A Clan's Legacy von Shuichi- (Forsetzung zu "Chains of Chaos" und "Cursed Blessing" || Sasuke & Sakura » Story abgeschlossen, Fortsetzung "The Founder's Gift" online!) ================================================================================ Kapitel 45: Das Ende der Schlacht --------------------------------- Kapitel 44: Das Ende der Schlacht… „Niisan? Was ist Macht?“, wollte der kleine schwarzhaarige Junge von seinem großen Bruder wissen, der sich zu ihm umdrehte und leicht verwundert ansah. Seine linke Augenbraue war ein Stück gehoben, doch der Ausdruck wurde wärmer, als er anfing zu lächeln. „Was Macht ist?“, wiederholte er die Frage mit einem leichten Glucksen als Anhang, „Macht ist etwas, das dich über andere erhebt, was dich stark macht, was viele haben wollen…“ „Das heißt, wenn ich Macht habe, kontrolliere ich andere, nicht?“, schlussfolgerte der kleine Junge ein wenig rätselnd, bemerkte aber sogleich, dass diese Frage das Lächeln aus dem Gesicht seines Bruders verschwinden ließ. „Nein!“, erwiderte er sogleich, „Nein, Sasuke… Macht dient nicht zur Unterwerfung, zur Versklavung, zur Kontrolle anderer. So sollte sie nicht eingesetzt werden. Sie sollte zum Schutz derer, die man liebt, genutzt werden. Das allein ist es, was Macht definieren sollte – nichts Anderes!“ Der kleine Bruder sah weiterhin fragend zu Itachi, mit dem er auf dem Treppenansatzes, der zum Garten führte, saß. „Aber nur der Stärkste wird doch z.B. Hokage und ist dann unser Anführer, oder etwa nicht?“ Itachi seufzte ein wenig, streckte seinen Rücken und rieb sich den Nacken, ehe er mit dem Kopf schüttelte. „So darfst du es nicht sehen“, entgegnete er und seufzte erneut, „Wie erkläre ich dir das am Besten?“ Die Frage galt mehr für ihn selbst als für Sasuke. „Wer Hokage wird, wird nicht durch seine Stärke bestimmt, denn Stärke alleine macht dich nicht mächtig. Wahre Macht gliedert sich in drei verschiedene Eigenschaften auf, die auch ein Hokage oder eben ein Clanoberhaupt besitzen muss.“ „Drei Eigenschaften? Welche sind das?“ „Zum Einen die Stärke – natürlich, denn nur wer körperlich und geistig stark ist, kann seinen Clan oder seine Familie beschützen. Zweitens“, und dabei legte er seinen Zeigefinger auf Sasukes Brust, „ein reines Herz, denn dort muss er die beherbergen, die unter seinem Schutz stehen. Und gleichzeitig darf er nicht vergessen, dass er für sie kämpft, sich für sie einsetzt – egal, was kommt. Jemand, der nur halben Herzens kämpft, würde nie einen Clan oder ein Dorf schützen können.“ Itachi nahm seine Finger zurück, lehnte sich ein wenig nach hinten und stützte sich mit den Händen am Boden ab, um in den klaren blauen Himmel hinaufsehen zu können. „Und was ist die dritte Eigenschaft?“, bohrte Sasuke erwartungsvoll nach, die Augen dabei interessiert geweitet. Und wieder durfte er beobachten, wie sein großer Bruder zu schmunzeln anfing. „Das ist eine Eigenschaft, die jedem Shinobi aus Konoha in die Wiege gelegt wird, der er sich aber bewusst werden und sie verinnerlichen muss – der Wille des Feuers. Es ist Willenskraft, Sasuke. Willenskraft in Verbindung mit Liebe in Verbindung mit Stärke… Das ist es, was wahre Macht definiert. Weder Kunais, noch Shuriken, noch Fäuste, noch das ach so stärkste Sharingan verleihen dir Macht. Sie sind nur Mittel, mit denen du deine wahre Macht einsetzt…“ „Aha“, machte Sasuke beeindruckt und blickte nachdenklich auf den grasigen Boden des Gartens… Als Sasuke seine Augen öffnete und in den Trümmern seinen Weg fortsetzte, war die Erinnerung an diesen Tag für ihn am Stärksten. Er verstand den Sinn von wahrer Macht endlich und deshalb fragte er sich, warum sowohl er als auch Itachi – der sich dessen eigentlich noch viel früher bewusst gewesen war – einem Hunger nach mehr und mehr Stärke erlegen waren. War es ein plötzliches Mangelempfinden gewesen, das durch die Mysterien über das Bluterbe des Uchiha – Clans, auftrat? Was immer auch der Anlass gewesen war, eine Kraft zu erwecken, die besser im Verborgenen geblieben wäre, er war falsch… Der Regen prasselte immer noch, schien aber nicht mehr so stark zu sein wie vorhin. In den schwarzen Wolken am Himmel verzogen sich die letzten kraftvollen Blitze mit ihrem Leuchten, das die Umgebung erhellt hatte. Nur wenige Bäume standen noch, der Erdboden war aufgerissen und es lagen überall Felstrümmer, viele zerkleinert und zersetzt durch die Macht des Gewitterschlages, den Sasuke benutzt hatte. Sein Medaillon, das er um den Hals trug, ließ immer wieder Tropfen der Nässe auf den Boden fallen, während es beim Gehen hin und her schaukelte und so gekonnt die Leiche der weißhaarigen Yuna ignorierte, deren Körper verstümmelt und teilweise aufgerissen war. Ihr Körper lag über dem von Koujiro – wie es schien. Aber der Uchiha hatte ohnehin schon vor Ausführung seines Jutsus festgestellt, dass Orochimaru bzw. Koujiro glaubten, eine Möglichkeit gefunden zu haben, dem Raíu Dagekí zu entgehen. So jedenfalls schienen die Körper des Hahuma, die hier in der Gegend verstreut lagen, Hinweise zu geben… Ihre Kiefer waren aufgerissen, auseinandergedrückt worden und schließlich zerfielen sie nach und nach… Diesen billigen Trick kannte der Uchiha nur zu gut. Orochimaru hatte schon früher dieses Jutsu verwendet, bei dem er bei schweren Verletzungen einfach wie eine Schlange aus seiner alten Haut – in diesem Fall seinem alten Körper – schlüpfte und so regeneriert zurückkam. Das verbrauchte zweifellos viel Chakra, weshalb er das auch nicht zu oft machen konnte. Und wenn sich Sasuke die zwölf bis zwanzig Körper vom Hahuma, die sich gerade auflösten, so besah, war klar, dass er vielleicht so die Wirkung des Gewitterschlages abdämpfen konnte, aber mittlerweile kein Chakra mehr haben durfte… Der Uchiha vernahm ein gequältes Röcheln, gefolgt von hustenden Ächzern und schmerzhaften Stöhnen, die aus der Richtung kamen, in die er sich gerade bewegte. Sasuke schloss seine Augen, ging weiter und konnte aber förmlich hören, wie Koujiro, der mit dem Kopf an übrig gebliebenen hohen Felstrümmern lag, aufblickte. Vor Schwäche verzog er wutverzerrt sein Gesicht, die vielen Wunden, aus denen das Blut quoll, ignorierend. Die Hitze, die der Gewitterschlag verursacht hatte, hatte ihm Brandwunden zugefügt – eben die Art von Verletzungen, die er nicht mit seinem Blut heilen konnte. Und auch sonst ließ die regenerative Kraft seines Kekkei Genkais zu wünschen übrig. Eine solch harte und schnelle Schädigung seines Körpers hatte er bisher nie erlebt, nie erfahren, weshalb sein all heilendes Blut nicht in der Lage war, sich darauf einzustellen und so kaum Hilfe bot. Seine Augen verengten sich zu denen von Orochimaru, dessen ursprüngliches Gesicht nun zur Hälfte unter der abgewetzten Haut des Hahuma hervorlugte. „D-Das… Das glaube ich einfach nicht… Ohne dein Sharingan… Wie… Wie hast du das überlebt…?