenn das so weitergeht sind meine Kniescheiben schon mit Dreißig Jahren im Eimer." Ranma: "Siebenundfünfzig." Jeremy: "Wie viele muß ich noch?" Ranma: "Jetzt nur noch Zweiundvierzig." Jeremy: "Oh Gott." ~stöhn~ Ranma: "Neunundfünfzig." Jeremys Tortour wurde unterbrochen, als Akane mit zwei Handvoll noch dampfender Kastanien ins Dojo gestürzt kam. "Ranma. Ich hab's geschafft. Ich hab sie ohne mich zu verbrennen aus dem Feuer geholt." Strahlend hielt sie Ranma die Früchte hin. Ranma klappte den Comic zu, nahm eine und steckte sie in den Mund. "Hmm, nicht schlecht. Hätten ein wenig länger drin bleiben können." Er sah stirnrunzelnd nach unten, wo Jeremy eine Pause eingelegt hatte. "Habe ich was von Aufhören gesagt?" Jeremy: "Du Ungeheuer." Er streckte ruckartig die Beine aus und katapultierte Ranma durch den Raum. Dem machte das nicht das Geringste aus, er machte einen Flip in der Luft und landete leichtfüßig. Ranma: "Sehr gut, es steckt ja doch noch Kraft in dir. Wenn du erstmal gelernt hast, diese Reserven bewußt und ohne Wut einzusetzen machen wir weiter. Und nun zu dir." Mit diesen Worten wandte er sich an Akane. "Bevor ich dir glaube, will ich es mit eigenen Augen sehen. Greif mich mal mit der Technik an." Er legte den Manga beiseite und stellte sich vor Akane. Akane ging in Stellung und konzentrierte sich. Dann atmete sie einmal tief ein und sprang vor. Akane: "Kachuu Tenshin Amaguriken!" Ranma: "Amaguriken Abwehr!" Die Hände beider Kämpfer bewegten sich so schnell, das das bloße Auge fast nicht folgen konnte, und die Arme nur als verschwommene Schemen zu sehen waren. Akane konnte die Technik für einige Sekunden Aufrecht erhalten, dann wurde sie langsamer und brach ab. Akane: " ~keuch, keuch~ Und, wie war das?" Ranma: "Nunja, für den Anfang nicht schlecht. Aber ich muß zugeben, du hast es sehr gut hinbekommen." Akane: (lächelt)"Danke. Aber du hättest ruhig sagen können, das du die Technik kontern kannst. Bringst du mir die auch bei?" Ranma: "Wenn du möchtest, es ist kein großer Unterschied zu Angriff. Und das es einen Konter gibt ist ganz natürlich. Jeder Martial Arts Meister, der eine neue Technik entwickelt, denkt sich auch eine Abwehr dazu aus. So hat er einen Ausweg, falls jemand mal seine eigene Technik gegen ihn anwendet." Akane: "Klingt logisch." Ranma nickte, schenkte Akane ein Lächeln das ihre Knie weich werden ließ, und drehte sich zu Jeremy um. "Und nun zu uns Beiden..." Jeremy: "Nein! Oooh nein, denk nicht mal dran. (schüttelt vehement den Kopf) Ich habe für heute endgültig die Nase voll. Quäl von mir aus deinen Vater, aber laß mich in Ruhe." Ranma war von diesen plötzlichen Ausbruch etwas überrascht. "Uhm, ich wollte doch nur sagen, das wir für heute Schluß machen können. Ich meine, nach Akane's Erfolg haben wir uns eine Pause verdient, oder." Jeremy: (etwas erstaunt)"Ach so. Okay. Einverstanden." Die drei Teenager verließen das Dojo. Jeremy zog wieder normale Kleidung an und setzte sich an seine Hausaufgaben. Ranma tat nach etwas knurren das Gleiche. Akane machte sich im Bad erst etwas frisch und zog sich dann um. Dann ging sie nach unten, schüttelte über ihren ständig Shogi spielenden Vater den Kopf und setzte sich vor den Fernseher. Am Abend dieses Tages. Das Abendessen war beendet, und Kasumi räumte das Geschirr ab. Jeremy stand auf um zu helfen, irgendeiner mußte es ja mal tun, aber Nabiki hielt ihn am Arm fest. "Bleib mal hier, Jeremy." Jeremy setzte sich auf den Boden. "Nett, das du dir endlich angewöhnt hast meinen Vornamen zu benutzen." Nabiki: "Das ist nur eine Ausnahme. Weil ich nicht weiß wie ich dich sonst nennen soll." Sie nahm Ranma die Fernbedienung weg und schaltete den Fernseher wieder aus. Ranma sah sie komisch an. Nabiki: (ruft in die Küche)"Oneechan, kannst du grade mal kommen?" Kasumi kam, wischte sich ihre Hände in der Schürze ab, und sah Nabiki fragend an. Ebenso wie der Rest der Anwesenden. Nabiki ignorierte die Blicke und wandte sich an Jeremy. "Hör mal zu Jeremy. Wenn das dein Name ist. Ich weiß nicht wer du bist, oder woher du kommst, aber eins ist sicher. Du kommst nicht von hier." Ranma legte sein Gesicht in die Hände und stöhnte. Alle anderen schauten nur verständnislos. Akane: "Was meinst du damit, er kommt nicht von hier?" Nabiki: "Das er nicht von hier kommt, eben. Es gibt in ganz Japan niemanden mit dem Namen Soul, soviel steht fest. Und in der von dir angegebenen Zeit gab es auch keine Todesfälle durch Gasexplosionen. Es gab im letzten halben Jahr 'überhaupt keine' Gasexplosionen." Jeremy schluckte. Nabiki hatte grade sein Alibi enttarnt. Das war es, was er allen erzählt hatte: Das seine Familie bei einer Explosion ums Leben gekommen war, und das er die Saotomes in China getroffen hatte als er nach entfernten Verwandten suchte. Und als Genma ihn verflucht hatte, hatte er sich gleich von ihm adoptieren lassen. Nabiki: "Und das ist nicht alles. Es könnte ja sein, das Jeremy Soul gar nicht dein richtiger Name ist. Aber selbst wenn du Shinobu Hitori heißen würdest, aus Japan kommst du mit Sicherheit nicht." (Anm.d.Autors: Shinobu Hitori ist das Gegenstück zu unserem Hans Müller.) Soun sah Jeremy aus zusammengekniffenen Augen an. Jeremy sagte nichts. Dann wandte er sich an seine Tochter. "Wie kommst du darauf? Er sieht nicht aus wie ein Gaijin, er spricht fließend und akzentfrei die Sprache, und er verhält sich auch normal." Nabiki zählte die Punkte an ihren Fingern ab. "Er versucht sich wie ein Japaner zu verhalten, aber er macht Fehler. Erstens, er ist der einzige der hier im Haus mit Puschen herumläuft, und ihr wißt das er anfangs sogar seine Schuhe angelassen hat. Zweitens, er ißt zum Frühstück regelmäßig Käse. Drittens, er hat die komische Angewohnheit den Leuten zu Begrüßung die Hand zu schütteln. Und selbst wenn er sich nur verbeugt, dann nimmt er die Hände vor dem Körper zusammen, anstatt an die Seite wie es sich für einen Jungen gehört. Zuerst dachte ich, das es vielleicht an seinem Fluch liegt, aber Tatsache ist, das er es gar nicht richtig weiß. Viertens, nach dem Essen legt er seine Stäbchen immer überkreuz auf den Teller. Fünftens, er hat sowieso Probleme mit Stäbchen zu essen, dafür ist er mit Messer und Gabel erstaunlich geschickt. Sechstens, in der Schule ist er ein As, außer wenn es zu Geschichte oder Grammatik kommt. Anfangs hat er sogar die Kanji von links nach rechts geschrieben. Siebtens, es stimmt, er spricht unsere Sprache ohne Akzent, aber das gleiche gilt für Mitteleuropäisch. Ich habe mitbekommen, wie er sich mit einem ausländischen Mitschüler in meiner Klasse in dessen Muttersprache unterhalten hat. Achtens, er schält sein Obst nicht. Die Äpfel putzt er nur ab und ißt sie mit Schale. Neuntens, er hat sich noch nie nach dem Niesen entschuldigt. Zehntens, als er gestern morgen verschlafen hatte, hat er anstelle des Furo die Dusche benutzt. Wann haben wir das letzte mal die Dusche benutzt?" Sie merkte, das sie keine Finger mehr frei hatte, und blickte fragen in die Runde. "Soll ich weitermachen?" Jeremy: "Woher weißt du, was ich im Bad mache? Spionierst du mir nach?" Nabiki: "Ich habe Informationen gesammelt. Und jetzt versuche nicht von Thema abzulenken. (deutet anklagend auf Jeremy) Ich weiß nicht woher du kommst, aber nach meinen Informationen bist du nicht Japaner, sondern Europäer. Vermutlich Deutsch. Und ob deine Eltern wirklich Tod sind ist auch fraglich. Aber das werde ich noch herausfinden." Alle Augen richteten sich auf Jeremy. Dieser sah nach unten und fand seine Hände mit mal sehr interessant. Soun strich sich über seinen Schnurrbart. "Ich würde gerne wissen, was du dazu zu sagen hast, Jeremy." Genma: "Und ich erst. Immerhin hat mich dieser Bengel gezwungen, ihn aufzunehmen." Jeremy schaute langsam in die Runde. Er setzte zu einer Antwort an, sagte dann aber doch nichts. Ranma warf ihn einen vorsichtigen Blick zu. Die anderen hatten eine Mischung aus Verwunderung und Mißtrauen im Gesicht. Jeremy: "Ich ... Nabiki hat recht. (schaut nach unten) Ich bin nicht von hier." Genma: "Ha! Ein Lügner. Und noch dazu ein Hinterhältiger. Ich werde dich sofort rausschmeißen." Genma stand auf und wollte zu Jeremy, aber Ranma packte ihn ohne aufzustehen am Handgelenk, verdrehte es uns warf so seinen Vater zu Boden. Er sah Jeremy mit einem Ausdruck von Mitleid an. "Laßt ihn zuerst erklären. Er hat nämlich seine Gründe. Und, Jeremy? Es ist besser wenn du 'alles' erzählst." Jeremy sah wieder zu Boden und sagte nichts. Nabiki: "Wir warten. Und wir sind schon sehr gespannt." Jeremy stand auf und ging zum Fenster. Nachdenklich sah er hinaus, dann drehte er sich zu den anderen um. "Es stimmt, ich bin kein Japaner. Ich bin Made in Germany. Aber das ist nicht alles." Er holte tief Luft. "Ich komme nicht von dieser Welt." Stille senkte sich über den Raum. Alle außer Ranma starrten Jeremy an, als ob dieser nicht ganz dicht sei. Was, wenn man seine letzte Aussage bedachte, durchaus verständlich war. Es war derart ruhig, das man ein leises elektrisches Knistern, und ein weit entferntes 'Darling no Baka' hören konnte. Nabiki fand als erste ihre Stimme wieder. "Also, ich habe mir Aliens immer anders vorgestellt. Grün, und mit zwei Antennen auf dem Kopf." Kasumi: "Gute Güte." Soun: "Waaaaaah! Ein Außerirdischer lebt unter meinem Dach." (#178) Jeremy schüttelte den Kopf. "Was du meinst sind Namekianer, die..." Er brach ab, die Situation war zu ernst als das er rumscherzen sollte. "Ich komme schon von der Erde. Ich bin ein Mensch wie ihr. Ich komme nur nicht von 'dieser' Erde." Kasumi: "Gute Güte." Akane klopfte ihrem Vater beruhigend auf den Rücken, dann wandte sie sich fragend an Jeremy. "Das macht doch keinen Sinn. Entweder kommst du von der Erde oder nicht. Was denn jetzt?" Jeremy: "Ich weiß nicht ganz wie ich euch das erklären soll ... Man könnte sagen, ich komme aus einer parallelen Dimension. Wo es eine andere Erde gibt, fast genau wie diese." Kasumi: "Gute Güte." Akane machte ein nachdenkliches Gesicht. "Das habe ich irgendwo schonmal gehört, irgendwo ..." Sie griff die Fernsehzeitschrift vom Tisch und begann darin zu blättern. Dann stoppte sie, legte die Zeitschrift vor sich hin und deutete darauf. "Hier, das ist genau wie in dieser Sendung. Da reist auch jemand von einer Welt in die andere, und jede ist etwas anders als seine eigene." Jeremy: "Ja, Sliders kenne ich. Das gibt's bei mir auch. Fast alles ist gleich, es sind nur Kleinigkeiten. Mich zum Beispiel gibt es in dieser Welt nicht." Soun wollte seine berühmte Dämonenattacke starten, überlegte es sich dann aber anders. "So ein Quatsch. Willst du etwa behaupten, das du aus einer Fernsehserie kommst? Das ist die blödeste Ausrede die ich je gehört habe." Jeremy: "Alles was ich sage ist, das ich aus einer parallelen Realität komme. Soweit ich das bis jetzt verstanden habe. Das sich das bescheuert anhört weiß ich auch, leider ist es die Wahrheit." Kasumi: "Gute Güte." Genma stand wütend auf und deutete auf Jeremy. "Selbst wenn das so ist wie du sagst, was gibt dir das Recht dich deswegen in unser Leben einzumischen? Wenn deine Eltern noch leben hätte ich nie erlaubt dich unter meinem Namen aufzunehmen." Er verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte imposant auszusehen. Was ziemlich schwer fällt, wenn man ein fetter Idiot ist. Ranma wurde es zuviel. Er schlug mit der Faust auf den Tisch das die Gläser klirrten, und brachte so alle zu verstummen. "Es reicht. Was hätte Jeremy denn machen sollen? 'Hallo, ich bin Jeremy. Und übrigens, ich komme von einer zweiten Erde'." Seine Stimme triefte vor Sarkasmus. "Natürlich hättet ihr ihm sofort geglaubt, nicht wahr?" Kasumi: "Gute Güte." Nabiki verdrehte die Augen. "Oneechan, wenn du das noch einmal sagst raste ich aus." Dann sah sie einen Moment lang Ranma, danach Jeremy an. "Wir hätten ihm wahrscheinlich nicht geglaubt. Genauso wenig wie wir es jetzt tun. Aber nehmen wir mal an, er hat recht. Das ändert nichts an der Tatsache, das er uns belogen hat. Das ganze Theater mit 'Meine Familie ist tot' und 'Ich bin so alleine auf dieser Welt' war alles nur geschauspielert, um unser Mitleid zu erregen." Jeremy: (trauriges Kopfschütteln)"Nein, das war nicht gelogen. Es stimmt, meine Familie lebt noch, aber was macht das für einen Unterschied? Ich habe keine Möglichkeit sie irgendwie zu erreichen. (sieht die anderen an) Wenn ihr darauf besteht werde ich gehen. Aber ich habe nicht gelogen, ich 'bin' auf dieser Welt alleine, es gibt mich hier nicht, ich habe hier niemanden." Ranma stand auf, ging zu ihm hinüber und legte ihm tröstend die Hand auf die Schulter. "Das stimmt nicht ganz. Du bist nicht alleine, du hast mindestens mich." Er drehte sich zu den anderen um. "Was macht das für einen Unterschied ob Jeremy von unserer Welt stammt oder nicht? Er ist nicht anders als wir, und er hat nichts Schlimmes getan." Soun: "Nichts Schlimmes getan? Er ist in dein Leben geplatzt. Er ist in unser Leben geplatzt. Er hat mein kleines Baby in einen Jungen verwandelt. Er hat uns alle an der Nase herumgeführt. Und du sagst, er hat nichts Schlimmes getan? Er-" Akane unterbrach ihren Vater. "Er..." Sie sah einmal in die Runde. "...hatte jedesmal einen Grund das zu tun, was er tat. Ich hätte mich nicht anders verhalten. Jeremy hat nur versucht sich eine neue Existenz aufzubauen." Sie machte ein entschlossenes Gesicht. "Ich jedenfalls stimme Ranma zu, wir sollten Jeremy nicht danach beurteilen, woher er kommt, sondern danach was er ist." Genma: (wird laut)"Ich bin nicht einverstanden. Für mich ist das nur ein abgekartetes Spiel. Die ganze Geschichte hatte er doch von Anfang an geplant. (sieht Jeremy mißtrauisch an) Er hat irgendeinen Grund, weswegen er sich unbedingt von mir adoptieren lassen wollte. Wahrscheinlich will er das Geheimnis meines Kampfstils stehlen." Ranma hätte beinahe laut aufgelacht. Sein Vater war ein noch größerer Idiot als er bislang angenommen hatte. Jeremy fand das weniger komisch. "Ich will gar nichts stehlen. Was hätte ich denn sonst machen sollen? Bevor ich euch getroffen hatte, hatte ich vor in irgendein Heim zu gehen, und von dort aus weiterzusehen. Aber nachdem irgend jemand so schlau war und mich in eine gewisse Quelle geworfen hat, hatte sich das erledigt." Kasumi: "Gute Güte." Nabiki: "Kasumi! Gibt es denn nichts anderes, was du sagen kannst?" Kasumi legte den Finger ans Kinn und überlegte. Nabiki: (zu Jeremy)"Gut. Ich glaube, man kann deine Aktionen nachvollziehen. Gibt es sonst noch etwas, was wir von dir wissen sollten?" Jeremy tauschte einen Blick mit Ranma. Es gab da noch etwas, nämlich das sie beide bis zu verschiedenen Zeitpunkten die Zukunft kannten. Ranma schüttelte unmerklich den Kopf. Jeremy verstand, wenn er etwas davon sagte würde er unweigerlich Ranma mit entlarven, und somit seinen Versuch des Neuanfangs vereiteln. Er sah zu Nabiki und schüttelte den Kopf. "Ich verwandle mich in eine Frau und komme nicht aus dieser Welt. Reicht das nicht?" Nabiki: "Das ist mehr als die meisten anderen von sich behaupten können. Also, was machen wir nun mit dir?" Sie sah die anderen fragend an. "Ranma scheint aus irgendeinem Grund schon vorher davon gewußt zu haben, und es scheint ihn nicht zu stöhren. Aber wie denken die anderen darüber?" Genma packte seinen Sohn am Schlafittchen. "Was soll das heißen, du wußtest davon? Seit wann?" Ranma: "Von Anfang an. Mensch Pop, wenn du etwas mehr denken würdest wäre dir das auch aufgefallen." Genma ließ Ranma los und baute sich vor Jeremy auf. "Ich bin dafür, das wir ihn rausschmeißen, er hat-" ~Platsch~ Genma-Panda: "Growf, growf?" Ranma stellte das Glas wieder auf den Tisch. "Du zählst nicht." Genma-Panda: {Undankbarer Bengel. Ich werde} Ranma nahm seinen Vater das Schild weg und schlug ihn damit bewußtlos. Dann setzte er sich wieder an den Tisch. "Pops ist auch dafür." Akane: "Meine Meinung kennt ihr ja schon." Kasumi: "Also, ich würde sagen-" Nabiki: "Gute Güte?" Kasumi: "Das auch. Aber Jeremy macht einen netten Eindruck, wir sollten ihn ruhig bleiben lassen. Immerhin hat er sonst niemanden zu dem er gehen kann. Was meinst du, Vater?" Soun hatte seinen Töchtern noch nie einen Wunsch abschlagen können, und nickte. Nabiki: "Gut. Damit hätte die Mehrheit für Jeremy gestimmt. (sieht ihn an) Du hast Glück, du darfst bleiben. Aber wie sollen wir dich in Zukunft nennen?" Jeremy: "Jeremy. Jeremy Saotome. Aber mich würde interessieren wie du gestimmt hast?" Nabiki: "Ich hätte mich enthalten. (wechselt das Thema) Jetzt habe ich nur noch eine Frage: Wie bist du hierhin gekommen, und vor allem, wie kommst du wieder zurück?" Jeremy seufzte und machte eine hilflose Geste mit den Armen. "Wenn ich das man wüßte. Dann würde ich mich auch wohler fühlen." ############################################################################# Der nächste Tag. Am Frühstück hatten Genma und Soun ihm noch ein paar mißtrauische Blicke zugeworfen, aber Jeremy machte sich mehr Sorgen um Nabiki. Im Gegensatz zu den beiden Vätern hatte das Mädchen einen wachen Verstand, er hätte auch damit rechnen müssen das sie hinter seine Lüge kam. Aber Jeremy hatte das Problem verdrängt. Genma war kein Problem, er war einfach zu durchschauen, und außerdem war Ranma auf seiner Seite. Bei Soun sah es ähnlich aus, er regte sich schnell und heftig auf, beruhigte sich aber genauso schnell wieder. Jeremy würde ein paar Tage vorsichtig mit ihm sein müssen, dann würde er die Sache schon wieder abgetan haben. Zumindest hoffte er das. Kasumi und Akane zeigten ebenfalls Verständnis für ihn. Akane war, wie schon im Manga dargestellt, eine mitfühlende und verständnisvolle Seele in einer rauhen Schale, wenn es darauf ankam (genau wie Ranma). Und Kasumi war sowieso die Freundlichkeit in Person und hatte den Vorfall scheinbar schon wieder vergessen. Aber auf Nabiki würde er aufpassen müssen. Die mittlere der Tendo-Schwestern schien ihm fast nicht zu beachten, aber Jeremy konnte ihre Blicke spüren wenn sie meinte das er nicht hinsah. Hätte er weitere Geheimnisse gehabt, spätestens jetzt hätte er ihr davon erzählt, schon allein um Ärger zu vermeiden. Ranma: "He, träumst du?" Ranmas Stimme riß ihn aus seinen Gedanken. Mittlerweile waren die vier Teenager wieder auf dem Schulweg. Ranma, wie üblich, an seinem Platz auf dem Zaun. Jeremy: "Huh? Was?" Ranma: "Man, Jeremy, das ist das dritte Mal das ich dich anspreche." Jeremy: "Uh, 'Tschuldigung, ich hab' grade über was nachgedacht. Was ist denn?" Ranma winkte ihn näher. "Komm' mal hier hoch." Jeremy: "Warum, ich fühl' mich hier unten ganz wohl. Hier falle ich nicht so tief." Ranma: "Das hat damit nichts zu tun, komm' einfach mal hier rauf." Jeremy federte kurz in den Knien und sprang. Er zog die Beine an als er auf dem Zaun landete, suchte sein Gleichgewicht und richtete sich dann auf. "Und, was willst du jetzt?" Ranma ging rückwärts auf dem Zaun weiter. "Fällt dir nichts auf?" Jeremy folgte vorsichtig seinem Bruder. "Sollte denn?" Ranma: "Als du das letzte Mal zu mir raufgekommen bist, mußtest du noch klettern. Jetzt bist du gesprungen." Jeremy blieb stehen. Ranma hatte recht. Er war aus dem Stand fast zwei Meter senkrecht in die Höhe gesprungen, so als ob die Gesetzte der Schwerkraft kurzzeitig nicht existiert hätten. Ranma: "Hey, willst du da Wurzeln schlagen?" Jeremy hüpfte wieder runter und setzte seinen Weg unten fort. Ranma runzelte die Stirn, machte aber keine Anstalten ihn wieder raufzuholen. "Ich dachte, das ist eine gute Möglichkeit dir deine Fortschritte zu demonstrieren. Wenn du am eigenen Leib erfährst, wie du dich verbessert hast." Jeremy nickte geistesabwesend. Nach einer Weile sprach er Nabiki an. "Du hast gestern doch gefragt, in wie weit sich meine Welt von dieser unterscheidet? Das eben war ein gutes Beispiel." Nabiki machte sich nicht die Mühe ihn anzusehen. "Was? Das Leute wie Spatzen auf den Zäunen herumlaufen?" Jeremy: "Nein. In meiner Welt liegt der Rekord im Hochsprung bei vier Meter und ein paar Zerquetschte. Und das auch nur mit Anlauf, und von oben sitzen bleiben gar nicht zu sprechen. Hier hat ein einfacher Mensch wie ich die Möglichkeit, in nur einer Woche einen Sprung aus dem Stand von knapp der Hälfte zu schaffen." Nabiki: "Interessant. Aber nicht wirklich relevant." Jeremy: "Außerdem, solche netten Sachen wie Ki-Blasts gibt es auch nicht. Irgend etwas ist hier, was anders ist als bei mir." Akane: "Bist du dir da sicher? Ich meine, hier ist sowas auch nicht unbedingt alltäglich. Die meisten Menschen sind sich gar nicht bewußt, zu was sie alles fähig sind." Jeremy: "Wenn es solche Dinge in meiner Welt geben würde, glaub mir, das würde mir aufgefallen sein." Damit schien das Thema beendet zu sein. Jeremy dachte noch eine Weile über Akanes Worte nach, aber wenn die Menschen seiner Welt zu den gleichen Stunts wie Animecharaktere fähig wären, dann hätte das sicherlich längst die Öffentlichkeit erreicht. Schließlich brach er die Gedanken ab, schon aus dem Grund, weil sie Furinkan erreicht hatten und der Unterricht begann. In der Pause. Ohne die Horde o'Hentai, und mit einem friedlichen Kuno, hatte sich die Schule auf einem normalem Level eingefunden. So wie man es von einer Schule erwarten würde. Akane hatte sich zu ihrer Clique gesellt, während Ranma bei seinen Klassen- kameraden saß. Jeremy hatte sich mehr aus Langeweile dazugesetzt. Er achtete nicht besonders auf den Inhalt des Gesprächs. Hiroshi schien in eine von Akanes Freundinnen verliebt zu sein, jedenfalls schwärmte er pausenlos von Sayuri. Die Anderen machten sich einen Spaß daraus ihn damit aufzuziehen. Jeremy war froh das Hiroshi seine weibliche Form aufgegeben hatte. Sein Blick wanderte über den Schulhof und blieb an Sato hängen. Leider waren nicht alle so wie Hiroshi, Sato schien ihm immer noch zu verfolgen. Und das, obwohl er bereits eine feste Freundin hatte. Ausgerechnet eines der ruhigsten und zurückhaltensten Mädchen der Schule. Jeremy konnte beim besten Willen nicht verstehen wie sich Mia mit ihm einlassen konnte. Vor allem, wenn Sato sie ständig nur heruntermachte. Grade jetzt zum Beispiel stritten die Beiden sich, oder besser gesagt, Sato schimpfte und Mia nickte nur ab und zu mit hängenden Kopf. Jeremy war keineswegs jemand, der sich ständig in anderer Leute Dinge einmischen mußte, aber erstens war Mia ihm sympathisch, zweitens konnte er Sato nicht leiden, und drittens war das Mädchen schon den Tränen nahe. Er stand auf und ging näher. Sato: " ... und nur weil du dumme Schnepfe ständig mit deinen Freundinnen rumgammeln mußt, anstatt dich um deinen Freund zu kümmern wie es sich gehört. Sei froh das ich mich überhaupt noch mit dir abgebe. Wenn ich-" Sato stoppte mitten im Satz, als eine Hand schwer auf seine Schulter fiel. Er drehte sich um und sah sich Jeremy gegenüber. Jeremy: "'Wenn du' nicht bald einen anderen Ton Mia gegenüber einschlägst, dann könnte es sein das ich mich in eure 'Diskussion' einmischen muß." Sato: "Das geht dich einen feuchten Dreck an, wie ich mit meiner Freundin rede. Misch' dich nicht in private Angelegenheiten ein, das ist nicht deine Sache." Jeremy kreuzte die Arme vor der Brust und sah Sato herausfordernd an. "Nun, ich 'mache' es einfach zu meiner Sache. Und ich mische mich ein, weil du und dein dämliches Gehabe mir auf die Nerven gehen. Es kotzt mich an, wie du Mia behandelst, und alle anderen Mädchen auch. Ich habe-" Sato: "Ich behandle die Leute wie ich möchte. Und Frauen brauchen nunmal eine starke Hand die zeigt wo es langgeht. Nicht wahr, Mia-chan?" Er zog seine Freundin grob an sich. Mia schrumpfte zusammen und nickte widerwillig. Traurig sah sie Jeremy an. "Er hat recht, was passiert ist ist wirklich meine Schuld. Ich hätte mich mehr um ihn kümmern müssen." Jeremy wußte nicht was er tun sollte. Es war klar das Mia nicht meinte was sie sagte, aber er konnte seine Hilfe schlecht aufzwingen. "Es sieht eher so aus als ob du ihm viel zu viel Aufmerksamkeit schenkst. Dafür das er ständig andere Mädchen anbaggert, ich an deiner Stelle hätte ihm längst den Laufpass gegeben." Sato: (großspurig)"Was kann ich dafür wenn die Frauen mir nachlaufen? Und selbst wenn ich hier und da mal ein bißchen Spaß habe, ich bin Manns genug für mehr als eine Freundin. Was macht deine Schwester eigentlich so, hab sie lange nicht mehr gesehen?" Jeremy: "Geht dich nichts an. Du klingst schon fast wie unser heißgeliebter Oberschüler, der meint auch er wäre der Traum aller Frauen." Sato: "Ja, Kuno ist ein echter Kerl. Ein bißchen hinterm Berg manchmal, aber er weiß auch wie man die Mädchen behandelt." Jeremy verdrehte innerlich die Augen. Sato hatte die gleiche Einstellung wie Tatewaki, nur war er 'absichtlich' so, während Kuno es nicht besser wußte. "Dir haben sie auch ins Gehirn geschissen. Du glaubst wirklich, mit der Meinung bei Frauen landen zu können?" Sato: "Wer spricht von 'landen'? Die warten doch nur darauf erobert zu werden. Dazu sind Frauen doch da: Um und Männern zu gefallen und um Kinder zu kriegen. Das Problem ist nur, das sie manchmal meinen, sie müssen anfangen zu denken." Jeremy schnappte nach Luft. Dazu fiel ihm echt nichts mehr ein. "Du tust mir ehrlich leid, Sato. Schonmal was von 'Gleichberechtigung' gehört?" Sato: "Ja, völliger Quatsch. Die Natur hat uns nicht umsonst zu der bestimmenden Spezies gemacht. Hast du nie gemerkt, das Mädchen beherrscht werden 'wollen'? Das ist in ihrer Genetik eingepflanzt. Emanzipation und sowas, das ist was für Frauen die keinen abbekommen haben. Ich sage immer, Frauen haben vier Lippen, zwei zum Scheiße erzählen und zwei zum wieder gut machen. Was grinst du eigentlich so blöd?" Während Sato sprach, hatte sich Jeremys wütender Gesichtsausdruck verflüchtigt, und einem breiten Grinsen Platz gemacht. Wortlos deutete er auf einen Punkt hinter Sato. Dieser drehte sich um... ... und sah sich Akane gegenüber. Sie war rot angelaufen vor Zorn, und hielt den Stiel ihres Hammers so fest umklammert das die Knöchel weiß hervortraten. Sato: "Uh-oh." Wie buchstabiert man 'Schmerz'? ~W-H-A-M-M~ Jup, genau richtig. Nachdem sie Sato zu einem fettigen Fleck auf dem Boden verarbeitet hatte, fühlte sich Akane gleich etwas besser. Einige der umstehenden Schülerinnen klatschten Beifall. Jeremy wandte sich wieder Mia zu. "Ich habe dich bis jetzt für ein ruhiges und intelligentes Mädchen gehalten, aber das du dich mit so einem abgibst." Er schüttelte verständnislos den Kopf, setzte sich und bot Mia an das Gleiche zu tun. "Verrätst du mir warum Sato dich überhaupt fertig gemacht hat? Manchmal hilft es sich auszusprechen." Mia seufzte tief und ließ sich nieder. "Sato hat einige Probleme in der Schule. Er hat Schwierigkeiten mit dem Stoff, und da ich sowieso Nachhilfe gebe habe ich ihm angeboten mit ihm zu üben. So habe ich ihn auch kennen gelernt. Aber die letzten Arbeiten sind alle nicht so gut geworden, und da hat er gesagt, wenn ich mich mehr um ihn gekümmert hätte, dann wäre das nicht passiert. Und er hat sogar recht." Jeremy: "Du gibst 'dir' die Schuld, weil 'er' versagt hat? Mia, wenn Sato sich nicht selber darum kümmern kann, dann hat das doch nichts mit dir zu tun." Mia: "Findest du?" Jeremy: "Und ob. Wenn ich dir einen Tipp geben darf: Laß die Finger von ihm. So einer wie er hat dich gar nicht verdient, vor allem nicht wenn er dich so behandelt." Mia sah traurig nach unten und malte mit dem Fuß ein Muster in den Sand. Dann seufzte sie. "Aber was soll ich denn machen? Er ist der einzige, der mich überhaupt beachtet. Alle meine Freundinnen hatten schon mindestens einen richtigen Freund, nur ich nicht. Sato war der erste der mich überhaupt angesehen hat." Sie wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. Jeremy: (beruhigend)"Hey, hey. Nicht weinen. Das findet sich schon. Du mußt nur etwas selbstsicherer werden, du siehst immer so aus als ob du dich am liebsten verstecken würdest. Sei ein bißchen fröhlicher, und kauf' dir mal ein schickes Kleid oder so. Es kann doch für ein hübsches Mädchen wie dich kein Problem sein einen Freund zu finden." Er lächelte ihr aufmunternd zu. Es dauerte einen Moment, aber dann lächelte Mia zurück. Jeremy: "Na siehst du. Ist doch schon viel besser so." Mia: (schnieft)"Danke. Es nett von dir, das du versuchst mir Mut zu machen." Jeremy: "Kein Problem. Aber sieh' zu das du diese lächerliche Ausrede eines Freundes loswirst." ############################################################################# Auch der Rest der Woche verlief ereignislos. Dann kam das Wochenende, und mit ihm nicht nur Kasumi's Date mit Doc Tofu, sondern auch der nächste Ärger. Aber der Reihe nach. Es war am Samstag Nachmittag. Kasumi stand mit ihrem Vater in der Küche und erklärte ihm die Mikrowelle zum x-sten Mal. "... und dann nimmst du die Knödel mit dem Fisch und stellst hier die Zeit auf 3,5 Minuten. An der Leistung brauchst du nichts machen. Das Essen ist schon fertig gekocht, du mußt es nur aufwärmen. Und vergiß nicht einen Teller als Abdeckung zu verwenden." Sie sah ihren ratlos dastehenden Vater an. "Hast du es jetzt verstanden?" Soun nickte mit tränenden Augen und griff nach einem weiteren Taschentuch. Er sah nicht so aus als ob er überhaupt zugehört hatte. Kasumi seufzte. Kasumi: "Ich erkläre es dir noch mal. Also, hier stellst du die Minuten ein (zeigt auf die Tasten) hier die Sekunden (zeigt auch) und hier die Leistung. An der Leistung brauchst du nichts verstellen, bis auf die Sachen aus der Tiefkühltruhe, die mußt du-" Soun unterbrach sie. Er warf seine Arme um sie und flennte hemmungslos. "Waaaaah! Mein kleines Baby hat ihr erstes Date. ~schluchz, heul~ Wo ist nur die Zeit geblieben, gestern warst du noch sooo klein. Waaaah!" Kasumi tat etwas, was sie seit drei Jahren nicht mehr getan hatte. Sie verdrehte die Augen. Nabiki steckte ihren Kopf zur Küchentür herein. "Oneechan, Doktor Tofu kommt in zehn Minuten, und du hast dich nicht mal umgezogen." Kasumi ließ ihren Vater an ihrer Schulter ausweinen und klopfte ihm auf den Rücken. Nebenbei sah sie Nabiki an. "Imutochan, wärst du so nett und würdest dich heute abend um das Essen kümmern? Es ist alles fertig, es muß nur wieder aufgewärmt werden, aber Vater ist ..." Sie ließ den Satz unvollendet. Nabiki: "Aber sicher. Und sei es nur aus Selbsterhaltung. Wenn ich es nicht mache würde ja nur Akane übrigbleiben. Und nun sieh zu das du dir was anderes anziehst, oder willst du 'so' auf dein Date?" Sie deutete auf Kasumi, welche immer noch ihren Arbeitsrock mit der Schürze anhatte. Kasumi machte "Gute Güte, natürlich nicht." und beeilte sich in ihr Zimmer. Soun putzte geräuschvoll seine Nase und eilte hinterher. Soun: "Und zieh dich warm an, es soll bis auf zwölf Grad runtergehen diese Nacht. Und sieh' zu das du vor Mitternacht wieder zu Hause bist, oder das Tofu dich sonst begleitet. Und nimm' Verdauungstropfen mit, du weißt nicht wie schwer das Essen wird. Und den Elektroschocker, nicht das der Doktor am ersten Abend schon aufdringlich wird. Und paß auf das du-" Nabiki: (genervt)"Daddy! Kasumi ist erwachsen. Und geimpft ist sie auch." Soun: "Bwaaaaaah! Kann sich ein Vater denn keine Sorgen um seine Tochter machen?" Ranma und Jeremy kamen mit Eimer und Aufnehmer an, um die entstehenden Wasserlachen zu beseitigen. ~Ding-Dong~ Mit einer für sie ungeahnten Geschwindigkeit war Kasumi an der Tür. Hastig richtete sie ihr Haar und das Abendkleid, und wollte die Tür öffnen, als Nabiki sie zurückhielt. Nabiki: "Untersteh dich. Eine Dame läßt ihren Freund mindestens zehn Minuten warten. Geh wieder nach oben, wir machen das schon. Du kannst ja noch ein wenig Make-up auftragen." Kasumi: "Findest du? Aber ich habe keine Schminke." Nabiki: "Du darfst meine benutzen. Und jetzt rauf mit dir." Mit einem Fragezeichen auf dem Gesicht verschwand Kasumi wieder. Nabiki öffnete die Tür. Tofu stand dort im Anzug und mit einem Strauß Rosen und rang sichtlich um Fassung. Nabiki: "Guten Tag Herr Ono, meine Schwester läßt ausrichten das sie gleich hier sein wird. Kommen Sie doch solange rein." Tofu nickte etwas gezwungen und betrat das Haus. Im Wohnzimmer saß ein verheult aussehender Soun auf der Couch, und die zwei Saotome-Teens waren beschäftigt eine Wasserlache zu beseitigen. Er wollte grade fragen ob die Tendos einen Wasserrohrbruch gehabt hatten, als ein großer Panda durch die Terrassentür kam und tröstend seine Tatze um Souns Schultern legte. Tofu: "Oh, ich wußte gar nicht das ihr euch ein Haustier haltet." Jeremy wrang seinen Aufnehmer über dem Eimer aus. "Ist es auch nicht, das ist Ranma's ..." Das Wasser war zuviel. Instand Mädchen. Mit einer wesentlich höheren Stimme beendete sie den Satz. "... Vater. Scheiß' Wasser." Tofu putze seine Brille und sah noch mal genauer hin. "Keine große Ähnlichkeit, würde ich sagen." Ranma wrang ebenfalls seinen Lappen aus. Er hatte mehr Glück als Jeremy. "Gottlob, nein. Sonst würde ich mich auch umbringen." Er bemerkte die verwirrten Blicke, die der Doktor dem Panda zuwarf. "Ach so, das. Das ist mein Vater so wie das mein Bruder ist." Er zeigte auf Jeremy-chan. Tofu nickte in Verständnis und schwieg. Grade als es unangenehm wurde kam Kasumi die Treppe runter. Sie sah einfach berauschend aus, und die Temperatur sank abrupt. Tofu: "Ka-ka-ka-ka ... Gut siehst du aus." Kasumi lächelte. Es war ein ganz besonderes Lächeln, speziell für Tofu, und die Temperatur sank noch weiter. Kasumi: "Danke schön. Der Anzug steht dir aber auch gut." Sie ging auf Tofu zu, rutschte aber auf Soun's mittlerweile gefrorenen Tränen aus und legte den Weg schneller als beabsichtigt zurück. Bevor sie fallen konnte fing der Doktor sie auf. Ihre Blicke trafen sich, und es war einer dieser endlosen Momente wie man sie aus Liebesschnulzen kennt. Tofu: "Kasumi." Kasumi: "Oh, Tofu." Soun vermied es, bei diesen Temperaturen in Tränen auszubrechen. Genma, der Ignorant der er war, störte sich nicht an der Szene. Ranma seufzte und wünschte sich, das er mit Akane auch mal solche Momente haben könnte. Akane seufzte und wünschte sich, das sie mit einem Jungen auch mal solche Momente haben könnte. Nur mit welchem? Jeremy-chan zog ihre Thermos aus Sub-space und ärgerte sich, als sie nur Eis darin fand. Nabiki sah auf die Uhr, und hustete dann übertrieben. "Ich will ja nicht stöhren, aber hattet ihr Zwei heute nicht noch was vor?" Kurze Zeit später auf den Straßen von Nerima. Akane und Jeremy gingen auf dem Bürgersteig, Ranma balancierte auf der Mauer daneben. Ranma: (grummelt)"Ich kann noch immer nicht glauben das ich mich dazu habe überreden lassen." Jeremy: "Nun, es könnte an Soun's Dämonenkopfattacke gelegen haben, oder daran das Nabiki dir die Worte im Mund umgedreht hat, oder daran das-" Ranma: (genervt)"Ist gut, ich habe verstanden. Aber warum bist du mitgekommen?" Jeremy: "Reines Interesse." Akane: "Daddy ist aber auch übervorsichtig. Als ob Kasumi einen Babysitter braucht." Ranma: "'Drei' Babysitter." Akane: "Du hättest ja nicht mitkommen brauchen." Ranma: "Ich 'wollte' auch nicht, aber dein Herr Vater hat mir keine Wahl gelassen." Jeremy: "Schluß jetzt. Wir müssen doch nur zu dieser Eishalle gehen und ein Auge auf Kasumi haben, damit ihr Vater beruhigt ist. Was ist so schlimm daran? Ich meine, wenn uns langweilig wird können wir eine Runde Schlittschuhlaufen." Akane nickte zustimmend, sie mochte Eislaufen. Es war ein altes Hobby von ihr, und sie war recht gut drin. Ranma schien anderer Meinung zu sein, er zog eine Grimasse. "Bloß nicht. Ich 'hasse' Eislaufen. Das letzte Mal, als ich das gemacht habe, ist etwas passiert was ich am liebsten vergessen würde." Akane schaute ihn verwirrt an, Jeremy mußte einen Augenblick überlegen bis ihm einfiel was Ranma meinte. "Ach, deswegen hast du dich so gesträubt, du hast Angst das du jemanden begegnest." Ranma blieb abrupt stehen, stemmte die Hände in die Hüfte und sah ärgerlich hinunter. "Ranma Saotome hat vor 'nichts' Angst. Ich will nur nicht Gefahr laufen, das ich diesem Arsch seinen Kiefer ausrenke wenn ich ihn noch mal sehe." Akane: "Ach was. 'Jeder' Mensch hat vor irgend etwas Angst, es kommt nur darauf an wie man mit der Angst umgeht." Ranma: "'Ich' habe vor 'nichts' angst." Jeremy deutete den Weg hinab. "Und was ist damit?" Ranma blickte in die angegebene Richtung, erschrak, und fiel von der Mauer mit dem Gesicht aufs Pflaster. Akane schaute neugierig was Ranma so aus dem Konzept gebracht haben konnte. Es war nichts zu sehen, außer einer Katze die ihnen auf der Mauer entgegenkam. Dann fiel ihr ein das am Anfang mal erwähnt wurde, das Ranma Dank seines Vaters panische Angst vor Katzen hatte. Ein Blick auf ihn sagte ihr, das panisch sogar noch untertrieben war. Er war ein Stück zurückgekrochen und saß am ganzen Körper zitternd am Boden. Jeremy: "Uhm, Akane? Kannst du dich ein wenig um Ranma kümmern, ich kümmere mich derweil um die Katze." Akane: "Ja, sicher. ... Was hast du vor?" Jeremy: "Nichts, aber ich habe das Gefühl ich kenn' das Tier." Akane nickte und kniete neben Ranma nieder. Jeremy ging auf die Katze zu. Er kannte kaum Leute hier in Nerima, geschweige denn Haustiere, aber er war sich sicher das diese Katze keine gewöhnliche Katze war. Es sei denn, schwarze Katzen mit einer halbmondförmigen kahlen Stelle auf der Stirn waren hier normal. Er stoppte und sah zu dem Tier auf der Mauer. "Naschkatze möchte Reiskuchen." Die Katze wäre fast von der Mauer gefallen. Sie fing sich aber schnell wieder und sah ihn unschuldig an. "Maunz?" Jeremy: "Och komm' schon, Luna, ich weiß das du mich verstehst." Diesmal fiel die Katze wirklich von der Mauer. Jeremy griff rasch zu und erwischte sie im Nackenfell. Dann setzte er Luna zurück auf die Mauer. Die Mondkatze sah ihn mehr als nur erstaunt an, schwieg aber. Jeremy: "Nicht sehr gesprächig heute, was? Wenn du die Prinzessin suchst bist du hier falsch. Juuban liegt ein paar Kilometer Ostsüdöstlich von hier." Luna blinzelte ein paar Mal. Dann sprang sie runter und sah zu ihm hinauf. "Danke." Als sie in die angegebene Richtung laufen wollte rief ihr Jeremy hinterher. "Noch etwas. Paß auf das dir keiner ein Pflaster über deinen Mond klebt." Die schwarze Katze nickte, dann lief sie weiter. Jeremy sah ihr hinterher bis sie nicht mehr zu sehen war. Akane trat neben ihn. "Redest du öfters mit Tieren?" Jeremy ging wieder los in Richtung Eishalle. "Nur wenn sie antworten." Akane und Ranma blickten ihn hinterher als ob er nicht ganz dicht sei. Jeremy: (dreht sich um)"Was ist? Wollt ihr da Wurzeln schlagen?" Ranma und Akane sahen sich an, dann auf Jeremy, dann wieder sich. Dann zuckten sie mit den Schultern und folgten ihm. Sie gingen ein Stück schweigend weiter. Akane: (schielt zu Ranma)"Sag mal, wie war das eben noch mit 'Ich habe keine Angst'?" Ranma sprang wieder auf die Mauer. "Katzen zählen nicht." Akane: "Ich habe ja schon gehört das Leute vor Spinnen Angst haben, oder Käfern, und vielleicht auch Hunden. Aber Katzen?" Ranma vergrub die Hände in den Taschen und machte ein grimmiges Gesicht. Akane: "Dabei sind Katzen so liebe und kuschelige Tiere. Ich habe schonmal daran gedacht mir eine als Haustier zuzulegen, oder-" Ranma unterbrach sie und wechselte gekünstelt das Thema. "Hey Jeremy? Was hältst du von ein wenig Training? Komm doch rauf hier." Jeremy: (schüttelt den Kopf)"Nein Danke, ich fühl' mich wohl hier unten." Ranma: "Komm schon, es hat viele Vorteile wenn man auf erhöhten Wegen läuft. Neben dem Balancetraining." Jeremy: (nicht interessiert)"Zum Beispiel?" Ein Auto fuhr vorbei, und genau durch die Pfütze neben Jeremy. Instand Mädchen. Ranma: "Zum Beispiel." (Anm.d.Autors: Ihr wundert euch woher Jeremy wußte das Luna noch auf der Suche nach Usagi war, d.h. die Serie noch nicht begonnen hatte? Denkt mal logisch nach, Ranma1/2 fing 1987 an, bei SailorMoon war es 1992.) ############################################################################# Auf der Eisbahn. Die Eishalle im Tokyoter Stadtteil Kolkhoz war gut ausgestattet und komfortabel. Das Wichtigste war natürlich die große Eisfläche, aber auch das angrenzende Restaurant war erwähnenswert. Die Luft war kalt, obwohl draußen Sommer war, und unsere Nerimianer waren froh das sie an wärmere Kleidung gedacht hatten. Akane hatte ein paar Freundinnen getroffen, und lief nun mit ihnen Schlittschuh. Ranma stand an der Bande und beobachtete sie und das Treiben auf dem Eis. Jeremy, immer noch Mädchen, lehnte ebenfalls gegen die Holzbegrenzung, schaute aber in die andere Richtung. Immerhin waren sie ursprünglich hier damit sie ein Auge auf 'die kleine 'Sumi' haben konnten, wie Soun es ausgedrückt hatte. Kasumi und Tofu saßen in dem Restaurant, hatten aber noch nichts bestellt, und so wie es aussah würde sich daran auch in nächster Zeit nicht viel ändern. Sie schienen sich bestens zu unterhalten, Tofu hatte völlig die Kontrolle über seine Gefühle, nur als die älteste Tendo ihn zärtlich bei der Hand genommen hatte war etwas Nebel auf seinen Gläsern zu sehen gewesen. Jeremy-chan mußte lächeln, wie schnell sich doch eine Beziehung entwickeln konnte, wenn der erste Schritt erstmal getan war. Sie sah zu Ranma, dann drehte sie sich um und suchte nach Akane auf der Eisfläche. Bei den Beiden würde es sicherlich schwieriger werden. Sie sah Akane zu wie sie über die Bahn glitt. Jeremy-chan hatte nie selber auf Kufen gestanden, aber sie konnte sehen das Akane das Schlittschuhlaufen gut beherrschte. Dann blieb ihr Blick an einem anderen äußerst begabten Läufer haften. Ein Junge in ungefähr ihrem Alter war von Menschen umringt. Er vollführte Pirouetten und Sprünge, schien sich selber aber am Besten zu gefallen während die Zuschauer Beifall klatschten. Jeremy-chan zog Ranma am Ärmel und deutete in die Menge. "Schau mal, der da. Ist das zufällig der für den ich ihn halte?" Ranma: (nickt grimmig)"Mikado Sanzenin. Wie es aussieht ohne seine Klette von Partnerin. Ich war ja von Anfang an dagegen hierher zu kommen, dieser Casanova ist fast jeden Tag hier. Wenn er Akane auch nur anschaut..." Jeremy-chan: "Irre ich mich, oder bist du sauer auf ihn?" Ranma fuhr zornig herum. "Was glaubst du denn? Der Kerl hat mich-." Er stoppte, sah sich um, und sprach dann in diesem gehetzten Flüsterton weiter, der fast genauso gut zu verstehen war wie normale Worte. "Der Kerl hat mich geküßt. Mich! Natürlich bin ich sauer. Was würdest du denn sagen, wenn du deinen ersten Kuß von einem anderen Jungen bekommen hättest?" Jeremy-chan schwieg, Ranmas Ausbruch war etwas überraschend gekommen. Sie sah wieder auf die Eisbahn und überlegte. Nach einem Moment antwortete sie. "Ich kann es dir nicht sagen. Aber es wäre auch nicht mein erster Kuß gewesen, ich hab' eine Freundin. Und vor Nicole gab's noch andere. Und dein erster Kuß war es sicher auch nicht, jedes Kind hat von seinen Eltern schon einen Gute-Nacht-Kuß oder so bekommen. Außerdem, du vergißt das es gar nicht passiert ist, du bist in der Vergangenheit." Ranma stützte sich grummelnd mit den Armen auf der Reling ab. "Kann sein, aber die Erinnerung daran habe ich trotzdem." Mikado Sanzenin kam elegant wieder auf dem Eis auf und zog eine lange Schleife über die Bahn. Die umstehenden Leute applaudierten. Er stoppte und verbeugte sich elegant. "Danke für ihre Aufmerksamkeit, meine Damen und Herren. Ich würde mich freuen wenn ich sie in ein paar Tagen wiedersehe. Wenn meine Partnerin wieder hier ist, werden sie das Goldene Paar von Kolkhoz Highschool in seiner ganzen Pracht erleben können. Ich danke Ihnen." Er verbeugte sich ein zweites Mal, dann glitt er zwischen den Zuschauern hindurch und auf den Ausgang zu. Auf dem Weg dorthin bemerkte er, wie er beobachtet wurde. Ein Mädchen mit kurzen blonden Haaren behielt ihn aufmerksam im Auge und schien jeder seinen Bewegungen zu folgen. Ein schwarzhaariger Junge mit Zopf daneben, sicher ihr Freund, starrte mißmutig auf das Eis vor ihm. Mikado fuhr sich mit der Hand durch seine Haare. Der Eiskunstläufer glitt auf sein neues Ziel zu. Der Freund des fremden Mädchens schien ihr nicht genügend Aufmerksamkeit zu schenken. Sanzenin hielt sich für einen Kavalier der alten Schule, und war fest entschlossen das Mädchen mit seiner Anwesenheit zu trösten. Immerhin, war sein Charm nicht unwiderstehlich? Elegant hielt er an der Bande und sprach das Mädchen an. "Holde Maid, was bedrückt euch? Ihr schaut so trübsinnig drein, gibt es etwas womit ich euch aufheitern kann?" Der Blondschopf blinzelte und wandte sich dann ihrem Freund zu. "Ranma, hatten alle deine Gegner diesen Sprachfehler? Zuerst Tatewaki, dann der hier, man kommt sich vor wie im Mittelalter." Der Ranma genannte Junge hatte Mikado bis jetzt mit komischem Gesicht angestarrt. Jetzt überlegte er einen Augenblick und sah dann seine Freundin an. "Picolett klang so ähnlich, aber der hatte auch einen grauenvollen französischen Akzent. Und der Heini mit der Teezeremonie war auch nicht ohne. Aber Ryoga und Mousse haben ganz normal geredet." Er überlegte einen Moment weiter. "Aber jetzt wo du es sagst, Jeremy, ein komischer Zufall ist es schon." Mikado mischte sich ins Gespräch ein, ignorierte Ranma, und wandte sich an das Mädchen mit Namen Jeremy. "Meine Ausdrucksweise entspricht nur meinem gehobenen Stand. Ich bin natürlich gerne bereit im normalen Tonfall zu parlieren, wenn es beliebt. Wäre die Dame bereit einen Tanz auf dem Eis mit mir zu wagen?" Das Mädchen schüttelte den Kopf. "Öhm, nein Danke. Ich habe auch gar keine passenden Schuhe." Enttäuschung zeigte sich einen Augenblick auf Mikado's Gesicht, dann lächelte er aber und nahm Jeremy's Hand. "Nun denn, vielleicht ein andermal. Bei nächster Gelegenheit werde ich aber darauf bestehen müssen, man bekommt nicht alle Tage ein so hübsches Gesicht zu sehen. Mademoiselle-" Er nahm ihren Arm hoch und wollte ihr einen Handkuß geben, als... ... als Ranma ihn am Kragen packte und vom Eis hob. Er warf Mikado zu Boden ohne seine Kleidung loszulassen, dann riß er ihn wieder hoch und schleuderte ihn in die andere Richtung davon. "Mach' bloß das du wegkommst." Der Eiskunstläufer schlitterte haltlos über die Fläche. Jeremy-chan: "Meinst du nicht, das war etwas ... übertrieben?" Ranma sah haßerfüllt zu Mikado, welcher sich wieder aufrichtete und ebenso haßerfüllt zurückstarrte. Dann warf er empört den Kopf in den Nacken und verzog sich. Ranma: "Nein. Ich hätte ihm noch den Kiefer brechen sollen." Jeremy-chan: "Mann, an dem hast du echt einen gefressen. Trotzdem, danke." Ranma nickte nur. Jeremy-chan: "Was mich interessieren würde, was hat er gesagt als das mit deinem Fluch rauskam? Er war doch sicher nicht begeistert?" Ein breites Grinsen entstand auf Ranma's Gesicht. "Da kannst du Gift drauf nehmen. Ich glaub' er hat seine ganzen Gedärme mit ausgekotzt. Danach habe ich nie wieder was von ihm gehört, aber ich glaube, er hat nie wieder eine Frau angefaßt." Das Grinsen verschwand, und ein eher betrübter Ausdruck entstand als er wieder auf die Eisbahn sah. "Das war leider auch mir das einzige, was das Herauskommen meines Fluches Gutes gebracht hat." Jeremy-chan: "Wie meinst du das? Soweit ich weiß haben die Anderen das ziemlich normal akzeptiert, das du und 'das Mädchen mit dem Zopf' ein und dieselbe Person sind." Ranma: (aufgebracht)"Normal akzeptiert? NORMAL AKZEPTIERT? Jeremy, du hast doch selbst gelesen was ..." Er stoppte, dann trat Erkenntnis in seine Augen. (ruhiger)"Ich verstehe. Es war nicht Teil der Geschichte die du kennst." Jeremy-chan's Gesicht war ein einziges Fragezeichen. Sie überschlug die Ereignisse im Manga: Cologne hatte mit dem Katzenzunge-Shiatsupunkt Ranma's Körper hitzeempfindlich gemacht, so das er sich nicht zurückverwandeln konnte. Beim folgenden Kampf mit Mousse hatte er dann so getan, als ob er sich nur als Mädchen verkleidet hätte, aber später kam raus das er tatsächlich eins war. Nach dem Kampf um die Phönix-Pille und dem Erlernen des Amaguriken hatten sich alle dann an Ranma's Fluch gewöhnt. Dazwischen, nun, dazwischen war nichts. Jeremy-chan: "'Was' genau ist denn eigentlich passiert?" Ranma: (starrt aufs Eis)"Glaub' mir, mein Freund, das willst du nicht wirklich wissen. ~seufz~ Das willst du gar nicht wissen." Jeremy-chan griff Ranma am Arm und zog ihn herum, so das er sie ansehen mußte. "Was ist passiert?" Ranma löste ihre Finger von seinem Arm und sah sie ernst an. "Es ist nicht wichtig, es wird dieses Mal nicht geschehen. ... Jeremy, ich will nicht das der Fluch diesmal bekannt wird. Das du es Kuno erzählt hast ist in Ordnung, jetzt läßt er mich wenigstens in Ruhe, und die Klappe halten tut er auch. Aber die Anderen brauchen davon nichts wissen. Ranko und Jessica bleiben zwei eigenständige Personen, die ab und zu in Furinkan erscheinen und genauso schnell wieder verschwinden. Kriegst du das hin?" Jeremy-chan: (unsicher)"Ich denke schon. Aber mich würde doch interessieren was eigentlich los war." Ranma schüttelte den Kopf, und damit auch seine ernste Stimmung ab. Dann grinste er wieder in seiner typischen, leicht arroganten Weise, die ihn so einzigartig machte. "Komm, wir besuchen mal Kasumi und den Doc. Außerdem hab' ich Hunger." ############################################################################# Tage später. Schlag, Kick, Abwehr, Rückhand, Punch, Punch, Konter, Block, Fußfeger. Das Training hatte sich zu einem festen Bestandteil im Tagesablauf arrangiert. Lange Zeit war Akane die einzige Benutzerin des Dojo gewesen, nun waren endlich wieder echte Kampfgeräusche darin zu hören. Bis auf ihre morgendlichen Sparringsessions im Freien waren Ranma und sein Vater regelmäßig darin zu finden, aber auch Jeremy war oft dort. Schon allein weil Ranma und Akane ihn dazu anspornten. Roundhousekick, Block, grader Konter, Tritt, ducken, Rückwärtsflip. Grade jetzt war er auch im Dojo, mit Ranma, und gab sein Bestes um ihn zu erwischen. Er war verschwitzt, das Haar klebte ihm naß an der Stirn, und er hatte längst Jacke und Gürtel des Gis ausgezogen und kämpfte nur noch in der Hose. Trotzdem blieb er hartnäckig. Rechts, links, rechts, links, Drehung, Seitwärtstritt, Block, wegrollen. Ranma selbst hatte seine Trademark-Hose an, dazu ein schwarzes Trägerhemd. Er war zufrieden mit seinem neuen Schüler. Zehn Jahre lang war der Kampf alles gewesen was er hatte, und auch wenn er sich von Genma's Dummheit nur gering hat beeinflussen lassen, so war es trotzdem alles was er wirklich konnte. Und so lebte er jedesmal auf, wenn er mit Jeremy oder Akane trainierte. Arm-Fuß-Kombination, Drehung, Rückwärtskick, Sprung, Schlagabtausch in der Luft. Akane hatte sich sehr gut entwickelt, er hätte nie gedacht das sie sich so verbessern könnte. Andererseits hatte er das letzte Mal aber auch nie den Versuch unternommen mit ihr zu arbeiten. Nun, da er sich überwunden hatte ernsthaft mit ihr zu trainieren (er schlug sie noch immer nicht sondern knuffte sie höchstens ein paar Mal), überraschte sie ihn Tag für Tag. Kraft hatte sie schon immer für zwei gehabt, aber seit ihrem Amaguriken-Training war sie wesentlich schneller geworden. Ihr Gleichgewicht hatte sich verbessert, und ihre Techniken waren sauberer und präziser geworden. War Akane am Anfang noch etwas schlechter als Kuno gewesen, so hatte sie ihn mittlerweile überflügelt. Landung mit abrollen, Angriff, zurückweichen, blocken, kontern und wieder ausweichen. Trotzdem überraschte ihn Jeremy mehr. Hatten ihm Ryoga und die Amazonen das Wissen um die Kampfkunst vermittelt, so fehlte ihm die Übung und Routine, die einen guten Kämpfer ausmachte. In den letzten Wochen hatte Ranma sich hauptsächlich auf praktische Erfahrung konzentriert, und Jeremy begriff schnell. Er war lange noch nicht auf einem Level, wo er Ranma ins Schwitzen bringen konnte, aber er würde sich leicht gegen einen normalen Schwarzgurt halten können. Axtkick, Salto, Tritt aus der Luft, Block, Landung, Fußfeger, Ausweichen. Wenn Ranma Jeremy mit Akane verglich, dann staunte er in welch unterschiedliche Richtungen sie sich bei gleichem Training entwickelten. Akane setzte mehr auf Kraft, grade harte Techniken, keine unnötigen Finten. Leicht zu durchschauen, aber für jemanden in ihrem Level nur sehr schwer zu blocken. Ihr fehlte der Fluß in ihrer Form, die gewisse Unregelmäßigkeit, die den Musabetsu Kakuto ausmachte. Jeremy dagegen beobachtete den Gegner, suchte eine Lücke in der Deckung, täuschte an und machte dann etwas ganz anderes. Keine schlechte Taktik an sich, aber er brauchte zu viel Zeit dafür. Er überlegte sich eine Strategie, manchmal fiel sogar Ranma darauf herein, aber eine nicht mit eingeplante Bewegung des Anderen konnte alles zunichte machen. Jeremy brauchte wesentlich mehr Routine. Tritt, Block, Schlag, Schlag, Konter, Vorwärtsflip, Sichelkick. Ranma stoppte in seinen Gedanken als Jeremy nicht weiter angriff. Der Junge stand schwer atmend da und wischte sich den Schweiß aus der Stirn. Ranma: "Was ist los? Schon müde?" Jeremy: "Nein, beleidigt. Ich weiß ja das du besser bist, aber wenn du anfängst zu träumen während ich mein Möglichstes gebe dich zu erwischen, dann finde ich das deprimierend." Ranma kratzte sich am Hinterkopf. "Uh, hm, tut mir leid, ich mußte nur grad' am was denken." Jeremy: "Schlimm genug." Er ging wieder in Kampfposition, wartete eine Weile und griff dann wieder an. Ranma wich zuerst aus, dann startete er einen Konter, welchen Jeremy auch gut parierte. Die Beiden setzten ihren ganzen Körper ein, der Kampf bewegte sich durchs ganze Dojo und, in Ranma's Fall, ab und zu auch an den Wänden. Ranma mußte schmunzeln, Jeremy hatte sich wirklich gut entwickelt. Bedachte man, das er bis vor einigen Wochen keinerlei Erfahrung in solchen Dingen hatte, dann konnte man nur staunen. Ranma fragte sich wann Jeremy den Amaguriken wohl meistern würde, er hatte bereits die nötige Geschwindigkeit erreicht, auch wenn er sie nur kurz und mit viel Ki halten konnte. Aber er schien überhaupt nicht daran zu arbeiten. Ranma erhöhte seine Geschwindigkeit und griff mit einer schnellen Schlagabfolge an, Jeremy wich überrascht aus, wehrte aber alles ab. Ranma erhöhte den Druck und konnte Jeremys Ki spüren, als dieser gezwungen war mitzuziehen. Ranma's Arme wurden noch schneller. Jeremy wich weiter zurück, kam aber langsam ins Schleudern. "Stopp, das ist zu schnell." Ranma: (macht weiter)"Ach was, das schaffst du." Jeremy keucht und gab sein Möglichstes. Seine Aura kam langsam ins Sichtbare, als er sein Ki weiter einsetzte um seine Reaktionen zu erhöhen. Ranma wurde noch schneller und schlug in rasender Abfolge nach Jeremys Gesicht, seinem Bauch und dem Bereich dazwischen. Er war entschlossen zu testen wie weit sein Freund schon war, und wenn es sein mußte dann würde er Jeremy eben zuerst die Amaguriken-Abwehr beibringen. Als Ranma weiter vorrückte ließ sich Jeremy abrupt auf den Rücken fallen und machte eine schnelle Beinschere. Als Ranma überrascht zu Boden stürzte gab er ihm noch einen Tritt mit dem Hacken in den Bauch, dann machte er eine Rückwärtsrolle und sprang aus der Bewegung wieder auf die Beine. Jeremy: "Wenn ich sage, das ist zu schnell, dann kannst du mir das ruhig glauben." Er sah Ranma beleidigt an als dieser aufstand. Ranma legte den Kopf schief, dann zuckte er mit den Schultern. "Hey, ich wollte dich nur testen. Ich dachte, wenn ich dich etwas dränge, dann schaffst du den Amaguriken. Gut genug bist du schon fast, es fehlt nur der letzte Pfiff." Jeremy: (unsicher)"Findest du? Ich habe nicht den Eindruck. Akane macht mich immer noch genauso fertig wie beim ersten Mal, und außerdem darfst du nicht vergessen das ich Anfänger bin. Bevor ich nach hier gekommen bin habe ich kaum Sport getrieben." Ranma: "Ach was, hab einfach etwas mehr Selbstvertrauen. Wenn ich sage du schaffst es, dann schaffst du es auch. Deinen Majin-ken hast du ja auch gemeistert. Außerdem, jetzt wo Ryoga mich nicht mehr ständig umbringen möchte brauche ich einen neuen Partner." Jeremy: (nicht überzeugt)"Bis ich soweit wie Ryoga bin werden noch einige Jahre vergehen. Und das mit meinem Ki-Blast, den hab' ich nicht wirklich gelernt, den konnte ich mit einmal." Ranma nickte, Jeremy hatte ihm die Geschichte erzählt. Er hatte es für Übertrieben gehalten, aber Ryoga hatte es bestätigen können. "Ja, ich weiß. Auch wenn ich mir noch immer nicht erklären kann. Aber das heißt nicht das du den Amaguriken nicht lernen kannst. Komm, wir versuchen es noch mal ganz in Ruhe." Jeremy seufzte, stellte sich dann aber wieder vor Ranma. Ranma: "Gut, jetzt bring' deine Aura hoch. Wenn du später besser bist kannst du dein Ki weglassen, aber jetzt brauchen wir alles was wir kriegen können." Jeremy tat wie Ranma ihm sagte und konzentrierte sich. Gelbes Feuer umgab seinen Körper und flackerte hektisch um ihn herum. Seine Kleidung und Haare blieben völlig unberührt davon, aber er konnte spüren wie Kraft seinen Körper durchströmte. Ranma: "Hmm, du hast Fortschritte gemacht seit letztes Mal. Jetzt fang' mit einfachen Zukis an, erst langsam. Am einfachsten ist es, wenn du zuerst nur mit einer Hand arbeitest und immer auf die gleiche Stelle schlägst." Und Jeremy fing an. Seine rechte Faust landete immer wieder auf Ranma's angespannte Bauchmuskeln, immer schneller. Er rutschte mit den Beinen etwas auseinander um besseren Stand zu haben. Sein Tempo steigerte sich, und langsam wurden die Konturen seines Armes unscharf. Ranma biß die Zähne zusammen als Jeremys Faust in seinen Magen hämmerte, und zum ersten Mal war er froh das sein Bruder der Schwächste von ihnen war. Schließlich wurde Jeremy wieder langsamer und hörte ganz auf. Jeremy: " ~keuch, stöhn~ Ich schaff's nicht." Ranma kratzte sich am Bauch. "Aber du bist verdammt nah dran. Warum hast du nicht den Namen der Attacke ausgerufen, das hilft oft beim konzentrieren, so wie der Kiai?" Jeremy: "Weil ich mir dabei lächerlich vorkomme." Ranma: "Gewöhn' es dir besser an. Damit dein Gegner auch weiß mit welcher Technik er besiegt wurde, und damit er, wenn er gut ist, einen Konter machen kann. Aber für heute ist es wohl genug, komm, wir gehen duschen." Akane stand in ihrem Zimmer am offenen Fenster und schaute in den Garten. Sie dachte darüber nach wie sehr sich die Dinge in letzter Zeit verändert hatten. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel war Ranma in ihr Leben getreten, völlig unerwartet aber dafür mit um so mehr Überraschung. Sie hatte es fast nicht glauben können als ihr Vater ihr von dem Versprechen über die Vereinigung der Schulen erzählt hatte. Glücklicherweise konnte die Sache verschoben werden. Ein Jahr würden sie und ihrer Schwestern Bedenkzeit haben, dann würde entschieden werden ob eine von ihnen das Versprechen einlösen würde. Was hieß, das Ranma und sein Vater, zwei wandernde Martial Artists, in diesem Zeitraum bei ihnen wohnen würden. Akane war sich sicher das ihr Vater am Ende dafür sorgen würde das die Schulen vereinigt würden, es war auch verständlich, immerhin stand die Familienehre auf dem Spiel. Ranma hatte in dieser Sache erstaunlich viel Feingefühl bewiesen, etwas das Akane nicht gewohnt war, schon gar nicht von einem Jungen. Ranma schien sich sowieso von den anderen Jungs zu unterscheiden. Zugegeben, er hatte ein sehr loses Mundwerk und redete oft ohne vorher zu denken, aber aus irgendeinem Grund schien er darauf bedacht sich in ihrer Gegenwart von einer guten Seite zu zeigen. Sah man von gelegentlichen Ausrutschern mal ab war er freundlich, hilfsbereit und meistens recht nett. Und das verwirrte Akane, denn sonst waren alle Jungs entweder pervers, komplette Idioten, oder gleich Beides. Seitdem sie den Doktor aufgegeben hatte, hatte sie Ranma etwas aufmerksamer beobachtet, und zum Schluß gekommen das er gar kein schlechter Mitbewohner war. Akane war noch weit davon entfernt es sich selber zuzugeben, aber sie hatte eine gewisse Zuneigung ihm gegenüber entwickelt. Auf der Suche nach einer Erklärung, warum Ranma so anders war, hatte Akane nur eine Lösung gefunden: Es mußte an seinem Fluch liegen. Nur eine Junge, der verstehen konnte wie es ist ein Mädchen zu sein, konnte sich so normal benehmen wie Ranma es tat. Die Theorie wurde von Ranma's sogenannten Bruder bestätigt. Jeremy war wesentlich undurchsichtiger als Ranma, aber auch er benahm sich nicht so wie sie es von Jungs gewohnt war. Und auch er verwandelte sich bei Kontakt mit kaltem Wasser in ein Mädchen. Akane brach ihre Überlegung ab, als sie die zwei Themen ihrer Gedanken aus dem Dojo kommen sah. Sie lehnte sich ein wenig weiter aus dem Fenster, dann schoß ihr das Blut in den Kopf als sie sah wie die beiden Jungs aussahen. Jeremy hatte sich seiner Trainingsjacke entledigt und schien hart gearbeitet zu haben, der Schweiß auf seinem nackten Oberkörper glänzte in der Sonne. Ranma hatte zwar sein Trägershirt anbehalten, doch es lag so eng an seinem Körper an das man gut die wohlproportionierten Muskeln sich darunter bewegen sah. Außerdem erinnerte sich Akane noch sehr gut an seinen Anblick, als sie ihn aus Versehen nackt im Bad überrascht hatte. Akane konnte regelrecht spüren, wie ihre Wangen rot wurden. Nabiki: "Die zwei sind schon ein recht netter Anblick, nicht wahr Imutochan?" Akane fuhr zusammen als sie die Stimme ihrer Schwester hinter sich vernahm, sie hatte sie nicht reinkommen hören. Sie vermied es sich zu ihr umzudrehen, ihr gerötetes Gesicht würde sie verraten. Statt dessen machte sie ein abfälliges Geräusch. "Pah! Es sind doch nur Jungs." Akane konnte das schmunzeln in Nabiki's Gesicht direkt sehen, als diese weitersprach. "Das läßt sich schnell ändern. Gib etwas Wasser hinzu, und beide geben recht gutaussehende Mädchen ab. Meine Güte, Akane, ich wußte gar nicht das du in diese Richtung schwingst." Man konnte nicht genau sagen, ob das Knirschen von Akanes Zähnen kam, oder von dem Fensterrahmen in den sie ihre Finger krallte. "Ich bin NICHT lesbisch." Jetzt konnte sie sich gefahrlos umdrehen, da niemand mehr sagen konnte ob die Röte in ihrem Gesicht vor Scham kam oder aus Zorn. Und genau das machte sie auch. "Wenn ich den erwische, der dieses Gerücht verbreitet hat, dann mach' ich Hackfleisch aus ihm." Nabiki schmunzelte nur noch mehr als Akane sich aufregte. Sie wußte sehr genau wer der Ursprung dieses Irrtums war. Ein paar der Schüler hatten Kuno's geschwollene Ausdrucksweise richtig gedeutet und die entsprechenden Schlüsse daraus gezogen. Es war ihr allein zu verdanken, das das Gerücht so schnell wieder verschwunden war. Nicht um Jeremy zu schützen muß dazu gesagt werden, sie hatte nur etwas dagegen wenn ihre eigene Familie Opfer von solchen Gesprächen war, egal ob wahr oder falsch. ############################################################################# Auf dem Schulweg. Ranma balancierte auf dem Zaun und sah nachdenklich in den Himmel. "Das gute Wetter hält sich nicht. Es sieht nach Regen aus." Akane schaute auch nach oben und blickte in einen klaren, blauen, und völlig Wolkenlosen Himmel. "Du spinnst. Außerdem, der Wetterbericht hat für die ganze Woche Sonne vorhergesagt." Jeremy sah auch nach oben. Die letzten Tage war das Wetter ausgesprochen vorteilhaft für Jusenkyo-Verfluchte gewesen, sah man einmal von diesen merkwürdigen Drei-Minuten-Schauern ab. Ranma: "Der Wetterbericht kann sagen was er will, ich sage das wir heute noch ziemlich viel Wasser zu sehen bekommen." Akane: "Pah! Unsinn." ~Platsch~ Oma Watanabe hatte wieder mit ihrer Bürgersteig-Bewässerungs-Technik zugeschlagen. Jeremy war grade noch rechtzeitig zu Ranma auf den Zaun gehüpft, und so hatte Akane die Dusche abbekommen. Akane: (ärgerlich)"Mist. Die Schuluniform total ruiniert." Ranma: (neckt)"Hab' ich's dir nicht gesagt?" Als Antwort bekam er Akanes Schultasche ins Gesicht. Furinkan Highschool. In der Pause. Es sollte so aussehen als ob Ranma rechtbehielt. Im Verlauf des Vormittages waren dunkle Wolken heraufgezogen, und man konnte den Regen schon riechen. Ranma und Jeremy standen mit ein paar von Ranma's Klassenkameraden, darunter auch Hiroshi und Daisuke, an einem Baum und futterten ihre Bentos. Wobei sich manche wunderten warum ihr Essen auf magische Weise zu verschwinden schien. ~Tropf~ ~Tropf~ ~Tropf Tropf~ Zwei Augenpaare richteten sich besorgt 'gen Himmel. ~Pchsssssssssssssssss...