A Clan's Legacy von Shuichi- (Forsetzung zu "Chains of Chaos" und "Cursed Blessing" || Sasuke & Sakura » Story abgeschlossen, Fortsetzung "The Founder's Gift" online!) ================================================================================ Kapitel 44: Der Wille des Feuers entflammt ------------------------------------------ Kapitel 43: Krieg! Der Wille des Feuers entflammt „D-Das Rin’negan“, keuchte Chiaki lediglich, wollte zu Fingerzeichen ansetzen, doch spürte er eine kalte Hand an seinem Nacken, das von plötzlicher Bewegungslosigkeit gefolgt wurde. „Kage mane no Jutsu…“, sprach der Nara, nachdem er den ersten Schock verarbeitet hatte und sorgte so dafür, dass der Akatsuki den Iwanin wieder loslassen konnte, dazu noch zu seinem Beschwörer sprang und hinter ihm stehen blieb. „Iwanin“, sprach Gatano dann ernst und mit einer festen Stimme wie selten zuvor in seinem Leben, „Hör’ mir aufmerksam zu, wenn du weiterleben und nicht durch die Macht Gottes vernichtet werden willst.“ Chiaki verkrampfte sein Gesicht, seine drei Kameraden machten keine Anstalten, sich zu bewegen – zu groß war die Gefahr, einer der gepiercten Typen hinter ihnen könnte entsprechend handeln… „Ihr seid Opfer einer Verschwörung geworden. Der Zorn und der Hass deines Oberhauptes richten sich auf den Falschen. Während wir hier sprechen, fallen die Amenins deinen Kameraden und den Takis an der Front in den Rücken, durchbrechen zudem noch bald die letzten Barrikaden…“ Als Takashi in die Rin’negan blickte, überkam ihm nicht nur dieses typische Gefühl, welches ihm eine Gänsehaut über den Rücken jagte und ihn an sein erstes Treffen mit seinem guten Freund erinnerte, sondern mehr noch erkannte er eine Selbstsicherheit, eine Standhaftigkeit und eine Willenskraft in ihnen, die vorher nicht da waren… Dieses mächtige Doujutsu, dessen Kräfte der junge Hatake bisher nicht einmal erahnen konnte, wirkte lebendiger und aktiver als zuvor. Gatano hatte sich definitiv verändert. Er war stärker geworden, was man an seinem Körper trotz des Mantels sehen konnte. Er war voller Selbstvertrauen und sich seiner einzigartigen Macht, die er besaß, bewusst. Er akzeptierte diese Augen, die so vielen Furcht einflößten. Und genau deshalb versteckte er sie nicht mehr. Auch Reika konnte diese Veränderung an ihrem Teamkameraden feststellen, doch sein Gesichtsausdruck schien so erhaben, so überlegen, als wenn er sich für etwas Besseres, ein höheres Wesen hielt… Ob das so gut war? Chiaki konnte seinen Respekt vor diesen Augen, die er mit einem Genjutsu sicher hätte außer Gefecht setzen können, nicht verbergen. Das Schattenjutsu hielt ihn fest und machte ihn vollkommen bewegungsunfähig. Auf seine drei Kameraden konnte er ebenfalls nicht vertrauen, denn die wurden durch drei weitere Rin’negan – Träger im Zaum gehalten. Doch dieser Schrecken war nichts im Vergleich zu den Behauptungen, die er gerade von diesem Konohanin hatte hören müssen. Dass auch dessen Kameraden ein wenig überrascht wirkten, bemerkte er nicht… „W-Wovon redest du da? Was soll der Mist? Du willst uns manipulieren!“ Gatanos Arme hingen locker an seinen Seiten hinab, während er weiterhin zu dem Jounin und engsten Vertrauten des Tsuchikage blickte. „Manipulieren?“, begann er rhetorisch, „Ihr wurdet schon manipuliert. Würde ich das in der jetzigen Lage versuchen, wäre es schwachsinnig, was deine Reaktion nur eindeutig bestätigt. Sieh’ mir in die Augen und erkenne die Wahrheit, Iwanin!“ Chiaki schnaubte verächtlich und wich dem Blickkontakt mit Gatano auch aus, denn die Kräfte dieser mächtigen Augen sollten ja angeblich Seelen fressen – wie er gehört hatte. Shikamaru hingegen musterte die Rin’negan nur weiterhin, wurde etwas ernster, als er auch kurze Blicke auf die anderen fünf „Akatsukis“ – so bezeichnete er sie aufgrund ihrer Kleidung – erhaschte. Was der Schüler von Sasuke da sagte, machte Sinn… Iwagakure und Takigakure waren verbündet aufgrund der Bindung von Hiro und Ayaka. Beide Dörfer würden das jeweils andere nicht im Stich lassen. Würde man eines zu eigenen Zwecken manipulieren, würde das Andere ebenfalls gefügig gemacht… Ja, Amegakure war das Draht ziehende Dorf in dieser Schlacht. Amegakure hatte es geschafft durch den mysteriösen „Fremden“ den Tsuchikage aufzustacheln und in einen Krieg mit Konoha zu locken… Jetzt ergab alles einen Sinn. Dieser Krieg, diese Verluste, dieses Töten hier war nichts weiter als ein Ablenkungsmanöver… Und es schoss dem Nara durch den Kopf… Die Typen, die er vorhin mit Reika und Takashi verfolgt hatte, wollten nur Sasuke aus dem Dorf in eine Falle locken… Konohas Zerstörung war sozusagen lediglich ein guter Nebeneffekt. „Wenn du mir nicht glaubst, dann kann sie dich vielleicht überzeugen“, sprach der junge Konohanin weiter, schritt leicht zur Seite und gewährte nun freien Blick auf seinen bulligen Diener, der die zitternde Ayaka auf den Armen trug, umhüllt von einem Akatsukimantel, der Wärme und Trockenheit spenden sollte. Gatano warf Shikamaru einen Blick zu, der ihm bedeutete, sein Jutsu aufzuheben. Ein wenig zögernd tat dieser das auch… Selbst wenn Chiaki jetzt etwas anstellen würde, könnte er nichts gegen diese Übermacht ausrichten, die hier beschworen vorherrschte. „Ayaka – sama!