Spielchen oder doch nicht von iesca ================================================================================ Kapitel 27: Patronum simplicissimum Teil I ------------------------------------------ Kapitel 27: Patronum simplicissimum Teil I Harry musste mehrere Tage im Krankenflügel bleiben bis er sich wieder soweit erholt hatte, dass ihn Madame Pomfrey mit gutem Gewissen in den Gryffindorturm zurücklassen konnte. Er versuchte die Zeit zu nutzen um darüber nachzudenken, was Draco in der Zelle zu ihm gesagt hatte. Doch je länger er darüber nachdachte umso unsicherer wurde er, ob Draco ihm tatsächlich gesagt hatte, dass er ihn liebte und fragen konnte er ihn das nicht. Selbst wenn es stimmte und Draco es ihm tatsächlich gesagt hatte, dann nur, weil der Blonde gedacht hatte, dass er bewusstlos gewesen war. Aber wie sollte er damit umgehen? Draco hatte gerade erst seinen Vater verloren und Harry wusste selber nicht einmal genau, was er für Draco empfand. Dazu kam, dass er nachts kaum mehr durchschlafen konnte und immer wieder aus Alpträumen aufschreckte, in denen er zurück in den Kerkern war und von Narzissa gefoltert wurde oder aber zuschauen musste, wie sie Draco quälte. Nicht einmal der Besuch von Professor Dumbledore bei dem ihm dieser mitteilte, dass in einer Zelle auch die Leiche von Peter Pettigrew gefunden worden war und es nun möglich gewesen war die Unschuld seines Paten Sirius zu beweisen und Harry nun die Sommerferien im Grimmauldplatz würde verbringen können, vermochten ihn aufzuheitern. Es war bereits der 27. Januar als Madame Pomfrey endlich ihr Einverständnis dazu gab, dass Harry den Krankenflügel wieder verlassen durfte. Bereits die letzten Tage hatte ihr Patient ungeduldig auf Dracos Besuche gewartet, bei denen sie das Rezept des Patronum simplicissimum sorgfältig besprochen hatten. Schliesslich mussten sie am nächsten Tag mit dem Brauen anfangen um noch rechtzeitig fertig zu werden. Draco kam in Begleitung von Ron und Hermine um ihn aus dem Krankenflügel abzuholen und zum Turm zu begleiten und bereits auf dem Weg dorthin erzählten die Freunde Harry, dass sich Gerüchte über sein Verschwinden wie ein Lauffeuer in der Schule ausgebreitet hatten. Während viele der Hufflepuffs anscheinend der Meinung waren, dass Harry ausserhalb der Schule eine hübsche, junge Hexe kennengelernt hätte und die Schule abgebrochen hätte um sie zu heiraten, vermuteten die meisten Slytherins, dass er schlicht von der Schule geflogen sei. An die Wahrheit allerdings kam keines der Gerüchte auch nur ansatzweise heran. Ausnahmsweise war gelungen, was in Hogwarts beinahe unmöglich war und Stillschweigen bewahrt worden. Draco sprach selbst für seine Verhältnisse sehr wenig. Wie zum Schutz hatte sich wieder seine Maske über sein Gesicht geschoben, während er darunter immer noch zu verstehen versuchte, was wirklich geschehen war. Dabei war es weniger die Tatsache, dass er seinen Vater verloren hatte, sondern eher, dass seine Mutter nun wohl endgültig den Verstand verloren hatte und von den Auroren gesucht wurde. Über seinen Vater hatte er direkt nachdem er aus dem Krankenflügel entlassen worden war, mit Professor Snape ein langes und ausführliches Gespräch geführt. * Schon am Tag nach dem Kampf gegen seine Mutter hatte Draco den Krankenflügel wieder verlassen. Zwar hatte Madame Pomfrey noch versucht ihn aufzuhalten, aber es war ihr nicht gelungen. Draco hielt es einfach nicht mehr aus, in diesem weissen Bett zu liegen und Harry neben sich zu sehen, wie er, von Verbänden umgeben, versuchte sich von den Qualen durch Narzissa zu erholen. Er konnte sie einfach nicht mehr als Mutter sehen und dabei immer wieder selber an seine Kindheit und Ereignisse erinnert