“, fragte er, dabei von Tonlage zu Tonlage wechselnd. Aber Sasuke erwiderte nichts, öffnete stattdessen wieder seine Augen und offenbarte nun – da das Bannjutsu nicht mehr aktiv war – sein eigenes Bluterbe. Sharingan! Er blieb schließlich vor seinem einstigen Lehrmeister, der ein Mittel zum Zweck dargestellt hatte, stehen und blickte ihn ungerührt ohne jegliche Gefühle an. Es kam keine Gegenwehr, als der Uchiha Koujiro am Hals packte, ihn hochhob und gegen den Fels drückte, dabei seinen Blick senkte und außerdem die Augen wieder schloss. Koujiro packte den Arm seines Erzfeindes, doch hatte er keine Kraft mehr, diesen von sich zu drücken, mal abgesehen davon, dass sein eigener linker Arm nur noch hilflos in der Gegend hang, da sämtliche Muskeln und Knochen so gut wie zerstört waren. „Ich… Ich war so nah dran“, sprach er dann, wieder in den verschiedenen Stimmen, „Ich hätte es fast geschafft… ICH HÄTTE ALLES GEHABT!“ Sasuke erwiderte erneut nichts, schwieg eine Weile, in der er von Koujiro nur apathisch angesehen wurde. Das linke Auge des Anführer von Amegakure wich dem von Orochimaru, das rechte blieb… „Du wolltest die Macht der Mangekyou Sharingan kennen lernen?“, fragte der Uchiha dann auf einmal, nachdem das Donnern des Gewitters nachgelassen hatte und nur noch der Regen in dieser tristen Gegend zu hören war. „Ich zeige sie dir.“ Koujiro riss seine Augen auf, die sich nur noch mehr weiteten, als sein Gegenüber wieder das Haupt hob, dabei langsam die Lider öffnete. Panisch blickte der Hahuma bzw. der Sannin in die Sharingan des Uchihas, die begannen, sich zu verändern. Die drei Tomoen rotierten, fuhren zusammen, erschufen diese sichelförmige Pupille, deren Erscheinen nur eines bedeutete… „Mangekyou… Sharingan!“ „W-WAS ZUR…?!“, schrie er nur noch auf und im gleichen Moment veränderte sich die Umgebung komplett. Es wurde alles schwarz, nur weiße Ränder gaben den Ursprung der Felsen zu Kunde, der Regen war weg, Sasuke war weg und Koujiro fand sich in einer Finsternis wieder, die er noch nie erlebt hatte. Der Hahuma wollte sich umdrehen, doch irgendwie reagierte sein Körper nicht. Er spürte zwar, dass er sich bewegen konnte, aber gleichzeitig war es so, als würde jemand anderes ebenfalls versuchen, sich in eine Richtung zu bewegen. Verärgert und unsicher zugleich wendete er den Kopf nach rechts und schrie dann panisch auf, als der Kopf Orochimarus zu ihm gekehrt war, der ebenfalls nur aufschrie und gemeinsam mit Koujiro feststellte, dass ihre beiden Köpfe auf ein und demselben Körper saßen, nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. „WAS GEHT HIER VOR?!“, brüllte Koujiro und sah sich in dieser Dunkelheit um, in der er und Orochimaru nur von ein paar Fackeln beleuchtet wurden, die trotz ihrer schwarzen Farbe Licht erzeugten. Der Sannin war der erste, der sich einigermaßen fing und seine geweiteten Augen herumfahren ließ, dabei sein Gesicht zitternd verkrampfte. „D-Das… ist Tsukuyomi… Das muss Tsukuyomi sein!“, sprach er, erwartete allerdings irgendwelche Foltermethoden, nachdem, was er von dieser Augentechnik gehört hatte. Aber scheinbar blieben sie aus… Aber wieso? Was hatte Sasuke vor? War er doch nicht stark genug, um diese Fähigkeit einzusetzen? Nein, daran konnte es nicht liegen. Seltsam war ohnehin, dass nicht angekündigt wurde, wie lange sie hier zu verweilen hatten… „SASUKE!“, schrie Koujiro wieder auf, „LASS MICH FREI! LASS MICH HIER RAUS! DU VERDAMMTER BASTARD!!! GNADE!!!“ „Sei gefälligst still, du Wurm“, zischte der Schlangenmensch und glaubte dann Schritte zu hören, die in dieser endlosen Dunkelheit aus allen Richtungen zu kommen schienen. „ICH WILL HIER WEG!!! WAS IST DAS HIER?!“ Endlich tauchten wieder Umrisse auf. Diese weißen Umrisse, die eine gewisse Umgebung bezeichneten. Langsam erkannte Orochimaru, der das Geschrei seines eigentlichen Gefäßes ignorierte, wo er sich hier befand oder zumindest – wo Sasuke wollte, dass er sich befand… „Konoha?“, stellte der Sannin fragend und immer noch zittrig fest, ehe er seinen Kopf drehte und ein Symbol an einer Wand erkannte. „Das Uchiha – Viertel?“ Mehr und mehr Fackeln erschienen an den Wänden des Stadtteils seiner einstigen Heimat, die er versucht hatte zu zerstören. Schwarzes Feuer glühte an ihnen und erhellten seltsamerweise den Weg, aus dessen Richtung auch die Schritte kamen. Koujiro hörte sie jetzt auch, drehte seinen Kopf panisch und völlig verängstigt in diese Richtung, schluckte schwer und ging einen Schritt nach hinten, was Orochimaru nicht verhinderte, obwohl er auf dem gleichen Körper saß – mit seinem Kopf jedenfalls… „So… Da lerne ich die zwei armseligen Gestalten endlich mal kennen“, sprach die Gestalt, die nun langsam aus der Dunkelheit zu treten schien. Seine Stiefel fielen ins Licht, gefolgt von seiner Kleidung, die zum Großteil von einer Rüstung verdeckt wurde. „WER… WER BIST DU?! SASUKE?!“ Orochimaru wagte es nicht einmal, ein Wort auszusprechen… Diese Stimme kannte er nicht… Sie gehörte weder Sasuke noch Itachi… Wer immer hier gerade erschien – er musste vom Uchiha erschaffen worden sein. In Tsukuyomis Welt war der Anwender schließlich so etwas wie ein Gott, der Zeit und Raum kontrollierte, doch wirkte irgendetwas mehr als nur befremdlich. Die Gestalt gluckste etwas auf die panische Frage Koujiros, hatte eine Hand in die Hüfte gestemmt, die andere hing locker an der Seite hinab, als sich seine Augen öffneten und rot aufglühten, während die drei Tomoen kurz rotierten. Und schließlich trat er vollständig in Erscheinung… Lange schwarze Haare, Sharingan, diese Rüstung… Die beiden Gegenüber rissen entsetzt die Augen auf. Das Bild hatten sie bisher nur aus Büchern oder Überlieferungen gesehen und nun stand diese Person tatsächlich vor ihnen – wenn auch nicht real wie es schien… „Uchiha…“, keuchte Koujiro, da seine Stimme offenbar endgültig versagt hatte, „Madara…“ „Aber-…“, stieß Orochimaru hervor, doch wurde sein Mund wie von Geisterhand geschlossen, die Arme und Beine ihres gemeinsamen Körper von schwarzen Flammen umgeben, die sich zu stählernen Ketten manifestierten. Der Uchiha ihnen gegenüber hatte seinen Zeigefinger gehoben und schüttelte mit einem sehr milden zufriedenen Schmunzeln den Kopf. „Nicht. Ihr habt schon zuviel geredet, zuviel getan und seid schon zu lange am Leben. Erst zu dir, Hahuma Koujiro… Du fragst dich sicher, warum das mit dem Sarg nicht geklappt hat. Der Grund ist denkbar einfach… Das Medaillon gehörte in die Kuhle, aber selbst wenn du ihn geöffnet hättest… Mein Körper ist schon lange von den Maden zerfressen. Mein Geist hingegen ist gebannt in diesem Medaillon.“ Madara ging ein paar Schritte auf die beiden – die eigentlich nur einer waren – zu. „Aber mehr noch bist du sicherlich überrascht, dass ausgerechnet Sasuke das Mangekyou Sharingan besitzt, nicht? Es hätte doch nach dem Tod von Uchiha Itachi zum Vorbesitzer zurückkehren müssen – dachtest du. Die Wahrheit ist, dass es ein dümmliches Märchen war, man müsste seinen besten Freund töten. Kitschig! Ein Blutsverwandter… ist der Schlüssel! Sasukes Sieg über Itachi hat ihm diese einzigartige Kraft verliehen.