schwarzes Loch von Thanatos_Incarnate ================================================================================ Kapitel 8: Und zu guter letzt... -------------------------------- „Mutter“ ein Hauch, welchen nur der Wind hätte weiter tragen können. Ihre ekelhaft freundliche Art, ihr gesamtes Auftreten vollzog sich einer schnellen Wandlung. Strammen Schrittes kam sie auf mich zu, packte mich, wie so oft, hart am Oberarm und schliff mich hinter sich her. Aus der Ferne konnte ich noch die Zurufe meiner Mitschüler hören. „Hey, nicht das erste Mal das du so abgeschleppt wirst, oder?“ „Jetzt kommt der Galgen, der Gaaa~~~lgen!“ Wenn es nur wirklich der Galgen wäre… Der Weg führte mich zu einem Gebäude, welches ich noch nie zuvor gesehen hatte. Meine Mutter schenkte der Rezeptionistin ein zuckersüßes Lächeln. Recht gesittet betraten wir den Fahrstuhl und fuhren in den obersten Stock. Das erste Zimmer rechts, unser Ziel, die Tür wurde geöffnet und zwei Herren traten uns entgegen. Einer von ihnen schien so etwas wie eine Bisswunde zu haben. „So kleiner“ raunzte der größere „Now it’s time for payback!!“ „Das reicht, Kouki. Nehmt ihn heute nicht zu hart dran, er hat Morgen einen letzten Kunden“ „Frau…, was soll das heißen? Sie haben ihn an uns verkauft!!“ zischte der Kleine wütend. „Diese Buchung ist vor unserem Geschäft eingegangen, das heißt dieser soll noch Folge geleistet werden.“ Ohne mit einem Muskel zu zucken stand meiner Mutter, den offensichtlich, körperlich Stärkeren gegenüber. „Ja…Ma’am.“ antworteten Beide mürrisch. „Geht doch“ zufrieden grinsend drückte sie mir einen Zettel in die Hand. Ich war von der Situation zu sehr überfordert, um einen klaren Gedanken zu fassen. Das einzige was mich zum Handeln bewegte, war eine Art Instinkt für Gefahr und dieser ließ mich ausgerechnet nach meiner Mutter greifen, als diese gerade den Raum verlassen wollte. Als ob ich ihr Vertrauen könnte, als ob sie mir helfen würde, blickte ich, hockend, hilfesuchend zu ihr hinauf. Angewidert zogen sich ihre Mundwinkel nach unten, kalt wie Eis starrten mich ihre Augen an. „Fass mich nicht an, du machst mich dreckig!“ zischte sie leise, gefährlich. Meine Finger verkrampften sich noch mehr, tief bohrten sich meine Nägel in ihr Fleisch. „Du kleine Ratte!“ hektisch versuchte die Rothaarige meine Finger auseinander zu biegen, um endlich loszukommen. Niedergeschlagen und kraftlos ließ ich von selbst ab. Wirsch drehte sich der Dämon um, und verließ somit meine eigene Hölle. Das rascheln des Zettels, als ich ihn Gedankenverloren in meine Hosentasche stopfte, bemerkte ich gar nicht. Hinter meinem Rücken wurde leise geredet, Gekicher und Bewegungen, die näher kamen, waren zu hören. Grob wurden meine Hände auf den Rücken gedreht und mit einem rauen Faserband zusammengeschnürt. Daraufhin packte Kouki die Schnittstelle der zusammengeführten Hände, wobei er mich wie einen Gefangenen abführte. „So kleiner, jetzt wird gespielt.“ „Kazuya wie wär’s, wir beginnen mit jeweils einer Einzelpenetration?“ Koukis Atem wurde schwerer, nur noch schubweise drang die Luft aus seinen Lungen. Misstrauisch sah Kazuya Kouki an. „Und ich Wette du willst anfangen?“ ein tiefes Raunen war Antwort genug. „Hach.“ Der Kleine strich sich mit einer Hand durch sein schwarzes Haar. „Wenn es unbedingt sein muss, dann lass dir ruhig Zeit.“ seufzend und langsam lief er in ein Nebenzimmer. „Keine Sorge Kazuya, das werde ich.