ZELTEN! – Die Hölle von Misuzu (… aber auch da leben niedlichen Teufelchen // für Baka) ================================================================================ Kapitel 2: 2. Tag ----------------- Kapitel 2: Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag der Kleine immer noch zufrieden in meinen Armen. Und ich… ja, ich hatte eine Morgenlatte! Na klasse! Das war mir jetzt schon ein bisschen peinlich. Ich schob ihn von mir und richtete mich auf. Draußen war es noch ruhig. Vorsichtig, um Marius nicht zu wecken, zog ich mir meine Klamotten an und versteckte das lästige Ding so gut es ging in meiner Hose. Das Shirt schön drüber. Dann griff ich nach meiner Waschtasche und kroch aus dem Zelt. Draußen roch die Luft nach Regen. Der Rasen war ganz nass und der Himmel war voller Wolken. Seufzend machte ich mich auf den Weg ins Waschhaus. Ich brauchte ziemlich lange, da ich ja meine Haare glätten musste. Als ich zurückkam, krochen schon einige mehr aus ihren Zelten. Auch Marius grinste mir fröhlich entgegen. Na dem ging es ja gut! „Morgen!“ Na toll, der hatte schon wieder eine Sommer-Sonne-Sonnenschein-Laune! „Mhm“, brummte ich und rieb mir die Augen. „Ich hab Hunger!“ „Ich weiß nicht, ob es schon was gibt.“ „Dann lass uns gucken gehen.“ Marius griff nach meiner Hand und zog mich hinter sich her. Irgendwie war das zur Gewohnheit geworden, oder? Zu meinem Entsetzen gab es die restlichen Bratwürste vom Abendbrot jetzt zum Frühstück. „Lecker!“ „Iiiih!“ Marius sah mich erschrocken an. „Ach ja, du isst ja kein Fleisch.“ Ach! Ich setzte mich also wieder neben den Brotkorb und gab mich damit zu frieden. Ich glaube, wenn ich nach der Woche nach Hause kam, war ich nur noch ein Knochengerüst. Dann würde ich aber meiner Mutter die Schuld daran geben. Sie hatte schließlich diese Aktion eingefädelt! „Mensch Timo, das macht mich ganz krank, wenn du hier so rum sitzt und nur Brot futterst.“ Genüsslich schob er sich eine Wurst in den Mund. Ja klar, so führst du dich auch auf! „Ach, schon gut.“ Ich winkte ab und stopfte mich weiter mit Brot zu. Nach dem Frühstück wurden wir in irgendwelche Gruppen eingeteilt. Paul wollte mit uns ein Volleyballturnier machen. Ich hatte absolut keine Lust. Irgendwie hatte es Marius geschafft, dass wir in eine Mannschaft kamen. Das erste Spiel mussten wir aussetzen und saßen so nur am Rand. Der Sand war scheiß nass und kalt. Ich fror wie verrückt. Außerdem brachte der Kleien neben mir mich schon fast wieder an den Rand der Verzweiflung. Er quasselte und quasselte ohne Punkt und Komma. „Hey, ihr da, Marius, Timo. Ihr seit dran!“ Och neee! Ich hatte keine Lust. „Au jaaa!“ Marius sprang auf und zog mich hinter sich her. Volleyball war wirklich nicht meine Lieblingssportart, auch wenn ich relativ gut drin war. Während des Spiels hüpfte Marius quer durchs Feld, damit ihm auch ja kein Ball entging. „Mensch, jetzt bleib doch mal an deinem Platzt!“ „Aber du kriegst ihn doch nicht!“ Was? Natürlich bekam ich den Ball. Ich wollte ihn nur nicht umrennen! „Uaaaah!“ Schon wieder sprang Marius vor mich und versuchte den Ball zu bekommen. „Mensch, den hätte ich auch gehabt.