A Clan's Legacy von Shuichi- (Forsetzung zu "Chains of Chaos" und "Cursed Blessing" || Sasuke & Sakura » Story abgeschlossen, Fortsetzung "The Founder's Gift" online!) ================================================================================ Kapitel 46: Blind ----------------- Kapitel 45: Blind „Hogo no Kámi!“ Gatano streckte beide Arme von sich und die Amenins, die ihn umgeben hatten, wurden durch eine unsichtbare Kraft von ihm gestoßen, direkt in die Arme der anderen vier Akatsukis, die entsprechend in diesem tobenden Regen gegen die Feinde kämpften. Vorerst blieb der fünfte Körper im Hintergrund, denn schließlich musste nicht jeder mitkriegen, dass Hahuma Koujiros Körper wieder zum Leben erweckt und ein Teil der Macht der Rin’negan geworden war. Es würde wohl ohnehin nicht gut kommen, denn dann bestünde großer Erklärungsbedarf und dazu war keine Zeit… Obwohl zum Großteil noch ein ziemliches Chaos herrschte, da die Information mit dem Hinterhalt noch nicht bei allen durchgekommen war, hatten sich bereits zahlreiche Taki – und Iwanins auf die Seite von Konoha geschlagen. Auch Takashi bemerkte das, denn er hätte beinahe einen der Wasserfalldörfler umgelegt, der ihm jedoch einen nervenden Amenin vom Hals gehalten hatte. „Katon, Goukakyou no Jutsu!“, spie er deshalb jetzt den Feuerball auf zwei weitere Feinde, die diesem durch Sprünge nach hinten ausweichen, dort aber schmerzhaft von Nejis Kaiten erfasst wurden und so weit davon flogen. Der Hatake machte einen Handstandüberschlag und befand sich schließlich Rücken an Rücken mit Gatano, welcher seine Arme nun vor sich nach zwei Iwanins ausstreckte, die drohten, von einem der vertrauten Geister platt gewalzt zu werden. „Haíryo no Kámi!“ Kaum sprach er diese Worte aus, wurden die beiden Shinobis von einer ebenfalls unsichtbaren Kraft gerade noch rechtzeitig nach hinten gezogen, sodass der beschworene Stacheleber über den Boden schlitterte und von einer Sandbarriere schließlich gegen Kameraden der Amenins gedrückt wurde. Ernst drein blickend fuhr sich der einstige Sunanin durch die Haare, damit wieder freie Sicht auf seine Rin’negan herrschte, ehe er wirklich wahrnahm, dass Takashi direkt hinter ihm an seinem Rücken stand. „Kann es sein, dass du ein wenig mit diesen fünf Typen trainiert hast?“, schmunzelte Takashi mit einem leicht ironischen Unterton in der Stimme und erschuf bei Gatano ebenfalls ein Zucken der Mundwinkel. „Training… Ja, so kannst du es gerne bezeichnen“, erwiderte er, „Aber vielmehr war es eine Offenbarung. Eine Erkenntnis.“ „Erkenntnis, sagst du?“, fragte der Hatake rhetorisch nach, wehrte einen Angreifer mit einem Kunai ab und trat diesen schließlich mit seinem rechten Bein von sich, nur um den nächsten ebenfalls mit seinem Wurfmesser abzuwehren, ihn abzudrängen und dann mit der bloßen Faust zuzuschlagen. „Was soll das für eine Erkenntnis gewesen sein?“ Es lief dem jungen Lilahaarigen ein kalter Schauer über den Rücken, als er ein finsteres Glucksen vernahm, das definitiv von Gatano ausging, der seine Begleiter in ihren Kämpfen betrachtete. „Eine Erkenntnis, die auch die Amenins ereilt. Sie merken, was Sache ist. Siehst du ihre ängstlichen Gesichter, ihr Zittern und ihre Panik? Die stammt nicht daher, dass sie merken, dass diese Schlacht nicht zu ihren Gunsten ausgeht… Diese Furcht, dieser innere Schmerze, den sie verspüren, geht einzig und allein von mir aus… Sie erkennen, was passiert ist. Und so wie sie es erkennen, habe ich ebenfalls eingesehen, dass mich diese Augen, mein Bluterbe – das ich solange versucht habe zu verstecken – zu einem höheren Wesen machen… Ich bin ihr wahrer und einziger Herrscher. Amegakure no Kámi!“ Und mit diesen Worten streckte der junge Jounin seine Arme zu beiden Seiten aus, die Handflächen dabei in Richtung Himmel zeigend, den Regen willkommen heißend, während auch sein Doujutsu zu glühen begann. Takashi lugte ernst über seine Schulter und fing dann aber gelassen an zu schmunzeln. „Gott, huh? Reika – chan hatte Recht… Du bist ein Angeber“, lachte er spaßeshalber und war noch nicht einmal verwundert, als Gatano kurz ehrlich einstimmte, dann aber Fingerzeichen bildete. „Ukojizai no Jutsu!“, lauteten dann seine Worte und mit einem Mal konnte jeder Konohanin wahrnehmen, dass der Regen – der in den letzten Stunden hier getobt und eine Spielwiese für die Amenins geschaffen hatte – aufhörte, so als würde er urplötzlich abgestellt werden. Und auch Gaara im Hokagebüro nahm dies dankend zur Kenntnis, sodass sein Sand jetzt – trotz Erschöpfung – gefährlicher und noch offensiver wurde. „Cooler Trick!“, pfiff Takashi, drehte sich mit seinem Kameraden Rücken an Rücken und so wehrten sie zusammen nochmal zwei Feinde ab. „Leider nicht zu kopieren!“, erwiderte der Rin’negan – Träger. „Ich wette, dass dein Vater mehr als stolz auf dich wäre, Takashi – kun.“ Und der Hatake musste zwangsläufig lächeln nach diesem Kompliment. „Genug geredet… Treiben wir diese Mistkerle zurück und zeigen ihnen…“ „…dass sie sich niemals mit Konohanins anlegen sollten!“ - - - - - - - - - - - - - Auf dem Hokagegebäude selbst stand Naruto noch und hatte die Arme voreinander verschränkt, überblickte die Lage seines Heimatdorfes und stellte fest, dass die Front sich immer weiter vom Dorfinneren wegbewegte, dafür allerdings ein Teil der Armee aus Amegakure auf den Weg zu den Hokagefelsen gemacht hatte. Wenn schon zu Grunde gehen, dann mit einer Vielzahl an Zivilisten und Unschuldigen – das war wohl ihr Motto… Dass so ein Abschaum sich überhaupt Shinobi nennen durfte, war schon ein Kraus… Ein Kraus, den der Uzumaki aufhalten würde, weshalb er in seiner Eremitengestalt ein Fingerzeichen formte. „Kage Bunshin no Jutsu!“, sagte er und durch einen kurzen Knall entstand eine Rauchwolke, die genau zwei Schattendoppelgänger erzeugte. „Sakura – chan“, meinte er dann und erhielt die Aufmerksamkeit der Kunoichi, die gerade dabei war, die tiefe Bauchwunde vom bewusstlosen Sasuke zu heilen, auch wenn sich das aufgrund der Tiefe als schwierig darstellte. „Ich bringe Sasuke zu Hinata – chan ins Krankenhaus. Lös’ die Medic – nins ab, die momentan über Katsuyu die Verletzten heilen. Ich kümmere mich um die Bewohner, die Kinder und gehe die Front stärken.“ „Du bist zu erschöpft, um all das mit zwei Schattendoppelgängern hinzukriegen… Du kannst nicht alles auf einmal machen…“ Doch Naruto fing an zu grinsen und lugte leicht zu ihr über seine Schulter, ehe er sich an der Nase rieb. „He, Sakura – chan, du weißt doch, dass es nichts bringt, auf mich einzureden…“ „Sie hat aber Recht, Naruto“, mischte sich nun eine weitere Person ein, die sich als Hiro entpuppte und so hinter Sakura und dem Hokage aufgetaucht war. Obwohl er ziemlich mitgenommen war, verzweifelt und deprimiert wirkte, schleppte er sich einige Schritte zu ihnen. Ayaka war von Chiaki ins Krankenhaus gebracht worden, wo er sicherlich auch sehr gut aufgehoben wäre. Doch der Tsuchikage blieb standhaft und sah den Hokage jetzt mit einem recht entschlossenen Blick an. „Bitte… Überlass mir die Bewohner… Ich werde diese verfluchten Penner aufhalten und jeden einzelnen von ihnen in die Hölle befördern… Ich möchte wieder gut machen, was ich begangen habe, auch wenn keine gute Tat auf der Welt das tun könnte… Es sind nicht viele Amenins und ich werde mit ihnen fertig… Ich verspreche es dir!