“ Der vermeintliche Clangründer, den Orochimaru immer noch für eine dümmliche Illusion hielt, da er schließlich auch im stärksten Genjutsu überhaupt gefangen war, lachte kurz ein wenig auf, schmunzelte dann wieder auf so nüchterne Art und Weise. „Und du, Orochimaru“, begann er schließlich, blickte den Schlangen – Sannin direkt in die schmalen entsetzten Augen, „Es ist wie es immer war… Gegenüber diesen Augen – nein – gegenüber dem Willen eines Uchihas sind all deine Jutsus komplett wirkungslos. Deine Unwilligkeit zu sterben, deine Angst vor dem Tod, sie werden heute ihren Höhepunkt erreichen… Man sollte seine Lebenszeit nicht verlängern wollen, wenn es nicht so bestimmt ist. Und du hättest schon vor langer Zeit deinen letzten Atemzug haben sollen…“ Uchiha Madara hob langsam seine Hand und hielt sie mit der Fläche zu den beiden, denen es verboten war zu sprechen. Als er die Finger anspannte, durchzog sowohl Koujiro als auch Orochimaru ein extrem tödlicher Schmerz, der sie gequält aufschreien ließ, ehe ihr gemeinsamer Körper von einer schwarzen Klinge getrennt wurde. Madara hob nun auch den zweiten Arm, kreuzte ihn über seinen anderen und zog beide dann in verschiedene Richtungen, sodass der Hahuma und der Schlangen – Sannin davon geschleudert und schließlich jeweils auf einem brennenden Nagelbrett aufgespießt wurden. Der Schwarzhaarige führte die beiden vor Blut triefenden und qualvoll stöhnenden Feinde wieder nebeneinander. „Gnade… Gnade… Ahh… Gnade… I-Ich… M-Macht… W-Was“, stammelte der schluchzende Koujiro, schrie erneut auf, als er von stählernen Ketten mit Nägeln gefesselt wurde und ihm vor Augen geführt wurde, wie sein langjähriger Beschützer Tzuji und seine ebenfalls langjährige Kameradin bzw. Freundin Yuna von Sasuke getötet worden waren… Dem Hahuma wurde erst jetzt – wo er mehr oder weniger selbst bei Verstand war – bewusst, was er angestellt, was er angerichtet hatte – durch seine Gier nach diesen Augen! Orochimaru ächzte und röchelte, als sein eigenes Schwert von Kusanagai von erschien und sich in seiner Kehle breit machte. „S-Sasuke – kun… I-Ich weiß, d-dass du das bist“, brachte er verstummend hervor. Aber Madara gluckste nur kurz auf, beließ es bei seinem nüchternen und ehrfürchtigen Schmunzeln. „Was weißt du schon, armseliges und erbärmliches Wesen? Der Finsternis hast du dich verschrieben, glaubtest ihre Macht durch Darbietung deines Daseins erlangen zu können… Und dann – als du auf dem Höhepunkt deiner Kräfte warst – giertest du nach einer Fähigkeit, die ohnehin nicht in deinen Besitz gelangt wäre… Niemals. Das Sharingan, das Kekkei Genkai, das ich meinen Erben hinterlassen habe, verbleibt im Clan. Die einzige Ausnahme ist, wenn ein Uchiha es jemandem vermacht oder schenkt, ob nun aus Freundschaft, weil sein Tod näher rückt oder weil er die Übermut nicht mehr ertragen kann, die ihn so hat leiden lassen. Du hingegen wolltest es mit Gewalt nehmen… Aber schlimmer noch als deine Unwissenheit über das Mangekyou Sharingan und seine Folgen ist die Unwissenheit darüber, dass es nur zwei Lebewesen auf dieser Welt gibt, die in der Lage sind, einen – wie es dein resignierter Freund hier ausdrücken würde“, dabei nickte er dem apathisch verzweifelten Koujiro zu, um dann wieder zu Orochimaru zu blicken, „vollwertigen Uchiha zu bezwingen. Willst du wissen, wer diese beiden Lebewesen sind?“ Madara hob wieder seinen Arm, löste dabei die weiß umrandeten Fesseln und entfernte das Schwert aus Orochimarus Kehle, hob ihn durch simples Heben seines Unterarmes weiter in die Höhe und würgte ihn. „Nur ein Hokage und nur ein anderer Uchiha sind in der Lage, einen wahren vollwertigen Uchiha zu bezwingen, ihn zu töten!“ Der Clangründer senkte die Schlange ab, sah in seinem angestrengten und schon halb toten Blick, was er versuchte zu sagen und das ließ Madara nur ein wenig mehr schmunzeln. „Was einen Uchiha vollwertig macht? Das Mangekyou Sharingan? Sein Bluterbe? Nein… Es ist der Wille des Feuers und seine eigene individuelle Überzeugung, für die er kämpft, für die er leidet, für die er sogar Blindheit oder den Tod in Kauf nimmt! Überzeugung, der Glaube an eine gerechte Sache – das ist es, was einen Uchiha – einen von uns – erst vollwertig macht! Ganz… Genau… DAS!“ Der Uchiha verzog hasserfüllt sein Gesicht, zog den Arm hinunter und rammte Orochimaru schließlich mit voller Kraft in den schwarzen Boden, der plötzlich aufriss und schwarze Flammen hervorbrachte, die nun die gesamte Umgebung einnahmen, die Welt des Tsukuyomi und seine Opfer aufkreischen ließ… … ehe der laute und qualvoll spitze Schrei schließlich damit endete, dass Sasuke den Augenkontakt durch ein Blinzeln abbrach, Koujiro allerdings immer noch am Hals hielt, während aus seinem Mund bereits der Speichel trat. Sein rechtes Auge war völlig leer – er war tot. Doch das linke erzitterte noch. Die Pupille, die Orochimarus Existenz in diesem Körper bezeugte, bewegte sich noch schwergängig, suchte den Gesichtsausdruck des Uchihas, der ihn nur vollkommen kalt und unbeeindruckt ansah. „Du wolltest besondere Augen“, sprach er dann schließlich in dem nur noch fallenden Regen und schloss dabei wieder seine Lider, „Wenn du deine eigenen so unnötig findest… nehme ich sie dir!“ Orochimarus Pupille erzitterte vor Panik, huschte in die Höhe, um keinen Blickkontakt herzustellen und so ein zweites Tsukuyomi zu spüren zu bekommen, aber es sollte ohnehin anders sein, denn aus einem von Sasukes Augen floss Blut… „Amaterasu!“, kam es dann so plötzlich wie das Aufreißen seiner Lider und dem Offenbaren der linken Mangekyou Sharingan, die von etlichen roten Adern umgeben waren. Es entstand urplötzlich eine höllische Hitze im Kopf des Hahuma, was jedoch nur Orochimaru spürte. Sie zog sich nach vorne und es wirkte so, als hätte man ein Brandeisen hinter die Netzhaut geführt. „AAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!“, kreischte der Sannin auf, sah, wie seine Umgebung wie beim Druck auf einen Lichtschalter verschwand und er nur noch die Schmerzen des schwarzen Feuers seine Augen zerstören spürte. „AAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHH! AAAAAAAAAAH!“ Zu anderen Ausdrücken war er nicht mehr in der Lage, denn selbst die Kälte und die Nässe des Regens vermochten es nicht, diese Flammen zu löschen, auch nicht, als Sasuke ihn einfach so mit dem Gesicht nach vorne auf den Boden klatschen ließ, einen letzten Blick auf das schwarze Feuer warf, das durch seine mächtigen Augen gelöscht wurde. Ich lasse dich hier elendig verrecken… „SASUKE – SENSEI!“, hörte er es schließlich aus der Ferne und drehte sich so in die Richtung, nachdem wieder Schwärze in seine Pupillen gekehrt war… - - - - - - - - - - - - - „Sasuke – sensei!“, rief Reika und blickte mit einem überglücklichen Ausdruck im Gesicht zu ihrem ziemlich verwundeten aber noch lebendigen Lehrmeister, der sogar kurzzeitig ein mildes Lächeln offenbarte. Die junge Sarutobi sprang mit voller Kraft über die Trümmer und landete schließlich vor ihm, schloss ihn erleichtert in die Arme und drückte ihn an sich, was der Uchiha nur zur Kenntnis nahm, seinerseits aber eine Hand auf ihren Rücken gelegt hatte. „Dir geht es gut… Oh mein Gott… Dir geht es gut!“ Takashi war der nächste, der mit einem extrem breiten Lächeln auf dem Gesicht den Kampfplatz erreichte und dann seufzte, was Pakkun ihm gleichtat, zusammen mit einem Blick: „War doch klar…“ Sasukes Lächeln verschwand, als er Gatano ankommen sah, gehüllt in einen Akatsukimantel und mit völlig entblößten Rin’negan. Er merkte sofort, dass sein Schüler eine Veränderung während seiner Abwesenheit durchlebt hatte – doch so unheimlich das auf manche im ersten Moment wirken mochte – es schien gut und nicht schlecht… Warum, konnte Sasuke allerdings auch nicht sagen… Es war vielleicht das doch noch leicht verschüchterte Lächeln, welches Gatano auflegte, als er selbst feststellte, dass sein Sensei noch lebte. „Oh mein Gott! Du bist verletzt!