“ Den nächsten würde ich nehmen. Das ging ja gar nicht, dass der Kleine fast alleine spielte. Als der Ball wieder auf mich zugeflogen kann, hechtete ich nach ihm. Ich hatte ihn gerade nach oben geschlagen, als jemand auf mich drauf fiel. „Mensch Marius!“ Er guckte mich verdutzt an. Ich verdrehte nur die Augen. Jetzt lag ich hier im Sand und er auf mir drauf, nur weil er wieder unbedingt den Ball bekommen wollte. „Ähm… Sorry.“ „Jetzt geh schon runter.“ Marius wurde leicht rot und kroch dann von mir weg. Geht doch! Wir spielten noch zu Ende und machten dann tatsächlich den dritten Platz. Völlig fertig liefen wir zurück zu den Zelten. Paul hatte gesagt, dass wir uns schnell umziehen sollten und dann gäbe es Nudeln. NUDELN! Ich konnte endlich wieder was Ordentliches essen. So schnell ich konnte, zog ich mich um. Ich hatte verdammt viel Hunger. Nur Brot machte halt doch nicht auf ewig satt. Marius freute sich anscheinend auch. Seine Augen wurden immer größer, als er den riesigen Topf mit Nudeln über dem Feuer sah. Ich fragte mich wirklich wo der Kleine das hin as. Gut, ich war auch ziemlich schlank, aber das lag mehr daran, dass ich auf meine Ernährung achtete, doch Marius stopfte sich das Essen ja nur so hinein. Auch jetzt, hatte er sich schon wieder den Teller voll gehäuft. „Guck mal, Timo! Sieht das nicht lecker aus?“ Ich nickte und holte mir selber etwas. Mein Magen knurrte schon. „Du musst ja Hunger haben“, stellte Marius fest, während ich begann zu essen. „Ernähr du dich mal einen Tag lang von Brot.“ Jetzt schwieg er. Nachdem er einige Löffel gegessen hatte, fing er aber schon wieder na zu reden. „Wieso isst du eigentlich kein Fleisch.“ Ich zuckte mit den Schultern. „Weil mir schlecht wird, wenn ich das Zeug schon sehe.“ „Aha.“ Marius starrte auf seinen Teller. Er hatte sich etwas von der Soße mit Jagdwurst drauf gemacht. „Also so was auch?“ Er hielt mir den Teller unter die Nase. Na danke! Ich hatte mich extra bemüht nicht hinzusehen. „Lass das!“ Ich schaute weg und schob ihm den Teller zurück. „Sorry. Aber ich kann mir das einfach nicht vorstellen.“ Dann stell es dir halt nicht vor. Lass mich bloß mit den Fragen in Ruhe. Ich brummte und löffelte weiter. Nach dem Essen hatten wir wieder Freizeit. Da das Wetter immer noch nicht besonders war, konnten wir uns nicht an den Strand legen. Ich war auch nicht der Sportmensch, also sah ich den anderen Jungs beim Tischtennis zu. Während sie beschäftigt waren, spielte ich ein wenig mit meiner Kamera rum. Ich knipste Marius, wie er Angabe machte, wie er rannte, nach dem Ball hechtete und sich am Ohr kratzte. Süß war der Kleine ja schon. Hatte was. Bloß ein bisschen nervig war er. Ich lächelte, als ich die Bilder ansah. Waren gut geworden. „Was machst du da?“ Ich sah erschrocken auf und drückte meine Kamera an mich. „Nichts.“ „Ach was, zeig mal!“ Marius streckte die Hand nach meinem Fotoapparat aus, doch ich war schneller. „Lass das!“ „Och Mensch! Du bist gemein!“ Dann war ich halt gemein. Ich machte meine Kamera aus und steckte sie weg. „Seit ihr fertig?“ „Nee, ich bin nur gerade rausgeflogen.“ Ich nickte. Die Jungs spielten schon eine ganze Weile. Dass die immer noch Spaß hatten. Ich hasste diese Sportart. Sinnloses Rumgerenne um eine Platte. „Und du willst wirklich nicht mitmachen?“ „Nein danke.“ Am Ende schwitzte ich noch! „Ach Menno.