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Deadly Life ナイトメア

Yomis Version
von

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Deadly Life

ドラマ Deadly Life ナイトメア
 

Mein Schicksal liegt in deinen Händen.

Watashi no unmei wa anata shidai desu

私の運命はあなたしだいです
 

Widmungen:
 

Kapitel 1 yoruai Danke für die Eröffnung des RPGs ^.^

Kapitel 9 -geklontes_Yomi- Danke für dein durchhalte Vermögen

[auch wenn ich immer an so gemeinen Stellen aufhöre zu schreiben ^_^]

001

Das Konzert war der Hammer gewesen und Yomi schwebte irgendwo zwischen Schwerelosigkeit und vollkommener Zufriedenheit. Das Adrenalin wurde noch immer durch seinen Körper gepumpt und dem entsprechend musste einer seiner Bandkollegen darunter leiden – und so wie es bevorzugter weise immer war, war diese Person Ruka, der Drummer seiner Band … ja seiner Band~ und diese Band war sein Leben. Alles lief einfach toll oh ja er liebte sie alle~

Yomi plapperte munter vor sich hin und merkte dabei nicht, dass er Ruka bereits nervte, aber wenn schon, auch wenn er es gemerkt hätte, hätte er wohl nicht so viel Rücksicht genommen, dass er es dem hübschen Mann erspart hätte seinen sich immer wieder wiederholenden Worten zu lauschen.

„Lass uns tanzen... aber du hältst dabei die Klappe... ja?“, kam es plötzlich von dem älteren, der den Platz neben Yomi an der Bar des Hotels für sich in Anspruch genommen hatte. Der kleine Sänger hob daraufhin kurz die Augenbraue und schien zu überlegen.

„Du bewegst dich wie ein Stock wenn du tanzt, willst du die Band blamieren?“, gab der braunhaarige kleine Sänger frech grinsend von sich und überdrehte leicht die Augen als Ruka ihn am Arm packte und mit zerrte – huch, Ruka war ja ganz schön dominant -, doch in dem Augenblick wurde Yomi auch auf eine andere Person aufmerksam und er deutete in die Richtung. „Schau mal …“, gab er aufgekratzt von sich und seine Augen funkelten wieder bewundernd als er Kyo den Sänger von Dir en Grey ausmachte, mit dem die Coupling Tour gelaufen war. Er setzte an um zu diesem zu stürmen – und sich wohl aufs neue zum Trottel zu machen - , doch der Drummer hielt den kleinen Wirbelwind schlicht zurück und hob selbst nur die Hand zum Gruß, was ihm Yomi dann seufzend gleich machte und schon wurde er auch von dem älteren zum Tanzen aufgefordert und dieser Aufforderung kam er dann auch schnell nach. Yomi stellte sich schließlich grinsend in Pose und bewegte sich mutig über das Parkett.
 

Was einige der hier Anwesenden vielleicht mit einem epileptischen Anfall verglichen, war eben Yomis Tanzstil den er schon das ein oder andere Mal in Videos zum Besten gegeben hatte*.

Nun war natürlich die Frage zu stellen wer hier die Band blamierte und offensichtlich dachte Ruka in dem Moment das gleiche, obwohl er den kleinen Mann mit seiner Aussage ‚Tanz mal tapfer weiter, du scheinst Kyo zu unterhalten ...’, eigentlich zu noch mehr Einsatz angespornt hatte, zerrte Ruka den kleinen Möchtegern Tänzer dann doch von der Tanzfläche und begab sich mit dem schmollenden Kleinkind im Schlepptau wieder zurück zur Theke wo es sich der Vocal von Dir en Grey bereits gemütlich gemacht hatte. War ja ein verdammt kurzer Ausflug auf die Tanzbühne gewesen~ Kyo hätte wahrscheinlich gerne noch eine Zugabe gesehen, denn amüsiert hatte es ihn wirklich.

Nun allerdings war Yomi ganz und gar nicht mehr damit einverstanden in die Nähe des blondhaarigen Sängers zukommen, denn innerliche Panikanfälle machten es ihm beinahe unmöglich überhaupt noch gerade zu gehen. Ja es war kein Geheimnis, dass er Kyo verehrte – alles an dem etwas größeren Mann war in Yomis Augen perfekt. Die Stimme, das Aussehen, die Ausstrahlung … einfach alles~ wahrscheinlich war das auch der Grund warum der Kleine sich gegenüber Kyo immer benahm wie ein etwas zurückgebliebener Trottel, aber gut so war Yomi nun mal und im Moment hatte er auch gar keine Chance zu entkommen, denn er wurde von Ruka auf dessen Schoß verfrachtet und saß so gleich neben Kyo den er etwas scheu musterte, was eigentlich gar nicht Yomis Art war. Die Verehrung Yomis wurde immer wieder von Ernüchterung abgewechselt, aber am Anfang war es immer extrem und er benahm sich wie ein verknalltes Schulmädchen.

„Ähm … Yomi desu~“, gab der junge Sänger dann breit grinsend – nachdem er sich innerlich zur Ruhe gezwungen hatte - von sich und verneigte sich leicht, während er sich geistig mit der Hand auf die Stirn klatschte. Es war ihm durchaus bewusst, dass Kyo wissen musste wer er war, schließlich hatten sie eine gemeinsame Tour hinter sich. Aber Hey … vielleicht hatte Kyo ihn ja auch schon wieder vergessen~ konnte ja sein. Gott wo war Yomis Selbstbewussten hin?

„Ich weiß …“, kam es nur zur Antwort seitens des blondhaarigen der ein leichtes grinsen auf den Lippen hatte und Ruka schritt ein um die Situation etwas zu entschärfen und Yomi vor einem Herzinfarkt zu bewahren in dem er Kyo anbot ihm ein Getränk zu zahlen – was natürlich wahnsinnig sinnvoll und äußerst notwendig gewesen war -.

„Genug getanzt?“, fragte Kyo mit leicht gehobener Augenbraue und musterte den kleinen Sänger eindringlich der auf Rukas Schoß saß. Er war ja nun in den letzten 3 Wochen schon das ein oder andere mal in den Genuss gekommen, die beiden so zu sehen, aber eigentlich war er davon ausgegangen, dass das alles nur für die Fans war – aber offensichtlich steckte ja doch mehr dahinter.

„Du könntest ja meine Position einnehmen und mit Yomi tanzen gehen ... ich hätte nichts dagegen ...“ – So viel dazu, dass Ruka den kleinen von einem Herzinfarkt bewahren wollte und für diese Aussage krallte sich Yomi einen Moment in den Oberschenkel des Drummers und gab unverständliche Zischlaute von sich.

Kyo schüttelte nur leise lachend den Kopf. „Nein ich denke ich komme lieber auf die Einladung etwas zu trinken zurück, ich weiß ja nicht welchen Dämon Yomi da beschwört während er tanzt ... aber ich muss ihn nicht kennen lernen …“, meinte er abwehrend und hob auch genauso, in einer abwehrenden Geste seine Hand, als wollte er irgendwen oder irgendwas beschwichtigen.

Der kleine Vocal auf Rukas Schoß schmiegte sich leicht gegen den muskulösen Oberkörper seines Freundes und fühlte sich durch diese gewohnte Position wieder etwas bestärkt, hielt aber erstmal die Klappe und konzentrierte sich darauf besonders schmollend drein zu schauen – zumindest versuchte er es aber er verzog kurz das Gesicht als Ruka die Einladung aussprach und Kyo diese auch annahm. Okay … wenn es um so was ging, dann konnte sonst wer vor ihm stehen, Yomis Eifersucht traf jeden … Ruka gehörte schließlich ihm!

„Du kannst mich auch gerne auf ein Getränk einladen, ich bin schließlich der Vocal den du hegen und pflegen sollst.“, gab der kleine murrend von sich und blinzelte Ruka mit einem patentierten Bambiblick von unten herauf an.

Ruka gab diesem Blick nach und lächelte Yomi darauf hin leicht an ehe er sich zu dessen Ohr beugte und Yomi damit ein leichtes Schaudern bescherte. „Ja ich lad dich ein ~

aber nicht, dass du wieder die ganze Bar leer säufst.“, meinte der junge Dummer auf die Aussage des kleinen hin und Yomi wirkte zufrieden auch wenn seine Augenbraue durch das Gespräch Rukas mit Kyo wieder etwas nach oben wanderte.

Ruka hatte aufgelacht und zuckte mit den Schultern ehe er wissend drein sah. „Welchen Dämon? Das frag ich mich auch öfters, und nicht nur wenn er tanzt!“ Der kleinste der drei schob die Unterlippe etwas nach vorne. „Hey jetzt ist aber wieder gut.“, maulte er und verschränkte gespielt beleidigt die Hände vor der Brust – wobei etwas beleidigt war er schon -. Er hatte ebene eine eigene Art zu tanzen und das lag auch im Bereich der Künstlerfreiheit … die beiden jungen Männer wussten es nur nicht zu schätzen was der brünette junge Mann ihnen hier geboten hatte.

Nachdem sich der Kleine jedoch einen doppelten Wodka bestellt hatte, hielt er sich doch glatt wirklich aus dem Gespräch heraus, zum Teil weil er sowieso nicht mehr mit kam was die beiden anderen redeten zum anderen weil er besonders desinteressiert tun wollte um ihnen unter die Nase zu reiben, dass sie ihn verärgert hatten.
 

Als Yomi sich dann nach einer Weile schon mehr wie quälte indem er die Klappe hielt, war es Sakito der seine Aufmerksamkeit erregte und mit dem er sich fürs erste Ablenken konnte indem er den Gitarristen aufmerksam musterte.

Es gab niemanden der in seinen Augen schöner war als dieser Mensch – Sakito verkörperte pure Erotik und nicht zu letzt war dieser Mann auch noch sein bester Freund.

Auch Ruka schien auf den hübschen Mann aufmerksam geworden zu sein, fragte jedoch nur nach Ni~ya, der wiederum der beste Freund des Drummers war. „Hat er dich versetzt?“, fügte er hinzu während er seine Finger über Yomis Oberkörper nach unten wandern ließ und diesem leicht über die Schenkel kratzte, was Yomi die Luft scharf einziehen ließ. Oh~ dieser Mistkerl hatte es einfach ignoriert, dass er schmollte und tat nun wieder so als wäre nichts gewesen … aber bei Gott, Yomi war es nur recht.

Sakito seinerseits blinzelte jedoch nur und richtete seine schönen Seelenspiegel kurz auf Kyo ehe er sich wieder Ruka zuwandte. „Keine Ahnung wo der sich herumtreibt ist mir ehrlich gesagt im Moment auch ziemlich egal … er wirkte heute komisch.“ Ja Ni~ya war wohl etwas verstimmt gewesen, doch andererseits war der Bassist immer so und Sakito würde sich wohl langsam damit abfinden müssen.

„Vielleicht ist er auf dem Zimmer und holt Schlaf nach.“, fügte der hübsche Gitarrist hinzu und lächelte dabei vielleicht ein klein wenig zu dreckig, aber es war Bandintern natürlich bekannt, das die beiden ein Paar waren und es wurde auch von allen akzeptiert, zumindest glaubte Yomi dies zum jetzigen Stand der Dinge und er kümmerte sich auch gar nicht weiter darum sondern bestellte sich noch einen Jack Daniels und schob Rukas Hand wieder zurück auf seinen Bauch.

Sakito hatte sich zu Toshiya gesellt und redete mit dem hübschen Bassisten – weiß Gott über was – Yomi interessierte es auch nicht wirklich. Er hatte zwar nichts gegen die übrigen Bandmitglieder von Dir en Grey, aber er hatte es zigmal besser getroffen!

„Wo ist Hitsugi-kun?“, stellte er dann eine für ihn wichtigere Frage auf die Ruka dann auch prompt antwortete.

„Keine Ahnung wo der ist, aber du bleibst sowieso bei mir ... schließlich laberst du grade nicht so viel und das ist angenehm.“

„Und? Du laberst auch nicht viel~ du bist ja damit beschäftigt alle sympathisch zu finden

und sie einzuladen ... Du musst echt mal was gegen deine Sucht machen.“, grummelte der Sänger zurück und spielte auf Rukas – seiner Meinung nach echt nervige – Sexsucht an.

„Ich bin freundlich mehr nicht!“

„Klar~“

Yomi nahm noch einen Schluck von seinem Whiskey der auch schon wieder leer war und er schnappte mit den Lippen nach einem Eiswürfel und drehte den Kopf, sodass er seine Lippen auf den Hals des Drummers legen konnte und er küsste, unschuldig in sich hinein lächelnd über das Schlüsselbein des älteren und schob dann frech das Eis unter das Oberteil seines Freundes.

Im nächsten Moment landete der kleine Mann auch schon fast am Boden als Ruka plötzlich aufsprang und offensichtlich erschrocken nach dem Eiswürfel fischte.

„Yomi!“, zischte der Drummer böse und verpasste dem Schuldigen auch gleich einen Tritt in den Allerwertesten, lachte dann aber auf als er sich von dem ersten Schock erholt hatte und fischte stattdessen ebenfalls nach einem Eiswürfel und bewarf Yomi damit.
 

Das kleine Gerangel endete damit das Yomi geflüchtet war – zumindest versteckte er sich hinter Kyo der von dem ganzen offensichtlich auch nicht mehr viel mitbekam, da er mit dem Alkohol schon anständig zugelangt hatte – Tja Rukas Rechnung würde wohl so einiges aufweisen -.

Der Drummer überdrehte nur leicht die Augen und blickte Yomi gespielt böse an, doch als Sakito zurück kam wandte sich der dunkelhaarige, groß gewachsene Mann an diesen.

Die kleine Eisschlacht mit Yomi hatte ihn wohl zum Bewegen animiert.

„Willst du tanzen? Für Yomis Tanzkünste bin ich einfach nicht gut genug ...“, gab er dann sarkastisch von sich und warf einen kurzen, arroganten Blick zu dem Vocal, der sich feige wie er war, immer noch versteckte.

„Hey!“, keifte Yomi aus seinem Versteck hervor, doch da hatte Sakito die Einladung auch schon angenommen und Yomi kniff die Augen zusammen. „Passt nur auf, dass Ni~ya euch nicht sieht …“ Ja der Bassist war wahnsinnig eifersüchtig! Aber nicht weniger als er selbst, nur Yomi hielt sich zurück und setzte sich stattdessen wieder auf seinen Platz neben Kyo und bestellte sich nun wirklich, ernsthaft schmollend noch einen Cocktail und wechselte dann auf Sake, während er stur und natürlich auch gezwungenermaßen nicht zu Ruka und Sakito blickte. Er wollte nicht sehen wie sich die beiden auf der Tanzfläche betatschten und eng aneinander tanzten und dabei nicht nur die Herzen einiger schwuler Typen höher schlagen ließen, sondern auch die Herzen einiger Frauen.

Wie deprimierend war das denn … Er überschlug knurrend die Beine und klammerte sich an sein Glas. Gott ja er hasste seine eigene Eifersucht, und er wusste doch, dass Sakito und Ruka nichts miteinander anfangen würden~ aber Hey … es war schon schwer Ruka mit einer Schönheit wie Sakito ziehen zu lassen.

Sein Blick wanderte dann zu Kyo um sich mit diesem abzulenken, doch dieser war auch kein sonderlich toller Gesprächspartner bei den Unmengen an Alkohol die der blondhaarige in sich hinein kübelte.

Hach der Kerl war trotzdem erotisch … und wie die Tropfen des Alkohols über den Hals des anderen perlten … Oh ja … Gott war er unbefriedigt!

Er wandte den Blick wieder ab und blieb schließlich auf Toshiya und Dai hängen, die sich ebenfalls auf der Tanzfläche tummelten und wohl so eine ähnliche Show abzogen wie Satty und Ruka … wobei bei letzteren wusste er es ja nicht – er hatte nicht hingesehen und das war auch gut so! Er war ja so tapfer!

„Bin ich froh, dass sich deine Bandkollegen auch so aufführen als wären sie dauerhaft unbefriedigt und müssten das in aller Öffentlichkeit zeigen“, meinte er zu Kyo gewandt und überdrehte leicht die Augen … aber wie bereits angedeutet … die Frage war, wer hier unbefriedigt war.

Yomi spürte den Alkohol schon langsam und rieb sich leicht über die Schläfen ehe er den Kopf kurz in den Nacken kippen ließ – eine Aktion bei der er beinahe vom Stuhl gefallen wäre, schließlich war er es gewohnt jemanden – genauer gesagt Ruka – unter sich zu haben und der Stuhl war aber auch verdammt unsicher, wenn er niemanden zum anlehnen hatte auf dem er sitzen konnte.
 

Dennoch hatte Yomi den Fehler gemacht einen kurzen Blick zurück zu werfen und hatte gesehen wie Sakito sich gerade in eindeutigen Bewegungen – nicht gegen den Drummer, sondern auf dem Drummer bewegte … was machten die beiden denn am Boden?

Das konnte doch nicht wahr sein! Doch nicht in aller Öffentlichkeit! „Mein Gott … Tsugi wo bist du?“, murmelte der Kleine und schnorrte sich von Kyo eine Zigarette. Er rauchte zwar nicht oft, aber hin und wieder wurde einfach eine benötigt!

Kyo allerdings hatte sich zur Tanzfläche gewandt und betrachtete die Show, die hier geboten wurde mit Genuss. Ja~ für so was musste man normalerweise zahlen … er wusste gar nicht was Yomi hatte, war doch ein richtiges Highlight, doch dann wurde er auf eine Person aufmerksam die am Rand der Tanzfläche stand und die trotz ihrer kühlen Erscheinung zu lodern schien.