“, kam es von Reika, als sie das Blut erkannte, welches immer noch aus der Bauchwunde floss und sich einen freien Weg bahnte. „Halb so wild“, entgegnete der Uchiha, befreite sich aus ihrer Umarmung und ging dann der mittelgroßen Schlange Kara und Ciara entgegen, die Kenji gemeinsam behutsam auf den Boden gleiten ließen. Unter einem kurzen Schmerz, der doch nicht nur ‚halb so wild’ war, kniete sich der Schwarzhaarige zu ihm hinunter, strich eine Haarsträhne von der Stirn seines Sohnes und lächelte, bevor er ihn selbst hochhob und wieder ungesehen das Gesicht verzog, dann auch noch beinahe gestolpert wäre, weil das Bild vor seinen Augen durch einen Druck in seinem Kopf kurzzeitig verschwamm. Nur mit Mühe konnte er seine normale Sicht wieder erlangen und ging nun zurück zu seinen drei Schülern. „Wie ist die Lage in Konoha?“, keuchte er, darum bemüht, seine Erschöpfung nicht zu zeigen. Reika und Takashi wollten eigentlich erst etwas erwidern, aber letzten Endes hätte das ohnehin nichts gebracht. Sie kannten ihren Sensei nun schon viel zu lange, als dass es etwas nützen würde, ihn auf etwaige problematische Situationen aufmerksam zu machen… Und so berichteten sie ihm von der derzeitigen Lage in Konoha… Sowohl von den gebrochenen Linien, als auch dem Hinterhalt der Amenins und natürlich von der Tatsache, dass man Hiro nur manipuliert hatte, dass es alles die Schuld von dieser Leiche war, die leblos in einer der entstandenen Pfützen lag. „Weitere Erklärungen haben Zeit“, unterbrach Sasuke Reikas Erzählung schließlich, übergab ihr Kenji und nahm dabei den überraschten Ausdruck entgegen. „Bring’ ihn ins Krankenhaus, wenn wir in Konoha angekommen sind. Takashi, Gatano… Wenn wir angekommen sind, dann kümmert euch um die Nahkämpfer der Amenins, vorerst auch um die Taki – und Iwanins, sofern sie noch nicht gemerkt haben, was Sache ist. Unterstützt unsere Shinobis!“ „Aber… Das würde doch Nonsens sein. Vor allem die Idioten mit den Ninjutsus könnten uns dann nur noch einfacher zusetzen. Was sollen wir dagegen machen?“ „Darum kümmere ich mich“, antwortete der Sharinganträger lediglich, sah in die leicht skeptischen Ausdrücke seiner drei Schüler. „Verstanden?“ „Hai!“, machten sie dann und gesammelt mit Pakkun, Ciara und Kara sowie Kenji auf Reikas Rücken stürmten sie los… Lediglich Gatano blieb noch kurz zurück, sah ihnen hinterher. Noch war seine Aufgabe hier nicht erledigt. Er würde gleich folgen und die Anordnungen ebenfalls ausführen, sofern Konoha noch nicht untergegangen war, sofern die Schlacht es nicht mitsamt seiner Bewohner und Verteidiger auslöscht hatte. Obwohl sein Vorhaben jetzt eine Weile die Defensive des Dorfes schwächen würde, blieb nichts Anderes übrig. Der Rin’negan – Träger formte eine kleine Reihe an Fingerzeichen, kniete sich auf den nassen Boden und schlug beide Hände darauf. „Kuchiyose no Jutsu!“, sprach er und brachte so fünf Rauchwolken zu Stande, die sich um ihn herum versammelten, dann verschwanden und so seine treuen Anhänger preisgaben. Trotz ein paar Schürfungen und ein paar Kratzern schienen sie wie neu und noch ziemlich gut in Form zu sein, was Gatano zeigte, dass sie nicht nur so stark waren, wie er in seinem Training geglaubt hatte, sondern auch eine gute Hilfe bei dieser Schlacht darstellten. Doch einer dieser Körper war völlig zerstört und lag leblos auf dem Boden – der bullige mit den Stacheln, die aus seinen orangefarbenen Haaren lugten. Ein dreckiges Grinsen hatte er dennoch auf den Lippen. „Asuras Selbstzerstörung“, erklärte der nüchterne Körper mit den langen Haaren, die ihn bis über die Hüfte reichten. „Soll Naraka ihn wiederbeleben, Kamí?“ Gatano erhob sich, bedachte den Körper, der den Dämonenpfad darstellte, mit einem einerseits kühlen andererseits bedrückten Blick, doch wendete er sich dann von ihm ab und kehrte den anderen den Rücken. „Nein“, meinte er lediglich und nahm Kurs auf die Leiche des Hahuma bzw. Orochimarus. „Aber Gatano – sama“, warf die zierliche Frau ein, die ebenfalls seiner Kontrolle unterstand, „dann sind wir nur zu fünft… Sechs Pfade sind zur vollen Ausschöpfung unserer Kräfte nötig.“ „Die Wiederbelebung bei einer solchen physischen Zerstörung würde definitiv zuviel an unser aller Chakra ziehen. Ich habe da eine andere Idee…“ Und so kniete sich Gatano vor Koujiros Leiche, drehte sie an der Schulter auf den Rücken und blickte in die leeren Augenhöhlen, die noch ziemlich verbrannt waren. Der Junge mit den göttlichen Augen legte eine Hand auf diese, unter der es anschließend zusammen mit den Rin’negan zu glühen begann und erst nach einer Weile wieder aufhörte. Ein schwarzer Rauch war aus dem Boden gedrungen und hatte zudem seinen Weg in den vermeintlich toten Körper gefunden. Gatanos angestrengter Gesichtsausdruck verflog, als der Körper unter ihm zu japsen begann und dann ein paar Mal schwer hustete. „W-Was… Was… Hach… Was…“, röchelte Koujiro und ächzte, sodass sich seine Tonlage wieder zu der Orochimarus veränderte. „Wer… Wer…?“ „Der Tod ist ein Schicksal für jene, die sich den sechs Wegen in den Weg stellten und ihn verdient gefunden haben“, erläuterte Gatano und keuchte kurz auf, „Doch du, ihr… Hahuma Koujiro, Orochimaru… Ihr habt ihn nicht verdient, seid sogar ihm unwürdig. Euch soll ein Schicksal ereilen, das weitaus schlimmer ist, das keiner jemals wieder findet.“ „Wer bist du? Was redest du da?“, kam es heiser vom Schlangen – Sannin, während Koujiro nur unverständlich vor sich herstammelte. „Dieser Körper mit seinen Talenten, seinen Fähigkeiten, seinen Jutsus und Techniken – er wird weiter existieren unter meiner Führung, unter meiner Macht, als ein Teil meiner Macht. Aber eure Erinnerungen, Erfahrungen, euer Wissen… Eure Existenz… wird vollständig ausgelöscht werden“, sagte er weiterhin, nahm seine Hand von den geschlossenen Augen des Hahuma bzw. Orochimaru. „Sieh’ mich an und akzeptiere Gottes Strafe!“ Wie ein innerer Zwang, der in den beiden Geistern in diesem einen Körper aufkeimte, konnten sie nicht anders und öffneten die Lider, unter denen ein Paar Rin’negan hervorkamen und nun Blickkontakt mit dem wahren Doujutsu Gatanos aufnahmen. Der Schock, als Orochimaru in diese blickte, verschwand ebenso schnell wie er gekommen war, denn in der nächsten Sekunde schien der Körper, in dem einst der Sannin und der Hahuma gehaust hatten wie ein williger Diener, der seinem Meister folgen würde – sogar bis in den Tod, gehalten durch die Macht der Rin’negan. Gatano erhob sich und mit ihm der neu gewonnene Verbündete, dessen Verletzungen kuriert wurden und dessen schwarzgräuliche Haare an den Spitzen orange wurden, so als würde sich diese Farbe bald zu den Wurzeln der Frisur durchkämpfen. „Hahuma Koujiro und Orochimarus Existenz wurde ausgelöscht so wie auch die des einstigen Dämonenpfades“, sprach der Langhaarige und warf dabei einen Blick zu dem sich zersetzenden Körper ihres ehemaligen Kameraden. „Aber sein Tod war nicht von langer Dauer…“ „Willkommen zurück, Asura!