“ ein funkeln in seinen Augen, die Lippen zu einem lüsternen Grinsen verzogen, die Art seiner Gebärden erregten den reinsten Eckel in mir. Schon bevor es losging wurde mir Schwindlig und meine Gefühlswelt kalt und leer. Mein Körper wusste genau worauf er sich einstellen musste. In gewisser Weise war dies sehr erschreckend. Mit seiner ganzen Kraft, wie es mir vorkam, verfrachtete Kouki mich auf ein riesiges, mit Seidenlacken verziertes, Doppelbett. Langsam fuhr seine Hand zu seiner Krawatte, löste den Knoten genüsslich auf und leckte sich derweilen über die Lippen. Ebenso quälend langsam glitt sein Jackett von den Schultern, knöpfte er sich das Hemd auf und streifte sich die schwarze Hose, samt Unterwäsche, von den Beinen. Hart musste ich meine Furcht hinunter schlucken, diese Genugtuung wollte ich ihm nicht auch noch geben. Die Matratze bog sich nach Unten, als sein schwerer Körper, wie ein Insekt, zu mir krabbelte. Seine Pranken packten mich an den Schultern, drückten mich mit dem Gesicht unsanft ins Bett. Anscheinend keine Zeit beziehungsweise Geduld für Formalitäten, riss er mir meine Schuluniform vom Leib. Nur ein Haufen undefinierbarer Fetzen blieb erhalten. „Na…..hah…spürst du den? Ich bin ganz hart. So ein großes Ding hast du noch nie gesehen.“ heißerer Atem streifte mir übers Ohr. Er presste sein Glied an meinen Rücken, zwischen Steißbein und dem Ansatz zum Hintern. Panik, reinste Panik erfasste mich. Keine Sorge…du bist daran gewöhnt. Du bist daran gewöhnt. Du…immer wieder schwirrten mir diese beruhigenden Worte durch den Kopf, bis mir ein gleißender Schmerz den gesamten Körper betäubt. Fest biss ich mir auf die Lippen, es zerriss mich. Ich spürte ins Detail genau, wie einzelne Fasern meiner Haut platzten und an den Innenschenkel meiner Beine warmes Blut herunterfloss. Noch nie musste ich solche Schmerzen verspüren, noch nie war es grausamer als zu dem jetzigen Zeitpunkt. Das letzte Mal lag zu lange zurück. Voller Inbrunst fing er an sich zu bewegen, bohrte sich tiefer hinein. Er hatte sich noch nicht einmal die Mühe gemacht ein Kondom zu benutzen. Gezwungen schluckte ich meine Magensäure, welche angefangen hat meine Kehle hinaufzuwandern, wieder runter. Kalte Schauer zogen durch meinen Körper. Seine schweißigen, groben Hände zogen meine Hüfte in Rhythmus seiner Stöße zu ihm heran. Verkrampft krallte ich mich in das Seidenlaken. „He, Kleiner willst du mir den Penis abschnüren? Verkrampf nicht so!“ hisste er und setzte seine Penetration aggressiver fort. Meine Wahrnehmung konzentrierte sich auf die Stelle, von der die unbändigen Schmerzen ausgingen. Sehen konnte ich nur pechschwarze Schatten, als sei ich erblindet, hören konnte ich nicht mehr, es war als sei ich taub, schmecken…nur das Blut, welches hervortrat als ich mir zu sehr auf die Zunge gebissen hatte. Verzweifelt versuchte ich die Bewegung in mir zu ignorieren, verzweifelt wollte ich an etwas anderes zu denken Stöhnend kam der Koloss in mir, spritzte mir seine ekeligen Proteine in den Körper. Zu diesem Zeitpunkt war ich kaum noch bei Bewusstsein, überall kribbelte es vor Taubheit, da die Qualen nicht mehr Verarbeitet werden konnten. Somit bemerkte ich auch nicht im Geringsten, dass nun Kazuya an der Reihe war und mit mir seinen Spaß hatte. Bevor ich mich vollkommen der Dunkelheit übergeben konnte, durchfuhr mich ein Blitz, welcher drohte mich zu zerreißen. Beide drangen gleichzeitig gewaltsam in mich ein. Kurz nachdem sie anfingen harte, kräftige Stöße auszuführen und ich kaum noch Atmen konnte, umschlang mich die Ruhe der Bewusstlosigkeit. Eine frische Brise, der Geruch von einem neuen Tag schlich mir in die Nase. Idyllisch Leben alle zusammen und miteinander, das ist die Regel. Für mich galt sie leider nicht. Das Leuten der Tür zwang mich dazu meine schweren Augen zu öffnen. Die Nachwirkungen der Folter ignorierend schleifte ich mich durch den Raum, öffnete