„Hm~ gehört der nicht zu euch? Warum schaut der denn so grimmig?“, fragte Kyo den kleinen Vocal der sich daraufhin umdrehte obwohl er damit beschäftigt war die vielen bunten Flaschen zu betrachten die hinter der Theke standen. Ach wie sehr sehnte er den Zustand herbei wo die Flaschen dann zu tanzen anfangen würden und ihn wahrscheinlich in den Schlaf gewogen hätten.

Auch sein Blick lag dann aber auf Ni~ya und er zuckte nur mit den Schultern. Er wusste nicht ob er froh sein sollte, dass Ni~ya da war oder nicht, doch er winkte nach dem anderen und versuchte auf sich aufmerksam zu machen. „Die Eifersucht …“, murmelte er nur leise, doch wie auch immer … er wollte hier keine Toten und so wie die Situation jetzt wirkte, würde es diese jedoch bald geben.
 

Aber Yomi wurde auch schon wieder abgelenkt als sich nun auch noch Hitsugi zu ihnen gesellte. „Hey … wo warst du? Na ja … schön das du hier bist, ich glaub wir haben hier gleich ein Problem.“, murmelte Yomi und Hitsugi nickte schweigend.

Auch das Bandkaterchen hatte die Situation bereits mitbekommen und konnte sie so halb einschätzen, zumindest glaubte er das.

Die beiden Tanzenden hatten Ni~ya wohl noch nicht bemerkt, doch hatte der Basser wohl den gleich guten Ausblick auf das Geschehen wie auch der junge Gitarrist der neben Yomi saß und es war offensichtlich wie Ruka gerade die Finger über den Schritt des weiblichen, jungen Mannes gleiten ließ und seine Lippen gefährlich nahe an die des Gitarristen kamen – wobei von den billigen Plätzen sah es sowieso schon beinahe so aus als würden sich die beiden küssen.

„Das gibt ärger~“, murmelte Hitsugi leise.

Doch in diesem Moment erhoben sich die beiden Freunde auch vom Boden und Sakito hielt Ruka die Hand hin um diesem aufzuhelfen.

Doch kaum ein paar Sekunden landete die Hand des Drummers wieder im Schritt des jüngeren und Hitsugi wüsste zu gerne über was die beiden im Moment redeten … er hoffte sehr, dass es nur Spaß war und sich das ganz schnell wieder klären würde.
 

Ni~ya hatte sich nun aber offensichtlich aus seiner Starre gelöst und auch Yomi betrachtete das Geschehen wieder. Die langsamen und coolen Bewegungen des Bassisten verhießen nichts gutes, das wusste er. Der kleine Schluckte leicht und nahm noch einen Schluck von seinem Sake. Der schwarzhaarige Bassist schien irgendetwas zu sagen und nicht nur Yomis und Hitsugis Blicke lagen alarmiert auf dem geschehen, auch ein paar Fremde Gäste schienen die Situation interessiert zu verfolgen.

„Na klasse … Jetzt fasst er es falsch auf, die ganze Stimmung ist im Arsch, wir haben Streitereien, dann redet man wieder ewig lang nicht miteinander ... und am Ende ist die Band futsch.“ Und er selbst wurde dann auch noch vollkommen ignoriert, weil jeder lieber seinen eigenen Problemen nachging. Yomi jammerte leise und rutschte etwas näher zu Hitsugi. „Mach doch was … oder lenk mich ab! Ich kann das nicht mit ansehen!“ Vielleicht dramatisierte der kleine Mann etwas, aber darin war er ja sowieso unschlagbar.

Das kleine Bandkaterchen allerdings schien nicht daran interessiert sein seinen Hals zu riskieren indem er zwischen seine drei Freunde ging, da hing er doch noch etwas an seinem Leben. „Was soll ich denn machen?“, murmelte er nur zurück, blieb aber stock steif sitzen und hoffte, dass es glimpflich ausgehen würde … für alle beteiligten und die Menschen in unmittelbarer Nähe – also für alle Leute hier im Hotel!

Nun hatten die beiden kleinen Freunde jedoch auch allen Grund zur Hoffnung, denn Ni~ya schien gehen zu wollen, auch wenn Sakito ziemlich bestürzt drein sah und auch Ruka näherte sich der Bar wieder etwas mehr und nickte sogar in ihre Richtung. Diese Wandlung der Lage motivierte den kleinen Sänger dazu aufzustehen und auf seine drei Freunde zuzugehen … vielleicht schaffte er es in seiner grenzenlosen Naivität das ganze wieder so hinzubiegen wie er es wollte und wenn Ni~ya schon nicht auf die beiden Schuldigen hörte, dann vielleicht auf einen unschuldigen Beobachter. Ja man sollte ihm dankbar dafür sein, dass er sich so einsetzte … andererseits, sollte ihn vielleicht einfach jemand aufhalten!
 

Der kleine motivierte Kampfzwerg war jedoch noch nicht einmal auf der Hälfte der Strecke als sich Ni~ya plötzlich zu dem Drummer umdrehte und zuschlug. Er traf ihn wuchtig und dies mitten ins Gesicht, wobei der kleine erstarrt stehen geblieben war und seine Augen weit aufriss. „Was zum …“

Er schüttelte nur ungläubig den Kopf und warf wieder einen kurzen Blick zu Hitsugi zurück. Gut so todesmutig war er jetzt wohl nicht mehr … „Ihr seid doch bescheuert … zieht die Band mit rein und demonstriert den anwesenden doch bitte welch innige Beziehungen hier gewisse Menschen führen …“, grollte er leise während er kehrt marsch machte. Sein Herz pochte jedoch ziemlich schnell und er zitterte leicht – so feindselig hatte er seine Bandmembers noch nie gesehen – und er wollte es auch nie wieder. Fieberhaft überlegte der kleine Mann was er tun sollte und kam dann zu einem, vielleicht etwas kindischen Entschluss. Er ließ sich an der Bar einen Kübel mit kaltem Wasser richten und wandte den Blick wieder zum Geschehen, während Hitsugi damit beschäftigt war, stur in eine andere Richtung zu schauen.

Als Yomi den Kübel mit dem kalten Wasser wieder zurückbekam – für die Sauerei die er anrichten würde, hatte er sich bereits entschuldigt -, sah er gerade noch wie Ni~ya erneut zuschlug und dieses Mal jedoch nicht Ruka traf sondern Sakito und nun loderte die Wut auch in dem kleinen Sänger. Ging es denn noch? Waren alle verrückt geworden? Er stürmte auf die drei Musiker zu und hörte noch die Tränenerstickten Worte des Leadgitarristen. „Ni~ya … hör … auf ... Bitte hör auf … Es war meine Schuld … allein meine … nur hört auf euch zu schlagen … Ich liebe dich doch …“ Und schon ging der hübsche Mann in die Knie.

In seinem Anflug von Wut schwenkte der Sänger den Kübel und Ni~ya bekam die volle Ladung des kalten Wassers ab, auch wenn es zum größten Teil Reflex war. „Ihr seid doch wahnsinnig ihr~“ Er suchte nach Worten und blies die Backen etwas auf. „Schwanzgesteuerten Hirnlosen Penner“, fauchte er lautstark und funkelte seine Freunde an ehe er sich gänzlich zu Ni~ya drehte. „Ihr benehmt euch wie Kinder! Du weißt doch was für ein Arschloch Ruka sein kann und du weißt das Saki dich liebt!“ Im nächsten Moment boxte er dem zweiten Schuldigen, sprich Ruka in den Magen um seine Wut kund zu tun. „Und du lässt gefälligst die Finger von Sakito, so was tut man nicht einmal aus Spaß! Du hast dich gefälligst um mich zu kümmern!“ Gut der letzte Teil seiner predigt war ihm herausgerutscht, aber weiter kam er auch gar nicht da Ruka ihn von sich schubste und nun den kleinen Sänger anfuhr. „Bei dir bleiben und dich kümmern? Ich gehöre dir nicht klar...“, wurde dem Kleinen entgegengeschleudert, doch darüber dachte er gar nicht nach, denn er musste sich um seinen besten Freund kümmern, der zusammengesunken am Boden lag. „Lass mal sehen~ sieht ja jetzt schon böse aus.“, murmelte er besorgt und drehte seinen, vor Zorn leicht erröteten Kopf zu Ni~ya. „Hohl gefälligst etwas Eis damit die Schwellung zurück geht du Idiot! Und Ruka du holst einen Fetzen und wischt den Boden wieder auf!“ Und wenn sich jemand seinen Anweisungen widersetzen wollte, dann hätte er wirklich ein Problem mit dem 1 Meter 55 großen Kampfzwerg! Aber natürlich hörte niemand auf ihn.

„Bewegung~ die Leute glotzen schon! Und wenn ihr dann immer noch Streiten müsst macht das gefälligst nicht VOR ALL DEN LEUTEN!“ So~ jetzt war zumindest bei Yomi die Luft draußen und er tätschelte beruhigend die Hand seines besten Freundes, der noch ziemlich benommen zu sein schien, oder in einer leichten Ohnmacht steckte.

Nun war es jedoch Ni~ya der ihm einen Strich durch die Rechnung machte, denn der schwarzhaarige Bassist stieß den jüngeren hart zur Seite um sich selbst um seinen Geliebten zu kümmern und zischte Yomi nur an, er solle sich nicht in Angelegenheiten mischen die ihn nichts angingen und von denen er keine Ahnung hatte.

Der Bassist hob den regungslosen Körper Sakitos hoch und wandte sich nochmals zu Ruka. „Im Übrigen hättest du trotz der Unterbrechung verloren … haushoch ... wie immer ...“, er hielt kurz inne und in seinen Augen war keine definierbare Gefühlsregung zu sehen. „Wir treffen uns dann oben, es gibt etwas zu bereden!“, gab er schließlich mit einem leichten Grinsen von sich und der am Boden liegende, kleine Mann starrte nur verständnislos und etwas verstört zu den beiden besten Freunden. Was hatte das schon wieder bedeutet? War die Schlägerei eine Machtdarstellung gewesen?

Der kleine Sänger rappelte sich wieder auf und keifte innerlich wie ein Rohrspatz. Er war verdammt sauer! Wer war er denn bitte, dass man einfach so auf ihm herum schubste? Aber fürs Erste wurde er wieder einfach ignoriert als Ni~ya von dannen zog.

„Pah~ und ob mich das was angeht wenn sich die halbe Band KO schlägt ... dumme Wichser … ich lass mir doch nicht sagen, dass ich mich nicht einmischen darf … Penner.“ Er rieb sich über seinen Allerwertesten, der nicht nur nass war, sondern durch die unsanften Bruchlandungen, die auf Kosten der Raufbolde gingen, auch etwas schmerzte. Er seufzte auf und ließ Ruka stehen wo er war. Sie konnten ihn alle! Er hatte sich nie eingemischt was die Sache zwischen Sakito und Ni~ya anging … aber wenn es dann so ausartete hatte er wohl ein Recht zu Handeln oder nicht? Yomi war enttäuscht von seinen Bandkollegen und verletzt, jetzt … war verdammt noch mal der richtige Augenblick sich die Kante zu geben und zwar vollkommen!
 

Ruka, der den kleinen Mann jedoch kannte sah ihm besorgt nach und folgte ihm dann auch. „Yomi... mach jetzt ja keine scheiße~“, gab er seufzend von sich und es war ihm egal wie sauer der brünette junge Mann auf ihn war. Er legte die Arme um den Körper des Vocals und hielt ihn so in einer Umarmung. „Übertreib es nicht~ ich will dich nicht wieder halb tot irgendwo liegen sehen ... und ich muss mit dir später sowieso noch reden.“, gab der Drummer sanft von sich und hauchte dem kleineren einen kurzen Kuss auf die Wange. Auch Ruka wirkte noch ein klein wenig durch den Wind, aber das kümmerte Yomi nicht, er wirkte ganz und gar nicht versöhnlich. „Ich bin alt genug um auf mich selbst aufzupassen … und ich wüsste nicht worüber wir reden sollten … verpiss dich Ruka!“ Seine Worte waren leise und fast unverständlich, vielleicht hatte sein Freund sie auch gar nicht gehört, denn dieser verschwand einfach so, um sich wohl erneut mit Ni~ya zu treffen und sich mit ihm auszureden.

Yomi wurde also zurück gelassen und der kleine warf Hitsugi noch einen bösen Blick zu ehe er sich wieder an den Kellner wandte um sich noch Sake zu bestellen – das Zeug das er überhaupt nicht vertrug - um endlich betrunken zu werden!

Nur machte ihm nun auch noch der Kellner einen Strich durch die Rechnung indem er den kleinen Mann erst dazu nötigte die Sauerei auf der Tanzfläche aufzuwischen und Yomi fluchte während er zu putzen begann bis ihm die Schimpfwörter ausgingen.

Der Tag wurde ehrlich beschissen und er würde noch schlimmer werden!
 

[*Andeutung auf Yomis Dance-moves bei Tokyo Shounen - dem Making of]
 

I'm grateful

Thx Yoruai

002

Kyo hatte den kleinen Sänger, an dem die ganze Aufräumarbeit hängen geblieben war, beobachtet, fühlte sich aber im Gegensatz zu Hitsugi nicht mehr im Stande zu helfen und als Yomi sich dann wieder zu ihm setzte und erneut bei den harten Getränken zulangte seufzte der blondhaarige etwas auf. „Lass dich nicht so hängen.“, kam das Kommentar von dem älteren und auch er nahm noch einen Schluck von seinem Whiskey und zündete sich eine Zigarette an während er sich etwas an den Tresen lehnte.

„Ich lass mich nicht hängen.“, grollte Yomi zurück und zog sein Getränk in einem hinunter, ehe er sich ein neues bestellte. Das sich nun auch Hitsugi einmischte und ihn vom trinken abhalten wollte, ignorierte Yomi ebenfalls und er fuhr den jüngeren nur an und gab zu verstehen, dass der andere ihn in Ruhe lassen sollte. Er hatte keine Lust darauf sich jetzt mit jemanden aus der Band abzugeben. Die waren doch alle vollkommen beknackt heute! Es war vielleicht nicht sonderlich fair gegenüber Hitsugi, aber damit musste der Gitarrist im Moment selbst klar kommen.

„Das sieht aber anders aus … passiert so was denn öfter bei euch?“, mischte sich nun wieder Kyo ein und lenkte Yomis Aufmerksamkeit wieder auf sich.

„Ne nicht wirklich ...Die haben heute alle ’nen Schuss. Die spinnen ~ soll’s ja auch mal geben.“ Immer noch was sich Yomi der vereinzelten Blicke bewusst die an seinem Nacken hingen – sie hatten eben einiges an Aufruhr zu verschulden.
 

„Sag mal Kyo … Willst du nicht mit mir nach oben gehen und die Minibar plündern?“, fragte er deswegen leise und blinzelte den blondhaarigen bittend an. Er kam sich hier unten einfach zu beobachtet vor und wenn er sich halb ins Koma saufen wollte, dann brauchte er niemanden der ihm dabei zusah, der nicht mindestens gleich betrunken war wie er selbst~ allerdings wollte er auch ungern einfach so alleine saufen – da war doch dann kein Spaß dahinter, wobei eigentlich hatte er sowieso keinen Spaß mehr.
 

Dennoch nahm Kyo die Einladung an und erhob sich von seinem Barhocker und die beiden kleinen Männer machten sich ziemlich schwankend auf den Weg nach oben wo Yomi bereits nach dem Schlüssel kramte. Zwar schlief der kleinere Sänger meistens bei Hitsugi oder Ruka, da er es hasste alleine zu sein, aber er riss sich trotzdem immer ein Einzelzimmer unter den Nagel, wo er sich dann nach belieben zurückziehen konnte, wenn er es gerade nötig hatte … wie auch immer man das auffassen wollte, aber das tat hier ja gerade nichts zur Sache. Er sperrte das Zimmer auf als sie endlich, mit einigen kurzen Zwischenfällen - in denen Yomi einige Stufen übersehen hatte oder Kyo am Lift den falschen Knopf gedrückt hatte und sie auf und ab gefahren waren – bei dem Hotelzimmer angekommen waren. Als die beiden Eintraten konnten sie noch nicht wissen, dass dies der größte Fehler gewesen war, den sie heute an diesem sowieso schon verhexten Tag begangen hatten.

Der kleine Sänger warf seinen Pullover auf das Bett und zog nebenbei auch noch seine nasse Hose aus – Scheu hatte er vor Kyo sowieso keine mehr, da hatte der Alkohol doch etwas Gutes. Er ging zu seiner Anlage und stellte die Musik ein – vielleicht etwas zu laut, aber dann hörte er wenigstens auch nicht, wenn sich jemand beschwerte. Gleich darauf knallte ihnen, ein Amerikanischer Sänger wüste Worte an den Kopf – genau das richtige im Moment, auch wenn Yomi kaum etwas verstand, die hatten aber auch eine verdammt miese, englische Aussprache.
 

„Willst du was Bestimmtes? Ach was ich hol einfach mal alles was da ist …“, murmelte Yomi und kramte die verschiedenen Flaschen aus dem kleinen Kühlschrank und setzte sich damit aufs Bett ehe er Kyo deutete, dass auch dieser sich setzen konnte.

Sie bedienten sich beide massig an den hübschen, bunten Fläschchen und Yomi schnorrte sich noch eine Zigarette von dem Sänger während er lallend meinte, er würde dann später Zigaretten kaufen gehen, damit er seine Schulden begleichen konnte.

„Weißt du was Kyo … ich bin es satt von allen als Plüschtier- und nicht ernst zu nehmendes Etwas angesehen zu werden. Ich werd die ’mal alle treten.“, keifte der kleine dann leise und fuchtelte mit seiner Zigarette in der Luft herum.