“, meinte der andere Bullige und gemeinsam betrachteten die vier Diener den neuen Körper mit den Rin’negan in ihrer Reihe. „Wir haben nicht viel Zeit“, zog Gatano dann wieder die Aufmerksamkeit auf sich, „Konoha braucht uns! Schwärmt aus!“ - - - - - - - - - - - - - Jun formte weitere Fingerzeichen, beschwor Bestien aus Wasser, teilweise entstanden diese bereits aus dem fallenden Regen und dann warf er die Wassermoleküle umher als gäbe es keinen Morgen. Für seine gerade mal 15 Jahre hatte ihn sein Bluterbe unheimlich talentiert werden lassen, von seiner breiten Palette an Suiton – Techniken mal ganz abgesehen. Woher auch immer er sie hatte und wieso er sie so verdammt gut zu nutzen musste – es war grandios. Der Takinin ging mit dem Wasser um, als würde sie ein Teil von ihm sein, als würde er persönlich so etwas wie ein Neptun unter den Ninjas sein, ein Gott der Meere, der Flut und Ebbe kommen ließ. Und es machte Spaß… Es machte so wahnsinnig viel Spaß, das ihm verliehene Erbe einzusetzen, zu sehen, wie es seine Wirkung in den Reihen der Feinde zeigte. Entweder wurden sie davon gespült, unter Wasser gedrückt oder ertränkt. Was immer er auch tat – es war schlagkräftig. Doch nach und nach ging ihm natürlich sein Chakra aus, teilweise hatte er sich bereits ziemlich verausgabt, was man an seiner schweißnassen Stirn und dem starken Keuchen erkennen konnte. Aber trotzdem – es machte so wahnsinnig viel Freude… Sein Irrsinn war auf dem Höhepunkt, als er auf dem mittlerweile mannsgroßen Wasser jemanden stehen sah, mit den Händen in den Hosentaschen, einer leicht gekrümmten Haltung und einem apathisch aufmerksamen Blick - Daisuke. Scheinbar störte ihn das Mistwetter nicht ganz und auch die vielen anderen Shinobis, die um ihn herum kämpften, verschafften bei ihm keinerlei Anzeichen. Mürrisch verzog Jun sein Gesicht, formte wieder Fingerzeichen und schleuderte so eine plötzlich entstandene Flutwelle auf den Sunanin zu, der davon erwischt wurde. „AHAHAHAHA!“, lachte der Ieyasu auf, streckte seine Hand nach der immer noch zerfallenden Welle aus und sprach: „Insátsu no Genshi!“ Die Flutwelle wurde schlagartig zusammengedrückt, als die Wasseratome ebenfalls aneinander gepresst wurden. „AAHAHAHAH!“ Sein Lachen war laut und fast schon so freudig wie bei einem kleinen Kind, das gerade das Spielzeug seiner kleinen Schwester kaputt gemacht hatte. Doch dann blickte Jun auf, erkannte den seltsamen Shinobi trocken und ohne Verletzungen immer noch an Ort und Stlelle stehen, als wäre er nie von diesem Jutsu getroffen worden. Im Gegenteil, er bewegte sich nun sogar langsam auf den Takinin zu, geradewegs an den Feinden vorbei, die sich nur noch in Zeitlupe bewegten und die aufgehende Sonne, den Sand vorm Meer genossen, teilweise mit Sonnenbrillen unterwegs waren und sich Schutzkrem auf die Nase schmierten. Jun verstand nicht, was hier abging, sah sich lediglich vollkommen irritiert um, als auch das letzte bisschen Wasser verschwand und der Wüste wich, in der ein leichtes Lüftchen wehte. „W-Was… Was geht denn jetzt ab?“, fragte er sich und nach einem kurzen Blinzeln stand Daisuke direkt vor ihm, hatte sich mit dem Daumen wieder nachdenklich die Unterlippe nach oben gedrückt. „Genjutsu. Du hattest deine Fingerzeichen nicht einmal beendet, da warst du schon in meiner Illusion gefangen. Da du all deine Techniken und Begabungen allein auf Ninjutsu ausgelegt hast, fehlt dir für eine der stärksten Ninjakünste die passende Gegenmaßnahme. Es war nicht sonderlich schwer zu wissen, dass du dich nach dem Überraschungsangriff während der Prüfung erstmal bedeckt hältst und aus den hinteren Reihen weiter die Amenins unterstützen würdest… Leider ist dir völlig entgangen, dass diese mittlerweile auch deine Kameraden und die Iwanins angreifen, euch sozusagen in den Rücken fallen… Oder könnte es sogar sein, dass du es weißt? Die Versessenheit auf Zerstörung hat dich ebenfalls zu einem Amenin gemacht, nicht? Ein weiterer Grund, es lieber zu beenden“, erläuterte der Tokugawa. „W-? Was hast du…?“, doch da brach Jun schon ab, fand sich in der Realität wieder, die voll von Regen und Wassermassen war, doch seine Kraft war dahin… Was genau dieser Sunanin getan hatte, hatte entsprechend Wirkung gezeigt und auch das letzte bisschen Kraft aus Jun herausgesaugt, sodass sich die beiden nun wirklich gegenüberstanden, der eine keuchend, der andere triefnass und mit einem offenen schwarzen Regenmantel – der ihn vor den Feinden gut tarnte – bekleidet. „Mindestens zwei der drei Shinobi – Künste sollte man ausweiten. Bei mir sind es Gen-…“, unterbrach Daisuke kurz und legte eine Hand auf Juns Schulter, „und Taijutsu!“ Ein Ungeschulter hätte nicht einmal zwinkern können, ohne zu verpassen, was geschah. Daisuke stürzte quasi zu Boden, indem er sich mit der anderen Hand an diesem abhielt, gleichzeitig mit beiden Beinen in die Höhe trat und so Jun mit voller Wucht in Brust und Kehlkopf erwischte, was einen weiten letzten Flug des Takinins zur Folge hatte. „Eine Gefahr weniger… Zeit, die Nahkämpfer zu verwirren…“ - - - - - - - - - - - - - Wieder stürmten sie in dem Flur aufeinander zu und wieder prallten die Fäuste aneinander, mit dem gleichen Ergebnis wie die Male zuvor. Hiro wurde durch die Wucht bzw. die Kraft, die in dem Schlag des Blondschopfes herrschte, zurückgestoßen. Trotz seiner per Dotonjutsu gehärteten Haut und der damit auch gesteigerten Schlagkraft, war es ihm nicht möglich, diesem Eremitenzustand und dessen Auswirkungen zu widerstehen. Ganz im Gegenteil. Je mehr Hiro versuchte, Naruto zu treffen, ihn seinerseits von sich zu stoßen, desto mehr landete er an der fleischigen Wand, die noch immer durch das Gamaguchi Shibari das Haus überwuchert hatte. Schnell reagierte er und sprang wieder auf, denn immerhin war dies eine lebendige Masse, die auf Befehl ihres Beschwörers böse Dinge tun konnte. Keuchend sah er rüber zu Naruto, der wieder die Arme vor sich verschränkte, dabei ernst drein guckte. Zwar war auch ihm eine gewisse Erschöpfung anzusehen, aber der Tsuchikage bekam lebhaft zu spüren, dass Naruto über einen weitaus größeren Chakravorrat verfügte und er selbst zu Beginn auch zuviel davon verschwendet hatte. Und nun schien sich das zu rächen… Aber Hiro wollte und durfte nicht aufgeben – sein Wille und sein Hass animierten ihn dazu, weiterzumachen, weiterzukämpfen, nicht zu stoppen, bis man ihn vollends töten würde… Und so schrie er wütend auf, holte mit seiner Faust aus und stürmte erneut auf den Uzumaki zu, der die Arme senkte, seinerseits losrannte und ebenfalls ausholte. Doch nur einige Meter in diesem Flur zuvor formte Naruto ein Fingerzeichen, sodass Hiro ihn zwar volle Kanne im Gesicht traf, dann aber vorne überfiel, da einer von Narutos Schattendoppelgänger verpuffte. Der echte Hokage hingegen tauchte hinter Hiro auf, zog sein Bein zurück und versuchte dann seinem Gegner mit gesamter Kraft in die Seite zu treten. Hiro konnte sich gerade noch so zur Seite drehen und den linken Arm vor sich halten, sodass dieser den Tritt abfing, er dadurch jedoch gegen die fleischige