zu werden, die er selbst eigentlich schon längst vergessen geglaubt hatte. Am Ausgang des Krankenflügels wartete nur Professor Snape auf ihn. Mit einer kleinen Handbewegung bedeutete er Draco ihm in sein Büro zu folgen und sich dort ihm gegenüber zu setzen. Er selber hatte sich auf die andere Seite seines Tisches gesetzt. Eine Weile hatten sie sich angeschwiegen. Draco war es nicht wirklich gelungen seinem Hauslehrer ins Gesicht zu schauen, während Snape anscheinend nicht so recht wusste, wie er beginnen sollte und unruhig Papiere auf seinem Tisch verschob und dabei Dracos Gesicht ganz genau studierte. Draco war einer der wenigen Schüler, die er schon fast ihr ganzes Leben lang kannte und zum allerersten Mal wusste Severus nicht, wie er ein Gespräch mit einem seiner Schüler beginnen sollte. Schliesslich beschloss er, mit dem Einfachsten anzufangen und räusperte sich. „Draco, Sie werden sich sicher fragen, wie es jetzt konkret für Sie weitergeht. Dadurch, dass Ihre Mutter von den Auroren gesucht und ganz offensichtlich nicht mehr in der Lage ist, für Sie zu sorgen, sind Sie nun offiziell beim Zaubereiministerium als Waise registriert und brauchen als solche einen Vormund.“ Snape schwieg einen Moment und schaute seinen Schüler an, so, als ob er darauf wartete, dass Draco etwas dazu sagte. Als von dem Blonden keine Reaktion kam, fuhr Snape fort: „Als enger Freund deines Vaters hätte ich gerne die Vormundschaft für dich übernommen.“ Unwillkürlich war Snape vom distanzierten Sie zum vertrauten Du übergegangen und hatte so die Distanz, die innerhalb der Mauern Hogwarts immer zwischen ihm und Draco geherrscht hatte, aufgehoben. Nur die Wenigsten wussten, dass sich Draco und Severus auch manchmal ausserhalb der Schule in den Ferien begegnet waren. „Aber wie du weisst, ist es deiner Mutter damals, als dein Pate ausgesucht wurde, gelungen, deinen Vater davon zu überzeugen, dass Bellatrix deine Patin werden sollte. Da diese nun in Azkaban einsitzt und ebenso wie deine Mutter vom Wahnsinn befallen ist, kommt sie als Vormund für dich nicht in Frage.“ Wieder zögerte Snape einen Moment. So seltsam es auch wirkte, aber er hätte sehr gerne die Vormundschaft für Draco übernommen und damit den letzten Wunsch seines Vaters erfüllt. Zwar war es gut möglich, dass Lucius irgendwo in seinem Testament ihn zum Vormund für den Jungen bestimmt hatte, aber bis das Testament gefunden und als offizielles Dokument anerkannt worden war, würde noch viel Zeit vergehen und in dieser Zeit musste irgendjemand für den Jungen verantwortlich sein. „Als lebende Verwandte kommen daher nur deine Tante Andromeda oder ansonsten der Cousin deiner Mutter, Sirius Black, in Frage. Andromeda hat die Vormundschaft bereits abgelehnt, so dass nur noch Sirius Black übrig bleibt. Er hat bereits zugestimmt, vorläufig als dein Vormund aufzutreten. Du wirst daher die Sommerferien gemeinsam mit Mr. Potter im Grimmauldplatz in London verbringen, so leid es mir auch tut. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass dein Vater daran gedacht hat, in seinem Testament einen anderen Vormund für dich zu bestimmen.“ Für einen kurzen Moment war Draco versucht zu fragen, was seinen Professor so sicher machte, dass sein Vater bereits einen Vormund für ihn bestimmt hatte, aber irgendetwas hinderte ihn daran, zu fragen. Denn danach zu fragen hätte geheissen, zu akzeptieren, dass sein Vater damit gerechnet hatte durch seine eigene Ehefrau zu Tode zu kommen. Aber Sirius Black als Vormund würde heissen, dass er denselben Vormund wie Harry haben würde und dass er den Sommer gemeinsam mit Harry verbringen würde. Eine Aussicht, die ihn gleichzeitig vor Vorfreude ganz kribblig werden liess, ihm aber andererseits