“ „Viel eher, Hiro“, erwiderte Naruto nun und blickte wieder nach vorne, „Solltest du mir den Gefallen tun und Sasuke ins Krankenhaus bringen, um dann mit mir an die Front zu kommen. Die Bewohner zu schützen und gleichzeitig die anderen zu unterstützen – das ist meine Aufgabe als Oberhaupt dieses Dorfes, als Hokage von Konohagakure.“ Hiro blickte ihn erstaunt an, bevor er milde zu lächeln begann und nickte. „Ja… Ja, ich verstehe… Du hast Recht. Ich werde dich nicht enttäuschen und ebenso wenig Iwagakure.“ Sakura erhob sich nur etwas zögernd mit Sasuke, der von alledem nichts mehr mitbekam und dann in die Obhut des Awagode übergeben wurde, der den Uchiha mit einigen schmerzhaften Gesichtsausdrücken Huckepack nahm. „Ich werde in wenigen Minuten zu dir stoßen, Naruto… Damit dieser sinnlose Krieg ein Ende hat!“ Und so sprang er mit dem Sharinganträger über die Dächer in Richtung Krankenhaus, wo er diesen bei Hinata abliefern sollte. Hiros Gewissen würde nicht zulassen, noch irgendeine Dummheit zu begehen… Die Schuldgefühle, die er verspürte, genügten ihm ohnehin schon und brachten ihm den Wunsch danach, für seine Fehler eine entsprechende Strafe zu kassieren. Er war blind gewesen… Zu blind, diese simple und dümmliche Täuschung zu durchschauen... Als wäre er mit Scheuklappen in diese Falle getappt, die letzten Endes nichts weiter als ein Ablenkungsmanöver dargestellt hatte. Währenddessen nahm einer der Schattendoppelgänger normale Gestalt an und hielt sich auf dem Dach bereit, setzte sich hin und begann zu meditieren, um im Notfall erneut eine Ladung naturelles Chakra an seinen Beschwörer weiterzuleiten. „Auf geht’s!“, rief der Hokage, erhielt ein zustimmendes Nicken seiner besten Freundin, die über ein paar gekonnte Sprünge ins Büro gelangte und dort die mittlerweile fast schon vollständig erschöpften Medic – nins ablöste. Der zweite Schattendoppelgänger formte zwei Fingerzeichen und verschwand in Richtung Hokagefelsen, während der echte Naruto schließlich ins Getümmel sprang, dabei seinem Daumen einen Biss versetzte und einige Siegel formte. „Kuchiyose no Jutsu!“, rief er und beschwor somit den riesigen Krötenboss in die Armada der Amenins... Derweil hatten sich die zehn Ninjas des Regendorfes einen Weg in den geöffneten Hokagefelsen geschlagen und schienen mehr als nur vorfreudig dem Gemetzel entgegenzugehen. Insbesondere diese sturen Kinder, die mit ihren lächerlichen Ninjakünsten glaubten, Stand halten zu können, hatten es ihnen angetan bezüglich des Ausmerzens. Doch als sie näher kamen, erschien über ihnen ein Schatten, der zu dem Schattendoppelgänger vom Hokage gehörte, welcher nun auf einem der Amenins landete und diesen somit fest in den felsigen Boden drückte, aus seiner knienden Beugung finster aufsah. „Onkel Naruto!“ „Papa!“ „Hokage – sama…“ „Bis hierher“, meinte er, die Feinde aus seinen Eremitenaugen anblickend, „Und nicht weiter!“ - - - - - - - - - - - - - Nachdem der Regen aufgehört hatte, ging alles ziemlich schnell… Die Amenins wurden dezimiert, mussten zum Großteil sogar schon die Flucht ergreifen, als auch der Wasserpegel im Dorf immer weiter nach unten ging. Einige von ihnen liefen allerdings den kommenden frischen und noch vollkommen kräftigen Truppen aus Sunagakure in die Arme, die gerade jetzt eintrafen und so auch noch das eine oder andere Chaos beseitigten, die hartnäckigen Amenins eingeschlossen. Aber dafür häuften sich die Leichen, über die man stolperte, auch wenn davon ebenfalls eine große Anzahl weggeschwemmt worden war. Was hier in Konoha angerichtet worden war, war kein schöner Anblick. Ganz im Gegenteil… Viele Gegenden und Viertel waren so ziemlich dahin, von den Stadtmauern mal ganz abgesehen. Und wenn man sich so die Hokagefelsen betrachtete, so wusste man, dass einige Wochen – nein – Monate vergehen würden, bis man all das hier wieder aufgebaut und restauriert hatte. Aber dennoch konnten die Bewohner aufatmen und die Konohanins endlich durchatmen, sich zurücklehnen und sich erst einmal ein wenig ausruhen, denn die Schlacht war vorbei… Es war zu Ende… Dieser Krieg, dieser fast endlose Kampf gegen drei Armeen hatte ziemlich an den Kräften gezehrt, viele Verluste auf beiden Seiten gefordert, aber letztlich war das Dorf versteckt hinter den Blättern als Sieger hervorgegangen. Durch die Sunanins, die von Kankuro geführt wurden, waren auch wesentlich mehr Medic – nins anwesend, die sich auf die Lazarettpunkte und auf das Krankenhaus verteilten, so also eine entsprechende Entlastung brachten. Auch Sakuras vertrauter Geist Katsuyu atmete einige Male tief durch und keuchte, nachdem sie sich wieder zusammengefügt hatte, so die leichter Verwundeten verließ und sich schließlich ein wenig auf die faule Haut legen durfte. Zusammen mit Gamabunta entspannte sie sich ein wenig vor den kaputten Haupttoren, dabei Manda ignorierend, der grimmig zischte und versuchte, eine Gegend zu finden, in der das Wasser nicht vorherrschte. Die Sandwälle zersetzten sich langsam durch die Feuchtigkeit und Nässe, die Konoha immer noch leicht unter Wasser gesetzt hatte. Gaara war dankbar, dass es jetzt endlich vorbei war und ging dann im Hokagebüro auf die Knie. Lange schon hatte er nicht mehr so eine Konzentration aufbringen müssen und es war auch schon ein Weilchen her, seit er mit so verdammt viel natürlichen Feinden zu tun gehabt hatte. In seinem Kopf pochte es leicht, während er erleichtert ausatmete und dann aus dem Fenster blickte. Die dunklen Wolken verzogen sich – zwar sehr langsam und nur wenig – aber sie ließen einige Sonnenstrahlen durch, die den Hoffnungsschimmer symbolisierten. Nein, im Grunde genommen war Hoffnung nicht mehr von Nöten, denn die Zuversicht auf den Sieg hatte sich bestätigt. Und mit dieser Erkenntnis konnten die Bewohner auch wieder aus ihrem „Versteck“ kommen, sich in ihrem teils zerstörten, aber doch noch stehenden Dorf zurecht finden und verteilen. Die Iwa – und Takinins mussten erst einmal begreifen, was überhaupt genau passiert war und als ihnen das klar wurde, zog sich über die Meisten von ihnen ein gewaltiger Schleier des schlechten Gewissens, der aufblühte und sie emotional ganz schön fertig machte. Das wurde natürlich nicht besser, als ihnen ausgerechnet Konohanins zur Hilfe eilten und erste Hilfe leisteten oder sie gar zum Krankenhaus brachten, ihnen aufhalfen und zum Teil vergebend lächelten. Hiro lag auf dem matschigen Boden, der teilweise aber noch ziemlich unter Wasser stand, blickte dabei gedankenverloren in den Himmel, zumal er sich ohnehin nicht bewegen konnte, weil ihm die Kraft dazu fehlte. Er war beeindruckt… Nicht nur von seiner Blödheit, die er an den Tag gebracht hatte, sondern auch von diesem unbeugsamen Willen, den Naruto und ganz Konoha gezeigt hatten. Von dieser wahnsinnigen Kraft, die von diesem Willen ausgegangen waren und nicht zuletzt von dieser Art und Weise, doch noch die Sicht des Anderen zu erkennen… Eigentlich hätten er und die anderen Angreifer den sicheren Tod verdient gehabt, doch es war anders gekommen… Stattdessen hatten sie noch Seite an Seite gekämpft. Aber dieses Verhalten kannte Hiro und zwar von sich selbst. Er hatte diesen Instinkt, diese Reaktionen auch einmal an den Tag gelegt – lange bevor er Tsuchikage wurde und sowieso bevor man ihm diesen Schwachsinn mit dem Komplott von Konoha angedreht hatte. Am Liebsten hätte er die Zeit zurückgedreht… Nein, am Liebsten wäre er jetzt bei Ayaka, seiner Ayaka, die momentan im Krankenhaus lag und behandelt wurde. Aber dazu war er zu schwach… Er konnte sich weder bewegen, noch sonst großartige Dinge vollbringen. Naruto hingegen war schon vor Längerem losgeeilt, um nach seiner Familie zu sehen, nach seinen Kindern und seiner Frau… Er schien noch einiges auf dem Kasten zu haben. Ihm fielen die Augen zu, als er das gedacht hatte und sein Atem wurde wesentlich langsamer, fast schon müde… Es war das erste Mal seit den vergangenen Stunden, dass er eine gewisse Ruhe empfand… - - - - - - - - - - - - - „Papa! Papa!