Wand gedrückt wurde. Im selben Moment rammte Naruto eine Hand daneben und die schleimige Masse setzte sich in Bewegung, fuhr hervor und wollte sich über das Gesicht des Awagode legen. Im letzten Moment brachte dieser allerdings noch genügend Kraft auf, konnte das Bein des Blondschopfes von sich drücken und duckte sich, sodass er der Gefangennahme entgehen konnte. Noch in seiner Duckung erhob er sich langsam wieder, drehte sich leicht dabei und schlug dann mit Wucht in Narutos Gesicht, das davon eingedrückt wurde und schließlich verpuffte. Erkennend drehte Hiro sich erneut und wich gerade so mit einem Millimeterabstand dem Faustschlag aus, den Naruto abgab. Ein Schmunzeln konnte man dennoch auf dem Gesicht des Hokage erkennen, denn nun wurde Hiro durch einen plötzlich auftretenden Druck, der auf die Faust folgte, wieder zurück an die Wand geschlagen. Diesen Moment nutzte Naruto, kniete sich hin und legte die Hände auf den schleimigen Boden, der zuckte. Wie eine Welle schoss das Magenfleisch auf den Awagode zu und legte sich dann von allen Seiten auf ihn, bis sein Gesicht und sein gesamter Körper vollends bedeckt waren. Und kaum zuckte diese Gegend um Hiro herum nicht mehr, sackte Narutos Kopf ab, er keuchte und seine Eremitengestalt, die durch das naturelle Chakra gekommen war, verschwand wieder… Und obwohl er die aufkommende Schwäche spürte, weigerte sich Naruto, jetzt aufzugeben, denn ihm war klar, dass Hiro das ebenso wenig tun würde. Es galt noch eine Sache, die er zu tun hatte… Eine Sache, um diesen Kampf vollends zu beenden, damit er sich endlich ebenfalls an die Fronten begeben konnte… So erhob sich Naruto wieder, trat einmal auf den Boden und bewirkte so, dass sich die schleimige Masse wieder verzog, während er den Arm ausstreckte, die Handfläche nach oben geöffnet hatte und sich dort nun sein Chakra ansammelte, sich drehte und schließlich grell aufleuchtete, als auch noch das Windelement in ihm pulsierte. Ernst sah er rüber zu Hiro, der schließlich auch von der schleimigen Masse verschont wurde, schwer verwundet und hustend an der Wand saß, die Arme und Beine von sich gestreckt und es zudem noch schwer hatte, die Augen offen zu halten. Lediglich diese leuchtende Spiralsphäre ließ ihn erkennen, dass es gleich enden würde, dass er versagt und somit nicht nur sein Dorf – Iwagakure, sondern auch Ayaka enttäuscht hatte. „Gomen… Verzeih’ mir…“, flüsterte er und hörte dann die Schritte auf sich zukommen, immer schneller werden… Naruto lief los, holte mit der Kugel aus, rannte… „Fuuton, Chô Dai Rasengan!“, rief er, riss die Spiralsphäre zurück und rammte sie dann schließlich vollends mit gesammelter Kraft direkt an Hiros Kopf vorbei durch die Wand des Flures, die natürlich sofort nachgab und durch die Freisetzung des Chakras und seiner folgenden Druckwelle explodierte, sogar das Dach aufsprengte. … Erst als Hiro den Regen auf seinem Gesicht spürte, wagte er es, die Augen zu öffnen, leicht aufzublicken und festzustellen, dass er noch lebte, dass der finale Angriff – der ihn getötet hätte – an ihm vorübergezogen war. Aber wieso? Die Antwort fand er, als Naruto seinen Arm zurücknahm und sich erhob, doch ließ er seinen Blick gesenkt. „Verlust… Du glaubst, ich weiß nicht, was Verlust ist? Ich habe vielleicht nicht die gleichen Erfahrungen gemacht wie du, aber ich weiß ganz genau, was es heißt, einen wertvollen Menschen zu verlieren. Ich verstehe nicht, warum du all das getan hast, Hiro, aber ich verstehe, was es heißt, ein Kage zu sein… Die Verantwortung zum Schutz all der Menschen eines Dorfes… Aber Schutz ist keine Attacke, Angriff ist keine Verteidigung. Ich habe nie etwas von den Dingen getan, die du mir vorgeworfen hast“, erklärte der Hokage und blickte den Tsuchikage dann entschlossen an. „Du… Du lügst immer noch… Warum… Warum hast du es nicht beendet? WAS SOLLTE DAS?! WILLST DU MICH NOCH MEHR LEID-…“ „Tsuchikage – sama!“ „Naruto!“ Zwei Stimmen kamen aus der Ferne auf die beiden Kämpfenden zu und jeder konnte jeweils eine Stimme genau zuordnen. Gemeinsam richteten sich ihre Blicke zu den Shinobis, die zu ihnen sprangen und dabei die Trümmer und zerstörten Häuser versuchten zu ignorieren. Narutos Mundwinkel hoben sich ein wenig, als er Shikamaru lebendig auf sich zu kommen sah, auch wenn er leicht angeschlagen wirkte. Und Hiro verstand die Welt nicht mehr, als er Chiaki neben dem Konohanin herlaufen sah, so als hätte nie ein Kampf stattgefunden. Doch noch etwas fiel dem Braunhaarigen auf. Er trug etwas auf seinen Armen, fast vollständig eingehüllt in einen Mantel mit roten Wolken darauf. Ein paar nasse zyanblaue Haare konnte man trotz der Dunkelheit erkennen und Hiro weitete seine Augen, drehte sich auf die Seite, um sich unter Schmerzen aufsetzen zu können. Chiaki kam auf dem mehr oder weniger neuen Dach auf, blieb kniend stehen und legte die Kunoichi vorsichtig auf den Boden. „A-Ayaka?“, stammelte Hiro verwirrt, spürte nur wie es in seinem Inneren mehr und mehr vor Verwirrung brodelte. Er verstand die Welt nicht mehr, doch lichtete sich der Schleier langsam, der all das hier angerichtet hatte. „Hiro – sama, Hahuma Koujiro hat uns manipuliert, benutzt, um Konoha zu zerstören. All seine Behauptungen und Theorien – sie waren erlogen. Er war es auch, der Ayaka – sama gefangen genommen hat.“ „Er… Er hat Recht, Hiro – kun… Du… Du darfst das nicht weiter erlauben“, meinte sie und fing dabei leicht zu schluchzen an, die Augen dabei nur schwach geöffnet und eine Hand nach seiner Wange ausgestreckt, die er nun entgegennahm und seinerseits seinen Kopf über sie legte. „Kämpft nicht weiter… Es war… alles… Koujiros Schuld… Er wollte das… Er wollte das nur wegen…“ „Wegen der Sharingan“, fuhr Shikamaru fort, sah dabei zu Naruto, der offenbar nur leicht Bahnhof verstand. „Hahuma Koujiro war der Fremde, der Iwagakure und Takigakure gegen uns aufgestachelt hat. Er und seine Kameraden – Yurei no Yuna, der grünhaarige Pfosten und dieser Raido – sie haben diesen Krieg als Ablenkung verwendet.“ „Eh?“, machte Naruto nur und schlagartig kamen ihm die beiden Bilder aus den Bingobüchern wieder in den Kopf sowie natürlich die Sache von vor sechs Jahren, als diese Typen bereits einmal in Konoha aufgetaucht waren. „Dann… Aber das bedeutet ja…“ „Richtig. Dieser ganze Kampf war nur eine Ablenkung, um Sasuke aus dem Dorf zu locken… Sie haben eines seiner Kinder mitgenommen und ihn so in eine Falle gelockt.“ Narutos Fäuste ballten sich und er verzog wütend sein Gesicht. Also hatten diese Idioten damals überlebt – aus welchem Grund auch immer. Sie waren es gewesen, die diesen Krieg, diese Schlacht, das viele Blut und die vielen Opfer vergossen hatten. Und sie waren es gewesen, die alle geblendet hatten, die aus dem Schatten heraus gearbeitet hatten, um ihr wahres Vorhaben zu verbergen. „Wo ist Takashi? Wir brauchen Pakkun!