“ Marius setzte sich neben mich und legte seinen Kopf auf die Knie. So enttäuscht wie er guckte war schon niedlich. Ich kramte meinen Fotoapparat wieder hervor und knipste ihn. „Hey!“ Er griff nach meiner Kamera. „Hör auf, du machst sie kaputt!“ „Mach ich gar nicht! Ich will nur das Bild löschen!“ „Jetzt hör auf!“ Ich riss sie ihm aus der Hand und packte sie schnell wieder weg. „Mensch, sei doch nicht so empfindlich!“ „Ich bin nicht empfindlich!“ „Doch, du hütest ja deine Kamera wie ein Schatz.“ Na und. Sie war mir auch total wichtig. Hatte sie zum Geburtstag bekommen. Ich war nun mal ein totaler Fotonarr! „Mensch Timo, so war das doch nicht gemeint. Jetzt sei doch nicht sauer.“ „Ich bin nicht sauer!“ Marius seufzte. „Doch bist du. Tut mir Leid.“ „Mhm…“ Ich starrte weiter auf den Boden. „…“ Marius rutschte neben mir hin und her. „Ach komm schon. Sei wieder fröhlich!“ Wieder? War ich jemals fröhlich gewesen seit ich in den Bus eingestiegen bin? „Timoooo!“ Au! Jetzt hatte der mir doch in die Seite gepiekt. Erschrocken hüpfte ich ein Stück zur Seite. „Hey!“ Marius grinste und piekte erneut zu. Hey! Konnte er das nicht mal lassen? Ich war kitzlig! Böse sah ich ihn an und drückte seine Hand weg. „Ach, ist der Timo etwa kitzlig?“ Marius grinste weiter fies und piekte weiter. Ich quiekte erschrocken und hüpfte wieder ein Stück weg. „Muahaha!“ Oh mein Gott! War das wirklich der Marius, den ich kennen gelernt hatte? Er stürzte sich lachen auf mich und kitzelte unbarmherzig weiter! Das würde er mir noch büßen! „Marius!!!! Lass das!“ Ich lachte und drückte ihn weg. Neiiin! Er sollte aufhören! Das war ja nicht zum Aushalten! Tränen stiegen mir in die Augen. Ich hatte nicht mal die Kraft ihn wegzudrücken. „Hey ihr zwei, könnt ihr euch nicht wo anders vergnügen?“ Ich spürte, wie Marius inne hielt. Trotzdem musste ich noch ein wenig weiter kichern, ehe ich mich dann aufrecht hinsetzte und meinen Pullover zurecht rückte. Der Kerl sollte sich mal nicht so haben. War doch gar nichts passiert. Doch Marius schien das anders zu sehen. Er war rot angelaufen und starrte den Boden an. „Geht in euer Zelt, wenn ihr unbedingt übereinander herfallen müsst!“ Ich runzelte die Stirn. War der Kerl noch bei Trost? Marius hatte mich doch nur gekitzelt. „Hast du irgendein Problem?“, gab ich zurück und stand auf. „Ich guck mir nur nicht gern zwei rumflirtende Kerle an.“ Ich zog eine Augenbraue hoch. „Was verstehst denn du bitte unter flirten? Da kann man ja nicht mal mehr normal Spaß haben!“ Ich spürte, wie Marius an meinem Ärmel zog. „Was denn?“, fauchte ich ihn an. „Lass doch. Er meint es nicht so.“ „Ach nein?“ Gut, vielleicht reagierte ich grad ein bisschen über, aber ich war nun mal empfindlich, was das Thema anging. Hatte schon zu viele böse Worte gehört. Ich ließ mir nun mal so schnell nichts gefallen. „Mensch Timo, reg dich nicht so auf. Wir wissen doch, dass da nichts ist.“ Da hatte er auch wieder Recht. Ich starrte trotzdem weiter grimmig vor mich hin. So ein Idiot aber auch! „Ich geh zum Zelt.