“, schoss es aus Chiaki heraus, als er die Kunoichi mit den zyanblauen Haaren erblickte und sprang sofort auf das gegenüberliegende Dach, um sie dem Bulligen abzunehmen. „Es… Es ist wahr, Chiaki – san“, meinte sie leise, während ihr Atem bei jedem der Worte in der kalten Luft sichtbar wurde. „Koujiro hat das Alles inszeniert. Er war es, der mich entführt hat, nicht Konoha… Wir… haben… zu Unrecht angegriffen. Wir müssen es Hiro sagen, bevor er einen noch schwereren Fehler macht!“ Es war für den Genjutsu – Meister eine wahrhaft verkehrte Welt, die ihm offenbart wurde, als er aus ihrem Mund diese durchaus wahren Worte des Rin’negan – Trägers vernahm. Und mit diesen Worten durchlief Chiaki ein Entsetzen, eine Frage, warum er das nicht durchschaut hatte… Warum hatten Hiro und er sich nur so blenden lassen? Warum hatten sie in diesen kranken Plan eingestimmt? Warum hatten sie nicht selbstständig nach richtigen Beweisen gesucht? Dann nämlich wäre mit Sicherheit herausgekommen, dass alles, was Koujiro erzählt hatte, totaler Schwachsinn gewesen war. „Ich… Ich werde es Tsuchikage – sama sofort berichten!“, entschied Chiaki dann schließlich. „Bring’ mich zu ihm… Bitte.“ Obwohl der Iwanin diese Forderung nicht wirklich gut heißen sollte, denn Ayaka wirkte ziemlich angeschlagen und hätte wohl eher ärztliche Hilfe gebraucht, war die Chance größer, den Awagode zur Vernunft zu bringen, wenn sowohl er als auch Ayaka ihm diese Nachricht übermitteln würden. Deshalb nickte er, hielt sie fest und sprang wieder auf das andere Dach zurück, ehe er darauf noch einmal stehen blieb. „Ich… Ich weiß nicht, was ich sagen soll, aber… Es…“ „Wir klären das später“, hörte es Chiaki nun von Shikamaru, der sich erhoben hatte, lediglich etwas erschöpft zu ihm blickte und sich dabei etwas Dreck von der Wange wusch. „Erstmal sollten wir Naruto und Hiro finden. Ihr kommt hier zurecht, oder?“ Die drei jungen Konohanins nickten, zwei Drittel überrascht, ein Drittel eher neutral. „Auf geht’s!“ Shikamaru und Chiaki, der Ayaka weiter auf den Armen hielt, eilten davon – auf der Suche nach den beiden Dorfoberhäuptern, die noch gegeneinander kämpften… Die drei übrigen Iwanins – immer noch von der Neuigkeit entrüstet und von den drei Gepiercten in Schach gehalten – sackten auf den Boden, um diesen gewissen Schock zu verarbeiten. Die Anspannung nahm ab, der Regen hingegen nicht, weshalb sich Gatano erneut die Haare zurückkämmte, sodass sie etwas aufgestachelt freien Blick auf sein Doujutsu gewährten. „Ihr drei fallt unter die Gnade Gottes“, meinte er leise, sprang dann hinunter auf die Straße zu seinen beiden Teamkameraden, denen er die Hände reichte. „Ist alles in Ordnung bei euch?“ Immer noch etwas überrascht, vielmehr irritiert, nahmen der Hatake und die Sarutobi die Hilfe an und erhoben sich wieder. „Ja“, meinte Takashi zuerst, „Ja, ich denke schon… Ein paar Kratzer, sonst geht’s gut…“ Der ehemals kleine Junge aus Suna nickte, lächelte milde und sah dann zu der Schwarzhaarigen. „Und bei dir, Reika? Geht es dir auch-…“ Bamm! Da hatte ihn schon die Ohrfeige erwischt, die ihn seine Augen weiten und überrascht zu ihr blicken ließ. „W-Was sollte das denn?“ „Vollidiot“, erwiderte sie, „Wie kannst du einfach so verschwinden ohne uns ein Wort zu sagen? Wie kannst du uns einen solchen Schrecken einjagen? Wie – frage ich dich? Wir haben uns Sorgen gemacht… Wir wussten nicht, wo du warst, ob es dir gut geht oder ob du jemals wiederkommen würdest… Und dann kreuzt du hier einfach auf, rettest uns und fragst uns, ob es uns gut geht.“ Ihre Stimme erzitterte etwas, wirkte weniger vorwurfsvoll und ging dann in ein erleichtertes Seufzen über, als sie den verwunderten Rin’negan – Träger in die Arme schloss. „Ja… Ja, natürlich geht es mir gut…“ Takashi lächelte und vergrub beide Hände in den Hosentaschen, als sich kurzzeitig eine gewisse Röte auf Gatanos Wangen schlich, die aber sofort verschwand, als er einen Schlag auf den Kopf bekam. „Aua, Reika!“, machte er und hielt sich die entstandene Beule. „Wofür war das denn schon wieder?“ Mit den Fäusten knacksend, stemmte sie beide Hände in die Hüfte und blickte eingebildet dem regnerischen Himmel entgegen. „Nicht einmal eine Entschuldigung hast du abgeliefert. Und was soll dieses ganze ‚Gott – Gequatsche’? Dazu dieser mehr als unmodische Mantel! Pah! Angeber!“ „Äh“, funkte Takashi nun dazwischen, „Ich störe ja nur ungern unsere Wiedervereinigung, aber jetzt – da das Kraftfeld weg ist – sollten wir vielleicht Sasuke – sensei unterstützen. Wer weiß, was die mit ihm oder Kenji vorhaben!“ Reika war wie ausgewechselt und blickte deshalb zu ihrem Freund, während Gatano ebenfalls wieder ernster als sonst wurde. „Sie wollen das Sharingan… und Sasuke – senseis Tod“, erklärte Gatano, was seine beiden Teamkameraden geschockt zu ihm sehen ließ. „W-Was?!“ „Diese Ayaka hat es mir auf dem Weg hierher erzählt, so gut sie das in ihrem Zustand konnte. Nachdem wir uns aufgeteilt und die vier Amenins, die für das Kraftfeld zuständig waren, ausgeschaltet hatten, entschied ich, erstmal hierher zu kommen, da ich keine Spur von Sasuke – sensei hatte.