„Und ich bin sogar ziemlich sicher, dass es die nicht ’mal interessiert, dass sie mich beleidigt haben … ich will gar nicht wissen was die gerade machen~“ Und bei Gott wahrscheinlich war es wirklich besser, dass der kleine keifende Sänger nicht wusste was Ni~ya, Satty und Ruka im Moment im Stande waren zu tun. Es hätte ihm nur Magenkrämpfe beschert.

„hm ... dann änder’ dein Image bei ihnen … lass dir doch nicht alles gefallen.“, brummte der andere Sänger zurück und es fiel ihm offensichtlich schon schwer die Augen offen zu halten, dennoch schien er Yomi zuhören zu wollen. Ja der kleinere machte wohl das durch, was auch ihm widerfahren war … aber nun bekam Kyo von den meisten Leuten, den Respekt der ihm zustand – mehr noch als einige andere in seiner Band.

“Kämpf für deine Rechte Kleiner …“

Yomi verzog leicht das Gesicht und äscherte eingeschnappt ab. „Ich bin nicht klein …“, grollte er zurück und Kyo schenkte ihm daraufhin ein leichtes Lächeln. „Na geht doch …“
 

Der brünette, aufgekratzte Sänger schnaubte nur leicht und sah kurz zum Fenster. „Uah~ ich glaub ich bin betrunken …“, brabbelte er vor sich hin – für alle, denen das noch nicht aufgefallen war. Oh ja die Mischungen hatten gesessen.

„Und die Zigaretten sind alle.“, gab Kyo von sich, was eine Aufforderung für Yomi sein sollte, welche kaufen zugehen und der kleinere erhob sich auch artig und wollte aufstehen, wobei er über Kyo stolperte und eine saubere Bruchlandung aus dem Bett hinlegte. „Uahh~ … so schnell war ich auch noch nie aus dem Bett draußen.“, gluckste der brünette und rieb sich den angestoßenen Ellebogen mit Schmerz verzogenem, wehleidigen und natürlich Mitleid erregendem Blick. Irgendwie war ihm schlecht …

„Kyo~chan … willst du nicht mitkommen Zigaretten kaufen? Ich will nicht über die ganzen Gänge laufen … ich find doch hier nicht mehr her.“, jammerte Yomi und der Sänger von Dir en Grey sollte eigentlich – wenn er nicht so abgehärtet wäre – Karies bekommen, so süß wie der kleine trottelige Vocal gerade drein sah. Doch Yomi erntete nur ein böses Schnauben, dank dem Kosenamen und Kyo sah besonders mörderisch drein, war jedoch schon zu betrunken um sich wirklich aufzuregen.

„Von mir aus ich komm mit~ aber nur weil du sonst mit meinen Zigaretten abhaust~“, gab Kyo deshalb friedfertig zurück und schwang sich aus dem Bett. Yomi schlang seine Finger um den Körper des älteren, doch im nachhinein betrachtet war das keine sonderlich intelligente Lösung um sich abstützen zu können, denn Kyo wankte selbst wie ein kaputtes Schiff in einem Sturm auf Hoher See.
 

„Kannst du nicht etwas ruhiger gehen … da wird mir schlecht.“, motzte Yomi und krallte seine Finger in Kyos Seite um sich fest zu halten. Das er vergessen hatte, sich wieder anständig anzuziehen, war ihm im Moment ziemlich egal – ganz Nackt war er ja nicht und die Shorts brachten seine Hüften ja auch wunderbar zur Geltung.

Bei dem Weg nach unten machte Yomi Lärm für eine ganze Bande seiner selbst, doch die Nacht war noch jung … wahrscheinlich schlief sowieso noch niemand, oder aber es traute sich einfach niemand nach draußen weil die sich sonst was dachten, jedenfalls bekamen sie keine wüsten Beschimpfungen an den Kopf geworfen oder wurden sonst wie in die Schranken gewiesen. Aber Hauptsache war ja, Yomi hatte seinen Spaß und er grölte frisch und fröhlich eines seiner Lieblingslieder.
 

Unten an der Bar angekommen wurden die beiden kleinen Männer wieder skeptisch gemustert, aber der kleinste bestellte desinteressiert darüber, zwei Schachteln Zigaretten wobei er eine davon an Kyo weiter gab und sich die andere selbst behielt – wenn er nicht mehr wollte, würde er den Rest einfach Ruka geben, der freute sich sowieso immer darüber … alter stinkiger Kettenraucher … Aber mit dem war er ja gerade zerstritten … Wie auch immer, es würde sich schon zeigen.

„Willst du noch taaaanzen oder wieder nach oben?“, hauchte Yomi und lehnte sich an Kyo wobei dieser ziemliche Probleme damit hatte gerade zu stehen.

„ … können auch tanzen …“, nuschelte der Angesprochene zurück und sah sich um, ehe er nickte. „Ja lass uns tanzen.“, bestärkte er seine Aussage nochmals und zerrte den mit Shorts bekleideten, kleinen Mann schließlich mit in die Masse der sich bewegenden Leiber.

Während Yomi in seiner tollpatschigen, kindlichen Art direkt niedlich wirkte und Kyos Spaßpegel nach oben schraubte, bewegte sich der ältere Sänger zum takt passend und ließ seine Muskeln unter seinem eng anliegenden Oberteil ebenfalls tanzen … und das hatte einen hohen Standard an Erotik~ der nicht nur von Yomi begafft wurde.

Nun war es Yomi der sich an den Körper seines verehrten Idols schmiegte und die beiden fegten über die Tanzfläche, wobei sie ihren Schampegel – der bei Yomi sowieso nicht ausgeprägt war, längst überschritten hatten, doch bald wurde es dem jüngeren zu heiß und er zupfte an Kyos Ärmel. „Lass uns noch was zu trinken mitnehmen und wieder nach oben gehen Kyo~“, nervte der kleine und wie gehofft gab der ältere dann auch nach und bewaffnet mit zwei Schachteln Zigaretten und einer weiteren Flasche Whiskey torkelten die beiden, gerade ziemlich Seelenverwandten Sänger wieder durch die Flure nach oben. Den Lift hatten sie nicht mehr gefunden und nachdem Yomi den Schlüssel in drei verschiedene Schlösser gesteckt hatte, hatte er auch sein Zimmer wieder gefunden, was mit einem grölenden Jubeln kundgetan wurde. Was keiner von den beiden betrunkenen Sängern bemerkt hatte, war, dass sie schon lange, ziemlich aufmerksam beobachtet wurden.
 

Yomi warf sich mit vollem Einsatz wieder aufs Bett und schloss kurz die Augen. „Ngh~ kann sein das es gerade ein Erdbeben gibt? Alles dreht sich irgendwie.“

Kyo lachte seinerseits nur dümmlich auf und setzte sich wieder neben Yomi auf das Bett. „Du hast vergessen die Türe abzusperren.“, murmelte er und versuchte mit seinem Feuerzeug die Zigarette zu treffen die er sich gerade zwischen die Zähne gesteckt hatte, doch der kleinere zuckte nur mit den Schultern. „Ach egal … vielleicht kriegen wir noch Partygäste … ich steh heute jedenfalls nicht mehr auf~“ Und das würde er wohl auch nicht mehr können. Nein am besten war es jetzt einfach liegen zu bleiben und sich dem Rausch hinzugeben … oder anderem~

Er zog den älteren etwas an sich und kuschelte sich an den schönen Körper des Vocals. Da durchlief wohl gerade jemand die sentimentale Phase des betrunken seins. „Kyo weißt du~ ich kenn dich zwar noch nicht lange … aber ich mag dich.“, brabbelte er leise und nahm dem anderen dann die Zigarette weg, wo dieser sich diese gerade mühevoll angezündet hatte.

„Hey …“ Es wurde lautstark protestiert und es begann ein kleines Gerangel was damit endete, dass Yomi – den Tränen nahe – auf die abgebrochene Zigarette in seiner Hand blickte und Kyo übersah prompt die Glut die ein schickes Loch in seine Hose brannte – aber er würde es wohl bald merken …

Als sich die Türe plötzlich öffnete hob Yomi irritiert den Kopf und musterte den groß gewachsenen, schwarzhaarigen Mann der ins Zimmer blickte. „Uh? Kennst du den?“, fragte Yomi grinsend und wandte sich zu Kyo der gerade kreischend aufsprang und sich auf den Oberschenkel schlug.

„Hey … ich glaub sie haben sich im Zimmer geirrt.“, maulte Yomi schließlich zu dem seltsamen Kerl. „Das hier ist geschlossene Gesellschaft.“

Ach er war ja so komisch und dotierte sich dafür glatt selbst Applaus. Doch der schwarzhaarige Mann trat nur weiter ein und schloss die Türe hinter sich während er die beiden deutlich kleineren grinsend musterte.

Nun war auch Kyo auf den Typen aufmerksam geworden … und bei aller liebe – zum Alkohol – aber der Typ hatte einen Gesichtsausdruck drauf, der ihm ganz und gar nicht behagte.

003

Yomi hatte sein Einschätzungsvermögen aber offensichtlich verloren und trat nur fluchend auf den anderen Kerl zu der immer noch grinsend im Zimmer stand.

„So jetzt aber raus hier oder ich ruf den Sicherheitsdienst …“, grollte der kleine Kampfzwerg und im nächsten Moment landete er unsanft am Boden und er schrie kurz, schmerzerfüllt auf als ihn die Faust des Schwarzhaarigen getroffen hatte. Er presste die Finger auf sein Gesicht und starrte entsetzt auf den Eindringling der in dem Moment eine Knarre zog und den Lauf auf Yomi richtete.

Die Augen des Kleinen weiteten sich geschockt. „Was zum …“

Kyo seinerseits schien blitzartig wieder etwas mehr zu ernüchtern und starrte ebenfalls auf die Knarre die gerade entsichert wurde. Wer zum Teufel war dieser Kerl? Irgendein Psychopath? Ein besessener Fan? Doch keiner der beiden Sänger schien in der Lage dazu zu sein angemessen zu reagieren, dennoch war auch hier die Frage zu stellen was im Moment angemessen wäre, so fühlten sich doch beide mit der Situation grenzenlos überfordert.
 

Yomi gab einen ziemlich unmännlichen Laut von sich als er plötzlich gepackt und Richtung Heizung gezerrt wurde. „Hey lassen sie mich los!“, gab der brünette eingeschüchtert zurück, doch er wurde nur zum schweigen aufgefordert – und bei Gott, dieser Aufforderung ging er dank gewissen Druckmitteln dann auch nach. So eine Knarre war ja bitte kein Spielzeug und irgendwie bezweifelte Yomi auch, dass der Kerl einen Waffenführerschein hatte … Wobei, das tat hier ja auch gerade nichts zur Sache!

Grob wurden die Hände des kleineren an die Heizung gekettet und ein eklig stinkender Fetzen wurde ihm in den Mund gestopft damit Yomi die Klappe hielt.

Tränen schossen dem jüngsten in die Augen und er würgte leicht. Sein Herz begann unheimlich schnell zu schlagen und er hatte das Gefühl zu ersticken. //Oh mein Gott … das ist ein schlechter Traum!//

Als Yomi offensichtlich außer Gefecht gesetzt wurde, wandte sich der Fremde zu Kyo um und grinste diesen an. „Und du … zieh dich aus und mach dich am Bettgestell fest … aber anständig Kleiner~ dann wird niemand sterben müssen.“ Mit diesen Worten warf er Kyo ein weiteres Paar Handschellen zu, die der blondhaarige perplex auffing.

Er blickte die eisernen Schellen an und schüttelte ruckartig den Kopf. „Vergiss es …“, knurrte er leise und verzog das Gesicht, doch davon wollte der Eindringling offenbar nichts wissen, er richtete die Knarre nur wieder auf Yomi und legte den Kopf schief.

Kyo seinerseits biss sich bei dieser Aktion leicht auf die Lippen und versuchte abzuwiegen in wie fern dieser Kerl wirklich in der Lage war so was zu tun. Wenn es nur ein Fan war … dann würde er Yomi doch nichts tun~ es sei denn natürlich … dieser Kerl spezialisierte sich nur auf Kyo – doch der blondhaarige Sänger konnte seine rasenden Gedankengänge gar nicht wirklich ordnen, als plötzlich ein Ekel erregendes, dumpfes Geräusch zu vernehmen war und automatisch glitt der Blick des blondhaarigen zu dem am Boden sitzenden jungen Mann dessen Gesicht vor Schmerz verzerrt war.

Yomi krallte seine Finger so stark in das Metall der Heizung, dass seine Fingernägel brachen und er hatte die Augen zusammengepresst während er seine Zähne in den Fetzen grub, der sein Geschrei verschlang.

Kyo hatte den Mund leicht geöffnet und blickte erschrocken auf den Oberschenkel Yomis aus dem unerbittlich Blut floss und er wandte den Kopf wieder zu dem schwarzhaarigen Mann, der selenruhig da stand. Er hatte es wirklich getan … die Kugel hatte eine offene Fleischwunde in Yomis Oberschenkel gegraben. Es war so schnell gegangen – beinahe lautlos, weil diese Psychopath Schalldämpfer benutzte – und es war seine Schuld … weil er nicht gehandelt hatte.
 

Man sah Kyo deutlich an wie er innerlich mit sich selbst kämpfte, wie er versuchte zu verstehen was hier vor sich ging … doch er war machtlos.

„Los … tu was ich dir sage …“, zischte der schwarzhaarige ein weiteres Mal. Erneut rasten die Gedanken des blondhaarigen Vocals. Dieser Kerl war im Stande sie beide kalt zu machen, dies hatte er nun verstanden – andererseits wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass sie in dem Fall lebend hier raus kamen, auch wenn er tat was dieser Typ wollte. Kyo wandte den Blick wieder zu Yomi der zusammengekauert und blutend da hing. Der Kleine brauchte einen Arzt.
 

Für einen kurzen Moment schloss Kyo die Augen und begann sich dann, ganz langsam zu entkleiden. Vielleicht würde ja zufällig irgendjemand darauf kommen, dass hier etwas nicht stimmte und ihnen die Nötige Unterstützung bieten. Aber auch dieser Gedankengang wurde ihm sogleich verdorben. „Beeil dich gefälligst, denkst du ich hab den ganzen Tag zeit.“, wurde Kyo angeknurrt und der Kleinere verzog das Gesicht. Der Kerl schien langsam nervös zu werden, offensichtlich war der Schuss gar nicht eingeplant gewesen – doch wenn der Kerl nervös wurde, dann schwebten sie erst recht in Gefahr, dies war Kyo durchaus bewusst. „Halt die Klappe du Scheißkerl!“

„Du hast doch gesehen wie schnell mir die Hand ausrutscht und wie schnell ich abdrücke … willst du das wirklich weiter provozieren?“, hauchte der Schwarzhaarige mit leiser, drohender Stimme und es schien auch Wirkung zu zeigen, denn der Blondhaarige begann sich die Kleidung schneller vom Leib zu ziehen und in seinen Augen breitete sich langsam aber sicher ein kalter Schimmer aus. Er wirkte emotionslos und abwesend als er sich ans Bett kettete, doch dies realisierte Yomi nur am Rande.
 

Der kleine Brünette begann sich unterdessen gegen die Handschellen zu bewegen und versuchte sich verzweifelt zu befreien – er wollte nicht, dass Kyo so was miterleben musste … nicht wegen ihm, doch es war sinnlos, sich zu bewegen war unmöglich und auch die Luft wurde ihm vor Aufregung knapp, sodass er mehr damit zu tun hatte sich zu beruhigen um nicht zu ersticken, als dass er sich wirklich darauf konzentrieren konnte sich irgendwie von den Handschellen zu befreien.

Dazu kam noch diese unsagbare Übelkeit die ihm der Schmerz bescherte und sein Kopf pochte schmerzhaft. //Ruka …// Wo war der Kerl wenn man ihn brauchte? Er beschützte ihn doch sonst immer. Natürlich war Yomi klar, dass dieser Gedanke unsinnig war und er froh sein konnte das Ruka sich nicht ebenfalls in Gefahr befand … oder war er es auch? Was wenn der Kerl nicht alleine hier war? Die Massenvernichtungstheorien die in Yomi ausbrachen machten den kleinen noch zusätzlich fertig.

Panik breitete sich immer mehr in seinen Körper aus und er fühlte sich einer Ohnmacht nahe. Sein Blick lag verschwommen auf dem Bett wo Kyo sich gerade von dem Fremden angrapschen lassen musste. //Ich will das nicht sehen … lass ihn Ruhe du Schwein!//

Natürlich hatte Yomi von solchen Vorfällen und Straftätern schon gehört – aber er war noch nie mit so etwas konfrontiert gewesen und jetzt … hatte er einfach nur wahnsinnige Angst. „Du wirst nicht schreien oder?“, hauchte der schwarzhaarige zu Kyo und dieser blickte nur verächtlich drein. „Warum sollte ich das?“, zischte Kyo zurück und blickte nochmals zu Yomi der an den Handschellen zog, sodass es andauernd klirrte. Der Kleine verlor viel Blut … er brauchte wirklich einen Arzt und genau das schien sich der schwarzhaarige in den Moment auch zu denken. „Ich sollte mich beeilen was?“, fragte er amüsiert

„Aber bis wir miteinander fertig sind … ist er wahrscheinlich sowieso schon verblutet - und dir wird das dann auch schon egal sein.“ Ein schauriges Lachen ertönte und brach die kurz eingekehrte Stille im Raum. „Und jetzt spreiz deine Beine~ und denk daran … wenn ich euch beide kalt mache … dann seid nicht nur ihr Geschichte, sondern auch eure Band … und denkt an eure geliebten Mitmenschen …“, hauchte er lachend.

Doch in dem Moment als er sich über Kyo hermachen wollte, klopfte es plötzlich an der Türe und der Schwarzhaarige verzog wütend das Gesicht und trat auf den Kleinsten in der Runde zu ehe er ihm den Knebel aus dem Mund entfernte, die Knarre wurde jedoch wieder auf Yomi gerichtet.
 

