Die Liebe ist stärker von chrono87 ================================================================================ Kapitel 2: Ankunft ------------------ Ankunft Ratternd bewegt sich der Zug immer weiter auf Central City zu. Mittlerweile hat es angefangen in Strömen zu regnen. Das peitschende Wind und der starke Regen verdecken die Sicht. Viele Passagiere schlafen friedlich oder erzählen miteinander, um sich die Zeit zu vertreiben und die schlechte Sicht zu übergehen. Winry bewundert all diese Menschen. Sie kann sich auf nichts wirklich konzentrieren. Ihre Gedanken sind schon längst in Central City, bei einer ganz bestimmten Person. Sorgenvoll schaut sie immer mal wieder durch das Fenster in den dunklen Himmel und den Regen. Und wieder wendet sie sich seufzend ab. Der Zug ist nun schon 2 ½ Tage unterwegs und noch immer ist kein Zeichen von der Hauptstadt zu sehen. Und genau das macht sie nervös. Hinzukommt natürlich noch, dass sie nichts genaueres über Edwards Zustand weiß und sich darüber den Kopf zerbricht. Die Soldaten, die hinter ihr gesessen haben, sind mittlerweile ausgestiegen, so dass sie nichts Neues mehr über Edward erfährt. Im Grunde müsste sie darüber dankbar sein. Diese schrecklichen Erlebnisse von ihrem Kindheitsfreund will sie nicht hören, weil sie darunter nur noch mehr leiden würde. Nicht weil sie so viel auf einmal erfährt, sondern weil sie es nicht von Edward erfährt. Ihr ist schon klar, dass er sie nur schützen und mit seinen Problemen nicht belasten will, doch dadurch tut es nur noch mehr weh. Andererseits würde sie schon gerne wissen, was sie noch alles über Edward gehört haben. Es ist ja hinlänglich bekannt, dass er immer eine Verwüstung hinterhälst, aber wie es dazu kommt weiß sie nicht. Eigentlich weiß sie gar nichts und das tut ihr sehr weh. Seit Stunden sitzt sie schon am Fenster und sieht dem Regen draußen zu. Ein Blick auf die Uhr sagt ihr, dass es schon weit nach Mitternacht ist. Wahrscheinlich wird der Zug morgen in Central City ankommen. Dort wird sie dann abgeholt und zu Edward gebracht. Mit diesen Aussichten auf den nächsten Tag, fallen ihr die Augen zu und langsam driftet sie ins Land der Träume ab. Der Zug bremst und kommt quietschend zum Stehen. Durch das Rucken, dass durch die einzelnen Waggons geht, werden die Schlafenden wach und die Leute, die schon wach sind, leicht nach vorn gedrückt. Es dauert etwas bis Winry versteht, was los ist. Sie ist noch völlig benommen von ihrem Traum, dass sie nicht gleich in die Realität findet. Mein einem Blick aus dem Fenster, stellt sie fest, dass ihr diese Umgebung sehr vertraut ist. Sie ist schon einmal hier gewesen. Kaum ist ihr das klar, da ertönt auch schon die Durchsage des Bahnhofs. „Vorsicht auf Gleis 1. Bitte warten Sie, bis alle Fahrgäste ausgestiegen sind. Für die Reisenden: Willkommen in Central City!“ Dieser Ausruf wird noch ganze zweimal wiederholt. Nun dämmert es auch Winry, dass sie endlich ans Ziel gekommen ist. Erleichtert darüber, erhebt sie sich und stellt murrend fest, dass ihr sämtliche Knochen weh tun. Aus Angst, der Zug könnte gleich wieder abfahren, greift sie ihre Sachen, die sie aus Resembool mitgenommen hat und verlässt eilig den Zug. Wenn es doch wirklich so eilig gehen würde, wie sie es wollte. Es ist schon ziemlich erstaunlich, wie viele Leute hier in Central aussteigen. Bewundernswert, wie elegant sie aussteigen und zu ihren Familien oder Freunden gehen. Winry beneidet sie sehr. Wie gern würde sie, wie alle anderen Leute, so von Edward und Alphonse begrüßt werden, aber das kann sie vergessen. Die Beiden würden das nicht mal machen, wenn sie ihre eigenen Körper wieder hergestellt hätten. Aus welchem Grund auch? Sie würden beide wahrscheinlich weiterhin quer durchs Land ziehen und fürs Militär arbeiten. Daher wäre es völlig zwecklos, die beiden um so was zu bitten. Mit kurzen, widerhallenden Schritten macht sich die junge Mechanikerin daran, den Bahnsteig zu verlassen und in der Menschenmenge einen markanten Punkt auszumachen, von dem Edward sprach. -Was denkt sich dieser Sturkopf nur dabei? Wieso holt er mich nicht selbst ab?