“ „Mehr als die Richtung haben wir auch nicht“, entgegnete die Sarutobi. „Das können wir ändern“, sprach Takashi, hatte bereits Fingerzeichen geformt und knallte seine Hand auf den nassen Matschboden, auf dem es einmal puffte. „Kuchiyose no Jutsu!“ Der Rauch um das kleine Geschöpf verzog sich und eine gehobene Pfote grüßte die drei Konohanins. „Yo, Takashi – chan! Reika und Gatano sind ja auch da“, bemerkte der beschworene Mops und blickte gelassen zu seinem Meister, schüttelte sich, als er den prasselnden Regen bemerkte. „Das ist ein ziemlich mieses Wetter, um mich zu rufen… Ich hoffe, es ist dringend, Takashi – chan!“ „Mehr als das, Pakkun“, antwortete der Hatake ernst, „Ich hoffe, du kannst trotz des Regens Sasuke – senseis Geruch wittern.“ Der Gesichtsausdruck des Teams und der Ernst in der Stimme von Kakashis Sohn verrieten Pakkun, dass es wirklich ein extremer Notfall sein musste. „Der Uchiha – Bengel? Nach all der Zeit und den Erlebnissen haben sich sein Geruch und der von Naruto in meine Nase eingebrannt! Folgt mir!“ Pakkun mochte zwar alt scheinen, aber wirklich verändert hatte er sich nicht. Es schien sogar so, als sei er schneller als jemals zuvor. „Warte mal, Takashi – kun!“, fiel es Reika vorm Aufbruch noch auf, „Sollten wir nicht vielleicht einen Medic – nin oder Sakura – san suchen?“ „Dafür ist keine Zeit“, entschied Gatano. „Aber…“ Ein heftiges Knallen kam aus Richtung der Front, gefolgt von Manda, der durch einige Häuser schlitterte, sich erhob und zischend auf den riesigen beschworenen Wolf und den Bären zusauste, die von einigen Amenins herbeigerufen wurden. „Eine der Fronten ist durchbrochen… Amegakure beginnt mit dem Einfall in die anderen Frontrücken und wird dann den Hinterhalt auf Iwa – und Takigakure ausführen. In diesem Wirrwarr wird Sakura – san sicherlich nicht zu uns aufschließen und wir würden sie auch nicht finden. Wir müssen das alleine machen“, erläuterte Gatano mit seiner mittlerweile festen und entschlossenen Stimme, die immer noch leicht Überraschung bei seinen beiden Freunden hervorrief. Etwas zögerlich aber einsehend, nickten Takashi und Reika darauf hin und liefen dem kleinen Mops bereits hinterher, was ihr Kamerad gleich tun wollte, aber noch kurz aufgehalten wurde. „Sollen wir auch folgen, Gatano – sama?“, fragte die zierliche weibliche Gestalt mit den zahlreichen Piercings und den hochgesteckten orangefarbenen Haaren. „Nein. Teilt euch auf und unterstützt die Konohanins. Verhindert in jedem Fall, dass die Feinde ihnen in den Rücken fallen. Wenn ich euch brauche, rufe ich euch!“ „Hai!“, kam es im Gleichklang der fünf anderen Körper, die sich nun rasant aufteilten und so Gatano die Möglichkeit gaben, Pakkun, Takashi und Reika zu folgen, um die Spur seines Senseis aufzunehmen… - - - - - - - - - - - - - In der Tat hatte dieser Durchbruch ein so großes Wirrwarr erzeugt, dass keiner wusste, was zu tun war. Eine Gegenmaßnahme zu finden, war schier unmöglich bei diesem Chaos, das nun herrschte, zumal der Kampf der riesigen Bestien nicht sehr hilfreich war… Er zerstörte mehr als zu schützen. Das fiel auch Sakura auf, die beinahe von einem einstürzenden Haus untergraben worden wäre. Ihr Weg hatte sie eigentlich aus dem Dorf führen wollen – um irgendwie doch nach Sasuke suchen zu können, was ihr aber natürlich verwehrt blieb. Nein, offenbar wollte das Schicksal nicht, dass sie ihm nachging… Bisher war sie jedes Mal, aber wirklich immer, daran gehindert worden… Nie hatte er zugelassen, dass sie ‚unnötig’ in Gefahr geriet oder ihm folgte, wenn es ernst wurde… Nie hatte sie ihn schützen können, wenn es darauf ankam. Nie würde sie ihr Versprechen einlösen können… Und nie würde sie sich das verzeihen! Sie würde sich nie verzeihen, dass sie einsah, dass es zurzeit wirklich sinnlos wäre, ohne jegliche Spur nach ihm zu suchen… Und auch würde sie sich nie verzeihen, dass sie tatsächlich die Front aufsuchte. Doch was war es, dass sie dazu veranlasste, ihre Verzweiflung zu untergraben und jetzt durch einen hohen Sprung ihre Faust in die Mitte des wässrig – matschigen Bodens zu rammen, der aufriss und riesige Felsen und Feinde umherwarf? Die Antwort war denkbar einfach… Hass und Wut… Sakura war wütend auf sich selbst und hasste sich dafür, dass sie nicht weiter wusste, dass sie nichts tun konnte, dass sie offenbar in der Zeit zurückgereist und wieder die nutzlose Kunoichi von damals war… Es war die pure Verzweiflung und diese unkontrollierte Wut, für das sie jetzt ein Ventil fand. Kaum beruhigte sich der Boden, erhoben sich die ersten Iwanins, Takinins und Amenins, doch konnten sie nicht lange nach Orientierung suchen. Der erste Amenin erhielt einen so heftigen Schlag in den Magen, dass ihm dadurch die Wirbelsäule gebrochen wurde. Die Kunoichi packte ihn am Kragen, starrte ihn hasserfüllt an und warf ihn dann mit ihrer extremen Kraft auf sechs andere Feinde, die davon niedergeworfen worden. Warum nur konnte sie nichts tun? Es musste doch irgendeine Möglichkeit geben, Sasuke und Kenji zu finden, sie aufzuspüren… Als sich zwei Amenins von hinten auf sie stürzten, genügte