„Yomi? Bist du da?“ Der kleine, angesprochene Mann hob trübe den Kopf und richtete seine Tränenverschmierten Augen Richtung Türe. „RUKA!“ – er hatte es nicht kontrollieren können, es war einfach so hervorgeplatzt.
 

„Sag ihm er soll verschwinden.“, zischte der Schwarzhaarige Mann und seine, mit Adern durchlaufenen Augen waren weit aufgerissen vor Hass. „Mach schon oder ich knall dich ab!“, fauchte er leise und Yomi biss sich daraufhin wieder verschreckt auf die Lippe.

„Ja~ ich bin's“, kam es von draußen und die Türlinke wurde langsam nach unten gedrückt, doch die Türe, die Ruka von dem Horror hier im Zimmer trennte blieb verschlossen. „Lass mich bitte rein, ich muss mit dir reden Yomi!“

„Verschwinde Ruka!“, gab der Kleine von sich, doch der Drummer schien nicht locker zu lassen und der Schwarzhaarige Mann trat langsam auf die Türe zu. „Haltet die Klappe.“, zischte er leise und drehte den Schlüssel über um Ruka die Türe zu öffnen.

Das Licht im Zimmer war matt als Ruka eintrat und so wurde er sich dem ganzen erst gar nicht wirklich bewusst. Er sah Yomi am Boden sitzen und seufzte leise auf. Offensichtlich war für Ruka die Sache klar – Yomi hatte einfach viel zu viel getrunken. „Yomi? Was tust du da?“, fragte er den kleinen kopfschüttelnd und ging weiter um sich um seinen kleinen Freund zu kümmern, der ihn mit geweiteten Augen anblickte. „Ruka~“, murmelte der kleine und schluckte hart. Erst jetzt schien der groß gewachsene Mann zu merken, dass Yomi angekettet war und im nächsten Moment wurde er sich auch des Blutes bewusst. „WAS ZUM TEUFEL~ ... Yomi~“, keuchte Ruka nun ebenfalls entsetzt und stürzte die letzten paar Schritte auf den Kleinen zu. „Geh wieder raus ... verschwinde …“, hauchte Yomi ängstlich und versuchte die Hände abwehrend zu heben, doch dies war ihm natürlich ebenfalls nicht möglich. Er drehte den Kopf um sich nach dem Schwarzhaarigen Mann umzusehen und erneut flossen Tränen über seine Wangen als er sah wie der Kerl die Knarre nun schweigend auf Ruka richtete. Jetzt war alles aus … Yomi hatte es ihm Gefühl. „Bitte~“, wimmerte er leise, doch es hörte ihn niemand. Oder wollte ihn niemand hören? „Verdammt du bist verletzt~ meinst du ich verschwinde jetzt einfach wieder?“, zischte Ruka leise und wandte sich schließlich um als er Yomis Blick bemerkte und für einen Moment schien sein Herz aus zu setzen … natürlich~ wenn Yomi hier fest gekettet war … wer hätte ihm dann die Türe öffnen sollen. Die Situation war überstürzt worden. Doch der Drummer verzog nur das Gesicht und seine Augen verengten sich zu schlitzen. Er ließ sich keine Angst anmerken. „Was soll das? Hör auf mit dem Ding rumzufuchteln, Arschloch~ Was tust du hier? ... und mach die Türe wieder auf! Mein Freund braucht Hilfe~“, keifte Ruka den Kerl auf und im Augenwinkel bemerkte er plötzlich eine weitere Gestalt … Kyo. Langsam schien der groß gewachsene Mann zu realisieren was hier vor sich ging.

Der Blondhaarige im Raum schwieg nur und blickte Ruka ernst an. Er schien nicht zu glauben, dass der jüngere mit seinem herumgetobe irgendwas ausrichten könnte, schließlich hatte der Kerl eine Knarre und er benutzte sie leider Gottes auch, was Yomi bereits am eigenen Leib erfahren hatte. „Halt die Schnauze!“, fauchte der Kerl und sein Finger zuckte unruhig am Abzug, was Ruka dazu veranlasste seine Arme beschützend um Yomi zu schlingen was den kleinen zum Aufwimmern brachte, da Ruka ungeschickt seine Finger genau auf die Wunde drücken musste. Der Schmerz explodierte immer wieder in dem Körper des kleinen und Yomi kämpfte immer mehr mit der Ohnmacht. Er spürte wie das Blut aus seinem Körper gepresst wurde und wie er deswegen auch zunehmend schwächer wurde, was aber wohl auch mit der wahnsinnigen Angst in Verbindung stand, die ihm auch ein verdammtes Übelkeitsgefühl bescherte und den kleinen, kindlichen Körper erbärmlich beben ließ.
 

Ruka hob seine Hand natürlich sofort wieder von der Wunde und versuchte stattdessen den kleinen von den Handschellen zu befreien. „Finger weg oder ich knall euch beide ab!“, faucht der Schwarzhaarige drohend und trat einen weiteren schritt auf Yomi und Ruka zu, doch der Drummer schien sich nicht beirren zu lassen.

„Du kleine perverse kranke Drecksau~ drück noch einmal ab und ich schwör dir, du selbst lebst nicht mehr lange~ Was würde es dir bringen uns abzuknallen?“, fauchte Ruka zurück und ließ wieder von Yomis Handschellen ab, weil er zum einen keinen Schlüssel hatte und dem jüngeren zum andere mit seinem herumgezerre nur Schmerzen zufügte. Die Sinne Yomis schwanden immer mehr und er bekam kaum noch etwas davon mit was im Raum gesprochen wurde. Immer wieder wurde ihm schwarz vor Augen und er merkte auch nur am Rande wie der Drummer schließlich ganz von ihm abließ. Die Worte die durch den Raum schwirrten ergaben für ihn gar keinen Sinn mehr und er beobachtete nur abwesend wie Ruka zu Kyo ging und der Fremde Ruka weiterhin mit der Knarre bedrohte. Worte wie Vergewaltigung und Tod mischten sich mit den sinnlosen Klängen und bescherten Yomi immer wieder kalte Schauer. „Ru~ka~“

004

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007

Nach einer Weile des Schweigens spürte Yomi wie das Bett unter dem Gewicht Rukas wieder nach unten gedrückt wurde und innerlich wimmerte er leise auf. Er hatte doch gesagt, dass der andere gehen sollte! „Es war nie ein einfacher Fanservice!“, gab der Drummer von sich und Yomi spürte die Blicke Rukas auf sich.

„Yomi~ Ich verspreche es dir! Ich werde in deiner Gegenwart nie wieder so etwas erwähnen.

Aber... das hat mich grade umgehauen, dass du mir sagst, dass du mich liebst ... ich meine ...“ Man merkte an der Tonlage Rukas ganz deutlich wie schwer sich dieser gerade tat und wie seltsam die Situation gerade auf ihn wirken musste. Der Drummer war eben nicht so der gefühlsvolle Mensch. Yomi hatte ihn im Moment einfach überfordert.

„Wie lange geht dass den schon, ohne das ich Penner was mitbekommen hab?“, fragte er sanft nach. Erneut wurde Yomis Kinn angehoben und der Kleine wurde so gezwungen dem älteren wieder in die Augen zu sehen.

In den Seelenspiegeln des Sängers mischten sich Trauer und Verzweiflung – aber auch etwas Angst. Ein emotionsvoller Cocktail.

„Weiß nicht wie lange ... länger als das mit Ni~ya und Satty schon geht ... Ein Jahr oder eineinhalb, vielleicht auch länger … was weiß ich ... ist doch vollkommen egal. Vorher war es anders, vorher war’s nur Spaß … und etwas Zuneigung, hat sich dann eben geändert ...

wann weiß ich nicht mehr, ich kann doch auch nichts dafür!“, verteidigte er sich leise und senkte den Blick wieder nach unten, doch Ruka hielt sein Kinn weiterhin fest.

„Ich will nicht weiter darüber reden okay? Ich will nur nichts mehr ... über deine Bettspiele hören ... und ich denke das kann ich sehr wohl von dir verlangen, auch wenn wir nicht zusammen sind … Als Freund und als Bandmate.“, fügte er leise hinzu und blickte Ruka wieder an. Er hatte seinen Mut verloren, doch der Drummer schien das Thema nicht so einfach beenden zu wollen, aber das konnte Yomi auch nachvollziehen. Schließlich fühlte Ruka sich wahrscheinlich nicht so wie er – wie eine Maus, in die Ecke gedrängt von einer Schlange. „Und ich werde es mir einfach aus dem Kopf schlagen und dich nicht mehr damit konfrontieren ...“ Der Körper des kleinen Mannes zuckte unter seinem Schluchzen und er kniff die Augen zusammen. Er hatte es vergeigt. Aber nachdem Ruka ihn so geküsst hatte, hatte er sich wohl selbst etwas vorgespielt. Er hatte einfach gedacht, dass Ruka ihn genauso liebte wie er es tat – aber nun musste sich Yomi damit abfinden, dass es wohl einfach Rukas Art war. Er würde es nicht weiter hinterfragen und einfach den Mund halten.

„Und jetzt würde ich doch sehr gerne schlafen okay?“ Wieso machte Ruka es ihm so schwer? Wollte er ihn bloß stellen?

Ruka allerdings begann wieder damit ihn zu streicheln. „Dann schlaf einfach~“, hauchte er sanft ins Ohr und Yomi konnte das Grinsen des anderen beinahe spüren. Der Drummer legte sich wieder zu ihm ins Bett und zog den kleineren näher. „Du bist so unglaublich niedlich~ ich will dich nicht mehr loslassen.“, flüsterte der groß gewachsene Mann. „Und ich bleib weiterhin egoistisch und geb’ dich nicht her~“

Der kleine, zusammengekauerte Vocal biss auf seiner malträtierten Lippe herum und seufzte schwer. „Das ist allerdings sehr egoistisch von dir.“, gab er zurück.

„Ich will schließlich auch mal glücklich werden und das geht nicht wenn ich nicht von dir los komme und du dir trotzdem jeden Tag einen anderen oder eine andere suchst …Ich hab das Gefühl du nimmst mich gar nicht ernst … Es macht mich kaputt Ruka … und es tut weh. Verstehst du?“ Dennoch schmiegte sich der Kleine wieder an den Körper seines Freundes und genoss sehnsüchtig die Nähe Rukas.

„Wann habe ich jeden Tag einen anderen? Oder anders~ ... wann war der letzte Tag an dem ich jemanden abgeschleppt habe?“, fragte er zärtlich während seine Finger wieder unter den Krankenhauskittel Yomis geschoben wurden und er hauchzarte, unsichtbare Linien auf die Haut seines Freundes zeichnete. Zwar wollte Yomi die Hand automatisch wieder wegschieben, doch er ließ es dann bleiben und dachte nur über die von Ruka gestellte Frage nach ehe er wieder aufseufzte. „Ich weiß nicht. Aber ich bin dir auch nicht ständig hinterher und ich bin auch nicht immer dabei …“ Yomi war äußerst überfordert mit der Frage des anderen, schließlich wusste er auch nicht ob Ruka die Leute mit denen er flirtete wirklich abschleppte.

„Was ist mit der braunhaarigen Ausländerin, von diesem einen Interview mit der du dann verschwunden bist? Die scheinbar eine alte bekannte war, soweit ich das beim Gespräch mit Ni~ya aufgeschnappt habe.“, fiel ihm plötzlich eine Situation ein die zumindest was konkretes ausrückte.

„Komm das war vor ca. ’ner Woche ...“, gab Ruka zurück und konnte sich offenbar nicht mehr wirklich daran erinnern. Aber allein das war schon etwas das Yomi wehtat.

„Seit der Tussi hatte ich niemanden mehr, weil ich die ganze Zeit bei dir war~“ Vielleicht versuchte Ruka Yomi mit diesen Worten wieder etwas zu beruhigen und ihn aufzubauen, aber Yomi wusste genauso wie der Drummer, dass ihre gemeinsame Zeit miteinander größtenteils, wenn nicht überhaupt nur damit zu tun gehabt hatte, dass sie im Stress gewesen waren – wegen der Tour mit Dir en Grey und Ruka schien ähnliche Gedanken zu haben, deshalb lenkte er das Gespräch wohl auch wieder in andere Gebiete.

„Aber lassen wir das Thema, das hat sowieso keinen Sinn ... schlaf weiter und ich frag dann den Arzt wann du wieder Heim kannst!“

Yomi aber schien im Moment nicht gewillt Ruka wieder gehen zu lassen. Dieses verdammte hin und her an Gefühlsschwankungen setzte ihm zu. „Ich will aber nicht schlafen … ich will irgendwas anderes machen.“, meinte er dann und setzte sich auf. Die Tränen hatte er sich weggewischt und er versuchte es einfach wieder damit das Geschehene zu verdrängen … es war doch viel einfacher~

Ruka sah ihn nur irritiert von der Seite her an. „Was willst du denn machen mit deinem Bein?“, fragte er und beobachtete Yomi mit hochgezogener Augenbraue als der kleine seine Hände in die Luft hob und sie seltsam formte, sodass es an der Wand einen undefinierbaren Schatten war – in Yomis Augen sollte es einen Hund darstellen.

„Was ist das?“, fragte er Ruka und blickte den anderen abwartend an und der ältere schien eine Zeit lang zu überlegen. „Hm~ das sieht aus, wie ’n durch gefickter kleiner Yomi der mordsmäßig Arschweh hat, so dass er mit seinen Krücken um sich schlägt und sich die in seinen Haaren verfangen~ … richtig?“, antwortete der junge Drummer schließlich todernst und schien sich das Lachen dank seiner ausführlichen Erklärung verkneifen zu müssen.

Yomi allerdings hob nur die Augenbraue und sah drein als ob er an Rukas Seelenheil zweifeln würde ehe er den Kopf schüttelte. So missglückt war der Schattenhund doch gar nicht gewesen~ Ruka hatte einfach eine viel zu abartige Fantasie. „Baka!“, gurrte der kleine Sänger schließlich und zuckte mit den Schultern. „Als würde ich Krücken brauchen wenn ich Arsch weh habe ... außerdem fühlt sich mein Arsch ziemlich wohl ...“

Er senkte seine Hände wieder und blickte Ruka auffordernd an. „Na dann komm … mach was anders~ aber in dem Spiel bin ich eigentlich nicht zu schlagen.“

Doch Ruka schien daran kein Interesse zu haben. „Naja, dein Arsch fühlt sich jetzt noch wohl~“ Er wuschelte dem kleinen nur durch die Haare. „Daisuki da yo Yomi-chan.“, gab er nur leise und liebevoll zurück und Yomi starrte ihn einen Moment mit einem undefinierbaren Blick an, ehe er die Augen überdrehte.

„Nenn mich nicht Yomi-chan … Da gibt’s kein Chan~“, maulte er zurück und plusterte die Wangen etwas auf, sodass er einem Ochsenfrosch ähnelte. „Du kannst mich Yomi-sama nennen, das passt dann schon eher. Außerdem … Ich mach mir keine Sorgen um meinen Arsch ... eher um deinen! Wenn ich da mal dran war dann kannst du mindestens ein Monat nicht mehr gehen und Krücken helfen dir dann auch nichts mehr …“, konterte der kleine Mann und grinste wieder leicht. Ja solche Wortgefechte mit Ruka taten einfach gut und sie lenkten so schön ab …

„Na ja, aber gut, dass ich weiß, dass du nie an meinen Arsch rankommen wirst~“, erwiderte Ruka schließlich und der Drummer betrachtete den Hasen den Yomi mit seinen Fingern formte – oder war es doch wieder ein Hund? So viel unterschied bestand zwischen den beiden Tieren in Yomis Vorstellung offensichtlich nicht.

„Ja wenn du das weißt ist doch alles gut nicht?“, fügte Yomi hinzu und grinste frech … er musste eben doch das letzte Wort haben und diesmal wurde es ihm auch gegönnt.

„Und ich glaube ich schau trotzdem einmal nach ’nem Arzt, bevor den Häschen noch an Herzinfarkt krepiert.“ „Häschen?“ Yomi schob die Unterlippe etwas nach vorne begann dann jedoch plötzlich in die Hände zu klatschen und lächelte leicht. „Ping Pong.“ Als Ruka aufstand legte sich der kleine wieder zurück und seufzte. „Gut … aber beeil dich.“
 

Ruka brauchte ziemlich lange und in Yomis Köpfchen bildeten sich schon wieder die seltsamsten Gedanken von Ärzten und Krankenschwestern die nur darauf warteten sich seinen Ruka unter die Nägel zu reißen und ihn zum Sex zu zwingen. Gott er musste wirklich daran arbeiten, dass er wieder etwas von Ruka los kam. Das ganze hatte doch schon etwas Krankhaftes. Der Kleine zappte durch die verschiedenen Kanäle und blieb bei einem seltsamen Film über eine glückliche, kleine Familie hängen, doch nach einer Weile schaltete er den Fernseher knurrend wieder aus und schmollte. So ein Blödsinn, wenn man für Erotikkanäle ein eigenes Passwort brauchte, welches er noch nicht hatte … aber es war nun mal so verdammt einsam ohne Ruka. Ja die Einsamkeit kroch in seinen Körper wie ein unangemeldeter und ungewünschter Gast. Und sein Bein begann auch schon wieder zu schmerzen, er bekam zwar Tabletten gegen die Schmerzen aber seit dem die Betäubung der Narkose nachgelassen hatte, spürte er es wieder mehr – außerdem durfte er nicht so hohe Dosen schlucken, was wohl mit dem übermäßigen Alkoholkonsum zusammenhing. Ach war doch alles beschiss~

Aber er konnte seinen Gedanken Gott sei dank nicht allzu lange nachhängen, denn Ruka riss im nächsten Moment die Türe auf, fiel mit dieser beinahe ins Zimmer und unterbrach Yomis unmotivierte, gekrächzte Version von Tokio Shounen. Der Ältere fluchte leise und Yomi hob die Augenbraue als der Drummer genervt schnaubte. „Mindestens ne Woche musst du noch hier bleiben … aber hier in dem Krankenhaus läuft eine beschissene Krankenschwester rum … nicht mal ’n Arzt ey …“, zischte Ruka und dem angesprochnen klappte leicht der Mund auf ehe das Gesicht leidend verzogen wurde.