“, rief die Zwölfjährige, gefolgt von ihrem elfjährigen Bruder, die gefolgt von Haruno Ginshi – der den kleinen Jirai im Arm hielt – zu ihrem blonden Vater begaben, der sich hinunterkniete und die beiden in den Arm nahm. Naokos Tränen liefen unentwegt weiter und sie quengelte auch ein wenig, dass sie für solche Heularien schon viel zu alt wäre, was Naruto ihr jedoch wohl schlecht übel nehmen konnte. Seinerseits lächelte er nur erleichtert und drückte die beiden an sich so gut es ging, gab seiner Tochter einen Kuss auf den Kopf und streichelte zugleich durch die Haare seines ersten Sohnes. „Es ist vorbei oder Papa?“ „Ja, meine Kleine“, konnte der Hokage glücklicherweise antworten, „Es ist vorbei… Wir gehen gleich auch zu eurer Mutter, okay?!“ „Was ist mit Kenji und Papa?“, hörten es der Uzumaki und seine Kinder dann von links, um genau zu sein von Saya, die aufgesprungen war und nun ihren mehr als nur niedergeschlagenen Bruder alleine ließ, lediglich neben seiner Großmutter, die Midori auf den Armen hielt, sitzen blieb. Die junge Kunoichi mit den rosa Haaren blieb vor Naruto stehen, der zu ihr blickte und zusichernd nickte. „Hoi, Sasuke hat euren Bruder gerettet! Und nicht nur das“, erzählte er weiter, „Er hat die riesige Welle abgewehrt… Teme zieht immer eine Show ab“, murmelte er dann am Ende noch, doch hatten seine Worte Erleichterung in die Familie des Uchihas gebracht, die ihnen leider aber sofort wieder genommen wurde. „Allerdings… ist er ziemlich schwer verletzt und jetzt gerade ins Krankenhaus gebracht worden. Sakura – chan ist schon losgeeilt und ich bin hier, um euch abzuholen…“ Saya sah ein wenig entsetzt auf, begann auch leicht zu zittern, während Sousuke seine Beine nur enger an seinen Körper zog und seinen Kopf darauf ablegte. Ihn überkamen nur weitere Schuldgefühle… Diese Verkettung der Umstände, die zu alledem geführt hatte, ging letzten Endes vollständig auf ihn zurück – auf ihn und seine Unfähigkeit. Schließlich war er es, der versagt hatte, als es hieß, Kenji vor diesen Schweinen zu schützen. Hätte er erfolgreich gehandelt, hätte sein Vater nie in einen scheinbar harten Kampf geraten müssen und wäre auch nicht schwer verletzt worden. Es war alles seine Schuld… Absolut alles… Und diese Gedanken manifestierten sich in einem fast schon unhörbaren Schluchzen. „Ginsho – san, Maya – san… Wenn es nicht zu viele Umstände bereitet, würde ich euch bitten, auf Jirai und Midori Acht zu geben und vielleicht auch lieber ins Hyuuga – Anwesen zu Hiashi – sama und Neji zu stoßen“, sagte Naruto. „Was? Aber was ist mit Sakura und Sasuke-…“ „Maya“, mischte sich ihr Mann ein, „Es ist erstmal besser so… Soviel Trubel auf einmal würde nur unnötigen Stress aufwirbeln.“ Sakuras Mutter sah es nur widerspenstig ein, aber sie musste diese Sache dann doch abnicken. „ Also… Lasst uns aufbrechen“, meinte der Hokage der sechsten Generation nun, hatte seine Hände auf den Boden gelegt und zwei mittelgroße Kröten beschworen, die sich mit Chakra an der hohen Felswand festhielten und nur darauf warteten, die Kinder befördern zu dürfen. „Hai…“, entgegnete Saya nur leise und begab sich auf eine der Kröten hinter Minato, während Naoko sich auf die andere setzte. „Sousuke – kun?“, fiel es ihr dann auf und sie drehte sich wie die anderen zum Zwölfjährigen um, der immer noch keine Reaktion gab. „Komm mit… Wir müssen los…“ „Nein“, erwiderte er leise, unterdrückte ein weiteres Schluchzen. „Nein, ich will nicht…“ „Ja, aber…“ „NICHTS ABER!“, schrie der Erstgeborene dann aufgebracht und offenbarte seine Tränen der Reue und der Schuld gegenüber seiner Schwester, seinen Großeltern, dem Hokage und natürlich auch gegenüber Naoko und dessen kleinem Bruder… „ICH WILL NICHT MIT, KAPIERT?! ICH BIN SCHULD AN DIESEM GANZEN DRECK! ICH WILL DAS NICHT SEHEN!“ Er sprang auf und in Richtung Ausgang, die Treppe hinunter und war schon weg, als die Blauhaarige aufsprang, um ihm hinterherzulaufen, doch hielt ihr Vater sie mit einem Arm vor ihr auf. „Lass ihn, Naoko… Vorerst braucht er Zeit für sich… Und wenn nur ein bisschen… Er wird von sich aus kommen, wenn er es verstanden hat.“ Verwirrt blickte die blauäugige Tochter zu ihm auf, konnte nicht wirklich wissen, was ihr Vater gerade mit dem letzten Satz gemeint hatte. Naruto hingegen wusste genau, wovon er sprach… Er hatte es Sousuke angesehen… Dieser tiefe Schmerz im Inneren, diese plötzliche Verletzbarkeit und diese immense Schuld, die er sich aufbürgte. All das hatte der Blondschopf schon einmal bei einem Uchiha gesehen… Diese Veränderung, die Gefühle offenbarte und beweist hatten, dass selbst ein noch so kaltes Äußeres nur den warmen und verwundbaren Kern schützte… Und all das hatte der Uzumaki schon einmal bei Sasuke gesehen… Um es genau zu sagen, hatte er es ihm nach Kakashis Tod angesehen. Und wenn man so an die Zeit zurückdachte, so merkte man, dass es auch einfach nur Geduld brauchte, um zu merken, dass man bestimmte Umstände nicht hätte ändern können. ‚Was wäre wenn…’ – Fälle hatten Sasuke damals heftige Schuldgefühle aufgelastet, unter denen er ziemlich gelitten hatte, auch wenn er es nach Möglichkeit nicht gezeigt hatte. Aber so nach und nach wurde ihm auch bewusst, dass es nicht seine Schuld gewesen war. Und genauso musste Sousuke diese Erkenntnis finden, die einst sein Vater gefunden hatte. Eine weitere Ähnlichkeit in dieser Sache war, dass Sasuke damals auch nicht zu Kakashis Beerdigung hatte kommen wollen, sowie Sousuke jetzt offenbar nicht ins Krankenhaus mit wollte – einerseits aus Scham wegen der Schuld, andererseits wohl auch, weil er seinen Vater nicht schwer verwundet sehen wollte bzw. konnte. Sicherlich war die Vorstellung für ihn schon fast undenkbar, denn immerhin hatten sie diese Erfahrung noch nie zuvor gemacht. Und eine allerletzte Gemeinsamkeit gab es auch noch, diesmal aber eher zwischen Sasuke und Kakashi. Sie hatten sich aufgeopfert, für diejenigen, die in ihrem Herzen einen Platz gefunden hatten. „Los… Gehen wir, Naoko – chan!