zitternd, voller Angst, vorsichtig die Tür einen Spalt breit. Erschrocken wich ich zurück, als ein Auge in dem Schlitz erschien und mich lüstern anfunkelte. Pochend dröhnte mir mein Herz in den Ohren, meine Hände schwitzten, taumelnd tat ich einige Schritte rückwärts, als eine Gegenkraft langsam die Tür aufschob und ich ein fettes Gesicht, mit einem ebenso fetten Körper sehen konnte. Der Nächste und Letzte…innerhalb von Sekunden hatte ich alles ausgeblendet und ließ es nur noch geschehen, ohne Gegenwehr, ohne Gefühl, ohne Angst, innerlich völlig leer. Völlig besudelt von Sperma, sowie Blut lag ich willenlos auf dem Hotelbett. Mit einem selbstgefälligen Grinsen zog sich der Fettsack wieder an, schmiss mir einige Scheine entgegen, welche wie Federn auf mich regneten und sich verteilten. Regungslos nahm ich dies hin. Erneut klopfte jemand an die Tür. „Kleiner, bis zu nächsten Mal. Ich werde deinen neuen Freund reinlassen und verschwinden. Viel Spaß.“ noch leicht erregt klang seine Stimme, doch glücklicherweise hielt er Wort und verließ die Räumlichkeiten. „Entschuldigen sie, Sir?“ der Neue trat höflich herein. Seine Zurückhaltung wunderte mich, normalerweise waren meine Kunden nicht so und auch seine Stimme kam mir merkwürdig bekannt vor. Doch in meinem jetzigen Zustand hatte ich keine Möglichkeit nur einen klaren Gedanken zu finden, geschweige denn die richtige Person für eine Stimme. „Sir?“ umherwandernde Schritte, er suchte mich anscheinend. „Sir?“ „Sir, sie hätten schon längst auschecken müssen, unsere nächsten Kunden warten schon und…!“ ein ersticktes Keuchen entwich ihm und einige Sekunden herrschte Stille. „Musashi?“ ungläubig und verletzt hörte sich seine Stimme an, verwundert setzte ich mich doch allmählich auf und musste ebenfalls erschrocken zusammenzucken. Meine Augen mussten mir soeben einen bösen Streich spielen. Es ist eine Illusion, ganz bestimmt eine Illusion. „Was machst du hier? Oder besser, was soll ich davon halten?“ „H..“ betreten sah ich auf das Bettlacken und krallte mich in diese. „H..Hi-…Hisame, ich…“ Tränen schossen mir in die Augen, wie sollte ich ihm das nur erklären, es war unmöglich. „WAS SOLL DAS?“ Enttäuschung und Wut spiegelten sich in seinen wunderschönen Augen. Er verstand alles völlig falsch, ich musste etwas sagen, irgendetwas. Panik machte sich in mir breit, erfüllte mein ganzes Sein, ich konnte mich nicht konzentrieren und brachte auch kein einziges verständliches Wort heraus, es war als ob ich urplötzlich Stumm geworden bin. „Musashi, ich ….ich…dachte wir seien ein Paar? Nun, vielleicht fast, jedenfalls war da etwas zwischen uns. Ich hätte nie gedacht, dass du so etwas machen würdest, eines dieser…dieser…ich kann es nicht einmal Aussprechen! Es ist wirklich ekelig!“ voller Entsetzen sah ich ihn an. Meinte er das wirklich ernst? Fand er mich tatsächlich ekelig? Mit großen Augen voller Verzweiflung und Tränen, suchte ich nach seinem Blick, den er mir seit geraumer Zeit verwehrte. „Hi..same“ nur ein Schluchzen kam mir über die Lippen. Wieso konnte ich ihm nicht einfach alles erzählen? Wieso? Ich hasste mich so sehr für meine Feigheit und Machtlosigkeit. „Hisame….Hisame…….“ nur weiter schluchzend, konnte ich allein seinen Namen sagen. „…Ich sollte besser gehen. Leb wohl.