„WAS? Eine Woche? Aber ich hasse Krankenhäuser ... Sie sind so weiß, langweilig und sie stinken ...“, jammerte der kleine Sänger frustriert und ließ den Kopf sinken.

„Dagegen kann ich auch nichts ... aber ich kann ja mit einem Duftspray stündlich vor dir hin und her laufen, dann hättest du Unterhaltung und gute Luft~“, gab der Drummer tonlos von sich und zeigte damit auch, dass er ganz und gar nicht so angetan von seiner Idee war, wie vielleicht Yomi. „Wenn du ein Mini-Röcklein trägst und einen BH, wäre das sicher durchaus unterhaltsam.“, kicherte der Jüngere und fing einen bösen Blick seitens Ruka ein. Ja vielleicht war Ruka nicht der einzige mit seltsamen Fantasien …

„Nach dem ganzen, brauch ich definitiv Urlaub~“

Diese Aussage regte Yomi zum Denken an, was sich aber nicht – wie bei Ruka, mit offenem Mund und einem Denkerblick äußerte, sondern bei Yomi doch glatt erwachsen wirkte. Nun stellte sich natürlich auch die berechtigte Frage, wann Yomi denn dann wirklich nachdachte, denn normalerweise war so ein Anblick ziemlich rar.

„Urlaub klingt toll ... irgendwo wo es schön heiß ist und man den ganzen tag halb nackt herumrennen kann ... und Farbe bekommt …“, meinte der Kleine dann leise und seine Augen strahlten etwas. „Aber unsere Chancen stehen doch gut, dass wir Urlaub kriegen.“, fügte er noch hinzu. Nach dem was passiert war … okay es waren traurige Zustände – aber darüber dachte Yomi nicht mehr nach. Der Gedanke an Urlaub war ihm da doch viel lieber.

„Oh ja~h und so viel spannen wie es nur geht …“, kommentierte der Ältere vergnügt.

„Aber halb nackt ist doch langweilig... vor allem ein Nachteil, wenn du Farbe bekommen willst.“, schnurrte er leise und grinste Yomi leicht an. Während der Kleine aber seinen eigenen Gedanken nachhing – hübsche, ausländische Frauen mit großen Brüsten … Oh ja~h. „Aber bitte lass die Windeln zu Hause~“

Yomi hob die Augenbraue und musterte Ruka einen Moment seltsam ehe seine Augenbraue nach oben sprang. „Nur wenn du deine Schwimmflügel zu Hause lässt und mal schwimmen lernst ... außerdem solltest du nicht mit offenem Mund schwimmen.“, meinte er grinsend.
 

Ihre Kommunikation wurde jedoch jäh unterbrochen als die Türe aufgerissen wurde und Ni~yas Anblick beehrte die Runde. „Hey~ ... wie geht’s euch?“, fragte er gelassen und trat zur Seite um auch Sakito in das Zimmer zu lassen und dieser Schloss die Türe wieder hinter sich. „Trampel… anklopfen könnte man aber, oder?“, keifte Sakito noch leise ehe er sich mit einem Lächeln an seinen besten Freund wendete. „Also … na wie geht’s euch?“, wiederholte er die Frage seines Freundes, doch nun unterbrach Ni~ya eine Antwort erneut. „Was denn ... steht kein 'bitte nicht stören' an der Türe und beim ficken hätten wir sie wohl kaum erwischt …“ Während Ruka nur kurz mit den Schultern zuckte und fragte, was die beiden denn um diese Zeit noch hier machten, starrte Yomi den Bassisten und den Leader nur an wie eine Kuh den Weihnachtsmann – nicht desinteressiert, nur verdammt ungläubig. Was hatten die beiden denn jetzt auf einmal hier zu tun? Er musterte seinen besten Freund aufmerksam. „Du siehst fertig aus.“, gab er dann charmant von sich ehe er ein leises „Mir geht’s gut.“, als Antwort auf die Frage hinzufügte und erwiderte die kurze Umarmung die ihm der hübsche Mann schenkte.

Im Augenwinkel beobachtete der kleine Sänger Ruka und Ni~ya. Der Schwarzhaarige hatte das Kinn des Älteren gepackt während Ruka ihn provozierend ansah.

„Du siehst auch fertig aus~ so richtig durchgefickt, wer durfte dir an den Arsch? Wohl nicht etwa Satty?“, fragte der Drummer grinsend ehe er ein leichtes knurren von Ni~ya empfing. Doch nun mischte sich auch noch Sakito ein und fiel Ni~ya in den Rücken – was dieser wohl ganz und gar nicht lustig fand. „Klar… wir wollten mal Rollen tauschen und uhhh~ er ist so eng…“

„Leckt mich!“, zischte der blasse, schwarzhaarige Mann und schnaubte, wandte sich dann aber wieder dem Größeren zu. „Ich möchte mit dir unter vier Augen reden – also los … beweg dich.“ Und mit diesen Worten verschwanden die beiden aus dem Zimmer und ließen einen ziemlich verwirrten Sänger zurück.

„Ich dachte Ni~ya-chan lässt sich nicht ficken~“, murmelte er perplex und glubschte Sakito mit seinen unglaublich großen Welpenaugen an.

„Lässt er auch nicht… das eben war nur ein Scherz. Ni~ya bräuchte eigentlich mal jemanden, der ihm den Kopf wäscht und dieses Riesenego etwas stutzt.“, murmelte der hübsche, weibliche Mann leise und seufzte dann leicht. „Wie lang musst du denn bleiben?“ Yomi ging nicht mehr auf die persönlichen Sexgeschichten von Sakito und Ni~ya ein sondern antwortete artig auf die Frage seines Freundes. „Nun ja … Ruka meinte eine Woche.“, murmelte er und verzog das Gesicht. „Oje… ist die Verletzung so schlimm? Ich komm dich jeden Tag besuchen und Ruka werde ich mitschleppen…“, meinte der Leader aufbauend und Yomi lächelte wieder etwas. „Nein so schlimm ist es gar nicht, wird auch fast gänzlich wieder abheilen ... war nur eine blöde Stelle die nicht aufhören wollte - oder will - zu bluten.“, gab er zurück und wandte den Blick wieder ab, was den Leader wohl etwas stutzig machte.

„Yomi was ist los mit dir? Dich bedrückt doch irgendwas?“, fragte der hübsche Mann sanft und der angesprochene seufzte leise. „Na ja … mir geht’s gut~ eigentlich.“

Er brach ab, sah aber keinen Sinn dahinter seinen Freund anzulügen, deshalb sprach er weiter „Ich hab mich mit Ruka gestritten, wegen der Sache mit dir und ihm.“, erzählte er, konnte Sakito dabei aber nicht in die Augen sehen und kratzte sich am Hinterkopf während er das ganze mit einem verlegenen Lächeln überspielen wollte.

„Na ja ... Ni~ya war wohl nicht der einzig eifersüchtige … Und ich hab ... irgendwie, die Klappe zu weit aufgerissen und ich hab Ruka gesagt das ich ihn liebe.“, endete er seinen Monolog schließlich und blickte bedröppelt zu Boden. Auch Sakito seufzte schwer und er nahm den kleinen in die Arme. „Es tut mir leid Yomi…. Ich glaube da ist Ruka und mir was durchgegangen … es war nie geplant das es soweit geht und …“, aber Yomi unterbrach den älteren und schüttelte den Kopf. „Ist doch okay ... ich und Ruka wir sind nur befreundet bei mir musst du dich nicht entschuldigen.“, gab er leise zurück und man merkte wie nahe ihm das Ganze ging. „Nein… es ist nicht okay. Du liebst ihn und ich mache mit ihm in aller Öffentlichkeit rum…“ Man merkte auch, dass es Sakito leid tat, doch eigentlich gab es wirklich nichts wofür sich der andere entschuldigen musste, denn auch zu seinem besten Freund hatte Yomi kein Wort gesagt, also hatte der andere nicht gewusst, was er Yomi damit angetan hatte, gleich wie auch Ruka.

Aber dann kam die Frage, die Yomi schon erwartet und gleichzeitig gefürchtet hatte. „Und … wie hat Ruka reagiert?“

Der kleine Vocal seufzte leise und zuckte mit den Schultern. „Er hat eigentlich nichts gesagt … er war damit ziemlich überfordert ... ich dachte nur zwischen uns ist mehr, scheinbar hab ich da falsch gedacht … Aber ich werde ihn nicht aufgeben … und ich muss dafür sorgen dass er mich anständig wahr nimmt, das heißt ich muss so ähnlich werden wie du.“, gab er dann von sich und blickte Hilfe suchend zu Sakito auf. Ja offenbar hatte das Selbstbewusstsein Yomis noch mehr gelitten als es nötig war.

„Wie ich?“, kam die prompte Gegenfrage des Leaders und er wirkte auch ziemlich überrascht.

„Ja wie du - Ruka will dich ... gut wer will das nicht.“, setzte Yomi schwermütig die Erklärung zu seiner Aussage nach. „Und wenn ich anfange mich anders zu geben, dann werde ich auch seine volle Aufmerksamkeit haben!“ Ja so einfach war das – zumindest klang es so verdammt einfach, doch Yomi wusste nur zu gut, dass es nie so einfach werden konnte. Aber einen Versuch war es doch wert oder nicht? „Also was sagst du? Nimmst du die Herausforderung an?“, fragte er leise und lächelte Sakito schief an. Ob der Angesprochene nun überzeugt von Yomis Theorie war oder nicht, konnte der kleine aus den Augen seines Freundes nicht ablesen aber zumindest schien der Ältere auf seinen Vorschlag einzugehen und erklärte sich bereit Yomi für eine Änderung des Stylings bereit zu stehen.

Nach diesen Worten schien aber Yomi selbst gar nicht mehr so begeistert. Was stimmte denn mit seinem Styling nicht?

„Ich will nur einen kleinen Wettstreit ... um Ruka … Ich weiß, dass du mit Ni~ya zusammen bist, aber das Ganze hat ja auch nichts zu bedeuten, ich will nur gegen dich antreten und beweisen, dass ich dir nicht nachstehe … Verstehst du?“

So begeistert wie der kleine Vocal schien Sakito jedoch bei weitem nicht. „Ein Wettkampf um Ruka? Yomi… das… das geht nicht. Ni~ya wird aus der Haut fahren, er geht doch schon an die Decke, wenn ich nur einen Freund mit falschen Blick anschaue …“ Der kleinere brünette musterte seinen Besten Freund und seufzte leicht als er das geschwollene Gesicht Sakitos betrachtete. Er wiederholte sich ja nur ungern … aber Ni~ya war einfach nicht gut für ‚seinen’ Sakito! Er seufzte leise aus ehe er aussprach was er sich dachte. „Aber du solltest dir das nicht gefallen lassen … Ni~ya kann das doch nicht mit dir machen …“ Sakito lächelte aufgesetzt und wandte den Kopf ab. Das Thema war ihm unangenehm – verständlich. „Versuch dich gegen Ni~ya zu wehren, wenn er in Rage ist… du hast keine Chance.“, sprach er seufzend und strich sich die schönen, langen Haare ins Gesicht um die Schwellung zu überdecken. „Vielleicht braucht er eine Therapie!“, meinte Yomi leise und ließ Sakito bei seinen Worten nicht aus den Augen. „Therapie? Vielleicht… aber… er würde es nie freiwillig machen …“ Der kleine Vocal verstand es einfach nicht – wie konnte man nur all das mit sich machen lassen? Konnte Liebe wirklich so blind machen? Sakito musste doch sehen, dass es auf Dauer einfach nicht ging. „Ja aber das kann’s doch nicht sein ... du musst was dagegen tun, was wenn er dich mal ernsthaft verletzt?“ Nun sprach langsam schon wütende Verzweiflung aus Yomi. Sakito war sein bester Freund und er wollte nicht, dass er unter irgendjemandem Litt. Gut bei Ni~ya war es alles noch etwas komplizierter schließlich war er auch der Bassist ihrer Band – man konnte ihn nicht einfach so abschieben~ „Das hat er schon~“, murmelte Sakito leise und Yomi hob die Augenbraue. „Bitte? Was hast du gesagt?“, doch es kam keine Antwort mehr – Der hübsche, weibliche Mann hatte wahrscheinlich selbst gemerkt, dass er mit seinen Worten zu weit ausgeholt hatte, deshalb war das Thema damit beendet.
 

Das Gespräch mit Sakito hatte sich schließlich in andere Linien gewandelt und sie berieten sich über den Urlaub den sie gemeinsam machen würden. Urlaub stand ihnen einfach zu und sie brauchten Zeit um sich von diesen schrecklichen Ereignissen zu erholen. Yomi selbst war wie vorher schon bei Ruka, Feuer und Flamme für diese Idee.

„Irgendwo wo es schön warm ist ... in Europa irgendwo? Spanien? Italien? Afrika? Hawaii?“ Bei Yomi war wohl alles was nicht gerade Japan war irgendwie Europa – er war eben ein Geografisches Genie. Zwar wurde er sogleich von Sakito ausgebessert, dass zumindest Afrika und Hawaii definitiv nicht EU Gebiet waren, aber mit Spanien hatte der kleine Sänger bei Sakito wohl das schwärmen ausgelöst.

„Spanien wäre klasse … besonders Andalusien …“, meinte der hübsche Gitarrist verträumt lächelnd und Yomi legte den Kopf schief. „Andalusien? War ich noch nie ... Aber ich war schon mal in Spanien … als ich noch jünger war.“ … Ja jünger war in Yomis Fall doch eher die richtige aussage als kleiner~ denn sonderlich viel gewachsen war er dann ja auch nicht mehr. Er grinste leicht vor sich hin – ja der Urlaub würde toll werden!

„Wo sind Ni~ya und Ruka eigentlich hin?“, wurde seine Schwärmerei schließlich unterbrochen und Yomi merkte wie sich sein Magen leicht zusammen krampfte. Ja die beiden waren schon länger weg – Dennoch zwang sich der kleine bezüglich dieses Themas ebenso zu einem Grinsen und zuckte mit den Schultern. „Bist du eifersüchtig oder was?“ Der kleine merkte wie Sakito etwas errötete und er überdrehte die Augen. „Die kommen bestimmt gleich wieder –“ Aber wenn Sakito sich schon sorgen machte – dann war er wohl doch nicht so paranoid wie er gedacht hatte. Was wenn Ruka und Ni~ya gerade in irgendeiner Abstellkammer zu Gange waren und … Nun gut~ so drastisch konnte er das jetzt auch nicht sehen~ so ein Arsch war Ruka bestimmt nicht und dennoch … so falsch lag er mit seinen Gedanken gar nicht – nur blieb ihm diese Einsicht noch erspart.

Im nächsten Moment wurde die Türe aufgerissen und Ni~ya kam mit wutentbranntem Gesichtsausdruck wieder in Yomis Krankenzimmer und beide Blicke seiner Bandkollegen ruhten überrascht auf ihm. „Los wir fahren zurück!“, donnerte Ni~ya befehlend und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wo ist Ruka?“, kam die Frage von Sakito, doch auf diese ging der blasse, junge Mann nicht ein. Etwas verstört wandte Sakito seinen Blick wieder zu dem kleinen Sänger und Yomi seufzte leise aus. „Gute Nacht Satty … wir sehen uns morgen.“, hauchte er leise und lehnte sich zurück. Sakito seinerseits nickte nur. „Klar … dann reden wir weiter über Spanien~“, meinte er und zwang sich zu einem Lächeln ehe er Yomi einen kurzen Kuss auf die Wange hauchte, der von Ni~ya mit einem bissigen Knurren kommentiert wurde. Dann verschwanden sie beide und ließen den brünetten Sänger alleine zurück.

008

~ Spanien ~
 

Die Anreise nach Spanien hatte eine halbe Ewigkeit gedauert, die der kleine Sänger meist schlafend und an Ruka gelehnt verbracht hatte und den Rest der Zeit hatte er damit verbracht den Drummer voll zu labern. Der Ältere war mittlerweile wieder minimal zugänglicher geworden und Yomi war sehr froh darüber - Ruka hatte sich sogar bereit erklärt mit Yomi einen Bungalow zu teilen~ es konnte nur noch besser werden~
 

Über was der Drummer und Ni~ya gestritten hatten, hatte er noch nicht herausgefunden, aber er hatte dann auch eingesehen, dass es ihn nichts anging und er hatte Ruka damit in Ruhe gelassen. Als sie endlich zu ihren Bungalows gekommen waren, sah sich der Kleine freudestrahlend um und sie erkundeten ihre neuen Schlafplätze, die eine ganze Woche lang für Erholung sorgen sollten. Ja es war einfach toll hier … und Yomi war sich sicher, dass sie sich alle gut einleben würden … es fing ja auch schon so toll an …

Der nun blondhaarige Bassist war vollkommen angepisst wegen der Hitze und weil die Zimmer die Luxusansprüche des verwöhnten Mannes nicht erfüllten, Ruka hatte sich sogleich nur in Boxershorts auf das Doppelbett gelegt und wirkte auch ziemlich mies gelaunt – gut in letzter Zeit war das Dauerzustand bei dem Drummer~ aber es würde sich schon ändern … ganz bestimmt.