~ Wären die übrigen Jungs nicht zu sehr damit beschäftigt gewesen, herauszufinden wo ihr Essen abgeblieben war, dann hätten sie bemerkt das zwei ihrer Kameraden urplötzlich zur anderen Seite der Menschheit übergelaufen waren. Ranma-chan war im Bruchteil einer Sekunde bei Jeremy-chan, griff sie, und war im nächsten Augenblick mit ihr im nahestehenden Baum verschwunden. Daisuke drehte sich nach da um, wo grade noch Ranma gewesen war. "Ranma, hast du gesehen wo ... (blickt sich um) Ranma?" Anderer Schüler: "Sein Bruder ist auch weg." Des Thema der dezimierten Bentos war vergessen, als die Jungs das ebenso magische Verschwinden ihrer Mitschüler diskutierten. Niemand sah den Schatten, der aus der Baumkrone neben ihnen hüpfte und im Geäst eines anderen Baumes landete. Ranma-chan checkte die Umgebung, und als sie sich sicher war das niemand hinsah sprang sie vom Zweig hinunter. Jeremy-chan folgte. Ranma-chan: "Sehn' wir zu das wir ins Trockene kommen. Hast du deine Thermos dabei?" Jeremy-chan sah kurz ins Leere, dann nickte sie. Die zwei Mädchen-sonst-Jungs wollten sich grade aus dem Staub machen als sie gesehen wurden. Daisuke: (ruft)"Hey, Ranko. (winkt) Hast du einen deiner Brüder gesehen?" Ranma-chan: "Ja, ähm, hab' ich. Die, äh, mußten dringend weg, aber sie haben gesagt das sie gleich wiederkommen." Als die beiden Mädchen durch den Regen in Richtung Gebäude liefen sahen die Jungs ihnen hinterher. Daisuke: "Ich frage mich wo die wohl zur Schule gehen wenn sie ständig hier auftauchen können?" Schüler1: "Vielleicht gehen sie ja gar nicht zur Schule." Schüler2: "Glaub' ich nicht. In eine Schule werden sie schon gehen, vielleicht St.Hebereke?" Schüler3: "Habt ihr gesehen das alle Beide keinen B.H. tragen?" Schüler2: "Ja, sehr deutlich sogar." Hiroshi: ~sabber~ Daisuke: (knufft ihn in die Rippen)"Hey, was ist wenn Sayuri dich so sieht?" Hiroshi: "Laß mich doch, ~sabber~, man wird doch noch träumen dürfen?" Derweil waren unsere Teilzeitmädchen bereits wieder im Gebäude und somit im Trockenen. Leider hatten viele der anderen Schüler die gleiche Idee, und so war eine ungesehene Rückverwandlung etwas schwieriger. Als die Beiden durch die Aula gingen um zu weniger bevölkerten Plätzen zu gelangen, spürte Jeremy-chan plötzlich eine Hand an ihrem Hintern. Sie fuhr herum und schlug warnungslos mit flacher Hand zu. ~Batsch~ Auf Sato's Wange entstand ein schöner roter Abdruck in Form einer Hand. Als Jeremy-chan sah wen sie da vor sich hatte verpaßte sie seiner anderen Gesichtshälfte ein passendes Gegenstück. ~Batsch~ Sato: (hält sich beide Backen)"Aua. Wofür war das denn?" Jeremy-chan holte ein drittes Mal aus, und Sato duckte sich rasch. "Nicht, ich hab' doch nur Spaß gemacht." Jeremy-chan: "Solche Witze mag ich nicht. Woanders nennt man das öffentliche Belästigung, du Bigamist." Sato: (gespielt gekränkt)"Ich bin kein Bigamist. Ich habe mich von Mia getrennt, du bist die Einzige die es zur Zeit für mich gibt." Jeremy-chan: (murmelt)"Grauenvoll, ich glaub' ich bring' mich um. (laut zu Sato) War es nicht eher so das Mia dich hat sitzen lassen?" Sato: "Ähhh ... Das ist doch völlig unwichtig. Wichtig ist nur, das ich jetzt frei für deine uneingeschränkte Liebe bin." Jeremy-chan: (krempelt die Ärmel hoch)"Soll ich dir mal meine 'uneingeschränkte Liebe' zeigen?" ~Klatsch~ Und Sato küßte die Wand. Unfreiwillig. Jeremy-chan staubte sich die Hände ab, dann zog sie Ranma-chan am Ärmel davon. "Bloß weg hier, sonst kann ich für nichts mehr garantieren." Ranma-chan blinzelte nur überrascht und ließ sich wegziehen. Sato richtete sich stöhnend auf und betastete vorsichtig sein blaues Auge. Okairo trat neben ihn und reichte ihm einen feuchten Lappen. Sato nahm ihn dankend an und kühlte sein Auge. Okairo: "Ich versteh' dich nicht. Es ist doch klar das sie nichts von dir wissen will, und körperlich überlegen ist sie dir auch. Von ihren Brüdern ganz zu schweigen. Was bist du trotzdem hinter ihr her?" Sato schielte dem Objekt seiner Begierde mit seinem freien Auge hinterher. "Sie ist schwer zu kriegen, und genau das reizt mich so an ihr. Und wenn ihr Bruder mir meine Freundin wegquatscht, dann hole ich mir eben seine Schwester als Ersatz." Es war kurz vor Unterrichtsbeginn. Nabiki saß an ihrem Platz und notierte eifrig etwas in ihr Büchlein. Die Tür zum Klassenzimmer öffnete sich und Sato kam herein. Ein Veilchen und zwei Handabdrücke auf seinen Wangen zierten sein Gesicht. Nabiki: (sieht auf)"Gut siehst du aus. Hast du wieder frauenfeindliche Kommentare in Akanes Gegenwart abgegeben?" Sato: "Nein, nur ein unbedeutendes Mißverständnis mit Jessica. Kannst du mir wohl sagen warum sie so ablehnend auf meine Gegenwart reagiert?" Nabiki zählte zwei und zwei zusammen und kam dabei wie üblich auf vier. "Du bist noch keine vierundzwanzig Stunden von Mia los, und schon auf der Jagt nach einer neuen Freundin? Sato, du bist unmöglich." Sato: "Mein Privatleben geht dich einen Dreck an, du weißt schon viel zu viel über mich. Also, kannst du mir jetzt sagen warum Jessica so frigide ist oder nicht?" Nabiki dachte kurz nach. Informationen über Jeremy waren ein recht heißes Pflaster, aber vielleicht konnte sie es so drehen das sie beide Vorteile daraus zogen. Sie packte ihr Buch weg und tippte auf ihr Pult. Sato zog sein Portemonnaie hervor und legte tausend Yen auf den Tisch. Nabiki: "Ich fürchte das reicht nicht." Sato verdoppelte den Betrag. Nabiki: (zieht eine Augenbraue nach oben)"Zweitausend Yen für so eine heikle Information?" Sato grunzte und legte einen weiteren Tausender oben drauf. "Entweder nimm' das, oder ich suche mir eine andere Infoquelle." Nabiki: "Nicht so ungeduldig. (packt das Geld ein) Und jetzt formuliere bitte noch mal die Frage, auf die du eine Antwort möchtest." Sato: " ~grunz~ Ich will wissen was Jessica gegen mich hat. Ich versuche nur nett zu ihr zu sein, und sie schlägt gleich zu." Nabiki: "Nun, Jessica's übertriebene Reaktionen könnten mit deinen sogenannten 'Eroberungsversuchen' zu tun haben, aber genau kann ich das natürlich nicht sagen. Warum sie nichts von dir wissen will ist dagegen klar. Sie hat bereits einen Freund, und soweit ich sie beurteilen kann, gehört Jessica zu der Sorte Frauen die treu bleiben." Sato: "Und?" Nabiki: "Was und?" Sato: "Der Freund. Name, Klasse, letzter Wohnsitz?" Nabiki: "Tut mir leid, aber das ist eine neue Information." Sato: "Hrrrrnng!" Man kann nicht behaupten das Nabiki aus Bosheit oder Gier so gehandelt hatte. Sie hat lediglich die Möglichkeit zu einem schnellen Verdienst genutzt, und obendrein hatte sie Sato dazu gebracht Jeremy-chan in Ruhe zu lassen. Dachte sie jedenfalls. Sato's monetären Möglichkeiten überstiegen das herausfinden des Namens von dem nicht existierenden Freund. Aber er erzählte Okairo das Jessica einen Freund hatte, und das sie ihm nicht nur treu ergeben sei, sondern auch noch glücklich. Okairo erzählte Marcel das Jessica einen sehr treuen Freund hatte, und das sie jede Nacht mit ihm 'glücklich' würde. Marcel erzählte Hiroki das Jessica einen Freund hätte, jede Nacht Sex haben würden und das sich beide die Treue geschworen hatten. Das ganze ist als das 'Stille-Post-Phänomen' bekannt. Klatsch und Tratsch verbreiteten sich wie ein Lauffeuer, und was am Ende dabei herauskam würde sicherlich nicht Jeremys Zustimmung finden. ############################################################################# Am nächsten Tag. Gerüchte verhalten sich intelligent. Jedenfalls könnte man das meinen. Sie gehen von Ohr zu Ohr, halten sich dabei aber von den Personen fern, die sie betreffen. So war Jeremy als Jessicas 'Bruder' einer derjenigen, die nichts davon mitbekamen. Den ganzen Tag hatte er sich gewundert, was die Anderen tuschelten und ihn dabei oft ansahen, aber wenn er fragte bekam er keine Antwort. So erfuhr er erst auf dem Rückweg von der Schule davon. Jeremy war allein. Nabiki hatte die letzte Stunde ausfallen lassen, aus irgendeinem Grund konnte sie sich das leisten. Ranma und Akane hatten sowieso eine Stunde eher Schluß. So schlenderte er ungestört den Bürgersteig entlang, bis er zu Ranma's Zaun kam. Ranma hatte die Angewohnheit, seinen Schulweg auf diesem Zaun zurückzulegen, und den Rest auf der Mauer weiter hinten. Balancetraining nannte er das. Der Zaun war aus normalen Maschendraht, am oberen Ende mit einer Eisenstange verstärkt. Auf der anderen Seite des Zaunes befand sich ein Wasserkanal. Jeremy blieb stehen, federte in den Knien und sprang hoch. Er landete sicher obenauf und ging ein paar Schritte weiter, dann sprang er wieder runter. Er sah hoch, sprang wieder rauf, und zurück. Jeremy wunderte sich noch immer darüber, wie leicht es ihm fiel eine Höhe von gut zwei Metern zu überwinden. Er sprang wieder rauf und setzte seinen Weg fort. Ranma: "He, hast du jetzt doch gefallen dran gefunden?" Jeremy wäre fast runtergefallen als er Ranma plötzlich hinter sich hörte. Er drehte sich um und sah ihn auch auf dem Zaun stehen. "Wo kommst du denn so plötzlich her?" Ranma deutete über die Straße auf eines der Hausdächer. "Von da oben." Jeremy: "Mann, mir wär' fast das Herz stehengeblieben. Schleich' dich das nächste Mal nicht so an." Er drehte sich um und setzte seinen Heimweg fort. Ranma folgte. Ranma: "Sag mal, sind die Gerüchte eigentlich wahr?" Jeremy: (ohne zu stoppen)"Welche Gerüchte?" Ranma: "Das du einen Freund hast?" Jeremy: "Das kommt drauf an wer gemeint ist. Du, Ryoga, Okairo, mit ein paar aus deiner Klasse kann ich mich auch ganz gut. Warum?" Ranma: "Das meine ich nicht. Kein Freund im Sinne von 'Kumpel', sondern einen 'Freund'. Das du als Jessica einen Freund hast." Jeremy wäre wieder fast vom Zaun gefallen und drehte sich geschockt zu Ranma um. "Wer erzählt denn so'n Scheiß?" Ranma: (schulterzucken)"Die ganze Schule. Ist es denn wahr?" Jeremy: (laut)"Natürlich NICHT! (leiser) Was erzählen sie denn?" Ranma: "Naja, das Übliche eben. Das du einen Freund hast, wer ist nicht bekannt. Das ihr euch beide unglaublich liebt und bald heiraten wollt. Und das du mit ihm jede Nacht hemmungslosen Sex hast und ein Kind erwartest." Diesmal fiel Jeremy wirklich. Sein rechter Fuß rutschte ab, der andere nahm die andere Seite des Zaunes. Jeremy landete 'sehr' unglücklich auf empfindlichen Körperteilen, quietschte zwei Oktaven höher als normal und kippte seitlich weg in den Kanal. ~Platsch~ Ranma: (beugt sich vor)"Jeremy? Hast du dir was getan?" Ein blondhaariges Mädchen tauchte aus den Fluten auf. "Nein. Aber zum ersten Mal bin ich richtig froh das ich diesen Fluch habe. Sonst würde es mir ziemlich dreckig gehen." Sie sprang, griff nach der Uferkante, und hangelte sich dann den Zaun hoch. Auf der anderen Seite angekommen hüpfte sie runter und schüttelte sich. "Komm, ich muß mal mit Nabiki sprechen. Zehn zu Eins das das Gerücht von ihr kommt." Nabiki saß ahnungslos an ihrem Schreibtisch als es an ihrer Tür klopfte. Bevor sie antworten konnte kam Jeremy-chan herein. Nabiki: (stirnrunzelnd)"Habe ich dir erlaubt reinzukommen?" Jeremy-chan setzte sich ungerührt auf einen freien Stuhl. "Habe ich dir erlaubt Lügen über mich zu verbreiten?" Nabiki drehte sich mit ihrem Schreibtischstuhl um und schlug die Beine übereinander. "Ich lüge nie. Aber wenn du meinst was ich denke das du meinst, eine nette Geschichte, nicht wahr?" Jeremy-chan: "Das kommt auf den Standpunkt an. Ich finde die Tatsache, das ich schwanger sein soll überhaupt nicht komisch. Dafür aber ganz eindeutig gelogen." Nabiki: "Wie gesagt, ich lüge nie. Das, was momentan kursiert, ist eine Fehlinterpretation von der Klatsch und Tratsch Gesellschaft in Furinkan. Ich habe Sato etwas völlig anderes erzählt." Jeremy-chan: (regt sich auf)"Was zum Teufel hat Sato damit zu tun?" Nabiki: "Nun, ich habe festgestellt das er eine, sagen wir mal, Zuneigung für dich entwickelt hat. Und als er mich fragte warum du so abweisend seiest habe ich gedacht, ich tue dir einen Gefallen und schaffe ihn dir von Hals." Jeremy-chan wurde mißtrauisch. Nabiki und Gefallen, das paßte nicht zusammen. "Die Mutter-Theresa-Nummer nehme ich dir nicht ab. 'Was' genau hast du ihm erzählt, und wieviel ist dabei für dich herausgesprungen?" Nabiki: "Du traust mir nicht? Ich bin gekränkt. Ich habe Sato lediglich gesagt das du bereits einen festen Freund hättest, und deswegen nichts von ihm wissen willst. Alles andere kommt nicht von mir." Jeremy-chan: "Das ist trotzdem eine Lüge." Nabiki: "Nein, nur ein Irrtum." Jeremy-chan: "Hör mit deiner Wortklauberei auf. Es ist ganz eindeutig eine Lüge. Ich habe keinen Freund, ich bin doch nicht schwul." Nabiki: "Ich habe nie erwähnt in welcher Beziehung das Wort 'Freund' steht. Ranma ist ebenfalls dein Freund, wie einige deiner Klassenkameraden auch. In dieser Beziehung habe ich nicht gelogen. Und das du nichts von Sato wissen willst ist auch klar. Wenn die anderen das falsch auffassen ist es nicht meine Schuld." Jeremy-chan: "Du verstehst es immer wieder die Sachen zu deinen Gunsten hinzudrehen, was?" Nabiki: "Das ist mein Job. Aber wenn es dich beruhigt kann ich die Gerüchte aufklären. Du mußt mir nur sagen gegen was ich sie austauschen soll." Jeremy-chan: "Und wieviel kostet mich das?" Nabiki: "Das geht aufs Haus. Ausnahmsweise. Also, was soll ich den Anderen erzählen." Jeremy-chan: "Sag' einfach nur das Jessica vergeben ist. Kein Sex, nicht schwanger, einfach nur vergeben. Nicht mehr und nicht weniger." ############################################################################# Furinkan Highschool, Unterrichtsende. Als die Klingel ertönte packten die Schüler hastig ihre Sachen zusammen um möglichst schnell davon zu kommen. Lehrer Umetsu setzte sich seufzend auf seinen Stuhl und notierte den Inhalt der Stunde in das Klassenbuch. Als Jeremy an seinem Pult vorbei und zur Tür ging hielt er ihn zurück. "Saotome-kun? Würden Sie noch einen Augenblick warten?" Jeremy nickte und blieb stehen. Umetsu schloß seinen Bericht ab, packte seine Bücher zusammen und winkte Jeremy mitzukommen. Beide verließen den Raum und gingen die Treppe herab. Jeremy: "Ist was passiert? Hab' ich was falsch gemacht?" Umetsu: "Nein nein. Aber der stellvertretende Direktor möchte mit ihnen sprechen." Jeremy wunderte sich was der von ihm wollte, und folgte dem Lehrer ins Vorzimmer des Direktors. Die Sekretärin sah auf. Im Zimmer saß schon eine Klassenkameradin von Jeremy, Mia. Umetsu: (zur Sekretärin)"Dies ist Jeremy Saotome. Der Direktor hat gesagt ich solle ihn heute vorbeibringen." Sekretärin: "Ja, ich weiß schon. Saotome-kun, würden Sie noch einen Augenblick warten? Es dauert noch etwas." Jeremy nickte. Umetsu verließ den Raum, und Jeremy setzte sich neben Mia auf einen Stuhl. Jeremy: "Hi. Ich hab' gehört du hast Sato endlich sitzen lassen? Scheint dir richtig gut zu tun das du von dem Kerl los bist, du siehst nicht mehr so blaß aus wie sonst. Oder ist das Schminke? Mia: (nickt)"Ja. Es war nicht leicht, aber ich habe ihn einfach nicht mehr ausgehalten. Und du hast recht, es ist tatsächlich Make-Up. Meine Freundinnen meinten, jetzt wo ich solo bin sollte ich mich ein wenig schick machen, damit ich es nicht lange bleibe." Sie errötete ein wenig. Jeremy: "Recht haben sie. Steht dir gut, so hast sicher keine Probleme einen neuen Freund zu finden. Hoffentlich hast du mehr Glück als beim letzten Mal." Mia errötete noch ein wenig mehr und schwieg verlegen. Das einzige Geräusch war das Klappern der Schreibmaschine der Sekretärin. Schließlich holte Mia tief Luft und sprach wieder. Mia: "Uhm, warum bist du denn hier beim Rektor?" Jeremy: "Keine Ahnung. Hoffentlich hab' ich nichts angestellt. Und selbst?" Mia: "Wegen dem Nachhilfeunterricht den ich gebe. So wie es aussieht bekomme ich eine neue Gruppe dazu." Die Tür zum Direktorzimmer öffnete sich und dieser streckte den Kopf raus. Er sah die zwei Schüler im Warteraum sitzen. Direktor: "Entschuldigung das es etwas gedauert hat. Saotome-kun, Sie können als erster reinkommen." Jeremy nickte Mia noch mal zu, dann folgte er dem Schulleiter. Er schloß die Tür hinter sich, dann setzte er sich dem Schreibtisch gegenüber. Jeremy: (vorsichtig)"Ich hoffe ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen?" Direktor: "Keine Angst, darum geht es nicht. Ich wollte nur mit Ihnen Ihre schulischen Leistungen besprechen. Wie es scheint haben Sie keine Probleme mit dem Schulstoff?" Jeremy schüttelte den Kopf. Der Unterricht war gradezu lächerlich. Er wußte nicht warum, aber der Stoff war höchstens Unterstufen-Niveau. "Nein, bis jetzt komme ich gut mit." Direktor: "Ja, dachte ich mir. (blättert in ein paar Unterlagen) Ihr Klassen- Lehrer ist sehr zufrieden mit Ihnen, Ihre Leistungen sind ausgezeichnet. Umetsu-san hat eher den Eindruck als würden Sie bei uns unterfordert sein, und was ich aus Ihren bisherigen Noten schließen kann hat er recht. Haben Sie schonmal überlegt eine Privatschule zu besuchen?" Jeremy: "Uhm, nein?" Direktor: "Nun, wir sind dazu bestrebt unserem Nachwuchs einen bestmöglichen Start ins Berufsleben zu ermöglichen. Und mit einem Abschluß auf einer Privatschule würden Ihre Chancen erheblich steigen. Aber es ist nur ein Vorschlag, ich zwinge Sie zu nichts." Jeremy: "Uhm, danke, aber ich fühle mich hier sehr wohl. Keineswegs unterfordert. Ich würde gerne hierbleiben." Direktor: "Es ist Ihre Entscheidung. (steht auf) So, mehr wollte ich auch gar nicht. Wären Sie so freundlich und würden Ihre Mitschülerin reinschicken wenn Sie rausgehen?" Zum gleichen Zeitpunkt, in einem Klassenzimmer. Zwei Mädchen waren dort und machten Strafarbeiten. Die eine wischte den Boden, die andere reinigte die Tafel. Nachdem sie fertig waren und alle Stühle hochgestellt hatten, wrangen sie Schwamm und Lappen aus, und eine von ihnen wollte den Eimer mit dem Schmutzwasser ins Waschbecken kippen. Ihre Kollegin hielt sie zurück. "Halt, hast du vergessen das das verstopft ist?" Mädchen1: "Uh, du hast recht, da hätte ich beinahe eine schöne Sauerei gemacht. ~seufz~ Dann muß ich es wohl eben runtertragen." Mädchen2: "Ach was, gib her. Wir kippen es einfach aus dem Fenster." Mädchen1: "Spinnst du? Hast du vergessen was das letzte Mal passiert ist? Du hast jemanden genau auf dem Kopf getroffen. Diese Rothaarige, wie hieß sie noch gleich?" Mädchen2: "Ach was. Wen soll ich denn jetzt noch treffen, die Schule ist längst aus." Sie schnappte sich den Eimer und kippte den Inhalt mit Schwung aus dem Fenster. Sie wollte grade das Fenster zumachen, als sie wütendes Fluchen von draußen hörte. Beide Mädchen steckten ihre Köpfe raus und sahen jemanden mit triefend nasser Kleidung dort stehen. Das Mädchen unten sah zu ihnen rauf und begann zu schimpfen. Die zwei Nachsitzerinnen schlossen hastig das Fenster. Mädchen1: "Hab' ich's dir nicht gesagt?" Mädchen2: "Woher soll ich denn wissen das da noch eine rumläuft?" Jeremy-chan schüttelte genervt den Kopf. Wasser war schon schlimm genug, aber mußte es jetzt auch noch Schmutzwasser sein? Ihr T-shirt hatte eine Wäsche bitter nötig, und auch die Jeans würde nicht umzu kommen. Sie hatte sich noch nicht ganz wieder abgeregt, als zu allem Überfluß auch noch Mia aus dem Schulgebäude kam und direkt auf sie zusteuerte. Mia: "Gute Güte, wie siehst du denn aus? Was ist passiert?" Jeremy-chan: (säuerlich)"Da hat jemand Abwasser entsorgt. (deutet nach oben) Genau auf mich drauf. Hoffentlich gehen die Flecken aus dem Shirt wieder raus." Sie drehte sich um und wollte gehen, aber Mia hielt sie zurück. "Willst du etwa in dem Zustand nach Hause? Unmöglich, wenn dich jemand sieht. Komm mit, ich habe eine Reserve-Uniform im Spind." Jeremy-chan protestierte mit Händen und Füßen, aber es half nichts. Mia mochte ein schüchternes Mädchen sein, aber hier erwies sie sich als unnachgiebig. Kurze Zeit später fand sie Jeremy-chan in der Frauenumkleide wieder. Mia öffnete ihr Fach und begann darin herumzusuchen. "Zieh' dich schonmal aus, ich muß die Uniform erst ausgraben. Ich hab's nicht so mit der Ordnung." Jeremy-chan rührte sich nicht. Mia: (noch am suchen)"Sag mal, ist das Gerücht eigentlich wahr das du bald heiraten willst?" Jeremy-chan: "Nein. Und der Rest auch nicht. Ich bin noch immer Jungfrau." Mia holte eine Tüte hervor und zog eine etwas zerknitterte Uniform heraus. "Aber das du einen Freund hast stimmt doch, oder?" Mißbilligend sah sie auf das Kleidungsstück, dann überrascht zu Jeremy-chan. "Hey, du bist ja noch immer angezogen?" Jeremy-chan: "Sagen wir es so: Ich lebe in einer stabilen Beziehung. Und du mußt das wirklich nicht für mich tun." Mia hielt ihr mit einer entschlossenen Bewegung die Uniform hin. "Ach was, das ist doch selbstverständlich. Tut mir nur leid das das Kleid so voller Falten ist, aber ich hab' es hier schon etwas länger rumliegen. Was ist nun, willst du dich jetzt umziehen, oder dir eine Erkältung holen?" Jeremy-chan seufzte und ergab sich ihrem Schicksal. Das T-Shirt landete mit einem feuchten Klatschen auf dem Boden, gefolgt von der Jeans. Sie wollte grade ihr Unterhemd ausziehen als Mia zu kichern begann. Jeremy-chan: "Ist was?" Mia: "Hihihi, tut mir leid, hihi, aber das sieht zu komisch aus. Hihihihi, warum um alles in der Welt trägst du Jungenunterhosen?" Jeremy-chan: "Oh, äh, weiß nicht. Bis ich so gewohnt, gefällt mir einfach besser. (zieht Unterhemd aus) Ich finde sie bequemer als die Slips." Mia deutete auf Jeremy-chan's mittlerweile nackte Brust. "Das du keinen B.H. trägst fand ich schon seltsam, aber ein Mädchen in Boxer gibt es sicherlich nicht oft. Und ich habe dich auch noch nie mit einem Kleid gesehen, man könnte meinen du hast nur Jungenwäsche im Schrank." Jeremy-chan schmunzelte. Wenn Mia nur wüßte wie nah' sie der Wahrheit damit kam. Sie griff nach der ihr angebotenen Bluse, seufzte noch einmal innerlich, dann zog sie sie über. Mia inzwischen war wieder in ihrem Spind am Suchen und redete immer noch über Unterwäsche. "Ich finde, jede Frau sollte einen B.H. tragen. Meine Mutter hat gesagt, wenn man jung ist fällt es nicht so sehr auf weil der Busen noch straff ist, aber wenn man älter wird fängt er fürchterlich an zu hängen wenn man als Mädchen nie einen B.H. getragen hat." Sie wühlte weiter im Spind. "Wo bin ich nur damit geblieben ...? Ah, hier." Mia wandte sich wieder um und hielt ein Paar Unterwäsche in der Hand. "Ich wußte doch das ich irgendwo noch was hatte. Hier, zieh' das mal an, von der Größe her müßte es passen." Jeremy-chan: (kopfschütteln)"Uh-uh-uh-uh-uh! Kommt nicht in die Tüte!" Mia: "Rede nicht, mach es einfach. Es ist zwar nicht frisch gewaschen, aber getragen habe ich es noch nicht." Sie zog Jeremy-chan die Bluse wieder aus und hielt ihr auffordernd den B.H. hin. "Na?" Jeremy-chan drehte das Kleidungsstück unschlüssig in den Händen. Sie wußte wohl wie man es anderen Frauen 'auszog', aber nicht wie man es selber 'anzog'. Sie steckte die Arme hindurch, legte ihn an, und versuchte ungeschickt die Klammer hinten am Rücken zuzukriegen. Mia: "Also ehrlich. Du siehst fast so aus als hättest du noch nie einen getragen." Jeremy-chan: (leicht gereizt)"Hab ich auch nicht. Bis vor zwei Monaten hatte ich nicht mal einen Busen. ... Ups." Hastig schloß sie den Mund als sie merkte das sie sich verplappert hatte. Mia aber schien den Kommentar ganz anders aufzufassen. "Oh, das kenne ich. Eine Freundin von mir hat sich auch erst spät entwickelt. Allerdings wird sie wohl nicht ganz unsere Größe erreichen." Jeremy-chan hatte inzwischen den B.H. angelegt und zupfte nun daran herum. "Muß das sein? Der kneift." Mia: "Meinst du? Eigentlich müßten wir ungefähr die gleiche Größe haben. (zieht den B.H. grade) Es wird daran liegen das du sowas nicht gewohnt bist." Jeremy-chan nahm nun den Slip und zog ihn an. Ein etwas merkwürdiges Gefühl, aber nicht unbedingt unangenehm. Dann folgte die Bluse, das Kleid hatte sie auch schnell übergezogen. "Etwas kalt an den Beinen..." Mia zupfte noch ein wenig an ihr herum und legte den Kopf schief. "Jetzt siehst du endlich aus wie es sich gehört. Aber etwas fehlt noch." Sie holte etwas aus ihrer Schultasche. Jeremy-chan stellten sich die Haare zu Berge. Es war Schminke. Jeremy-chan: "Das macht jetzt aber wirklich keinen Sinn. Wozu soll das gut sein?" Mia: "Das wirst du sehen wenn es fertig ist. Schließ die Augen, ich mach' das für dich." Jeremy-chan seufzte und fragte sich zu wiederholten Male, warum sie sich nur darauf eingelassen hatte. Mia unterdessen malte ihr im Gesicht herum, und sie bekam sogar Lippenstift verpaßt. Nach einer Weile war sie fertig. Mia: "So, du kannst die Augen wieder aufmachen. Dreh' dich mal um, hinter dir ist ein Spiegel." Irgend jemand hatte mal gesagt: Kleider machen Leute. Als Jeremy-chan ihr Abbild sah, konnte sie da nur zustimmen. In dem Spiegel war nicht sie zu sehen, sondern eine Schülerin von Furinkan Highschool. Ein hübsches Mädchen mit kurzen blonden Haaren, rot gefärbten Lippen und Wimpernrouge. Das himmelblaue Trägerkleid der Schule harmonierte hervorragend mit der weißen Bluse. Nur ihre Turnschuhe störten den Eindruck etwas. Jeremy-chan lächelte, und das Mädchen im Spiegel lächelte zurück. Mia: "Und? Was siehst du?" Jeremy-chan verscheuchte ihre Gedanken und drehte sich wieder um. "Mich natürlich. Wen soll ich sonst sehen, den Weihnachtsmann?" Mia mußte grinsen, dann packte sie die nassen Sachen in eine Tüte und gab sie Jeremy-chan. "Uhm, sag mal, eins wollte ich dich noch fragen?" Die zwei verließen die Mädchenumkleide und gingen den Flur entlang. "Ich meine, nur wenn es nicht zu persönlich ist." Jeremy-chan: "Um was geht's denn?" Mia: "Um deinen Bruder. Ich wollte frage ob ... (bleibt stehen und holt tief Luft) Hat Jeremy eine Freundin?" Jeremy-chan blieb ruckartig stehen. "Was??" Mia: "Du hast recht, ich sollte dich das nicht fragen." (geht weiter) Jeremy-chan: "Das ist es nicht. (folgt Mia) Aber wie kommst du ausgerechnet auf mi... Jeremy?" Mia: "Naja, er ist freundlich, hilfsbereit, nett ... Er sieht gut aus, und als ich ihn vorhin im Vorzimmer des Rektors getroffen habe hat er mir sogar ein Kompliment gemacht. Aber ist ja egal." Sie seufzte. Jeremy-chan dachte schweigend nach. Die zwei Mädchen hatten das Gebäude verlassen als sie das Thema wieder aufgriff. Jeremy-chan: "Kann sein das Jeremy ganz nett ist wenn er will, aber ich glaube nicht das er was für dich ist." Mia sah sie aus den Augenwinkeln an. "Du hörst dich nicht so an, als ob du eine hohe Meinung von ihm hättest." Jeremy-chan: "Nein, im Moment halte ich ihn für einen ziemlichen Lügner, der andere Leute hinters Licht führt. Er tut es zwar nicht absichtlich, aber deswegen wird es nicht besser. Und momentan ist er am überlegen, ob er eine Situation nicht zu seinem Vorteil ausnutzen könnte, und sich das Vertrauen von jemanden durch eine Lüge erschleichen könnte." Mia: "Ich verstehe zwar nicht ganz, aber ... hat er die Situation denn ausgenutzt?" Jeremy-chan: "Es sieht so aus als ob er sich noch mal beherrschen konnte. Um auf deine Frage zurückzukommen, Jeremy ist solo. Aber bis vor kurzem hatte er noch eine Freundin, und hätte sie sicher immer noch wenn sie noch erreichbar wäre." Sie blieb stehen, nahm Mia bei der Hand und sah ihr in die Augen. "Jeremy würde nicht zu dir passen. Aber ich bin mir sicher das du jemanden finden wirst. Mit deinem Charme und Aussehen ist das sicher kein Problem." Mia: "Mei .. Meinst du das ehrlich?" Jeremy-chan: "Ganz ehrlich. Wenn ich ein Junge wäre würde ich dich jetzt auf ein Date fragen." Mia wurde rot im Gesicht. Jeremy-chan klopfte ihr auf die Schulter, und die zwei Mädchen verließen das Schulgelände. Ein paar Straßen weiter setzte Mia das Gespräch fort. Mia: "Die Freundin von deinem Bruder, vermißt er sie wohl?" Jeremy-chan: (nachdenklich)"Ja. Ja, das kann man so sagen. Er redet zwar nicht darüber, aber er würde gerne wieder bei ihr sein." Vor dem Grundstück des Tendo-Dojos. Jeremy-chan verabschiedete sich von Mia, bedankte sich noch einmal für die Kleidung und versprach ihr, das sie ihre Sachen morgen gewaschen und gebügelt ihrem Bruder mitgeben würde. Die beiden winkten sich zum Abschied zu, dann trat Jeremy-chan durch das Tor. Nabiki derweil daß in ihrem Zimmer und schaute zufällig aus dem Fenster. Sie sah zwei Mädchen sich draußen vor ihrem Grundstück unterhalten. Die zwei winkten einander zu, dann betrat eine von ihnen den Garten. Das weggehende Mädchen erkannte Nabiki als Mia, eine Mitschülerin von ihr. Das andere Mädchen kam ihr irgendwie bekannt vor. Sie trug auch die Furinkan Schuluniform. Dann sah Nabiki genauer. Sie rieb sich die Augen. Sie stand auf und griff nach ihrem Fotoapparat als sie das Zimmer verließ. Jeremy-chan stand vor der Haustür, atmete zweimal tief durch, dann trat sie ein. "Tadaima." Kasumi war grade im Flur am Staubsaugen. Sie wandte sich um. "Hallo Jeremy-kun. Gut siehst du aus, das Kleid steht dir." Dann setzte sie ihre Arbeit fort als ob nichts gewesen wäre. Jeremy-chan nickte ihr zu. Sie fürchtete, das die anderen ihr Auftreten nicht so gut aufnehmen würden. Sie ging den Flur entlang, stellte ihre Schultasche ab und betrat das Wohnzimmer. Ranma und Akane saßen mit dem Rücken zu ihr und waren am Fernsehgucken. Soun und Genma-Panda am Shogi-Board, wie üblich. Niemand achtete auf sie. ~Klick-Blitz~ Bis Nabiki die Treppe runter kam und ein Foto schoß. Sie nahm das Bild aus der Polaroid und betrachtete es. "Das bekommt einen Ehrenplatz in meiner Sammlung." Bevor Jeremy-chan was sagen konnte war sie wieder verschwunden. Dann entdeckte Ranma sie. "Hi Jer ... remy? Bist du das? Du siehst so ... weiblich aus." Jeremy-chan: (warnt)"Wehe du lachst." Ranma lachte nicht. Er kugelte sich auf dem Boden und grölte. "Buahahaharr!" Jeremy-chan: (drohend)"Ranma!" Ranma: "Du siehst richtig süß aus wenn du wütend bist. Har har har." Jeremy-chan holte tief Luft für eine Antwort, schluckte dann aber und sah Akane fragend an. "Akane? Darf ich?" Akane schaute verwirrt, machte dann aber eine zuvorkommende Geste. "Aber sicher doch." Jeremy-chan zog Akane's Hammer aus ihrem Sub-space und plättete einen lachenden Martial Artist. Ranma's Antwort kam reflexmäßig. "Omae ... kawaikune ... otemba! ~stöhn~" Jeremy-chan: "'Das' nehme ich als Kompliment." Sie gab Akane ihren Hammer wieder. Diese verstaute ihn, und sah dann Jeremy-chan fragend an. Soun kam und fühlte ihre Stirn. Genma-Panda: {Hat er Fieber?} Soun: "Nein, er ist ganz kühl. (zu Jeremy-chan) Warum läufst wie ein Mädchen herum?" Jeremy-chan: (trocken)"Oh, ich 'bin' ein Mädchen. Ich habe es geschafft mich aufzuspalten, Jeremy ist noch unterwegs." Kollektives Blinzeln. Akane: "Ist das wahr?" Jeremy-chan: "Natürlich nicht. Warum ich so rumlaufe ist eine längere Geschichte, ich will sie euch wohl erzählen, aber erst will ich mir was vernünftiges Anziehen. (kratzt sich am Busen) Der B.H. kneift nämlich immer noch." Alle: "Du trägst einen WAS?" ############################################################################# Ein paar Tage später, irgendwo in Nerima. Eine einsame Gestalt wanderte die Straße entlang. Abgetragene Kleidung und ein schmutziges Gesicht konnten aber nicht den zähen Willen und die Kraft verbergen, die diese Figur ausstrahlte. Sein Haar war kraus und wirr, und wurde von einem Stirnband zusammengehalten. Sein Pullover war beigefarben, obwohl er einmal gelb gewesen sein mochte. Er trug eine schwarze Hose, die an den Unterschenkeln mit Striemen zusammengebunden war, und einen schwer aussehenden Wanderrucksack. Ryoga Hibiki hatte keine Ahnung wo er war. Er vermutete, das er zurück in Japan war, doch er war sich nicht sicher. Ziellos überquerte er die Kreuzung und bog dann in die nächste Straße links ein. ???: "Jean-Paul, Jean-Paul!" Ryoga spürte, wie ihn jemand von hinten anrempelte. Er drehte sich um, sah aber niemanden. ???: "Komm' zu Mama, mein kleiner Jean-Paul." Da war wieder dieses komische Zerren an seinem Rucksack. Ryoga drehte sich abermals herum, fand aber nichts. Nur diese quitschiege Mädchenstimme war noch da. ???: "Laß sofort meinen Jean-Paul los, du Grobian!" Ryoga drehte sich einmal im Kreis, aber er war alleine auf der Straße. Erst als etwas anfing ihn immer wieder auf den Kopf zu schlagen kam er auf die Idee, nur den Hals zu wenden und auf seinen Rücken zu schauen. Überrascht riß er die Augen auf. An seinem Rucksack klammerte ein Mädchen, zerrte mit einer Hand an seinem Regenschirm, mit der anderen schlug sie ihm auf den Kopf. Ryoga setzte sein Gepäck mitsamt Passagier auf den Boden. Die Unbekannte knuddelte seinen Schirm wie ein Kuscheltier. Ryoga: "Entschuldigung? Was tust du da?" Keine Antwort. Ryoga: "Wenn dir der Schirm gefällt kannst du ihn gerne behalten, auch wenn ich glaube das er etwas zu schwer für dich ist. Aber meinen Rucksack will ich wiederhaben." Das Mädchen hob den Kopf und sah ihn an, als ob sie ihn grade jetzt erst bemerkt hätte. Dann trat ein gefährliches Glitzern in ihre Augen, und sie warf sich Ryoga ans Bein und umklammerte es. ???: "Pierre, da bist du ja endlich wieder." Ryoga hatte grade den Mund zu einer Frage geöffnet, als ihm die Füße unter dem Leib weggezogen wurden. Unsanft landete er auf seinem Hinterteil. Perplex sah er zu, wie das fremde Mädchen an seiner Hose zerrte. "Keine Angst Pierre, Mama macht dich wieder los." Dann krabbelte sie zu ihm herauf und begann seinen Gürtel zu öffnen. Das war zuviel. Ryoga warf den ungebetenen Gast ab, sprang auf und rannte schreiend davon. Azusa sah ihm hinterher. "Aber ... Wo willst du denn mit meinem Pierre hin?" Dann ging sie zum Rucksack. "Naja, wenigstens habe ich Jean-Paul. Komm mit, wir gehen nach Hause." Vergeblich versuchte sie den Schirm zu lösen. "Nun Sträub' dich nicht so, komm' schon." Woanders in Nerima, ganz in der Nähe. Ranma, Akane und Jeremy gingen auf dem Gehweg. Ja, ihr habt richtig gelesen, Ranma befand sich auf der Erde und nicht auf dem Zaun, ganz einfach deshalb weil grade kein Zaun in der Nähe war. Ich weiß nicht wohin sie unterwegs waren, oder was sie vorhatten, aber egal was es war, es wurde nichts draus. Die Drei wollten grade um eine Hausecke biegen als Ranma's Gefahrensinn sich meldete. Er sprang einen Schritt zurück und zog Akane mit sich, als ein schreiender Schemen vorbeihuschte. Jeremy reagierte nicht so schnell und wurde von Ryoga einfach mitgenommen. Der verlorene Junge merkte erst zwanzig Meter später das er einen Passagier hatte. Er stoppte und setzte Jeremy auf den Boden. Ryoga: "Uh, 'Tschuldigung, ich hab' dich gar nicht gesehen." Jeremy: "Bei deinem Tempo kein Wunder. Bist du auf der Flucht oder was?" Ryoga: "Ich, äh, nicht ganz, ich-" Ranma kam dazu und unterbrach ihn. "Heda, Schweinebacke. Lange nicht gesehen, wie geht's dem Rest der Welt?" Akane: (knufft ihn in die Rippen)"Sei nicht so unfreundlich. (verbeugt sich zu Ryoga) Schön dich wiederzusehen. Wie ist es dir ergangen?" Ryoga sah wie Akane ihn anlächelte. "D-danke, gut. U-und selbst? Du hast dir die Haare geschnitten?" Akane: (streicht sich durch die Haare)" Ja. Wie findest du es?" Ryoga: "W-wunderschön." (stammel, träum) Ranma zog die Augenbrauen zusammen. Dann setzte er eine leicht übertrieben freundliche Miene auf und schlug Ryoga auf den Rücken. "Hätte nicht gedacht das du dich so schnell wieder blicken läßt, Kumpel. Sag mal, campierst du hier in der Nähe oder hast du deinen Rucksack verloren?" Ryoga: (kratzt sich am Hinterkopf)"Ah, so ähnlich. Sehr, uhm, dringende Umstände sind eingetreten, und in der Eile hab' ich meine Ausrüstung stehen gelassen. (lacht verlegen) Könnt ihr mir wohl helfen sie wiederzufinden?" Ranma: "Mensch, Schweineba ... Ryoga, du würdest deinen Kopf verlieren wenn er nicht angewachsen wäre." Akane: " ... " (gibt Ranma den 'Blick') Ranma: "Uh, ich meine, sicher helfen wir dir. (überlegt) Mal sehen, du kamst aus dieser Richtung (zeigt nach links) warst auf dem Weg in die Richtung (zeigt nach rechts). Das heißt, wir suchen da lang." (zeigt schräg geradeaus) Ryoga: "He, was soll das heißen?" Aber Ranma war schon losgegangen. Die Anderen folgten. Und tatsächlich, nach kurzer Zeit fanden sie den Rucksack. Minus Schirm. Ryoga störte sich nicht daran und setzte ihn auf, als ein knurren zu hören war. Akane: "Huh? Was war das?" Ryoga: "Ehehehe ... (wird rot) Mein Magen." Akane: "Du bist gerne bei uns eingeladen. nur, bis zu Abendessen dauert es noch eine Weile." Ranma: "Und wenn wir einen Snack zwischendurch nehmen? Ich könnte auch was vertragen." Jeremy: "Wir sind eben an einem FastFood-Imbiss vorbeigekommen, da könnten wir hin. Ich lad' euch auch ein." Ranma und Ryoga stimmten hastig zu. Kurze Zeit später standen sie dann in einem dieser Lokale mit dem großen gelben 'M'. Jeremy: "Und was wollt ihr haben?" Akane: (studiert das Angebot)"Ich weiß nicht, es ist das erste Mal das ich hier bin. Kasumi kocht so gut, da war es bis jetzt noch nicht nötig. Entscheide du." Ranma: "Ist mir egal, solange es nicht zurückbeißt wenn ich reinbeiße." Ryoga: "Mir auch. Schmeckt alles gleich nach Zement mit Pappe." Jeremy grinste, was Ryoga schon alles gegessen hatte. Dann ging er an die Theke. "Ich hätte gerne viermal Sparmenu 3 mit mittlerer Coke." Ranma: (tritt neben Jeremy)"Für mich dann auch viermal Nummer 3- Aua. (dreht sich zu Akane) Warum trittst du mir auf die Füße?" Akane: "Baka. Er hat für 'jeden' von uns 'eins' bestellt." Ranma: "Hey, ich bin im Wachstum. Dann eß' ich eben fünf Portionen anstatt nur die 4 die ich bestellt habe." Akane: "Vielfraß." Jeremy kam mit vier Tabletts anbalanciert. "Ranma? Deine Sachen sind auch fertig, bezahlt ist schon, aber holen mußt du sie dir selber." Während Ranma losging verteilte Jeremy seine Last an die Anwesenden. Ryoga: (sieht sich um)"Ziemlich voll hier. Wo setzten wir uns hin?" Akane: "Da hinten ist noch Platz." Sie ging los, zwischen den eng stehenden Tischen hindurch, als jemand ihren Namen rief. Akane drehte sich um. Von einem der Plätze winkte ihr Sayuri entgegen. Akane steuerte darauf zu; Yuka, Hiroshi und Daisuke waren ebenfalls da. Sayuri: "Hi Akane, setzt dich doch zu uns." Akane: "Gerne, aber (deutet hinter sich) ich bin nicht alleine hier." Yuka: "Ach was, wenn wir etwas zusammenrutschen paßt das schon." Akane nahm dankbar an. Sie rückten die Stühle zusammen und Ranma, Ryoga und Jeremy fanden auch noch Platz. Daisuke: (zu Ryoga)"Dich kenn' ich doch. Gehst du nicht auch in unsere Klasse? Wo warst du denn die letzten Wochen?" Ryoga: "Um, ich war ... unterwegs." Die Teenager packten ihre Burger aus und langten zu, Ranma mit seiner fünffachen Portion auf seine unnachahmliche Art. Jeremy und Ryoga beachteten es nicht weiter, Akane schaute etwas mißbilligend, aber die anderen vier rissen die Augen auf. Sayuri: (zu Akane)"Tischmanieren negativ?" Akane: "Allgemein schlechtes Benehmen. Du solltest mal seinen Vater sehen." Sayuri: "Ja, ~seufz~ typisch männlich. Er zum Beispiel (deutet auf Hiroshi) hat mich heute gefragt ob ich mit ihm was essen möchte, und wo bin ich jetzt? Im FastFood-Lokal. Daisuke: (flüstert zu Hiroshi)"Siehst du, ich habe dir gesagt das es eine Scheiß-Idee ist." Yuka: "Sag, Akane, bist du mit deinem Verlobten auch auf ein Date hier?" Spontaner Hustenanfall von Ranma und Akane. Ranma/Akane: "Warum sollte ich mit ihr/ihm verlobt sein? (starren sich an) Hör auf mich nachzuäffen." Yuka: "Nun, ~kicher~ das Gleichzeitig-sprechen habt ihr jedenfalls schon gut drauf." Akane: "Ich habe es euch schonmal erklärt, die Sache heben sich unsere Väter ausgedacht. Hier ist niemand verlobt." Yuka: "Ich dachte ja nur. Man sieht dich ständig mit ihm zusammen, und er ist der erste Junge den du nicht gleich plattgemacht hast." Akane: "Wenn du mit jemanden im gleichen Haus lebst und mit ihm in eine Klasse gehst, natürlich verbringst du dann viel Zeit mit ihm. Und was das plattmachen angeht, Ranma hilft mir dabei eine bessere Kämpferin zu werden." Damit war das Thema für Akane beendet und sie widmete sich dem Essen. Hiroshi: (beugt sich zu Ranma)"Stimmt das? Ihr Zwei habt nichts miteinander?" Ranma: " ~mampf, mampf~ Natürlich nicht ~schmatz~ Schau sie doch an ~schluck~ viel zu unhübsch." Hiroshi: "Äh, wenn du das sagst ... Was ich dich noch fragen wollte, deine Schwestern. Also Ranko und Jessica. Stimmt es, das sie beide schon vergeben sind? Zumindest von Jessica hört man das, und ich-" Sayuri: ~RÄUSPER!~ Hiroshi: "Äh, uhm, ähm, nicht das es mich interessiert, aber ein Kumpel von mir will das wissen." (grinst verlegen nach Sayuri) Ranma stoppte das essen. Was sollte er ihm erzählen? Sollte er sagen das Ranko einen Freund hatte, und sich damit weiter in Lügen verstricken? Oder sollte er verneinen, und damit riskieren in weiblicher Form von Jungs ausgefragt zu werden? Nachdenklich kaute er zuende. Ranma: "Ranko, hmm? Das ist nicht einfach. Wie soll ich es sagen, es ist ... nun, nicht direkt. Es ist eher so das ... Jeremy, sag doch auch mal was." Jeremy: "Wer, ich? Also, uhm ... (zu Hiroshi) Am Besten du fragst sie selber." Er überlegte ein wenig, wie könnte man das regeln? Dann kam ihm eine Idee. "Ja, frag' Jessica selber, sie wollte gleich auch hierher kommen." Er schaute auf die Uhr. "Oh, schon so spät. Ich habe ganz vergessen das ich noch was vorhabe." Er verabschiedete sich von den Anderen und stand auf. Als er das Geschäft verließ kam ihm jemand entgegen. Jeremy erkannte Mikado Sanzenin, den Eiskunstläufer. Er dachte sich nichts dabei und ging weiter. Ranma erkannte Sanzenin ebenfalls. Er verdrehte die Augen, schwieg aber. Yuka: "Ryoga? Warst du die letzten Wochen krank? Man hat dich gar nicht in der Schule gesehen." Ryoga: "Nein, ich hab' nur einen kleinen Ausflug gemacht." Hiroshi: "Einen Ausflug? So lange? Wo warst du denn?" Ryoga: "Och, so hier und da. Hab' auch einen kleinen Abstecher nach Amerika gemacht." Alle: (reißen die Augen auf)"Kleiner Abstecher?" Ryoga lachte verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. "Hehe, es war ein sehr ausgedehnter kleiner Abstecher... " Er stoppte, schloß den Mund, und schrumpfte fast ängstlich in sich zusammen. Die Anderen, über diesen plötzlichen Stimmungswechsel überrascht, folgten seinem Blick. Ein Mädchen mit Schleifchen im Haar und einem rosa Kleid der Marke 'Insulinschock' kam durch die Tür. Sie mühte sich mit einem Bambusregenschirm ab, welcher sehr schwer zu sein schien, hielt den Griff mit beiden Händen umklammert und schlürte ihn hinter sich her. Als sie Mikado an einem der Tische sitzen sah wollte sie ihm zuwinken. Aber kaum hatte sie mit einer Hand losgelassen wurde das Gewicht zu viel, und er fiel zu Boden. Azusa, zu dumm um loszulassen, wurde mitgezogen. Allgemeines Gekicher erfüllte den Raum. Azusa rappelte sich wieder auf. "Ju-hu, Mikado, ju-hu." Sie winkte ihm zu, griff den Schirm und schleppte sich auf ihn zu. "Schau mal, ich habe Jean-Paul wiedergefunden." Mikado tat so als würde er sie nicht kennen. Azusa setzte sich zu ihm und fing an zu quatschen, und nach kurzer Zeit verließen die beiden Mädchen, mit denen Sanzenin geflirtet hatte, das Lokal. Akane: (zu Ryoga)"Kennst du die? Man könnte fast meinen du hast Angst vor ihr." Ryoga saß immer noch zusammengekauert am Tisch. Ranma: "Das sieht aus wie dein Schirm, den sie da hat." Ryoga: (hält den Finger vor den Mund)"Schhhht. Sonst sieht sie mich." Die Aufmerksamkeit der Teenager wurde vom Eislaufpaar abgelenkt als sich jemand zu ihnen an den Tisch setzte. Jeremy-chan: "Hi Leute. Wie geht's, wie steht's?" Überhaupt nicht auffällig das sie die gleiche Kleidung trug wie vorher als Junge. Sie zwinkerte Ranma zu und wandte sich dann zu Hiroshi. "Jeremy hat gesagt du wolltest mich was fragen. Was willst du denn wissen?" Hiroshi sah von Jeremy-chan zu Sayuri, welche Messer in seine Richtung starrte. Daisuke sprang für ihn ein. "Er wollte einfach nur wissen ob es stimmt das du einen Freund hast. Und wer er ist." Jeremy-chan schmunzelte das Xellos grün vor Neid werden würde. Akane fühlte sich unwillkürlich an Nabiki erinnert. Jeremy-chan: "Nein, ich habe keinen Freund. Aber das ich schon in festen Händen bin, das stimmt. (Blick zu Sayuri) Obwohl, sieht so aus als wäre Hiroshi das auch." Daisuke: "Ich versteh' nicht ganz. Du hast keinen Freund, aber bist schon in festen Händen? Heißt das, du bist ... verheiratet?" Jeremy-chan: (lacht)"Nein, keineswegs. Ich lebe in einer ziemlich zwanglosen Beziehung, nur eben nicht mit einem Jungen." Verständnislose Blicke von allen Anwesenden. Jeremy-chan lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander. "Ich bin lesbisch. Ich lebe mit einem anderen 'Mädchen' zusammen." Kollektives Blinzeln. Yuka und Sayuri rutschten ein Stück von ihr weg. Daisuke: "Aber, aber ... heißt das du ... interessierst dich nicht für Jungs?" Jeremy-chan: "Kein Stück. Ich kann nackte Männer nicht ausstehen." Daisuke: "Aber-" Jeremy-chan: "Nichts aber. Du wirst mir doch wohl zustimmen das Frauen wesentlich erotischer sind als Männer?" Daisuke: "Nein! Ich meine ja! Für mich. Aber du ... ich meine ..." Er brach ab und gab auf. Sayuri warf einen Blick auf Akane, über die vor Kurzem ein ganz ähnliches Gerücht umgegangen war. Und war es nicht so das Beide im gleichen Haus wohnten? Sayuri: (zu Jeremy-chan)"Darf man fragen mit, äh, mit wem du ... zusammen lebst?" Jeremy-chan war Sayuri's Blick zu Akane nicht entgangen. "Ich kann dich beruhigen, die betreffende Person ist momentan nicht anwesend." Sayuri und Yuka atmeten erleichtert aus. Yuka: "Aber wer ist es dann?" Jeremy-chan: "Meine Adoptivschwester. Ranko." Ranma verschluckte sich an seiner Cola und fing heftig an zu husten. Akane klopfte ihm auf den Rücken. Hiroshi und Daisuke machten enttäuschte Gesichter. Yuka starrte Jeremy-chan entgeistert an. Jeremy-chan lächelte und zwinkerte ihr zu. Yuka erbleichte, dann stieß sie Sayuri an. "He, wollten du und Hiroshi nicht noch wo hin?" Sayuri: "Wir? Nein, wir hatten nichts (bemerkt Yuka's Blick) Stimmt ja, wir hatten noch was vor. (steht auf und zieht auch Hiroshi mit hoch) Haben wir jetzt völlig die Zeit vergessen. Tut und leid das wir so plötzlich weg müssen. BaiBai." Hiroshi wollte noch was sagen, aber Sayuri zog ihn am Arm davon, dicht gefolgt von Yuka. Daisuke blinzelte, zuckte die Schultern und verabschiedete sich dann auch. Sayuri hatte ihren Freund inzwischen wieder losgelassen, und sie bahnten sich ihren Weg zwischen den Tischen hindurch. Hiroshi: "Was hast du es denn plötzlich so eilig?" Sayuri: "Bist du taub oder was? Hast du nicht gehört was Jessica gesagt hat? Sie ist lesbisch, und sie gibt es auch noch öffentlich zu." Yuka: "Und wie sie mich angeguckt hat. Brrrr, unheimlich." Daisuke: "Also, ich finde es unfair. Zwei der heißesten Mädels im Ort für die Männerwelt verloren." Hiroshi: "Ja, was für eine Verschwendung." Sayuri: ~ÄHEM!~ Hiroshi: "Uh, äh, du bist natürlich mindestens genauso hübsch." Immer noch das Thema diskutierend verließen sie das Lokal. Keiner von ihnen merkte das ihr Gespräch belauscht wurde. Mikado Sanzenin wandte den Kopf und sah zu Jeremy-chan. Er sah zu wie das Teilzeitmädchen am anderen Tisch in Gelächter ausbrach. Mikado: (zu Azusa)"Warte hier auf mich, ich muß ein schweres Unglück wieder rückgängig machen." Gleichzeitig bei unseren Freunden. Jeremy-chan beobachtete wie Hiroshi von seiner Freundin weggezerrt wurde. Sie versuchte das Kichern zu unterdrücken, versagte und prustete dann heraus. Jeremy-chan: "Mpf-f-f-f-f-Wahahahaha! Habt ihr die Gesichter gesehen? Zum schießen. Vor allem Yuka als ich ihr zugeblinzelt habe." Akane war nicht begeistert. Sie zog die Augenbrauen zusammen und sah sie streng an. "Ich finde das nicht sonderlich komisch, wie du meine Freundinnen verarscht hast." Jeremy-chan: "Hab' ich doch gar nicht. Als Mädchen bin ich wirklich lesbisch, sonst wäre ich ja als Junge schwul." Akane: "Und was du da mit Yuka gemacht hast, was sollte das?" Jeremy-chan: "Wieso? Sie sieht doch gut aus, darf ich da nicht flirten?" Akane: "Nicht wenn du so aussiehst." Jeremy-chan: "Okay, ich geb' zu, das war nicht fair von mir. Kommt nicht wieder vor." Ryoga: "Sag mal, diese Ranko, irgendwoher kenne ich den Namen. Wer ist das?" Akane: "Ranma's Jusenkyo-Form." Ryoga sah von Jeremy-chan zu Ranma und wieder zurück. "Ihr seid ein Paar?" Jeremy-chan/Ranma: "NEIN! Seh' ich so aus als wär ich schwul?" Ranma: (zu Jeremy-chan)"Den Witz fand' ich übrigens auch nicht komisch. Hättest du nicht ein anderes Mädchen nehmen können?" Jeremy-chan: "Klar könnte ich. Mach mal Vorschläge." Ranma: "Öööh... " Jeremy-chan: "Siehst du. Wir sind die einzigen heterosexuellen Lesben hier, wir müssen das alleine durchstehen. Außerdem schlafen wir schließlich im gleichen Zimmer, und das unser Verhältnis über normale Freundschaft hinausgeht, oder was anderes als platonisch ist, habe ich nie behauptet. Und zudem dürfte uns das unliebsame Verehrer vom Hals halten." Ranma wollte grade sagen, das ihn das an Nabiki's Wortverdreherei erinnerte, als sich jemand mit an den Tisch setzte. Sanzenin nahm Jeremy-chan gegenüber Platz und beugte sich vor. "Entschuldige wenn ich störe. Ich wollte nicht lauschen, aber stimmt es das du kein Interesse am starken Geschlecht hast?" Jeremy-chan: "Es stimmt, ja. Was geht dich das an?" Mikado: "Eine solche Tragödie sollte niemanden unberührt lassen. Ich kann es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, das ein so hübsches Mädchen wie du nie in den Genuß von wahrer männlicher Gesellschaft kommen wird. Das du nie das beschützende Gefühl in der liebevollen Umarmung eines Jungen erfahren wirst. Das du nie die wahren Freuden kennen lernen wirst, die dir ein Männerkörper bieten kann." Während seiner Rede hatte sich Mikado immer näher zu Jeremy-chan hinübergebeugt. Nun fühlte sie ihren persönlichen Sicherheitsabstand unterschritten. Sie packte ihn am Kragen, zog ihn über den Tisch zu sich heran und starrte ihm kalt in die Augen. Jeremy-chan: "Hör mal zu, Kumpel. Du wirst es nicht glauben, aber ich weiß besser über Jungs Bescheid als du denkst. Und ich kann dir mit 100%iger Sicherheit sagen, ich habe kein! Interesse!" Angewidert schubste sie Mikado von sich. Er fiel zurück in den Stuhl wo er einen Augenblick sitzen blieb, unsicher wie er sich verhalten sollte. Dann war er wieder hoch und neben Jeremy-chan, und ergriff ihre Hand. Mikado: "Welch ungeheuerliche Travestie. Es bricht mir das Herz zu sehen, wie weit du vom rechten Weg abgekommen bist. (nimmt sie in den Arm) Ich sehe nur noch eine Möglichkeit dich wieder zu Verstand zu bringen: Ich selbst muß dir beweisen das du wirkliche Erfüllung nur bei einem Mann finden kannst." Er spitzte die Lippen und näherte sich Jeremy-chan's Gesicht. Diese hatte bereits die Faust zurückgezogen, bereit zuzuschlagen. Doch bevor sie handeln konnte wurde Mikado auf wirkungsvolle Weise unterbrochen: Durch den Einschlag eines Stuhles auf seinem Kopf. Ranma senkte die Hand mit der er das Möbelstück geworfen hatte. "Küß meine Schwester und ich mach' Dosenfutter aus dir ... Nein, ich werde dich einfach nur festhalten, und Jessica darf selbst entscheiden was sie mit dir macht." Zu Jeremy-chan gewand meinte er trocken "Unliebsame Verehrer vom Hals halten, was?" Mikado befühlte seine Beule, dann stellte er sich herausfordernd vor Ranma. "Das ist nun schon das zweite Mal das du misch schlägst. Ich werde diese Schmach nicht auf mir sitzen lassen. Ich fordere dich zum Kampf im Eis-Paarlauf." Ranma: (läßt die Knöchel knacken)"Na bitte, besser kann es ja gar nicht kommen. Genau das wollte ich auch grade vorschlagen." Mikado: (dreht sich um)"Azusa, kannst du mal hierher kommen? Wir haben einen Herausforderer." Azusa stand von ihrem Platz auf und kam näher. Mikado deutete auf sie und sagte zu Ranma "Das ist meine Partnerin im Paarlauf, Azusa Shiratori. Wo ist die deine?" Wortlos deutete Ranma auf Akane. Akane stutzte, schaute links, dann rechts. Ranma zeigte tatsächlich auf sie. "Hey, wer hat gesagt das ich bei eurer Spinnerei mitmache?" Aber ihr Protest blieb ungehört. Azusa war inzwischen bei Mikado angekommen, beide gingen in eine TeamRocket ähnliche Pose. Der Eisläufer sah hochnäsig auf Ranma. "Noch hast du Gelegenheit aufzugeben. Denn wisse, das du es mit dem ungeschlagenen 'Goldenen Paar' von Kolkhoz Highschool zu tun hast." Er stutzte, Azusa war nicht mehr bei ihm. Azusa: "Pierre, Pierre." Ryoga: "Waahhh! Geh weg." (versucht Azusa von seinem Bein loszureißen) Mikado: (reißt Azusa von Ryogas Hose weg)"Du hast die ganze Stimmung ruiniert, du dumme Ziege. (wendet sich wieder Ranma zu) Also, nimmst du an?" Ranma: "Sag Ort und Zeit, und wir werden da sein." Akane: "Wer hat dir erlaubt über mich zu entscheiden?" Mikado ignorierte Akane und machte Azusa wieder von Ryoga los. "Die Eishalle wo wir uns das erste Mal begegneten. In zwei Wochen. (grinst hämisch) Du wirst es bereuen. (zu Azusa) Und du hör' endlich mit diesem Unfug auf!" Azusa: (weinerlich)"Aber dieser Grobian hat Pierre." Ranma: (zu Mikado)"Ha! Ich kann es kaum noch erwarten. Ich werde dir so fest in den Hintern treten das du den Mond küßt." (Anm.d.Autors: Ihr meint das Ranma zu übertrieben reagiert? Erinnert euch an seine Worte im Manga. Zitat: "Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich richtig wütend". Nach all der Zeit hat er Mikado nicht vergeben.) Mikado: "Wir werden sehen." Azusa: "Wenn wir gewinnen, dann bekomme ich Pierre." Ryoga: "Kommt überhaupt nicht in Frage." Azusa: "Ich will aber Pierre haben. ich will! Ich will! Ich wi- mbrlf!" Mikado hielt seiner Partnerin den Mund zu. "Gut. In zwei Wochen werdet ihr eine schreckliche Niederlage erleiden. Hahahaha." Lachend verließ er, einer strampelnden Azusa immer noch den Mund zuhaltend, das Lokal. Ryoga: "Puh! Endlich ist dieses verrückte Weib weg." Jeremy-chan: (zu Ranma)"War das nicht übertrieben? Er hat dir doch nichts getan, und um mir brauchst du dir keine Sorgen machen." Ranma: "Das ist eine persönliche Sache. Jedesmal wenn ich sein Gesicht sehe kommt mir das Essen hoch. Es wird Zeit das ich daran Änderungen vornehme, ohne plastische Chirurgie. (zu Akane) Ich hoffe du kannst Schlittschuhlaufen, der Kampf wird nicht einfach. Wir sollten bald anfangen zu üben." Akane: (ganz ruhig)"Oh, ich bin recht gut darin. Aber das ist eigentlich egal, weil (explodiert) Ich ganz sicher nicht mit dir daran teilnehmen werde. Ich lasse mich doch nicht herumkommandieren. Mach' was du willst, aber ohne mich." Ranma: "Aber ... am Paarlauf kann man nur als Paar mitmachen." Akane: "Das hättest du dir 'vorher' überlegen sollen. Such' dir eine andere Dumme." Ranma: "Wen soll ich denn nehmen? Wer außer dir kann kämpfen und ist gut genug für so einen Wettstreit?" Ryoga: "Und ist dazu noch ein Mädchen?" ############################################################################# Tendo Wohnzimmer. Kasumi hatte sich mal wieder selbst übertroffen und ein exquisites Mahl auf den Tisch gezaubert. Alle Anwesenden langten kräftig zu. Ryoga war auch mit da, Ranma hatte keine Lust gehabt ihn nach Hause zu bringen, und Akane hatte nichts dagegen gehabt das er bei ihnen mit übernachten könnte. Bald war der letzte Krümel vom Tisch verschwunden, und Kasumi war am abdecken. Genma: "Nun, Sohn, gibt es was Neues zu berichten? (flüstert) Hast du den Nachmittag mit Akane effektiv nutzen können?" ~Bonk~ Akane: "Ich hab' das gehört. Wir sind nur etwas in der Stadt herumgeschlendert, mehr nicht. Oh, doch, etwas war da noch. Ranma hat es nicht sein lassen können und sich in Schwierigkeiten gebracht." Ryoga: "Ja, er hat sich mit einem Eisläufer, der übrigens eine sehr aufdringliche Freundin hatte, gestritten. Nun duellieren sie sich in zwei Wochen." Kasumi: "Oh, wie nett von ihm." Genma: "Bravo mein Junge. Eine Herausforderung. Du hast dein Training in letzter Zeit sowieso viel zu sehr vernachlässigt. Ein Duell ist genau das richtige. Ich hoffe, dein Gegner lohnt sich?" Ranma: "Pah, ein Weichei ist er. Ein Angeber von Kolkhoz Highschool, hat mich zu einem Match im Eis-Paarlaufen herausgefordert." Nabiki: "Sagtest du Kolkhoz? Heißt er zufällig Sanzenin?" Ranma: "Ja, warum fragst du?" Nabiki: "Mikado Sanzenin und seine Partnerin Azusa Shiratori. Das Goldene Paar gilt als unschlagbar. (Yen-Zeichen in den Augen) Was man mit so einem Turnier verdienen könnte..." Ranma: "Setzte auf mich. Ich gewinne nämlich." Nabiki: "Bescheiden wie eh und je, was Saotome? Sei dir nicht zu sicher, unschlagbar bedeutet im Normalfall, das noch niemand gegen sie gewonnen hat. Außerdem bezweifle ich das Imutochan's Eislaufen gut genug dafür ist." Akane: (sauer)"Abgesehen davon das ich sehr wohl 'gut genug' dafür bin, wieso nehmen immer alle an das 'ich' das machen soll?" Nabiki: "Dann hat Ranma ein Problem, im Paarlauf nimmt man normalerweise zu zweit teil." Jeremy: "Äh, den zweiten Teil übernehme ich." Soun: "Aber besteht ein Paar nicht aus einem Jungen und einem Mädchen?" Jeremy: "Und, wo ist das Problem?" Soun: "Du und Ranma seid beide Ju- ... oh, verstehe." Nabiki: "Darf man lachen?" Jeremy: "Nein." ############################################################################# In der Eishalle. Angesichts der unbeabsichtigten Entwicklung der Ereignisse war Training angesagt. Jeremy hatte in seine Jusenkyo-Form gewechselt, sich einen dicken Pulli übergezogen und saß nun auf der Bank und schnürte sich die Schlittschuhe zu. Ranma, in seinem klassischen Outfit, und Akane, in dicke Kleidung gegen die Kälte eingepackt, warteten schon an der Tür zur Eisfläche. Jeremy-chan stakste unbeholfen auf den Schlittschuhen näher. Ranma: "Sag mal, bist du eigentlich schonmal auf Eis gelaufen?" Jeremy-chan: "Nö, das nicht. Aber ich bin ein recht guter Rollerblader, das hier sollte nicht viel anders sein." Sie setzte einen Fuß aufs Eis, rutschte aus, und legte sich der Länge nach hin. Jeremy-chan: (Gesicht im Eis)"Das tat ... fast nicht weh. ~stöhn~ " Ranma wandte sich fast verzweifelt an Akane. "Bist du sicher das du es nicht machen willst?" Akane: (kopfschütteln)"Du hast dir die Suppe eingebrockt, du löffelst sie auch wieder aus." Man konnte nicht sagen ob es an dem Unterschied zwischen Straße und Eis lag, oder daran das Jeremy-chan in ihrem alternativen Körper darin keine Übung hatte, aber nach ein paar weiteren 'Ausrutschern' hatte sie den Bogen raus. Nun konnte sie sich mit relativer Sicherheit auf dem Eis bewegen, und Ranma ging mit ihr zu etwas waghalsigeren Brems- und Wendemanövern über. Es wäre wahrscheinlich weiterhin nichts passiert, wenn nicht das Goldene Paar in der gleichen Halle trainiert hätte. Als eine große Menge Leute in Eishockeymontur die Fläche betraten, machten die meisten Besucher um Mikado und Azusa Platz. Auch Ranma zog Jeremy-chan zur Seite. Ranma: "Gleich machen sie wieder den 'Angriff der Hundert'. Schau hin und beobachte, und lerne den Gegner kennen." Wie auf ein geheimes Zeichen griffen die Eishockeyspieler an. Mikado und Azusa warteten bis zum letzten Augenblick, dann schlugen sie zu. Jeremy-chan staunte mit welcher Leichtigkeit sich die zwei auf dem Eis bewegten, den Attacken auswichen und einen Gegner nach dem anderen ausschalteten. Helme, Schuhe, Arm- und Beinschützer flogen durch die ganze Halle. Dann, als nur noch wenige Gegner standen, flog ein scheinbar verirrter Hockeyschläger auf Mikado zu und traf ihn zielsicher am Kopf. Der Eisläufer kam aus dem Takt und kassierte ein paar Treffer, bevor alle hundert Kontrahenten am Boden lagen. Mikado hob den Hockeyschläger auf und sah mißtrauisch in die Runde. Ranma schaute unschuldig in eine andere Richtung und pfiff vor sich hin. Sanzenin glitt zu ihm hinüber und drohte ihm mit dem Holzprügel. Mikado: "Wirklich sehr komisch. Wenn ich nicht zufällig heute gute Laune hätte, dann würde ich die Sache hier und jetzt klären." Ranma reckte Kampflustig das Kinn vor. "Tu dir keinen Zwang an." Für einen Augenblick sah es fast so aus als wolle Mikado seine Drohung wahr machen, dann entspannte er sich aber wieder. "Nein, der Kampf ist in zwei Wochen, und bis dahin werde ich mich gedulden." Er grinste, obwohl es mehr nach einem Zähnefletschen aussah. Ranma: "Pah! Feigling." Das Grinsen verschwand. "Wie bitte?" Ranma: "Du hast mich schon verstanden." Kurz bevor sich die zwei gegenseitig an die Gurgel gehen konnten, stellte sich Jeremy-chan dazwischen. "Sofort aufhören! Umbringen könnt ihr euch in zwei Wochen immer noch." Ärgerlich sah sie von einem zum anderen, und blieb schließlich bei Ranma. "Und du, hör endlich auf Mikado zu provozieren. Du kannst ihn nicht zusammenschlagen nur weil dir sein Gesicht nicht paßt." Mikado: "Was nehmen meine Ohren war? Höre ich da etwa Sorge um mich in deiner Stimme?" Jeremy-chan: "Nein. Aber Ranma übertreibt wegen einer Sache die gar nicht passiert ist." Mikado: "Du bist tatsächlich um mein Wohl besorgt. Es besteht also noch Hoffnung für dich. Laß mich dir mit einem Kuß danken." Wißt ihr wie weh eine Schlittschuhkufe im Gesicht tun kann? Mikado weiß es jetzt. Ranma: (zu Jeremy-chan)"Hmm, ich verstehe nicht ganz was an deinem Zusammenschlagen so anders sein soll als an meinem?" ############################################################################# Jeremy lag auf dem Rücken im Dojo. Er hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt und den Oberkörper einige Zentimeter vom Boden angehoben. Das Gleiche tat der mit seinen ausgestreckten Beinen, so das er zwar fast flach dalag, effektiv aber nur mit dem Hintern die Erde berührte. Er verharrte eine ganze Zeitlang in dieser Position, bis seine Bauchmuskeln anfingen zu schmerzen. Jeremy entspannte sich und ließ seine Glieder auf den Boden fallen. Nach einer Verschnaufpause drehte er sich auf den Bauch und begann Liegestütze, wobei er bei jeder Aufwärtsbewegung zusätzlich in die Hände klatschte. Genma betrat das Dojo, blieb am Eingang stehen und sah Jeremy zu. Dieser störte sich nicht daran. Nachdem er genug Liegestütze gemacht hatte, begann er eine einfache Kata. Genma beobachtete ihn weiter. Als Jeremy den Schattenkampf zuende geführt hatte trat Genma auf ihn zu. "Ranma unterrichtet dich also in Musabetsu Kakuto, hm?" Jeremy. "Ja, was dagegen?" Genma überging die Frage. "Und du wirst Ranma bald in einem Wettkampf als..." Er verzog verächtlich das Gesicht. "...Partnerin unterstützen?" Jeremy: "Beim Eiskampflaufen. Worauf willst du hinaus?" Genma: "Du bist kein Saotome. Aber du trägst meinen Namen, auch wenn es mir nicht paßt. Und dadurch trägst du eine gewisse Verantwortung." Er machte eine dramatische Pause. Jeremy bekam ein ungutes Gefühl. "Und weiter?" Genma: "Kein Saotome hat jemals einen Kampf verloren. Auch wenn ich dich nicht als solchen akzeptiere, so ist Ranmas Erfolg in dem Kampf auch von deinem Können abhängig. Um einen Sieg zu garantieren habe ich beschlossen dich zu unterrichten." Jeremy: "Danke, aber ich verzichte." Genma: (verwirrt)"Was?" Jeremy: "Ich will nicht. Ich kenne deine, gelinde gesagt, seltsamen Trainingsmetoden. Und außerdem schlafe ich morgens gerne aus." Genma: "Was du willst oder nicht steht hier nicht zur Debatte." Jeremy: "Und was willst du dagegen machen? Mich zwingen?" Genma: "Wenn es sein muß, ja." Jeremy: "Und wie?" Genma griff an. Kasumi summte fröhlich vor sich hin, während sie am fensterputzen war. Nachdem sie ihre Arbeit beendet hatte kippte sie das dreckige Wasser weg und packte die Utensilien zusammen in den Eimer. Sie nahm den Behälter und wollte ihn wieder zurück in die Besenkammer stellen. Als sie jedoch die Tür öffnete kam ihr Ryoga entgegen. Kasumi: "Ryoga-kun? Was tust du im Abstellraum?" Ryoga: "Ich, äh, hehe ... Ich suche den Ausgang. Ich habe ja gesagt das ich wieder nach Hause will." Kasumi: (verwundert)"Ja, aber das war doch gestern Abend." Ryoga lachte verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. Kasumi: "Und ich habe mir schon Sorgen gemacht. Ich hatte nämlich gestern noch bei dir Zuhause angerufen um zu sehen ob du heile angekommen bist, aber niemand hat abgenommen." Ryoga: "Wahrscheinlich sind meine Eltern auch grade unterwegs." Kasumi: "Das kann natürlich sein. (legte einen Finger ans Kinn und überlegt) Wenn du willst kann ich dich zu dir nach Hause bringen. Ich wollte sowieso noch in die Stadt." Ryoga: "Das ist aber wirklich nicht nötig." Kasumi: "Ach was. Geh' schonmal zur Tür, ich muß mich nur noch schnell umziehen." Kasumi verschwand und ließ Ryoga zurück. Dieser drehte sich einmal im Kreis. Er ging los und landete im Wohnzimmer, wo Ranma und Akane saßen und Fernseh guckten. Ranma: (staunt)"Huh, Ryoga? Ich dachte du wärst schon weg." Ryoga: "Uhm, mir ist was dazwischengekommen." Kasumi kam herein. "Oh, hier bist du Ryoga-kun. Können wir los?" Ryoga: "Aber ich möchte wirklich keine Umstände bereiten." Kasumi: "Tust du auch nicht. Tofu-chan, ich meine Doktor Ono, hat mich ins Kino eingeladen. Es macht ihm sicher nichts aus einen Umweg zu fahren und dich bei dir abzusetzen." Ryoga: "Wenn du meinst." Er folgte Kasumi zur Tür, blieb aber stehen als ihre Worte einsanken. "Uhh, Kasumi? Du gehst mit Doktor Tofu aus? Aber ich dachte das Akane in ihn ... ich meine, das sie ihn auch mag?" Kasumi: (verwirrt)"Akane? (Gesicht hellt sich auf) Oh, das meinst du. Imutochan hat Tofu bis vor kurzem als eine Art großen Bruder betrachtet, aber aus irgend einem Grund hat das nachgelassen." Kasumi ging weiter. Ryoga nickte und folgte ihr aus dem Haus. Seine Gedanken waren aber in Aufruhr. Mit diesem Gedanken versank er in Tagträumereien. (Anm.d.Autors: Wenn Akane nicht grade eine brutale Verrückte ist, ist sie ein nettes Mädchen (Zitat Kasumi). Sie verhält sich Jungs gegenüber, die nicht mit ihr ausgehen wollen und auch sonst keine romantische Bedrohung darstellen, eigentlich ganz normal. Deswegen kommt sie diesmal auch besser mit Ranma klar. Deswegen empfindet Ryoga auch diesmal wieder so stark für sie. Er hatte sich letztes Mal in Akane verliebt, und nichts spricht dagegen das jetzt das Gleiche passiert. Auf lange Sicht könnte das Ärger bedeuten.) Akane nieste. Gleichzeitig lief es Ranma kalt den Rücken runter. Irgend etwas war passiert, etwas schlechtes. Er konnte es spüren. <Ärger ist im Verzug. Aber was könnte das sein?