eine Drehung inklusive gestreckten Arm, um den ersten auf seinen Kollegen zu dreschen und beiden dann jeweils einen Hieb in die Fresse zu geben, die durch diese wütenden Emotionen zusätzlich den Kopf um knapp 180° drehten. Die Tränen waren noch nicht getrocknet, doch verdeckte der Regen diese Verzweiflung gut… Verzweiflung, die einfach nicht gehen wollte… Dieser Sturkopf von Uchiha musste immer alles auf eigene Faust machen und nie hatte sie ihm helfen können – von ein paar Heilungen mal abgesehen. Damals, als er zu Orochimaru ging, hatte er sie nicht mitgenommen, sondern niedergeschlagen… Damals, als er wiedergekommen war und dann in Yukigakure Pein gegenüberstehen musste, hatte er sie wieder bewusstlos geschlagen… Damals, als er mit Kakashi zusammen die drei Erhabenen davon abhalten wollte, den Kyuubi zu extrahieren, wurde sie zurückgeschickt. Und nun wiederholte sich das Alles… Sie war wieder nicht bei ihm, konnte ihm wieder nicht helfen und überließ ihn seinem Schicksal, welches vielleicht im Tod endete. „Du bist so ein Egoist, Sasuke – kun“, murmelte sie und schluchzte im Anschluss… Obwohl die Tränen ihren Blick verschwammen, konnte sie die nächsten beiden Schlag – und Trittversuche abwehren, auch einem Suiton – Jutsu ausweichen und auf einem Trümmerhaufen landen, ehe ein paar Konohahins zur Unterstützung eilten und weiterhin Manda mit den anderen beiden vertrauten Geistern kämpfte. „Du wirst nicht alleine vor uns stehen. Ich werde nämlich genauso wenig zulassen, dass dir oder den Kindern etwas passiert. Diese Verantwortung, diese Pflicht, trägst du diesmal nicht alleine, verstanden?! Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn du dich für uns opferst oder das Mangekyou Sharingan einsetzt. Ich lasse nicht zu, dass du wieder den alleinigen Helden spielen willst!“ Das hatte sie zu ihm gesagt – wortwörtlich. Ja, Sasuke war teilweise ein Egoist – vor allem dann, wenn es um den Schutz seiner Familie ging. Aber es ging nicht! Irgendwann hatte er mal zu ihr gesagt: „Solange es euch gut geht, wird es mir auch immer gut gehen…“ Und trotz dieser Schlacht, trotz der Verzweiflung und der offenbaren Hoffnungslosigkeit, ging es ihr noch gut. Und den Kindern zum Großteil auch! Sie lebten noch! Sie lebte noch! Also musste er verdammt nochmal auch noch am Leben sein – auch wenn die Stiche in ihrem Herzen etwas gänzlich Anderes versuchten zu sagen. Doch Sakura ignorierte diese Stimme, der sie sich vorhin noch so hingegeben hatte. Nein, sie durfte jetzt nicht aufgeben! Sie würde Sasuke und Kenji suchen und finden! Sie würde ihn retten, ihm helfen, ihren gemeinsamen Sohn wieder wohlbehalten zurückbringen und dann mit Sasuke und Naruto zusammen die Pflichten der Sannins erfüllen, das Erbe fortsetzen, was man ihnen hinterlassen hatte, den Titel rechtfertigen, der ihnen übergeben worden war… Und bei diesem Gedanken wurde ihr auch bewusst, dass es nur einen gab, der ihr dabei helfen konnte, innerhalb eines Augenschlages bei Sasuke zu sein – Naruto… Es würde nicht lange dauern, nur eine Art Transport sein, nur um sich sozusagen absetzen zu lassen. Ja! Das war es! „Haltet durch, Sasuke – kun… Kenji“, sprach sie, drehte sich in Richtung der mittlerweile komplett zerstörten Arena und sprintete dann, was das Zeug hielt, denn die Spuren, die der Kampf der Giganten bisher hinterlassen hatte, waren eindeutig… - - - - - - - - - - - - - Koujiro bzw. Orochimaru hatte sich derweil dem Sarg zugewendet, fuhr mit seiner Fingerspitze über dessen Oberfläche, ging die Konturen der Kuhle nach, die exakt das Sharingan darstellte. Zufrieden seufzte er, als sein treuer und noch ziemlich angeschlagener Leibwächter namens Tzuji den bewusstlosen Kenji vor das Fußende dieses steinernen Grabes legte, sich dann auf die rechte Seite stellte und so Yuna gegenüber sich stehen hatte. „Diesmal werden wir erst den Sarg öffnen. So gehen wir kein Risiko ein, das Sharingan zu verlieren wie letztes Mal“, entschied Koujiro, ächzte etwas und ließ dann aber die Augen Orochimarus in seinen eigenen aufleuchten, ehe dieser auch triumphierend zu grinsen begann, wie besessen auf das Symbol am Kopfende – vor dem er stand – blickte und dabei noch einmal in Gedanken durchging, was für ein Traum sich erfüllen würde. Nachdem er damals eigentlich hätte sterben sollen, hatte er dennoch überlebt – nicht zuletzt dank Kabuto. Sein dummer aber dafür treuer Diener hatte sich die Überreste implantiert und so zahlreiche Jahre mehr schlecht als recht gelebt. Und schließlich hatte man ihn in seinem ehemaligen Unterschlupf, das jede Sekunde hätte einstürzen können, gefunden… Diese weißhaarige Yuna und der mittlerweile tote Raido hatten ihn mitgenommen – nach Amegakure und schließlich hatte sich Koujiro den Geist Orochimarus aus Kabutos Körper gerissen, der davon tot zur Seite gekippt war. Orochimaru hatte feststellen müssen, dass das Blut, welches den Hahuma durchfloss, eine revitalisierende und fast vollständig heilende Wirkung hatte. Lediglich dem Verfall, den die zwei Geister bewirkten, hielt der Körper nicht stand – und auch Brandwunden wurden nicht vollständig regeneriert. Aber das machte nichts… Auf diese Weise musste er jedenfalls keine neuen Körper suchen – er würde diesen behalten können, Koujiros Geist irgendwann vollkommen verdrängen, sobald er im Besitz des Sharingans und dessen erweiterter Form wäre. Und dann wäre Konohas Zerstörung im wahrsten Sinne des Wortes nur noch einen Augenschlag entfernt. „Lasst uns anfangen“, sprach nun Orochimaru im Körper des Hahuma, stellte sich aufrecht hin und zu dritt begannen sie dann mit einer langen Reihe von Fingerzeichen. Tzuji stoppte als erstes. Yuna als zweites nach einer weiteren Reihenfolge. Und schließlich beendete auch Koujiro seine Siegel. „Kai!