“ mit hängendem Kopf drehte er mir den Rücken zu. Er verließ den Raum und ich konnte nichts tun um ihn aufzuhalten. Weder konnte ich mich richtig bewegen noch etwas sagen. Mein Herz verkrampfte sich schmerzhaft, meine Atmung wurde schwer. Ich wollte ihn nicht verlieren, er war der einzige Mensch der mich liebt, den ich…liebe. Wie konnte ich ihn nur gehen lassen? Doch als die Tür mit einem leisen klicken ins Schloss fiel, zerbrach eine Welt für mich und mein Herz ebenfalls. Was war soeben geschehen? Mit einem Mal war alles vorbei. Wieso nur? Wieso nur konnte ich nichts sagen? Wieso konnte er nicht warten bis ich etwas sage? Weshalb war er einfach gegangen? Weshalb…WESHALB? Fahrig ließ ich meine Hände in meine Haare wandern, zog stark daran, sodass der Schmerz den anderen verdrängen konnte. Noch mehr, noch stärker musste ich ziehen, doch die eisige Hand, welche mein Herz umfasste, drückte ebenfalls stärker zu. Es tat alles so weh, so weh, es sollte aufhören, ich wollte das es aufhört. Völlig benebelt schleifte ich mich aus dem Bett, suchte nach etwas, irgendetwas, was meinen Schmerz tilgen konnte. Etwas metallisch Glänzendes hielt meinen Blick gefangen, es musste einer der Freier verloren haben. Zitternd fasste ich danach, begutachtete die kleine Taschenmersserklinge genauer, strich sanft mit dem Finger darüber, um dessen Schärfe zu testen. Noch lange streifte ich über die Klinge, meine verzweifelten Gedanken zogen mich immer weiter in ein schwarzes Loch, in dessen inneren kein Licht hineindrang. Kälte, Dunkelheit, Einsamkeit, nichts Warmes war mehr zu fassen. Langsam setzte ich das Metall an mein Handgelenk, drückte zu, aber noch nicht fest genug. Ein paar Sekunden ließ ich mir noch Zeit, dachte an Hisame und unsere letzte Begegnung. Er war meine letzte Rettung in meinem höllischen Leben und am Ende hatte ich auch ihn verloren. Mein letzter Sonnenstrahl war verschwunden, hatte mich alleine, im Stich gelassen. Nach und nach verstärkte ich den Druck der Klinge, Blut quoll, in einem feinen Rinnsal, aus der kleinen Wunde hervor. Ohne weiteres zögern schnitt ich mir vom Handgelenk längs den Arm hinauf, ließ das Messer fallen und schaute den roten Farbenspiel zu. Der Schmerz nahm ab, wurde regelrecht betäubt und verstummte gänzlich bis ich nur eine wunderbare, wohltuende Leere verspürte. Es war das erste und letzte Mal, dass ich sie willkommen heißen würde. Vorsichtig legte ich mich auf den Boden nieder, konnte nicht sagen ob dieser warm oder kalt war, lauschte meinen eigenen letzten Atemzügen, den dumpfen Geräuschen außerhalb meines Raumes. Einige waren lauter als andere, kamen merkwürdigerweise immer näher. Mein Kopf und Rücken wurden umfasst, zwangen mich leicht aufzurichten und gegen eine Brust zu lehnen. „Musashi, ooooohhh Gott, Musashi!“ etwas Feuchtes tropfte mir ins Gesicht, krampfhaft versuchte ich etwas zu erkennen, doch dafür war meine Sicht mittlerweile zu sehr verschwommen. Sanft fuhr eine Hand durch mein Haar, massierte mir ein wenig mein Kopf, bis sie innehielt und Schluchzer zu hören waren. Dennoch, allein durch diese Geste wusste ich, dass Hisame bei mir war. Er war zu mir zurückgekehrt. Mit letzter Kraft hob ich meine Hand und streichelte so sanft, wie mir möglich war, über seine nasse Wange. „Hisame….Ich liebe dich..!“ ein leichtes lächeln zierte meine Lippen, ich spürte genau, dass ihm kurzzeitig der Atem versagte. Ein hauchzarter Kuss folgte, nur benommen nahm ich diesen leichten Druck wahr. Ich freute mich über diese Gelegenheit ihn zu spüren, ihn bei mir zu haben. Allerdings verblassten meine Sinne immer mehr und ein leichter schwarzer Film bildete sich langsam vor meinen Augen. „…tut mir leid….überreagiert….verlass….nicht…“ nur noch einzelne Wortfetzen konnte ich verstehen, sein Gesicht verschwamm zu einem einzigen Schatten bis nur noch komplette Finsternis vorhanden war. „…liebe dich….auch.“ es waren die letzte Worte, welche an mein Ohr drangen bevor meine Hand seine Wange verließ und ich in ein kaltes Nichts stürzte. Owari Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)