> Ranma: "Spürst du das auch?" Akane: "Huh? Was denn?" Ranma: "Ich weiß nicht. Als ob etwas in der Luft liegt." Akane konzentrierte sich und lauschte in sich hinein. "Ja ... irgend etwas ist da. Es fühlt sich an als ob sich die Nackenhaare aufstellen." Ranma: "Das ist Jeremy, den meine ich nicht. Ich meine mehr so eine Art Vorahnung." Akane: "Nein, ich spür' nichts. Aber was meinst du mit 'Das ist Jeremy'? Wieso soll ich ihn spüren können?" Ranma: "Seine Aura. Das ist schon eine ganze Weile so, er scheint wieder mal mit seinem Ki rumzuspielen. Wenn er versucht ernsthaft mit mir zu sparren holt er immer seine Kampfaura raus." Akane nickte verständnislos und wandte sich wieder dem TV zu. Nach einem Augenblick griff sie das Thema wieder auf. "Aber mit wem könnte Jeremy denn kämpfen? Wir sind hier, und Ryoga ist grade weg." Ranma sah auf. Akane hatte recht. Er lauschte einen Moment, und tatsächlich, da war noch jemand anderes. Jeremys Gegner benutzte offensichtlich kein Ki um seine Techniken zu verbessern, aber Ranma kannte diese Schwingung sehr gut und würde sie überall erkennen, solange sie nicht absichtlich getarnt war. Er zog die Augenbrauen zusammen. "Pop." Ranma stand auf und lief in den Garten, zum Dojo. Als er die Tür aufzog duckte er sich hastig, und der Majin Ken zischte knapp über ihn hinweg. Im Dojo waren Genma und Jeremy in eine wüste Prügelei verwickelt. Jeremy schlug und trat nach dem älteren Saotome. Genma schien sich nicht sonderlich daran zu stöhren, er wich den Attacken aus und plazierte selber gut gezielte Treffer. Akane stellte sich neben Ranma und blickte überrascht auf das Geschehen, dann auf Ranma. Ranma: "Ich frage mich was Baka Oyaji jetzt schon wieder angestellt hat? So ausgeflippt habe ich Jeremy noch nie gesehen." Akane sah den beiden Kämpfenden zu, Jeremy versuchte mit verbissenem Gesichtsausdruck Genma in den Boden zu stampfen, leider vergeblich. Akane: "Er scheint zwar nicht sonderlich gute Laune zu haben, aber als Nabiki versucht hat ihn bloßzustellen war er sehr viel ärgerlicher, finde ich." Ranma schüttelte den Kopf. "Das täuscht." Er deutete auf die Ki-Blasts, die Jeremy fliegen ließ wenn Genma außer Reichweite war. Die Blasts trafen nicht, sondern zerplatzten wie Seifenblasen an den Wänden. "Sein Majin Ken basiert auf Ruhe. Und momentan ist er alles andere als ruhig, sie richten keinen Schaden an." Jeremy hatte inzwischen die Nase voll, das Genma ihn systematisch fertig machte. Der Kampf bekam eine ernste Note als er sein Naginata aus Sub-space holte und auf Genma einhieb. Genma runzelte die Stirn, und paßte seinen Stil entsprechend an. Sein Blick war verächtlich. "Waffen sind eine Schwäche. Nimmt man sie weg hat man den Kampf schon gewonnen." Jeremy sparte sich die Antwort und stieß von. Er schlitzte Genma's Gi am Ärmel auf, und ein dünner roter Strich erschien auf dessen Haut. Genma sah auf seinen Arm, dann auf Jeremy welcher das Naginata links und rechts neben seinen Körper kreisen ließ. Der alte Martial Artist beschloß den Kampf doch etwas mehr Beachtung zu schenken. Mit einer schnellen Bewegung hatte er Jeremy den Stab entrissen, dann packte er ihn am Arm und warf ihn aus dem Dojo. Ranma und Akane sprangen zur Seite als Jeremy durch die Tür flog. Genma zog seinen Gürtel fester und folgte ihm nach draußen. Akane: "Willst du ihm nicht helfen?" Ranma: "Wenn ich mich einmische ist er hinterher nur beleidigt. (zu Genma) He, Pop!" Genma drehte sich zu seinem Sohn um. Dann meldete sich sein Gefahrensinn, aus den Augenwinkeln sah er wie Jeremy ihm mit einem Halbkreistritt an den Kopf zu treten versuchte. Er kickte nach hinten und der Junge flog und landete zielsicher im Teich. Genma wandte sich erneut an Ranma. "Halte dich da raus, Sohn. Was ich mache ist nur zu deinem Besten." Ranma: (sarkastisch)"Zu 'meinem' Besten'? (knackt mit den Knöcheln) Du weißt das du hiernach dran bist?" Genma schnaubte nur als Antwort und wandte sich wieder um. Jeremy-chan war inzwischen aus dem Wasser gestiegen. Sie zog einen Fisch aus dem Ärmel, sah das zappelnde Wesen komisch an, und warf ihn dann über die Schulter zurück in den Teich. Dann stürzte sie sich auf Genma. Genma wich zurück und blockte, als Jeremy-chan wie eine Furie auf ihn losging. Punch um Punch ließ sie fliegen und hämmerte auf ihn ein. Als sie das Tempo noch steigerte wurde Genma tatsächlich etwas hektisch, hielt aber trotzdem locker mit. Es gehörte mehr dazu, um einen Kämpfer seiner Klasse ins Schwitzen zu bringen. Die Tatsache, das sie noch immer noch an Genma rankam, machte Jeremy-chan aber nur noch wütender. Jeremy-chan: "Raaaahh!" Sie schlug und schlug und schlug, aber Genma grinste nur spöttisch. "Du hättest nicht ins Wasser fallen sollen, als Mädchen hast du keine Chance." Jeremy-chan: "AAAAHHH!!" Voller Zorn versuchte sie noch schneller zu werden, schaffte es aber nicht. Genma lachte sie nur aus. Ranma dagegen wußte sehr wohl, was seine Schwester-sonst-Bruder da vorhatte. Ranma: "Sag es einfach." Jeremy-chan fletschte die Zähne und bedrängte Genma weiter. Ranma: "Sprich es aus. Glaub mir, es hilft." Jeremy-chan: "KACHUU TENSHIN AMAGURIKEN!" ~Bratatatatata~ Der Name setzte die Attacke frei, und in Genma's Gesicht landeten ziemlich viele Treffer. Benommen stolperte er zurück und kippte hinten über. Jeremy-chan keuchte erschöpft und stützte sich auf ihren Knien ab. Genma setzte sich auf und schüttelte den Kopf, um wieder klar denken zu können (Als ob das möglich wäre). Er hatte nicht damit gerechnet das Jeremy ihn derart hätte treffen können, noch dazu als Mädchen. Er wischte sich das Blut vom Kinn und stand auf. Dann griff er an, diesmal ernsthaft. Jeremy-chan hatte keine Chance. Genma's Knie traf sie hart im Magen, und sie hörte ihre Zähne knirschen als er ihr die Faust unters Kinn hämmerte. Sie brach bewußtlos zusammen als er ihr die zusammengefalteten Hände in den Nacken schlug. Genma sah auf das regungslose Mädchen und rieb sich sein schmerzendes Gesicht. Er war sich nicht sicher wie der Kampf ausgegangen wäre, hätte ihn Jeremy-chan als Junge mit der Attacke getroffen. Vielleicht steckte doch etwas Potential in dem Jungen. Seine Gedanken wurden unterbrochen als ihn jemand auf die Schulter tippte. Er sah sich um und in das Gesicht seines Sohnes. Ranma grinste und schlug mit seiner Faust und die offene andere Hand. ~Kapowie~ Kurze, sehr kurze Zeit später war ein ohnmächtiger Genma auf den Weg in L.E.O. (Low Earth Orbit = Niedrige Erdumlaufbahn) ############################################################################# Einige Tage und auch mehrere Übungsstunden später, wieder in der Eishalle. Diesmal zum Glück ohne Sanzenin und Shiratori. Das war auch gut so, denn so konnten Ranma und Jeremy-chan ungestört üben. Die beiden hatten sich inzwischen gut aufeinander eingespielt, und konnten einige waghalsige Manöver im Martial Arts Ice Skating vollführen. Ranma raste mit Jeremy-chan als Partnerin übers Eis. Sie trennten sich und zogen eine scharfe Linkskurve, das die Eissplitter nur so aufstoben. In der Bewegung ergriff Ranma das Teilzeitmädchen an den Händen und zog sie eng in die Kurve hinein. Jeremy-chan klammerte sich fest, durch die Drehbewegung hoben ihre Beine vom Boden ab, und ihre Kufen zischten in einer 360Grad Bewegung um Ranma herum. Er zog sie wieder an sich, setzte sie auf dem Boden ab, und Beide glitten weiter übers Eis. Ranma: "Jetzt!" Er fuhr hinter Jeremy-chan, packte sie an der Hüfte und warf sie in die Luft. Während sie dort einige Pirouetten drehte schlug Ranma gegen einen imaginären Gegner. Als er den Schattenkampf beendet hatte fing er seine Partnerin elegant wieder auf. Sie trennten sich, glitten auseinander, zogen einen Bogen und trafen wieder zusammen. Jeremy-chan nahm Ranma's Hand und zog ihn hoch und über ihren Kopf. Ohne loszulassen verwandelte Ranma die Bewegung in einen Vorwärtsflip, schwang sich mit einem Flashkick-ähnlichen Manöver über sie hinweg und landete hinter ihr. Den Schwung ausnutzend wirbelte er Jeremy-chan herum und in die Höhe. Sie trat mit beiden Beinen zu und ließ sich dann wieder auffangen. Ranma zog sie dicht an sich, und Beide nutzten das Vorwärtsmoment um sich regelrecht nach Vorne zu katapultieren. Mit einer scharfen Bewegung kamen sie zum Stehen. Jeremy-chan atmete schwer und stützte sich mit den Händen auf ihre Knie. Ranma wischte sich mit dem Daumen den Schweiß von den Augenbrauen und schnippte seinen Zopf wieder auf den Rücken. Ranma: "Das war doch gar nicht mal so schlecht. Wenn wir so weitermachen schlagen wir diese Angeber locker, oder was meinst du?" Jeremy-chan: "Ich denke ~keuch~ das es ganz gut ist das du ~schnauf~ das nicht mit Akane machen mußt." Ranma: "Wie meinst du das?" Jeremy-chan: (kommt wieder zu Atem)"Als du mich eben aufgefangen hast, da hast du mir schon zum vierten Mal heute an den Busen gegrabscht." Ranma hätte sich fast aufs Eis gelegt als er das hörte. Abwehrend fuchtelte er mit den Händen. "Das ist keine Absicht. Ehrlich. Das mußt du mir glauben. Ich meine das nicht so. Ich-" Jeremy-chan unterbrach ihn lachend. "Ich weiß. Du würdest wahrscheinlich eher in eine Grube voller Katzen springen, als einem Mädchen an die Wäsche zu gehen von dem du weißt das sie ein Junge ist." Sie wurde wieder ernst. "Paß in Zukunft trotzdem besser auf, okay? Die sind verdammt empfindlich, die Dinger." Ranma: "Das weiß ich leider nur zu gut ~seufz~. ... Hmm, ich bin echt froh das du nicht Akane bist, sonst wäre ich jetzt schon wieder per Luftpost unterwegs." Akane: "Hatschie!" Sie schniefte und sah wieder auf die Eisbahn. Ranma schaute zu ihr hinüber und sagte etwas, worauf Jeremy-chan lachen mußte. Akane hatte sich von Sayuri und Yuka dazu überreden lassen dem Training der Saotomes zuzuschauen. Nachdem ihre Schwester die Werbetrommel gerührt und fleißig Kohle kassiert hatte, war der bevorstehende Kampf in aller Munde. Mittlerweile hieß es schon Furinkan vs. Kolkhoz. Und nun saß sie hier mit ihren Freundinnen auf der Zuschauerbank und sah zu wie die zwei Jusenkyo-Opfer halsbrecherische Kunststücke machten. Sayuri: "Weißt du, Akane, die Zwei geben zusammen ein hübsches Paar ab." Akane sah ihre Freundin nur ungläubig an. "Ich glaube eher nicht." Sayuri: "Doch wirklich, schau sie dir doch an. Ranma und Jessica arbeiten perfekt zusammen, jeder vertraut dem anderen." Yuka: "Und Ranma scheint zu ihr richtig offen zu sein. (macht ein enttäuschtes Gesicht) Jedesmal wenn ich versucht habe mit ihm zu flirten fing er an zu stottern und wurde ganz nervös. Bei seiner Adoptivschwester ist das ganz anders." Akane: "Du hast was? Mit ihm geflirtet?" Yuka: "Keine Angst, ich spanne dir deinen Freund schon nicht aus. (blickt verträumt auf die Eisfläche) Aber was würde ich dafür geben jetzt an Jessica's Stelle zu sein ..." Akane: (wirft dazwischen)"Ranma ist nicht mein Freund." Sayuri: "... Und von ihm im Arm gehalten zu werden. ~schmacht~ " Akane sah demonstrativ weg und verschränkte die Arme. "Pah!" Yuka: "Oho, höre ich da etwa eine Spur von Eifersucht?" Akane: "ICH BIN NICHT EIFERSÜCHTIG! ... Von mir aus können Ranma und 'Jessica' bleiben wo der Pfeffer wächst." Sayuri: (grinst zu Yuka)"Akane ist überhaupt nicht eifersüchtig, nicht wahr?" Yuka: (sarkastisch)"Nein, überhaupt nicht." Akane: " ~knurr~ " Yuka: "Beruhige dich wieder, wir machen doch nur Spaß. Außerdem besteht doch überhaupt keine Gefahr das Jessica dir Ranma wegnimmt. Sie ist lesbisch, schon vergessen?" Akane sagte nichts, sondern starrte nur auf die Eisfläche. Sie wußte das Jeremy und Ranma nur Freunde waren. Eher würde Nabiki Geld verschenken als das sich die zwei auf eine derartige Beziehung miteinander einließen. Also warum machte sie der Anblick dann so wütend? Ein kleines Stimmchen piepste in ihre Gedanken. "Weil du weißt das 'du' jetzt dort auf dem Eis sein könntest. Das Ranma 'dich' in den Armen halten könnte." Akane schlug die innere Stimme nieder, drehte sich um und stapfte davon. Ihre Freundinnen blickten ihr hinterher, sahen sich verwirrt an, und zuckten dann mit den Schultern. Sayuri: "Denkst du was ich denke?" Yuka: (nickt)"Definitiv eifersüchtig." ############################################################################# Nabiki's Zimmer, früh morgens. Seitdem Genma beschlossen hatte nun auch Jeremy zu trainieren hatte der tägliche Radau erheblich zugenommen. Im Gegenzug war dafür das Frühstück sehr viel ruhiger geworden, dank der Abwesenheit eines bis zu dem Zeitpunktes sehr bewußtlosen Pandas. Nabiki konnte der Tatsache im Moment aber nichts positives abgewinnen, sie wollte schlafen. Sie zog ihr Kopfkissen über denselben und drehte sich um. Es half nicht. Nach einer Weile gab sie auf. Mit hängendem Kopf und geschlossenen Augen verließ sie ihr Zimmer, ging die Treppe hinunter und in die Küche, wo Kasumi schon das Frühstück vorbereitete. Kasumi: "Ohayo Imutochan, gut geschlafen?" Nabiki: " ~grummelmurmel~ " Kasumi: "Ja, der Kaffee ist schon fertig." Nabiki: " ~murmelgrummel~ " Sie nahm die Tasse an, die Kasumi ihr reicht, und leerte sie mit einem Zug. Dann erst öffnete sie ihre Augen einen Spaltbreit, murmelte etwas das sich nach "Ich nehme mal ein Bad." anhörte und schlurfte wieder aus der Küche. Das Frühstück verlief ereignislos (wie gesagt, Genma-Panda lag noch ohnmächtig im Blumenbeet) und vier Teenager machten sich auf den Weg zur Schule. Als sie das Haus verließen, sahen sie ein kleines Zelt im Vorgarten stehen. Alle schauten verwundert. Jeremy: "Das sieht aus wie das von Ryoga." Ranma grinste, stellte sich neben das Zelt und holte tief Luft. "Hier spricht die Polizei. Sie sind umstellt. Herr Ryoga Hibiki, kommen Sie mit erhobenen Händen heraus!" Man hörte etwas im Zelt rumoren, dann steckte ein unausgeschlafener Ryoga seinen Kopf heraus. "Was zum ...?" Ranma sprang vor und kniff ihn in die Nase. "Reingefallen, Schweinebacke." Ryoga schlug die Hand zur Seite und sah die Anderen erstaunt an. "Huh? Was macht ihr denn hier mitten in der Wildnis?" Akane: "Die 'Wildnis' ist unser Vorgarten." Ryoga: (stammelt)"Oh ... Akane ... hallo. Hehe." Ranma gefiel Ryoga's Blick überhaupt nicht. Er kannte diesen Ausdruck. Wie zufällig stellte er sich zwischen die Beiden. "Hör mal, Schweinebacke, wenn du deine Sachen zügig zusammenpackst, dann nehmen wir dich mit zur Schule." Akane knuffte ihm in die Rippen. "Hör auf Ryoga so zu nennen, das ist nicht nett." Ranma's Gesicht versteinerte sich und er schwieg. Wenn man ganz genau hinsah konnte man aber erkennen das sein rechtes Auge ganz leicht zuckte. Weder Jeremy noch Nabiki entging diese Tatsache. Die Schulzeit flog nur so dahin. Akane fragte sich was heute mit Ranma los war. Jedesmal, wenn er glaubte das sie nicht hinsah, warf er Ryoga giftige Blicke zu. Über Ryoga wunderte sie sich auch. Es schien, als ob er manchmal träumend in der Gegend herumstarrte. Und in den Pausen, wenn sie versuchte ein Gespräch mit ihm anzufangen, stammelte und stotterte er wie Doktor Tofu es früher in Kasumi's Nähe getan hatte. Was das wohl zu bedeuten hatte? Auf dem Rückweg gab es einen kleinen Zwischenfall mit Frau Watanabe. Ranma wandelte sich wieder zurück, Jeremy-chan ließ es bleiben. Beim Eistraining würde sie sowieso wieder ein Mädchen sein müssen. Wieder in der Eishalle. Ryoga hatte Akane gefragt ob sie vielleicht Lust hätte, mit ihm ein wenig Schlittschuh zu laufen, wo Jeremy-chan und Ranma keine Zeit hatten. Akane hatte angenommen. Ranma hatte auf dem Weg zur Halle zweimal versucht Ryoga loszuwerden, aber der verlorene Junge schien ausnahmsweise mal den richtigen Weg zu finden. Später hatte sich herausgestellt das Ryoga überhaupt nicht Schlittschuhlaufen konnte, was ihm einen komischen Blick von Akane und lautes Lachen von Ranma eingebracht hatte. Dieses wiederum hatte fast zu einem Streit zwischen den Jungs geführt, bis Akane dazwischen gegangen war und Ryoga vorgeschlagen hatte das sie auch einfach nur zuschauen konnten. Und dabei blieb es auch. Nabiki betrat den Eingang der Eishalle. Sie winkte dem Mann an der Kasse einmal zu und wurde dann eingelassen ohne zu zahlen. In der Halle selbst sah sich kurz um, und ging dann zielstrebig auf Akane und Ryoga zu. Ryoga unterdessen hatte den wohl schwersten Kampf seines Lebens. Er saß neben Akane und versuchte verzweifelt genug Mut aufzubringen um sie anzusprechen. Schließlich gab er sich einen Ruck. Ryoga: "Ich-" Nabiki: (taucht hinter den Beiden auf)"Hi Imutochan. Gar nicht auf dem Eis?" Ryoga sackte in sich zusammen. Akane drehte sich zu ihrer Schwester um. "Nein, keine Lust heute. Was machst du hier?" Nabiki: "Geschäfte, Schwesterherz, Geschäfte. (deutet aufs Eis) Ich muß doch sehen wie sich meine Investition entwickelt." Akane rümpfte die Nase. Nabiki: "Wenn du ohnehin nicht aufs Eis gehst, leihst du mir deine Schlittschuhe?" Akane gab sie ihr. "Was hast du denn vor?" Nabiki setzte sich und zog ihre Schuhe aus. "Ein paar Promotion-Fotos von unseren Favoriten und den Kontrahenten." Sie zeigte zum gegenüberliegenden Ende der Halle, wo Mikado und Azusa das Eis betraten. "Ich habe dafür gesorgt das die Zwei auch hier sind. Sowas erhöht die Spannung beim eigentlichen Kampf." Akane schüttelte nur den Kopf. Nabiki schmunzelte, und ging zur Eisfläche. Auf besagter Eisfläche waren Ranma und Jeremy-chan noch völlig ahnungslos, das ihre Gegner ebenfalls anwesend waren. Sie merkten es erst als Jeremy-chan von jemand anderem als Ranma aufgefangen wurde. Mikado: "Sei mir gegrüßt, holde Schönheit. Welch glückliche Fügung des Schicksals, dich in meinen Armen zu finden." Jeremy-chan: (versucht wegzukommen)"Laß mich los!" Mikado: "Aber warum? Laß mich die Wärme meines Herzens mit dir teilen. Laß mich den Fluch brechen, der auf dir lastet." Jeremy-chan drückte Mikado's Gesicht, welches sich ihr schon wieder näherte, von sich weg. "Das ist kein Fluch, das ist meine Einstellung. Ich steh' nunmal auf Frauen, finde dich damit ab." Mikado ließ sie los. Nicht ganz freiwillig, angesichts der Tatsache das Ranma ihm am Ohr davonzog. "Du kannst es echt nicht lassen jedes Mädchen abzuküssen, was?" Mikado befreite sich aus Ranma's Griff und sah ihn ärgerlich an. "Ich tue nur das, was mir vorherbestimmt wurde." Er deutete anklagend auf Ranma. "Laß dir gesagt sein: Im Verlauf unseres Kampfes werde ich deiner Schwester einen Kuß rauben, und sie auf den richtigen Weg zurückführen." Jeremy-chan: "Wenn du das machst, dann hast du mein Knie in der Familien- planung sitzen, klar? (spuckt aus) Wo doch alle sagen das du ein miserabler Küsser bist." Mikado sah sie entsetzt an. "Was?" Ranma: "Kann ich nur bestätigen." Der Eiskunstläufer ballte die Fäuste. "Niemand, NIEMAND hat so etwas je zu mir gesagt. Frauen aus aller Welt stehen Schlange vor meiner Tür." Mikado war ernsthaft gekränkt. Er drehte sich um, packte das nächstbeste Mädchen und preßte seine Lippen auf die ihren. Es dauerte einen guten Moment als er wieder von ihr ließ. "Nun sag mir, bin ich ein akzeptabler Küsser?" Ranma's und Jeremy-chan's Augen weiteten sich, als sie sahen WEN Mikado da erwischt hatte. Nabiki blinzelte, preßte die Lippen zusammen, schmatzte einmal und wischte sich dann den Mund ab. "Zu stürmisch, zu fest, und beim ersten Mal küßt man noch nicht mit der Zunge. Ich gebe dir eine vier minus." Mikado starrte sie mit offenem Mund an. Zum zweiten Mal heute wurde seine Fähigkeit angezweifelt. Er wollte grade eine wütende Erwiderung geben, als ihn ein Wutschrei vom Rande der Eisbahn unterbrach. Akane: "WIE KANNST DU ES WAGEN?" Sie kochte vor Wut, und ihre Aura begann rot um sie herum zu flackern. Akane schnappte sich den ersten passenden Gegenstand in Reichweite, was zufällig Ryoga's Regenschirm war. Problemlos hob sie ihn hoch und stürmte aufs Eis. Akane: "WIE KANNST DU ES WAGEN MEINE SCHWESTER ZU KÜSSEN? HENTAI!" Ranma und Jeremy-chan griffen das tobende Mädchen an den Armen, aber selbst zu zweit hatten sie Mühe sie zurückzuhalten. Akane wand sich in der Umklammerung und versuchte freizukommen. "Laßt mich LOS! Ich werde diesen Perversen umbringen." Wütend starrte sie Sanzenin an. "Ich werde dir diesen Schirm in deinen Arsch schieben und aufspannen!" Mikado wurde blaß um die Nase. Nabiki beugte sich zu ihm rüber. "Ich an deiner Stelle würde machen das ich hier wegkomme. Bis jetzt hat sie ihre Versprechen immer wahr gemacht." Mikado schluckte hörbar. Er sah auf Akane, und die Wut in ihren Augen. Ranma und Jeremy-chan hatten immer mehr Probleme sie festzuhalten. Mikado war kein Feigling, aber in gewissen Situationen war ein strategischer Rückzug die bessere Lösung. Erst als der Eiskunstläufer verschwunden und Akane sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, wagten es die zwei Saotomes sie loszulassen. Akane knirschte mit den Zähnen, dann packte sie Ranma am Kragen. "Los! Bring mir bei was ich wissen muß. Ab sofort bin ich deine Partnerin." Ranma sah sie komisch an. "Huh? Aber ... wieso?" Akane ließ ihn los und verschränkte trotzig die Arme von der Brust. "Der Kerl hat Oneechan geküßt. Das nehme ich persönlich. Ich will ihn mit eigenen Händen kaltmachen." Ein dünnes Stimmchen meldete sich. "Und außerdem bist du gerne mit Ranma zusammen." Akane fuhr herum und schlug protestierend mit ihren Armen nach unten. "DAS MEINE ICH NICHT!" Dann blinzelte sie, hinter ihr war niemand. Ranma, Jeremy-chan, und Nabiki wunderten sich über diesen erneuten Ausbruch. Ranma: "Um, wenn du willst. ... Gerne." Jeremy-chan: "Ist mir eh' lieber. (schaut sich um) Wo bist du eigentlich mit Ryoga geblieben?" Ja, wo war Ryoga wieder? Er wußte es selbst nicht. Er wußte nur das er auf der Flucht war. Auf der Flucht vor diesem gräßlichen Mädchen das seine Hose Pierre getauft hatte und sie ihm ausziehen wollte. ############################################################################# Am gleichen Abend. Akane: "... und deswegen werde 'ich' jetzt Ranma's Partnerin sein." Während Akane die Geschichte erzählte schwieg die gesamte Familie. Allerdings gab es deutliche, recht unterschiedliche Reaktionen. Kasumi wurde ein wenig blaß und bedeckte ihren Mund mit den Fingern. Tofu, welcher auch anwesend war, legte seinen Arm um sie und schaute etwas besorgt drein. Soun bekam feuchte Augen als Akane erzählt hatte wie Nabiki geküßt wurde. Jetzt sah er so aus als wollte er jeden Moment losheulen. Genma hatte sich nur gelangweilt, bis zu dem Punkt wo sich Akane als Ranma's Partnerin deklariert hatte. Als sie nun fertig war ergriff er sogleich das Wort. Genma: "Aber das ist doch wunderbar. (zu Soun) Tendo, hast du gehört was deine Tochter gesagt hat?" Soun starrte nur mit wäßrigen Augen ins Leere. Genma: "Sie hat eine eindeutige Aussage gemacht. Sie und mein Sohn werden heiraten." Ranma/Akane/Jeremy/Nabiki/Kasumi/Tofu: "WAS?" Genma: "Wir müssen sofort einen Priester holen! Bevor sie es sich anders überlegen." Soun erhob sich langsam und schüttelte den Kopf. "Nicht jetzt. Im Augenblick gibt es Wichtigeres." Genma sah ihn völlig verdattert an. "Was könnte wichtiger sein?" Soun ging zum Schrank, öffnete ihn und begann darin herumzusuchen. "Zuerst muß ich mich um diesen Kerl kümmern der mein kleines Baby gegen ihren Willen geküßt hat." Nabiki schüttelte fassungslos den Kopf. "Daddy, bitte. Du machst dich lächerlich." Soun drehte sich entschlossen zu seiner Tochter um. "Tut mir leid, aber das ist eine Sache der Familienehre." Er wandte sich wieder dem Schrank zu . "Wo habe ich nur mein Katana hingetan?" Genma sah völlig perplex aus. "Aber ... die Vereinigung der Schulen!" Als er keine Antwort bekam packte er Ranma an den Schultern und schüttelte ihn. "Sag du doch auch was! Du weißt doch um was es hier geht." Ranma befreite sich aus dem Griff seines Vaters. "Natürlich weiß ich worum es hier geht." Gelassen zog er seine Kleidung wieder zurecht. "Und was ich dazu sage ist ... MOKO TAKABISHA!" Genma wurde durchs Fenster in den Garten geblastet. Soun hatte inzwischen sein Katana wiedergefunden. Er zog es aus der Scheide und wollte zur Tür gehen, als Nabiki ihn am Arm zurückhielt. "Daddy, tu's nicht. Du wirst uns alle blamieren." Soun lächelte seine Tochter an und streifte ihre Hände ab. "Tut mir leid Nabiki, aber manchmal muß ein Vater eben gewisse Dinge tun." Mit entschlossenem Gesicht ging er auf die Tür zu. Nabiki wandte sich an ihre Schwester. "Akane?" Akane zog ihren Hammer hervor und warf ihn ihr zu. Nabiki fing ihn auf und schlug ihren Vater nieder. Dann gab sie Akane den Hammer wieder. "Danke." Akane ließ ihren Mallett wieder verschwinden. "Dafür nicht." Kasumi eilte besorgt auf Soun zu und kniete neben ihm nieder. Fragend sah sie dann zu ihrem Freund. "Tofu-chan?" Tofu: (steht auf)"Sicher, 'Sumi-chan. (untersucht ihn kurz) Nichts passiert. Er ist nur ohnmächtig, keine bleibenden Schäden." Die Terrassentür öffnete sich, und ein ziemlich nasser Panda kam herein und funkelte Ranma an. Genma-Panda: {Wie kannst du es wagen mich so zu behandeln?} ~flip~ {Ich erwarte etwas mehr Respekt.} ~flip~ {Und jetzt heirate Akane!} Ranma: "Ich behandle dich so wie ich es für richtig halte. Moko Takabisha!" Ein zweites Mal verließ Genma auf unfreiwillige Weise das Haus. Akane sah stirnrunzelnd zu Ranma. "Du scheinst von der Idee mich heiraten zu müssen nicht sonderlich begeistert. Bin ich dir etwa nicht gut genug?" Ranma hob beruhigend die Hand. "Das hat nichts mit dir zu tun. Bei Nabiki würde ich mich genauso verhalten." Er setzte sich wieder an den Tisch und sah die Tendo-Schwestern an. "Als Pop und ich hier angekommen sind habe ich gesagt das ich bereit bin die Sache durchzuziehen, wenn es sein muß. Aber ich habe auch gesagt das ich 'euch' die Entscheidung überlasse. Wenn du mich heiraten willst, okay. Wenn nicht, ihr habt noch ein ganzes Jahr Zeit euch zu entscheiden." Er warf einen Blick auf Kasumi und Tofu. "Aber so wie es aussieht muß die Entscheidung nur noch von zwei gefällt werden ... Huh?" Er stoppte und sah Jeremy erstaunt an. Dieser hatte einen Ki-Ball erzeugt und sah zur Terrassentür. Ranma folgte seinem Blick und sah seinen Vater/Panda wieder im Türrahmen stehen. Genma sah von seinem Sohn zu der leuchtendgelben Kugel in Jeremy's Händen, dann wieder zu Ranma. Er schluckte, trat einen Schritt zurück und zog die Tür wieder zu. Akane: (staunt)"Wie kriegt ihr zwei das nur immer hin? (zeigt auf Jeremy's Ki-Blast) Darf ich?" Jeremy nickte. Akane legte vorsichtig ihre Hand darauf. "Fühlt sich ganz anders an wie die von Ranma. Irgendwie ruhig." Sie zog die Hand wieder zurück. "Ob ich das wohl auch könnte?" Jeremy löste sein Ki wieder auf. "Mußt du Ranma fragen. Er ist der Experte." Ranma wiegte unsicher mit dem Kopf. "Naja, ich weiß nicht..." Tofu: (zu Akane)"Wenn du eine passende Emotion gefunden hast, dann bin ich da ziemlich positiv." Ranma und Jeremy sahen ihn mit großen Augen an. Tofu: "Was denn? Nur weil ich mir nie die Mühe gemacht habe sowas zu lernen, heißt nicht das ich nicht das theoretische Wissen dafür besitze." ############################################################################# Und so hatte sich die Situation entwickelt, mit deren Ergebnis alle Beteiligten zufrieden waren. Genma sah endlich wieder Hoffnung für die Vereinigung der Schulen. Bald schon würde Ranma heiraten, und dann würde er sich zur Ruhe setzen und vom Einkommen seines Sohnes leben können. (Genma ist ein trauriges Beispiel für einen Vater, nicht wahr?) Jeremy war froh, das er nun nicht mehr jemand spielen mußte der er gar nicht war, namentlich seine nichtexistente Schwester. Auch wenn er sich nicht sonderlich an seinem Fluch störte, so versuchte er doch so wenig Mädchen zu sein wie möglich. Ranma war glücklich. Er war zufrieden damit, mit Akane zusammen zu sein. Sie an sich zu halten, sie zu berühren, ihren Duft einzuatmen. Für Akane galt das Gleiche, auch wenn sie es sich selbst gegenüber immer noch abstritt. Es war wieder einige Tage später. Akane hatte sich von Tofu die Grundregeln des Ki, den damit zusammenhängenden Attacken sowie ihrer Aura erklären lassen. Da dem Doktor allerdings die praktische Erfahrung darin fehlte, war es wieder an Ranma ihr das Nötige beizubringen. Ranma mochte als Sensai in diesen Dingen unschlagbar sein, leider tendierte er immer noch dazu in den unpassendsten Momenten das Falsche zu sagen. Jeremy war nicht im Geringsten überrascht, als Ranma mit mißmutigem Gesicht und einem roten Handabdruck auf seiner Wange ins Wohnzimmer kam. Ranma: (murmelt)"Machoweib. Unhübscher Klotz. So was von unfeminin." Nabiki sah auf und zog eine Augenbraue nach oben. "Wieder Ärger mit meiner kleinen Schwester, Saotome?" Ranma: "Pah! Da versucht man ihr zu helfen, und wie dankt sie es mir?" Beleidigt setzte er sich an den Tisch. Kasumi kam und reichte ihm einen Eisbeutel. Ranma nahm ihn, kühlte seine Wange und erzählte weiter. "Nach einer Emotion fragt sie mich. Und ich sag ihr, soll sie es doch mit Ärger versuchen. Hat nicht geklappt. Oder Glück. Auch nichts. Dann haben wir Stolz, Depression, Ruhe probiert, aber sie ist einfach zu blöd dazu. Und ich sag zu ihr, soll sie doch mal 'unhübsch sein' nehmen, da hat sie ja genug davon." Er nahm den Eisbeutel weg und befühlte seine Backe. "In dem Moment hatte ich das Gefühl, das wir mit Ärger doch nicht so falsch lagen." Schmerzhaft zuckte er zusammen. "Aua, tut das weh!" Im Dojo. Akane war damit beschäftigt einen Sandsack weichzuprügeln als Jeremy hereinkam. Er beobachtete sie eine Weile, wie sie mit verkniffenem Gesicht immer wieder zuschlug, dann machte er sich bemerkbar. Jeremy: "Wie geht's deiner Hand?" Akane stoppte mitten im Schlag und wandte sich um. "Gut. Auf jeden Fall besser als Ranma's Backe." Jeremy lachte und ging zu ihr rüber. "Gar nicht mehr am Ki trainieren?" Akane: "Nein. Doktor Tofu sagt das ich mich dazu auf ein ganz bestimmtes Gefühl konzentrieren muß, aber das will nicht funktionieren. Und Ranma, dieser Mistkerl, macht sich auch noch über mich lustig." Sie drehte sich einmal um ihre eigene Achse und trat so fest gegen den Sandsack, das die Verankerung aus der Decke riß und das ganze Teil davonflog. Jeremy: "Ich denke er hat nur versucht dir zu helfen. Wut ist auch ein Gefühl, und du bist 'ziemlich' wütend im Moment." Akane sah ihn verwundert an. "Hmm, du hast recht..." Jeremy: "Und jetzt nimm diese Wut und versuche sie zwischen deinen Händen zu sammeln." Akane nickte, stellte ihre Füße hüftbreit auseinander und hob die Hände vor dem Bauch. Sie schimmerte ein wenig rötlich, aber sonst passierte nichts. Jeremy: "Versuch an Tatewaki zu denken. Wie er der Schule gesagt hat das die Jungs dich besiegen müssen um mit dir auszugehen. Und den ganzen morgendlichen Ärger den das mit sich gebracht hat. Oder stell dir vor wie Mikado Nabiki geküßt hat. Sammel den ganzen Zorn in deinem Bauch, und dann preß ihn heraus." Die rote Aura flackerte nun deutlich um sie herum, und Akane verzog zornig das Gesicht. Ihre Hände zitterten ganz leicht, aber von Ki war noch immer nichts zu sehen. Enttäuscht atmete sie aus und ließ die Arme sinken. "Es bringt einfach nichts." Jeremy: "Das erste Mal ist das Schwerste. Danach wird es immer leichter." Akane: "Ich kann nicht. Wut ist nicht das Richtige." Jeremy kratzte sich nachdenklich am Kopf. Dann zuckte er mit den Schultern. "Vielleicht hat Ranma doch recht. Du bist einfach nicht geeignet dafür." Er materialisierte eine Ki-Kugel. "Mach dir nichts draus. Es gibt immer Gewinner und Verlierer." Akane stutzte, und stemmte dann ärgerlich ihre Hände in die Hüfte. "Paß auf was du sagst. Ich kann dich immer noch fertig machen wenn ich will, Ki hin oder her." Ihre Aura flammte heftiger um sie herum. Jeremy lachte und warf spaßeshalber den Ki-Ball nach Akane. "So? Versuch es doch mal. Ich werde sicher was zu lachen haben." Er grinste sie an und ging in Kampfstellung. Akane tat das Gleiche. Mit einer schnellen Kombination griff sie an. Jeremy wich zurück, während er sie weiter neckte. "Ich schulde dir sowieso noch eine Tracht Prügel. Aber paß auf, im Gegensatz zu Ranma habe ich keine Hemmungen Frauen zu schlagen." Akane deutete eine Finte an, dann stieß sie ihr Knie in Jeremy's Magen. Mit einem Schritt war sie neben ihm, beschrieb mit ihrem Fuß einen Halbkreis und ließ ihn in seinen Nacken krachen. Jeremy flog ein gutes Stück durch die Luft. Benommen richtete er sich wieder auf, schüttelte den Kopf und fixierte Akane. "War das alles? Das kitzelt ja nicht mal. Es wird Zeit das dir mal jemand zeigt wo der Hammer hängt und deine Arroganz ein wenig zurechtstutzt." Er brachte seine eigene Aura zum Vorschein und winkte Akane näher zu kommen. Das kurzhaarige Mädchen kochte vor Wut. Mit einem Schrei sprang sie vor und hieb auf Jeremy ein. Dieser war klug genug sich auf keinen richtigen Kampf einzulassen. Er beschränkte sich aufs Blocken und Ausweichen und spottete weiter. Jeremy: "Mann, Akane, das ist grottenschlecht. Ich frage mich wie du die Horde o'Hentai jeden Morgen besiegen konntest. ... Ich frage mich warum sie dich überhaupt 'angegriffen' haben? Du befindest dich doch auf der Furinkan-Schönheitsskala auf den untersten Plätzen." Akane sah rot. Sie wollte Jeremy nicht wirklich verletzen, sie wußte das sie besser war als er. Aber nachdem er das gesagt hatte ließ sie alle Hemmungen fallen und ging auf ihn los. Jeremy war besorgt. Er bewegte sich schon auf voller Geschwindigkeit, aber Akane durchbrach trotzdem immer öfter seine Deckung und verpaßte ihm äußerst schmerzhafte Treffer. "Hey, Akane. Bist du dir sicher das du früher nicht mal ein Junge warst? So wie du dich verhältst könnte man das fast meinen." Akane stoppte mitten in der Bewegung. Dann stieß sie ein tiefes Knurren aus. Mit einem Schrei sprang sie auf ihn zu. "STIRB!" Wie wild hieb sie auf Jeremy ein. Es dauerte eine ganze Weile bis sie von ihm abließ. Akane sah keuchend zu ihm herab. "Wer ist jetzt besser? Nimmst du zurück was du gesagt hast?" Jeremy war in keinem guten Zustand. Er fühlte sich elend, und sein rechts Auge begann schon zuzuschwellen. Trotzdem setzte er sich hin, sah Akane an und schaffte es sogar noch spöttisch zu lachen. "Schläger. So was wie dich findet man als Türsteher in Discotheken, aber nicht im Dojo." Akane trat zu. Ihr Fuß traf Jeremy's Kopf, und er rutschte ein Stück über den Boden und regte sich nicht mehr. Akane sah ihn noch mal verachtend an, dann drehte sich um und wollte gehen. Jeremy: (schwache Stimme)"Otemba..." Sie blieb stehen. Hinter ihr hörte sie Jeremy sich bewegen. Jeremy: (schwache Stimme)"Kawaiikune .... Otemba. Ich bemitleide ... Ranma, wenn er später ... ausgerechnet dich ... heiraten muß." Das reichte. Akane fuhr herum und starrte mit fast glühenden Augen auf Jeremy. Ihr Gesicht war wutverzerrt. Ihre geballten Fäuste zitterten heftig. Langsam hob sie die Arme. Sie würde es diesem 'Jungen' zeigen. Jeremy würde den Tag noch verfluchen an dem er sie getroffen hatte. Sie spürte einen unglaublichen Zorn in ihrem Magen, eine Kraft die darauf brannte herausgelassen zu werden. Wie einem inneren Instinkt folgend streckte sie ihre Hände aus und spreizte die Finger. Genma, Soun und Ranma ruckten gleichzeitig mit den Köpfen hoch. Soun: "Habt ihr das auch gespürt? Diese Energie?" Genma: (uninteressiert)"Sicher nur wieder Jeremy. Wer weiß was der Bengel jetzt schon wieder angestellt hat." Soun: "Komisch, hat sich irgendwie nicht nach ihm angefühlt." Genma: "Und wer soll es sonst gewesen sein?" Ranma unterdessen war aufgesprungen und schon an der Terrassentür. "Das war Akane." Und mit diesen Worten war er draußen. Genma und Soun sahen sich an. Dann waren sie beide auf den Beinen und hetzten nach draußen. Was ihnen als erstes ins Auge fiel war das Loch im Dojo. Dann die grade Linie umgemähter Blumen, die sich von diesem Loch durch den Garten zog. Am Ende dieser Linie war ein Jeremy-förmiger Abdruck in der Gartenmauer. Ranma kniete neben dem Erzeuger dieses Abdruckes, der am Boden lag. Jeremy lächelte schwach. "Sie ... hat es geschafft. ... Auch wenn es knapp war ... für mich." Dann verlor er das Bewußtsein. Soun: "Was ist hier passiert?" Ranma stand auf und lief zum Dojo. "Akane hat ihre erste Ki-Attacke geschafft. Und Jeremy hat eine Riesendummheit begangen, fürchte ich." Gemeinsam stiegen die drei Martial Artists durch den neuen Eingang im Dojo. Drinnen sahen sie Akane, die fassungslos auf ihre noch immer qualmenden Hände starrte. Akane schaute auf und Ranma an. Dann fiel sie in Ohnmacht. Ranma sprang herbei und fing sie auf bevor sie auf den Boden schlug. Soun kam besorgt näher. "Wie geht es ihr? Was hat sie? Wird sie es überleben? So sag doch was." Ranma hob Akane vorsichtig auf. "Es ist nichts. Sie ist nur erschöpft, sie hat ziemlich viel Energie verbraucht, und wenn man das nicht gewohnt ist dann kann sowas schonmal passieren." Er rückte Akane in seinen Armen zurecht und ging dann zum Haus. Es war spät in der Nacht. Akane lag in ihrem Bett und schlief tief und fest. Tofu hatte sie untersucht und nichts feststellen können, außer das sie erschöpft war. Ein paar Stunden Ruhe sollten das aber beheben. Eine kurze Wellenbewegung ging durch die Realität, fast so als würde ein Bild verschwimmen. Dann stand eine schwarzgekleidete Frau mittleren Alters bei Akane im Zimmer. Die mysteriöse Frau(TM) beugte sich über die schlafende Akane und strich ihr zärtlich durch das Haar. Sie richtete sich wieder auf und lächelte. Sie warf Akane noch einen letzten Blick zu, dann ging sie auf die wand zu und durch sie hindurch. Sie durchquerte Souns Zimmer und betrat dann den Gästeraum. Ein Panda schnarchte laut vor sich hin. Ranma hatte seine Bettdecke weggekickt und schlief mit offenem Mund. Jeremy einen Verband um den Kopf, er lag auf der Seite und rührte sich nicht. Als die mysteriöse Frau(TM) Ranma wieder zudeckte grunzte dieser kurz und drehte sich um, schlief aber weiter. Dann kniete sie neben Jeremy und legte ihre Hand auf seine Stirn. Ein gelbes Leuchten durchlief seinen Körper, wie es schon vor so vielen Tagen passiert war, als er das erste mal auf dieser Welt aufgetaucht war. Jeremy's Atem beruhigte sich merklich. Die Frau stand wieder auf und sah ihn an. Dann verschwand sie. Sie löste sich nicht etwa in Rauch auf, oder verblaßte langsam. Sie war einfach von einem Augenblick zum nächsten nicht mehr da. ############################################################################# Am nächsten Morgen erwachte Genma-Panda. Er gähnte herzhaft und streckte seine Tatzen. Leise vor sich hinschmatzend sah er auf Ranma, dann auf Jeremy. Einen kurzen Augenblick klaren Denkens fragte er sich, ob er das tatsächlich auch mit Jeremy machen sollte, wo dieser seit gestern nicht unbedingt in guter Verfassung war. Dann kam seine Idiotie wieder durch. Genma-Panda packte Ranma und warf aus dem Fenster. Ranma erwachte mitten in der Luft und sah sich auf den Teich zufliegen. Er bremste seinen Sturz ab, so das er kurz davor auf dem Boden landen würde. Dann jedoch kam Jeremy angeflogen und rammte ihn im Landeanflug. In einem Knäuel aus Armen und Beinen landeten beide Jungs nun doch im Wasser. Zwei Mädchen, nur mit Boxershorts bekleidet, tauchten auf. Ranma-chan war mit einem Satz wieder heraus, mit dem festen Vorhaben ihren Vater von seiner Blödheit zu heilen. (Viel Glück, Ranma.) Jeremy-chan verzog schmerzhaft das Gesicht. Der Verband, welcher über ihre Brust gewickelt war, hätte in normaler Gestalt wohl gut gepaßt, aber so drückte er auf empfindliche Körperteile. Sie zögerte nicht lange und nahm ihn ab. Zu ihrem Erstaunen waren weder Schürfwunden, noch blaue Flecken, noch irgend etwas zu sehen. Ranma-chan hatte inzwischen ihren Vater 'überzeugt' noch ein Nickerchen zu machen, und kam näher. Jeremy-chan entfernte grade ihren Kopfverband. Über sich selber erstaunt sah sie Ranma-chan an. Jeremy-chan: "Schau dir das an. Die ganzen Verletzungen, einfach weg. Wie ist das möglich?" Ranma-chan: (schulterzucken)"Weiß nicht. Ist aber nichts Besonderes, ich heile auch so schnell. Vielleicht liegt's am Training? Komm, holen wir uns heißes Wasser." Auf dem Weg in die Küche begegneten sie Soun, der zähneputzend seine Zeitung aus dem Briefkasten holen wollte. Beim Anblick der barbusigen Mädchen verschluckte er fast seine Bürste. In der Küche angekommen begrüßte sie Kasumi. "Ohayo, Ranma, Jeremy. Gute Güte, du siehst schon viel besser aus als Gestern." Jeremy-chan: "Sieht so aus. Weiß ich auch nicht. Spontane Selbstheilung vielleicht? Kannst du und etwas Wasser aufheizen?" Kasumi: (lächelt)"Aber natürlich." Während die zwei Mädchen-sonst-Jungs warteten kam Nabiki mit müdem Gesicht herein, kippte ihren Kaffee herunter und schlurfte ohne zu grüßen wieder raus. Jeremy-chan: "Die ist wirklich kein Frühaufsteher." Ranma-chan schüttelte zustimmend den Kopf. Als nächstes kam Akane mit mindestens eben so kleinen Augen wie ihre Schwester in die Küche. "Kann mir irgend jemand sagen was gestern passiert ist, ich fühl' mich total zerschlagen..." Sie stoppte. Ihre Augen weiteten sich als sie Jeremy-chan sah, und verengten sich dann zu schmalen Schlitzen. "Du!" Jeremy-chan spürte plötzlich zwei Hände am Hals, die sie mit aller Gewallt würgten. Akane: "Wir waren noch nicht fertig, wir zwei." Jeremy-chan: " ~röchel, röchel~ " Ranma-chan umklammerte Akane von hinten und drückte ihre Arme herunter. "Hey, laß ihn doch erstmal erklären." Akane strampelte und versuchte um sich zu schlagen. Dann bekam sie einen Arm frei, und rammte Ranma-chan den Ellenbogen in den Magen. Jeremy-chan hielt eilige Flucht für die bessere Lösung. Sie stürzte aus dem Haus zurück in den Garten und war mit einem Satz über der Mauer, Akane ihr heiß auf den Fersen. Hätte vor vier Monaten, als er noch in seiner Welt war, jemand zu Jeremy gesagt das er einmal als Mädchen problemlos über eine mehr als zwei Meter hohe Mauer springen würde, weil Akane Tendo ihn umbringen wollte, er hätte diese Person für verrückt erklärt. Es war für die Bewohner von Nerima ein etwas ungewöhnlicher Anblick. Ein halbnacktes Mädchen rannte panisch durch die Straßen, gefolgt von einem Mädchen im Nachthemd, das einen gigantischen Holzhammer über dem Kopf schwang. Die wilde Jagt fand ein überraschendes Ende in einer Sackgasse. Jeremy-chan preßte ihren Rücken gegen die Wand. "Warte ... Ich kann das erklären ..." Akane kam langsam näher und hob drohend ihren Hammer. "Du hast 60 Sekunden." 53 Sekunden später.... Jeremy-chan: "... unbedingt nötig gewesen - Stopp - Ki-Blast auf Wutbasis - Stopp - Erfolg wie erwartet eingetreten - Stopp - Ende der Mitteilung - Stopp." Akane sah das schwitzende Mädchen vor ihr erstaunt an. Sie konnte sich tatsächlich erinnern eine derartige Technik geschafft zu haben. Langsam senkte sie den Mallett wieder. "Soll das heißen, du hast mich absichtlich auf die Palme gebracht? Damit ich wütend genug werde?" Jeremy-chan: (nickt hastig)"Ja, genau das hatte ich vor. Bitte schlag mich nicht." Akane überlegte. Dann ließ sie ihren Hammer verschwinden, streckte ihre Hände aus und konzentrierte sich. Nach einem Moment spürte sie ein warmes Gefühl in ihren Fingerspitzen, und dann entstand eine Tischtennisball-große Kugel aus rotem Ki. Als Akane grinste verschwand der Ball wieder. Sie sah Jeremy-chan an und setzte ein ernstes Gesicht auf. "Na gut, aber das nächste Mal warnst du mich vorher." Jeremy-chan: "Dann bringt es doch nichts." Akane sah sie streng an. Jeremy-chan: "Na gut, das nächste Mal überlege ich mir was anderes. ... Um, ein ganz anderes Problem: Wie kommen wir unbemerkt wieder nach Hause?" Sie deutete auf sich und Akane. Diese folgte ihrer Geste und bemerkte das sie immer noch im Schlafzeug herumlief. Akane 'Iiiek'te und wurde puterrot im Gesicht. ############################################################################# Der Tag des großen Kampfes rückte immer näher. Ranma und Akane machten große Fortschritte. Nabiki erwies sich wieder einmal als Finanzgenie und nahm Unmengen von Yen ein. Sehr zum Leidwesen unseres Martial Artist Pärchens, das während der Pausen in Furinkan ständig von aufdringliches Fans belagert wurde. Grade jetzt konnte man die Beiden wieder durch die Gänge laufen sehen. Die vergeblichen Ausrufe der Lehrer, das das Rennen auf dem Schulflur verboten ist, verhallten ungehört. Schließlich fanden sich Ranma und Akane auf dem Dach wieder. Akane: "Mann, das ist ja schlimmer als die morgendlichen Kämpfe. Da konnte ich wenigstens etwas gegen tun. Was ist denn so Besonderes daran wenn wir gegen die ungeschlagenen Meister des Eispaarlaufens antreten?" Ranma: "Keine Ahnung. Das letzte Mal haben die nicht so einen Aufstand darum gemacht, aber da hatte deine Schwester auch kein Medienspektakel daraus gemacht." Akane: "Was für ein letztes Mal? Wovon redest du?" Ranma: "Öh, äh, ach nichts. ... Mist, sie haben uns gefunden." Akane drehte sich in Richtung Dachtür, und sah eine Gruppe von Schüler auf sie zukommen. Sie zögerte nicht lange und sprang. Ranma folgte ihr die fünf Stockwerke nach unten. Nabiki war in ihrer Klasse und schaute aus dem Fenster. Sie beobachtete Akane, wie ihre Schwester schon wieder umlagert wurde. Schließlich schien es Ranma zu viel zu werden, er hob Akane auf und war mit wenigen langen Sätzen verschwunden. Jeremy: "Findest du es nicht peinlich, deine eigene Schwester so zu vermarkten wie ein Stück Ware?" Nabiki erschrak und drehte sich um. Sie hatte ihn nicht kommen hören. Ihr Blick blieb aber ausdruckslos. "Laß das mal meine Sorge sein, ich weiß schon wieviel ich ihr zumuten kann. Außerdem muß man die Gelegenheit beim Schopf packen, wer weiß wann das nächste Mal ein solches Spektakel stattfindet." Sie sah Jeremy gelassen an und schaute wieder aus dem Fenster. "Und du bist der Letzte der sich beschweren sollte, wo es doch deine Schuld ist das Akane unser Dojo demoliert hat. Was glaubst du was die Reparatur gekostet hat?" Jeremy: "Das du ständig nur an das Eine denken kannst. Geld alleine macht nicht glücklich." Nabiki: "Und glücklich sein macht nicht reich." Es sah so aus als wollte sie noch mehr sagen, dann schwieg sie aber. Jeremy schaute sie noch eine Weile an, dann läutete die Schulglocke und beendete jede weitere Diskussion. ############################################################################# Es war der Abend vor dem Kampf. Ranma ging vorsichtig die Treppe rauf, sah sich auf dem Flur noch mal um und schlich dann in sein Zimmer. Drinnen wartete bereits Jeremy auf ihn. Ranma schloß die Tür und drehte sich zu seinem Bruder um. "Und, was gibt's so Wichtiges?" Jeremy ging zur Tür und vergewisserte sich das niemand auf dem Flur lauschte. "Hat jemand was gemerkt? Vor allem Genma oder Nabiki?" Ranma: "Pop sitzt wieder an seinem blöden Spiel, und Nabiki ist außer Haus. Und was soll diese ganze Geheimniskrämerei?" Jeremy machte die Tür wieder zu. "Ich will nicht das jemand was mitbekommt." Er ging zum Schrank, holte aus der hinteren Ecke eine Schachtel heraus und gab sie Ranma. "Hier. Es wird Zeit das du und Akane euch etwas näher kommen. Morgen nach eurem Kampf wäre ein guter Zeitpunkt für ein kleines Geschenk." Ranma sah Jeremy erstaunt an, dann schaute er in die Schachtel. Er blinzelte. "Ich soll ihr DAS schenken? Wie kommst du denn darauf?" Jeremy: "Sie hatte anscheinend eine Schwäche dafür. Und da du es mit Romantik nicht so hast muß ich dir eben etwas auf die Sprünge helfen." Ranma: (überlegt)"Naja, das letzte Mal hat sie es auch gemocht. Okay, ich versuche es. Danke." Er schloß die Schachtel, packte sie zurück in den Schrank und legte ein paar seiner Hemden darüber. Jeremy: "Ach ja, was ich noch fragen wollte ...?" Ranma: (dreht sich um)"Ja?" Jeremy: "Der Amaguriken ist doch ein Geschwindigkeitstraining für den ganzen Körper, oder? Warum macht man ihn dann nur mit den Armen?" Ranma schloß die Schranktür und überlegte kurz. "Weiß nicht. Hab' nie drüber nachgedacht. Warum?" Jeremy: "Och, nur so ein Gedanke..." ############################################################################# Er hatte mit vielen Zuschauern gerechnet, aber nicht mit 'so' vielen. Die Eishalle war brechend voll, die Menschen standen schon in der Zone zwischen den Bänken und der Begrenzung zur Eisfläche, die eigentlich frei bleiben sollte. Ranma begann sich unwohl zu fühlen. Er mochte keine Massenauftritte. Er hatte nichts gegen ein gutes Duell, aber nicht so. Friedlich, fair, in irgendeinem stillen Hinterhof, das war sein Ding. Solche Medienspektakel waren etwas für Kung-Fu Filmstars, die es nicht richtig konnten, aber nicht für echte Schüler der Kunst. Er wurde aus seinen Gedanken herausgerissen als ihn Akane sanft an der Schulter berührte. "Ranma? Was ist los? Du wirkst irgendwie abwesend." Ranma: (schüttelt den Kopf)"Ich hab' nur nachgedacht." Ein plötzliches Rumoren im Publikum verriet ihm das seine Gegner ebenfalls die Eisfläche betreten hatten. Er schaute hinüber und sah Mikado und Azusa auf dem anderen Ende der Bahn auftauchen. Ranma ballte die Fäuste. Er kannte die Spezialität des Goldenen Paares: Das auseinanderbringen ihrer Gegner. Er sah seine Partnerin an. "Es ist besser wenn wir jeder für sich agieren. Du übernimmt die Shiratori, und ich knöpfe mir den Arsch vor." Akane: "Ranma. Man erwartet von uns das wir 'zusammenarbeiten'. Es heißt nicht umsonst 'Paarlauf'." Ranma: "Aber-" Akane: "Kein aber. Jetzt komm, sonst fangen die noch ohne uns an." Sie griff seine Hand, und gemeinsam fuhren sie zur Mitte der Eisfläche. Als Ranma Mikado gegenüberstand wallte seine alte Wut hoch. Wie in einem Flashback sah er noch einmal die Szene, wo er hilflos auf dem Eis herumschlitterte, in weiblicher Form. Wie ihn Mikado aufgefangen hatte. Wie Mikado ihn, ohne das er etwas dagegen tun konnte, in seinen Armen hinabgebeugt hatte. Wie sich sein Gesicht genähert hatte. Wie er ihn geküßt hatte. Wie er ihn geküßt hatte. Ihn geküßt hatte. Akane: "He, Ranma?" Geküßt hatte. Akane: "RANMA!" Ranma schnappte aus seinen Gedanken auf. Akane und seine zwei Kontrahenten sahen ihn erwartungsvoll an. Mikado: "Die Nacht nicht genug Schlaf bekommen, was? Sei froh das ich ein Gentleman bin und deine Träumerei nicht für einem Angriff ausgenutzt habe." Ranma spuckte aus, griff Akane's Hand und ging in die klassische Martial Arts Ice Skating Kampfposition. Mikado und Azusa glitten etwas zurück und taten es ihm gleich. Beide Paare musterten sich ein letztes mal. Dann, wie auf eine unausgesprochene Verständigung, war der Kampf eröffnet. Mikado griff als erster an. Er sprang mit dem Knie voran auf Ranma zu. Der Eiskunstläufer grinste schon siegessicher als er auf Ranma's Gesicht traf... und hindurchglitt. Dann spürte er einen heftigen Schlag in seinem Rücken und stürzte zu Boden. Breitbeinig stand Ranma über ihm, die Hände in die Hüfte gestemmt. "Was denn, schon müde? Nicht in Form heute, was?" Anstelle einer Antwort fegte Mikado ihn von den Füßen. Akane beobachtete kopfschüttelnd wie die zwei Jungs anfingen sich zu prügeln wie bei einer Schulhofschlägerei. Azusa: "Typisch Männer, nicht wahr? Immer mit dem Kopf durch die Wand." Akane wandte sich Mikado's Partnerin zu. "Ja, als wenn sie sich was beweisen müssen. Anstatt mal miteinander zu reden, nein, das muß ja mit Gewallt geregelt werden." Sie schnaubte verächtlich. Azusa lachte kurz, dann hielt sie Akane die Hand hin. "Endlich mal jemand der mich versteht. Ich bin Azusa." Akane: "Freut mich, ich bin AkaAIEIEIEIH!" Kaum hatte sie Azusa die Hand gereicht fing Akane reichlich komisch an auf der Stelle zu tanzen. Als die Eisläuferin sie losließ stand sie noch einen Augenblick mit zu Berge stehenden, leicht rauchenden Haaren da, dann gaben ihre Beine nach. Azusa streckte die Zunge raus, zog ihr Augenlied herunter und zeigte den Buzzer in ihrer Handfläche. "Bääääh, wie kann man nur so blöd sein? Der Trick ist doch uralt." Keuchend stand Akane auf, stampfte mit ihren Füßen aufs Eis und ging in klassische Karatestellung. "Na gut, wenn du Krieg willst, kannst du haben." Azusa schüttelte den Kopf und glitt neben Akane. "Du hast nicht viel Ahnung von Martial Arts Ice Skating, was? Wenn du so stehst..." Sie stieß mit ihrem Schlittschuh gegen Akane's. Sofort legte sich Akane auf die Nase. "...dann kannst du leicht ausrutschen. Siehst du?" Akane: (knirscht)"Das reicht. (steht auf) Jetzt kannst du was erleben." Sie nahm Anlauf, rammte Azusa, packte sie an der Kleidung und warf sie dorthin, wo Ranma und Mikado noch immer auf sich einschlugen. Mikado hatte es inzwischen geschafft Ranma im 'Tanz des Todes' einzufangen, und wirbelte nun mit ihm über die Eisfläche. Aber Ranma kannte diese Attacke bereits. Er dachte gar nicht daran sich schwindelig tanzen zu lassen, sondern machte einfach mit und teilte erheblich mehr aus als er einsteckte. Das Azusa in den Tanz hineinkrachte und alle drei in ein Knäuel aus Armen und Beinen verwandelte kam daher etwas überraschend. Akane lief zu Ranma hinüber und half ihm auf die Beine. "Hast du ihn etwa immer noch nicht besiegt? Worauf wartest du?" Ranma: "Ich hätte ihn gehabt, wenn du nicht gestört hättest. Und überhaupt, warum fragst du mich weshalb ich Mikado noch nicht besiegt habe wenn du mit Azusa kein Stück weiter bist?" Akane: (entrüstet)"Was hat das mit mir zu tun? Ist das hier mein Kampf oder deiner? " Ranma: "Wenn du sowieso nicht wolltest, warum hast du dich dann als meine Partnerin gemeldet?" Akane: "Und wenn du mich nicht haben willst, warum bist du dann nicht bei Jeremy geblieben?" Ranma: "Pah!" Akane: "Selber Pah!" Während sich das eine Paar stritt, kam das andere Paar wieder auf die Beine. Mikado sah den beiden Zankenden mit nachdenklichem Gesichtsausdruck zu. Azusa: "Was überlegst du?" Mikado: "Die zwei sind gut. Ich möchte fast unseren Todeswirbel einsetzen, aber so wie die sich verhalten würden die sich freiwillig loslassen." Azusa: "Na und? Machen wir es trotzdem, der Einfachheit halber." Es traf Ranma etwas unvorbereitet, das eine schimpfende Akane vor seinen Augen plötzlich in die Höhe gehoben wurde. Akane selber war nicht minder überrascht. Nach Hilfe greifend packte sie Ranma's Hände, und erreicht damit nur das dieser jetzt auch hochgehoben wurde. (Anm.d.Autors: Für genauere Informationen über den 'Todeswirbel' bitte Manga einsehen.) Mikado stand unten und begann sich langsam, dann immer schneller im Kreis zu drehen. Azusa stand auf seinen Schultern und hielt Akanes Füße fest umklammert. Akane wurde herumgewirbelt und nahm durch die Zentrifugalkraft bald eine waagerechte Haltung ein. Ranma, dessen Hände sie immer noch festhielt, ebenfalls. Ranma lachte still in sich hinein. Hätte Azusa ihn zuerst gepackt würde er sich vielleicht Sorgen machen. Wäre Akane an seiner Stelle hätte er sie sicher nicht losgelassen, aber so? Auf sich selber konnte er aufpassen. Ranma ließ los. Akane nicht. Ranma: "Was tust du? Laß mich los." Akane: "Bist du blöd? Das ist doch genau das was die wollen." Mikado unterdessen drehte sich unten immer schneller. "Haha, genauso ist es. Der Todeswirbel hat bis jetzt noch jedes Paar getrennt. Verabschiedet euch schon mal voneinander." Akane: (zu Mikado)"Verrecke! (zu Ranma) Keine Angst, das stehen wir durch." Ranma: "Das ist nicht der richtige Augenblick um die Heldin zu spielen. Laß mich los!" Akane: "Kommt nicht in Frage!" Inzwischen war Azusa vom vielen drehen schlecht geworden. "Klein-Azusa ist gar nicht gut. Klein-Azusa braucht mal eine Pause." So gesprochen ließ sie Akanes Füße los. Ranma bereitete sich innerlich wieder darauf vor die Wucht des Aufschlags mit seinem Körper abzufangen. Aber Akane hatte andere Pläne. Im gleichen Moment in dem Azusa sie losließ, machte sie eine schnelle Beinschere und klemmte Azusa's Kopf zwischen ihre Füße. Statt zu zweit flogen sie nun zu dritt davon. Ranma begriff was Akane vorhatte. In der Luft zog er Akane an sich und nach vorne. Akane zerrte Azusa mit, und ließ sie dann fliegen. Wuchtig schlug das Mädchen auf dem Eis ein. Durch die Gegenbewegung hatte das Furinkaner Paar genug Schwung verloren und landete fast unbeschadet wieder auf dem Boden. Mikado sah mit Entsetzen was passiert war. Nie zuvor hatte jemand den Todeswirbel überstanden, geschweige denn gekontert. Zornig gab er Gas und flitzte auf seine Gegner zu. Im letzten Moment zog er eine Kurve, und löste dadurch scharfe Eiskristalle aus der Oberfläche. Ranma und Akane bedeckten hastig ihre Gesichter. Mikado raste heran und schlug mit dem Handrücken Akane nieder. Dann wandte er sich dem immer noch blinden Ranma zu und hieb ihm kräftig in den Magen, seinen Schwung ausnutzend. Ranma keuchte und schlug einen unfreiwilligen Salto. Noch im Flug fing er Sanzenins nächsten Schlag auf und verdrehte ihm den Arm. Mikado trat mit dem Schlittschuh zu, dann trennten sich beide wieder. Akane kam heran. "Alles klar? Das sah schmerzhaft aus." Ranma: "Ach was, hab's kaum gespürt." "Bereit für den nächsten Angriff?" Ranma griff seine Partnerin an den Händen und wirbelte sie herum. Akane ließ sich locker, und Ranma schwang sie wie eine Sense auf Mikado zu. Ihre Kufen zischten gefährlich durch die Luft. Doch irgendwie schien der Eisläufer mit dem Angriff gerechnet zu haben. Anstatt getroffen zu werden oder auszuweichen blieb er wo er war, packte Akane's Fußgelenke, und zog. Überrascht durch den Ruck ließ Ranma los, und Mikado wirbelte das dunkelhaarige Mädchen herum und ließ sie fliegen. Mit Grausen sahen die Zuschauer wie sie gegen die Bande prallte und regungslos liegen blieb. Mikado wandte sich Ranma zu. "So, jetzt sind nur noch wir zwei-" Weiter kam er nicht, eine Faust in seinem Gesicht schnitt ihm das Wort ab. Bruchteile von Sekunden später flog ein nicht aerodynamisch geformtes Objekt dicht über dem Eis entlang und implantierte sich neben Akane in die Bande, Kopf unten Füße oben. Mikado stöhnte leise, dann fiel der Schwerkraft ein das sie noch einen Job zu erledigen hatte. Langsam, fast widerwillig kippte er erst nach vorne und dann zu Boden. Ranma war inzwischen an Akane's Seite und stützte sie auf. "Akane? He, alles klar? Wie geht es dir? Sag doch was." Akane kniff die Augen zusammen und hielt sich den Kopf. "Vorher ging's mir besser." Dann schüttelte sie sich und blickte in Ranma's sorgenvolles Gesicht. "Alles klar, mir ist nichts passiert." Azusa hatte es auch wieder geschafft auf die Beine zu kommen, nun war sie bei Mikado und zog ihn hoch. "Hey, alles okay?" Mikado schwankte und stöhnte. "Mir ... ist nicht so gut. Alles ... tut weh." Azusa stach ihm mit dem Finger in die Niere. "Hier? Tut das hier weh?" Mikado: "Ja, genau da." Azusa pikte ihn weiter, jetzt kraftvoller. "Tut das auch weh, ja, tut es?" Mikado stand nun wieder einigermaßen sicher auf seinen Beinen und blickte nach Ranma, welcher sich um Akane kümmerte. Azusa: (schlägt ihm mit der Faust in die Niere)"Tut das weh? Tut das weh?" Mikado: (brüllt Azusa an)"Ja, das tut weh, du dumme Schnepfe. Warum schlägst du mich?" Azusa: (Hundeblick)"Aber Klein-Azusa macht sich doch nur Sorgen." Beide unterbrachen ihren Streit als sie eine Bewegung aus den Augenwinkeln wahrnahmen. Akane stand ihnen herausfordernd gegenüber, eine Faust drohend ihn ihre Richtung erhoben. Akane: "Genug gequatscht. Beenden wir diesen Kampf." Sie deutete mit ihrem Finger auf Mikado. "Vor allem du wirst es bereuen mich einfach so durch die Gegend zu werfen." Mikado trat einen Schritt auf sie zu. "Für die Herausforderung einer hübschen jungen Dame stehe ich immer zur Verfügung. Allerdings trage ich die meisten Kämpfe dieser Art nicht auf dem Eis aus." Akane: (stinksauer)"Du hast mich wohl falsch verstanden? Ich werde dir deinen Kopf abreißen. Und damit meine ich nicht den Schädel." Mikado erbleichte, und seine Hand wanderte instinktiv abwärts, wie um die bedrohten Körperteile zu schützen. Ranma berührte seine Partnerin vorsichtig am Arm. "Uhm, Akane? Meinst du wirklich das 'das' nötig ist?" Akane schüttelte den Kopf und hob ihre Hände vor ihren Bauch. "Nein, aber ich werde etwas anderes tun." Die rote Aura sprang hervor und flackerte um ihre Konturen. Als Mikado sah, das sich zwischen den Händen seiner Gegnerin etwas zu materialisieren schien, trat er unauffällig einen Schritt hinter Azusa. Dieser gefiel es gar nicht in der Gefahrenlinie zu stehen. Der Ki-Ball zwischen Akane's Händen hatte inzwischen Fußballgröße erreicht. Sie brachte die Energiekugel zur Hüfte und spannte sich. "He, Shiratori. Die letzte Chance für dich hier wegzukommen." Azusa schluckte hörbar. Dann zog sie den Kopf ein und flüchtete. Akane: "Rekka Hokan!" Mikado hätte es seiner Partnerin gleichgetan, doch im Moment fühlte er sich wie das Kaninchen im Scheinwerferlicht. Der Ki-Blast flog auf ihn zu und pustete ihn bis ins Publikum. Azusa nahm gleich die Verfolgung auf und sprang ihm hinterher. Bei Mikado angekommen schlug sie ihm auf die Nase. "Hey, Sanzenin, sag was." Sie schlug weiter auf ihn ein, jetzt mit der Faust. "Sanzenin, Sanzenin, aufwachen. Wir sind noch nicht fertig mit dem Kampf." Mikado rührte sich nicht. Womöglich hätte ihn Azusa totgeschlagen, hätte nicht jemand ihre Faust aufgefangen. Verblüfft sah sie auf und den Jungen an. Azusa: "Was willst du? Siehst du nicht das ich beschäftigt bin?" Ihr Gegenüber schmunzelte und machte eine beruhigende Geste. "Nur die Ruhe. Ich wollte nur ausrichten das draußen vor der Halle Charlotte auf dich wartet." Azusa: "Charlotte? Welche Charlotte?" Als Antwort kam nur ein Lächeln. "Du weißt schon. 