doch auch grosse Angst einjagte. Was, wenn Harry seine Gefühle nicht erwiderte und jetzt, nach allem, was vorgefallen war, nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte? Und sollte Draco sich jetzt nicht eher damit auseinandersetzen, dass er seine Eltern verloren hatte, anstelle sich Sorgen um die Sommerferien mit Harry zu machen? Fast hätte der Blonde nicht mitbekommen, das sein Hauslehrer schon wieder fortfuhr. „Das, was ich dir jetzt noch zu sagen habe, fällt mir unglaublich schwer, Draco, denn es bedeutet für mich zu akzeptieren, dass ich blind gewesen bin und weggeschaut habe, wo ich eigentlich hätte hinschauen und etwas hätte unternehmen müssen. Ungefähr ein Jahr bevor du nach Hogwarts gekommen bist, habe ich deinen Vater zufällig eines Abends getroffen und wir haben zusammen etwas getrunken. Damals hat er bereits Andeutungen darüber gemacht, dass Narzissa so langsam aber sicher Anzeichen des Wahnsinns zeigte. Er machte Andeutungen darüber, dass sie dich nicht so behandelte, wie eine Mutter ihr Kind behandeln sollte und er machte sich Vorwürfe, dass er zu schwach war um einzugreifen. Ich hätte damals etwas unternehmen sollen, aber ich hatte mir gesagt, dass es mich ja eigentlich nichts angehen würde. Aber damals schon muss Lucius geahnt haben, dass es irgendwann zu einer Konfrontation zwischen ihm und Narzissa kommen würde und bat mich, im Falle eines Falles auf dich zu achten.“ Dracos ausdrucksloses Gesicht machte es Severus noch schwerer, ihm all das zu sagen, was er ihm seiner Meinung nach sagen musste. Er hatte zwar immer gefordert, dass ein Schüler seines Hauses seine Gefühle verbarg und hinter einer Maske versteckte, aber dieses eine Mal wäre es ihm lieber gewesen zu wissen, was Draco dachte und wie er mit dem Verlust seines Vaters zu Recht kam. „Dein Vater hat dich geliebt, Draco. Auch wenn es ihm nicht gelungen ist, es dir so zu zeigen, wie du es verdient gehabt hättest und ich wünschte, er könnte es dir noch selber sagen. Nur eines weiss ich genau. Du trägst keinerlei Schuld an dem, was geschehen ist. Es war seine eigene Entscheidung in die Kerker zu kommen und dir zu helfen und du kannst mir glauben, dass er mit dem Wissen gegangen ist, vielleicht das einzige Mal in seinem Leben das Richtige getan zu haben.“ Snape hatte noch das eine oder andere hinzugefügt, aber Draco hatte nicht mehr so richtig zugehört. Gedankenfetzen waren durch seinen Kopf gewirbelt. Er hatte sich auf den Eulenturm zurückgezogen und dann waren die Tränen gekommen. Die Tränen und die Trauer um seinen Vater, den er nie hatte wirklich kennenlernen dürfen. * Nach diesem Gespräch mit Professor Snape hatte Draco mit niemandem mehr darüber geredet, was genau in der Villa vorgefallen war und auch Harry zog es vor, darüber zu schweigen. Beide waren zudem in Gedanken schon bei ihrem Trank, den sie am nächsten Tag würden anfangen müssen zu brauen oder es würde ihnen nicht gelingen, ihn bis zum 28. März fertig zu stellen. Draco hatte bereits mit Professor Snape über einen Raum gesprochen, in dem sie den Trank würden brauen können, ohne dass sie jemanden in Gefahr brachten oder, schlimmer, sich irgendjemand daran vergreifen würde können. Severus Snape stellte ihnen schliesslich ein altes, kleines Klassenzimmer in den Kerkern ganz in der Nähe des Gemeinschaftsraums der Slytherin zur Verfügung. Früh am nächsten Morgen trafen sich Harry und Draco mit Professor Snape vor dem Zimmer. Snape öffnete die Tür mit einem kompliziert aussehenden Zauberspruch und erklärte ihnen anschliessend, wie sie die Tür wieder würden verschliessen können, so dass ausser ihnen und ihm selber niemand den Raum würde betreten können. Er erklärte ihnen auch, dass er bei gewissen