“, drehte sich Naruto um und seine Tochter setzte sich mit einem letzten mitfühlenden Blick wieder auf den Rücken der Kröte, die dann mit seinem Artgenossen Naruto folgte… - - - - - - - - - - - - - Wahrlich war es kein schöner Anblick, den Saya, Sakura und Naruto hier zu ertragen hatten. Nach der Behandlung und der bestmöglichen Versorgung der Wunden hatte man Sasuke zunächst auf die Intensivstation verlegt, denn zwischendurch hatte seine Atmung ausgesetzt und es gab auch aufgrund des Chakramangels so einige Probleme, die Medical – Ninjutsus wirken zu lassen. Es war sogar beinahe unmöglich gewesen, selbst für Sakura, die in Sachen Chakrakontrolle es ja bekanntlich zu höchster Perfektion getrieben hatte. Aber eine Behandlung an einem Patienten durchzuführen, der einem mehr als die halbe Welt, wenn nicht sogar die ganze, bedeutete, war kein Zuckerschlecken. Und nun lag der sonst so unbrechbare Uchiha Sasuke auf dieser Station, angeschlossen an EKG, Beatmungsgerät und einigen anderen medizinisch relevanten Einrichtungen. Man hatte ihm die Augen zusätzlich verbunden, um die Blutungen von dort zu stoppen – oder so ähnlich jedenfalls… Fakt war nämlich, dass das Bluten zwar aufgehört hatte, aber man nicht wusste, wie die Augen mit Licht umgehen würden, wenn er aus seinem Koma erwachen und die Lider öffnen würde. Hinata hatte Naoko und Minato erst einmal an sich genommen, sie natürlich zuvor vollkommen erleichtert und liebevoll umarmt, ebenso Naruto, der ja schließlich auch nicht ganz unverletzt davon gekommen war… Aber ihm ging es wesentlich besser als so manch anderem und seine Wunden heilten ja bekanntlich auch um einiges schneller, nicht zuletzt dank Kyuubi. Doch bei Sasuke, der ja eigentlich ebenfalls erhöhte Heilfähigkeiten besaß, blieb dieser Effekt der beschleunigten Regeneration aus… Ob es an dem fehlenden Chakra lag? Möglich… Sakura war schon die ganze Zeit über während der Behandlung zum Heulen zu Mute gewesen, doch erst jetzt, als sich der Stress und die Unruhe gelegt hatte, fanden die Tränen ihren Weg, zogen sich nach unten über die Wange und es war nicht sonderlich einfach, sie mit einer vors Gesicht gehaltenen Hand zu verdecken. „Mama, ich… ich möchte erstmal raus…“, kam es leise von Saya, die den Kopf abgewendet hatte und sich mehr als unwohl fühlte, denn dieser Anblick war total ungewohnt und jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Niemals hatte sie ihren Vater in so einem Zustand erlebt. Die Geräte waren da natürlich nicht wirklich hilfreich. „Hinata – chan“, gab Naruto nur von sich und bedeutete seiner Frau damit, sie mitzunehmen. Die Blauhaarige verstand natürlich sofort und nickte lediglich, schob die Zwölfjährige langsam vor sich aus dem Flur. „Komm, Saya… Wir gehen zu deinem Bruder. Er schläft noch, aber ist zwischendurch schon einmal wach gewesen…“ Ja, Kenji war wach geworden, direkt nachdem Reika ihn im Krankenhaus abgeliefert hatte. Sein Zustand war sehr stabil, doch mangelte es auch ihm an Chakra, was zweifellos auf die Verwendung des Genjutsu zurückzuführen war, welches er gegen Koujiro und die anderen eingesetzt hatte. „Naruto“, fing Sakura dann an und unterdrückte weitere aufkommende Schluchzer, „Warum… Warum muss er immer den Helden spielen? Was soll das Ganze? Er hat mir versprochen, dass es diesmal nicht so sein wird. Und wieder hat er es getan! Wieder hat er mich zurückgelassen, um alles auf eigene Faust zu regeln! Er ist so ein verdammter Egoist!“ Der Blondschopf sah mitfühlend zur Rosahaarigen rüber, warf dann einen Blick durch die Scheibe auf seinen besten Kumpel. Sicherlich hatte sie das nicht böse gemeint, was sie gerade in ihrer Verzweiflung oder Angst von sich gegeben hatte, aber er verstand, was Sakura meinte. Sasukes war ein Einzelgänger… Das war er schon immer gewesen und auch wenn es sich in den letzten Jahren doch geändert hatte – man konnte sich niemals vollständig ändern. Irgendwo blieben bestimmte Eigenschaften immer haften. Und man merkte es auf ANBU – Missionen mit Sasuke auch, dass er diverse Dinge alleine regelte, meist dann auch ohne Absprache. Diesmal war es nicht anders gewesen, aber mit dem Unterschied, dass auch keine Zeit war, große Diskussionen über das Vorgehen zu führen. Der Uchiha hatte instinktiv gehandelt und sofort reagiert so wie es ein Vater nun einmal tat, wenn eines seiner Kinder in Gefahr war. Narutos Reaktion hätte doch auch nicht anders ausgesehen. Und das wusste Sakura natürlich auch… Das war ihr alles bewusst… Aber wie schon während der Schlacht und während all dieser Konflikte fühlte sie sich total nutzlos und machte sich irgendwo auch verantwortlich, dass sie nicht bei ihm gewesen war, als er ihre Unterstützung nötig gehabt hatte. Doch Sasuke war dieser Weg wohl ohnehin lieber gewesen, denn schließlich wusste jeder, dass er seine Frau niemals in Gefahr bringen würde… Dass er dabei sein eigenes Wohl und sein eigenes Leben einem hohen Risiko aussetzte, war ihm klar und egal zugleich… „Ich habe ihn schon so lange nicht mehr so gesehen… Und seine Augen… Hast du es gesehen? Das viele Blut, die Adern und das Zittern? Und… die verengten Pupillen? Erste Anzeichen von Erblindung durch sie. Ich weiß nicht, ob seine Augen das ausgehalten haben…“, stammelte Sakura weiter, ging zur Scheibe und starrte auf den Schwarzhaarigen, während sie in ihren Händen das Medaillon hielt, welches man Sasuke zwangsläufig abgenommen hatte. „Mangekyou Sharingan“, seufzte Naruto lediglich. „Was, wenn er blind sein sollte?“ „Was schon…?“, erwiderte sie und schluckte ein Schluchzen hinunter, „Es wäre mir egal, solange er lebt und er nur weiterhin bei uns bleiben kann.“ „Nein, ich meinte, was denkst du, wird mit ihm sein?“, warf der Uzumaki in der Stille des Flures ein und gesellte sich neben seine langjährige Freundin, die nur weiterhin bedrückt zu ihrem Ehemann sah. „Ich… Ich weiß es nicht…“ - - - - - - - - - - - - - Es verging eine Woche, in der hauptsächlich das grobe Chaos beseitigt wurde und man sich auch schon so langsam wieder auf den Wiederaufbau konzentrieren konnte. Hierzu packten sowohl die Bewohner als auch die Shinobis der mittlerweile vier verschiedenen Dörfer an. Sunas Truppen waren aber zum Großteil wieder abgezogen, denn schließlich war es nicht sonderlich günstig, die eigene Heimat auf Dauer unbewacht zu lassen. Im Gegenzug aber blieb der Kazekage, denn dank seines Sandes hatte er zwischendurch nicht nur vorübergehende ‚Wohnungen’ geschaffen, sondern konnte auch gut mit anpacken, wenn es an sperrigere Felsen ging. Doch das Ganze ging noch schneller, als Hiro sich mit einschaltete, nachdem er seine Verletzungen fast auskuriert hatte. Lediglich ein ziemlich schlimm verstauchter Arm, ein paar gebrochene Rippen und einige andere Wunden machten ihm noch ein wenig zu schaffen. Dennoch ging es durch sein Kekkei Genkai ziemlich schnell, die Trümmer davon zu schaffen, sie zu zersetzen und sogar wieder an die Stellen zu bringen, von denen sie abgebrochen waren. Die Häuser wurden so recht schnell wieder aufgebaut, wirkten sogar neuer als vorher… Naruto hatte es scherzhaft als „Restauration Konohas“ bezeichnet, worauf der Tsuchikage leider nur sehr milde lächeln konnte – es zeugte noch nicht einmal von ein wenig Fröhlichkeit. Zu sehr belastete ihn sein schlechtes Gewissen und die teilweise ziemlich bösen Blicke der Dorfbewohner – die er jedoch zurecht zugeworfen bekam, genauso seine eigenen Shinobis – machten es nicht besser. Im Grunde hatte er ein solches Verhalten nicht