-, denkt sie wütend. -Immer dasselbe mit ihm!- Suchend schaut sie sich die Gesichter der Menschen an, die auf dem Bahnhof drängen oder sich selbst suchend umsehen. Ihr Blick fällt schließlich auf einen großen Hünen, der über alle anderen Besucher ragt und sich ebenfalls umsieht. Winry ist sofort klar, wer dieser Mann ist und auch, was er hier sucht. -Da klasse. Der hat mir ja gerade noch gefehlt. Was denkt sich Ed nur dabei?- In diesem Moment erblickt Major Armstrong die junge Frau. Seine Lippen verziehen sich zu einem strahlenden Lächeln und enthüllen markellose weiße Zähne. „Hallo Major Armstrong.“, begrüßt die junge Frau den hochgewachsenen Mann, im Dienste des Militärs, dabei geht sie grüßend auf ihn zu. Der Ältere verneigt sich leicht. „Ah, da sind sie ja, Miss Winry. Vielen Dank für ihre Gastfreundschaft von neulich.“ Doch Winry will nichts davon hören. „Aber nein, ich danke Ihnen, dass Sie sich so gut um die Elric-Brüder kümmern.“ Erst lächelt sie, doch dann wird sie sehr ernst und beleidigt. „Aber dieser Ed ist echt das Letzte. Bestellt mich her und dann kommt er nicht mal, um mich persönlich abzuholen“ Der Major kann sie sehr gut verstehen. Um sie zu beruhigen und vor allem ihre Denkweise zu beeinflussen. Dass sie so schlecht über den Jungen spricht, gefällt ihm gar nicht. Es ist nicht so, dass er sie nicht verstehen kann. Im Inneren weiß er genau, dass sie kein einziges, ihrer Worte ernst meint. Trotzdem hat er das Bedürfnis, den jungen zu verteidigen. „Es ist ja nicht so, dass er es nicht wollte. Er kann sich gerade nicht frei bewegen.“ Beide verlassen den Bahnhof und machen sich auf den Weg zur Klinik. Obwohl der Major sehr langsam geht, kann Winry nicht Schritt halten. Sie muss laufen, um mit ihm mithalten zu können. Seine Worte haben sie zu tiefst beunruhigt. „Nicht frei bewegen? Davon hat er gar nichts gesagt.“ Obwohl sie sich große Mühe gibt, ihre Beunruhigung zu verbergen, durchschaut der Hüne sie sofort. „Nun ja...wie soll ich sagen? Er steht unter Arrest.“ Bestens. Jetzt ist sie noch viel beunruhigter als vorher. Die Augen der Mechanikerin weiten sich vor Schreck. In Ihrer Stimme klingt Entsetzen mit, als sie die letzten Worte des Majors wiederholt. Es dauert einige Momente, in denen Schweigen herrscht, ehe die junge Frau das äußert, was sie schon seit Langem befürchtet hat. „Verstehe! Er hat was ausgefressen und ist nun in der Besserungsanstalt.“ Major Armstrong ist entsetzt. Wie kann eine so gute und langjährige Freundin nur so schlecht über diesen Jungen reden? Er kann das einfach nicht nachvollziehen. Trotz allem ist er nicht bereit, ihr das durchgehen zu lassen. „Nicht diese Art von Arrest.“, erwidert er ruhig, mit Kopfschütteln. Nun begreift auch Winry. Ihre Stimme zittert vor Angst, als sie ihre Gedanken offen ausspricht. „Dann...Dann ist er im Krankenhaus?!“ Fortsetzung folgt Ich weiß ja, dass dieses Kapitel sehr kurz ist. Ich verspreche, dass die nächsten länger werden. Hoffentlich hat es euch trotz der Kürze gefallen und ihr wollt auch weiter wissen, wie es weiter geht. Also bis zum nächsten Mal chrono87 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)