Hitsugi war etwas skeptisch was die neue Umgebung anbelangte, aber als er die Ansammlungen von Katzen sah, die hier herum schlichen, schien er sich gleich um einiges Wohler zu fühlen. Ja offensichtlichen waren Yomi und Sakito die einzigen die sich wirklich auf die gemeinsame, freie Woche freuten … irgendwie deprimierend~
 

Sie verzogen sich alle in ihre kleinen Unterkünfte und Yomi sah sich aufmerksam um. Ja es war einfach toll hier … seine Meinung – ganz gleich ob sie jemand teilte oder nicht~

Er warf sein Oberteil achtlos in eine Ecke und war nun nur noch mit knappen Jeans bekleidet und dennoch bildete sich bereits eine dünne Schweißschicht auf seinem Körper – mal abgesehen davon wollte er gar nicht wissen, wie es seinem Bein ging, dass unter dem fetten Verband war – wahrscheinlich kochte es bereits … das ganze schrie nach Ablenkung.

„Hm~ … und Pollo, heißt Hähnchen …Buenos días heißt guten Tag …“, führte der kleine aufgedrehte Mann seinen Sprachkurs weiter und nervte Ruka damit, was der Ältere mit einem Knurren kundtat. Mal abgesehen davon, dass Yomis spanisch so undeutlich war, das er gleich japanisch reden könnte – die Einheimischen würden wohl beides gleich schlecht verstehen. Der Sänger humpelte zur Türe und öffnete diese um etwas frische Luft herein zu lassen und beobachtete dabei kurz, wie Sakito, Ni~ya mit einem verführerischen Grinsen in das innere ihres Bungalows zog. Die beiden waren einfach unverbesserlich … Yomi verzog das Gesicht und lachte dann leise auf. Ihm gefiel es hier!

Oben in den Bäumen zwitscherte permanent ein Vogel und wenn der kleine Sänger merken würde, dass es sich dabei um einen Papagei handelte, würde dies wohl seine Begeisterung noch weiter steigern.

„Ich glaub nicht, dass es hier ne Klimaanlage gibt … aber es gibt ’nen Pool~“ – Gut von diesem hatte Yomi nicht wirklich viel, denn Baden stellte mit dem Verband [welcher nicht nass werden sollte] ein kleines Problemchen da. Er wandte sich wieder zu Ruka und blickte in dessen missmutiges Gesicht. Irgendwie hatte er das dringende Bedürfnis den Älteren einfach anzuspringen und ihn zu knuddeln, aber er ließ es doch lieber bleiben, schließlich wollte er seinen Kopf noch eine Zeit lang behalten. Er ließ sich neben Ruka auf dem Bett nieder und begann auf seinem Bäuchlein herum zu trommeln – oh ja er wäre bestimmt ein begnadeter Drummer~

„Was für’n beschiss~ wie soll ich die Nacht dann überleben? Ich kann doch nicht die ganze Zeit im Pool vor mich hingammeln.“, grollte Ruka und musterte den kleinen Mann schließlich wieder mit einem undefinierbaren Blick und nach einer Weile kam wieder Bewegung in den groß gewachsenen Mann, der sich langsam erhob und unverhalten gähnte. Er schob seinen Körper etwas näher an den des Sängers und hauchte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen, was Yomis Herz sofort einen Takt höher schlagen ließ. „Komm~ ich will an den Pool.“, verlangte Ruka und schob sich im nächsten Moment neben dem Kleineren aus dem Bett und begann nach seinen Badesachen zu wühlen. Yomi seinerseits erhob sich dann ebenfalls und nahm Handtuch und Badeshorts ehe er damit ins Badezimmer verschwand um sich umzuziehen. Er brauchte zwar eine Zeit lang und das ganze war verdammt umständlich, aber er hatte es geschafft und zwar alleine – er war stolz auf sich!

Als er nach draußen humpelte, schnappte er sich seine Krücken und blieb einen kurzen Moment stehen während sich sein Blick auf Ruka heftete, der in die Richtung von Sakitos und Ni~yas Bungalow stierte – Was zum Teufel war bei den Beiden vorgefallen? [Soviel dazu, dass der Vokal die Sache für sich Abgeschlossen hatte]. Yomi schüttelte seufzend den Kopf und räusperte sich. „Bist du fertig?“, fragte er beiläufig und riss Ruka aus seinen Gedanken, wobei dieser leicht zusammen zuckte.
 

Der Ältere wandte sich wieder zu ihm und hob die Augenbrauen, wollte etwas antworten, wurde dann jedoch abgelenkt. „Was willst du denn mit den Krücken?“, fragte er nur kopfschüttelnd und nahm sie Yomi einfach wieder weg und schob stattdessen seine Hand unter den Hintern seines Freundes und hob ihn hoch. „So gehst du mir wenigstens nicht verloren, wenn du jemanden geil findest und vor lauter sabbern demjenigen nachrennen willst~“, meinte der Drummer nur grinsend und der kleine brünette Sänger schlag seine Arme um den Hals seines Freundes und drückte sich etwas an ihn. „Pah~ wenn ich jemanden finde dem ich nachsabbern will, dann mach ich das trotzdem und du kannst nichts dagegen tun –“, gab Yomi frech von sich und ließ sich dann von Ruka bis zum Pool tragen, wo er, gleich wie der Drummer – erstmal die Umgebung checkte und dann plötzlich wieder den Boden unter den Füßen hatte. „Geh dich mal nach einer freien Liege umsehen – ich hab grad keine Zeit~“
 

„Huh?“ Na ja, Yomi hatte dann auch ziemlich schnell erkannt warum Ruka gerade so einen Stress hatte. Ein hübscher, junger Mann hatte sich gerade auf den Weg in das innere der Bar gemacht und da schlug Rukas notgeiler Radar offensichtlich schon wieder aus. Yomi ignorierte den leichten Stich in seinem Herzen und verzog das Gesicht. „Der ist minderjährig du perverser!“ – Ja der Kerl war sicher um ein paar Jahre jünger wie Yomi und dennoch gut um einen Kopf größer … die Welt war ja so ungerecht.

„Jetzt darf man nicht mal mehr starren? Für was geht man denn sonst unter Leute?“, kam es unschuldig von Ruka, doch Yomi hörte ihm auch gar nicht mehr wirklich zu – sein Interesse war anderwärtig entflammt worden. Während der kleine Sänger einen auf extrem geh-behindert machte und auf eine paar weibliche Wesen zuhumpelte, schien Ruka dann auch endlich mal zu peilen, dass der kleine Vokal gar nicht mehr an seiner Seite stand. „Ist hier noch frei?“, fragte der kleine Sänger mit brüchigem Englisch und ihm wurde auch sogleich ein Platz frei gemacht [die Mitleidsnummer zog einfach immer wieder]. Ja Yomi hatte zumindest den Bonus den auch Tierwelpen hatten – sie waren einfach zu süß als dass man ihnen widerstehen oder ihnen etwas abschlagen könnte.

Der Brünette wollte gerade dazu ansetzen etwas zu sagen, als Ruka schon zur Stelle war und ihn murrend anblickte. „Kannst du mir wenigstens ein Zeichen geben, wenn du einfach abhaust?“, zischte er und verpasste dem kleinen Mann eine leichte Kopfnuss. Yomi rieb sich murrend über die geschlagene Stelle und hob den Blick zu Ruka.

„Bitte~ Ich bin 5 Schritte zur Seite gegangen ... und du warst ja mit glotzen beschäftigt, da hättest du wohl sämtliche Zeichen übersehen - wahrscheinlich sogar wenn mich ein Alien kidnappen würde und der vorher noch einen Strip vor allen Leuten hinlegt …“, maulte der kleine Sänger und schielte dann nebenbei auf die Zigaretten die hier einfach so herum lagen. Ja eigentlich rauchte der Kleine gar nicht, aber im Moment war ihm so danach. Mit Zeichensprache versuchte er anzudeuten, dass er gerne eine Zigarette haben würde – und ihm wurde auch bereitwillig eine gegeben, nachdem sich ein hübsches, blondes Mädchen nach seinem Alter erkundigt hatte. Gedanklich auf englisch nachzählend, antwortete er dann und die junge Frau musterte ihn etwas überrascht. Hey … er konnte ja nichts für sein Aussehen – wenigstens sah er in ein paar Jahren noch nicht aus wie 100~
 

Dankend nahm er die Zigarette an und hob dann den Blick zu Ruka. „Wolltest du nicht in die Bar? Nimmst du mir dann den Drink mit raus?“, fragte er und es klang beinahe so als wollte er Ruka abschieben, aber eigentlich war er nur noch etwas beleidigt wegen dem Kerl den Ruka so nachgesabbert hatte – und das hier war seine Rache. Er griff nach dem Feuer und zündete sich die Zigarette an und inhalierte den Rauch ehe er das Gesicht verzog. Er verstand einfach nicht was seine Bandkollegen alle daran fanden~ aber gut~ jedem das seine und er genoss die Zigarette trotzdem~

Als er Rukas Hand in seinem Haar spürte, hob er irritiert den Kopf und sah ihn fragend an. Der Ältere lächelte ihn an, doch seine Augen drückten etwas ganz anderes aus – was Yomi nur im Moment gar nicht zuordnen konnte.

„Jahh~ mein Herr und Gebieter wird erledigt … vielleicht noch andere Wünsche?“, fragte Ruka mit einem scheiß freundlichen [und definitiv gespielten] Unterton und Yomi kniff die Augen etwas zusammen. Ui~ was ging denn jetzt vor sich? War Ruka wütend? Was hatte er denn jetzt verbrochen? Dann spürte er wie Rukas Finger sich hauchzart an seinem Hals vergingen und ein leichter Schauder durchfuhr seinen Körper – ou~ das war gar nicht gut~

„Ähm … andere Wünsche? … Du könntest dich nach einem zweiten Sonnenschirm erkundigen …“, gab Yomi dann etwas trotzig von sich – na wenn Ruka dumm kam, konnte er das genauso.

„Hm~ Nein … ich meinte … etwas in diese Richtung?“, hauchte Ruka angriffslustig und im nächsten Moment spürte Yomi die kräftigen Finger unter seiner Badehose. Ihm entkam ein erschrockenes Keuchen, das jedoch im nächsten Augenblick in einem Kuss unterging. Die Zunge Rukas verschaffte sich erbarmungslos Eintritt in die Mundhöhle seines Freundes und die erschrockenen Ausrufe der Mädchen um die beiden herum wurden einfach ignoriert. Yomi spürte wie der Druck an seinem Schritt zunahm und ein weiteres Keuchen entkam ihm während er nicht umhin kam, den Kuss so gut es ging zu erwidern~ Doch die ganze Szene wehrte nicht lange und Ruka tat wieder so als wäre nichts gewesen [war wahrscheinlich auch besser so – sonst wären sie wohl relativ schnell wieder von dieser Anlage verwiesen worden] Yomi starrte seinen Freund nur mit großen Augen an und schien überhaupt nichts zu verstehen. Er war einfach gerade vollkommen überfordert. „Aber alles nach der Reihe nicht wahr … zuerst sollst du ja deinen Drink bekommen~“, hauchte er dann und ließ Yomi einfach links liegen als er sich in die Poolbar verzog. Immer noch grenzenlos überfordert blickte der kleine Mann seinem Bandkollegen nach und sah dann in die Runde der immer noch ziemlich schockierten Mädchen, ehe er ein äußerst unschuldiges und niedliches Grinsen aufsetzte um die Stimmung wieder etwas zu lockern, was ihm nach einer Weile auch gelang – nur landen würde er jetzt wahrscheinlich bei keiner mehr – hatte Ruka ja toll eingefädelt~
 

Es dauerte gar nicht so lange bis Ruka endlich wieder zurück kam und ihm einen ziemlich giftig wirkenden Drink mitbrachte. „Was ist das für einer?“, fragte er misstrauisch und nahm das grünliche Getränk in die Hand.

„Irgendeiner, der erfrischend ist~ den haben viele am Tisch stehen, also dachte ich der ist gut! … Also keine Panik – die verkaufen schon nichts das giftig ist~“, meinte der Ältere nur Augen überdrehend und beobachtete Yomi dann wie der kleinere einen vorsichtigen Schluck nahm [Nur weil die nichts vergiftetes verkauften, hieß das ja nicht, dass Ruka ihm nichts vergiftetes mitbrachte] – Gott sei dank nur einen um den Cocktail zu kosten.

Denn im nächsten Moment zuckte Yomi zusammen und spuckte die Flüssigkeit im hohen Bogen wieder aus und verfehlte Ruka dabei nur knapp. „Was zum Teufel verkaufen die denn da?“, fragte Yomi angewidert und wischte sich über die Zunge. So etwas Ekliges hatte er noch nie getrunken – es schmeckte durch und durch nach … Salz~

Er hob den Kopf zu Ruka und kniff die Augen zusammen, als er sich denken konnte was mit seinem Getränk passiert war. „Du~ …“ [Der Kleine sollte einfach seinem Instinkt vertrauen!] Yomis Laune war plötzlich auf 180 gehoben und er pfefferte Ruka den Plastikbecher um die Ohren und diesmal traf er ihn sogar ziemlich gut, sodass der Drummer nun mit dem versalzenden, klebrigen Zeug eingesaut war. „Stirb du …“ Der kleine Giftzwerg sprang auf und humpelte mit Kriegsgeschrei auf Ruka zu. Das verlangte nach Rache! Und diese Rache würde blutig sein … man sollte ihn nur nicht unterschätzen!

Und Ruka hatte nichts Besseres zu tun als ihn auszulachen – was konnte er denn dafür dass er nicht richtig gehen konnte? „Na komm schon, komm zu Papa Ruka kleines Entlein~“ – Okay das war zu viel des Guten und während Ruka eine prächtige Laune schob, war Yomi wirklich stink sauer! Er watschelte dem anderen weiter nach und bald hatte er ihn auch schon fast eingeholt, da Ruka nicht mehr weiter konnte. Er war umzingelt von Liegen und hinter ihm war der Pool, also hatte Yomi ihn in die Falle getrieben.
 

Mit mörderischem Blick startete der Kleine auf den Drummer zu – ja jetzt würde Ruka Bekanntschaft mit dem Wasser machen! Er hatte doch sowieso vor gehabt baden zu gehen, da konnte Yomi ja auch nachhelfen. „Was heißt hier Ente … Ich mach dich platt *groar* Ich geb’ dir gleich Papa!“, fauchte er und blieb dann erschrocken stehen als Ruka auf ihn zukam und er sich plötzlich in den Armen des anderen wieder fand. „Loslassen!“, fauchte der Jüngere und strampelte um wieder los zu kommen, doch dann weiteten sich seine Augen und … „Uahh – nein warte … Ruka!“ Doch dieser brach nur in schallendes Gelächter aus. „Bye bye beautiful~“, hauchte der groß gewachsene Mann und warf Yomi in hohem Bogen ins Wasser, in welches der Brünette [unter Gekreische] im nächsten Augenblick eintauchte.

Es dauerte nicht lange da schoss Yomis Kopf auch schon wieder prustend aus dem Wasser und er wischte sich die Haare aus dem Gesicht ehe er Ruka wieder einen tödlichen Blick zuwarf. Mit etwas Fantasie konnte man glatt kleine Teufelshörner an Yomis Kopf sehen. „Jetzt bist du fällig! Du Tölpel!“, fauchte er und bewegte sich auf die Stiege zu, wo er dann langsam und ziemlich triefend aus dem Pool stieg. Sein Verband war voll gesogen mit Wasser – so viel dazu, dass er eigentlich gar nicht nass werden durfte – und seine Badeshorts hingen gefährlich tief. „Komm sofort hier her~“ Nun gut, langsam fiel es Yomi auch schon ziemlich scher sich das Lachen zu verkneifen und ernst zu bleiben … Er schaffte es eben doch nicht jemandem lange böse zu sein.

„Komm und hol mich Satansbraten.“, kam die prompte Antwort Rukas und Yomi entkam darauf hin ein leises Knurren. „Na warte~ Ich mach dich fertig Ruka!“, fauchte er und zeigte Ruka den Mittelfinger ehe er sich doch lieber einmal um seine Badehose kümmerte, die er hochzog und fest zurrte.
 

Als Yomi den Kopf wieder hob, machte Ruka mit seiner Aktion der Peinlichkeit der ganzen Szene Konkurrenz. Der Ältere hatte sich in einem Sonnenschirm verfangen, der daraufhin zugeklappt war und nun versuchte sich der Drummer vor dem ‚böhsen’ Sonnenschirm zu retten, was ihm jedoch nicht wirklich gelingen wollte. Yomi pirschte sich unterdessen lachend näher und als Ruka sich endlich befreit hatte, startete der kleine Mann eine weitere halsbrecherische Aktion. Er nahm Anlauf [so gut es ihm eben möglich war] und sprang dann direkt in die Arme seines Freundes um seinen kalten und nassen Körper an den erhitzten des Größeren zu drücken.

Rukas unmännliches Gekreische ließ den jüngeren Mann zufrieden schnurren und dann erbarmte sich der Drummer endlich die Arme um den Kleineren zu legen und ihn an sich zu drücken. „Baka~“, hauchte er leise und anklagend während Yomi eher das Gesicht verzog – hey er sollte ja eigentlich doch noch wütend auf Ruka sein … das war eine Sache der erziehung! Sonst würde der Ältere auch noch glauben, er könnte mit ihm machen was er wollte – wobei das tat Ruka sowieso schon!