verdient. Sie hätten ihn eher mit Steinen bewerfen sollen, ihn schlagen und bespucken sollen… Ja, das wäre vielleicht eher angemessen, denn schließlich hatte er sich beschwatzen lassen und ganz Konohagakure in Gefahr gebracht, es angegriffen und so viel Angst und Schrecken verbreitet… Dass er zu Unrecht den Posten eines Kage besaß, hatte sich in seinen Gedanken mittlerweile breit gemacht und auch wenn all seine Jounin und Chuunin, die anwesend waren, keinerlei Schuld an ihn abgaben, fühlte er sich als der Hauptverantwortliche. Und spätestens wenn er zurück in Iwagakure wäre, würde er von seinem Amt zurücktreten… Das wäre für alle das Beste… Auch für Ayaka, die noch im Krankenhaus lag, der es aber von Stunde zu Stunde wieder besser ging und trotz ihrer Gesundheit dauernd versuchte, ihm diesen Wirrwarr von Zurücktreten und die Schuldgefühle auszureden. Letzten Endes war er nur eine Marionette in einem viel höheren Spiel gewesen. Ein Spiel, in dem er manipuliert worden war, in dem man seine Schwäche genutzt hatte… Hiro sah es dennoch nicht ein. Er hätte weitaus mehr nachdenken müssen. Dass er sich so einfach hatte austricksen lassen, war wirklich dumm gewesen. Dumm und nichts Anderes. Dumm bist du… Dumm, dumm, dumm… Das sprach er sich zu, während er den Flur zu Ayakas Zimmer entlangging und kurz darauf auch schon die entsprechende Tür öffnete. „OTO – SAAAN!“, brachte ihn eine quirlige Stimme aus den Gedanken und kaum sah Hiro auf, wurde er auch schon von einem sechsjährigen Mädchen mit zyanblauen Haaren angesprungen, wodurch der Awagode nach hinten überkippte und auf dem harten Krankenhausboden aufkam, das Gesicht verzog. „Oto – san! Ich habe dich vermisst!“ „Mayuki?“, kam es nur fragend vom Shichidaime, der dem fröhlich lächelnden Mädchen in die braunen Augen sah, die mal so gar nicht zu der Haarfarbe passten. Sie drückte sich an ihn und hielt sich weiter fest, als Hiro sich wieder erhob, dabei seinerseits die Sechsjährige festhielt und zu Ayaka blickte, die sich in ihrem Bett aufgesetzt hatte und ihm zulächelte. „Chiaki hat sie netterweise aus Takigakure bei meinen Eltern abgeholt“, erklärte die Kunoichi, „Und die vergangenen Stunden hat sie immer wieder gefragt, wo Papa ist…“ „Und endlich bist du da, Oto – san“, freute sich die kleine Mayuki, nahm aus ihrer Hosentasche einen Stein und hielt ihn auf der Hand. „Schau mal, was ich mittlerweile kann, Papa!“ Ein kurzer angestrengter Gesichtsausdruck folgte und der Stein erhob sich, nur um dann zu Staub zu zerfallen, sich wieder zusammenzusetzen und so zwei kleinere Steine gebildet zu haben. Zum ersten Mal seit Ende der Schlacht musste Hiro aufrichtig lächeln, als er das freudestrahlende Gesicht seiner Tochter betrachtete. Ja, er und Ayaka hatten eine bereits sechs Jahre alte Tochter namens Mayuki, die während dieser Schlacht bei den Eltern ihrer Mutter in Takigakure geblieben war. Es war für das Mädchen immer wieder eine Freude, ihren Vater zu sehen, denn aufgrund seiner Position in Iwagakure war nicht so oft der Fall, auch wenn ihre Mutter so oft wie möglich versuchte, mit ihr dorthin zu reisen, aber schließlich hatte Nähe nichts mit Entfernung zu tun – so sagte das zumindest Ayaka… „Das ist klasse, meine Kleine. Du wirst von Mal zu Mal besser.“ „Nicht wahr?“, grinste sie und sah ihn dann freudig an, „Du, Oto – san, ich habe heute im Flur einen Jungen getroffen, der ist voll nett, aber irgendwie ziemlich traurig…“ Hiro hob eine Augenbraue und sah sie fragend an, blickte ebenso irritiert zu Ayaka. „Sie meint den Uchiha – Jungen, Hiro – kun.“ „Kenji – kun heißt er! Sein Papa ist ziemlich krank, musst du wissen… Zumindest scheint er irgendwie nicht wirklich wach zu werden! Aber ansonsten ist er total cool. Er hat so geniale Augen, die glühen und mit denen er Dinge erscheinen lassen kann.“ Damit meinte sie die Sharingan und Genjutsu, die Kenji ihr gezeigt und so durch die Tochter des Tsuchikage ein wenig Ablenkung gefunden hatte. Ablenkung, die der jüngere Sohn von Sasuke durchaus nötig hatte, denn auch er litt unter dem Koma, in dem sich sein Vater befand. Und da war Mayuki gerade richtig gekommen, hatte sich mit ihm unterhalten und ihn irgendwie auch wieder etwas aufgemuntert. Ihre fröhliche Natur kam ganz klar von beiden Elternteilen… „Ich hoffe, ich sehe ihn nochmal wieder, solange wir hier sind. Sein Lächeln ist so genial!“ Hiro wusste nicht ganz, wie er damit umgehen sollte. Das Lächeln war genial? Um sich für Jungs zu interessieren, war Mayuki noch viel zu jung, aber diese Art, sich mit anderen anzufreunden, hatte sie wohl durchaus auch von ihm geerbt. Sie fand schnell Freunde und baute so Vertrauensverhältnisse auf, die nicht so schnell gebrochen wurden… „Wir werden noch ein wenig bleiben, keine Sorge“, antwortete Hiro und hob seine lachende Tochter noch weiter in die Höhe, „Zumindest solange, bis alles wieder steht, wo es hingehört…“ Das ist das Mindeste, was ich tun kann… Ich wünschte nur, ich könnte all das ungeschehen machen… - - - - - - - - - - - - - Zur gleichen Zeit warf Takashi einen Stein von der Brücke, an der er und sein Team früher immer gestanden hatten, ins Wasser und sah betrübt dabei zu, wie er unterging. Diese trübe Stimmung war natürlich noch nicht flöten gegangen, denn immerhin war ihr jahrelanger Sensei bisher immer noch im Koma und ließ nicht wirklich viele Lebenszeichen von sich geben. Reika teilte diesen Blick und lehnte sich leicht an ihren Freund, der einen Arm um sie gelegt hatte, während Gatano nur mit dem Rücken zur Brüstung lehnte und ernst zur anderen Seite blickte, wobei sein Haar ihm leicht ins Gesicht und somit vor die Augen fiel. Den Akatsukimantel hatte er abgelegt, denn die mittlerweile wieder vorherrschende Sonne spendete genug Wärme und Trockenheit, weshalb sein weißes langärmliges T – Shirt und die schwarze Hose ausreichten. Eigentlich hätten die drei weiter beim Wiederaufbau helfen müssen, doch dazu war weder Motivation noch Stimmung für, deshalb hatten sie sich mehr oder weniger davon geschlichen und verharrten nun hier. „Ich mache mir ernsthafte Sorgen… Als wir ihn gefunden hatten, hat sein Auge so seltsam geblutet, von den ganzen anderen Verletzungen mal abgesehen“, bemerkte Reika beiläufig, erhielt einen kurzen Blick von Takashi, der nur nachdenklich in den Fluss starrte. „Das mit den blutenden Augen kam wohl von den Sharingan… Vielleicht Überanstrengung oder so was“, mutmaßte der Hatake, „Aber genaueres wissen wir erst, wenn er wieder wach ist…“ Sofern das passiert, hatte Gatano jetzt eigentlich ergänzen wollen, aber der Ärger, den er dann zu spüren bekommen würde, wollte er sich lieber ersparen, weshalb er seine Zunge hütete. Im Gegensatz zu den beiden Turteltauben wusste er genau, was es mit dem blutenden Auge auf sich gehabt hatte. Das war weder Überanstrengung noch das normale Kekkei Genkai des Uchiha – Clans gewesen, denn immerhin war Sasuke ein Meister mit diesem Bluterbe. So etwas wie Überanstrengung fand nur statt, wenn man die erweiterte Form der Sharingan einsetzte – zu oft und zu schnell hintereinander. Auch gehörte das Blut zur Ankündigung des mächtigsten Ninjutsus – Amaterasu. Woher Gatano das wusste? Sasuke hatte ihn ja mehr oder weniger über