Sieben Todsünden von Totenbuddler (von L_Angel und Totenbuddler) ================================================================================ Kapitel 6: Luxuria ~ Wollust/ Unkeuschheit ------------------------------------------ Die Sonne ist bereits untergegangen. Die anderen sind schon zu Bett gegangen, zumindest hoffte ich das. Vorsichtig öffnete ich meine Tür und sah schnell nach rechts und links in den schwach beleuchteten Gang. Zum Glück war er leer. Leise schloss ich die Tür hinter mir. Die Flamme der Kerze, die ich bei mir trug, flackerte leicht bei jedem Schritt und ließ verzerrte Schatten an der Wand tanzen. Die Angst erwischt zu werden und die Aufregung vor dem Bevorstehenden pumpte mir das Adrenalin ins Blut und ließ mein Herz wie wild schlagen. Der Mond stand am Himmel und erhellte die Landschaft, die ich durch die Fenster an denen ich vorbei ging erkennen konnte. Ich kam meinem Ziel, das große Tor näher als ich plötzlich das Knarren einer Tür wahrnahm. Erschrocken versteckte ich mich hinter einer Säule zu meiner Rechten und pustete die Kerze aus. Leise Schritte kamen näher. „Ist da wer?“, hörte ich eine bekannte Stimme flüstern. „Clara?“ Es war Clarissa. Erleichtert trat ich aus dem Schatten und zeigte mich meiner Freundin. „Was machst du hier? Solltest du nicht schon lange im Bett liegen und schlafen?“, fragte ich. „Ach, und du? Die Oberin wird dich rausschmeißen, wenn sie erfährt, dass du dich jede Nacht rausschleichst!“ „Dann sollte sie es besser nicht erfahren!“, sagte ich und drehte mich zum Gehen weg. „Ich werde schweigen, weil du meine Freundin bist. Aber ich werde nicht für dich lügen, damit du es weist!“, meinte Clarissa und ging zurück zu ihrem Zimmer. Als ich durch das große Tor schritt umhüllte mich die Dunkelheit. Da das Kloster am Hang eines Berges stand und ich nun runter ging, konnte ich die Häuser des Dorfes im Mondschein ausmachen. Zu dumm, dass ich die Streichhölzer im Zimmer gelassen hatte. Wohl oder übel musste ich mir ohne was zu sehen einen Weg nach unten erahnen. Ein erneutes Knarzen ließ mich wieder zusammenzucken. „Clara?“ Erleichtert atmete ich aus und drehte mich zu dem Schatten, der auf mich zukam um. „Robert du sollst mich nicht immer so erschrecken!“ „Aber ich liebe es, wenn du so erschrocken guckst.“, flüsterte er mir ins Ohr und legte mir von hinten seine Arme um die Taille. Tief versanken wir in einem innigen Kuss, der mir den Atem raubte. Näher drückten sich unsere erhitzten Körper und trieben sich gegenseitig immer weiter. Ich spürte wie Roberts Hand die Außenseite meiner Oberschenkel nachfuhr und mir langsam das Nachthemd hoch strich. Als auch dieses jetzt überflüssiges Kleidungsstück den Weg, weg von uns fand. Sanft erkundete er meinen Körper und jagte mir dabei immer wieder neue Schauer über den Rücken. Sanfte Küsse berührten jeden Zentimeter meiner Haut. „Dafür, dass du mit Gott verheiratet bist, scheine ich einen Teufel in meinem Bett zu haben.“, raunte er mir zärtlich ins Ohr. Ich sah wie der Schweiß seinen Körper über mir zum Glänzen brachte. „Der Herr sagte doch ´mehret euch´, also mach endlich weiter.“, trieb ich ihn weiter an. … Völlig erschöpft und noch immer nach Atem ringend strich Robert mit der Hand über die noch immer schweißnasse Brust, die sich unter meiner Berührung stoßweise hoch und runter bewegte. Grinsend sah er mich aus den Augenwinkeln an, schloss seine muskulösen Arme um meine Schulter und zog mich näher an ihn ran. „Wie kann ich dich nur dazu bringen, dass Kloster zu verlassen und mit mir abzuhauen?“, fragte er. Genervt rollte ich mit den Augen und löste mich aus der Umarmung. Ich suchte meine Kleider zusammen, spürte dabei aber immer seinen Blick im Rücken. „Du weist ganz genau, dass ich das Kloster niemals verlassen werde. Ich habe mich verpflichtet Gott bis zum Tod zu dienen.“ „Tolle Dienerin bist du. Oder hast du bereits vergessen, dass du die oberste Regel jede verdammte Nacht der letzten Wochen gebrochen hast?!“, ich konnte sehr gut seinen Kummer und seine Enttäuschung aus seiner Stimme hören. „Wie sollte ich, aber du solltest es nicht zu weit treiben.“ „Wie meinst du das?“ „Hast du etwa nicht bemerkt, dass ich dich die ganze Zeit benutzt habe? Denkst du tatsächlich ich würde mich in einen dreckigen Hirten verknallen und mit ihm durchbrennen?! Du hast zu viel Fantasie.“ Ich schloss die letzten Knöpfe meines Nachthemdes und ging in Richtung Tür. „Warum hast du das getan?“, hörte ich seine dünn gewordene Stimme hinter mir flüstern. „Nicht deinetwegen. Ich wollte schwanger werden! Damit ich mein Kind dem einzig wahrem Herrscher opfern kann.“, sagte ich und wollte mich noch mal zu ihm umdrehen, um seine verletzte Miene zu sehen, als mich etwas Schweres am Hinterkopf traf und alles um mich herum schwarz wurde. Ich schlug sie nur bewusstlos. Solch gottloses Gesindel sollte Leiden auf dem Weg in die Hölle. Ich hatte mein Leben Gott verschrieben und zog seit Jahren durchs Land und bestrafte die die nicht den richtigen und einzig wahren anbeteten. Die, die sich dem Teufel verschrieben. Ich schaffte die Bewusstlose in den Stall und deckte sie mit Stroh zu. Dann strich ich ein kleines Streichholz an und betrachtete es noch ein bisschen bevor ich es auf das Stroh zu meinen Füßen warf. Nach wenigen Minuten brannten der ganze Stahl und die Gottlose. Wieder hatte ich es geschafft für meinen Herrn die Welt aufzuräumen. Leise vor mich hin pfeifend nahm ich meine Sachen und ging mir das nächste Opfer des Teufels zu suchen, wissend das der Herr immer auf meiner Seite steht. Auf der Seite des Unersetzlichen. ~von L_Angel Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)