'Die' Charlotte." Azusa runzelte die Stirn. Dann hellte sich ihr Gesicht plötzlich auf. "Aber natürlich. Charlotte, wie konnte ich das nur vergessen?" Mikado war sofort vergessen, und sie stürzte davon. Jeremy sah ihr kopfschüttelnd hinterher, und fragte sich wie man nur so einfältig sein konnte. Nachdem einer der Gegner ausgeschaltet und der andere spurlos verschwunden war, wurde Furinkan kurzerhand zum Sieger des Matchs erklärt. Unter großem Hurra stürmte die Hälfte der Zuschauer auf die Eisfläche um Ranma und Akane zu gratulieren. Etwas später in der Damenumkleide. Es klopfte an der Tür. Akane: "Moment." Sie knöpfte sich noch schnell die Bluse zu, dann setzte sie sich auf die Bank und griff nach ihren Schuhen. "Herein." Die Tür öffnete sich und Ranma betrat das Zimmer. Akane band sich die Schuhe zu und stand auf. "Wie geht's? Warten die anderen schon?" Ranma hatte die Hände hinter dem Rücken und scharrte mit den Füßen. Man konnte deutlich sehen wie er nach den passenden Worten suchte. Ranma: "Ich, uhm, ich ... wollte dir sagen das ... ich meine ... (holt tief Luft) Ich wollte mich bedanken das du die Sache mit mir durchgezogen hast. Du hast das wirklich gut gemacht und ich bin froh das du meine Partnerin warst." Akane lächelte über das Kompliment. "Vielen Dank Ranma. Ich habe auch gerne mit dir zusammengearbeitet." Die zwei sahen sich an und Ranma waren schon wieder die Worte ausgegangen. Kurz bevor das Schweigen unangenehm wurde zog er ein Päckchen hinter seinem Rücken hervor und hielt es Akane hin. "HabEinKleinesGeschenkFürDich.MußtEs NichtNehmenWennDuNichtWillst.HoffendlichGefälltEsDir.HierBitte." Akane blickte auf das Präsent vor ihrer Nase. Erstaunt nahm sie es. Ranma sah mit hochrotem Kopf zu wie sie es öffnete. Akane öffnete die Schachtel und holte ein Stofftier heraus. Es war ein kleines schwarzes Schwein aus Plüsch, und es sah der sonstigen Jusenkyo-Form eines gewissen verlorenen Jungen verblüffend ähnlich. Irgendwo hatte Ranma sogar ein gelbes Tuch mit schwarzen Punkten herorganisiert und dem Stofftier umgebunden. Akane: "Kawaii. Wie niedlich. Danke Ranma." Sie umarmte den Jungen, dann knuddelte sie das Plüschschwein an sich. "Genau mein Geschmack. Wie bist du darauf gekommen?" Ranma kratzte sich verlegen am Hinterkopf und versuchte seine Gesichtsfarbe wieder zu normalisieren. "Oh, hehe, ich habe einfach geraten." Akane: (gibt dem Schwein einen Kuß)"Wirklich, ganz sugoi. (schaut Ranma an) Was hältst du davon wenn ich es P-chan nenne?" Ranma: (überlegt)"Hmm, (nickt) Ja, der Name paßt irgendwie." ############################################################################# Es war der Abend nach dem Kampf. Nabiki saß mit Kasumi zusammen in Kasumi's Zimmer am Tisch und zählte ihre heutigen Einnahmen. Nabiki: "43'500 Yen, 44'000 Yen, 44'500 Yen, 45'000 Yen, 45'500 Yen..." Schein um Schein legte sie auf den Tisch, Stapel neben Stapel entstand. Nach einiger Zeit war sie fertig und grinste zufrieden. "Das hat sich gelohnt. Insgesamt 64'746 Yen haben wir heute eingenommen." Sie teilte das Geldbündel in zwei Teile und gab einen davon Kasumi. "Hier Oneechan." Kasumi nahm das Geld und sah Nabiki erstaunt an. "Das ist viel mehr als üblich. Das würde als Haushaltsgeld für zwei Monate reichen. Du hast doch gesagt du willst das monatlich einteilen, wegen der Abrechnung?" Nabiki: (winkt ab)"Ich mache eine Ausnahme. Gönn' dir mal wieder was Neues zum anziehen, oder geh' mit deinem Doktor groß essen. Du hast es dir verdient." Kasumi lächelte dankbar. Nabiki nickte ihr zu und verließ dann das Zimmer. Auf dem Flur stieß sie fast mit Jeremy zusammen. Mißtrauisch beäugte sie ihn. "Hast du etwa gelauscht?" Jeremy: "Ich? Würde ich nie tun. Die Wände sind hier nur so dünn. (lächelt) Wer hätte gedacht das du so großzügig sein kannst?" Nabiki schenkte ihm keine weitere Beachtung und ging in ihr Zimmer. "Kasumi hatte es verdient. Nicht nur das sie drei Mäuler mehr stopfen muß, sie hat neben dem Haus jetzt auch noch Tofu. Es wurde aber auch höchste Zeit das sie mal ein Privatleben entwickelt." Jeremy zog schmunzelnd die Augenbrauen hoch. Ab und zu schienen selbst bei Nabiki Gefühle nach Außen zu dringen. Er folgte ihr in ihr Zimmer. "Da ist sie nicht die einzige. Sag mal, verrätst du wieviel du den anderen abgeknöpft hast?" Nabiki setzte sich auf ihr Bett, lehnte sich gegen die Wand und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. "Ich wüßte zwar nicht was es dich angeht, aber es waren über vierundsechzigtausend Yen." Jeremy stieß einen erstaunten Pfiff aus. "Boah, das ist ganz schön was. Wie machst du das nur immer?" Nabiki: "Willst du das wirklich wissen?" Jeremy: "Nein, so viel Geld hab' ich nicht bei mir." Nabiki schaute auf ihre Armbanduhr. "Keine Bange, kostet dich nichts. Es ist kein wirkliches Geheimnis, der ganze Trick von Soll und Haben ist, das man mehr Haben als Soll haben sollte. Es geht um exportieren, importieren, transportieren, konstruieren, abservieren und einkassieren. Man muß es zuerst genauestens registrieren, anschließend sorgfältig separieren und zu guterletzt annektieren. So einfach ist das." Jeremy's Gesicht war ein einziges Fragezeichen. "Ähm, ja. Schon klar. Alles verstanden." Nachdenklich kratzte er sich mit dem Finger am Kinn. Dann stoppte er und sah Nabiki stirnrunzelnd an. "He, moment Mal. Das macht doch überhaupt keinen Sinn was du da quatschst." Nabiki schaute abermals auf ihre Uhr. "Hmm, 1 Minute 20 Sekunden. Gar nicht mal so schlecht, die meisten merken es nicht einmal." Jeremy schnaubte, drehte sich um und griff nach der Türklinke. Bevor er ging drehte er sich aber noch mal um. "Was ich noch fragen wollte ... Würde es dich stöhren wenn ich die Tage mal deinen Computer benutze?" Nabiki: "Solange du zahlst ist mir das schnuppe. Worum geht es denn?" Jeremy machte ein geheimnisvolles Gesicht. "Ich suche jemanden. Und nein, ich verrate nicht wer es ist." Fortsetzung folgt... ############################################################################# Anmerkungen des Autors: Puh, endlich habe ich das Kapitel draußen. Hat ziemlich lange gedauert, aber Real Life hat mal wieder dazwischengefunkt. Für alle, die in diesem Kapitel mit den Amazonen gerechnet haben, tut mir leid, aber die sind erst nächstes Mal dran. Ich wollte sie wirklich nicht mehr mir hier rein quetschen, Kapitel 9 ist schon lang genug, und außerdem bin ich im Verzug mit dem raufladen. Aber sie werden kommen, und Jeremy's Plan mit Nodoka wird dadurch etwas verzögert werden. Eine Anmerkung zu dem Amaguriken: Ich hatte gesagt das ich das Mangacontinuum in dieser Geschichte benutzen werde. Aber nur im Anime wird diese Attacke mit dem Namen ausgesprochen. Ich habe dazu folgende Theorie: Die Amazonen haben bei ihren Spezialangriffen immer eine besondere Trainingsmethode. Beim Amaguriken ist dies Geschwindigkeit. Durchläuft der Schüler das Training wird er nicht nur schneller, sondern erlernt auch den 'Schlag der tausend Hände'. Beim Bakusai Tenketsu ist es ähnlich. Die Widerstandskraft wird gesteigert, außerdem gibt es die Bruchstellenattacke als Bonus. Natürlich kann man die Angriffe auch einzeln lernen. Da Ryoga nun seinen 'explosiven Finger' jedesmal ausgesprochen hatte, wird Ranma das beim Amaguriken auch tun. Abgesehen davon ist es natürlich Quatsch den Namen des Angriffs zu sagen. Aber im japanischen Manga gibt es hunderte(!) von verschiedenen Attacken, und jede wird ausgesprochen. Auch wenn die meisten danach nie wieder auftauchen. Aber die Tatsache des Aussprechens erleichtert mir das Schreiben. Wenn Ranma "Moko Takabisha" sagt weiß der Leser was er macht. Ansonsten müßte ich den Ki-Blast umschreiben. Falls ihr auf Unklarheiten in der Story gestoßen seid, oder bestimmte Stellen nicht verstanden habt, fragt mich ruhig. Für mich ist alles klar was ich schreibe, aber ihr kennt natürlich nicht die ganzen Hintergrund- gedanken die mir im Kopf rumschwirren, und ab und zu vergesse ich sie mit aufzuschreiben. Mein besonderer Dank geht an meine Pre-reader. Zum einen Ölk-chan, der schon von Anfang an mit dabei ist, zum anderen die gesamte Fanfic Kritik Aktion, als da wären HnguyenTranLoc, Fireflower, Maron, Caroob, Shanae, SailorMoonStar, Gitanja und andere. Danken möchte ich auch Booker, Lone Wolf, Sarima und Tachyoon, die anscheinend die Einzigen sind die diese Geschichte wirklich lesen. Und Christian "Inuyasha der Irre" Linke, mit dem ich einige SEHR interessante Diskussionen über Ranma AU und Divergences hatte. Mögt ihr die Story? Liebt ihr die Story? Haßt ihr die Story? Haßt ihr mich? Laßt es mich wissen. Sinnvolle Kritik, Kommentare und Hinweise werden dankend angenommen. Nicht sinnvolle Kritik, Beleidigungen und dummes Gerede wird ignoriert. Über Todesdrohungen wird gelacht. Briefbomben werden für langweilige Momente aufgehoben. Schreibt an Mark_Soul@gmx.de oder benutzt folgenden Link: http://www.fanfiction.net/review.php?storyid=409541&chapter=11&title=Der+Einsteiger Bis dann. Diese und meine anderen Geschichten können gefunden werden unter: Der internationalen Vereinigung deutschlinguistischer Ranmafic Autoren: http://fanfic.oelk.org Dem größten deutschen Anime-Onlineclub AnimeXX: http://www.animexx.de/fanfic/datenbank-fanfic.phtml?doc_modus=sort_autor&a_id=6713 Im gigantischen FanFiction.net Version 3.0: http://www.fanfiction.net/profile.php?userid=110722 Im deutschen FanFiction Archiv: http://www.dffa.de/ranma.html Kapitel 10: Betrunkene Ranmas sagen die Wahrheit ------------------------------------------------ Tokyo aus der Vogelperspektive. Oder besser gesagt, ein Stadtteil in westnordwestlicher Richtung von Tokyo-Zentrum. Ein Stadtteil namens Nerima. Es war früh am Morgen. Die Sonne war grade erst am Horizont aufgegangen, und selbst das Zwitschern der Vögel klang noch etwas unausgeschlafen. Kaum ein Auto war auf den sonst überfüllten Straßen zu sehen. Das würde sich in ein bis zwei Stunden sicherlich ändern, aber im Moment herrschte noch friedliche Ruhe. Die Bewohner von Nerima waren froh, das es in ihrem Stadtteil nicht so chaotisch zuging wie im benachbarten Tomobiki. Natürlich gab es auch hier Menschen welche den Frieden störten, zum Beispiel die Kuno-Geschwister, oder die Furinkan Highschool, wo lange Zeit jeden Morgen eine wüste Prügelei stattgefunden hatte. Aber die Kunos blieben eine Ausnahme, und die Lage in Furinkan schien sich seit einiger Zeit wieder beruhigt zu haben. Dafür schienen beim lokalen Dojo einige merkwürdige Dinge zu geschehen. Kampfgeräusche in den frühen Morgenstunden, oder seltsame, nordlichtähnliche Beleuchtung im Dojo. Auch wurde dort des Öfteren ein freilaufender Panda gesichtet. Insgesamt war das aber Nichts, worüber man sich Sorgen machen mußte. Das Grundstück des Dojo war etwas größer als normal, umzäunt von einer gut zwei Meter hohen Backsteinmauer. Ein zweistöckiges Gebäude, an dessen Rückseite eine Trainingshalle angebaut worden war. Ein kleiner Vorgarten wie er in Japan üblich ist, ein größerer, gut gepflegter Garten mit Teich auf der Rückseite. Ein sehr idyllisches Bild. Stimme: "Oyaji no Baka!" Die meiste Zeit jedenfalls. Andere Stimme: "Laß mich sofort los, du fetter Idiot!" "Der Einsteiger" eine Ranma 1/2 FanFiction von Mark Soul Legaler Hinweis oder Disclaimer: Ihr wißt schon, das Übliche. Ich liebe Takahashi-sama dafür das sie Ranma1/2 geschaffen hat. Und ich hasse sie dafür, das sie es getan hat bevor ich es tun konnte. "Japanische Sprache" *Chinesische Sprache* 'Betonte Worte' ~Geräusche~ {Panda-zeichen} Sollte ein normalerweise männlicher Charakter mit Nyanniichuan Fluch in seiner Jusenkyo-Form dargestellt werden, wird an seinem Namen der Suffix '-chan' angehängt. Anfänger-Alarm: Das ist der letzte Anfänger-Alarm für mich. Auch wenn ich mich noch lange nicht als 'guten' oder auch nur 'passablen' Autor bezeichne, so kann ich mich nach einem Jahr des Schreibens beim besten Willen nicht mehr als 'Anfänger' bezeichnen. Kapitel 10: Betrunkene Ranmas sagen die Wahrheit Die Szene wechselt in das Wohngebäude neben dem Dojo. Besser gesagt, in das Gästezimmer im zweiten Stock. Drei Personen befanden sich in dem Raum. Ein älterer, etwas beleibter Mann von ungefähr fünfunddreißig Jahren. Er war mit einem ungewaschenen, zerknitterten Gi gekleidet. Sein schwarzes Haar wurde von einem schmutzig-weißen Kopftuch verdeckt, seine Brille war anstatt mit Haltebügel mit zwei elastischen Bändern hinter seinen Ohren befestigt. Obwohl er etwas füllig war, so konnte man doch deutlich die versteckten Muskeln sehen. Auch seine Haltung drückte die eines Martial Artists aus. Genma Saotome. Die zweite Person war jünger, etwa sechzehn Jahre alt. Schwarzes, dichtes Haar war hinten zu einem Zopf zusammengeflochten. Er war nur mit einer Boxershorts bekleidet, aber er konnte es sich leisten. Sein Körper gehörte zu der Sorte, von dem Mädchen jede Nacht träumen. Bronzefarbene Haut, unter der man das Spiel der Muskeln beobachten konnte. Dabei aber nicht bullig, die Muskeln drückten eher eiserne Zähigkeit aus. Straffe Waden, Waschbrettbauch und ein sehr gutaussehendes Gesicht vervollständigten das Bild. Zudem schien der Junge Kraft und Unbeugsamkeit auszustrahlen. Ebenfalls eindeutig ein Martial Artist. Ranma Saotome. Person Nummer drei, etwas älter als Ranma und eine knappe halbe Handspanne größer. Nicht so muskulös wie er, aber ein Anfang war zu sehen. Bis auf die Boxershorts ebenfalls nackt, mit kastanienbraunen kurzen Haaren. Sein Gesicht war Durchschnitt, vielleicht etwas besser, aber in seinen Augen lag ein aufmerksames Flackern. Jeremy Soul, läuft jetzt auch unter dem Namen Saotome. Die Szene war recht komisch. Genma hatte Jeremy's Arm gepackt, und war bereit ihn mit einem Judogriff über die Schulter und aus dem Fenster zu werfen. Ranma wiederum hatte seinen Vater am freien Arm gepackt und ihm diesen auf den Rücken gedreht, gleichzeitig versuchte er seinen Bruder zu befreien. Jeremy strampelte heftig und schlug Genma mit der Faust ein paar Mal auf die Nase. Dieser schüttelte nur den Kopf und störte sich nicht weiter dran. Schließlich wurde es ihm zuviel, er fegte Jeremy die Beine unterm Körper weg und brachte ihn so zu Fall. Dann drehte er sich geschickt aus dem Griff seines Sohnes heraus. Ranma versuchte Genma wieder zu packen und auf den Boden zu schleudern, aber dieser drehte den Griff um, und Ranma segelte aus dem Fenster. Augenblicke später folgte Jeremy auf die gleiche Weise. Schnitt nach draußen in den Garten. Ranma flog unelegant durch die Luft, schlug dann einen Salto, drehte sich einmal vertikal im Fall und landete sicher auf der Erde. Nun verließ Jeremy mit den Armen rudernd das Haus. Er segelte zielsicher auf den Gartenteich zu, konnte seine Flugbahn aber noch entsprechend verändern und landete knapp aber trocken auf einen der Randsteine des Teiches. Dann wedelte er hektisch mit den Armen als er hinten überzukippen drohte. Im letzten Moment griff Ranma zu und zog ihn nach vorne. Nun erschien Genma im Fensterrahmen. Er sah zu den beiden Jungs im Garten, dann sprang er aus dem zweiten Stock in Richtung der Jungs. Ranma kam seinen Vater entgegen und wir wurden Zeugen des berühmten Saotome-Luftkampfes. Die Spezialität des Musabetsu Kakuto Saotome Ryu ist der Aerial-Combat. Die Techniken sind so ausgelegt, das sich die Kämpfer mit jeder Bewegung ein Stückchen höher schrauben und so der Schwerkraft eine lange Nase drehen. Ranma und Genma gaben ein hervorragendes Beispiel dafür ab, dann gewann Ranma die Oberhand. Er überflügelte Genma, kickte ihn in den Bauch und nach unten, und stieß sich gleichzeitig von ihm ab. Während Genma eine Bauchlandung im Teich machte, landete Ranma neben Jeremy auf dem Boden. Jeremy gab ihm das 'Daumen-nach-oben'-Zeichen. Ranma grinste, dann stellte er sich an den Rand des Teiches. "He, Pop, komm' da raus, du vergraulst die Fische." Das Wasser blubberte, und ein lebensgroßer Panda tauchte auf. Der Panda hatte eine alte Karate-Anzug Jacke an, welche ihm viel zu eng war. Ein Brillengestell hing von seinem rechten Ohr herab. Weder Ranma noch Jeremy schien der Anblick des Tieres zu überraschen. Der Panda watete ans Ufer, schälte sich aus der Jacke und ließ sich auf alle Viere nieder. Dann schüttelte er sein Fell, so das die Wassertropfen in alle Richtungen davonflogen. Als besagte Tropfen die zwei Jungs berührten, ging eine höchst ungewöhnliche Veränderung mit ihnen vor. Ranma schien plötzlich um eine gute Kopfhöhe zu schrumpfen, dafür wölbte sich seine Brust vor. Seine Haare wurden rot, als ob die schwarze Farbe ausgewaschen werden würde. Seine Gesichtszüge wurden weicher, Schultern und Taille schmaler, die Hüfte rundlicher. Der ganze Vorgang dauerte keine Sekunde, und ein Mädchen stand dort, wo sich eben noch ein Junge befunden hatte. Ein sehr gutaussehendes Mädchen, muß dazu gesagt werden. Schlanke Beine, makellose Haut, und wenn die Jungenunterhose nicht wäre hätten wir Ausblick auf den äußerst knackigen Hintern. Ranma-chan hatte einen für ihre Größe recht erstaunlichen Brustumfang. Ihr Busen wippte mit jeder Bewegung mit, war dabei aber nicht schlaff, im Gegenteil. Das Gewebe war äußerst straff und fest, der Busen war aufgerichtet und die Brustwarzen drängten sich von allein nach vorne. Das Gleiche geschah mit Jeremy. Er schrumpfte aber nur um zwei Fingerbreit, sein Haar wechselte von braun zu blond. Ihre Hüfte bildete sich nicht so sehr heraus, aber ihre Beine waren bemerkenswert. Ihre Brust war nur gering kleiner als Ranma-chan's, da sie aber ihre Körpergröße beibehielt fiel es nicht so sehr auf. Auch ihr Busen war äußerst wohlgeformt und lud zum zugreifen ein, wovon aber tunlichst abgelassen werden sollte. Nur die wenigsten Jusenkyo-Flüche beeinflußten das Gehirn, und so waren beide Mädchen innerlich noch immer Jungs. Das einzige äußerliche Merkmal welches unverändert blieb waren die Augen der Beiden. Jeremy-chan streckte die Hand aus, machte eine schnelle Bewegung aus dem Gelenk und holte scheinbar aus dem Nichts eine Thermosflasche. Sie kippte etwas vom Inhalt zuerst über sich, dann über Ranma-chan. Der Effekt der Verwandlung kehrte sich um. Beide gewannen wieder an Größe, der Busen bildete sich zurück, dafür weitete sich der Umfang des Brustkorbes insgesamt. Die Hüfte wurde wieder schmaler, die Schultern weiter und kantiger, das Gesicht härter und männlicher. Auch die Haarfarbe wechselte wieder. Der Panda hielt ein Schild hoch. {Und ich?} Jeremy schüttelte den Kopf und ließ die Heißwasserflasche mit einer schnellen Handbewegung wieder verschwinden. Genma-Panda stieß ein tierischen Knurren aus und ging in Kampfstellung. Ranma: "Willst du oder soll ich?" Jeremy: "Laß mich mal versuchen, ich will was ausprobieren." Jeremy stellte sich dem Panda gegenüber, verbeugte sich mit einem spöttischen Lächeln und hob die Arme in einer defensiven Stellung. Er hatte die letzten Tage heimlich an einer neuen Variante des Amaguriken gearbeitet, und war gespannt wie sie am lebenden Objekt wirkte. Genma war als Panda zwar stärker, aber auch langsamer und bot mehr Trefferfläche. Genma eröffnete den Kampf. Mit einem Satz war er bei Jeremy und hieb mit weiten Schlägen auf ihn ein. Er konzentrierte sich auf seine Armarbeit, die hinteren Tatzen eines Bären waren für Kicks zu kurz, außerdem war sein Gleichgewicht nicht sonderlich gut. Jeremy beschränkte sich zunächst aufs Ausweichen. Man konnte den Schlägen von Genma's Pranken zwar gut entgehen, aber wenn sie trafen, trafen sie umso härter. Dann ging er etwas in die Offensive, arbeitete hauptsächlich mit seinen Beinen. Roundhouse- und Halbkreiskicks bildeten ein ausgezeichnetes Gegenstück zu Genma's Bärenringer-Techniken. Langsam aber sicher erhöhte er das Tempo seiner Tritte und zwang Genma zum Blocken. Er machte einige Treffer, doch ein Panda von vierhundert Pfund Lebendgewicht hatte eine entsprechende Ausdauer. Jeremy beschloß den Versuch zu wagen. Er leitete Ki in seine Beine, trat einen Schritt vor und drehte die Hüfte ein. Sein rechter Fuß traf präzise auf Genma's Nase. Jeremy: "Hien ..." Der Panda grölte schmerzhaft und ließ die Deckung fallen um sich das Riechorgan zu halten. Jeremy's rechter Fuß senkte sich etwas und ein zweiter Tritt traf Genma vor die Brust. Fast im gleichen Augenblick traf der selbe Fuß zwei Mal schnell hintereinander in den Magen. Jeremy: "... Ren ..." Genma-Panda hatte kaum Zeit zum Reagieren als Jeremy sein Bein schon wieder gehoben hatte und einige Kicks an seinen Kopf platzierte, dann wieder in den Magen, und zurück an die Brust. Die ganze Technik hatte bis jetzt keine zwei Sekunden gedauert. Jeremy: "... Kyaku!" ~Tatatatatatatata~ Jeremy's rechtes Bein schien zu verschwimmen, so schnell bewegte er es. Die Konturen zogen Streifen hinter sich her, und teilweise schien es als ob er mehr als nur ein Bein hätte. In einem Zeitraum von weiteren drei Sekunden wurde Genma über hundertzwanzig Mal getroffen. Jeremy brach die Technik ab und machte einen Rückwärtsflip von Genma weg. Der Panda blinzelte noch, dann kippte er bewußtlos vorne über. Ranma: (staunt)"Wow! Nicht schlecht. Ein Amaguriken mit dem Bein anstatt mit den Armen. Wie bist du darauf gekommen?" Jeremy: "Es ist eigentlich gar nicht meine Idee gewesen. Ich habe mir die Technik aus einem Videospiel abgeguckt. Ki-Attacken und etwas Amaguriken-ähnliches gibt es bei StreetFighter auch, und da hab' ich mir gedacht, ich versuche mich mal an Chun's Lightning Kick. Wenn du willst können wir demnächst mal eine Spielhalle besuchen, dann zeige ich dir was ... He, hörst du mir überhaupt zu?" Während Jeremy erklärte, hatte Ranma bereits angefangen Löcher in die Luft zu treten. Er probierte verschiedene Kicks aus, dann blieb er aber beim normalen Seitwärtskick wie Jeremy ihn benutzt hatte. Als dieser ihn ansprach stoppte er, den Fuß noch mitten in der Luft. Ranma: "Huh, was? Hab' grad' nicht zugehört. Was hast du gesagt?" Jeremy: "Vergiß' es. ~seufz~ War nicht so wichtig." Ranma nahm sein Bein herunter, stieß seinen bewußtlosen Vater ein paar Mal an und zuckte mit den Schultern. Dann wandte er sich wieder an Jeremy. "Keine schlechte Idee, dieser Lightning Kick. Ich denke ich habe ihn bis heute Abend gemeistert." ############################################################################# Kurze Zeit später auf dem Schulweg. Nabiki war wie üblich schon vorausgegangen wegen 'dringender Geschäfte'. So waren die Saotome-Brüder und Akane wieder zu dritt unterwegs. Ranma wie üblich oben auf dem Zaun. Ranma: "Ich begreife noch immer nicht warum du das tust. Ich meine, es hat keinen Sinn, und unbequem sind sie außerdem noch." Jeremy: "Ich bin auch nicht begeistert. Aber ich habe es einfach satt mir alle paar Tage vom Lehrer einen Verweis abzuholen." Jeremy sah anders aus als sonst. Er war in eine der typischen Schuluniformen von Furinkan gekleidet. Schwarze Hose mit passender Jacke, dazu ein weißes Hemd mit frisch gestärktem Kragen trübten seine Stimmung etwas, aber manchmal war es einfacher über seinen Schatten zu springen und sich anzupassen, anstatt ständig den Rebell zu spielen. Der Schulweg verlief friedlich, und Oma Watanabe war ausnahmsweise mal nicht dabei den Bürgersteig zu gießen, so das alle drei trocken (und zwei von ihnen männlich) an den Schultoren ankamen. Wo sie auf einen alten Bekannten trafen. "Entschuldigung, können Sie mir sagen wie ich nach-" Ryoga brach ab als er merkte wen er da vor sich hatte. "Ranma? Was machst du in Nagasaki?" Ranma: "Wir sind in Nerima, du Stoffel. Kauf dir endlich mal 'nen Kompass." Akane: (zu Ranma)"Was mußt du immer so unfreundlich sein? (zu Ryoga) Guten Morgen Ryoga-kun. Schön dich mal wieder zu sehen. Wie geht es dir?" Ryoga kratzte sich am Hinterkopf. "Oh, hehe, du bist auch hier? Was für ein Zufall. Warte, ich hab' da was." Er nahm seinen Rucksack ab und suchte darin herum. "Ich habe unterwegs was gefunden das ich selber nicht gebrauchen kann, aber vielleicht gefällt es dir ja." Er zog eine kleine Statue aus Glas hervor. Es war ein Schwan, ganz durchsichtig und sehr zierlich. Mit roten Wangen hielt Ryoga ihn Akane hin. "Möchtest du? Ich wäre glücklich wenn du ihn annimmst." Akane hielt den Atem an und nahm vorsichtig die Statuette in die Hand. "Es ist ... wunderschön." Mit leuchtenden Augen sah sie Ryoga an. "Mir hat noch nie jemand so etwas schönes geschenkt. Vielen, vielen Dank." Ranma begutachtete das Objekt kritisch. "Ja, sieht ganz nett aus der Plunder. Aber ein Trampeltier hätte besser zu ihr gepaßt." Akane hatte viel zu gute Laune um auf die Beleidigung entsprechend zu reagieren, und so knuffte sie ihn nur in die Rippen. Seitdem Akane ihn so angelächelt hatte schwebte Ryoga im siebten Himmel und grinste nur dümmlich durch die Gegend. Ranma: "Ey, Ryoga, seit wann interessierst du dich eigentlich für so ein Zeug? Hast du doch sonst auch nie." Ryoga: (abwesend) Ranma: (schnippt vor Ryoga's Gesicht)"He, Schweinebacke, schläfst du jetzt schon mit offenen Augen? Ich hab' dich was gefragt." Ryoga: (schnappt aus seiner Trance)"Huh? Was? Was ist los?" Ranma: "Seit wann schleppst du so einen Kitsch mit dir rum? Oder hast du das extra für Akane gekauft?" Akane: (strahlt)"Extra für mich? Oooh, danke Ryoga!" Ryoga: "Öh, nein. Ich, äh, habe es zufällig gesehen und fand es hübsch. Aber auf meinen Reisen ist es nur Ballast, Akane kann es viel besser gebrauchen." Ranma: (spöttisch)"Soso, hübsch fandest du es. Ich wußte gar nicht das du auf so ein Weiberkram stehst. Oder hast du deine feminine Seite entdeckt. (lacht) Als nächstes fängst du wohl an zu stricken, was?" In diesem Augenblick entschied sich der Himmel zu einem kurzen Regenschauer. Genau dreißig Sekunden lang. Ein rothaariges Mädchen, das eben noch nicht da gewesen war, sah ärgerlich nach oben. "Ja ja, mach' dich nur lustig über mich." Ryoga: (grinst zu Ranma-chan)"Wenn hier jemand eine feminine Seite hat, dann sicher nicht ich. (zu Akane) Was hältst du von etwas 'männlicher' Begleitung auf dem Weg zum Klassenraum?" Akane sah zwischen den beiden hin und her und schüttelte den Kopf. "Also ehrlich, ihr benehmt euch wie kleine Kinder. Jetzt kommt schon, bevor es noch richtig anfängt zu regnen, außerdem sind wir schon spät dran." ############################################################################# Okairo saß in der Schulaula und wartete auf den Klassenbeginn, als er eine bekannte Stimme hörte. Bekannte Stimme: "... ist auch einer der Gründe warum ich keine Uniform trage. Du siehst nämlich lächerlich aus." Andere Stimme: "Was kann ich dafür das ihr hier so ein Wetter habt? Übrigens, was mußtest du dich bei Ryoga wieder so daneben benehmen? Halte deine Eifersucht ein wenig mehr unter Kontrolle." Erste Stimme: "Pah! Warum sollte ich eifersüchtig sein? Nur weil er Akane Geschenke macht? Das hat überhaupt nichts mit ..." Okairo drehte sich um und sah seine Vermutung bestätigt. Ranko und Jessica ließen sich wieder mal blicken. Er hatte wie jeder andere auch das Gerücht gehört das die beiden ein Liebespaar waren, und wie jeder andere auch konnte er es nicht recht glauben. Der Schüler stand auf und ging den zwei Mädchen, die schon fast wieder im Gedränge verschwunden waren, hinterher um sie darauf anzusprechen. Er wunderte sich ein wenig das Jessica eine Jungenuniform trug. Dann verschwanden die Mädchen in einem Bereich in den Okairo ihnen nicht folgen konnte, nämlich auf den Toiletten. Also stellte er sich neben die Tür und wartete. Ein paar Augenblicke später kam ein Klassenkamerad von ihm, Marcel, vorbei und wollte ebenfalls durch die Tür. Okairo hielt ihn mit einer scharfen Bewegung zurück. "Wenn du spannen willst, mach' das in der Badeanstalt, und nicht hier." Marcel machte sich los und sah Okairo verwirrt an. "Wer redet von spannen? Ich muß aufs Klo." Okairo deutete mit dem Daumen auf die Tür durch die Jessica und Ranko verschwunden waren. "Und seit wann benutzt du dazu die Damentoiletten?" Marcel schlug ihn vor die Stirn. "Baka! 'Das' ist die Damentoilette. Kauf dir mal 'ne Brille." Er zeigte auf die Tür daneben. Okairo blinzelte und sah auf das 'Herren' Symbol an der Tür. Während er sich noch wunderte kamen Ranma und Jeremy heraus, und Marcel ging immer noch Kopfschüttelnd hinein. Okairo hielt den älteren Saotome zurück. "He Jeremy. Entschuldige wenn das komisch klingt, aber sind deine Schwestern grade auf die Jungentoilette gegangen?" Jeremy: "Nein, warum sollten sie?" Okairo: "Ich weiß nicht, ich meine ich hätte sie gesehen." Ranma: "Mußt du dir eingebildet haben. Die sind noch zu Hause." Okairo: (verwirrt)"Oh! Alles klar. Dann hab' ich nichts gesagt." ############################################################################# Nach der Schule im Tendo-Haus. Für eine 'kleine Entschädigung' hatte Jeremy es geschafft Nabiki dazu zu überreden ihn an ihren PC zu lassen. Die Tatsache, das er dabei unbeobachtet sein wollte, hatte zu einer heftigen Preisfeilscherei geführt bei der selbst Dagobert Duck noch was hätte lernen können. Letztendlich hatten sie sich aber auf einen Preis geeinigt, und nun saß Jeremy in Nabiki's Zimmer und surfte im Internet. Nachdem er ein paar anfängliche Probleme mit der japanischen Seitenstruktur gehabt hatte, war er schnell fündig geworden. Momentan befand er sich auf der Seite des Einwohnermeldeamtes von Nerima und ließ eine Suche nach dem Namen 'Nodoka Saotome' laufen. ~Ping~ machte der Computer, und Jeremy blickte enttäuscht auf das Ergebnis: No Matches found. Jeremy: Er tippte diesmal nur 'Saotome' ein und startete erneut die Suche. ~Ping~ Three Matches found: 1)Saotome; Genma 2)Saotome; Ranma 3)Saotome; Jeremy Jeremy: Wilde Spekulationen brachten ihn nicht weiter, und so ließ er sich einfach alle Einträge mit dem Namen 'Nodoka' anzeigen. ~Ping~ Twenty-eight Matches found: Und es folgte eine lange Liste mit Namen, von denen kein einziger Jeremy bekannt vorkam. Er druckte sich die Liste aus, ihm würde nichts anderes übrigbleiben als die Adressen der Reihe nach abzuklappern. Immerhin wußte er ungefähr wonach er suchte: Ein etwas größeres, gut gepflegtes Einfamilien- haus, womöglich mit angebauten Dojo , und vorzugsweise 'ohne' Gartenteich. Wie Nodoka selber aussah war ihm ja bekannt, und so war Jeremy recht positiv das er sie finden würde. Nun mußte er nur noch dafür sorgen das Nabiki ihm nicht auf die Schliche kam. Nabiki sah ungeduldig auf ihre Uhr als Jeremy endlich ihr Zimmer verließ. "Das hat ganz schön lange gedauert." Jeremy: "Ich habe auch nicht sofort gefunden was ich gesucht habe." Nabiki 'hmpf'te, schloß die Tür hinter sich und eilte sofort an ihren PC. Sie rieb sich die Hände und öffnete ihr Protokoll, welches alle Aktivitäten am Computer dokumentierte. Nur um festzustellen das die Datei leer war. Mit einem tiefen Stirnrunzeln suchte sie dann nach der Tastenkontrolle. Es war ein nettes kleines Hackerprogramm, das sämtliche gedrückte Tasten abspeicherte. Aber auch diese Datei war leer. Sie suchte weiter, doch alles was sie finden konnte war, das Jeremy einen Druckauftrag gestartet hatte. Aber was das war konnte sie nicht mehr feststellen. Jeremy: (steckt den Kopf durch die Tür)"Ach ja, bevor ich's vergesse: Falls du herausfinden willst was ich gemacht habe, vergiß es. Ich hab' alle Spuren gelöscht." Nabiki: "Harrng!" Jeremy: "Ui, das hört sich nicht gut an was du da hast. Geh' mal zum Arzt damit." ############################################################################# Ranma war im Dojo und hieb wütend auf den Trainingsdummie ein. Er hatte schlechte Laune. Ryoga war den ganzen Tag um Akane herumschlawenzelt, hatte dumm gegrinst und sinnloses Zeug gestammelt. Das Schlimmste aber war, das Akane ihn auch noch freundlich behandelt hatte. Ranma: ~Punch~ ~Punch, kick, punch~ (spaltet mit einem Schlag den Dummie) In seiner Eifersucht übersah Ranma leider die Tatsache, das Akane Ryoga keineswegs bevorzugt behandelte. Wenn sich jemand nicht pervers verhielt war Akane ganz normal zu ihm, und durch Ranma und Jeremy hatte sie gelernt das nicht jeder Junge automatisch ein Perverser war. Ranma stellte den kaputten Dummie in die Ecke und wollte sich grade einen neuen holen, als Ryoga ins Dojo kam. Ryoga: "Wo zum Teufel bin ich ... Oh, hi Ranma. (schaut sich um) Hast du schon bemerkt das euer Wohnzimmer wie ein Dojo aussieht?" Ranma: "Das hier 'ist' das Dojo. (bekommt eine Idee) Aber wenn du schon hier bist, was hältst du von einer Runde Sparring?" Ryoga: "Warum nicht?" Der verlorene Junge lockerte kurz seine Schultern, krempelte seine Ärmel hoch und ging Ranma gegenüber in Kampfhaltung. Dann explodierten beide in Bewegung. Schlag, Block, Kick und Konter wechselten sich in rasender Geschwindigkeit ab, als die zwei Martial Artists aufeinander trafen. Es war mehr ein Tanz als ein Kampf, jede Faser des Körpers wurde zur Waffe, das gesamte Dojo zur Tanzfläche. Dann, langsam, änderte sich die Stimmung des Kampfes. Ranmas Bewegungen wurden schneller, härter. Nicht mehr darauf bedacht mit Ryoga eine Einheit zu bilden, sondern ihn zu besiegen. Der andere bemerkte den Unterschied und versuchte nun seinerseits Ranma zu überflügeln. Schon bald war aus dem Sparring eine richtige Prügelei geworden, bei der Ranma allerdings die Oberhand behielt - und seine Schläge trafen hart. (Anm.d.Autors: Jeder der etwas Ahnung vom Kampfsport hat weiß, das man beim Kumite oder Randori nicht 'gegen'einander kämpft, sondern 'mit'einander.) Schließlich wurde es Ryoga zu viel. Er konnte machen was er wollte, er kam einfach nicht an Ranma heran. Alles was ihm seine Bemühungen einbrachten war eine sprichwörtliche blutige Nase. Verzweiflung stieg in ihm auf, und ermöglichte seine Ki-Attacke. Ryoga: "Shishi Hokodan!" Ranma hatte die aufsteigende Depression schon vorher gespürt und reagierte entsprechend. "Moko Takabisha!" Die gegensätzlichen Gefühle trafen aufeinander und löschten sich in einer Farbexplosion gegenseitig aus. Ranma: "Hey, es hat niemand gesagt das wir mit Special-Moves kämpfen. Aber wenn du unbedingt willst, ich hab' da was das ich ausprobieren wollte... (schießt auf Ryoga zu) Hien Ren Kyaku!" Sein Bein verschwamm, und ein paar Dutzend Kicks trafen Ryoga. Dieser stürzte zu Boden, setzte sich aber sofort wieder auf. Er wischte sich das Blut von der Lippe und sah ärgerlich zu Ranma hoch. "Was soll das? Ich dachte wir sparren nur, aber du tust ja so als wäre ich dein Feind." Ranma entspannte sich und verschränkte die Arme. "Vielleicht bist du das auch." Ryoga: (verwirrt)"Wieso sollte ich dein Feind sein?" Ranma: (durch zusammengebissene Zähne)"Hör mir zu, Schweinebacke, ich mag es nicht wie du mit Akane rummachst. Laß die Hufe von ihr, sonst werd' ich ungemütlich." Ryoga stand auf und runzelte die Stirn zu einem Fragezeichen. "Ich mache mit Akane-san nicht rum. Ich bin lediglich freundlich zu ihr ... im Gegensatz zu gewissen anderen." Ranma: "Ist mir egal wie du das nennst. Ich will das du damit aufhörst!" Ryoga: "Warum sollte ich? Sei froh, ich helfe dir sogar damit. Du willst doch nicht verlobt werden, oder? Jetzt wo Kasumi-san den Doktor hat, und wenn Akane-san sich für mich entscheidet..." Er brach ab und begann von einer gemeinsamen Zukunft mit Akane zu träumen. Ranma schlug ihn auf den Kopf, und Ryoga schnappte wieder aus seiner Trance. Ryoga: "Wenn die zwei vergeben sind mußt du nur noch warten bis die dritte auch einen Freund findet, und schon bist du frei. (Erkenntnis breitet sich auf seinem Gesicht aus) Es sein denn du 'willst' mit Akane-san verlobt werden, und bist jetzt eifersüchtig." Ranma: "Pah! Warum sollte ich wegen dieser unhübschen Xanthippe eifersüchtig sein?" Ryoga: (kichert)"Und zu feige es ihr zu sagen bist du auch." Ranma: "ICH BIN NICHT FEIGE! ...äh, ähm, ich will nur nicht das du ihr Herz brichst, indem du sie zuerst glauben läßt das du sie magst, und dann auf nimmerwiedersehen verschwindest, du Globetrotter." Ryoga: "Ich mag sie aber wirklich. (sieht Ranma an) Und du?" Ranma: (stammelt)"Das ist ... das ist ... das geht dich gar nichts an!" Akane: (kommt ins Dojo)"Was geht Ryoga-kun nichts an?" Beide Jungs erstarrten zu Stein. Akane ging zu ihnen hin und sah von einem zum anderen. "Komme ich irgendwie ungelegen?" Ranma: "Ja ... Ich meine Nein ... (wütend) Ach, macht doch was ihr wollt!" Mit einem Satz war er aus dem Dojo geflüchtet, und hatte die Tür hinter sich zugeknallt. Akane sah ihm verwirrt hinterher und wandte sich dann an Ryoga. "Was hat Ranma? Habt ihr euch gestritten?" Ryoga brachte wie üblich kein Wort heraus wenn Akane ihn ansah. "Öh, hehe ... uhm ... äh ... Ehehehe ..." ############################################################################# Inzwischen irgendwo in Nerima. Jeremy hielt eine Liste mit Namen und Adressen in der Hand und strich eine weitere Zeile durch. Seine Suche nach Ranmas Mutter war bislang erfolglos. Er seufzte und verglich die nächste Adresse mit seiner Stadtkarte. Glücklicherweise war es ganz in der Nähe. ~Grummel~ Jeremy sah in den strahlendblauen Himmel und wunderte sich wo der Donner herkam. Schulterzuckend ging er weiter, wahrscheinlich hatte Kuno nur wieder seinen Spruch aufgesagt. Dann fiel Regen aus dem wolkenlosen Himmel herab, brachte die japanischen Meteorologen ein weiteres Mal an den Rand des Wahnsinns, und verärgerte zudem noch einen aquatranssexuellen Dimensionshopser. Jeremy-chan zog fluchend ihre Thermosflasche aus Sub-space und nahm seine natürliche Gestalt wieder an. Als er sie wieder verschwinden ließ hoffte er das keiner diesen Vorgang beobachtet hatte. Ganz in der Nähe von Jeremy's Position und ein paar Augenblicke vorher... Hikaru Gosunkugi war viele Dinge. Er war Ranmas Klassenkamerad. Er war Hobbyfotograf. Er war in Akane verliebt. Er war der unsportlichste Schüler in ganz Furinkan. Er war einer der wenigen die keine Schulden bei Nabiki hatten. Aber vor allem war er Voodoo-Magier. Zumindest glaubte er das. Momentan saß er im Garten seines Hauses und las in einem Zauberbuch, welches er vor ein paar Wochen erstanden hatte. Ein sehr interessantes Werk über schwarze und weiße Magie, geschrieben vom arabischen Großwesir Al-Leshum-Bug. Seine Spezialität war wie gesagt Voodoo, aber ein ganz besonderer Spruch in diesem Buch hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Angeblich konnte man damit erreichen, das sich die Frau seines Herzens in ihn verliebt. Leider hatte es bislang nicht geklappt, und auch nach ausführlicher Lektüre des Buches konnte er keine Lösung finden. Gosunkugi legte seufzend den Band zur Seite und beschloß es ein weiteres Mal zu versuchen. Als er in die nötige Position ging, sah er wie Jeremy an seinem Grundstück vorbeiging. Er achtete nicht weiter darauf und begann das Ritual: Er hüpfte auf einem Bein im Kreis, schlug sich mit den Händen an den Kopf und rief die magische Beschwörung. Gosunkugi: "Ahula ahula ahula ahula ahula..." ~Grummel~ Der Hobby-Magier stoppte und seufzte. Es war schon wieder mißlungen. Anstatt das Akane sich in ihn verliebt, fing es immer nur kurzzeitig an zu regnen. Lautes Schimpfen lenkte seine Aufmerksamkeit auf die Straße. Dort sah er Jeremy's Schwester Jessica stehen und über das Wetter schimpfen. Gosunkugi wunderte sich, war eben nicht noch Jeremy hier vorbeigegangen? Er blickte die Straße entlang, weit und breit niemand zu sehen, und es gab auch keinerlei Verstecke. Er blickte zurück zu Jessica und stockte. Jetzt war wieder Jeremy da, welcher grade eine Thermos verschwinden ließ. Gosunkugi wunderte sich nicht weiter über die Heißwasserflasche, er hatte schon viel über die Sofortteleportation von Gegenständen gelesen (es selbst aber noch nie hinbekommen). Was ihn mehr erstaunte war das Jeremy und Jessica so plötzlich ihre Plätze tauschen konnten. Aber das würde auch Jessica's ständiges überraschendes Auftauchen und Verschwinden in Furinkan erklären. Dann fiel ihm plötzlich etwas ein. Hikaru rannte in sein Zimmer, holte sein Dämonenlexikon aus dem Regal und schlug unter dem Stichwort 'Incubus' nach. ############################################################################# Der nächste Tag begann etwas lauter als normal. Ryoga hatte bei den Tendos übernachtet, und Genma hatte ihn zur allmorgendlichen Trainingssession 'eingeladen'. Der verlorene Junge war über das Bad im Teich wenig erfreut und machte dies Genma auch auf unmißverständliche Weise klar. Das Frühstück dagegen war erstaunlich ruhig, was einerseits an der Abwesenheit eines gewissen Pandas lag, andererseits an Ranmas ungewohnter Schweigsamkeit. Er sagte kein Wort sondern warf nur ab und zu einen giftigen Blick auf Ryoga. Dieser saß neben Akane und machte einen glücklichen Eindruck. Der Schulweg verlief ebenso still. Ranma trottete mürrisch auf dem Zaun, Jeremy ging auf dem Gehweg und hielt Ryoga bei der Hand damit dieser nicht verloren ging. Akane lief neben ihrer Schwester her und warf verstohlene Blicke auf die drei Jungs. Akane: Sie sah zu Ranma hinauf. Ranma: "Hey, Akane. Ich habe zwar gesagt das dir kurze Haare besser stehen, aber deswegen mußt du sie dir nicht gleich ausreißen." Akane hörte auf sich die Haare zu raufen und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Oh, eh, ich habe nur grad' an etwas gedacht an das ich nicht denken wollte." Jeremy hatte Akanes Verhalten bemerkt, und anhand ihrer Reaktion konnte er sich denken worüber sie nachgedacht hatte. Seine Mundwinkel zogen sich zu einem wissenden Lächeln nach oben. Nabiki hatte ebenfalls alles mitbekommen, und zog die gleichen Schlüsse daraus. Sie bemerkte dazu noch Jeremys Lächeln. Ihr Gesicht blieb ausdruckslos, aber hinter ihrer Stirn begann es zu arbeiten. Herr Sorata sah ungeduldig auf seine Uhr. Er war ein pünktlicher Lehrer, und wenn einer seiner Schüler nicht rechtzeitig zum Unterricht kam hieß das, das dieser mit Eimern im Flur zu warten hatte. Der Lehrer hatte schon den Stift gezückt um einen Eintrag ins Klassenbuch zu machen, als die beiden fehlenden Schüler eintrafen - und ein dritter noch dazu. Akane: "Entschuldigung Sorata-san, ich hoffe wir sind noch nicht zu spät." Sorata: "Nein, noch nicht. Aber beeilt euch nächstes Mal etwas mehr. (wirft Ryoga einen fragenden Blick zu) Und wer sind Sie? Ich habe nichts von einem neuen Schüler gehört." Ryoga: "Mein Name ist Hibiki, Ryoga Hibiki. Ich gehe auch in Ihre Klasse, aber ich war, äh, verhindert." Sorata: "Ah ja, verstehe. Sie sind 'der' Hibiki, ich bin informiert worden. Setzen Sie sich bitte auf den freien Platz hinter Saotome-san. (lauter zu der Klasse) Und jetzt erbitte ich mir Ruhe, ich möchte mit dem Unterricht anfangen." Ryoga ging zum Tisch hinter Ranma und wunderte sich, warum ihm einige der Mädchen zuwinkten oder -blinzelten. Als der Unterricht begann konnte Akane ihre Freundinnen tuscheln hören. Mädchen1: "Wow, gutaussehend. War der nicht schon mal hier in der Klasse? Wie hieß er noch gleich?" Mädchen2: "Ich glaube Ryoga. Keine Ahnung warum er erst jetzt wieder hier ist, ich hoffe nur er bleibt diesmal länger." Mädchen3: "Ich frage mich ob er schon eine Freundin hat? Wenn nicht bekommt er jetzt eine." Mädchen1+2: "Vergiß es. Ich habe ihn zuerst gesehen." Akane: Mädchen4: "Ach was, ich finde Ranma sieht hundertmal besser aus." Mädchen5: "Genau. Zu schade das er so schüchtern ist." Mädchen2: "Aber genau das macht ihn so unwiderstehlich." Mädchen1: "Ich habe gehört, Ranma muß wegen eines alten Versprechens seines Vaters später mal Akane oder eine ihrer Schwestern heiraten." Mädchen5: "Zu schade. Wenn ich an Akanes Stelle wäre, ich würde ihn sofort mit ins Bett nehmen." Sorata: "WÄREN DIE DAMEN WOHL SO FREUNDLICH UND WÜRDEN DIE GESPRÄCHE AUF DIE PAUSE VERSCHIEBEN?" Mädchen1+2+3+4+5: "Hai Sensai!" Akane atmete erleichtert aus als der Unterricht weiterging. Sie konnte es sich nicht erklären, aber die Art in der ihre Mitschülerinnen von Ranma redeten, hatte sie rasend vor Wut gemacht. Sie hatte nur mit Mühe den Reflex unterdrücken können ihren Hammer zu nehmen und Ranma auf den Kopf zu schlagen. Während der Pause saß Akane mit ihren Freundinnen zusammen und war fröhlich am Schwatzen. Natürlich kam das Thema irgendwann zu Ryoga. Sayuri: "Sag mal, wie machst du das eigentlich immer das du dir solche Traumtypen angelst?" Akane: "Wer, ich? Wie meinst du das?" Yuka: "Das liegt doch auf der Hand. Zuerst ist die Hälfte aller Jungs der Schule hinter dir her. Dann kommt Ranma, den du sogar heiraten könntest wenn du wolltest. Sein Bruder Jeremy nicht zu vergessen. Und jetzt noch Ryoga." Sayuri: "Du lebst mit Jungs zusammen bei deren Anblick jede Boy-Group blaß vor Neid werden würde. Nicht das ich mit Hiroshi unglücklich wäre, aber was würde ich darum geben mal mit dir tauschen zu können." Akane dachte darüber nach und merkte das ihre Freundinnen recht hatten. Sie errötete etwas. "Naja, mag sein, . Aber abgesehen davon das ich sie kenne, steckt wirklich nicht mehr dahinter. Gut, Ranma ist wegen diesem blödem Versprechen bei uns, aber das hat nichts zu sagen. Er trainiert mich in der Kampfkunst, mehr nicht. Und bei Jeremy ist es genau so, er ist nur zu Gast bei uns. Er ist manchmal ein wenig geheimnisvoll, aber sonst sind die Saotomes völlig normal." "Und Ryoga ist nur zufällig bei uns. Er ist ein alter Freund von Ranma und hat einen schlechten Orientierungssinn, deshalb sind wir heute zusammen zur Schule gekommen. Obwohl er sich verhält wie Doktor Tofu wenn meine große Schwester in der Nähe ist, ist er recht nett und auch etwas schüchtern. Aber eine Beziehung habe ich mit keinen von ihnen." Sayuri blinzelte Yuka zu und diese wandte sich wieder zu Akane. "Dann hast du nichts dagegen wenn ich mir deine Mitbewohner etwas genauer anschaue?" Akane versucht möglichst gelassen zu klingen. "Nein, warum sollte ich?" Aber irgendwo tief in ihr drin begann eine kleine Stimme zu protestieren. Ranma stocherte in seinem Bento herum und schielte gereizt zu Akane und ihren Freundinnen hinüber, dann zu Ryoga welcher neben ihm saß und seinerseits zu Akane blickte. Plötzlich stand Ryoga auf. Ranma schloß die Augen und ballte seine Faust. Er bemerkte nicht einmal das er seine Eßstäbchen dabei zerbrach. Ryoga: "Ich müßte mal für kleine Jungs. Wo ist hier die Toilette?" Ranma stieß angespannt den Atem aus. Jeremy: "Ins Gebäude, die Treppe rauf, dann links, dann stehst du genau vor den Türen. Soll ich dich hinbringen?" Ryoga: "Nicht nötig, ich finde den Weg schon." Jeremy sah ihm skeptisch hinterher als Ryoga im Schulgebäude verschwand, dann wandte er sich an Ranma. "Deine Eifersucht ist fast schon krankhaft, weißt du das?" Ranma: "Ich bin nicht eifersüchtig, ich ... ich ..." Jeremy: "Ja?" Ranma: "Hast du nicht bemerkt wie Akane ihn grade angesehen hat? Ich bin mir sicher das sie mit ihren Kameradinnen über ihn gesprochen hat, und das Ryoga doch viel netter ist als ihr blöder Hentai Iinazuke." Er schnaubte verachtend. Jeremy: "Für mich sah es mehr danach aus, als wenn Akane über uns drei insgesamt gesprochen hat, und wenn jemand Interesse an Ryoga hat dann ist es eher Yuka." Ranma schien nicht überzeugt. Er schlang sein Bento mit den abgebrochenen Stäbchen hinunter und stand auf. "Ich geh mal nach Schweinebacke sehen, sonst landet er wieder in Afrika." Ryoga war irgendwo in der Schule und wußte nicht weiter. Ratlos drehte er sich im Kreis und verfluchte seinen Orientierungssinn. Ranma tauchte auf. "He Ryoga, wieder verlaufen?" Ryoga: "Nun, öhm, nicht direkt, aber..." Ranma: "Komm mit, ich bring' dich hin." Die beiden gingen los. Als Ranma um eine Ecke bog beschleunigte er, schlug einen Bogen und tauchte in der Menge unter. Unbemerkt beobachtete er wie Ryoga ratlos nach ihm suchte. Ranma: Der aquatranssexuelle Martial Artist machte sich eilig auf den Weg zur Toilette und verschwand darin. Augenblicke später kam Ranma-chan wieder heraus und ging zu Ryoga. Ranma-chan: "Mensch, kannst du mir nicht mal hinterherlaufen ohne verloren zu gehen?" Ryoga fuhr erschrocken herum und sah auf den Jungen-jetzt-Mädchen. "Was ist denn mit dir passiert?" Ranma-chan griff seine Hand und zog ihn mit sich. "Wasserunfall. Und jetzt komm bevor du dir noch in die Hose machst." Sie führte ihn wie ein kleines Kind über den Flur, direkt in das Damenklo hinein. Die Reaktion der dortigen Mädchen war wie erwartet. Während Ryoga versuchte sich seiner Haut zu wehren, verließ Ranma-chan den Ort der Gewalt und ging ins Jungenklo. Augenblicke später kam Ranma heraus, die Hände in den Taschen und fröhlich vor sich hinpfeifend. Daisuke kaute nachdenklich auf seinen Stäbchen und ging die grade stattgefundenen Geschehnisse noch mal im Kopf durch. Zuerst war Ranma ins Klo gegangen. Nicht ungewöhnlich soweit. Dann war seine Schwester Ranko herausgekommen. Das 'war' ungewöhnlich. Kurz darauf war Ranko aufs Mädchenklo gegangen, was nicht weiter aufgefallen wäre, wenn sie nicht Ryoga mitgenommen hätte. Die Kampfgeräusche und wütenden weiblichen Schreie waren noch immer nicht verstummt. Dann war Ranko mit einem Grinsen wieder aus dem Damenklo hinaus und gradewegs ins Herrenklo hineingegangen. Warum das so war, konnte sich Daisuke beim besten Willen nicht erklären. Danach war Ranma wieder aus der Toilette gekommen und gegangen, von seiner Schwester fehlte jede Spur, als wenn sie sich wieder in Luft aufgelöst hatte. Daisuke hörte auf, auf seinen Stäbchen zu kauen und stand auf. Es wäre besser wenn er der Schulkrankenschwester Bescheid sagte, Ryoga würde die medizinische Betreuung bitter nötig haben. ############################################################################# Akane: (wütend)"Wie konntest du nur? Den armen Ryoga so hereinzulegen?" Ranma: "Was heißt hier hereinlegen? Er hätte besser aufpassen sollen welche Tür er benutzt?" Akane: (immer noch wütend)"Wenn du dort hineingehst, natürlich folgt er dir. Du weißt wie schlecht er seinen Weg finden kann. Und was fällt dir überhaupt ein das Mädchenklo zu benutzen?" Ranma: "Ich war zu dem Zeitpunkt eben ein Mädchen. Was soll ich machen, aufs Jungenklo gehen?" Akane: " ~Hmpf~ Jedenfalls ist es deine Schuld das Ryoga halb tot geschlagen wurde." Ranma: "Wieso halb tot? Dem geht's doch prima." Um seine Worte zu unterstreichen hob er den Kopf des ohnmächtigen Jungen an. "Siehst du, bei bester Gesundheit. Die paar Kratzer fallen gar nicht auf." Er ließ Ryogas Haare wieder los, und dessen Kopf fiel unsanft zurück auf die Krankenliege. Akanes Aura wurde sichtbar. "Da, schon wieder. Du kannst es nicht lassen dich an Schwächeren zu vergreifen, oder?" Ranma: "Schwach? Ryoga ist stark wie ein Ochse. Wenn er gewollt hätte, hätte er sich verteidigen können. Es ist nicht meine Schuld das er es nicht getan hat." Akane: "So, du sagst also er hätte sich an den Mädchen vergreifen sollen? Ist es das?" Ranma: "Natürlich nicht. Es sind ja nicht alle solche Prügelmaschinen wie du, es hätte-" Akane: (fährt auf)"Waaas? Ich bin also eine Prügelmaschine?" Ranma: "Nein, mehr ein Dreschflegel. Ich wollte damit sagen das Ryoga auch einfach hätte rauslaufen könne, abgesehen davon-" ~Klatsch~ Akanes Ohrfeige ließ ihn abrupt verstummen. Er sah sie an, und bemerkte wie ihr Tränen des Zorns in den Augen standen. Ihre Stimme war gefährlich leise. "Raus hier. Sag dem Lehrer das ich mich um Ryoga kümmere. Irgend jemand muß ihn ja versorgen." Ranma: "Aber-" Akane: (laut)"Raus! (normal) Das du Ryoga aus purer Bosheit so etwas antust, das hätte ich nicht von dir erwartet. Dabei ist er immer so nett. Und ich dachte ihr wärt Freunde." Ranma schien unter Akanes verachtenden Blick regelrecht zu schrumpfen. Die Art, wie sie ihn ansah, schmerzte hundertmal mehr als die Ohrfeige. Aber wie üblich ließ er sich nichts anmerken, reckte trotzig sein Kinn vor und verließ dann das Krankenzimmer. ############################################################################# In der nächsten Pause. Daisuke kam auf seinen Kumpel zu. "Sag mal Hiroshi, ist dir schon mal etwas seltsames an Ranko aufgefallen? Oder an Jessica?" Hiroshi: (sarkastisch)"Bis auf das beide meistens in nasser Jungenkleidung herumlaufen, traumhafte Körper haben, und leider, leider lesbisch sind? Nein, warum?" Daisuke: "Baka! Ich meine, das sie auftauchen und verschwinden wie sie wollen." Hiroshi: "Sie gehen hier nicht zur Schule, also was sollen sie sich hier lange aufhalten? Wenn Ranma und Jeremy nicht hier wären, würden sie sicher gar nicht hier auftauchen. Warum fragst du?" Daisuke: (unsicher)"Es ist nur ... Ich habe heute gesehen wie Ranko aus der Jungentoilette gekommen ist, ohne das sie dort hineingegangen war. Und sie ist auch darin verschwunden." Marcel: "Da seid ihr nicht die einzigen." Daisuke und Hiroshi drehten sich um, zwei Schüler aus der Klasse über ihnen kamen auf sie zu, es waren Marcel und Okairo. Marcel: (deutet auf seinen Nebenmann)"Er glaubt das Gleiche gesehen zu haben. Wahrscheinlich hast du nur die Türen verwechselt, und Ranko ist in der Mädchentoilette verschwunden. Das kann ganz schnell passieren, was Okairo?" Okairo grunzte nur etwas unfreundliches. Daisuke: "Nein, kann nicht sein. Ranko ist aus der Jungentoilette gekommen, kurz im Mädchenklo gewesen, und dann wieder bei den Jungs verschwunden." Marcel: "Ist doch egal. Aber mit dem Verschwinden haben die zwei es sowieso. (scherzhaft) Ihre Brüder sind Kampfsportler, vielleicht haben sie auch ein Ninjatraining gehabt. Die Schattenkrieger sollen sich ja angeblich unsichtbar machen können." Okairo: "So komisch finde ich das gar nicht. Ist euch schon mal aufgefallen das Ranko und Jessica nie mit ihren Brüdern zusammen gesehen wurden?" Daisuke: "Nicht unbedingt, vorhin ist Ranma ins Klo gegangen und .... (nachdenkliche Pause) Ranko ist herausgekommen." Okairo: "Bei mir war's genauso, nur umgekehrt." Gosunkugi: "Wahrscheinlich sind es dieselben Personen." Alle vier Jungs fuhren erschrocken zusammen, als der Möchtegern Voodoopriester so plötzlich auftauchte. Hiroshi: "Mann, Gos, willst du uns eine Herzattacke verpassen?" Gosunkugi: (beleidigt)"Nenn mich nicht so." Daisuke: "Wie-auch-immer. Was hast du damit gemeint, es sind die gleichen Personen?" Gosunkugi: "Bei Ranma bin ich mir nicht sicher, aber Jeremy ist ein Incubus." Die anderen vier blickten ihn nur verwirrt an. "Was ist ein Incubus?" Gosunkugi: "Ignoranten. Ein Incubus ist ein männlicher Dämon, der den Frauen beim Geschlechtsakt ihre Seele raubt." Die Jungs sahen sich vielsagend an. Okairo: "Das beantwortet noch nicht, was du damit gemeint hast als du sagtest das es dieselben Personen sind." Gosunkugi: (regt sich auf)"Habt ihr denn überhaupt keine Ahnung? Jedes Kind weiß doch, das sich ein Incubus in einen Succubus verwandeln kann." Hiroshi: "Mensch, muß man dir denn jedes Wort aus der Nase ziehen, Gos? Was zum Henker ist ein Succubus?" Gosunkugi: "Ich habe gesagt du sollst mich nicht so nennen." Marcel: "Ist ja gut. Jetzt reg' dich ab und erklär's uns." Gosunkugi: "Ein Succubus ist ein weiblicher Dämon, der den Männern beim Geschlechtsakt die Seele raubt. Ist doch logisch." Ungläubiges Schweigen folgte. Hiroshi machte hinter Gosunkugis Rücken eine wischende Geste vor seinem Gesicht. Alle anderen nickten. Daisuke: "Sag mal, Gos ..." Gosunkugi: (ärgerlich)"Du sollst mich nicht Gos nennen!" Daisuke: (ignoriert den Einwand)" ... hast du in letzter Zeit ein paar Schläge zuviel auf den Kopf bekommen?" Gosunkugi holte sein Geister- und Dämonenlexikon raus. "Wenn ihr mir nicht glaubt: Hier steht alles ganz genau drin." Okairo: (skeptisch)"Du willst uns also weismachen, Jeremy und Jessica sind ein-und-dieselbe Person, und obendrein noch ein Sexdämon? Warst du wieder an Papas Sake-Schrank oder hast du zu viel Tentakel-Anime geguckt?" Marcel: "Oder hast du irgendwelche Beweise?" Gosunkugi: (verlegen)"Nicht direkt. (überzeugt) Aber in einem Augenblick stand Jeremy auf der Straße, dann Jessica, dann wieder Jeremy." Okairo: (immer noch skeptisch)"Hast du gesehen das er sich verwandelt hat? Sowas kann nämlich auch jeder Zirkuszauberer." Marcel: "Genau, gab es Nebel oder Rauch oder sowas?" Gosunkugi: "Äh, nein, gesehen hab ich es nicht. Und es hat auch nur etwas geregnet." "Aber es ist die einzig logische Erklärung." Hiroshi nahm Gosunkugi etwas zur Seite und klopfte ihm auf die Schulter. "Hör mal Gos, ich meine Hikaru. Deine Hinweise haben uns sehr weitergeholfen. Wir werden sofort ein paar Dämonenjäger bestellen, und die werden sich darum kümmern. Du bleibst solange am Besten in Deckung, hörst du?" Gosunkugi nickte eifrig und verschwand. Hiroshi ging zu den anderen, die bereits lauthals am Lachen waren. Daisuke: (lacht)"Das ist Gos wie er leibt und lebt. Der Kerl ist echt 'ne Knalltüte." Okairo: (lacht)"Also ich würde mit Freuden meine Seele geben, wenn mich Jessica mal Nachts besuchen kommen würde." Marcel: (lacht)"Wenn ich mir das vorstelle. Mädchen die sich in Jungs verwandeln und umgekehrt, was für ein Unsinn." Das Lachen brach abrupt ab als Nabiki sich dazugesellte. "Was gibt es denn so Lustiges? Kann man mitlachen?" Hiroshi war froh das er noch etwas Abseits stand und verzog sich klammheimlich. Daisuke fing an zu pfeifen und Däumchen zu drehen. Marcel scharrte verlegen mit den Füßen und sah überall hin, nur nicht zu Nabiki. Okairo fand seine Fingernägel plötzlich sehr interessant. Nabiki gab den drei Jungs den 'Blick'. "Raus mit der Sprache. Oder muß ich euch erst an diverse Schulden erinnern?" Okairo: "Oh, das ist nichts. Wir haben und nur ein wenig über Gos lustig gemacht, wirklich nichts was dich interessieren würde." Nabiki: (zuckersüß)"Es interessiert mich aber trotzdem." Marcel: "Naja, wir haben uns gewundert warum Ranma und Jeremy nie mit ihren Schwestern zusammen zu sehen sind..." Daisuke: "... und da hatten wir diesen wirklich blödsinnigen und hirnrissigen Gedanken, das sie vielleicht dieselben Personen sind..." Okairo: "...aber das war ganz allein Gosunkugis Idee, ehrlich. Deswegen haben wir auch so gelacht. Von alleine würden wir nie auf so etwas kommen." Nabikis Gesicht zeigte nie eine Regung, aber innerlich staunte sie, wie nah das der Wahrheit kam. Ihre Stimme war weiterhin eiskalt. "Ja, sehr humorvoll, muß ich schon sagen. Entschuldigt mich, ich muß mal mit Gosunkugi sprechen." Als sie ging atmeten die Jungs auf. "Puh, ich dachte schon jetzt sind wir dran." Daisuke: "Ich auch. Es ist nicht gut sich über so etwas lustig zu machen wenn die Ice Queen es hören kann. Mann, ich möchte jetzt echt nicht in Gos' Haut stecken." Gosunkugi hatte gleich eine böse Vorahnung als Nabiki auf ihn zukam. Nabiki: "Hallo Hikaru. Ich habe gehört du verbreitest wieder Gerüchte?" Gosunkugi: "Keine Gerüchte. Vermutungen. Ich habe-" Nabiki: (unterbricht)"Es ist mir egal wie du das nennst. Du weißt das hier keine Gerüchte ohne meine Zustimmung in Umlauf gebracht werden. Also, was hast du dir diesmal ausgedacht?" Gosunkugi: (trotzig)"Ich traue dir nicht. Du lebst mit ihnen zusammen, du könntest auch ein Dämon sein." Nabiki: (sarkastisch)"Wenn ich ein Dämon wäre hätte ich dich längst gefressen. (drohend) Und jetzt spuck's aus!" Gosunkugi schlug sein Buch auf und zeigte Nabiki die entsprechende Stelle. Diese las stirnrunzelnd die Stelle über Incubus und Succubus. Sie klemmte sich das Buch unter den Arm und ignorierte Gosunkugis Proteste. "Du willst also behaupten das zwei Formwandler unter unserem Dach leben?" Gosunkugi: "Keine Formwandler. Die können jede beliebe Gestallt annehmen und leben nur im Gamma-Quadranten." Nabiki gab ihm einen 'Du-wagst-es-mich-verbessern-zu-wollen?'-Blick. Gosunkugi: (schweißausbruch)"Jeremy und Ranma sind Incubi. Es paßt alles zusammen. Auch ihre übernatürlichen Fähigkeiten." Nabiki: (sarkastisch)"Natürlich. Und vergiß nicht das außerirdische Super-Genie, das in einer Unterdimension in unserem Haus lebt und lauter verrückte Sachen erfindet ... Für wie blöd hältst du mich eigentlich?" [Washu mußte niesen.] Nabiki: "Was du so großspurig als 'übernatürliche Fähigkeiten' bezeichnest, ist nichts anderes als Martial Arts Training. Mein Vater kann es, Imutochan kann es, sogar Kuno-chan. Wenn du also keine Schwierigkeiten haben möchtest, hör auf solche Gerüchte zu verbreiten." Sie ging und nahm das Lexikon mit, sehr zu Gosunkugis Ärgernis. Innerlich arbeite ihr Gehirn auf Hochtouren. Nicht das es ihr etwas ausmachen würde, wenn das Geheimnis der Aquatranssexuellen herauskam, aber aus dieser Sache ließ sich mit Sicherheit Profit machen. Wenn sie ihre Karten richtig ausspielte, dann würde sie nicht nur von Jeremy eine Stange Geld kassieren können, sondern zusätzlich noch ein paar schöne Fotos von beiden in beiden Formen bekommen, die sie sogar mit der Erlaubnis der Jungs verkaufen konnte. ############################################################################# Akane hatte Ryoga nach der Schule wieder mit nach Hause genommen, sehr zu Ranmas Verdruß. Außerdem würdigte sie ihm keines Blickes. Nun saßen die zwei im Wohnzimmer und unterhielten sich, besser gesagt Akane redete und Ryoga stammelte ab und zu etwas. Ranma beobachtete die beiden zähneknirschend. Er drehte sich um und ging rauf ins Gästezimmer, wo sie beide zusammen mit Genma wohnten. Als er den Raum betrat lag Jeremy auf seinem Futon und las in einem Manga. Ranma setzte sich neben ihm. Ranma: "Ryoga ist immer noch hier." Jeremy: (ohne aufzusehen)"Ich weiß." Ranma: "Akane ist bei ihm." Jeremy: (ohne aufzusehen)"Ich weiß." Ranma: "Ich habe heute versucht ihn loszuwerden, aber es hat nicht geklappt." Jeremy: (ohne aufzusehen)"Habe ich mitbekommen. Es wird einige Zeit dauern bis die Toiletten wieder renoviert sind." Ranma: "Akane hat es leider gemerkt, und jetzt ist sie sauer auf mich." Jeremy: (ohne aufzusehen)"Nur zu verständlich." Ranma: "Hast du vielleicht eine Idee wie ich Ryoga loswerden kann ohne das sie merkt das ich es war?" Jeremy klappte mit einem Seufzer das Buch zu und sah Ranma ernst an. "Hör mal, ich bin der festen Überzeugung das ihr, du und Akane, füreinander bestimmt seid. Ich bin auch gerne bereit dir zu helfen das du besser mit ihr klar kommst. Aber wenn du mit deiner blöden Eifersucht alles kaputt machst, dann ist das deine eigene Schuld. Akane zeigt es nur selten, aber sie hat ein warmes und fürsorgliches Herz. Wenn es jemanden schlecht geht dann kümmert sie sich um ihn, das nennt man das Samariter-Syndrom. Ryoga fällt eindeutig in diese Kategorie. Noch betrachtet sie ihn nur als Kameraden, aber mit jedem deiner Streiche treibst du sie näher an ihn heran. Ich würde es liebend gerne sehen wenn du und Akane zusammenkommen, aber wenn sie sich aus eigenem Willen für jemand anderen entscheidet, dann werde ich das respektieren. Und du solltest das auch tun. Anstatt jetzt zu versuchen Ryoga loszuwerden, solltest du dich lieber anstrengen dich wieder mit Akane zu vertragen. Ich jedenfalls werde dir nicht helfen unliebsame Konkurrenz auszuschalten." Ranma setzte einen beleidigten Gesichtsausdruck auf und schmollte. Er ließ sich Jeremys Worte noch mal durch den Kopf gehen, aber egal wie er es auch drehte, sein Bruder hatte recht. Das machte die Sache aber auch nicht besser. Unbemerkt von den beiden stand Nabiki hinter der Ecke und lauschte. Jetzt wo das Gespräch anscheinend beendet war, kam sie wie zufällig hervor. "Oh, hier seid ihr, ich habe euch schon gesucht." Sie setzte sich zwischen die Jungs und erntete zwei mißtrauische Blicke. Ranma: "Was willst du?" Nabiki: "Ich dachte es würde euch interessieren das eure Klassenkameraden kurz davor sind eure Doppelidentität zu lüften. Ihr habt euch anscheinend zu auffällig verhalten." Ranma vergrub das Gesicht in den Händen. Jeremy: (mißtrauisch)"Sagst du uns das nur aus Freundlichkeit, oder hast du wieder finanzielle Hintergedanken?" Nabiki: "Jeremy, es ist immer wieder eine Freude mit dir Geschäfte zu machen. Kein langes Drumherumgerede, immer sofort auf den Punkt." Jeremy: "Was willst du?" Nabiki: "5000 Yen." Jeremy: "Vergiß es." Nabiki stand auf. "Wenn ihr nicht wollt..." Sie machte Anstalten wieder zu gehen. Ranma: "Warte, nicht so schnell. Erzähl doch erst mal was passiert ist." Nabiki: "Wie ich schon sagte, die anderen schöpfen Verdacht. Nicht ganz an der Wahrheit, aber die Hinweise verdichten sich, das ihr und eure weiblichen Alter Egos je eine Person sind." Jeremy: (höhnisch)"Und wie ich sie kenne hat sie auch schon eine Lösung für das Problem." Nabiki: "Allerdings. Gegen einen geringen Obolus von 5000 Yen bin ich bereit euch zu helfen." Ranma: "Wir sind einverstanden. Das Geld kriegst du aber erst wenn die Sache abgeschlossen ist." Jeremy wollte protestieren, aber Ranma hielt ihm den Mund zu. Nabiki: "Ausgezeichnet. Ich erwarte euch beide in einer halben Stunde im Dojo zur Fotosession." Ranma: (unsicher)"Hey, von Fotos hast du nichts gesagt." Nabiki: "Habe ich etwa vergessen das zu erwähnen? Ich brauche Bilder von euch beiden in jeder Form für eine Fotomontage. Und jetzt entschuldige mich, ich muß mir von Oneechan noch ihren Badeanzug ausleihen. Du kannst zwar meinen tragen aber Jeremy ist einfach zu groß dafür." Sie ging und ließ zwei überrumpelte Jungs zurück. Jeremy: "Das hast du mal wieder toll hinbekommen. Langsam solltest du doch begriffen haben, das du Nabiki nicht trauen kannst. Jetzt müssen wir auch noch Model für sie stehen. Hast du nicht gemerkt, das das nur eine ihrer Intrigen war?" Ranma: "Das ist nicht gesagt. Sie nutzt zwar aus wen sie kann, und verbiegt die Wahrheit, aber direkt Lügen tut sie nie. Wenn sie sagt das unser Geheimnis bald auffliegt, dann stimmt das auch." Jeremy: (grummelt)"Und was soll so schlimm daran sein? Soweit ich weiß hat es dich sonst einen Dreck gekümmert ob die Leute wußten das du den Fluch hast oder nicht. Was soll jetzt anders sein?" Ranma: "Der Unterschied ist das ich versuche eine vernünftige Beziehung zu Akane aufzubauen. Ich weiß nicht ob du es mitbekommen hast, aber durch ihr ständiges 'Ich hasse Jungs' geht in der Schule das Gerücht um das sie auf Mädchen steht. Was glaubst du was letztes Mal passiert ist als herauskam, das sie mit einem Jungen verlobt ist der sich in eine Frau verwandelt? Ja, genau das. Und das war für unsere Beziehung nicht grade förderlich. Diesmal will ich es besser machen, und das heißt, das mein Fluch geheim bleibt. Und deswegen gehen wir gleich zu Nabiki, klar?" Jeremy ließ den Mund offen stehen und nickte. So einen Plan hätte er von Ranma nie erwartet. Dann fiel ihm etwas anderes ein. Ranma runzelte die Stirn als sein Freund plötzlich anfing mit den Kopf gegen die Wand zu schlagen. "Was machst du da? Tut das nicht weh?" Jeremy: "Ich Idiot. Weißt du wer an den Gerüchten Schuld ist? Ich." Ranma schaute verwirrt. Jeremy: "Was glaubst du wie ich Tatewaki dazu gebracht habe, das er Akane in Ruhe läßt? Ich habe ihm erzählt, das sie lesbisch und in deine weibliche Seite verliebt ist." Ranma: "Du Idiot. Genau das wollte ich dieses Mal verhindern." Jeremy setzte sich auf den Boden und stützte das Kinn in die Hände. "Ich bin SO blöd. Ich hätte von Anfang an daran denken sollen. Ich muß mir endlich klar werden, das ich nur Bruchstücke aus deinem Leben kenne. Arrgh!" Er raufte sich die Haare. Ranma: "Krieg' dich wieder ein. Ohne dich ist das Gleiche auch passiert. Außerdem löst Nabiki schon das Problem für uns. Aber frag' mich das nächste Mal, bevor du wieder sowas anstellst." Der Teil mit den Fotos von Ranma und Jeremy als Jungs verlief erstaunlich schnell. Ob es jetzt daran lag das es einfach leichter war Jungs zu fotographieren, oder ob Nabiki das Rotwerden in der Gegenwart von zwei Jungs in String-Tangas nicht länger unterdrücken konnte, vermochte keiner zu sagen. Aber Nabiki hatte selber auf möglichst wenig Kleidung bestanden, angeblich damit 'man genau sehen kann, ob es sich um einen Jungen oder ein Mädchen handelt'. Ranma hatte das Gefühl, würde Jeremy nicht meinen das er etwas gutzumachen hatte, er hätte versucht Nabiki zu überreden, sie in normaler Kleidung abzulichten. Und Ranma würde ihm sogar zutrauen das er es geschafft hätte. Dann kam der unangenehme Teil. Ranma-chan hatte es am Schlimmsten erwischt, Nabikis Bikini gehörte zu der eher freizügigen Sorte. Jeremy-chan hatte mehr Glück, Kasumis Badeanzug war wesentlich weniger enthüllend, aber der Kommentar der ältesten Tendo "Das steht dir aber gut, das solltest du öfters tragen" trug nicht grade dazu bei ihn zu beruhigen. Das Fotoshooting fand im Dojo statt, und Nabiki wurde ihrer Rolle als Starfotograph wirklich gerecht. Nabiki: "So Ranma, jetzt halte deinen Arm so als würdest du ihn jemanden um die Hüfte legen." Ranma-chan: "So ungefähr?" Nabiki: "Nein, höher den Arm. So würde es aussehen als ob du deiner Jungenform an den Hintern greifst." Ranma-chan: "Aber da ist doch niemand neben mir." Nabiki: "Wenn ich später fertig bin, bist du selber neben dir. Halt, genauso den Arm lassen." ~Klick-Blitz~ Nabiki: "So, jetzt dreh' dich nach links und lehn' dich etwas zurück. ... Nein, das andere links. ... Etwas freundlicher. ... Genauso bleiben." ~Klick-Blitz~ Nabiki: "Sehr gut. Jeremy, würdest du mal-" Die Dojotür wurde aufgestoßen und Akane stürmte herein. "Ranma, was hast du wieder ... Huh? Äh, Ranma?" Ihr Ausdruck wechselte von Wut zu Fassungslosigkeit. "Wie siehst du denn aus?" Ranma-chan/Jeremy-chan: (deuten auf Nabiki)"Frag sie!" Akane wandte sich an ihre Schwester. "Oneechan, was hast du ..." Sie brach ab und sah wieder wütend zu Ranma-chan. "Hör auf mich abzulenken. Was hast du mit Ryoga gemacht?" Ranma-chan: "Was soll mit dem sein? Und wieso bin ich schuld?" Akane: "Ich habe mich nur kurz umgedreht, und dann war er weg. Ich bin mir sicher das du da was mit zu tun hast." Ranma-chan: "Habe ich nicht! Du kennst Ryogas Orientierungssinn. Außerdem war ich die ganze Zeit hier. Frag die anderen." Jeremy-chan: "Das kann ich bezeugen. (beruhigend) Hör mal, Akane, vielleicht ist Ryoga einfach nur nach Hause gegangen." Akane: "Hmm, na gut. Und ich dachte schon." Sie verschwand wieder. Nabiki sah ihr kopfschüttelnd hinterher. "Sie sollte ihr Temperament wirklich zügeln." Ranma-chan: (grummelt)"Vor allem sollte sie aufhören sich so unhübsch zu benehmen." Nabiki: "Und du solltest aufhören ihr ständig einen Grund dazu zu geben, Saotome." Ranma-chan: (genervt)"Ja ja, ist ja gut. Können wir jetzt weitermachen?" Nabiki: "Nein, ich denke ich habe genug Material zu arbeiten. Ihr könnte euch wieder umziehen. Aber wehe mein Bikini ist ausgeleiert." Sie ging, und Ranma-chan setzte sich seufzend auf den Boden. "Langsam aber sicher wird es immer mehr so wie es früher war. Zwischen mir und Akane. Ständig streiten wir uns." Jeremy-chan: "Ach was. Das kommt dir nur so vor." Ranma-chan: "Und jetzt muß ich mir auch noch Sorgen machen wegen meinem Fluch. Warum kann mein Leben zur Abwechslung nicht mal einfach sein?" Jeremy-chan: "Hey, das wird schon wieder, du mußt nur Vertrauen haben. Es war einfach etwas viel Streß in letzter Zeit. Was hältst du davon wenn wir zwei heute Abend mal was unternehmen? Das bringt dich auf andere Gedanken." ############################################################################# Abends in Nerima. Die Sonne war untergegangen, die Straßen wurden nur noch von den Laternen und der sporadischen Neonreklame erhellt. Die meisten Menschen hatten sich in ihre Häuser zurückgezogen. Die meisten 'erwachsenen' Menschen. Für viele Jugendliche begann der Tag erst jetzt. Es war Freitagabend, die Woche war überstanden, die Schule hatte Pause. Die Teens und Twens hatten nur noch eine Sache im Kopf: Spaß, Alkohol und laute Musik. Naja, nicht alle. Manche konnten dem Trubel nichts abgewinnen und blieben lieber zu Hause. Manche hatten einen Wochenendjob und mußten morgen wieder früh raus. Manche zogen ein ruhiges Treffen mit Freunden dem groben Trubel der Disco vor. Und manche hatten diese Art von Leben nie kennengelernt. Zum Beispiel weil sie auf einer zehnjährigen Trainingsreise gewesen waren. Ranma stand auf dem großen Parkplatz der Disco und betrachtete das Gebäude mit gemischten Gefühlen. Der Schriftzug 'Möbius' flackerte in mehreren Farben an der Hauswand. Gedämpft klang der Bass nach draußen. Dutzende von jungen Menschen strömten auf den Eingang zu, und einige zwielichtige Gestalten trieben sich in den Schatten herum. Jeremy klopfte ihm auf die Schulter. "Hey, was ist los? Kneifen gilt nicht." Er hatte eine schwarze Jeans angezogen, dazu ein ebenfalls schwarzes enganliegendes T-Shirt. So gekleidet fiel er überhaupt nicht auf, als ob er hierher gehörte. Ranma hingegen stach mit seinem üblichen roten Chinahemd deutlich hervor. "Ich weiß nicht... Muß das sein? Ich fühl' mich hier irgendwie nicht wohl." Jeremy: "Ach was. Es wird höchste Zeit, das du mal was anderes kennen lernst. Immer nur trainieren ist doch kein Leben." Er sog genießerisch die Luft durch die Nase ein und atmete tief aus. "Was hab' ich das hier vermißt." Ohne weiter