die Vergangenheit seines Vaters aufgeklärt, also über den ehemaligen Anführer der Akatsuki, der einst verschwunden war und den man „Pein“ genannt hatte. Der restliche Part – also das Mangekyou Sharingan und seine Techniken sowie natürlich ihre Konsequenzen – hatte der Langhaarige ihm erzählt. Und so wie es aussah, war ein Träger mit dieser Sharingan – Form so etwas wie Gatanos persönlicher natürlicher Feind, zumindest, wenn die Fähigkeiten stark genug waren. Das würde zumindest erklären, warum Pein bislang immer vermieden hatte, Itachi direkt zu treffen. Doch je mehr der Siebzehnjährige darüber nachdachte, desto mehr lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken. Ja, sein eigenes Doujutsu war unheimlich und bewirkte ziemliche Veränderungen, wenn man sich der Macht der Rin’negan bewusst wurde. Das merkte er doch an sich selbst am Besten, aber letzten Endes nahm er diese Kraft an und akzeptierte sie, wollte sie fürs Leben und nicht für den Tod, für Neuerschaffung und nicht Zerstörung einsetzen. Deshalb spielte er nun schon länger mit dem Gedanken, diese Neuerschaffung in Amegakure zu beginnen. Auch wenn sein alter Herr ein Psychopath gewesen war, so hatte er diesem Ninjadorf offenbar einen gewissen Frieden gegeben, auch wenn sich dieser auf Furcht begründete. Vielleicht könnte er das ja ändern… „Hoi Gatano“, wurde er dann aus seinen Gedanken gerissen, „Hörst du mir zu?“ „Hä? Was ist?“, wollte er wissen und sah zu Takashi, der sich mit Reika zusammen bereits von der Brückenbrüstung abgewendet hatte. „Wollen wir langsam zurück und beim Wiederaufbau helfen? Es wird Zeit…“ „Ähm, ja klar“, erwiderte er und vergrub dann die Hände in den Hosentaschen, ehe er seinen beiden Freunden zu folgen begann. - - - - - - - - - - - - - Es zogen zwei weitere Wochen ins Land, in denen Konoha letzten Endes wieder Gestalt angenommen hatte und wieder so friedlich wirkte wie vor Beginn dieser Schlacht, die so viele Leben gekostet hatte. Schon vorige Woche hatte sich der Kazekage wieder zurück nach Suna begeben, denn ein Falke hatte übermittelt, dass Gaaras Bruder nicht so wirklich mit dem ganzen Papierzeug umgehen konnte und so mehr Probleme verursacht als gelöst hatte… „Gebt mir über Sasukes Zustand Bescheid“, hatte er zum Abschied noch verlauten lassen, ehe er sich mit seiner Schwester auf den Rückweg machte. Auch die Taki – und Iwanins machten sich währenddessen alle zum Aufbruch bereit, konnte nicht einmal wirklich fassen, dass die meisten Konoha – Shinobis sie sogar verabschiedeten. Offenbar waren diese Leute alle viel großherziger als angenommen. Eine solche Barmherzigkeit hatte man selten gesehen, höchstens vielleicht bei Awagode Hiro selbst, nachdem dieser seinen Vorgänger aus dem Amt gedrängt hatte. Und so hielten die verschiedenen Ninjas aus den benachbarten Dörfern vorm Haupttor Konohas Stellung, während der Tsuchikage samt seiner Ehefrau dem Hokage und Hinata gegenüberstand, ziemlich betreten jedoch den Blickkontakt mied. „Ich… ähm… Ich weiß immer noch nicht so wirklich, was ich sagen solle, Naruto“, begann er und kratzte sich am Kopf, „All diese Dinge… Es tut mir so schrecklich Leid und ich habe keine Ahnung wie ich es wieder gut machen kann.“ „He“, entgegnete der Blondschopf lediglich mit einem Grinsen, „Du hast ja das, was du kaputt gemacht hast, auch wieder repariert, also genügt das…“ „Aber die vielen...“ „Ich weiß“, unterbrach Naruto ihn, seufzte dabei, „Doch auch das ist letzten Endes nicht deine Schuld gewesen, Hiro.“ „Mit euch wurde ein böses Spiel getrieben“, ergänzte Hinata, „Das, was geschehen ist, hätte genauso gut uns widerfahren können.“ „Mag sein“, mutmaßte Hiro zweifelnd, „Dennoch werde ich – wenn ich zurück bin – mein Amt als Tsuchikage niederlegen. Ich habe all meine Pflichten verletzt, all meine Verantwortung missbraucht und unnötige Opfer gebracht, die…“ „Was redest du da für’n Blödsinn, Hiro – kun!“, warf Ayaka plötzlich ein und sorgte so für einen staunenden Blick bei ihrem Mann, der sich sogleich einmal nach hinten umdrehen durfte, als eine weitere Stimme hervorkam. „Hiro – sama“, meldete sich Chiaki zu Wort, „Wenn Ihr nicht Tsuchikage seid, wer soll es dann sein? Es ist Eure Berufung. Dessen sind wir uns alle einig, oder LEUTE?!“ Er schrie in die Menge, die von ihrem Irritation aufgrund der Worte ihres Oberhauptes lächelte und aufschrie. „JAAA!“ Naruto musste grinsen, als auch die Takinins in dieses Jubeln einstimmten und so beim Awagode ein mildes Lächeln als Antwort erweckten. „Na ja, vorerst“, meinte er dann verlegen und kratzte sich am Hinterkopf, drehte sich dann wieder zum Uzumaki, der ihm die Hand hinhielt, zusichernd schmunzelte. Erstaunt sah der Tsuchikage zu ihm und nahm sie dann dankend entgegen. „Wenn ich jemals irgendwo von Hilfe sein kann, Naruto… Dann sag’ mir bitte Bescheid und ich bin sofort zur Stelle! Versprochen!“ „Wird gemacht! Ich wünsche euch noch alles Gute bei eurer Heimkehr und lasst gelegentlich mal von euch hören!“ „Heimkehr ist gut… Wo ist Mayuki?“, fiel es der Takinin gerade auf und sah sich in den Reihen der anderen Shinobis um. „Oto – san, Mama, ich bin hier!“ Und zusammen mit dieser Ankündigung sprang die Sechsjährige über Naruto hinweg auf die Schultern ihres Vaters, der beinahe wieder gestolpert und hingefallen wäre. „Ich musste mich noch von Kenji – kun verabschieden!“, erklärte sie und grinste dabei über beide Wangen. „Eh?“ Nach einer Weile dann – als der richtige Abschied gekommen war – wank der Hokage den immer kleiner werdenden Gestalten hinterher, ehe er beide Hände in die Hüfte stemmte und zufrieden lächelte. Das Chaos war vorbei und der Frieden war wieder heimgekehrt, machte sich breit, sodass erstmal wieder ruhiger Alltag herrschen würde. Naruto drehte sich um und blickte hinauf zu den wieder aufgebauten Hokagefelsen, an dem alle Generationen wieder auf das Dorf hinabblickten, welches sie in den Jahren zuvor immer beschützt hatten. „Tsunade – obaachan wäre sicherlich froh zu wissen, dass wir die Falten aus ihrem Gesicht mit dem Wiederaufbau entfernt haben“, grinste Naruto und glaubte, dass ihm gleich eine Strafe des Himmels ereilen würde, was aber nicht geschah. Wahrscheinlich hielten Jiraiya und Kakashi sie davon ab, einen Blitz nach unten sausen zu lassen. Hinata schlang einen Arm um seine Hüfte und der Uzumaki umfasste dabei schon instinktiv ihre Schulter, um sie leicht an sich zu drücken. „Gott sei Dank ist alles gut ausgegangen…“ „Ja… Na ja… So gut wie“, musste der Hokage ein wenig bedrückt entgegnen und seine Frau verstand natürlich, worauf er anspielte. „Sasuke – kuns Zustand hat sich in den vergangenen Wochen gebessert. Das darfst du nicht vergessen, Naruto – kun. Er konnte immerhin von der Intensivstation runter und auf ein normales Zimmer verlegt werden.“ „Hattet ihr schon irgendetwas wegen seiner Augen herausbekommen?“ „Nun ja… Nein“, schüttelte sie den Kopf, „Wir wollten noch abwarten, bis er wieder aufwacht und ihm die Augenbinde dann erstmal in der Dunkelheit abnehmen, um eine Überreizung zu vermeiden.“ „Was ist mit Sakura – chan?