Schritten während des Brauprozesses anwesend sein würde, da sie mit einigen giftigen Zutaten hantieren mussten. Zwar vertraute er Draco in jeder Hinsicht, dass er damit zu Recht käme, aber die Anwesenheit eines Lehrers war beim Umgang mit diesen Substanzen vorgeschrieben. Zum Glück war es Samstag und so konnten sie den ganzen Morgen in dem Raum verbringen und den Trank brauen. Harry und Draco unterhielten sich kaum. Da sie das Rezept schon mehrere Male durchgegangen waren, als Harry noch im Krankenflügel gelegen hatte und bei der Gelegenheit die einzelnen Schritte aufgeteilt hatten, arbeiteten sie zwar schweigend, aber hochkonzentriert an ihrem Trank. Harry kümmerte sich zum Grossteil darum, die Zutaten klein zu schneiden, während sich Draco hauptsächlich mit dem Brauen beschäftigte. Snape zog es vor irgendwo im Hintergrund zu bleiben und sie still zu beobachten. Trotzdem hob er einige Male überrascht seine Augenbrauen. Er hätte niemals gedacht, dass ausgerechnet diese Beiden jemals in der Lage sein würden einen derart schwierigen Trank zusammen zu brauen, ohne dabei zu streiten oder sich anzuschreien. Ganz im Gegenteil, die ehemaligen Feinde arbeiteten hochkonzentriert wie eine Person zusammen und schienen schon im Voraus zu wissen, was der andere als nächstes tun würde oder welche Zutat oder welcher Handgriff ausgeführt werden musste. Gerade ein Trank wie der Patronum simplicissimum verlangte eine ganz besondere Art der Zusammenarbeit und Professor Snape musste erstaunt, aber auch fasziniert, zugeben, dass Draco und Potter nicht nur einwandfrei zusammenarbeiteten, sondern sich auch ganz hervorragend ergänzten. Harry und Draco brauchten bis in den frühen Nachmittag um den ersten Teil des Trankes abzuschliessen. Schliesslich fügte Draco die letzte Zutat hinzu und verkleinerte die Flamme. Snape nickte leicht und verliess den Raum. Er hatte seine Pflicht erfüllt. Natürlich würde er den Trank im Auge behalten und wenn es nur deshalb war, dass bis jetzt niemand den er kannte, es gewagt hatte, den Trank zu brauen. In Wirklichkeit war er vor allem neugierig, ob es ausgerechnet diesen Beiden gelingen würde, den Trank korrekt zu Ende zu bringen. Er zweifelte zwar nicht daran, dass Draco nicht vergessen würde, den Trank regelmässig umzurühren, sondern fragte sich eher, ob es den Beiden gelingen konnte, zwei genau gleich starke Patroni zu erzeugen und ob es ihnen dann auch noch gelang, die Patroni tatsächlich zu verbinden. Als Snape endlich den Raum verliess, seufzte Harry auf. Er hatte immer noch seine Probleme mit dem Professor, obwohl er sich dank Dracos Hilfe in Zaubertränken sehr verbessert hatte und obwohl er wusste, dass der Professor mitgeholfen hatte ihn aus den Kerkern der Villa der Malfoys zu befreien. Aber da war immer noch ein seltsames Gefühl, das ihn in der Gegenwart des Mannes umgab und irgendwie mochte er ihn einfach nicht. Allerdings schien diese Antipathie doch auch auf Gegenseitigkeit zu basieren. Draco räumte schweigend ihren Arbeitsplatz auf. Zum ersten Mal, seitdem sie sich angefreundet hatten, fühlte sich das Schweigen zwischen ihnen bedrückend und seltsam an. Harry wollte etwas sagen, die Stille durchbrechen, aber alles, was ihm in den Sinn kam, fühlte sich falsch an, so, als ob es sich um eine Lüge handeln würde. Er konnte Draco einfach nicht sagen, dass es ihm leid tat. Nicht nachdem der andere in seinen Armen gelegen und sich hatte trösten lassen und so beschloss Harry lieber gar nichts zu sagen. Schliesslich war es Draco, der die Stille durchbrach. Er hielt es einfach nicht mehr aus. Es war so viel in den letzten paar Tagen gewesen. Zuerst hatte ihn Harry geküsst und war dann von seiner Mutter entführt worden und dann war