“, sprach er dann, kräftig und heiser zugleich, so als würden er und Orochimaru im Einklang reden. Der Sarg erzitterte auf dieses freigebende Wort hin, der Deckel setzte sich in Bewegung, doch dann blieb er stehen und es kam kein Laut, kein einziges Zittern mehr von ihm. Geschlossen. Yuna und Tzuji warfen sich fragende Blicke zu, Koujiro hob eine Augenbraue und sein Gesicht verkrampfte sich durch Orochimaru, der nun auch die Hände auf den Deckel legte. „Was ist da los? Warum öffnet es sich nicht?“, stellte die Geisterbraut die unausgesprochene Frage. „Müssen wir vielleicht doch erst das Jutsu zur Übertragung der Sharingan anwenden, Koujiro – sama?“ „Nein… Nein, das kann es nicht sein! Ich verstehe das nicht!“, schlug der Hahuma nun auf den Deckel, über dessen Oberfläche sein Blick nun huschte und schließlich bei der Kuhle in Form des Sharingans hängen blieb. Orochimaru riss die Augen auf, konnte innerlich nicht in Worte fassen, was ihm gerade als Eingebung durchfuhr. „Das Medaillon! Das Medaillon gehört in diese Kuhle! Wie konntest du es wegwerfen, du Bastard?!“ Koujiro schüttelte nur den Kopf, schlug wütend aufschreiend erneut auf den Sargdeckel und knurrte. „Sei gefälligst still, du Wurm“, sprach er laut, worauf seine beiden Gefolgsleute befremdet zu ihm blickten und dann sein finsteres Schmunzeln sahen. „Dann halt erstmal nur das Sharingan… Macht den Jungen bereit! Er hat das dreifache – es kann gar nichts schief gehen!“ - - - - - - - - - - - - - Sasuke fiel die hohe Klippe mit ihrem Wasserfall hinab, wurde durch die auftretende Schwerkraft immer schneller und schneller… Seine Verletzungen betäubten seinen Körper, die Schmerzen nahm er langsam nicht mehr wirklich wahr vor diesem Entsetzen, was ihn bis eben geprägt hatte. Die tosenden Geräusche des Wassers, die ebenfalls nach unten stürzten, nahmen ihm den Sinn zum Hören… Er selbst schloss vor Schwäche und Erschöpfung die Augen, während die Bauchwunde immer noch vom Kunai gefüllt wurde, aber dennoch zahlreiche Bluttropfen hinausliefen. Es war diese Schwäche und seine bereits eben erwähnten Verletzungen, die seinen Körper vor Schmerz taub werden ließen und er so auch kaum noch den tobenden Regen auf seiner geschürften, gekratzten, geschlitzten und von Hämatomen übersäten Haut spüren konnte. Das einzige, was er während seines freien Falls fühlen konnte, war die Kälte, die ihn umgab und wie sie von ihm Besitz ergriff, um die nicht mehr lang existierende Wärme in seinem Inneren zu vertreiben. Die Geschwindigkeit, die der Fall in Verbindung mit der Gravitation verursachte, ließ Sasuke schließlich – nach für ihn schier endloser Zeit – auf dem harten Nass des tiefen Sees auftreffen und noch tiefer hinabsinken… Das Wasser hatte den Sturz nicht abgefangen, viel mehr hatte es ihm weitere Prellungen in seiner Rückenmuskulatur verursacht und trotz des Aufkommens trieb er weiter nach unten… Erst jetzt durchfuhren ihn wieder die Schmerzen seiner Verletzungen, die Erinnerungen an diesen ungleichen Kampf eben, der Sasukes Glauben an sich und seine „Stärke“ geschwächt, schon fast genommen, hatte… Wie war das nur möglich gewesen? Wie konnte er so recht einfach bezwungen werden? War er so schwach – so schwach ohne sein Sharingan, ohne sein Kekkei Genkai, das Bluterbe, welches ihm auf seinem Weg bislang mehr als einmal das Leben gerettet hatte, ihm immer zur Seite stand, wenn er es brauchte, was er trainiert hatte? Wann hatte er überhaupt das letzte Mal ohne sein Doujutsu gekämpft? Es fiel ihm nicht ein… War das wirklich schon so lange her? War er so abhängig von dieser Macht, die ihm diese Kräfte gab? War er das oder gab es andere Faktoren? Sie waren zu zweit gegen ihn gewesen – diesmal echt und keine Duplikate. Sie waren vielleicht nie so schlecht gewesen wie ihre Moshas damals in Amegakure… Sie kannten seine Katas, seine Taijutsuabläufe und wie er reagierte – wie man sich wehren konnte. Sie konnten sich durch Orochimaru auf ihn vorbereiten, Gegenmaßnahmen entwickeln. Ja, es waren andere Faktoren da, aber letzten Endes änderten diese nichts an der Tatsache, dass er – Uchiha Sasuke – versagt hatte. Es änderte nichts daran, dass er zu schwach, zu überrascht war, um Koujiro bzw. Orochimaru aufzuhalten. Orochimaru… Wie hatte er nur überlebt? Sasuke erinnerte sich genau zurück an den Tag, an dem er ihn selbst – eigenhändig – getötet hatte, ihn in der Gestalt einer riesigen weißen Schlange einfach mit seinem Schwert massakriert hatte. Der Versuch, den Körper des Uchihas zu übernehmen, war dem Sannin nicht