“ „Du kennst sie ja… Den Vormittag über arbeitet sie, ist dann bei den Kindern und nachmittags geht sie ihn mit Saya, Kenji und Midori besuchen. Soviel wie ich mitbekommen habe, möchte Sousuke noch immer nicht mit… Und abends arbeitet sie dann wieder, um teilweise auch immer nach Sasuke – kun sehen zu können.“ Naruto seufzte. Er kannte dieses ‚Problem’ bereits, denn immerhin bestand ja jede Sekunde die Möglichkeit, dass der Sharinganträger aufwachen könnte. Außerdem hielt es Sakura für besser, wenn sie selbst eingreifen konnte, falls sich irgendetwas an seinem Zustand veränderte, auch wenn dieser sehr stabil war. Dass sie dabei nur Überstunden machte und teilweise nur wenige Stunden schlief, übermüdet war, bemerkte sie eher wenig. Und was Sousuke betraf, so kamen weder Sakura noch Saya an ihn ran. Er ging nicht einmal zum Training, was Naoko auch ziemlich zu schaffen machte, wenn sich der Blondschopf seine Tochter abends genauer besah oder sie erzählte, was sie belastete. Aber der junge Uchiha vergrub sich auch zu Hause nur noch in seinem Zimmer, hatte die Vorhänge zugezogen und die Tür abgeschlossen – sosehr quälte ihn sein Gewissen und seine angebliche Schuld, die er an dieser Geschichte hatte. Selbst Kenji, dem es ja mittlerweile wieder ziemlich gut ging, ließ er nicht rein und sprach auch kein Wort mit irgendjemandem – nicht einmal mit seiner kleinen Schwester Saya. Genau das gleiche Verhalten hatte Sasuke damals nach Kakashis Tod gezeigt… Kenji hingegen hatte in den letzten zwei Wochen viel Zeit mit Mayuki verbracht, die ihn aufheiterte und teilweise auch einfach erstmal von der Sache ablenkte, was für ein – vielleicht sehr intelligentes, aber immer noch ein junges – Kind in seinem Alter wohl besser war, wie Sakura zumindest fand. Erneut seufzte Naruto und verkniff dann einmal kurz das Gesicht, als ein kurzer Schmerz durch seine Schultern fuhr. „Ouch“, machte er, „Ich glaube, ich habe mir etwas verrenkt… Ach man…“ „Vielleicht hilft ja eine Massage“, deutete Hinata dann verlegen an. „He, das kommt mir bekannt vor und ich glaube, dass das stimmen könnte…“ „Ah“, schrie die Blauhaarige auf, als sie von ihrem Gatten hochgehoben wurde und dann mit ihm in ein gemeinsames Lachen einstimmte. - - - - - - - - - - - - - „Sousuke – niisan!“, klopfte Saya an die Tür des Zimmers, in dem ihr älterer Bruder Zuflucht gesucht hatte und den sie seit Tagen nicht mehr gesehen hatte und das, obwohl sie im gleichen Haus lebten. Er hatte sich offenbar vollends abgeschottet. Nicht nur von seiner Familie, sondern scheinbar auch von der gesamten restlichen Welt, die ihm aber auch ziemlich egal war… „Niisan! Kenji und ich gehen jetzt los und besuchen Papa und Mama im Krankenhaus… Kommst du mit?“, fragte sie – mit Sicherheit zum Hundertsten Mal in den letzten Tagen. Und wie immer folgte keine Antwort. Hin und wieder bezweifelte sie, dass es ihm überhaupt noch gut ging, aber im gesundheitlichen Sinne, denn der junge Uchiha war weder zum Essen noch sonst irgendwann aus seinem „Verlies“ gekommen. Es stellte sich heraus, dass er immerhin noch etwas zu Trinken in seinem Zimmer hatte. Das hatte Takeru jedenfalls dank seines Byakugans herausgefunden. Sowohl er als auch Naoko waren an den letzten Nachmittagen mit ihrem Sensei vorbeigekommen, doch nicht einmal die junge Uzumaki erhielt eine Antwort. Der Hyuuga hingegen war schon drauf und dran gewesen, die Tür mit einem Jyuuken einfach einzuschlagen, doch Yamato hatte ihn davon abgehalten. Letzten Endes müsste Sousuke selbst entscheiden, ob und wann er mit jemandem sprechen wollte. Da konnte ihm keiner etwas vorschreiben oder reinreden. Seufzend wandte sich Saya wieder von der Tür ab und nahm Kenji an der Hand, der einen letzten Blick dorthin warf. Im Zimmer selbst regte sich nichts… Lediglich Sousukes Blick wanderte ab und an mal von einem Punkt an der Decke zum nächsten und wenn er davon genug hatte, drehte er sich in seinem Bett um und vergrub das Gesicht im Kissen, schellte sich innerlich wieder für seine Unfähigkeit und seine Schwäche. Seine Nutzlosigkeit, die nicht nur seinen kleinen Bruder, sondern auch seinen Vater in Gefahr gebracht, letzteren sogar in einen Zustand versetzt hatten, der ihn bis heute nicht aus dem Koma aufwachen ließ. Es war seine Pflicht gewesen, Schutz zu bieten. In den Momenten lag die gesamte Verantwortung auf ihm, doch er hatte definitiv versagt und das zog an seinem Gewissen… Er wusste nicht wie er damit umgehen sollte, wie er diesen Fehler überhaupt wieder gut machen könnte. Der junge Uchiha wusste nur, dass er seinem Vater irgendwann in die Augen sehen musste und dort wahrscheinlich eine herbe Enttäuschung vorfinden würde… Und selbst wenn das nicht so sein würde – denn schließlich hatte Sasuke so etwas zuvor nie gemacht – so würde in Sousuke immer dieser Zweifel keimen, immer diese Erinnerung bestehen… Diese Erinnerung an den Tag, an dem er versagt hatte… - - - - - - - - - - - - - Saya war bereits wieder gegangen, da trotz der Umstände ihr Training mit ihrem Team bevorstand, das immerhin ein wenig von der Sorge um ihren Vater und ihren Bruder ablenkte. Kenji war von ihr zuvor noch bei Ginsho und Maya abgeliefert worden, die sich in den letzten Tagen des Öfteren mal um die Kinder, allem voran natürlich der kleinen Midori, gekümmert hatten – auch wenn diese aus dem Alter schon so gut wie raus waren… Aber irgendwie mussten sie ja ein wenig Unterstützung bringen, denn immerhin war Sakura dreiviertel des Tages im Krankenhaus, ging ihrer Arbeit nach und sah dabei auch regelmäßig nach Sasuke, von dem immer noch kein wirkliches „Lebenszeichen“ ausging. Nun gut, sein Zustand war stabil und man glaubte auch nicht, dass er sich wieder verschlechtern würde. Die Frage, wann er denn hingegen aufwachen würde, konnte man dennoch nicht beantworten und das war ohnehin merkwürdig… Zwischendurch waren Naruto und Hinata auch vorbeigekommen, wobei letztere ohnehin ihre Nachtschicht antrat. Man merkte zwar, dass die Stimmung in diesem Zimmer mehr als unter dem Nullpunkt war, doch Sakura zeigte das nicht wirklich, unter anderem mit der Begründung, dass das nicht weiterhelfen würde und es ja sowieso nur eine Frage der Zeit wäre, bis der Uchiha wieder aktiv am Leben teilnehmen würde. Das konnte man gerne sehen wie man mochte, weil es ja einerseits stimmte und andererseits aber immer und immer weniger den Eindruck machte. Diesem Gedanken jedoch setzte sich keiner aus… Es war schließlich irgendwann spät abends gewesen, als sich die Rosahaarige mit einem langen Gähnen streckte, ins Zimmer trat und sich dabei die Augen rieb. „Ich sag’ dir, Sasuke – kun“, fing sie an und nahm sich einen Stuhl mit ans Bett, „Vielleicht sollte ich mal irgendwann darüber nachdenken, wieder aktiver aus Missionen zu gehen, als dauernd hier im Krankenhaus meine Stunden abzuarbeiten.“ Sie setzte sich hin, rückte noch etwas heran und lehnte sich schließlich mit beiden Armen an die Bettkante, ihm dabei ins Gesicht blickend, das immer noch zum Teil von einer Augenbinde bedeckt wurde. „Ich glaube nämlich, dass ich ein wenig eingerostet bin. Nur wird mir das wohl noch etwas verwehrt bleiben, bis die Kinder alle aus dem Haus sind.