“ Schnell drehte ich mich um und lief los. Aus meiner Hosentasche kramte ich meinen Mp3-Player hervor und steckte mir die Stecker ins Ohr. Zurück ins das kleine, warme Zelt wollte ich nicht. Also lief ich wie gestern einfach drauf los. In Richtung Wald. Eigentlich war ich ja kein Naturfreak, aber die Ruhe dort, zog mich an. Man musste sich schließlich auch mal von Marius erholen! Ja, ich liebte eigentlich das laute, schmutzige, stinkende Stadtleben, aber wenn ich mal meine Ruhe brauchte, und das war ziemlich oft, dann zog ich mich in mein Zimmer zurück. Machte die Rollläden runter und kramte meine Gitarre aus dem Schrank hervor. Das bisschen darauf Herumklimpern, half mir total beim Entspannen. Hier hatte ich sie leider nicht dabei, aber die Musik auf dem Mp3-Player war ganz brauchbar. Ich lief eine ganze weile durch die Gegend. Auf den Boden wollte ich mich nicht setzen. Der war noch zu nass. Ich wusste, dass irgendwo rechts der See sein musste. Vielleicht konnte man ja vom Wald aus dorthin gelangen. Die Fotos würden bestimmt schön werden. Ich wand mich nach rechts. Die Sträucher wurden ein bisschen dichter. Ich drückte sie beiseite und schob mich hindurch. Meine Hose wurde dabei nass. Aber die Aussicht auf ein paar tolle Fotos, machte das wieder wett. Tatsächlich sah ich bald den See. Ich lief schneller und fand mich dann auf einem kleinen Sandstrand wieder. Ich staunte nicht schlecht. Der Platz war wirklich schön. Ziemlich nah am Wasser war ein etwas größerer Stein. Ich lief vorsichtig, um meine Vans nicht unnötig schmutzig zu machen, darauf zu und setzte mich hin. Dann zog ich meine Beine an mich heran und sah aufs Wasser. Von hier aus sah ich die kleine Plattform. Die Jungs schienen wieder baden zu sein. Ich fröstelte. Schon bei dem Anblick wurde mir kalt. Schnell zog ich mir meine Kapuze über den Kopf. Dann ging meine Musik aus. „Mist.“ Ich zog mir die Stöpsel aus den Ohren und steckte den Mp3-Player weg. Ich hasste Batterien. Zum Trost holte ich meine kleine Kamera aus meiner Jackentasche und schaltete sie an. Hier und da schoss ich ein paar Fotos, zoomte an die Jungs heran oder fotografierte die kleinen Wellen. Wolken verdeckten leider die Sonne, sonst hätte ich sie bestimmt auch geknipst. Sonnenuntergänge konnten so schön auf Fotos aussehen. Ich seufzte. Als es langsam dämmerte, steckte ich meine Kamera wieder weg und machte mich auf den Rückweg. Ich nahm mir vor, morgen wieder hier her zu kommen. Der Platz war einfach schön und vielleicht würde dann auch die Sonne scheinen. Auf dem Weg zurück zum Zeltplatz, pflückte ich noch ein paar Erdbeeren. Sie waren klein und süß. Ganz anders, als die, die man im Supermarkt kaufen oder auf unseren Feldern zu Hause pflücken konnte. Die waren wässrig. Zwar groß, aber dafür wässrig und geschmacklos. Ein paar der kleinen Walderdbeeren as ich gleich. Die anderen behielt ich vorsichtig in der Hand. Vielleicht würde Marius sich freuen. Irgendwie hatte ich jetzt schon ein schlechtes Gewissen, dass ich einfach abgehauen war. Oh man, ich hatte jetzt nicht wirklich so gedacht? Ich seufzte. Irgendwie war der Kleine ja schon süß. Ich brauchte nur ab und zu etwas Abstand von ihm, ansonsten würde ich völlig fertig aus meinem „Urlaub2 wieder kommen. Kaum hatte ich auch nur einen Fuß auf den Zeltplatz Gesetz, hörte ich ihn auch schon wieder nach mir rufen. „Marius!“ Im nächsten Moment, klebte er an mir und drückte mich fast zu Tode. Ich musste aufpassen, dass mir die kleinen Erdbeeren nicht aus der Hand fielen. „Hey, ganz ruhig, ja!