geglückt. Und warum? Gegenüber diesen Augen… sind all deine Jutsus wirkungslos! Wegen dem Sharingan… Nur deshalb. Sasuke musste sich frustriert vor Augen halten, dass er nur dank seines Bluterbes noch seinen eigenen Körper bewohnen durfte, dass er noch lebte… Es gab zahlreiche Kämpfe, in denen lediglich sein Doujutsu das Überleben gesichert hatte. Und nun… Nun würde Orochimaru bzw. Koujiro – nein, sie beide – würden jetzt diese Augen bekommen, weil er selbst zu schwach gewesen war, sie aufzuhalten, weil er seinen Sohn nicht hatte retten können… Koujiro würde Kenji für dieses Ritual nutzen, dann töten und letzten Endes mit dem erworbenen Mangekyou Sharingan ganz Konoha, die Bewohner, Naruto und aber mehr noch Sasukes Familie auslöschen. Die Schmerzen drangen in Sasukes Kopf, gesellten sich zu der Hoffnungslosigkeit, der Verzweiflung, die ihn gepackt hatte. Und währenddessen hüllte ihn das Wasser in einen kalten feuchten Sarg, der von dem Blut seiner Bauchwunde und einiger anderer Verletzungen gesättigt wurde. Er würde sie verlieren… Sie alle… Seinen besten Freund Naruto… Seinen Sohn Sousuke. Seine erste Tochter Saya. Seinen zweiten Sohn Kenji. Seine Tochter Midori. Und letzten Endes auch Sakura, die Frau, die er im Laufe seines Lebens lieben gelernt hatte, die ihn verändert hatte, die an ihn geglaubt hatte, die ihm vertraut hatte und die, die als einzige den Schlüssel zu seinen tiefsten Gefühlen gefunden hatte. Alles, was ich euch versprochen habe… Alles, was ihr von mir erwartet habt. All das… kann ich nicht einhalten… Macht… Wahre Macht… Hätte ich sie, hätte ich euch beschützen können… Hätte ich sie, dann hätte ich nicht versagt! Ich bin ein Versager… Nur… ein Versager… Trotz des Sees, in den der Uchiha weiter versank und trotz seiner Erschöpfung, konnten sich ein paar Tränen hervorziehen. Ja, er hatte gelogen… Sasuke hatte etwas versprochen, was er nicht einhalten konnte, was er aber vielmehr nicht eingehalten hatte. In all den Jahren, in denen er das gefunden hatte, was die Leere in seinem Herzen füllen konnte, hätte er nie gedacht, dass etwas Derartiges vorfallen würde. Es war unvorsichtig, anzunehmen, dass man in Sicherheit wäre, dass es immer einen Ausweg geben würde, denn auch das war eine seiner Lügen, die er unterbewusst von sich gegeben hatte… Und jetzt rächte sich das… Jetzt war nicht er derjenige, der Rache nahm, sondern Orochimaru, Koujiro und seine eigene Dummheit, seine Selbstüberschätzung… Sie rächten sich an ihm und töteten ihn gerade… Und so verlor er alle, die ihm etwas bedeuteten, die einen Platz in seinem sonst so kalten und abgeriegelten Herzen gefunden hatten… Mit seiner letzten Kraft öffnete er noch einmal die Augen und erkannte ein Glitzern, das auf ihn zuhielt – das Medaillon. Dieses Medaillon, ein goldenes Sharingan, das er Sousuke vor sechs Jahren zu dessen Einschulung geschenkt hatte. Er hatte es gefunden, als er sein altes Elternhaus durchforstet hatte… Und als er es sah, wurde es Sasuke trauriger Weise bewusst… Es ist vorbei… Ein letztes Mal noch erschien vor seinem geistigen Auge das Bild seiner Familie, die Menschen, die er liebte, die er geschworen hatte zu beschützen, die er mit all seiner Kraft verteidigen würde. Sousuke… Saya… Kenji… Midori… Sakura… Vergebt mir… bitte… Die lächelnden Gesichter seiner Kinder vergingen, der liebevolle Ausdruck von Sakura war stattdessen erschienen und ein trauriges Lächeln schlich sich auf Sasukes Gesicht, ehe auch ihr Bild verschwand, er seine Augen schloss und resignierte, sich dem kommenden Tod hinzugeben schien… … … … „Noch ist nichts entschieden, Sasuke!“, hallte es plötzlich in seinen Gedanken, die den Uchiha dazu brachten, doch noch einmal kraftlos seine Augen ein wenig zu öffnen. Itachi-… niisan… „Deine Zeit ist noch nicht gekommen, kleiner Bruder. Und genauso wenig ist die Hoffnung verloren!“, hallte es wieder durch seinen Kopf, die Gestalt seines längst toten Bruders mit einem zusichernden Blick und den Händen in den Hosentaschen vor sich. In seinem tiefsten Inneren spürte Sasuke wieder, wie sein Herz der Kälte trotzte und schneller Blut pumpte, damit den Körper wärmte, als Itachi sich innerlich auf seinen Bruder mit einem Lächeln zu bewegte, sich ein Stück hinunter beugte und ihm mit Zeige – und Mittelfinger gegen die Stirn piekste. „Vielleicht ein anderes Mal, Sasuke!“ Mit einem Mal durchfuhr Sasuke eine kurze Welle an Kraft, die er nicht mehr geglaubt hatte, zu haben und die seine Hand um das Kunai in seinem Bauch greifen ließ. „Ich hab’ dich lieb, Papa!“ „Weißt du, Papa, Sousuke – niichan hat mal gesagt, du seiest sein Vorbild und er wolle so werden wie du. Ich will auch mal so stark werden, Papa! Genau wie du, damit ich euch auch alle beschützen kann!“ „Ich werde trotzdem schneller mit der Akademie fertig sein! Ich bin ein Uchiha genau wie Papa!“ Saya… Kenji… Sousuke… Sasuke ergriff das Kunai und zog schließlich einmal daran. Es gab nach, entfuhr seinem Bauch, gab so zwar dem Blut freien Lauf, aber dafür verflog die Taubheit. Das Wurfmesser sackte ab. „Ich habe dich dann mit deinen Kindern und deiner Frau die Straßen entlang gehen sehen und du hast gelächelt… Du warst glücklich, Sasuke – kun… Nie hatte ich dieses Glück bei dir gesehen.