“ Dabei grinste sie leicht und nahm schließlich die Hand des bewusstlosen Schwarzhaarigen, blickte ihm leicht verträumt an. Dass keine Antwort kam, war sie natürlich gewohnt, doch diesmal war ja wirklich keinerlei Aufmerksamkeit vorhanden wie es aussah. Aber die Kunoichi hatte mal gehört, dass es sinnvoll war, mit Koma – Patienten zu sprechen, obwohl man dabei genauso gut mit einer Wand reden konnte, aber dafür weniger verrückt wirkte. „Es sei denn, du übernimmst mal für eine Weile den Haushalt… Bäh“, streckte sie ihm kichernd die Zunge raus und lächelte im Anschluss, ehe sie seine Hand nun auch mit ihrer zweiten umschloss. „Sousuke kommt gar nicht mehr aus seinem Zimmer… Ich mache mir ernsthafte Sorgen um ihn. Und du dir sicher auch… Immerhin ist er nicht einmal zu Besuch gekommen, solche Vorwürfe macht er sich. Weißt du, er erinnert mich dabei stark an dich, als das mit Kakashi – sensei passiert ist… Werd’ bald wieder wach, ja? So bald wie möglich, okay? Die Kinder brauchen dich und ich vermisse dich sehr“, sprach Sakura leise, senkte den Kopf ein wenig und fuhr sich dann mit einer Hand über die Augen, um ein paar Tränen wegzuwischen. „Ich möchte dich wieder reden hören – auch wenn du nicht sehr gesprächig bist“, meinte sie mit einem kurzen und sehr leisen Lachen, „Und ich möchte dir wieder in die Augen sehen können, egal ob du blind bist oder nicht, möchte dich wieder spüren können… Werd' einfach wieder schnell wach, Sasuke – kun… Du hast mir doch gesagt, dass es dir immer gut gehen wird, wenn es uns geht… Aber egoistisch wie du manchmal bist, hast du dabei vergessen, dass es uns auch nur dann gut geht, wenn es dir gut geht, klar soweit?“, gluckste sie wieder so leicht, um ihm dann einmal mit der linken Hand über die Wange zu streicheln, dann langsam die Augenbinde ein wenig aufwärts zu streifen. „Unsere Kinder brauchen dich“, fuhr sie fort, umschloss seine Hand wieder mit ihren, „Ich brauche dich, vielmehr als alles Andere…“ Etwas zuckte urplötzlich und berührte ihre Handfläche, was Sakura aufblicken ließ und sie daraufhin ihre Hände zurücknahm, wodurch sie das Zucken dem kleinen Finger von Sasuke zuordnen konnte. War jetzt nicht zu kitschig gewesen, um wahr zu sein? War das eine Reaktion auf die Worte von eben? Gab es so etwas nicht nur in schlechten Schnulzen, die sich der Uchiha gezwungenermaßen mir ihr hatte ansehen müssen? Doch, eigentlich schon und was war das dann hier bitte? Es hob sich nicht nur der kleine Finger, sondern nach und nach auch die anderen, zusammen mit der Hand selbst, die zielstrebig durch den sich ebenfalls hebenden Arm in die Höhe wanderte und erst dann anhielt, als sie auf der warmen Wange der Rosahaarigen verharren konnte, dabei einen kleine Träne aufnahm, die dem Wischen entkommen war. „Ich kann es nicht leiden, dich zum Weinen zu bringen“, hauchte Sasukes unterkühlte und doch erschöpfte Stimme, ehe er seinen Kopf zu ihr drehte und dann nur sehr vorsichtig die Augen öffnete, dabei direkt an ihr vorbeiblickte. „D-Du….“, fing Sakura dann wieder an und wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Die Freude, die sich in ihr erst breit gemacht hatte, weil er aus dem Koma erwacht war, wich urplötzlich einem Schrecken, der doch härter war als zunächst angenommen. Die Tränen flossen, einerseits natürlich aus der erwähnten Freude, andererseits wegen der fast winzig gewordenen Pupillen und der somit weißen Iris, die offenbar wurde. „Blind, huh?“, stellte Sasuke lediglich fest, als sich vor ihm nichts als Schwärze aufgetan hatte, obwohl er seine Lider bewusst geöffnet hatte. Diese Erkenntnis nahm er offenbar lediglich hin, konnte jedoch spüren und hören, dass Sakura das wohl nicht so einfach akzeptierte… Schluchzend gingen weitere Tränen von ihr aus, die über seine Hand rollten, bevor sie dann weiter ans Bett rückte und ihn umarmte, dabei ihren Kopf in seinem T – Shirt vergrub. „Nur vorübergehend“, kam es von ihr zwischendurch weinend, „Sicherlich nur vorübergehend… Wie letztes Mal… Sicherlich nur vorübergehend, Sasuke – kun… Ich liebe dich… Egal, was ist…“ Das tat sie und das würde sie auch tun, dessen war sich der Uchiha sicher, aber durch diese Aussage hatte sie der These mit der temporären Blindheit widersprochen und Sasuke hatte es ohnehin kommen sehen… Tsukuyomi, Amaterasu und Susano’o in einem bereits erschöpften Zustand und dann an einem Tag recht schnell hintereinander – das war zuviel gewesen… Definitiv. Aber dennoch wusste er, dass es nicht umsonst gewesen war und dass er dieses Risiko, diese Konsequenz, diesen Fluch seines Segens, in Kauf genommen hatte. Ja, die unsagbare Kraft der Mangekyou Sharingan war ein Segen und ihre Folgen der Fluch… So war es schon immer gewesen und so würde es immer bleiben. „Ich dich auch, mein Engel“, meinte er dann schließlich, ‚sah’ wieder hinauf zur Decke und legte dabei beide Arme um Sakura, um sie weiter an sich zu drücken, die Augen dabei schließend, auch wenn es keinerlei Unterschied mehr machte, denn jetzt war Uchiha Sasuke blind… „Ich dich auch“, wieder kühler als normal und doch ernst gemeint, eine Hand durch ihre rosa Haare streichend… Keiner der beiden bekam mit, dass sie jemand außerhalb des Zimmers durchs Fenster beobachtete und an der Wand des Flures lehnte, die Arme dabei vor sich verschränkt hatte. Recht ernst verengte Gatano die Augen, nachdem er die beiden beobachtet hatte und außerdem erkannte, dass Sasuke sein Augenlicht durch die Mangekyou Sharingan verloren hatte. Für ihn würde sich nun eine Welt verändern – nicht nur als Shinobi, sondern vielmehr als Ehemann und Vater. Er würde seiner wunderhübschen Frau nicht mehr in die grünen Augen sehen, würde seinen Kindern nicht beim Erwachsen werden zusehen können. Bittere Erkenntnisse, denen er sich bald stellen musste oder denen er sich bereits bewusst war… Ja, eigentlich musste er wissen, was er sich da eingebrockt hatte, aber gerade deshalb war er so gefasst, so unbeeindruckt wie eh und je – obwohl er milde lächelte. Und wahrscheinlich war das auch ein Grund, warum Gatano seinen Sensei in diesen Momentan nur mehr bewunderte als zuvor. Dass sich jemand unter dem Einsatz seines Lebens oder eben unter Einsatz seines Augenlichtes und den damit verbundenen Folgen so für diejenigen, die er liebte, einsetzte, war wahrlich bewundernswert und fast einzigartig. Der Rin’negan – Träger stemmte sich mit einem Fuß von der Wand ab, bedachte Sasuke und Sakura mit einem weiteren ernsten Blick, ehe er die Hände in den Hosentaschen vergrub und dann entschied, das Schicksal seines Lehrmeisters zu verändern, es neu zu erschaffen… Dazu hatte er die Macht! Die Macht der Rin’negan, deren scheinbarer einziger Todfeind die Mangekyou Sharingan waren… Hogo no Kámi = Gottes Schutz Haíro no Kámi = Gottes Fürsorge Amegakure no Kámi = Gott des Dorfes im Regen Bekanntlich ist das jetzt hier ein sogenannter Cliffhanger :p Aber so zögert sich das Ende der Fanfic immer noch ein wenig hinaus, also vielleicht gar nicht mal sooo schlecht, was?^^ "planst du bereits einen neuen fanfic?" <- Schon, allerdings brauche ich noch eine entsprechende Idee... Ich denke momentan über eine Prequel zu "Cursed Blessing" nach, in der es dann aber eher über Naruto/Hinata gehen würde, da es eben vor CB spielt :p Aber mal sehen, vielleicht kommt auch etwas gänzlich Anderes^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)