“ „Wo warst du denn?“ Marius ließ mich los. „Tut mir Leid, dass ich vorhin so zu dir war“, entschuldigte er sich und sah auf den Boden. Ich verdrehte die Augen und strich ihm über den Kopf. „Ach was, schon okay. Hier! Hab ich dir mitgebracht.“ Ich streckte ihm meine Hand aus. Als er die Walderdbeeren sah, wurden seine Augen immer größer. „Für mich?“, fragte er ungläubig. „Nein, für den lieben Gott natürlich. Klar für dich und jetzt nimm schon!“ Schnell nahm Marius die kleinen roten Früchte aus meiner Hand und stopfte sie in sich hinein. Ich schüttelte den Kopf. Schade um die Erdbeeren. Er genoss sie gar nicht richtig. „Wow!“ Marius hatte die Letzte verputzt. „Die sind ja total lecker!“ Ja ach! Deswegen hatte ich sie ihm auch mitgebracht. Aber irgendwie war ich auch ein bisschen stolz darauf, dass sie ihm schmeckten. „Schön.“ Ich lächelte ihn an und strich ihm dann noch einmal über den Kopf. „Gehen wir jetzt essen?“ Der war auch dauerhungrig oder? Ich zog eine Augenbraue hoch und nickte dann. „Muss ich mir den Anblick also wieder antun.“ „Achso…“ Marius sah betreten zu Boden. „Wenn du nicht willst, dann…“ „Ach Quatsch. Ich bin das doch von zu Hause gewohnt, Außerdem können wir doch nicht verhungern!“ Ich spürte, wie Marius erleichtert aufatmete. „Dann gehen wir also?“ „Klar!“ Ich nickte und schob ihn vor mir her zum Grillplatz. Kaum stieg mir der Geruch in die Nase, spürte ich schon das schreckliche Gefühl in meinem Magen. Hauptsache der würde sich wieder beruhigen, sonst passierte hier noch ein Unglück. Trotz der Übelkeit machte ich Marius zu Liebe gute Miene zum bösen Spiel und setzte mich wieder neben den rotkorb. Marius am gleich darauf wieder mit zwei Bratwürsten an. Ich bemühte mich nicht hinzusehen. Doch der Geruch war jetzt noch schlimmer. Mann, zu Hause fiel mir das doch auch nicht so schwer. Gut, da as ich so selten wie möglich mit dem Rest meiner Familie zusammen. „Was’n los?“, fragte Marius mit vollem Mund und sah mich besorgt an. „Ach nichts.“ „Sicher?“ Er biss wieder in seine Wurst. Boah, musste das sein? Ich sah schnell weg. „Ja, ja.“ Ich kämpfte heftig gegen den Brechreiz an. „Red kein Mist, Timo! Du hast doch was.“ Er legte seine Hand auf meine Schulter und drehte mich zu sich um. Dabei erhaschte ich einen Blick auf seinem Teller. „Muss… weg“, brachte ich hervor und stand schnell auf. Dann rannte ich in Richtung Klo. Kaum war ich dort, riss ich die Tür zu einer der Toiletten auf und übergab mich. Lecker! Als ich fertig war, hörte ich zaghaftes Klopfen an der Tür. „Mhm?“ „Timo, ich bin’s.“ Marius klopfte erneut gegen die Tür. Ich seufzte und schloss auf. Sofort öffnete er sie und sah mich besorgt an. „Tut mir Leid.“ Oh man, jetzt sah er schon wieder so traurig aus. „Ach was. Ich weiß doch, dass ich den Anblick nicht vertrage.“ Ich schob mich an ihm vorbei und ging zum Waschbecken. Musste unbedingt den widerlichen Geschmack loswerden. Schnell trank ich etwas Wasser. „Geht’s wieder?“ Marius hielt mir ein Stück Brot hin. „Hier, dachte das hilft vielleicht.“ Dankbar nahm ich es entgegen und biss hinein. Das half wirklich um den Geschmack und das seltsame Gefühl in meinem Bauch loszuwerden. „Ist es jetzt besser?“ „Ja, danke.