nach Ranma zu schauen ging er los. Ranma sah seinem Freund hinterher. Er kannte Jeremy nun schon eine ganze Zeit lang. Von einigen Ausbrüchen und einem manchmal etwas merkwürdigen Humor abgesehen war er eigentlich eine ruhige und zurückhaltende Person. Jetzt war er ganz anders. Sein Gesicht zeigte abfälliges Desinteresse, obwohl er sich eben noch gefreut hatte hier zu sein. Mit selbstsicheren Schritten ging er auf den Eingang zu, im Weg stehenden Leuten wich er grade soviel aus wie nötig, und manche schob er kurzerhand zur Seite. Ranma erkannte das sich Jeremy früher sehr oft in derartiger Umgebung aufgehalten haben mußte. Er schien sich genauso zu verhalten wie alle anderen. Als Jeremy den Eingang erreichte hatte ihn Ranma wieder eingeholt. Sie wollten gerade hineingehen als einer der Türsteher ihnen den Weg versperrte. Türsteher: "Hey, wo wollt ihr denn hin? Unter achtzehn ist hier kein Einlaß." Mit betont gelangweiltem Gesichtsausdruck drehte sich Jeremy langsam zu dem Bodyguard um. "Und wo ist das Problem? Wir sind 18, alle beide." Türsteher: "Ach ja? Dann zeig' mal deinen Ausweis!" Jeremy verdrehte genervt die Augen und holte seine Brieftasche hervor. Zusammen mit einem 1000Yen-Schein gab er ihm seinen Ausweis. "Siehst du, da steht das wir 18 sind." Der Türsteher steckte das Geld ein und gab Jeremy seinen Ausweis wieder. "Alles klar, sieht so aus als ob du tatsächlich volljährig wärst. Rein mit euch." Er grinste dreckig und ließ sie rein. Drinnen im Vorraum hielt Ranma Jeremy an. "Wie bist du darauf gekommen das der bestechlich ist? Hast du bei Nabiki Unterricht genommen?" Jeremy: "Unsinn, die Typen sind alle gleich." Sie durchquerten den kleinen Vorraum, bezahlten hier den eigentlichen Eintritt, und betraten dann durch eine weitere Tür die Disco. Ranma verzog das Gesicht, als die volle Lautstärke nun ungedämpft an seine Ohren traf. "Was für ein Krach. Wie soll man das denn aushalten?" Fragend schaute er Jeremy an, doch dieser schien ihn gar nicht gehört zu haben. Mit einem Ziehen am Arm erreichte Ranma seine Aufmerksamkeit. "Wie hältst du das nur aus?" Jeremy sah ihn verständnislos an. Dann deutete er auf seine Ohren und schüttelte den Kopf. Ranma seufzte. Ranma: (schreit)"Das ist laut hier." Jeremy: (brüllt zurück)"Reine Gewöhnungssache. Später fällt dir das gar nicht mehr auf." Ranma verdrehte die Augen und steckte demonstrativ die Finger in die Ohren. Jeremy lachte und bedeutete ihm zu folgen. "Komm, wir gehen an die Theke, da ist es meistens etwas ruhiger." Ranma ging seinem Bruder hinterher und in das Gedränge der Tanzfläche hinein. Aufmerksam beobachtete er die Jugendlichen die hier rumhüpften, tanzen konnte man das nicht mehr nennen. Bis auf einige Ausnahmen waren alle in Schwarz gekleidet. Viele der Mädchen hatten bauchfrei, und eine besonders kaputte Typen waren im Gesicht weiß geschminkt und hatten sich die Augen schwarz ummalt, so das sie aussahen wie Zombies. An der Theke angekommen setzten sich beide auf die Barhocker. Jeremy machte den Wirt auf sich aufmerksam und wandte sich dann an Ranma. "Willst du auch ein Bier? Geht auf mich." Ranma: (kopfschütteln)"Ich trinke keinen Alkohol. Ist ungesund, macht dumm und schadet den Reaktionen." Jeremy: "Man muß nur seine Grenzen kennen." Ranma: (energisch)"Nein. Ich habe oft genug gesehen wie sich Pop zugekippt hat, und du siehst ja was aus ihm geworden ist." Jeremy: (grinst)"Okay. Was willst du dann, 'ne Cola?" Ranma nickte, und Jeremy wandte sich dem Wirt hinter der Theke zu. "Ein Blondes und 'ne Coke." Der Barkeeper gab das Gewünschte heraus. Jeremy nahm einen tiefen Zug, drehte sich der Tanzfläche zu und beobachtete das Treiben. Ranma: "Und was jetzt?" Jeremy: "Jetzt warten wir auf die Dinge die kommen." In einem anderen Teil der Disco. Etwas abseits der Tanzfläche, dort wo die Neonscheinwerfer im grellen Blitzlichgewitter flackerten. An einem der Stehtische lehnten zwei Mädchen, offensichtlich auf jemand oder etwas wartend. Beide waren in dem hier üblichen Schwarz gekleidet. Die eine hatte aber ein weißes Shirt an, und trug darüber eine dieser viel zu kleinen Lederjacken, die nicht nur in der Länge zu kurz waren und die man auch nie im Leben vorne zuknöpfen konnte. Sie hatte dunkelbraunes Haar, das ihr nicht ganz bis auf die Schultern reichte. Die Art in der sie immer wieder auf die Uhr sah und mit dem Fuß auf den Boden tippte zeigte, das sie mit schwindender Geduld auf etwas wartete. Das andere Mädchen hatte langes braunes Haar, welches ihr bis auf den Rücken fiel. Sie war nicht halb so ungeduldig wie ihre Kollegin, sondern eher amüsiert, und schien mit ihrem Blick irgend etwas in der Disco zu fixieren. Die Ähnlichkeit der beiden ließ vermuten das sie Schwestern waren. Mädchen1: (schaut auf die Uhr)"Fünf Minuten geb' ich ihm noch. Wenn er dann nicht kommt bring' ich ihn um." Das zweite Mädchen lachte und wandte sich zu ihrer Schwester um. "Krieg' dich wieder ein, Hitomi. Mir fällt keine Gelegenheit ein wo Toji je pünktlich war. So sind Jungs eben." Mädchen1(Hitomi): "Hast ja recht. Eigentlich hätte ich es wissen sollen. ~seufz~ Ich kann froh sein das du mitgekommen bist, Midori. Sonst würde ich hier alleine abhängen." Mädchen2(Midori): "Wozu sind Schwestern denn da? (schaut in die Menge) Aber wenn du Pech hast, stehst du wirklich gleich alleine da. Ich habe da wieder was im Auge..." Sie lächelte verführerisch und warf ihr langes Haar zurück. Dann sah sie wieder weg und ging in Positur. Aus den Augenwinkeln schaute sie aber immer noch in die gleiche Richtung. Hitomi: (kopfschütteln)"Ein neues Opfer, was? Midori, du bist unmöglich. Es wird Zeit das du einen festen Freund findest." Midori: "Damit ich dann die gleichen Probleme bekomme wie du mit Toji? Nein Danke, ich bin lieber frei und ungebunden." Hitomi: "Wenn du meinst. (neugierig) Sieht er denn wenigstens gut aus?" Midori: "Überzeug' dich selbst. Er steht an der Bar, der lange Typ der so auffällig zu uns rüberschaut." Hitomi drehte sich einmal links zur Theke und sofort wieder zurück. "Den kenn' ich, der geht in meine Parallelklasse. Heißt Jeremy und ist neu hier. Scheint aber ganz in Ordnung zu sein, und gute Noten schreibt er auch." Midori verdrehte in gespieltem Entsetzen die Augen. "Oje, mit Tatewaki in einer Klasse. Hoffentlich ist er nicht genauso irre wie euer selbstdeklarierter 'Oberschüler'." Hitomi: "Wieso? Du gehst doch mit Tatewaki's Schwester auch in die gleiche Klasse und bist nicht durchgeknallt. Aber keine Bange, Jeremy ist ein ganz Ruhiger. Würde dir mal gut tun, zur Abwechslung mal mit einem vernünftigen Jungen auszugehen." Midori drehte sich wieder zur Theke und lächelte. Jeremy lächelte zurück und prostete ihr zu. Midori wandte sich wieder ihrer Schwester zu. "Eigentlich hatte ich ja den Kerl im roten Hemd im Visier, aber der beißt nicht an." Hitomi: "Das ist Ranma, Jeremy's Bruder. Du hast sicher von ihm gehört, er hat letztens gegen das Goldene Paar von Kolkhoz gewonnen." Midori: (überrascht)"Was, 'der' war das? Wow ... Die zwei sehen gar nicht aus wie Brüder." Hitomi: "Jeremy wurde von den Saotomes adoptiert. Genau wie seine Schwester Jessica. Vor der solltest du dich aber in Acht nehmen, die ist lesbisch." Midori: "Solange ihr Bruder nicht auch verkehrtrum ist, kann mir das egal sein. Komm, wir reißen die zwei mal auf." Als er sah wie die zwei Mädchen auf ihn zukamen machte Jeremy ein zufriedenes Gesicht und wandte sich wieder seinem Bier zu. Unauffällig stubste er Ranma an. "He, wir kriegen Besuch. Versuch' dich mal von deiner guten Seite zu zeigen, ja?" Noch bevor Ranma fragen konnte was er damit meinte, setzte sich ein kurzhaariges Mädchen auf den Hocker neben ihn. Gleichzeitig ließ sich ein Mädchen mit langen Haaren neben Jeremy nieder und begrüßte ihn. "Hi, wie geht's? Ich bin Midori, und das da" Sie deutete auf das Mädchen neben Ranma "ist meine Schwester Hitomi." Jeremy: "Freut mich. Ich bin Jeremy, und der Antialkoholiker neben mir ist Ranma." Hitomi: "Ich hab' euch hier noch nie gesehen. Seid ihr öfter im 'Möbius'?" Jeremy: "Nein, wir sind zum ersten Mal hier. Aber wenn die Stimmung hier immer so gut ist sicher nicht zum letzten Mal. Vor allem wenn man sich in so guter Gesellschaft befindet. Wollt ihr was trinken?" Midori/Hitomi: "Ja, gerne." Jeremy winkte dem Barkeeper zu, deutete auf die Mädchen und hielt zwei Finger hoch. Kurz darauf standen zwei weitere Bier auf der Theke. Midori nahm ihr Getränk und leerte es zur Hälfte. Dann stellte sie das Glas zurück und rutschte etwas näher zu Jeremy. "Und was macht ihr zwei hier so ganz alleine? Wartet ihr auf eure Freundinnen?" Jeremy nippte auch an seinem Bier um die Antwort etwas hinauszuzögern, dann lächelte er vielsagend. "Nein, wir sind beide solo. Warum?" Ranma fühlte sich ziemlich unwohl als er merkte wie Hitomi ihn daraufhin ansah. Er kannte diesen Blick bei Frauen, und er mochte ihn überhaupt nicht. "Naja, eigentlich ist es bei mir eher so das ich..." Er brach ab als er den Blick seines Bruders bemerkte. Jeremy hätte am liebsten mit seinem Kopf auf den Tresen geknallt. Wie konnte man nur so blöd sein? Ärgerlich blitzte er Ranma an. "Als ich dich das letzte Mal gefragt habe, hast du mit Händen und Füßen alles abgestritten." Er wandte sich Hitomi zu. "Ranma hat keine Freundin. Es gibt da zwar jemanden mit dem er sich gut versteht, aber da steckt nicht mehr dahinter." Hitomi nickte, lächelte etwas unsicher und trank ihr Bier aus. Midori tat es ihr gleich. Jeremy deutete auf die leeren Gläser. "Möchtet ihr noch eins? Oder wie wär's mit einer Runde tanzen?" Midori streckte sich herzhaft und unterdrückte ein Gähnen. "Sicher, warum nicht? Aber erst müßt ihr meine Schwester und mich einen Moment entschuldigen, wir möchten uns vorher etwas frisch machen." Sie stand auf, blinzelte Jeremy einmal zu und verschwand dann in Richtung Damentoilette. Hitomi erhob sich auch und lächelte Ranma an. "Nicht weglaufen." Dann folgte sie ihrer Schwester. Als sie die Waschräume betrat stand Midori bereits vor dem Spiegel und kämmte sich durchs lange Haar. "Und, was hältst du von den Beiden?" Midori: "Definitiv ein guter Fang. Das sie verdammt gut aussehen ist auch nicht von Nachteil. Du scheinst an Ranma ja auch Interesse gefunden zu haben." Hitomi lehnte sich gegen die Wand und verschränkte die Arme. "Wenn Toji mich sitzen läßt, muß ich eben sehen wo ich bleibe." Sie machte ein enttäuschtes Gesicht. "Aber ich fürchte ich hab' nicht viele Chancen. Wer immer meine Konkurrentin ist, es sieht aus als hätte sie schon gewonnen." Midori packte die Bürste weg und holte einen Lippenstift heraus. "Tja, die Besten sind immer am schnellsten weg. Aber du kannst es ja mal mit Jeremy versuchen." Hitomi: "Ich dachte den willst du selber?" Midori: "Heute Abend schon. Aber du kennst mein Motto: Schnell kennenlernen und schnell wieder vergessen." Sie schminkte sich die Lippen, preßte den Mund einmal zusammen und begutachtete kritisch ihr Werk. "Jeremy wäre wirklich ein guter Ersatz für Toji. Im Gegensatz zu dem respektiert er nämlich uns Frauen." Hitomi: "Wie kommst du darauf?" Midori packte den Lippenstift zurück in die Handtasche und fuhr sich noch einmal mit den Fingern durch die Haare. Dann drehte sie sich zu ihrer Schwester um. "Während der ganzen Zeit hat er nicht einmal auf meinen Busen gestarrt." Hitomi: (ungläubig)"Auf so etwas achtest du?" Midori: "Sicher. Wie soll ich meine Bekanntschaften denn sonst einschätzen?" Jeremy sah den zwei Mädchen nach wie sie in der Toilette verschwanden. Grinsend stieß er Ranma an. "Hast du gemerkt, Hitomi steht auf dich. Bis jetzt läuft es prima." Ranma machte ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter. "Ja, ich kann Akanes Hammer schon spüren." Dann wechselte sein Ausdruck von betrübt zu ärgerlich. "Was soll das überhaupt? Ich bin froh das ich keine ungewollten Verehrerinnen mehr hab', und was machst du?" Jeremy: "Das hier ist doch was ganz anderes. Hier in der Disco ist das normal das man eine schnelle Bekanntschaft macht. Keiner erwartet, das da mehr draus wird." Ranma: (denkt einen Moment nach)"Du meinst, Hitomi wird danach nicht ankommen und mich als Freund beanspruchen?" Jeremy: "Natürlich nicht." Ranma: "Die zwei haben aber den Eindruck gemacht als wenn sie ernsthaft was wollten." Jeremy: "Das ganze ist nur ein Spiel. Sie versuchen uns zu verführen. Und wir wissen das und gehen deshalb darauf ein. Und sie wissen, das wir es wissen. (blickt Ranma an) Na gut, du vielleicht nicht." Ranma blinzelte und versuchte dem Gedankengang zu folgen. "Aber was für einen Sinn hat das ganze dann?" Jeremy seufzte, Ranma war wirklich weltfremd. "Der Sinn ist, das wir jetzt zwei hübsche Mädels als Gesellschaft haben." Er bemerkte das Midori und Hitomi aus der Toilette kamen und stand auf. "Jetzt hoch mit dir und auf die Tanzfläche, wir wollen die Damen doch nicht warten lassen." Er griff ihn am Arm und zog ihn hoch. Ranma sträubte sich. "Das ist das andere was ich dir noch sagen wollte. Ich kann nicht tanzen." Jeremy: (läßt ihn los)"Was?" Ranma: "Ich kann nicht tanzen. Hab's nie gelernt. Ich habe zehn Jahre auf der Straße gelebt, was erwartest du?" Jeremy: "Du mußt auch nicht tanzen können. Schau dir an wie die anderen es machen und mach's nach. Stell dir vor es wäre eine neue Kata. Und jetzt komm." Draußen auf dem Parkplatz vor dem Möbius. Ein Motorrad brauste zwischen den Autos hindurch und kam mit kreischenden Reifen vor dem Gebäude zu stehen. Hastig stieg der Fahrer ab, setzte den Helm ab und hängte ihn an den Lenker, dann sprintete der Junge auf den Eingang zu. Er warf dem Türsteher einen schnellen Gruß zu und eilte dann in die Disco. Als er den Hauptraum betrat blieb er erstmal stehen, atmete tief ein und sah sich suchend um. Als er sich langsam in die Runde dreht kann man sein Gesicht erkennen. Es war Toji, Oberstufenschüler in Furinkan, und Anführer einer der Gangs dort. (Anm.d.Autors: Erinnert ihr euch noch an Toji? Er hatte seinen ersten Auftritt in Kapitel acht, als Nabiki ihn erpreßt hatte sich mal ein wenig um Jeremy zu 'kümmern'.) Toji ließ seinen Blick aufmerksam durch die Disco schweifen. Er hatte vorgehabt sich hier mit seiner Freundin zu treffen und es dann, wie üblich, wieder vergessen. Nun hoffte er das Hitomi, wie sonst auch, noch auf ihn gewartet hatte und sich noch irgendwo hier im Möbius befand. Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel als er seine Freundin an einem der Tische entdeckte. Das Lächeln gefror als er sah das sie nicht mehr alleine war. Irgend so ein Typ mit einem lächerlichen roten Hemd stand neben ihr. Das mochte zwar nicht viel bedeuten, aber dann schaute Hitomi diesen Kerl mit einem Blick an den sonst nur er, Toji, bekam. Er bahnte sich seinen Weg durch die Menge und wäre fast explodiert vor Eifersucht, als er sah wie Hitomi ihr Glas hob und mit dem Fremden anstieß. Mit blutrünstigen Gedanken näherte sich Toji weiter, und erstarrte dann mitten im Schritt als er erkannte mit 'wem' Hitomi dort zusammensaß. Natürlich kannte Toji Ranma Saotome. Und er hatte auch gesehen mit welcher Leichtigkeit Ranma Kuno besiegt hatte. Toji war zwar ein Schläger, aber er war nicht dumm, jedenfalls nicht so dumm um sich mit dem Jungen prügeln zu wollen der bis dato besten Kämpfer der Schule geschlagen hatte. Nein, mit Gewalt würde er hier nicht weiterkommen. Er mußte sich etwas anderes überlegen. Als Toji sich weiter näherte, fiel sein Blick auf Ranmas Getränk. Er grinste hinterhältig. Damit würde sich was machen lassen. Ranma hatte eine gute Zeit. Ihm gefiel zwar immer noch nicht die Art und Weise wie Hitomi ihn ansah, aber inzwischen hatte selbst er begriffen das dieses Treffen rein zwanglos war und ohne unangenehme Folgen bleiben würde. Er hatte von Smalltalk zwar keine Ahnung, aber dank seines Saotome-Charmes reichte oft auch nur ein Lächeln als Antwort. Er wandte sich wieder Hitomi zu und stutzte, als er sah das ihr Gesicht zu einer Maske aus Eis gefroren war. Ranma folgte ihrem Blick und sah wie Toji sich neben sie setzte. Hitomis Stimme war schneidend wie Glas. "Hallo Toji. Schön das du auch mal kommst." Toji schien etwas überrascht über den kühlen Empfang, dann versuchte er seine Unsicherheit mit einer 'Ich-bin-so-cool'-Einstellung zu überspielen. "Ja, der Verkehr, du weißt schon..." Er brach ab als er merkte das er keinen Erfolg hatte. "Okay, ich bin zu spät. Tut mir leid." Midori: (sarkastisch)"Oho, der große Toji gibt zu das er einen Fehler gemacht hat. Das ist ja mal was ganz neues." Toji sah sie stirnrunzelnd an, so als bemerkte er erst jetzt, das das langhaarige Mädchen auch hier war. "Halt' du dich da raus. Wenn du selber eine feste Beziehung hast darfst du mitreden, sonst halt' die Klappe." Midori legte ihren Arm um Jeremy und zog ihn zu sich heran. "Falls du es nicht bemerkt hast, ich 'habe' zur Zeit eine feste Beziehung." Toji ignorierte sie. Jeremy sah von einem zum anderen. Hitomi starrte Toji an, und Toji starrte Ranma an. Es roch nach Ärger. Toji baute sich großspurig vor Ranma auf. "Hör mal Kumpel, weißt du das du dich da an 'mein' Mädchen rangemacht hast?" Hitomi: (wütend)"Was heißt hier 'dein' Mädchen? Ich kann ausgehen mit wem 'ich' will, erst recht wenn du mich sitzen läßt." Toji schien regelrecht zusammen zu schrumpfen. Abwehrend fuchtelte er mit den Händen. "Ja ja, sicher sicher. Ich verstehe nur nicht das du dir als Ersatz ausgerechnet so ein Weichei ausgesucht hast." Dabei deutete er auf Ranmas Glas. Im Verlauf des Abends hatte Ranma entschieden das er von Cola genug hatte, und war zu Mineralwasser gewechselt. Das hatte ihm zwar einen komischen Blick des Barkeepers eingebracht, aber daran störte er sich nicht weiter. Und nun tauchte ein anscheinend alter Bekannter von Hitomi auf und machte sich ebenfalls darüber lustig. "Wieso, was soll damit sein? Ich bin nun mal nicht scharf darauf mein Hirn mit Alkohol kaputt zu trinken." Ranma hatte wie üblich keine Ahnung von dem was hier vor sich ging. Toji: (hämisch)"Ooh, hat dir die Mami verboten was zu trinken?" Hitomi: (nimmt Ranma in Schutz)"Toji hör auf. Was er trinkt und nicht trinkt ist seine Sache." Toji: (abfällig)"Pah! Ich glaube eher das sich unser feiges Muttersöhnchen nur nicht traut Mami zu widersprechen." Ranma ballte die Faust. Hatte Toji ihn grade als Feigling bezeichnet? Er wollte aufstehen, aber Jeremy legte ihm die Hand auf die Schulter und schüttelte stumm den Kopf. Ranma beruhigte sich zwar nicht, blieb aber sitzen. Tojis Gesicht zeigte keine Regung, aber innerlich lachte er. Er schnaubte abfällig und wandte sich wieder Hitomi zu. "Wirklich, das du so eine Lusche mir vorziehst. Ein echter Mann würde etwas anderes trinken." Ranma stand so schnell auf das sein Stuhl nach hinten kippte. Er konnte es nicht ausstehen wenn man ihn als feige bezeichnete, und seit Jusenkyo war er etwas empfindlich was seine Männlichkeit anging. Toji hatte grade beides auf einmal in Frage gestellt. Wütend ging er in Kampfstellung. "Ich werde dir zeigen was ein echter Mann ist. Das klären wir hier und jetzt." Tojis Mundwinkel zuckten amüsiert. Genau das hatte er gewollt. Seine Stimme blieb ganz ruhig. "Jaja, wenn sie sich nicht anders zu helfen wissen werden sie immer gewalttätig." Er sah Ranma herausfordernd an. "Ich schlage vor wir klären das auf angebrachte Weise." Ranma wäre der letzte der eine Herausforderung ablehnen würde. "Nenne die Bedingungen." Toji konnte das Grinsen nicht länger unterdrücken. Er hatte schon so gut wie gewonnen. Er würde Ranma in einer Disziplin herausfordern, in er dieser auf keinen Fall gewinnen konnte. "Ein Wettrinken. Wer als letzter steht ist Sieger." Ranma: "Akzeptiert." Mit einem Satz war er an der Bar und schlug auf die Theke. "He, Wirt. Eine Flasche von dem Zeug für 'echte' Männer, aber zack zack!" ############################################################################# Später, viel später an diesem Abend. Man konnte schon fast sagen, es war am nächsten Morgen. Zwei Gestalten gingen durch die verlassenen Straßen von Nerima. Das heißt, gehen tat nur Jeremy. Ranma war nicht mehr in der Lage dazu. Jeremy hatte Ranmas linken Arm um seine Schulter gelegt und stützte ihn so. Mit seinem freien Arm hielt er ihn an der Hüfte fest und schob ihn weiter vorwärts. Ranma taumelte mehr als er ging, und selbst wenn er nicht die ganze Zeit gelallt hätte, würde man merken das er sturzbetrunken war. Ranma: "Dem hab' isches abbä jegeben, wat? Nu' sach ma', Scheremy, hab' isch jewonnen oddä net?" Jeremy klopfte ihm beruhigend auf die Schulter. "Ja Ranma, ~seufz~ du hast gewonnen. Du bist der Größte." Es hörte sich nicht sehr euphorisch an. Ranma stolperte einen Schritt vor und grölte vergnügt. "HA! Hat dissä kleene Scheißer doch jlatt jeglaupt, der könne mich besiejen." Er befreite sich aus Jeremys Griff und stieß die Faust in den Himmel. "Abbä Ranma Saotome is' unschlagbar. Hörs' su, Scheremy? UNSCHLAGBAR!" Er fing an zu husten und brach zusammen. Jeremy hob ihn auf, stützte ihn, und machte sich wieder auf den Weg. Auch wenn es ihm unverständlich war, warum Ranma sich auf ein Wettrinken eingelassen mußte wenn er nie zuvor was getrunken hatte, so war er doch beeindruckt wie gut er sich gehalten hatte. Der ganze 'Kampf' hatte sich über 4,5 Flaschen hochprozentigen Alkohol hingezogen. Mit steinernen Gesicht hatte Ranma ein Pinnchen nach dem anderen heruntergekippt, ohne mit der Wimper zu zucken. Irgendwann war Toji dann zusammengebrochen. Ranma hatte noch ein weiteres Glas geleert, das 'Victory' Zeichen gemacht, und dann stumpf mit der Stirn auf die Theke geknallt. Jeremy zog Ranma weiter hinter sich her und öffnete das Tor zum Grundstück der Tendos. Bevor er die Haustür aufmachte sah der ihn ernst an. "Jetzt reiß dich zusammen, Ranma. Die anderen schlafen alle, und so soll es auch bleiben." Ranma nickte mit glasigen Augen, und Jeremy zerrte ihn leise ins Haus. Natürlich blieb Ranma nicht ruhig. Ranma: (gröhlt)"Weischt du wie doll dat is ein Suhause su haben? Weischt du dat? Du weischt es net. Abbä ich sachs dir. Essis WUNDERBAR! Wenn du Zehn Jahre uffer S-s-s-trasse jelebt häddest, dann wüssest du wassich meine. Zehn Jahre ohne Suhause, dassis als wenn mpf mblr..." Jeremy hatte Ranma ein Kissen vor sein Gesicht gedrückt und den Redeschwall damit erfolgreich unterbrochen. Aber es war zu spät. Der grelle Schein einer Taschenlampe blendete Jeremy, dann ging das Hauptlicht an und Kasumi stand im Nachthemd am Fuß der Treppe. Kasumi: "Ranma-kun, Jeremy-kun? Was macht ihr denn hier mitten in der Nacht? (bemerkt Ranmas Zustand) Gute Güte, was ist denn mit dir passiert?" Ranma blubberte irgendeine unverständliche Antwort. Jeremy übersetzte. "Betrunken ist er. In der Disco hat ihn jemand zum Wettrinken herausgefordert und er war so blöd und-" Er wurde durch Akanes Auftauchen unterbrochen. Das Mädchen im gelben Pyjama sprang mitten ins Zimmer und schwang ein Kuno-ähnliches Holzschwert. "Wo ist der Einbrecher? Hat er schon was geklaut? Ich mach' ihn platt." Kasumi: (beruhigt sie)"Es sind keine Einbrecher. Ranma und Jeremy sind nur wiedergekommen." Akane stellte das Bokuto beiseite und sah mißbilligend auf Jeremy. "Könnt ihr denn nicht leiser sein? Und überhaupt, wißt ihr wie spät es ist?" Sie ging zu Ranma und nahm ihm das Kissen vom Gesicht. Überrascht sah sie ihn an. "Was ist denn mit dir passiert?" Jeremy: "Der hat sich auf ein Wettrinken eingelassen, und jetzt-" Soun sprang mit einem Kampfschrein und gezogenem Katana ins Zimmer. "Niemand raubt dieses Haus aus solange ich hier bin. Wo sind die Unholde?" Mit seiner Zipfelmütze sah er wirklich lächerlich aus. Akane: "Geh wieder schlafen, Daddy. Es sind nur unsere Gäste." Verlegen steckte Soun sein Schwert wieder in die Scheide, dann fiel sein Blick auf Ranma. "Du siehst aber gar nicht gut aus, Junge. Bist du krank?" Jeremy fing zum dritten mal mit der Erklärung an. "Nein, nur betrunken. Er hat-" Und kam wieder nicht zum Ende. Genma polterte die Treppe runter. "Was soll der Radau? He, Ranma, wo warst du die ganze Nacht?" Er ging zu seinem am Boden liegenden Sohn und zog ihn in die Höhe. "Was ist denn das für eine Haltung? Stell dich gefälligst grade hin, wie es sich für einen Martial Artist gehört." Er stoppte, schnupperte an Ranma und wandte sich an Jeremy. "Hat er etwa was getrunken?" Jeremy: "Wie ich wiederholt versucht habe zu erklären, Ranma und ich waren in einer Disco und-" Genma hörte nicht weiter zu und schüttelte seinen Sohn an den Schultern. "Du hast also deinen Spaß gehabt? Warum hast du mich nicht mitgenommen? Was bist du nur für ein undankbarer Bengel?" Jeremy setzte sich hin und schmollte. Anscheinend kam er heute nicht dazu den Satz zu beenden. Ranma hatte inzwischen genug davon hin und her geschüttelt zu werden und stach seinem Vater mit dem Finger ins Auge. Genma heulte auf, und sofort war die Keilerei im Gange. Musabetsu Kakuto versus Drunken Boxing. Vom oberen Stockwerk konnte man Nabiki schreien hören. "Würde es den Herrschaften wohl was ausmachen etwas leiser zu sein? Es gibt in diesem Haus Menschen die wollen schlafen." Dann hörte man noch eine Tür knallen und es war wieder Ruhe. Jedenfalls so ruhig wie es sein kann wenn sich zwei Saotomes prügeln. Akane schien auch der Meinung zu sein das es genug war, sie zog ihren Hammer hervor und beendete den Streit auf ihre Weise. ~Kla-Donk~ Genma ging mit einer großen Beule am Kopf zu Boden. Ranma sah auf seinen Vater, dann auf Akane die ihren Mallett wieder verschwinden ließ, und grinste leicht idiotisch. "Jupp, dassis Akane wie ich sie kenne. Hält irjentwie immer su mir. Aus jenau dem Grund lieb' ich sie." Alle im Raum erstarrten. Akane sah Ranma mit großen Augen an. Ranma schien gar nicht bemerkt zu haben was er da grade gesagt hatte. Er preßte den Zeigefinger auf seine Nase, schielte, und grinste noch etwas idiotischer. Genma schien eine Art Spontanheilung durchgemacht zu haben. Mit einem Satz war er auf den Beinen und packte seinen alten Freund an den Händen. "Tendo, hast du das gehört?" Soun liefen die Tränen übers Gesicht. "Oh welch glücklicher Tag ist heute." Beide Väter setzten sich Partyhütchen auf und warfen Konfetti in die Luft. Dann hackten sie sich in den Armen ein und tanzten eine Runde Polka durchs Zimmer. "Die Schulen werden vereinigt. Die Schulen werden vereinigt." Akane sah von Ranma zu Soun, zu Genma, und wieder zu Ranma. Dann wurde sie ärgerlich, sie wollte nicht verheiratet werden. "das hat er doch nicht ernst gemeint. Daddy, Onkel Genma, bitte. Ranma ist sturzbetrunken." Doch ihr Flehen wurde nicht erhört. Genma: "Das muß gefeiert werden." Soun: "Ich kenne eine ausgezeichnete Bar." Genma: "Worauf warten wir noch?" Die zwei Idioten, ähm Väter stürmten aus dem Haus. Alle blinzelten. Dann schrie Akane Ranma an. "Du Trottel! Was mußt du den so einen Unsinn erzählen? Jetzt werden unsere Väter nicht eher Ruhe geben bis sie und verheiratet haben." Ranma sah Akane aus glasigen Augen an. Dann imitierte er Soun. "Bwäääh, du liebst mich nicht." Er nahm einen Zipfel seines Hemdes und schnäuzte laut hinein, dann blickte er wieder auf das kurzhaarige Mädchen. "Abbä ich liebe dich, Akanne. Ich lieb dich jetzt und werde es immer tun. Ich weiß nich wann es pas- pas- pas- ... geschehen is, abbä essis die Wahrheit." Er wedelte mit der Hand in der Luft herum. "Irjendwann als Ryoga dir die Haare abjeschnidden hat habichs begriffen." Akane: "Du bist noch viel betrunkener als ich dachte. Oneechan hat mir die Haare gekürzt, nicht Ryoga." Kasumi nickte zustimmend. Jeremy schwieg und dachte sich seinen Teil. Ranmas Stimmung hatte inzwischen wieder gewechselt. "Akaaaneleeein, du muuußt nicht traaaurig seeein, wir siiiiind dich wiiiiiieder daheeeeeim..." Es wurde mehr als deutlich das ein besoffener Ranma nicht singen konnte. Jeremy stopfte ihm kurzerhand wieder das Kissen ins Gesicht. Eine müde und sehr ärgerlich aussehende Nabiki kam die Treppe herunter. "Wißt ihr das ich euch wegen akustischer Umweltverschmutzung in Tatbestand mit seelischer Grausamkeit hinter Gitter bringen kann? Was macht ihr hier überhaupt?" Kasumi: "Ranma-kun und Jeremy-kun sind von einen Ausflug wieder zurückgekommen, und es sieht so aus als hätte Ranma-kun einen über den Durst getrunken." Nabiki sah auf Ranma. Der hatte noch immer das Kissen im Gesicht und mußte von Jeremy gestützt werden. Sie zählte zwei und zwei zusammen und kam wie üblich auf vier. "Ein bißchen beschwippst, was? Da weiß ich ein gutes Mittel gegen." Sie verschwand in der Küche und kam kurz darauf mit einem Eimer Wasser wieder. Jeremy fuchtelte hektisch mit den Armen. "Nein, tu's nicht. Tu's nicht. Tu's -" ~Platsch~ Jeremy-chan: "...nicht." Ranma-chan stöhnte hinter ihrem Kissen und kippte dann wie ein Brett nach hinten. Jeremy-chan griff sich plötzlich an die Stirn und begann zu schwanken. Kasumi trat näher und hielt sie fest bevor sie fallen konnte. "Jeremy-kun? Ist dir nicht gut?" Jeremy-chan stöhnte und blinzelte hektisch mit den Augenliedern. "Nein, es geht schon." Sie richtete sich auf und schaffte es grade stehen zu bleiben. "Es wird doch immer gesagt, Frauen vertragen Alkohol schlechter als Männer. Ich schätze das stimmt. Mann ist mir schlecht." Kasumi: (besorgt)"Soll ich etwas Wasser aufheizen?" Jeremy-chan winkte ab. "Nein nein, es geht schon. So kann ich wenigstens besser einschlafen. Und der da ist auch ruhig gestellt." Sie deutete auf die reglos daliegende Ranma-chan. "Wenn ihr mich jetzt entschuldigt, ich geh dann mal ins Bett. Gute Nacht." Sie beugte sich zu Ranma-chan hinab und schulterte das rothaarige Mädchen. Beinahe wäre sie unter dem zusätzlichen Gewicht zusammengebrochen, aber Jeremy-chan fing sich wieder und stolperte die Treppe rauf zum Gästezimmer. Akane schaute den Beiden mit gemischten Gefühlen hinterher. Einerseits war sie wütend, hatte Ranma sie doch in eine unpäßliche Situation gebracht. Sie war viel zu jung um zu heiraten. Andererseits fühlte sie sich irgendwie glücklich, als Ranma ihr gesagt hatte das er sie liebte. Gut, er war sturzbetrunken gewesen, aber hieß es nicht das besoffene Menschen die Wahrheit sagten? Im Gästezimmer der Tendos hatte Jeremy-chan inzwischen ihre Schwester auf ihr Futon gelegt und angefangen ihr die Kleidung auszuziehen. "Wirklich, Ranma, wie kann man sich nur so gehen lassen? Als wenn du nicht schon genug Probleme hättest." Ranma-chans Chinahemd flog zur Seite, das Unterhemd folgte. Als Jeremy-chan begann ihr unsanft die Hose auszuziehen wachte sie wieder auf. Jeremy-chan: "Anstatt einfach nur so dazuliegen könntest du ruhig mithelfen. Und mach dich nicht so schwer." Ranma-chan murmelte etwas undeutliches und streckte die Beine aus. Die Hose rutschte, und Jeremy-chan setzte sich unsanft auf den Hintern. Kopfschüttelnd stand sie wieder auf. Nach ein paar Schwierigkeiten hatte Jeremy-chan den Rotschopf schließlich bis auf die Boxershorts entkleidet und schälte sich dann selbst aus ihren Sachen. Ranma-chan setzte sich auf, packte sich an den Kopf und stöhnte. Jeremy-chan: "Geschieht dir recht. Hoffentlich hast du vor dieser Art 'Kater' nicht genauso große Angst wie vor der anderen." Ranma-chan blinzelte, schüttelte ihren Kopf, dann sah sie mit merkwürdigen Blick auf die mittlerweile auch nur noch in Shorts gekleidete Jeremy-chan. Jeremy-chan: "Was ist? Was guckst du so?" Ranma-chan: (lallt)"Habisch dir schoma' chesacht dat du verdammt jut auschiest?" Jeremy-chan riß zuerst die Augen auf, dann verzog sie angeekelt das Gesicht. "Hör auf so zu reden. Wir sind beide Jungs." Ranma-chan stemmte sich schwankend hoch auf die Füße, ohne den Blick von Jeremy-chan zu nehmen. Sie grinste wie blöde. "Für einen Jungen bischt du abba verdammt gut ausgeschtattet." Jeremy-chan: "Ach ja? Schau dich mal selber an." Ranma-chan blickte an sich herab und runzelte die Stirn. "So'n Shit. Ich hasse diesen Fluch." Sie nahm probeweise ihre Brüste in die Hände, und sah dann wieder zu der Blondine. "Hascht recht. Wir ham' beide ganz schön dicke Dinger. Laß ma' vergleichen." Sie stolperte vorwärts und streckte eine Hand nach Jeremy-chans Busen aus. Jeremy-chan konnte es nicht glauben. Mit ausgestreckten Arm hielt sie Ranma-chans Kopf und so das kleinere Mädchen auf Abstand. "Akane hatte recht. Du 'bist' ein Perverser." Sie gab ihr einen Schubs, und diese fiel wie ein Mehlsack um und auf ihr Futon. Jeremy-chan warf die Decke über sie. Ranma-chan wühlte noch etwas darunter herum, schließlich lag sie aber still. Das blonde Mädchen schüttelte noch mal ihren Kopf und ging dann zu ihrem eigenen Nachtlager. Sie kroch in ihr Futon, zog die Decke hoch, und war eingeschlafen kaum das ihr Kopf das Kissen berührte. ############################################################################# Der nächste Morgen kam viel zu schnell. Sie befand sich in diesem Dämmerzustand, wo man nicht mehr schlief, aber auch noch nicht ganz wach war. Am Liebsten wäre sie wieder eingeschlafen, doch die frühen Strahlen der Sonne kitzelten sie in der Nase und sabotierten diesen Plan. Außerdem war es irgendwie viel zu warm unter ihrer Bettdecke. Jeremy-chan blinzelte träge, öffnete einen Spaltbreit die Augen, und sah rot. Verwirrt machte sie die Augen ganz auf. Nachdem sich ihre Sicht scharfgestellt hatte sah sie immer noch rot. Rote, ungekämmte Haare, die hinten zu einem Zopf zusammengebunden waren. Ranma-chans Haare, welche sie in der Nase kitzelten, anstelle der Sonnenstrahlen wie Jeremy-chan anfangs vermutet hatte. Jetzt wußte sie auch warum es zu warm unter ihrer Decke war. Das blonde Teilzeitmädchen hob den Kopf und sah sich im Raum um. Ranma-chans Futon war zerwühlt und leer, Genmas Futon schien unbenutzt. Sie schlug die Bettdecke zurück und blickte stirnrunzelnd auf den Rotschopf, welche dicht neben ihr lag und immer noch schlief. Jeremy-chan: "He, Ranma, wach auf!" Ranma-chans einzige Reaktion bestand aus einem undeutlichen Murmeln. Jeremy-chan seufzte, beugte sich vor und säuselte ihr ins Ohr. "Ranma, Darling, auf-wa-chen." Ranma-chan kuschelte ihr Gesicht zwischen Jeremy-chans Brüste, machte sonst aber keine Anstalten der Aufforderung nachzukommen. Jeremy-chan: "Miau!" Ranma-chan: (springt auf)"NEKO DA!" Die Saotome-'Halte-dich-an-der-Decke-fest-und-hoffe-das-keiner-Hochschaut'- Technik zu beobachten ist äußerst interessant. Ranma-chan hing wie Spiderman mit dem Kopf nach unten an der Decke und sah sich panisch im Zimmer um. Als sie keine Katze entdecken konnte ließ sie sich fallen, landete auf Jeremy-chans Schlaflager und ließ sich im Schneidersitz nieder. Ranma-chan: (humorlos)"Ha ha, sehr witzig." Sie sah sich ein weiteres Mal im Zimmer um. "Wie bin ich überhaupt hier hin gekommen? Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern was gestern in der Disco passiert ist." Sie stockte, schaute auf den Platz wo sie saß, dann auf Jeremy-chan. "Und wieso schlafe ich in deinem Futon?" Jeremy-chan: "Die Antwort auf deine letzte Frage wüßte ich auch gerne. Was den Rest angeht ... Im Möbius hast du dir ordentlich einen hinter die Binde gekippt, hier im Dojo alle aufgeweckt mit deinem Geschrei, dich mit deinem Vater geprügelt, und Akane gesagt das du sie liebst. Als Nabiki uns dann eine kalte Dusche verpaßt hat, hat dir das den Rest gegeben." Es folgte ein Moment Stille. Ranma-chan: "Kannst du den vorletzten Punkt noch mal wiederholen?" Jeremy-chan: "Du hast Akane erzählt das du sie liebst." Ranma-chan vergrub verzweifelt ihr Gesicht in den Händen. "Oh Gott." Durch ihre Finger schielte sie zu Jeremy-chan auf. "Wer hat das alles mitbekommen?" Jeremy-chan: "Alle. Ich denke das ist auch der Grund warum dein Vater nicht hier ist. Er ist mit Soun noch feiern." Ranma-chan sackte nur noch weiter in sich zusammen. "Ich bin verratzt. Jetzt kann niemand mehr verhindern das baka Oyaji mich mit Akane verlobt. Und das wird sie derart auf die Palme bringen das sie nur noch mehr in Ryogas Arme getrieben wird." Sie sah aus wie ein Häuflein Elend. Jeremy-chan klopfte ihr tröstend auf die Schulter. "Hey, das regelt sich schon. Bei Genma hast du wahrscheinlich recht, aber bei Akane wäre ich mir nicht so sicher." Ranma-chan: (betrübt)"Nett von dir das du versuchst mich aufzuheitern." Jeremy-chan schwieg. Aber es könnte sein das Ranma seine Probleme mit Akane, völlig unbeabsichtigt, grade selbst gelöst hatte. Oft brauchte es nur ein wenig Ehrlichkeit um Beziehungsprobleme zu lösen. Akane hatte ihre Jogging-Runde heute morgen wirklich gebraucht. Einfach nur laufen und sich den Wind um die Nase wehen zu lassen, ohne viel dabei zu denken. Es half ihr einen klaren Kopf zu bekommen, letzte Nacht hatten ihre Gedanken sie nicht zur Ruhe kommen lassen. Sie lief durch ihren Vorgarten und ums Haus herum zum Dojo. Als sie an der Veranda vorbeikam stoppte sie mitten im Schritt. Dort auf der Terrasse saßen, aneinander gelehnt und schnarchend, ihr Vater und Saotome Senior. Akane: "He, Daddy, wach auf!" Keine Reaktion. Akane: "DAD!" Soun schlug die Hände an die Schläfen und stöhnte. "Owwww ... Akane. Willst du mich umbringen? Schrei doch nicht so." Akane: (ungeduldig)"Was machst du hier? Hast du wieder deinen Schlüssel vergessen oder warum schläfst du nicht in deinem Bett? Was sollen denn die Nachbarn denken?" Soun rutschte in eine bequemere Position und lehnte sich wieder an seinen alten Sparringspartner. "Natürlich habe ich an den Schlüssel gedacht. Aber wenn ihr die Haustür versteckt während ich weg bin, wie soll ich dann reinkommen?" Er schloß die Augen und winkte seine Tochter weg. "Jetzt sein ein liebes Mädchen und laß mich schlafen. Daddy geht es nicht so gut." Akane rümpfte die Nase und ging ins Haus in die Küche. Dort war Kasumi schon fleißig am arbeiten, und ihre andere Schwester saß müde am Küchentisch und hielt sich krampfhaft an einer Tasse Kaffee fest. Kasumi: "Ohayo Imutochan, wie war deine Runde?" Akane: "Wie üblich." Sie ging zum Kühlschrank, holte eine angebrochene Packung Fruchtsaft heraus und kippte das kühle Naß hinunter. Kasumi: "Akane, bitte. Wozu haben wir Gläser? ... Ich glaube ich schaue mal nach wie es Vater geht." Sie verließ das Zimmer. Akane goß sich den Rest des O-Saftes in eine Tasse, warf die leere Packung weg und setzte sich zu Nabiki an den Tisch. Akane: (leicht sarkastisch)"Gut siehst du heute aus. Wie das blühende Leben." Nabiki hob den Kopf und schielte ihre Schwester an. "Als wenn du mehr Schlaf bekommen hättest." Akane trank einen Schluck und drehte die Tasse unschlüssig in den Händen. "Nein, wahrscheinlich nicht. Ich glaube ich hatte diese Nacht weniger Ruhe als du." Die mittlere Tendo-Schwester leerte ihren Kaffee und versteckte sich hinter dem Börsenteil der Zeitung. Akane: (nachdenklich)"Weißt du, ich habe nachgedacht. Über Jungs im Allgemeinen. Und über das was Ranma gestern gesagt hat...." Nabiki schielte über den Rand der Zeitung hinweg. Akane: "Glaubst du ... glaubst du, er hat das ernst gemeint? (leise) Das er mich liebt?" Nabiki faltete den Nippon-Index zusammen und sah sie mißtrauisch an. "Okay, wer bist du und was hast du mit meiner Schwester gemacht?" Akane: "Nabiki! Ich meine das ernst." Nabiki: (skeptisch)"Und was ist aus der 'Ich-hasse-alle-Jungs'-Akane geworden?" Akane fingerte nervös an ihrer Tasse herum und vermied es Nabiki anzusehen. "Ich weiß nicht. Ich glaube immer noch das Jungs Perverse sind, aber ... vielleicht gibt es Ausnahmen?" Nabiki griff Akanes Hand und sah ihr ernst in die Augen. "Du weißt in welche Gefahr du dich begibst? Dieses idiotische Saotome-Tendo-Versprechen hängt noch immer wie eine Guillotine über unseren Köpfen. Wenn du irgendwelche Hinweise gibst das du Ranma magst, egal ob wahr oder nicht, dann bist du schneller mit ihm verheiratet als ich Geld aus Kuno-chan pressen kann." Sie warf einen ärgerlichen Blick in die Richtung, in der sich das Gästezimmer befand. "Vor allem nachdem, was der Trottel gestern Nacht von sich gegeben hat." Akane nickte langsam. Nachdenklich zog sie mit ihrem Finger das Muster der Tischdecke nach. Beide Schwestern schwiegen eine Weile. Akane: "Was hältst du von ihm?" Nabiki: "Wem?" Akane: "Ranma." Nabiki: "Willst du eine ehrliche Antwort?" Akane nickte. Nabiki: "Vom Aussehen wirst du lange suchen müssen bis du was besseres findest. Ranma gehört definitiv zu der Gruppe 'Traumtyp'. Auf der anderen Seite ist er arrogant und unüberlegt. Er nimmt das Leben zu leicht und wird es wahrscheinlich nie zu etwas bringen. Nicht das er dumm ist, im Gegenteil, manchmal glaube ich das mehr in ihm steckt als er zeigt. Aber er ist so naiv und unwissend, da macht das keinen Unterschied. Wenn du einen guten Rat willst, laß die Finger von ihm. Nimm statt dessen Jeremy." Der letzte Teil der Antwort überraschte Akane. "Wie kommst du denn jetzt darauf?" Nabiki: "Du wirst nicht drum herum kommen später einen Saotome zu heiraten. Und von zwei Übeln wählt man immer das Kleinere. Bei Jeremy besteht nämlich die Chance das er irgendwann wieder dorthin verschwindet wo er hergekommen ist." Akane: (ärgerlich)"Wer sagt das 'ich' einen Saotome heiraten muß? Du steckst genauso in der Sache drin." Nabiki stand auf und ging zur Tür, drehte sich aber noch mal um. "Tut mir leid, Imutochan, aber wenn ich einmal heirate wird es ein 'reicher' Mann sein. Und im Moment fällt nur Kuno-chan in diese Kategorie." Dann verließ sie den Raum und ließ eine halb verwirrte, halb ärgerliche Akane zurück. Ranma saß im Dojo, in seiner Meditationsposition, und dachte nach. Wenn es stimmte, was Jeremy erzählt hatte und er verkündet hatte, das er Akane liebte, dann war er in Schwierigkeiten. Nicht das es schlimm war das er das gesagt hatte, das Problem war das sein Vater es mitgehört hatte. Und so wie der alte Idiot mit Soun auf der Veranda rumgehangen war, hatten beide das Ereignis schon reichlich begossen. Ranma fühlte sich gar nicht gut. Seine Gedanken wurde unterbrochen als jemand ins Dojo kam. Er spürte wie das Objekt seiner Überlegungen sich näherte und neben ihn setzte. Akane: "Ranma? Kann ich dich einen Moment sprechen?" Ranma: (unhöflich)"Jetzt nicht." Akane: "Aber-" Ranma öffnete die Augen und sah sie genervt an. "Ich sagte: Jetzt nicht. Siehst du nicht das ich am nachdenken bin?" Akane war wie vor den Kopf geschlagen von der ruppigen Antwort, ließ sich aber nicht so leicht entmutigen. "Bitte Ranma, es ist wirklich wichtig für mich." Ranma: "Verdammt, Akane. Meine Probleme sind auch wichtig, würdest du mich also BITTE in Ruhe lassen?" Ärger stieg in ihr auf, aber Akane zwang ihn zurück. Sie wollte erst ihre Frage loswerden. "Es geht um das was du gesagt hast, das du mich liebst, und das-" Innerlich verdrehte Ranma die Augen. Er hatte gewußt das ihm der Satz Schwierigkeiten bereiten würde. Mit einem Satz sprang er auf die Beine und unterbrach so Akane. "Hör zu, was ich gesagt habe tut mir leid, und ich werde das Mißverständnis mit deinem und meinem Vater klären. Du brauchst dich nicht aufzuregen, du wirst nicht mit mir verlobt." Akane war geschockt. "Mi- Mißverständnis?" Ranma: "Was dachtest du denn? Ich war sturzbetrunken. Wahrscheinlich hätte ich sogar einer 300 Jahre alten Mumie erzählt das ich sie liebe." [In diesem Augenblick, im fernen China, mußte Cologne heftig niesen.] Akane: "U-und ich dachte..." Ranma sah einen enttäuschten Ausdruck in Akanes Gesicht. Kurz wunderte er sich darüber, sie hätte doch eigentlich erleichtert sein sollen. Dann machte sich sein altes Talent wieder bemerkbar: Die eigenen Gefühle ignorieren und das Unpassenste sagen. Ranma: "Du dachtest was? Das ich dich lieben würde? Was gibt dir denn die Idee? Als wenn ich jemanden wie dich lieben könnte. Ich meine, schau dich doch mal an, wie du schon aussiehst. Du bist flach wie ein Brett, hast einen fetten Hintern, Speckrollen in der Tailie, einen Sexappeal von minus Achzig-" ~Kapowie~ Akanes Faust traf, und sie traf hart auf Ranmas Gesicht. Dieser wurde quer durchs Dojo geschleudert. "ALS WENN DU DAS BEURTEILEN KANNST." Ranma stand wieder auf und sah hochnäsig zu dem wütenden Mädchen. "Und ob ich das kann. Ich sehe jeden Morgen meine und Jeremys weibliche Seite, und mann was sind wir heiße Schnitten." Er zog sein Augenlid herunter und streckte die Zunge raus. Akane: "BAKA HENTAI!" Ranma: "MACHO CHICK!" Den Rest kann man sich denken. Kurze Zeit später war wieder ein F.U.M.A. unterwegs. (Anm.d.Autors: F.U.M.A.: Flying Unidentified Martial Artist) Akane sah schwer atmend durch das Loch in der Dojodecke. Dann beruhigte sie sich wieder, und je mehr die Wut verflog desto größer wurde die Enttäuschung. Sie straffte sich und wischte verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel. Ranma derweil befand sich wieder auf dem Boden der Tatsachen. Er war mit dem Kopf voran auf einem Betonpfosten gelandet. So stand er jetzt immer noch, kopfüber, Arme verschränkt, Beine angewinkelt, und überlegte was er schon wieder falsch gemacht hatte. Nabiki ging grade die Treppe hinunter als ihr Akane entgegen kam. Als ihr eine 'sehr ärgerlich aussehende' Akane mit einem Eimer Wasser entgegen kam. Nabiki: "Und, hatte ich recht mit Ranma?" Akane stapfte mit einem "Klappe halten" an ihrer Schwester vorbei und betrat ohne zu klopfen das Gästezimmer. Akane: (forsch)"Jeremy? Ich muß mit dir reden." Jeremy saß mit dem Rücken zur Tür auf dem Futon und las in einem dicken Buch. Noch bevor er Akane den Kopf zuwenden konnte traf ihn ein Schwall kaltes Wasser, und er spürte wie sein Körper in die andere Form gepreßt wurde. Jeremy-chan wischte sich durchs Gesicht und sah Akane fragend an. "Wofür war denn das?" Akane stellte den Eimer zur Seite. "Tut mir leid, aber im Moment kann ich keine Jungs mehr sehen." Ihrem Tonfall nach tat es ihr absolut nicht leid. Jeremy-chan klappte das Buch zu. Sie wandte sich Akane zu und rutschte in eine bequeme Position. "Wie kann ich dir helfen?" Akane ließ sich Jeremy-chan gegenüber auf den Boden nieder und warf einen fragenden Blick auf das Buch. "Wozu ließt du im Telefonbuch?" Jeremy-chan: "Ich suche jemanden. Aber wieso kommen wir nicht zum Thema?" Akane nickte. "Wie denkst du über die Vereinigung der Schulen des Musabetsu Kakuto Ryu?" Jeremy-chan: "Arrangierte Verlobungen sind etwas aus der Mode gekommen. Ich möchte wissen was Genma und dein Vater geraucht haben als sie das ausgeheckt haben." Akane: "Nein, nicht so. Ich meine ob du im Ernstfall die Sache durchziehen würdest? Dich mit einer von uns zu verloben? Schließlich trägst du auch den Namen Saotome." Sie hatte die Worte neutral hervorgebracht, doch innerlich hatte sie Angst. Aber ihre Befürchtungen waren grundlos. Jeremy-chan sah sie mit aufgerissenen Augen an, dann lachte sie lauthals. "Du weißt das ich nicht wirklich ein Saotome bin. Ich komme nicht einmal aus dieser Welt. Irgendwann wird der Tag kommen, da werde ich wieder nach Hause gehen. Abgesehen davon, was fragst du das mich und nicht Ranma?" Akanes Gesichtsausdruck verdüsterte sich drastisch. "Ich will diesen Namen nicht hören. Er ist ein egoistischer Idiot. Ich hasse ihn!" Jeremy-chan: "Laß mich raten: Du hast ihn das Gleiche gefragt wie mich, er hat alles abgestritten, hat deine Figur beleidigt und damit geprotzt wie hübsch seine Jusenkyo-Form dagegen ist. Stimmt das?" Akane: (mißtrauisch)"Hast du gelauscht?" Jeremy-chan: "Nein, aber ich kenne Ranma. Und ich kann dir versichern, er meint es nicht so." Akane: (nicht überzeugt)"Er schien mir ziemlich ernst damit gewesen zu sein." Jeremy-chan stand auf und nahm Akane bei der Hand. "Komm mit." Sie zog sie aus dem Zimmer auf den Flur, zur Garderobe. "Hier, schau dich an. Und dann sag mir ob du häßlich bist." Akane sah auf ihre Reflexion im Spiegel. Jeremy-chan: "Du bist eines der hübschesten Mädchen das ich kenne. Und das meine ich ernst. Es ist- (stockt kurz und schaut verlegen) Darf ich mich wieder zurückverwandeln? Ich komme mir blöd vor wenn ich dir als Mädchen Komplimente mache." Akane sah sie verwirrt an. "Huh? Wieso zurück?" Dann erst fiel ihr ein das Jeremy-chan ja in Wirklichkeit ein Junge war. Sie schlug sich mental vor die Stirn, wie sie so etwas nur vergessen konnte. Dann merkte sie das Jeremy-chan noch immer auf eine Antwort wartete. "Achso, ja. Natürlich." ~Twipp~ ~Platsch~ Jeremy: "Nimm zum Beispiel die ganzen Jungs die dich jeden Morgen angegriffen haben. Glaubst du die hätten sich so viel Mühe gegeben wenn du es nicht wert gewesen wärst?" Akane wandte sich ärgerlich vom Spiegel ab und sah Jeremy an. "Du mußt mich nicht trösten, ich weiß selber das ich nicht häßlich bin. Das zeigt nur das dieser Baka Hentai keinen Geschmack hat. Es ist nur ..." Sie stoppte, seufzte und ließ die Arme hängen. "Ich werde einfach nicht schlau aus ihm. Einerseits macht er einen netten Eindruck, im nächsten Moment tut er so als ob ihn das alles nichts angeht. Zuerst sagt er das er mich liebt, und nun so etwas. Ich verstehe euch Jungs einfach nicht." Jeremy schmunzelte. Er hatte die Frauen auch nie verstanden, und daran hatte selbst sein Fluch nichts geändert. Er sah Akane an. "Egal was Ranma gesagt hat, ich weiß das er dich sehr gerne hat. Er kann es nur nicht zugeben, und sein Vater hat ihm irgendwann mal eingeredet das Gefühle ein Zeichen von Schwäche sind. Aber glaub mir, wenn es darauf ankommt, Ranma würde mit bloßen Händen gegen einen Gott kämpfen um dich zu retten." [Saffron saß grade zu Tisch als er ein gewaltiges Kribbeln in seiner Nase aufsteigen spürte. Nur mit äußerster Willensanstrengung unterdrückte er es.] Akane: (unsicher)"Glaubst du wirklich?" Jeremy: (überzeugt)"Ich glaube es nicht nur, ich 'weiß' es." [Der Phönixmensch nieste so stark das er 'aus Versehen' die Zimmereinrichtung in Asche verwandelte.] Akane nickte langsam und biß sich auf die Lippen. "Ich glaube ich muß noch mal darüber nachdenken." Sie wandte sich um und wollte gehen, aber Jeremy hielt sie zurück. "Warte, eine Frage hab ich noch." Akane blieb stehen und sah ihn an. "Ich bin doch auch ein Junge. Also warum redest du mit mir überhaupt über solche Dinge?" Akane: (schulterzucken)"Keine Ahnung. Vielleicht wegen dem was du grade gesagt hast. Irgendwie findest du genau die passenden Worte. Vielleicht auch weil Nabiki gesagt hat das du die bessere Wahl wärst." Auf Jeremys Stirn entstand eine steile Falte. Wenn er etwas überhaupt nicht brauchen konnte, dann war es das er Ranma Konkurrenz machte. Kopfschüttelnd sah er Akane an. "Akane, du bist eines der nettesten Mädchen die ich kenne, aber dafür bin ich wirklich der Falsche. Ich habe schon eine Freundin die bei mir zu Hause auf mich wartet, und ich liebe sie." Er legte Akane die Hand auf die Schulter und lächelte aufmunternd. "Und wenn Ranma das nächste Mal seinen Fuß wieder in den Mund steckt, ignoriere ihn." Sein Gesichtsausdruck wurde grimmig. "Und jetzt knöpfe ich mir Nabiki vor. was hat die sich dabei gedacht, mich als die bessere Wahl darzustellen?" Jetzt war es an Akane zu schmunzeln. "Irgendwie hat sie ja recht. Du bist nett, überlegt, und nicht so unsensibel wie die anderen." Sie wehrte ab als Jeremy sie anstarrte. "Nein, ich weiß, du hast schon eine Freundin. In der Art will ich nichts von dir, ehrlich gesagt bin ich froh das du es genauso siehst. Aber du hast..." Sie suchte nach den passenden Worten. " ... etwas von einem großen Bruder oder so. Frag mich nicht wie ich darauf komme, ich hab einfach das Gefühl das ich dir trauen kann." Sie lächelte verschmitzt. "Ich glaube, deswegen mag dich Nabiki auch." Jeremy lachte humorlos. "Nabiki? Mich mögen? HA! Eher fängt Vegeta an Orchideen zu züchten." Akane verstand zwar nicht was er damit sagen wollte, aber sie wußte trotzdem was er meinte. Sie grinste. "Du hast recht, das einzige was Oneechan mag ist Geld." Sie wurde wieder ernst. "Aber immerhin respektiert sie dich, und das können nicht viele von sich behaupten." Jeremy: "'Respektieren' tu ich sie auch, aber das ist alles. Und vertrauen tu ich ihr nicht weiter als ich pinkeln kann ... als Mädchen." Fast gegen ihren Willen mußte Akane lachen. "Und das könnte schon zuviel sein. Aber du hast recht, ich werde Ranma noch eine Chance geben sich zu entschuldigen." Sie winkte ihm zu und ging dann die Treppe runter. Jeremy sah ihr nach und überlegte. Die Gelegenheit kam schneller als er dachte, als er eine Stimme hinter sich hörte. "Und wer ist Vegeta? Hört sich nach Gemüse an." Er drehte sich zu Nabiki um. "Eine Zeichentrickfigur. Du wirst ihn nicht kennen." Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. "Wieviel hast du gehört?" Nabiki verschränkte die Arme und sah ihn kühl an. "Alles. Und ich bekomme den Eindruck das du mit Dad und Onkel Saotome gemeinsame Sache machst, so wie du versuchst meine Schwester mit Ranma zu verkuppeln." Jeremy: "Ich halte von der Idee genauso wenig wie du. Aber wenn Ranma und Akane sich von alleine ineinander verlieben sollten, dann werde ich nicht zulassen das du sie wieder auseinander bringst." Nabiki faßte sich theatralisch ans Herz und äffte Jeremy nach. "Akane, Ranma liebt dich. Er würde einen Gott töten um dich zu retten." Ihre Stimme triefte vor Hohn. "Weißt du eigentlich wie bescheuert sich das anhört? Wahre Liebe, lächerlich." Jeremy ignorierte ihren sarkastischen Ton. "So lächerlich ist das gar nicht. Aber ich kann ja nicht verlangen das ausgerechnet 'du' etwas von Gefühlen verstehst. Im Gegensatz zu dir glaub ich daran, das es Menschen gibt die vom Schicksal füreinander bestimmt sind." Nabiki: "Schicksal mich am Arsch. Hör zu Saotome, und hör gut zu, denn ich sage es nur einmal. Ob du es glaubst oder nicht, aber ich 'habe' Gefühle, und zwar für meine Familie. Ich sorge mich um sie und ich will das sie glücklich sind. Und wenn Akane diesen lausigen Taugenichts heiraten sollte, dann wird sie es mit Sicherheit bereuen. Was kann man von so einem wie Ranma denn erwarten? Der bringt es doch höchstens zum Leiter eines Dojo, bestenfalls als Schauspieler in Kungfu-Filmen, aber wahrscheinlicher ist das er in der Gosse endet. Und dieses 'Schicksal' will ich meiner kleinen Schwester ersparen." Jeremy: "Okay, vielleicht hast du recht. Aber vielleicht auch nicht. Keiner kann in die Zukunft sehen. Aber selbst wenn, dann ist das noch kein Grund die Zwei auseinander zu bringen. Jeder muß seine eigenen Erfahrungen im Leben machen. Und es ist erst 'recht' kein Grund Akane mit 'mir' zu verkuppeln. Was denkst du dir eigentlich?" Nabiki nahm es mit Gelassenheit, das Jeremy immer lauter geworden war. Das machte es nur leichter für sie. "Wie ich schon zu Imutochan gesagt habe, du bist das kleinere von zwei Übeln. Außerdem wirst du sicherlich irgendwann in deine Welt zurückkehren, und dann sind wir dich los. Und jetzt wirst du aufhören Amor zu spielen, sonst ..." Sie ließ die Drohung hängen. Jeremy würde sicher anbeißen. Er tat es tatsächlich. "Sonst was?" Nabiki näherte sich ihm, verengte ihre Augen zu Schlitzen und senkte ihre Stimme. "Sonst wird es Daddy sicher freuen, wenn er erfährt das 'du' dich Bereit erklärt hast, dich mit Akane zu verloben." Jeremy riß die Augen auf und wich einen Schritt zurück. Augenblicklich schaltete sein Hirn auf Alarmstufe Rot. Nabiki sah ihn an wie die Katze den Kanarienvogel. Es war für sie eine Win/Win-Situation. Die einfache Möglichkeit war das Jeremy aufgab Akane und Ranma irgendwie näher zubringen. Die andere, fast noch bessere, Möglichkeit war das er sich querstellte. In dem Fall würde Nabiki dafür sorgen das er mit Akane verlobt werden würde. Dann würde nicht nur Akane ihn hassen, sondern Ranma ebenfalls, wo sich letzterer scheinbar tatsächlich in die jüngste Tendo verliebt hatte. Und wenn die restlichen Saotomes dann später abgezogen waren, dann würde Nabiki Jeremy auch irgendwie loswerden. Jeremys Gedanken bewegten sich auf ganz ähnlichen Bahnen, und es gefiel ihm überhaupt nicht. "Du bluffst. Das traust du dich nicht." Nabiki: (ruft laut)"Daddy? Kannst du mal kommen?" Jeremy schwitzte. Er konnte nicht herausfinden ob Nabiki jetzt bluffte oder nicht. Und das Wagnis war viel zu groß. Krampfhaft suchte er nach einem Weg aus der Zwickmühle. Obwohl äußerlich völlig emotionslos, so grinste Nabiki innerlich von einem Ohr zum anderen und goß noch ein wenig Öl ins Feuer. "Dad, wo bleibst du denn?" Sie genoß es regelrecht Jeremy so zu sehen, sie konnte regelrecht seine Gedanken knirschen hören. Dann, plötzlich, geschah etwas das ihr überhaupt nicht gefiel. Sie sah wie ein Lächeln kurz über seine Züge huschte, dann wurde sein Gesicht ausdruckslos. Jeremy: "Gut, ich bin einverstanden." Nabiki stutzte und fing an nach dem Fehler in ihrem Plan zu suchen, als Jeremy sich vorbeugte und ihn ihr ins Ohr flüsterte. "Weißt du, Akane ist nicht die einzige freie Tendo." Nabiki: (geschockt)"Das wagst du nicht." Jeremy: "Finde es heraus." Nabiki: "Ich werde dir dein Leben zur Hölle machen." Jeremy: "Das kann ich mit dir auch." Nabiki mochte es gar nicht, plötzlich in der gleichen Falle zu sitzen die sie eben noch Jeremy zugedacht hatte. Sie sah ihn scharf an, aber sie konnte nicht erkennen ob er es ernst meinte oder nicht. Soun schaute um die Ecke, müde und mit dunklen Augenringen von der letzten Nacht. "Was ist los? Schrei doch nicht so." Nabiki sah von ihrem Vater zu Jeremy und zurück. Sie mußte sich entscheiden, jetzt. Sollte sie das Risiko eingehen oder nicht? Nabiki: (zu Soun)"Jeremy hat .... Er hat bemerkt das wir keine Soja-Sauce mehr im Kühlschrank haben. Kannst du Kasumi sagen das sie wieder welche einkaufen soll?" Soun nickte müde und schlurfte wieder davon. Nabiki funkelte Jeremy wütend an. Dann warf sie ihren Kopf in den Nacken und ging zurück in ihr Zimmer. In der Tür drehte sie sich noch mal um. Nabiki: "Hättest du es wirklich gemacht?" Jeremy: "Natürlich nicht, wofür hältst du mich. ... Hättest 'du' mich wirklich mit Akane verlobt?" Nabiki: "Ja." ############################################################################# Es war die Zeit kurz vor Mittag. Vom guten Duft aus der Küche angelockt verließ Ranma seinen Zufluchtsort, den Baum in der hinteren Ecke des Gartens, in dem er den Vormittag grübelnd verbracht hatte. Als er in den Hauptraum kam waren bereits alle versammelt, einschließlich der beiden Väter. Soun schien noch etwas unter seinem Durchhänger zu leiden und schaute etwas trübe aus der Wäsche, aber Genma war wieder ganz der alte und sabberte in Erwartung des Essens fast schon auf den Tisch. Ranma rümpfte die Nase. Dann beäugte er vorsichtig Akane, aber von dort schien keine Gefahr mehr auszugehen. Erleichtert wollte er sich auf seinen Platz setzen, aber sein Vater hielt ihn zurück. Genma: "Nicht hier, Sohn. Du sitzt neben deiner Verlobten wie es sich gehört." Zwei Augenpaare blickten zuerst ihn, dann sich gegenseitig verachtend an. Ranma: "Ich bin mit niemanden verlobt." Genma stand auf und versuchte seinen Sohn zu Akane zu schieben. "Keine Widerrede. Du hast deine Wahl getroffen als du gesagt hast das du Gefühle für sie hast. Also tu deine Pflicht und setz dich." Er schob noch weiter, aber Ranma stemmte sich dagegen. Ranma: "Wenn du glaubst ich würde mich freiwillig neben so eine Lustwüste setzen, dann bist du noch nicht ganz nüchtern." Besagte 'Lustwüste' setzte eine Spezialtechnik des Tendo Ryu ein: Den Big Bad Boot. ~Karumms~ Ranma pflückte sich von der Wand, warf Akane einen bissigen Blick zu, und wandte sich dann trotzig an Genma. "Und du glaubst das ich für so ein Schlägerweib etwas empfinden würde? Höchstens wenn ich auf Sado-Maso stehe." Akane schnappte empört nach Luft, dann spannte sie die Muskeln um das gefürchtete 'KissMyFist' einzusetzen. Jeremy berührte sie am Arm und schüttelte fast unmerklich den Kopf. Akane stoppte die Bewegung und sah ihn an. Sie glaubte fast seine Worte noch mal zu hören: 'Egal was Ranma gesagt hat, ich weiß das er dich sehr gerne hat. Er kann es nur nicht zugeben'. Sie verstand und entspannte sich wieder. Außerdem, was hätte Ranma sonst sagen sollen? Das er sie gerne hat? Das hätte die Situation nur noch verschlimmert. Inzwischen standen sich Ranma und Genma gegenüber, Nase an Nase, und versuchten sich gegenseitig umzubrüllen. Schließlich wurde es Genma zuviel und er hielt seinem Sohn den Mund zu. "Sei still, Junge, und tu was ein Mann tun muß." Ranma versuchte sich erfolglos aus dem Griff zu befreien. Genma: "Als dein Vater und Sensai 'befehle' ich dir Akane zu heiraten. Und wenn du es nicht freiwillig tust, dann muß ich die passende Einstellung eben in dich 'hineinprügeln'. Und außerdem UAAAAAAAAH!" Er ließ los und hielt sich die schmerzende Hand, in die Ranma gebissen hatte. Dieser spuckte aus um den Geschmack wieder loszuwerden. Ranma: "In Ordnung. Wenn du sagst ich soll es wie ein 'Mann' tun, dann klären wir das jetzt wie 'Männer'. Besiegst du mich heirate ich wen du willst. Besiege ich dich (Blick wird bohrend) dann wirst du dieses Thema nie wieder erwähnen, klar?" Anstelle einer Antwort stand Genma auf, zog seinen Gürtel fester und ging hinaus. Ranma folgte. Im Garten stellten beide sich in einigem Abstand voreinander hin. Ein plötzlicher Windstoß wirbelte Gras und ein paar Blätter auf, und ließ die Kleidung der Kontrahenten flattern. Ranma: "Die üblichen Regeln: Wer zuerst aufgibt oder nicht mehr aufsteht hat verloren. Kampfstil ist egal. Keine Tritte unter den Gürtel, und keine lebenden Hilfsmittel wie Ka-Ka-Ka- Diese Viecher, du weißt schon." Beide beobachteten sich noch einen Augenblick, dann sprangen sie wie auf Kommando aufeinander zu. Die anwesenden Zuschauer staunten, als Vater und Sohn praktisch in der Luft 'hingen', während sie Schläge und Tritte austauschten. Nabiki: "Ich hätte nicht gedacht das Onkel Saotome es uns so leicht macht. Ranma ist doch eindeutig überlegen." Soun: "Ich bin mir nicht so sicher. Damals, als wir zusammen unter dem Meister trainierten, möge er in der Hölle schmoren, war mein Freund ein ausgezeichneter Kämpfer. Er hat bestimmt Möglichkeiten mit denen Ranma nicht rechnet." Jeremy teilte die Befürchtung. Mit Techniken wie Yamasenken und Umisenken hatte Genma noch ein Ass im Ärmel. Beide Saotomes schenkten sich nichts. Ihre Bewegungen wurden immer schneller. Oft verschwamm einer von ihnen, um im gleichen Augenblick an anderer Stelle wieder aufzutauchen. Wo sonst immer nur gewöhnliches Sparring gewesen war, da herrschte nun ein Kampf wo nur der absolute Sieg zählte. Die Auren beider Kämpfer hatten sich manifestiert. Ranma in seinem strahlenden Blau, Genma in Weiß mit einem gräulichen Unterton. Doch keiner von beiden griff auf Spezialattacken zurück. Sie benutzten nur normale Moves, wenn auch in einer unvergleichlichen Perfektion, Kraft und Geschwindigkeit. Dann, anfangs ganz langsam, später immer deutlicher werdend, geschah das Unglaubliche: Genma gewann die Oberhand. Ranma wurde zurückgedrängt. Das Gesicht des Jungen blieb angespannt-ausdruckslos, doch innerlich begann Ranma sich Sorgen zu machen. Sein Vater kämpfte mit dem Mut der Verzweiflung. Ein entsprechender Ausgang des Kampfes würde das Thema der Heirat zwar nicht beenden, wohl aber auf unbestimmte Zeit verschieben. Genma konnte es sich nicht leisten den Kampf zu verlieren. Ranma konnte es ebenso wenig, und so griff er in seine Trickkiste. In Jeremys Kopf war kaum noch Platz zum denken, während er versuchte dem Kampf zu folgen. Fassungslos registrierte er die Tatsache das Genma doch besser war als er immer gezeigt hatte. Dann fiel ihm eine plötzliche Veränderung in Ranmas Aura auf. Fast gleichzeitig stellte der Martial Artist einen Großteil seiner Angriffe ein und konzentrierte sich auf Defensive. Für einen Augenblick befürchtete Jeremy das Genma nun endgültig den Kampf für sich entschieden hatte. Dann erst bemerkte er, das Ranma eine einwärts führende Kreisbewegung beschrieb. Jeremy: Ranma indessen hoffte das seinem Vater die plötzliche Änderung seiner Taktik nicht weiter auffiel. Er wich den Schlägen aus, bewegte sich rückwärts und zog kreisförmige Bahnen. Jeremy wandte sich zu den Tendos um. "Schnell, ins Haus! Das wird hier gleich ungemütlich." Die anderen sahen ihn nur komisch an, also packte er Kasumi und Akane am Arm und schob sie zur Tür. Akane: "Hey, was fällt die ein?" Jeremy: "Protestieren kannst du später. (zu Soun und Nabiki) Rein jetzt!" Während Genma reichlich heiße Energie erzeugte, produzierte Ranmas Aura kaltes Ki. Die Spirale wurde immer enger, und als er schließlich den Mittelpunkt erreichte stieß er seine Faust in einer finalen Bewegung nach oben. Ranma: "Hiryuu Shoten Ha!" ~Wwroooooooooschhh~ Der Tornado schoß in den Himmel. Ein gewaltiges Gebilde, sicher 5m im Durchmesser und mehr als viermal so hoch. Nabiki quiekte erschrocken und war mit einem Satz in der Wohnung, Soun und Jeremy wären beinahe davon geweht worden wenn Akane sie nicht reingezogen hätte. Unter Anstrengung schlugen sie die Tür zu. Der Sturm, den die Windhose auslöste, war selbst im Haus noch zu spüren. Kasumi faßte die Situation auf ihre einzigartige Weise zusammen. Kasumi: "Gute Güte!" Nabiki/Akane: "Wollte ich auch grad' sagen." Soun brach in Tränen aus und schwankte zwischen #44 (jetzt werden die Schulen nie vereinigt) und #213 (da ist ein Wirbelsturm in meinem Garten) hin und her. Schließlich einigte er sich auf Standartheuler #7 (mein Leben ist so ungerecht). Akane hatte endlich ihre Sprache wiedergefunden. "Was zur Hölle ist das?" Jeremy: "Eine Spezialattacke. (zu Kasumi) Ich glaube es ist besser wenn du jetzt Doktor Tofu anrufst." Es dauerte fast fünf Minuten bis sich der Tornado auflöste. Als sich die anderen wieder in den Garten trauten bot sich ihnen ein Bild der Verwüstung. Rasen und Blumen existierten nicht mehr, und viele der kleineren Sträucher waren entwurzelt. Und mittendrin stand Ranma, den Arm immer noch erhoben. Seine Kleidung war leicht beschädigt, aber ansonsten war er unversehrt. Ohne ein weiteres Wort wandte er sich um und ging. Kasumi sah sich resigniert um und seufzte. "Ach ja, eigentlich hatte ich schon immer mal vor den Garten umzugestalten. Sieht so aus als wäre dies die Gelegenheit." Genma stürzte vom Himmel und schlug hart auf den Boden auf. Jeremy: "Können wir diesmal den Teich weglassen?" Kasumi: "Gute Güte, nein. Der Fischteich war das Werk meiner Mutter, Vater würde nie zulassen das wir ihn nicht wieder herrichten. Er hält alles in Ehren was mit Kimiko zu tun hatte." Der Hiryuu Shoten Ha war nicht unbemerkt geblieben. Er war weithin zu sehen gewesen und hatte zahlreichen Menschen einen Schrecken eingejagt. Die japanischen Meteorologen zerbrachen sich bereits die Köpfe darüber wie ein solches Wetterphänomen entstehen konnte. Auch zwei junge Mädchen hatten den Wirbelsturm gesehen. Sie ahnten zwar nicht um was genau es sich handelte, doch beide konnten die gewaltige Energie spüren die davon ausging. Das eine Mädchen war 15 Jahre alt und hatte langes hellblaues Haar, das ihr bis weit auf den Rücken hinabfiel. Sie hatte exotische, wenn auch etwas altmodische Kleidung, welche die Vorzüge ihrer Figur deutlich hervorhoben. Das andere Mädchen war ein Jahr älter und ähnlich gekleidet, wenn auch weit weniger aufreizend. Ihre Haare waren ebenso lang wie die ihrer Partnerin, aber von violetter Farbe, und einige Strähnen waren zu auffälligen Dots auf ihrem Kopf gebunden. Lotion: *Hast du das gesehen?