D.N.Angel - Extended von Dark-Yuki ================================================================================ Stage 28: "Ein neuer Feind" --------------------------- Stage 28: „Ein neuer Feind.“ „Wo Niwa-kun wohl bleibt? Er ist schon eine viertel Stunde zu spät. Hoffentlich ist ihm nichts passiert... In der Stadt liegen noch so viele Trümmer.“ wunderte sich Riku und lief ungeduldig im Zimmer hin und her. „Er wird schon noch kommen, keine Sorge.“ versuchte Satoshi sie zu beruhigen, wobei es ihm auf die Nerven ging, wenn ständig jemand in seiner Nähe planlos durch die Gegend läuft. Als hätte Satoshi es gewusst klingelte es in dem Moment an der Tür. Riku sprintete die Treppe runter doch Tsubouchi hat Daisuke schon aufgemacht. „Niwa-kun!“ schrie sie voller Freude. „Riku-san. Entschuldige das ich zu spät bin.“ versuchte Daisuke sich zu entschuldigen und blickte dabei verlegen auf den Boden. „Ach, das macht doch nichts. Hauptsache du bist da. Hiwatari-kun ist auch schon da.“ Riku nahm Daisuke und führte ihn rauf ins Wohnzimmer, wo bereits Satoshi und Risa warteten. „Wurde Zeit Niwa!“ sagte Satoshi sofort und grinste. Risa verschränkte die Arme vor der Brust und sagte:„Ja! Ich dachte schon du würdest einen Rückzieher machen und Hiwatari-kun alles überlassen.“ „Tschuldigung.“ sagte Daisuke erneut und wurde noch verlegener. Sie setzten sich alle auf die Couch, nur Satoshi nahm etwas abseits auf dem Sessel Platz. „Dann fangt mal an. Wir sind ganz Ohr.“ versuchte Risa das Gepräch zu eröffnen. Satoshi sagte: „Ich werde mit meinen Erläuterungen anfangen. Ihr müsst zunächst meine Geschichte kennen um den Rest zu verstehen.“ Die Zwillinge nickten zustimmend. Satoshi warf Daisuke einen Seitenblick zu, doch der scheint sich um andere Dinge zu sorgen. Er hatte einen besorgten Blick aufgesetzt und runzelte leicht die Stirn. Er schien angestrengt über etwas zu grübeln. Doch Satoshi kümmerte sich nicht weiter darum. Stattdessen fuhr er fort: „Hiwatari... ist nicht mein richtiger Name. Mein jetziger Vater hat mich adoptiert. Mein wahrer Name ist Satoshi Hikari. Ich stamme aus einer angesehen Künstlerfamilie. Meine Familie war so begabt, dass wir schnell die Spitze der Kunstwelt erreichten. Wenn ein Mensch ein Kunstwerk erschafft, in das er all seine Leidenschaft und sein Können fliessen lässt, gehen diese Gefühle auf das Kunstwerk über und es erhält eine starke magische Kraft. Doch uns Hikaris war das nicht mehr genug. Wir wollten mehr erreichen. Etwas, das vor uns noch niemand geschafft hat.“ Er liess seinen Blick in der Runde umhergehen. Manchmal verstand es Satoshi wirklich jemanden an seinen Lippen hängen zu lassen, obwohl er eigentlich ein eher verschwiegener Junge war. „Und was war das?“ drängte Riku ihn weiterzuerzählen. „Wir wollten das endgültig lebende Kunstwerk erschaffen! Wenn es möglich war, das Kunstwerke die Gefühle von Menschen innehaben konnten musste es auch irgendwie möglich sein einem Kunstwerk Leben einzuhauchen. Wir Hikaris haben lange nach so einer Möglichkeit gesucht und wir haben sie gefunden! Das Ergebnis waren die Schwarzen Flügel.“ Nun ergriff Daisuke schließlich das Wort: „Meine Familie ist seit jeher als Diebesfamilie bekannt. Wir waren stolz und stahlen daher nicht jeden Plunder. Doch die Schwarzen Flügel hatten unser Interesse geweckt. Wir wollten es stehlen. Doch bei dem Diebstahl ist etwas geschehen, womit weder die Hikaris noch die Niwas gerechnet hätten.“ „Die Niwas kamen im denkbar ungünstigsten Moment. Nämlich genau dann, als Leben auf das Kunstwerk übergehen sollte. Das Ritual ging schief und stattdessen entstanden zwei völlig gegensätzliche Seelen, die sich als ein Fluch in den Hikaris und den Niwas festsetzten.“ Risa schluckte schwer: „Da-das waren...“ „Genau! Das waren Dark und Krad!“ beendete Satoshi ihren Satz. Risa konnte es nicht so recht fassen: „Dark-san soll ein Fluch sein? Das kann nicht wahr sein.“ Daisuke seufzte leise. „Ist es aber!", sagte Satoshi leicht gereizt, "Dark setzte sich als Fluch in den Niwas und Krad in den Hikaris fest.