“ „Der einzige, der uns hätte schützen können, der stark genug gewesen wäre, wärst du gewesen, Sasuke – kun!“ Karin… „Ich werde Hokage werden – der größte aller Zeiten – du wirst schon sehen, Sasuke! Das verspreche ich dir! Und dann musst du mich auf ein Ramen einladen!“ „Ich werde auch nicht zulassen, dass man mir meine Familie oder meine Freunde nimmt[…] Ich werde alle beschützen! Und wenn ich mich dafür opfern muss… Das verspreche ich euch... Und das... ist mein Weg des Ninja, he!“ Naruto… Sasuke spuckte in dem tiefen Nass etwas Blut, konnte seine Augen aber nun wieder weiter öffnen und sah dieses Glitzern des Medaillons schließlich auf sich zukommen. Er griff danach. „Sasuke, Du bist ein Mistkerl. Ein egoistischer, gefühlskalter aber gewissenhafter Mistkerl. Und dafür danke ich dir…[...]Ich freue mich so für dich, dass du etwas gefunden hast, was dein Leben wirklich lebenswert macht… In dir hat dein Clan jemanden, der dieser Verantwortung würdig ist, der eine friedliche Zukunft für ihn aufbauen kann…“ Tsunade… „Was immer kommt…“ „…Wem immer wir uns stellen müssen...“ „…Wir sind ein Team und kämpfen uns gemeinsam durch! Hand drauf!“ Takashi. Reika. Gatano. Der Uchiha packte das Medaillon, ließ beide Arme dann seitlich hängen und kniff Kraft schöpfend die Augen zusammen. In seinem Nacken begann es zu pulsieren. „Ich liebe dich noch immer…“ „[...]Alles, was passiert ist, ist passiert und ich bin glücklich. Ich würde keine Alternative wollen…“ Ich auch nicht… Ich will keine Alternative. Ich will nur dich, Sakura – chan… Das Juin – das Mal des Fluches – erzitterte seit Jahren zum ersten Mal wieder und die drei Flecken vervielfältigten sich, als Sasuke diese Kraft beschwor. Die erste Stufe – sie breitete sich über seinen halben Körper aus… „Vergiss es nicht, Sasuke!“, hallte wieder eine Stimme in dem Kopf des Uchihas, der die Faust ballte, in der er das Medaillon hielt. Er erkannte diese Stimme und erkannte das dazugehörige Gesicht vor seinem geistigen Auge. Dieses freundliche Lächeln, was nur durch das freie rechte Auge zu erkennen war, die Maske und das Konohastirnband, welches über das Sharingan gelegt war. „Du musst… deine… Versprechen halten… Und… tu’ mir einen Gefallen: Kümmere dich… um Anko und… das Kind! Versprich… Versprich es mir… und gebt niemals auf… Du… Sakura… Naruto…“ Kakashi – sensei! Sasuke riss seine Augen auf, die Flügel schossen aus seinem Rücken, die Haut ergraute und seine Haare verlängerten sich. Er durfte sie alle nicht enttäuschen. All die Menschen, die an ihn glaubten, die er in seinen Erinnerungen und in seinem Herzen trug – sie verließen sich auf ihn, er hatte ihnen Versprechen gegeben. „Ich gebe niemals auf, Kakashi – sensei! Niemals!“, dachte sich der Schwarzhaarige innerlich, stoppte sein Hinabsinken mit seinen Flügeln, deren folgender kräftiger Schlag ausreichte, um ihn weit nach oben aus den tiefen des Sees zu befördern. Und diese Kraft, die in ihn zurückgekehrt war, hatte nichts mit dem Juin zu tun, nichts mit dem Sharingan… Es war die Willenskraft – der Wille des Feuers war entflammt, entfacht durch diejenigen, die Sasuke zu dem gemacht hatten, der er heute war und natürlich durch seinen eigenen Weg des Ninjas: „Mein Weg besteht darin, all meine Kraft und all meine Macht dafür einzusetzen, dass meiner Familie nichts geschieht. Und wenn dem doch so war, so wird derjenige dafür zahlen – mit seinem Leben… Das ist mein Weg des Ninjas.“ - - - - - - - - - - - - - Als Tzuji gerade von seinem Platz ging und sich bereit machte, den ohnmächtigen Kenji hochzuhieven, ihm dann die Augen zu öffnen und so in die Augen des Hahuma blicken zu lassen, konnte keiner der drei reagieren… Es war nur ein simples und extrem kurzes Zischen, das sie vernahmen, bevor die Decke der Höhle plötzlich über ihnen einbrach. „RAIKIRI ISSEN!“ [Blitzschneiderlichtblitz] Und so knallte es einmal kräftig, sodass die Steinsplitter vom Blitzelement zersetzt wurden, jemand durch die zerfallende Felswand stieß und auf den geschockt aufblickenden Tzuji mit dem mächtigen und grellen Chakrablitz einschlug, sodass er zu Boden ging. Der völlig zerstörte Rücken, die Wirbelsäule und das ebenfalls aufgerissene Genick hatten den sofortigen Tod zur Folge. Yuna und Koujiro hatten sich schützend die Hände vor die Augen gehalten und sprangen aus der Höhle hinaus, nur um dann wieder auf die verbliebenen Trümmer zu springen, die von dem immer noch tobenden Regen erfasst wurden und so offenbar alles unter sich begraben hatten. „Was zur Hölle noch einmal?!“, schrie Koujiro fassungslos, kniete sich sofort auf den Boden und grub in den riesigen Felstrümmern. „Der SARG! Der Sarg! Wir müssen an den Sarg! Und den Jungen! Wir brauchen den Jungen! WAS IST PASSIERT?! WER ZUM GOTT VERDAMMTEN TEUFEL NOCHMAL?!