* Shampoo: *Und wie. Vor allem habe ich es gespürt. Was kann auf diese Entfernung noch eine so deutliche Ausstrahlung haben?* Die blauhaarige Amazone sah nachdenklich in die Richtung, wo eben noch der Hiryuu Shoten Ha gewesen war. *Ich weiß es nicht. Aber ich werde es herausfinden. Wer immer es war, er muß stark sein.* Sie grinste zufrieden. *Vielleicht war es Ryoga?* Shampoo: *Unsinn, dafür war es viel zu stark. Und ich darf dich daran erinnern das wir nicht wegen Ryoga hier sind?* Lotion: (grummelt)*Ja ja, ich weiß. Erst müssen wir Jessica finden.* Shampoo: *Gut. Dann laß uns jetzt gehen. (deutet in Richtung Tokio) Die Krieger in der großen Stadt können uns vielleicht sagen wo wir Jessica finden.* Lotion: *Oder Ryoga.* Shampoo gab ihr den 'Blick'. Lotion: (abwehrend)*Jaja, ist ja gut.* Und so machten sich die zwei Amazonen auf den Weg nach Nerima. Doch ihre Suche war Anfangs nicht von Erfolg gekrönt. Sie konnten weder den 'großen Krieger' finden, noch fanden sie eine Spur von Jessica. Und sehr zu Lotions Enttäuschung galt für Ryoga dasselbe. Die Gründe dafür waren einfach wie simpel: Ranma hatte keinen weiteren Grund sich mit Genma zu schlagen, Jeremy blieb bis auf bei der morgendlicher Wäsche in seiner Geburtsform, und Ryoga war in Nagasaki. Doch dann änderte sich letzteres, und das Unglück nahm seinen Lauf. Fortsetzung folgt... ############################################################################# Spezial Attacken Glossar Kachuu Tenshin Amaguriken (heiße Kastanien aus dem Lagerfeuer holen-Schlag): -wird beherrscht von Ranma, Akane, Jeremy Mit hoher Geschwindigkeit wird auf einen zentralen Punkt geschlagen. Im Grunde ist das Amaguriken Training nur eine Übung um die eigene Schnelligkeit insgesamt zu erhöhen. Die Attacke ist ein daraus entstandenes Nebenprodukt. Hien Ren Kyaku (???) -wird beherrscht von Ranma, Jeremy Das gleiche Prinzip wie der Amaguriken, nur wird in diesem Fall mit dem Bein zugetreten. Bakusai Tenketsu (Bruchstellen-Technik, explosiver Finger): -wird beherrscht von Ranma, Ryoga, Jeremy Trainiert man diese Technik auf herkömmliche Weise, wird der Körper dadurch äußerst schmerzunempfindlich. Instinktiv lernt man, um die Schmerzen zu vermeiden, die Felsbrocken mit einem einzigen Fingerstoß zu zerstören. Alternativ kann man die Bruchstelle auch durch kurze Konzentration und untersuchen der Ki-Strömungen herausfinden. Der Bakusai Tenketsu wirkt weder bei Metallen, noch bei Lebewesen. Hiryuu Shoten Ha (Schlag des Himmeldrachens): -wird beherrscht von Ranma Der Gegner wird in eine einwärtsführende Spirale geleitet. Durch das heiße Ki des Kontrahenten, und dem eigenen kalten Ki, wird ein Tornado erzeugt, welcher den Gegner einfängt und nach oben in die Luft zieht. Je stärker hierbei der Gegner ist, desto größer der Wirbel und vernichtender seine Wirkung. Ki-Blasts, diverse: -Moko Takabisha (Ball des arroganten Tigers) - Ranma. Emotion Stolz -Shishi Hokodan (Brüllen des entnervten Löwen) - Ryoga. Emotion Depression -Rekka Hokan (Angriff des erzürnten Feuers) - Akane. Emotion Wut -Majin Ken (Schlag des Dämonengottes) - Jeremy. Emotion Ruhe Mit Hilfe einer Emotion wird das innere Ki konzentriert und nach außen zwischen die Handflächen geleitet. Hat der Blast die gewünschte Größe erreicht, werden die Hände nach vorne gestoßen und die Attacke abgefeuert. Je stärker das Gefühl, desto stärker der Ki-Blast. Erfahrene Kämpfer können ihre Ki-Blasts lenken, anhalten oder schweben lassen. ############################################################################# Anmerkungen des Autors: Ranma hat es also tatsächlich geschafft Akane seine Liebe zu gestehen. Wenn auch nicht ganz freiwillig, oder nüchtern. Ob diese Tatsache der Beziehung zwischen den Beiden eine neue Wendung geben wird? Die Zukunft wird es zeigen. Noch eine Anmerkung zu Ranmas Eifersucht auf Ryoga: Wir alle wissen das er auch in der ursprünglichen Serie eifersüchtig auf ihn war. Ryoga ist dort wie hier in Akane verliebt, und Akane behandelt ihn freundlich. Ranma aber sieht dies als Zeichen der Zuneigung. Und seiner Meinung nach hat Ryoga wesentlich bessere Chancen diesmal, da er nicht seinen Schweine-Fluch hat. Entsprechend drastisch ist Ranmas Reaktion. Das Akane jeden Menschen freundlich behandelt, solange er keine 'potentielle romantische Gefahr' darstellt, übersieht er natürlich. Vielleicht werden sich manche erinnern das ich die Amazonen schon seit einiger Zeit vor mir herschiebe? Unverhofft kommt oft, eigentlich waren Shampoo und Lotion für dieses Kapitel geplant, aber dann hat sich mal wieder alles anders entwickelt. Aber ich verspreche, im nächsten Kapitel ist es dann soweit. Dann werden unsere Helden sich mit den Chinesinnen auseinandersetzen müssen, magische Talismane werden für Chaos sorgen, Lotion wird versuchen Ryoga zu heiraten, Shampoo wird einen Verlobten bekommen, und Soun Tendo erhält einen Heiratsantrag von einem gutaussehenden rothaarigen Mädchen. Wie das alles passieren kann? Ihr erfahrt es in "Der Einsteiger: Doppeltes Lottchen auf Amazonen-Art". Ich möchte mich bei allen Lesern bedanken, die mir Kommentare oder Mails geschrieben haben, und die so geduldig auf meine Fortsetzungen warten. Es waren einige, und ich konnte mir leider nicht alle Namen merken. Ein dickes knuddelz an euch alle^^ Persönlich bedanken möchte ich mich jedoch bei Tachyoon, NguyenTranLoc, FirefoXXL und Z3US, die mir geholfen haben dieses Kapitel fertig zu stellen. Ein kluger Mensch hat mal gesagt, ein Autor ist nur so gut wie seine Pre-Reader. Wer immer das war, er hat recht. Mögt ihr die Story? Liebt ihr die Story? Haßt ihr die Story? Haßt ihr mich? Laßt es mich wissen. Sinnvolle Kritik, Kommentare und Hinweise werden dankend angenommen. Nicht sinnvolle Kritik, Beleidigungen und dummes Gerede wird ignoriert. Über Todesdrohungen wird gelacht. Briefbomben werden für langweilige Momente aufgehoben. Schreibt an Mark_Soul@gmx.de oder in die Comments-Box. Bis dann. Kapitel 11: Doppeltes Lottchen auf Amazonen-Art ----------------------------------------------- Ryoga hatte die letzten Tage erfolglos versucht zurück nach Nerima zu kommen. Irgendwie hatte er wieder den Weg verloren. In einem Augenblick war er noch bei den Tendos gewesen, im nächsten war er irgendwo anders. Ärgerlich hantierte er mit einer Straßenkarte von Moskau und verfluchte seinen Orientierungssinn. Er war so mit der Karte beschäftigt, das er das Schild völlig übersah. 'Willkommen in Nerima' Schließlich hatte er genug, knüllte die Karte zusammen und warf sie weg. Er sah sich um als er weiterwanderte. Ryoga bog links um die Ecke und hätte auf diesem Weg Nerima wieder verlassen, wenn er nicht zufällig mit jemanden zusammengestoßen wäre. Lotion hatte das Gefühl gegen eine Wand gelaufen zu sein. Dann sah sie das die Wand eine Person war, noch dazu eine ganz besondere. "Aiya, Lotion haben Airen gefunden." "Der Einsteiger" eine Ranma 1/2 FanFiction von Mark Soul Legaler Hinweis oder Disclaimer: Was geb ich mir eigentlich jedesmal Mühe mit einem Disclaimer? Ihr lest ihn ja sowieso nicht. Aber ich muß es machen, sie zwingen mich. Wenn ich es nicht tue, dann muß ich Akanes Essen essen. Dieser Horror, diese grauenvollen Schmerzen .... Oh, hi Akane. Schönes Wetter heute, was? ... Akane nimm das wieder weg. Laß es bleiben, hörst du. Nein, Akane nicht, aaAAAH! ~Whamm~ "Japanische Sprache" *Chinesische Sprache* 'Betonte Worte' ~Geräusche~ {Panda-zeichen} Sollte ein normalerweise männlicher Charakter mit Nyanniichuan Fluch in seiner Jusenkyo-Form dargestellt werden, wird an seinem Namen der Suffix '-chan' angehängt. Kapitel 11: Doppeltes Lottchen auf Amazonen-Art Ryoga überlegte woher er das blauhaarige Mädchen kannte, dann erkannte er sie an der Stimme. "Lotion? Was machst du denn hier? Das würde ja bedeuten ... (zu sich selbst) Mist, ich bin schon wieder in China gelandet." Erst dann fiel ihm ein was Lotion immer von ihm gewollt hatte, und so wie sie jetzt auf ihn zukam wollte sie noch immer dasselbe. "Ehehe ... Tut mir leid, aber mir ist grade eingefallen das ich noch einen wichtigen Termin habe. Bis später." Mit diesen Worten ergriff er die Flucht. Ryoga rannte zurück in die Richtung aus der er gekommen war, wieder um die Ecke und prallte gegen Shampoo. Diese fand sich plötzlich auf dem Boden wieder, während der verlorene Junge sich aus dem Staub machte. Lotion hatte nur ihren 'Hätte-ich-gerne'-Ehemann im Auge und übersah ihre Kollegin. ~Stolper~ ~Bauz~ Jetzt lagen zwei Amazonen auf dem Gehweg. Lotion wollte sofort wieder die Verfolgung aufnehmen, aber Shampoo war zuerst wieder auf den Beinen und versperrte ihr den Weg. *Laß ihn. Du hast Wichtigeres zu tun.* Lotion: *Aber-* Shampoo: *Kein Aber! Zuerst Jessica. (verächtlich) Du solltest dich schämen. Du benimmst dich wie eine läufige Hündin anstatt wie eine stolze Amazone.* Lotion: *[nicht übersetzbare chinesische Schimpfwörter]* Shampoo: *Das hat nichts damit zu tun. Erst erledigst du deine Aufgabe.* Lotion: (beleidigt)*Wir hatten eine Abmachung. Du hast versprochen mir zu helfen Ryoga einzufangen.* Shampoo: *Ja. 'Nachdem' du dich um Jessica gekümmert hast.* Lotion: *Wer weiß wann wir die finden. Bis dahin ist Ryoga über alle Berge.* Zuerst wollte Shampoo die Diskussion mit einem Machtwort beenden, dann seufzte sie innerlich. Sie wußte das Lotion die nächsten Tage ständig nörgeln würde, wenn sie Ryoga entwischen ließen. Und Lotion hatte viel Talent darin Leute zu nerven. Shampoo: *~seufz~ Also gut. Ich werde dir bei Ryoga helfen. (unterbricht als Lotion losjubeln will) Das heißt nicht das du jetzt hinter ihm her darfst. 'Deine' Aufgabe ist immer noch Jessica. 'Ich' werde ihn für dich im Auge behalten.* Für einen Augenblick war Lotion zwischen Freude und Protest hin und her gerissen. Dann erkannte sie das sie kein besseres Angebot bekommen würde. *Also gut. Ich werde nach Jessica suchen.* Sie nahm ein Medaillon aus Sub-space und hängte es Shampoo um. Dann sah sie sie warnend an. *Aber vergiß nicht: Ich will dabei sein wenn du ihn besiegst. Den Kuß gebe 'ich' ihm.* Shampoo nickte und ergriff Lotions Hand. Und Lucia's Amulett begann zu glühen. (Anm.d.Autors: Es ist lange her, aber dieser Plot nahm seinen Anfang am Ende von Kapitel 7, und der letzte Absatz von Kapitel 8 gehört auch dazu.) ############################################################################# Jeremy hatte eine lange Liste mit Namen und Adressen in der Hand. Die Personen auf dem Zettel hatten absolut nichts miteinander gemeinsam, bis auf eines: Sie alle hießen Nodoka mit Vornamen und wohnten in Nerima. Jetzt strich er den letzten Namen durch, knüllte das Papier zusammen und seufzte. Er seufzte noch mal und machte sich auf den Weg in Richtung Zuhause. Er war so in Gedanken versunken das er beinahe die Gestalt übersehen hätte, die neben der Straße von Hausdach zu Hausdach sprang, nur stehen blieb um sich aufmerksam umzusehen, und dann weiterhüpfte. Jeremy schirmte die Augen gegen die Sonne ab und sah genauer hin. Er kannte das Mädchen, und sie kannte ihn, wenn auch nicht in seiner jetzigen Form. Er sah der Amazone noch nach bis sie außer Sichtweite war, dann drehte er sich um und rannte nach Hause. Einigermaßen außer Atem und ein paar Minuten später kam er an. Er machte sich nicht die Mühe sich die Schuhe auszuziehen und stürmte sofort ins Wohnzimmer, wo er Ranma fand. Jeremy: "Ranma, wir haben ein Problem. Da draußen läuft eine-" Ranma: (unterbricht)"-Amazone herum. Ich weiß schon." Jeremy sah ihn fragend an. Wortlos deutete Ranma mit dem Daumen nach draußen in den Garten. Jeremy folgte der Geste, schüttelte ungläubig den Kopf und sah noch mal genauer hin. Ranma: "Das geht jetzt schon fast eine Viertelstunde so. Kannst du mir verraten wer sie ist, und was sie von Ryoga will?" Draußen im Garten jagte Lotion hinter einem nicht sehr glücklich aussehenden Ryoga her. Die Chinesin war tomatenrot im Gesicht, teils aus Wut, teils wegen der Anstrengung. Ryoga sah auch nicht mehr ganz fit aus. Kasumi: (seufzt)"Dabei haben wir uns solche Mühe gegeben den Garten wieder herzurichten. Nabiki wird es nicht gefallen wenn wir wieder neue Setzlinge kaufen müssen." Akane: "Oneechan, das ist jetzt unsere geringste Sorge. Erstmal müssen wir Ryoga-kun helfen und diese Wilde loswerden. (zu Jeremy) Kennst du sie? Wer ist das?" Jeremy: "Das ist Lo-Xion, oder Lotion, eine Amazone. Ich habe sie kennengelernt als ich für eine Weile in ihrem Dorf gelebt habe. Damals hat sie sich in den Kopf gesetzt, das sie Ryoga heiraten will, und wie es aussieht hat sich daran nichts geändert." Ranma sah nach draußen, wo Lotion verzweifelt versuchte Ryoga mit einem Bonbori K.O. zu schlagen. "Aber müßte dazu Ryoga nicht 'sie' besiegen anstatt umgekehrt?" Jeremy: "Das ist das eine Gesetz. Es geht aber auch das sie ihn zum Kampf fordert. Und wenn sie ihn besiegt, hat sie ihn 'gewonnen', und er muß sie heiraten." Akane: "Das gibt ihr noch lange nicht das Recht in unserem Garten zu kämpfen. Das ist Hausfriedensbruch. Ich werde sie rausschmeißen." Sie wollte rausgehen, aber Ranma hielt sie zurück. "Kommt nicht in Frage. Wenn du sie besiegst wird sie dich umbringen." Akane: "Das werden wir ja sehen." Jeremy: "Ranma hat recht. Diese Amazonen haben ein paar sehr seltsame Gesetze. Laß mich das besser machen." Ohne Fragen oder Proteste abzuwarten verschwand er in der Küche. Augenblicke später kam er als Mädchen wieder heraus. "Ich werde sie ablenken. Ihr holt derweil Ryoga rein und versteckt ihn." Dann ging sie nach draußen. Lotion hielt mitten im Angriff inne, als sie ein bekanntes Gesicht sah. Jeremy-chan kam lächelnd auf sie zu und stellte sich zwischen sie und Ryoga. Jeremy-chan: (lächelt)*Hallo Lo-Xion. Was für ein Zufall dich hier zu treffen. Die Welt ist doch ein Dorf.* Lotion: (zähneknirschend)*Wie ich mir gedacht habe. Wo Ryoga ist, ist die Verräterin nicht weit. Du wirst für deine Taten büßen.* Mit einem Schrei griff sie an. Aber sie war von der langen Jagd mit ihrer 'Beute' schon erschöpft, so das Jeremy-chan der Attacke ausweichen konnte. Die Aquatranssexuelle sah das Ryoga mittlerweile in Sicherheit gebracht worden war, und zog es vor sich auf keinen Kampf einzulassen. Sie streckte der Amazone die Zunge raus, nahm Anlauf und sprang aufs Dach. Auf der anderen Seite ließ sie sich runterfallen, hüpfte durchs offene Küchenfenster und drehte den Heißwasserhahn auf. Als Lotion auf der anderen Seite des Hauses landete, konnte sie Jessica nirgendwo entdecken. Und der braunhaarige Junge, der ihr aus dem Fenster entgegen grinste, fiel ihr nicht weiter auf. Unverrichteter Dinge ließ sie ihre Bonbori im Sub-space verschwinden und sprang über die Hausdächer davon. Als Jeremy ins Wohnzimmer zurückkehrte hatte Kasumi Ryoga bereits einen Orangensaft spendiert, und Akane fragte den armen Jungen aus. Akane: "Jetzt komm erstmal wieder zu Atem. Das muß ja schlimm gewesen sein, von so einer Verrückten gejagt zu werden." Ryoga ignorierte sein Getränk und versuchte seine Gedanken passend zu ordnen, um ein Gespräch mit Akane anfangen zu können. Ryoga: "Ach, das war nicht so schlimm. Ich, äh, habe schon gefährlicheres erlebt. Ich meine, uh, was wollte ich sagen?" Akane goß sich auch ein Glas Saft ein. "Da bin ich aber froh. Ich hätte dir schon eher geholfen, aber gewisse andere Personen..." Hier warf sie Ranma einen scharfen Blick zu "...waren der Meinung das wäre zu gefährlich." Ranma verschränkte die Arme und sah demonstrativ weg. Akane: "Ich jedenfalls lasse meine Freunde das nächste Mal nicht im Stich." Ryoga schloß seine Hand so fest um das Glas O-Saft, das es knirschte. "Ha-hast du das ernst gemeint, Akane?" Akane: "Was? Das wir Freunde sind? Aber natürlich. Und Freunde sollten zusammenhalten, auch wenn es gefährlich ist." Beim letzten Teil des Satzes blitzte sie Ranma wieder an. Dieser hatte endgültig genug. "Pah! Als wenn das irgend jemand will. Wer will schon eine brutale Schlägerin mit null Sexappeal als Freundin?" Er schnaubte und stapfte nach draußen. "Ich brauche frische Luft, sonst explodiere ich noch. Wiedersehen." Akane, Ryoga und Jeremy blickten ihm verwundert nach. Kasumi lächelte nur. Jeremy: "Ich geh ihm mal hinterher. Nicht das er Dummheiten anstellt." Akane nickte als er ging, schwieg aber und trank einen Schluck Orangensaft. Ryoga blickte zwischen Akane, und der Tür wo Ranma verschwunden war, hin und her. Nach einer Weile fand er seine Sprache wieder. "Uh, Akane? Hast du nicht gehört was er gesagt hat?" Akane: (in Gedanken)"Doch, natürlich." Ryoga: "Willst du ihn gar nicht schlagen, oder soll ich das machen?" Akane: "Nein nein, nett gemeint, aber ist schon in Ordnung so." Ryoga verstand die Welt nicht mehr. "Aber- aber warum? Wenn Ranma so etwas zu dir sagt, dann kannst du das doch nicht einfach so hinnehmen." Akane schaute ihn an, dann sah sie sich im Raum um. Kasumi war mittlerweile wieder verschwunden. Sie beugte sich zu Ryoga. "Sag mal, kannst du was für dich behalten?" Ryoga nickte. "Ranma hat gesagt das er mich liebt." Sie kicherte, wurde rot und fand die Tischplatte plötzlich sehr interessant. Ryoga saß wie versteinert da, unfähig etwas zu denken. Schließlich fand er seine Sprache wieder. "U-u-und ... und wie ... wie siehst du das?" Akane zuckte mit den Schultern und untersuchte ihre Fingernägel. "Ich weiß nicht. Ab und zu kann er ganz nett sein. Ich glaube ich mag ihn auch." Spielerisch drohte sie ihm mit dem Zeigefinger. "Aber wehe du verrätst ihm das." Ryoga hatte das Gefühl in einen tiefen, tiefen Abgrund zu stürzen. Mit roboterhaften Bewegungen stand er auf, sein leerer Blick ins Nichts gerichtet. "Natürlich nicht. Ich muß jetzt weg. Vielleicht sieht man sich noch mal." Mit versteinertem Gesicht ging er davon. Akane sah ihm hinterher und wunderte sich. Kaum hatte Ryoga das Grundstück verlassen hielt er seine Gefühle nicht mehr zurück. Heiße Tränen liefen über sein Gesicht als er davon rannte, auf der Flucht vor sich selbst. ############################################################################# Irgendwo, mitten in der Nacht. Man konnte die Gestalt nur als schwarzen Schatten vor noch schwärzerem Hintergrund erkennen. Leise schlich sie durch die Gassen. Scheinbar willkürlich blieb sie stehen, und sprang drei Meter senkrecht in die Höhe. Elegant landete der Schatten auf einem Sims, öffnete das dazugehörige Fenster und huschte hindurch. Die noch unbekannte Person wollte das Fenster wieder hinter sich schließen, als ein anderer Schatten plötzlich neben ihr sichtbar wurde. Man hörte das scharfe ~Twipp~ mit dem etwas aus Sub-space gezogen wird, dann standen sich beide Gestallten lauernd gegenüber. Dann, wie auf ein Kommando, senkten beide Schatten ihre Waffen und entspannten sich. Schatten1: *Himmel noch mal, Lo-Xion. Ich hätte dich beinahe erschlagen. Was schleichst du dich so an?* Schatten2: *Das mußt du grade sagen, Xian-Pu. Wer hat denn das Klopfzeichen vergessen?* Der erste Schatten(Shampoo) ging vom Fenster weg in eine dunklere Ecke, so das man sie kaum noch sehen konnte. *Hattest du Erfolge bei deiner Suche nach der Verräterin?* Der zweite Schatten(Lotion) blieb im Licht stehen, wo man zumindest ihre Umrisse gut erkennen konnte. *Nein, keine Spur von ihr. Wie war es bei dir mit meinem zukünftigen Ehemann?* Schatten1: *Ich habe ihn eine ganze Weile verfolgt, bis er sich in einem Hintergarten verschanzt hat. Er hatte dort eine Verbündete.* Schatten2: (sauer)*Du hast ihn also verloren...* Schatten1: *Ja. Aber nun rate mal wer seine Verbündete war?* Schatten2: *Du meinst ... Jessica?* Schatten1: *Genau. Entweder wohnt sie da, oder sie kennt sich dort sehr gut aus. Als ich auf sie losgegangen bin hat sie sich in Luft aufgelöst. Absolut keine Spur von ihr.* Schatten2: *Aber jetzt haben wir eine Stelle wo wir suchen können. Ich werde mich dort mal näher umsehen.* Schatten1: *Genau das wollte ich vorschlagen. Ach, und Lo-Xion?* Schatten2: *Ja?* Schatten1: *Wenn du auf Jessica stößt und Ryoga bei ihr ist, und wenn ich erfahre das du dann auf den Jungen losgegangen bist, dann...* Wegen der Dunkelheit konnte man ihre Geste nicht sehen, aber Lotions trockenes Schlucken war deutlich zu hören. ############################################################################# Dort wo früher sein Herz saß, war nun nur noch Schmerz. Er hatte die Liebe seines Lebens gefunden, nur um zu erkennen das er zu spät gekommen war. Wieder einmal. Ryoga war in einer Stadt die er nicht kannte, aber es war ihm egal. Dieser Ort war zum Sterben so gut wie jeder andere. Er stand auf dem Geländer einer kleinen Brücke, unter ihm Wasser. Sein Spiegelbild blickte verschwommen zu ihm hinauf. Noch zögerte er den letzten Schritt zu tun, aber er war fest entschlossen. Noch ein letztes Mal ließ er all seine Begegnungen mit Akane vor seinem geistigen Auge herziehen. Dann schreckte ihn eine bekannte Stimme aus seinen Gedanken hoch. "Hey Ryoga. Du hockst da oben und machst ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. Was ist los?" Ryoga drehte sich um und sah nach unten auf den Gehweg. Dort stand Jeremy und blickte zu ihm hinauf. Ryoga: (verwundert)"Jeremy? Was machst du in Brasilien?" Jeremy sah ihn komisch an. "Du bist in Nerima." Mit einem Satz sprang er zu ihm aufs Geländer. "Was machst du hier? Zählst du Fische?" Ryoga wandte sich wieder dem Wasser zu. "Nein. Ich werde mich ertränken." Für eine Weile sagte Jeremy gar nichts. Dann sah er auch auf die Wasserfläche. "Das solltest du lieber nicht tun. Das Wasser ist hier keine dreißig Zentimeter tief, du würdest dir höchstens den Schädel einschlagen." Ryoga stieß einen langen Seufzer aus. "Nichts klappt in meinem Leben. Nicht mal ertränken kann ich mich." Jeremy: "Warum willst du dich überhaupt umbringen?" Ryoga: (deprimiert)"Es ist der Schmerz der Einsamkeit. Lieber setze ich meinem Leben selbst ein Ende, bevor ich an meinem gebrochenem Herzen sterbe." Jeremy kannte den Blick in Ryogas Augen. Der typische Ausdruck von Liebeskummer, und er ahnte was geschehen war. Es überraschte ihn nur, das Ryoga seinen Schmerz selbst ertrug, anstatt wie sonst auf Ranma loszugehen. Jeremy: "Es ist Akane, nicht war? Du hast gemerkt das sie Gefühle für Ranma hegt?" Ryoga nickte langsam. Er wischte sich eine Träne aus den Augen, dann sah er Jeremy an. "Sie hat es mir selbst gesagt. Was ist es was sie an Ranma findet? Er beleidigt sie nur, bestenfalls ignoriert er sie. Ich dagegen würde sie auf Händen tragen. Warum nur, Jeremy, warum ist die Welt so ungerecht?" Jeremy klopfte ihm beruhigend auf die Schulter. "So spielt das Leben. Ranma und Akane sind zwei Seelen, die sich gesucht und gefunden haben. Es tut mir ehrlich leid für dich, aber ich fürchte da kann man nichts machen." Er schenkte ihm ein optimistisches Lächeln. "Hey, mach' dir nichts draus. Es gibt sicher jemanden, die nur auf dich wartet. Du mußt sie nur finden." Ryoga schüttelte nur traurig den Kopf. "Wie gerne würde ich dir glauben. Aber wer sollte jemanden wie mich denn mögen? Und selbst wenn, die Chance das ich sie jemals wiederfinden würde ist verschwindend gering. ~seufz~ Es ist eben mein Schicksal, alleine durch die Welt zu wandern." Jeremy dachte daran, wie die Schülerinnen in Furinkan über Ryoga geredet und ihn angehimmelt hatten, und schwieg. Ryoga: "Weißt du überhaupt wie es ist?" Jeremy: "Wie was ist?" Ryoga: "Liebeskummer. Wie es ist zu erfahren, das das Mädchen das du liebt schon einen anderen hat?" Jeremy verzog bitter das Gesicht. "Oh ja, das habe ich. Glaube mir, ich weiß wie du dich jetzt fühlst. Mir ist auch schon zweimal die Freundin zu einem anderen abgehauen." Ryoga sah seinen Freund ungläubig an. "Zweimal? Und da lebst du noch? Wie hast du das nur verkraftet?" Jeremy: "Ich will dir mal eine Geschichte erzählen: Es gab da zwei Frösche, die sind beide in einen Eimer Milch gefallen. Der eine Frosch war so wie du: Er ist einmal in die Runde geschwommen, hat überall nur die glatten Wände des Metalleimers gesehen, hat sich kurz von der Welt verabschiedet und ist dann ertrunken. Der andere Frosch war Optimist. Er hat auch gesehen das es keinen Ausweg gab, aber er hat sich nicht dran gestört. Er schwamm fröhlich im Eimer in die Runde, mal Rückenschwimmen, mal Kraulen, den ganzen Tag und die nächste Nacht hindurch." Ryoga: "Aber was hat ihn das gebracht? Irgendwann ist er doch auch untergegangen." Jeremy: "Falsch. Am nächsten Morgen saß er auf einem Berg aus Butter, und konnte so wieder in die Freiheit hüpfen." Ryoga blinzelte, und bekam dann einen sehr nachdenklichen Gesichtsausdruck. Jeremy: "Verstehst du was ich dir sagen will? Ich hab mich zwar darüber geärgert das mir die Freundin abgehauen ist, aber deswegen hab ich nicht aufgegeben. Mit der Nummer drei lief es bislang ganz gut, und ich bin mir sicher diesmal hat es geklappt." "Und du solltest auch nicht die Hoffnung aufgeben." Ryoga kratzte sich im Nacken und sah nachdenklich nach unten ins Wasser. Jeremy knuffte ihn aufmunternd in die Rippen. "Was ist jetzt?" Ein Grinsen breitete sich auf Ryogas Gesicht aus. "Du hast recht. Wegen so einem Rückschlag sollte ich nicht gleich aufgeben." Er knuffte Jeremy zurück. Dieser verlor das Gleichgewicht und fiel nach unten. ~Platsch~ ~Krunck~ Erschrocken sprang Ryoga zu dem Jungen-jetzt-Mädchen hinunter. Jeremy-chan steckte kopfüber im Wasser, ihre Beine ragten noch hervor und zuckten leicht. Ryoga zog sie raus, drehte sie um und schüttelte sie an den Schultern. Ryoga: "Das wollte ich nicht. Geht es dir gut? Sag doch was." Jeremy-chan spuckte Ryoga eine kleine Wasserfontäne ins Gesicht und packte sich stöhnend an den Kopf. "Ich brauche Aspirin." Ryoga stieß erleichtert den Atem aus. Jeremy-chan befühlte ihre Beule, zuckte schmerzhaft zusammen, und warf ihrem Gegenüber dann einen giftigen Blick zu. "Man könnte meinen du hast das mit Absicht gemacht." Ryoga schüttelte heftig mit dem Kopf. "Wirklich nicht." Jeremy-chan seufzte und watete durchs Wasser zum Ufer. Sie kletterte nach oben und schüttelte, auf der Straße angekommen, das gröbste Wasser aus ihrer Kleidung, so das die Sachen nicht mehr so auffällig am Körper klebten. Ryoga tat dasselbe und beteuerte die ganze Zeit seine Unschuld. Schließlich wurde es ihr zuviel und sie schnitt ihm das Wort ab. "Ist ja gut, ich glaub's dir ja. Jedenfalls hast du jetzt für's erste weibliche Gesellschaft." Sie wischte sich eine nasse Strähne aus dem Gesicht. "Ich brauche ein heißes Bad. Was ist, kommst du mit?" Ryoga nickte. Zusammen gingen sie los. Ryoga und Jeremy-chan bogen grade in die Straße ein, in der das Dojo lag, als ihnen jemand den Weg versperrte. Lotion schien genauso überrascht wie sie. Dann aber zog sie zwei Nuchakus hervor und drohte ihnen. Jeremy-chan: (flüstert zu Ryoga)"Wir trennen uns, beide kann sie nicht verfolgen. Meinst du, du schaffst es von hier bis zum Dojo?" Ryoga flüsterte leicht gereizt zurück. "Ich kann das Haus von hier sehen, natürlich schaffe ich das. Wofür hältst du mich?" Jeremy-chan sparte sich eine Antwort und ging nach links, ohne die Amazone aus den Augen zu lassen. Ryoga tat das gleiche, aber nach rechts in Richtung Tendo. Man konnte Lotion ansehen, wie sie von ihrem Wunsch Ryoga zu besitzen, und der Aufgabe Jessica umzubringen, hin und her gerissen war. Schließlich siegte das Pflichtbewußtsein und sie sprang auf das Mädchen zu. Jeremy-chan: (weicht aus)*Hey, Lo-Xion. Hast wohl nachgelassen, was? Gestern warst du besser.* Lotion: *Gestern habe ich nicht mit dir gekämpft.* Jeremy-chan: *Und ein schlechtes Gedächtnis hast du auch. Was willst du überhaupt hier in Japan?* Lotion brach den Angriff ab und musterte ihre Gegnerin. *Zuerst werde ich dich umbringen, danach deinen Mann zu dem meinigen machen.* Jeremy-chan machte einen Rückwärtsflip um Abstand zu gewinnen. Ein kurzer Blick sagte ihr das Ryoga das Grundstück der Tendos erreicht hatte. *Ryoga ist ein Freund, nicht mein Mann. Deswegen kannst du ihn aber trotzdem nicht haben.* Lotion: *Du wirst mich nicht hindern können.* Jeremy-chan: *Das werden wir sehen. (spannt die Muskeln) Sieh und fürchte die ultimative Geheimtechnik der Saotome Kampfsportschule für Schlägereien aller Art.* Lotion brach mitten im Schritt ab. Was hatte ihr Gegenüber vor? Jeremy-chan drehte sich auf dem Absatz um, rannte davon, und ließ eine verdatterte Amazone zurück. Sie hatte fast zwanzig Meter Vorsprung bis Lotion begriff das sie gelinkt worden war und die Verfolgung aufnahm. Kasumi sah von ihrer Arbeit auf als es heftig an der Tür klopfte. Sie legte den Staublappen zur Seite und öffnete. Ryoga fiel praktisch durch die Tür, und warf sie schnell hinter sich zu. Ryoga: "Ich hoffe ich störe nicht. Darf ich reinkommen?" Kasumi: "Aber natürlich, Ryoga-kun. Außerdem bist du schon drin." Ryoga: "Oh. Hmm ... stimmt." Kasumi: "Aber es ist ganz gut, das du wieder hier bist, du hast Besuch. Sie wartet im Wohnzimmer auf dich." Ryoga folgte ihr als Kasumi vorausging. Er fand die Antwort als er das Zimmer betrat. Kasumi: "Deine Freundin von neulich wartet schon eine ganze Zeit lang." Ryoga erstarrte. Lotion stand langsam auf und zog zwei Bonbori aus Sub-space. Kasumi bemerkte nichts von der Spannung die plötzlich im Raum lag. "Kann ich euch etwas zu trinken anbieten, oder ein paar Kekse? Oder möchtet ihr ....?" Sie brach ab als niemand mehr da war der ihr hätte antworten können. Mit einem einfachen Schulterzucken ging sie wieder an ihre Arbeit. Jeremy-chan fluchte. Sie schaffte es trotz ihres Heimvorteils einfach nicht Lotion abzuhängen. Hindernisse, um die sie herumlaufen mußte, überwand die Amazone mit einem simplen Hüpfer. Und schneller laufen konnte sie obendrein noch. Jeremy-chan verwünschte die Tatsache das sie keine Thermosflasche eingepackt hatte. Nun mußte sie auf herkömmliche Weise an heißes Wasser kommen. Sie schlug einen Bogen um das Nachbarshaus und hüpfte durch das offene Fenster direkt in die Küche des Tendo-Hauses. Jeremy-chan: "Kasumi? Ist das Furo gefüllt?" Da Kasumi nicht von ihrer Arbeit aufsah, übersah sie den gehetzten Ausdruck im Gesicht des Teilzeitmädchens. "Nein, zur Zeit nicht. Soll ich dir ein Bad einlassen?" Jeremy-chan: "Nein, aber sei so nett und setz ein Kessel Wasser auf." Jetzt drehte sich Kasumi doch um. "Natürlich, Jeremy-kun. Möchtest du es für einen Tee oder zum zurückver-" Lotion erschien im Festerrahmen und sprang in die Küche. Hastig ergriff Jeremy-chan die Flucht. "-wandeln? Gute Güte, ich wünschte wirklich sie würden nicht immer im Haus spielen wenn ich grade gewischt habe." Ohne es zu wissen brach Ryoga mal wieder die Gesetze der Realität. Um genau zu sein, er widerlegte die Tatsache das ein Gegenstand im Inneren nicht größer sein kann als sein äußeren Maße. In diesem Fall zeigte es sich dadurch, das er die Länge des Hauses schon mehrfach zurückgelegt hatte, sich aber immer noch bei den Tendos befand. Er sah eine Treppe und sprang über die Stufen hinunter. Unten angekommen rannte er beinahe Jeremy-chan über den Haufen. Jeremy-chan: "Schnell, die Treppe rauf. Lotion ist direkt hinter mir." Ryoga: "Was heißt 'hinter dir'? Sie ist hinter 'mir' her und ist schon dort." Er deutete die Treppe rauf. Das blonde Mädchen-eigentlich-Junge hatte keine Lust sich auf eine Diskussion einzulassen. Sie nahm Ryoga bei der Hand und zog ihn in die Besenkammer. Kaum hatte sie die Tür zugeschlagen kam Lotion die Treppe runter und sah sich suchend um. Fast im gleichen Augenblick kam ein absolut identisch aussehendes Mädchen aus der anderen Richtung. Beide sahen sich an. Die eine Version von Lotion machte eine fragende Geste mit den Fingern. Daraufhin schüttelte die andere Lotion den Kopf und antwortete in derselben Zeichensprache. Dann zeigten beide Lotions das der Amazonen-Wu-Shu ebenfalls eine Technik ähnlich der ultimativen Technik der Saotome Schule für Schlägereien aller Art hatte: Beide verschwanden in Sekundenbruchteilen von der Bildfläche. Derweil saßen Jeremy-chan und Ryoga in absoluter Dunkelheit in der Besenkammer. Ryoga: "Jeremy? Bist du noch da?" Jeremy-chan: "Pscht!" Ryoga: (erleichtert)"Oh, gut. Ich dachte schon ich hätte mich wieder verlaufen." Jeremy-chan: (gehetztes Flüstern)"Sei still." Einem Moment hörte man nichts. Dann schien Ryoga etwas zu suchen, den tastenden Geräuschen nach die er verursachte. Ryoga: "Jeremy, bist du das?" Jeremy-chan: "Ja. Was zum Teufel willst du?" Ryoga: "Nichts. Ich hab nur Angst das ich mich hier drin verirre." Ein weiterer Moment der Stille. Jeremy-chan: "Ryoga?" Ryoga: "Hmm?" Jeremy-chan: "Nimm deine Finger da weg!" Das hastige Zurückziehen eines Arms war zu hören, und wenn Rotwerden ein Geräusch verursachen würde, hätte man das auch hören können. Einige Zeit später. Jeremy, inzwischen wieder Junge, saß mit Ryoga am Küchentisch. Ranma leistete ihnen Gesellschaft. Ryoga: "... hat nichts mit Halluzinationen zu tun. Ich 'weiß' das dieses blauhaarige Biest hier auf mich gewartet hat. Glaubst du etwa ich bin vor einem Geist davongelaufen?" Jeremy: "Das habe ich nicht gesagt. Alles was ich sagte war, das 'ich' Lotion am Hals hatte, nicht du." Ryoga: "Dann war es wohl ihre Zwillingsschwester, was?" Jeremy: "Sie hat keine. Es sei denn sie ist in die Quelle der ertrunkenen Zwillinge gefallen. (sieht Ranma an) Gibt es eine Technik mit der man sich verdoppeln kann?" Ranma: (kopfschütteln)"Wenn man schnell genug ist kann man ein Afterimage erzeugen. Aber das hält nur sehr kurz, man müßte praktisch zwischen zwei Punkten hin und her springen. Von dem was ich gesehen habe ist diese Lotion dazu nicht schnell genug." Ryoga: "Mir ist ziemlich egal wie diese Tussi das geschafft hat. (steht auf und setzt seinen Rucksack auf) Eine verrückte Amazone ist schlimm genug, aber zwei sind zu viel. (geht mit harten Gesicht zur Tür) Ich habe gehört in Nagasaki soll es zu dieser Zeit recht schön sein. Man sieht sich dann später vielleicht (geht raus)." Ranma und Jeremy sahen ihm hinterher. Ranma kratzte sich am Kopf. "So kenne ich ihn gar nicht. Nicht das ich was dagegen hätte das er nicht mehr in Akanes Nähe ist, aber warum geht er freiwillig? Doch nicht wegen Lotion, oder?" Jeremy: "Nein, wegen Lotion sicher nicht. Aber vielleicht hat er sich entschlossen noch ein paar Runden in dem Eimer Milch zu schwimmen. Und dabei würde ihn Akanes Nähe nur behindern." Ranma: "Hä?" Jeremy: "Ach, das verstehst du jetzt nicht..." ############################################################################# Tags darauf. Einige der Mädchen in Furinkan waren enttäuscht das Ryoga wieder weg war. Ansonsten verlief der Schultag ruhig. Das änderte sich als die Teens wieder zu Hause ankamen. Akane: (öffnet die Haustür)"Tadaima!" Ranma schlüpfte auch aus seinen Schuhen und ging hinterher. Ranma: "Tadai-WAS?!?" Er fiel fast sofort wieder rückwärts aus der Tür und stolperte gegen Jeremy. Jeremy: "Hey, Ranma, was ist los?" Ranma blinzelte reichlich irritiert, dann beruhigte er sich und deutete mit ausdruckslosen Gesicht ins Wohnzimmer. Jeremy sah hinein und imitierte Ranmas Verhalten. Kasumi kam aus der Küche. "Hallo ihr drei. Wir haben Besuch, Ryogas Freundin von gestern und noch jemand." Und tatsächlich, dort saßen Lotion und Shampoo zusammen am Tisch und sahen die drei Neuankömmlinge interessiert an. Lotion: (steht auf)"Name sein Lotion. Suchen Ryoga Junge und Jessica Mädchen. Ihr sagen wo sind!" Akane machte einen etwas verärgerten Eindruck über den frechen Tonfall. "Das heißt Bitte. Benimm dich wenn du bei Fremden im Haus bist." Ranma ignorierte Lotion völlig und fixierte Shampoo. Jeremy war auch in Gedanken versunken. Lotion: (ungeduldig)"Ihr sagen wo Lotion finden was suchen, oder Lotion 'machen' euch sagen!" Akane: (sauer)"Soll das etwa eine Drohung sein?" Jeremy: "Akane, beruhige dich. (zu Lotion) Ryoga ist gestern auf eine längere Reise gegangen, bis er wiederkommt wird es dauern. Jessica ist ganz in der Nähe, ich weiß aber nicht wo." Lotion: (setzt sich wieder)"Dann Lotion warten bis Jessica wiederkommen." Kasumi: "Gute Güte, bedeutet das, das wir Gäste haben? Dann muß ich neue Lebensmittel einkaufen, und ein Nachtlager für die Zwei herrichten." Sie verschwand aus dem Zimmer. Ranma machte mit seinem Gesichtsausdruck deutlich was er von der Idee hielt. Akane war ebenfalls nicht begeistert, sie lief etwas rot an und auf ihrer Stirn begann eine Ader zu pochen. Akane: "Was fällt euch ein? Erst jagt ihr dem armen Ryoga hinterher und erwartet dann von uns, das wir euch hier aufnehmen? Kommt nicht in Frage!" Lotion: (bestimmt)"Lotion bleiben! Mädchen mit rotem Kopf können ja versuchen Lotion gehen zu machen." Akane krempelte ihre Ärmel hoch, nur zu bereit der Aufforderung Folge zu leisten, aber Jeremy stellte sich rasch vor sie. "Tu es nicht." Dann drehte er sich zu den Amazonen um. "Lotion, ich fordere dich zum Kampf." Akane wurde noch röter, da man sie hier so einfach ignorierte. Ranma dagegen wurde etwas blasser um die Nase. Bevor aber einer von beiden etwas sagen konnte hatte sich Lotion wieder erhoben. Lotion: "Junge sein verrückt mit Lotion kämpfen zu wollen, aber Lotion sein einverstanden." Jeremy: "Gut. Wenn ich gewinne verschwindest ihr von hier, und ich will dein Ehrenwort das ihr Ryoga und Jessica in Ruhe laßt. Klar?" Lotion dachte einen Augenblick darüber nach, dann schüttelte sie den Kopf. "Jeremy haben Glück heute, Lotion werden ihn lassen am Leben. Lotion werden nicht kämpfen." Jeremy: (herausfordernd)"Warum? Hast du Angst vor mir?" Lotion: (zähneknirschen)"Amazonen Angst nicht kennen. Aber Lotion werden nicht geben Ehrenwort." Jeremy: (spöttisch)"Aha, du hast also doch Angst." Lotions linke Augenbraue begann nervös zu zucken. Jeremy: "Oder du hast keine Ehre, auf die du ein Wort geben kannst?" Zuerst sagte die Amazone nichts, aber man konnte fast den Rauch aus ihren Ohren kommen sehen. Dann schlug sie mit der Faust auf den Tisch, das dieser einen sichtbaren Riß bekam. "Jeremy werden sterben in Schmerzen. Lotion nehmen Bedingung an und schwören bei Ehre von Amazone das-" Shampoo stand abrupt auf und unterbrach sie. *Lo-Xion! Was tust du? Du kannst nicht einfach so deine Aufgabe aufs Spiel setzen, was ist wenn er gewinnt?* Lotion schüttelte den Kopf und platzte fast. *Der Junge hat es gewagt meine Ehre in Frage zu stellen. Das lasse ich nicht auf mir sitzen.* Sie wandte sich wieder zu Jeremy. "Lotion schwören bei Ehre von Amazone das gehen werde wenn Jeremy gewinnen. Gewinnen aber Lotion werden Jeremy sterben hundert Tode." Mit diesen Worten ging sie in Kampfstellung. Jeremy: "Nicht hier. Wir kämpfen dort." Er deutete durch die Terrassentür aufs Dojo. Lotion verzog das Gesicht und ging raus. Shampoo folgte ihr und die zwei begannen heftig auf chinesisch zu streiten. Ranma wandte sich an Jeremy. "Glaubst du das die Idee gut war? Du hast sie nur wütend gemacht." Jeremy: "Das war auch Sinn der Sache. Wie oft hast du schon Ryoga auf die Palme gebracht um ihn zu besiegen? Gleich sind wir die Amazonen wieder los, glaub mir. Du weißt ja wie sie in Sachen Ehre sind." Ranma: (grummelt)"Ja, leider. (laut) Es kann sein das sie dann Ryoga und 'Jessica' in Ruhe läßt wenn du den Kampf gewinnst. Aber denk an die Folgen, du bist zur Zeit ein Junge." Jeremy antwortete darauf nur mit einem Grinsen und ging den Amazonen hinterher. Ranma lief es kalt den Rücken runter, einen solchen Gesichtsausdruck kannte er bislang nur von Nabiki. Kaum hatte er das Dojo betreten ging Lotion in eine Verteidigungsposition. Jeremy ließ sie stehen und begann in Seelenruhe seine Muskeln zu lockern und sich ein wenig zu dehnen. Lotion begann wieder nervös mit der Augenbraue zu zucken. Sie zog zwei Nuchaku aus Sub-space und ließ sie kreisen. Jeremy kicherte innerlich in sich hinein. Er hatte mit ihr noch eine ganz besondere Rechnung offen, seitdem sie damals in China versucht hatte ihn umzubringen. Heute war Zahltag, und er war gespannt wie viel das Training unter Ranma gebracht hatte. Er drehte sich zu seiner Gegnerin, verbeugte sich leicht und deutete auf die Schlagstäbe. "Keine Waffen. Das hier ist ein Hand-zu-Hand Kampf." Lotion steckte Nuchakus mit einer schnellen Bewegung neben ihren Hüften zurück ins Sub-space, so wie ein Cowboy immer die Revolver ins Halfter steckt. Dann griff sie ohne Verzögerung mit ein paar schnellen Schlägen an, und folgte mit einem Roundhouse. Jeremy duckte sich unter letzterem hinweg und deutete einen Fußfeger an, statt dessen zog er das Bein hoch und trat nach dem Gesicht der Amazone. Lotion fiel nicht auf die Finte herein, blockte den Kick und trat ihrerseits Jeremy die Beine unter dem Körper weg. Der Junge rollte zur Seite, als ein Fuß dort auf den Boden krachte wo er eben noch gelegen hatte. Dann war er wieder auf den Beinen und tauschte mit Lotion Schläge aus. Er konnte nicht sagen ob die Amazone besser geworden war, aber er wußte das er es war, im Gegensatz zu damals kam er nun gegen sie an. Lotion schien ebenfalls zu bemerken das sie ihren Gegner unterschätzt hatte. Sie wechselte in einen freieren Kampfstil; sie wich nun weiter zurück aus und täuschte mehr an. Jeremy setzte mit einer Serie von Sicheltritten nach. Lotion duckte sich, rollte an ihm vorbei und sprang auf die Beine, dann trat sie ihrem Gegner hart ins Kreuz. Jeremy stolperte und fiel, nutzte aber das Vorwärtsmoment um sich zu drehen und der wieder angreifenden Amazone das Knie in den Bauch zu rammen. Beide Kontrahenten wichen zurück und umkreisten sich mißtrauisch. Lotion: Jeremy: Das tat sie. Es war nur als leichtes Flackern ihrer Aura zu erkennen, aber Jeremy hatte diesen Blast schon mal am eigenen Leib gespürt, außerdem war er dank Ranma vertrauter mit dem Aura-Lesen. Ein Lächeln breitete sich auf Lotions Gesicht aus, sie ging einen Schritt zurück, zog beide Hände an die Hüften und stieß sie dann geöffnet wieder nach vorne. "Hakai Zanretsu!" Ein violetter Ball aus Energie schoß aus ihren Händen hervor. Beinahe lässig trat Jeremy zur Seite, und die Attacke sauste an ihm vorbei und schlug in die Rückwand ein. Für einen Moment ließ Lotion ihre Deckung fallen, überrascht durch die Tatsache das der Fremde einen Ki-Blast so einfach akzeptierte. Außenseiter tendierten normalerweise dazu, das sie so etwas völlig aus der Fassung brachte. So war es Jeremy ein Leichtes ein paar gezielte Treffer anzubringen, bevor das blauhaarige Mädchen wieder reagierte. Als sie dann aber wieder reagierte, tat sie es mit doppelter Wucht. Die flache Hand traf ihr vor die Brust und raubte ihm kurz den Atem, dann rammte ihm Lotion die Finger in die Nieren. Jeremys Beine gaben unter ihm nach, er fing sich aber wieder und beförderte seinen Gegenüber mit einer Beinschere ebenfalls zu Boden. Lotion war einen Bruchteil eher wieder oben, schlug Jeremy die Faust in den Magen, und als er sich krümmte das Knie ins Gesicht. Dieser schob den Schmerz beiseite, packte das Mädchen und warf es einfach gegen die nächste Wand. Erst dann schlug er die Hände vors Gesicht und dankte den Göttern das er als Junge stärker war wie als Mädchen. Die blauhaarige Amazone schüttelte die Benommenheit weg und erhob sie. Zufrieden sah sie wie Jeremy mit seiner blutenden Nase beschäftigt war. Sie sprang vor und rief die Attacke, in festen Willen den Kampf nun für siech zu entscheiden. Lotion: "Kachuu Tenshin Amaguriken!" In solchen Momenten war Jeremy froh das Spezialattacken immer ausgerufen wurden, sonst hätte er den Angriff wahrscheinlich nicht kontern können. Jeremy : "Amaguriken Abwehr!" Lotion war schneller, ihre ersten Schläge trafen zum Teil. Aber das ein Außenseiter, noch dazu ein Mann, sich mit einer solchen Geschwindigkeit bewegen konnte um den Amaguriken abzuwehren, ließ sie unfreiwillig langsamer werden. Immer noch unter Schock brach sie ab und sprang zurück. Jeremy sah seine Chance. Er setzte nach und riß sein Bein nach oben, um mit seiner eigenen Variante des Geschwindigkeitsschlages zu kontern. Jeremy: "Hien Ren Kyaku!" Alle Tritte trafen. Benommen fiel Lotion zurück und gegen die Wand. Jeremy keuchte und wischte sich den Rest des Blutes vom Kinn. Erwartungsvoll drehte er sich zu Shampoo, die während des ganzen Kampfes teilnahmslos in der Ecke gesessen hatte. Auch jetzt zeigte sie kaum eine Regung als sie aufstand und zu Lotion ging. Einen kurzen Blick später drehte sie sich zu Jeremy. "Jeremy sein Gewinner von Kampf. Lotion werden Wort halten und gehen, und nicht mehr nach Ryoga Junge und Jessica Mädchen suchen." Jeremy nickte nur und ging zu Ranma, welcher alles vom Eingang aus beobachtet hatte. "Ganz gut, du hast dich gemacht. Aber ohne deinen Überraschungsmoment würdest du jetzt nicht so gut aussehen." Er gab Jeremy ein Tuch um sich Schweiß und Blut abzuwischen. "Du weißt das du gleicht den 'Kuß der Heirat' bekommst, oder?" Jeremy: (grinst)"Nein, tu ich nicht. Aber ich freue mich schon drauf." Ranma: "Wie meinst du das?" Jeremy grinste nur noch breiter. In der anderen Ecke des Dojo kam inzwischen eine blauhaarige Amazone wieder zu sich. Lotion blinzelte benommen und setzte sich auf. Shampoo sah ihre Kollegin nur kühl an. Lotion: (hält sich den Kopf)*Was ist passiert?* Shampoo: *Der Fremde hat dich besiegt.* Lotion sah sie überrascht an, dann zu Jeremy. Shampoo: *Du weißt was du zu tun hast.* Lotion wußte es. Aber sie hatte gar keine Lust dazu. Anstatt Ryoga einzufangen hatte sie nun so einen dahergelaufenen Städter am Hals. Trotzdem stand sie auf, ging zu Jeremy hinüber, packte ihn und küßte ihn. Was war sie überrascht als er sie an sich zog und zurück küßte. Lotion stieß ihn grob von sich und ohrfeigte ihn. ~Klatsch~ Lotion: *[unanständiges chinesisches Schimpfwort]* "Was denken Mann was er tun? Mann nur Frau küssen wenn Frau sagen." Jeremy: (gespielte Verwirrung)"Wieso? Du hast doch angefangen?" Lotion: "Waren Kuß von Heirat. Wenn Außenseiter Mann besiegen Amazone, dann Amazone geben Mann Kuß von Heirat, und nehmen Mann zu Ehemann." Jeremy tat Überrascht, dann hellte sich sein Gesicht auf. "Ach, das meinst du. Sag das doch gleicht." Er krempelte seinen Ärmel hoch. "Tut mir leid, aber der Kuß gilt nicht. Wie ihr seht bin ich kein Außenseiter." Beiden Amazonen fielen fast die Augen aus dem Kopf als sie das Brandmahl der Amazonen auf Jeremys Oberarm sahen. Jeremy krempelte den Ärmel wieder runter. "Es war mir eine Ehre mich mit dir zu messen. Wenn ihr fertig seid, ihr wißt ja wo der Ausgang ist." Er winkte ihnen kurz zu, dann verließ er das Dojo. Ranma starrte noch einen Moment lang wie die Amazonen. Dann bemerkte er das er immer noch mit offenem Mund dastand und eilte hinter seinem halb adoptiertem Bruder her. Die beiden chinesischen Amazonen brauchten etwas länger. Lotion: *Xian-Pu, kneif mich mal, ich glaub ich träume.* Shampoo: *Du träumst nicht, der Junge trägt tatsächlich das Zeichen der Freundschaft.* Lotion: *Aber das ist unmöglich, kein Mann hat dieses Zeichen je erhalten. Außerdem habe ich ihn nie zuvor gesehen.* Shampoo: (überlegt)*Ich auch nicht. Vielleicht war er bei einem der umliegenden Stämme zu Gast, wer weiß? Er kannte ja auch unsere Attacken. Fest steht das du ihn unter diesen Bedingungen nicht zum Mann nehmen kannst.* Lotion wirkte regelrecht erleichtert, und ihr Stimmung besserte sich sichtlich. *Was ein Glück, ich wollte ihn sowieso nicht. Ryoga ist mir viel lieber.* Sie zog die vom Kampf verrutschte Kleidung zurecht und wollte gehen. *Es ist also kein Schaden entstanden, ich kann immer noch meinen Traummann heiraten ... und natürlich Jessica umbringen.* Shampoo hielt sie mit einem harten Ruck zurück und schlug ihr mit der flachen Hand durchs Gesicht. Lotion: (überrascht)*Hey, was soll das?* Shampoo: *Hast du denn keinen Funken Ehre im Leib, oder leidest du an Gedächtnisschwäche? Du hast grade eben dein Wort als Amazone gegeben, das du Ryoga und Jessica aufgibst wenn du den Kampf verlierst.* Lotion: *Aber er hat gemogelt. Hätte er gesagt das er das Zeichen der Freundschaft trägt, und hätte ich gewußt das er unseren Kampfstil kennt, dann hätte ich mich anders verhalten. Wahrscheinlich hätte ich mich nie auf den Kampf eingelassen.* Shampoo: (wütend)*Hätte hätte hätte! Du 'hast' aber nicht.* Lotion: *Aber-* Shampoo: *Statt dessen hast du bei deiner Aufgabe versagt, Jessica zu finden und zu richten. Meine ehrenwerte Urgroßmutter wußte ganz genau warum ich dich begleiten sollte. Du bist einfach unfähig.* Lotion: (trotzig)*Bin ich nicht. Ich werde dir beweisen was ich kann, und werde meine Aufgabe erfüllen. Niemand muß erfahren das ich diesen Schwur geleistet habe-* ~Klatsch~ Shampoo schlug sie ein zweites Mal. Ihre Stimme zitterte vor Wut. *Du hast bei der Ehre der Amazonen geschworen. Willst du den ganzen Stamm in Verruf bringen?* Lotion schrumpfte sichtlich. Shampoo: *Du wirst auf der Stelle diesen Ort verlassen und nach Joketsuzoku zurückkehren. Ich werde die Aufgabe erfüllen und dann nachkommen. Dann werden die Ältesten über eine Strafe für dein Versagen entscheiden.* Lotion ballte die Fäuste, und für einen Moment sah es so aus als wolle sie sich auf ihre Kollegin stürzen. Dann aber warf sie den Kopf in den Nacken und ging hochnäsig hinaus. Shampoo rief ihr hinterher. *Und wehe du versuchst unterwegs Ryoga aufzugreifen.* Aber das hörte Lotion schon nicht mehr. Die lilahaarige Amazone blickte noch etwas auf die leere Tür, dann seufzte sie. Ranma und Jeremy saßen auf der Veranda des Hauses und warteten darauf, das die Amazonen aus dem Dojo kamen. Ranma: "Das ist nicht schlecht wie du Lotion überlistet hast ihr Ehrenwort zu geben. Wie lange hast du das schon geplant?" Jeremy: "Gar nicht, das ist mir spontan eingefallen. Ich will genauso wenig wie du das hier Amazonen herumlaufen, und Ryoga hatte sicher auch die Nase voll von seiner Verehrerin." Ranma: "Und da hast du sie einfach zum Kampf gefordert. Jetzt hat sie gar keine andere Wahl mehr als Ryoga in Ruhe zu lassen, Amazonen sind dazu verpflichtet ihre Ehrenwörter einzuhalten, sonst bringen sie den ganzen Stamm in Unehre. Genial. Was ich aber gerne wissen würde, warum war sie auch hinter Jessica her?" Jeremy: (schulterzucken)"Keine Ahnung. Wahrscheinlich hat sie mein Alter Ego als Bedrohung für ihre Beziehung zu Ryoga gesehen. Vielleicht war sie auch einfach nur noch wütend auf mich, ich hab mich mit ihr in Joketsuzoku nicht grade gut verstanden." Beide brachen das Gespräch ab als das Objekt ihrer Diskussion aus dem Dojo kam. Lotion blitzte Jeremy noch mal wütend an, dann war sie über die Mauer verschwunden. Kurz darauf kam Shampoo heraus. Sie ging zu den zwei Jungs hin und verbeugte sich. Shampoo: "Shampoo sagen Entschuldigung das Shampoo und Shampoos Schwester so viel Ärger haben gemacht. Shampoo hoffen sein nicht böse?" Ranma: "Nein, es ist ja nicht passiert. Reist ihr jetzt wieder ab?" Shampoo: "Lotion kehren zurück wie versprochen, und werden nie mehr stören Ryoga und Jessica. Lotion werden Strafe erhalten das Lotion so leichtfertig haben gegeben Wort von Ehre." Jeremy stieß Ranma an und grinste ein 'Habe-ich-doch-gesagt'-Grinsen. Shampoo: "Shampoo noch werden bleiben kurze Zeit, Shampoo haben noch Aufgabe zu erfüllen." Jeremy sah sie mißtrauisch an. "Das hat aber nichts mit Ryoga zu tun, oder?" Auf die Idee nach Jessica zu fragen kam er nicht, schließlich hatte Shampoo keinen Grund sie zu jagen, so wie Lotion. Dachte er jedenfalls. Shampoo: "Shampoo nicht sein interessiert an Ryoga Junge. Shampoo aber fragen ob können wohnen hier für Zeit von Aufenthalt?" Ranma und Jeremy sahen sich unsicher an. Ihre Entscheidung wurde von Kasumi abgenommen, die plötzlich durch die Terrassentür kam. Kasumi: "Ich habe euch ein Zimmer auf dem Dachboden eingerichtet. Es ist zwar etwas klein, aber dafür sauber und...? (schaut sich um) Nanu, wo ist denn deine Begleiterin geblieben?" Shampoo: "Lotion haben uns verlassen müssen. Shampoo aber gerne nehmen Angebot an. Jetzt gehen, müssen noch holen Sachen." Sie verbeugte sich höflich und war mit zwei Sätzen über die Mauer verschwunden. Kasumi: "Ein nettes Mädchen, und so lebenslustig. Aber an ihrer Aussprache muß sie noch etwas arbeiten." Jeremy: "..." Ranma: "..." Kasumi ging wieder. Ranma: "Oje. Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache." Jeremy: "Ach was, was soll denn passieren? Wir müssen ein wenig mit unseren Flüchen aufpassen, na und? Was immer Shampoo auch hier will, es hat sicher nichts mit uns zu tun." Ranma nickte zuversichtlich, aber das ungute Gefühl wollte einfach nicht verschwinden. ############################################################################# Der nächste Morgen. Ranma setzte seine Schultasche auf, öffnete die Tür, und verzog das Gesicht. Es regnete. Kasumi kam mit drei Schirmen an und gab einen davon Ranma. Ranma: (tritt vor die Tür und spannt den Schirm auf)"Danke Kasumi." Akane: (nimmt den anderen Schirm und tut das gleiche)"Danke Oneechan. Hast du Nabiki heute schon gesehen?" Kasumi: "Ja, aber sie ist heute schon früher gegangen. (überlegt) Ich glaube kurz nach Shampoo-san." Jeremy: (nimmt den dritten Schirm)"Ja genau, ich habe Shamps heute noch gar nicht gesehen." Kasumi: "Shampoo-san ist sehr früh schon auf gewesen. Sie hat gesagt das sie jemanden sucht. Hoffentlich wird sie nicht naß, sie hat keinen Schirm dabei." Ranma gab Jeremy einen 'Wen-könnte-sie-suchen?'-Blick. Dieser zuckte nur mit den Schultern. Dann machten sich die drei Teens auf den Schulweg, zwei von ihnen sehr bedacht das Wasser abzuhalten. Akane: "Wenn ich Nabiki wäre würde ich jetzt wetten das ihr es nicht schafft, trocken zur Schule zu kommen." Ranma: "Und ich halte dagegen das es in spätestens fünf Minuten wieder aufgehört hat zu regnen." Sie gingen schweigend weiter. Nach fast vier Minuten hörte es tatsächlich auf zu regnen. Ranma: (faltet den Schirm zusammen)"Was hab ich gesagt?" Akane: "Gut das wir nicht gewettet haben. Wie machst du das, bist du wetterfühlig?" Ranma: "Nein, aber mit der Zeit bekommt man Übung was Wasser-" Ein Auto fuhr vorbei, natürlich genau durch die Pfütze neben ihnen. Ranma-chan: "-betrifft. ... Wirklich gut das wir nicht gewettet haben." Ein schwarzhaariger Junge war nun ein rothaariges Mädchen, und wrang sich das Wasser aus dem Zopf. Ein braunhhaariger Junge war nun ein blondes Mädchen, welches zwar ihr Gesicht verzog, nichtsdestotrotz recht süß in der Jungenuniform aussah. Allerdings währe es wohl eine schlechte Idee sie daraufhin anzusprechen. Jeremy-chan: "Manchmal überlege ich ob ich das mit der Schulkleidung nicht lassen sollte." Die drei Mädchen gingen weiter. Ranma-chan: "Jeremy, hast du deine Thermos?" Jeremy-chan: "Klar. Aber warten wir lieber bis wir da sind, sonst werden wir heute noch mal naß." Ranma-chan nickte, und fragte sich zum wiederholten Mal ob der Jusenkyo-Fluch das Opfer nicht auch zum Wassermagneten machte. Dann schüttelte sie mit dem Kopf, vorher war sie auch ständig naß geworden, jetzt fiel es ihr nur mehr auf. Shampoo hockte auf einem der Hausdächer und beobachtete das Tendo-Dojo. Bis jetzt war Jessica noch nicht wieder aufgetaucht. Sie erhob sich und beschloß noch mal eine Runde zu machen, vielleicht fand sie ja was sie suchte. Die Amazone federte kurz in den Beinen und sprang zum nächsten Dach, und dann weiter. Sie bevorzugte diese Art der Fortbewegung, man hatte einen besseren Überblick, und man mußte sich nicht um den Verkehr auf den Straßen kümmern. Beinahe hätte sie das blonde Mädchen übersehen. Zwei weitere Sprünge, und Shampoo landete direkt vor ihr und zog ihre Bonbori aus Sub-space. Ihr 'Opfer' war anfangs überrascht, dann begrüßte sie sie. Jeremy-chan: *Hey, Shamps, lange nicht gesehen. Ich hab schon gehört das du dich hier in der Gegend rumtreibst. Was führt dich hierher, oder wolltest du mich nur besuchen?* Jeremy-chan knuffte ihr kameradschaftlich in den Oberarm. Shampoo rührte sich nicht, obwohl ihre Muskeln angespannt waren. Jeremy-chan: *Ich hab gehört du suchst jemanden. Wenn ich dir helfen kann mußt du's nur sagen.* Es wäre jetzt so einfach: Ein schnelles Vorstoßen mit der Bonbori, oder ein gezielter Handkantenschlag gegen die Kehle, Shampoo kannte Hunderte von Möglichkeiten einen Gegner schnell und schmerzlos umzubringen. Aber die Art wie Jeremy-chan sie ansah, diese völlige Unkenntnis der Gefahr in der sie sich befand, dazu diese offen dargebrachte Freundschaft. Als Shampoo in die blauen Augen ihres Gegenüber blickte 'konnte' sie sie einfach nicht töten. Jeremy-chan wunderte sich. Zuerst tauchte Shampoo wie aus dem Nichts mit gezogenen Waffen auf, dann sagte sie nicht einmal Hallo, und dann verschwand sie einfach wieder. Jeremy-chan: "Was war denn mit der los?" Sie bekam keine Antwort, aber sie hatte auch keine erwartet. Schweigend gingen sie weiter. Shampoo schlug mit dem Kopf gegen den Laternenpfahl, wütend über sich selber. Dann begann ihr der Schädel zu schmerzen und sie hörte auf. Sie lehnte sich gegen die Wand und rieb sich die Beule. Bislang hatte Shampoo sich immer für kaltblütig gehalten. Aber jetzt wo sie darüber nachdachte, hatte sie noch nie wirklich einen Menschen getötet. Im Schaukampf war sie unschlagbar, besiegte selbst ältere Gegnerinnen. Aber im Ernstfall versagte sie wie eine blutige Anfängerin. Shampoo dachte zurück, an die Zeit wo Jessica und sie in Joketsuzoku waren, wo sie sich mit dem fremden Mädchen angefreundet hatte. Nun mußte sie diese Freundin töten. Und Jessica ahnte nichts, im Gegenteil, sie hatte Shampoo fröhlich begrüßt, hatte gefragt ob sie ihr helfen konnte. Dieser Ausdruck von Freundlichkeit, die Unschuldigkeit in ihrem Blick, all das hatte es Shampoo unmöglich gemacht zuzuschlagen. Shampoo: (verzweifelt) Nachdenklich griff sie nach dem Amulett, welches immer noch um ihren Hals hing. Wenn Shampoo Jessica nicht umbringen konnte, vielleicht konnte es jemand anderes? (Anm.d.Autors: Ja, ich halte Shampoo tatsächlich für keinen Killer. Sie hat Ranma nicht umgebracht, als er ihr sagte das er in Wirklichkeit ein Mädchen und seine Jungenseite nur Tarnung sei. Später hat sie dann auch nicht Akane getötet, obwohl sie ihr den Kuß gegeben und ausreichend Gelegenheit gehabt hat. Statt dessen hat sie nur ihr Gedächtnis gelöscht.) ############################################################################# Der nächste Tag. Jeremy erwachte unfreiwillig als ihn jemand grob in die Höhe zerrte. Das nächste was er wußte war, das er keinen Boden mehr unter den Füßen hatte und sich im freien Fall befand. Jeremy: "Ich hasse, hasse, hasse-" ~Platsch~ Jeremy-chan: (taucht aus dem Teich auf)"-HASSE DIESEN BLÖDEN PANDA!" Sie sah zornig zum Fenster des Gästezimmers, aus dem nun lautes Geschrei drang, und rechnete jeden Moment damit das Ranma angeflogen kam. Statt dessen kam Genma. Jeremy-chan flüchtete aus dem Wasser, als- ~Platsch~ Genma-Panda: {Was fällt dir ein, Sohn?} Jeremy-chan riß ihm das Schild aus den Tatzen und schlug ihm damit so fest auf dem Kopf das es zerbrach. Ranma war inzwischen auch hinzu gekommen. Jeremy-chan: "Das er es nicht begreift uns morgens in Ruhe zu lassen. (deutet auf den bewußtlos im Wasser treibenden Panda) Man sollte ihn da schwimmen lassen." Ranma: "Dann gehen die Fische ein (grinst). Rege dich nicht darüber auf, man muß ihn halt ab und zu daran 'erinnern' das er es sein läßt." Er stieg ins Wasser, sofort vollzog sich die Verwandlung. Ranma-chan packte eine Pranke ihres Vaters und sah zu Jeremy-chan. Ranma-chan: "Hilfst du mal mit anpacken, als Bär ist er zu fett." Jeremy-chan seufzte, und zu zweit hievten sie den Panda aufs Trockene. Ranma-chan: "Bis Frühstück dauert es noch ein Weilchen, was hältst du von einer Runde Sparring?" Jeremy-chan: "Ja, gerne." Ranma-chan: "Ich sag nur eben Kasumi Bescheid das sie einen Kessel Wasser aufsetzt." Sie verschwand im Haus. Jeremy-chan setzte sich auf einen der Steine am Teich und wartete. Shampoo erwachte durch plötzlichen Lärm im Haus. Sofort war sie auf den Beinen und schlich aus der Kammer, welche die Tendos ihr als Zimmer zugeteilt hatten. Sie identifizierte die Laute als Kampfgeräusche, als sie schnell und doch lautlos die Treppe hinunterging. Dann war von draußen zweimal ein Platschen zu hören. Shampoo betrat das Erdgeschoß und bemerkte in der Küche das älteste der Mädchen hier, etwas wie der gute Geist des Hauses. Dann schaute sie aus der Terrassentür in den Garten und sah, wie zwei Mädchen einen großen Pandabären aus dem Teich zogen. Shampoo erkannte alle drei sofort wieder, aber ihre Aufmerksamkeit hing nur an Jessica. Der Rotschopf sagte zu dem blonden Mädchen etwas über ein Sparringsmatch und kam dann aufs Haus zu. Shampoo überlegte kurz. Sie konnte Jessica nicht einfach so umbringen, aber in einem Übungskampf konnte es schon mal zu einem Unfall kommen. Wenigstens versuchte sie sich das einzureden. Als Ranma-chan durch die Terrassentür hereinkam, ging Shampoo dicht an ihr vorbei auf die Veranda. Es erschien fast wie Zufall das sie sich leicht an den Schultern streiften, wobei die Amazone unmerklich die Lippen bewegte. Ranma-chan warf Shampoo einen Mißtrauischen Blick zu, störte sich dann aber nicht weiter an ihr und ging zu Kasumi. So bemerkte sie nicht wie das Amulett der Amazone in einem kalten Licht zu glimmen begann. Jeremy-chan wunderte sich etwas, als Ranko praktisch sofort wieder aus dem Haus kam. Dann sah sie wie sich das andere Mädchen verstohlen umschaute. Jeremy-chan grinste in sich hinein und blieb scheinbar ahnungslos auf dem Teichstein sitzen. Während Ranko sich langsam näherte sah sie absichtlich in die andere Richtung. So konnte Jeremy-chan Ranko zwar nicht sehen, aber hören, außerdem hatte sie inzwischen gelernt die bloße Anwesenheit von Personen zu 'spüren'. Dummerweise klappte das nicht immer. Als sie meinte das Ranko nun nah genug sei, sprang sie hoch und schlug einen Salto über das rothaarige Mädchen hinweg. Kaum hatte sie den Boden wieder berührt trat sie zu. Trotz des Überraschungsmomentes war Ranko aber schnell genug um zu blocken. Jeremy-chan ging auf Distanz zu Ranko und grinste sie an. "Wenn du mich wirklich überraschen willst, mußt du dir schon was anderes einfallen lassen." Sie ging in Kampfstellung. "Komm, nutzen wir die Zeit bis Frühstück noch sinnvoll." Ranko sah sie verständnislos und etwas zweifelnd an, dann hob sie auch die Fäuste. Beide Mädchen sahen sich an. Als Ranko sich nicht rührte, beschloß Jeremy-chan den ersten Schlag zu tun. Jeremy-chan sprang vor, tat so als wenn sie nach Rankos Kopf treten würde, ging dann aber in die Knie und fegte sie von den Füßen. Sie hatte halbwegs damit gerechnet das Ranko ausweichen würde, aber der Rotschopf fiel wie ein Sack Kartoffeln. Wegen des unerwarteten Verlaufs stockte Jeremy-chan kurz. Ranko schien ihre anfängliche Überraschung überwunden zu haben, und nutzte das Zögern um das blonde Mädchen ihrerseits mit einer Beinschere zu Fall zu bringen. Jeremy-chan bereitete sich darauf vor sich abzurollen, aber noch während des Falls trat Ranko vom Boden aus zweimal hart zu. Die Schläge trieben ihr die Luft aus der Lunge, doch sie ignorierte die Schmerzen und stand fast sofort wieder auf. Auch Ranko war wieder auf den Beinen, jetzt die volle Aufmerksamkeit auf den Kampf gerichtet, und schoß auf sie zu. Jeremy-chan wehrte Rankos erste Schläge ab, aber merkte schnell das etwas nicht war wie es sein sollte. Ein Treffer genau auf ihren Solarplexus unterbrach ihre Gedanken und ließ Sterne vor ihren Augen tanzen. Rankos nächster Angriff war eine präzise Kombination, die Jeremy-chan zurücktaumeln ließ. Sie wäre gestürzt wenn das andere Mädchen sie nicht gegriffen und hoch gezerrt hätte. Die Blicke der Beiden trafen sich, und für einen Moment schien die Zeit langsamer zu laufen. Jeremy-chan sah in Rankos Augen einen stillen Schmerz, Mitleid, Unsicherheit. Dann Entschlossenheit, und eine stumme Bitte um Vergebung. Dann war der Augenblick vorbei, und die Zeit lief wieder normal. Ranko trat zweimal hart zu und hielt Jeremy-chan dabei unerbittlich fest. Beim dritten Tritt ließ sie sie los, wodurch das blonde Mädchen weit zurückflog und gegen die Gartenmauer prallte. Jeremy-chan rutschte die Steine herab und sah Ranko auf sich zukommen. Ranko stand jetzt genau vor Jeremy-chan. Diese blickte sie fragend an. "Warum?" Mehr brachte sie nicht heraus. Sie wußte das sie vor Ranko nicht davonlaufen konnte. Sie wollte nur wissen warum sie umgebracht wurde. Bei Jeremy-chans Frage zuckte es in Rankos Gesicht, als wenn sie ein Schlag getroffen hätte. Sie sagte aber nichts, sondern holte nur mit der Faust aus. Jeremy-chan schloß die Augen. Aber der Schmerz kam nicht. Statt dessen hörte sie ein trockenes Klatschen, wie bei einer Ohrfeige. Jeremy-chan öffnete vorsichtig ein halbes Auge, dann alle beide ganz. Vor ihr standen zwei identische Versionen von Ranmas weiblicher Form. Die eine hatte die Faust der anderen mit der offenen Hand aufgefangen. Beide starrten sich an. Dann ergriff eine von ihnen die Flucht. Die andere setzte sofort zur Verfolgung an. "He du! Bleib sofort stehen!" Im Nu waren beide Mädchen über die Gartenmauer verschwunden. Jeremy-chan stand auf, rieb sich die schmerzenden Stellen und sortierte ihre Gedanken. Wie aufs Stichwort kam ein rothaariges Mädchen über die Mauer gehüpft und machte ein grimmiges Gesicht. "Weg. Einfach so. Als wenn sie sich 'Puff' in Luft aufgelöste hätte." Der Rotschopf blieb stehen als Jeremy-chan im gleichen Tempo zurückwich wie sie näherkam. "Hey, alles Okay. Ich bin's, Ranma. Der Echte." Jeremy-chan sah sie einen Moment an, dann entspannte sie sich. "Und seit wann hast du eine Zwillingsschwester?" Ranma-chan: "Das würde ich auch gerne wissen." Der Rest der Hausbewohner wurde über das Ereignis rasch informiert, aber auch die anderen wußten keine Lösung. Nicht einmal Nabiki hatte eine logische Erklärung. Genma beteuerte seine Unschuld über eine etwaige Schwester von Ranma. Akane polierte ihren Hammer. Soun heulte. Kasumi versuchte alle zu beruhigen. Schließlich einigten sie sich darauf die Augen nach einem zweiten rothaarigen Mädchen mit Ranma-chans Aussehen offen zu halten. Ranma hing trotzdem weiter seinen Gedanken nach. Die Fremde hatte ihm nicht einfach nur ähnlich gesehen, sie war ein exaktes Duplikat seiner weiblichen Seite gewesen. Und er kannte nur zwei Menschen, denen er zutrauen würde etwas damit zu tun zu haben: Happosai und Cologne. Problem war, keiner von beiden war hier. Erst als er schon auf seinem Platz in der Schule saß fiel ihm wieder ein, das zwar nicht Cologne, wohl aber zwei andere Amazonen hier in der Gegend waren. Und er wußte, das den Frauen von Joketsuzoku solche Kunststücke durchaus zuzutrauen waren. Er wollte grade Akane seinen Verdacht erzählen, als Lehrer Sorata hereinkam und sich mit einem Räuspern Aufmerksamkeit verschaffte. Sorata: "Bevor ich mit dem Unterricht beginne, möchte ich euch mitteilen das mich Masato-Sensei darum gebeten hat euch zu sagen, das Aufgrund des anhaltend guten Wetters mit dem Schwimmunterricht begonnen wird. Ab sofort sind also an Sport- und Badesachen zu denken." Ranma fuhr sich stöhnend mit der Hand durchs Gesicht. Akane reagierte ganz ähnlich, wenn auch etwas direkter: Sie schlug wiederholt mit der Stirn auf den Tisch vor ihr. Die Klasse schaute ihr etwas skeptisch dabei zu, enthielt sich aber eines Kommentar - jeder kannte Akanes Unfähigkeit zu schwimmen. ############################################################################# Anm.d.Autors: Ein wenig Hintergrundinformationen. In Japan haben Jungen und Mädchen immer getrennt Sportunterricht. Während sich das eine Geschlecht also im Wasser vergnügt, hat das andere ganz normal Sport. In der folgenden Woche wird dann gewechselt. Dadurch, das man ständig zwei Lehrer braucht, werden Klassen üblicherweise beim Sport zusammengelegt. Eigentlich werden dazu Klassen aus dem jeweils gleichen Jahrgang genommen, aus storytechnischen Gründen sind diesmal aber Ranmas und Jeremys zusammengelegt worden. Anything Goes Fanfiction Writing, Secret Attack: Mindless Plot Device! ############################################################################# In der nächsten Pause. Jeremy fing Ranma auf dem Flur ab, und bedeutete ihm zu folgen. Beide Jungs zogen sich in eine ruhige Ecke auf dem Schulhof zurück. Dummerweise hatte Akane wohl entschieden dem Gespräch beizuwohnen, aber Jeremy fiel keine Ausrede ein mit der er sie hätte wegschicken können. Aber was er von Ranma wollte konnte er auch so regeln. Jeremy: "Es gibt Probleme. Und zwar habe ich morgen anstelle Sport Schwimmen. Ich vermute mal das ist bei dir genauso." Ranma: "Ja, hab's auch eben erfahren. Mach dir mal keine Sorgen, wir machen einfach nicht mit." Jeremy: "Geht das denn?" Ranma: "An dieser Schule geht vieles. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede." Jeremy glaubte ihm auf Anhieb. Wenn Ranma sagte das man damit hier durchkam, dann war es auch so. Akane hatte da mehr Zweifel. Akane: "Das klappt nicht. Der Lehrer wird euch nicht einfach so am Beckenrand sitzen lassen. Jedenfalls nicht ohne Grund." Jeremy: "Und was sollen wir machen? Als Mädchen mitschwimmen?" Nabiki: "Au ja, das wird sicher lustig. Kriege ich die Exklusivrechte?" Alle sprangen überrascht zur Seite, als die mittlere Tendo plötzlich unter ihnen auftauchte. Jeremy sah sie genervt an. "Ich meinte mehr: 'Als' Mädchen 'bei' den Mädchen. Nicht bei den Jungs." Akane: (ärgerlich)"Damit du dann in der Umkleide rumspannen kannst? Kommt gar nicht in Frage!" Ranma: "Als wenn man dir was weggucken kann, da verdirbt man sich doch nur die Augen." ~Klatsch~ Ranma stand wieder auf und dellte sein Gesicht aus. "Bar daf wirflif nötif?" Akane: "Willst du etwa sagen ich bin häßlich?" Bevor er zu einer Antwort ansetzen und damit die Situation verschlimmern konnte, sprach Jeremy dazwischen. "Das habe ich auch nicht ernst gemeint. Natürlich will ich nicht bei euch mitschwimmen. Aber wie kommen Ranma und ich jetzt um den Unterricht herum?" Ranma: "If fagte dof: Einfaf nift mitmafen." Nabiki: "Ich könnte da was regeln. Zu einem Preis." Jeremy: "Nein Danke. Da lasse ich mich doch lieber von Doktor Tofu krank schreiben." ############################################################################# Nach der Schule. Soun und Genma-Panda sahen vom Shogibrett auf als sie Ranma "Tadaima!" rufen hörten. Gleich darauf kam der Junge auch schon ins Wohnzimmer und sah mißbilligend auf die zwei Väter. Ranma: "Wird das denn nie langweilig?" Genma: (verschiebt unauffällig einen von Soun's Steinen) {Nein, unsere Partien sind immer spannend.} Soun: (schiebt unauffällig den Stein wieder zurück)"Man muß nur wissen, wie. Stimmts, Saotome?" Genma: (verschiebt wieder einen Stein) {Stimmt genau, Tendo!} Soun: "Saotome, lag der Stein eben nicht noch anders?" Genma: {Sieht nicht danach aus, Tendo.} Ranma schüttelte nur mit dem Kopf, es war ständig das gleiche mit den Beiden, als Akane mit ziemlich miesen Gesichtsausdruck hereinkam. Sie sagte kein Wort und stapfte die Treppe rauf. Genma-Panda: {Was hat sie?} Ranma: "Hauswirtschaft." Soun: "Oh ... verstehe." Ein Holzschild mit einem großen Fragezeichen wurde gehoben. Soun: "Wie soll ich das erklären? ... Weißt du, Kasumi hat Talent für zwei in der Küche - und Akane hat gar keines." ~Räusper~ Soun versteckte sich schnell hinter einer Zeitung und tat so als hätte er seine jüngste Tochter nicht bemerkt. Akane sah ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an, dann verschwand sie in der Küche. Während der Panda eilig ein paar Spielsteine tauschte, atmeten die anderen erleichtert auf. Soun: Ich hoffe sie hat diesmal nicht wieder die halbe Schule in Brand gesetzt?" Ranma: "Nein, zum Glück nicht. Aber soweit ich das verstanden hab, mußte sie diesmal auch nicht kochen, sondern Kuchen backen. (schielt mißtrauisch zur Küche wo Akane verschwunden war) Ich hoffe sie setzt ihre Versuche hier nicht fort..." Soun: "Keine Angst, Kasumi ist da. Sie wird das schon zu verhindern wissen." Akane stand in der Küche und beobachtete neidisch ihre Schwester. Sie dachte zurück an die Schule und ballte entschlossen die Fäuste. Akane: (beiläufig)"Oneechan? Hast du was dagegen wenn ich mal ein neues Rezept ausprobiere?" Kasumi sagte nichts. Sie drehte sich nicht mal um, sondern arbeitete weiter am Herd. Akane stellte sich neben sie und schaute ihr über die Schulter in den Topf. "Kasumi? Hörst du mir überhaupt zu?" Kasumi sah ihre jüngere Schwester an. Akane: "Ich wollte nur fragen ob ich ein neues Rezept ausprobieren darf? Ich weiß, du hast es nicht gerne wenn ich in deiner Küche arbeite, aber ... (schüchtern) darf ich trotzdem?" Kasumi lächelte kurz und nickte, und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu. Akane machte fast einen Freudensprung, und das Unglück nahm seinen Lauf. Eine Stunde später hatte auch Jeremy Schulschluß. Er schlüpfte aus seinen Schuhen, stellte seine Schultasche in die Ecke und ging ins Wohnzimmer. Dort saßen Genma-Panda, immer noch am Shogi spielen, und Ranma vor dem Fernseher. Jeremy: "Hallo zusammen ... Hey, Ranma, ist das Evangelion?" Er deutete auf den Bildschirm, wo grade drei EVA's mit Hilfe ihrer AT-Felder den Aufprall eines Engels verhinderten. Ranma: "Ja, eine klasse Serie. Ich versteh zwar nur die Hälfte von dem was da vor sich geht, aber die Mecha-Kämpfe sind voll cool." Jeremy: (setzt sich auch vor den TV)"Ich weiß, ich mußte es mir auch dreimal ansehen bevor ich's kapiert hab." Ranma: "Dreimal? Die Serie ist neu." Jeremy: "Bei mir nicht." Kurz darauf kam auch Nabiki durch die Tür, wahrscheinlich hatten ihre 'Geschäfte' sie aufgehalten. Auch sie ging ins Wohnzimmer, sagte aber nichts, bis ihr Blick eher zufällig in die Küche fiel. Nabiki blieb stehen und runzelte die Stirn. In der Küche war Akane am ... experimentieren, während Kasumi seelenruhig am Tisch daneben saß und in einer Zeitschrift blätterte. Nabiki: Sie zog ihre Kamera aus der Tasche und machte ein Foto. ~Klick-Blitz~ Ranma: (schaut vom TV auf)"Was hast du?" Nabiki: (packt die Kamera weg)"Wieder was dazugelernt."(verschwindet die Treppe rauf) Man muß Akanes Hartnäckigkeit bewundern. Wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, dann zieht sie das auch durch. Von Rückschlägen läßt sie sich nicht entmutigen, im Gegenteil: Dann versucht sie es nur mit neuer Verbissenheit noch mal. Oft ist dieses 'Stehaufmännchen-Verhalten' etwas positives, in diesem Fall allerdings ist es vergebene Liebesmühe. Akane stand, Schürze umgebunden, vor einer großen Wok-Pfanne mit 'etwas' darin, und studierte zum wiederholten Male das Rezept. Kurz überlegte sie ob sie vielleicht Kasumi um Rat fragen sollte, aber ihr Stolz verdrängte den Gedanken. Akane: Sie holte drei Eier aus dem Kühlschrank, überlegte kurz und nahm dann noch ein viertes. Dann warf sie die Eier komplett mit Schale in die Wok-Pfanne. Dann griff sie nach dem Mixer, stellte ihn auf höchste Stufe und begann zu mixen das es nur so spritzte. Kasumi sah kurz auf, sagte aber nichts. Akane stellte den Mixer wieder weg und griff nach ihrer Zutatenliste. Sie nahm eine kleine gelbe Schachtel mit der Aufschrift 'Backpulver' und drehte sie über der Schüssel um. Als nichts kam schaute sie verwundert hinein. Sie warf die Packung weg und durchsuchte die Schränke. Ihr Gesicht hellte sich auf als sie eine andere gelbliche Schachtel fand. Sie nahm das Rezept zur Hand. Akane holte ein großes Fleischermesser aus der Schublade und lud die ganze Klinge voll. Dann kippte sie es zu den anderen Sachen in die Wok-Pfanne. Ranma: "Was soll das werden wenn es fertig ist?" Akane zuckte zusammen, dann fuhr sie zu Ranma herum. "Mußt du mich so erschrecken? Ich hätte mich fast geschnitten." Ranma schaute in den Topf und rümpfte die Nase. "Ich wußte gar nicht das du jetzt im Auftrag der Regierung an neuen Biowaffen arbeitest?" Akanes rechte Augenbraue zuckte. Ranma nahm die Schachtel Backpulver und betrachtete sie genauer. "Man könnte fast meinen du willst jemanden umbringen." Er drehte die Schachtel um. Die Aufschrift 'Rattengift' war klar und deutlich zu lesen. "Das hättest du dir sparen können. Dein Essen ist auch ohne schon tödlich genug." Unter normalen Umständen wäre Akane jetzt bestürzt über die Tatsache das sie Schädlingsbekämpfungsmittel zum backen benutzt hatte. Aber ihr konsequenter Mißerfolg, vor allem Ranmas letzter Kommentar, ließen sie rot sehen. Akane: "Ich zeig dir gleich 'wie' tödlich ich sein kann!" Mit Schwung hieb sie mit dem Messer nach Ranma. Dieser sprang mit einem Satz quer durch die Küche und drehte ihr eine lange Nase. Akane dampfte vor Wut, flippte das Messer einmal herum so das sie jetzt die scharfe Seite in der Hand hielt, und warf es auf den schwarzhaarigen Martial Artist. Unglücklicherweise befand sich Kasumi genau in der Schußlinie. Die Zeit blieb für beide Teens fast stehen, als das Messer genau auf die älteste Tendo zuflog. Plötzlich zuckte Kasumis Hand nach oben, und sie fing die Klinge zwischen ihren Fingern auf. Mit einer fast gemächlichen Bewegung legte sie es dann neben ihrer Zeitschrift auf den Tisch, das alles ohne überhaupt hinzusehen. Akane und Ranma blinzelten, und dann gleich noch mal, als Kasumi umblätterte und weiterlas als wäre nichts geschehen. Das hier etwas nicht so war wie es sein sollte begriffen sogar sie. Kasumi(?) reagierte blitzartig als sich die beiden wie ein Mann auf sie stürzten. Trotzdem war sie zu langsam. Sie wurde vom Stuhl geworfen und Akane nagelte ihren rechten Arm an den Boden. Ranma machte das selbe mit dem linken, und nachdem er einen Tritt abbekommen hatte setzte er sich kurzerhand auch auf die Beine. Akane: "Wer bist du, und was hast du mit Kasumi gemacht?" Das Mädchen das aussah wie Kasumi versuchte freizukommen, erfolglos. "Aiya, lassen sofort los!" Ranma wäre der Aufforderung fast nachgekommen, so überrascht war er. Es war zwar Kasumis Stimme gewesen, aber sie hatte mit einem Akzent gesprochen den er nur zu gut kannte. Ranma: "Shampoo! Oder Lotion, oder wer auch immer. Sie ist eine Amazone!" (Anm.d.Autors: Die Doppelgänger bekommen ab sofort ein D vor dem Namen gesetzt. Also in diesem Fall D-Kasumi.) D-Kasumi: "Sein Shampoo. (versucht sich zu befreien) Jetzt lassen los!" Akane: "Nicht bevor du uns gesagt hast warum du aussiehst wie meine große Schwester!" Das Kasumi-imitat zappelte weiter, doch sie wurde erbarmungslos festgehalten. Schließlich gab sie auf. "Gut, Shampoo erzählen, aber erst loslassen." Die beiden anderen sahen sie nur mißtrauisch an. "Shampoo versprechen." Soun: "Was ist hier los?" Der Lärm hatte die restlichen Hausbewohner angelockt. Das Familienoberhaupt der Tendos war nicht wenig verwundert, das seine älteste Tochter scheinbar unfreiwillig von Ranma und Akane am Boden gehalten wurde. Nabiki und Jeremy dachten das gleiche, und der Panda steckte noch im Türrahmen fest. Akane stand auf und gab D-Kasumi frei. Anklagend deutete sie auf sie. "Das ist nicht Oneechan." Nabiki: "Weil sie dich nicht aus der Küche geworfen hat?" Akane: "Ja ... NEIN! Ich meine es ist. Nicht. Kasumi." Jeremy: (kratzt sich am Kopf)"Sie sieht aber so aus." Ranma: "Wartet, ich zeige es euch." (tritt D-Kasumi auf den Fuß) D-Kasumi: *Aua! Was soll das? Du fängst dir gleich welche.* Ranma rutschte ein Stück zu Seite als D-Kasumi ausholte, aber dann beließ sie es bei der Drohgebärde. Die restlichen Anwesenden verstanden, zumindest teilweise, das wirklich etwas nicht mit Kasumi stimmte. Soun: (zu D-Kasumi)"Öh, was hast du gesagt? Ich hab's nicht ganz verstanden." Nabiki: "War doch offensichtlich was sie gesagt hat. Mich interessiert mehr, seit wann beherrscht Oneechan Fremdsprachen?" Akane packte D-Kasumi am Kragen und schüttelte sie. Zumindest versuchte sie es, aber die Doppelgängerin schlug ihre Hände jedes mal beiseite. Nach kurzem Gerangel gab Akane auf und fauchte sie an. "Jetzt aber raus mit der Sprache. Warum siehst du aus wie meine große Schwester, und was wolltest du hier?" D-Kasumi zog eine dünne Kette unter ihrer Bluse hervor, an der ein Amulett baumelte. Dann griff sie hinter ihren Nacken und knüpfte die Kette auf. Im gleichen Augenblick in dem sie das Medaillon abnahm, geschah die Veränderung. Die Luft um D-Kasumi begann zu flimmern. Ihre Umrisse wurden zuerst unscharf, dann verschoben sie sich. Aussehen, Kleidung, Haarfarbe, Größe, alles veränderte sich, und nach nicht mal zwei Sekunden stand eine lilahaarige Amazone in typischer Stammestracht dort, wo eben noch Kasumi gewesen war. Shampoo: (hebt das Medaillon)"Altes Artefakt von Joketsuzoku. Shampoo kann jedes andere Mensch damit sein." Nabiki war die erste die ihr Staunen überwand. Sie nahm Lucia's Amulett und untersuchte es genauer. Shampoo schien das nicht sonderlich zu stören. Dann erwachten die anderen auch aus ihrer Starre. Akane: "Das ist keine Erklärung warum du Oneechan imitiert hast. Was hattest du vor? Wolltest du uns vergiften?" Soun begann Heuler #128: Auf meine Familie wurde ein Mordanschlag verübt. Shampoo: "Shampoo haben nicht nötig zu arbeiten mit Gift. Direkte Methode sein besser und schneller." Jeremy nahm die Wok-Pfanne von der Theke und hielt sie Shampoo unter die Nase. "Ach ja? Und wie erklärst du dann das hier?" Shampoo sparte sich eine Antwort und deutete auf Akane, welche mit hochroten Kopf daneben stand. Schnell nahm sie Jeremy den Topf weg. "Das war nur ein Unfall, klar? Was kann ich dafür wenn die Zutaten alle so ähnlich aussehen." Soun stellte seinen Tränenausbruch wieder ab und wechselte das Thema, bevor sich Akane zu Gewalttaten hinreißen lassen konnte. Fragend sah er auf die Amazone. "Aber was wolltest du dann? Du bist Gast in diesem Haus und kannst dich frei bewegen. Wenn du solche Scherze treibst ist das nicht sehr vertrauenswürdig." Shampoo: "Shampoo wollte mit Kasumi Rezepte austauschen, kennen viele chinesische Gerichte. So Shampoo zusammen mit Kasumi am kochen. Aber dann sein Nudeln ausgegangen, und Kasumi losgehen zu kaufen neue. Kasumi sagen das Shampoo solange passen auf." Soun: "Hmm, das klingt logisch." Ranma: "Ja, bis auf die Tatsache das du dazu nicht Kasumis Gestalt hättest annehmen müssen. Da steckt doch noch mehr dahinter?" Die Amazone biß sich auf die Lippen und sah weg. Die anderen redeten weiter auf sie ein. Währenddessen hatte sich Nabiki das Amulett umgehängt um zu sehen ob was passierte. Auch Jeremy wandte sich von Shampoo ab und überlegte wo er dieses Amulett schon mal gesehen hatte. Neugierig nahm er es in die Hand. Shampoo: *LUCIA!* Ranma, Akane und Soun unterbrachen das Verhör als Shampoo scheinbar ohne Grund etwas auf chinesisch schrie. Jeremy und Nabiki sahen sich ebenfalls wieder um was los war. Dann wurde die allgemeine Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt, namentlich die mittlere Tendo. Nabiki blinzelte als sie merkte das sie angestarrt wurde. "Was ist los, was schaut ihr ...?" Sie brach ab, irgend etwas paßte mit ihrer Stimme nicht. Dann merkte sie das sich ihr Körper falsch anfühlte. Sie hatte schon Mal etwas ähnliches erlebt, und zwar als Jeremy ein Glas Instand-Nanniichuan über sie geschüttet hatte. Mit einer dunklen Vorahnung preßte sie ihre Beine zusammen und fand ihre Befürchtungen bestätigt. Jeremy war wohl am überraschtesten. Man steht sich nicht alle Tage selber gegenüber. Und genau das tat er grade, dort wo eben noch Nabiki gestanden hatte war jetzt ein Duplikat von ihm, von der Kleidung bis zur Frisur sein Ebenbild. Akane: "Oneechan, was ist ... was ist mit dir passiert?" Ranma: "Sie sieht aus wie Jeremy?" Akane: (giftig)"Ach nein, wäre mir nie aufgefallen." D-Jeremy preßte die Augen zusammen und hatte die Fäuste geballt. "Macht es wieder weg. Was immer das ist, macht es wieder weg!" Akane nickte und holte tief Luft um die Amazone anzubrüllen was sie getan hatte - und atmete verblüfft aus als sie niemanden hatte den sie anschreien konnte. Shampoo hatte den Augenblick der Verwirrung genutzt und sich aus dem Staub gemacht. Ranma kombinierte Tatsachen. Kasumis Doppelgänger war wieder zu Shampoo geworden als ihr das Amulett abgenommen wurde. Wenn Nabikis Verwandlung in Jeremy ähnlich funktionierte ...? Er griff nach dem Talisman und riß ihn D-Jeremy vom Hals. Nabiki atmete erleichtert aus als sie wieder ihren gewohnten Körper spürte. Ranma: (hält das Amulett hoch)"Ich denke das wir in nächster Zeit nicht mehr auf verwandelte Amazonen aufpassen müssen." Nabiki: "Vorausgesetzt es gibt nur dieses eine. Was machen wir jetzt?" Ranma: "Mit dem Amulett?" Nabiki: "Nein, mit Shampoo. Ich glaube nicht das sie noch länger hier im Haus wohnen wird, oder?" Soun: "Nein, mit Sicherheit nicht! Wer sich so verhält führt etwas im Schilde." Jeremy: "Moment einmal. Das wissen wir noch gar nicht." Ranma: "Aber es würde zu Shampoo passen." Nabiki: "Und selbst wenn nicht, warum ist sie dann geflüchtet?" Jeremy: "Ich weiß es nicht. Aber ich habe gelernt das die größten Mißverständnisse dadurch entstehen, das man nicht nachdenkt, sondern voreilige Schlüsse zieht." "Vielleicht hat Shampoos Verhalten eine ganz einfache Erklärung." Akane: "Na, da bin ich aber gespannt. Für mich ist diese Shampoo nur-" Sie brach ab als die Haustür ging und man Kasumis Stimme hörte. "Tadaima. Ich bin wieder zu Hause." Sofort rannten alle in den Flur um die Besitzerin der Stimme zu sehen. Kasumi stellte ihre Einkaufstüten ab und sah die anderen an. "Gute Güte, ihr seht auch als hätte euch etwas erschrocken. Ist was passiert?" Ranma: "Alles klar, sie ist die Echte. Sie hat nicht Shampoos Akzent." Kasumi: (verwirrt)"Ich verstehe nicht ganz?" Akane: (geht zu Kasumi hin)"Oneechan, diese Shampoo war in unserer Küche und sah genauso aus wie du." Kasumi lächelte und nahm ihre Einkaufstaschen wieder auf. "Ja, ich weiß. Ich habe sie extra gebeten die Ramen zu Ende zu kochen. Sie wollte mir einige ihrer einheimischen Gerichte zeigen. Leider hatten wir nicht alle Zutaten, also habe ich eingekauft." Sie hob die Taschen kurz an. Akane: "Aber sie sah genauso aus wie du." Kasumi: "Du wiederholst dich, Akane. Fräulein Shampoo war sich etwas unsicher ob sie einfach so alleine in der Küche bleiben könne, weil wir sie kaum kennen, und hat mich deshalb gefragt ob sie solange mein Aussehen annehmen darf. Um nicht aufzufallen, sagte sie. Ich fand die Idee recht lustig und habe eingewilligt." Kasumi fand das das Thema damit beendet und verschwand in Richtung Küche. Alle verdrehten die Augen, das war mal wieder typisch Kasumi. Trotzdem konnte keiner bestreiten das die älteste Tendo das gleiche erzählt hatte wie vorhin Shampoo - demnach hatte die Amazone die Wahrheit gesagt. Jeremy: "Habe ich es nicht gesagt? Es klärt sich alles auf. Und ihr hättet sie beinahe gelyncht wenn sie nicht abgehauen wäre." Soun: "Es läßt sich aber auch nicht bestreiten das die ganze Sache verdächtig aussah. Vor allem weil sie geflüchtet ist. Warum ist sie nicht geblieben wo sie nichts zu befürchten hatte?" Jeremy: "Hatte sie das wirklich nicht? Immerhin haben sich Ranma und Akane auf sie gestürzt, und dann haben wir alle sie bedrängt. Ich an ihrer Stelle hätte wahrscheinlich nicht anders gehandelt." Akane: "Wenn man es so betrachtet mach es schon Sinn. Trotzdem finde ich nicht das wir Shampoo weiterhin bedingungslos vertrauen sollten." Jeremy: "Das habe ich auch nicht gesagt. Aber vielleicht gehen wir nächstes mal sie Sache etwas ruhiger an, ohne sofort zu-" Er wurde durch einen Schreckensschrei aus der Küche unterbrochen. Dann hörte man Kasumi rufen. "Um Himmels Willen, was ist denn hier passiert? Meine arme Küche." ############################################################################# Schwimmunterricht ist für die Jungs in Furinkan immer was besonderes. Es macht einfach Spaß im Wasser herumzutoben, vom Beckenrand zu springen und die Mitschüler unterzutauchen. Wenn also zwei Klassenkameraden nicht am Wasserspaß teilnehmen, noch dazu freiwillig, ist das unverständlich und höchst verdächtig. Ranma und Jeremy störten sich nicht an den fragenden Blicken die ihnen zugeworfen wurden. Während Jeremy etwas abseits des Schwimmbeckens auf einem Handtuch lag und die Sonne genoß, nutzte Ranma die Gelegenheit und machte ein paar einarmige Liegestütze. Hikaru Gosunkugi stand am Rand des Schwimmbeckens und sah nachdenklich zu den zwei Aquatranssexuellen hinüber. Seine momentane Unaufmerksamkeit wurde jedoch sofort ausgenutzt. Hiroshi und Daisuke schlichen sich an ihn heran, packten ihn überraschend und warfen ihm hohen Bogen ins Wasser. Prustend tauchte er wieder auf und blickte mißbilligend auf seine Mitschüler, welche sich grölend auf die Schenkel schlugen. "Findet ihr das etwa komisch?" Daisuke: "Och komm schon, Gos. Verstehst du keinen Spaß?" Gosunkugi: "Ich heiße nicht Gos. Und ich mag es nicht wenn man mich beim analysieren eines Gegners stört." Daisuke warf einen Seitenblick auf Ranma und Jeremy, und schüttelte verständnislos den Kopf. "Himmel, Gos ... unkugi. Hast du immer noch diesen Dämontick?" Gosunkugi: "Das ist kein Tick. Ich werde es euch schon noch beweisen. Ich bin mir sicher, ihre Scheu vor Wasser hat etwas damit zu tun." Hiroshi: (witzelt)"Ja klar, Dämonen sind wasserscheu, weiß doch jeder." Gosunkugi: "Dummkopf, das sind Vampire. Und auch die haben keine Angst vor Wasser, sie können lediglich keine fließenden Gewässer überqueren." Daisuke: "Aber sicher doch. Du kannst uns ja Bescheid sagen wenn du das Geheimnis gelüftet hast." Die beiden Jungs schüttelten die Köpfe und gingen wieder. Hikaru kletterte aus dem Becken und schüttelte sich wie ein nasser Hund. Gosunkugi: (ruft)"Macht euch nur lustig. Ihr werdet schon sehen. Warum sind sie wohl nie zu sehen wenn's draußen regnet? Warum hat Nabiki Tendo vor ein paar Wochen mit einer Wasserpistole auf sie geschossen? Warum machen sie nicht beim Schwimmunterricht mit?" Aber Daisuke und Hiroshi schienen ihm gar nicht mehr zuzuhören. Gosunkugi ballte im hilflosen Zorn die Fäuste. Was sollte er tun? Jeremy war schon halb eingedöst als Ranma ihn anstupste. Ranma: "Hey Schlafmütze, was hältst du von einem kleinen Kampf?" Jeremy blinzelte gegen die Sonne und setzte sich auf. "Wassislos?" Ranma: "Ich wollte fragen ob du ein wenig Lust auf Sparring hast?" Jeremy: "Jetzt? Muß das sein?" Ranma: "Mir ist langweilig." Jeremy seufzte innerlich, dann setzte er sich auf, gähnte, streckte sich und rückte seine Badehose zurecht. (Die Beiden mußten Schwimmkleidung tragen, auch wenn sie nicht beim Unterricht mitmachten.) Er lockerte seine Muskeln ein wenig und sah sich fragend um. "Wo üben wir?" Als Antwort kam ihm Ranmas Roundhouse entgegen. "Genau hier." Mit seinem Unterarm blockte Jeremy den Tritt, den nachfolgenden Schlag wehrte er auch ab. Dann ging er in die Hocke, streckte das linke Bein und drehte sich schnell einmal um die eigene Achse, um Ranma von den Füßen zu fegen. Jedenfalls hatte er das vorgehabt, aber der andere Martial Artist war längst mit einem Salto über ihn hinweggeflankt, und als Jeremy seinen Fehler bemerkte lag er schon selber am Boden. Er rappelte sich wieder auf. Ranma stand grinsend da und wippte auf dem Fußballen, die Arme hinter dem Rücken verschränkt. "Gute Reaktion, aber noch nicht schnell genug." Jeremy runzelte die Stirn, dann deutete er plötzlich überrascht hinter Ranma. "Schau mal da! Akane ohne Sporthose!" Naiv wie Ranma war fiel er voll drauf rein und drehte sich um. "Wo?" Er blickte suchend zum angrenzenden Sportplatz, wo die Mädchen ein Match in Softball spielten. Einige Schülerinnen standen zwar am Zaun der die beiden Gelände voneinander trennte, aber zu Ranmas Enttäuschung war Akane nicht dabei. "Wovon redest du - WARK!" Kaum hatte er sich wieder zu Jeremy umgewandt traf dessen Faust zielsicher in seine Magengrube. Ranma schnappte keuchend nach Luft. "Da ist gar nicht Akane. Du schummelst." Jeremy klemmte sich die schmerzende Hand unter die Achsel und fragte sich ob Ranma wohl Steine gefrühstückt hatte. "Wieso schummeln? Es heißt doch Anything Goes?" Ranma mußte grinsen und schlug als Antwort nach ihm. Jeremy wich mit einem Flick-Flack aus und ging in Kampfstellung. "Komm, bieten wir deinen Fans mal eine Show." Ranma: "Welchen Fans?" Jeremy deutete zu den Mädchen am Zaun, welche ihnen ganz offensichtlich zusahen. "Die da, du Frauenschwarm." Ranma: "Wieso sollen das 'meine' Fans sein?" Jeremy: "Wessen sonst? Hikarus? Tatewakis?" Ranma: "Deine?" Jeremy: "Ich gehöre nicht zu der Sorte Jungs zu den Mädchen rüberstarren. Leider." Ranma: "Glaubst du wirklich? (kopfnicken zum Zaun) Wink denen mal zu." Jeremy: "Warum sollte ich?" Ranma: "Frag nicht, tu's einfach." Jeremy wunderte sich, dann winkte er zu den Mädchen rüber und lächelte etwas. Eine Hälfte der Schülerinnen winkte zurück, die andere wurde rot im Gesicht und drehte sich schnell weg. Verblüfft senkte er wieder den Arm. "Was zum ...?" Ranma kniff Jeremy spaßeshalber in den Oberarm. "Siehst du? Du bist nicht mehr ganz so der bleiche Hänfling als den ich dich kennengelernt habe." Er verschränkte stolz die Arme und setzte seinen 'Ich bin der Beste'-Gesichtsausdruck auf. "Oder vielleicht hat mein Charisma auf dich abgefärbt. Haha." Der 'Hänfling' knuffte ihm in die Rippen. "Auf dein Charisma kann ich verzichten. Ich brauche keine drei Verlobte die man nicht mehr los wird." Ranma: "Erinnere mich bloß nicht daran. Aber mal im ernst, das ganze Training und so hat einen positiven Effekt auf dich." Prüfend sah Jeremy an sich herab. Gut, er hatte etwas Muskelmasse entwickelt, aber das erklärte nicht das unrationelle Verhalten des anderen Geschlechts. Andererseits war dies eine Animewelt, und somit mit der ihm bekannten Realität nicht zu vergleichen. Dann wurde er abrupt aus seinen Gedanken gerissen. Eine Stimme schien in seinem Kopf 'Gefahr' zu schreien. Noch bevor er reagieren konnte, hatte ihn Ranma gepackt und weggezerrt. Sekundenbruchteile später klatschte Wasser dort auf den Boden wo Jeremy gestanden hatte. Gosunkugi fluchte, warf den Eimer weg und nahm einen neuen. "Aha, wußte ich es doch. Aus irgendeinem Grund könnt ihr Wasser nicht vertragen." Ein zweiter Schwall Wasser wurde in Richtung der beiden Aquatranssexuellen gekippt, welche nach rechts und links aus der Schußlinie sprangen. Ranma: "Hey, spinnst du? Was soll der Quatsch?" Gosunkugi: "Halt still, ich muß eine Theorie testen." Er schnappte sich die Eimer, rannte zum Becken und füllte sie wieder. Als er sich umdrehte und zurücklaufen wollte, prallte er gegen Kuno. Unsanft setzte sich Gosunkugi auf den Hosenboden. Kuno: "Was bezweckst du mit diesem flegelhaften Verhalten? Ist dir das Vorhandensein des Nasses im Bassin nicht ausreichend, das du die Flüssigkeiten so eifrig außerhalb verteilst?" Gosunkugi rappelte sich wieder auf und füllte die Eimer erneut. "Es ist ein Experiment, Kuno-sempai. Ich bin mir sicher das beide Saotomes Dämonen sind, und das will ich beweisen." Er wollte wieder loslaufen, aber Kuno hatte von irgendwoher plötzlich sein Bokuto und versperrte ihm damit den Weg. Kuno: "Du wirst diese Taten unterlassen, Knappe!" Gosunkugi: "Aber-" Kuno: "Widersprich mir nicht. Glaubst du wirklich das ich, Tatewaki Kuno, es zulassen würde das zwei Unmenschen über den selben Boden wandeln wie ich? Ich hätte sie längst zur Strecke gebracht, so wie es meine Aufgabe als Vollstrecker der himmlischen Gerechtigkeit ist. Die Saotome-Brüder mögen disrespektvoll sein, doch auch sie sind Menschen, wenn auch von niederer Abstammung." Hikaru öffnete den Mund, aber ein scharfer Blick von Kuno ließ ihn verstummen. Beleidigt zog er von dannen. Kuno blickte ihm mit geschultertem Bokuto hinterher. Jeremy und Ranma gesellten sich zu dem Kendoisten, letzterer sah ihn an als wenn ihm ein zweiter Kopf gewachsen wäre. Ranma: "Kuno? Geht es dir auch gut?" Kuno sah ihn mit seinem 'von oben herab'-Blick an. "Ich erfreue mich bester Gesundheit. Was ist der Sinn der Frage?" Ranma: "Warum hast du uns geholfen?" Tatewaki blickte von ihm zu Jeremy, zu Gosunkugi und dem Rest der Schüler, und wieder zurück zu Ranma. "Meine Beweggründe würden das Verständnis deiner Person übersteigen." Er wollte weggehen, drehte sich aber nach zwei Schritten noch mal um. "Was glaubst du würde mit meinem Ruf geschehen wenn an die Öffentlichkeit dränge, das zwei Kreaturen wie ihr die gleiche Schule besuchen wie der Blaue Donner persönlich?" Mit den Worten stakste er von dannen, was ganz gut war, sonst hätte Ranma sicher wieder eine Prügelei angefangen. Shampoo saß auf dem Dach der Schule und beobachtete das Treiben. Sie hatte angenommen das Jessica zusammen mit den anderen Jugendlichen in eine Schule gehen würde, aber sie konnte das blonde Mädchen nirgends entdecken. Gleichgültig zuckte sie mit den Schultern, sie war mit der Kultur dieses Landes nicht vertraut, es war gut möglich das Jessica zu diesem Zeitpunkt ganz woanders war. Sie wollte grade wieder gehen, als zwei der Jungs einen Sparringskampf begannen. Interessiert schaute Shampoo genauer hin, sie kannte beide Teilnehmer. Der Schlagabtausch war nur kurz, doch zeugte von großem Können. Shampoo war erstaunt, nicht so sehr über Jeremys Fähigkeiten welche sie schon im Kampf gegen Lotion bemerkt hatte, wohl aber wegen Ranmas. Der schwarzhaarige Junge mit dem Zopf hatte eine erstaunliche Eleganz in seinen Bewegungen, so als ob er nicht mal sein ganzes Können einsetzte. Shampoo wandte den Blick ab und sah zu den Mädchen auf dem Sportplatz. Einige von ihnen standen am Zaun, welcher sie von den Jungen trennte. Shampoo schnaubte verächtlich als sie die sehr offensichtlichen Blicke der Mädchen bemerkte. Shampoo: Ärgerlich schüttelte sie den Gedanken ab und sprang vom Schuldach. Hier hatte sie nichts mehr verloren. Ein paar Dächer weiter stoppte sie und stutzte. Mit einem Satz landete sie auf einer Mauer neben einem blauhaarigen Mädchen. *Lotion! Was tust du noch hier? Ich habe doch deutlich gesagt das du nach Joketsuzoku zurückkehren sollst!* Die andere Amazone zuckte überrascht zusammen, drehte sich dann aber mit gleichgültigen Gesicht um. *Ich habe noch nicht was ich wollte. Und so lange bleibe ich.* Shampoo: (ärgerlich)*Bist du noch immer hinter dem Hibiki-Jungen her? Unglaublich! Du hast bei deiner Ehre als Amazone geschworen ihn in Ruhe zu lassen. Das allein ist schon schlimm genug, aber das du diesen Schwur brichst, das ist ... das ist ... Du beschmutzt damit den Namen aller Frauen von Nyuchezuu.* Lotion: (hochnäsig)*Spiel dich nicht so auf. Ich mache was ich will. Außerdem bist 'du' es doch wohl, die unseren Namen in den Dreck zieht. Wer von uns beiden kann sich denn nicht durchringen eine einfache Fremde zu töten? 'Du' bist es doch, die mit der Verräterin immer noch Mitleid hat. (deutet anklagend auf Shampoo) Du betrachtest sie immer noch als Freundin. Dir ist eine Fremde wichtiger als die Gemeinschaft des Dorfes. 'Ich' dagegen werde meine Aufgabe erfüllen, nur eben 'nachdem' ich mein persönliches Ziel erreicht habe. 'Mir' ist die Aufgabe wichtiger als irgend so ein Schwur, den ich völlig Fremden gegeben habe.* Für einen Augenblick machte Shampoo ein betroffenes Gesicht, dann verdüsterte Zorn ihre Züge. *Wie kannst du es wagen mir so etwas zu unterstellen, und meine Befehle zu mißachten? Du hast mir als direkte Nachfahrin von Kuh-Lon Respekt zu zollen!* Lotion ignorierte sie bewußt und kickte einen Stein von der Mauer. Fast beiläufig sah sie dann wieder Shampoo an. *Joketsuzoku ist weit weg, und mit ihm auch deine Urgroßmutter und unsere Gesetze. Hier in der Fremde interessiert es niemanden ob ich einen Schwur gebrochen habe oder nicht. Und hier interessieren 'mich' deine Befehle auch nicht mehr.* Fassungslos und mit offenem Mund sah Shampoo ihr Gegenüber an. Dann fing sie sich wieder. *Wir werden sehen ob es dich noch immer nicht interessiert wenn wir wieder daheim sind, und ich dem Ältestenrat hiervon berichte.* Lotion: *Dann werde ich wohl erwähnen das du es nicht geschafft hast Jessica zu richten. Anstelle ihr persönlich gegenüber zu treten hast du dich feige hinter dem Mantel von Lucia's Amulett versteckt, und trotzdem versagt. Ich bin gespannt ob-* ~Swusch~ Lotion duckte sich unter der zustoßenden Bonbori hindurch und sprang von der Mauer. Oben stand Shampoo, ihre Waffen in den Händen, Und zitterte vor Wut. Shampoo: *GEH MIR AUS DEN AUGEN! Ich kann dein falsches Gerede nicht mehr hören.* Lotion: (jetzt auch sauer)*Du kannst doch nur die Wahrheit nicht vertragen. Du willst nicht hören das ich recht habe, das die große Xian-Pu kein Blut vergießen kann-* Shampoo: *GENUG! Als ranghöchste Amazone banne ich dich hiermit. Sollten sich unsere Wege noch mal kreuzen, werde ich dich als Fremde betrachten.* Lotion sah der wütend davon stapfenden Shampoo nach. Sie hatte sie grade gebannt. Das hieß, das Lotion ihren Status als Amazone verloren hatte und heimatlos war. Natürlich war ein solcher Bann erst wirklich gültig wenn er vom Ältestenrat bestätigt wurde, aber im Moment war Lotion weniger als nichts. Nervös öffnete und schloß sie ihre Fäuste und blickte dem lilahaarigen Mädchen mit zusammengezogenen Augenbrauen hinterher. Shampoo konnte die brennenden Blicke der anderen Amazone fast in ihrem Rücken spüren. Sie zwang sich ruhig weiterzugehen und nicht zurückzublicken. Dabei überlegte sie ob sie mit der Verbannung nicht zu hart gewesen war. Shampoo: Sie bog um die Ecke, sprang aufs nächste Dach und setzte sich auf den Schornstein. Jetzt im Nachhinein betrachtet verstand sie gar nicht warum sie überhaupt so übertrieben auf Lotions Anschuldigungen reagiert hatte. Sie unterbrach ihren Gedankengang und kickte mißmutig ein paar Ziegel vom Dach. Shampoo stand auf und straffte die Schultern. *Ich muß vergessen das ich Jessica kenne. So lange ich meine Gefühle nicht unter Kontrolle habe, und sie als eine Unbekannte betrachte, kann ich meine Aufgabe nicht erfüllen.* Ein entschlossener Gesichtsausdruck machte sich breit. Wie um sich selber zu bestätigen nickte Shampoo einmal. Wenn sie das nächste Mal auf Jessica traf würde sie bereit sein. ############################################################################# Nach der Schule waren Ranma-chan und Akane im Dojo trainieren. Das gemeinsame Sparring hatte sich seit dem Kampf gegen Kodachi zu einer Art Ritual entwickelt, vorausgesetzt das die Hausaufgaben es zuließen. Als Resultat war das kurzhaarige Mädchen um einiges besser geworden. Akane vertraute jetzt nicht mehr nur auf brutale Kraft, sondern arbeitete auch mit Geschwindigkeit und Technik. Ranma-chan für ihren Teil versuchte die Kämpfe ebenfalls ernst zu nehmen, auch wenn Akane noch lange keine Herausforderung darstellte. Sie wich nicht nur ihren Schlägen aus und ärgerte sie dabei wie sie es sonst getan hatte, sondern betrachtete ihre Partnerin als gleichwertigen Gegner und kämpfte entsprechend. Immerhin mußte Akane auch in der Abwehr besser werden. Die einzige Bedingung die sie immer stellte war, das sie als Mädchen an ihrem Sparring teilnahm. Als Junge tat sich Ranma noch immer schwer damit gegen andere Mädchen zu kämpfen, er vermied es so oft er konnte - die Ausnahme bildete Jeremy-chan, aber die zählte auch nicht wirklich. Ranma-chan duckte sich unter einem Roundhouse Kick weg und knuffte Akane zwei mal in die Rippen. Das blauhaarige Mädchen knurrte und setzte eine Anzahl Punches nach die alle geblockt wurden. Dann war Ranma-chan wieder an der Reihe und drängte ihre Partnerin zurück, konnte aber keinen Treffer anbringen - und das obwohl sie nicht grade zimperlich angriff. Akane ging mit einem Rückwärtsflip auf Distanz, die Ranma-chan fast augenblicklich überbrückte - aber damit hatte das Vollzeitmädchen gerechnet. Sie ging in die Knie und wollte den Rotschopf mit einem Fußfeger zu Fall bringen. Aber es blieb bei dem Versuch, als sie wieder hochkam war von Ranma-chan nichts mehr zu sehen. Sofort ging sie in Abwehrstellung und sah sich um, aber ihre Partnerin blieb verschwunden. Verwirrt drehte sie sich im Kreis, nichts. Plötzlich schrie sie erschrocken auf als ihr jemand von hinten die Augen zuhielt. Ranma-chan: "Kuckuck, wo bin ich?" Akane griff nach den fremden Händen, verschaffte sich freie Sicht und schaute nach oben. Dort hing Ranma-chan wie Spiderman an der Decke und grinste sie an. Akane runzelte die Stirn, zog dann kräftig am Zopf, und Ranma-chans Gesicht machte eine hübsche Delle in den Dojoboden. Akane: "Hmpf. Laß solche Scherze." Ranma-chan setzte sich auf, immer noch grinsend. "Was für Scherze? Du mußt mit einem Angriff aus jeder Richtung rechnen, auch von oben." Sie machte eine Beinschere und brachte das andere Mädchen auch zu Fall. "Oder von unten." Bevor Akane aufstehen konnte hatte sich Ranma-chan auf sie geworfen und drückte sie zu Boden. Zu spät bemerkte sie in was für eine kompromittierende Situation sie damit sich beide brachte. Regungslos blieben beide Mädchen aufeinander liegen. Ranma-chan: "Ah ... Akane, das ... das war keine Absicht ... ich meine ..." Akane: "Ranma?" Ranma-chan: "Äh, ja?" Akane: "Das nächste Mal kämpfst du als Junge gegen mich, klar?" Ranma-chan: (blinzelt)"Hö? Warum?" Anstelle einer Antwort zog Akane die Beine an den Körper, streckte sie ruckartig wieder aus und beförderte so ihren Ballast an die gegenüberliegende Wand. Dann stand sie auf und klopfte sich den Staub vom Gi. ~Klatsch ... klatsch ... klatsch~ Beide Mädchen drehten sich um und sahen Nabiki im Eingang stehen. Spöttisch applaudierend kam sie ins Dojo. Nabiki: "Nicht schlecht. Wirklich nicht schlecht. Du bist besser geworden Imutochan, das Training scheint dir gut zu tun." Akane: (wischt sich den Schweiß von der Stirn)"Danke Nabiki-neechan. Möchtest du es auch mal wieder versuchen?" Nabiki: "Nein danke, physikalische Gewalt ist mir zuwider. Ich bevorzuge subtilere Methoden." Ranma-chan zog ihr Chinahemd zurecht und stellte sich vor sie und neben Akane. "Und deswegen bist du gekommen? Um uns das zu sagen?" Nabiki: "Nein, es geht um was anderes. Um zwei Dinge, um genau zu sein. Zum einen habe ich herausgefunden wie dieses Amulett von den Amazonen genau funktioniert." Unter den neugierigen Augen der anderen zog sie das Medaillon hervor und hängte es sich um den Hals. Dann nahm sie Akanes Hand. "Es ist so simpel das es fast schon wieder schwer ist. Man muß nur körperlichen Kontakt zu der zu kopierenden Person herstellen und das Zauberwort sagen." Ranma-chan: "Und das wäre?" Nabiki: "Lucia." Sie hatte den Namen noch nicht ganz ausgesprochen, da begann die Verwandlung schon. Nabikis Konturen wurden unscharf, ihr Körper begann zu verschwimmen und die Luft um sie herum flimmerte wie vor Hitze. Dann ließ der Effekt wieder nach, und keine Sekunde später stand an ihrer Stelle ein verschwitzt aussehendes Mädchen mit kurzen blauen Haaren und einem gelblichen Trainingsanzug. Akane blickte verwirrt auf ihr Ebenbild, wo sich grade noch ihre Schwester befunden hatte. "Unheimlich. Als wenn man in einen Spiegel schaut." D-Akane: "Wohl eher ein Zerrspiegel. Ein merkwürdiges Gefühl wenn sich der Zauber aktiviert und man nicht mehr man selber ist. Ich frage mich wie unsere beiden Geschlechtswandler das jeden Tag aushalten?" Ranma-chan: (beiläufig)"Man gewöhnt sich dran." Akane: "Warum hast du dich dann in mich verwandelt wenn du es nicht magst?" D-Akane: "Zum einen um euch die Wirkung des Amulettes zu demonstrieren. Zum anderen weil ich, wie eben schon gesagt, noch eine zweite Sache zu besprechen habe, und zwar mit ihm (kopfnick zu Ranma-chan). Und da ist es von Vorteil wenn ich ein vertrauenswürdiges Aussehen habe. Würdest du mich mit deinem Freund einen Augenblick alleine lassen?" Einen Moment lang sah Akane sich mißtrauisch in die Augen. Dann zuckte sie gedanklich mit den Schultern, die Angelegenheiten ihrer Schwester gingen sie nichts an. "Okay, ich nehm' so lange ein Bad, und ... Hey Moment! Der ist nicht mein 'Freund'!" D-Akane: "Von mir aus. Kann ich mich dann mal mit deinem 'Trainingspartner' unter vier Augen unterhalten?" Akanes einziger Kommentar bestand aus einem Schnauben, dann ging sie. Glücklicherweise überhörte sie dabei Ranma-chans gemurmelte Bemerkung über flachbusige Machoweiber. Ihre Doppelgängerin hatte bessere Ohren. D-Akane: "Also ich weiß nicht was du an Imutochans Oberweite auszusetzen hast. (schaut an sich herab) Mit einem passenden Top und Push-up-BH könnte man da eine Menge rausholen. Ranma-chan: "Laß den Quatsch und komm zur Sache. Was gibt es Wichtiges das du Akane deswegen rausschickst?" D-Akane schüttelte den Kopf und setzte eine beleidigte Miene auf. "Also ehrlich Saotome, man könnte meinen du vertraust mir nicht. Gut, kommen wir zur Sache." Sie hackte sich bei ihr ein. "Es ist ja nicht schwer zu erraten das du in meine kleine Schwester verliebt bist-" Ranma-chan: (protestiert)"Bin ich nicht!" Die Doppelgängerin überging den Einwand. "-das du in sie verliebt bist. Und anscheinend erwidert sie teilweise deine Gefühle, auch wenn es mir mißfällt und ich nicht verstehen kann wieso." Ranma-chan: "Warum sollte ich Akane lieben? Sie hat null Sex-Appeal, ist dumm wie Brot, kann nicht kochen..." D-Akane grinste wie die Sprichwörtliche Katze vor dem Vogelkäfig. "Da hatte ich vorhin aber einen anderen Eindruck." Sie schlang ihre Arme um den Hals des rothaarigen Mädchens und näherte sich ihrem Gesicht. "Und jetzt bist du auch so schrecklich angespannt. Nur weil ein Mädchen das aussieht wie die Frau deiner Träume dich umarmt? Warum so nervös, Saotome?" Ranma-chans Gedanken drehten sich im Kreis. Ihr Verstand sagte ihr das die Person vor ihr Nabiki war, aber ihre Augen behauptete etwas anderes. Ihr Herz klopfte wie wild, und sie wußte nicht was sie tun sollte. Die falsche Akane nutzte ihre Chance und zog eine Sofortbildkamera hervor. Es blitzte einmal, dann löste sie die Umarmung und betrachtete das Ergebnis. Die Pose auf dem Bild war eindeutig zweideutig. Ranma-chan: "Hey, was soll das?" D-Akane: "Ich wollte nur den gedenkwürdigen Moment festhalten. (zeigt das Foto) Ich habe uns doch gut getroffen?" Ranma-chan: (verwirrt)"Ich verstehe nicht ganz? Akane wird doch wissen das du das bist." D-Akane packte ihre Kamera wieder weg. "Natürlich wird sie das. Und ich glaube sie wird nicht begeistert darüber sein das du dich an mich herangemacht hast, nur weil ich aussehe wie sie." Sie nahm das Amulett ab und verwandelte sich wieder in ihr eigenes Ich. Diesen kurzen Moment der Verwandlung nutzte Ranma-chan und klaute ihr mit einer blitzschnellen Bewegung das Foto. Sie hatte keine Lust schon wieder von Nabiki erpreßt zu werden. "Und was sollte mich daran hindern das jetzt zu zerreißen?" Für einen kurzen Moment war Nabiki überrascht, setzte dann aber wieder ihre Ice-Queen Maske auf. "Wenn du das tust schuldest du mir 200 Yen für das Bild, und ich muß mir einen neuen Abzug machen. Außerdem könnte dann das Foto 'rein zufällig' in der Schule bekannt werden. Imutochan hat einen gewissen Ruf was ihr Verhältnis zu Jungs betrifft, und dank deines idiotischen Bruders ist stadtbekannt das 'Ranko' lesbisch ist. Willst du das Bild jetzt immer noch zerreißen?" Auffordernd hielt sie die Hand auf. Ranma-chan biß sich auf die Lippen. Warum war sie Nabiki gegenüber immer so hilflos? Wenn Akane von ihren Mitschüler für eine Lesbe gehalten würde, und wenn Ranma damit irgendwie zu tun hätte, dann wäre das eine Katastrophe - gelinde ausgedrückt. Seufzend gab sie ihr das Bild wieder. Nabiki steckte es ein und konnte ein Aufatmen nicht ganz unterdrücken. "Ich wußte das man mit dir reden kann. Und weil du so kooperativ warst bekommst du auch noch eine kleiner Info von mir: Hikaru Gosunkugi hat morgen früh einen weiteren Wasseranschlag auf euch vor, vielleicht solltet ihr wieder diese Spezialseife benutzen." Sprach sie, drehte sich um und wollte gehen. Ranma-chan: (traurig)"Warum tust du das? Ich will doch nur freundlich sein, aber du treibst ständig einen Keil zwischen mir und Akane. Warum?" Langsam drehte sie sich zum Rotschopf um. "Weil ich mir um meine kleine Schwester Sorgen mache. Sie hat was besseres verdient als dich." Mit diesen Worten ging sie endgültig, zog die Dojotür auf - und sah sich einem gebückt Davor stehenden Jeremy gegenüber. "Was tust du denn hier? Belauschst du uns etwa?" Der braunhaarige Junge richtete sich räuspernd auf, fand aber schnell seine Fassung wieder. Er ignorierte die mittlere Tendo und wandte sich statt dessen an Ranma-chan. "Ich vermute eher das Nabiki eifersüchtig auf dich und Akane ist. Ihr erinnert sie daran das sie selbst keinen Freund hat - und wahrscheinlich nie haben wird. Kein Wunder, bei ihrem Benehmen." Die Temperatur im Dojo sank abrupt unter den Gefrierpunkt. Nabiki: "Interessanter Gedanke. Leider völlig falsch. Glaubst du das wirklich von mir?" Jeremy tat so als würde er nachdenken. "Ich weiß nicht. Du gibst dich immer so undurchschaubar." Das stimmte sogar, er war sich bei Nabiki nie sicher ob alles nur Schau war oder Wirklichkeit. Dann drehte er das Messer noch mal in der Wunde herum. "Vielleicht 'willst' du auch gar keinen Freund. Vielleicht wären die Gerüchte über Akanes sexuelle Vorlieben bei einer anderen Tendo angebrachter? So wie du dich eben Ranma um den Hals geworfen hast ..." Er wußte im gleichen Augenblick das er es übertrieben hatte. Nabiki schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem trockenen. "Was fällt dir eigentlich ein? Du hast ja keine Ahnung wie-" Sie brach ab und beruhigte sich fast sofort wieder. Der Blick hinter die Maske der Ice-Queen war nur kurz gewesen, ihre Stimme war wieder betont beherrscht. "Ich sollte dich für deine Unterstellung rauswerfen lassen. Du bist hier nur Gast, also benimm dich auch wie einer. Sei froh das ich heute meinen großzügigen Tag habe." Jeremy: "Du hast recht. Ich entschuldige mich." Nabiki: "Das will ich auch hoffen, denn sonst- (bricht ab, erstaunt) Du entschuldigst dich?" Jeremy: "Ja, mein letzter Kommentar war unangebracht. Wenn du jetzt so freundlich wärst und mir die Kette von den Amazonen geben würdest?" Nabiki kniff ein Auge zu und sah ihn mißtrauisch an. Sie entschied sich ihm vorerst zu glauben und ging zum zweiten Teil seines Satzes über. "Warum sollte ich dir so etwas wertvolles überlassen?" Jeremy: "Weil ich es brauche um uns Gosunkugi vom Hals zu schaffen. Wenn er glaubt das Ranma und ich und unsere anderen Ichs die gleichen Personen sind, dann muß er eben beide gleichzeitig sehen." Nabiki: "Und was würde ich als Gegenleistung bekommen?" Jeremy beugte sich vor und flüsterte so leise das Ranma-chan die Worte nicht verstehen konnte. "Als Gegenleistung verrate ich ihm nicht das man von Polaroid-Fotos keine Abzüge machen kann." ############################################################################# Der nächste Morgen. Die aufgehende Sonne schaute zum Fenster herein und kitzelte einen Dimensionshopser an der Nase. Jeremy gähnte, streckte sich und blinzelte durchs Zimmer. Genma und Ranma schliefen noch friedlich. Leise, um sie nicht zu wecken, stand Jeremy auf und schlich aus dem Raum. Es kam nicht oft vor das er 'vor' Genma aufwachte, und diese Gelegenheit mußte er einfach nutzen. Kurze Zeit später wurde Genma von einem Eimer Eiswasser getroffen. Instand Panda. Der Bär brummte einmal, drehte sich um und schlief weiter. Jeremy war sichtlich beleidigt. "Dieser Faulpelz! Als wenn es ihn nicht stört." Ranma setzte sich schlaftrunken auf, schüttelte die Müdigkeit ab und blickte auf seinen Vater-jetzt-Panda. "Tut es auch nicht wirklich. Ich glaub' in dieser Form kann er besser schlafen." Jeremy fluchte und verschwand aus dem Zimmer. Ranma gähnte noch einmal, dann holte er sich was zum anziehen aus dem Schrank. Nach einem Moment des Überlegens stellte er ein Schild 'Bitte nicht wecken' vor seinen Vater und ging dann auch ins Bad. In der Umkleide schlüpfte er schnell aus seinen Boxershorts und betrat den Waschraum. Jeremy-chan war schon da und dabei sich einzuseifen. Einen Eimer Wasser später waren beide Mädchen. Jeremy-chan spülte sich ab und stieg ins Furo. Instand Junge. Als Ranma-chan dasselbe tun wollte hielt er sie zurück. "Warte mal kurz." Sie sah zu wie Jeremy das magische Amazonen-Amulett aus Sub-space holte und sich umhängte. Dann berührte er sie, sprach das magische Wort, und Ranma-chan stand sich selbst gegenüber. Kritisch musterte sie ihr Doppel von oben bis unten. "Also wenn das die anderen nicht davon überzeugt das ich und 'Ranko' nicht die selbe Person sind, dann weiß ich's auch nicht mehr." Sie stieg zu ihr in die Wanne (instand Junge), tauchte bis zum Hals unter und entspannte sich. D-Ranko tat es ihm gleich. Ranma: "Warum verwandelt dich das warme Wasser nicht?" D-Ranko: "Keine Ahnung. Egal, ist nur von Vorteil für uns. Warum?" Ranma: "Ich hab nur so gedacht. Es ist ein komisches Gefühl mit einer weiblichen Kopie von mir selbst nackt im Furo zu sitzen." D-Ranko grinste in sich hinein als sie an die Geschichte im Manga dachte, in der Ranma fast wortwörtlich das selbe gesagt hatte. Akane staunte nicht schlecht als sie aus ihrem Zimmer kam und auf dem Flur auf gleich zwei Ranmas traf. Bis auf Geschlecht, Größe und Haarfarbe waren sie identisch, und beide waren auch gleich gekleidet: Rotes Chinahemd, schwarze Stoffhose und Kung-Fu-Schuhe. Ranma: "Morgen Akane. Rate mal-" D-Ranko: "-wer von uns beiden der Echte ist." Akane sah ratlos vom einem zum anderen. Nabiki kam aus ihrem Zimmer und lehnte sich mit verschränkten Armen in den Türrahmen. "Halt' ihnen eine Katze vor die Nase, dann weißt du's." D-Ranko: "Das wäre unfair, ihr sollt einfach nur so raten." Akane: "Ich weiß es nicht. Ihr seht beide echt aus." Nabiki stieß sich gelangweilt vom Türrahmen ab und gesellte sich zum Trio. "Also wirklich Imutochan, manchmal zweifle ich an deinem Verstand." Sie stellte sich vor Ranma. "Es ist doch ganz offensichtlich das er der Echte ist." Ranma: (verblüfft)"Woher weißt du das?" Nabiki: "Ihm (Daumenzeig zu D-Ranko) fehlt der dümmliche Gesichtsausdruck." Ranma: "Ey!" Nabiki: "Außerdem ist eure Mimik und Gestik völlig verschieden. Mit dieser Maskerade könnt ihr niemanden täuschen." D-Ranko: "Gib nicht so an. Du bist auch nur darauf gekommen weil Ranma nie als Mädchen rumlaufen würde wenn er Junge sein kann." Nabiki: "Unsinn! Jeder Idiot würde euch sofort durchschauen." D-Ranko: "Wir werden ja sehen." Nabiki: "Um was wollen wir wetten?" D-Ranko: "Wetten? Weiß nicht ... 1000 Yen?" Nabiki: "Top." Das freundlich gerufene "Frühstück" von Kasumi ließ Genma-Panda sofort aufwachen. Er teleportierte regelrecht in die Küche und spielte den Topfgucker. Kasumi: "Aber Herr Saotome, bitte. Es kommen lauter Haare ins Essen." Genma-Panda: "Growf." Er nahm den Kessel heißes Wasser, welcher eigentlich für den Tee bestimmt war, vom Herd. Instand Idiot. Dann stibitzte er noch zwei Reisbällchen und ging ins Wohnzimmer. Soun saß bereits am Tisch und studierte die Zeitung. Als Genma sich setzte sah er auf. Soun: "Schau dir mal diese Anzeige an. (gibt ihm die Zeitung) Heutzutage werden auch für jeden Unsinn Lehrgänge angeboten." Genma: (liest vor)"Verlobungen: Eine freie Entscheidung des Nachwuchses. (Zu Soun) Also wirklich! So ein Quatsch. Zu meiner Zeit hätte es das nicht gegeben." Beide Väter nickten bekräftigend. D-Ranko kam ins Zimmer und kniete sich mit an den Tisch, neben Soun und gegenüber von Genma. "Pops, ich muß mit dir reden." Genma: "Was gibt es, Sohn?" D-Ranko: "Es geht um das Versprechen die Kampfsportschulen zu vereinigen. Ich habe mich entschieden wen ich heiraten werden." Soun warpte ans Telefon. "Hallo, ist dort das Standesamt? Wir brauchen sofort einen Pastor!" D-Ranko: "Darf ich erst ausreden?" Soun legte wieder auf und richtete zusammen mit Genma alle Aufmerksamkeit auf den Rotschopf. D-Ranko: (ernst)"Anfangs habe ich es gar nicht bemerkt, und danach habe ich mich dagegen gewehrt. Aber ich kann meine Gefühle nicht länger unterdrücken. (steht auf und nimmt Souns Hände) Soun Tendo, willst du mich zu deiner Frau nehmen?" Die Welt schien stehen zu bleiben, jedes Geräusch verstummte. Das unterdrückte Lachen und Flüstern im Nebenraum war überdeutlich zu hören, aber keiner der beiden Väter hatte genug Hirnkapazität übrig um darauf zu achten. Soun: (ringt um Fassung)"W-w-w-w-w-wie bitte?!?" D-Ranko gab ihm einen Hyper-ober-über-super-duper-mega-Kawaii-mit-noch-mal- extra-Zucker-oben-drauf-Blick. "Ich weiß, du trauerst noch immer um deine verstorbene Frau Kimiko. Aber denk auch an deine Töchter, sie mußten schon viel zu lange ohne Mutter leben, und- ~Glork~!" Genma hatte endlich seine Starre überwunden, war aufgesprungen und hatte D-Ranko am Schlawittchen gepackt. "BIST DU VON SINNEN? Du bist ein 'Junge'! Du sollst nicht Soun heiraten, sondern eine seiner 'Töchter'!" D-Ranko: "Aber ich steh' nun mal auf ältere Männer mit Schnauzbart." Beide Väter stockten und starrten D-Ranko an. Dann ging Soun in seinen Dämonenkopfmodus. Dämonensoun: "Saotome?!?" Genma schnappte sich die nächste Blumenvase und zauberte einen Strandball hervor. {Ich bin nur ein kleiner süßer Panda.} Dämonensoun stürmte in die Küche und holte sich den Teekessel vom Herd. Kasumi seufzte und setzte zum dritten Mal einen neuen auf. Wieder im Wohnzimmer übergoß der älteste Tendo den Panda. "Du wirst mir sofort das Verhalten deines Sohnes erklären!" Dann kippte er Wasser über D-Ranko. "Und du wirst jetzt ...?" Er stockte mitten im Wort als die Verwandlung nicht eintrat. D-Ranko schüttelte ihre nassen Haare und versuchte möglichst unschuldig auszusehen. "Was denn? Ich kann doch schlecht Soun heiraten wenn ich mich ständig in einen Jungen zurückverwandle, oder?" Genma fuhr sich nervös mit der Hand über den Nacken. Er hatte plötzlich das Gefühl dort die Klinge eines sehr scharfen Katana zu spüren. D-Ranko ignorierte die betroffenen Blicke und hackte sich bei Soun ein. "Wolltest du nicht eben noch einen Pastor anrufen?" Soun nickte mechanisch und rührte sich nicht. Genma kippte des Rest des Kesselinhaltes über D-Ranko aus, ohne Wirkung. D-Ranko: (zu Genma)"Ich habe doch gesagt, ich verwandle mich nicht mehr. (stubst Soun an) Das Telefon." Als er noch immer keine Anstalten machte schob ihn D-Ranko in Richtung des Apparates. Genma raufte sich die Haare und überlegte krampfhaft wie er dieses Problem lösen konnte. Grade als Soun zum Telefon greifen wollte, legte sich eine Hand über die seine und hinderte ihn am abnehmen. Ranma: "Wag' es bloß nicht!" Soun sah verdattert in das ernste Gesicht des schwarzhaarigen Jungen. Dann Blickte er zur Seite zu dem rothaarigen Mädchen. Um weiteren, möglicherweise dauerhaften Schaden vorzubeugen, schaltete sein Gehirn in Standby Modus. Genma war aufgrund mangelnder Hirnkapazität nicht ganz so leicht außer Gefecht zu setzen. Er sah zu Ranma. "Ranma?" Dann sah er zu D-Ranko. "Ranma? Was zur Hölle hast du getan?" D-Ranko zog Lucia's Amulett unter ihrem Hemd hervor und ließ es vor Genmas Nase Baumeln. "Ranma hat nichts getan. Ich habe ihn nur kopiert." Sie grinste von einem Ohr zum anderen. Ranma: "Jeremy hat nur getestet wie gut diese magische Dingsbums-Kette funktioniert. (zieht ein Augenlid nach unten) Als wenn ich mich in Herrn Tendo verlieben würde. Schwachsinn!" Genma: "Ich hätte natürlich rechtzeitig eingegriffen bevor du Dummheiten anstellen kannst. Ich habe nicht 10 Jahre Training in dich investiert, nur damit du am Ende ein schwaches Mädchen bleibst." Ranma: "Jaja, wer's glaubt." Genma: "Mißtraust du etwa deinem Vater?" Ranma: "Willst du eine ehrliche oder eine schonende Antwort?" Bevor Genma etwas sagen konnte das zu einem Streit geführt hätte, kam Kasumi mit einem Tablett hinein. "Zu Tisch, zu Tisch. Essen ist fertig." Die vier Teens setzten sich sofort auf ihre Plätze. Genmas Hirn machte den plötzlichen Gedankensprung nicht mit, also übernahm sein Magen kurzerhand die Kontrolle über den Körper. Nur Soun blieb wie bedeppert im Raum stehen. Kasumi winkte mit der Hand vor dem Gesicht ihres Vaters. "Was hast du, Vater? Geht es dir nicht gut?" Soun zeigte keine Reaktion. Ratlos drehte Kasumi sich zu den anderen um. "Habe ich etwas verpaßt?" ############################################################################# Furinkan Highschool, vor dem Unterricht. Gosunkugi stand schon seit früh morgens auf dem Schulhof. Er hatte ein Gerät auf dem Rücken das verdächtig nach 'Ghostbusters' aussah, und eine entsprechende Kanone in den Händen. Nur das seine Waffe nicht mit Protonen arbeitete, sondern Weihwasser verschoß. Die ganze Nacht hatte er daran gearbeitet, und entsprechend waren seine Augenringe noch deutlicher zu sehen. Als die ersten Schüler eintrafen gab es unterschiedliche Reaktionen. Manche lachten ihn aus. Manche ignorierten ihn. Die meisten fragten sich was er vorhatte, und als er erzählte das er Ranma und Jeremy als Dämonen entlarven wollte, blieben sie stehen und schauten zu. Nicht weil sie ihm glaubten, sondern um zu sehen ob sich Gosunkugi mit seiner komischen Erfindung selbst in die Luft sprengte oder nicht. Alle Augen richteten sich zum Schultor als Ranma, Akane und Nabiki hereinkamen. Gosunkugis Unterkiefer klappte nach unten als er das rothaarige Mädchen sah, das neben ihnen ging. Mit fast schon irrem Blick sah er zwischen Ranma und D-Ranko hin und her. Die Schüler begannen ihn auszulachen und zerstreuten sich dann. Ranma ging auf seinen Mitschüler zu. "Hey Hikaru, netter Anzug. Ist schon Karneval?" Gosunkugi hatte die Fähigkeit zu sprechen noch nicht wiedererlangt, und zeigte dies auch durch das Ausbleiben einer Antwort. D-Ranko stellte sich neben ihr männliches Doppel. "Du bist Hikaru Gosunkugi? Ich bin Ranmas Schwester, Ranko Saotome. Freut mich dich kennen zu lernen." Sie verbeugte sich artig. Gosunkugi: (stammelt)"Da ... da ... die, die, da ..." D-Ranko: (zu Ranma)"Der Ärmste, das war wohl zu viel für ihn." Ranma: "Ja, jetzt fängt er schon an zu morsen." Akane war mit ihrer Schwester schon ein Stück weitergegangen. "Ranma, kommst du? Sorata-sensai wartet nicht gerne." Ranma ließ den Hobby-Voodoozauberer stehen und lief mit einem "komme schon" ihr hinterher. Zufrieden betrat er das Gebäude. In nächster Zeit würde so schnell keiner mehr auf die Idee kommen ihn mit seiner Fluchform für die gleiche Person zu halten. D-Ranko wedelte mit der Hand vor Hikarus Gesicht. Dieser litt anscheinend unter temporären Realitätsverlust: Er reagierte nicht. Resigniert zuckte sie mit den Schultern und wollte wieder gehen, schließlich konnte sie mit diesem Aussehen schlecht zur Schule, als sie von einem Mitschüler angesprochen wurde. Daisuke: "Ranko? Gehst du jetzt auch hier nach Furinkan?" D-Ranko: "Ich? Nein, ich hab' nur Ranma begleitet. Jetzt muß ich aber wieder weg, Jessica erwartet mich." Sie lief vom Schulgelände. Daisuke sah ihr hinterher. D-Ranko indessen war ein paar Straßen von Furinkan entfernt und zog ihre Schultasche aus dem Gebüsch, in dem sie es versteckt hatte. Dann schaute sie sich um ob sie auch niemand beobachtete, und nahm Lucia's Amulett ab. Jeremy, jetzt wider normal und mit seiner eigenen Schuluniform, setzte seinen Tornister auf und ging zurück. Als er wieder auf dem Schulhof ankam stand Gosunkugi noch immer mit leerem Gesichtsausdruck dort. Jeremy: (schnippst vor Gosunkugis Nase)"Hey, Hikaru! Willst du Wurzeln schlagen? Der Unterricht fängt gleich an." ############################################################################# Furinkan Highschool, Jeremys Klasse, kurz vor Ende der letzten Stunde. ~Ding, Dong, Dang, Dung~ Das Läuten der Glocke war für die Schüler ein Zeichen sofort alles fallen zu lassen und zusammenzupacken. Herr Umetsu versuchte noch mit mäßigem Erfolg die Hausaufgaben bekannt zu geben als die ersten Schüler schon aus der Klasse verschwanden. Tatewaki Kuno hatte in letzter Zeit immer wieder versucht eine neue Freundin zu finden, oder was immer er darunter verstand. Akane und 'das Mädchen mit dem Zopf' waren nun ja keine Optionen mehr, und sehr zum Leidwesen der anderen Mädchen ließ sich der Oberschüler auch durch ständige Rückschläge nicht entmutigen. Mit feierlicher Mine ging Kuno auf sein heutiges Opfer zu. "Schönes Fräulein, darf ich's wagen, mein Arm und Geleit ihr anzutragen?" Mia, besagtes 'Opfer', war von dem Angebot wenig begeistert. "Äh, vielen Dank Kuno-sempai, das ist sehr ... äh, freundlich von dir, aber ... aber ich werde leider schon erwartet. Ja, genau, ich habe schon eine Verabredung." Kuno: "Ich bin enttäuscht. Ihr zieht die Gesellschaft eines einfachen Bürgers der meinigen vor?" Mia: "Ja ... Ich meine Nein. Ich meine ... also das ist nicht so einfach zu erklären ..." Kuno: (geht ein Licht auf)"Ah, ich verstehe. Ihr fürchtet eure andere Verabredung zu kränken indem ihr euch für mich entscheidet. (zieht sein Bokuto) Nun denn, in diesem Fall werde ich mich mit meinem Konkurrenten um die holde Maid duellieren. Nach meinem Sieg wäre es nicht unehrenhaft mich statt ihn zu wählen." Mia lächelte gequält und überlegte wie sie aus der Situation herauskam. Jeremy hatte die ganze Szene mitbekommen und entschloß sich dem Mädchen zu helfen. Jeremy: "So, ich wär' dann soweit. Können wir?" Mia sah ihn zwei Sekunden erstaunt an, dann begriff sie was er meinte und lächelte. "Aber sicher, Augenblick noch." Sie drehte sich zu Kuno um. "Vielen Dank für dein Angebot. Ein andermal vielleicht." Dann griff sie Jeremy am Arm und wollte schnellstmöglich verschwinden, aber leicht ließ sich Kuno nicht abwimmeln. Mit seinem Holzschwert stellte er sich in den Weg. "Nicht so eilig. Ich dulde es nicht das meine Person auf diese plumpe Weise ignoriert wird." Jeremy: "Das hat nichts mit ignorieren zu tun, Tatewaki. Das ist-" Kuno: (unterbricht)"Du hast mich mit 'Oberschüler Kuno' zu adressieren!" Mia: "Oberschüler Kuno, niemand ignoriert dich. Aber Jeremy hat als erster nachgefragt." Kuno: (entschlossen)"Dann werde ich um die Ehre deiner Begleitung mit ihm kämpfen." Kurz bevor eine Schlägerei eskalieren konnte, kam Hilfe aus einer völlig unerwarteten Richtung. Nabiki: (kommt auf die drei zu)"Hi Kuno-chan. Ich hätte dir ein paar äußerst interessante Investitionen vorzuschlagen. Wie wär's wenn wir das bei einem Geschäftsessen besprechen? Natürlich auf deine Kosten." Kuno brauchte ein wenig um die plötzliche Richtungsänderung des Gespräches nachzuvollziehen. "Abgelehnt. Meine momentane monetäre Situation ist äußerst zufriedenstellend, und ich gedenke es dabei zu belassen." Nabiki überhörte die Antwort, nahm seine Hand und zog ihn in Richtung Tür. "Stell dich nicht so an, ich habe da ein paar todsichere Tipps. Und ich kenne ein nettes Eislokal, die geben Rabatt ab der fünften Portion." Mia und Jeremy sahen ihnen nach, wie Nabiki den überrumpelten Kendoisten abschleppte. Während sie ihn davonzog lamentierte Kuno weiter über sein Schicksal. "Bin ich doch noch so jung, so jung! Und soll schon sterben! Schön war ich auch, und das war mein Verderben. Nah war das Weib, nun ist sie weit..." Jeremy: "Der kann mir fast leid tun." Mia: "Mir nicht. Aber danke, das du mir geholfen hast." Jeremy: "Bitte. Aber eigentlich hat Nabiki dir geholfen." Mia: "Nur Indirekt. Nabiki hat dafür gesorgt das Kuno nicht mit mir ausgeht. Ich glaube sie ist eifersüchtig darauf das er schon fast jedes Mädchen aus dieser Klasse nach einem Date gefragt hat, nur sie nicht. Aber es ist ein offenes Geheimnis, das sie eine Schwäche für ihn hat." Jeremy: "Du meinst wohl eher, das sie eine Schwäche für sein Geld hat?" Mia lachte und setzte ihren Schulranzen auf. "Du hast es erfaßt. Aber verrate ihr nicht das ich dir das erzählt habe, sonst nimmt sie mich aus wie eine Weihnachtsgans." Sie ging zur Tür und drehte sich auffordernd zu Jeremy um. "Können wir los?" Jeremy sah sie verwirrt an. "Wir? Wohin?" Mia lächelte ihn spitzbübisch an. "Na, auf unser Date." Jeremy: "Wir haben ein Date?" Mia: "Vorhin als Kuno da war hatten wir eins, oder?" Jeremy: "Ähm, das habe ich eigentlich nur so gesagt. Um dir aus der Klemme zu helfen. Das war nicht ernst gemeint." Mias Lächeln verschwand, und ihr Mine wurde frostig. "Ach, war es nicht? Dann entschuldige bitte das ich etwas gesagt habe." Sie reckte die Nase nach oben und verließ das Klassenzimmer. Perplex blickte ihr Jeremy hinterher. Sich noch über Mias Reaktion wundernd verließ er das Schulgebäude. Als er auf den Pausenhof ankam sah er, wie jemand aus einem Fenster im dritten Stock sprang. Und es gab nicht viele die das hier konnten. Jeremy: (ruft)"Hey, Ranma. Was machst du denn noch hier, ich dachte du hast schon seit letzter Stunde frei?" Ranma: (kommt näher)"Habe ich eigentlich auch. Aber ich, öh, hab' Sorata-sensai noch dabei geholfen das Klassenzimmer sauberzumachen." Jeremy: "Mit anderen Worten: Du mußtest nachsitzen und den Boden wischen weil du wieder im Unterricht geschlafen hast." Ranma: "So direkt wollte ich das jetzt nicht sagen ... Es ist nur so langweilig den gleichen Stoff wie vor einem Jahr nochmal durchzumachen. Und außerdem ist sein Unterricht immer noch genauso langweilig wie früher." Jeremy: (kopfschütteln) "Aber du hast meines Wissens beim ersten Mal auch schon nicht aufgepasst." Ranma ignorierte den Kommentar und redete selenruhig weiter. "Zum Glück ist der alte Knacker jetzt eingeschlafen, und da bin ich aus dem Fenster abgehauen. Komm, gehen wir nach Hause, ich hab' Hunger." Shampoo saß auf einem Zaun, ließ die Beine baumeln und blickte nachdenklich in den Wasserkanal unter ihr. Es wurde Zeit sich eine neue Unterkunft für ihren hiesigen Aufenthalt zu suchen, denn so wie es aussah konnte sie wohl nicht bei den Tendos bleiben. Shampoo glaubte es jedenfalls nicht, wo sie doch gestern dabei ertappt wurde als sie die ältere Schwester imitierte. Shampoo wunderte sich noch immer warum sie entdeckt wurde, schließlich waren die Illusionen von Lucia's Amulett fehlerfrei, als sie eine Anwesenheit hinter sich spürte. Die Amazone drehte den Kopf und sah Lotion, welche gezwungen ruhig und mit geballten Fäusten auf dem Gehweg stand und zu ihr hinaufblickte. Die Anwesenheit der Anderen ignorierend starrte Shampoo wieder auf die Wasseroberfläche. *Noch habe ich dich nicht gesehen. Und du solltest verschwinden bevor ich dich bemerke.