“ Daisuke setzte die Rede fort: „Dark war im Grunde genommen ein Kunstwerk der Hikari-Familie. Wir dachten die einzige Möglichkeit den Fluch zu brechen bestünde darin, die Hikari-Kunstwerke zu stehlen und zu versiegeln.“ „Das geschah vor 300 Jahren. Seitdem stehlen die Niwa in der Erscheinung von Dark unsere Kunstwerke.“ beendete Satoshi die Rede und Schweigen trat ein. Man konnte sehen, das die Zwillinge sichtlich verwirrt waren. Dann schien Risa einen Geistesblitz zu haben: „Das ist.. Ich habe gehört, dass Dark das erste Mal vor 300 Jahren aufgetaucht ist.“ Daisuke horchte auf: „Das stimmt.“ sagte er, wober er sichtlich erstaunt war, dass Risa das wusste. „Und was war das jetzt für eine Nacht?“ fragte Riku vorsichtig. Diesmal fing Daisuek an: „Eine Nacht wie diese findet nur einmal alle 40 Jahre statt. Sie kündigt sich mit kleineren Naturkatastrophen wie Erdbeben und dem Rückgang des Meeresspiegels an. Diese Katastrophen beschränken sich auf das Gebiet in dem sich die Schwarzen Flügel befinden.“ „Es ist die Reaktion der Natur darauf, dass die Schwarzen Flügel drohen, zu erwachen.“ ergänzte Satoshi. „Dark wusste das und er wollte dies mit einem entscheidenden Handeln endgültig beenden.“ sagte Daisuke und machte dabei ein gequältes Gesicht. Dann fing Satoshi wieder an: „Nachdem wir Hikari die Schwarzen Flügel mit einem Kunstwerk des Lichts, einem riesigen Schwert versiegeln konnten, musste man mit einem Kunstwerk der Dunkelheit, einer Axt, das Siegel durchschlagen, um dieses Kunstwerk wiederzuerwecken. Mein Vater fand das heraus, hat mit Krads Hilfe die Axt aus meinem Zimmer gestohlen und wollte das Siegel brechen, um Dark zu fangen.“ „Und eure Erscheinung? Wovon hängt es ab, ob ihr jetzt normal oder als Dark oder Krad rumrennt?“ wollte Riku nun noch wissen. Daisuke antwortete:„ Das ist ein Gen, welches nur den männlichen Mitgliedern vererbt wird. Wir nennen es die Liebes-DNA.“ „Liebes...DNA?“ Die Zwillinge wechselten zweifelnde Blicke. Daisuke wollte zum Reden ansetzen doch Satoshi kam ihm zuvor: „Ersteinmal trifft es nur auf deine Familie zu, dass dieses Gen nur den männlichen Familienmitgliedern vererbt wird. Der vorherige Hikari, der Krad in sich trug war eine Frau. Und diese Sache mit der Liebes-DNA kann man auch auf das alte Ritual zurückführen. Das stärkste Gefühl, welches auf ein Kunstwerk übergehen kann ist das der Liebe.“ Dann fuhr Daisuke fort: „Diese DNA steuert das Erscheinen von Dark. Wenn mein Herz in der Nähe der Person, die ich liebe, zu stark schlägt, reagiert die DNA und Dark erscheint.“ „Allerdings konnte es auch passieren, dass Dark oder Krad mit Gewalt erscheinen wollten. Wenn das geschah, geriet das Gleichgewicht dieser Liebes-DNA durcheinander und unser Körper erlitt starke Schmerzen. Wenn wir dadurch bewusstlos geworden sind oder auch einfach wenn wir schliefen konnten Dark und Krad unsere Körper übernehmen.“ Risa überlegte kurz, dann sagte sie: „Deswegen hatten Dark-san und Niwa-kun denselben Glanz in den Augen...“ Satoshi sagte schließlich: „Richtig. Dark und Krad sind nur Seelen, die zwar eine eigene Erscheinung aber keinen eigenen Körper besitzen.“ Ein Satz, mit dem er signalisieren wollte, dass die Geschichte vorbei ist. Dann hielt sich Riku plötzlich die Stirn: „Das...ist...alles soviel....“ Daisuke machte sich natürlich sofort Sorgen: „Riku-san...bist du okay?“ „Ich bin etwas müde. Ich glaub es ist besser wenn ich ins Bett gehe.“ Riku wollte aufstehen, doch sie plumpste gleich wieder auf die Couch zurück. „Riku-san! Warte ich helfe dir.“ Daisuke legte sich einen Arm von Riku über die Schulter und half ihr in ihr Zimmer zu kommen, ohne das sie unterwegs wieder stürzte. Dann kam Risa mit Satoshi noch mal in Rikus Zimmer. „Ich möchte mich nur verabschieden und noch etwas loswerden. Ihr müsst hierüber absolutes Stillschweigen bewahren. Wenn diese Geschichte an die Öffentlichkeit gerät, dann gibt es nur ein unsinniges Chaos, was ich mir nicht antun will. Auch unserem näherem Bekanntenkreis in der Schule sollten wir nichts erzählen.