“, meinte der Hokage der sechsten Generation und ging an Shikamaru vorbei, der eine Augenbraue anhob. „Ich bring’ dich zu ihm… Ich hoffe zumindest, dass er mit den anderen noch hier in Konoha ist“, antwortete der Nara und gemeinsam wollten sie bereits aufbrechen. „Naruto…“ Der Uzumaki drehte sich nicht um, als er Hiros ziemlich verzweifelte Stimme hörte, aber genau wusste, dass er ihn ansah. „Für all das… Für alles, was passiert ist… Ich… Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, brachte er es nur hervor, als die Erde dazu ein wenig erzitterte und einige Tränen über seine Wangen flossen, als er sich wieder über seine Frau beugte, die inzwischen vor Erschöpfung die Augen geschlossen hatte. „Was habe ich nur getan… Was habe ich da nur gemacht…? VERDAMMT NOCHMAL!“, schrie er dann und vergrub sein Gesicht auf Ayakas Oberkörper. „He“, hörte er es dann und irritiert sah der Awagode dann wieder auf, dabei ein seltsames Fuchsgrinsen in Empfang nehmend, Wir klären das später, Hiro.“ Was sollte das? Wieso grinste er so seltsam? So zusichernd und entschlossen? Warum hatte er ihn nicht längst umgebracht? Warum schien Naruto von einem auf den anderen Moment wie ausgewechselt? Hiro verstand die Situation einfach nicht… Es machte keinen Sinn. „Über das Ganze müssen wir später reden. Ich habe meine Familie, meine Freunde, mein Dorf zu beschützen!“ Und so schlug er sich mit einer Faust in die Hand, sprang dann zusammen mit Shikamaru in Richtung Dorfzentrum, wo sie hoffentlich noch den Hatake vorfinden würden, um zumindest eine Spur zu haben… Hiro sah ihnen nach, ehe er seinen Blick wieder senkte, seine nassen Haare dabei jegliche Sicht auf seinen Ausdruck nahmen. Chiaki blickte ihn betreten an. „Tsuchikage – sama… Ihr müsst unsere Shinobis zurückrufen… Ich kann Ayaka – sama ins Krankenhaus bringen.“ „Ich konnte es wieder nicht… Ich habe wieder diejenigen verloren, die mir etwas bedeuten… Wieder konnte ich sie nicht schützen. Und… Ich habe unser Dorf in einen Krieg geführt, der nicht hätte sein müssen, der nur ein ‚Ablenkungsmanöver’ war. Wenn das hier vorbei ist, dann will ich nicht mehr Tsuchikage sein“, er pausierte einen kurzen Moment, in dem er in das müde Gesicht seiner Frau blickte und weitere Tränen über seine Wangen rollten, „Wie konnte ich nur so verantwortungslos sein, so in meiner ‚Berufung’ versagen…?“ - - - - - - - - - - - - - Shikamaru merkte, dass Naruto wohl doch schon aus der Puste war, denn sonst hätte er sich auch locker mit Hilfe seines Hiraishin no Jutsu zu Sasuke bewegen können. Aber auch das hätte er im Grunde genommen jederzeit getan, denn immerhin stand nicht fest wie es Sasuke ging. Und Naruto war schließlich jemand, der sich für seine Freunde einsetzte, dabei sogar ziemlich riskante Sachen bezüglich seines eigenen Lebens brachte. Doch diesmal fehlte es gänzlich. Der Nara fragte sich, woran das lag… Warum musste ihn diesmal niemand von einer „unnötigen“ dummen Aktion bewahren? Hatte er die Hoffnung aufgegeben, dass es Sasuke gut ging? Dachte er, sein bester Freund wäre bereits getötet worden? Oder war genau das Gegenteil der Fall und der Uzumaki spürte, dass der Uchiha noch am Leben war? Das würde natürlich auch eine Variante sein… Eine dieser zwei Möglichkeiten jedenfalls war der Grund für Narutos Weg, den er einschlug und seine Reaktion auf die Nachricht, dass die Schlacht und die vielen Opfer lediglich eine Ablenkung waren… Es nervte Shikamaru ein wenig, nicht die richtige Antwort auf diese Frage zu kennen, weshalb er sich schließlich dazu bereit erklärte, den Blondschopf zur Rede zu stellen. „Hoi Naruto“, begann er, „Ich kann auch alleine weiter nach Takashi und den anderen suchen. Du bist schneller als wir alle zusammen… Geh’ und finde Sasuke…“ „Als wenn ich das könnte“, erwiderte der Rokudaime und erhielt so einen leicht verwunderten Blick seitens des Strategen, „Das habe ich bereits versucht… Aber es funktioniert nicht…“ „Huh?“ „Das Hiraishin no Jutsu braucht einen Anhaltspunkt, zu dem ich mich bewegen kann… Ich muss die Person im Auge haben oder zumindest im Blickwinkel. Ich muss wissen, wo sie sich befindet.“ Das stimmte… Naruto hatte zwei Möglichkeiten, über die er dieses Jutsu einsetzen konnte. Entweder kannte er den Standort der Person und hatte diese zeitgleich im Blickfeld – und wenn nur ansatzweise – oder aber die Person trug einen Gegenstand bei sich, der mit seinem Chakra versehen war. Dazu verwendete man dann z.B. Kunais oder Shuriken oder eben Schwerter, die aus einem speziellen Stahl gefertigt wurden, die Chakra nicht nur besser leiten, sondern auch speichern konnten. Dazu zählte auch Sasukes Katana, welches er normalerweise stets bei sich trug. Aber der Hokage konnte es nicht wahrnehmen, es nicht ‚peilen’, weshalb ihm sein Jutsu verwehrt blieb. Und hier gab es nur die Erklärung, dass sämtliches Chakra aus dem Schwert verschwunden war, was wiederum nur darauf schließen ließ, dass man es zerstört hatte – wodurch auch immer… Und momentan hoffte der Uzumaki inständig, dass Sasuke es selbst durch irgendetwas kaputt gemacht hatte und nicht jemand anderes… Er warf schließlich einen Blick in Richtung Hokagefelsen und stellte schockiert fest, dass diese aufgebrochen und zerstört waren, die Bewohner also quasi „ausgeliefert“ waren, obwohl Gaara auch dort einen provisorischen Sandwall errichtet hatte. Auch seine Kinder waren dort… Nun ja… Es war nicht schwer zu wissen, dass diese Mistkerle dort zugeschlagen hatten… „Naruto!“, kam es ihnen schließlich entgegen und sowohl der Nara als auch der Gerufene blieben auf einem der Dächer im Stadtzentrum stehen, wobei sie die Kampfgeräusche der Front immer näher kommen hörten und auch schon die Action dort erkennen konnten. „Sakura – chan! Ist bei dir alles in Ordnung? Was ist mit Sasuke? Hast du eine Ahnung, wo er sein könnte?!“ „Nein“, entgegnete sie ihm sogleich, „Deswegen wollte ich zu dir. Naruto, du musst mich zu ihm bringen, sofort! Wir haben keine Zeit! Ich glaube, ihm ist etwas passiert… Diese Typen… Diese verdammten Schweine haben ihn und-…“ „Ich weiß schon! Shikamaru hat mir alles erzählt… Aber“, und dabei blickte der Hokage betreten zur Seite, „Ich kann das Jutsu nicht einsetzen. Ich… Ich kann sein Katana nicht wahrnehmen… Jemand muss es zerstört haben.“ Sakura riss ihre Augen entsetzt auf… Die Hoffnung, die sie durch Naruto in sich getragen hatte, schien bald wieder zerstört zu werden. Es blieb wohl doch nur die Möglichkeit, Sasuke selbst auf eigene Faust durch dümmliche Sucherei zu finden. „Deshalb sind wir auf der Suche nach Takashi. Mit Pakkun könnten wir sicherlich seine Spur aufnehmen“, fuhr Shikamaru nun fort, „Aber irgendwie glaube ich, dass sie das bereits ohne uns getan haben…“ „Ich werde Sasuke – kun jedenfalls nicht aufgeben! Und wenn ich dafür das ganze verdammte Feuerreich absuchen muss!“ „Und wer macht dann mit der Gebietsversorgung weiter? Hinata managed die Krankenhaussituation und die Medic – nins bei Gaara werden bald nicht mehr stark genug sein, das Jutsu über Katsuyu am Laufen zu erhalten. Selbst wenn Hiro seine Leute zurückruft – ich wette mir dir, dass die Amenins bereits in der Überzahl sind und diese auch schon dezimiert haben. Ganz abgesehen davon, dass die Zahl unserer Verletzten rasant gestiegen ist, wenn ich mir die Lazarettpunkte aus der Ferne so betrachte. Und was ist mit den Bewohnern? Der Sandwall wird sie nicht lange vor einem Suiton – Jutsu schützen!