da noch die Tatsache, dass sein Vater von einem Dementoren geküsst worden war und jetzt wollte Harry nicht einmal mehr mit ihm sprechen, obwohl sie zumindest vorläufig denselben Vormund haben und auch die Sommerferien gemeinsam verbringen würden. Ob Harry überhaupt schon davon wusste? Draco fühlte sich, als wären sie wieder zurück in der Woche nach ihrem ersten Kuss in Hogsmeade und er fühlte denselben Schmerz, den er schon damals an diesem Abend am See empfunden hatte. Harry schaute überrascht auf. Plötzlich hatte er den gleichen Schmerz gefühlt, den er schon an dem Abend am See gespürt hatte, als er Draco gesagt hatte, dass er ihren Kuss ekelhaft gefunden hätte. Neugierig schaute er zu dem anderen, aber nichts schien sich verändert zu haben. Draco räumte immer noch ihren Arbeitsplatz auf und ausser der Tatsache, dass er ungewöhnlich blass war, sah er aus wie immer. „Wir treffen uns wieder heute Abend vor dem Klassenzimmer. Ich will, dass du dabei bist, wenn wir den Trank zum ersten Mal rühren. Danach können wir uns abwechseln.“ Harry schien es, als müsste am Ende des Satzes noch unbedingt das vertraute ‚Potter‘ folgen. So kalt und gefühlslos hatte Dracos Stimme geklungen Eine Stimme, die er seit Beginn des Schuljahres nicht mehr gehört hatte und von der er gehofft hatte, sie nicht mehr hören zu müssen. Er schaute Draco ins Gesicht und sah nichts. Überhaupt nichts. Keine Emotionen, keine Gefühle oder sonst irgendetwas. Draco schaute eiskalt, so als ob seine Züge aus Stein gemeisselt worden wären. Es vergingen mehrere Tage. Harry und Draco trafen sich regelmässig in dem alten Klassenzimmer in den Kerkern um den Trank zu rühren, aber meistens schwiegen sie sich an oder sprachen nur das Allernötigste miteinander. Mit ihrem kleinen Spiel hatten sie vollständig aufgehört und keiner von ihnen schien Interesse zu haben, es wieder aufzunehmen. Sie trafen sich auch nicht mehr ausserhalb der Unterrichtsstunden, aber manchmal konnte man sehen, dass sie sich beobachteten. Harry mit einem Ausdruck von Mitleid und irgendetwas zwischen Neugierde und Sehnsucht und Draco mit einem wie immer vollständig ausdruckslosem Gesicht, das Harry sich irgendwie unwohl fühlen liess. Nach dreissig Tagen verändert sich die Farbe des Trankes und er nahm ein blasses himmelblau an, ganz so wie es im Rezept stand. Die Hälfte hatten sie also hinter sich gebracht, allerdings hatten sie beide darauf verzichtet zu versuchen einen Patronus heraufzubeschwören oder gar auszuprobieren, ob ihre Patroni gleich stark waren. Irgendwie wussten sowohl Harry, als auch Draco, dass der Thestral Harrys Hirsch durchaus ebenbürtig war. Irgendwie hatte Harry das Bedürfnis mit Draco zu reden, aber immer, wenn er die kalten, grauen Augen sah, verliess ihn sein Mut. Dann erinnerte er sich wieder an ihren Kuss in Hogsmeade und die Frage, die Draco ihm gestellt hatte und die er nicht mehr hatte beantworten können und jetzt war das schon so lange her und es schien ihm zu spät dafür zu sein. Er erinnerte sich an die Zeit in der Zelle und daran, was Narzissa ihm gezeigt hatte, daran, was sie ihrem Sohn angetan hatte und er erinnerte sich daran, dass Draco gekommen war um ihn zu retten. Draco, der ihm gesagt hatte, dass er ihn liebte und doch war die Erinnerung daran mehr als neblig und von Schmerz und Dunkelheit umgeben und so war sich Harry nicht einmal mehr sicher, ob nicht doch alles nur ein Traum gewesen war und dass er nur geträumt hatte, dass Draco ihn liebte. Aber warum tat dann der Gedanke daran, dass es nur ein Traum gewesen sein könnte, so weh? Es sollte nicht wehtun und doch wünschte sich Harry irgendwie, dass es doch kein Traum gewesen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)