ALSO … Er würde dem Drummer so schnell nicht mehr verziehen - ganz bestimmt nicht, er würde kein Wort mehr mit Ruka reden, ihn nicht mehr anschauen – tja dann würde Ruka schon sehen was er an Yomi gehabt hatte. „Pah~ glaub jetzt ja nicht ... ich verzeihe dir das nie wieder! Du wolltest mich umbringen! Tse dann sucht euch doch ’nen neuen Sänger!“, schimpfte er wie ein aufgewühlter Rohrspatz und plusterte die Wangen auf. Er trommelte mit den Fäusten auf Rukas Rücken herum. „Und nenn mich nicht Baka – du bist selbst einer~ du …“ Er verstummte als er merkte wie nahe Rukas Gesicht seinem eigenen gekommen war und sofort begann sein Herz wieder schnell zu klopfen. Die Lippen Rukas senkten sich auf seine eigenen und Yomi fielen die Augen zu als er den wunderbaren, sanften Kuss zu erwidern begann. So viel dazu, dass er Ruka nicht verzeihen würde – Er schlang seine Arme um den Nacken seines Freundes und drückte sich noch etwas näher an ihn. Es war einfach so wundervoll in Rukas nähe zu sein.

//Gott verdammt ... warum liebe ich diesen unsensiblen, groben, eigensinnigen Trottel?// Aber ja~ Yomi sah es ja ein … Liebe machte blind~

009

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

010

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

011

Am nächsten Morgen wurde Yomi wieder wach als Ruka sich neben ihm zu regen begann. Die ganze Nacht hatte er an dem Drummer geklebt und war dem entsprechend verschwitzt – die Hitze war selbst in den frühen Morgenstunden schon deutlich spürbar und zu Rukas Fröhlichkeit morgens trug es schon gar nichts bei. „Morgen~“, murmelte der kleine Sänger verschlafen und setzte sich auf – viel zu schnell … da war ja noch was gewesen~ leidend sank er wieder ins Bett zurück und jammerte vor sich hin.

Ruka seinerseits hielt dem anderen schließlich den Mund zu und Yomi spielte deswegen einen auf komplett eingeschnappt, allerdings schien Ruka nicht in der Laune dazu, auf dieses Spielchen einzugehen. „Gut geschlafen?“, fragte der kleine Sänger dann wieder etwas ruhiger nach und fing sich ein Augenrollen seitens Ruka ein. „Nicht unbedingt …“ Wie auch wenn der kleine Schmusekater ihm die Möglichkeit genommen hatte sich irgendwie zu bewegen? „Vielleicht sollte ich dich jetzt massieren~“, schnurrte Yomi und blinzelte Ruka abwartend an … aber was hatte er auch erwartet? Das Ruka nein sagte? Faul ließ sich der Ältere wieder zurück ins Bett sinken und drehte sich auf den Bauch, um Yomi die nötige Angriffsfläche zu bieten und der Kleine krabbelte behutsam auf Ruka zu. Mit zusammengebissenen Zähnen ließ er sich schließlich auf Rukas Hinterteil nieder und suchte irgendwie eine bequeme Position auf dem knochigen Körper seines Geliebten. Als er so halbwegs richtig positioniert war, senkte er seine Finger auf den Rücken Rukas und begann zart über die Muskelstränge zu streicheln und den Drummer erstmal nach Verspannungen abzutasten, ehe er die Verhärtungen in Angriff nahm. Aufopferungsvoll rieb Yomi mit seinen warmen Händen über die Muskelfasern Rukas und massierte geschickt darüber. Immer wieder entkam dem Drummer unter ihm ein unwilliges Murren, wenn der kleine Vokal gerade eine Stelle durchknetete, die dem Älteren wohl Schmerzen bereitete, doch auch das wohlige Aufseufzen des Drummers mischte sich ab und an in die Handlung und motivierte den gebenden Part an seinem Rücken. Der brünette Sänger gab sich Mühe bei seiner Arbeit und seine Fingerkuppen glitten zwischendurch immer wieder über die Seiten seines Freundes – Rukas und seiner eigenen Entspannung willen. Erst als seine eigenen Arme von der Behandlung zu schmerzen begannen, glitt Yomi endgültig in sanftes Streicheln über und beugte sich etwas vor, um über die weiche Haut zu küssen. Er sog den Duft Rukas genüsslich ein und sein Körper erfüllte sich mit einer angenehmen Wärme. Liebevoll glitt der Blick des kleinen Sängers über die Rückenansicht des unter ihm liegenden und seine Seelenspiegel hafteten eine Weile auf den feinen Narben die sich in Rukas Haut gefressen hatten. Wo der Ältere die wohl her hatte? Von irgendwelchen Schlägereien? Oder von ehemaligen Liebhabern? Yomi selbst hatte die eine oder andere Narbe von seiner Exfreundin, doch Narben die von Fingernägeln herrührten, sahen etwas anders aus … oder lag es einfach daran, dass es Fingernägel von Männern waren, die sich an dem Rücken des Drummers vergangen hatten? Ob Ruka es ihm sagen würde wenn er nachfragte? Er haderte eine Weile mit sich selbst und ließ die Lippen weiterhin über Rukas Haut gleiten, knabberte leicht am Nacken seines Freundes und richtete sich dann wieder auf um seine Frage zu stellen, als er plötzlich beinahe eine Bruchlandung aus dem Bett hinlegte, als jemand an der Türe klopfte. Der Brünette war merklich zusammen gezuckt und schaute irritiert zur Türe. Er rollte sich von Ruka herab und zog die Decke hecktisch über seinen Körper, als wäre er bei irgendetwas unrechten erwischt worden, durch den Schock hatte er sogar vergessen, dass ihm diese Bewegung doch eigentlich wehtun hätte sollen. „Da war jemand an der Türe Ruka … willst du nicht nachschauen gehen?“, gab er auffordernd von sich, doch der Ältere schien gar kein Interesse daran zu haben jetzt aufzustehen. „Mach schon … vielleicht ist es wichtig …“ Doch erneut kam nur ein unwilliges Brummen. Erneut klopfte es an der Türe und nach einer Weile schien dem groß gewachsenen Japaner das Quengeln seines Freundes so zu nerven, dass er zwar erst versuchte Yomi ruhig zu stellen indem er ihm einen Polster gegen den Kopf pfefferte, dann aber doch nachgab und aufstand.

Yomi blieb im Bett zurück und schielte zur Türe wo Ruka gerade ganz lässig, nur mit Shorts bekleidet, die Türe öffnete und mit ihrem Bandkater konfrontiert wurde. Hitsugis fein geschwungene, gepiercte Augenbraue hüpfte nach oben und er sah an dem Drummer vorbei zu Yomi ehe er sich wieder dem Älteren zuwandte. „Schon mal auf die Uhr geschaut?“, fragte er und legte den Kopf schief, doch der Größere zuckte nur unwillig mit den Schultern. „Es ist Nachmittag.“, fügte der Katzenjunge seiner Aussage hinzu und zog die Augenbraue nur noch ein wenig weiter nach oben, sodass sie schon untern den kurzen Stirnfransen verschwand. Yomi warf einen kurzen Blick auf die Uhr und gab ein leises Seufzen von sich. Ach deswegen war es schon so heiß … gut, dann hatte er sich wohl etwas vertan … na war ja auch nicht so schlimm, sie waren sowieso im Urlaub, da brauchte man kein Zeitgefühl [und Verpflichtungen hatte man auch keine – oh ja er liebte es auf Urlaub zu sein] – und er war verletzt, da durfte er entspannen. „Wir treffen uns in einer Stunde beim Pool … dann gehen wir uns die Innenstadt ansehen.“, fügte der Katzenjunge noch hinzu und aus Rukas Gesicht konnte man seine Antwort auch ganz deutlich ablesen. „Hab keine Lust … aber ich wünsch euch viel Spaß.“ Warum waren sich Ruka und Ni~ya nur so verdammt ähnlich? Hitsugi gab ein leises Seufzen von sich und warf wieder einen kurzen Blick zu dem kleinen Sänger, dem das Ganze irgendwie vollkommen unangenehm war. „Was ist mit dir? Kommst du heut noch irgendwie aus dem Bett?“ Hörte es sich nur in Yomis Ohren so an als hätte Hitsugi eine leise Ahnung was vorgefallen war? Der Kleinste errötete prompt und nuschelte ein „Klar … wir kommen mit.“ Zwar war es dem Katzenjungen unmöglich ein Wort zu verstehen, aber Yomis Nicken stellte ihn schon zufrieden und so wandte er sich ab um wieder zu verschwinden. Offensichtlich war er nicht gewillt sich das desinteressierte Antlitz des Drummers weiterhin anzusehen. Ruka hatte die Türe daraufhin wieder geschlossen und schlurfte unmotiviert zum Bett zurück. „Nichts da … mach dich fertig … wir haben eine Verabredung mit unseren Bandkollegen.“, gab Yomi störrisch von sich, wurde aber einfach ignoriert und die Matratze gab unter dem Körper des Älteren nach, als sich Ruka wieder ins Bett gelegt hatte. „Hey … ich sagte du sollst dich fertig machen – ich hab schon zugesagt~ und ich will nicht ohne dich gehen.“ War doch wohl die Höhe … mit Ruka war ja auf einmal gar nichts mehr anzufangen und von der Motivation, die er Gestern noch so ziemlich intensiv gespürt hatte – und es eigentlich Heute noch tat – war gar nichts mehr vorzufinden. „Tja~ das hättest du dir vorher überlegen sollen, bevor du deine Zustimmung gibst Kleiner~“, gab der Drummer von sich und zündete sich erstmal eine Zigarette an. Yomi klappte der Kiefer etwas nach unten und er schob sich fluchend aus dem Bett um sich selbst fertig zu machen.
 

~
 

Nach einer Stunde und ein paar verzeihbaren Minuten hatten sich endlich alle eingefunden und Yomi stand mit einem fetten Grinsen neben Ruka und hatte seine Hand bei diesem eingeharkt. Tja er hatte es wohl doch wieder geschafft den Älteren umzustimmen … mit welchen Mitteln auch immer~ aber er hatte es geschafft, das war doch die Hauptsache. Dem Brünetten graute zwar davor, wie es sein würde jetzt eine Stadttour zu machen – wo er doch sowieso kaum gehen konnte, aber~ er würde da schon drüber stehen und im Notfall konnte Ruka ihn ja auch noch tragen, schließlich hatte der Drummer sein ganzes Übel verschuldet.

Gott sei Dank war die Stadt nicht allzu weit entfernt und nach einer viertel Stunde befanden sie sich bereits im Kern der Altstadt und sofort wurde von zumindest drei von fünf Bandmitgliedern die Kamera gezückt. Hitsugi und Sakito unterhielten sich fachmännisch über den Baustil und Yomi war einfach fasziniert von den hübschen, kleinen baufälligen Häusern. Er hatte zwar keinen Plan von irgendwelchen architektischen Meisterleistungen, aber~ er hatte doch zumindest ein Auge dafür, bei welchem Hintergrund seine Bandmitglieder am Besten aussahen (wobei seine Wahl vorzugsweise oft auf Ruka traf). Als sie nun eine gute halbe Stunde auf und ab gelaufen waren, spürte Yomi die Folgeerscheinungen der sexuellen Tätigkeiten wieder ziemlich deutlich und er raunzte Sakito und Hitsugi die Ohren voll – und schließlich ließen sich die beiden dazu erweichen ein Cafè aufzusuchen. Die drei hatten sich vorne zusammen getan, während Ruka und Ni~ya den Schluss bildeten. Den äußerst angepissten Gesichtsausdruck des Bassisten, der ganz offensichtlich Yomi galt – und dies schon seit dem sie sich heute getroffen hatten, hatte der kleine Sänger noch nicht bemerkt. Der Drummer und der Bassist unterhielten sich in gedämpfter Lautstärke, doch die Spannung war beinahe zu fühlen … vorausgesetzt man hatte das nötige Feingefühl dafür … also bekam Yomi erstmal gar nichts mit. Er wurde unterdessen von Sakito ausgequetscht, denn dass der Vokal ging als hätte er einen Stock im Arsch, war natürlich schon jedem aufgefallen – und deshalb hatten sie sich auch dazu überreden lassen, bereits nach, nicht ganz einer Stunde, schon eine Pause zu machen. Hitsugi versuchte verzweifelt so zu tun, als ob er taub wäre, denn eigentlich wollte der Bandkater über sowas gar nichts hören, aber gelingen wollte es ihm nicht ganz – Yomi quatschte einfach munter vor sich hin. „Ich weiß auch nicht wie es dazu gekommen ist ganz ehrlich … wir waren halt ziemlich aufgepusht und haben uns geküsst und dann kam es unter der Dusche dazu … nicht im Bungalow, ich meine bei den öffentlichen Duschen … ich hoff mal es hat uns niemand gesehen.“ „Ihr hattet Sex in den Duschen?“ Sakito war die Überraschung deutlich anzusehen. „Wie kam es denn bitte dazu? Ich meine... es gab soweit keine Andeutungen, aber...“ Er begann zu grinsen. „...dann ist mir klar, wieso du dich jetzt schon beklagst. War es denn wenigstens gut?“ Yomi errötete wieder etwas und zuckte kurz mit den Schultern. „Was weiß ich … hat sich eben ergeben.“, wiederholte er, auch wenn es wohl nicht zufriedenstellend war und er schwieg einen Moment ehe er dann ebenfalls grinste. „Ja ich kann’s selbst noch nicht ganz glauben … aber es war toll~ irgendwie. Anfangs hab ich gedacht ich muss sterben und mir tut noch alles weh. Aber … ich weiß nicht~ Es war toll.“ Hitsugi warf einen kurzen Blick zurück zu den anderen beiden, die das Schlusslicht bildeten und musterte den kleinen Vokal dann einen Moment. „Verrenn dich nicht in irgendwas Yomi.“, murmelte der rothaarige kleine Mann. Er war einfach immer viel zu besorgt und der Sänger schien davon gar nichts wissen zu wollen – in seinen Augen lief im Moment alles so perfekt, warum sich also Sorgen machen? Was sollte schon groß passieren?

Yomi hatte Sakito mit einer schnellen detailierten Übersicht des gestrigen Tages abgespeist, noch bevor sie sich alle zusammen an einen Tisch vor einem Cafè setzten. Ruka war ziemlich schweigsam geworden und schlürfte still neben Ni~ya an seinem Bier während Yomi das erste Mal darauf aufmerksam wurde, wie der Bassist ihn ansah. Die Stimmung zwischen diesem und dem kleinen Vokal war angekratzt, schon seit dem Ende der Tour mit Dir en Grey, doch warum … dies hatte Yomi noch nicht genau recherchieren können … er würde einfach später Satty danach fragen – aber im Moment war es ihm ziemlich gleich. Er beschäftigte sich eher damit, Ruka von der Seite anzuschmachten und wartete innerlich irgendwie darauf, dass sich der Drummer seiner annahm. Stattdessen wurde er aber mehr oder weniger ignoriert, was dem Kleinen zwar etwas zusetzte, aber dann nicht weiter störte. Ruka war immer so~ und so schnell würde sich das wohl auch nicht ändern, aber Yomi setzte es sich zumindest ein weiteres Ziel: Ruka sollte nicht nur glücklich werden, sondern auch zugänglicher …

012

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

013

„Du solltest deine Nase untersuchen lassen.“, gab Sakito mit rauer und seltsamer Stimme von sich - der junge Leader wusste schließlich wie hart Ni~yas Schläge sein konnten. Yomi schüttelte nur leicht den Kopf und starrte an die Türe des Bungalows ehe er sich wieder abwandte. „Mir geht’s gut … danke~ mach dir keine Sorgen.“, murmelte er leise und wischte sich nochmals übers Gesicht und säuberte seine Hand am weißen Bettlaken in das Sakito ihn gewickelt hatte. „Warum macht Ni~ya das Satty? Warum? Hat er irgendwas gesagt?“, kam es dem Kleinen über die Lippen, auf die er im nächsten Augenblick biss um nicht in Tränen auszubrechen. Das was hier gerade vorgefallen war, tat innerlich viel mehr weh als der Schlag, den der junge Bassist ihm verpasst hatte. „Ich versteh das nicht~“ Oder wollte er es einfach nur nicht verstehen?

„Nein, er hat nichts gesagt … aber ich beginne es zu verstehen… Yomi… er… er ist eifersüchtig auf dich, wegen Ruka…“ Auch Sakito fiel es irrsinnig schwer darüber zu reden und Yomi konnte das natürlich nachvollziehen. Sakito liebte Ni~ya~ die beiden waren schon länger ein Paar und dann musste man sowas miterleben. Er wandte den Blick zu Boden um Sakitos Leid nicht zu sehen. Stattdessen streckte er nur die Hand aus und streichelte sanft über den Rücken seines besten Freundes. „Eifersüchtig? Aber ... aber das geht doch nicht … Ni~ya liebt dich, das hat er mir ... ziemlich überdeutlich vor gut drei Monaten verklickert.“, gab der kleine Mann bestimmt von sich, auch wenn ihm die Worte Ni~yas noch immer in den Ohren klangen. Damals hatte der schwarzhaarige Bassist ihn schon zur Seite genommen und ihm deutlich zu verstehen geben, dass es ihn störte, dass Yomi so viel mit Sakito unternahm. Der kleine Vocal hatte sich dran gehalten und sich von dem Zeitpunkt an mehr auf Hitsugi und Ruka konzentriert als auf seinen besten Freund … und er hatte seit dem nie wieder Probleme mit ihrem Bassisten gehabt – bis vor kurzem … bis er mit Ruka intimer geworden war … „Das hat ganz bestimmt einen anderen Hintergrund~“, fügte der kleine hinzu und schluckte. Nein er wollte es nicht wahrhaben und er wollte nicht darüber nachdenken. Ruka war sein Freund! // Mit wie vielen muss ich ihn denn noch teilen?// Diese Frage schmerzte, auch wenn er sich weigerte sich darüber den Kopf zu zerbrechen und so gut er es auch zu verdrängen versuchte … der Schmerz blieb und er fraß ein großes, unfüllbares Loch in seine Seele.