“ Yuna – die kurz außer sich vor Irritation aufgrund Koujiros Verhalten war – blickte nun, als auch er eine Gegenwart einige Meter hinter sich wahrnahm, nach und nach hinter sich, sich dabei umdrehend. Je mehr sie trotz des schlechten Wetters erkennen konnten, desto mehr weiteten sich vor Schreck, Entsetzen und Unglauben ihre Augen. Was sie hier sahen, das konnte einfach nicht sein, nicht angehen – das war unmöglich und verdammt nochmal nicht real! Es musste eine Illusion sein, denn dort – nur gut zwanzig Meter von ihnen entfernt, auf der höher gelegenen Ebene dieser Höhle, stand Uchiha Sasuke… Das Blut floss aufgrund der Nässe an ihm herab, die Wunden waren von ein wenig Dreck durch den Einsturz übertüncht, sein linkes Hosenbein war unterhalb des Knies vollständig abgerissen, das rechte hatte viele Löcher… Und so tot er auch hätte sein sollen – er war es nicht. Er lebte! Die Flecken des Juins verzogen sich und auch der Chakrablitz um seine linke Hand hatte ein letztes Mal gezuckt, während er seine rechte Hand in die Hüfte stemmte und zu Yuna und Orochimaru blickte. „D-D-Das… Das ist doch… Wie… I-Ich… K-Kann nicht“, stammelte Koujiro nur und die Augen Orochimarus in seinem Körper hatten sich entsetzt geweitet - als wäre die Vorfreude und das Schmunzeln nun vollends verschwunden. Hatte Sasuke etwa gerade mit einem Raikiri die komplette Höhle in Schutt und Asche gelegt und außerdem noch Tzuji mit diesem einen Angriff vernichtet? Hatte er sein Juin eingesetzt, um vom Grund des Sees, der sein Grab hätte sein sollen, zu entfliehen? Aber was war mit seinem Sohn? Der war doch noch in der Höhle… Der musste noch dort sein. Hatte er ihn geopfert? Diese Frage wurde Orochimaru beantwortet, als hinter dem Uchiha die Erde aufbrach und schließlich eine mannsgroße Schlange mit Kenji auf dem Kopf hervorkam, gefolgt von Ciara, die gefährlich zischte und sich schützend um den jungen Uchiha – Erben geschlängelt hatte, ihren Kopf dabei bedrohlich gegenüber den beiden Unterlegenen hob. „D-Du… Du kannst nicht überlebt haben! ICH HABE DICH UMGEBRACHT! ICH HABE DICH VERNICHTET!“, schrie Koujiro fassungslos, grinste dann einmal wahnsinnig, als sich seine Stimme verstellte, „OHNE DEIN SHARINGAN BIST DU NICHTS, SASUKE – KUN!“ Aber das Grinsen verfloss urplötzlich wieder, denn es kam nicht nur keine Erwiderung, nein – Sasuke verzog keine Mine. Völlig unbeeindruckt und emotionslos, eher gleichgültig, blickte er aus seinen gewöhnlichen schwarzen Augen zu Orochimaru und behielt Yuna dabei im Blickwinkel. „Ich beende das jetzt“, kündigte Sasuke an, formte rasant eine Reihe an Fingerzeichen, woraufhin es zu Donnern begann und die Blitze sich häuften, als er den linken Arm gen Himmel hob und von blauem Chakra umgeben war. Es verging und von den Fingerspitzen zog sich ein Chakrablitz fast den gesamten Arm hinunter. Völlig verunsichert sahen Yuna und Orochimaru bzw. Koujiro in den Himmel, wo die Blitze auf einmal Kurven schlugen, in den Wolken verschwanden und Formen annahmen. Ein schrilles Grölen folgte nach einem weiteren Donner und drei wolfartige Raiton – Wesen preschten durch die Wolken, gefolgt von Blitzen und einem Lichtzucken, das zu einer weiteren Gestalt zu gehören schien. „W-Was… Was ist das…?“, begann Yuna unsicher zu zittern, nachdem die Wölfe in den Wolken verschwanden und stattdessen mehrere Blitze in einem Kreis entstanden, die sich fast bis zum Boden zogen und so direkt um die Weißhaarige und den Hahuma herumschwirrten. Letzterer konnte sich vor Schreck nicht bewegen, spürte dann nur, wie er etwas hoch zu würgen versuchte. Sasuke atmete einmal tief durch, sah voraus, was Orochimaru vorhatte, aber es würde nichts nützen… Es war viel zu spät. „Kamí Raiton“, sprach er dann, beugte dabei seine Finger leicht, um den Chakrablitz zu befehligen, „Raíu Dagekí no Jutsu!“ [Gottesblitzelement, Technik des Gewitterschlages] Sasuke verkrampfte das Gesicht und zog schließlich rasch den Arm mit voller Wucht nach unten, woraufhin die drei Raiton – Wölfe aus den Wolken stießen, die kreisenden Blitze vollständig in den Boden prallten und nun der Kopf und der Körper eines leuchtend grellen Drachen den Himmel verließ… Es war nicht einmal eine Millisekunde, aber es geschah. Die gewaltige Kraft dieses Jutsus kam auf dem Boden auf, riss diesen weiter sowohl in Breite als auch Tiefe auf, zersetzte alle Felsen und Steinsplitter, bis sich diese in Luft auflösten und nach einer letzten Blitzexplosion, wurde eine Druckwelle abgegeben, der Sasuke, Ciara und die andere Schlange mit Kenji auf dem Kopf jedoch widerstanden. Sasuke blickte während dieser kraftvollen Druckwelle unbeeindruckt zum Einschlagpunkt, der von dem grellen Leuchten nur langsam verlassen wurde und nahm schließlich das Medaillon aus seiner Hosentasche, betrachtete es, nur um es sich schließlich umzuhängen. „Es war noch nichts entschieden“, sagte er sich mehr selbst als Ciara und den anderen, „Jetzt allerdings schon…“ Er bewegte sich nun – als sich die Rauchwolke und das Leuchten gelegt hatte – in den entstandenen Krater, in dem noch nicht alles Leben vollständig vernichtet war – noch nicht… Noch nicht... Noch ist es nicht vollends vorbei... Die Zerstörung schreitet weiter fort, aber es schimmert wieder ein Fünkchen Hoffnung, jetzt da die Intrige aufgedeckt werden könnte und Sasuke den letzten Kampf bestreiten wird.. Kapitel 44: Das Ende der Schlacht... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)