“ Ich lächelte und Marius dankbar an und er grinste fröhlich zurück. „Gut. Aber ab jetzt sagst du mir Bescheid, wenn du den Anblick nicht ertragen kannst. Ich möchte nicht, dass es dir wieder schlecht geht.“ Ich nickte. „Gut. Dann lass uns wieder raus gehen. Aber nicht zu dem Grillplatz zurück.“ Okay.“ Wir verließen die Toilette und gingen hinaus an die frische Luft. „Du, Timo…?“ „Ja?“ „Zeigst du mir morgen, wo du die Erdbeeren gefunden hast?“ Ich sah ihn verwundert an. „Klar.“ „Juhuu! Danke!“ Marius’ Augen leuchteten mal wieder. Wow, dieser Dauersonnenschein verwirrte mich total. „Ist doch selbstverständlich.“ „NEIN! Das ist voll lieb von dir!“ Schon wieder fiel mir der Kleine um den Hald. „Hey!“ Woaah! Der sollte mal ganz ruhig bleiben. Ich drückte ihn wieder von mir weg. „Ach Mensch, ich freu mich doch nur.“ „Ja, ja ich weiß.“ „Ach Timo, jetzt sei doch nicht so!“ „Wie so?“ Ich verschränkte die Arme. „Na so… so mürrisch und schlecht gelaunt.“ „Bin ich doch gar nicht.“ „doch bist du!“ „Bin ich nicht!“ „Doch!“ „Nein!“ „Doch!“ „NEIN!“, sagte ich bestimmt. Marius schwieg. „Ach manno, du bist doof.“ Er gähnte. „Und du müde“, meinte ich sachlich und schob ihn in Richtung Zelt. „Wir sollten schlafen gehen.“ „Och nö!“ „Doch, du schläfst doch gleich im Stehen ein.“ Ich zog den Reißverschluss unseres Zeltes auf und kroch hinein. Marius mir hinterher. Kaum waren wir drin, zog er sofort den Reißverschluss zu. „Damit keine Insekten rein kommen“, erklärte er schnell. Ich schüttelte den Kopf. Wie konnte man nur so eine Angst vor diesen Tierchen haben? Ohne mich dann weiter um Marius zu kümmern, zog ich mich um und kroch in meinen Schlafsack. Als ich wieder auf sah, hockte der Kleine neben mir und kaute auf seiner Unterlippe. „Was?“ „Darf ich wieder bei dir schlafen?“ Ich seufzte. „Na von mir aus.“ „Oh ja!“ Marius lächelte und klatschte in die Hände. Seine Geste erinnerte mich stark an meinen 4-jährigend Cousin, dem man gerade versprochen hatte, ein Eis essen zu gehen. Dann zog sich Marius sein Shirt aus und warf es in seine Reisetasche. Seine Hose flog hinterher. Ich schluckte, als er da so halb nackt vor mir saß. „So, mach mal Platzt.“ „Du… willst so schlafen?“ Ich zeigte auf seine Brust. „Ähm… ja. Ist doch warm. Außerdem bist du auch so warm.“ Ich war warm? „Hä?“ Marius nickte und kroch zu mir unter den Schlafsack. Dann kuschelte er sich an mich. Ich erstarrte, als ich seine nackte Haut an meiner Brust fühlte. „Ähm… Marius…“, setzte ich an und schob ihn ein Stück weg. „Was denn?“ Ich sah ihn an. Mann, musste er mich so angucken? Mit diesen großen Augen? „Ich…“ „Was?“ „Ach nichts.“ Ich seufzte und zog ihn dann wieder an mich heran. Ich konnte ihm ja schlecht sagen, dass mich seine Nähe wahnsinnig machte. Das müsste ich ihm dann nämlich erklären und das würde er bestimmt nicht verstehen. „Gut, dann kann ich jetzt so schlafen?“ „Ja, ja mach.“ „Mhmm…“ Marius lächelte und schlang seine Arme um mich. „Passt du auf, dass keine Insekten kommen?“ „Ja.“ Marius schloss die Augen. Ich sah ihn an und seufzte leise. Die kleine Nervensäge hatte mich wirklich um den Finger gewickelt. ~~~~ sooo das war Kapitel 2 ^^ hoffe es hat euch gefallen war ein bisschen kürzer, als kapitel 1, aber dafür wird das näcshte wieder länger ^^ eure Misu Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)