„Doch Yomi es geht… und es schmerzt mich selbst, aber Ni~ya ist eifersüchtig und das richtig… sicher… er… er mag mich lieben… aber Ruka und er… zwischen den beiden ist etwas, das ich nicht erklären kann. Es tut mir leid…“ Yomi wollte es nicht hören und das verdeutlichte er auch, indem er sich die Ohren zuhielt. Nein das konnte nicht sein! Ruka liebte ihn! Er merkte es doch … so wie Ruka mit ihm umging, musste er Gefühle für ihn haben! Tränen lösten sich aus seinen Augenwinkeln, als er Sakito wieder ansah. Sein Herz klopfte so schnell gegen seine Brust, dass es wehtat und alles in seinem Körper krampfte sich zusammen. „Denkst du die beiden haben ...“, doch weiter konnte er seine Gedanken nicht aussprechen. Tief in seinem inneren blockierte ihn etwas und er schloss zitternd die Augen. Zärtlich legten sich Sakitos Arme um seinen Körper und er wurde näher an den Lead-Gitarristen gedrückt. „Ich weiß es nicht Yomi und eigentlich will ich es im Moment auch nicht wissen, ehrlich...“, gab der junge Leader zur Antwort und streichelte seinem besten Freund sanft durch die weichen Haare. Zu deutlich sah man, dass für Yomi gerade seine Welt zusammengebrochen war. Die Gefühle für Ruka schienen wohl wirklich ziemlich tief zu sein.

// Ich bin selbst schuld, ich hätte damals schon aufhören sollen mir Hoffnungen zu machen ... Ich habs doch gewusst, dass ich Ruka nie haben kann ... und ihn schon gar nicht halten könnte ...Ich bin wohl doch zu dumm ...// Die Erkenntnis schien sämtliche Freude aus dem Körper Yomis zu pressen und er ballte die Hände zu Fäusten.

„Komm schon Yomi~ mach dich nicht fertig … du bleibst heute erstmal bei mir. Wir sind hier im Urlaub~ schon vergessen? Wir sollten eigentlich Spaß haben.“, rief der hübsche, feminine Mann dem kleinen verstörten Sänger ins Gedächtnis und zog ihn mit sich. Yomi bewunderte Sakito für seine Stärke. Er wusste wie viel Ni~ya dem Gitarristen bedeutete und dennoch gab er sich nicht seinem Frust hin. Yomi nickte leicht und zwang sich zu einem angedeuteten Lächeln. „Ni~ya wird heut wo anders schlafen müssen~“, fügte Sakito noch leise hinzu und zwinkerte seinem kleinen Freund lächelnd zu, ehe er ihn in seinen Bungalow verfrachtete, wo er anschließend lange Zeit investierte um Yomi wieder etwas mehr ins Leben zurück zu holen.
 

~
 

Am nächsten Morgen schob sich Yomi recht früh aus dem Bett. Er konnte einfach nicht mehr ruhig liegen bleiben. Die Nacht war der reine Horror gewesen. Als Sakito eingeschlafen war, hatte der kleine Sänger wieder jede Menge Zeit zum Nachdenken gehabt und dem entsprechend hatte er kaum Schlaf gefunden. Er verhielt sich so leise wie es ihm möglich war und sah kurz aus dem Fenster – hinüber zu ihrem Bungalow. Ein tiefes Seufzen entrann der Kehle des jungen Vocals und er verschwand Richtung Badezimmer – eine Dusche würde jetzt genau das Richtige sein! Yomi wandte sich kurz dem Spiegel zu und betastete sein geschlagenes Gesicht. Leere Augen starrten ihm entgegen und seine Tränensäcke waren vom Weinen und vom wenigen Schlaf immer noch geschwollen. Er sah zum Kotzen aus und so fühlte er sich auch. Sonderlich lange war es ihm nicht möglich den Blick aufrecht zu halten – er schaffte es nicht sich lange anzusehen, denn bei seinem Anblick wurde ihm schlecht.

„Guten Morgen Sonnenschein.“, brummte der kleine Vocal gegen den Spiegel ehe er sich abwandte und sich eine Dusche gönnte, von der er zumindest erwartete, dass er sich ein klein wenig besser fühlte. Ruka war nicht aufgetaucht – er hatte nicht nach ihm gesucht~ auch Ni~ya war nicht gekommen. Langsam aber sicher würde Yomi sich damit auseinandersetzen müssen, dass er für den Drummer wohl doch nicht das war, was er gerne sein wollte … er musste mit dem Thema abschließen, doch je mehr Gedanken er sich darüber machte, umso mehr merkte er wie verdammt abhängig er schon von Ruka geworden war. Er wollte nicht auf die starken, warmen Hände verzichten. Auf die unglaublich gefühlvollen Küsse … Yomi ballte die Hände zu Fäusten und drehte das Wasser wieder ab, ehe er nach einem Handtuch griff, in welches er seinen schmalen Körper wickelte. Leise tapste er wieder nach draußen, merkte aber nun, dass sein bester Freund bereits munter war. „Morgen …“, murmelte der jüngere leise und versuchte es mit einem verunstalteten Lächeln. „Satty? Kannst du mir vielleicht Klamotten borgen?

Sei mir nicht böse aber ich würde lieber erst noch alleine sein ... wir können später etwas gemeinsam machen.“, gab Yomi geknickt von sich und nahm Shorts und ein Oberteil seines Bandkollegen an sich und zog sich an, ehe er seinen besten Freund kurz umarmte. „Danke.“, und damit war er auch schon verschwunden. Er brauchte jetzt Zeit für sich um Prioritäten zu setzen~
 

Verloren humpelte der kleine Mann die Straße nach unten und sein Blick lag gebannt an den öffentlichen Duschen, die hier in der Nähe waren. Ohne zu zögern schlug er die entgegengesetzte Richtung ein und zuckte dann leicht zusammen als er seinen Namen vernahm. Jemand rief nach ihm. Er wandte den Kopf und fixierte Hitsugi, der auf ihn zugerannt kam. „Guten Morgen Hitsugi-kun“, murmelte Yomi und schenkte auch diesem ein groteskes, freudloses Lächeln, ehe er wieder versuchte sein geschlagenes Gesicht zu verbergen. Es musste ja nicht jeder wissen wie beschissen es ihm ging und Hitsugi wusste ja auch gar nicht was vorgefallen war – zumindest ging Yomi davon aus, er hatte ja keine Ahnung davon, dass ihr hilfsbereiter Bandkater bereits ein langes und mühsames Gespräch mit ihrem Bassisten hinter sich hatte – aber das würde er recht schnell herausfinden.

„Ich muss mit dir reden Yomi – über Ni~ya und das was passiert ist. Ich hab gestern mit ihm geredet … darüber, dass er dich geschlagen hat und über ihn und Ruka~“ Natürlich war es offensichtlich, dass der kleine Brünette davon nicht begeistert war. „Schon gut ... lassen wir das, dass er mich geschlagen hat ist schon okay. Ich meine, ich nehm es ihm nicht weiter übel. Wenn das was Satty vermutet stimmt ... Ich meine, dass er Ruka irgendwie ... liebt~ versteh ich ihn auch.“ Warum sollte er es auch nicht nachvollziehen können? Er wusste wie es war, wenn man Ruka liebte. „Richte ihm aus, dass ich ihm nicht böse bin ... ich will nur, jetzt nicht weiter drüber reden.“, fügte der Kleine hinzu und hoffte, dass die Sache damit erledigt war.

Hitsugi seufzte – diese Reaktion hatte er offenbar erwartet. „Yomi – es ist nicht so, dass er ihn liebt. Nur als besten Freund, mehr nicht – zumindest gehe ich davon aus … Aber die Sache ist, Ni~ya ist krank … nicht körperlich … du weißt schon was ich meine oder? Er hat nun mal panische Angst davor verletzt zu werden und die Menschen zu verlieren, die er liebt. Damit es nicht soweit kommt, würde er alles tun … nur damit sie ihn nicht verlassen – er würde da auch bis zum Äußersten gehen, verstehst du? Aber er hat nun eingesehen, dass es falsch ist … es tut ihm leid und er wird in Behandlung gehen. Nur … er muss sehen, dass alle zu ihm halten, gerade Saki und Ruka … und wir beide natürlich auch. Er muss sehen, dass wir alle freiwillig bei ihm bleiben und dass er keine Angst haben muss.“

Schweigend lauschte der kleine Vocal den Worten Hitsugis, doch ganz überzeugen taten sie ihn nicht. Ob Ni~ya Ruka nur als besten Freund brauchte? „Ich weiß nicht … sie haben miteinander geschlafen ... ich denke Ruka liebt ihn und ich kann mit Ni~ya nicht mithalten.“, murmelte er leise, mehr zu sich selbst als zu Hitsugi. //Ruka hätte doch was sagen können … dann hätte ich mir keine Hoffnungen gemacht// Doch er schüttelte nur leicht den Kopf über sich selbst und ging dann auf das ein was der Bandkater eigentlich gesagt hatte. Es ging hier schließlich nicht primär um ihn selbst. „Ich hatte schon länger die Vermutung, dass was nicht mit ihm stimmt ... Aber ich dachte nicht, dass es so schlimm ist.“, gab er zur Antwort und schien zu überlegen. Ni~ya hatte so vieles falsch gemacht – und er hatte Sakito so oft weh getan, dennoch zählte er zu Yomis besten Freunden. „Er kann auf mich zählen … wenn es ihm dadurch besser geht, aber ich glaube kaum, dass er mich braucht.“, murmelte er und zuckte dann mit den Schultern, ehe er auf den Jüngeren zuging und die Arme um den Größeren schlang. Er war so verdammt froh, jemanden wie Hitsugi in der Band und als Freund zu haben. Hitsugi schien immer einen kühlen Kopf zu bewahren und war immer für alle da. Ohne ihn wären sie doch verloren! Dann jedoch trat Yomi wieder zurück und musterte den Gitarristen und für einen Moment fühlte er sich wahnsinnig schlecht. Hitsugi war immer für sie da und was taten sie für ihn? Sie belasteten ihn mit ihren Problemen. „Wie siehts eigentlich mit dir aus? Gibt’s in deinem Herzen auch einen Platz für einen Menschen den du liebst?“

„Du bist neugierig, kleiner Mann.“, gab der Bandkater mit einem frechen Grinsen zurück. „Natürlich gibt es dort einen Platz … allerdings ist der noch unbenutzt.“ Er wuschelte Yomi leicht durch die Haare. „Aber das ist nicht weiter schlimm … ich komm auch so klar und momentan bin ich sehr zufrieden.“ Er lächelte und schnippte Yomi leicht gegen die Nase.

„Und was Ruka angeht… zerbrich dir nicht so sehr den Kopf über ihn. Aber mach dir Gedanken darüber was du willst. Ich denke Ruka war durchaus ehrlich zu dir. Ich denke auch, dass er Gefühle für dich hat … das mit Ni~ya dürfte etwas anderes sein … ich glaube es hat weniger mit richtiger Liebe zu tun. Aber wenn du mit Ruka zusammen sein willst, wirst du das akzeptieren müssen … und wenn du das nicht kannst, dann tu dir selbst den gefallen und beende es.“

Der kleine Sänger schwieg einen Moment zu dem Thema und nickte dann. „Ich weiß … ich will im Moment nur etwas Abstand zu ihm.“, meinte er und seufzte leise auf. Yomi konnte Ruka nicht verlassen. Wie er es auch drehte und wendete – er konnte es sich nicht mehr vorstellen ohne den Drummer zu sein. Er musste es akzeptieren, dass er Ruka nicht reichte und irgendwann würde die Resignation darüber schon kommen … aber besser so als ohne den großgewachsenen Mann.

„Gehst du mit mir was trinken Hitsugi?“, fragte er und sah den Jüngeren mit einem bettelnden Gesichtsausdruck an. Nun schien er doch nicht mehr alleine sein zu wollen. Er klammerte sich immer noch an seinen Bandkollegen und spürte Hitsugis Lächeln im Nacken. „Ja ich glaube das können wir machen – Ni~ya schläft sowieso, da kann nicht viel passieren.“, meinte er und zerstrubbelte Yomis Haare erneut. „Dann lass uns gehen, wenn uns irgendjemand so eng beieinander sieht~ ist die Hölle nur ein Stück weiter offen.“, meinte er lachend und verschwand mit seinem immer noch traurig wirkenden Anhängsel Richtung Pool.



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Kommentare zu dieser Fanfic (38)
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Von:  StarKnight_Yomi
2011-04-26T20:45:47+00:00 26.04.2011 22:45
hab deine FF gerade erst entdeckt und dann auch in einem rutsch durchgelesen. ich find sie echt richtig gut und spannend. auch wenn ich zugeben muss, dass mir an einigen stellen richtig die tränen geflossen sind. armer yomi T_T und auch sakito T_T

hoffentlich geht es bald weiter. dein schreibstil ich wirklich schön zu lesen.
Von: abgemeldet
2010-03-01T19:03:40+00:00 01.03.2010 20:03
ehrlich gesagt kommt nun mehr spannung rein
und ich finde das richtig gut gemacht von dir
jetzt wirds aber auch interessanter in punkto ruka-saki-ni~ya-yomi
und mit hitsugi, du hast ihm wirklich gut reingebracht
bin gespannt, wie es weiter geht ;)
Von: abgemeldet
2010-02-15T11:49:43+00:00 15.02.2010 12:49
Armer Yomi, armer Saki v.v
Ist ja reichlich verkorkst das ganze, da kann man sich ja nicht mehr Sicher sein was nun stimmt und was nicht x"D Aber ist mal schön, wenn nicht alles so offensichtlich ist, hat man was zum mitdenken *lach*
Ich find's süß, dass Hitsugi sich solche Mühe gibt und versucht allen zu helfen, auch wenn das sicherlich noch eine größere Herausforderung wird ^^"

Ich bin wie immer gespannt auf das nächste Kapitel x3~
Weiter so! <3
*chuu*
Von:  Meroyui
2010-02-13T22:06:06+00:00 13.02.2010 23:06
Uh,
Hitsugi bekommt einen größeren Auftritt? Das freut mich doch :D

Ni~ya und Ruka verwirren mich DX''

Freu mich, wenns weitergeht und sich ein wenig Klarheit in mir aufbaut.

Krüppelkommentar, tschuldigng (_ _)'

Meroyui
Von: abgemeldet
2010-02-07T17:40:08+00:00 07.02.2010 18:40
Endlich hab ich's geschafft das Kapitel zu lesen und ich muss sagen: das warten darauf hat sich eindeutig gelohnt!
Yomis uneffektives Keifen ist echt genial xD Eigentlich sollte er doch wissen, dass man Ruka mit sowas nicht weiter beeindrucken kann *lach*

Jetzt bin ich aber mal gespannt was als nächstes kommt oô
Bin neugierig wie sich das nach dem Ausraster von Ni~ya nun weiterentwickeln wird...
Von:  Nullstelle
2010-01-29T10:56:00+00:00 29.01.2010 11:56
Ich liebe euer RPG.
(und mich, weil ich dich, laut dir, hierzu inspiriert habe)
Von: abgemeldet
2010-01-29T10:42:13+00:00 29.01.2010 11:42
So, habe die FF in einem Rutsch durchgelesen und finde sie gaanz toll!
Ich hoffe nur, es ist nicht wieder so eine lange Wartezeit ;___;
Von: abgemeldet
2008-12-28T00:34:44+00:00 28.12.2008 01:34
irgendwie bin ich lahm - hab' das Kapitel längst gelesen und voll verpennt einen Kommentar
dazu zu schreiben... ^^"

Yomi ist ja nur ganz unwesentlich anhänglich, der kleine Sturkopf xD
Ruka könnte einem fast schon leid tun, dass er dazu genötigt wird mitzukommen - er hätte
sich auch denken können, dass der Kleine ihm nicht einfach seine Ruhe lässt *lach*
so ein Plappermaul...aber Yomi sollte wirklich auf ihr Katerchen hören...bei ihm kann man
wohl wirklich sagen "Liebe macht blind"...wenn das mal nicht noch ein böses Erwachen
geben wird... *Kopf schüttel*

ich werde mich dann wohl einfach mal überraschen lassen, was weiterhin noch passieren
wird - das war auf jeden Fall mal wieder ein sehr gelungenes Kapitel~ x3
*schmus* *kiss*~♥
Von: abgemeldet
2008-12-23T21:33:49+00:00 23.12.2008 22:33
erste ^.^

das kappi is auch recht klasse
ich find bisher die story genial *smile*
hab ich dir schon gesagt, dass du nichan
und auch ruka recht super neben yomi hier beschreibst?
bitte schau das du so bald wie moeglich hier weiter machst,
bin doch recht neugierig XD
Von: abgemeldet
2008-12-03T18:42:21+00:00 03.12.2008 19:42
hat der Kleine also doch noch Gefallen daran gefunden *gg*
wäre aber auch blöde wenn nicht, dann wären die Schmerzen ja völlig umsonst gewesen x"D

ich liebe so schwachsinnige Konversationen *lach* Yomi hat wirklich eine wundervolle Art sich anderen mitzuteilen... *lach* lediglich zu sagen, dass ihm der Arsch wehtut wäre wohl auch zu einfach gewesen xD

ich denke mal ich liege nicht so falsch, wenn ich davon ausgehe, dass Yomi sich da bereits gewaltig in was verrannt hat und damit noch ganz schön auf die Schnauze fliegen wird... ^^"

auf jeden Fall bin ich schon gespannt auf das nächste Kapitel, wie immer ~x3
*kuschel* <3


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