“ sagte Satoshi und sah die drei und ganz besonders Daisuke eindringlich an. Risa meinte nur abfällig: „Du sprichst von Saehara-kun, nicht wahr?“ „Ganz genau... ihr wisst, was für ein Plappermaul er ist. Für eine spektakuläre Story würde er alles riskieren.“ „Und das hier ist mehr als nur ´ne spektakuläre Story...“ sagte Daisuke und musste aus irgendeinem Grund grinsen. „Okay... es ist Zeit für mich. Ich muss nach Hause und noch einigen Dingen nachgehen. Es gibt da noch die ein oder andere Ungereimtheit in meiner Familiengeschichte...“ „Warte, ich bringe dich zur Tür.“ Satoshi und Risa gingen die Treppe runter. Als Satoshi zur Tür rausgehen wollte, hielt Risa ihn noch einmal am Arm fest: „Die weisse Feder, die ich hatte... als ich vorhin wiederkam war sie plötzlich weg.“ „Das war eine Feder von Krad. Dadurch, dass Dark und er aus unserer Welt verschwunden sind, sind auch alle Federn verschwunden.“ „Ich fand das traurig. Sie war wunderschön.“ „... Wenn... man weiß, von was für einem Monster sie stammt findet man sie vielleicht nicht mehr so schön...“ „Ent-entschuldige... Ich hab’s einmal gesehen...“ „Hm? Was?“ „Auf dem Turm habe ich mit Riku gesehen, wie du dich verwandelt hast. Ich konnte fühlen, was das für Schmerzen für dich gewesen sein mussten...“ Satoshi überlegte kurz, wo Risa meinte. Dann fiel es ihm wieder ein und er machte ein schmerzverzerrtes Gesicht: „Ich wusste wie Krad war. Er war skrupellos und für sein egoistisches Ziel einen eigenen Körper zu besitzen und somit selbstständig leben zu können hätte er alles getan. Ich habe ihn immer so gut es ging unterdrückt, doch immer wenn meine Kräfte am Ende waren gewann er die Oberhand und hat meinen Körper mit Gewalt übernommen.“ „Da-das... ist… wie sehr musst du gelitten haben…” „Ja...“ Satoshi zog Risa plötzlich an sich heran und begann zu flüstern: „Pass auf dich auf. Ich höre noch immer die Rufe der übrigen Hikari-Kunstwerke. Eines solltest du wissen: Als Dark und Krad versiegelt wurden, wurde ein anderes Siegel gelöst. Es weiß niemand ausser mir, einem Hikari, aber neben den Schwarzen Flügeln existierte ein weiteres Kunstwerk, dem wir Leben eingehaucht haben. Eigentlich hatten wir es vernichtet, da es ausser Kontrolle geraten ist, aber ich spüre seine Anwesenheit. Es muss irgendwo hier in dieser Stadt sein.“ Risa schluckte schwer und sie wurde rot, wenn sie den warmen Atem von Satoshi an ihrem Ohr fühlte: „... Hüte dich vor Argentine! Pass auf dich auf." Mit diesen Worten verschwand Satoshi in die Nacht. „Hast du dich noch mit Hiwatari-kun unterhalten?“ Risa schreckte hoch, als sie Daisukes Stimme hörte. Sie zitterte am ganzen Körper. „Was ist los Harada-san? Du zitterst ja!“ „Ich... Hiwatari-kun hat mir von einem weiteren Kunstwerk erzählt.“ Daisuke beschlich ein überaus schlechtes Gefühl. Könnte es sein das sie von Argentine sprach? „Es ist ein spätes Kunstwerk der Hikari-Familie. Sein Siegel wurde gelöst, als Dark und Krad versiegelt wurden. Es hiess...“ „...Argentine! Verdammt! Dann ist es also wahr!“ Risa riss ihre Augen weit auf: „Was? Was ist wahr? Ist es gefährlich? Hiwatari-kun ist auf der Suche danach. Bitte Niwa-kun! Sag mir, ob es gefährlich sein könnte. Ich mache mir Sorgen um ihn!“ „Harada-san... du...“ Risa senkte den Kopf und brachte nicht mehr als ein leises „Bitte“ heraus, welches aber von einem lauten Schluchzen so gut wie vollständig verschluckt wurde: „Du musst es mir sagen!“ Als Risa wieder aufblickte rannen ihr unentwegt Tränen übers Gesicht. Daisuke hatte keine Ahnung ob es für ihn oder Satoshi gefährlich werden könnte, aber wenn sein Traum tatsächlich so etwas wie eine Vision war, dann wird es wahrscheinlich zu einem Kampf kommen: „Ich gehe nach Hause und werde recherchieren. Mach dir keine Sorgen.“ Daisuke rannte an Risa vorbei auf dem direktesten Weg zu seinem Fahrrad um schnell nach Hause zu kommen. „Tja, Niwa-kun... dafür ist es zu spät. Ich habe bereits das Gefühl, als würde ich von Sorge zerfressen werden...“ Risa wandte sich um und verschwand in ihrem Haus. Ende Stage 28 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)