* Lotion: *Ich sehe keinen Grund dazu.* Shampoo: *Du hast auf deine Ehre geschworen und den Schwur gebrochen. Du hast Ryoga in einem fairen Kampf verloren und verfolgst ihn doch weiter. Du hast deine Aufgabe Jessica zu töten ignoriert. Ich habe dir befohlen nach Joketsuzoku zurückzukehren aber du hältst dich nicht daran. Du wurdest von mir verbannt, doch noch immer stehst du hier. (schaut Lotion an) Ich könnte dich töten und niemand würde danach fragen, weißt du das?* Lotion gab keine Antwort, aber ballte die Fäuste stärker, so das die Knöchel weiß hervortraten. Shampoo seufzte innerlich und sprang mit einem Salto neben ihr auf den Bürgersteig. Shampoo: *Was willst du? Dich entschuldigen? Dafür ist es zu spät, heb dir deine Entschuldigungen lieber für den Ältestenrat auf.* Man konnte ihr Zähneknirschen deutlich hören, aber ansonsten zwang sich Lotion ruhig zu bleiben. *Ich habe nichts dergleichen vor. Aber mir ist etwas anderes eingefallen.* Sie hob eine Faust, öffnete sie und pustete auf ihre Handfläche. Weißes Pulver stob auf und Shampoo direkt ins Gesicht. Die lilahaarige Amazone schrie schmerzerfüllt auf, schlug die Hände vor die Augen und stolperte rückwärts. Lotion wischte ihre Finger an der Kleidung ab und trat Shampoo dann wuchtig in den Magen. Lotion: *Mir ist eingefallen das du die Einzige bist die weiß was hier passiert ist. Wenn dir zufällig etwas zustößt wird niemand etwas von der Verbannung oder meinem Schwurbruch erfahren.* Sie setzte mit einem Roundhousekick nach und schickte ihre Gegnerin zu Boden. Shampoo stemmte sich fast sofort wieder auf die Arme und blinzelte hektisch Alles wirkte verschwommen, und sie konnte spüren wie ihre Gedanken vernebelten. Als sie sich zwang aufzustehen wäre sie fast wieder umgekippt. Shampoo: *Damit ... wirst du nichts ... erreichen. Das Pulver ... wirkt nicht lange.* Lotion: *Ich brauche auch nicht lange.* Sie zog einen Dolch aus Sub-space und kam auf Shampoo zu. Diese konnte kaum noch geradeaus sehen, und auch ihre Bewegungen waren fahrig und unkoordiniert. Shampoo wußte das sie Lotion in diesem Zustand ausgeliefert war, und so tat sie das einzig Richtige: Sie drehte sich um und versuchte zu entkommen. Lotion sah der torkelnden Gestalt hinterher und kicherte in sich hinein. Sie wollte grade die Verfolgung aufnehmen als sie sah wohin Shampoo lief. Die blauhaarige Amazone steckte den Dolch weg und verschränkte zufrieden ihre Arme. Sie würde sich nicht mal die Hände schmutzig machen müssen. Shampoo unterdessen stolperte weiter so schnell sie konnte, jeden Moment mit einem Angriff rechnend. Als ihr Gefahrensinn Alarm schlug zog sie ihre Bonbori hervor und fuhr herum, wild entschlossen es Lotion nicht leicht zu machen. Dann hörte sie ein lautes, näherkommendes Hupen aus der entgegengesetzten Richtung. Abermals drehte sie sich um und sah verschwommen etwas Großes auf sich zu rasen, und Shampoo begriff das sie einen Fehler gemacht hatte. In buchstäblich letzte Sekunde wurde sie gepackt und zur Seite gerissen. Unglücklich fiel sie mit ihrem unbekannten Retter zu Boden, schlug mit dem Kopf auf und verlor das Bewußtsein, während der Lastkraftwagen mit unverminderter Geschwindigkeit an ihr vorbei donnerte. Jeremy hatte immer gewußt das Ranma schnell war, aber das er 'so' schnell war, damit hatte er nicht gerechnet. Eben noch lief er über ihm auf dem Zaun, im nächsten Augenblick war er 25 Meter weiter und hatte Shampoo vor dem Überfahrenwerden gerettet. Noch während er auf die beiden zu rannte, sah er weiter hinten Lotion verschwinden. Er verschob den Gedanken auf später und kniete neben Ranma und Shampoo. "Alles in Ordnung? Ist ihr was passiert?" Ranma: "Nein, sie ist nur ohnmächtig. Aber es war ganz schön knapp, einen Moment später und ... Ich frage mich was los war, normalerweise hätte Shampoo mit Leichtigkeit selber ausweichen können." Jeremy: "Ich weiß nicht. Sah so aus als hätte sie sich mit Lotion gestritten. Du wirst sie fragen müssen wenn sie wieder aufwacht. Aber ich an deiner Stelle würde dann nicht mehr in ihrer Nähe sein." Ranma: "Warum? Ich habe ihr doch nichts getan?" Jeremy: "Nein, aber dadurch das du ihr das Leben gerettet hast, hast du dich als Ehemann qualifiziert. (fängt an zu grinsen) Wirklich erstaunlich wie sich manche Dinge wiederholen." Ranma begann mit seinem Kopf gegen einen Laternenpfahl zu schlagen. "Ich hasse mein Leben." Nachdem der Pfosten schon Risse bekommen hatte und verdächtig zu schwanken begann, hörte er auf und wandte sich an Jeremy. "Hör auf zu grinsen ..." Jeremy: "Ich hab schon immer gewußt das du ein Dickkopf bist, aber jetzt seh' ich sogar den Beweis." Ranma: "... und sag mir lieber was ich dagegen tun kann." Jeremy: "Mehr nachdenken könnte helfen." Ranma: "Baka! Ich meine Shampoo!" Jeremy tat so als würde er überlegen. "Du? Gar nichts." Als Ranma seine Beule vergrößern wollte hielt er ihn zurück. "Aber ich kann etwas machen. Wir müssen einfach nur behaupten das 'ich' ihr das Leben gerettet hab'. Da ich sowieso ein Amazone bin gilt das Gesetz für mich nicht." Ranma wog kurz eine Verlobung mit Shampoo gegen eine verleugnete Heldentat ab. Sein gesunder Menschenverstand sagte ihm das die Amazone sicherlich eine negative Auswirkung auf seine Beziehung mit Akane hätte. Sein Ego hielt dagegen das er mit einer Lebensrettung gut angeben könne, außerdem war Shampoos anhimmeln manchmal ganz lustig. Logisches Denken kämpfte mit Stolz, und logisches Denken gewann zum 82sten mal in Ranmas Leben (gegenüber einer Siegesrate von Stolz von 3876). Mit einem leisen Stöhnen schlug Shampoo die Augen auf. Nachdem sie die Benommenheit weg geblinzelt hatte beäugte sie mißtrauisch die Jungs links und rechts neben ihr. Ranma: (besorgt)"Alles in Ordnung? Wie geht es dir?" Shampoo: "Shampoo fühlen sich ein wenig matschig in Kopf." Ranma: "Kannst du uns erzählen was passiert ist? Warum bist du vor dem LKW auf die Straße gelaufen?" Übertrieben ruckartig stand Shampoo auf, wenn auch noch etwas wackelig auf den Beinen, und schüttelte die letzten Nachwirkungen von Lotions Paralysepulver ab. "Shampoo haben nicht auf Weg geachtet wo Shampoo hinlaufen. Waren überrascht als näherkommen sehen großes Auto. Dann ..." Sie stoppte, dachte nach und sah Ranma an. "Dann du haben Shampoo gerettet." Sie hängte sich ihm an den Hals und küßte ihn. "Du sein jetzt Shampoos Ehemann." Panisch versuchte sich Ranma aus der Amazonen-Umarmung zu befreien. "Nicht! Laß das! Ich bin nicht dein Ehemann." Shampoo: "Alte Gesetz sagen: Wenn Mann retten Leben von Frau, Mann werden Ehemann." Ranma: "Ich hab' dir aber nicht dein Leben gerettet. (zeigt auf Jeremy) Der da war's." Shampoo sah zwischen den Jungs hin und her. Sie glompte Jeremy. "Wo ai ni, Airen." Jeremy war ein wenig enttäuscht darüber das er keinen Kuß bekam, und wartete bis Shampoo ihn von sich aus wieder losließ. "Tut mir leid, aber ich bin nicht dein Airen. Auf mich treffen eure Außenseitergesetze nicht zu, du erinnerst dich?" Er krempelte seinen Ärmel hoch und zeigte sein Brandmal, welches ihn als Quasi-Stammesmitglied auswies. Shampoo: (kopfschütteln)"Sein egal ob Retter sein Außenseiter oder Amazone. Retter werden Ehemann." Jetzt war es Jeremy der mit der Stirn gegen die Laterne schlug und ihr den Rest gab, während Ranma unfairerweise anfing zu lachen. ############################################################################# Natürlicherweise rief Shampoos Auftauchen im Tendo-Dojo nicht unbedingt positive Reaktionen hervor. Kaum kam das lilahaarige Mädchen durch die Tür sprang Akane auf und deutete mit ihrem Finger wie mit einem Dolch auf sie. "Was macht diese ... diese Amazone schon wieder hier?" Es klang fast wie ein Schimpfwort. "Ranma, was fällt dir ein diese Betrügerin hierher zu bringen?" Ranma: "Ich? Wieso ich? Die ist mit Jeremy hier." Sofort wandte sich alle Aufmerksamkeit dem anderen Jungen zu. Jeremy: "Das ist eine etwas ... komplizierte Geschichte. Wenn ihr euch beruhigt und Akane den Besen wieder wegstellt kann ich versuchen es zu erklären." Bald saßen alle um den Wohnzimmertisch herum versammelt, und Kasumi servierte Tee und Gebäck. Shampoo hatte sich an Jeremys Arm gehängt und wollte gar nicht mehr loslassen. Als Akane ihm dafür den 'Blick' gab versuchte er eine etwas unauffälligere Haltung zur Amazone einzunehmen - erfolglos. Nabiki: "Dann schieß mal los, Saotome. Warum hängt dieses Mädchen an dir als wenn ihr Leben davon abhängt?" Jeremy: "Mit Leben liegst du gar nicht mal so falsch. Zuerst müßt ihr wissen das Shampoo aus einem ziemlich abgelegenen Landstrich Chinas kommt. Die dortigen Gesetze würden uns überholt und altmodisch vorkommen, aber für Shampoo sind sie völlig normal, und sie richtet sich auch danach. Und eines dieser Gesetze besagt dummerweise das sie einen Mann heiraten muß, wenn dieser ihr das Leben rettet." Akane: "Bitte was? Das ist doch hirnrissig. (zu Shampoo) Sag mal, wo lebst du? Hinter'm Mond?" Shampoo: "Shampoo leben nicht hinter Mond. Leben in China, Quinghai Provinz, in Dorf von Joketsuzoku." Akane kam sich veralbert vor und gab der Amazone einen giftigen Blick, der Rest überging diese völlig unnötige Antwort auf eine rhetorische Frage. Genma: (zu Jeremy)"Dann hast du ihr also das Leben gerettet?" Jeremy nickte. Genma: (zu Ranma)"Und du standest wohl faul daneben, was? Du unnützer Bengel. Was habe ich dich gelehrt über das beschützen von Schwächeren?" Es war für Ranma eine Sache eine Heldentat zu verleugnen, aber eine andere deswegen dumm angemacht zu werden. "Aber ich habe doch- AUA!" Jeremy nahm seinen Fuß wieder von Ranma Zehen runter. "Wenn Ranma an meiner Stelle Shampoo gerettet hätte, dann wäre 'er' jetzt an meiner Stelle mit ihr verlobt. Wie würde sich das wohl auf die Vereinigung der Schulen auswirken, hm?" Das brachte beide Saotomes sofort zum Schweigen. Kasumi: "Das freut mich für dich, Jeremy-kun, das du ein so nettes Mädchen kennengelernt hast. Soll ich zur Feier des Tages heute Abend etwas besonderes kochen? Etwas chinesisches vielleicht?" Jeremy räusperte sich übertrieben. "Ahem. Das ist noch nicht sicher ob meine Verlobung permanent bleibt. Wie zur Antwort schmiegte sich Shampoo näher an ihn heran. Er schob sie wieder weg. "Aber bis ich einen Weg heraus gefunden habe, halte ich es für besser einfach mitzuspielen." Natürlich wußte Jeremy wie er die Verlobung beenden konnte. Alles was er tun mußte war Shampoo zu schlagen, ohne sich mit ihr in einem Kampf zu befinden. Nach dem Amazonengesetz wäre die Verbindung damit sofort aufgehoben. Aber er wollte herausfinden was sie und Lotion hier suchten, und als ihr Verlobter waren seine Chancen auf Erfolg größer. Soun: "Das würde aber bedeuten das Shampoo ebenfalls hier wohnen würde, und ich weiß nicht ob wir nach den kürzlichen Ereignissen diesem Frauenzimmer noch trauen können." Nabiki: "Von den resultierenden finanziellen Aspekten eines weiteren Gastes einmal abgesehen." Kasumi: "Aber Vater, Nabiki. Wir können Jeremys Verlobte doch nicht einfach so zurück auf die Straße schicken. Das gehört sich nicht." Akane: "Oneechan, du bist zu vertrauensselig. Diese Amazone hat versucht dich zu imitieren, schon vergessen?" Jeremy: "Wozu sie einen recht plausiblen Grund gehabt hatte, nicht wahr Shampoo? Shampoo: (nickt)"Shampoo nicht wollte niemanden von euch etwas tun wollen. (senkt den Kopf) Shampoo sein traurig das ihr Shampoo nicht glauben, aber Shampoo verstehen. Shampoo werden gehen wenn Shampoo soll." Sie drückte eine Träne aus dem Auge und klammerte sich noch fester an Jeremy, so das sie aussah wie ein verängstigtes kleines Mädchen. Die Mitleidsmasche wirkte. Soun: "Aber, aber, nicht weinen. Hier wird niemand auf die Straße gesetzt. Du mußt nur verstehen das dein Verhalten uns etwas verdächtig vorkam. Selbstverständlich darfst du bleiben." Shampoo nickte und strahlte Soun an, der sofort weiche Knie bekam. Akane verschränkte die Arme vor der Brust und 'hmpf'te. Ranma war einerseits froh das ihn die Sache diesmal nicht betraf, andererseits hatte er bei Shampoo kein gutes Gefühl. Genma interessierte das alles nicht sonderlich. Und Nabiki berechnete die Ausgaben neu und überlegte ob sie sich ein Abhörgerät leisten konnte. Kasumi: "Wie schön das sich alle geeinigt haben. Ich denke ich sollte jetzt für Fräulein Shampoo wieder ihr Nachtlager herrichten." Shampoo: "Shampoo will lieber bei Airen schlafen." Kasumi: "Aber das wäre unanständig. Nicht vor der Hochzeit!" ############################################################################# Im Gästezimmer. Ranma lief unruhig im Kreis um sein Futon herum. Ab und zu blieb er stehen, biß sich auf die Lippen und wechselte dann die Richtung. Jeremy saß im Schneidersitz daneben und schaute zu ihm hoch. Jeremy: "Wenn du so weitermachst kommt die noch Rauch aus den Ohren. Worüber zerbrichst du dir den Kopf?" Ranma blieb stehen und sah sich um, fast als müsse er erst den Sprecher suchen. "Es ist Shampoo. Ich habe ein ungutes Gefühl bei ihr. Ich meine, ich habe 'immer' ein ungutes Gefühl gehabt wenn sie in meiner Nähe war, aber jetzt ..." Er ließ sich neben seinen Bruder auf dessen Futon sinken. "Es ist wie eine Vorahnung. Und auch wenn Shampoo manchmal naiv wirkt, ohne triftigen Grund wäre sie nie hier nach Japan gekommen. Und jetzt wohnt sie für unbestimmte Zeit hier mit im Haus, und dich scheint es nicht einmal zu stören." Jeremy: "Nein, es stört mich nicht. Ich finde ihre Gesellschaft bisweilen recht angenehm. Hör auf dir über Shamps Sorgen zu machen. Wenn überhaupt, dann wäre es mein Problem, oder?" Ranma: "Pffft. Das merkt man das du ihre Zuneigung 'angenehm' findest. Laß dich nicht davon täuschen, sie versucht dich nur nach China zu locken. Und was dann ist ..." Er ließ den Satz offen und machte ein vielsagendes Gesicht. Jeremy verzog den Mund, Ranma konnte wirklich so ein Miesmacher sein. Jeremy: "Weißt du was ich eher glaube? Du bist nur so skeptisch weil 'ich' jetzt ihre Aufmerksamkeit genieße, und nicht mehr du. Du verkraftest es einfach nicht das sie bei jedem Jungen so reagiert, nicht nur bei dir weil du etwas Besonderes bist." Ranma lachte trocken. "Ich? Mir ist diese Amazone sowas von egal. Das war sie schon immer. Ich bin 'glücklich' darüber das ich sie nicht mehr am Hals habe." Er schnaubte, stand auf und fing wieder an im Kreis zu laufen. "Ich hab sie doch früher immer versucht loszuwerden." Jeremy mußte unwillkürlich grinsen als Ranma sich so künstlich aufregte. "Ja ja, erzähl ruhig weiter. Aber vergiß nicht das ich eine Menge von dir weiß. Du 'hast' Shamps gemocht. Nicht so wie Akane, aber doch genug um jetzt eifersüchtig auf mich zu sein." Er grinste noch mehr. "Du alter Schwerenöter, wenn das deine Verlobte wüßte." Ranma blieb abrupt im Zimmer stehen und starrte Jeremy mit zusammengezogenen Brauen an. Dieser hielt dem Blick gelassen stand. Ranma: "Glaub doch was du willst. Shampoo war für mich höchstens eine Bekannte, ein Mädchen das ich zufällig getroffen habe, niemand mit dem ich mein Leben verbringen möchte." Jeremy sah ihn weiter an. Ranma: "Na gut, vielleicht doch mehr als nur eine Bekannte, aber keine Freundin. Eher in Richtung Kumpel." Jeremy: "Na also, das war doch gar nicht so schwer das zuzugeben. Warum regst du dich nur immer so auf wenn dich jemand durchschaut? Gefühle sind doch nichts Schlimmes." Ranma öffnete den Mund um zu widersprechen, schluckte seine Worte aber schnell wieder runter als das Gesprächsthema ins Zimmer kam. Shampoo: "Nihao. Shampoo euch sollen sagen das Kasumi Essen haben fertig." Jeremy drehte sich zur Amazone um und lächelte sie an. "Vielen Dank Shampoo. Ranma, geh' doch schon mal vor, ich komme gleich nach." Er gab dem anderen Jungen einen 'Ich-versuche-mehr-aus-ihr-herauszubekommen'-Blick. Ranma nickte, gab einen 'Sei-bloß-vorsichtig'-Blick zurück und verschwand aus dem Raum. Kaum waren sie alleine setzte sich Shampoo zu Jeremy auf sein Futon und gab ihm eine liebevolle Umarmung. Jeremy: "Ah, Shampoo, da gibt es noch etwas das ich dich fragen wollte...?" Shampoo ignorierte den Satz und strich über Jeremys Bettzeug. "Schlaflager sein etwas eng für zwei Menschen. Aber das nicht sein schlimm, so wir können uns wärmen gegenseitig. Gut wenn können üben hier, Nächte in China sein oft kalt, müssen oft wärmen gegenseitig." Jeremy: "Ja, das ist genau das was ich dich fragen wollte: Warum bist du überhaupt hier? Doch nicht weil es dir in China zu kalt war, oder?" Shampoo: (glompt Jeremy)"Airen nicht darüber nachdenken. Sein Angelegenheit von Frauen." Jeremy: "Ich bin aber von Natur aus neugierig. Dein Dorf ist ziemlich weit weg von Japan, und ich kann irgendwie nicht glauben das du nur auf Sightseeing Tour hier bist." Shampoo: "Oh, Airen wissen von Joketsuzoku? Sein gutes Dorf, viele gute Menschen. Airen es dort werden gut haben. Shampoo vielleicht werden in Rat von Nyuchezuu aufgenommen wenn älter. Das sein große Ehre, und sein auch große Ehre für Mann von Shampoo." Jeremy: "Wenn dein Dorf so schön ist, und du so gute Karriereaussichten hast, warum bist du dann hier? Es muß doch einen Grund geben, irgend etwas das du hier machen willst, oder?" Shampoo: "Ja, Shampoo haben Grund hier zu sein. Shampoo das schnell hinter sich bringen, dann mit Airen nach Joketsuzoku gehen." Jeremy war dabei die Nerven zu verlieren. "Shampoo, 'was' willst du hinter dich bringen?" Die Amazone zog einen süßen Schmollmund, stand auf und zog Jeremy mit sich. "Airen machen sich viel zu viele Gedanken. Sein nicht gut für Kopf wenn so viel denken." Sie schob ihn in Richtung Tür. "Zeit für Fragen sein später, jetzt erst Zeit für Essen. Shampoo haben Kasumi in Küche geholfen und extra gute Sachen für Airen gekocht." Jeremy gab es auf und ließ sich ins Wohnzimmer befördern. Entweder war Shampoo mit plötzlicher Dummheit geschlagen, oder sie war gerissener als er bislang dachte, so wie sie seinen Fragen immer auswich. Als es nach dem Essen Zeit wurde ins Bett zu gehen fing Shampoo wieder damit an, das sie bei ihrem Airen schlafen wolle, aber Kasumi erwies sich in dieser Richtung als unnachgiebig. Und keiner konnte der ältesten Tendo widersprechen, auch keine Amazone. In ihrer gewohnt freundlichen Art bugsierte sie Shampoo in ihr Zimmer. Jeremy konnte diese Nacht lange nicht schlafen. Warum war Shampoo seinen Fragen immer ausgewichen? Was sollte 'er' jetzt mit dieser Verlobung machen? Schließlich verschob er das Problem auf morgen. Vielleicht war die Amazone gesprächiger wenn er sie als 'Jessica' fragte. Ja, das war eine gute Idee, und mit diesem Gedanken glitt er hinab in die Traumwelt. Spät in der Nacht erwachte er noch einmal als er spürte wie etwas unter seine Bettdecke gekrochen kam. Er mußte unwillkürlich lächeln als sich ein weicher weiblicher Körper an den seinen schmiegte. Er grinste noch mehr als ihm eine Idee kam. Es schien als würden sich Shampoo und Jessica früher als geplant wiedersehen. Mit der Amazone neben sich schlief er wieder ein. ############################################################################# Am nächsten Morgen. Shampoo spürte eine Bewegung neben sich und erwachte. Die Kriegerin in ihr war sofort in Alarmbereitschaft. Ohne Regung und mit geschlossenen Augen lauschte sie auf jedes Geräusch. Erst als sie eine erneute Bewegung neben sich spürte, fiel ihr ein wo sie war. Shampoo beruhigte sich wieder, wahrscheinlich hatte sich nur Jeremy im Schlaf bewegt. Sie kuschelte sich näher an ihn heran, und mit einem Lächeln ging ihre Hand unter der Bettdecke auf Erkundungstour. Sie streichelte seinen Arm, fand dann seinen Körper, und glitt den Bauch hinauf. Kurz wunderte sich die Amazone, wie sanft und zart seine Haut war, dann schüttelte sie den Gedanken ab. Stadtmenschen waren nun mal verweichlicht, ihnen fehlte die Härte des Lebens in der Natur. Shampoo ließ ihre Hand weiter den Bauch hinauf wandern, über die Rippen, an seinen Brüsten vorbei bis zu Schulter und Hals... Moment? Brüste? Shampoo riß die Augen auf, die Bettdecke zurück und setzte sich auf. Verdattert starrte sie auf das blonde Mädchen neben sich. Jeremy-chan setzte sich auch hin und grinste sie an. *Hi Shamps. Ich freue mich auch die zu sehen. Meine Güte, ich wußte gar nicht das du in diese Richtung schwingst.* Sie sah sie schelmisch an, nahm Shampoos Hand und legte sie wieder auf ihren Busen. *Mach ruhig weiter, das fühlt sich gut an.* Shampoo zog ihren Arm zurück als wenn sie sich verbrannt hatte. Dann sprang sie auf und zog ihre Bonbori aus Sub-space. ~Twipp~ Shampoo: *Wie kannst du es wagen? Wie kommst du überhaupt hierher? Für diesen Frevel wirst du doppelt leiden!* Jeremy-chan rollte hastig zur Seite als die Waffe ins Futon einschlug, dort wo sie grade noch gelegen hatte. *Hey, das war ein Witz. Flipp nicht gleich aus.* Shampoo schien das nicht sonderlich komisch zu finden und schlug weiter nach dem blonden Mädchen. Durch den Lärm erwachte auch Ranma, und rieb sich die Augen als er sah das eine nackte Shampoo eine halbnackte Jeremy-chan durchs Zimmer jagte. Letztere beklagte sich lauthals über humorlose Amazonen, dann flüchtete sie durch die Tür, dich gefolgt von der violetthaarigen Kriegerin. Durch das Schlagen der Tür wachte sogar Genma auf. Verschlafen blickte er den Mädchen hinterher. "Was ist denn hier los? Was soll die Unruhe?" Ranma: "Keine Ahnung." Shampoo stürmte durch die Tür und blickte nach links den Flur entlang zur Treppe, in der Annahme das Jessica aus dem Haus flüchten würde. Als sie dort aber niemanden sah wirbelte sie herum in die andere Richtung, und sah grade noch wie eine Tür am Ende des Flurs zufiel. Mit einem Satz war Shampoo dort, stürmte hindurch und blickte sich in dem Raum um. Das Umkleidezimmer der Tendos war nicht sehr groß, und nachdem die Amazone einen Blick in den Behälter für Schmutzwäsche geworfen hatte, war sie sicher das sich hier niemand versteckte. Mit einem Fußtritt öffnete sie die vom Umkleideraum abgehende Tür und betrat das Badezimmer. Auch hier war keine Jessica, dafür saß in der Badewanne ein Mädchen in ungefähr ihrem Alter, mit fast schulterlangen braunen Haaren. Nabiki: (genervt)"Dies hier ist ein privates Bad. Würde es dir etwas ausmachen wieder zu gehen?" Shampoo ging nicht auf die Frage ein. "Du haben gesehen hier reinkommen Frau mit kurzes blondes Haaren?" Ja, ihr japanisch war schlecht wie eh und je. Nabiki: "Habe ich nicht. Und jetzt raus!" Shampoo steckte ihre Waffen wieder in Sub-space und ging, und wunderte sich wo Jessica abgeblieben war. Nabiki: (ruft)"Und mach die Tür hinter dir zu!" Die Amazone murmelte etwas, von dem Nabiki sicherlich nicht begeistert wäre wenn sie chinesisch gekonnt hätte, und schloß die Tür. Kaum war sie weg rutschte Nabiki ans eine Ende des Furo und trat nach etwas unter der Wasserfläche. Jeremy tauchte auf und spuckte einen Schwall Wasser aus. Jeremy: "Mann, Shamps kann ganz schön hartnäckig sein. Danke das du mir geholfen hast." Nabiki schwieg, aber ihr Augenwinkel begann nervös zu zucken. Jeremy stieg aus der Wanne und rückte seine Boxer wieder zurecht. "Das sie auch keinen Spaß verstehen kann. Lotion verstehe ich ja das sie mich umbringen will, aber Shamps?" Nabiki: "Ich gebe dir genau zehn Sekunden um den Raum zu verlassen, Saotome, dann verklage ich dich wegen sexueller Nötigung." Jeremy blickte auf die sehr ärgerlich aussehende Tendo, welche nur mit dem Kopf aus dem Wasser guckte und ihn mit Blicken regelrecht aufspießte. Jeremy: "Och komm schon, du hast nichts was ich nicht längst an mir selbst gesehen hätte." Nabiki: "Noch vier Sekunden." Jeremy nahm den Kübel Eiswasser und kippte ihn sich über den Kopf. Instand Mädchen. Sie grinste Nabiki an. "Jetzt besser?" Nabiki: "RAUS!" Jeremy-chan murmelte auf japanisch die gleiche Beleidigung, die vorhin auch Shampoo benutzt hatte, und ging. Shampoo stand am Fuß der Treppe und blickte sich ratlos im Haus um. Auch wenn sie es nicht gerne zugab, aber Jessica war ihr schon wieder entkommen. Schließlich zuckte sie die Schultern und ging wieder nach oben, vielleicht fand sie ja den ebenso mysteriös verschwundenen Jeremy wieder. Auf halber Höhe der Treppe stoppte sie, dann duckte sie sich hastig. Jessica kam aus dem Badezimmer, ging über den Flur, und zog eine Thermoskanne aus dem Nichts hervor als sie im Gästezimmer verschwand. Shampoo rannte den Rest der Treppe rauf und trat die Tür ein. *Jessica, deine Zeit ist abgelaufen, ich werde ...?* Sie brach ab als sie die gesuchte Person nicht vorfand. Statt dessen fand sie einen unbekleideten Jeremy, der grade in seine Unterwäsche schlüpfen wollte, und nun hastig seine privaten Zonen mit dem Stoff bedeckte. Die Amazone leckte sich über die Lippen und dachte kurzzeitig darüber nach, das dieser Stadtjunge als Partner vielleicht doch keine so schlecht Wahl war. Dann schüttelte sie den Gedanken wieder ab, es gab ernstere Dinge. Shampoo: "Haben Airen Frau mit gelben Haaren hier in Zimmer laufen sehen?" Jeremy: (unschuldig)"Du meinst Jessica? Nein, hab ich heute noch nicht gesehen. Warum fragst du?" Shampoo: "Angelegenheit zwischen Frauen sein nicht wichtig für Mann." Sie zog die Tür wieder zu und runzelte tief die Stirn. Dann fiel Shampoo eine andere Tatsache ein: Jessica war aus dem Badezimmer gekommen. Das Badezimmer, wo Shampoo eben noch nachgesehen hatte. Sie mußte sich in dem Furo versteckt haben, und Nabiki hatte Shampoo auf eine falsche Fährte gelockt. Shampoo: Sie zog ihre Bonbori hervor und stürmte los. Nabiki war inzwischen aus dem Furo herausgestiegen und trocknete sich ab. Sie war noch immer sauer auf Jeremy, und reagierte entsprechend gereizt auf andere Störungen. Die Störung war in diesem Fall, das Shampoo die Tür eintrat, so das diese aus den Angeln riß und auf den Boden knallte. Nabiki sah zu Shampoo, zu der Tür auf den Fliesen und zurück zu Shampoo. Nabiki: "'Das' wird 'nicht' billig'." Sie sprang zur Seite als die Bonbori dort die Fliesen zerschlug, wo sie eben noch gestanden hatte. Nabiki: "Das wird auch nicht billig." Shampoo: "Shampoo hinterhältiges Mädchen töten." Diesmal brach die kugelförmige Waffe ein Stück aus der Wanne heraus. Nabiki zog es vor den finanziellen Aspekt vorerst zurück zu stellen, warf der Amazone das Handtuch ins Gesicht und flüchtete. Soun und Genma saßen zusammen an ihrem Stammplatz, dem Go-Brett. Genma wollte grade einen der Spielsteine weiterbewegen, als ein lautes Poltern im Haus ertönte. Beide Väter drehten sich in Richtung Krach, und sahen wie eine nackte Nabiki die Treppe hinunterpolterte, dicht gefolgt von einer ebenso unbekleideten und bonborischwingenden Shampoo. Während Soun den beiden Mädchen nachsah wie sie in der Küche verschwanden, nutzte Genma die Gelegenheit und verschob drei Steine zu seinen Gunsten. Er hätte wohl noch mehr gemogelt, wenn sich Soun nicht wieder dem Spiel zugewandt hätte und ihn nun mißtrauisch ansah. Genma versuchte möglichst unschuldig auszusehen. "Also diese Jugend heutzutage. Früher hätten wir uns nicht getraut so herumzulaufen." Im Hintergrund hechtete Nabiki wieder aus der Küche raus, Shampoo ihr dicht auf den Fersen. Diesmal schwang sie mit zwei Säbeln nach dem Mädchen. Beide rannten durch das Wohnzimmer in den Hausflur. Soun wollte grade zu einer Bemerkung ansetzen, als ein lautes Scheppern ertönte. Beide Männer zuckten zusammen. Genma: "Das hat sich angehört wie euer teures Porzellan." Soun 'Hmm'te zur Antwort und nutzte Genmas Abgelenktheit um seinerseits die Steine zu verschieben. Dummerweise bewegte er exakt dieselben wie Genma vorher. Nabiki kam wieder hervor und stolperte die Treppe hinauf. Shampoo hatte wieder die Waffe gewechselt und jagte sie nun mit einer großen Kriegsaxt, dazu hatte sie ein Messer zwischen ihre Zähne geklemmt. Genma musterte das Spielbrett und wunderte sich warum sie Steine schon wieder anders lagen. Im Hintergrund rannte Nabiki wieder um ihr Leben. Die Amazone hatte inzwischen eine lange Stabwaffe mit gefährlich aussehender Klinge, ähnlich wie Jeremys Naginata. Genma: "Weißt du, Tendo, früher war es hier sehr viel ruhiger im Haus." Soun: "Du sagst es, Saotome, du sagst es." Ein gewaltiges Krachen ließ das ganze Haus erzittern. Die beiden alten Martial Artisten fuhren entsetzt herum, Genma nicht ohne das Shogi-Board einmal um hundertachzig Grad zu drehen. Panisch schreiend und mit den Händen fuchtelnd rannte Nabiki an ihnen vorbei. Shampoo hatte Tarnfarbe wie vom Militär im Gesicht, ein Breitschwert in den Händen und war ihr immer noch heiß auf den Hacken. Soun schüttelte mißbilligend den Kopf. "Das die Kinder auch immer im Haus toben müssen, anstatt nach draußen zu gehen." Er wandte sich wieder dem Spiel zu und stutzte. "Sag, Saotome, hatte ich eben nicht noch die schwarzen Steine?" Genma sah stirnrunzelnd auf das Brett, dann zu Soun. "Nein, ich bin mir ziemlich sicher das ich mit schwarz angefangen habe." Ranma behielt die Verfolgung aufmerksam und aus sicherem Abstand im Auge. Er war hin und her gerissen zwischen dem Wunsch Nabiki zu helfen, und der Angst vor einer erneuten Verlobung mit Shampoo. Einerseits war es sein Pflicht als Martial Artist Schwächeren zu helfen, andererseits wußte er keine Möglichkeit Shampoo aufzuhalten ohne sie in irgendeiner Art und Weise zu besiegen. Ranma fragte sich wo Jeremy schon wieder steckte, er konnte gefahrlos eingreifen, wo er doch schon die Amazone am Hals hatte. Uneins mit seinen Gefühlen behielt Ranma beide Mädchen im Auge ohne selber aufzufallen, jederzeit bereit im Notfall zu handeln, sollte Shampoo ihr Opfer einholen. Als die Verfolgung weiterging bemerkte er das Nabiki langsam aber sicher der Atem ausging. Zudem konnte sie Shampoo nicht mehr lange davonlaufen, langsam aber sicher gingen ihr die Optionen aus wohin sie flüchten sollte. Ranma warf einen abfälligen Seitenblick auf die beiden Väter, die seelenruhig weiter Shogi spielten und um die Wette schummelten. Er grunzte abfällig und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Geschehen zu. Mittlerweile war Nabiki in den Garten geflüchtet und rannte grade am Teich vorbei und ins frisch gesäte Blumenbeet. Ranma runzelte die Stirn, die Tendo lief geradewegs auf die Gartenmauer zu. Dann riß er erstaunt den Mund auf als Nabiki ihr verborgenes Martial Arts Talent offenbarte und mit einem Satz über die mehr als zwei Meter hohe Mauer sprang. Noch dachte Jeremy an nichts Böses. Er hatte vor einen kleinen Spaziergang zu machen, um sich eine Lösung für das Problem mit Shampoo auszudenken. Plötzlich begann es in seinen Ohren zu klingeln, dann kam Nabiki über die Mauer neben dem Bürgersteig gehüpft. Ehe er sich versah lag Jeremy auf dem Rücken am Boden. Nabiki war schon wieder aufgesprungen. "Du hast mich nicht gesehen, klar?" Dann rannte sie um die nächste Ecke und war verschwunden. Jeremy stand wieder auf und hatte sich noch nicht zu Ende gewundert, als er ein zweites Mal zu Boden geworfen wurde. Shampoo blieb auf ihn sitzen und strich sich die Haare aus dem Gesicht. "Aiya! Airen aufmerksam, haben Shampoo aufgefangen." Der Junge war nicht sonderlich begeistert. Er schob die nackte Amazone grob von sich herunter. "Verdammt, Shamps, wenn du mit mir schlafen willst sag das. Aber nicht so in der Öffentlichkeit." Sarkasmus war Shampoo anscheinend kein Begriff. Sie stand von ihm auf und schüttelte den Kopf. "Shampoo kommen später auf Angebot zurück. Haben Airen hinterhältiges Mädchen laufen sehen?" Jeremy zeigte stumm in die entgegengesetzte Richtung wo Nabiki verschwunden war. Die Amazone rannte los. Jeremy sah ihr kopfschüttelnd nach, und ging dann in die andere Richtung. Als er um die Ecke bog sah er Nabiki, welche schwer atmend an der Mauer lehnte. Nabiki: (keucht)"Schätze ich bin dir was schuldig, Saotome. Danke das du nichts gesagt hast." Jeremy: "Du kannst es ja mit den anderen Sachen verrechnen. Ach, und Nabiki?" Nabiki: "Hm?" Jeremy: "Zieh dir was an, du holst dir noch den Tod." Nabiki: "Iiiiiiiks!" ############################################################################# Später während des Schultages tanzten Jeremy ständig Visionen einer nackten Shampoo und einer ebenso unbekleideten Nabiki vor dem geistigen Auge herum. Nicht unangenehme Gedanken, im Gegenteil, aber sie störten seine Konzentration im Unterricht doch erheblich. Andererseits war Jeremy aber auch froh das er so reagierte, bedeutete es doch das er weiblichen Reizen gegenüber noch nicht abgestumpft war - und das obwohl er jeden morgen seinen eigenen und Ranmas Mädchenkörper sehen konnte. Und auch sie beide waren nicht unbedingt unattraktiv. Bis zum Schulende hatte er dann seine Hormone wieder soweit unter Kontrolle gebracht das er die mittlere Tendo - seine Klassenkameradin - wieder ansehen konnte ohne sofort an was unanständiges denken zu müssen. Zum Glück war Shampoo nicht auch noch in der Schule aufgetaucht, sonst hätte er sich wahrscheinlich gar nicht mehr konzentrieren können. Ranma: "Hey! Redest du nicht mehr mit mir?" Jeremy wurde unsanft aus seinen Gedanken gerissen und sah zum Zaun hinauf. "Meinst du mich?" Ranma: "Nein, den Weihnachtsmann ... Das ist schon das dritte Mal das ich dich anspreche." Jeremy schüttelte seine Gedanken ab. "'Tschuldigung, ich habe grade über etwas ..." Er sah nach vorne: Akane und Nabiki waren schon ein Stück voraus, anscheinend hatte er bei seinen Überlegungen getrödelt. "... über etwas nachgedacht." Ranma: "Ich hoffe es ging darum wie du Shampoo wieder los wirst?" Jeremy: "Nein, eigentlich nicht. Warum sollte ich sie loswerden? (grinst) Ich finde es ganz nett wenn ein hübsches Mädchen wie Shamps mir so viel Aufmerksamkeit schenkt." Ranma: "Du weißt was ich meine. Ich hatte mit den Amazonen ständig nur Ärger. ... Du warst doch lange genug bei ihnen im Dorf, gibt es keinen Weg das deine Verlobung annulliert wird? Dann haut sie vielleicht ab." Jeremy: "Ich wüßte da wohl was, aber warum? 'Du' hattest immer Ärger mit Shampoo. 'Ich' finde sie nett. Etwas aufdringlich, aber nett." Ranma: "Ja, ich weiß, Shampoo kann auf ihre Art ganz nett sein. Aber du bist viel zu vertrauensselig, wer weiß was sie hier will?" Jeremy: (belustigt)"Solange sie mich nicht umbringen will wie Lotion kann mir das herzlich egal sein." Ranma blieb ernst. "Das ist nicht komisch. Lotion hat immer nur deine Fluchform angegriffen, wer sagt das Shampoo nicht das gleiche Ziel hat?" Jeremy: "Warum sollte sie? 'Jessica' hat sich mit ihr bestens verstanden. Bei Lotion war das anders, sie haßt mich regelrecht." Akane war mit ihrer Schwester inzwischen stehengeblieben und blickte ungeduldig zu den beiden Jungs zurück. "Beeilt euch mal ein bißchen, ich habe keine Lust naß zu werden." Sie machte eine erklärende Geste 'gen Himmel. Ranma blickte nach oben. Wo eben noch blauer Himmel gewesen war zogen nun dunkle Wolken auf. Das Wetter würde sehr bald umschlagen. Als wäre dieser Gedanke ein Stichwort gewesen, fing es auch schon an zu regnen. Akane: (sauer)"Na toll. Was müßt ihr auch immer trödeln? Als wenn euer Gespräch nicht noch etwas hätte warten können." Ranma-chan: "Hätte es nicht. Wenn ich nämlich recht habe, dann versucht Jeremys neues Anhängsel nicht nur ihn zu heiraten, sondern auch ihn als Mädchen umzubringen." Jeremy-chan: "Und ich sag dir, das ist dummfug." Ranma-chan: "Überleg mal, Jeremy. Mit diesem komischen magischen Dings können die Amazonen jede Gestalt annehmen. Als dich meine Doppelgängerin angegriffen hatte, wer sagt dir das das nicht Shampoo war?" Jeremy-chan: "Und wer sagt das es nicht Lotion war?" Ranma-chan: "Gegen Lotion hast du gekämpft. Und du hast sie besiegt. Bei meiner Doppelgängerin sahst du ziemlich alt aus. (blickt Jeremy ernst an) Verstehst du, sie war 'besser' als du. Und Lotion ist das 'nicht'!" Jeremy-chan machte nur ein uninteressiertes 'Pffft'. "Ich war überrascht. Sie sah aus wie du, und ich habe nicht damit gerechnet das 'du' mich ernsthaft angreifst. Abgesehen davon bin ich nicht besser als Lotion, ich habe nur etwas gemacht womit sie nicht gerechnet hat." Sie versuchte möglichst gleichgültig zu klingen, aber insgeheim hatte sie doch Zweifel bekommen. Der Regen hörte auf, die Sonne brach durch, und die Wolken verschwanden genauso schnell wie sie gekommen waren. Typisches Nerima-Wetter eben. Die vier Mädchen, zwei Vollzeit zwei Teilzeit, setzen ihren Heimweg leicht durchnäßt fort. Ranma-chan unterbrach Jeremy-chan als diese grade ihre Thermosflasche aus Sub-space geholt hatte. "Wenn du mir nicht glaubst, es gibt eine einfache Möglichkeit herauszufinden ob Shampoo dich töten will oder nicht." Jeremy-chan dachte einen Augenblick nach, dann leerte sie das heiße Wasser über Ranma-chan. "Hätte sowieso nur noch für eine Person gereicht." Sie verstaute die Flasche wieder. "Du wirst schon sehen das du Unrecht hast." Nabiki: "Ich will mich nicht einmischen, aber Ranmas Theorie macht Sinn. Vielleicht hat er grade einen hellen Moment gehabt, aber ich denke auch das man dieser Amazone nicht trauen darf. Die ist zu allem fähig." Jeremy-chan: "Ach komm, du bist nur sauer weil sie dich heute morgen durch's Haus gejagt hat." Akane: "Oneechan hat recht, diese Shampoo führt irgend etwas im Schilde. (läßt die Knöchel knacken) Und wenn ich sie dabei erwische das sie versucht jemanden umzubringen, dann knallt's." Ranma dachte daran das Akane noch lange nicht auf Shampoos Level war, behielt diesen Gedanken aber wohlweislich für sich. Er würde es zu verhindern wissen das es irgendwelche weiteren Küsse gab, das mit seinem Bruder war schlimm genug. Jeremy-chan: "Das ist nicht nötig, Akane. Wenn es Probleme geben sollte komme ich schon alleine damit klar, du brauchst mich nicht beschützen." Akane: "Du bist Gast bei uns. Und kein Gast des Tendo-Dojo wird von chinesischen Hinterwäldlerinnen umgebracht." Nabiki: (zu Akane)"Das ist mal wieder typisch für dich. Immer mit dem Kopf durch die Wand. Es gibt auch subtilere Methoden. Ich bin mir sicher das Shampoo kein Visum hat, es wäre ein leichtes sie der illegalen Einreise zu beschuldigen und abschieben zu lassen." Ranma blieb stehen und starrte Nabiki an. Vor seinem geistigen Auge zogen all die Probleme vorbei, die er mit der Anwesenheit der Amazonen gehabt hatte, und wie oft er nach einer Möglichkeit gesucht hatte sie loszuwerden. Und hier bot ihm Nabiki fast beiläufig die perfekte Lösung an. Jetzt interessierte es ihn zwar nicht mehr wirklich - dank seines Neuanfangs hatte er keine Probleme mit Shampoo - aber er fragte sich warum er selber nie darauf gekommen war. Nabiki: "Was schaust du so, Saotome? Habe ich was im Gesicht sitzen?" Ranma: "Könntest du das wirklich? Shampoo abschieben lassen?" Nabiki: "Natürlich. Für einen Preis, versteht sich." Ranma: "War ja klar..." ~Platsch~ Ranma-chan: (sauer)"DAS war auch klar..." Das nasse rothaarige Mädchen sah genervt auf die alte Frau, die seelenruhig den Bürgersteig weiter bewässerte. Anders als sonst hatte Oma Watanabe diesmal nur Ranma erwischt, und nicht Jeremy-chan die ja schon ein weiblich war. Akane: "Man könnte meinen du bist gerne ein Mädchen, so wie du dich immer erwischen läßt." Ranma-chan grummelte etwas was Akane glücklicherweise nicht verstand und wandte sich dann an Jeremy-chan und dem ursprünglichen Thema zu. "Wie auch immer, du solltest sichergehen ob Shampoo dich töten will oder nicht. Und bevor du nicht weißt was sie überhaupt vorhat solltest du auf Distanz bleiben." Jeremy-chan: "Wir werden sehen. Ich bin sicher es gibt eine ganz einfache Erklärung für alles." Kurz darauf kamen die vier am Haus der Tendos an. Akane und Nabiki verschwanden in ihren Zimmern, Ranma-chan ging zum Furo um ein heißes Bad zu nehmen. Eigentlich hätte ihr Jeremy-chan dabei Gesellschaft geleistet, aber sie war nun auch unsicher ob Shampoo sie nicht doch umbringen wollte. Da sie die Amazone nirgends im Haus finden konnte ging sie in die Küche und fragte Kasumi. Jeremy-chan: "Hast du meine neue Verlobte gesehen?" Kasumi: "Nein, tut mir leid. Heute Vormittag hat sie mir ein wenig Gesellschaft geleistet, aber seitdem ich Tofu-chan (errötet) besucht habe, hab ich sie nicht mehr gesehen. Es könnte aber sein das sie im Dojo ist, sie erwähnte etwas davon das sie noch trainieren wollte." Jeremy-chan bedankte sich und ging. Still lächelte sie in sich hinein, sie hatte bemerkt das Kasumi ein wenig rot wurde als sie den Doktor erwähnte. Nun, es konnte nur gut sein wenn die älteste Tendo ein wenig Privatleben entwickelte. Jeremy-chan hatte den Garten halb durchquert als sie eine Bewegung in einem der neu gepflanzten Büsche wahrnahm. Als sie das Gewächs anblickte trat Lotion heraus. Jeremy-chan: "Was machst du denn noch hier?" Lotion runzelte verwirrt die Stirn, und Jeremy-chan wechselte zu Chinesisch. Jeremy-chan: *Hatte Shampoo dir nicht befohlen wieder nach China zu gehen? Warum bist du noch hier?* Lotion: *Was Xian-Pu sagt ist mir egal. Ich werde nicht eher gehen bis ich habe was ich wollte: Ryoga. (zieht zwei Nuchaku) Aber vorher werde ich beweisen das Amazonenblut in meinen Adern fließt. Ich werde beweisen das ich Ehre habe und dich umbringen!* Jeremy-chan wich zurück und versuchte zu verstehen was Lotion meinte. *Was hat mein Tod mit deiner Ehre zu tun?* Lotion: *Sie hat gesagt ich sei ehrlos. Sie hat mich verbannt, nur weil ich Ryoga über meine Aufgabe gestellt habe. Ich werde ihr beweisen, das ich Joketsuzoku würdig bin. Sie wird es einsehen - oder auch sterben.* Jeremy-chan fragte nicht noch einmal. Sie hatte das Gefühl das Lotion genauso gut mit einer Wand geredet hätte. Sie wußte nicht worum es ging, sie wußte nur das sie noch keine Lust hatte den Löffel abzugeben. Lotion spannte sich um anzugreifen, aber in dem Moment flog eine Bonbori dicht an Jeremy-chans Ohr vorbei und knipste bei der blauhaarigen Amazone das Licht aus. Jeremy-chan: *Shampoo. Das war genau im richtigen Augenblick. Gut das du vorbeigekommen bist, ich hatte wirklich keine Lust mich mit deiner Kollegin zu schlagen.* Sie ging auf Shampoo zu. Diese blieb reglos stehen bis Jeremy-chan nahe dran war, dann packte sie mit der rechten Hand Jeremy-chan am Hals. Jeremy-chan versuchte sich zu befreien, aber Shampoo riß sie herum und drückte sie gegen die Wand, dann hob sie Jeremy-chan langsam an so das ihre Beine einige Zentimeter über dem Boden baumelten. Jeremy-chan: *Shampoo, was ~röchel~ tust du? Ich dachte wir sind ~keuch~ Freunde?* Shampoo: (eiskalt)*Das dachte ich auch. Leider habe ich mich in dir getäuscht. Bevor ich dir die Kehle zerquetsche will ich aber eines wissen: Warum hast du uns betrogen?* Jeremy-chan gestikulierte das sie keinen Ton heraus bekam, und Shampoo setze sie ab, jedoch ohne sie loszulassen. Jeremy-chan: *Ich weiß nicht wovon du redest, ich habe euch nicht betrogen. Nicht das ich wüßte.* (schaut an Shampoo vorbei) "Jetzt schlag' schon zu, worauf wartest du noch?" Shampoo: *Glaubst du wirklich ich falle auf so einen billigen Trick-* ~Klong~ Ranma fing die Amazone auf bevor sie zu Boden sackte. "Und, hatte ich recht oder nicht?" Jeremy-chan: (zerknirscht)"Du hattest recht, ich geb's zu. Aber ich verstehe es nicht." Ranma: "Das werden wir noch herausfinden. Erstmal fesseln wir die beiden, und dann hören wir was sie zu sagen haben." Jeremy-chan: "Danke übrigens für die Rettung. Ich weiß das du Shampoo nicht gerne geschlagen hast, aber ich glaube nicht das ich ihr alleine entkommen wäre." Ranma: "Bedank' dich nicht bei mir, bedank' dich bei Jeremy." Jeremy-chan schaute verwirrt. Ranma blinzelte verschmitzt. "Überleg' doch mal. Wenn ich Shampoo besiegt hätte wäre ich wieder ihr Verlobter. Jeremy dagegen kann sie gefahrlos niederschlagen." Es sah so aus als hätte Ranmas logisches Denken bereits zum 84sten Mal die Oberhang gewonnen. Jeremy-chan: (lächelt warm)"Du hast recht. Ich werde mich bei ihm bedanken müssen wenn ich ihm das nächste Mal sehe." Das erste was Shampoo beim Erwachen spürte waren die Kopfschmerzen. Das zweite war ein komischer Geschmack im Mund. Als drittes merkte sie das sie gefesselt war, und das der komische Geschmack von einem Knebel kam. Shampoo rührte sich nicht, ließ die Augen geschlossen und lauschte. Sie hörte das Atmen von drei anderen Personen. Eines davon war dich neben ihr und so ruhig und gleichmäßig, das die Person schlafen oder ohnmächtig sein mußte. Shampoo nahm an das es Lotion war. Vorsichtig riskierte sie ein halbes Auge. Sie befand sich im Dojo hinter dem Haus, und die andere Person war tatsächlich Lotion. Sonst konnte sie niemanden sehen, aber Shampoo war sich sicher das die anderen beiden auch die waren, die sie gefesselt hatten. Sie entschloß sich dazu einfach liegen zu bleiben - sobald sie alleine war würde sie fliehen. Ranma: "Du brauchst dich nicht zu verstellen. Ich weiß das du wach bist." Die Amazone gab die Tarnung auf und rollte herum. Ihre 'Wächter' waren der Junge mit dem Zopf, Ranma, welchen sie als sehr guten Kämpfer einstufte, und zu ihrer Überraschung auch ihr Airen. Ranma: "Wenn du versprichst ruhig zu sein nehme ich dir den Knebel ab." Shampoo nickte und spannte gleichzeitig die Muskeln an um die Stärke der Fesseln zu prüfen. Die Stricke waren zu fest als das sie einfach zerrissen werden konnten. Gute Arbeit - aber für eine echte Amazone auf Dauer nicht gut genug.Als Ranma ihr den Knebel abnahm seufzte sie erleichtert, froh das Ding aus dem Mund zu haben. Shampoo: "Warum Shampoo gefesselt?" Jeremy: "Gegenfrage, warum hast du mi- ... Jessica angegriffen?" Eine Antwort blieb aus. Beide Jungs wußten, das sie die Amazone nicht zum Reden zwingen konnten. Shampoo schwieg eine ganze Weile trotzig, dann fixierte sie Ranma. "Du haben Shampoo ohnmächtig gehauen?" Ranma tauschte mit seinem Bruder einen schnellen Blick bevor er antwortete. "Nein. Er war's." Er deutete auf Jeremy. Shampoo: "Aiya! Warum Airen Shampoo schlagen?" Jeremy: "Weil ich es nicht leiden kann wenn jemand versucht Jessica umzubringen. Habt ihr das etwa von Anfang an vorgehabt?" In diesem Moment erwachte Lotion. Anders als Shampoo versuchte sie sofort freizukommen. Erfolglos. Jeremy: "Jetzt rede! Warum willst du Jessica töten? Bei Lotion kann ich es ja noch verstehen, aber du? (enttäuscht) Und ich dachte du wärst ihre Freundin." Shampoo: "Jessica haben Stamm von Joketsuzoku betrogen. Lotion sein hier um Strafe zu bringen. Aber Lotion haben versagt. Nun Strafe sein Shampoos Aufgabe." Sie sah die andere Amazone verächtlich an. Lotion blickte haßerfüllt zurück. Zwischen den beiden Mädchen war offenbar etwas vorgefallen, aber weder Jeremy noch Ranma hatten eine Ahnung was das sein könnte. Jeremy: "Und weiter? Laß dir doch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen. 'Was' soll Jessica getan haben?" Shampoo hörte auf Lotion mit Blicken aufzuspießen und rutschte näher zu den Jungs hinüber. "Shampoo reden mit Mund, nicht mit Nase. Und Angelegenheit sein von Frauen. Männer nichts angehen." Jeremy: "Wenn du versuchst Jessica umzubringen geht mich das sehr wohl was an." Shampoo sah ihn mißtrauisch an. "Warum machen sich Airen so viele Sorgen um Jessica? Welches Verhältnis haben Airen mit Verräterin?" Sie rutschte noch ein Stück näher. Jeremy: "Warum interessiert dich das?" Wieder ein Stück näher. "Shampoo dann noch einen Grund haben Jessica zu töten. Jeremy sein Shampoos Airen. Konkurrenz wird ausgeschaltet." Die Selbstverständlichkeit in Shampoos Worten erschrak Jeremy. Sie hatte das so leicht gesagt als wenn sie über das Wetter gesprochen hätte. Er hatte plötzlich das Gefühl als wenn ihn die lilahaarige Amazone nur als Besitzgegenstand sah. "Hör mal zu, Shampoo. Jessica steht mir sehr nahe. Wenn du ihr etwas antust wirst du mich nie wieder sehen. In unseren Adern fließt das gleiche Blut." Während Jeremy sprach war Shampoo weiter zu ihm rübergerutscht. Jetzt stoppte sie und starrte ihn an. Sie sah zu Lotion. Diese war offenbar zum gleichen Schluß gekommen und rollte, in Ermangelung der Fähigkeit zu sprechen, mit den Augen. Vorwarnungslos nahm Shampoo die Hände hinter ihrem Rücken weg, riß mit einer schnellen Bewegung ihre Fußfesseln kaputt und stand auf. Ursprünglich hatte sie einen Überraschungsangriff vorgehabt, aber jetzt hatte sich alles geändert. Womöglich würde sie Jeremy ebenfalls töten müssen. Andererseits mußte sie ihn aber auch Heiraten. Das war ein Widerspruch in sich, zudem wußte sie nicht ob Jessicas Verbrechen auch für ihren Airen galt. Jeremy und Ranma zuckten zurück als Shampoo plötzlich aufstand. Ranma machte sich eine gedankliche Notiz das es noch immer Dinge gab mit denen ihn die Amazone überraschen konnte. Shampoo hob Lotion vom Boden hoch, ignorierte ihr Zappeln und warf sie sich über die Schulter. Dann ging sie zur Tür. "Shampoo verwirrt. Müssen mit Urgroßmutter reden. Müssen auch Lotion zu Ältestenrat bringen." Sie sah Jeremy an. "Aber Shampoo kommen wieder um Airen zu heiraten." Jeremy war nicht weniger verwirrt als Shampoo es vorgab zu sein, besann sich aber schnell auf das eigentliche Thema dieser Diskussion. "Und was ist mit Jessica?" Shampoo: "Werden sterben. Aber nicht jetzt. Später wenn Shampoo wiederkommen. Ihr sagen Jessica, wenn sie fliehen, Shampoo verfolgen bis zu Ende von Welt." Mit diesen Worten verschwand sie mitsamt Lotion. Jeremy lief ihr sofort hinterher, aber als er durch die Dojotür kam war draußen niemand mehr zu sehen. Jeremy: "Verdammt! Haut die einfach ab ohne was zu erklären." Ranma: "Ja. Es sieht so aus als hättest du ein Problem." Jeremy: "Und ich weiß nicht einmal warum." Ranma: "Du wirst es noch früh genug erfahren, wenn Shampoo wiederkommt. Und das wird sie, so sehr ich mir auch wünsche das dem nicht so ist." Jeremy: (sarkastisch)"Ich kann es kaum noch erwarten." Ranma ging alleine zurück zum Haus. Akane empfing ihn bereits auf der Terrasse. Akane: "Was war das? Ich habe doch eben die Hinterwäldlerinnen gesehen, eine davon verschnürt wie ein Rollbraten. Gab es Ärger?" Ranma: "Nicht direkt. Ich hatte recht, Shampoo war tatsächlich hinter Jeremys Fluchform her." Akane: "WAAS?" Sie wollte loslaufen, aber Ranma hielt sie fest. "Beruhige dich, es ist nichts passiert. Sie ist mit Lotion zurück nach China." Akane: "Dann ist sie weg? Das ist gut, oder?" Ranma: "Ist es nicht. Sie will wiederkommen." Akane: (ballt die Faust)"Dann werden wir sie gebührend empfangen." Ranma legte seine Hand über ihre Faust und drückte sie vorsichtig hinunter. "Nur nichts überstürzen. Wir wissen nicht einmal 'warum' Shampoo hinter Jeremy her ist. Sie hat etwas von Verrat gefaselt, aber ich bin nicht schlau daraus geworden. Jeremy weiß auch nicht was sie meint." Akane: "Wo ist er überhaupt?" Ranma: "Noch im Dojo, nachdenken. Er sucht ob es einen friedlichen Weg aus der Sache raus gibt. Bei jedem anderen würde ich lachen, aber ihm traue ich es fast zu, das er sich aus der Sache herausredet." Akane: "Und wenn er es nicht schafft?" Ranma: "Dann müssen wir improvisieren." Beide sahen sich entschlossen an und nickten. Dann merkte Akane das Ranma noch immer ihre Hand hielt und wurde rot. Ranma bemerkte es ebenfalls und ließ sie hastig los. Ranma: (verlegen)"Uhm, ich, äh ... das war keine Absicht. Entschuldigung." Akane: "Warum Entschuldigung?" Ranma: (starrt auf seine Füße)"Weil, nun, weil ... nicht das du jetzt denkst ich wollte Händchen halten oder so. Ich weiß das du das nicht magst." Akane: "Ach so ... (vorsichtig) Und deswegen entschuldigst du dich?" Ranma: "Naja, ich meine, wir kennen uns doch kaum..." Akane nickte. Es stimmte, sie wußte nicht wirklich etwas von Ranma, obwohl er schon seit geraumer Zeit hier lebte. "Und wenn wir..." Sie zögerte und sah ebenfalls zu Boden. "Wir könnten uns doch besser kennen lernen, oder?" Ranma sah erstaunt auf. Hatte Akane das grade wirklich gesagt? Ein Teil von ihm wollte sofort zustimmen, ein anderer Teil schrie ihn an das er jetzt bloß keine Gefühle zeigen sollte. Bevor eine der beiden Stimmen die Oberhand gewinnen konnte bemerkte Ranma etwas anderes. Ranma: "Nein, lieber nicht." Akane: "Nicht? Warum?" Ranma: (deutet zur Seite)"Weil unsere Väter dort im Busch sitzen." Akane: (entrüstet)"Daddy! Was tust du da? Und belauschen?" Soun: "Oh, hallo Akane-chan. Ehehehe, schönes Wetter zum Pilze suchen heute, nicht war, Saotome?" Genma: "Du sagst es, Tendo. Du sagst es!" ############################################################################# Jetzt wo die Amazonen weg waren kehrte endlich wieder Ruhe ein. Gosunkugi schien eingesehen zu haben das Ranma und Jeremy keine Incubi waren. Auch wenn er seinen Verdacht, das etwas nicht stimmte, noch hatte, er vermutete jetzt nicht mehr das die Aquatranssexuellen und ihre weiblichen Alter Egos ein und dieselbe Person waren. Mit anderen Worten: Der Fluch blieb geheim. Kuno hielt sich auch weiterhin im Hintergrund und übte sich weiter in klassischer Literatur, sein momentaner Schwerpunkt lag bei McBeth. Ryoga blieb verschwunden, was Jeremy zwar schade fand, aber mit seiner Abwesenheit hatte Ranma keinen Grund mehr eifersüchtig zu sein. Auch war Ranma wesentlich entspannter seitdem Shampoo nicht mehr in der Nähe war. Das wiederum führte dazu, das er besser mit Akane klarkam. Apropos Akane: Seitdem Ranma ihr im betrunkenen Zustand seine Liebe gestanden hatte, schenkte sie ihm mehr Aufmerksamkeit als vorher. Sie ließ sich nichts anmerken, doch es schien als wenn Ranma zu mehr als nur einem 'Mitbewohner' geworden war. So blieb als Störquelle nur die beiden Väter, die zu dumm waren um zu bemerken, das sich hier auf ganz natürlichem Weg eine Beziehung entwickelte, und Ranma immer wieder damit nervten das er sich endlich für eine Verlobte entscheiden sollte. Kurz gesagt, es war nichts mehr los in Nerima. Die Polizeisirene, die hier irgendwo in der Nähe herumlärmte, war mit das interessanteste was Jeremy in den letzten beiden Tagen gehört hatte. Er fand das es nun an der Zeit war dort weiterzumachen wo er vor ein paar Tagen aufgehört hatte: Ranmas Mutter zu suchen. Es stellte sich nur die Frage 'wie'? Sein erster Versuch an Nabikis Computer war ohne Erfolg geblieben. Natürlich konnte er es noch mal probieren, aber erstens bezweifelte er das es diesmal mehr brachte, und zweitens hatte er keine Lust Nabiki noch mal darum zu bitten ihren PC benutzen zu dürfen. Jeremy bog um die Hausecke und überlegte ob er nicht doch noch mal das Telefonbuch durchblättern sollte, als in seinem Kopf plötzlich eine Batterie Klingeln zu schrillen begann. Er sah auf und entdeckte ein Auto. Nichts außergewöhnliches, wenn man davon absah das sich sowohl er als auch besagtes Auto auf dem Bürgersteig befanden und das Fahrzeug einen Kollisionskurs zu ihm hatte. Er hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht als das Heulen in seinem Kopf von der Polizeisirene von eben übertönt wurde. Ohne länger zu zögern rettete sich Jeremy mit einem Sprung auf die nächste Laterne - nur um fast wieder herunterzufallen, als das Auto gegen eben diese prallte. Der Fahrer des Unfallwagens sprang heraus und wollte die Flucht ergreifen, ihm wurde aber der Weg von einem Polizeiauto abgeschnitten welches mit einer eleganten 540° Drehung zum Stehen kam. Der Mann ging hinter seinem eigenen Auto in Deckung und eröffnete das Feuer. Aus dem Streifenwagen vom Typ Honda Today-G stiegen zwei Polizistinnen aus - von denen eine sich mächtig über etwas aufzuregen schien - benutzten die Autotüren als Kugelschutz und begannen zurück zu schießen. Jeremy beobachtete das alles mit einem Gefühl von Unglauben. Ein Schußwechsel hier in Nerima? Das war schon fast etwas wie ein Anachronismus, es paßte irgendwie nicht hierher. Das Feuergefecht zog sich hin, und schließlich hatte Jeremy keine Lust mehr auf der Laterne zu sitzen. Er hoffte das die Polizistinnen zu den Guten gehörten, sprang und benutzte den Mann als Landekissen. Dieser war natürlich nicht grade glücklich darüber, aber Jeremy schlug ihn nieder bevor er Dummheiten machen konnte. Die beiden Frauen reagierten sofort und rannten auf ihn zu. Eine von ihnen salutierte vor Jeremy. "Vielen Dank für Ihr mutiges Eingreifen, junger Mann. Ich bin Officer Miyuki Kobayakawa, und das ist meine Kollegin Natsumi Tsujimoto." Sie deutete auf die andere Polizistin, die dem Kerl grade Handschellen anlegte und noch eine Kopfnuß verpaßte als der versuchte sich zu wehren. "Nicht schlecht wie Sie den Typ außer Gefecht gesetzt haben, ich wünschte es gäbe mehr selbstlose Menschen wie Sie." Jeremy: (winkt ab)"Ach was, das hätte jeder andere genauso getan." Officer Miyuki: "Täuschen Sie sich da nicht. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, darf ich Sie bitten uns mit aufs Revier zu begleiten, wegen einer Zeugenaussage?" Jeremy: "Hmm ... ja, sicher." Die andere Polizistin hatte den Verbrecher inzwischen auf den Rücksitz des Honda Today-G verfrachtet und sich neben ihn gesetzt, also nahm Jeremy auf dem Beifahrersitz Platz. Officer Miyuki setzte sich hinters Steuer. Officer Natsumi: (von der Rückbank)"Halten Sie sich gut fest, Miyuki hat einen etwas ... aggressiven Fahrstil." Jeremy nickte, schnallte seinen Gurt fester und überlegte woher er die zwei Polizistinnen kannte. Dann fiel ihm ein das sie ihm vielleicht helfen konnten. Jeremy: "Ich hätte da noch eine kurze Frage: Sie sind doch sicher in der Lage die Adresse einer Person hier in Tokio ausfindig zu machen?" Officer Miyuki: "Aber natürlich, suchen Sie jemanden?" Jeremy: "Ja, die Mutter eines guten Freundes von mir. Wäre es zuviel verlangt wenn Sie mir dabei helfen könnten wenn wir auf dem Revier sind?" Die Polizistin nickte und startete den Motor. Und Jeremy bekam einen sehr guten Eindruck davon wie Achterbahnfahren ohne Schienen sein mußte. Kurze Zeit später stand Jeremy auf der Straße vor dem Polizei-Hauptquartier, einen Zettel mit Nodokas Adresse in den Händen. Endlich hatte er gefunden wonach er gesucht hatte, wenn auch rein zufällig. Aber im Moment konnte er sich nicht darüber freuen, dazu war er viel zu sauer auf sich selber. Jeremy hatte wie selbstverständlich angenommen das Nodoka ebenfalls hier in Nerima wohnte, und entsprechend hatte er nach ihr gesucht. Jetzt hätte er sich am liebsten wegen seiner eigenen Dummheit in den Hintern gebissen. Ranma Mutter lebte gar nicht in Nerima. Nodoka Saotome wohnte in Juuban... Fortsetzung folgt ... ############################################################################# Glossar: Musabetsu Kakuto Ryu: Der Kampfstil von Ranma, Akane, Jeremy, Genma und Soun. Das Besondere an diesem Stil ist, das er sehr variabel ist, neue Techniken sofort aufgenommen werden können, und das man gezielt die Schwächen des Gegners ausnutzen kann. Es wird unterschieden zwischen dem Saotome-Ryu bei dem der Schwerpunkt auf Luftkampf liegt, und dem Tendo-Ryu, dessen Spezialität es ist gegen viele Gegner gleichzeitig zu kämpfen. Sub-space: Eine Taschendimension die manche Menschen besitzen. Beherrscht jemand die Technik des Sub-space, so kann diese Person alle möglichen Gegenstände (aber keine lebenden Wesen) darin unterbringen, und nach belieben wieder zu einem späteren Zeitpunkt hervorholen. Geübten Sub-spacern ist es sogar möglich anderen 'in die Tasche' zu greifen, und die dort gelagerten Gegenstände hervorzuholen. Gleichzeitig ist es ihnen möglich andere daran zu hindern eben dieses zu tun. Bestes Beispiel für einen Sub-spacer ist Mousse. Akanes Hammer: Ein Handwerkzeug, das sich aus bislang ungeklärten Umständen im Sub-space von Akane befindet. Sie kann in gewissen Situationen darauf zugreifen und ihn benutzen, allerdings nur instinktiv und nicht bewußt. Tauscht man den Hammer mit einem anderen Objekt, so wird Akane diesen Gegenstand hervorholen. Wasserfeste Seife: Ein besonderes Jusenkyo-Produkt. Wäscht man sich ausgiebig mit dieser Seife, so wird für einen begrenzten Zeitraum eine Verwandlung verhindert. Es wird empfohlen sich in der normalen Form damit zu waschen, da man ansonsten für die Dauer der Wirkzeit in seiner FluchForm festsitzt. Instand-Jusenkyo-Pulver: Ebenfalls ein Produkt der magischen Quellen. Ein besonderes Puder mit dem man sich, wenn man es in Wasser auflöst, einen 'Einmal-Fluch' verschaffen kann. In was man sich verwandelt hängt dabei von dem Pulver ab. Fest steht, das dieser Fluch nicht permanent ist und sich nach einer Dosis heißem Wasser ohne Nebenwirkungen verflüchtigt. Nachtrag: Für Ranma und Jeremy bedeutet Instand-Puder aus der Quelle des ertrunkenen Jungen eine Teilzeitheilung (wie bei wasserfester Seife). Das Instand-Nanniichuan überlagert für die Dauer der Wirkzeit den Nyanniichuanfluch. Ranma und Jeremy verwandeln sich also in eine männliche Form von sich selbst, was zu ihrer ursprünglichen Form keinen Unterschied darstellt. Da ihre Fluchform zu dem Zeitpunkt wie ihre Normalform aussieht, hat kaltes Wasser keine Sichtbare Wirkung. Heißes Wasser jedoch löst den Instand-Fluch, und die nächste kalte Dusche würde sie wieder zu Mädchen machen. Lucia's Amulett: Ein altes Artefakt der Amazonen. Ein magisches Medaillon, mit dem man die Gestalt dessen annehmen kann was man berührt. Aussehen, Kleidung und Stimme verändern sich scheinbar, sind im Grunde aber nur eine optische Illusion. Menschen die im Aura-lesen geübt sind, sowie magische Wesen, können die wahre Identität feststellen. Um die Tarnung zu aktivieren muß man jemanden berühren und das Wort "Lucia" sagen. ############################################################################# Anmerkung des Autors: Für alle die jetzt schon mit dem Schlimmsten rechnen, ich kann euch beruhigen. Das nächste Kapitel wird kein Crossover. Es wird maximal einen kurzen Gastauftritt geben, keinesfalls mehr wie bei Natsumi und Miyuki im letzten Abschnitt (Die beiden kommen übrigens aus You're under Arrest). Das nächste Kapitel wird seinen Schwerpunkt auf Nodoka haben, es wird schließlich Zeit das wir Ranmas Mutter einführen. Aber ob auch alles so glatt läuft wie Jeremy sich das vorstellt, oder ob es nicht doch unvorhergesehene Zwischenfälle gibt ... wer weiß? Wie immer möchte ich an dieser Stelle meinen Pre-Readern danken, die mir mit nützlichen Kritiken, Rat und Tat zur Seite gestanden haben. FirefoXXL, NguyenTranLoc, Thunderbird, Tachyoon, Z3US und einige der Mitglieder der FKA haben mit ebenso geholfen weiterzumachen wie all die Bemerkungen von euch Lesern. Danke. Mögt ihr die Story? Liebt ihr die Story? Haßt ihr die Story? Haßt ihr mich? Laßt es mich wissen. Sinnvolle Kritik, Kommentare und Hinweise werden dankend angenommen. Nicht sinnvolle Kritik, Beleidigungen und dummes Gerede wird ignoriert. Über Todesdrohungen wird gelacht. Briefbomben werden für langweilige Momente aufgehoben. Schreibt an Mark_Soul@gmx.de oder benutzt folgenden Link: http://www.fanfiction.net/review.php?storyid=409541&chapter=13&title=Der+Einsteiger Bis dann. Diese und meine anderen Geschichten können gefunden werden unter: Der internationalen Vereinigung deutschlinguistischer Ranmafic Autoren: http://fanfic.oelk.org Dem größten deutschen Anime-Onlineclub AnimeXX: http://www.animexx.de/fanfic/datenbank-fanfic.phtml?doc_modus=sort_autor&a_id=6713 Im gigantischen FanFiction.net Version 3.0: http://www.fanfiction.net/profile.php?userid=110722 Im deutschen FanFiction Archiv: http://www.dffa.de/ranma.html Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)