“ Shikamarus Erklärungen waren plausibel und rational – so wie sie in einer Situation wie dieser angebracht waren. Auch an ihm ging Sasukes Schicksal nicht vorbei, doch musste man einen kühlen Kopf bewahren, denn ansonsten war ohnehin alles verloren. Und gerade an dieser Grenze zum Hitzkopf befanden sich Naruto und Sakura natürlich, auch wenn es verständlich war. Nicht verstehen konnte Shikamaru dann aber Sakuras Reaktion. Sie packte ihn am Kragen und zog ihn zu sich, sah ihn wutentbrannt an. „Soll das heißen, ich soll meinen Ehemann – den Mann, den ich liebe – fallen lassen? Soll ich ihn sterben lassen? Soll ich außerdem noch meinen Sohn umkommen lassen? Willst du mir das damit sagen, huh? Ist es das, was du willst? Wie würdest du denn reagieren, wenn Ino, Shira und Asuma in so einer Gefahr wären, huh? ERKLÄRE ES MIR, DU SCHLAUER SUPER-TAKTIKER VON FAULPELZ!“ „Sakura – chan…“, mischte sich Naruto nun ein und erhielt ein wenig Aufmerksamkeit, worüber der Nara recht dankbar war, denn so verging der Schock, den die Rosahaarige ihm zugefügt hatte. „Macht euch auf die Suche nach Sasuke… Ich werde die Sache hier alleine regeln müssen und es ein für allemal beenden, auch wenn ich dieses Mittel nicht hatte einsetzen wollen…“ „D-Du meinst doch nicht etwa…?“, stotterte die Kunoichi und ließ Shikamaru los, der auch erahnt hatte, was sein Kumpel meinte. „Doch… Der Fuchs… Kyuubi… Ich denke, ich kann es riskieren. In den letzten Jahren hat alles immer reibungslos funktioniert. Er ist auf meiner Seite. Ich vertraue ihm!“ „Bist du Plemmplemm, oder was?“, schaltete sich zunächst Sakura ein, „Ist doch vollkommen egal, was in den letzten Jahren oder Jahrzehnten war… Kyuubi ist und bleibt ein Dämon! Wer weiß, wie er reagieren wird, wenn du ihm freien Lauf gibst? Vielleicht nutzt er die Chance!“ „Und außerdem wäre das Ausmaß der Zerstörung nur noch schlimmer… Du würdest sicherlich mit diesen Angriffen nicht nur Amenins treffen…“ „Was bleibt mir denn übrig?!“ „Wir müssen-... OH VERDAMMTER DRECK! ACHTUNG!“, schrie der Schattenkünstler dann plötzlich, sorgte dafür, dass auch seine beiden Kameraden in Richtung Front sahen, aus der eine gewaltige Flutwelle kam, die von mehreren Amenins zugleich beschworen wurde und bereits die vorderen Flanken inklusive Manda und anderer vertrauter Geister davon spülte. Die riesige Welle schien den prasselnden Regen nur weiter aufzunehmen und so noch größer zu werden, warf ihren Schatten über das Dorf, welches unter der aufkommenden Wucht zerschellen würde. Sie überstieg die Hokagefelsen, noch während eine Sandmauer versuchte, sich davor zu drängen… Eine Verzweiflungstat… Die Welle legte sich schon über das Dorf, es rotierten drei Tomoen, die sich vereinten und dann wurde die Dunkelheit durch die Wolken vom Schatten der gewaltigen und alles zerstörenden Welle verdeckt, ehe sie schließlich… „Susano’o!“ …zerschellte. Die Welle zerschellte an rötlich schimmernden aber transparenten Schild oder vielmehr einer Gestalt, die sich über das gesamte Dorf gelegt hatte und sich nur langsam eingrenzte, als Gaara vom Hokagebüro aus seine Chance sah und nun mit den gesammelten Sandmassen zum Gegenangriff startete. Alle, die sich in diesem Schild befanden, mussten feststellen, dass sie von diesem geschützt worden waren. Und alle, die außerhalb des Schildes waren, hatten die Einsicht, dass sie dort nicht durchkommen würden. Demnach musste man die Quelle dieses Geistes – ja, so konnte man die Gestalt, die das Schild darstellte, beschreiben, zerstören, denn mittlerweile hatten die Taki – und Iwanins begriffen, was Sache war und wendeten sich nun auch gegen die Amenins – verbündet mit den Shinobis aus Konoha. Nur wenige der Regenninjas befanden sich ebenfalls in diesem Schild und natürlich erkannten sie, woher es stammte… Sie sahen hinauf auf das Hokagegebäude, auf dessen Dach jemand stand, die rot glühenden, blutenden und zitternden, von etlichen Adern umgebenen Augen geöffnet. Von den Felsen aus hatte man einen guten Blick dorthin, doch auch Naruto, Sakura und Shikamaru konnten einigermaßen erkennen, um wen es sich handelte. Und die Überraschung überdeckte in diesem Moment die Euphorie… „Sasuke!“ „Sasuke – kun!“ Schwer keuchend, schwer verwundet und schwer erschöpft, stand Sasuke dort oben und hatte den Geist gerufen, der die Welle abgefangen hatte. Die dritte und ultimative Verteidigung des Mangekyou Sharingans – Susano’o. Kaum hatte er diese Technik eingesetzt, konnte er förmlich spüren, wie ein weiterer Großteil seines wenig verbliebenen Chakras verflog, sich in Form dieses Geistes manifestiert hatte. Und dazu brannten seine Augen höllisch, von den zahlreichen Verletzungen, der Bauchwunde und dem tauben linken Arm mal ganz abgesehen. Fakt war – er war jetzt schutzlos, obwohl außerhalb des Schildes der Sand von Gaara jetzt endlich seine offensive Seite zeigen konnte und auch die Konohanins jetzt wieder zuschlagen konnten, zumal Gatano und Takashi dort auftauchten… Dennoch… Sasuke war am Ende… Die Amenins im Schild schalteten und sprangen sofort los, nutzten die Überraschung ihrer Feinde, um mit Shuriken und Kunais den Uchiha anzugreifen. Doch noch bevor sie ihn erreichten, wurden sie mit kräftigen Schlägen, die eher wie ein knallharter Luftdruck wirkten, wieder nach unten geschlagen. „He, du hast dir Zeit gelassen“, grinste sein bester Freund vor ihm, der sich mit dem Hiraishin no Jutsu zu ihm begeben hatte – wieder in Eremitengestalt. „Wir haben uns schon tierische Sorgen gemacht… Dass du immer so eine Show abziehen musst, Teme! Ab jetzt übernehme ich die Sache!“ Somit schlug er sich wieder mit einer Faust in die Hand und ein kleiner Wind zog durch die Reihen des Dorfes. Sasuke antwortete ihm nicht, denn so langsam aber sicher wurde es schwarz vor seinen Augen, die immer noch schmerzten, als hätte man zwanzig Kilo Pfefferspray hineingesprüht. Das Blut, was mittlerweile aus beiden Augen floss, schien nicht nur von Susano’o zu stammen… Vor Schwäche merkte er nur noch, wie er nach hinten zu kippen drohte, doch zuvor von zwei warmen Händen aufgefangen wurde, die ihn behutsam auf einem ebenso warmen Schoß ablegten. „Sakura…“ Jemand schrie, weinte und lächelte glücklich über ihm… Doch die Sinne schalteten sich langsam ab, sie verließen Sasuke vorerst, sodass er weder hörte, noch mit seinen mittlerweile wieder normalen Augen sah, was vor sich ging… Aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass sich jetzt doch noch alles zum Guten wenden würde, denn in der Ferne, irgendwo östlich – dort, wo es nach Suna ging – hörte man viele Menschen kommen… Verbündete? Hoffentlich… Wahrscheinlich… Sicherlich! Doch was noch wichtiger war als alles, was jetzt kommen würde… Sasuke hatte nicht versagt. Er hatte sein Versprechen halten können. Er hatte seine Familie beschützt, all seine Kraft dafür eingesetzt und selbst, wenn er sein Augenlicht verlieren würde, wenn er nicht mehr aufwachen würde, so würde er wenigstens nicht leidend und unnötig dahingegangen sein… Ein weiterer Grund, ein mildes Lächeln aufzulegen, denn der Krieg wäre jetzt endlich vorbei… „Sasuke – kun…“ Kámi = Gott! Ob trotzdem alles gut ausgehen wird, ist noch immer nicht ganz klar, aber die Hoffnung darauf ist zurück! Kapitel 45: Blind Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)