Vom Schicksal vorbestimmt von Marybella (Elenas Geschichte) ================================================================================ Prolog: -------- „Gut… wenn es sie so sehr interessiert, werde ich es ihnen erzählen, aber es ist nicht kurz. Also setzen sie sich lieber und nehmen sie sich lieber noch eine Tasse Kaffee zur Hand.“ Elena lehnte sich nach vorn und ließ ihre Haare vors Gesicht fallen. „Damals war ich in der Mittelstufe. Rosalinde… meine große Schwester, sie war in der Oberstufe, war kurz vor ihrem Abschluss. Ich glaube, das war der Tag an dem der Wettkampf aller Stufen war. Damals kam ich stolz mit meiner Urkunde für den dritten Platz nach Hause, ich freute mich ja so sehr! Doch als ich das Haus betrat, war es rappelvoll. Mein Vater hatte die halbe Verwandtschaft eingeladen. Stolz kam meine Schwester, dieses perfekte Wesen, auf mich zu. „Schau mal, ich habe den ersten Platz gemacht“, sagte sie stolz und hielt mir ihre Urkunde vor die Nase. Sie können sich denken, wie sehr mich das runter gezogen hatte. Mit noch einem Keim von Hoffnung ging ich zu meinem Vater. Ich störte ihn, als er mit den hohen Tieren von Shinra sich unterhielt und autoritär sah er auf mich kleinen Wicht hinab. „Was gibt’s?“, sagte er streng. „Ich… ich hab den dritten Platz gemacht“, sagte ich, noch weniger selbstsicherer als vorher und klammerte mich an die Urkunde. Missbilligend zog er die Brauen hoch. „Achja? Nicht einmal den Zweiten? Nimm dir doch einmal ein Beispiel an deiner Schwester. Geh in dein Zimmer, du blamierst mich nur wieder. Und wage es nicht, bis heute Abend… nein bis morgen aus dem Zimmer zu treten!“ Geknickt verbrachte ich den Abend im Zimmer und hörte unten noch lange die Feierlichkeiten, meine Urkunde lag schon lange im Papierkorb.“ Sie stoppte kurz und überlegte, als ihr Zuhörer ihr eine Tasse Kaffee hinschob. Dankend nickte sie und nahm einen Schluck. „Ich weiß noch… Ich kam in einen Streit mit meiner Schwester, schließlich behagte sie darauf, dass sie die Klügere und Stärkere von uns beiden wäre. Und da hielt ich es nicht mehr aus und rammte meinen Fuß in ihre Magengrube - übrigens waren wir mitten auf dem Schulhof in der großen Pause - doch das juckte mich nicht, ich wollte es dieser einfältigen Kuh zeigen. Das Problem war, dass sie nicht nur behauptete, dass sie die Stärkere war, es entsprach der Tatsache. Was mich nicht davon abhalten ließ mich zu wehren und ihr einen verbitterteren Kampf zu liefern. Ich war sturr und wenn mein Stolz angekratzt war, war ich eine Furie. Wir schlugen und kratzten nicht nur wie es normale Mädchen taten, wenn sie sich schlugen. Wir waren brutal, schließlich hatten wir eine Erziehung, die der Turks nahe kam, keine Angst vor Verluste und bis zum bitterem Ende, wir verrenkten und renkten aus und Blut spritzte. Doch schließlich endete die ganze Sache damit, dass zwei Blondinen keuchend und blutend am Boden lagen bis ein Lehrer kam und uns entrüstet ins Krankenzimmer zog. Schon bald kam mein Vater angetrampelt - welcher übrigens auch ein Lehrer an meiner Schule war - „ELENA LA BOTAILE“ ich hasste es, wenn er meinen Namen sagte, wie er ihn sagte. Natürlich bekam ich den Ärger, ich sollte doch vernünftig sein und Wissen, wann ich keine Chance hätte zu gewinnen und schließlich war sie doch die Perfektion schlechthin. Wer sonst? Sollte nicht eigentlich die Ältere- die Vernünftigere mal ganz abgesehen davon- den Ärger kriegen? Schließlich war sie doch reifer und verantwortungsvoller. So begleitete meine Schwester meinen Vater, der ein Treffen hatte mit Verdot, mit dem er schon länger guten Kontakt hatte. Und ich ging zurück in den Unterricht. Als ich dann am Abend nach der Nachhilfe- ich war keine schlechte Schülerin, ich war die beste in meinem Jahrgang- nach Hause kam, saßen meine Schwester und mein Vater im Wohnzimmer mit einem seltsamen Mann. „Elena!“ hörte ich meinen Vater rufen. „Komm her!“ Auf leichten Sohlen, ging ich ins Wohnzimmer und sah meinen Vater entwirrt an. „Willst du dich nicht vorstellen?“ meinte er gebieterisch und zeigte zu dem Mann auf der Couch ihm gegenüber. Ich verbeugte mich tief in die Richtung des Mannes, der von Shinra zu kommen schien. Ich stellte mich standardgemäß vor und hörte dann, dass dies Verdot war, der Chef der Turks. Turks! Ich hasste Turks. Ich wusste, warum mein Vater ihn hergeholt hatte, schließlich war sein größtes Ziel, zwei Turks in der Familie zu haben. Ich sagte mir wäre nicht gut, aber meinem Vater war diese Tatsache egal und er schickte mich in die Küche um zu kochen. Ich hörte die gedämpften Stimmen aus dem Wohnzimmer, wie mein Vater prallte, dass Rosalinde den ersten Platz gemacht hätte. Rosalinde würde in zwei Wochen ihren Abschluss machen… Natürlich versuchte mein Vater Verdot zu beeindrucken, damit sie gleich zu den Turks kam. Eigentlich konnte ich mich freuen, wenn sie zu ihnen ging. Denn ein Turk hatte keine Familie. Sie würde umziehen und endlich wäre sie weg. Vielleicht würde Vater mich dann so akzeptieren wie ich war." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)